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Gratwanderung Schuljahr 2014 / 2015 Nr. 1

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Gratwanderung

Schuljahr 2014 / 2015 Nr. 1

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InhaltsverzeichnisAUF EIN WORTGratwanderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

IN DIE BILDUNG INVESTIEREN Bildungsausgaben stärken Staat, Wirtschaft und Individuum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Monetärer Nutzen von Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Nichtmonetärer Nutzen von Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Bildungsausgaben sind nachhaltige Investitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

SPARMASSNAHMENLeistungen und Strukturen II, Aufgaben und Finanzplan 2015─2018 und Budget 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Sparmassnahmen bei Mittelschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Entwicklung der Bildungsausgaben im AFP 2015─2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

STELLUNGNAHMEN ZU ZU DEN SPARMASSNAHMENInstrumentalunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Religion und Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personal (ALP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

AUS DEN SCHULENBM-Ausbildung an der WMS Luzern: Integrierte Praxisteile (IPT) . . . . . . . . . . . . . . . 23

GESPRÄCHSPROTOKOLLETreffen Departementsleitung BKD ─ Vorstandsdelegation VLM . . . . . . . . . . . . . . . . 27 1 . Vorstandssitzung VLM 2014/ 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 . Vorstandssitzung VLM 2014/ 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 ZU GUTER LETZT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

NÄCHSTES MAL IM «vlm aktuell» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

REDAKTION / IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

KONTAKTE Schuljahr 2014/15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

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AUF EIN WORT

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Gratwanderung

Landauf landab gibt es scheinbar nichts Wichtige-res mehr als zu sparen. Was in den finanzschwachen Kantonen seit vielen Jahren die politische Agenda prägt, ist nun auch in den reichen Kantonen angekommen und führt dort ebenso zu Negativ-Schlagzeilen und vergifteter Atmosphäre, wie sie bei uns schon längstens gang und gäbe sind .

Bildungsdepartemente erhalten von ih-ren Parlamenten Jahr für Jahr Sparaufträ-ge, die sie gegen besseres Wissen, Ver-nunft und Weitsicht umsetzen müssen. Unterrichtsstunden werden deshalb im grossen Stil reduziert, Klassen um jeden Preis zur maximalen Grösse aufgestockt und dem Lehrpersonal noch unattrakti-vere Arbeits- und Lohnbedingungen auf-gezwungen .

Trotzdem hat man (das heisst die Öffent-lichkeit und ihre Politikerinnen und Po-

litiker) den Anspruch, dass die Qualität der Ausbildung nicht leiden darf und die Attraktivität des Lehrerbe-rufs sogar noch gesteigert werden soll. Die vom Volk gewählten Parlamentarie-rinnen und Parlamentarier fordern im Bildungswesen schlicht Unmögliches, denn qualitativ hochstehendes

Lernen, Verstehen und Reflektieren braucht als Hauptressourcen Zeit und Lehrpersonen. Sämtliche Sparmassnah-men müssen aber zwangsläufig genau hier ansetzen . Einsparungen, die in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst durch Prozessoptimierungen und technische Entwicklungen machbar sind, haben in der Schule Qualitätsabbau, De-motivation und ein unattraktives Berufsi-mage zur Folge.

Politikerinnen und Politiker, die sich rüh-men, im Sinne der Gesellschaft und ihrer Zukunft zu sparen, erreichen im Bildungs-wesen genau das Gegenteil . Hinweise auf

von Remo [email protected]

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Qualitätseinbussen lassen sich in allen Bildungsbereichen leicht finden:

• Lehrbetriebe, die ihre Lehrstellen nicht mehr qualitativ adäquat beset- zen können,• Universitäten, die über hohe Ausfall- quoten bei den Studierenden berich- ten, • Rektoren, die Abstriche bezüglich Ausbildung bei Anstellungen neuer Lehrpersonen machen müssen,• Pädagogische Hochschulen, die Be- rufsumsteiger mit speziellen Studien- angeboten locken,• Volksschulen, die praktisch ohne männliche Lehrpersonen auskom- men müssen.

Die Gratwanderung zwischen gesunden öffentlichen Finanzen und zukunftsorien-tierten Ausgaben darf nicht zu Lasten un-seres Nachwuchses und dessen Ausbil-dung gehen . Dass Bildungsausgaben für den Staat aus wirtschaftlicher Sicht unbe-dingt als Investitionen gesehen werden müssen, beweist der «Bildungsbericht 2014», der von der Schweizerischen Ko-ordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) im Auftrag von Bund und Kanto-nen seit 2006 erstellt und im folgenden Artikel erläutert wird.

Wenn pädagogische und gesellschaftli-che Argumente den bildungspolitischen

Zielen nicht die nötige Bedeutung zu verleihen vermögen, dann doch wenigs-tens wirtschaftliche und gesellschaftliche Sachverhalte, die objektiv wissenschaft-lich erhoben wurden .

Liebe Grüsse

Remo HerbstPräsident VLM

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IN DIE BILDUNG INVESTIEREN

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Bildungsausgaben stärken Staat, Wirtschaft und Individuum

In Ausführung des Artikels 61 a der Bun-desverfassung erarbeitet die Schwei-zerische Koordinationsstelle für Bil-dungsforschung (SKBF) im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und der Schweize-rischen Konferenz der kantonalen Erzie-hungsdirektoren (EDK) alle vier Jahre den «Bildungsbericht Schweiz».

Im Bildungsbericht 2014 wird im Kapitel «Kumulative Effekte der Bildung» aufge-zeigt, inwiefern die Bildung (neben Fami-lie und dem weiteren sozialen Umfeld) auf kognitive Fähigkeiten (Intelligenz, schulische Kompetenzen) und nicht ko-gnitive Fähigkeiten (Persönlichkeits- und Charaktereigenschaften) und diese wie-derum auf monetäre und nicht monetäre Outcomes Einfluss haben.

von Remo [email protected]

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Monetärer Nutzen von Bildung

Gemäss Bildungsbericht (BB, S. 284) wer-den «Investitionen in der Form von Zeit und Geld in den Erwerb von Kompeten-zen deshalb getätigt, weil sich sowohl die sich bildende Person als auch die Ge-sellschaft einen Nutzen aus dem Kompe-tenzerwerb versprechen.» Hierbei wird zwischen monetärem und nicht monetä-rem Nutzen der Bildung unterschieden.

Beim monetären Nutzen für das Indivi-duum ist mit zunehmendem Kompetenz-ewerb eine grössere Wahrscheinlichkeit für Erwerbstätigkeit und gute Entlöhnung zu erwarten. Diverse Studien bestätigen diesen Zusammenhang und zeigen auf, «dass zwar die Erwerbslosigkeit für alle Bildungsstufen ein zyklisches Modell aufweist, die Arbeitslosigkeit für tiefere Bildungsstufen aber auch in Phasen der Hochkonjunktur noch immer deutlich höher liegt als für Personen mit höherer Bildung» (BB, S. 286).

Bei sehr tiefen Löhnen steigt zudem der Anteil von Personen, die freiwillig darauf verzichten, eine Erwerbstätigkeit auszu-üben. Will der Staat somit die Chancen seiner Bürger auf Erwerbstätigkeit erhö-hen bzw . das Risiko von Arbeitslosigkeit mindern, hat er über die Bildung einen entscheidenden Steuerungsmechanis-mus zur Verfügung.

Auf der gesellschaftlichen Ebene geht es vornehmlich um die Wirkung des kollek-tiven Kompetenzerwerbs auf die Wettbe-werbsfähigkeit und somit auch um das Wachstum des Brutto-Inland-Produkts und davon abgeleitet um höhere fiska-lische Erträge (Steuereinnahmen), die wiederum die Basis für öffentliche Inves-titionen in die Bildung sind.

Bezüglich der Löhne hält der Bildungsbe-richt fest, dass in den letzten 20 Jahren pro zusätzliches Bildungsjahr zwischen 5,5 bis 6 Prozent mehr verdient wurde.

(Fortsetzung Seite 8)

Abb. 1: Denkmodell kumulative Effekte (Bildungsbericht 2014, S. 282, SKBF)

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gende Bildungsstand der Erwerbsbevölkerung hat nicht zu einem Überan-gebot an Bildung geführt, welches die Rentabilität dieser Investitionen für die einzelne Person hätte erodieren lassen.» Der Drang zu höherer Bildung ist somit nicht künstlich begrenzbar (Maturitäts-quoten), sondern ergibt sich aus dem individuel-len Bedürfnis jedes Men-schen, seine Erwerbssi-

tuation möglichst optimal zu gestalten. Der direkte Zusammenhang zwischen Bildung und zu erwartender Berufssitu-ation führt nicht nur zur Verbesserung der individuellen Position, sondern auch zu einer Verbesserung der gesamtwirt-schaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.

Vergleicht man die Lohnentwicklung tertiär ausgebildeter Personen oder von Personen mit einem Bildungsabschluss auf der Sekundarstufe II mit jener von Arbeitnehmenden mit lediglich einer obligatorischen Schulbildung, dann zeigt

(Abb. 3). Gleichzeitig ist aber die Lohn-disparität zwischen tertiär gebildeten Er-werbspersonen nach einem kurzfristigen Einbruch im Zuge der Rezession Anfang des Jahrtausends wieder stetig gestiegen.

IN DIE BILDUNG INVESTIEREN

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Die Zahlen zeigen einen gleitenden Durchschnitt über zwei Jahre. ((Daten: BFS (SAKE); Berechnungen: SKBF))

Abb. 2 Renditen für zusätzliches Bildungsjahr 1991─2012 (BB 2014, S. 288, SKBF)

Konkret heisst dies, dass eine Person mit fünf Jahren universitärem Masterstudi-um jährlich durchschnittlich 30 Prozent mehr verdient als diejenige, die nach der Maturität ohne weitere Ausbildung ins Erwerbsleben eingestiegen ist.

Besonders spannend ist hierzu die Aus-sage des Bildungsberichts bezüglich des generell ansteigenden Bildungsstandes der Bevölkerung (BB, S. 288): «Diese Bil-dungsrendite war in den zwei Dekaden zyklischen Schwankungen unterworfen und zeigt einen leichten Trend nach oben . Mit anderen Worten, der generell anstei-

sich, dass die konjunkturell gute Pha-se in der letzten Dekade in einem stei-genden Lohndifferential zugunsten der Personen mit einem Sekundarstu-fe-II-Abschluss stabil bei etwas über 10‘000 CHF pro Erwerbsjahr blieb

Abb. 3 Lohndifferenzen pro Bildungsabschluss 1991─2012 (BB 2014, S. 289, SKBF)

Differential upper-secondary / compulsoring schoolingSecondary level 75/25 percentileDifferential tertiary education / compulsory schoolingTertiary education 75/25 percentile

Median der RenditeVerhältnis der 90/10-Perzentile (rechte Achse)

Differential in CHF 75/25 Percentile Ratio

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IN DIE BILDUNG INVESTIEREN

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• geringere Sozialkosten, da Menschen vermehrt im Erwerbsleben bleiben (können) und weniger staatliche Sozialleistungen beziehen• höhere Zahl von Beitragszahlern in Sozialwerke• höhere Steuereinnahmen, insbesondere durch Steuerprogression• verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft• höheres Wirtschaftswachstum

Der Staat, die Wirtschaft und das Individuum haben einen vielfachen monetären Nutzen und Gewinn durch verstärkte Bildung:

«Die fiskalische Bildungsrendite kann somit als Relation der höheren Steuererträ-ge, der tieferen staatlichen Transferleistungen und der staatlichen Bildungsausga-ben gesehen werden.»( BB, S. 288)

BILDUNG BEDEUTET FÜR DEN STAAT:

• MEHR EINNAHMEN• WENIGER AUSGABEN• VERBESSERTE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT• HÖHERES WIRTSCHAFTSWACHSTUM

Die Wachstumseffekte auf gesellschaftlicher Ebene sind höher als die durch Bil-dung entstehenden individuellen Lohnvorteile. ( BB, S. 290)

Nichtmonetärer Nutzen von Bildung

Von verstärkter Bildung werden zudem positive Effekte auf Gesundheit, Lebens-erwartung, persönliche Zufriedenheit, friedliches Zusammenleben, politische Partizipation und weitere nichtmonetäre Outcomes erwartet.

Die Forschung zeigt deutlich, dass eine gute Bildung bis ins hohe Alter positiv auf eine gesunde Lebensweise (Verzicht auf Rauchen oder Drogenkonsum, mehr

Bewegung) wirkt und dadurch auch Op-portunitätskosten im Gesundheitswesen entstehen (BB, S 291). Besonders wichtig für die zukünftige Entwicklung der Ge-sundheitskosten ist die Tatsache, dass gut gebildete Eltern einen positiven Ef-fekt auf die Gesundheit der eigenen Kin-der ausüben .

Bezüglich Kriminalität hält der Bildungs-bericht fest, dass Jugendliche, die mehr Zeit in der Schule verbringen, weniger häufig in kriminelle Handlungen ver-

wickelt werden. Signifikant höher ist beispielsweise die Kriminalitätsrate bei Schülerinnen und Schülern, die die Schu-le wegen ungenügenden Schulleistungen frühzeitig verlassen müssen. Ebenfalls sinken mit höherem Bildungsgrad die Kosten für sozial unerwünschtes Verhal-ten, da sich der Anreiz, das eigene Ein-kommen und Ansehen über kriminelle Vergehen zu steigern, vermindert.Bezüglich persönlicher Lebenszufrieden-heit sind die Forschungsergebnisse zur-

zeit noch nicht eindeutig. So kann zum Beispiel durch einen höheren Bildungs-grad die Lebenszufriedenheit sinken, indem Erwartungen an sich selbst und anderen gegenüber erhöht werden. An-dererseits kann bessere Bildung per se zu erhöhter Zufriedenheit führen oder sie kann dazu beitragen, mit Schicksals-schlägen besser umzugehen, was sich ebenfalls positiv auf die Zufriedenheit auswirkt .

Der Staat, die Gesellschaft und das Individuum haben einen vielfachen nichtmo-netären Nutzen und Gewinn durch verstärkte Bildung::

• tiefere Gesundheitskosten aufgrund gesünderer Lebensweise,• tiefere Kriminalitätsrate,• friedlicheres Zusammenleben

Bildungsausgaben sind nachhaltige In-vestitionen

In den Ausführungen des Bildungsbe-richts kommt deutlich zum Ausdruck, dass Bildung für alle (Staat, Wirtschaft, Gesellschaft, Individuum) das Erfolgsre-zept für eine nachhaltige Entwicklung darstellt. Aus staatspolitischen, wirt-schaftlichen und sozialen Überlegungen darf hier nicht gespart, sondern es sollte vielmehr überdurchschnittlich investiert werden .Die ständigen Sparrunden und die happi-gen Kürzungen im Bildungsbereich sind

somit nicht nur absolut demotivierend für alle Beteiligten und führen zu mas-sivem Leistungs- und Qualitätsabbau an den Schulen, sondern schwächen die Gesamt-Entwicklung des Kantons Luzern und seiner Bürgerinnen und Bürger nach-haltig.

Wer bezahlt die Zeche, wenn Jahrzehnte später die Folgen dieser Spar-Hysterie eingefordert werden?

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SPARMASSNAHMEN

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Sparmassnahmen

Am 24.10.2014 informierte Finanzdirek-tor Marcel Schwerzmann die Öffentlich-keit über die vorgeschlagenen Sparmass-nahmen aus der «Botschaft Leistungen und Strukturen II», dem Budget 2015 sowie dem «Aufgaben- und Finanzplan 2015─2018».

Das Paket «Leistungen und Strukturen II» (L&S II) beinhaltet 67 Massnahmen, die den Haushalt von 2015─2017 um 193,8 Mio. Franken entlasten sollen. Be-reits im Jahr 2012 hatte der Kantonsrat mit dem Projekt «Leistungen und Struk-turen I» Entlastungen von 56,6 Mio. Franken für 2013 bzw . 109,0 Mio . Fran-ken für 2014 beschlossen. Damit werden im Zeitraum 2012─2017 total 359,4 Mio. Franken gespart .

von Remo [email protected]

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Die Verteilung der vom Regierungsrat vorgeschlagenen Sparmassnahmen auf die verschiedenen Bereiche entnehmen Sie bitte Tab.1 auf der folgenden Seite.

Tab.1: Massnahmen nach Hauptaufgaben 2015─2017 (Präsentation Finanzdepartement, 24.10.2014)

in Mio. Fr.

2015 2016 2017 TotalH0 Allgem. Verwaltung -1 .9 -4 .1 -4 .1 -10.0H1 Öffentl. Ordnung und Sicherheit -1 .6 -1 .6 -1 .5 -4.7H2 Bildung -3 .1 -5 .4 -5 .9 -14.4H3 Kultur, Sport und Freizeit, Kirche 0 .0 -1 .0 -1 .0 -2.0

H4 Gesundheit -7 .5 -7 .5 -7 .5 -22.6H5 Soziale Sicherheit -7.8 -15 .3 -13 .6 -36.7H6 Verkehr -3 .3 -4 .0 -5 .0 -12.3H8 Volkswirtschaft -0 .5 -0 .9 -1 .0 -2.5H9 Finanzen und Steuern -1 .3 -10 .7 -21 .7 -33.7Übergeordnete Massnahmen* -11 .9 -21 .4 -21 .7 -55.0Total -38.9 -71.8 -83.1 -193.8davon Erfolgsrechnung -35.7 -68.6 -78.9 -183.2

davon Investitionsrechnung (Informatik und öffent-licher Verkehr)

-3.2 -3.2 -4.2 -10.6

Insbesondere Verbesserung aus Reduktion Wachstumsraten Personal- und Sachaufwand

Leistungen und Strukturen II, Aufgaben und Finanzplan 2015─2018, Budget 2015

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SPARMASSNAHMEN

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Nach den einschneidenden Personal-Sparmassnahmen im Mittelschulbereich aus L&S I (u. a. Reduktion Altersentlas-tung, Kürzung Dienstaltersgeschenk, Aus-setzen des Lohnstufenanstiegs) bringt auch L&S II einen weiteren Leistungs- und Qualitätsabbau an den Luzerner Mit-telschulen. Dienststellenleiter Gymna-sialbildung Aldo Magno informierte die Mittelschullehrerinnen und Mittelschul-lehrer am 24.10.2014 über die folgenden sechs Massnahmen aus den Projekten L&S II, AFP 2015–2018 und Budget 2015:

1 . Instrumentallehrpersonen an den Gymnasien/FMZ: Anpassung der An- stellungsbedingungen (Unterrichts- deputat und Lohnklasse) an die der Instrumentallehrpersonen an den Gemeindemusikschulen. Bestandteil des Projekts Leistungen und Struktu- ren II .

2 . Übertrittsverfahren von der Sekun- darschule in das Kurzzeitgymnasium: Der Übertritt soll in der Regel am Ende der 2 . Sekundarschule erfolgen . Dadurch ergeben sich Einsparun- gen für die öffentliche Hand von rund Fr . 20‘000 .-- pro Schülerin und Schü- ler . Bestandteil des Projekts Leistun- gen und Strukturen II .

3 . WMS-Standort Willisau: Schliessung der WMS in Willisau (1 Klasse pro Jahrgang). Die Schülerinnen und Schüler werden fortan den Unterricht in Luzern besuchen . Dadurch soll ein Klassenzug eingespart werden . Die Umstellung erfolgt einlaufend, d. h. die laufenden Klassen können noch in Willisau abschliessen . Bestandteil des Projekts Leistungen und Struktu- ren II .

4 . Streichung des Fachs Religionskun- de und Ethik im MAR (letzte vier Jahre bis zur Matura). Das Fach wird letzt- mals im SJ 2015/2016 geführt und fin- det ab 01.08.2016 im MAR-Bereich nicht mehr statt. Hiervon ausgenom- men ist die Stufe des Untergymnasi- ums: Religionskunde und Ethik wird weiterhin unterrichtet . Bestand- teil des Ausgaben- und Finanzplans 2015─2018.

5 . Reduktion der Subventionen/Beiträge an die Stiftung St. Klemens ab SJ 2016/17. Die Stiftung St. Klemens soll fortan pro kantonalen Schü- lerin oder Schüler einen Beitrag von Fr.16‘700.-- anstatt 19‘000.-- erhal- ten . Bestandteil des Augsgaben- und Finanzplans 2015–2018. Opti

Sparmassnahmen bei Mittelschulen timierung von kleinen Klassen durch Klassenzusammenlegung. Per 01.08.2015 sollen zwei Klassen zu- sammengelegt werden. Welche Klas- sen hiervon betroffen sind, ergibt sich aus der Klassenplanung . Bestandteil des Budgets 2015 .

Der Kantonsrat wird die «Botschaft Leis-tungen und Strukturen II» in zwei Sessi-onen (November und Dezember 2014) beraten. Er kann das Gesamtpaket an-nehmen, nur Teile davon annehmen oder die Botschaft gesamthaft ablehnen.

In der Dezembersession wird der Kan-tonsrat den «Aufgaben- und Finanzplan 2015–2018» (inkl. Budget 2015) beraten. Er kann beide Pakete bewilligen oder nur das Budget 2015 bewilligen und den «AFP 2015–2018» ablehnen. Bei Ableh-nung des «Aufgaben- und Finanzplans» muss die Regierung in der nächsten Bud-getperiode eine korrigierte Version vorle-gen. Solange bleiben die Massnahmen 4 und 5 pendent .

Gymnasiale Bildung – ein steiniger Weg aufgrund allzu rigoroser Sparmassnahmen?

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SPARMASSNAHMEN

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Stellungnahmen zu den Spar- massnahmen

Schülerinnen und Schüler, welche eine Luzerner Mittelschule besuchen, haben die Möglichkeit, Instrumental- oder Vo-kalunterricht zu besuchen . Entweder als Freifach oder als Pflichtfach (bei Musik als Ergänzungsfach, Wahlpflichtfach oder Schwerpunktfach). Der Unterricht wird von den Mittelschulen angeboten und ist ein integrierter Bestandteil der Mittel-schulen .

Wünscht eine Schülerin oder ein Schüler den Unterricht extern an der Gemeinde-musikschule ihres bzw. seines Wohnorts zu besuchen (z. B. wenn jemand bei sei-ner altbewährten Lehrperson bleiben will), so ist dies möglich. Dies ist durch-aus sinnvoll. Den Mittelschulen ist es ein grosses Anliegen, den Instrumental- und Vokalunterricht selber anbieten zu kön-

von Marc Hunziker, Kantonaler Fachvorstand [email protected]

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Volksschul- und Hochschulbildung weisen dabei einen massiv höheren Aufwand bei einem sinkenden Ertrag aus. Demgegenüber wird bei den Gymnasien-, Mittel- und Be-rufsschulen der Aufwand im Verhältnis zu den Erträgen weiter stark reduziert (Gymna-sien rund 6%, Berufsschule knapp 8%).

Gerne werden wir uns von Seite des VLM um Klärung dieses Ungleichgewichts bemü-hen. In der Dezember-Ausgabe des «vlm aktuell» werden entsprechende Erläuterungen aus dem BKD zu lesen sein.

«Leistungen und Strukturen 2» ─ Schwache noch mehr schwächen?

nen, weil er ein Teil der Schulkultur und ein integrierter Bestandteil der Ausbil-dung ist .

Die Instrumentallehrpersonen sind aktu-ell in der Lohnklasse 21 eingereiht . Die Unterrichtsverpflichtung für ein Vollpen-sum (100%) beträgt 31 (Pflichtfach) oder 34 (Freifach) Wochenlektionen zu 45 Mi-nuten . Vorausgesetzte Ausbildung: Mas-ter Hochschule. Vom gleichen Arbeitge-ber werden die Fachlehrpersonen für den Klassenunterricht in der Lohnklasse 25 oder 26 eingereiht, sie unterrichten für ein Vollpensum 23 Lektionen zu 45 Minuten . In Zahlen und Franken:

Die Instrumentallehrpersonen unterrich-ten pro Woche 7.5 Stunden (nicht Lektio-nen!) mehr und erhalten pro Monat rund

Besonders spannend ist die von Finanzdirektor Marcel Schwerzmann anlässlich der Präsentation der Kantonsfinanzen am 24.10.2014 vorgestellte Folie bezüglich der Ent-wicklung der Bildungsausgaben 2015–2018:

Entwicklung der Bildungsausgaben im «AFP 2015─2018»

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SPARMASSNAHMEN

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1800 CHF weniger Lohn. Neu nach «Leis-tungen und Strukturen 2» wäre die Diffe-renz 10.5 Stunden mehr pro Woche und rund 2000 CHF weniger Lohn pro Monat (Lohnklasse 20 und 34 bzw. 37 Lektionen zu 45 Minuten).

Somit wird die bereits bestehende, nicht nachvollziehbar grosse Differenz zu den Fachlehrpersonen noch mehr verschlech-tert . Ein unhaltbarer Ist-Zustand wird noch unhaltbarer. Die vermeintlich nach-vollziehbare Begründung für die Schlech-terstellung basiert auf dem Wunsch, die Instrumentallehrpersonen der Mittel-schulen denjenigen der Gemeindemu-sikschulen gleichzustellen (wegen glei-cher Ausbildung). Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die Instrumentallehr-personen der Mittelschulen ausschliess-lich Schülerinnen und Schüler der Mittel-schule unterrichten .

Besonders stossend ist die Praxis der Ge-meinden, die Instrumentallehrpersonen unabhängig der Schulstufe der Schülerin-nen und Schüler zu entlöhnen. Beispiel: Eine Saxophon-Lehrerin der Musikschu-le Sursee unterrichtet einen Schüler der Kanti Sursee, welcher Schwerpunktfach Musik gewählt hat. Sie unterrichtet somit ein Maturafach . Diese Lehrerin wird ge-nau gleich entlöhnt, wie wenn sie einen Primarschüler unterrichtet, obwohl die Verantwortung und die zeitliche Belas-tung viel grösser ist.

Die Instrumentallehrpersonen der Mit-telschulen waren zudem in den letzten zehn Jahren schon mehrmals Opfer von Sparübungen:

• Der Instrumentalunterricht im Falle des Pflichtfaches war für die Eltern kostenlos . Dann wurde vor zehn Jah- ren eine minimale Beteiligung der Eltern erhoben (200 CHF pro Jahr).• Vor drei Jahren wurde der Elternbei- trag auf 890 CHF erhöht.• An den Gymnasien mit pädagogi- schem Schwerpunkt (PPP) war der Besuch des Instrumental- oder Vo- kalunterrichts obligatorisch (wie frü- her am Lehrerseminar). Dieses Obli- gatorium wurde vor drei Jahren aufgehoben; als Folge waren die Pensen rückgängig .

All diese Massnahmen haben bereits Ein-sparungen erbracht . Wird «Leistungen und Strukturen 2» wie vorgesehen umge-setzt, dann werden an den Mittelschulen massiv schlechtergestellte Lehrpersonen noch schlechtergestellt . Und eine ge-rechtere, stufenangepasste Entlöhnung an den Gemeindemusikschulen würde in noch weitere Ferne rücken .

Deshalb rufen wir auf, diese vorgesehe-nen Massnahmen aus dem Katalog zu streichen .

Religion und Ethik

Stellungnahme der Kantonalen Fachschaft für Religionskunde & EthikFür weitere Informationen: www.religion-ethik-luzern.ch

Soll das religiös-ethische Feld den Ideologen überlassen werden?

Dass die Luzerner Regierung aus finanz-politischen Gründen einen drastischen Bildungsabbau auf Kosten des Fachs Re-ligionskunde und Ethik vornehmen will, ist angesichts der aktuellen gesellschaft-lichen Entwicklungen bedenklich . Das Fach Religionskunde und Ethik ist heute notwendiger denn je: Das wird uns täg-lich von den Medien vor Augen geführt (z. B. terroristische Gewalt im Namen des Islam, gesellschaftliche Debatten zur Gentechnik und Sterbehilfe etc.). Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Sparpläne der Luzerner Regierung staats-politisch fahrlässig, unreflektiert und bil-dungspolitisch unseriös.

Es stellt sich die Frage:Wollen die Politiker und Politikerinnen das religiös-ethische Feld auf Grund ei-nes minimen und kurzsichtigen Spar- effekts den Ideologen überlassen?

Wir sind überzeugt, dass das Fach Religi-onskunde und Ethik mehr denn je seine

Berechtigung hat, vor allem auch auf der Stufe des Obergymnasiums:

• In einer Zeit des wachsenden Funda- mentalismus und der zunehmenden Verführungskraft totalitärer Gruppie- rungen ist es dringend notwendig, dass Schülerinnen und Schüler die Hintergründe dieser Gefahren ken- nen. Für die Vermittlung dieser Kom- petenzen ist ein entsprechendes Alter und Vorwissen unverzichtbar (im Untergymnasium ist daher die Ver- mittlung nicht altersgemäss).

• Es wäre fatal, Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren alleine zu lassen mit ihren Fragen zu Religion und Wer- ten. Der Bedarf an ethisch-religiöser Orientierung ist heute dringender denn je .

• Wer sich über einen Wertezerfall in der heutigen Zeit beklagt, kann nicht zulassen, dass genau das Schulfach

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abgebaut werden soll, in dem die Dis- kussion über Werte und Normen ge- führt wird .

• Zu einer ganzheitlichen Ausbildung in einer pluralistischen Gesellschaft gehören auch Grundkenntnisse über die Weltreligionen und eine vertiefte Kenntnis unserer christlich gepräg- ten Kultur. Beides ist mit lediglich drei (!) Lektionen im Untergymnasium nicht möglich. Die Luzerner Gymnasi- en haben seit den 90er-Jahren das Fach Religionskunde und Ethik als bekenntnisneutrales, für alle Schüle- innen und Schüler obligatorisches Fach entwickelt. Sie haben damit Pionierarbeit im gesamten deutsch- sprachigen Raum geleistet, die inter- national Beachtung gefunden hat.

• Mit der Abschaffung des Faches Re- ligionskunde und Ethik am Ober- gymnasium verliert das Gymnasium das Know-how ausgebildeter Fach- lehrpersonen .

• Der von der Luzerner Regierung ange- strebte Spareffekt ist gering (gerade einmal fünf Promille auf ein 100-Mil- lionen-Budget im Gymnasialbereich) und steht in keinem Verhältnis zu dem, was damit an Nutzen für die Schülerinnen und Schüler und damit auch für die Gesellschaft von morgen verloren geht .

Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personal (ALP)

Kontakt:Michael Ledergerber, Geschäftsleiter Procap LUNWOWSilvana Beeler Gehrer, Präsidentin vpod

Schockierende Massnahmen machen sprachlos

Während der regierungsrätlichen Medi-enkonferenz zum diesjährigen Sparpa-ket «Leistungen und Strukturen» (L+S II) trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Allianz gegen ruinöses Sparen zu ei-ner Mahnwache vor dem Finanzdepar-tement. «Die vorgeschlagenen Abbau-massnahmen im Bereich der sozialen Sicherheit, bei der Bildung und bei der Infrastruktur wie beispielsweise im ÖV schockieren und machen sprachlos», sagt Michael Ledergerber von der Be-hindertenorganisation Procap Luzern, Ob- und Nidwalden . In der Zeit bis zur Sondersession zu L+S II und zur Budget-debatte im Dezember organisiert die Alli-anz verschiedene Aktionen, um aufzuzei-gen, dass die kantonalen Finanzen nicht allein mit Sparen ins Lot gebracht werden können. Der Kanton Luzern braucht un-bedingt wieder mehr Einnahmen.

Ein bedeutender Teil der am 24.10.2014 präsentierten Sparmassnahmen von 300 Millionen bei Kanton und Gemeinden

trifft die Ärmsten und Schwächsten in unserem Kanton. So sollen Familien und der Mittelstand mit Einsparungen bei der ohnehin zu tiefen Prämienverbilligung belastet werden . Die pauschale Kürzung von fünf Prozent bei den sozialen Einrich-tungen (SEG-Bereich) trifft beispielsweise Menschen mit Behinderungen direkt. Sie erhalten nicht mehr die notwendige Be-treuung und Pflege, finden keine Wohn- oder Tagesplätze mehr. Entlastungsan-gebote werden gestrichen werden . «Es geht hier um die gesellschaftliche Verant-wortung gegenüber Menschen mit Be-hinderung und die Menschenwürde der betroffenen Personen», sagt Procap-LU-OWNW-Geschäftsleiter Michael Leder-gerber . Es sei schockierend, dass gerade in diesem Bereich gespart werde.

Angesichts der Globalisierung und der Pluralisierung der Gesellschaft ist ein Grundverständnis der Religionen unver-zichtbar.

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SPARMASSNAHMEN

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AUS DEN SCHULEN

Kein weiteres Sparen bei der Bildung

Obwohl sich alle der Wichtigkeit der Bildung bewusst sind, trifft das aktuelle Sparpaket schon wieder den Bildungs-bereich. Statt in die Zukunft unseres Kantons zu investieren, wird auf Kosten unserer Jugend gespart . Verschlechterte Rahmenbedingungen in der Volksschule sind das falsche Signal an Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern . Mit dem Übertrittsverbot ans Kurzzeit-gymnasium nach der dritten Sekundar-klasse wird zudem die Laufbahn vieler Lernwilliger eingeschränkt .

Zwingend mehr Einnahmen für einen funktionierenden Service Public

Von den Abbaumassnahmen im Infra-struktur-, Gesundheits-, Sicherheits-, Sozial- und Bildungsbereich sind bereits grosse Teile der Bevölkerung betroffen. Die geplante Angebotsreduktion beim öffentlichen Verkehr trifft zusätzlich die Randregionen und insbesondere ältere Menschen im Kanton Luzern hart. Wei-teres Sparen im Service Public zerstört mehr an der Standortattraktivität Lu-zerns, als tiefe Steuern bewirken. Statt die Errungenschaften des Kantons mit ruinösem Sparen zu zerstören, muss jetzt über höhere Einnahmen für den Kanton diskutiert werden.

Allianz gegen ruinöses Sparen:

• Arbeitsgemeinschaft Luzerner Perso- nalverbände;

• Avenir Social, Sektion Zentralschweiz;

• Insieme Luzern;

• Kaufmännischer Verband Luzern;

• Luzerner Gewerkschaftsbund;

• Procap Luzern, Ob- und Nidwalden;

• die rodtegg, Stiftung für Menschen mit körperlicher Behinderung;

• S&E, Schule und Elternhaus;

• Syna;

• Syndicom;

• umverkehR;

• vpod .

Weitere Organisationen folgen.

BM-Ausbildung an der WMS Luzern: Integrierte Praxisteile (IPT)

von Urban [email protected]

Praxis wie in einem echten Betrieb

Vor zwei Jahren hat die Wirtschaftsmittel-schule Luzern im Rahmen der Ausbildung zum EFZ und zur Berufsmaturität die integrierten Praxisteile eingeführt . Wo-rum geht es dabei konkret? Im zweiten Schuljahr entwickeln alle Schülerinnen und Schüler in Teams von vier bis sieben Personen neue Produkte oder Dienst-leistungen, welche sie auf dem freien Markt vermarkten. Die Aufgaben und Anforderungen sind dabei sehr vielfältig. So suchen die Schülerinnen und Schüler Kapitalgeber, erstellen einen Business-plan, kreieren eine Webseite und einen Webshop, führen eine Buchhaltung mit Hilfe einer Businesssoftware, stellen ei-nen Werbespot her und nehmen an ei-ner Handelsmesse teil. Dabei werden nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch Führungs- und Sozialkompetenzen ge-fördert, welche im späteren Berufsleben gefragt sind. Das «selber machen» und «selber erleben» stehen im Vordergrund.

Fachwissen wie z . B . Kostenrechnung, Recht, Businessplanning oder IT werden zusammen mit Methodenwissen von den beteiligten Lehrpersonen vermittelt. Da-bei fungieren die Lehrpersonen als Coa-ches und Berater, welche gerade auch bei praktischen Problemen, welche in den Teams oder mit Kunden oder Lieferanten auftreten, Hilfestellung bieten.

Partnerunternehmen YES ─ Young Enter-prises Switzerland

Die Projekte dauern ein Schuljahr . Es stehen jeweils mittwochnachmittags vier Lektionen für Geschäftsprozesse wie Einkauf, Produktion und Marketing/Verkauf und Unterstützungsprozesse wie IT und Finanz- und Rechnungswe-sen zur Verfügung . Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler dabei auch von YES Young Enterprises Switzerland, einer Non-Profit-Organisation aus Zürich, welche schweizweit verschiedene Wirt-schaftsbildungsprogramme ins Leben ge-

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AUS DEN SCHULEN

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www.vlm.ch - SJ 2014/15 Nr. 1/4

rufen hat. YES stellt dabei unter anderem einen Projektordner zur Verfügung und führt Workshops zu Themen wie Messe-marketing und Teambuilding durch. Die-ses Jahr betreut YES über 150 Miniunter-nehmen aus der ganzen Schweiz.

Konkrete Projekte

Im Schuljahr 2013/2014 hat die Miniun-ternehmung YOND YETI, welche Mützen und Kappen für Kinder und Jugendliche entworfen und verkauft hat, einen gros-sen Erfolg landen können. Die sieben

Jugendlichen gewannen in der Kategorie Sekundarstufe II für die beste Webseite den SWITCH Junior Web Award, einen gesamtschweizerischen Wettbewerb für Schulklassen, bei dem es um den Um-gang mit modernen Kommunikations-technologien geht . Die Website hat die Jury durch ihr Gesamtkonzept überzeugt: «Hinter der Website verbirgt sich eine klare Businessidee, die gekonnt umge-setzt wurde . Die Einbindung verschie-dener Kommunikationsmittel wie Blog, Social Media und Fotos ist absolut gelun-gen. Ihr Engagement ist in jeder Hinsicht

Sarah Kassem, Marija Koller, Sara Jovanovic, Naomi Evans, Drenusha Gorqaj, Sara Colic und Stela Topalusic freuen sich über den ersten Platz beim SWITCH Junior Web Award im Kongresshaus Zürich am 22. Mai 2014.

ausserordentlich . Die Social-Media-Ein-bindung ist zudem vorbildlich und aktiv, ein verdienter Sieger.»

Das neue Schuljahr startet Ende Oktober 2014 mit der Unternehmenspräsentati-on. Die neuen Miniunternehmen müssen ihre Produkte und Dienstleistungen vor einem Publikum von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen, Freundinnen und Freunden, Eltern und einem exter-nen Unternehmensberater präsentieren. Diese Präsentation wird dann benotet und fliesst in die Zeugnisnote des Semes-ters mit ein, zusammen mit einer Note für den Businessplan und einer soge-nannten Prozessnote, welche Zuverläs-sigkeit, Pünktlichkeit und Sozialkompe-tenz bewertet .

Auch dieses Jahr werden wieder neuar-tige und spannende Produkte zu sehen sein. So zum Beispiel eine Miniunterneh-mung, welche aus alten Langspielplatten Küchengeschirr herstellt oder ein Team, welches ein neuartiges Bioenergie- getränk aus Deutschland in der Schweiz vermarkten möchte.

Verantwortliche IPT: Patrick Stark, Enikö Parragne, Hanspeter Wernli, Daniel Zibung, Urs Keller, Marcel Egli

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Die erwähnten Webseiten

YOND YETIwww.yondyeti.ch

SWITCH Junior Web Awardwww .juniorwebaward .ch

YES - Young Switzerland Enterprisewww .young-enterprise .ch

(Letzter Aufruf der Webseiten: 4. November 2014)

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GESPRÄCHSPROTOKOLLE

Protokoll Treffen Departements-leitung BKD – Vorstandsdelegation VLM

2. Juni 2014, 17h30–18h50Teilnehmende BKD: R. Wyss (Bildungsdirektor), H. Heini (Departementssekretär), A. Magno (Lei- ter Dienststelle Gymnasialbildung)VLM: Remo Herbst (Präsident), Adrian Gähwiler (Sekretär)

Traktanden

1 . Information Leistungen und Strukturen II2 . Verwendung Mutationsgewinn3 . AFP 14–17: bisher beschlossene Sparmassnahmen an den 8 Gymnasien4 . BAK-Bericht: allgemein sowie Aussagen zu den Gymnasien5 . TLM: kleine Aussprache zu Struktur und Kultur

6 . Zusammenarbeit Schulhausvereine – Schulleitungen: Rolle des BKD?

7 . WLAN: konkretes pädagogisches Konzept (Pegasus), Finanzierung und Strah-lenbelastung

8. Höhe des Lohnabzuges für Nicht-Maturafächer9 . Varia

RR R. Wyss begrüsst die Anwesenden und ist gerne bereit, über die im Vorfeld gemein-sam abgesprochenen Traktanden zu diskutieren.

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GESPRÄCHSPROTOKOLLE www.vlm.ch - SJ 2014/15 Nr. 1/4

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RR Wyss informiert im Rahmen der vorgesehenen Mitwirkung der Personalverbände über die geplanten Massnahmen der Regierung im Projekt Leistungen + Strukturen II. Die Informationen richten sich an den Vorstand des VLM und sind bis zur Präsentation des Budgets 2015 vertraulich .

1. Information, Leistung und Strukturen II

2. Verwendung MutationsgewinnEs wird für alle LP auf der Sek-II-Stufe eine einmalige Auszahlung erfolgen, sofern der entsprechende Regierungsratsbeschluss gefällt wird . Die Befürchtung von A . Gähwiler, dass eine einmalige Zahlung nicht nachhaltig sei, wird von RR R. Wyss und H. Heini entkräftet, da die 0.5% Anstieg der Lohnsumme im 2014 auch im kommenden Jahr zur Verfügung stehen werden .

3. AFP 14–17: bisher beschlossene Sparmassnahmen an den 8 GymnasienA. Magno erläutert detailliert, wie die beschlossenen Sparmassnahmen von ca. 1.5 Mio. Franken an den einzelnen Gymnasien umgesetzt werden. Es gibt lokale Unter-schiede, doch A . Magno führt auf die entsprechende Frage von R . Herbst aus, dass die Grundlagen der Vergleichbarkeit nun erarbeitet werden und dass die Gymnasien in Zukunft punkto Ressourcen wohl transparenter werden, mitunter auch, weil die Zusammenarbeit in der Rektorenkonferenz sehr gut sei.

4. BAK-Bericht: allgemein sowie Aussagen zu den GymnasienA. Magno erläutert, dass der Kanton Luzern bei den Gymnasien leicht günstiger als die entsprechende Peergroup (eine Gruppe von vergleichbaren Kantonen) sei, aber teurer als das schweizerische Mittel. Auf die Frage der VLM-Delegation, warum überhaupt wieder mit BAK-Basel zusam-mengearbeitet worden sei (da ja schon die Steuerstrategie mit Hilfe dieses Instituts entstanden sei), antwortet RR R. Wyss, dass andere Kantone einen ähnlichen Bericht hätten erstellen lassen und dass BAK-Basel die grösste Datenmenge zur Verfügung habe .

Eine Begründung der Differenz liefert der Bericht nicht. Es ist aber anzunehmen, dass die relativ vielen Standorte, die durchaus politisch gewollt sind, zu den gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt erhöhten Kosten führen.

5. TLM: kleine Aussprache zu Struktur und Kultur

A. Magno präsentiert eine genaue Auslegeordnung, in der vor allem das Spannungs-feld von gewerkschaftlichen Aspekten einerseits und dem Weiterbildungscharakter des TLM andererseits hervorgehoben wird . Der VLM ist sehr daran interessiert, an einer Neugestaltung mitzuarbeiten und freut sich auf den Einsitz in der Arbeitsgruppe, die A. Magno demnächst einberufen wird. Grundsätzlich wird aber am TLM festgehalten.

6. Zusammenarbeit Schulhausvereine – Schulleitungen: Rolle des BKD?R. Herbst führt aus, dass sich – auch durch die vielen Sparrunden der Vergangenheit ─ das Klima an einigen Schulen verschlechtert hat und dass die LP und die SL dünnhäu-tiger geworden seien. Es ist eine Tatsache, dass an einigen Schulen die gewerkschaft-liche Arbeit durch Druck von Seiten der SL erschwert wird. Es ist jedoch – gemäss U. Sager und R. Herbst ─ unabdingbar, dass eine Gewerkschaft manchmal auch unange-nehme Fragen stellen dürfen soll und unabhängig agieren muss. Die VLM-Delegation würde es sehr begrüssen, wenn A. Magno diesen Punkt im Rahmen der Mitarbeiter-gespräche mit den SL-Mitgliedern thematisieren könnte.

7. WLAN: konkretes pädagogisches Konzept (Pegasus), Finanzierung und Strah-lenbelastung

Der VLM ist bezüglich WLAN gespalten: Es gibt die starken Befürworter, aber auch ebenso starke Kritiker, die vor allem das schwammige pädagogische Konzept, die Pri-orisierung bei der Finanzierung und die Strahlenbelastung kritisieren. Bezüglich dem letzten Punkt gibt H. Heini Entwarnung: Die Strahlenbelastung zum Beispiel an der KS Seetal sei intensiv geprüft worden und gebe keinen Anlass zur Sorge. Es ist allerdings klar, dass mit der Einführung von WLAN Kosten auf SchülerInnen / Eltern und LP abge-wälzt werden könnten (Stichwort: «Bring your own device»).

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www.vlm.ch - SJ 2014/15 Nr. 1/4GESPRÄCHSPROTOKOLLE

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8. Höhe des Lohnabzuges für Nicht-MaturafächerEin Mitglied des VLM hat moniert, dass der neu eingeführte Lohnabzug für Nicht-Maturafächer zu hoch sei, da nicht auf die Feiertage eingegangen werde, die immer in dieser Zeit liegen. A. Magno erklärt, dass man mit dem üblichen Faktor gerechnet habe, welcher seit Jahren von der Dienststelle Personal zur Anwendung kommt, um Lohnanteile pro Schulwoche zu berechnen (Basis: 36.7 Schulwochen). Er geht aller-dings der Frage nach, wie die Entlöhnung von LP geschehen soll, die einer Doppelbe-lastung durch Maturaprüfungen UND Unterricht in der Vor-Maturaklasse ausgesetzt sind (wenn z. B. das Ergänzungsfach in einer 5./6. Klasse gemeinsam erteilt wird).

9. VariaDas nächste Treffen wird auf Mo., 3. November 2014 um 18h00 festgelegt.

Adrian Gähwiler

3. Juni 20141. Instrumental-LP: Wie kann der VLM helfen? Marc Hunziker erläutert, dass sich grund-sätzlich die Frage stelle, ob der Kanton ein Interesse habe, dass an den Mittel-schulen Instrumentalunterricht statt-findet.

Es ist für ihn klar, dass der Einzelunter-richt anders entlöhnt wird als der Klas-senverband . Mit den neuen Zielvorga-ben (Reduktion in die Lohnklasse 20, GLEICHZEITIGE massive Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung) würden Ins-trumental-LP 1‘900 Fr. pro Monat weni-ger verdienen und müssten 10.5 Stun-den mehr unterrichten als eine Fach-LP

am Gymnasium. Der Lohn läge zwischen demjenigen einer Primar-LP und einer Sek-LP .

Das Bundesgerichtsurteil von 1997, das den Lohnunterschied zwischen Schul-musiker und Instrumental-LP mit dem fehlenden Master bei der Instrumen-tal-LP legitimiert, ist nicht mehr aktuell: Heute haben die Instrumental-LP ihren Master .

Wie kommt der Kanton überhaupt dazu, die Instrumental-LP derart abklassieren zu wollen? An den Gemeinden unterrich-ten Instrumental-LP zu den Bedingun-gen, die dem Kanton neu vorschweben.

Protokoll der Vorstandssitzung 1-2014/2015 vom 8. Sept. 2014Anwesend Remo Herbst (Präsident und Vorsitz, KSL), Urban Sager (Vi-

zepräsident, FMZ), Adrian Gähwiler (Sekretär, KSM), Thomas Häfeli (KSW), Matthias Lussi (KSS), Michael Rauter (KSB), Die-ter Gillmann (KSR), Tabea Zimmermann (KSA Luzern), Alain Ehrsam (KSSee)

Entschuldigt Paolo Scognamiglio, Samuel Schaffhauser (St. Klemens)Gäste Marc Hunziker (kantonaler FV Instrumentallehrpersonen),

Luzia von Wyl (FV Instrumentallehrpersonen KS Musegg)

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GESPRÄCHSPROTOKOLLE

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Allerdings wird dort kein Unterschied zwischen Primar-, Sek-I-, oder Sek-II-Schüler gemacht. Zudem subventioniert der Kanton einen Sek-II-Schüler deutlich mehr als einen Primarschüler, ohne dass die Instrumental-LP für diese anspruchs-vollere Arbeit anders entlöhnt würde.

Marc Hunziker und Luzia von Wyl er-warten Anwaltskosten zwischen 3‘000 und 10‘000 Fr., um juristisch gegen die Pläne des Kantons vorzugehen . Die Ar-beitsplatzanalyse aus dem Jahre 2002 versandete irgendwo in den kantonalen Katakomben, was natürlich sehr schade ist, da sich in diesen 12 Jahren im Bereich der Instrumental-LP enorm viel verän-dert hat .

Remo regt an, Herrn Wachter von der Dienststelle Personal zu kontaktieren, der sich in diesen Dingen gut auskennt – schliesslich konnte auch die BG-Fach-schaft dank einer Äquivalenzerklärung ihrer Ausbildung von den gleichen Vor-teilen (Lohnklasse 26) profitieren wie die übrigen Fach-LP .

Der VLM-Vorstand schlägt vor, den juris-tischen UND den politischen Weg zu be-schreiten, damit die Politik diesen unsin-nigen Vorschlag versenken kann . Für den juristischen Weg würde sich der VLM mit Fr . 3‘000 bis Fr . 5‘000 beteiligen, da sich immer mehr Instrumental-LP dem VLM

anschliessen. Die Rektoren könnten im kulturellen Bereich aktiv werden und die Bedeutung des Instrumentalunterrichtes an den Kantonsschulen herausstreichen .

Im MAR sind die Instrumental-LP nicht explizit vorhanden. Hier müsste der VSG aktiv werden. Urban kümmert sich dar-um.

2. Schwindende gesellschaftliche Akzep-tanz des Leistungsprinzips und die Aus-wirkungen auf das GymnasiumRemo erklärt, dass das Gymnasium einen selektiven Charakter hat, was nicht dem gesellschaftlichen Trend entspricht. Das ist für ihn mit ein Grund, weshalb beim Gymnasium häufig überdurchschnitt-lich gespart wird. Soziale Massnahmen (z. B. Nachteilsausgleich) kommen auch auf unserer Stufe an .

Im nächsten «vlm aktuell», das vor den Herbstferien erscheint, wird Remo dies thematisieren.

In der Diskussion zeigt sich, dass der Leistungsgedanke in der Berufslehre und auch in der Sek I durchaus vorhan-den ist, dass aber z . B . MINT-Fächer an der Primarschule häufig einen schwe-ren Stand haben, weil sie den Talenten der meisten Primar-LP nicht unbedingt entsprechen. Der VLM könnte sich gut

vorstellen, dieses Thema am TLM 15 auf-zunehmen und auch Vertreter der Be-rufsbildung einzuladen .

3. Weitere Sparmassnahmen 2014–17: News und Rolle VLMNoch ist nichts bekannt, so dass wir vor-erst abwarten .

4. Parteientreffen: erste Themen• Sparpaket und Sparpotenzial DIIN• Instrumental-LP

5. BKD-Treffen: erste Themen• Office 365: Weshalb etwas ganz Neu- es aufbauen, wenn etwas Gutes schon besteht? Allgemeine Tendenz, in der Informatik Doppelspurigkeiten zu erstellen, die viel kosten und sehr intensiv zu bewirtschaften sind (MOSS, interner Server, Nanoo-TV etc.)• Instrumental-LP

6. TLM 15: Themen und VorgehenAdrian nimmt mit A. Magno Kontakt be-züglich eines Termins auf und stellt das Programm unter 2. ins Zentrum.

7. VariaIm nächsten «vlm aktuell» sind Beiträ-ge aus den folgenden Schulen geplant: KSW, FMZ

Mutationen Adrian erinnert, dass die Mutationsliste (Neueintritte, Austritte, Pensionierte) und die Höhe der Schulhausbeiträge an Regula Stutz ([email protected]) zu schicken sind – möglichst bis direkt nach den Herbstferien, damit danach der Mitglie-derausweis ausgestellt werden kann . Die Pensionierten-Liste (neu-Pensionierte Ende SJ 14) geht bitte an [email protected].

Mitgliederbeitrag für Mini-Pensen Wer unter 20% arbeitet, kann dem VLM für 50 Fr . beitreten .

Sitzungsdaten Mo, 20.10.14 / Mo, 1.12.14 / Mi, 28.1.15 / Mi, 18.3.15 / Mo, 18.5.15 / Fr, 12.6.15

Adrian Gähwiler

10. September 2014

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GESPRÄCHSPROTOKOLLE

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Protokoll der Vorstandssitzung 2-2014/2015 vom 20. Okt. 2014

Anwesend Remo Herbst (Präsident und Vorsitz, KSL), Urban Sager (Vi-zepräsident, FMZ), Adrian Gähwiler (Sekretär, KSM), Thomas Häfeli (KSW), Matthias Lussi (KSS), Michael Rauter (KSB), Die-ter Gillmann (KSR), Alain Ehrsam (KSSee), Marco Peter (KSS), Samuel Schaffhauser (St. Klemens), Tabea Zimmermann (KSA Luzern)

1. Genehmigung Protokoll 1-2014/2015Das Protokoll wird genehmigt.

2. Vorstellung VLM-Vertretung KS Schüpfheim / KS SurseeMarco Peter stellt sich als Vertreter der KS Schüpfheim vor. Er unterrichtet das vierte Jahr Mathematik und dieses Jahr auch Biologie .

Matthias Lussi unterrichtet das 8. Jahr Biologie in Sursee .

3. VSG: Zeitgemässe Arbeitsbedingun-genUrban hat das Dossier «Zeitgemässe Arbeits- und Anstellungsbedingungen»

mitgebracht. 20/20 ist ein Teil davon (20 Lektionen/ Woche; max. 20 Lernende pro Klasse). Weitere Themen sind:

• Lohn, der schweizerisch vermehrt ab- gesprochen werden soll . • Die Schulleitungen sollen Zusatz- ämter mit Profilen versehen und auch finanzielle Ressourcen dafür schaffen.• Für die Klassenleitung soll grundsätz- lich 1 L entlöhnt werden. • LP sind grundsätzlich unbefristet und mit kleiner Bandbreite anzustellen. • Der automatische Stufenanstieg ist gewährleistet .• Die Pensionskassenleistungen wer- den mindestens gehalten. 60% der Beiträge übernimmt der Arbeitgeber.• An 5 Arbeitstagen hat der Arbeitneh-

mer das Recht, Weiterbildungen zu besuchen, die der Arbeitgeber be- zahlt .• Nach 10 Jahren Unterricht haben alle – unabhängig von ihrem Pensum ─ Anrecht auf ein Sabbatical von 6 Monaten .

An der DV des VSG vom 21. November wird abgestimmt. Der VLM stimmt dem Papier und dessen Ideen zu und über-nimmt einige für das VLM-BKD-Treffen (siehe Punkt 5).

Urban klärt bis zur nächsten VLM-Vor-standssitzung vom 1.12.14 die konkre-ten Vorteile einer Kollektivmitgliedschaft (VLM + VSG) ab und informiert sich über die Konditionen. Es ist klar, dass man an der nächsten GV die VLM-Mitglieder be-fragen müsste, ob sie eine solche Kollek-tivmitgliedschaft mit einem höheren Bei-trag überhaupt wünschen .

4. Parteientreffen: Themen• Sparpaket und Budget (Übertritt Sek I – KZG; Instrumental-LP; Informatik)• Wirtschaftsfakultät: (un)sinnig? Kos- ten? Mehrwert? • Varia (Mensa: Outsourcing; NLZ- Artikel: Der Lohnanstieg für LP ist seit einigen Jahren kein Automatismus mehr)

5. BKD-Treffen: Themen

Leistungen und Strukturen II• Vorgehen bei der Auswahl der Spar- vorhaben• Widerspiegelt die Lohnklasse der In- strumental-LP an Gymnasien ihre berufliche Tätigkeit? Welche Kriterien müssen sie erfüllen, damit eine ana- loge Stellung zu den Lehrpersonen denkbar wird?• Religion und Ethik: Welche Kantone führen dieses Fach als MAR-Zusatz- fach, welche nicht? Gemäss Rück- meldungen der Lehrpersonen wird es aufgrund der Streichung zu Entlas- sungen kommen: Gibt es Sozialpläne? Wie ist das zeitliche Vorgehen? Wel- che Möglichkeiten zum politischen Widerstand haben die Religions-LP?

Lohn• Wie wird der Mutationsgewinn 2014 ausbezahlt? • Wie sieht es mit dem Stufenanstieg 2015 aus?• «Gezwänge» der DS Finanzen und Personal bezüglich Stufenanstieg der Lehrpersonen: Welche Haltung hat das BKD diesbezüglich?

Anstellungsbedingungen• Die Zahl der 100% Anstellungen als Mittelschullehrpersonen ist auf ei- nem neuen Tiefststand. Welche Ge- danken macht sich das BKD diesbe-

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züglich? Nach welchen Vorgaben werden heute neue Lehrpersonen angestellt? Wie hoch ist der Anteil von 100% fix angestellten Lehrper- sonen nach der Bewährungszeit von 2 Jahren? Wie häufig werden die Ver- träge angepasst? • Der VLM fordert analog zum VSG eine kleine Bandbreite bei den Anstel- lungs-Verträgen . Schwankungen sol- len über die Pensensaldi aufgefangen werden . Wie sieht dies das BKD und welche Möglichkeiten stellen sich dem BKD, diesbezüglich aktiv zu wer- den?• Wie sieht das Personalmanagement zwischen den Rektoren des gesam- ten Kantons über die einzelnen Schu- len hinweg aus (z. B. wenn an einer Schule Stunden wegfallen und be- währte Lehrpersonen plötzlich ar- beitslos werden)?

Lehrbefähigungen• Wie sieht die aktuelle Situation be- züglich Anstellungen ohne ausrei- chende Ausbildung für die Sek-II- Stufe aus?• Der VLM ist gegen das Unterrichten (auch temporär) von Sek-I-Lehrper- sonen am Langzeitgymnasium. Wie sieht dies das BKD?• Wie steht das BKD zur Aussage von Werner Hürlimann (Leiter Masterstu- diengänge der PHZ), wonach Lehr-

personen der Sek I bei Engpässen an den Langzeitgymnasien eingesetzt werden sollen und dürfen?

Informatik• Welche Rückmeldungen hat das BKD bisher aus den Schulen bezüglich Of- fice 365 und Nanoo-TV erhalten?• Wie sieht der Fahrplan bezüglich WLAN und dem flächendeckenden Einsatz von Laptops aus?

Varia• Ist es möglich, dass der VLM wieder Auszüge aus dem Protokoll der RK er- hält?• Mensa-Outsourcing: Sehr emotiona- les Thema an den Schulen (besonders an den kleinen Schulen auf dem Lande)• Pressestimmen: Leserbriefe Villiger / Zosso; «So viel kosten Schüler die Kantone.»

6. TLM 15: Themen, Rahmenbedingun-gen und VorgehenAdrian hat mit A. Magno Kontakt bezüg-lich eines Termins aufgenommen – im November findet ein erstes Treffen statt.

Es konkretisiert sich die Idee, auf den Leistungsgedanken des Gymnasiums im Kontrast zu den gesellschaftlichen Anfor-derungen zu fokussieren . Einerseits wird

in der Berufswelt das Leistungsprinzip im-mer wichtiger, andererseits tut die Schu-le generell sehr viel, um immer mehr auf das Individuum einzugehen und so nicht mehr immer für alle die gleiche Leistung zu fordern . Wie verträgt sich dies?

Es wird diskutiert, ob man diesen Punkt am Beispiel MINT (oder generell stark selektionierenden Fächern) diskutieren will .

Auch die Themenkreise «Qualitätssiche-rung, Feedback-Kultur» könnten sich an-bieten .

Gian Gilli, ehemaliger Organisator diver-ser internationaler Grossprojekte, Leh-rer und Delegationsleiter der Schweiz an Olympischen Spielen, wäre ein mögli-cher Referent . Auch Prof . L . Guzzella, der Rektor der ETH, wäre als Referent inter-essant. Als Gegenpart könnte man sich den Rektor eines Gymnasiums vorstellen.

Auch die Form des TLM wird sicher wie-der besprochen werden . Die Idee von zwei Referenten, die am Schluss noch-mals aufeinander eingehen, wird auf-gebracht .

7. Neues von der Sparfront?Es ist nichts Neues bekannt. Am 24.10. wird informiert.

8. VariaIm nächsten «vlm aktuell» sind Beiträge aus den folgenden Schulen geplant:

• FMZ

Mutationen Adrian erinnert, dass die Mutationsliste (Neueintritte, Austritte, Pensionierte) und die Höhe der Schulhausbeiträge an Regula Stutz ([email protected]) geschickt wer-den sollen . Die Angaben der folgenden Kantonsschulen fehlen noch: St . Kle-mens, Beromünster, Schüpfheim, See-tal. Die Pensionierten-Liste (Neu-Pensi-onierte Ende SJ 14) geht bitte zudem an [email protected].

Zur Erinnerung: Mitgliederbeitrag für Mi-ni-Pensen: Wer unter 20% arbeitet, kann dem VLM für 50 Fr. beitreten.

Adrian Gähwiler

22. Oktober 2014

Page 20: Vlm aktuell 1 2014 15

ZU GUTER LETZT

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NÄCHSTES MAL IM «VLM AKTUELL»

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Nächstes Mal im «vlm aktuell»In der nächsten Ausgabe des «vlm aktuell» werden unter anderem folgende Themen behandelt:

• Auszahlung Mutationsgewinn 2014 und Lohnstufenanstieg 2015• Parlamentsdebatten zu L&LS II, AFP 2015–2018 und Budget 2015• Erläuterungen des BKD zur unterschiedlichen Entwicklung der Aus-

0gaben in den verschiedenen Bildungsinstitutionen

Das nächste «vlm aktuell» erscheint:

16. Dezember 2014

Redaktionsschluss:

2. Dezember 2014

Mitteilungen und Beiträge der Le-serschaft sind jederzeit herzlich willkommen.

Redaktionsschluss

Impressum«vlm aktuell»

Zeitschrift des Verbandes Luzerner Mit-telschullehrerinnen und Mittelschullehrer

Erscheint 4 Mal jährlichAuflage 1100 Exemplare21 . Jahrgang

(Mit Beginn des Schuljahres erfolgt der Jahrgangs-wechsel.)

Redaktion, Layout, Inserate

kühne Texte GmbHUrs KühneGibraltarstrasse 23Postfach 76146000 Luzern 7Tel . 041 260 53 53www .kuehnetexte [email protected]

Luzerner Politik ...

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Vorstandsmitglieder SJ 2014/ 15PräsidentKS AlpenquaiRemo Herbstlic . phil . I, lic . Sportdipl. GymnasiallehrerIm Neuhof 276020 EmmenbrückeTel. 041 280 07 [email protected]

KS AlpenquaiTabea Zimmermann Gibsonlic . phil . Idipl. GymnasiallehrerinRothusweg 3c6300 ZugTel . 041 760 90 [email protected]

KS SchüpfheimMarco PeterMSc EE / BSc SS & Mdipl. GymnasiallehrerMatthofring 406005 LuzernTel. 041 485 80 [email protected]

KS ReussbühlDieter Gillmanndipl . phil . IIdipl. GymnasiallehrerChutweg 46010 KriensTel . 041 320 36 [email protected]

Sekretär, KassierKS MuseggAdrian Gähwilerlic . phil .dipl. GymnasiallehrerWeinmarkt 96004 LuzernTel . 041 410 13 [email protected]

KS SeetalAlain Ehrsamdipl . Geographdipl. GymnasiallehrerMatthofring 276005 LuzernTel . 041 360 39 [email protected]

KS St. KlemensSamuel SchaffhauserDr . sc . nat .Wiesweg 36037 RootTel . 041 450 09 [email protected]

Paolo Scognamigliolic . phil . IGemeindehausplatz 2B6048 HorwTel . 041 340 34 [email protected]

VizepräsidentFach- und Wirtschaftsmittel- schulzentrumUrban Sagerlic . phil . hist .dipl. GymnasiallehrerHirschmattstrasse 546003 LuzernTel. 041 228 43 [email protected]

KS BeromünsterMichael RauterSportlehrer Diplom IIdipl. GymnasiallehrerWolfacher 46026 RainTel. 041 458 19 [email protected]

KS SurseeMatthias Lussidipl. Umwelt-Natw. ETHdipl. GymnasiallehrerMoosgasse 116210 SurseeTel . 041 926 60 [email protected]

KS WillisauThomas Häfelidipl . phil . nat .dipl. GymnasiallehrerSonnmatt 16221 RickenbachTel . 041 930 01 [email protected]

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Mutationen an: SWS Medien AG Print, Postfach, 6130 Willisau

6130 Willisau

P.P. A

Broschüren

Lehrmittel

Formulare

Bücher

Prospekte

Zeitungen

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