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„Wenn einer eine Reise tut …“ Ein Datenbericht aus der Evaluation von Jugendfreizeiten und internationalen Jugendbegegnungen auf der Basis von 28000 Fragebögen der Jahre 2005 bis 2013 gefördert von:

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„Wenn einer eine Reise tut …“

Ein Datenbericht aus der Evaluation von Jugendfreizeiten und internationalen

Jugendbegegnungen auf der Basis von 28000 Fragebögen der Jahre 2005 bis 2013

gefördert von:

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Veröffentlichung der Ergebnisse

Ilg, Wolfgang / Dubiski, Judith (2015): Wenn einer eine Reise tut ... Evaluationsergebnisse von Jugendfreizeiten und internationalen Jugendbegegnungen. Schwalbach: Wochenschau Verlag.

160 Seiten 9,80 € Bezug:

http://www.wochenschau-verlag.de/wenn-einer-eine-reise-tut.html

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Ausgewählte Ergebnisse auf einen Blick Über 28000 ausgewertete Fragebögen:

Der größte bislang verfügbare Datensatz Der Betreuungsschlüssel erweist sich als zentraler Indikator

für die Qualität einer Jugendgruppenfahrt: Je besser das Zahlenverhältnis von Mitarbeitenden zu Teilnehmenden, desto positiver die Rückmeldungen der Jugendlichen

Eine erste Teilnahme an einer Jugendgruppenfahrt findet in fast allen Jahrgängen statt. Was „Hänschen“ nicht gelernt hat, kann für „Hans“ immer noch reizvoll sein.

Freizeiten und Begegnungen haben vieles gemeinsam; ein klares Plus haben Begegnungen beim interkulturellen und politischen Lernen

Digitalisierung und Panel-Studie sind Beispiele für das zukünftige Potenzial der Freizeitenevaluation

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Hintergrund Das Auswertungsverfahren „Freizeitenevaluation“ bzw.

„Evaluation Internationaler Jugendbegegnungen“ wird vor Ort selbständig eingesetzt.

Diese Zusammenstellung enthält die Ergebnisse der eingesandten Daten lokaler Träger bis zum Jahr 2013.

Damit ergibt sich der größte bislang verfügbare Datensatz zu Jugendgruppenfahrten.

Allerdings: Die Daten beanspruchen keine Repräsentativität – um diesem Ziel näher zu kommen, wäre zukünftig eine Panel-Studie sinnvoll.

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Datengrundlage

Jahr

Jugendfreizeiten Internationale JugendbegegnungenMaßnahmen Mitarbeiter/

innenTeilnehmer/

innenMaßnahmen Mitarbeiter/

innenTeilnehmer/

innen

2005 24 102 817 22 111 5692006 45 57 6822007 23 52 456 20 63 4852008 44 78 1500 63 192 13072009 123 281 2492 104 291 24192010 80 284 1794 131 441 30832011 31 84 971 39 154 9562012 174 671 4410 44 110 9642013 60 136 1348 38 129 852Gesamt 604 1745 14470 461 1491 10635

Insgesamt ausgewertet wurden: 25105 Teilnehmer-Fragebögen 3236 Mitarbeiter-Fragebögen 1065 Jugendgruppenfahrten

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Zum Verlauf der Befragung

Die meisten Teilnehmer haben bei der Fragebogen-Aktion ...

Jugend-freizeiten

Internationale Jugend-

begegnungendie Fragebögen alleine und ehrlich ausgefüllt

85% 90%

sich beim Ausfüllen mit anderen besprochen

14% 10%

die Fragen nicht ernsthaft beantwortet

0,3% 0%

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Anzahl der Übernachtungen

Durchschnittliche Dauer: Freizeiten: 11,8 Nächte Begegnungen: 10,9 Nächte

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Reisepreis bei Freizeiten hier: Tagessatz

Durchschnittliche Kosten (nur bei Freizeiten erfragt): 413 Euro pro Jugendfreizeit entspricht 36 Euro Tagessatz (Kosten pro Tag)

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Reisemittel (nur bei Freizeiten erfragt) 80% Reisebus 10% Kleinbusse/PKW 5% Individuelle Anreise 4% Bahn 0,6% Flugzeug 0,9% Sonstiges

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Betreuungsschlüssel (Zahl der TN pro Mitarbeiter/in)

Typische Gruppengrößen (bei beiden Fahrtentypen):25-30 Jugendliche, 5 Mitarbeitende

Durchschnittlicher Betreuungsschlüssel: 1 zu 6

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Alter der Mitarbeitenden

Altersdurchschnitt: Freizeiten: 24,8 Jahre Begegnungen: 31,6 Jahre

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Soziodemografische Daten zu den Mitarbeitenden Frauen sind etwas häufiger engagiert als

Männer (Frauenanteil bei Freizeiten 53%, bei Begegnungen 56%)

Lediglich 1,4% der Mitarbeitenden bei Jugendfreizeiten haben eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit.

40% der Mitarbeitenden bei Jugendbegegnungen haben schon mal für längere Zeit (mindestens drei Monate) im Ausland gelebt.

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Anteil der Mitarbeitenden von Jugendfreizeiten, die über eine Juleica verfügen (nach Altersbereichen)

56% aller Freizeit-Mitarbeitenden haben eine Juleica Bei den jüngeren Mitarbeitenden nimmt der Anteil der Juleica-

Inhaber im Vergleich zu den älteren Mitarbeitenden deutlich zu

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Dies ist meine ...-te Freizeit/Begegnung, bei der ich mitarbeite

Durchschnitt bei Freizeiten: 6,5 Freizeiten bei Begegnungen: 4,7 Begegnungen

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Altersverteilung der Teilnehmenden

Altersdurchschnitt Freizeiten: 14,4 Jahre Begegnungen: 17,8 Jahre

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Schularten der Teilnehmenden

Anmerkung: * = Waldorfschule, Grundschule, Studium, arbeitslos usw. Bei den Begegnungen bezieht sich die Auswertung nur auf die unter 20-jährigen

Teilnehmenden aus Deutschland, bei den Freizeiten auf alle Teilnehmenden

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Soziodemografische Daten zu den Teilnehmenden Mädchen sind vor allem bei Begegnungen

häufiger dabei als Jungen (Mädchenanteil bei Freizeiten 51%, bei Begegnungen 60%)

Lediglich 2,4% der Teilnehmenden bei Jugendfreizeiten haben eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit, insgesamt 12,1% haben einen Migrationshintergrund.

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Religionszugehörigkeit der Teilnehmenden

Jugendfreizeiten internationale Jugend-

begegnungenEvangelisch 51% 21%

Katholisch 20% 34%

Jüdisch 0,2% 0,3%

Islamisch 0,4% 4,4%

Keine 26% 22%

Eine andere, nämlich: 1,7% 19%

Anmerkung: Der hohe Anteil evangelischer Jugendlicher insbesondere bei

Freizeiten lässt sich auf den besonders hohen Anteil evangelischer Träger im Sample zurückführen.

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Dies ist meine ...-te Freizeit/Begegnung, an der ich teilnehme

Durchschnitt Freizeiten: 3,6 Begegnungen: 2,1

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Alter der Teilnehmenden, die zum ersten Mal bei einer Freizeit/Begegnung teilnehmen

Durchschnitt Freizeiten: 14,3 Jahre Begegnungen: 17,2 Jahre

Was „Hänschen“ nicht gelernt hat, kann für „Hans“ immer noch reizvoll sein!

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Diese Fahrt ist mein ...-ter Aufenthalt in diesem Reiseland

Die Frage nach dem Aufenthalt im Reiseland wurde nur bei denjenigen Teilnehmenden ausgewertet, die nicht innerhalb Deutschlands oder des deutschsprachigen Auslands (Österreich/Schweiz) verreisten, bei Jugendbegegnungen nur bei denjenigen Jugendlichen, deren Begegnung im anderen Land stattfand.

Durchschnitt Freizeiten: 2,4 Begegnungen: 2,5

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Ergebnisse der Zufriedenheitsnoten bei Jugendfreizeiten (Schulnoten)

M2005-2013

N2005-2013

SD2005-2013

  M2005

M2006

M2007

M2008

M2009

M2010

M2011

M2012

M2013

Anreise 2,5 14004 1,0   2,8 2,4 2,3 2,4 2,6 2,5 2,4 2,4 2,2Unterbringung 2,4 14086 1,0   3,0 2,5 2,4 2,5 2,5 2,4 2,4 2,4 2,2Sanitäre Anlagen 2,8 13931 1,2   3,0 2,6 2,7 2,9 2,9 2,8 2,9 2,9 2,6Naturerlebnis 1,9 13999 1,0   2,3 2,0 1,8 2,0 2,0 1,9 1,8 1,8 1,6Gruppenaktivitäten 1,9 14071 0,9   2,1 2,0 1,9 1,9 2,0 2,0 1,9 1,8 1,6Sport 2,0 14084 1,1   2,2 2,3 2,1 1,9 2,1 2,0 2,0 2,0 1,9Programm 2,0 13908 0,9   2,1 2,0 1,9 2,0 2,1 2,0 1,9 1,9 1,7Bademöglichkeiten 1,8 14164 1,0   1,8 2,0 1,9 2,0 1,7 1,8 1,8 1,7 1,6Atmosphäre 1,9 14031 0,8   2,0 2,0 2,0 1,9 1,9 1,9 1,9 1,8 1,7Organisation 2,0 14057 0,9   2,2 2,2 2,0 2,0 2,2 2,2 1,9 1,9 1,8Essen 2,3 14042 1,2   3,0 2,4 2,5 2,4 2,5 2,4 2,2 2,1 2,0Spaß 1,5 14087 0,7   1,7 1,6 1,5 1,6 1,6 1,6 1,5 1,5 1,4Betreuer 1,7 14009 0,9   1,8 1,7 1,8 1,7 1,7 1,8 1,7 1,6 1,5Gruppe 1,8 14030 0,8   2,0 1,9 1,9 1,8 1,8 1,8 1,8 1,8 1,7Freiheit 1,9 14368 1,0   1,9 2,1 2,0 2,1 2,0 1,9 2,0 1,9 1,9Regeln 2,2 14079 1,1   2,3 2,4 2,3 2,4 2,3 2,2 2,1 2,1 2,0Urlaubsland 1,7 14207 0,9   1,8 1,8 1,7 1,8 1,6 1,7 1,6 1,6 1,5Wetter 2,0 14010 1,1   2,4 2,3 2,3 2,1 1,7 2,1 2,2 1,9 1,8Landschaft 1,6 14281 0,8   2,0 1,7 1,6 1,7 1,6 1,6 1,5 1,6 1,4Gesamturteil 2,0 13721 0,7   2,2 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 1,9 1,9 1,8

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Veranschaulichung der Entwicklung der Zufriedenheitsnoten bei Jugendfreizeiten von 2005 bis 2013

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Ergebnisse der Zufriedenheits-bewertungen bei internationalen Jugendbegegnungen (10=Optimum)

M2005-2013

N2005-2013

SD2005-2013  

M2005

M2007

M2008

M2009

M2010

M2011

M2012

M2013

Anreise 8,0 10131 2,0   7,6 8,0 8,0 7,9 7,9 8,1 8,3 8,1

Unterbringung 7,7 10299 2,1   7,9 7,7 7,7 7,6 7,7 7,6 8,0 7,8

Essen 7,2 10375 2,4   7,6 7,6 7,5 7,0 7,2 7,3 7,3 7,1

Wetter 7,5 10402 2,2   6,7 7,1 7,6 7,7 7,4 6,8 7,7 8,4

Programm 8,0 10410 1,8   7,8 8,1 8,2 8,0 7,9 8,0 8,1 8,2Gruppen-aktivitäten 8,0 10421 1,9   7,7 7,9 8,0 8,0 7,9 7,9 8,1 8,1

freie Zeit 7,7 10443 2,3   7,6 7,6 7,8 7,5 7,6 7,8 8,0 7,9

Organisation 8,0 10456 2,0   7,9 8,1 8,1 7,9 7,8 8,2 8,0 8,0

Regeln 7,9 10395 2,3   7,7 8,1 8,1 7,7 7,7 8,1 8,0 8,0

Spaß 8,8 10410 1,7   8,5 8,6 8,7 8,8 8,8 8,8 8,8 8,9

Atmosphäre 8,5 10421 1,7   8,5 8,5 8,3 8,6 8,5 8,7 8,7 8,7

Mitarbeiter 8,7 10385 1,7   8,9 8,7 8,7 8,7 8,6 8,8 8,8 8,7

Gruppe 8,7 10441 1,6   8,7 8,6 8,4 8,7 8,8 8,8 8,8 8,8

Gesamturteil 8,5 10095 1,4   8,5 8,5 8,5 8,5 8,5 8,5 8,7 8,6

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Veranschaulichung der Entwicklung der Zufriedenheitsbewertungen bei internationalen Jugendbegegnungen von 2005 bis 2013

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Alterseffekt bei der politischen BildungAntworten auf die Aussage „Ich habe mich bei dieser Freizeit/Begegnung mit gesellschaftlichen / politischen Themen auseinandergesetzt“ (T114) nach Alter der Teilnehmenden (internationale Jugendbegegnungen)

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Unterschiede zwischen Freizeiten und Begegnungen

Item-Code

Item-Formulierung Freizeiten Begeg-nungen

T074 Wir Teilnehmer hatten die Möglichkeit, das Programm der Freizeit/Begegnung mitzugestalten.

72% 61%

T094 Ich habe neue Seiten und Fähigkeiten bei mir entdeckt. 39% 54%M113 Die TN sollen Anstöße zu gesellschaftlichen / politischen Themen

bekommen.38% 74%

T114 Ich habe mich bei dieser Freizeit/Begegnung mit gesellschaftlichen / politischen Themen auseinandergesetzt.

29% 48%

T218 Unter den Teilnehmer/innen gab es während der Freizeit/Begegnung viele Konflikte.

30% 15%

M263 Die TN sollen die Sprache des Gastlandes lernen und üben. 17% 75%

T264 Ich habe meine Fremdsprachenkenntnisse verbessert. 32% 74%M279 Die TN sollen Alltag und Kultur der Gastregion kennen lernen (z.B.

Essen, Musik, Traditionen ...).48% 93%

T280 Ich habe Alltag und Kultur der Gastregion kennen gelernt (z.B. Essen, Musik, Traditionen ...).

43% 84%

M281 Die TN sollen in Kontakt mit Menschen aus der Gastregion kommen. 33% 85%

T282 Ich bin in Kontakt mit Menschen aus der Gastregion gekommen. 46% 84%

M283 Die TN sollen dazu angeregt werden, ihre Vorstellungen vom Gastland zu überdenken.

48% 91%

M301 Bei den TN soll Neugierde auf das Gastland geweckt werden. 70% 97%

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Betreuungsschlüssel (Zahl der TN pro Mitarbeiter/in)

Typische Gruppengrößen (bei beiden Fahrtentypen):25-30 Jugendliche, 5 Mitarbeitende

Durchschnittlicher Betreuungsschlüssel: 1 zu 6

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Ausgewählte Unterschiede in den TN-Rückmeldungen nach Betreuungsschlüssel

Exemplarische Items von Freizeiten Die Freizeiten wurden hier nach dem Betreuungsschlüssel

in zwei Kontrastgruppen aufgeteilt

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Der Betreuungsschlüssel als Indikator für Qualität (1)

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto stärker die Zustimmung für folgende Items bei Freizeiten:

T014: Bei dieser Freizeit gab es viel „Action“. T016: In manchen Situationen habe ich mehr erreicht als ich mir vorher zugetraut hätte. T038: Die Ernährung war gesund und ausgewogen. T046: Ich war während der Freizeit körperlich aktiver als ich es zuhause bin. T094: Ich habe neue Seiten und Fähigkeiten bei mir entdeckt. T098: Bei dieser Freizeit habe ich wichtige Anstöße zum Nachdenken bekommen. T102: Ich habe mir vorgenommen, einige Dinge in meinem Leben nach dieser Freizeit zu verändern. T114: Ich habe mich bei dieser Freizeit mit gesellschaftlichen / politischen Themen auseinandergesetzt. T172: Ich hatte gute tiefergehende Gespräche mit Betreuer/innen. T174: Einige Betreuer/innen stellen für mich Vertrauenspersonen dar. T184: Ich wurde von den Betreuer/innen ernst genommen. T208: Mit diesen Teilnehmer/innen würde ich gerne wieder auf eine Freizeit gehen. T216: Die Konflikte bei dieser Freizeit wurden meistens gemeinsam gelöst. T220: Es herrschte eine Atmosphäre, in der man sehr offen miteinander reden konnte. T224: Die Freizeit hat dazu beigetragen, dass ich Menschen besser akzeptieren kann, die ganz anders sind als ich. T244: Ich habe bei dieser Freizeit neue Interessen und Hobbies entdeckt. T250: Es gab hier viele Möglichkeiten, mich kreativ zu betätigen. T252: Das Erleben der Natur war für mich faszinierend. T254: Die Natur und die Erhaltung der Umwelt ist mir bei dieser Freizeit wichtig geworden. T404: Ich denke, dass meine Eltern mit der Durchführung dieser Freizeit zufrieden wären. T424: Ich war von der Freizeit begeistert. T426: So eine Freizeit kann ich meinen Freunden/Freundinnen weiterempfehlen. T428: Ich habe Lust bekommen, an einer solchen Freizeit wieder teilzunehmen. T430: Ich habe Lust bekommen, selbst einmal Betreuer/in bei einer solchen Freizeit zu sein. T432: Die Zusammenarbeit unter den Betreuer/innen funktionierte aus meiner Sicht gut. T434: Meine Erwartungen an diese Freizeit aufgrund der Ausschreibung wurden erfüllt.

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto geringer die Zustimmung für folgende Items bei Freizeiten:

T018: Mir war oft langweilig. T048: Ich habe während dieser Freizeit mehr Alkohol getrunken als sonst. T050: Ich habe während dieser Freizeit mehr geraucht als sonst. T080: Ich konnte oft selbst entscheiden, was ich machen will. T210: Es gab „feste Cliquen“, in die man als Außenstehende/r kaum hineinkommen konnte. T408: Ich finde, dass der Freizeitpreis zu hoch ist.

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Der Betreuungsschlüssel als Indikator für Qualität (2)

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto stärker die Zustimmung für folgende Items bei Begegnungen:

T074: Wir Teilnehmer hatten die Möglichkeit, das Programm der Freizeit mitzugestalten. T094: Ich habe neue Seiten und Fähigkeiten bei mir entdeckt. T174: Einige Betreuer/innen stellen für mich Vertrauenspersonen dar. T176: Auch Mitarbeiter/innen einer anderen Nationalität stellen für mich Vertrauenspersonen dar. T184: Ich wurde von den Betreuer/innen ernst genommen. T232: Die Regeln waren für die TN aus allen Ländern gleich. T250: Es gab hier viele Möglichkeiten, mich kreativ zu betätigen. T430: Ich habe Lust bekommen, selbst einmal Betreuer/in bei einer solchen Freizeit zu sein. T614: Die Arbeitsformen der künstlerischen Leiter/innen haben mir gefallen. T710: Beim Essen saß ich oft mit TN aus den anderen beiden Ländern zusammen. T718: Die nationalen Gruppen waren gleichberechtigt.

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto geringer die Zustimmung für folgende Items bei Begegnungen:

T048: Ich habe während dieser Freizeit mehr Alkohol getrunken als sonst. T210: Es gab „feste Cliquen“, in die man als Außenstehende/r kaum hineinkommen konnte. T280: Ich habe Alltag und Kultur der Gastregion kennen gelernt (z.B. Essen, Musik, Traditionen).

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Der Betreuungsschlüssel als Indikator für Qualität (3) Je intensiver der Betreuungsschlüssel,

desto positiver die Bewertungen bei den Freizeiten für … Anreise Unterbringung Sanitäre Anlagen Naturerlebnis Gruppenaktivitäten Sport Programm Atmosphäre Organisation Essen Spaß Betreuer Gruppe Landschaft Gesamturteil

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto positiver die Bewertungen bei den Begegnungen für …

Unterbringung Essen Gruppenaktivitäten Mitarbeiter

Bei keiner Zufriedenheitsbewertung gibt es einen Zusammenhang in die entgegengesetzte Richtung.

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Der Betreuungsschlüssel als Indikator für Qualität (4)

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto stärker die Indexwerte für folgende Indices bei Freizeiten:

TN-Index 02: Individuation TN-Index 05: Sozialverhalten TN-Index 07: Kreativer Bereich TN-Index 08: Ökologie TN-Index 18: Bezug zu den Betreuern der Freizeit TN-Index 19: Politische Anstöße TN-Index 41: Allgemeine Bewertung

Je intensiver der Betreuungsschlüssel, desto stärker die Indexwerte für folgende Indices bei Begegnungen:

TN-Index 07: Kreativer Bereich TN-Index 08: Ökologie TN-Index 17: Bezug zu den Mitarbeitern der Begegnung

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Allgemeine Information zur Freizeitenevaluation / Evaluation

Internationaler Jugendbegegnungen

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Warum Evaluationvon Freizeiten?

Nach der Freizeit ist vor der Freizeit. Die Teilnehmer sind die Experten. Aufwand und Nutzen stehen im

angemessenen Verhältnis. Fragebögen als ein Baustein der

Evaluations-Kultur. Rückmeldung ja, Kontrolle nein

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Überblick über die Grundlagenstudien EJW-Grundlagenstudie 2001

Buch: „Freizeiten auswerten – Perspektiven gewinnen“ (2002/2005) für die Anwendung im Evang. Jugendwerk in Württemberg

Bundesweite Grundlagenstudie 2005 Buch „Evaluation von Freizeiten und Jugendreisen“ (2008) für die Evaluation (fast) aller Arten von Jugendfreizeiten

Deutsch-französisch-polnische Grundlagenstudie 2005

Buch: „Evaluation Internationaler Jugendbegegnungen“ (d, f, pl) für die Evaluation internationaler Begegnungen ergänzt durch „Begegnung schafft Perspektiven“ (2011/2014)

Grundlagenstudie Kinderfreizeitenevaluation 2010 Buch: „Evaluation von Kinderfreizeiten“ (2011) Fragebögen für Kinder ab ca. 8 Jahren

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Grundsätze für die Arbeit mit der Freizeitenevaluation Ziel ist, jedem Veranstalter möglichst einfach und günstig die Selbst-Evaluation

zu ermöglichen. Das Evaluations-Instrument wird ausschließlich zur Qualitätsentwicklung und

nicht als „Überwachungsinstrument“ verwendet. Wer mit den Daten arbeitet, verpflichtet sich zum vertraulichen Umgang damit.

Die Anonymität bleibt auf allen Ebenen gewährleistet. Die Daten der einzelnen Veranstalter sollen laufend gesammelt und

zusammengeführt werden. Die Kenntnisnahme und Auswertung der Daten ist offen und selbstkritisch. Die Bewertung und Interpretation erfolgt in Zusammenarbeit mit den

Beteiligten. Eine Weiterentwicklung des Instruments ist wünschenswert, allerdings nur mit

den gesetzten wissenschaftlichen Standards. Das Copyright für das entwickelte Instrumentarium liegt

- für die Evaluation Internationaler Jugendbegegnungen gemeinsam bei DFJW, DPJW, BKJ und dem Projekt Freizeitenevaluation- für die Bundesweite Freizeitenevaluation gemeinsam beim Kreuznacher Beirat und dem Projekt Freizeitenevaluation

Wer das Evaluations-Instrument einsetzt, sorgt innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs für eine transparente Umsetzung und Einhaltung dieser Grundsätze.

(jeweils einstimmig beschlossen vom Kreuznacher Beirat und der internationalenGesamtsteuerungsgruppe. Bad Kreuznach/Warschau 2006)

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Fragebögen Ziele-Fragebogen für Mitarbeiter

(am Anfang der Freizeit) Fragebogen für Teilnehmer

(am Ende der Freizeit) Fragebogen für Träger „FER“

(nach der Freizeit) Nachbefragung der Teilnehmer

(nur in der Grundlagenstudie)

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Eigenständiges Auswerten ohne Kosten GrafStat als kostenfreies

Computerprogramm zur Erfassung der Antworten in den Papierfragebögen

Derzeit im Aufbau: Voll-digitalisierte Online-Plattform i-eval zur Eingabe der Antworten durch die Jugendlichen per Smartphone

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Freizeit-Profile

Teilnehmer-Aussagen-Profil

1

2

3

4

5

6

7

Sozialverhalten Bezug zu denBetreuern

Kreativer Bereich Ökologie Partizipation Politische Anstöße Individuation

Durchschnitt der Freizeiten Unsere Freizeit

Betreuer-Ziele-Profil

1

2

3

4

5

6

7

Sozialverhalten Bezug zu denBetreuern

Kreativer Bereich Ökologie Partizipation Politische Anstöße Individuation

Durchschnitt der Freizeiten Unsere Freizeit

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Zusammenhang von MA-Zielen und TN-Aussagen

Ziele der Mitarbeiter

(MA)

Aussagen der

Teilnehmer (TN)

Kon-zeption

Pro-gramm

Er-lebnisse

Die TN sollen dieKultur der Gastregion

kennen lernen.

„Ich habe die Kultur der Gastregion

kennen gelernt“

„Land undLeute“ erleben

Stadtführungmit

Begegnungen

Boule spielenim Stadtparkvon Avignon

zum Beispiel:

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Nutzen der Evaluation Anreiz zur konzeptionellen

Weiterentwicklung Nachweis gegenüber Trägern und

Geldgebern Beurteilungsraster für gebuchte

Reiseleistungen (insb. Unterkunft) Partizipation durch Evaluation Beitrag zur Jugendreiseforschung

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Potenzial für die Weiterentwicklung Weitere Sprachversionen (z.B. russisch) Anpassung für Klassenfahrten und

Schullandheimaufenthalte Weiterentwicklung für inklusive Jugendgruppenfahrten Digitalisierung des Instruments für Smartphones

(„i-eval“; voraussichtlich ab 2016 verfügbar) Auswertung der vorhandenen Daten von

Kinderfreizeiten Aufbau einer Panel-Studie (jährliche Erhebung bei

einer konstant bleibenden Auswahl von Trägern) im Sinne eines Monitoring mit Jahresberichten