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Womit beschäftigen sich Arbeitswissenschaften und arbeitsbezogene Wissenschaften- Mögliche Bezüge...
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Womit beschäftigen sich Arbeitswissenschaften und arbeitsbezogene Wissenschaften-
Mögliche Bezüge zur Arbeitslehre in der Schule und mögliche unterrichtsrelevante Schwerpunktsetzungen
Referentinnen: Maike Herrmann, Maren Bertram, Dorothea Ehr
Seminar: Grundwissen Arbeit, Beruf und Berufswahlvorbereitung für den Unterricht im Fach AWT
Julius-Maximilians-Universität WürzburgSommersemester 2010
Gliederung
1 Was sind Arbeitswissenschaften?2 Begriffsklärungen2.1 Definition2.2 Ziele2.3 Geschichte3 Theorie-Praxis-Verhältnis der Arbeitswissenschaften4 Arbeitswissenschaften5 Schulbezug6 Wie sinnvoll sind Arbeitswissenschaften für die Schule?
2 Begriffsklärung
2.1 Definition:
„Analyse, Ordnung und Gestaltung der technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen von Arbeitsprozessen.“
(Volpert und Luczak 1987)
2.2 Ziele
Humanisierung ↔ Rationalisierung Humanisierung:
→ Schaffung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen
Rationalisierung:
→ Größtmöglicher Ertrag durch Effizienz (geringer Ressourceneinsatz) und Effektivität (optimale Ergebniserreichung)
(vgl. Luczak 1998)
2.2 Geschichte- Industrielle Revolution: Erstmalige Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Arbeit
- 1857: Erste Erwähnung des Begriffs von Jastrzebowski in einer polnischen Wochenzeitschrift
- 1953: Gründung der Gesellschaft für arbeitswissenschaftliche Forschung
- 1974: Förderprogramm „Forschung zu Humanisierung des Arbeitslebens“(vgl.Kahsnitz 1997)
Arbeitweise der Arbeitswissenschaften
- Zielangabe: Lösung von globalen Problemen- Gesamtprobleme unlösbar: Analyse der Teilprobleme - je nach Sachlage des Problems → eine oder mehrere Ansätze zur Beseitigung der Teilprobleme- Synthese der Teillösungen zu einer Gesamtlösung - Bedarf nach einer neuen Teillösung bei Konflikten zwischen Teillösungen - Erreichung des Hauptziels: Erfüllung der globalen Zielsetzung in Arbeitssystem (vgl. Arbeitswissenschaft, Luczak 1998)
Arbeitsweise der Arbeitswissenschaften
4 Arbeitswissenschaften
Soziologie
Wirtschaft
Psychologie Ingenieurwissenschaften
Arbeitsmedizin/- physiologie
Recht
Pädagogik
4.1 WirtschaftswissenschaftenBWL: Betriebswirtschaftslehre
- wirtschaftlichen Zusammenhänge und Prozesse im einzelnen Betrieb
VWL: Volkswirschaftslehre
- Fokus auf gesamtwirtschaftliches Zusammenspiel
(vgl. Arbeitswissenschaft, Luczak 1998, ebenso Grafiken)
4.1 WirtschaftswissenschaftenAufteilung in:
- arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre
→ Schwerpunkt auf der Selbstbestimmung des
Arbeiters
- betriebswirtschaftliche Organisations- und
Personalwirtschaftslehre
→ Verständnis von menschlicher Arbeit, als
eingebundene Tätigkeit in eine Organisation
4.2 Soziologie
Untergliederung in drei Unterdisziplinen:
- Arbeits-
- Betriebs- -soziologie
- Industrie-
(vgl. Arbeitswissenschaft, Luczak 1998)
4.3 Pädagogik Drei Sichtweisen auf menschlicher Arbeit:
1. Arbeitslehre 2. Berufsbildungsforschung
3. Arbeitspädagogik
unterschiedliche Lehr- und Lerninhalte Lernumgebungen und Ziel- Vorstellungen (Luczak 1998)
4.4 Rechtswissenschaft
Arbeit (als Gegenstand rechtlicher Regelungen)
Institution innerhalb Aufeinandertreffen der Gesellschaft von Individual- sphären(Gesetzliche Regelungen, (Arbeitnehmer- Kollektivverträge...) Arbeitgeber)
Grundlage für alle gestaltenden Eingriffe: Schutzbedürfnis der Arbeitnehmer!
(vgl. Luczak 1998)
4.5 Psychologie
Analysiert wird die Beziehung zwischen:
Arbeitssituation Arbeitsverhalten
Einwirkung von personellen Voraus- setzungen, die zeitlich nicht konstant sind (vgl. Luczak 1998)
4.6 Arbeitsphysiologie
Bau und die Funktion des menschlichen Körpers
Ziel: Gestaltung einer Arbeitsumgebung, die sich an den Fähigkeiten und Möglichkeiten orientiert, um den Arbeitsprozess zu optimieren.
(vgl. Luczak 1998)
4.6 Arbeitsphysiologie
Beispiel:
Mensch reagiert auf die Einwirkung von Arbeit mit --> Belastung --> Belastung wird gemessen --> Kennwerte
Ziel: Vermeidung von Überforderung und Schädigung(vgl. Luczak 1998)
4.7 IngenieurwissenschaftenZiel:
Leistungsoptimierung
→ Mensch muss sich an bestimmte Regeln halten:
z.B. mehr Lohn mehr Leistung höhere Spezialisierung mehr Übung mehr Leistung
(vgl. Luczak 1998)
4.7 Ingenieurwissenschaften
Positiv:Leistung wird gesteigert
Negativ:Einschränkung des persönlichen Handlungsspielraumes des Arbeitenden
→ kein Ansatz, der dem Schutzbedürfnis des einzelnen Arbeitnehmers gerecht werden möchte, sondern vordringlich die Leistungsoptimierung anstrebt. (vgl. Luczak 1998)
5 Mögliche unterrichtsrelevante Schwerpunktsetzungen
→ Betriebserkundung
→ Betriebspraktikum
→ Projekt
Im Einzelnen:
Psychologie:Sozialpsychologie-Hierarchiebildung in der Schule und im Betrieb, Raumgestaltung (Farbe, Sitzordnung...)
5 Mögliche unterrichtsrelevante Schwerpunktsetzungen
→ Wirtschaftswissenschaften:Zukunft der Wirtschaft, Wirtschaftsprozesse → Was der Wirtschaft gut tut, tut auch den Menschen gut?
→ Soziologie:Schul-/ Arbeitsbedingungen- welchen Einfluss haben sie?
→Techniksoziologie: Wie funktionieren Maschinen? Was folgt aus der zunehmenden Technisierung?
5 Mögliche unterrichtsrelevante Schwerpunktsetzungen
→ Soziales Umfeld: Familie, Freunde
→ Rechtswissenschaft:Rechte und Pflichten eines Schülers/ einer Schülerin (Betriebspraktikum, Ausbildungsvertrag)
→ Arbeitsmedizin:Ergonomische Stifte, Stühle (Sitzkissen, Sitzbälle), angemessene Tischhöhe, Sitzhaltung aufgrund passender Raumgestaltung
6. Wie sinnvoll sind Arbeitswissenschaften für die
Schule?
Literatur- Hans Stirn: Arbeitswissenschaft; UTP Leske-Verlag; Opladen 1980
- Thomas Müller: Strukturen arbeitswissenschaftlichen Wissens; Deutscher Wissenschafts-Verlag (DWV) 2001
- Kahsnitz, Ropohl, Schmid: Handbuch zur Arbeitslehre; Oldenbourg München/ Wien 1997; S. 10 - 19
- Holger Luczak: Arbeitswissenschaft; Springer-Verlag; Berlin 1998
Literatur
- http://www.gfa-online.de/index.php (zuletzt aufgerufen am 10.5.2010; 19:21 Uhr)