hze perlen...Title: hze perlen.abd Created Date: 8/12/2017 7:35:33 AM
Wer (und was) steuert die Hilfen zur Erziehung? - hamburg.de · 4 Arbeitsweise Verständigung auf...
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Wer (und was) steuert die Hilfen zur Erziehung?
Erfahrungen und Befunde
aus 10 Jahren IKO-Netz
� Hamburg 14.6.2011
Prof. Dr. Christian Schrapper
Universität Koblenz
2
meine Aspekte
� der IKO-Netz Vergleichsring
� die Sozialstrukturhypothese
� die Organisationshypothese
� die Infrastrukturhypothese
� Fazit
3
Iko-Netz Vergleichsring „große
Großstädte“ (über 500.000)
� besteht seit 1996
� Idee: Interkommunale Vergleiche als
„Wettbewerbssurrogat“ und um „vom Besten lernen“
� Projektleitung: KGSt,
� Auswertung und wiss. Begleitung: ISA (bis 99) Uni Koblenz:
� jährlicher Bericht,
� zentrale Trends vor Sommerpause für Vorjahr, Auswertung (1. Treffen)
� abgestimmter Bericht im Herbst
� Sonderauswertungen,
� z.B. Pflegekinderwesen, Inobhutnahmen, Leistungsvereinbarungen
und Entgelte, Hilfen nach Alter, Hilfen im Vorfeld von HzE,
Fallsteuerung (eigene zusätzliche AG), Sozioökonomische Faktoren
� Präsentation und Auswertung in der Herbstsitzung (2. Treffen)
4
Arbeitsweise
� Verständigung auf seriös vergleichbare Kennzahlen� Leistungsdichten laufende und neu begonnenen HzE
� Leistungsarten (ambulant, teilstationär, Pflege, Heim)
� Altersgruppen
� Kosten HzE pro Jugendeinwohner
� Kosten HzE pro Fall
� Austausch über Entwicklungen und Erfahrungen mit der Steuerung von HzE
� Projekt AG Fallsteuerung 2009 - 2011� Vertiefende Analyse von Zusammenhängen
� Hinweise und Anregungen für örtliche Steuerungsaktivitäten
6
K 1.0 Leistungsdichte Hilfen insgesamt(laufende Hilfen)
K 1.0 Leistungsdichte Hilfen insgesamt 2008 - 2010
laufende Hilfen
40,42
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
2008 47,34 45,10 47,38 24,59 32,52 33,46 43,68 32,34 26,77 38,88 45,66 25,39 32,29
2009 51,65 59,09 51,69 23,26 28,82 36,19 46,59 35,19 28,77 37,09 46,86 33,66 34,68
2010 52,01 64,06 48,75 24,38 33,32 36,56 49,95 40,08 29,89 34,40 41,42 35,92 34,68
Mittelwert 2010 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42 40,42
Berlin BremenDort
mundDresden
Düssel
dorfEssen Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Nürnberg Stuttgart
7
K 4 Hilfe-Quotient(neu begonnene Hilfen)
K 4 Hilfequotient 2008 - 2010
neu begonnene Hilfen
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
2008 1,65 2,79 2,88 1,54 1,83 1,53 2,56 1,66 2,01 1,52 3,41 1,87 2,66
2009 1,75 2,73 3,16 1,46 1,73 1,28 2,39 2,52 1,71 1,80 2,18 2,16 2,35
2010 1,77 2,45 2,38 1,59 1,81 1,35 2,62 3,00 1,77 2,09 2,60 2,85 2,35
Mittelwert 2010 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20 2,20
Berlin Bremen Dortmund DresdenDüssel-
dorfEssen Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Nürnberg Stuttgart
8
K 16.0 Entwicklung der Kosten pro JEW
K 16.0 Kosten erzieherische Hilfen gesamt pro Jugendeinwohner im Alter zwischen 0 und unter 21 Jahren 2008 - 2010
599 €
- €
100 €
200 €
300 €
400 €
500 €
600 €
700 €
800 €
900 €
1.000 €
2008 583 € - € 558 € 282 € 495 € 563 € 781 € 546 € 520 € 440 € 548 € 438 € 422 €
2009 650 € - € 626 € 280 € 577 € 604 € 865 € 610 € 578 € 431 € 629 € 470 € 464 €
2010 663 € 879 € 606 € 294 € 604 € 597 € 853 € 655 € 597 € 425 € 647 € 508 € 464 €
Mittelwert 2010 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 € 599 €
Berlin BremenDort-
mundDresden
Düssel-
dorfEssen Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Nürnberg Stuttgart
9
K 17.0 Entwicklung der Kosten pro laufende erzieherische Hilfe
K 17.0 Kosten pro laufende erzieherische Hilfe gesamt Entwicklung 2008 - 2010
14.948 €
- €
5.000 €
10.000 €
15.000 €
20.000 €
25.000 €
2008 12.306 € - € 11.769 € 11.477 € 15.219 € 16.812 € 17.888 € 16.883 € 19.424 € 11.326 € 12.011 € 17.259 € 13.063 €
2009 12.576 € - € 12.109 € 12.028 € 20.007 € 16.701 € 18.570 € 17.326 € 20.104 € 11.618 € 13.426 € 13.966 € 13.370 €
2010 12.747 € 13.728 € 12.435 € 12.039 € 18.128 € 16.325 € 17.077 € 16.344 € 19.990 € 12.359 € 15.630 € 14.153 € 13.370 €
Mittelwert 2010 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 € 14.948 €
Berlin Bremen Dortmund DresdenDüssel-
dorfEssen Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Nürnberg Stuttgart
10
Befunde
� erhebliche Unterschiede zwischen den Städten für alle Kennzahlen !!
� anders gezählt oder anders gemacht???� andere soziale Bedingungen?
� andere Organisation der Fallarbeit?
� andere Angebote und Infrastruktur?
11
Was und wer steuert die HzE?
sozio-ökonomische Bedingungen und soziale Belastungen
für junge Menschen und Familien
SozialstaatlicheInfrastruktur und
Angebote für HzE
Organisation undKonzeption derFallarbeit im JA/ASD
?
12
Hypothese I
� sozio-ökonomische Bedingungenfür junge Menschen und Familien sind bedeutsam für Fallzahlen und Kosten der HzE, z.B.:
� Armut
� Arbeitslosigkeit
� Migration
� …
13
Hypothese II
� die Organisation der HzE-Fallbearbeitung …� Fall-Eingang und erste Prüfung� Bedarfseinschätzung und Hilfeauswahl� lfd. Fortschreibung und Kontrolle� Fallabschluss und Evaluation
� … und die Kultur in den Organisationen …� Leitungsrollen und –selbstverständnis� Vorgaben und Kontrolle für Fallbearbeitung� fachliche Konzepte und Traditionen (z.B.
Pflegekinderwesen, Hilfeplanung, Beteiligung Freier Träger)
� … sind bedeutsam für Fallaufkommen und Kosten der HzE.
14
Hypothese III
� der Ausbau einer qualitativ und quantitativ ausreichenden Infrastruktur für junge Menschen und Familien sowie von Angeboten der Hilfen zur Erziehung haben entscheidenden Einfluss auf das Fallaufkommen
15
Zu Hypothese I
� Unterschiede der HzE sind auf die Sozialstruktur und soziale Belastungenzurückzuführen� Rückgriff auf ein bewährtes Modell aus dem
1. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz (2010)
� Iko-Netz: explorative Statistik, Versuch eine empirische Basis für Diskussion und Austausch zu schaffen
� Verfügbare Daten, die für alle dreizehn teilnehmenden Städte vorliegen bzw. recherchierbar sind
17
Index: Lebensbedingungen
im Iko-Netz
� Lebensbedingungen: Indexwert aus 13 Kennzahlen, die den Bereichen� Demographie
� Materielle Lage
� Wohnumfeld
� Migration
zugeordnet werden können.
18
Gesamtindex:
Lebensbedingungen
Gesamtindex Lebensbedingungen
0,23 0,260,33
0,130,08
-0,34 -0,30 -0,50 -0,51 -0,08-0,27
0,72
0,27
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
Be
rlin
Bre
me
n
Do
rtm
un
d
Dre
sde
n
Dü
sse
ld
orf
Esse
n
Fra
nk
furt
Ha
mb
urg
Kö
ln
Leip
zig
Mü
nc
he
n
Nü
rnb
erg
Stu
ttg
art
19
Indexwert
Interventionsleistungen
� Interventionsleistungen: Indexwert aus 5 Kennzahlen� H 4 Z 1.3 Anzahl der Hilfen in Heimen/Sonstigen
betreuten Wohnformen (§ 34) laufende Hilfen im Jahr 2009
� H 3 Z 1.3 Anzahl der Hilfen durch Pflegepersonen (§33) laufende Hilfen im Jahr 2009
� H 0 Z 1.3 Hilfen zur Erziehung gesamt (§§ 29-35 SGB VIII) laufende Hilfen im Jahr 2009
� Anzahl der gerichtlichen Maßnahmen zum Entzug der elterlichen Sorge im Jahr 2009
� Inobhutnahmen (§ 42): Laufende und beendete Hilfen im Jahr 2009 insgesamt
20
Indexwerte: Z-Transformation
InterventionsleistungenIndexwert: HzE und Intervention
0,3
0,5
0,3
0,4
0,1
0,6
0,4
0,0-0,6 -0,9-0,2-0,1-0,9
-1,0
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
Be
rlin
Bre
me
n
Do
rtm
un
d
Dre
sde
n
Dü
sse
ld
orf
Esse
n
Fra
nk
furt
Ha
mb
urg
Kö
ln
Leip
zig
Mü
nc
he
n
Nü
rnb
erg
Stu
ttg
art
21
Indexwertvergleich: Lebensbedingungen junger Menschen - "HzE + Interventionsleistungen"
Dresden
Düsseldorf
Essen
Nürnberg
Stuttgart
Berlin
Bremen
Dortmund
Frankfurt
Hamburg
Köln
Leipzig
München
-1,0
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
-1,0 -0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
Lebensbedingungen junger Menschen
HzE
+ I
nte
rve
ntio
nsl
eis
tun
ge
n
Indexwertevergleich
(Korrelation: - 0,7)
+
+
22
Hypothese II: Organisation
� Erhebung mit standardisiertem Fragebogen nach 5 Dimensionen der Organisationsaufmerksamkeit:� Dimension 1: Fallzugang und Eingangsphase - Wie
und wann wird ein Fall zum Fall?
� Dimension 2: Wann, Wo und Wofür beteiligt sich Leitung? - Wie hoch ist die Kontrolle der Leitung …
� Dimension 3: Instrumente und Verfahren für Diagnostik und Fallverstehen
� Dimension 4: Beteiligung der Adressaten in der Praxis - Wie gesichert ist in der Organisation, dass Aspekte der Beteiligung verbindlich eingelöst werden?
� Dimension 5: Evaluation, Fortschreibung und Wirkung
23
Hypothese II: Organisation
� Indexwertevergleich mit zentralen Kennzahlen� Kosten pro JEW
� Kosten pro laufende Hilfe
� Leistungsdichten insgesamt (laufende Hilfen)
� Korrelationen der Mittelwerte für Organisationsaufmerksamkeit insgesamt sowie der einzelnen Dimensionen mit o.g. Kennzahlen
24
Indexwertvergleich: Grad der Organisationsaufmerksamkeit insgesamt - Kosten pro Jungeinwohner insgesamt
Dresden
Düsseldorf
Frankfurt
DortmundEssen
Köln
Nürnberg
Stuttgart
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
-0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6
Kosten pro Jungeinwohner
Org
an
isa
tion
sau
fme
rksa
mk
eit
insg
esa
mt
Korrelation nach Dimensionen
Dimension 1: Fallzugang -0,69
Dimension 2: Leitung -0,43
Dimension 3: Diagnostik -0,63
Dimension 4: Adressaten -0,66
Korrelation -0,7
+
+
25
Indexwertvergleich: Grad der Organisationsaufmerksamkeit insgesamt - Kosten pro laufende Hilfe insgesamt
Dresden
Düsseldorf
Frankfurt
Dortmund Essen
KölnNürnberg
Stuttgart
-0,5
-0,4
-0,3
-0,2
-0,1
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
-0,5 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
Kosten pro laufende Hilfe
Org
an
isa
tion
sau
fme
rksa
mk
eit
insg
esa
mt
Korrelation nach Dimensionen
Dimension 1: Fallzugang -0,17
Dimension 2: Leitung -0,01
Dimension 3: Diagnostik 0,03
Dimension 4: Adressaten -0,19
Korrelation -0,2
+
+
26
Indexwertvergleich: Grad der Organisationsaufmerksamkeit insgesamt - Leistungsdichten insgesamt (laufende Hilfen)
Dresden
Düsseldorf
Frankfurt
Bremen
DortmundEssen
Köln
Nürnberg
Stuttgart
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
-0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6
Leistungsdichten gesamt - laufende Hilfen
Org
an
isa
tion
sau
fme
rksa
mk
eit
insg
esa
mt
Korrelation nach Dimensionen
Dimension 1: Fallzugang -0,13
Dimension 2: Leitung -0,42
Dimension 3: Diagnostik -0,79
Dimension 4: Adressaten -0,59
Korrelation -0,6
+
+
27
Erweiterung der
Dimensionen (1)
� Dimension 6: Anbieter-/ Angebotssteuerung� Wie wird die „Aufmerksamkeit“ der Organisation für die
Anbieter-/ und Angebotssteuerung hergestellt?� 1a) … durch Aufforderung an Träger, fachliche Konzepte
vorzulegen
� 1b) … durch Aufforderung, an Fachdiskursen mitzuwirken
� 2) … durch Gestaltung und Mitwirkung in Gremien mit Anbietern (z.B. Stadtteilkonferenz, etc.)
� 3a) … durch verbindliche Berichterstattung über Umfang von Leistungen
� 3b) … durch verbindliche Berichterstattung über Wirkungen von Leistungen
� 4) … durch Vereinbarungen von Regularien für Konflikte, etc.
28
Erweiterung der
Dimensionen (2)
� Dimension 7: Finanzsteuerung� Wie hoch ist der Einfluss der
Finanzsteuerung auf die
Fallsteuerung?
� Wie hoch ist der Grad der
Verbindlichkeit, Instrumente zur
Finanzsteuerung zu nutzen?
29
Indexwertvergleich: Grad der Organisationsaufmerksamkeit der 7 Dimensionen insgesamt - Kosten pro Jungeinwohner insgesamt
Dresden Düsseldorf
Frankfurt
Bremen
Dortmund
Essen
Köln
NürnbergStuttgart
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
-0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6
Kosten pro Jungeinwohner
Org
an
isa
tion
sau
fme
rksa
mk
eit
insg
esa
mt
Korrelation nach Dimensionen
Dimension 1: Fallzugang -0,31
Dimension 2: Leitung -0,47
Dimension 3: Diagnostik -0,76
Dimension 4: Adressaten -0,72
Dimension 5: Evaluation -0,80
Dimension 6:
Angebote/Anbieter -0,67
Dimension 7: Finanzen -0,22
Korrelation -0,8
+
+
30
Wie steuert
Organisation die HzE?
� das Kostenvolumen insgesamt vor allem durch Aufmerksamkeit für den Beginn und den Abschluss der Hilfeprozesse, kaum durch Leitungskontrolle
� die Kosten pro Fall vor allem durch verbindliche „Anbieter-/Angebotssteuerung“
� das Fallaufkommen vor allem durch eine verbindliche Diagnostik und Beteiligung der Adressaten
� Finanzsteuerung allein zeigt kaum Effekte!
33
Personal- und Leistungskennzahlen des Gemeinde Prüfungsamtes NRW für die vergleichende Personalbemessung auf der Basis der Fallzahlen
Aufgaben Fallzahl Indikator GPA Richt-wert
Leitung ASD Hilfeplanfälle= ca. 7 Mitarbeiter je Leitungskraft
250
AllgemeinerSozialer Dienst
Hilfeplanfälle 35
Kinderschutz Meldungen 120
Jugendgerichtshilfe Anklagen undDiversionen
252
Vollzeitpflege Betreuungsangebot 35
WirtschaftlicheJugendhilfe
Hilfeplanfälle 166
Beistandschaften Fallzahl Beistandschaften 364
Unterha ltsvor-schussleistungen
Zahlfälle 260
35
Das „Bugwellenproblem“ der Arbeit im
und mit dem ASD
� Überlastete MitarbeiterInnen und Organisationen können nicht
wachsam sein für schwache Signale – die wichtigste Qualität im Kinderschutz
� Überlastete MitarbeiterInnen und Organisationen haben weniger Geduld für Verstehen und Beteiligung – die wichtigsten Voraussetzungen für Wirksamkeit erzieherischer Hilfen
� Überlastete MitarbeiterInnen und Organisationen haben wenig Zeit für Berichte und Dialoge, Kooperationen und
Vereinbarungen – wesentliche Voraussetzungen für bedarfsgerechte und wirtschaftliche Entwicklung von Angeboten und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe
� wirksame Fallsteuerung kann nur von qualifizierten
und nicht grundsätzlich überlasteten Fachkräften
gemacht werden
36
Hypothese III: Infrastruktur und Angebote prägen die Inanspruchnahme von HzE
� Hinweise aus den 1. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz
� aktuelle Auswertung im Iko-Netz-Vergleichsring (ohne Hamburg)
37
Dimension: Wohlfahrt im 1. KJB RLP
� Was leistet sozialstaatliche Infrastruktur(Angebote, Leistungen und
Versorgungsstrukturen) für die
Verwirklichungschancen junger Menschen?
� Kennzahlen zu
� Elterngeld
� Partizipationsangeboten
� Gesundheit
� Verhalten und Risiken
� Bildung, Betreuung und Erziehung
38
Indexwertvergleich: Wohlfahrt - Interventionsleistu ngen
Ahrweiler
Kusel
Rhein-Lahn-KreisRhein-Pfalz-Kreis
Südwestpfalz
Altenkirchen (Ww.)
Alzey-Worms
Bad Dürkheim
Bad Kreuznach
Bernkastel-Wittlich
Birkenfeld
Donnersbergkreis
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Frankenthal (Pfalz), kfr. Stadt
Germersheim
Kaiserslautern
Landau in der Pfalz, kfr. Stadt
Ludwigshafen, kfr. Stadt
Mainz, kfr. Stadt
Mayen-Koblenz
Neuwied
Rhein-Hunsrück-Kreis
Speyer, kfr. Stadt
Trier-Saarburg
Vulkaneifel
-50%
-40%
-30%
-20%
-10%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
-50% -40% -30% -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50%
Lebenssituationen junger Menschen
Woh
lfahr
t
Korrelation: - 0,4
39
5. Indexwertevergleich
� Lebensbedingungen und Kosten vor HzE (mit und ohne Kita-Kosten)
� basierend auf der Bundesstatistik Ausgaben (Auszahlungen) und Einnahmen (Einzahlungen) für Einrichtungen� Einrichtungen der Jugendarbeit
� Einrichtungen der Jugendsozialarbeit
� Einrichtungen der Familienförderung
� Einrichtungen für werdende Mütter und Mütter oder Väter mit Kind(ern)
� Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen
� Kindertageseinrichtungen
� Hinweise:� An der Sonderauswertung nehmen nicht teil: Hamburg, Dortmund und
München� Für Berlin wurden die Daten aus der Veröffentlichung der Bundesstatistik
verwendet, da hier für Berlin insgesamt keine anderweitige Quelle zur Verfügung steht
40
Ausgaben für Infrastruktur vor HzEKorrelation: 0,32
Indexwertvergleich: Lebensbedingungen junger Menschen - Kosten vor HzE (mit Kita; ohne Berlin )
Dresden
Essen
KölnNürnberg
Bremen
Düsseldorf
Frankfurt
Leipzig
Stuttgart
-1,5
-1,0
-0,5
0,0
0,5
1,0
1,5
-0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8
Lebensbedingungen junger Menschen
Ko
ste
n v
or
HzE
(m
it K
ita)
41
Fazit 1: Was steuert die HzE?
� Die sozio-ökonomischen Lebensbedingungen junger Menschen und ihrer Familie fordern „öffentliche
Verantwortung“ heraus!
� dort, wo die Lebensbedingungen
überdurchschnittlich belastend sind,
muss überdurchschnittlich viel HzE
geleistet werden – und wird es auch!
42
Fazit 2: Wer steuert die HzE?
� Die Organisation und Konzeption der Fallbearbeitung haben wesentlichen
Einfluss auf Fallaufkommen und Kosten:
� Organisationsaufmerksamkeit insbesondere zu Beginn und zum Abschluss der Hilfeprozesse ist entscheidend!
� überlastete Mitarbeiter und Leitungskräfte sind „teuer“!
43
Fazit 3:Wer steuert sonst noch die HzE?
� Wo die Lebensbedingungen schon überdurchschnittlich gut sind, sind auch die sozialstaatlichen Leistungen besser ausgebaut
� „sozialstaatliche Infrastruktur“ hat Einfluss auf das Fallaufkommen HzE, aber längst nicht soviel, wie die
Organisation der Fallsteuerung
44
Fazit 4: drei Steuerungskreisläufeder „Fallsteuerung“ für HzE
Fach-Politik
Fall
Organisation
Geld undStruktur
Konzept undRessourcen
Probleme und Hilfen
zentrale
Themen:
zentrales
Problem
Legitimation
Arbeitsfähigkeit/Zuverlässigkeit
Belastung/Überlastung