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Serbien Daten & Analysen zum Hochschul- und Wissenschaftsstandort | 2016

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SerbienDaten & Analysen zum Hochschul- undWissenschaftsstandort | 2016

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Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen 3

1. Bevölkerungsentwicklung 4

2. Wirtschaftliche Entwicklung 6

3. Hochschul- und Bildungswesen 10a. Historische Entwicklung 10b. Rolle des Staates / Autonomie 10c. Hochschulen und Wirtschaft 11d. Relevante Institutionen 12e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken 12f. Merkmale und Unterschiede von Hochschultypen 13g. Akademische Schwerpunkte 13h. Finanzierung der Hochschulen 14i. Der Lehrkörper 15j. Hochschulzugang 16k. Aufbau und Struktur des Studiensystems 17l. Akademische Abschlüsse und Promotion 21m. Forschung 22n. Qualitätssicherung und Steigerung 24

4. Internationalisierung und Bildungskooperation 26a. Kennzahlen der Internationalisierung 26b. Internationalisierung des Hochschulsystems 28c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen 30d. Deutschlandinteresse 31

5. Deutsche Sprachkenntnisse 33

6. Hochschulzugang in Deutschland 35

7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen 36a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft 36b. Hochschulkooperationen – FAQ 37c. Marketing-Tipps 38

8. Länderinformationen und praktische Hinweise 39a. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis 39b. Lebenshaltungskosten 39c. Unterkunft 39d. Sicherheitslage 39e. Interkulturelle Hinweise 40f. Adressen 40g. Linktipps zur weiteren Recherche 40h. Publikationen 41

Impressum 42

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Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen

Kennzahlen

Diagramme

Kennzahl 1: Bevölkerungszahl absolut 4Kennzahl 2: BIP 6Kennzahl 3: BIP pro Kopf in KKP 7Kennzahl 4: Wirtschaftswachstum 7Kennzahl 5: Inflation 7Kennzahl 6: Export / Import 7Kennzahl 7: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland 7Kennzahl 8: Gini-Koeffizient 8Kennzahl 9: Bildungsausgaben 14Kennzahl 10: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden 17Kennzahl 11: Anzahl der Doktoranden 18Kennzahl 12: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) 18Kennzahl 13: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 19Kennzahl 14: Absolventen BA und MA 19Kennzahl 15: Absolventen PhD 20Kennzahl 16: Anzahl der Patente in Naturwissenschaft und Technik (Residents) 22Kennzahl 17: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen 22Kennzahl 18: Knowledge Economy Index (KEI) 22Kennzahl 19: Anteil ausländischer Studierender 26Kennzahl 20: Die wichtigsten 5 Herkunftsländer ausländischer Studierender 26Kennzahl 20: Im Ausland Studierende (Anzahl) 27Kennzahl 21: Im Ausland Studierende (Prozent) 27Kennzahl 22: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 28Kennzahl 23: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende 28

Diagramm 1: Bevölkerungsentwicklung 4Diagramm 2: Prognose der Bevölkerungsentwicklung 4Diagramm 3: Entwicklung des BIP 6Diagramm 4: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP 6Diagramm 5: Bildungsausgaben 14Diagramm 6: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden 17Diagramm 7: Anzahl der Doktoranden 18Diagramm 8: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) 18Diagramm 9: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 19Diagramm 10: Absolventen BA und MA 19Diagramm 11: Absolventen PhD 20Diagramm 12: Anteil ausländischer Studierender 26Diagramm 13: Im Ausland Studierende (Anzahl) 27Diagramm 14: Im Ausland Studierende (Prozent) 27Diagramm 15: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 28

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Diagramm 1: Bevölkerungsentwicklung

Kennzahl 1: Bevölkerungszahl absolut

Diagramm 2: Prognose der Bevölkerungsentwicklung

1. Bevölkerungsentwicklung

Gesamtbevölkerung 15- bis 24-jährige

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2015) 8.850.975Im Vergleich: Deutschland (2015) 80.688.545Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Quelle: UN Population Division

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Seit der Jahrtausendwende gibt es in Serbien ein negatives Bevölkerungswachstum, was auch für daskommende Jahrzehnt prognostiziert wird. Serbien ist heute ein Land mit einer der ältesten Bevölkerungenweltweit. Die von der UNESCO veröffentlichten Zahlen schließen die Bevölkerungszahl des Kosovos mit ein.Das "Statistical Office of the Republic of Serbia" gibt für Serbien eine Bevölkerungszahl von 7.08 Millionen an(http://www.stat.gov.rs/WebSite/Public/PageView.aspx?pKey=2).

Langfristig ist in Anbetracht der demografischen Daten von einem Rückgang der Studierendenzahlenauszugehen, da auch die Nachbarstaaten eine ähnliche demografische Entwicklung aufweisen (außerKosovo – hier ist ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten). Die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung lassenden Schluss zu, dass es sich im Fall Serbiens um keine stabile potenzielle Zielgruppe handeln wird, wennman den Blick auf die nächsten zehn Jahre richtet, sondern das ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnensein dürfte. In der Alterskohorte der 15-24-Jährigen ist im Vergleich zur gesamten Bevölkerungsentwicklungein stärkerer Abwärtstrend zu beobachten. Aktuell liegt er bei ca. minus 11 Prozent.

Es wird für Serbien schwierig werden, genügend Nachwuchswissenschaftler für das eigene Hochschulsystemzu generieren. Dennoch bleibt speziell die Universität Belgrad weiterhin ein Anziehungspunkt für Studierendeaus den Nachbarländern (z.B. Montenegro), da ein breites Fächerspektrum angeboten wird und dieHochschulen über einen sehr guten Ruf verfügt.

Zusätzlich zu dem negativen Bevölkerungswachstum ist auch weiterhin in puncto Doktoranden- undPostDoc-Mobilität von einem starken anhaltenden Brain-Drain in Richtung Westeuropa und USAauszugehen, da die Gehälter und Forschungsbedingungen in Serbien in der Regel immer noch nichtwettbewerbsfähig sind, bzw. diese sich zudem in den letzten zwei Jahren verschlechtert haben. Von daher istdie dringlichste Aufgabe für serbische Hochschulen, Behörden und zuständige Ministerien in dennächsten zehn Jahren, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Hochschulen attraktiv zugestalten.Ein weiterer Grund für den anhaltenden Brain-Drain sind die konstanten Zahlen der Arbeitslosen unter den15- 24-Jährigen, die bei ca. 50 Prozent liegen. (UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: TeilberichtSüdosteuropa: https://en.unesco.org/sites/default/files/usr15_southeast_europe.pdf). Im GlobalCompetitiveness Report 2014-2015 (WEF 2014) belegt Serbien jeweils einen der letzten Plätze in denKategorien „Country´s capacity to retain talent“ und „Country´s capacity to attract talent”.

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Diagramm 3: Entwicklung des BIP US-Dollar, in Milliarden

Kennzahl 2: BIP US-Dollar, in Milliarden

Diagramm 4: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

2. Wirtschaftliche Entwicklung

Quelle: The World Bank. Data

Serbien (2015) 36Im Vergleich: Deutschland (2015) 3.355Quelle: The World Bank. Data

Quelle: The World Bank. Data

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Kennzahl 3: BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

Kennzahl 4: Wirtschaftswachstum in Prozent

Kennzahl 5: Inflation in Prozent

Kennzahl 6: Export / Import US-Dollar, in Milliarden

Kennzahl 7: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland

Serbien (2015) 13.481Im Vergleich: Deutschland (2015) 47.268Quelle: The World Bank. Data

Serbien (2014) -1,83Im Vergleich: Deutschland (2014) 1,60Quelle: The World Bank. Data

Serbien (2014) 2,08Im Vergleich: Deutschland (2014) 0,91Quelle: The World Bank. Data

Export (2015) 13Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.331Import (2015) 18Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.056Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

Rang des Landes bei deutschen Exporten (2015) 56Rang des Landes bei Importen nach Deutschland (2015) 58Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

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Kennzahl 8: Gini-Koeffizient

Serbien (2013) 29Im Vergleich: Deutschland (2013) 29Quelle: The World Bank. Data

In den letzten Jahren ist ein Auf und Ab in der Entwicklung der serbischen Wirtschaft zu verzeichnen. DasWirtschaftswachstum 2012 ist um 1 Prozent geschrumpft, 2013 um 2,6 Prozent gestiegen. 2014 ist dieserbische Wirtschaft allerdings wieder in eine Rezension abgerutscht mit einem negativen Wachstum von 1,8Prozent. Auch für 2015 wird eine Schrumpfung prognostiziert. Erst für 2016 rechnet man mit einer Erholung.Maßgeblichen Einfluss auf das negative Abschneiden hatten die schweren Überschwemmungen 2014 unddie Dürre 2012. Verantwortlich für ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent im Jahr 2013 war der enormeZuwachs im Export (26 Prozent). Dies lag an den hohen Exportzahlen des Automobilherstellers FAS, einAbleger von Fiat.Serbien hat ein Haushaltsdefizit von ca. 8 Prozent des BIP. Die Regierung will gegensteuern durchEntlastung des aufgeblähten Personalkontingents in staatlichen Unternehmen und Behörden, damit auch inSchulen und Universitäten. Mitarbeiter mussten 2014 bereits zwei Lohnkürzungen hinnehmen und auch dieRentner eine Kürzung ihrer Bezüge. Gehalts-und Rentenkürzungen setzen der Kaufkraft zu.Auslandsüberweisungen federn Einbußen teilweise ab. Der GINI-Koeffizient lag 2014 bei 38,6 (Quelle)Die Lohnkürzungen betrafen auch Mitarbeiter an Schulen und Universitäten. Dadurch werden Arbeitsplätzeim Bildungssektor natürlich nicht attraktiver. Forschung wird erschwert und somit auch die internationaleWettbewerbsfähigkeit. 2015 gab es keine weiteren Kürzungen der Gehälter, aber Stellen wurden imöffentlichen Dienst gestrichen, bzw. nicht neu besetzt.

Die Region Westlicher Balkan (WB) kann durch eine starke wirtschaftliche Diversität charakterisiert werden.So ist z.B. das BIP pro Kopf in Slowenien drei Mal so hoch wie in Albanien und mehr als doppelt so groß wiein Serbien.Auch die Arbeitslosigkeit liegt zwischen ca. 10 Prozent in Slowenien, 16 Prozent in Albanien, 22 Prozent inSerbien und an die 30 Prozent in Mazedonien sowie in Bosnien und Herzegovina. In Slowenien, Kroatien undSerbien ist die Arbeitslosenrate ansteigend. In den anderen Ländern des westlichen Balkans ist siegleichbleibend hoch.

Auch gibt es große regionale Unterschiede auf dem Weg in die europäische Integration. Slowenien (seit2003) und Kroatien (seit 2014) sind Mitglieder der EU. Einen Kandidatenstatus haben Mazedonien seit 2005,Montenegro seit 2010 und Serbien seit 2012.Der Region gemeinsam ist, dass sie nach wie vor mit den Herausforderungen des Postsozialismus und desZerfalls Jugoslawiens konfrontiert ist. Alle Länder des Westlichen Balkans haben zwar die Transformation zurfreien Marktwirtschaft abgeschlossen, sind aber nach wie vor belastet mit hohen Arbeitslosenraten, mit einemhohen Level an Korruption und einem unterentwickelten Finanzsystem.Wie auch die Eurozone erfährt der Westliche Balkan das, was der IWF eine „Lowflation“ nennt, dieKombination aus einer anhaltenden schwachen Wirtschaft und einer niedrigen Inflationsrate.Aus dem starken Gefälle der wirtschaftlichen Situation der Region lassen sich dann auch dieunterschiedlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung ableiten. So waren z.B. 2013 die Ausgaben fürR&D vom BIP pro Kopf in Slowenien 4.4 Mal höher als in Kroatien und 24 Mal höher als in Bosnien undHerzegowina.Bis auf Slowenien bleiben die Regierungen in der Region die Hauptquelle für Forschungsförderung, währenddie Wirtschaft eine untergeordnete, bzw. sehr bescheidene Rolle spielt.(UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa:https://en.unesco.org/sites/default/files/usr15_southeast_europe.pdf).

Die Verwaltungsreformen der letzten beiden Jahre treffen auch stark den Bildungssektor. Durch dieLohnkürzungen werden Arbeitsplätze im Hochschul- und Forschungsbereich nicht attraktiver. Forschung wirdauch durch die geringen Mittel in der nationalen Forschungsförderung erschwert und somit auch dieinternationale Anschlussfähigkeit.Trotz der zum Teil schlechten Studien- und Forschungsbedingungen steigt insbesondere die Zahl derDoktoranden an serbischen Hochschulen. Dies ist u.a. auf den Mangel an Arbeitsplätzen zurückzuführen. Umnicht arbeitslos zu sein, investieren Studierende in ein PhD-Programm. Aber natürlich auch, um sich weiter zuqualifizieren. Ein PhD-Programm kostet ca. 1.000 – 2.000 € pro Studienjahr, je nach Fakultät undFachrichtung.

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Die soziale Lage von Studieren ist meist desolat. Serbische Studierende, die nicht mit ihren Familien leben,haben monatlich durchschnittlich 330 € zur Verfügung. In Serbien arbeiten weniger als 25 Prozent derStudierenden neben dem Studium, dies liegt weit unter dem europäischen Durchschnitt (Social andEconomic Conditions of Student Life in Europe: Quelle). Firmen beschäftigen meist nur Vollzeit und nicht inTeilzeit, was schwer mit einem Studium zu vereinbaren ist. Studierende sind von daher stark finanziell vonihren Familien abhängig, leben meist noch zu Hause und nur 7 Prozent der Studierenden leben inStudentenwohnheimen. Das bedeutet, Studierende erhalten ihre finanziellen Mittel zum größten Teil vonihren Familien.

Trotz der wirtschaftlich eher schlechten Aussichten ist ein Studium in Deutschland attraktiv, da zwischenSerbien und Deutschland eine lange Bildungstradition besteht.Ein Pluspunkt für den Studienstandort Deutschland ist, dass an deutschen Hochschulen keine oder geringeStudiengebühren anfallen. Diese können unter anderem in Serbien sehr hoch sein, auch an staatlichenUniversitäten, nämlich dann, wenn man als sogenannter Selbstzahler immatrikuliert ist (Studiengebühren von400 – 2.000 € pro Semester). In Serbien studieren ca. 45 Prozent aus Mitteln des Staatshaushaltes, 55Prozent finanzieren sich selbst, d.h. sie müssen Studiengebühren zahlen.Ein Visum zu Studienzwecken in Deutschland muss weiterhin beantragt werden und dafür muss einSperrkonto bei einer deutschen Bank mit einem Guthaben von derzeit 7.908 EUR pro Jahr nachgewiesenwerden. Der Nachweis, dass der Studierende über ein entsprechendes Euro-Devisenkonto bei einerBankfiliale in Serbien verfügt, ist nicht ausreichend; die Filiale, bei der das Konto besteht, muss sich inDeutschland befinden.Aufgrund der schwankenden wirtschaftlichen Zahlen ist es schwierig eine Prognose für die nächsten zehnJahre zu erstellen. Es bleibt zu hoffen, dass mit den EU-Beitrittsverhandlungen und der Aussicht auf einenBeitritt Serbiens zur EU um 2020 ein wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen ist. So wird die EU Serbienmit ca. 1.6 Milliarden Euro zwischen 2014 und 2020 unterstützen.

Bei einer Arbeitslosenquote von ca. 50 Prozent bei den 15-24-Jährigen sind die Arbeitsmarktperspektiven derJugendlichen und jungen Erwachsenen auch mit Hochschulabschluss als schlecht zu bewerten.

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3. Hochschul- und Bildungswesen

a. Historische Entwicklung

Die erste Hochschuleinrichtung in Serbien, die Höhere Schule (Visoka Skola), wurde 1807 in Belgradgegründet von Dositej Obradovic und Ivan Jugovic, zwei Serben die im Habsburger Reich ausgebildetwurden.

Das System und die Lehrpläne, die sie für die Höhere Schule übernommen hatten, kamen nicht von denkaiserlichen Universitäten, sondern aus den Habsburger Lyzeen, in denen Beamte für die kaiserlicheStaatsverwaltung ausgebildet wurden. Dieser praktische Zugang zur Bildung bedeutet, dass der neueserbische Staat dringender Verwalter benötigte als reine Akademiker. Die Studenten lernten Philosophie,Geschichte, Verwaltungsmethoden und danach für zwei weitere Jahre Jura.

Dadurch wurde das Rechtssystem Serbiens auf dem Habsburgischen begründet, insbesondere dasBürgerrecht. Später etablierten dann diese „verdeutschten“ (ponemčeni) Serben das preußische Strafrecht imserbischen Staat.Der Versuch den ersten serbischen Staat aufzubauen, währte nicht lange, da die Ottomanen Serbien bereits1815 wieder eroberten. Als dann das Fürstentum Serbien Autonomie innerhalb des Ottomanischen Reichserlangte, konnte 1838 erneut ein Lyzeum eröffnet werden, diesmal in Kragujevac in Südserbien, der neuenHauptstadt, das aber bereits nach drei Jahren nach Belgrad umzog. Zu dem Lehrstuhl für Philosophie wurdeim Laufe der Zeit einer für Jura und technischen Studien hinzugefügt.1863 wurde das Lyzeum zur Höheren Schule (Visoka Skola), der ersten echten Hochschule Serbiens, dieauch Diplome ausstellen konnte. Die Höhere Schule wuchs und wurde 1905 zur Universität.Im 19. Jahrhundert wurden serbische Wissenschaftler und Akademiker vorrangig im Habsburger Reichausgebildet, in Bayern und Baden-Württemberg, sowie in Frankreich.

Mit der Gründung der Universität Belgrad 1905 wurden die drei Lehrstühle zu Fakultäten. Nach dem erstenWeltkrieg kamen die medizinische, theologische und juristische Fakultät hinzu und erst nach dem zweitenWeltkrieg alle weiteren. Die anderen staatlichen Universitäten in Serbien, die während des sozialistischenJugoslawiens gegründet wurden, sind: Die Kunstakademie Belgrad (1957), die Universität Novi Sad (1960),die Universität Niš (1965), die Universität Priština (1969) und die Universität Kragujevac (1976).

Der französische Einfluss auf das serbische Hochschulsystem wurde in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts stärker und der anglo-amerikanische nach dem zweiten Weltkrieg. Auch der russische, bzw. dersowjetische Einfluss vergrößerte sich im gleichen Zeitraum, wurde aber nie so einflussreich wie der anglo-amerikanische oder deutsch-österreichische. In diesen verschiedenen Strömungen schlug sich diegeopolitische Lage Jugoslawiens nieder.

Seit der politischen Wende 2000 hat sich das Hochschulsystem Serbiens verändert, besonders mit derEinführung des Bologna-Prozesses im Jahr 2003.

b. Rolle des Staates / Autonomie

Serbien ist eine zentralisierte Republik mit dem Gravitationszentrum Belgrad. Daneben spielt eine starke,aber auf keinen Fall gleichberechtigte Rolle Novi Sad als Zentrum der autonomen Teilrepublik Vojvodina.

Das serbische Wissenschaftssystem besteht aus drei operativen Ebenen.Die erste Regierungsebene und höchste gesetzgebende Institution ist das nationale Parlament. DerAusschuss für Wissenschaft und Technologieentwicklung ist zuständig für Gesetzesvorschläge die denBereich Wissenschaft, Technologie und Innovation regulieren.

Auf der Ministerialebene steuert das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, und Technologieentwicklung(MESTD) die Arbeitsfähigkeit und Entwicklung in der Wissenschaft und Hochschulbildung.Für Strategieentwicklung und Implementierung sind u.a. der Nationalrat für Hochschulbildung (NCHE) und derNationalrat für Wissenschaft und Technologieentwicklung (NCS) zuständig. Sie sind die höchstenBeratungsgremien der serbischen Regierung in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen.Eine weitere Institution, die dem Nationalrat untergeordnet ist, ist die Kommission für Akkreditierung undQualitätssicherung (CAQA). Diese wurde nach der Verabschiedung des neuen Hochschulgesetztes (2005)im Jahr 2006 gegründet.

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In manchen Bereichen ist das Ministerium für Jugend und Sport zuständig, wie z.B. für den Fond für jungeTalente, einem Stipendienprogramm für ein Studium im Ausland.

Die Universitäten verfügen in Serbien über einen hohen Grad an Autonomie; diese wird in der serbischenVerfassung garantiert.Der Staat darf nur den rechtlichen Rahmen festlegen und weiterentwickeln, er darf sich aber nicht in dieoperativen Vorgänge der Universitäten einmischen. So hat die Polizei z.B. auch kein Recht, die Gebäude derUniversitäten und Fakultäten ohne deren Erlaubnis oder Einladung zu betreten.

Die Autonomie der Universitäten schließt u.a. die Festlegung der Einnahmebedingungen, dieFinanzverwaltung, die Auswahl der Professoren und Mitarbeiter sowie die Entwicklung der Curricula undLehrpläne ein.

Eigentlich müsste man hier noch direkter formulieren: die Autonomie liegt nicht bei den Universitäten,sondern bei den einzelnen Fakultäten. In Serbien kann man nicht von integrierten Hochschulen sprechen.Die Rektorate der Universitäten stellen eher einen verwaltungstechnischen Überbau dar.Ein wichtiger Punkt bei dem die Regierung, bzw. das MESTD Einfluss auf die Fakultäten hat, ist bei derStudierendenquote. Sowohl die Anzahl der aus dem Staatsbudget finanzierten Studierenden als auch dieAnzahl der Selbstzahler muss von der Regierung bzw. MESTD und Finanzministerium genehmigt werden.Die Quoten werden von den Fakultäten vorgeschlagen und vom MESTD genehmigt.Diese Pro-Kopf-Einnahmen sind die einzige institutionelle Förderung des Staates für die Hochschulen / bzw.Fakultäten. (Quelle)

c. Hochschulen und Wirtschaft

Generell kann man sagen, dass Hochschulen und Wirtschaft in Serbien und der Region bis jetzt in keinerleiRichtung eine stärkere Zusammenarbeit eingegangen sind.So bleiben zum Beispiel bis auf Slowenien die Regierungen in der Region die Hauptquelle fürForschungsförderung, während die Wirtschaft eine untergeordnete, bzw. sehr bescheidene Rolle spielt. InSerbien wird die Forschung zu 60 Prozent von der Regierung, zu 25 Prozent durch die Universitäten, zu 8Prozent aus dem Ausland und nur durch 7,5 Prozent von Wirtschaftsunternehmen finanziert. (UNESCOWissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa: Quelle). Auch Forscher sind zum überwiegenden Teilan HEIs beschäftigt (71,9 Prozent), 25,8 Prozent in der Regierung und nur 2,5 Prozent inWirtschaftsunternehmen. (UNESCO Institute for Statistics, April 2015). Wie man sieht ist die Nachfrage imWirtschaftssektor nach R&D gering.

An den vier großen Universitäten in Serbien (Belgrad, Kragujevac, Nis und Novi Sad) gibt es mittlerweileTransferzentren, die versuchen, Wissenschaftler mit der Wirtschaft zu verbinden:

Zentrum für Technologietransfer der Universität Belgrad: (www.ctt.bg.ac.rs/en)UNESCO Lehrstuhl für Unternehmensstudien der Universität in Novi Sad:(www.unescochair.uns.ac.rs/eng/index.html)Abteilung für Entrepreneurship an der Universität in Kragujevac:(www.kg.ac.rs/odbor_preduzetnistvo.php)Technology Transfer Center an der Universität Nis (Tempusprojekt)

Wie gut diese Zentren gedeihen und genutzt werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichtabschätzen.

Manche Fakultäten sind sehr aktiv bei ihrer Suche nach Partnern aus der Wirtschaft, wie z.B. dieelektrotechnischen, wirtschaftswissenschaftlichen und organisationswissenschaftlichen Fakultäten.Insbesondere auch deshalb, da ihre Absolventen von IT-Unternehmen und im Dienstleistungssektor sehrbegehrt sind. Die geistes- und naturwissenschaftlichen Fakultäten hinken hier noch hinterher.

Aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Lage und der immer noch andauernden Privatisierung vonstaatlichen Unternehmen gibt es eine geringe, fast verschwindende Nachfrage im Bereich Innovation undtechnologischer Entwicklung seitens der Wirtschaft. Viele der staatlichen Unternehmen aus jugoslawischenZeiten, die früher mit Hochschulen und Forschungsinstituten zusammengearbeitet haben, sind heute bankrottoder privatisiert.

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Im Gegensatz dazu funktioniert die Zusammenarbeit von Hochschulen und der IT-Branche (einheimischeStart-ups und ausländische IT-Firmen) besser. Als eine Art von Nearshoring rekrutieren IT-FirmenStudierende der Informatik bereits während des Studiums mit einem monatlichen Stipendium zwischen 50Euro und 200 Euro unter der Bedingung, dass die Studierenden sich verpflichten nach ihrem Studium einebestimmte Zahl von Jahren für das Unternehmen zu arbeiten. Auch im Bereich der Curriculaentwicklungkommt es zur Zusammenarbeit, so dass Professoren ihre Lehrinhalte nach den spezifischen Bedürfnissenvon IT-Firmen gestalten.

Zum größten Teil gibt es aber eher keine oder keine erfolgreiche Kommunikation zwischen Unternehmen undHochschuleinrichtungen.

Absolventenrekrutierung:Auch auf diesem Feld kooperieren Hochschulen und Wirtschaft nur selten direkt. Einzelne Fakultäten oderKarrierezentren an den Universitäten organisieren für Unternehmen und Studierende Karrieremessen oderStipendienmessen. Hier haben Studierende dann die Möglichkeit auf potentielle Arbeitgeber zu treffen.

Laut der “Strategy for the Scientific and Technological Development of the Republic of Serbia 2010–2015” solldas Verhältnis zwischen Wissenschaft, Gesellschaft, und Wirtschaft gestärkt werden.Ein Instrument zur Finanzierung ist der Innovation Fund (www.innovationfund.rs/). Der Fokus bei derFörderung liegt auf der angewandten Forschung, dem Aufbau von öffentlich-privaten Partnerschaften und derStärkung der technologie-basierten Firmen, d.h. hauptsächlich Start-ups.Durch den Innovation Fund soll auch der Bau von Wissenschaftsparks in Belgrad, Novi Sad, Nis undKragujevac gefördert werden um Hochschulen und wissensbasierte Unternehmen näher aneinander zubringen.

d. Relevante Institutionen

das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, und Technologieentwicklung (MESTD): ( www.mpn.gov.rs/?lng=lat, es gibt keine englischsprachige Version der Webseite – das Ministerium empfiehlt GoogleTranslator zu nutzen)Ministerium für Jugend und Sport: www.mos.gov.rs/, Fond für junge TalenteKommission für Akkreditierung und Qualitätssicherung (CAQA): www.kapk.org/index.php?lang=enNationale Rat für HochschulbildungRectors' Conference of Serbian Universities: www.konus.ac.rs

e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken

In Serbien gibt es zurzeit 18 Hochschulen (acht staatliche und zehn staatlich-anerkannte privateUniversitäten) (http://fakulteti.edukacija.rs/univerziteti/)

Staatliche Universitäten:

Universität Belgrad: www.bg.ac.rs/en/Universität der Künste in Belgrad: www.arts.bg.ac.rs/Universität Novi Sad: www.uns.ac.rs/index.php/en/Universität Niš: www.ni.ac.rs/en/Universität Kragujevac: www.kg.ac.rs/eng/Verteidigungsuniversität der Armee: www.uo.mod.gov.rsUniversität Novi Pazar: www.np.ac.rs/Universität Pristina* in Kosovska Mitrovica (Kosovo*): www.pr.ac.rs/

Private Universitäten:

Universität Singidunum: www.singidunum.ac.rs/Universität „John Nezbit“ (ehemalige „Megatrend“): http://nezbit.edu.rs/Wirtschaftsakademie: www.privrednaakademija.edu.rs/Universität „Educons“: www.educons.edu.rs/Universität „Metropolitan“: www.metropolitan.edu.rs/Universität „Union“: www.union.edu.rs/Universität „Union – Nikola Tesla“: www.unionnikolatesla.edu.rs/

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Universität „Alfa“ (ehemalige „BK“): www.alfa.edu.rs/Europäische Universität: www.eu.ac.rs/Internationale Universität Novi Pazar (im Akkreditierungsprozess): www.uninp.edu.rs/

Für Serbien gibt es kein offizielles Ranking, sondern eine Liste, die erstellt wurde durch eine Online-Umfrageunter den Studierenden: (www.studentranking.org/sr/)

Auf der Schanghai-Liste ist die Universität Belgrad 2015 unter den 301-400 besten Universitäten der Welt. ImBereich Mathematik und Physik stand sie in 2014 sogar auf den Rängen 101-200(www.shanghairanking.com/World-University-Rankings/University-of-Belgrade.html).

f. Merkmale und Unterschiede von Hochschultypen

In Serbien gibt es derzeit acht staatliche, neun private staatlich-anerkannte Universitäten und eine privateUniversität ohne Akkreditierung. Hierbei ist allerdings hervorzuheben, dass Fakultäten in Serbien – wie mehroder weniger auch in den anderen ex-jugoslawischen Staaten – rechtlich eigenständig sind und diese starkePosition derzeit auch noch halten können. Es handelt sich daher nicht um integrierte Universitäten (wie z.B.in Deutschland). Reformen auf staatlicher oder universitärer Ebene sind demzufolge schwerer durchzusetzenund es können große Unterschiede im Niveau zwischen den Fakultäten einer Universität bestehen. Da aucheine ggf. bestehende Akkreditierung einer Fakultät oder eines Fachbereichs nicht immer notwendigRückschlüsse auf die Qualität zulässt, ist bei Kooperationsvorhaben eine genaue Begutachtungunumgänglich.

Neben den Universitäten und Fakultäten gibt es ein (auslaufendes) System von sog. Hohen/Höheren Schulen– Visoka Skola (ca. 55 nach Anabin, http://anabin.kmk.org/anabin.html), die in etwa zwischen Berufs- undFachhochschulen anzusiedeln wären und angewandte Studienfächer anbieten.

Neben Universitäten gibt es:

College of academic studies, sie bieten nur Bachelor- und Masterpogramme an (3+2).College of applied studies, sie bieten nur angewandte, bzw. berufsorientierte Bachelor- undMasterpogramme an (3+2).Academy of applied studies, sie integriert mehrere “vocational study colleges

(EURYDICE: Quelle)

g. Akademische Schwerpunkte

Die Quoten (Anzahl der jährlich zur Verfügung stehenden Studienplätze) werden für jeden Studiengang anden Fakultäten vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, und Technologieentwicklung (MESTD)genehmigt. Die höchsten Quoten werden an die juristische und die wirtschaftswissenschaftliche Fakultätvergeben, gefolgt von der philologischen und der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Belgrad.Die größte Nachfrage aber gibt es für die folgenden Fächer: Medizin, Informatik,Organisationwissenschaft/Management, Sicherheitstudien/Politikwissenschaft und Psychologie.Die vergebenen Quoten entsprechen nicht der Nachfrage und dies schon seit Jahrzehnten.

Die Mehrheit der Forscher/wissenschaftlichen Mitarbeiter in Serbien kommt aus dem BereichIngenieurswissenschaften (3173), Naturwissenschaften (2726) und Sozialwissenschaften (2520). (UNESCOWissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa: Quelle, die Daten sind von 2012).

2010 hat Serbien seine “Strategy for the Scientific and Technological Development of the Republic of Serbia2010–2015” verabschiedet. In dieser wurden folgende sieben Forschungs- und Entwicklungsschwerpunktefestgelegt:

BiomedizinNeue Materialien und NanowissenschaftenUmwelt- und KlimaschutzLandwirtschaft und Lebensmittel

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Diagramm 5: Bildungsausgaben in Prozent

Kennzahl 9: Bildungsausgaben in Prozent

Energie und EnergieeffizienzIKTsSowie bessere Entscheidungsfindungsprozesse und Bestärkung der nationalen Identität

Des Weiteren sieht die „Strategy for the Development of Education in Serbia by 2020“ vor, dass dietechnischen und technologischen Fächern vorranging unterstützt werden sollen mit 35 Prozent der durch denHaushalt geförderten Studienplätzen, gefolgt von Medizin und Naturwissenschaften (15 Prozent) und Sozial-,Wirtschafts-, Rechts- und Geisteswissenschaften mit 35 Prozent Quelle, Seite 216). Ziel ist, die Zahl derGeisteswissenschaftler zu drosseln, so Vera Dondur, eine der Verfasserinnen der Strategie. (Vreme: Quelle)

Auf der Shanghai-Liste rangiert die Universität Belgrad auf den Plätzen 300-400, als einzige Hochschule aufdem Westlichen Balkan. Zwar gibt es kein offizielles nationales Ranking, aber als wettbewerbsfähig geltendurchaus die technischen und die medizinischen Fakultäten.

h. Finanzierung der Hochschulen

Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) in Prozent des BIP Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent der Regierungsausgaben insgesamt Anteil der jährlichen Ausgaben für tertiäre Bildung in Prozent der Regierungsausgaben für Bildung insgesamt

Quellen: The World Bank. Data, UNESCO Institute of Statistics

Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) inProzent des BIP (2012) 4,43Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent derRegierungsausgaben insgesamt (2012) 9,60Anteil der jährlichen Ausgaben für tertiäre Bildung in Prozent derRegierungsausgaben für Bildung insgesamt (2012) 29,12Quelle: UNESCO Institute of Statistics

In Serbien gibt es sowohl staatliche als auch private HEIs. Die Finanzierung von privaten Hochschulen istkomplett unabhängig vom Staat. Ihre Haupteinnahmequelle sind Studiengebühren. Hochschuleinrichtungengenerieren ihre finanziellen Mittel unter anderem durch Studiengebühren (auch an staatlichen Hochschulen),durch nationale und internationale Projekte, durch Immobilien, Spenden und Beratungsdienstleistungen.

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2010 lagen die geschätzten öffentlichen Bildungsausgaben im tertiären Bereich bei 0,96 Prozent des BIP,während die Mittel aus dem öffentlichen Haushalt nur ungefähr 0,67 Prozent ausmachten. Aktuell studieren45 Prozent der immatrikulierten Studenten über das staatliche Budget, 55 Prozent als Selbstzahler. DieStudiengebühren für Selbstzahler variieren zwischen 400 Euro und 4.500 Euro pro Jahr. Die höchstenStudiengebühren an einer staatlichen Hochschule hat die Universität Belgrad (Fakultät für Architektur undFakultät für Zahnmedizin ca. 2.280 Euro). Während die höchsten Studiengebühren an einer privatenHochschule an der ALFA Universität entstehen (an der Fakultät für TV-Regie: 4.500 Euro) (EQUIED, 2012 Quelle)

Die gesamtgesellschaftlichen Bildungsausgaben lagen zwischen 2009 und 2012 zwischen 4,75 Prozent und4.43 Prozent, wobei hier ein Abwärtstrend zu beobachten ist. Damit liegen die serbischen prozentual nurknapp unter den deutschen gesamtgesellschaftlichen Bildungsausgaben. Der Anteil der Regierungsausgabenist bis 2012 sogar leicht angestiegen.Aktuell werden aber nur 1.29 Prozent des BIP für Bildungsausgaben im tertiären Sektor verwendet.(UNESCO Institute for Statistics: http://data.uis.unesco.org). Leider gibt es keine aktuellen Angaben zu derHöhe der Mittel, die direkt aus dem öffentlichen Haushalt kommen. Die letzte Zahl ist von 2010 mit 0,67Prozent.

Staatliche Universitäten, bzw. Fakultäten bekommen von der Regierung durch das Ministerium für Bildung,Wissenschaft und Technologieentwicklung eine institutionelle Förderung aufgrund der akkreditierten, bzw.genehmigten Studiengänge. Die Höhe der Finanzierung richtet sich nach der Quote der genehmigtenStudienplätze: Gezahlt wird nach einer Pro-Kopf-Pauschale. Die institutionelle Förderung durch dasMinisterium bezieht sich also nur auf den Lehrbetrieb.Forschungsgelder für Hochschulen wird durch das Ministerium durch Projektförderung bereitgestellt. Diesstellt auch die einzige Quelle für nationale Forschungsförderung dar (European Research Area – Fact andFigures 2014 Serbia, Quelle).

Weitere nicht-staatliche Einnahmequellen für Fakultäten sind nach dem HochschulbildungsgesetzStudiengebühren für nicht aus dem Staatshaushalt finanzierte Studienplätze, Spenden, Sponsoring,Schenkungen, Immobilien und andere Quellen der Drittmitteleinwerbung (Quelle).

In Serbien studieren ca. 45 Prozent aus Mitteln des Staatshaushaltes, 55 Prozent finanzieren sich selbst, d.h.sie müssen Studiengebühren zahlen.

Die Fakultäten dürfen die Höhe der Studiengebühren für die nicht aus dem Staatshaushalt finanziertenStudienplätze selbst festlegen (Quelle).

Für Inländer und serbische Studierende vom Westbalkan: von fast 2.000 Euro (Architektur, Software-engineering) bis 1.000 Euro (Management, Mathematik, Medizin, Geisteswissenschaft) bis 500Euro (Biotechnologie, Bergbau) pro StudienjahrFür ausländische Studierende in serbisch-sprachigen Studienprogrammen: 5.000 Euro (Zahnmedizin),3.500 Euro (Mathematik), 3.000 Euro (Software-Engineering, Architektur - http://www.arh.bg.ac.rs/o-fakultetu/dokumenti/cenovnici/), 2.400,00 Euro (Biologie, Biotechnologie), 1.100 Euro (Bergbau) proStudienjahrFür internationale, englischsprachige Programme: 9.000 Euro (Master Software-Engineering: Quelle),7.000 US-Dollar (Medizin: Quelle), 4.500 Euro (Master Südosteuropastudien: Quelle) pro Studienjahr.

i. Der Lehrkörper

2012 waren 15.030 wissenschaftliche Mitarbeiter und Lehrpersonal an serbischen Hochschulen beschäftigt.

Der Anteil an weiblichen Forschern in SOE ist generell sehr viel höher als im EU-Durchschnitt. In Serbien lagder Anteil der Frauen 2012 bei 49,5 Prozent, in den Ingenieurswissenschaften bei 36 Prozent und in denLandwirtschaftswissenschaften sogar bei 60 Prozent.

Ein Großteil der wissenschaftlichen Mitarbeiter an serbischen HEIs ist vollzeitbeschäftigt, häufig aber mitbefristeten Verträgen. Die Anstellungsdauer hängt von ihrer Position ab:

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Teaching assistants: einjährige Arbeitsverträge mit der Option auf Verlängerung um ein JahrAssistants: Arbeitsverträge über drei Jahre mit der Möglichkeit für drei weitere Jahre zu verlängern.Lecturers: Arbeitsverträge über fünf JahreProfessors of Professional Studies: unbefristete ArbeitsverträgeAssistant Professor: Arbeitsverträge für fünf JahreAssociate Professor: Arbeitsverträge für fünf JahreFull Professor: Unbefristete Arbeitsverträge

(UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa: Quelle)Eine wissenschaftliche Karriere ist finanziell nicht attraktiv, insbesondere auch deshalb nicht, da nationaleForschungsgelder knapp sind. Auf der anderen Seite bietet eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeitereinen beständigen Arbeitsplatz.

Der Ausbildungsstand des Lehrpersonals in Serbien liegt auf dem Niveau der größeren Staaten der SOE-Region (Kroatien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien). Einer Professur geht nach erfolgreich abgelegter Promotionein längerer Weg als Assistent, Dozent und Assistenzprofessor voraus. Qualifikationen müssen in Form voninternationalen und nationalen Publikationen, Lehre, Betreuung von Masterarbeiten und Dissertationen,Prüfungen und ähnlichen Aufgaben erbracht werden. Eine Habilitation im deutschen Sinn ist nichtvorgesehen.Die Hochschullandschaft ist gekennzeichnet durch das Gravitationszentrum Belgrad, an zweiter Stelle stehtdie Universität in Novi Sad, die insbesondere durch den Autonomiestatus der Region Vojvodina attraktiv fürdie Region ist.Unter anderem durch europäische Entwicklungshilfe (Europ. Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Europ.Investitionsbank, KfW und andere) fließen dem Wissenschaftssektor Mittel zu, die eine Modernisierung vonInfrastruktur in Forschungsschwerpunkten erlauben sowie die Modernisierung von Curricula, Geld und Know-How fließt auch durch die Teilnahme in FP7 (vor allem Tempus-Projekten), ab 2014 auch Erasmus+ undHorizon 2020 in serbische Hochschulen.

j. Hochschulzugang

Bis zum neuen Hochschulgesetz 2005:

1. Diplom (auslaufend)2. Magister (auslaufend)3. Doktorat

seit 2005 sukzessive eingeführt:

1. BA (meist 4 Jahre)2. MA (1 oder 1,5 Jahre)3. PhD (3 Jahre)

Zulassungsvoraussetzungen für Inländer:

Acht Jahre Grundschule + vier Jahre Gymnasium, Zulassungsvoraussetzung: Abschluss des vierjährigenGymnasiums + Aufnahmeprüfung. Ranking ergibt sich aus den Ergebnissen der Zulassungsprüfung und derAbiturnote

Zulassungsvoraussetzungen für Ausländer:

Vollstudium / PromotionAustausch: Anerkennungsfragen, Äquivalenz, Credit Transfer

Die Anerkennung von nicht-serbischen Schulabschlüssen zu Studienzwecken (Bachelor) in Serbien erfolgtdurch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung bei manchen Herkunftsländern(z.B. Deutschland) ist zusätzlich eine Apostille notwendig, für Österreich hingegen nicht. (Ministerium fürBildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung: Quelle)Ausländische Hochschulabschlüsse werden in Serbien von den Universitäten, bzw. den zuständigenFakultäten anerkannt. Häufig ist hier aber mit einem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu rechnen.

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Diagramm 6: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden

Kennzahl 10: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden

Für die Anerkennung von Abschlüsse für berufliche Zwecke soll zukünftig das im Herbst 2015 vomMinisterium für Bildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung gegründete ENIK/NARIK Zentrumzuständig sein. Die Etablierung des Zentrums soll die Studierendenmobilität und internationale Kooperation inder Hochschulzusammenarbeit erleichtern. Für die Anerkennung zu Studienzwecken werden aber weiterhindie Hochschulen zuständig sein. (Link nur auf Serbisch: www.mpn.gov.rs/enicnaric-srbija/)Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen im Rahmen von Erasmus + und Bologna solltenvon den Fakultäten anerkannt werden inklusive Credit Transfer.Sprachvoraussetzungen: Sprachtests, Kursanbieter, etc.

Die sprachlichen Voraussetzungen für die Zulassung werden von den jeweiligen Fakultäten festgelegt. EinigeFakultäten bieten bereits englische bzw. englisch/serbische Studienprogramme an.

k. Aufbau und Struktur des Studiensystems

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2014) 242.848Im Vergleich: Deutschland (2014) 2.912.203Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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Diagramm 7: Anzahl der Doktoranden

Kennzahl 11: Anzahl der Doktoranden

Diagramm 8: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) in Prozent

Kennzahl 12: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) in Prozent

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2014) 7.721Im Vergleich: Deutschland (2014) 214.700Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2014) 55,36Im Vergleich: Deutschland (2014) 47,80Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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Diagramm 9: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

Kennzahl 13: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

Diagramm 10: Absolventen BA und MA

Kennzahl 14: Absolventen BA und MA

Quelle: The World Bank. Data

Serbien (2014) 58,05Im Vergleich: Deutschland (2014) 65,47Quelle: The World Bank. Data

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2014) 50.728Im Vergleich: Deutschland (2014) 521.844Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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Diagramm 11: Absolventen PhD

Kennzahl 15: Absolventen PhD

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2014) 741Im Vergleich: Deutschland (2014) 28.147Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Aktuell sind 228.531 Studierende an staatlichen und privaten Hochschulen immatrikuliert: 189.438 anstaatlichen und 39.093 an privaten Hochschulen. (EURYDICE: Quelle)

Insbesondere die Zahl der Doktoranden ist in den letzten Jahren stark angestiegen, aber auch die Zahl derStudierenden, dementsprechend sind auch die Abschlussquoten.Von 2005 – 2012 ist die Anzahl der Doktoranden um fast 40 Prozent angestiegen bei Bachelor- undMasterstudenten um knapp 10 Prozent. (UNESCO Institute for Statistics, April 2015)Eine Erklärung für den starken Anstieg an Doktoranden ist, dass der Arbeitsmarkt in Serbien keineEinstiegschance bietet und somit eine Promotion eine Weiterqualifizierung aber auch Überbrückung darstellt.Auf der anderen Seite sind Doktoranden eine gute Einnahmequelle für Fakultäten, da die Studiengebührenrelativ hoch sind.Der Anteil an weiblichen Forschern in SOE ist sehr viel höher als im EU-Durchschnitt. In Serbien lag derAnteil der Frauen 2012 bei 49,5 Prozent und in den Ingenieurswissenschaften bei 36 Prozent.

Serbien hat sich dem Bologna-Prozess 2003 angeschlossen und damit einen stufenweisen Reformprozessinitiiert, der seine rechtliche Grundlage 2005 mit der Verabschiedung des neuen Hochschulgesetzes fand. Mitdiesem Gesetz wurde formal das European Credit Transfer System, das 3 Studienstufen-System und dasDiploma Supplement eingeführt. Seit 2007/2008 studieren alle neu immatrikulierten Studenten nach demBA/MA-System.

1. Stufe

Undergraduate Academic Studies (Bachelor) – (3-4 Jahre – meistens 4 - mit 180 oder 240 ECTS)Bachelor Applied Studies – (3 Jahre mit 180 ECTS)

2. Stufe

Master Academic Studies – (1-2 Jahre – meistens 1 Jahr - mit 60 bis 120 ECTS)Master Applied Studies – (2 Jahre mit 120 ECTS)Specialised Applied Studies – (1 Jahr mit 60 ECTS)Specialised Academic Studies – (1 Jahr mit 60 ECTS, für Studenten, die mindestens 300 ECTS aus

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ihren vorhergehenden Abschlüssen haben)

3. Stufe

Doctoral Academic Courses (PhD), (mindestens 3 Jahre mit 180 ECTS)

Die Fächer im Bereich Medizin (Humanmedizin, Zahnmedizin und Veterinärmedizin) sind integrierteStudiengänge und dauern sechs Jahre (360 ETCS) und seit neuestem auch Pharmazie (fünf Jahre mit 300ECTS).

Da Fakultäten / Universitäten sehr autonom sind, können diese ihr Studienjahr selber strukturieren.Überwiegend erfolgt die Aufteilung in zwei Semester (Winter- und Sommersemester) mit je drei MonatenVorlesungszeit und jeweils drei Prüfungszeiträumen. Das Wintersemester beginnt Ende September / AnfangOktober und endet im Januar. Das Sommersemester beginnt Ende Februar / Anfang März und endet im Juni.

An den serbischen Hochschulen werden Seminare, Vorlesungen und Übungen angeboten. Die meistenLehrpläne enthalten Kernfächer (Pflichtfächer). Zusätzlich gibt es Module und Fächer die frei wählbar sindund für die auch ECTS vergeben werden.

In vielen Lehrveranstaltungen an serbischen Hochschulen wird klassisch frontal unterrichtet, insbesonderebei der älteren Generation an Professoren. Jüngere Kollegen lassen bereits modernere Unterrichtsmethodeninsbesondere in Seminaren einfließen (Projektarbeit, Referate etc.).Die Form und der Inhalt von Prüfungen hängt wieder stark von den Lehrkräften ab: Häufig steht nochAuswendiglernen auf dem Programm, es gibt aber auch Formen bei denen sich die Studierenden intellektuellmit Inhalten auseinandersetzen müssen bzw. dürfen. Plagiate treten sowohl unter Wissenschaftlern als auchStudierenden leider häufig auf.

l. Akademische Abschlüsse und Promotion

Abschlüsse

Bakalaureat (Bachelor's degree; nach 3 oder 4 Studienjahren)Specijalististički master (Professional master's degree; nach 3+1 Jahren an Colleges of AppliedStudies)Magistratura/master (Master's degree; nach 3 +2 oder 4+ 1 Jahren an einer Universität)Doktorat (Doctorate/PhD; nach mind. 3 Jahren an einer Universität)

Auf allen Stufen erhalten die Absolventen ein Diplom mit Angabe ihres beruflichen Titels, derDurchschnittsnote und der Anzahl der ECTS. Sie erhalten darüber hinaus ein Diploma Supplement. MancheFakultäten verlangen eine Gebühr für die Ausstellung eines Diploma Supplements, die Gebühren variierenzwischen 20 und 100 Euro.

In Serbien ist ausschließlich eine strukturierte Promotion möglich – angelegt auf einen Zeitraum von dreiJahren, wovon das erste Jahr einem erweiterten Studium entspricht: Vorlesungen, Seminare und Prüfungen.Erst nach Bestehen aller Prüfungen kann mit der Doktorarbeit begonnen werden. Insgesamt müssen 180ECTS erworben werden, 50 Prozent davon sind für die Doktorarbeit.

Die Voraussetzungen für ein Doktorstudium haben Studierende erfüllt, die einen Masterabschluss (300ECTS) haben.Pro Jahr zahlen Doktoranden zwischen 1.000 und 3.000 Euro Studiengebühren.Promotionsrecht in Serbien haben sowohl die staatlichen als auch die staatlich-anerkannten privatenUniversitäten. Auch an Forschungsinstituten, die immer zu einer Universität gehören und nicht unabhängigsein können, ist eine Promotion möglich, bzw. eine Tätigkeit als PhD-Student. Die Lehrveranstaltungen undPrüfungen müssen allerdings an den Fakultäten mit Lehrbetrieb abgelegt werden. Hier sind die PhD-Studenten dann auch immatrikuliert und die Fakultäten erhalten die Studiengebühren.Graduierte mit einem Masterabschluss einer ausländischen Universität müssen ihren Abschluss an derjeweiligen Fakultät anerkennen lassen. Dies kann kostspielig und langwierig sein. Ausländische Doktorandenzahlen ca. 3.000 Euro Studiengebühren pro Jahr, dieser Betrag kann aber auch durchaus höher sein.

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Kennzahl 16: Anzahl der Patente in Naturwissenschaft und Technik(Residents)

Kennzahl 17: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen

Kennzahl 18: Knowledge Economy Index (KEI)

m. Forschung

Serbien (2014) 202Im Vergleich: Deutschland (2014) 48.154Quelle: The World Bank. World Development Indicators

Serbien (2015) 6.540Im Vergleich: Deutschland (2015) 149.773Quelle: SCImago Journal & Country Rank

Serbien (2012) 49Im Vergleich: Deutschland (2012) 8Quelle: The World Bank. Knowledge Economy Index

Eigentlich wird in allen Ländern des Westbalkans die Lehre gegenüber der Forschung bevorzugt und dieStruktur von R&D-Systemen orientiert sich nach wie vor eher an wissenschaftlichen Publikationen, bzw.Urheberschaft als an Kooperation mit der Wirtschaft und der Entwicklung neuer Technologien. Für dieWissenschaftler an Universitäten stellen Forschungsergebnisse natürlich ein erhebliches Maß dar für ihreReputation auf nationaler und internationaler Ebene.

An serbischen Universitäten findet traditionell Forschung statt, aufgrund fehlender Mittel häufig im begrenztenUmfang; insbesondere in geldintensiven Wissenschaftsbereichen. Labore und Institute sind meist mangelhaftausgestattet und es wird zunehmend schwerer den Anschluss an den internationalen Stand der Forschungnicht zu verlieren.Auch die verstärkte Einwerbung von Drittmitteln – insbesondere durch Erasmus + und Horizon 2020täuschen nicht darüber hinweg, dass die nationale Forschungsförderung stärker ausgebaut werden muss.

Auch die Regierung hat erkannt, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung ein wichtiger Motor für diegesamtstaatliche Entwicklung Serbiens sind. So sind in den letzten zehn Jahren Pläne und Strategien aufregionaler und Regierungsebene verabschiedet worden. In der Praxis mangelt es aber häufig an derUmsetzung aufgrund fehlender finanzieller Mittel (s.o. Ausgaben in der Forschungsfinanzierung).

Folgende Strategien und Aktionspläne existieren für Serbien:

2013 wurde die SEE 2020 Strategy, eine R&D-Strategie, bei der Ministerkonferenz des South EastEurope Commitees verabschiedet. Sie wurde durch das Regional Cooperation Council seit 2011erarbeitet in Zusammenarbeit mit den jeweiligen nationalen Verwaltungen, finanziert durch ein EU-Projekt. Ziel ist es die Lebensbedingungen zu verbessern und Wettbewerb sowie Entwicklung wiederin den Fokus zu stellen ( www.rcc.int/files/user/docs/reports/SEE2020-Strategy.pdf).Serbische Regierung: Strategy for the Scientific and Technological Development of the Republic ofSerbia 2010–2015.Serbische Regierung: Strategy for the Scientific and Technological Development of the Republic ofSerbia 2016-2020 (www.mpn.gov.rs/).Serbische Regierung: Strategy for the Development of Education in Serbia by 2020 ( Quelle).

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In Serbien findet Forschungsförderung fast ausschließlich auf staatlicher Ebene statt. Diese wird zu 60Prozent von der Regierung, zu 25 Prozent durch die Universitäten, zu 8 Prozent aus dem Ausland und nurdurch 7,5 Prozent von Wirtschaftsunternehmen finanziert. Generell ist die Nachfrage im Wirtschaftssektornach R&D gering (UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa: Quelle).

Nationale Investitionen in R&D sowie in Innovation aus öffentlichen Mittel sind priorisiert und budgetiert imRahmen von mehrjährigen Aktionsplänen, um die langfristigen Auswirkungen und die Vorhersagbarkeit zusichern. Die Form von Forschungsförderung durch Projektfinanzierung basierend auf Wettbewerb hat einejahrzehntelange Tradition in der Region. Auf institutioneller Ebene gibt es keine staatliche Förderung.Staatliche Universitäten, bzw. Fakultäten bekommen von der Regierung eine institutionelle Förderung, abernur für die Lehre, nicht für die Forschung. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft undTechnologieentwicklung ist fast die einzige Quelle für nationale Forschungsförderung (European ResearchArea – Fact and Figures 2014 Serbia Quelle).

Nach einjähriger Wartezeit wurde Mitte April der Call für den neuen Projektzyklus 2016-2020 veröffentlicht.Dieser orientiert sich an der neuen Strategie 2016-2020. Innerhalb von 30 Tagen können Forschergruppenan den Universitäten und Instituten ihre Anträge einreichen, um Forschungsgelder für die nächsten fünf Jahrezu erhalten.

Aus dem starken Gefälle der wirtschaftlichen Situation der Region lassen sich dann auch dieunterschiedlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung ableiten. So waren z.B. 2013 die Ausgaben fürR&D vom BIP pro Kopf in Slowenien 4.4 Mal höher als in Kroatien, zehn Mal größer als in Serbien und 24Mal höher als in Bosnien und Herzegowina. Bis auf Slowenien bleiben die Regierungen in der Region dieHauptquelle für Forschungsförderung, während die Wirtschaft eine untergeordnete, bzw. sehr bescheideneRolle spielt.

In Serbien gibt es fast keine unabhängigen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, auch dieForschungsinstitute gehören zu Universitäten. Herausragende Forschungseinrichtungen sind:

Mihailo-Pupin-Institut (Informations- und Kommunikationstechnologie, Belgrad)Vinca Institut of Nuclear Sciences (Naturwissenschaften, Belgrad)Institut für Physik (Belgrad)Institute of field and vegetable crops (Novi Sad)InstitutTorlak (Virologie, Belgrad)

Aus der “Strategy for the Scientific and Technological Development of the Republic of Serbia 2010–2015”ging ein Aktionsplan für Investitionen in Infrastruktur für den Zeitraum 2010-2015 in Höhe von400 Millionen Euro hervor, hauptsächlich finanziert durch: die Europäische Investitionsbank, die europäischeBank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Weltbank, die Entwicklungsbank des Europarates und spezielldurch IPA.

Gefördert werden:

Der Ausbau von R&D Infrastruktur (70 Millionen Euro)Die Entwicklung von IKT-Infrastruktur (60 Millionen Euro)Der Bau eines Wissenschafts- und Technologie-Parks (30 Millionen Euro)Investition in grundlegende Infrastruktur, hier hauptsächlich der Bau von Wohnungen fürWissenschaftler (80 Millionen Euro)Sowie die Entwicklung von Exzellenzzentren und akademischen Forschungszentren (60 MillionenEuro)

Bis 2015 sind in ganz Serbien 15 dieser Zentren gegründet worden:

1. Naturwissenschaftliche und mathematische Fakultät, Zentrum für mathematische Forschung dernichtlinearen Phänomene

2. Technologische-metallurgische Fakultät, Zentrum für Nanotechnologie und funktionelle Materialien3. Institut für Physik - Zentrum für Festkörperphysik und neue Materialien4. Institut für Chemie, Technologie und Metallurgie - Zentrum für mikroelektronische Technologie5. Chemische Fakultät - Zentrum für molekulare Wissenschaften zur Ernährung6. Institut für Physik - Zentrum für Photonic7. Institut für Physik - Zentrum für die Erforschung von komplexen Systemen8. Institut für Physik - Zentrum für reversible Prozesse

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9. Fakultät der Medizin in Kragujevac - Zentrum für Molekularmedizin und Stammzellenforschung10. Institut für medizinische Forschung- Forschungsgruppe Ernährung und Metabolismus11. Institut für medizinische Forschung- Zentrum für Toxoplasmose und medizinische Entomologie12. Zentrum für theoretische Physik der Fakultät für Physik, Universität Belgrad13. Zentrum für vibroakustische Systeme und Signalverarbeitung der technischen Fakultät in Novi Sad14. Labor für Bioarchäologie der philosophischen Fakultät in Belgrad15. Zentrum für Synthese, Verarbeitung und Charakterisierung der Materialien für ihre Anwendung in

Extremsituationen , Institut für nukleare Wissenschaften, VINCA, Belgrad

Unklar ist in welcher Höhe diese Zentren von staatlicher Seite unterstützt werden und wie sie zukünftiggefördert werden können.

In dieser Strategie wurden auch sieben Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte festgelegt:

Biomedizinneue Materialien und NanowissenschaftenUmwelt- und KlimaschutzLandwirtschaft und LebensmittelEnergie und EnergieeffizienzIKTsowie bessere Entscheidungsfindungsprozesse und Bestärkung der nationalen Identität

Zwischen 2008 und 2014 ist Deutschland der wichtigste Partner für Ko-Publikationen mit insgesamt 2.240Papers, gefolgt von den USA, Italien, Großbritannien und Frankreich.(UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropa:https://en.unesco.org/sites/default/files/usr15_southeast_europe.pdf).

n. Qualitätssicherung und Steigerung

Es gibt kein offizielles oder seriöses nationales Ranking in Serbien. Es wird wohl seit mehreren Jahrenangestrebt ein nationales Ranking einzuführen, dies ist aber bis jetzt nicht umgesetzt worden.

In Serbien gibt es keine Qualitätswettbewerbe vergleichbar der Exzellenzinitiative. Außer wenn man davonabsieht, dass die nationale Forschungsfinanzierung ausschließlich über Projektförderung läuft mit einem Callim 5-Jahres-Zyklus.

Des Weiteren wurden aus Mitteln des Innovation Fund (s.o.) zwischen 2011 und 2015 15 Exzellenzzentrengegründet. Hier bleibt noch abzuwarten, wie diese zukünftig finanziert werden können und somit tatsächlichexzellent arbeiten können.Nach dem serbischen Hochschulgesetz ist der Nationalrat für Hochschulbildung verantwortlich für dieQualitätssicherung und Verbesserung in der Hochschulbildung. Er besteht aus 21 Mitgliedern, die vomserbischen Parlament ausgewählt werden. Im Bereich der Qualitätssicherung übernimmt der Nationalratfolgende Aufgaben:

Monitoring der Entwicklung der Hochschulen und deren Angleichung an europäische Standardser macht dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung Vorschläge inBezug auf Bildungspolitik, Immatrikulationsverfahrener macht der Regierung Vorschläge in Bezug auf Standrads in der Hochschulbildunger legt Akkreditierungs- , und Qualitätsstandards der Hochschulen und der Studienprogramme fest, sowie die Verfahren dafürer legt die Mindestanforderungen fest für eine Professur

Die Kommission für Akkreditierung und Qualitätssicherung (CAQA) ist die operative Institution desNationalrats für Hochschulbildung. Sie besteht aus 15 Mitgliedern (Professoren aus verschiedenenFachbereichen) und wurde 2006 gegründet. CAQA hat seit 2010 einen Kandidatenstatus in ENQA und istgelistet in EQAR.

Ihre Aufgaben sind u.a.:

Aufbau und Pflege eines Prüferpools für die Durchführung der AkkreditierungsverfahrenEmpfehlungen für den Nationalrat für Hochschulbildung in Bezug auf Standards entwickeln

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Durchführung von AkkreditierungsverfahrenKooperation mit ausländischen AkkreditierungsgremienBeantwortung von Fragen seitens der Hochschulinstitutionen in Bezug auf die Einführung vonStandards und bei der Planung neuer StudienprogrammeEntscheidungen über die Akkreditierung einzelner Studienprogramme zu treffen

Selbstevaluierung und interne Qualitätssicherung von Studienprogrammen, Lehre und Arbeitsbedingungensind im Hochschulgesetz festgelegt. Hochschulen definieren ihre eigenen internen Prozesse undDokumentation, die für die interne Qualitätssicherung notwendig sind. Eine Selbstevaluierung mussmindestens alle drei Jahre stattfinden. Die Evaluierung durch Studierende der Studienprogramme ist ein Teildes Qualitätssicherungsprozesses. Die Ergebnisse der Selbstevaluierung müssen bei der Kommission fürAkkreditierung und Qualitätssicherung eingereicht werden.Alle Hochschuleinrichtungen in Serbien müssen akkreditiert sein. Der Akkreditierungsprozess begann in 2007durch die Kommission für Akkreditierung und Qualitätssicherung.

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Diagramm 12: Anteil ausländischer Studierender in Prozent

Kennzahl 19: Anteil ausländischer Studierender in Prozent

Kennzahl 20: Die wichtigsten 5 Herkunftsländer ausländischerStudierender

4. Internationalisierung und Bildungskooperation

a. Kennzahlen der Internationalisierung

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2013) 3,74Im Vergleich: Deutschland (2013) 7,07

1. Bosnien-Herzegowina

2. Montenegro

3. Kroatien

4. Libyen

5. Saudi Arabien

11. Deutschland

Quelle: UNESCO Institute of Statistics (2015)

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Diagramm 13: Im Ausland Studierende (Anzahl)

Kennzahl 20: Im Ausland Studierende (Anzahl)

Diagramm 14: Im Ausland Studierende (Prozent) in Prozent

Kennzahl 21: Im Ausland Studierende (Prozent) in Prozent

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2013) 11.879Im Vergleich: Deutschland (2013) 119.123

Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Serbien (2013) 4,97Im Vergleich: Deutschland (2013) 4,28Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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Diagramm 15: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

Kennzahl 22: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

Kennzahl 23: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende

Quelle: Wissenschaft Weltoffen

Serbien (WS 2014/15) 931Im Vergleich: Deutschland (WS 2014/15) k.A.Quelle: Wissenschaft Weltoffen

1. Österreich

2. Bosnien-Herzegowina

3. Ungarn

4. Italien

5. USA

7. Deutschland

Quelle: UNESCO Institute of Statistics (2015)

b. Internationalisierung des Hochschulsystems

Internationalisierung spielt an den zentralen Hochschulen eine zunehmende Rolle.Auf der einen Seite ist es das Ziel, die Mobilität ausländischer Studierender nach Serbien zu steigern, indemdie Attraktivität der Hochschulen zum Beispiel durch internationale Studienprogramme verbessert wird (s.hierzu auch die Webseite: www.studyinserbia.rs/ ).Der Fokus liegt auf Studierenden aus der Region sowie aus Ländern Afrikas und des Nahen Ostens. Diemeisten ausländischen Studierenden kommen aus Bosnien-Herzegovina, Montenegro, Kroatien, Mazedonienund Libyen. Die Zahl Studierender aus Deutschland liegt auf Platz 9.

Serbien ist schon lange recht stark in international bzw. EU-geförderten Projekten vertreten:Seit 2015 ist Serbien zudem Partnerland in Erasmus +. 2015 haben 21 deutsche Hochschulen Fördermittelfür Mobilitätsprojekte mit serbischen Hochschulen in einem Gesamtvolumen von 1.226.936 Euro erhalten.Für den Aufruf 2016 stehen deutschen Hochschulen insgesamt 2.912.633 Euro für die Länder des

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Westlichen Balkans zur Verfügung.

Serbien ist seit 2007 assoziiertes Mitglied im Forschungsrahmenprogramm der EU und erreichte im FP 7 Callsignifikante Ergebnisse: Serbien nahm in 317 Projekten teil, wovon 49 Grants für KMUs waren. (EuropeanResearch Area – Fact and Figures 2014 Serbia Quelle)Serbien ist des Weiteren vertreten in zahlreichen COST, EUREKA, CEEPUS, Erasmus Mundus, Basileusund natürlich Tempus Projekten.Seit 2014 ist Serbien assoziiertes Mitglied in Horizon 2020 und auch hier als Projektpartner und Koordinatoran Projekten beteiligt.

Es gibt keine ausschließliche nationale Strategie Serbiens zur Internationalisierung. Sie ist enthalten In der„Strategy for Education Development in Serbia 2020” (2013).

Zur Internationalisierung wird erwähnt, dass folgende Punkte umgesetzt werden sollen:

Mindestens 10 Prozent international StudierendeDie Entwicklung von Joint-Degree-ProgrammenBis zu 20 Prozent der Studierenden sollen an Mobilitätsprojekten teilnehmen.

Zu der Strategie gibt es einen Aktionsplan zur Implementierung der Ziele bis 2020:

Verbesserung der internationalen Offenheit des HochschulsystemsEtablierung der Mobilität von Dozenten, Studierenden und ForschernInternationalisierung der StudienprogrammeStärkung von strategischen Partnerschaften mit internationalen Hochschulen

Entwickelt und eingeführt werden zurzeit:

Internationalisierungsstrategien an den HochschulenBis jetzt hat nur die Universität Belgrad eine Internationalisierungsstrategie veröffentlicht: QuelleECTS-Koordinatoren an den FakultätenVerfahren zur Anerkennung von ECTS und Mobilitätsphasen.Steigerung der akkreditierten internationalen Studienprogramme

Ein Tempusprojekt beschäftigt sich noch bis 11/2016 unter Beteiligung aller staatlichen Universitäten mit derInternationalisierungsstrategie.(Strenghtening of Internationalisation Policies at Universities in Serbia:http://projects.tempus.ac.rs/en/project/888)

Ministerium für Jugend und Sport: Dositeja – Fond für junge TalenteDie Mobilität von serbischen Studierenden wird beworben und gefördert durch den Fond für junge Talente.Das Programm wurde von der serbischen Regierung eingerichtet und wird vom Ministerium für Jugend undSport durchgeführt. Ziel der Regierung ist junge Talente zu fördern und ihnen die besten Möglichkeiten fürihre Ausbildung zu bieten. Gefördert werden Studienstipendien für Masterprogramme, beliebtestes Ziellandist Deutschland.Die Stipendiaten verpflichten sich, nach ihrer Rückkehr fünf Jahre in Serbien zu arbeiten.Partner des Ministeriums ist z.B. das Institut Francais: Sie haben ein gemeinsamesRegierungsstipendienprogramm. (www.mos.gov.rs/dositeja/ nur Serbisch)

Serbien hat sich 2003 dem Bologna-Prozess angeschlossen und begonnen ihn 2005 mit der Änderung desHochschulgesetzes umzusetzen.Die Verbesserung des Verfahrens zur Anerkennung von ausländischen Abschlüssen auf allen drei Stufen isteiner der wichtigsten Punkte, um die Mobilität unter Studierenden zu erleichtern. Ziel ist es, dass Verfahrenzu vereinfachen, effizienter und zeitsparender zu gestalten.Das Anerkennungsverfahren zu beruflichen Zwecken wird zukünftig von dem ENIC/NARIC Centerdurchgeführt, gegründet vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung. DieAnerkennung zu Studienzwecken obliegt nach wie vor den Universitäten bzw. Fakultäten.

Teilnahme an internationalen Hochschulverbänden:

Universität Belgrad

The European University Association (EUA): www.eua.be

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UniAdrion: www.uniadrion.netBUN - Balkan Universities NetworkDRC - Danube Rectors’ Conference

Universität Nis

The European University Association (EUA): www.eua.beInstitute of International Education (IIE)

Universität Novi Sad

The European University Association (EUA): www.eua.beBUN - Balkan Universities NetworkDRC - Danube Rectors’ ConferenceACRU - Association of Carpathian Region UniversitiesUniAdrion: www.uniadrion.net

c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen

Institut Francais / CampusFranceMarketing für den Studien- und Forschungsstandort Frankreich. Stipendienprogramm (ca. 20-30 Stipendienpro Jahr im Bereich Master/Forschung), Vier Double-Degree-Programme in Belgrad

World Learning / USAEinjährige Studienstipendien für Bachelorstudenten

American Corneru.a. Marketing Studieren/Forschen in den USA/Kultur/Sprache

British CouncilHauptsächlich Sprachkurse/ Prüfungen

Instituto CervantesHauptsächlich Sprachkurse

Österreich Institut / ÖAD / WUSMarketing für den Studien- und Forschungsstandort Österreich

Deutsche Präsenz

DAAD Informationszentrum BelgradCara Urosa 35, 11 000 [email protected]+381 11 2636424www.daad.rs

Goethe-InstitutKnez Mihailova 5011000 BelgradTel.: +381 11 4427 100www.goethe.de/belgrad

ZfALeiter des Regionalbüros Süd-Osteuropa / Fachberater für Deutsch in SerbienDalmatinska 1711.000 BelgradTel.: +381 11 2769487www.auslandsschulwesen.de ; www.paschnet.de Deutsche politische Stiftungen (FES, KAS, Böll, Naumann, Luxemburg)FES: www.fes.rs

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KAS: www.kas.de/serbien/Böll: www.boell.de/de/2013/11/20/regionalbuero-suedosteuropa-belgradNaumann: www.westbalkan.fnst.orgLuxemburg: www.rosalux.rs

GIZ Büro-Serbienwww.giz.de/de/weltweit/303.html

Dr. Zoran Djindjic Stiftung (Stipendienprogramm der deutschen Wirtschaft)www.fond-djindjic.org/

AHK / Deutsch-serbische Wirtschaftsvereinigung / Delegation der deutschen Wirtschaft in Serbienhttp://serbien.ahk.de/

zentrale Partnerorganisationen der deutschen Einrichtungen

DAKUB – DAAD Alumni Klub an der Universität [email protected]

AvH/DAAD-Alumni-Club Novi Sadwww.avh-daad.uns.ac.rs

AvH-Club Belgradwww.humboldt-serbia.ac.rs

Campus France / Institut Francais bzw. Bildungsbeauftragte/r der franz. Botschaftwww.ccf.org.rs/srp/05b.htm

International Offices/Career Centres der Universitäten bzw. Fakultäten (Büros der Prodekane f. Int.Zusammenarbeit, Kontakte auf Anfrage im IC)Ministerium für Bildung und Wissenschaftwww.mpn.gov.rs/

Kommission für Akkreditierung und Qualitätssicherungwww.kapk.org/index.php?lang=en

d. Deutschlandinteresse

Deutschland ist eines der beliebtesten Zielländer für serbische Studierende. Die Gründe hierfür sind vielfältig:Mit einem serbischen Abitur haben Studierende die Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland. EinStudium in der Bundesrepublik ist im internationalen, aber auch nationalen Vergleich finanziell günstig.

2014 studierten 2.883 serbische Staatsbürger an deutschen Hochschulen, 2015 waren es 2950. DieMehrzahl sind Bildungsinländer. Serbien gehört laut „Wissenschaft Weltoffen“ zu eines der Länder mit derhöchsten Steigerungsrate an Bildungsausländern in Deutschland. 2014 studierten 931 Serben alsBildungsausländer in Deutschland. 2015 waren es 964. Die Zahl der serbischen Bildungsausländer, die 2013einen Abschluss an einer deutschen Hochschule erworben haben, hat im Vergleich zum Jahr 2011 um über20 Prozent von 148 auf 180 Absolventen zugenommen. Da jedoch an serbischen Hochschulen Korruptionund Klientelismus beim Eliten- bzw. Wissenschaftleraustausch eine Rolle spielen, sind sich viele Studierendebewusst, dass ein längerer Auslandsaufenthalt auch negative Auswirkungen auf ihre Karriereaussichten undeinen Arbeitsplatz im Heimatland haben kann, da sie ggf. ihre Netzwerke in Serbien verlieren und später nichtmehr ins System gelassen werden.

Die meisten serbischen Studierenden in Deutschland finden sich in den Fachbereichen Rechts-, Wirtschafts-und Sozialwissenschaften (881), in den Ingenieurswissenschaften (659), in Mathematik undNaturwissenschaften (525) sowie in den Sprach- und Kulturwissenschaften (494).

Seit 2015 ist Serbien zudem Partnerland in Erasmus +. In 2015 haben 21 deutsche Hochschulen Fördermittelfür Mobilitätsprojekte mit serbischen Hochschulen in einem Gesamtvolumen von 1.226.936 Euro erhalten.Für den Aufruf 2016 stehen deutschen Hochschulen insgesamt 2.912.633 Euro für die Länder desWestlichen Balkans zur Verfügung. Mit der Teilnahme an Erasmus + ist auch die Zahl der bilateralenKooperationen an den Universitäten gestiegen.

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Generell besteht ein großes Interesse seitens der serbischen Hochschulen an internationalerProjektförderung. (s.o.: schwache nationale Förderung): Erasmus +, Horizon 2020, COST, EUREKA

Aber auch bilaterale Förderung wird stark in Anspruch genommen:

DAAD-Projektförderung:

Stabilitätspakt SüdosteuropaPersonenbezogene Partnerschaftsprogramme (PPP)OstpartnerschaftenStrategische Partnerschaften

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5. Deutsche Sprachkenntnisse

Insgesamt gibt es 135.000 Schüler, die DaF in Schulen lernen. Bei der Erhebung 2010 waren es 75.000. Dasbedeutet, dass sich die Zahl der Deutschlerner an Schulen in den letzten 5 Jahren fast verdoppelt hat.

Deutsch ist mit Abstand die am meisten gelernte zweite Fremdsprache in Serbien, etabliert an Grundschulenund Gymnasien. Die zweite Fremdsprache wird meist in der 5. Klasse begonnen (die Grundschulen bestehenaus 8 Klassen). Erste Fremdsprache ist in der Regel Englisch (ab der ersten Klasse).

Von den 135.000 Deutschlernern an Schulen lernen 93 ProzentDeutsch als zweite Fremdsprache. Deutschwird überwiegend als Pflichtfach angeboten. Es gibt ca. 500 DaF-anbietende Schulen, davon 22 DSD-Schulen und 40 Grundschulen, die in 12 DSD-Zentren eingebunden sind, sowie 6 FIT-Schulen.Die Schüler, die Deutsch als 1. Fremdsprache lernen (6 Prozent), erreichen ein B2/C1 Niveau nach 12Unterrichtsjahren bei durchschnittlich 2 Unterrichtsstunden pro Woche. Die Schüler, die Deutsch als 2.Fremdsprache lernen (93%), erreichen ein B1 Niveau nach 8 Unterrichtsjahren bei durchschnittlich 2Unterrichtsstunden pro Woche.Durch die Instrumente der ZfA (u.a. 22 DSD-Schulen und 40 in DSD-Zentren eingebundene Grundschulen),Förderung der Einführung von Deutsch als 1. FS an Gymnasien und des GI (u.a. 6 FIT-Schulen mitentsprechender Förderung, u.a. akkreditierte Lehrerfortbildungen landesweit im Rahmen der BKD) könnenentscheidende Impulse gesetzt werden.

In Serbien wird das Deutsche Sprachdiplom aufgebaut bzw. eingeführt, derzeit gibt es in Serbien 22 DSD-Schulen (überwiegend DSD 1). Im Jahr 2014 haben insgesamt 226 Schüler mit beachtlichem Erfolg am DSD-1 teilgenommen. Im Jahr 2015 hat sich die Anzahl der Teilnehmer mit insgesamt 434 nahezu verdoppelt.2015 haben die ersten 34 Schüler am DSD-2 teilgenommen.In Belgrad existiert die einzige deutsche Auslandsschule (DAS), die seit 2012 bis zum Abitur führt. Im Januar2012 hat die TU9 eine Reihe von Kooperationsverträgen mit Deutschen Schulen im Ausland geschlossen,unter ihnen die DS Belgrad. Weiterhin gibt es sechs Fit-Schulen, die vom GI betreut werden.An den serbischen Universitäten gibt es vier Germanistiken (Belgrad, Novi Sad, Kragujevac und Novi Pazar)mit ca. 900 Studierenden. An größeren Fakultäten wie der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, derjuristischen und auch der politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Belgrad wird ebenfalls DaF alsWahl(pflicht)fach angeboten. Darüber hinaus unterstützt der DAAD an den staatlichen Universitäten DaF fürNicht-Philologen (derzeit sechs Kurse, finanziert über den Stabilitätspakt Südosteuropa).Auch an den privaten Universitäten wird Deutsch als Fremdsprache im studienfachbegleitendenSprachunterricht angeboten. So lernen rund 800 Studierende an der größten Privatuniversität Deutsch als 2.Fremdsprache.Neben dem Goethe-Institut und dem Österreich Institut gibt es eine große Anzahl an privaten Sprachschulen,die auch Deutsch im Programm haben. Besonders Eltern, die Wert auf fundierte Fremdsprachenkenntnissebei ihren Kindern legen, schicken diese zu zusätzlichen Sprachkursen.Es gibt zahlreiche Angebote, um deutsche Sprachkenntnisse in Serbien zu erwerben. Der Bedarf ist jedochnoch größer. Nach Angaben des Goethe Instituts (GI) könnten ohne weiteres zusätzliche Kurse gefülltwerden, es ist jedoch auch eine Frage der vorhandenen Verwaltungskapazitäten.

Laut der Datenerhebung zu den Deutschlernerzahlen des GI ist die Anzahl der Deutschlerner in Serbienzwischen 2010 und 2015 um fast das Doppelte gestiegen. 2010: 76.000; 2015: 139.000. Der größte Zuwachsist hier an Schulen zu verzeichnen (s.o.).Ein Studium in DACH, Fachkräftemigration und Familiennachzug sowie im geringeren MaßeDeutschkenntnisse als Zusatzqualifikation für eine Karriere in Serbien spielen eine wichtige Rolle bei derEntscheidung, Deutsch zu lernen.

Es besteht ein hoher Zuwachs im Bereich DaF aus folgenden Gründen:- Migration nach DACH insb. starker Zuwachs im Bereich Fachkräftemigration in Zusammenhang mit derÖffnung des deutschen Arbeitsmarktes über Instrumente wie die Positivliste usw.- DaF als zusätzlich geforderte Qualifikation für Arbeitsplätze in Serbien (Deutsche, Öst., Schweizer Firmen inSerbien) - Ziele der DaF-Fördermaßnahmen sind von Firmenseite u.a. Dienstleistungen für dendeutschsprachigen Markt (Call Center), Fortbildung im deutschsprachigen Raum.- Studienmöglichkeiten

Laut eines aktuellen Zeitungsartikels lernen zurzeit 8.000 Krankenpfleger und Medizintechniker Deutsch(B92: Quelle). Zum Teil werden diese Kurse in Zusammenarbeit von GIZ und Goethe-Institut angeboten.

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Laut Angaben des GI Belgrad lernen ca. 50 Prozent der Kursteilnehmer Deutsch, um in Deutschland einStudium zu beginnen oder fortzusetzen. Viele der Lerner bewegen sich aber auf einem Lernniveau zwischenA2/B1. Bei den Bewerberzahlen für Studienstipendien ist allerdings klar ersichtlich, dass sich die meistenKandidaten für englischsprachige Studiengänge bewerben (ca. zwei Drittel).

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6. Hochschulzugang in Deutschland

Der erfolgreiche Abschluss eines serbischen Gymnasiums berechtigt in der Regel zur Immatrikulation aneiner deutschen Hochschule. Natürlich sind zusätzliche deutsche oder englische Sprachkenntnisse (je nachStudiengang) nachzuweisen.Ein Visum zu Studienzwecken muss weiterhin beantragt werden. Hierbei kann eine Schwierigkeit in demUmstand liegen, dass eine Summe von derzeit 7.908 EUR (pro Jahr) auf einem Sperrkonto bei einerdeutschen Bank nachgewiesen werden muss. Der Nachweis, dass der Studierende über ein entsprechendesEuro-Devisenkonto bei einer Bankfiliale in Serbien verfügt, ist nicht ausreichend, die Filiale, bei der das Kontobesteht, muss sich in Deutschland befinden.Welche Konsequenzen haben die Immatrikulationsbedingungen für die Gewinnung von Studierenden ausSerbien?Die oben genannten. Bedingungen – Abitur, Sprachkenntnisse und eine finanzielle Basis – sind generell fürserbische Studierende nachvollziehbar und bedeuten keinen Wettbewerbsnachteil des deutschen Systemsgegenüber Mitbewerbern.

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7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen

a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft

Die serbische Regierung versucht ihren Weg nach Europa zu finden, aber jedem Schritt Richtung Westenfolgt ein Schritt nach Osten. Zurzeit ist jede Reform der Versuch eines Ausgleichs zwischen denkonservativen, rechtsnationalen und pro-Putin-Strömungen in Serbien.

Im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen bedeutet dies vor allem Reformen in vielen Bereichen, auch in derHochschulpolitik. Sie beziehen sich auf der einen Seite auf Einschnitte, so wurden in den letzten zwei Jahrendie Gehälter im öffentlichen Dienst also auch für Mitarbeiter an den Hochschulen gekürzt. Auf die letzteAusschreibung im April 2016 zur nationalen Forschungsförderung warteten die Universitäten ein knappesJahr. Nationale Forschungsförderung erfolgt in Form von 5-Jahres-Projekten auf die sich Forschergruppenbewerben können.Die Regierung ist aber auch durchaus bemüht mit seinem neuen Strategiepapier “Strategy on Science andTechnological Development of the Republic of Serbia for the period from 2016 to 2020” einen Wegaufzuweisen um nicht den Anschluss an den internationalen Hochschulraum zu verlieren. Offen bleibt mit derStrategie die Frage nach deren Finanzierung. In den kommenden Monaten ist mit einem Aktionsplan seitensdes Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung zu rechnen.

Neben Zielen der Strategie wie der stärkeren Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist eine, dieQualität von PhD-Programmen zu steigern durch:

1. Verbesserung des Hochschulfinanzierungsmodells2. Unterstützung der Qualität in der Hochschulbildung und der Effektivität von Forschung an HEIs3. Förderung der Internationalisierung und Mobilität von jungen Wissenschaftlern (Studierende und

Lehrpersonal)4. Einbeziehung von Graduierten (Master / PhD) in Forschungsprojekte und Ermutigung zur Rückkehr

von im Ausland graduierten Studierenden5. Unterstützung und Finanzierung von Forschungsprojekten, die von jungen Wissenschaftlern

koordiniert werden.

(EURYDICE:https://webgate.ec.europa.eu/fpfis/mwikis/eurydice/index.php/Serbia:National_Reforms_in_Higher_Education)

Ein wichtiger Schritt Serbiens zur weiteren Öffnung des Hochschulraums war die Gründung des ENIC/NARICSerbia (European Network of Information Centres in the European Region/ National Academic RecognitionInformation Centres in the European Union) in 2015. Mit der Einrichtung des ENIC/NARIC wird dieStudierendenmobilität und internationale Hochschulkooperationen vereinfacht. ENIC/NARIC Serbia wirdzukünftig für die Anerkennung von internationalen Hochschulabschlüssen zu beruflichen Zwecken zuständigsein.Bei der Fortführung des Studiums an einer serbischen Hochschule sind für die Anerkennung aber nach wievor die Fakultäten zuständig.

Der Aufbau der demokratischen und marktwirtschaftlichen Strukturen sowie die Beschleunigung undUnterstützung bei den EU-Beitrittsverhandlungen stehen im Vordergrund der bilateralen Kooperationzwischen deutschen und serbischen Organisationen. Viele deutsche Organisationen sind mit einerNiederlassung in Serbien vertreten (z.B. GIZ, KfW/DEG, politische Stiftungen etc.).

Aus der Sicht von Serbien ist Deutschland der wichtigste Partner in der wissenschaftlich-technischenZusammenarbeit (WTZ) (wie auch der allgemein wichtigste Handelspartner – neben Italien). HervorgehobeneBereiche der Zusammenarbeit sind die Forschungs-/Innovations- und Technologiepolitik, die Informations-und Kommunikationstechnologie sowie die Umweltforschung und -technologie.

Dies zeigt sich auch in den zahlreichen Hochschulkooperationen zwischen deutschen und serbischenHochschulen.Insbesondere seitdem Serbien Partnerland in Erasmus+ ist, ist die Zahl der Kooperationen mit dem ZielMobilität gestiegen. 2015 haben 21 deutsche Hochschulen Fördermittel für Mobilitätsprojekte mit serbischenHochschulen in einem Gesamtvolumen von 1.226.936 Euro erhalten. Für den Aufruf 2016 stehen deutschenHochschulen insgesamt 2.912.633 Euro für die Länder des Westlichen Balkans zur Verfügung.

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Es gibt zwar keine ausschließliche nationale Strategie Serbiens zur Internationalisierung der Hochschulen.Sie ist aber enthalten in der „Strategy for Education Development in Serbia 2020” (2013).

Zur Internationalisierung wird erwähnt, dass folgende Punkte umgesetzt werden sollen:

Mind. 10% international StudierendeDie Entwicklung von Joint-Degree-ProgrammenBis zu 20% der Studierenden sollen an Mobilitätsprojekten teilnehmen.

Zu der Strategie gibt es einen Aktionsplan zur Implementierung der Ziele bis 2020:

Verbesserung der internationalen Offenheit des Hochschulsystems.Etablierung der Mobilität von Dozenten, Studierenden und Forschern.Internationalisierung der StudienprogrammeStärkung von strategischen Partnerschaften mit internationalen Hochschulen

Insbesondere bei der Drittmittelakquise in der Forschung ist Serbien auf internationale Kooperationspartnerangewiesen, um sich mit Projekten zum Beispiel in Horizon 2020 bewerben, da die nationaleForschungsförderung eher ein Tropfen auf dem heißen Stein darstellt.

b. Hochschulkooperationen – FAQ

Interesse von serb. Hochschulen / Instituten an Kooperation:

Orientierung gerne an int. RankingsZugang zu besseren Forschungsbedingungen durch Austauschgemeinsame Forschung / Publikation

Deutsch-serbische Hochschulkooperationen sind vielfältig:

einfache Letter of Agreements auf Fakultätsebeneteilweise langjährige universitäre Kooperationen: HU Berlin – Belgrad seit den 60ernDrittmittelfinanzierte Projekte mit deutschen Partnern (DAAD, Tempus, Horizon 2020)

Hochschulkooperationen (Auswahl)

U Belgrad: 187 Kooperationsverträge, 8 mit Deutschland (u.a. HU Berlin, TUM, U Hamburg)U Novi Sad: 108 Kooperationsverträge, 3 mit Deutschland (U Frankfurt O., U Dortmund, URegensburg)U Nis: 66 Kooperationsverträge, 4 mit Deutschland ( TUB, U Magdeburg, U Bochum, U Ilmenau)

DAAD geförderte Projekte:

23 PPP (Projektbezogener Personenaustausch mit Serbien)5 Ostpartnerschaften1 Thematisches Netzwerk10 Projekte im Stabilitätspakt Südosteuropa (2015)

Darunter sind als deutsche Partner u.a.:

Akademie der Wissenschaften München, Leibnitz-Institute, HU Berlin, TU München, LMU, U Konstanz, UTrier, U Heidelberg, Bauhaus U Weimar.

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c. Marketing-Tipps

Welche Chancen bieten sich in Bezug auf Rekrutierung von Studierenden und Forscher?

sprachlich sehr gut ausgebildet (Englisch / Deutsch)mit serbischem Abitur Hochschulzugangsberechtigung in DeutschlandBologna auch in Serbien!guter bis sehr guter qualitativer Ausbildungsstandard, insbes. in den MINT-Fächern �sehr hohe Abschlussraten in Deutschlandein Studium in Deutschland ist im internationalen, aber auch im nationalen Vergleich günstig (KEINEGebühren für PhD)

Erfahrungswerte aus der Beratungspraxis am DAAD IC:Am stärksten nachgefragt:

WirtschaftIngenieurswissenschaftenArchitekturNaturwissenschaften (insb. Biologie)

Anzahl Beratungen: 30 Prozent BA / 60 Prozent MA / 10 Prozent PhD

Sprachwunsch Englisch – Deutsch (50 Prozent / 50 Prozent)

Hochschulwahl

40 Prozent haben sich bereits für eine Hochschule entschieden (Gründe: Qualität der Hochschule,verstärkte Diaspora/Familie Kostenfaktor)20-30 Prozent mehrere Hochschulen zur Auswahl, aber Entscheidungsschwierigkeitenca. 40 Prozent planlos – wollen Empfehlung – wichtigstes Kriterium: Ranking / Qualität

Erfolgsversprechende Marketinginstrumente:

Persönliche KommunikationTeilnahme an BildungsmessenHochschulbesuche vor Ort (Info-Tour)Einsatz von Alumni

Onlinemarketing

DAAD IC Belgrad - WebseiteDAAD IC Belgrad FacebookWerbebanner / AnzeigenHochschulkooperationen

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8. Länderinformationen und praktische Hinweise

a. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Jeder Ausländer, der nach Serbien einreist, muss sich innerhalb von 24 Stunden bei der Polizei registrieren.Hier erhält er eine White Card, die bei späteren Behördengängen immer wieder vorgelegt werden muss.Deutsche Staatsbürger können sich zu touristischen Zwecken 90 Tage am Stück ohne Visum in Serbienaufhalten.

Hier einige nützliche Links zu Aufenthaltsgenehmigung und Visum:

Allgemeine Visabestimmungen für private-, touristische- und Arbeitsbesuche: www.mfa.gov.rs/en/consular-affairs/entry-serbia/visa-requirements

Visabestimmungen für Aufenthaltszwecke (temporary stays) Quelle

Temporary Stay (ein Jahr gültig; kann um ein Jahr verlängert werden): Quelle

Permanent Stay (Studium, Forschung, Arbeit): www.mup.gov.rs/cms_eng/home.nsf/permanent-stay.h

Botschaft der Republik Serbien in Deutschland: http://berlin.mfa.gov.rs/index.php

Visa und Aufenthaltsgenehmigung auf der Seite „Study in Serbia“: www.studyinserbia.rs/en/cms/living-in-serbia/visa-and-permits

b. Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten sind für Studierende im Vergleich zu Deutschland niedriger, insbesondereUnterkunft und Nahverkehr. Die Studiengebühren für ausländische Studierende können jedoch recht hochsein.

Die Universität Belgrad schätzt die Lebenshaltungskosten für ausländische Studenten auf 450 € - 600 € proMonat.

Unterkunft: Zwischen 55 € (Mehrbettzimmer im Studentenwohnheim) bis 350 € (kleine Einzimmerwohnung)Monatskarte Nahverkehr: 15 € (Belgrad: www.2.busplus.rs/dokumentacija.php)Einzelfahrschein: ,070 €Verpflegung im Studentenwohnheim � drei Mahlzeiten pro Tag: 6,00 €Warme Mahlzeit Schnellrestaurant: 2,00 – 4,00 €Warme Mahlzeit Restaurant: 7,00 – 12,00 €Lebensmittel: 100 € / pro MonatKinokarte: 5 €

Zu Lebenshaltungskosten und Leben in Serbien: www.studyinserbia.rs/en/

c. Unterkunft

Unterkunft: Zwischen 55 € (Mehrbettzimmer im Studentenwohnheim) bis 350 € (kleine Einzimmerwohnung)

Liste mit Studentenwohnheimen in Serbien: www.studyinserbia.rs/en/cms/living-in-serbia/accomodationWebseite für die Mitbewohnersuche (auch auf Englisch): www.cimeri.rs/en/

d. Sicherheitslage

Serbien ist ein sicheres Reise- und Aufenthaltsland.

Links zur Sicherheitslage:Auswärtiges Amt; Reise- und Sicherheitshinweise:

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www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/SerbienSicherheit.htmlSerbia Travel: www.serbia.travel/about-serbia/society/safety.725.html

e. Interkulturelle Hinweise

Informationen zu Land und Leute: www.serbia.travel/about-serbia.713.html

f. Adressen

DAAD Informationszentrum BelgradCara Urosa 35, 11 000 [email protected]+381 11 2636424www.daad.rs

Deutsche Botschaft in BelgradNeznanog junaka 1a11 040 BelgradTel.: +381 11 3064 300www.belgrad.diplo.de/Vertretung/belgrad/de/Startseite.html

Goethe-Institut in Belgradwww.goethe.de/ins/cs/de/bel.html

Zuständigkeiten für die Anerkennung von ausländischen Abschlüssenwww.studyinserbia.rs/en/cms/study-in-serbia/recognition-of-foreign-degrees

Universität BelgradInternational Relations Office Marina Kostrica (Deutschland, Österreich, Schweiz)1 Studentski trg11000 Belgrad+381 11 3207 [email protected]

DAAD-Alumni-Klub an der Universität [email protected]

AvH-Klub [email protected]

DAAD-AvH-Klub Novi [email protected]

Serbische Studentenvereinigungwww.savezstudenata.com/kontakt?lang=en

Österreich Institut Belgradwww.beograd-oesterreichinstitut.rs/de/

Österreichisches Kulturforum Belgradwww.bmeia.gv.at/europa-aussenpolitik/auslandskultur/kulturforen/kulturforum-belgrad/

National Eramus+ Office Belgradehttps://erasmusplus.rs

g. Linktipps zur weiteren Recherche

Studium: Study in Serbia / Informationen für Ausländer rund um ein Studium in Serbienwww.studyinserbia.rs/en

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UNIVERSITY OF BELGRADE - 2015 Basic Information Guide for International Studentswww.bg.ac.rs/files/en/international/Information-guide-for-international-students.pdf

Internationalisierungsstrategie der Universität Belgradwww.bg.ac.rs/en/international/strategy-internationalization.php?submenuheader=10

Hochschulkooperationen der Universität Belgradwww.bg.ac.rs/files/en/international/List-of-Cooperation-agreements.pdf

Datenbank zu Erasmus + der Universität Belgradhttp://mobion.bg.ac.rs/

Universität Novi Sad: Guide book for incoming studentswww.uns.ac.rs/images/doc/medjunarodna/UNS_Ultimate_Guidebook.pdf

Universität Novi Sad: Hochschulkooperationenwww.uns.ac.rs/index.php/en/international-cooperation/internationalization-of-uns/agreement-on-cooperation

Universität Nis: Hochschulkooperationenwww.ni.ac.rs/en/academic-agreements/germany.html

Sprachkurse SerbischKolarac: Zentrum für serbische Sprache an der Philologischen Fakultät: http://learnserbian.fil.bg.ac.rs/

h. Publikationen

Literatur-Tipps:Ivo Andric: Die Brücke über die Drina.Holm Sundhausen: Geschichte Serbiens: 19.-21. Jahrhundert

Nicola Gotthardt: „Serbische Studierende in Deutschland. Motive und Rahmenbedingungen von Migration,Bleiben und Rückkehr“. LIT Verlag, 2014

Studien Online:UNESCO Wissenschaftsbericht 2015: Teilbericht Südosteuropahttps://en.unesco.org/sites/default/files/usr15_southeast_europe.pdf

FINDING THE RIGHT PATH HIGHER EDUCATION FINANCING AND SOCIAL DIMENSION IN THEWESTERNBALKAN COUNTRIES (2015).www.finhed.org/media/files/Finding%20the%20Right%20Path.pdf#page=130

European Research Area – Fact and Figures 2014 Serbiahttp://ec.europa.eu/research/era/pdf/era_progress_report2014/country_fiches/era-serbia.pdf

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Impressum

HerausgeberDeutscher Akademischer AustauschdienstGerman Academic Exchange ServiceKennedyallee 50, D-53175 Bonnwww.daad.de Referat S21 – Koordinierung Regionalwissen

AutorBettina Wenzel, Leiterin des Informationszentrums

RedaktionDr. Claudia Nospickel

DatenquellenOrganisation for Economic Co-Operation and Development (OECD). Data:https://data.oecd.org

Organisation for Economic Co-Operation and Development (OECD). Statistics:http://stats.oecd.org

SCImago. (2007). SJR–SCImago Journal & Country Rank. Retrieved January 07, 2016, fromhttp://www.scimagojr.com

Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online. Datenlizenz by-2-0:https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/

UNESCO Institute of Statistices (UIS): http://data.uis.unesco.org/

United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division, World Population Prospects:http://esa.un.org/unpd/wpp/Download/Standard/Population/

Wissenschaft Weltoffen. Herkunft ausländischer, Bildungsausländer-,Bildungsinländer-Studierender 2014 nach Erdteilen, Regionen, Herkunftsstaaten:http://www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1/2/1

The World Bank, Knowledge Economy Index: https://knoema.com/WBKEI2013/knowledge-economy-index-world-bank-2012

The World Bank. Data: http://data.worldbank.org

The World Bank. World Development Indicators: http://wdi.worldbank.org/table/5.13#

Zur Erhebung der genutzten Daten wurde auf alle Datenquellen am 18.11.2016 zugegriffen.

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Diese Veröffentlichung wird aus Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an denDAAD finanziert.

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