World Thinking Day 2013 Activity Pack · Weltbevölkerungstag, 11.Juli 2013 Internationaler Jugend...

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World Thinking Day 2013 MDG4 Activity Pack Übersetzter Auszug aus dem englischen Original von WAGGGS Übersetzt und bereitgestellt durch die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 1

World Thinking Day 2013 Activity Pack

World Thinking Day

2012Activity Pack

World Thinking Day

2013MDG4 Activity Pack

Übersetzter Auszug aus dem englischen Original von WAGGGSÜbersetzt und bereitgestellt durch die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

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ErrEichEn wir diEsE ZiElE?Das Enddatum der MDGs steht vor der Türe.

Sind wir am richtigen Weg um MDG 4 zu erreichen?

Die Kindersterblichkeit sinkt.

Einige der ärmsten Länder der Welt haben bedeutende Fortschritte gemacht um das MEZ 4 zu erreichen.

Der Fortschritt ist nicht schnell genug um die Ziele bis 2015 zu erreichen.

Die Kindersterblichkeit wider-spiegelt die gesellschaftliche Ungleichheit der Welt.

Kindersterblichkeit und die Ursachen dafürsind nicht nur ein Problem in den Entwicklungsländern.

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Warum Kindersterblichkeit überall ein Problem ist:

Viele Menschen würden nicht denken, dass Kinder-sterblichkeit in der entwickelten Welt ein Problem ist, dennoch kann dies sein. Kinder sterben vor dem fünften Geburtstag in manchen Ländern eher als in anderen. Sogar im gleichen Land; Kinder von armen Familien oder von diskriminierten Familien sterben wahrscheinlicher.

Der Großteil der Kindersterblichkeit in der entwickel-ten Welt betrifft Kleinkindern: nahezu 90 Prozent sind Babys unter einem Jahr, Neugeborene machen bis zu 60 Prozent aus. Der Tod von Kleinkindern in der entwickelten Welt ist jedoch meist nicht durch den Mangel an Gesundheitsversorgung oder ausge-bildeten medizinischen Personal verursacht.

Das Problem ist, dass viele Frauen in verschiede-nen Teilen der Welt nicht die Gesundheitsversor-gung erhalten, die sie bräuchten, um eine sichere Schwangerschaft und Geburt zu gewährleisten. Das steigert die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen und Anzahl der Todesfälle bei Neugeborenen. Es gibt viele verschiedene Gründe warum dies so ist. In manchen Ländern müssen die Menschen ihre eigene Gesundheitsversorgung bezahlen, oder eine private Gesundheitsversicherung abschließen. Nicht jeder kann sich diese Kosten leisten, während anderen aufgrund ihrer Krankengeschichte eine Versicherung verweigert wird.

Kosten sind nicht der einzige Grund warum es für Frauen schwierig ist, die Gesundheitsversorgung zu bekommen die sie benötigen. Sie sprechen vielleicht nicht die gleiche Sprache wie das medizinische Personal oder haben Schwierigkeiten sich beruflich die Zeit zu nehmen, eine Kinderbetreuung zu finden oder zu den Angeboten der Gesundheitsversorgung zu kommen.

Diese Punkte zeigen, dass die Gesundheit und das Überleben von Kindern von mehr bestimmt ist als dem Reichtum des jeweiligen Landes. Es ist stark beeinflusst von der Regierungspolitik und Fairness in unseren Gesellschaften.

Müttersterblichkeit ist ebenfalls ein Prob-lem in einigen Ländern in der entwickelten Welt. Finde mehr heraus im MEZ 5 Activity Pack.

Die Kindersterblichkeit ist heute um 37 Prozent geringer als noch 1990,dem Ausgangsjahr für die Millenniumsziele.Die Zahl der Kindersterblichkeit ist von 12 Millionen 1990 auf 7,6 Millionen 2010 gesunken.Obwohl das eine gute Nachricht ist,. ist das Ziel von einer 67% geringe-ren Kindersterblichkeitsrate bis zum Jahr 2015 noch nicht erreicht.

23 der 75 Länder in denen 95% der Kindersterblichkeit passiert sind auf dem besten Weg diese um 2/3 zu redu-zieren und somit das Ziel zu erreichen.

Um das MDG 4 zu erreichen, muss Kindersterblichkeit 4x schneller verringert werden

99% der Kinder-sterblichkeit betrifft Entwicklugnslän-der . Dort starben 107 Mädchen auf 100 Buben im Jahr 2008; das ist angestiegen 143 Mädchen sterben auf 100 Buben Tode in Südasien.

Kinder in den Verei-nigten Staaten erreichen weniger wahrscheinlich ihren fünften Geburtstag als Kinder in 40 anderen Ländern der Welt. Kindern in Australien, Kanada, Neuseeland und den USA haben ein um 1,7-4 mal so hohes Risiko als Kinder zu sterben als Nichteinge-borene in diesen Ländern.

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Anzahl der Kinder aus 1000 Lebendgeburten unter 5 Jahren die sterben Lebendgeburten (Kindersterblichkeitsrate)

Republik Irland

1990 - 92010 - 4

Jordanien

1990 - 382010 - 22

Malawi

1990 - 2222010 - 92

Pakistan

1990 - 1242010 - 87

Venezuela

1990 - 332010 - 18

Prozentsatz der Menschen die im Jahr 2010Zugang zu sauberem Trinkwasser hatten

Prozentsatz der Menschen die im Jahr 2008 Zugang zu verbesserten Sanitäranlagen hatten

Prozentsatz der mittel bis schwer untergewichtigen Kinder im Jahr 2010

Republik Irland

100 (2008)

Jordanien

97

Malawi

83

Pakistan

92

Venezuela

83

Republik Irland

99

Jordanien

98

Malawi

56

Pakistan

45

Venezuela

nicht verfügbar

Republik Irland

nicht verfügbar

Jordanien

2

Malawi

13

Pakistan

31

Venezuela

4

Wusstest du:Menschen in ländlichen Regionen haben häufig weniger Zugang zu staatlichen Ressourcen und Leistungen, inklusive der Dinge die sie brauchen um gesund zu sein. In Pakistan, zum Beispiel, haben in urbanen Gegenden 72 Prozent der Menschen Zugang zu hygienischen Toiletten, in ländlichen Gegenden sind dies nur 28 Prozent (Jahr 2008).

Es ist mein Bestreben, dass Gesundheit nicht mehr als wünschens-werter Segen gesehen wird, sondern als Men-schenrecht für das man kämpft.

UN-Generalsekretär Kofi Annan

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World Thinking Day 2013 Activity Pack

world Thinking day 2013 BadgE

Hinweise für LeiterInnenDanke, dass du planst auf das World Thinking Day badge mit deiner Gruppe hinzuarbeiten. Ihr könnt euer Abzeichen be-kommen in dem ihr euch auf die Gesundheit von Kindern, auf die Gesundheit von Müttern oder auf beide Schwerpunkte konzentriert.

Dieser Abschnitt bietet dir:

• Information über verschiedene Wege den World Thin-king Day zu planen

• Information wie dieses Activity Pack aufgebaut ist und wie ihr das World Thinking Day Badge erwerben könnt.

• Hinweise, Hilfestellungen und Unterstützung um LeiterInnen zu helfen sich sicher zu fühlen um das Millenniumsentwicklungsziel 4 (MEZ 4) mit ihrer Gruppe zu entdecken

PLAnEn füR DEn WTDWorld Thinking Day ist der 22.Februar, aber das Thema setzt sich während des ganzen Jahres fort! Es gibt viele Wege dich mit deiner Gruppe zu beteiligen, abhängig vom Umfang des Interesses, der verfügbaren Zeit und ob deine Gruppenmitglieder das Abzeichen erreichen möchten. Es gibt viele Wege den World Thinking Day zu planen. Zum Beispiel können sich Gruppen auf Thema im Februar oder während des ganzen Jahres konzentrie-ren, und können das in einer Lernaktivität, einer Grup-penstunde, einer Reihe von Gruppenstunden in einem Quartal, bei einer Tagesveranstaltung, oder….

World Thinking Day 2013 in einer Gruppenstunde, vorgeschlagener Ablauf.Verwende unsere vorgeschlagenen Ablauf um eine kurze Einführung ins MEZ 4 zu geben, oder entwirf deinen eigenen.

JünGERE MITGLIEDER ÄLTERE MITGLIEDER

5 Min. Einleitung 5 Min. Einleitung

30 Min. Was brauchen wir um gesund zu sein und um zu überleben (Aktivität S.31)

25 Min. Get on the bus (Aktivität, S.30)

30 Min. Germ journeys dt. “Reise der Keime” (Aktivität, S.34)

25 Min. MDG web (Aktivität, S.30)

30 Min. Cards for change (Aktivität, S.32) 5 Min. Pause

5 Min. Abschluss 25 Min. Linking rights to health (Aktivität S.42)

25 Min. Cards for change (Aktivität, S.32)

10 Min. Abschluss

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World Thinking Day 2013 Activity Pack World Thinking Day 2013 Activity Pack

Warum ist Kindersterblichkeit überall ein Problem?Viele Menschen würden nicht denken, dass Kindersterblichkeit in der entwickelten Welt ein Problem ist. Aber sie kann es sein. Kinder sterben vor dem füd das Überleben von Kindern von mehr bestimmt ist als dem Reichtum des Lan-des. Es ist ungemein bestimmt von der Regierungspolitik und der Fairness der Gesellschaften.

JünGERE MITGLIEDER ÄLTERE MITGLIEDER

5 Min. Einleitung 5 Min. Einleitung

30 Min. Was brauchen wir um gesund zu sein und um zu überleben (Aktivität S.31)

25 Min. Get on the bus (Aktivität, S.30)

30 Min. Germ journeys dt. “Reise der Keime” (Aktivität, S.34)

25 Min. MDG web (Aktivität, S.30)

30 Min. Cards for change (Aktivität, S.32) 5 Min. Pause

5 Min. Abschluss 25 Min. Linking rights to health (Aktivität S.42)

25 Min. Cards for change (Aktivität, S.32)

10 Min. Abschluss

World Thinking Day 2013 als TagesveranstaltungVerwende unseren vorgeschlagenen Ablauf, oder entwirf deinen eigenen um euer Lernen voranzubringen. Viele der Aktivitäten im Ablauf (wie „Hat for Life“ und „Voice of the Wall“) können in einer tiefer gehenden Weise umgesetzt werden, wenn sie mehrmals durchgeführt werden. Wie tief ihr in jedes Thema eintaucht hängt von der verfügbaren Zeit ab.

International anerkannte Tage um im Laufe des Jahres die Welt zu verändern Du kannst die international anerkannten Tage verwenden um die Aufmerksamkeit auf die Themen Gesundheit von Kindern und Müttern zu lenken und so Veränderungen während des Jahres einfordern. International anerkannte Tage werden von den Vereinten Nationen erklärt um auf Themen aufmerksam zu machen, die weltweit interessant oder besorgniserregend sind. Wir werden einige Aufmerksamkeit auslösen an folgenden Tagen. Trage dich in der Mailing list auf www.worldthinkingday.org ein, um Updates zu erhalten was du tun kannst um diese Tage hervorzuheben.

JünGERE MITGLIEDER ÄLTERE MITGLIEDER

Morgens EinführungDiarrhoea musical chairs (Aktivität, S.36)Malariatag (Aktivität, S.36)„Germ journeys“ (dt. “Reise der Keime”) (Aktivität, S.34)„Pass the germ“, (dt. „Gib die Keime weiter“) (Aktivität, S.34)„Hand washing song“, (dt. „Händewasch-lied“)‘ (Aktivität, S.37)Müllsammelaktion in euerem Wohnort

Morgens EinführungGet on the bus (Aktivität, S.30)Vergleicht die Gesundheit von Kindern weltweitMDG web (Aktivität, S.30)Linking rights to health (Aktivität S.42)Cards for change (Aktivität, S.32)

Nachmittags Ein Hut fürs Leben (Aktivität S.38)Näht Kappen für Babys verkauft oder verschenkt sie an Entscheidungsträger. Warum Gesundheit zählt (Aktivität S.31)Was brauchen wir um gesund zu sein und um zu überleben (Aktivität S.31)Händewasch-Flashmob (Aktivität S.37)Abschluss

Nachmittags Was brauchen wir um gesund zu sein und um zu überleben (Aktivität S.31)Child health maps (Aktivität S.40)Voice on the wall- gestaltet ein Plakat oder bemalt eine Wand zur Bewusst-seinsbildung in der Öffentlichkeit (Aktivität S.39)Müllsammelaktion in euerem WohnortAbschluss

Internationaler frauentag, 8.März 2013Weltgesundheitstag, 7.April 2013Welt-Malaria-Tag, 25.April 2013Internationaler Tag der familien, 15.Mai 2013Weltbevölkerungstag, 11.Juli 2013Internationaler Jugend Tag, 12.August 2013

Internationaler Tag des Mädchens, 15.Oktober 2013Weltweiter Händewasch-Tag, 15.Oktober 2013Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen frauen, 25.November 2013Welt Aids Tag, 1.Dezember 2013Tag der Menschenrechte, 10.Dezember 2013

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World Thinking Day 2013 Activity Pack World Thinking Day 2013 Activity Pack

Wie die Aktivitäten auswählenDie Aktivitäten in dieser Zusammenstellung sind in drei Themen eingeteilt:

Innerhalb von jedem dieser Themen gibt es drei Arten von Aktivitäten:

THE BIG PICTURE (dt. das große Bild)

Beinhaltet Aktivitäten die das MDG 4 vorstellen. Die Mitglieder werden Schlüsselfakten über die Gesund-heit von Kindern und Überleben in ihrem Umfeld und weltweit lernen.

THE TOP KILLERS (dt. Die großen Mörder)

Beinhalten Aktivitäten, die den Mitgliedern helfen mehr über Durchfall, Lungenentzündung und Malaria – die großen „Mörder“ von Kindern nach der Neugebo-renenzeit zu lernen. Die jungen Menschen werden lernen, wie sie für ihrer eigene Gesundheit Sorge tragen können und wie sie aktiv werden können um die Gesundheit von Kindern in ihrer Umgebung zu verbessern.

GROWInG HEALTHY CHILDREn (dt. Gesunde Kinder aufziehen)

Beinhaltet Aktivitäten um zu entdecken, was Gesund-heit ist und was Kinder brauchen um gesund zu sein. Es wird die jungen Menschen unterstützen die Ge-sundheit von Kindern zu verbessern.

LERnEn

Dies sind Aktivitäten, die spezifische Ge-sundheitsprobleme beleuchten. Die Mit-glieder werden Gesundheitsprobleme kennen lernen, die Kindersterblichkeit verursachen, Und sich damit befassen was zur Vorbeugung und Behandlung getan werden kann.

VERSTEHEn

Sind Aktivitäten um mehr zu den Haupt-faktoren der Gesundheit von Kindern und der Kindersterblichkeit zu erfahren.

VERÄnDERn

Sind Aktivitäten, die die Mitglieder beim Ergreifen der Initiative in ihrem Umfeld, ihrem Land und weltweit unterstützen sollen. Warte nicht um die Initiative zu ergreifen- halte nach Wegen Ausschau um bei Aktivitäten anpacken zu können.

DREI WEGE DIE InITIATIVE ZU ERGREIfEnEs gibt drei Wege die Initiative zur Veränderung am World Thinking Day zu ergreifen. Einige Aktivitäten kombi-nieren mehr als einen dieser Wege.

1.Erziehe – sind Make a Change Aktivitäten entwickelt, um Bewusstsein zu bilden wie Sorge getragen wird um die Gesundheit von Kindern.

2.Verfechte – sind Make a Change Aktivitäten, entwickelt um Menschen zu beeinflussen, Entscheidungen zu treffen, die das das Leben der Mitglieder, von anderen in ihrem Wohnort und weltweit verbessern.

3.Spenden – sind Make a Change Aktivitäten und Ideen entwickelt um Spenden für den World Thinking Day Fund zu sammeln. Bitte erzähle deiner Gruppe von diesem Fund und wie er PfadfinderInnen auf der ganzen Welt unterstützt.

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World Thinking Day 2013 Activity Pack

1. Umrahmung: Die Umrahmung wird verwendet um das Thema vorzustellen und die Mitglieder anzuregen darüber nachzudenken. Ein Weg solch eine Aktivität zu umrahmen ist die Mitglieder zu fragen, was sie schon über das Thema/die Themen wissen.

2.Aktivität: Die Aktivität ermöglicht das Thema/die Themen zu entdecken. Der Lernerfolg der Aktivität wird ohne eine reflektierende Diskussion nicht eintreten bzw. unvollständig sein

3.Reflektiere: Angeleitete Gespräche unterstützen die Mitglieder zu ent-decken was in der Aktivität passiert ist und helfen Verknüpfungen zur wirklichen Welt zu erstellen. Der/Die LeiterIn leitet die Teilnehmenden durch Fragen auf drei Ebenen des Denkens:

• Was? Diese Fragen regen zur Reflexion der Akti-vität an. Beispielfragen sind: „Was ist passiert“, „Wie hast du dich gefühlt?“, „Was hat dich über-rascht?“ und „Was hättest du anders gemacht?“.

• AlsoWas? Diese Fragen ermutigen zur Analyse der Aktivität. Beispielfragen sind: „Warum ist das passiert?“ und „Wie passiert das in Verbindung zur wirklichen Welt?“

• Wasjetzt? Diese Fragen ermutigen Gelernte in der wirklichen Welt anzuwenden. Eine Beispiel-frage ist: „Wie kannst du das Gelernte verwenden um die Gesundheit von Kindern in der wirklichen Welt zu verbessern?“

Diese Aktivitäten wurden für PfadfinderInnen aller Alterstufen in verschiedenen Ländern entwickelt. Es gibt drei Pfade die sich durch die Aktivitäten in jedem Abschnitt ziehen, um den Lernbedürfnissen aller Mitglieder gerecht zu werden. Die grundlegenden Themen bieten dabei die Basis für anspruchsvollere Themen. Es wird empfohlen, dass auch die Teilneh-menden die diese Aktivitäten und Themen anpacken möchten die grundlegenden Aktivitäten ausprobieren.

Grundlegend: geben den Mitgliedern eine grund-legende Einführung in die Themen und eröffnen einfa-che Gespräche. Wir betrachten diese Aktivitäten nicht als herausfordernd oder heikel. Lese- oder Schreib-kenntnisse sind nicht erforderlich.

Mittel: ermutigen die Mitglieder ihr Wissen über die Themen zu erweitern. Diese Stufe beinhaltet Themen, die einfühlsamer oder herausfordernder sind. Einige Schreib- oder Lesefähigkeiten werden benötigt. Die Aktivitäten regen kritisches Denken an.

fortgeschritten: setzt Mitglieder voraus, die sich in-tensiv mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Die-se Stufe beinhaltet einige heikle und herausfordernde Themen. Die Mitglieder können mit zusätzlichen Aufgaben neben den Gruppenstunden beauftragt werden. Die Mitglieder sind gefragt die Initiative für Veränderungen in ihrer Umgebung zu ergreifen. Gute Lese- und Schreibfähigkeiten können verlangt sein. Die Aktivitäten verlangen die Fähigkeit zu kritischem Denken.

Eine Struktur für „Learning by doing“ Spiele, aktive Recherche, praktischer Erfahrung und anderen Aktivitäten werden verwendet um die Mitglieder zu ermutigen sich mit der Gesundheit von Kindern auseinanderzusetzen. Die folgende Struktur hilft das Lernpoten-tial der Aktivitäten zu maximieren.

Eine Person ist eine Person, egal wie klein.

Dr.Seuss, Autor

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 9

World Thinking Day 2013 Activity Pack

Wie die Aktivitäten auswählen Du kennst deine Mitglieder und deinen Wohnort am besten; bitte verwende dein eigenes Urteilsvermögen um die geeignetsten Aktivitäten für eure Gruppe auszu-wählen.

Dabei sind einige Punkte zu bedenken:

• EinigeThemenwerdenimLebeneurerMitgliederre-levanter sein als andere. Wir ermutigen dich sowohl für euer Leben relevante Aktivitäten und andere durchzuführen. Damit ihr die Lebensumstände von Pfadfinderinnenschwestern in anderen Ländern nachvollziehen könnt.

• WähleThemenundAktivitätenpassendfürdasAlter, den Entwicklungsstand und die Reife der Mitglieder aus. Es ist wichtig, dass du selbst dich wohl und sicher bei den ausgewählten Themen und Aktivitäten fühlst.

• EinigeAktivitätenbenötigenZugangzumInternetoder andere Ressourcen, die vielleicht nicht vor-handen sind. Wir haben uns bemüht durch eine große Bandbreite von Aktivitäten allen Mitgliedern zu ermöglichen das Abzeichen zu erreichen. Schlüs-seldokumente können auch heruntergeladen und ausgedruckt werden für Gruppen ohne Zugang zum Internet.

über was kann mit verschiedenen Altersstufen sprechen?PfadfinderInnen reichen über eine Altersspanne von der frühen Kindheit bis zum jungen Erwachsenen. Diese Übersicht wird dir helfen die passenden Themen für die verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen auszuwählen. Das soll zusammen mit dem Reifegrad und der lokalen Umgebung eurer Gruppe bedacht werden. Die ausgewählten Themen für jüngere Mitglie-der bieten die Grundlage der Themen für die älteren Mitglieder.Ein zentraler Unterschied ist, dass ältere Mitglieder im Großen und Ganzen mehr auf komplexe und tieferge-hende Diskussionen vorbereitet sind.

JünGERE MITGLIEDER

• KeimeundwiesieKinderkrankmachen

• Kinderkrankheiten

• PraktischeDinge,dieKinderundihreFamilientunkönnen um sich vor Krankheitserregern zu schüt-zen und Kinderkrankheiten zu behandeln. (Saube-res Wasser, Immunisierung/Impfungen, Hygiene, Besuch beim Arzt, gesunde Ernährung usw.. )

• PraktischeDingewiedasUmfelddiedenKindernhelfen gesund zu bleiben (sauberes Wasser, sau-bere Umwelt, genug Nahrung für alle, usw.)

• Kinderrechte

• Kindersterblichkeit

• LückeninderGesundheitsversorgung(z.B.Mäd-chen und Jungen, Reich und Arm, usw.)

• DieVerbindungvonSterbefällenbeiKindernundKinder- und Frauenrechten

• LösungenfürkomplexereUrsachenvonKinder-sterblichkeit (z.B. Mädchenerziehung, Gesund-heitsversorgung für alle, usw.)

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10 Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS

World Thinking Day 2013 Activity Pack

world Thinking day 2013 BadgE und pin

• ThE Big picTurE Minimum von zwei Aktivitäten

• ThE Top killErs und

growing hEalThy childrEn Minimum eine Lern und eine Verstehaktivität aus jedem der beiden Bereiche

• MakE a changE VErändErn Minimum von drei Aktivitäten, eine muss Spenden sammeln für den World Thinking Day Fund beinhalten

Wie erreicht man

PfadfinderInnen können das World Thinking Day 2013 Abzeichen verliehen bekommen wenn mindestens sieben Aktivitäten aus dem MEZ 4 Activity Pack absolviert wurden:

Bedenke: Das sind die Minimalvoraussetzungen – die Mitglieder sind angehalten alle drei Themen-bereiche zu entdecken und mehr Aktivitäten zu erleben.

W ORLD THINKING D

AY2013W ORLD

THINKING DAY

2013

WTD 2013

WTD 2013

Ihr könnt auch euer World Thinking Day 2013 Abzeichen erwerben wenn ihr euch auf die Gesundheit der Mütter konzentriert oder in dem ihr die Aktivitäten zu Gesundheit der Kinder und Mütter kombiniert. Auf alle Fälle solltet ihr mindestens sieben Aktivitäten umsetzen: zwei Aktivitäten aus dem Big Picture, eine Lern und eine Verstehaktivität mit Blick auf das spezifische Gesundheitsproblem, und drei Make a Change Aktivititäten- eine soll Spenden sammeln für den World Thinking Day Fund beinhalten Wollt ihr euch mehr auf die Gesundheit der Mütter konzentrieren, findet ihr weitere Infos im MDG 5 Activity Pack.

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 11

World Thinking Day 2013 Activity Pack

MDG WEB Alle acht Millenniumsentwicklungsziele (MEZ) behan-deln Probleme, die die Gesundheit und das Überleben von Kindern betreffen. Steht mit eurer Gruppe in einem Kreis. Jede Person repräsentiert ein MEZ- es kann auch mehr als eine Person pro Ziel sein. Die Person(en), die das MEZ 4 vertreten stehen in der Mitte des Kreises. Gib einer Person im Kreis einen Garn- oder Bindfadenknäuel. Diese Person sagt einen Weg wie ihr MEZ zur Kinder-sterblichkeit beiträgt, und gibt dann den Garn/Bindfaden an die Person in der Mitte - vergiss nicht den Faden festzuhalten. Die Person in der Mitte gibt den Garn/Bindfaden an eine andere Person im Kreis. Macht weiter bis Euch die Ideen ausgehen. Jetzt habt ihr ein Netz, das die Kindersterblichkeit mit den anderen MEZ verbin-det. Nehmt euch einen Moment Zeit zu überlegen, wie positive Veränderungen in jedem MEZ dazu beitragen die Gesundheit von Kindern zu verbessern und die Kinder-sterblichkeit zu verringern. Für jede eurer Lösungen wird eure(r) LeiterIn eine Verbindung des Fadens zwischen Euch und der Mitte durchtrennen.

Überlegt was ihr gelernt habt: Wie das Erreichen der anderen MEZ helfen kann die Gesundheit von Kindern zu verbessern und die Kindersterblichkeit zu reduzieren. Teilt was ihr gelernt habt mit euren Freunden und Familie.

WARUM GESUnDHEIT ZÄHLT

Gesundheit ist mehr als nicht krank oder verletzt zu sein. Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für unser tägliches Leben. Denk an alle die Dinge, die du in einer typischen Woche erledigst. Wie würde krank oder verletzt sein deine Fähigkeit alle diese Dinge zu tun beeinflussen? Wie würde Traurigkeit, Angst oder Sorge während all der Zeit deine Möglichkeit alle diese Dinge zu erleben und zu erledigen beeinflussen?

Teile den anderen mit, wie deine Überle-gungen wie Gesundheit oder Krankheit die Fähigkeit und Möglichkeit deine gewohnten Aktivitäten auszuführen beeinflusst.

BABY STEPSDas Wohlbefinden von Kindern, beinhaltet den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung, spiegelt die Ungleichheiten unserer Welt und Gesellschaften. Viel zu oft sind es Mädchen und Frauen, die als Folge dieser Ungleichheiten leiden. Schneide Karten mit Charakterbe-schreibungen aus; genug Karten für jedes Mitglied der Gruppe. Jede(r) SpielerIn nimmt einen Charakter und jeder steht in einer Linie an einem Ende des Gruppenrau-mes. (siehe im Anhang für die Charakterbeschreibungen. Es gibt 18 zum aussuchen, aber du kannst gerne Neue ergänzen). Lies die Aussagen einmal laut vor und wenn die Mitglieder denken ihr Charakter würde mit dem Statement übereinstimmen sollen sie einen Schritt vor-wärts machen (siehe im Anhang für die vorgeschlagenen Aussagen, die gerne erweitert werden können um an eure Situation angepasst zu sein). Setze dies fort bis alle Aussagen laut vorgelesen wurden.

Beurteilt und diskutiert die Ausbreitung der Personen über den Raum. Fanden die Teilnehmenden es einfach sich mit ihrem Charakter zu identifizieren und zu überlegen ob ihr Charakter übereinstimmen würde? Warum ist so ein großer Unterschied in der Anzahl der gemachten Schritte zwischen den Charakteren? Wie zeigt diese Aktivität die Wichtigkeit von Gleichheit auf? Gibt es eine Verbindung der Aktivität zu anderen MEZ? Warum versucht ihr nicht, dass jede Person zwei Charaktere spielt. Das kann zu unerwarteten Ergebnissen führen und zu Diskussionen anregen.

acTiViTiEs

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World Thinking Day 2013 Activity Pack

akTiViTäTEnTHE BIG PICTUREAktivitäten um in das MEZ 4 vorzustellen und zu entdecken.

Gerechte Gesellschaften: Ein Rezept für Gesundheit

Nicht alle Kinder haben die gleichen Chancen ein langes und gesundes Leben zu führen. Kinder aus ärmeren Familien oder Familien die zu Gruppen gehören die Diskriminierung ausgesetzt sind eher gefährdet krank zu werden oder früh sterben. Kinder in Entwick-lungsländern- speziell Mädchen- haben ein höheres Risiko vor dem fünften Lebensjahr zu sterben.

Diese Unterschiede sind nicht von biologi-schen Unterschieden verursacht. Sie sind ausgelöst von vermeidbaren und ungerech-ten Unterschieden in den Bedingungen in denen Kinder geboren werden, aufwachsen und ihren Alltag erleben. Diese Unterschie-de auszulöschen heißt Initiative zu ergrei-fen die Lebensumstände im Leben der Kinder zu verbessern.

Dieses Diagramm wird dir helfen zu ver-stehen was Kindern hilft gesund zu sein. Gleich der Spitze eines Eisbergs, können die direkten Ursachen für die Kindersterblichkeit leicht gesehen werden. Diese sind aber nur ein kleiner Teil des Problems. Es gibt viele verschiedene Gründe warum es nachgeburt-liche Komplikationen gibt, warum Kinder krank werden oder an vermeidbaren Krank-heiten sterben. Diese Ursachen liegen meist in der unmittelbaren Umgebung des Kindes- der Familie- und greifen von dort aus auf ihr Umfeld und die Welt über. Die Faktoren die beeinflussen, ob ein Kind krank wird oder gar an dieser Krankheit stirbt, finden wir also in der direkten Umgebung.

6

Pneumonia

M alaria

Lungenent-zündungDurchfallMalariausw.

Mutter/Haushalt

Gemeinde/Welt und Land

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World Thinking Day 2013 Activity Pack

Was sind die häufigs-ten Ursachen der Kin-dersterblichkeit?

• NachgeburtlicheKomplikati-onen und Krankheiten – 40 Prozent

• Lungenentzündung–14Prozent

• Durchfall–10Prozent• Malaria-7ProzentAll diese Krankheiten und Um-stände können vorgebeugt und verhindert werden, meist mit günstigen und sehr effektiven Methoden.

Welche faktoren in der unmittelbaren Umge-bung verursachen ent-weder Krankheit oder Komplikationen bei neugeborenen?

Mutter:• ErnährungundGesundheitszu-

stand• Alter• AbständezwischenderGeburt

ihrer Kinder• Bildungsgrad• BeteiligunganBeschlüssen

über Elternschaft und Haus-haltsausgaben

• ZugangzuGesundheitsversor-gung

Haushalt:• Angepasstesundsicheres

Wohnen, Ernährung, Wasser und Hygiene

• AlltagimHaushalt,derGesund-heit vorlebt (wie Händewaschen und gesunde Ernährung)

• Einkommen• ÜberzeugenüberGeschlecht,

Mutter- und Vaterschaft• ZugangzuGesundheitsversor-

gung und Immunisierungen• Menschen,dieihreKinderlie-

ben und unterstützen und ihre Rechte unterstützen, (auch ihre Väter).

Was sind weitere fak-toren, die diese Bedin-gungen beeinflussen?

Gemeinde und Land:• DieRegierungspolitikund

-systeme sichern einen ange-messenen Lebensstandart und Zugang zu Bildung vertreten und schützen die Rechte von Frauen und Kindern, bewerben Gesundheit und einen vernünf-tigen Umgang mit Krankheiten, stellen Zugang zu einer saube-ren Umgebung, sauberem Was-ser und hygienischen Toiletten sicher.

• Religiöse,kulturelleundsozialeÜberzeugungen und Praktiken

• DerGradindemMädchenund

Jungen, Frauen und Männer gleichwert geschätzt sind und die Möglichkeit haben ihre Rechte zu leben

• DiskriminierungundMargina-lisierung in der Vergangenheit oder Gegenwart

• KonflikteundschwacheStaaten

Welt:• GlobalePolitikundSystemedie

die Menschenrechte berühren, Entwicklungshilfe, Welthandel und andere globale Themen

• Klimawandel

Es kann keine schärfere Enthüllung der Seele ei-ner Gesellschaft geben, als wie sie ihre Kinder behandeln.

Nelson Mandela,

früherer Präsident von Südafrika

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14 Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS

World Thinking Day 2013 Activity Pack

Du bist Anjali, ein 12 jähriges Mädchen in einem indischen Slum. Du nimmst deinen kleinen Bru-der mit zum Betteln um Geld und Nahrung. Dein Bruder ist ein Baby.

Du bist Madhu, ein 12 jähriges Mädchen aus der Mittelklasse in Indien. Deine Mutter ist Lehrerin und du besuchst eine englischsprachige Mittel-schule.

Du bist Amanda, ein 12 jähriges Mädchen aus Schottland. Deine Eltern arbeiten nicht und erhalten Sozialhilfe. Dein Freund James ist 17 Jahre alt.

Du bist Isobel, ein 12 jähriges Mädchen aus Schottland. Dein Vater ist Politiker und hat in Ox-ford studiert. Du möchtest werden wie er wenn du groß bist.

Du bist Lucy, ein 12 jähriges Mädchen. Mit dei-ner Mutter und zwei jüngeren Brüdern lebst du in einem Frauenhaus in Großbritannien. Dein Vater ist Alkoholiker und deine Mutter hat ihn verlas-sen um dich zu schützen.

Du bist Pedro, ein 12 jähriger Junge und lebst auf der Straße in Mexiko. Du hoffst darauf eines Tages in die USA auszuwandern.

Du bist Huia, eine 12 jährige Maori (Ureinwohner Neuseelands) in Neuseeland. Deine Eltern sind Stammesführer und du besuchst eine Schule mit englischsprachigen MitschülerInnen.

Du bist Mary, ein 12 jähriges Mädchen in Leso-tho. Du hast 5 jüngere Geschwister und einen älteren Bruder. Deine Mutter ist krank und du kümmerst dich um den Haushalt.

BABY STEPS

CharakterkartenDiese Charaktere wurden von Freiwilligen des Weltzentrums Sangam (Indien) entwickelt. Keiner ist real. Vergiss nicht: Du kannst zusätzliche Charaktere erfinden.

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 15

World Thinking Day 2013 Activity Pack

Du bist Hera, ein 12 jähriges Mädchen in Indien. Du lebst in einem Waisenhaus, besuchst die Schu-le und wirst im Waisenhaus leben bis du heiratest.

Du bist Leander, ein 12 jähriger Junge, der ein Internat in der Schweiz besucht. Du bist die letzten drei Jahre auch in den Ferien nicht nach Hause gefahren.

Du bist Nikhil, ein 12 jähriger Junge in Indien. Du bist HIV positiv. Deine Mutter ist an Aids gestor-ben und dein Vater ist Arbeiter. Du kannst dir nicht immer die Medikamente leisten.

Du bist Yu, ein 12 jähriger Junge in China. Deine Eltern gehören zu Mittelschicht und hoffen dass du eines Tages Geschäftsmann wirst.

Du bist Nevaeh, ein 12 jähriges Mädchen in den USA. Deine Mutter ist Kellnerin und erzieht dich alleine. Sie hat die High School nicht bestanden.

Du bist Sonam, einen 12 jähriger Waisenjunge in Indien. Du hast regelmäßig Kontakt zu den Partner des Pfadfinderinnenweltzentrum Sangam, die die regelmäßige Gesundheitsüberprüfungen geben und deine Schulbücher bezahlen.

Du bist Min, ein 12 jähriges Mädchen in China auf dem Land. Deine Cousins besuchen alle die Schule. Deine Eltern haben schon begonnen nach einem Bräutigam für dich Ausschau zu halten.

Du bist Jorge, ein 12 jähriger Junge und lebst auf den Straßen in einer Stadt in Ecuador. Deine Eltern sind verstorben aber die Marktverkäufer schauen auf dich.

Du bist Rashid, ein 12 jähriger Junge und lebst in einem Flüchtlingslager. Du hast dein Dorf zusam-men mit deinen Eltern, zwei Schwestern und ei-nem Onkel verlassen um religiöser Unterdrückung zu entfliehen. Eine Grundschule ist im Lager.

Du bist Agneta, ein 12 jähriges Mädchen aus Schweden. Du hast Herzprobleme, was bedeutet dass du die Schule nicht immer besuchen kannst. Aber die Gesundheitsversorgung ist gut.

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16 Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS

World Thinking Day 2013 Activity Pack

• In meiner Umgebung gibt es eine kostenlose, bzw. leistbare Gesundheitsversorgung.

• Ich habe Zeit mit anderen Kindern zu spielen.

• Ich fühle mich von meinen Eltern geliebt und gewollt.

• Ich kann medizinisches Personal aufsuchen, wenn ich krank bin.

• Meine Eltern/Meine Erziehungsberechtigten wollen dass ich Bildung erhalte

• Es gibt eine Grundschule in meinen Dorf

• Meine Ausbildung ist nicht gratis, aber meine Eltern können sich die Kosten leisten.

• Meine Schule ist kostenlos.

• Ich kann jeden Tag zur Schule gehen.

• Ich kann lesen.

• Ich habe Zugang zu sauberem Trinkwasser.

• Ich esse ausgewogen und abwechslungsreich.

• Meine Eltern besitzen unser Zuhause.

• Ich muss arbeiten um das Familieneinkommen aufzubessern, anstatt die Schule zu besuchen.

• Mein Bruder/Brüder geht/gehen in die Schule.

• Meine Schwester(n) geht/gehen in die Schule.

• Es gibt jemanden in meiner Umgebung der mich unterstützt oder ein Vorbild ist.

• Ich werde eine weiterführende Schule besuchen.

• Ich warte darauf, erwachsen zu werden und mir selbst auszusuchen, ob ich eine Familie haben möchte.

• Ich warte darauf meine weiterführende Schule zu beenden.

• Ich werde nicht verheiratet sein bis ich mindestens 18 bin.

• Ich werde mir selbst aussuchen wann und wen ich heirate

• Ich werde eine Universitätsausbildung absolvieren

• Es gibt für mich keine Hindernisse, wenn ich entscheide in die Politik zu gehen.

• Ich kann erwarten, dass ich genug verdiene um das Einkommen meiner Familie zu unterstützen.

BABY STEPS

CharakterkartenDu kannst die Aussagen ergänzen, weglassen oder verändern so dass sie für eure Situation angepasst sind.

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 17

World Thinking Day 2013 Activity Pack

SAnGAM ACTIVITY: SCHüTZE DAS KInD (engl. Protecting the Child)

Die Dinge die Gesundheit von Kindern und ihr Überleben betreffen sind in jedem Land/in jeder Gemeinde unter-schiedlich.Könnt ihr identifizieren welche Dinge das sind?Frag die Mitglieder einige Dinge vorzuschlagen die ein Kind braucht um vor Krankheiten geschützt zu sein: zum Beispielsauberes Wasser, nährstoffreiche Ernährung, medizinische Versorgung, eine gesunde Familie, eine passende Unterkunft usw.Frag zwei Mitglieder den Raum zu verlassen. So können sie nicht sehen wenn die Anderen auswählen ein Kind zu symbolisieren. Die anderen Mitspieler stehen für Dinge die vor Krankheiten schützen. Die Mitspieler halten ihre Hände hinter dem Rücken und schützen das Kind. Die zwei Mitspieler, die vor der Türe gewartet haben, wer-den nun hereingeholt. Sie stellen Viren dar und sollen versuchen das Kind zu fangen. Die Viren/Fänger können jeden berühren. Gewonnen haben sie, wenn sie das Kind gefangen/berührt haben. Durch geschickte Strategie und Taktik können die anderen Mitspieler das Kind in der Gruppe verstecken und schützen.

Diskutiert wie das Spiel gelaufen ist und die Schwierigkeiten das Kind zu schützen. Für was standen die einzelnen Mitspieler im Spiel?

Macht das Spiel zu einer ständigen Aktivität. Recher-chiert im Internet, in der Bibliothek oder in Gesprächen mit medizinischen Personal und Ärzten was die häu-figsten Ursachen für Kindersterblichkeit weltweit und in eurer Umgebung sind. Was kann zur Vorbeugung getan werden? Teilt eure Infos in der Gruppe.

VERBInDE RECHTE MIT GESUnDHEIT (engl. Linking Rights to health)

Viele Elemente die die Chancen steigert, dass ein Kind das fünfte Lebensjahr erreicht und gesund aufwächst stehen in Verbindung mit Frauen- und Kinderrechten. Verteile die Karten (siehe die Karten im Anhang für Vorschläge) unter den Mitgliedern deiner Gruppe. Jede Karte ist ein bekannter Faktor der die Gesundheit und das Überleben von Kindern beeinflusst. Finde mehr über

den Faktor auf deiner Karte heraus. Dann wirf einen Blick in die Kinder- und Frauenrechte um zu schauen mit wel-chen Artikeln der Faktor auf deiner Karte in Verbindung steht.

Finde einen kreativen Weg deine Erkenntnisse mit deiner Gruppe zu teilen.

Tragt diese Aktivität weiter und plant eine Aktivität mit der ihr Andere über das MEZ 4 und die Verbindung mit Kinder- und Frauenrechten informiert.

Reflektiert darüber was ihr erfahren habt über diese Rechte und das MEZ 4. Entdeckt ob es in eurer Umgebung für Kinder und Frauen unerreichbare Rechte gibt, warum und was sich im Bezug darauf verändern muss.

Gesund sein ist mehr als Krankheiten vermeiden:

Kindergesundheit macht mehr aus als sicherzugehen das Babys und Kinder erkranken oder an Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung und Malaria sterben. Es geht auch darum sicher zu stellen, dass Kinder über die Materialen und sozialen Ressourcen verfügen um gesund und glücklich aufzuwachsen.

Kinder haben die beste Chance ihr volles Potential aus-zuschöpfen, wenn ihre Grundbedürfnisse erfüllt sind.Das bedeuted die Möglichkeit zu haben in der Schule und gemeinschaftlichen Gruppen zu lernen und an Program-men wie den PfadfinderInnen teilzunehmen und wenn sie zu Hause, in der Schule und in ihrer Umgebung von fördernden/wertschätzenden Menschen umgeben sind.

Was Kinder über den Umgang mit ihrem Körper lernen betrifft sie ihr ganzes Leben lang.

Ernährung und körperliche Aktivität sind dabei wichtige Bausteine. Gute Ernährung und täglicher Sport beein-flussen wie sich der Körper und Verstand der Kinder entwickelt, beeinflusst ihre Fähigkeit zu lernen, ihr psychisches Wohlbefinden und ihr Risiko in Zukunft chronisch krank zu werden( z.B. Diabetes, Herzkrankhei-ten und Krebs).

Sicherheit ist ein anderer wichtiger Bestandteil der Gesundheit der Kinder. Unfälle, Gewalt und Selbstmord kann bei Kindern von Verletzungen bis hin zum Tod füh-ren. Wenn Kinder Opfer von Gewalt (häusliche Gewalt, Mobbing oder Kämpfe) oder Zeugen von Gewalt werden, können sie depressiv und verängstigt werden. Manche Kinder können die Reaktionen auch ausleben.

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18 Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS

World Thinking Day 2013 Activity Pack

fRAGEn AnTWORTEn

1. Wie viele Kinder weltweit starben 2010 vor ihrem fünften Geburtstag?

• 7,6Millionen

• Probe:GibtesmehroderwenigerTodesfälleals1990? (Antwort: fast 4,5 Millionen weniger)

2. 40% der Kindersterblichkeit passiert zwischen der Geburt und den ersten vier Lebenswochen. Man-gelnde Gesundheitsversorgung vor und während der Geburt verursachen die meisten Todesfälle. Welche drei Krankheiten sind für die die meisten Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren nach der Neugebore-nenzeit verantwortlich?

• Lungenentzündung,DurchfallundMalariasindfürmehr als einen von drei Todesfällen unter Kindern weltweit verantwortlich. Lungenentzündung und Durchfall sind die größten Killer von Kindern nach der Neugeborenenzeit.

3. In welcher Region ist die größte Kindersterblichkeits-rate zu finden?

• 99%KindersterblichkeitbetrifftEntwicklungsländer

• AfrikasüdlichderSaharahatdiehöchsteRatevonKindersterblichkeit.

4. Welcher Prozentsatz von Kindersterblichkeit könnte vermieden werden?

• Mindestens2von3TodesfällenunterKindern.

• DiemeistenTodesfälleunterNeugeborenenkönntendurch Zugang zu ausgebildeten Hebammen, Notfall-versorgung und medizinische Betreuung während der Schwangerschaft und in den Wochen nach der Geburt verhindert werden.

• EsgibtleistbareundhocheffektiveLösungumvorden drei Top Killern für Kinder zu schützen ( Lungen-entzündung, Durchfall, Malaria)

GET On THE BUSStellt euch vor, ihr seid bei einer Bushaltestelle. Eure LeiterInnen werden euch eine Frage über die MDG 4 stellen. Ihr solltet eine Antwort geben, von der ihr denkt, dass sie die richtige ist. Hört zu, was die anderen sagen. „Steigt in den Bus“ mit den jenen die dieselben Ant-worten teilen, indem ihr euch zusammenstellt und eure Antworten laut verkündet.

Eure LeiterInnen werden euch anschließend die richtige Antwort mitteilen. Dann wird es auch schon Zeit auf den nächsten Bus aufzuspringen. In der folgenden Tabelle findet ihr Vorschläge für Fragen.

Reflektiert eure Gedanken und Gefühle zu den Fakten die ihr bei dem Spiel gelernt habt.

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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs © WAGGGS 19

World Thinking Day 2013 Activity Pack

KEIMDETEKTIVEEine Laborschale ist ein spezielles Gefäß um kleine Organismen wie Bakterien und Pilze zu züchten. Es ist ein flaches Gefäß oder ein runder Plastikbehälter mit Deckel. Laborschalen sind gefüllt mit einer Masse die nährstoffe enthält, um den Organismen beim Wach-sen zu helfen.

Ihr könnt euch eure eigenen Laborschalen machen. Ver-wende dazu einfach wegwerfbare Behälter mit Deckel wie große Glaskrüge oder klare Plastikbehälter (stellt sicher dass sie sehr sauber sind und heißes Wasser aushalten).

Ihr könnt auch wegwerfbare Plastikschalen mit einem Plastikbeutel als Deckel verwenden. Oder fertigt die Masse in Muffinformen an und gebt dann die verhärtete Masse in je einen sauberen Plastikbeutel.

Bittet einen Erwachsenen euch mit der Masse zu helfen - sie beinhaltet heiße Flüssigkeiten.

Stellt sicher, dass alle verwendeten Küchengegenstände sauber sind.

Vermischt 500 ml Wasser mit 6,9 g von Agar-Agar Pul-ver (eine Seegras Gelatine, erhältlich in Reformhäusern und Asia Läden). Gebt diese Mixtur zum Kochen und rührt um bis sich alles auflöst. Entfernt die Mixtur von der Hitze, bedeckt sie und lasst sie 15 Minuten stehen.

Gießt je mindestens 1cm in jede Laborschale und bedeckt sie mit einem Deckel oder sauberer Folie. Lasst die bedeckten Gefäße mindestens vier Stunden stehen um komplett auszukühlen.

Die Masse sollte hart werden.

Verwendet die Laborschalen sobald sie abgekühlt sind oder steckt sie in den Kühlschrank bis ihr sie verwen-det. Sie werden nur 2-3 Tage halten. Stellt sie nicht in den Kühlschrank zurück, wenn ihr sehen wollt was wächst!

VERBInDE RECHTE MIT GESUnDHEIT (engl. Linking Rights to health)

Mache Karten für jedes der folgenden Rechte:

• FrauenkönnenwährendderSchwangerschaft,derGeburt und den ersten Wochen nach der Geburt me-dizinische Versorgung erhalten. (Das wird vor- und nachgeburtliche Pflege genannt)

• FamilienhabenpassendeWohnmöglichkeiten

• FamilienverfügenübersicheresWasser

• FamilienhabenguteSanitäreinrichtungen

• KindersindgeimpftunderhaltenmedizinischeVer-sorgung wenn nötig

• Müttersindgebildet

• DieElternhabendieMöglichkeitzuarbeitenundeinangemessenes Einkommen zu verdienen

• FrauenundKindersindsichervorGewalt

• Frauen,KinderundihreFamilienwerdenzuHauseund in ihrer Gemeinde gleich behandelt

• KinderwerdennichtindieEheundElternschaftgezwungen

• FrauennehmenAnteilanEntscheidungenüberihrLeben wie Heirat, Elternschaft, Gesundheitsversor-gung und die Ausgaben aus dem Familienbudget

• MännerundFrauenteilendieVerantwortungfürdieKindererziehung und unterstützen die Kinder gesund zu sein so weit als möglich.