Viva Vita Februar 2011

28
Wellness Fitness Beauty Gesundheit Ernährung Das Gesundheitsjournal für die Lausitz Nr. 2/2011 • Ausgabe Februar Eine Publikation des Medienhauses LAUSITZER RUNDSCHAU Winter draußen genießen

description

Gesundheit | Pflege | Fitness | Wellness | Ernährung | Beauty

Transcript of Viva Vita Februar 2011

Page 1: Viva Vita Februar 2011

Wellness • Fitness • Beauty • Gesundheit • Ernährung

Das Gesundheitsjournal für die Lausitz

Nr.2

/201

1•

Ausg

abe

Febr

uar

�������� ��� �� ���� � ����� ������������ � � ��������������������� ������ ���� � ����� ��������������� � � ��������������������� ���� ��!� � ����� �����"��������� � � �������������#�! $�%� � ����� ������"�������� � � ������ ������ ����������� ���������& ��� '� (�%)�� (���'�*� � ����� �������������� � � ������ ������ �������

�������� (�'�� �+�,� � ����� ��������������� � � ������ ������ ��������

��� '� ������(+���� ���- � ����� ��������������� � � ��������������

�������� ��� .���! � ����� ��������������� ������������

�������� (�)/�0������ ���! � ����� ��������������� � � ���� ��� !������������������

����� &���1 "������� � ����� ����

2����� (����%� � ����� �����"��������� � � #������ �������� 0���� &���,� � ����� ��������������� � � $��������34 )5� �6�������+'�'�-�� +� ��!��6����%� � ����� ��������%%��) �����! � ����� ����#7�%�8���!+���! 0����,! � ����� �������9��:�� )5� 9����%���-����,� .+;�<% �+ = �������� � ����� �������

>�����8��(,�+��,���!0������,! � ����� ��"��"

2�)���� 0��,�'��� � ����� �������

�%��8��,� 9��:�� ��! ��?� � ����� �������

9�*��������� #�))'��� = .��''�� � ����� �������

.���! 0��%�1 �� ��6��'�,�� $����%�� � ���� �������

������������� ������� ��������

��� �������� ��

������������ !������

��������

E i n e P u b l i k a t i o n d e s M e d i e n h a u s e s L A U S I T Z E R R U N D S C H A U

Winter draußen genießen

Page 2: Viva Vita Februar 2011

Kälte, Dunkelheit, Glätte - dass der Winter für viele Menschen nicht die beliebteste Jahreszeit ist, lässt sich nachvollziehen. Doch die Monate um den Jah-reswechsel haben durchaus ihre Vorzüge und bieten viele ein-zigartige Erlebnisse. Wir zeigen sie Ihnen in unserer neu-en Viva Vita. So sind wir auf Kufen durch den Spreewald unterwegs und besuchen ein Lübbenauer Ehepaar, das einen traditionellen Stoßschlitten verleiht. Dabei lässt sich ordentlich Sauerstoff tanken, das Lebenselixier schlecht-hin, wie uns ein Cottbuser Arzt beweist. Bei einem Besuch im Saunadorf van Almsick in Leuthen haben wir die goldenen Saunaregeln für den Winter aufgespürt – und bei Gubener Kosmetikerinnen die besten Geheimtipps für Hände erfahren, die trotz trockener Winterluft weich und geschmeidig sind. Ernährungsberaterin Ulrike Held be-ruhigt uns, dass die im Winter vermehrten Gelüste nach Schokolade & Co. normal sind und verrät, wie gesunde Winterkost aussieht. Ein Viva Vita Spezial beschäftigt sich außerdem mit dem Thema Pflege. Genug Lesestoff also für die dunkle Jahreszeit – denn auch das ist ein Vorzug des Winters: Durch die düstere Witterung sind die Lese-Stunden auf der Couch noch gemütlicher.

Steffi Schubert

InhaltGesundheitSeiten 4/5 Auf Kufen durch den Winter gleiten: Eislaufen

- die Kombination aus Sport und Vergnügen ist im Spreewald besonders reizvoll / Schlitten mal anders: Ein Lübbenauer Ehepaar verleiht ein besonders Wintergefährt

PflegeSeiten 11 – 18 Viva Vita Spezial

zu Pflege und betreutem Wohnen

FitnessSeite 20 Tief durchatmen!: Sauerstoff ist ein Lebens-

elixier, weiß auch der Cottbuser Lungenarzt Dr. Michael Prediger

WellnessSeite 25 Goldene Saunaregeln im Winter: Gerade in kal-

ten Wintermonaten ist ein starkes Immunsystem wichtig - ein Besuch in Leuthen

ErnährungSeite 22 Mit Rosenkohl und Nüssen fit durch den Winter:

Eine Gubener Ernährungsberaterin gibt Tipps zu gesunder Ernährung in der kalten Jahreszeit

BeautySeite 24 Schöne, gepflegte Hände trotz Kälte: Einfache

Tipps für jedermann von Gubener Fachfrauen

Die schönen Seitendes Winters

4/5

20

10

6

ImpressumEine Sonderpublikation des Medienhauses LAUSITZER RUNDSCHAU

ProjektleitungIrina Juckenburg, � 0355 481181Mail: [email protected]

Verlag & HerausgeberLausitzer VerlagsService GmbHStraße der Jugend 5403050 Cottbuswww.lr-online.de

RedaktionsleitungIda Kretzschmar, � 0355 481223Mail: [email protected]

AnzeigenverkaufLR Mediaverkaufsgesellschaft mbHDetlef Hockun, � 0355 481322Mail: [email protected]

Ines Wuttke, � 0355 481213Mail: [email protected]

Annett Tzschentke, � 0355 481210Mail: [email protected]

DruckLR Medienverlag und Druckerei GmbHDruckzone Cottbus GmbH & Co. KG(Umschlag)

ZustellungLR Logistik GmbHZustellgesellschaftder LAUSITZER RUNDSCHAUStraße der Jugend 5403050 Cottbus

Page 3: Viva Vita Februar 2011

GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Wer eine Erkältung vermeiden will, sollte sichmehrmals täglich die Hände waschen, rät Ur-sula Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothe-kerkammer in Berlin. Dabei die Hände etwa ei-ne halbe Minute lang einseifen, auch zwischenden Fingern. „Desinfektionsmittel sind abermeist nicht nötig“, sagt die Apothekerin.Die Auslöser von Erkältungen sind Viren. Siewerden übertragen über Gegenstände, dievon mehreren Menschen berührt werden, et-wa Türgriffe oder Treppengeländer. Händewa-schen unterbricht diesen Infektionsweg. DieHände sollten das Gesicht außerdem möglichstwenig berühren, um die Viren von Mund, Naseund Augen fernzuhalten. „Wer erkältet ist,sollte bitte nicht in seine Hände, sondern inein Taschentuch niesen. So vermeidet man, andere anzustecken“, erläutert Sellerberg.

WechselduschenAbhärten kann man sich mit kalt-warmenWechselduschen. Sie regen die Abwehrkräftean. „Immer mit einem kalten Guss aufhören,das löst die wichtige Erwärmungsreaktion

aus“, rät die Apothekerin. Wer davor zurück-schreckt, sich von Kopf bis Fuß kalt-warm zuduschen, kann sich auf die Arme oder Unter-schenkel beschränken.Abhärtend wirkt auch eine Kneipp-Anwen-dung zu Hause: die Badewanne mit kaltemWasser füllen und zwei Minuten lang im Stor-chengang durch das Wasser waten. Immer mitwarmen Füßen beginnen. Regelmäßige Sauna-besuche regen das Immunsystem zusätzlich an.Auch ein Spaziergang bei kaltem Wetter stärktdie Abwehrkräfte. Man sollte sich aber gut inSchal und Mütze einpacken, damit der Körpernicht zu stark auskühlt.

Zimmer öfter durchlüftenAuch wenn es viele Menschen jetzt drinnenkuschlig-warm mögen: Heizungsluft in Bürosund Wohnungen trocknet die Schleimhäuteaus. „Dies erleichtert den Erkältungsviren, inden Körper einzudringen“, sagt Sellerberg. Ingeschlossenen Räumen kann die Zahl der Virenzudem leicht ansteigen. Das Büro oder dieWohnung deshalb drei- bis viermal am Tag fürjeweils zehn Minuten durchlüften – das sorgtfür ein gesundes Raumklima. Idealerweise soll-te die Raumtemperatur im Winter nicht beimehr als 19 bis 20 Grad liegen. >> dpa/ik

� � � � � � � �Erkältungen vorbeugenKleine Tipps mit großer Wirkung fürs Immunsystem

Händewaschen, Abhärtung und ein gesundesRaumklima: Mit etwas Glück kommt man da-mit ohne Erkältung durch den Winter.

Foto: Fotolia

Der Kälteund dem StreßentfliehenSpreewelten Saunawelt.Das Jahr entspannt beginnen ...

SPREEWELTENPINGUINE | BAD | SAUNA

Page 4: Viva Vita Februar 2011

4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESUNDHEIT

Foto: Peter Becker

Neben einer ausgewogenen und vita-minreichen Ernährung ist körperlicheBewegung an der frischen Luft derbeste Schutz gegen viele Krankheitser-reger. Besonders das Eis-laufen eignet sich füralle, die Sport und Ver-gnügen am liebstenkombinieren. Siehtman einmal davon ab,dass wohl der ein oderandere Plumps auf denAllerwertesten vor-kommt, ist das Gleiten auf Ku-fen gut für Körper und Geist. Wer über längere Zeit gleichmäßig sei-ne Bahnen zieht, stärkt Herz undKreislauf. Durch den erhöhten Atem-rhythmus nimmt der Körper mehr Sau-erstoff auf, die Durchblutung wird

verbessert. Bei entsprechender Tech-nik und Intensität werden zudem dieMuskeln an Po und Oberschenkelntrainiert. Nicht zu vergessen: die ver-mehrte Produktion des stimmungsauf-hellenden Hormons Serotonin. Damitgehören Winterdepressionen der Ver-gangenheit an. Eislaufen eignet sich für die ganze Fa-milie. Kinder lernen die Bewegungs-abläufe nicht nur besonders schnell.Sie schulen auch ihren Gleichgewichts-sinn, verbessern Körperbeherrschungund Koordinationsfähigkeit. Bis aufein Paar passende Schlittschuhe wird

keine besondere Ausrüstungbenötigt. Wichtig sind Bewe-gungsdrang und warmeKleidung, besonders Hand-schuhe, Schal und Mütze.Um Sturzverletzungen vor-zubeugen, empfehlen sich

für Kinder Knie- und Ellenbogen-schoner, gegebenenfalls ein Helm.

Reizvolles EislabyrinthEin besonderes Vergnügen bietet sichdem Schlittschuhläufer im Spreewald.Über 300 natürliche Wasserarme, Flie-ße genannt, und künstliche Kanälebieten in kalten und frostigen Wintern

eine riesige Fläche zum Eislaufen. Diesonst in vielen Grüntönen leuchtendeLandschaft erstrahlt dann in Blau undWeiß. Aus dem Was-ser- wird ein Eisla-byrinth, das zuausgedehntenTouren einlädt.Nutzten frühervor allemHandwerker,Postboten oderdie Feuer-wehr das Eisals Trans-portweg,sind es heu-te Sport-und Naturliebhaber,weiß Andreas Funke vom Heimat-Verlag Lübben. Unter www.schlittschuhlaufen- im-spreewald.de hat er einige Tipps fürdas Bewegen auf zugefrorenen natür-lichen Gewässern zusammengestellt:Gerade auf längeren Strecken und au-ßerhalb der Ortschaften sollte man ambesten immer zu zweit oder in derGruppe unterwegs sein. Dunkle undfeuchte Stellen oder Luftblasen deu-ten an, dass das Eis keine geschlossene

Masse bildet. Schneefreie Stellen aufsonst schneebedeckten Fließen sollteman meiden. An Schleusen, Wehren,unter Brücken oder an Pfeilern ist das

Eis oft nicht tragfähig. Auch wennÄste und Zweige in das Wasserragen, ist besondere Vorsicht

angeraten. Das gilt auch anWasserlöchern, die An-wohner insbesondere in

den Spreewalddörferngelegentlich für ihre

Fischkästen und zumWasserholen ins Eis ha-

cken.

Vorab informierenWer einen Ausflug inden Spreewald plant,

sollte sich vorab gründ-lich informieren. Aufgrund unter-schiedlicher Breite, Tiefe und Strö-mungsgeschwindigkeiten der einzel-nen Wasserwege kann es länger dau-ern, bis alle zugefroren sind. Zu Eiszu-stand und aktuellen Wetterverhältnis-sen sind im Internet detaillierte Infor-mationen unterwww.wetter-im-spreewald.de undwww.spreewaldwetter.de zu finden.

>> Elke Leopold

� � � � � � � �Auf Kufen durch den Winter gleitenEislaufen – die Kombination aus Sport und Vergnügen ist im Spreewald besonders reizvoll

Jeder kennt das: Wenn draußen Mi-nusgrade herrschen, fällt es beson-ders schwer, den inneren Schweine-hund zu überwinden. Die bequemeFernsehcouch im Warmen übt einemagische Anziehungskraft aus. Ganzzu schweigen vom deftigen Essen undsüßen Naschereien. Dabei ist es ganzeinfach, jetzt etwas für Gesundheitund Wohlbefinden zu tun.

Page 5: Viva Vita Februar 2011

� � � � � � � �

GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Sechs Tipps von Sportphysiothe-rapeut Holger Schulze (Foto):1. Aufwärmen ist wichtig, damitder Kreislauf in Schwungkommt, Atmung und Stoffwech-sel angeregt werden. Zum Bei-spiel durch lockeres Eingehenoder Einlaufen. Anschließend sollte man mitArmkreisen oder Rumpfbeugenauch den Gelenkstoffwechselanregen. Diese gymnastischenÜbungen tragen dazu bei, dasVerletzungsrisiko zu vermindernund mögliche Zerrungen zu ver-meiden.2. Nach dem Sport nicht verges-sen, die Muskulatur mit Dehn-übungen wieder zu entspannen.Auf keinen Fall Alkohol konsu-mieren. Dieser verlangsamt dieFähigkeit der Muskeln, sich zuregenerieren.3. Bei der Wahl der Kleidungsollte man auf Funktionalitätachten. Wichtig ist, dass derSchweiß vom Körper weg nachaußen transportiert wird. DieHaut bleibt trocken und mankühlt nicht aus. Das Zwiebelprin-zip ist nach wie vor aktuell, vorallem aber Mütze und Hand-schuhe nicht vergessen.4. Wer länger unterwegs ist,packt am besten nicht nur Ge-tränke, sondern Müsliriegel oderBananen als kleine Zwischen-mahlzeit ein. Fehlt dem KörperEnergie, nimmt die Bewegungs-fähigkeit ab. 5. Wie intensiv man Sport treibt,entscheidet jeder individuell. So-lange man zum Beispiel beimJoggen gut durch die Nase einat-men kann, ist die Belastungnicht zu hoch.6. Bei Fieber oder erhöhter Tem-peratur mit dem Training auf je-den Fall pausieren.

Mit Sport gesunddurch den Winter:Was ist zu beachten?

Die Rede ist vom sogenannten Stoß-schlitten. Das spreewaldtypische Win-tergefährt war früher Verkehrs- undTransportmittel zugleich. Nicht nurdas Gepäck oder der Einkauf wurdendarin verstaut. Wer für Schlittschuhenoch zu jung oder schon zu alt war,wurde in eine Wolldecke warm ver-packt, auf ein Polster von duftendemHeu gesetzt und bekam einen war-men Stein an die Füße gelegt. Dazu der nötige Proviant und einkräftiger Schlittenschieber und derAusflug durch den „verzauberten Eis-Spreewald“ konnte beginnen.

Jedes Exemplar ein UnikatAuf den Stein und das Heu wird heutemeist verzichtet, die Wolldecke ist im-mer noch dabei. So wie bei Gisela undJoachim Müller aus Lübbenau. DasEhepaar verleiht traditionelle Stoß-schlitten zum Selberschieben. Das Besondere daran ist: Joachim Mül-ler hat jedes der sechs Exemplare inHandarbeit angefertigt und liebevollverziert. „In Lehde hatten einige aufihrem Dachboden noch einen altenSchlitten, von dem habe ich die Maßeübernommen“, erzählt der Rentner.Es gibt Modelle mit schmalen oderbreiteren Kufen, je nachdem, wie vielSchnee auf dem Eis liegt. Ein Erwach-sener und ein Kind finden genügendPlatz. Stauraum für Decken und Ver-pflegung ist vorhanden. Inzwischen fertig Joachim Müller dieSchlitten seit mehr als zehn Jahrenselbst und hat bis heute viel Spaß da-

ran. „Wenn wir sehen, wie gerade äl-tere oder behinderte Menschen sichnach einem Ausflug freuen, machtuns das sehr glücklich“, sind sich beideeinig. Einen Stoßschlitten ausleihenkann jeder. Dafür sind keine speziel-len Voraussetzungen notwendig. DasSchieben ist mit und ohne Schlittschu-he möglich. Unbedingt mitzubringenist gute Laune. „Bei Sonnenschein und20 Zentimeter dickem Eis haben wirideale Bedingungen. Dann herrschthier Volksfest-Stimmung und mansieht das Eis vor lauter Menschen nichtmehr“, weiß Gisela Müller. Nicht vergessen: Wer sich auf ein zu-

gefrorenes natürliches Gewässer be-gibt, sollte sich unbedingt vorab überdessen Zustand informieren. BevorJoachim Müller seine Stoßschlittenvermietet, geht er täglich die gesamteRoute ab und prüft, ob das Eis hält. Ausgangspunkt für Ausflüge ist dieAnlegestelle hinter der ehemaligen„Schneidemühle“ am LübbenauerSchloßbezirk 3. Wer zwei Euro proStunde und pro Person investiert, erhält einen Stoßschlitten inklusiveWolldecke. Bei Fragen sind Gisela und JoachimMüller telefonisch unter 03542 83085zu erreichen. >> Elke Leopold

Schlitten mal andersLübbenauer Ehepaar verleiht besonderes Wintergefährt

Haben sich im Winter die zugefrore-nen Fließe in Spazierwege undSchlittschuhbahnen verwandelt, locktder Spreewald mit einer besonderenAttraktion: Alles, was man dazubraucht, ist ein nicht ganz alltäglicherSchlitten, der nach traditioneller Artübers Eis geschoben wird.

Gisela und Joachim Müller mit einem ihrer handgefertigten und verzierten Stoßschlitten.Fotos: Elke Leopold/Fotolia

Foto: Reha Vita

Page 6: Viva Vita Februar 2011

Kopfläuse gehören zu den Insek-ten, sind zwei bis dreieinhalb Mil-limeter groß, haben eine grau-bräunliche bis rötliche Färbung,keine Flügel und ernähren sichausschließlich von menschlichemBlut. Diese Blutmahlzeit saugensie alle zwei bis drei Stunden mitihrem Stechsaugrüssel aus derKopfhaut. Der typische Juckreizentsteht dabei durch den Speichel

der Kopflaus, den sie beim Blut-saugen hinterlässt. Ohne mensch-liches Blut, fernab der Kopfhaut,können Läuse in der Regel nur ei-nen Tag überleben. Der Lebenszyklus der Kopflauslässt sich in drei Entwicklungssta-dien unterteilen: Ei (Nissen), Larveund geschlechtsreife Laus. Diesandkorngroßen, weiß-bräunli-chen Eier werden direkt an den

Haarschaft geklebt. Nach sieben bisacht Tagen schlüpfen die Larvenund nach weiteren neun bis zwölfTagen entwickeln sie sich zu er-wachsenen Kopfläusen. Eine einzige Laus legt bis zu zehnEier täglich. Entgegen gängigerMeinungen können sie wederspringen noch fliegen, sondern siekrabbeln bei Haar-zu-Haar-Kontaktvon einem Kopf zum anderen.

Kopfläusen schaden rein kosmetischeShampoos nicht. Häufiges waschenführt lediglich zu sauberen Kopfläu-sen, nicht aber zu lausfreien Köpfen.Mit modernen Kopflausmitteln aufDimeticon-Basis, wie zum Beispiel Ny-da, lassen sich die kleinen Tierchen ef-fektiv behandeln. Mit einem speziel-len Nissenkamm sollten die Haaran-sätze zusätzlich nach Nissen abge-sucht werden.

Was Sie über Kopfläuse und ihre Bekämpfung wissen sollten

Sie saugt Blut, legt Eier und krabbeltüber Kopfhaut und Haare: Die „pedi-culus humanus capitis“, gemeinhinKopflaus genannt, ist bei großen undkleinen Menschen extrem unbeliebt.Niemand gibt gerne zu, Läuse zu ha-ben, sagt Michael Forßbohm vom Ge-sundheitsamt in Wiesbaden: „Kopf-

lausbefall erweckt bei vielenMenschen immer noch zuUnrecht den Gedanken,dass er eine Folgemangelnder Hygienesei.“ Doch das seiQuatsch. „HäufigesHaarewaschen gibtbesonders saubereKopfläuse“, er-gänzt Jan Krüger,Vorsitzender derDeutschen PediculosisGesellschaft in Hannover.Fakt ist: Die Laus sitzt auf dem Men-schen. Mal auf dem einen, mal aufdem anderen. Die Übertragung er-folgt von Haar zu Haar, erklärt UlrichFegeler vom Berufsverband der Kin-der- und Jugendärzte in Köln. „Des-halb trifft es vor allem Kinder, denndie stecken beim Spielen oder Lernenin der Schule noch richtig die Köpfezusammen.“ Dabei springt die Lausnicht, sie hüpft noch nicht mal. „Läu-se können nur krabbeln.“ Und dasam liebsten direkt am Haar. Kopfkis-sen, Mützen, Haarbänder oder Perü-cken interessieren die Blut suchendeLaus nicht im geringsten. So wurde in1000 Mützen australischer Grund-schulkinder nicht eine einzige Lausgefunden, auf den Köpfen der Müt-zenbesitzer hingegen mehr als 4500Exemplare.Ob ein Lausbefall vorliegt, lässt sichrelativ einfach feststellen: „Im Nor-malfall klagt das Kind über Juckreiz“,

sagt Fegeler. Im Nackenoder an den Schläfen sindkleine rote Punkte zu fin-den, denn dort halten sichLäuse am liebsten auf. Unter ei-ner Taschenlampe oder Lupe lassensich auch Nissen im Haaransatz er-kennen: „Das sind kleine, erst dunk-le, später helle Eier, die wie eine Per-lenschnur am Haar kleben.“Beseitigen lassen sich die Parasitenzum Beispiel mit Produkten aus Ko-kos- oder Silikonöl, die die Läuse er-sticken. Schärfer wirken Mittel mit In-sektiziden, zum Beispiel Permethrin.„Allerdings gibt es Läuse, die gegendiese Gifte resistent sind.“ Läusemit-tel sind rezeptfrei in der Apothekeerhältlich. Sie müssen aus eigener Ta-sche bezahlt werden, außer der Kin-derarzt verschreibt sie.Krüger empfiehlt die Kombinationaus einem anerkannten Mittel undbeständigem Kämmen. Dabei wirddas Haar mit dem gewählten Mittel

behandelt und anschließend mit ei-nem sehr feinen Läusekamm gründ-lich ausgekämmt. „Zur Absicherungmuss dann fünf Tage nach der Be-handlung noch mal gekämmt wer-den und danach noch dreimal im Wo-chenabstand.“ Eine Methode, die et-was Geduld und Konsequenz erfor-dert, denn besonders bei längeremHaar ist das feine Kämmen nichtganz leicht.Viele Eltern sind skeptisch, wenn esum chemische Läusemittel geht, undwollen den Krabbeltieren auf natürli-chem Wege den Garaus machen.Doch ob Essigwasser, Sonnenblumen-öl oder Teebaumextrakte: Es gibt lautFegeler keinen sicheren Hinweis da-rauf, dass solche Methoden fruchten.

>> Bettina Levecke

Die kleinen Blutsauger mögen alle Köpfe

Schon beim Gedanken an die lästi-gen Krabbeltiere bekommen vieleGänsehaut. Hartnäckig halten sichVorurteile, doch die Parasiten sindkein Zeichen mangelnder Hygieneund werden nicht durch Mützenübertragen. Mit etwas Geduld lassensie sich sogar ohne Chemie vertrei-ben.

Um Kopfläuse und ihre Eier zu finden,werden die Haare am besten sorgfältigmit einem Nissenkamm gekämmt.

Foto: dpa

6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESUNDHEIT

Foto

: R&P

Med

izin

New

s

� � � � � � � �

Igitt, Läuse!Das große Krabbeln

Page 7: Viva Vita Februar 2011

� � � � � � � �

in ihrem Wachstum angeglichen. Füreine gesunde Kieferentwicklung eig-nen sich Schnuller besser als der eige-ne Daumen.„Runde Sauger sind nicht geeignet, dasie der Zunge zu wenig Spielraum ge-ben, um sich zu bewegen“, erläutertNiehaus. „Ein Training der Zungen-muskulatur ist jedoch erforderlich, umspäter sprechen zu können und einenrichtigen Lippenschluss zu ermögli-chen.“ Der Schnuller sollte deshalb im

„Denn Babys haben einen sehr kleinenund sehr weichen Kiefer.“ Bei Neuge-borenen ist der Oberkiefer meist mehrentwickelt als der Unterkiefer. Mit et-wa einem Jahr haben sich beide Kiefer

vorderen Teil nach unten eine flacheBasis besitzen und nach oben gewölbtsein. Das Saugteil sollte zudem mög-lichst weich sein, ähnlich der weibli-chen Brust. Latex ist aufgrund seinerphysikalischen Eigenschaften bessergeeignet als Silikon. Das Schnuller-schild muss immer größer als derMund sein, um ein Verschlucken zuverhindern. Um keine Keime auf dasKind zu übertragen, dürfen Eltern denSchnuller nicht in den eigenen Mund

nehmen. Grundsätzlich sollte derSchnuller nicht in Dauergebrauch sein,um keine Kieferverformungen zu be-günstigen und eine gesunde Sprach-entwicklung zu ermöglichen.Babys saugen schon im Mutterleib abdem fünften Schwangerschaftsmonat.Mit dem Saugen können Säuglingesich nach der Geburt auch selbst beru-higen. „Sie verbinden damit die Näheder Mutter und Geborgenheit“, erläu-tert Niehaus. >> dpa/sts

Beim Schnullerauf die richtigeGröße achten Ein Schnuller sollte der Größe des Ba-bymundes angepasst sein. Sonst be-steht die Gefahr, dass sich der Kieferauf Dauer verformt, sagt Monika Nie-haus vom Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

AKTUELLE GESUNDHEITSTHEMEN MIT UNSEREN EXPERTENNutzen Sie unsere Vortragsreihen, um sich über Krankheitsvorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten wichtiger Krankheitsbilderzu informieren.

Unsere Experten verschiedenerFachgebiete stehen Ihnen gernfür ein persönliches Gesprächzur Verfügung.

Termin: montags um 16.30 UhrOrt: Cafeteria imKrankenhaus Forst

» Kontakt «Krankenhaus Forst GmbHRobert-Koch-Str. 35, ForstTel. 03562/985152Fax 03562/985279www.krankenhaus-forst.de

Termin Thema Fachbereich Referent

28.02.2011 „Wie viel Mann braucht die Gesellschaft?˝ Urologie CA Dr. med. Torsten SchülerFacharzt für UrologieKrankenhaus Forst GmbH

11.04.2011 Kropf bzw. Struma – Möglichkeiten deraktuellen Diagnostik und Behandlung

Chirurgie OA Dr. med. Mike BereuterFacharzt für ChirurgieKrankenhaus Forst GmbH

23.05.2011 Sturzprävention im Alter Geriatrie CA Dipl.-Med. Wolfgang PlettigFacharzt für Geriatrie/Innere MedizinKrankenhaus Forst GmbH

12.09.2011 Depression und Angststörung Geriatrie/Innere Diana BaumannDipl.-PsychologinKrankenhaus Forst GmbH

24.10.2011 Risiken und Vorerkrankungen in der Anästhesie Anästhesie OA Dr. med. Rainer MüllerFacharzt für Anästhesiologie und IntensivmedizinKrankenhaus Forst GmbH

21.11.2011 Das Blut ist die Seele des Menschenoder können wir ohne Blut leben?

DRK-Blutspende-dienst Ost, InstitutCottbus

Dr. med. Ralf KnelsInstitutleiterDRK-Blutspendedienst OstBerlin/Brandenburg, Sachsen

05.12.2011 Wenn es in der Speiseröhre brennt –Sodbrennen und Refluxkrankheit

Innere Abteilung Dr. med. Jens-Holger WußmannFacharzt für Innere Medizin und GastroenterologeMedizinisches Versorgungszentrumam Krankenhaus Forst

ANZEIGE

Page 8: Viva Vita Februar 2011

8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESUNDHEIT

Wenn der eigene Willedoch nicht eisern ge-nug ist, um auf Glimm-stengel oder Dickma-cher zu verzichten,dann hat die Heilprakti-kerin aus Straupitz eineMethode parat, die indas Unbewusste ihrerKunden hineinwirkt.„Bei der Hypnose wirddas Bewusstsein desMenschen schlafen ge-legt und das Unterbe-wusstsein an die Ober-fläche geholt“, erklärtDiana Freund. Denn ge-nau dort sei die Ursa-che für das anscheinend nicht zu be-zwingende Verlangen nach Zigarettenoder nach Leckereien zu suchen. „FürBabys vermittelt der Lippenkontaktzur Mutterbrust Geborgenheit und

Sicherheit. Auch Erwachsene brauchendieses Gefühl. Besonders in stressigenPhasen wächst das Bedürfnis danach.In solchen Situationen greifen dann

viele Menschen zur Zigarette oderzum Schokoriegel, da der Lippenkon-takt dieses Gefühl vermittelt“, sagtDiana Freund. In einem ausführlichen Vorgesprächversucht sie zunächst herauszufinden,

wo bei dem jeweili-gen Menschen „derHase im Pfefferliegt“.Während der Hyp-nosesitzung führtsie ihre Kunden zurursprünglichenQuelle ihres Sucht-verhaltens zurück.„Die negativen Prä-gungen können ausdem Speicher ge-löscht, vorhandeneKnoten aufgelöstwerden.“ Außer-dem werden soge-nannte „Anker“ ge-

setzt. „Dabei wird das Unterbewusst-sein gewissermaßen umprogrammiert.In dem Kunden wird im Falle einesRauchers zum Beispiel verankert, dassZigaretten stinken, dass er einen Wie-derwillen gegen diesen Gestank hatund dass er gar nicht mehr rauchenwill.“ Das gehe aber nur, wenn derKunde aus eigenem Willen mit demRauchen aufhören wolle. „Es ist nichtmöglich, einem Menschen per Hypno-se etwas zu suggerieren, was er selbstnicht möchte“, betont Diana Freund.Wer etwas anderes behaupte odervorspiegele, sei unseriös. „Hypnose ist eine Methode, die jederin sehr kurzer Zeit erlernen kann. Undjeder kann sie praktizieren. Deshalbgibt es auch schwarze Schafe unterden Hypnotiseuren“, sagt DianaFreund. Was zum Beispiel von Show-

hypnotiseuren im Fernsehen gezeigtwird, habe mit der tatsächlichen Praxisnichts zu tun und sei tatsächlich nichtmehr als Show. „In der Hypnose wirdzwar der Körper lahm gelegt, derGeist bleibt aber wach. Die Menschenwissen hinterher genau, was sie mirerzählt haben. Niemand brauchtAngst zu haben, dem Hypnotiseur völ-lig ausgeliefert zu sein“, erklärt sie.Dennoch sei es ratsam, sich an einevertrauenswürdige Person mit fun-dierter Ausbildung zu wenden.

Was die Erfolgsquote ihrer Methodeangeht, so verweist Diana Freund aufeine Studie der Universität Tübingen,die die Raucherentwöhnung mithilfevon Hypnose wissenschaftlich er-forscht hat: „Im Langzeittest warennach zwölf Monaten noch 48,1 Pro-zent der Testpersonen, die hypnoti-siert wurden, abstinent. In der Kon-trollgruppe, die nicht hypnotisiertworden war, rauchten 77,3 Prozentder Personen wieder.“

>> Nicole Nocon

Diana Freund hilft mit Hypnose. „Jetztzum Jahresbeginn kommen die Men-schen mit guten Vorsätzen zu mir undwollen das Rauchen aufgeben oderabnehmen“, sagt sie.

Straupitzer Heilpraktikerin bekämpft Sucht im Unterbewusstsein

� � � � � � � �Nie mehr Rauchen durch Hypnose

Heilpraktikerin Diana Freund. Archivfoto: Hottas

Hypnotherapeutische Programmezur Raucherentwöhnung habenam Psychologischen Institut Tübin-gen eine lange Tradition. Mittler-weile werden Programme ange-wendet, deren Erfolgsrate auchlängere Zeit nach Abschluss derTherapie noch weit über der ande-rer Therapieformen liegen. Vor al-lem langfristig gesehen, scheintdie Hypnotherapie anderen Psy-chotherapien und somatischenTherapien überlegen zu sein. Mit-telfristig können in lediglich dreiTherapie-Sitzungen Abstinenzra-ten von fast 90 Prozent erreichtwerden.Eine Untersuchung aus dem Jahr1998 hat ergeben, dass sowohlnach einem als auch nach drei Mo-naten die Raucherentwöhnungmit Hypnose signifikant erfolgrei-

cher war als die Entwöhnung in ei-gener Regie. Nach drei Monatenwaren 65 Prozent der Hypnose-gruppe abstinent, aber nur elfProzent der Vergleichspersonen,die nicht hypnotisiert worden wa-ren.Bei einer weiteren Studie aus demJahr 2006 wurde die Nachhaltig-keit der Wirkung einer Raucher-entwöhnung mit Hypnose unter-sucht. Die Langzeitwirkung derMethode mit Hypnose zeigte sichnach zwölf Monaten deutlich:48,1 Prozent der Hypnosegrupperauchten nicht mehr. Aus der Ver-gleichsgruppe waren mit 22,6 Pro-zent weniger als die Hälfte derProbanden immer noch abstinent.

>> Quelle: MEG Tübingen – Hypnothe-rapeutische Ambulanz

Universität Tübingen erforschtRaucherentwöhnung mit Hypnose

>> Bei der Hypnose wird dasBewusstsein des Menschen

schlafen gelegt und das Unterbewusstsein an die Oberfläche geholt. <<

Diana Freund

Page 9: Viva Vita Februar 2011

GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Um die Beschwerden zu lindern, gibtes etliche Wege: angefangen beiHausmitteln aus der Drogerie bis hinzu Medikamenten aus der Apotheke.„Meistens sind Menschen zwischen 25und 50 Jahren von einem Reizdarmbetroffen“, sagt Prof. Wolfgang Kruisvom Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk. Die Ursache der Erkrankung, diebei Patienten zu einem hohen Lei-densdruck führen kann, sei noch nichtendgültig geklärt. „In den vergange-

nen Jahren zeichnete sich jedoch ab,dass bestimmte körperliche Vorausset-zungen – wie eine bakterielle Infekti-on und psychische Belastungen – zuden häufigen Beschwerden führen.“Frauen litten öfter als Männer an ei-nem Reizdarm, außerdem Menschenmit psychischen Störungen wie De-pressionen oder Ängsten.

Blutuntersuchung Zu einer hohen Wahrscheinlichkeitkönnten Ärzte schon aufgrund derKrankheitsgeschichte derPatienten die DiagnoseReizdarm stellen,sagt Kruis. „Esfällt auf, dass dieBeschwerden inAbhängigkeitvon belastendenLebensereignis-sen stehen. In derRegel gehen sieweg, wenn derMensch sich beispielsweise im Urlaubentspannt.“ Dennoch empfehlen Me-diziner eine Untersuchung des Blutsauf Entzündungsmarker und die Zu-sammensetzung der Blutkörperchen.Darüber hinaus wird zu einer Ultra-schalluntersuchung des Bauches undeiner Spiegelung des Dick- und Dünn-darms geraten.„Bei jüngeren Patienten geht es zumBeispiel darum, eine chronisch-ent-zündliche Darmerkrankung wie denMorbus Crohn auszuschließen“, sagtProf. Irmtraut Koop, Vorsitzende derNorddeutschen Gesellschaft für Gast-

roenterologie in Hannover. Bei einemälteren Patienten mit kurzfristig auf-getretener oder zunehmender Ver-stopfung müsse man gegebenenfallsan Dickdarmkrebs denken – dieser ge-hört mit rund 70 000 Neuerkrankun-gen im Jahr zu den häufigsten Krebs-arten in Deutschland. Starker Durch-fall über Wochen könnte ein Hinweisauf eine verschleppte Infektion sein,sodass auch die Stuhlproben des Pa-tienten untersucht werden sollten,

fügt Koop hinzu.Auch eine Glu-

tenunverträg-lichkeit (Zö-liakie) kön-ne die Ursa-che sein.

Laut Kruiszeigen sich

bei einem Reiz-darm häufig keine

Auffälligkeiten bei dengängigen Untersuchun-

gen. Neueste Forschungsergebnissewiesen jedoch darauf hin, dass dieNervenzellen des Darms anders funk-tionieren als normal und die Reaktiondes Immunsystems gestört ist.Pfefferminzöl-Kapseln, Artischocken-extrakt, Kleie und Flohsamen, krampf-lösende Mittel: Die Liste der Wirkstof-fe, mit denen die Patienten ihre Ver-dauung und damit den Grad ihrer Be-schwerden beeinflussen können, istlang. Das Institut für Qualität undWirtschaftlichkeit im Gesundheitswe-sen (IQWiG) in Köln hat Studien aus-gewertet, die sich mit der Behandlung

des Reizdarmes befassen. Unter ande-rem wird die Wirkung von Ballaststof-fen wie Kleie oder Flohsamen unterdie Lupe genommen.Kleie gehört zu den unlöslichen, Floh-samen gehören zu den löslichen Bal-laststoffen, die Wasser im Darm bin-den. Laut IQWiG lassen sich die Reiz-darmbeschwerden mit Flohsamen bes-ser lindern als mit Kleie. Bleiben dieVerstopfungsprobleme länger beste-hen, so kann laut Koop beim Reizdarmzu bestimmten Abführmitteln aus derApotheke gegriffen werden. „Mankann es aber auch mit bewährtenNahrungsmitteln wie Buttermilch oderBackpflaumen versuchen.“Bei Blähungen empfiehlt Koop bei-spielsweise Pfefferminzöl-Kapseln.Studien haben laut IQWiG die Wir-kung dieser Kapseln bei einem Teil derPatienten belegt. Andere Formen wiePfefferminzöl-Tropfen oder -Lösungensind demnach nicht untersucht wor-den. Auch krampflösende Medika-mente können einigen Patienten Lin-derung verschaffen. Zu diesen gehörtder Wirkstoff Butylscopolamin, der inApotheken zu haben ist.

Die richtige ErnährungAuch über die Ernährung können Pa-tienten die Beschwerden steuern, sagtWolfgang Kruis. „Es gibt keinen wis-senschaftlichen Nachweis für eine be-stimmte Ernährungsweise, aber derPatient muss in sich gehen und überle-gen, was er nicht verträgt, und dieseNahrung dann weglassen.“

>> Christiane Löll

Völlegefühl, Blähungen, Durchfalloder Verstopfung, Schmerzen und einbrennendes Gefühl im Bauch: Das sindtypische Beschwerden bei Menschenmit einem Reizdarm. Sie treten überWochen und Monate auf. Da dieseSymptome aber auch bei einer Reiheanderer Erkrankungen auftreten kön-nen, achten Mediziner darauf, diesegegebenenfalls auszuschließen.

Stress vermeidenBei einem Reizdarm kann auchhelfen, Stress zu vermeiden.„Das mit dem Stress ist so eineSache, oft kann man ihn garnicht so einfach ausschalten,zum Beispiel im Beruf“, sagt dieGastroenterologin IrmtrautKoop. „Wichtig ist aber, dass derPatient sich bewusst macht, dassvielleicht eine Überforderung imLeben vorliegt und dass er sichAusgleich durch Entspannungoder Sport verschafft.“

Stress und andereBelastungenschlagen manchenMenschenbuchstäblich aufden Magen

� � � � � � � �Diagnose: Reizdarm

Page 10: Viva Vita Februar 2011

Darmzentrum: Ziel ist die optimale Versorgung der Patienten

Neben dem Prostatakarzinom-Zentrum(Viva Vita berichtete) wurde am 12. Janu-ar 2011 das Darmzentrum im Carl-Thiem-Klinikum (CTK) Cottbus eröffnet. Beidesollen bis Ende März/Anfang April 2011durch die Deutsche Krebsgesellschaftzertifiziert werden.

Zirka 70.000 neue Patienten pro Jahr:Damit ist Darmkrebs geschlechtsneut-ral die häufigste Krebserkrankung inDeutschland. Besonders schlimm: Etwa27.000 Betroffene versterben jährlichdaran. „Entscheidend für die Heilungs-chancen sind das Stadium der Erkran-kung und die Qualität der Behandlung.Darmzentren können einen Beitrag zuderen Optimierung leisten“, betont PDDr. med. habil. Rainer Kube, Chefarzt der

Chirurgischen Klinik/Allgemein- und Vis-zeralchirurgie. Zusammen mit ChefarztPD Dr. med. habil. Helmut Ernst leitet erdas Darmzentrum, in dem eine Vielzahlvon Spezialisten miteinander kooperie-ren – unter anderem aus den BereichenChirurgie, Gastroenterologie, Patholo-gie, Radiologie, Strahlentherapie undOnkologie. Eine wichtige unterstützendeFunktion haben Supportiv-Partner wiez.B. Sozialdienste, Selbsthilfegruppen,Physio- und Schmerztherapie oder gene-tische Beratungen. Ein echtes Netzwerk,welches auf „kurzen Wegen“ das Know-how verschiedener Fachgebiete bündelt.„Ziel ist es, durch diese Kooperationenaller an der Behandlung und Nachsor-ge beteiligten Partner eine optimalePatientenversorgung zu gewährleisten,

um den Betroffenen maximale Heilungs-chancen zu bieten“, erläutert Dr. med.Rainer Kube. Ein zentraler Bestandteildes Darmzentrums ist die wöchentlicheinterdisziplinäre Tumorkonferenz unterBeteiligung aller innerhalb des Darmzent-rums kooperierenden Fachrichtungen.Hier werden von jedem Patienten miteinem Dickdarm- oder Enddarmkrebs dieBefunde vorgestellt, diskutiert und einindividuell abgestimmter Therapieplanentwickelt. Dr. med. Rainer Kube: „ProJahr haben wir mehr als 100 Patienten,die mit einem neu festgestellten Darm-krebs in unserem Klinikum operativbetreut werden.“ Sein Appell: Gehen Siezur Vorsorge! Die Kosten der sogenannten Vorsor-gekoloskopie zur

Früherkennung und Entfernung vonKrebsvorstufen (Polypen) sowie frühenTumoren werden ab dem Alter von 55Jahren von den gesetzlichen Kranken-kassen übernommen. Menschen miteinem familiären Darmkrebsrisiko sollendagegen bereits im jüngeren Alter zurDarmspiegelung gehen. Hierzu gibt esspezielle Vorsorgeprogramme.

Ab dem 55. Lebensjahr sollte jeder Mannund jede Frau zur Vorsorgekoloskopiegehen. „Doch durchschnittlich nehmendiese Möglichkeit nur etwa zwölf Prozentwahr. Eine Zahl, die schlichtweg alarmie-rend gering ist“, warnt Dr. med. RainerKube. Denn auch hier gilt: Je früher eineErkrankung oder etwaige Vorstufen desDarmkrebs festgestellt werden, destogrößer sind die Heilungschancen.„Schließlich kommt der Krebs nicht schlag-artig. Von einem gesunden Darm bis zueiner Erkrankung vergehen oft mehrere

Sorgen Sie vor – es geht um Ihre Gesundheit!Jahre. Werden bei der Vorsorge beispiels-weise rechtzeitig die Krebsvorstufen(Polypen) gefunden, können sie bei derDarmspiegelung entfernt und somit einespätere Operation vermieden werden“,erläutert Dr. med. Rainer Kube. Zudemergänzt er: „Die rechtzeitige Vorsorgeko-loskopie, bei welcher der Darm mit einemflexiblen, biegsamen Endoskop untersuchtwird, ist vielleicht etwas unangenehm.Doch eines wiegt das um ein Vielfachesauf – die Gewissheit um die eigene Ge-sundheit. Und die sollte jeder haben.“

Leistungsspektrum Darmzentrum

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus · Thiemstraße 111 · 03048 CottbusTELEFON (03 55) 46-0 · www.ctk.de

ANZEIGE

· Prävention durch regelmäßigeAufklärungsveranstaltungen· Vorsorgekoloskopie zur Früherkennungund Entfernung von Krebsvorstufen(Polypen) sowie frühen Tumoren· Untersuchung einer familiärenBelastung· Leitliniengerechte Diagnostik durchmodernste bildgebende Untersu-chungsverfahren· Interdisziplinäre Tumorkonferenz· moderne, gewebeschonendeStrahlentherapie· Stadiengerechte onkologischeNachbehandlung/-betreuung

· Schonende Operationsmethoden durcherfahrene Viszeralchirurgen, sowieresezierende und ablative Verfahrenbei Leber- und Lungenmetastasen· Palliative Betreuung bei fortgeschritte-nen Erkrankungen· Psychoonkologische Betreuung vonDarmkrebspatienten· Individuelle Ernährungsberatung· Bei Vorhandensein eines künstlichenDarmausganges: Betreuung durchStomatherapeuten· Teilnahme an Studien zur Qualitäts-kontrolle und Sicherung eines hohenBehandlungsstandards

Page 11: Viva Vita Februar 2011

PFLEGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Manchmal kann es ganz schnell gehen: Ein Unfall, ein Sturz - und je-mand aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis oder Sie selbst werden pfl egebedürftig. Das heißt, grundsätzlich kann Pfl ege-bedürftigkeit im Sinne des Gesetzes in allen Lebensabschnitten auftreten. Nach der Defi nition des Pfl egege-setzes sind damit Personen erfasst, die wegen einer Krankheit oder Behinderung bei der Ernährung, der Mobilität, der Körperpfl ege und der hauswirtschaftlichen Versorgung auf Dauer – voraussichtlich für mindes-tens sechs Monate – in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedür-fen. Informieren Sie sich hier, was Sie jetzt am besten tun sollten.

SpezialWenn Pfl ege-bedürftigkeit eintritt …

- gebührenfrei -

Fon 0800 7860 400 · Fax 0800 7860 401Finsterwalde ∙ Doberlug-Kirchhain ∙ Herzberg

Lauchhammer ∙ Senftenberg

Moderne WundversorgungWunddokumentationStomaversorgungTracheostomaversorgungKünstliche ErnährungInkontinenzversorgungSchmerztherapie TENS & EMS

Ihr Homecare-Team

Die individuelle Versorgung jedes einzelnenKunden ist Ziel unseres Unternehmens.

Ob zuhause oder stationär, für einequalifizierte Beratung und Betreuungsteht unser Team aus examinierten Pflege-fachkräften & Wundtherapeuten jederzeitzur Verfügung.

Am Sandberg 1 • 03172 Guben • Tel.: 0 35 61- 500-0

Leistungen unseres Ambulanten Pflegedienstes:

• Hilfe im Haushalt und bei Behördengängen

• Vermittlung von Dienstleistungen wie Krankengymnastik und Hilfsmittelversorgung

• Versorgung aus der hauseigenen Küche unseres Altenpflegeheimes „Rosa Thälmann“

• tages- und stundenweise Urlaubs- und Verhinderungspflege in der Häuslichkeit

• Vermittlung von Kurzzeitpflegeplätzen im Altenpflegeheim „Rosa Thälmann“

• Behandlungen nach Verordnung des Hausarztes

• Soziale Beratung & Betreuung

Vollstationäre Pflege • Ambulanter Pflegedienst • Tagespflege • Betreutes Wohnen

Page 12: Viva Vita Februar 2011

� � � � � � � �

12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PFLEGE

Es ist kurz vor 8 Uhr. Sofort nach demKlingelton öffnet Erika Haupt die Türund ruft Sandro Richter ein freundli-ches „Guten Morgen!“ entgegen. ImWohnzimmer sitzt ihr Mann Edgar.Der 78-Jährige hat noch die Schlafja-cke an. Sein graues Haar ist leicht zer-zaust. Fast sechs Jahrzehnte Lebenser-fahrung liegen zwischen dem 21-jähri-gen Pfleger Sandro von der Häuslichen

Krankenpflege „Albert Schweitzer“Finsterwalde und seinem Pflegekun-den. Die Männer gehen mit ein paarflotten Sprüchen darüber hinweg.Über Fußball können sie am besten re-den. „Bayern hat gewonnen“, sagtSandro. Nebenbei reicht er EdgarHaupt die Medikamente, dann berei-tet er ihn zum Duschen vor – wie je-den Dienstagmorgen. 25 Minuten

werden dem Pfleger fürs Duschen ein-geräumt.

Stoßzeit am MorgenGrundpflege, Behandlungspflege,hauswirtschaftliche Versorgung undpersönliche Beratung gehören zumLeistungsspektrum der HäuslichenKrankenpflege „Albert Schweitzer“.58 Angestellte – Pflegefachkräfte,

Pflegehelfer, Heilerziehungspfleger,drei Azubis und neun Aushilfen – diri-giert Chefin Katrin Winterstein dazu.Da muss ein Rädchen ins andere grei-fen. Vor allem zwischen 6 und 10 Uhr,der morgendlichen Stoßzeit. Ihre der-zeit 267 Pflegekunden im Raum Fins-terwalde, Doberlug-Kirchhain undHerzberg haben ein Recht darauf, gutumsorgt zu werden.

Pfleger Sandro bereitet Edgar Haupt für die morgendliche Duschevor. Der 21-Jährige gehört zum Team der Häuslichen Krankenpflege „Albert Schweitzer“ in Finsterwalde.

Fotos: Heike Lehmann/Fotolia

Altenpfleger wünschen sich jetzt schon mehr Zeitfür ihre Pflegekunden – auch in FinsterwaldeExperten schätzen, dass es 2020 in Deutschland knapp drei Millionen Pflege-bedürftige geben wird. Die Menschen werden immer älter, zugleich wird eszunehmend Demenzkranke geben. Eine Herausforderung an die Pflegediens-te, die jetzt zum Teil schon an ihre Grenzen stoßen.

Dienstags wird geduscht

Anfang des Jahres 2010 eröffneten die Pflegestützpunkte Senftenberg,Cottbus und Forst ihre Anlaufstellen in der Lausitz. Besonderes Kennzeichender Pflegestützpunkte ist eine trägerneutrale, umfassende, kompetente undkostenlose Beratung. In Kooperation zwischen den Kommunen, der AOKNord-Ost und der Knappschaft entstand somit ein neues Beratungsange-bot für Pflegebedürftige, von Pflegebedürftigkeit bedrohte und behinderteMenschen sowie deren Angehörige. Die Mitarbeiter des Pflegestützpunktesermitteln systematisch den individuellen Hilfebedarf, koordinieren alle pfle-gerischen bzw. sozialen Unterstützungsangebote, die für die Versorgungund Betreuung notwendig sind, und helfen bei der Kontaktaufnahme undFragen zu Kostenübernahmen. Außerdem erhalten Ratsuchende Auskunft

über wohnortnahe Versorgungsangebote, ergänzende Hilfe, übermögliche Wohnformen im Alter bzw. bei Pflegebedürftigkeit undüber Maßnahmen zu barrierefreier Wohnraumanpassung. In denPflegestützpunkten Cottbus, Forst und Senftenberg arbeiten biszu zwei Sozialarbeiterinnen und zwei Pflegeberaterinnen. Die Be-ratungen erfolgen direkt im Pflegestützpunkt oder gerne auch alsHausbesuch.

03046 Cottbus Rathaus, Am Neumarkt 5, Raum 23Ihre Ansprechpartnerinnen:Pflegeberaterin Frau Lerche 0355 612 2510Pflegeberaterin Frau Plesch 0355 612 2511Sozialberaterin Frau Kundt 0355 612 2512Sozialberaterin Frau Schulze 0355 612 2513Sprechzeiten: Di. 13 – 17, Do. 9 – 12,13 – 18 Uhr. Individuelle Termine sindauch außerhalb dieser Sprechzeitenmöglich.

03149 Forst (Lausitz) Heinrich-Heine-Str. 1Ihre Ansprechpartnerinnen:Sozialberaterin Frau Janke 03562 986 15027Pflegeberaterin Frau Schönbrunn

03562 986 15098Pflegeberaterin Frau Seiler 03562 986 15099Sprechzeiten:Di. 8 – 12 und 13 – 18 Uhr, Mi. 8 – 12 UhrDo. 8 – 12 Uhr und 13 – 18 Uhrsowie nach Vereinbarung

01968 Senftenberg Ernst-Thälmann-Str. 129Ihre Ansprechpartnerinnen:Sozialberaterin Frau Görner 03573 363345PflegeberaterinnenFrau Smerda, Frau Pfennig 03573 809600Sprechzeiten:Di. 9 – 12 Uhr, 13 – 18 UhrDo. 9 – 12 Uhr, 13 – 17 Uhr, Fr. 9 – 12 UhrIndividuelle Termine sind auch außerhalbdieser Sprechzeiten möglich.

KOSTEN-LOS!

Neutrale Beratung in den PflegestützpunktenANZEIGE

Page 13: Viva Vita Februar 2011

PFLEGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Der Medizinische Dienst der Kranken-versicherung (MDK) wacht darüber.Die Pflegekräfte müssen regelmäßigdokumentieren, was sie geleistet ha-ben. Ein bürokratischer Aufwand, dernicht selten ausufert. „Das Aufschrei-ben beansprucht bis zu 50 Prozent un-serer Arbeitszeit“, sagt Katrin Winter-stein. Zeit, die die Pflegekräfte lieberfür ihre Kunden hätten. Aber: „Wasnicht dokumentiert ist, gilt als nichtgemacht“, sagt die Chefin. Die Doku-mentation müsse sein, aber im „ge-sunden Maß“.

Selbstbestimmt lebenEdgar Haupt hat Parkinson und diePflegestufe drei. Er war eine Zeit langbettlägerig. „Aber wir haben ihn wie-der gut hingekriegt“, zollt Erika HauptÄrzten und Pflegern Anerkennung. Vor einem Jahr sind Haupts aus Plessain das betreute Wohnen der AlbertSchweitzer gGmbH nach Finsterwaldegezogen. Dort in der Seniorenwohn-stätte führen sie ein selbstbestimmtesLeben mit der notwendigen pflegeri-schen Unterstützung. Wohnformen,

die den Senioren und Patienten so lan-ge wie möglich ein eigenständiges Le-ben mit möglichst vielen sozialen Kon-takten ermöglichen, werden künftigan Bedeutung gewinnen. Davon istauch Katrin Winterstein überzeugt.„Oft haben die Senioren keine Ange-hörigen mehr, die sich kümmern kön-

nen. Und sei es nur, weil sie zum gro-ßen Heer der Pendler oder Weggezo-genen gehören. Andere wollen sichnicht kümmern“, spricht sie aus Erfah-rung. Betreute Wohn- oder Hausge-meinschaften könnten dann nicht nurdie medizinische Pflege sichern.

Pfleger mit HerzEine Herausforderung wird sein, denPflegekunden möglichst lange einHöchstmaß an Mobilität, an kogniti-

ven und kommunikativen Fähigkeitenzu bewahren. Mehr gut ausgebildetePflegekräfte braucht dazu das Land.„Ein sechswöchiger Kurs reicht nicht,auch wenn er von der Arbeitsagenturgut gemeint ist“, sagt Katrin Winter-stein. Sie plädiert für „geeignete Leu-te“ und damit eine gezieltere Aus-wahl. Pfleger mit Herz eben. 2009 ha-be sie aus ihrem Team Mitarbeiter zurAltenpflegeausbildung geschickt. Sandro Richter hat seine Lehre zurPflegefachkraft gleich nach der10. Klasse und einem vorangegange-nen Praktikum absolviert. 2011 will esKatrin Winterstein wieder so haltenmit einer Praktikantin vom Oberstu-

fenzentrum Elbe-Elster, die auf demWeg zur Heilerziehungspflegerin ist.Ihr Team jung zu halten, hat die Pfle-gedienstleiterin dabei im Blick. Denn„mit über 50 wird es anstrengend –vor allem im häuslichen Umfeld, wennHilfsmittel, wie zum Beispiel Lifter,fehlen“, meint sie.Sandro versorgt inzwischen RainerKühne. Der 63-jährige ist seit seinerKindheit gelähmt, aber bestens ge-launt. Sandro nennt er scherzhaft „El-vis“. Den 21-Jährigen freut’s. Erscherzt zurück, weil er weiß: Emotio-nen und Vertrauen sind die halbe Mie-te in seinem Beruf.

>> Heike Lehmann

>> Emotionen und Vertrauen sind die halbe Miete

in meinem Beruf. <<Sandro Richter, Pflegefachkraft in Finsterwalde

ANZEIGE

Am Alltagteilhaben lassen

Zu den Pflegebereichen der Häuslichen Alten- und Kranken-pflege Birgit Noack gehört das sensible Thema Sterbebeglei-tung. Dabei ist die Versorgung und Medikamentenabgabeebenso wichtig wie die Vertrautheit zum Patienten, um ihnso weit wie möglich am Alltag teilhaben zu lassen.Um hier künftig noch gezielter helfen und pflegen zu kön-nen, besuchen Birgit Noack und eine Mitarbeiterin derzeiteine Weiterbildung der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-versorgung (SAPV). Nach erfolgreichem Abschluss soll im No-vember die Mitgliedschaft im SAPV beginnen. Über ein Netz-werk von Partnern werden folgende Leistungen vermittelt:

• mobile Essenversorgung• ambulante Fußpflege• ambulante Physiotherapie• Pflegehilfsmittel bis zu

Rollstühlen, Toiletten-stühlen, Inkontinenz-materialien

• HausnotrufsystemHauswirtschaftlicheVersorgung:• Wohnungsreinigung• Einkaufen• Wäsche waschen

• begleitete Arztbesuche• Spaziergänge• Essenzubereitung• Hausmeisterarbeiten

Häusliche Alten-und Krankenpflege

Dorfstraße 2, 03096 DissenTelefon 035606 40056www.pflege-birgit-noack.de

Seit Juli 2008besteht imASB Wohn-park LausitzerSeenland Brieskeeine spezielleTagesgruppe.Hier werden täglich(montags bis freitags)dementiell erkrankte Bewoh-ner den gesamten Vormittageinschließlich Frühstück und Mitta-gessen in der Zeit von 7.30 Uhr bis12.30 Uhr durch 1 Ergotherapeutinund die FSJ´lerin betreut.Ziel der Tagesgruppe ist es, denBewohnern in einer Art familiärerAtmosphäre einen gleichmäßigenund wiederkehrenden Tagesab-lauf, orientiert an individuellenGewohnheiten und festen Ritualenanzubieten. Dabei orientiertsich der Tagesablaufplan an denaus der Biographie gewohntenStrukturen und den persönlichenAktivitätsphasen der Bewohner.Neben Bindung, Einbeziehung,Trost und Identität ist Beschäfti-gung existentiell wichtig für einePerson. Die Befriedigung diesesBedürfnisses führt zu erhöhtemSelbstwertgefühl und Wohlbe-finden. Menschen mit Demenzsind nicht immer in der Lage, ihreBedürfnisse selbst zu erkennen

und auszudrücken, dem jeweiligenBedürfnis nachzukommen. Sie sindauf Hilfe von außen angewiesen.Bei der Gestaltung der Räumewurden viele Aspekte berücksich-tigt. So bietet der Raum Platz fürtherapeutische Aktivitäten allerArt, aber auch Möglichkeiten desRückzuges.Hier wird gemeinsam gegessen,kommuniziert, gesungen, gelachtund „gearbeitet“. Die Bewohnerübernehmen kleine hauswirtschaft-liche Tätigkeiten, holen die Post,pflegen die Grünpflanzen oderdecken die Tische ein. Jeder hilftentsprechend seiner Möglichkeitenund Fähigkeiten, ist in die Gruppeintegriert.Täglich werden die Bewohnertherapeutisch gefördert und akti-

viert. Wichtig sindneben motorischen

Fähigkeiten, kogni-tivem Training und

Mobilisation der Erhalt unddie Förderung von Kontakt

und Kommunikation. Bei schönemWetter werden die Aktivitäten insFreie, wie den Garten der Sinne,verlegt.Besondere Höhepunkte sind diegern gefeierten Geburtstage,Besuche der Galerie oder dieTeilnahme an Buchlesungen als nureinige Beispiele. Im Mittelpunktunserer Arbeit steht der Bewohner,seine Begleitung, Akzeptanz undWertschätzung.Wir unterstützen und befähigenihn bei vielen Aktivitäten destäglichen Lebens!

ASB Wohnpark Lausitzer SeenlandHelmut-Just-Str. 3201968 Senftenberg/OT Brieske 03573/6660

gemeinsam aktiv!

Gemeinsam betreut,

Page 14: Viva Vita Februar 2011

14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PFLEGE

Dort, wo sonst gerne über die Vergangenheit sinniert wird, soll schon bald die Zukunft Einzug halten: Wissenschaftler aus Duisburg und Stuttgart forschen an Robotern, die im Altenheim Getränke servieren oder schwere Gegenstände durch die Flure tragen sollen.

Der „Casero“ ist kein Roboter, wie man ihn aus Science-Fiction-Filmen kennt: Er hat weder Arme noch Bei-ne, er hat kein Gesicht und sprechen kann er auch nicht. Trotzdem könnte der Roboter, der etwa so groß wieein Einkaufswagen ist, schon in zwei bis drei Jahren zu einem beliebten Kollegen der Pfl eger im Altenheim werden. An dieser Antwort auf den demografi schen Wandel arbeitet zurzeit ein Forscherteam mit der För-

derung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.Der Roboter orientiert sich mit mehreren Kameras, während er selbstständig über die Flure rollt und bis zu 100 Kilogramm schwere Lasten schleppt. Einen Haken hat der elek-tronische Helfer dennoch: „Der Case-ro ist so teuer wie eine Vollzeitkraft“, sagt Volker Beßler aus dem Stutt-garter Altenheim, in dem die ersten Service-Roboter getestet wurden. Für den „Casero“ müsste ein Altenheimetwa so viel hinblättern wie für einen Mittelklassewagen.Doch die Investition könnte sich auszahlen, wie der Soziologe Diego Compagna von der Universität Duisburg annimmt: „Die Zeit, die sonst für den Transport von Gegen-ständen gebraucht wird, könnten die

Wissenschaftler forschen an Transportrobotern für die Pfl ege

Science-Fiction im Altenheim

ASB RV Cottbus/NLe.V.

Bautzener Straße 42, 03050 Cottbus

Internet: www.asb-cottbus.info

Wir helfenhier und jetzt.

BetreutesWohnen

StationärePflege

Tagespflege

Kurzzeitpflege

Telefon: 0355/4775-0

AmbulantePflege

Hausnotruf

Essen aufRädern

Fahrdienst

Telefon: 0355/703040

Viele träumen von ein

em

selbständigen und

geborgenen Leben im

Alter.

Oder kommen zu uns.

Page 15: Viva Vita Februar 2011

PFLEGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Pfl eger dann mit den Heimbewoh-nern verbringen.“Transportroboter gibt es schon seit fast 40 Jahren. Einer, der sich selbst-ständig orientiert, Hindernissen aus-weicht und dabei so klein und wen-dig ist, sei dagegen neu. Die Experten bezeichnen den „Casero“ auch als „fahrerloses Transportsystem“. Mit Hilfe einer Reihe von Sensoren und Kameras kann der Robo-Packesel über die Gänge fahren, ohne gegen eine Wand oder einen Menschen zu stoßen. Und er kann sogar Auf-zug fahren. Über einen drahtlosen Internetzugang ruft er den Lift und lässt sich so in einen anderen Stock befördern.Während die Entwicklung des „Casero“ bereits konkrete Formen angenommen hat, steckt sein Bruder noch in den Roboter-Kinderschuhen. Betritt er den Raum, stellt er sich erst einmal vor – der „Care-O-Bot 3“ ist ein besonders höfl icher Altenpfl eger. Auf einem Tablett reicht er den Seni-oren ein Getränk und bittet freund-lich darum, das Glas leer zu trinken. Doch nicht jeder Heimbewohner war im Frühjahr bei einem Test des Roboters vom Service begeistert: Von einem Roboter lasse er sich nichts

bringen, soll ein Heimbewohner gesagt haben.Andere Senioren ließen sich durchaus für den Roboter begeistern, denn schließlich wurde der elektronische Diener speziell an die Bedürfnisse der Heimbewohner angepasst. Dafür beobachteten die Duisburger For-scher die täglichen Abläufe und die Aufgaben des Pfl egepersonals. Dabei fi el schnell auf, dass selten genug Zeit für ein paar nette Worte blieb. An allen Ecken und Enden mangele es an Personal. Während die Roboter Bo-tengänge erledigen und zum Spielen auf dem Display einladen, könnten sich die Pfl eger intensiver mit den alten Menschen beschäftigen. Im Gegensatz zum oft unterbezahlten Kollegen aus Fleisch und Blut kostet der „Care-O-Bot 3“ aus Platinen und Schaltkreisen jedoch fast eine viertel Million Euro.Der stolze Preis liegt nicht zuletzt an der ausgeklügelten Technik im Kopf des Roboters: Durch Farbkameras, die ihre Umgebung ähnlich wie das menschliche Auge wahrnehmen, und einen Infrarot-3-D-Scanner kann der „Care-O-Bot 3“ sogar Gesichter erkennen. Füttert man das elektro-nische Gedächtnis des Roboters mit

Fotos einer Person, kann er diese von einer Vielzahl anderer Menschen unterscheiden. Wann der einarmige Altenpfl eger in Serie gehen kann, stehe jedoch bislang nicht fest. Die

Finanzierung des Projekts ist bis 2013 gesichert. Eine persönliche, fürsorg-liche Pfl ege wird er jedoch nie ersetzen.

» Ines Erdmann

Die Zukunft der Pfl egeSzenarien zur Zahl der Pfl egebedürftigen(in Millionen)

2,22,7

3,03,3

3,82,9

3,43,9

4,5

2007 2020 2030 2040 2050*Annahme: die Menschen werden später pfl egebedürftig als heute

Szenario „Status Quo“

Szenario „Sinkende Pfl egekosten“*

Modellrechnungen

Quelle: Statistisches Bundesamt

Es kommt nicht darauf an, wie ALT man wird,sondern WIE man alt wird!

Altenpflegeheim „Spreemöwe“Telefon : 0 35 42 – 8 79 70

Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege•eigener Dementen-Wohnbereich•Friseur – und Fußpflege•hauseigene Küche•medizinische Behandlungspflege•tägliche BeschäftigungsangeboteMonatliche Höhepunkte wie•Ausfahrten, Stammtisch u.ä.

Dammstraße 46, 03222 LübbenauFax: 03542 4 77 05E-Mail: [email protected]

Häusliche KrankenpflegeTelefon : 0 35 42 – 8 31 80

medizinische Behandlungspflege•Grundpflege•Hausw. Versorgung•Verhinderungspflege•Vermittlung von Dienstleistungen•Betreuung von dementiell erkrankten•Klienten

Häusliche & stationäreKrankenpflege und Seniorenbetreuung

Mein sicheres Zuhause.

Kursana Domizil Guben, Haus Zacharias, Berliner Straße 13, 03172 GubenTel: 0 35 6 1 . 68 54 - 0, Mail: [email protected], www.kursana.de

Wir bieten Ihnenein sicheres Zuhause

Das Kursana Domizil Guben verbindet anspruchsvollen Wohn-komfort mit modernsten Pflegemethoden, die durch umfang-reiche Therapiemaßnahmen ergänzt werden. Wir bieten Ihnenein sicheres und liebevolles Zuhause mit individueller Betreuung.Unser erfahrenes Pflegeteam ist Tag und Nacht für Sie da.Für ein persönliches Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gernezur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Beratungen sind jederzeitnach Absprache möglich

n Stationäre Langzeitpflegen Fachpflege für

dementiell Erkrankten Kurzzeit-/Urlaubspflege

n Probewohnenn Unabhängiges Wohnenn Einzelzimmer mit Badn TÜV-zertifiziert

Page 16: Viva Vita Februar 2011

16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PFLEGE

Wollen pfl egende Angehörige neben ihrem Pfl egegeld auch die Kosten für eine Haushaltshilfe erstattet bekom-men, kann sich eine Klage vor dem Sozialgericht lohnen. Dies macht ein jetzt vor dem Bundessozialgericht (BSG) in Kassel verhandeltes Verfah-ren deutlich (AZ: B 8 SO 4/09 R).

Im konkreten Fall hatte eine 44-jäh-rige pfl egebedürftige Frau einen ent-sprechenden Antrag beim Landkreis Bitburg Prüm gestellt. Die an einer neurologischen Erkrankung leidende Klägerin lebt im Haushalt ihrer Eltern und wurde Anfang 2005 von ihrer Mutter gepfl egt. Die Tochter bezog dabei Pfl egegeld nach der Pfl ege-stufe II. Da die Mutter den Haushalt wegen eigener gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr führen konnte, stellte die Familie eine Haus-haltshilfe ein. Die Kosten von 1268,36 Euro wollte der Landkreis Bitburg Prüm als zuständiger Sozialhilfeträ-

ger jedoch nicht übernehmen. Für die Bezahlung der Haushaltshilfe müsse das Pfl egegeld verwendet werden. In der Verhandlung äußerte das BSG jedoch deutliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Auffas-sung. Habe ein Pfl egegeldempfänger einen begründeten zusätzlichen Bedarf an einer Haushaltshilfe, könne trotz des Pfl egegeldbezuges der Sozialversicherungsträger zur Kosten-übernahme verpfl ichtet sein, sagten die Richter. Der Landkreis müsse dabei erst prüfen, ob der notwendigeHaushaltshilfebedarf über Sachleis-tungen – beispielsweise mit Hilfe eines ambulanten Pfl egedienstes – gedeckt werden kann. Sei dies nicht der Fall, könne die pfl egebedürftige Person die Kosten auch für die Haus-haltshilfe geltend machen. Ein Urteil fällte das BSG nicht, da der Landkreis die Forderung der 44-Jährigen in der Verhandlung anerkannt hat.

» epd/sts

Haushaltshilfe auch bei Pfl egegeldbezug

ProCurand SeniorenresidenzBrauhausbergstraße 1 • Cottbus

Tel. 03 55 / 42 26 26 • www.procurand.de

Das Alleinleben vieler älterer Menschen inihrer Wohnung ist mit der Sorge verbunden:Was ist, wenn ich plötzlich Hilfe benötige?Das Service-Wohnen der ProCurand bietetmit einer selbst bestimmten Wohnalternativefür Senioren eine Lösung. Mit dem Bezugeiner Service-Wohnung bleiben die Vorteiledes eigenen Haushalts mit einem hohen Maßan Unabhängigkeit erhalten und ermöglicheneine selbständige Lebensführung auch wennkörperliche Beeinträchtigungen eintreten. Die

gewohnten Annehmlichkeiten werden mitder Vermittlung von Zusatz-Serviceleistungenkombiniert und so hat der Mieter inseiner Wohnung die Möglichkeit, seinen

Unabhängiges und selbständiges Wohnen für SeniorenDas Service-Wohnen in der Brauhausstraße stellt sich vor

eigenen Haushalt zu führen und imBedarfsfall Verpflegung und Betreuung zuerhalten. Die seniorengerechten und komfor-tablen Appartements verfügen über eine sepa-rate Küche und einen Balkon sowie einenAnschluss für die Waschmaschine direkt imBad. Die Bewohner profitieren von einem24-Stunden-Notrufsystem, denn wenn sie Hilfebenötigen, ist jemand zur Stelle. „Gerade dieSicherheit ist für viele Bewohner ein un-schätzbarer Zugewinn an Lebensqualität,ebenso wie die erlebte Fürsorglichkeit unddas breite Beschäftigungsangebot für einenabwechslungsreichen Alltag mit Gleich-gesinnten.“ weiß die Einrichtungsleiterin FrauGutsche. Die Schwägerinnen Frau Späth undFrau Liebig haben den Tag der offenen Türin der Brauhausstraße genutzt, um das Hauskennen zu lernen. Das kleine Haus mit nur 33Wohnungen überzeugte durch eine behaglicheund familiäre Atmosphäre. „Ich bin auf demLand groß geworden und wollte nie in einHochhaus ziehen“ erzählt Frau Liebig undwar sich mit Ihrer Schwägerin sofort einig, daseine seniorengerechte Wohnung das Richtigeist. Auch Frau Schindler hat sich für eine1-Raum-Wohnung entschieden und fühlt sich

mit ihren eigenenMöbeln und Erin-nerungsstückenim neuen Zuhauseheimisch. „ZuMit-tag essen wir ge-meinsam im ge-mütlichen Speise-raum, denn dieM a h l z e i t e nschmecken gutund ich genießedie Geselligkeit.“

erzählt Frau Schindler. Sie ist erst vorWeihnachten in das Haus gezogen undfühlte sich gerade in der Weihnachtszeit gutaufgehoben und nicht einsam. Zum Hausgehört ein kleiner Garten, den die Bewohnerim Sommer gerne nutzen.

Page 17: Viva Vita Februar 2011

ANZEIGE

VS Spree-Neiße Sozialdienste gGmbHSozialstationHeinrich-Mann-Straße 3903172 GubenAnsprechpartner: Janet PikTelefon: 03561 68 63 48

» Kontakt «

Wie einegrosse Familie

Eine Wohngemeinschaft für ältere,hilfebedürftige Menschen? Betreutvon Mitarbeitern der Sozialstation derVolkssolidarität? Als Heidemarie Packe vondem Angebot erfuhr, dachte sie sofort anihre Tante. Inzwischen gehört die heute91-Jährige zu den Bewohnerinnen.

„Alle sieben Damen leiden an Demenz. Hiereine intensive und qualifizierte Betreuungrund um die Uhr zu gewährleisten, ist wich-tiger Teil unserer täglichen Arbeit“, weißPflegedienstleiterin Janet Pik. Selbstver-ständlich unterstützt das Team der Sozial-station im Haushalt, bei der Pflege und inder medizinischen Versorgung. Besonderswichtig ist die familiäre Atmosphäre.

„Wir nehmen uns Zeit, kümmern uns umjede Bewohnerin individuell und gehen beimTagesablauf auf die jeweiligen Wünsche undBedürfnisse ein“, erklärt Janet Pik. Dazukommt: Sowohl Gemeinschafts- als auchPrivaträume sind durchweg mit vertrautempersönlichem Mobiliar ausgestattet.Ihre Tante „wie in einer großen Familie“betreut zu wissen und selbst gut beraten

zu werden, empfindet Heidemarie Packeals ideal. Ihre Erfahrungen sind durchwegpositiv:„Ob Krankenschwester oder Ehrenamtler,jeder Mitarbeiter ist mit ganzem Herzendabei. Die feinfühlige Art, mit der sie aufdie verschiedenen Charaktere eingehen,schätze ich sehr.“ Gleichzeitig ist sieMitglied einer Angehörigen-Gemeinschaft,die in ständigem Kontakt zur Sozialstationsteht. „So lassen sich Probleme ambesten lösen und jeder kann eigene Ideeneinbringen, etwa für gemeinschaftlicheAktivitäten in der Freizeit“, betont sie.Eines steht für Heidemarie Packe bereitsfest: Ihr 87-jähriger Vater wird in die ge-plante zweite Wohngemeinschaft einziehen.

Heidemarie Packe (li.) hat die optimale Betreuung für ihre Tante gefunden.Ihr Dank gilt dem gesamten Team um Pflegedienstleiterin Janet Pik (re).

Gubener Wohnungsbaugenossenschaftinvestiert in Seniorenwohngemeinschaft

Bereits vor zwei Jahren baute die GWGeG in der Karl-Gander-Str. 1-3 in Gubendie obere Etage für eine ambulanteWohngemeinschaft um. Gemeinsam mitder VS Spree-Neiße Sozialdienste gGmbHwurde eine Alternative für diejenigengefunden, die nicht mehr selbstständig inihrer eigenen Wohnung leben können oderwollen, aber auch nicht in ein Pflegeheimeinziehen wollen. Insgesamt konnte fürsieben neue Genossenschaftsmitglieder einneues Zuhause geschaffen werden.Alle leben wie in einem großen Haushaltzusammen. Dennoch kann sich jeder inseinen privaten Bereich zurückziehen.

Die Wohngemeinschaft erreicht manbequem und fast barrierefrei über einenFahrstuhl. Für Pflege- und Dienstleistungen,sofern gewünscht oder erforderlich, stehtdie Kooperationspartnerin der GWG, dieVolkssolidarität mit ihrer Sozialstation zurVerfügung.Die Wohngemeinschaft bietet Geborgenheitund auch Schutz vor sozialer Isolation.Obwohl viele gemeinschaftliche Aktivitätenstattfinden, bleibt genügend Freiraumfür private Interessen. Wegen der großenNachfrage entschloss sich die GWG,eine weitere Etage für weitere siebenBewohner umzubauen. Hier wird auch ein

Wohnbereich für ein Ehepaar integriert.Erste bauliche Maßnahmen begannen imDezember. Die Fertigstellung ist für den31. März diesen Jahres geplant.

Gubener WohnungsbaugenossenschaftGWG - eGKaltenborner Straße 58, 03172 GubenTelefon: 0 35 61/4 38 70Telefax: 0 35 61/6 66 13Email: [email protected]

» Kontakt «

Page 18: Viva Vita Februar 2011

18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PFLEGE

Wenn Pfl egebedürftigkeit eintritt✓ Setzen Sie sich mit Ihrer Kranken-/Pfl egekasse in Verbindung. Selbstver-

ständlich kann das auch ein Familienangehöriger, Nachbar oder guter Bekannter für Sie übernehmen, wenn Sie ihn dazu bevollmächtigen.

✓ Wenn Sie einen Antrag bei Ihrer Pfl egekasse gestellt haben, beauftragt diese den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) mit der Begutachtung zur Feststellung Ihrer Pfl egebedürftigkeit.

✓ Führen Sie ein Pfl egetagebuch darüber, bei welchen Verrichtungen gehol-fen werden muss (zum Beispiel beim Waschen, Anziehen, Essen) und wie viel Zeit diese Hilfen in Anspruch nehmen. Diese Angaben sind wichtig für die Begutachtung durch den MDK.

✓ Bitten Sie Ihre Pfl egeperson, bei der Begutachtung durch den MDK anwe-send zu sein.

✓ Sofern Sie es bereits einschätzen können, teilen Sie Ihrer Pfl egekasse bei der Antragstellung mit, ob Sie zu Hause oder in einem Pfl egeheim gepfl egt werden möchten.

✓ Versuchen Sie einzuschätzen, ob die Pfl ege längerfristig durch Ihre Ange-hörigen durchgeführt werden kann und ob Sie ergänzend oder ausschließ-lich auf Hilfe eines ambulanten Pfl egedienstes zurückgreifen müssen.

✓ Ist Ihre Pfl ege zu Hause nicht möglich, so können Sie sich von Ihrer Pfl e-gekasse über geeignete stationäre Pfl egeeinrichtungen informieren und beraten lassen.

✓ Bitten Sie Ihre Pfl egekasse, Ihnen zum Kostenvergleich eine Liste der zuge-lassenen ambulanten Pfl egedienste bzw. stationären Pfl egeeinrichtungen zu geben und Sie über niedrigschwellige Angebote zur Entlastung bei der Versorgung zu informieren und beraten.

✓ Sollten Sie weitere Informationen benötigen, so können Sie sich an den Pfl egestützpunkt in Ihrer Nähe oder an die Pfl egeberatung Ihrer Pfl ege-kasse wenden. Informationen erhalten Sie auch über das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit unter 018 05 - 99 66-03 (Festpreis 14 Ct/Min, abweichende Preise a. d. Mobilfunknetzen möglich). Privat Ver-sicherte können sich an das Versicherungsunternehmen wenden, bei dem sie versichert sind oder an den Verband der privaten Krankenversicherung e.V., Bayenthalgürtel 26, 50968 Köln. » BMG

ANZEIGE

Hautnahe Pflegefür Wohnpark-Senioren

Leistungen (Auszug)– Ergo- und Physiotherapie– Tiertherapie

Hasen helfen heilen– Betreuung von Menschen

mit Demenz und MS– Wachkomapatienten– Gehschule– Probewohnen

Die Bewohner des Cottbuser Senioren-Wohn-parks sollen sich im wahrsten Sinne des Wortesin ihrer Haut wohlfühlen. Deshalb kümmernsich die Mitarbeiter der Einrichtung mit Pflege,richtiger Ernährung und persönlicher Zuwen-dung um die gesunde Haut und bestmöglicheLebensqualität der Senioren. Die Haut ältererMenschen ist anfälliger. Sie kann trocken undrissig sein und zu Einblutungen neigen. Mitdem Bewohner und seinen Angehörigen ab-gestimmte individuelle Körperlotionen könnenhier pflegend wirken. Bei größeren Auffällig-keiten wird ein Hautarzt zu Rate gezogen. Auchdie Ernährung kann das Hautbild beeinflussen.Im Wohnpark wird auf vitaminreiche Kost beiden Haupt- und Zwischenmahlzeiten großenWert gelegt. Eiweißreiches Essen unterstütztden Heilungsprozess bei Patienten mit offenenWunden. Zur intensiven Betreuung pflegebe-dürftiger Senioren wird die Haut als Kontaktor-gan genutzt. Einfache Berührungen wie Strei-cheleinheiten oder Massage mit Therapiebällenlassen beispielsweise Wachkomapatienten amLeben teilhaben.

Peitzer Straße 26, Tel.: 0355 75645-0www.senioren-wohnpark.com

Zur hautnahen Pflege im Senioren-Wohnpark gehört auch die Handmassage der ErgotherapeutinJeanette Seidel. Foto: Elke Leopold

Page 19: Viva Vita Februar 2011

Nachgefragt bei Silvia Paulik, Stationsschwester derInneren Medizin mit Weiterqualifikation zurPalliativpflege im Kreiskrankenhaus Weißwasser

ANZEIGE

„Den Tagen mehr Leben geben“

Leistungsspektrum derPalliativ-Versorgungim KreiskrankenhausWeißwasser:

• Individuelle Betreuung durchspeziell ausgebildete Ärzte undSchwestern in Schmerztherapie,Palliativmedizin und -pflege sowieder Versorgung chronischer undkomplizierter Wunden• Sozialer Dienst• Seelsorge• Physiotherapie für ambulanteLeistungen im Haus• Ehrenamtliche Hospizhelfer

Kooperationspartner:

• Praxis für Ergotherapie undLogopädie• Sanitätshäuser• Ambulante Pflegedienste• Ambulanter Hospizdienst

Vor gut einem Jahr nahm die Arbeitsgruppe für Palliativ- und Schmerzmanagement im KreiskrankenhausWeißwasser ihre Arbeit auf. Inzwischen ist sie fest etabliert. Geleitet wird das interdisziplinäre Team vonSilvia Paulik. Mit ihr sprachen wir unter anderem über Ziele und Ergebnisse.

» Kontakt «

Frau Paulik, warum wurde dieArbeitsgruppe gegründet und wersind ihre Mitglieder?Die Palliativarbeit ist ein sensiblerBereich, der sowohl für Patientenund ihre Familien als auch fürdie Mitarbeiter im Krankenhauseine besondere Herausforderungdarstellt. Palliativpatienten leidenan den Symptomen einer nichtheilbaren, fortschreitenden oderbereits weit fortgeschrittenenErkrankung. Im Vordergrundsteht also die Linderung dieserSymptome wie etwa Schmerzen.Ebenso wichtig sind der Respektihrer Integrität und Würde, diepsychosoziale Unterstützungsowie Angebote der spirituellenBegleitung bis zum Tod. DieArbeitsgruppe besteht ausspeziell geschulten Ärztenund Schwestern sowie unsererSeelsorgerin, um die Qualitäteiner aktiven ganzheitlichenBehandlung zu gewährleistenund zu verbessern. Zudemhalten wir engen Kontakt zuunserer Sozialarbeiterin, demAmbulanten Hospizdienst, eini-gen ambulanten Pflegedienstenund der Physiotherapie.

Nach welchen Zielen richten SieIhr Handeln aus?Ganz oben steht unser Leitmotiv„Nicht dem Leben mehr Tagehinzufügen, sondern den Tagenmehr Leben geben“. Für unseretägliche Arbeit bedeutet das zumBeispiel: Der Patient bestimmt

selbst, was getan wird, seineWünsche stehen an erster Stelle.Alle Maßnahmen zur Behandlungund Pflege werden individuellangepasst. Schmerzkontrolleund -behandlung sind wichtig,um die Schmerzfreiheit zusichern. Wir helfen und beraten,wenn rechtliche oder finanzielleAngelegenheiten zu klären sind.Schließlich beziehen wir dieFamilie mit ein, informieren undbegleiten in dieser schwierigenZeit. Dazu erarbeiten wir Hand-lungsleitfäden für unsere Mit-arbeiter und vernetzen die unter-schiedlichen Berufsgruppen. Nurwer selbst Sicherheit ausstrahlt,kann diese auch vermitteln.

Was sind konkrete Ergebnisseund womit beschäftigen Sie sichaktuell?Im Rahmen der Schmerzerfassungbei Erwachsenen wenden wireinen speziellen Pflegestandardan, mit dem Ziel, dieSchmerzwahrnehmung derPflegefachkräfte weiter zuverbessern und so die Zeitzwischen dem Auftreten vonSchmerzen und deren Linde-rung zu verkürzen. Momentanbeschäftigen wir uns besondersmit wichtigen ethischen Grund-prinzipien bei der Betreuung imSterbefall, wie die Würde desMenschen über den Tod hinaus.Hier wurden bereits Richtlinienerarbeitet, die demnächst vor-gestellt und umgesetzt werden.

Ein weiterer Leitfaden, der sichmit Ritualen zur spirituellenBegleitung beschäftigt, wirdgerade erstellt. Wie Sie sehen,befinden wir uns mittendrin,Standards zu entwickeln undmit Leben zu füllen. Wir wachsenund lernen gemeinsam an dieserAufgabe.

Was wünschen Sie sich für dieZukunft?Die Lebensqualität der Betroffe-nen und ihrer Familien zu ver-bessern heißt auch Zeit habenzum Zuhören, Beistehen oderEntlasten. Zwei unserer Mitar-beiterinnen sind selbst ehren-amtlich als ambulante Hospiz-helfer tätig. Vielleicht gibt es jaauch noch den Einen oder Ande-ren, der sich dafür interessiert.Hier wird immer Unterstützunggebraucht. Für nähere Infor-mationen kann uns jeder gernansprechen.

Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbHKarl-Liebknecht-Straße 1,02943 WeißwasserTelefon: 03576-267 0Fax: 03576-267 257info@kreiskrankenhaus-weisswasser.dewww.kreiskrankenhaus-weisswasser.de

Page 20: Viva Vita Februar 2011

20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FITNESS

Fotos: Fotolia

Sauerstoff ist das häufigste Elementunseres Erdballs: Er ist Bestandteil derLuft, des Wassers und zahlreicher Mi-neralien in der Erdkruste. Sauerstoffhat es in sich: Er wird beim Schwei-ßen ebenso benötigt wie zur Stahl-produktion, dient in flüssiger Formgar als Raketentreibstoff. Kein Wunder also, dass auch in unse-rem Körper ohne ihn praktisch garnichts geht. Auch wenn wir ihn we-der sehen, noch riechen oder schme-cken können: Er ist Voraussetzung fürden Zellstoffwechsel. Schon wenigeMinuten ohne Sauerstoff schädigendas Gehirn irreparabel. Akuter Sauer-stoffmangel führt unweigerlich zumTod. Naturheiler sagen dem Sauerstoff ge-radezu Zauberkräfte nach. Ihren Ver-

sprechen zufolge vermag er so unge-fähr alles zu bessern: von Alterser-scheinungen bis Krebs. Diese Enttäu-schung gleich vorab: Dasgehört in den Bereichder Sagen und Mythen.Patienten, die durch ei-ne Erkrankung nichtausreichend Sauerstoffaufnehmen können, be-dürfen dringend einerTherapie. Ihnen wird derFacharzt Sauerstoff ver-ordnen – und zwar an-hand klarer wissen-schaftlicher Leitlinienund unter strenger Kon-trolle. Wie gesagt: Pa-tienten. Beim sogenann-ten Clusterkopfschmerz empfiehlt dieDeutsche Gesellschaft für Neurologieeine Sauerstofftherapie. ChronischeBronchitis, Thoraxerkrankungen, Mu-koviszidose, Herzerkrankungen u.a.können chronischen Sauerstoffman-gel im Blut verursachen. Durch tägli-che mehrstündige Behandlung wird

nicht nur die Lebensqualität dieserPatienten verbessert, sondern auchdie Lebensdauer. Das gilt für Gesunde

nicht. Ob Sauerstoffzelt,ob die berühmte Sauer-stoffmehrschritttherapie:„Solche Geräte bleibenohne Effekt – außer demWohlgefühl. Vor allemnützen sie dem, der siebaut“, sagt der CottbuserLungenarzt Dr. MichaelPrediger. Zuviel Sauerstoffkann sogar gefährlich wer-den: Denn durch chemi-sche Reaktion steigt auchder Kohlendioxidgehalt imBlut – das kann unkontrol-liert bis zur sogenannten

CO2- Narkose führen: Lebensgefahr! Auch Wellness- und Ernährungsindus-trie wittern hier längst schon ihrenMarkt. Getränke mit erhöhtem Sau-erstoffgehalt kann man trinken,wenn man sie mag: Eine Wirkung aufdie Gesundheit ist nicht zu erwarten.Sauerstoff löst sich nur geringfügig in

Flüssigkeit und wird über den Magenweitaus schlechter aufgenommen alsüber die Lunge. Dabei gibt es die Extraportion Well-ness ganz unkompliziert und völligkostenlos: Bewegung an frischer Luft.Was Generationen vor uns priesen,davon halten auch Fachärzte viel:„Richtiges Atmen, besonders wennman sich dabei bewegt, das trainiertaußer dem Lungen- und Bronchialsys-tem den gesamten Organismus. Da-mit kann sich jeder selber etwas Gu-tes tun“, so Michael Prediger. „DieZelle arbeitet wie eine Chemiefabrik.Wird der Betrieb angekurbelt, wirddie Versorgung besser, steigt derEnergieumsatz. Wer das regelmäßigmacht, der trainiert auch sein Atem-system.“ Und wem vor Angst oderStress die Luft wegbleibt: TIEFDURCHATMEN wirkt tatsächlich! Kör-per, Geist und Seele entspannen sichdurch den zusätzlichen Sauerstoff.Übrigens ohne Risiken und Neben-wirkungen.

>> Sylvia Belka-Lorenz

� � � � � � � �Tief durchatmen!Sauerstoff ist ein Lebenselixier, weiß auch der Cottbuser Lungenarzt Dr. Michael Prediger

Sauerstoff ist ein Lebens-Mittel imSinne des Wortes. Ein Element, ohnedas keine einzige Zelle in unseremKörper arbeiten oder auch nur über-leben kann. Was hat es auf sich mitdem Stoff, aus dem das Leben ist?

Dr. Michael Prediger,Chefarzt der III. Medizi-nischen Klinik am CTKCottbus. Foto: Helbig

Page 21: Viva Vita Februar 2011

FITNESS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

„Mit Funktionskleidung solltedas Joggen im Winter eigent-lich kein Problem sein“, sagtdie Ultramarathon-LäuferinBirgit Lennartz aus Lohmarbei Bonn. Diese Kleidungsorgt dafür, dass der Schweißweg von der Haut transpor-tiert wird. So kommt der Jog-ger nicht so schnell ins Frös-teln und kühlt nicht aus. An-derenfalls droht eine Erkäl-tung. Beim Laufen selbst istKleidung aus anderem Material zwar noch kein Prob-lem. Aber wenn der Joggerzum Ende seiner Runde lang-sam läuft oder auch mal ste-hen bleibt, klebt ihm dasdurchnässte und kalte Baum-woll-Shirt am Körper – die Er-kältungsgefahr steigt enorm.Einem Irrtum beim Joggen er-liegen sowohl Anfänger alsauch immer mal wieder Profis:Sie ziehen sich im Winter zuwarm an. Denn sie können

sich an der Haustür nicht vor-stellen, dass es ihnen bei die-sen Temperaturen und dieserKleidung jemals warm werdenkönnte. Doch bereits nach we-nigen hundert Metern hat sichder Jogger warm gelaufenund die anfangs scheinbar vielzu kühle Kleidung erweist sichals goldrichtig. Geht der Jog-ger dagegen im Winter ausdem Haus und ihm ist warm,wird er später beim Laufenviel zu sehr ins Schwitzen ge-raten – auch so nimmt die Er-kältungsgefahr zu. „Wennman losläuft und fröstelt, istman richtig angezogen“, soPhysiotherapeut und ehemali-

ge Top-Marathonläufer KurtStenzel aus Frankfurt.Bewährt hat sich im Winterdas „Zwiebel-Prinzip“. Fürden Oberkörper bedeutet das:Unterhemd oder T-Shirt, darü-ber ein langärmeliges Shirt

und eventuell noch eine Ja-cke. Letztere ist vor allem beiWind ratsam, sie sollte daherwinddicht sein. „Bei Wind fühlt sich die Tem-peratur noch kälter an als siewirklich ist“, erklärt Stenzel.

Die Laufhose sollte im Winterlocker sitzen, selbstverständ-lich lang sein und aus wär-mendem Material bestehen.Wichtig sind auch Mütze undHandschuhe. „Ansonstenkann man sich ganz schnellunterkühlen und ist empfäng-licher für Viren und Bakte-rien“, erklärt Martin Engel-hardt, Orthopäde und mehr-facher Ironman-Sieger. Wirdes während des Laufs zuwarm, können die Handschu-he ohne weiteres in der Ta-sche verstaut werden. Die Mütze oder wenigstensein Stirnband sollten am Kopfbleiben, schließlich verliertder Körper sonst einen Groß-teil seiner Wärme über denKopf.

>> Sabine Maurer

Grauer Himmel, kalte Tempe-raturen, vielleicht auch nochRegen oder Schnee – gejoggtwerden kann (fast) bei jedemWetter. Beim Training und beider Kleidung ist jedoch eini-ges zu beachten.

Buchtipp

Richtig Joggen

In diesem Buch erfährt der Leser alles, was er fürsein persönliches Laufprogramm benötigt. Er lernt, dasrichtige Tempo zu finden. Er erfährt, welche positiven Aus-wirkungen Joggen auf das Herz, das Kreislaufsystem, dasAtmungssystem und die Muskulatur hat, und er liest, wel-che Vorbereitungen notwendig sind, um Muskelkater zuvermeiden. Weitere interessante Themenbereiche sind: dierichtige und gesunde Ernährung für Läufer, Joggen als vor-beugende und rehabilitative Maßnahme zum Beispiel beiRückenschmerzen und Osteoporose oder wie Joggen beimAbnehmen helfen kann.„Joggen“, Thorsten Dargatz, Verlag Copress; ISBN-13: 978-3767906235, 10,90 Euro

Joggen im Winter

ANZEIGE

» Jetzt den Albinus-Service nutzen:Diabetische Fuß-Sprechstundein Cottbus, Di und Do15 bis 17 Uhr; Forst und Gubennach Absprache«COTTBUSKarlstraße 61, Tel.: 0355 22398

GUBENBerliner Straße 6, Tel.: 03561 553146

FORSTKleine Amtstraße 2Tel.: 03562 661311

Die Schuhversorgungam diabetischen Fuss

Der Albinus-Tipp für gesunde Füße

Durch rechtzeitige und gezielte Prophy-laxemaßnahmen kann das Risiko eines di-abetischen Fußsyndroms um ein Vielfachesminimiert werden. Die Albinus Orthopädie-Schuhtechnik Cottbus misst elektronischIhren Fußdruck und informiert auf Basisder Ergebnisse über die Versorgung mitgeeignetem Schuhwerk, speziellen diabe-

tischen Einlagen oder Schuhzurichtungen.So geben Sie sich und Ihren Füßen Sicher-heit und können weitreichende Folge-schäden verhindern. Auch bei anderen Fuß-und Schuhproblemen können Sie auf die

langjährige Erfahrung von Albinus bauen.

albinusOrthopädie Schuhtechnik

Page 22: Viva Vita Februar 2011

22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ERNÄHRUNG

herrscht bei uns ja nicht mehr. Aller-dings gibt man meist doch nach, einbisschen ist es auch wie ein innererZwang. Und außerdem stecken in vie-len Dingen, nach denen es uns gelüs-tet, auch wertvolle Nährstoffe, die wirim Winter besonders brauchen.

Was braucht man im Winter mehr nochals im Sommer?Im Winter sollte man viel Vitamin-C-reiche Kost zu sich nehmen, viel Obstund Gemüse essen. Besonders vitamin-reiche Gemüse sind Brokkoli, Rosen-kohl und Paprika. Beim Obst sollteman verstärkt zu Kiwi, Zitrusfrüchtenund Beerenobst greifen.

Welche Nährstoffe sind noch wichtig?Zink ist das zweite wichtige Element,das wichtig für das Immunsystem ist.Enthalten ist es in rotem Fleisch – alsoRind und Wild – aber auch in Käse,Walnüssen, Linsen und grünem Tee.

Vitamin C und Zink sind die Nähr-stoffe, die wichtig für das Immun-system sind.

Welche Mengen sollte man zu sichnehmen?

Bei Vitamin C sind es100 Milligramm – dasschafft man in der Regelam Tag durch Obst undGemüse. Auch die Men-ge an Zink, für Männer15 und für Frauen zwölf

Milligramm, lässt sichdurch regelmäßigen Genuss

von Käse und Fleisch gut bewältigen.

Frau Held, im Winter überkommt einen jaöfter der Heißhunger nach deftigem undauch mal etwas fettigem Essen – woranliegt das?Das ist ganz normal und zum Teil auchgenetisch veranlagt. Es war schon im-mer so, dass der Körper zum Winterverstärkt Fett einlagert, um für die„harte Zeit“ gerüstet zu sein. Gewis-sermaßen ist das so etwas wie unser„tierisches Erbe“. Folge ist, dass mantatsächlich im Winter Appetit auf an-dere Dinge als im Sommer hat.

Sollte man den Gelüsten nachgeben?Man muss es natürlich nicht. Mangel

Also sind keine Nahrungsergänzungs-mittel notwendig?Nein, wer sich ausgewogen ernährt,braucht in der Regel keine. Tatsacheist aber auch, dass es genau daran invielen Haushalten mangelt. Durch ein-seitige Ernährung wird das Immunsys-tem geschwächt und eine Erkältunghat freie Bahn.

Was sollte man im Winter nochbeachten?Bewegung an der frischen Luft stimu-liert die Abwehrkräfte zusätzlich.Auch Wechselduschen und Saunagän-ge helfen. Außerdem sollte man aus-reichend trinken, anderthalb bis zweiLiter sollten es täglich sein. Zu emp-fehlen sind warme Tees – am bestenungesüßt. Auch Fruchtschorlen oderWasser sind gut.

Lässt sich denn angesichts der Gelüsteauf Deftiges Winterspeck überhaupt

vermeiden?Es kommt ein bisschen auf die Veran-lagung an. Der eine neigt eher dazu,schnell Fett einzulagern und der ande-re hat gar kein Problem damit. Mansollte sich auf keinen Fall zu verrücktmachen, der Frühling kommt be-stimmt. Und da steigt auch wieder dieLust auf Bewegung und Sport.

Oder sollte man den Verlockungeneinfach immer widerstehen?Eher nicht. Verbote schaden aus mei-ner Erfahrung mehr, als sie nutzen.Denn wenn man sich etwas verbietet,dann überkommen einen nur irgend-wann Heißhungerattacken und manisst am Ende doch mehr. Entscheidendist, dass man sich ausgewogen er-nährt. Und wenn man Lust auf einStück Schokolade hat, dann isst maneben eines.

>> Mit Ulrike Held sprachMartina Albert

Mit welchen Lebensmitteln man ge-sund durch den Winter kommt, darü-ber sprach Viva Vita mit der Ernäh-rungsberaterin Ulrike Held.Die 28-Jährige arbeitet in der Stadt-Apotheke in Guben.

Gubener Ernährungsberateringibt Tipps zu gesunder Ernährungin der kalten Jahreszeit

Rezept für einen Wintersalat

Chicorée, Orangen, Äpfel,Zitrone, Zucker

Den Chicorée schneiden und unter warmenWasser waschen, damit die Bitterstoffe et-was rausgehen. Äpfel und Orangen klein-schneiden, alles mischen, etwas Zitronensaftdazu, umrühren und nach Geschmack mitetwas Zucker aufpeppen.

Zutaten:

Ulrike Held, Ernährungsbe-raterin. Archivfoto: Remus

� � � � � � � �

Mit Rosenkohl und Nüssenfit durch den Winter

Page 23: Viva Vita Februar 2011

� � � � � � � �

ERNÄHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Mehler betreibt in Gersheim bei Saarbrü-cken eine Kochschule, in der er unter an-derem indische, thailändische, kreolischeund afrikanische Kochkurse anbietet.Dementsprechend häufig verwendet erKokosmilch. In seiner Variante von TomKha Ghai, der thailändischen Hühnersup-pe mit Kokos und Zitronengras, verzich-tet er sogar ganz auf die Zugabe vonHühnerbrühe und verwendet ausschließ-lich Kokosmilch. Auch zum Marinierenvon Fleisch nimmt er gern Kokosmilch.Dazu legt er etwa Rindfleisch über Nachtin Kokosmilch und Gewürzen ein. Beson-ders gut harmoniere sie mit Ingwer,

Chili, Zitronengras und Kreuz-kümmel, sagt er.Auch für Süßes und Desserts ver-wendet er Kokosmilch. Für seine Ko-kospralinen zum Beispiel füllt er Scho-koladenhohlkugeln mit einer Creme ausweißer Schokolade und Kokosmilch, aro-matisiert mit weißem Rum und Vanille-schotenmark. Die Kugelhälften werdenverschlossen, mit einem Mantel aus wei-ßer Schokolade umhüllt und dann in Ko-kosflocken gewälzt.„In der südostasiatischen Ernährungsleh-re wird Kokosmilch eine kühlende Wir-kung zugeschrieben“, erklärt Robert Op-peneder vom Verband der KöcheDeutschlands, der eine Patisserieschulein München betreibt. In einem scharfenCurry etwa ist Chili das wärmende Ele-ment, Kokosmilch sorgt für den kühlenAusgleich. Oppeneder verwendet Kokos-milch gern in grünem, gelbem und ro-tem Thai-Curry. Gut passe sie auch zuasiatischem Fisch. Er rät, den Fisch in eine

Mischung aus Fischfond, Kokosmilch undGewürzen einzulegen.Gewonnen wird Kokosmilch, indem daszerkleinerte Fruchtfleisch mit Kokos-oder Trinkwasser gemischt und anschlie-ßend ausgepresst wird. Der auf Bali le-bende Buchautor und Heilpraktiker Pe-ter Königs rät, beim Kauf darauf zu ach-ten, dass auf der Verpackung nur Kokos-milch oder Kokosextrakt als Inhaltsstoffangegeben ist. >> Cornelia Wolter

Mehr Pfiff für Suppenund MarinadenKochen mit Kokosmilch Weiß, cremig und exotisch – so lässt sichKokosmilch umschreiben. Verwendetwird sie für asiatische Gerichte wie Cur-rys oder in karibischen Cocktails. Dochsie eignet sich auch gut in der europäi-schen Küche. Etwa als Ersatz für Kuh-milch oder Sahne, erklärt der Koch KaiMehler.

Rezept

Hühnchensaté von Kai MehlerZwei Knoblauchzehen,ein Stück Galgant, ein Ess-löffel Koriander und ei-nen Stängel Zitronengrasfein hacken. Mit 125 Milli-litern (ml) Kokosmilch,125 ml Erdnussöl, 30 mlFischsoße und 30 ml hellerSojasoße verrühren. Einenhalben Teelöffel Pfeffergrob zerkleinern und indie Marinade geben. 500 Gramm (g) Hähnchen-brust in feine Streifenschneiden und zusammenmit 120 g Bacon auf klei-ne Holzspieße stecken. Inder Marinade mehrereStunden ziehen lassen.Fleischspieße im Backofen(alternativ auf dem Grill)bei 200 Grad circa fünf bisacht Minuten von beidenSeiten knusprig braten.Saté mit Erdnusssoße an-richten und mit Koriandergarnieren.

Sie nehmen sich Zeit für sich.Wir nehmen uns Zeit für alles Andere.

Davor. Essen. Trinken. Tafel. Gedeck. Gestaltung. Danach.

Valentinstag in Zweisamkeit?

Candlelight-Dinner?Dinner for two?Fest mit Freunden?

Intim feiern?Stilvollgenießen

?• Überdurchschnittlich köstlich.

• Außergewöhnlich flexibel.

• Zuverlässig individuell.

Tel. 0355 541525 www.pcs-gmbh-cottbus.de

Page 24: Viva Vita Februar 2011

24 ............................................................................................................ BEAUTY

Die Gubener Kosmetikerin und Fuß-pflegerin Mandy Kanig kennt solcheHandgefühle im Winter aus eigenerErfahrung. „Wenn ich meine Händenicht immer wieder creme, rötet sichdie Haut, reißt ein und fängt an zubluten“, sagt sie. In ihrem Salon „LaBelle“ ist ihr Mittel erster Wahl des-halb die Handcreme von Barbór. „Sieist sparsam im Verbrauch, zieht schnellein und fettet nicht nach“, sagt dieChefin.Derweil bereitet sie einen Kunden für

die Pediküre vor. Er ist Maurer. DieHände des 58-Jährigen sind vonschwerer Arbeit geprägt. Pflege? DerKunde verneint. Doch gerade Men-schen in Handwerksberufen, zumalbei Tätigkeiten unter freiem Himmel,empfiehlt Mandy Kanig mindestensdas Tragen von Schutzhandschuhen.Schrunden, Rissen und anderen Haut-verletzungen lässt sich damit vorbeu-gen, auch Schwielen. „Manche Kun-den haben richtig Hornhaut an ihrenHandflächen. Da müssen wir zunächstmit dem Handhobel ran“, sagt die er-fahrene Kosmetikerin.Für Fachverkäuferin Tina Wildekopf istdas weniger ein Thema. Hinterm La-dentisch in der Bäckerei setzen ihrenHänden vielmehr Wasser, Desinfekti-onsmittel und die rauen Krusten derBrote und Brötchen zu, wie sie erzählt.„Ohne Eincremen ginge es gar nicht“,sagt die junge Frau. Kosmetikerin

Sandra Preuscher lässtihr inzwischen eine Ma-niküre angedeihen. „Ja,auch die Nagelpflege istim Winter wichtig“, be-tont die Kosmetikerin.Anderenfalls drohen tro-ckene Nagelhäute einzu-reißen und dadurch mitSchmerz. Kunde Ronny Tobiasschwört deshalb auf „abund zu einen Pflegestiftmit Teebaumöl. Sonstsind meine Hände soweitin Ordnung“, versichertder 36-Jährige.Mandy Kanig sagt, dass es wichtig ist,die Hände geschmeidig zu halten. Undweil ihnen Wasser – erst recht zu war-mes – Fett und Feuchtigkeit entzieht,müssen beide immer wieder ersetztwerden. „Cremes sollten deshalb stetsFett und Feuchtigkeit, zum Beispielvon der Aloe, enthalten.“ Vor allem inder kalten Jahreszeit könne überNacht auch mal ganz dick auf-getragen und dann Handschu-he drübergezogen werden,sagt Kosmetikerin ZuzannaOles. Sie ergänzt: „Fingernä-geln helfen auch Bäder mit Oli-venöl, das haben die meisten imKüchenschrank. Das Olivenöl inder Mikrowelle erwärmen unddann die Fingerspitzen einigeZeit darin eintauchen. Danachabtupfen oder auch Handschuhe darü-berziehen und noch nachwirken las-sen.“ Für reife Haut empfehle sich zudemPflegecreme mit Urea, „das machtschön geschmeidig“, sagt Mandy Ka-

nig. Und für draußensollten sich Jung undAlt im Winter eineWind- und Wetter-creme auftragen „von,Bübchen’ zum Beispiel.Die schützt nicht nurKleinkinder“, sagtMandy Kanig mit ei-nem Schmunzeln. AberHandschutzmittel Num-mer Eins für Handwer-ker und Arbeiten mitWasser und Chemieka-lien im Haushalt oderim Beruf seien Schutz-

handschuhe. „Und wer bei Frost insFreie geht, sollte jedenfalls Handschu-he tragen. Die halten nicht nur warm,sondern sorgen so durch ausreichendeBlutzirkulation auch dafür, dass dieFettproduktion der Haut nicht ge-hemmt und ihr keine Feuchtigkeit ent-zogen wird“, sagt Kosmetikerin Man-dy Kanig. >> Barbara Remus

In Wohnung oder Büro viel in trocke-ner Heizungsluft aufgehalten, imHaushalt oder im Beruf oft im Wasser„gepanscht“ oder bei Minusgradenlängere Zeit draußen gewesen – dann schreien die Hände mit trockener,schuppig gewordener Haut förmlichnach Fett und Feuchtigkeit – nach ei-ner Handcreme.

� � � � � � � �

Schöne,gepflegte Händetrotz KälteEinfache Tipps für jedermann von Gubener Fachfrauen

Farbtupfer im Schnee: So rot wie Hagebutten müssen Hände aufgrund von Kälte nichtwerden. Handschuhe bieten wärmenden Schutz. Foto: B. Remus

Kosmetikerin Sandra Preusche.Foto: Remus

Olivenölbad fürdie Fingernägel

Cremes mit viel Fett und

Feuchtigkeit verwenden

Im Freien Handschuhe

tragen

Literatur zum ThemaDie Autorin UlrikeKröll entwickelte wir-kungsvolle Gesichts-massagen, die sie inihrem Buch „Jung-brunnen“ vorstellt.Sie empfielt, eineCreme, je nach Haut-

typ, Verträglichkeit, Alter undJahreszeit selbst zuzubereiten.

Jungbrunnen, 248 Seiten, ISBN:978-383348473-5, 28,95 Euro

Page 25: Viva Vita Februar 2011

WELLNESS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Anders als in kombinierten Sauna-Spaßbädern ist das Saunadorf in Leu-then eine Oase der Ruhe. Hier gibt esneben den fünf Saunen keine Zusatz-attraktionen wie Planschbecken. Allesist darauf ausgerichtet, dass sich Kör-per und Geist entspannen. So genießeich in den Saunapausen beispielswei-se, es mir mit einem Buch im Winter-garten gemütlich zu machen oder las-se die Gedanken beim Anblick der ver-schneiten Außenanlage schweifen.

Als Saunaneuling habe ich im Sauna-dorf van Almsick zuerst das 60 °C war-me Kräuterbad ausgetestet. Über einekleine Brücke ist die hölzerne Hütte imAußenbereich schnell zu erreichen.

Gut für Bronchien und KreislaufBevor das eigentliche Saunabadenaber beginnt, weist mich BetreiberinJutta van Almsick in die Saunaregelnein. So dusche ich mich erstmal gründ-lich ab, um den überflüssigen Fettfilmvon der Haut zu waschen. Gut abge-trocknet, genieße ich kurze Zeit späterbei entspannter Musik das Kräuter-bad. Dabei versprühen Kräuterdüfteein angenehmes Frischegefühl. Weilfür mich die 60 °C sehr angenehmsind, bleibe ich, bis die 15 Minuten inder Sanduhr abgelaufen sind. Natür-lich muss man nicht so lange aushar-

ren, wenn man sich unwohl fühlt.Diese Ansicht unterstreicht auch Juttavan Almsick. Durch sie weiß ich jetztauch, dass ich mich nach jedem Sauna-gang verschwitzt an der frischen Luftabkühlen sollte. Das stärkt die Bron-chien, beugt Erkältungen besser vorund stabilisiert den Kreislauf. Damitich aber nicht zu sehr friere, hülle ichmich lieber in ein Handtuch ein. Ge-nau wie Bademäntel und -latschen,bekommt man diese an der Rezeptionausgeliehen. Nach einigen Minuten fühle ich michsoweit aklimatisiert, dass es unter diekalte Außendusche geht. Hier wascheich den Schweiß nach den Kneipp-Re-geln ab, die mir Jutta van Almsick an-fangs erklärt hat. So soll man beim Ab-duschen mit der gegenüberliegendenSeite des Herzens beginnt. Angefan-gen beim rechten Bein gehe ich zumlinken über. Dabei wende ich das Was-ser jeweils von außen nach innen an.Es folgen die Arme, der Rücken, derBauch, das Gesicht und ganz zumSchluss beiße ich die Zähne zusammenund stelle mich für eine Millisekundeunter die kalte Dusche. Jetzt kommt mir das Dampfbad gera-de richtig. Im Vergleich zum Kräuter-bad herrschen hier zwar nur 50 °C,doch die Luftfeuchtigkeit beträgt80 Prozent. Folglich habe ich das Ge-fühl, dass es hier genauso heiß ist, wiein einer normalen Sauna. Nicht zuletztliegt das daran, dass durch die hoheLuftfeuchtigkeit auf der Haut keineVerdunstungskälte entstehen kannund somit kein Wärmeausgleich statt-findet. Dementsprechend neblig ist es

auch. Nach fünf Minuten verlasse ichschon wieder das Dampfbad, um ent-gegen aller Ratgeber etwas Wasser zutrinken. Denn mit Durst kann ich inder Sauna nicht entspannen.

Sandelholz als Peeling für den KörperAls nächstes gehe ich in die Aufguss-sauna, die im Zwei-Stunden-Takt vonJutta van Almsick angeboten wird.Durch verdunstetes Wasser auf heißenOfensteinen entsteht hier bei 85 °C ei-ne hohe Luftfeuchtigkeit. Dem Auf-gusswasser werden ätherische Öle zu-gesetzt, die einen angenehmen Duftverbreiten. Und während Jutta vanAlmsick Sandelholzsalz für das Haut-peeling verteilt, erklärt sie, dass gera-de Aufgussneulinge sich auf die mitt-lere oder untere Bank setzen sollten.Denn oben staut sich die Wärme. Daich genügend Platz habe, setze ichmich auch gleich so hin, dass Po undFüße auf einer Ebene sind. Das entlas-tet den Körper zusätzlich. Nach diesen drei Saunaeinheiten binich trotz vieler Zwischenpausen ziem-lich geschafft. Da man weder hungrignoch mit vollem Magen in die Saunagehen soll, gönne ich mir zum Ab-schluss noch eine Kartoffelpizza ausder hauseigenen Küche. Die holzbe-feuerte 90 °C-Gartensauna und die110 °C warme Erdsauna mit ihrem of-fenen Kamin spare ich mir für dasnächste Mal auf. Dann bringe ich nochmehr Zeit zum Entspannen mit undmache danach keinen Sport mehr.Denn dafür befand sich mein Körperletztens zu sehr im Ruhemodus.

>> Vivien Czepok

� � � � � � � �Die goldenen Saunaregeln im WinterGerade in kalten Wintermonaten ist ein starkes Immunsystem sehr wichtig – ein Besuch in Leuthen

Neben einer gesunden Ernährung be-wirken auch regelmäßige Saunagängewahre Wunder. Worauf man achtenmuss und was absolute Tabus sind,haben wir in einem Selbsttest im Sau-nadorf van Almsick in Leuthen, einemOrtsteil von Drebkau, herausgefun-den.

Das Saunadorf van Almsick in Leuthen ist ein Ort der Ruhe. Bei fünf verschiedenen Saunenkann hier der Alltag hinter sich gelassen werden. Fotos: privat

Page 26: Viva Vita Februar 2011

26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RÄTSEL

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11Lösungswort:

4

11

7

2

6

8

5

3

1

9

10

Haupt-stadt desSudan

irischeRebellen-armee

einer derVornamenMozarts

gefülltesfranzö-sischesGebäck

unbe-stimmterArtikel

Papyrus-bootHeyer-dahls

Saug-strömung

Haarfarbe

kurz:um das

Aus-lassungs-zeichen

Abart

Freundvon OldShatter-hand

größterErdteil

franzö-sisch:See

Schank-tisch

konzen-trierterFruchtsaft

Jurist

Papagei

italie-nischerGruß

franzö-sisch:Liebe

FlussdurchMünchen

mit demDrahteselfahren

Wort beiBegeg-nungen

winter-licherNieder-schlag

franzö-sischerNameNizzas

grie-chischeLaute

gekörntesStärke-mehl

hand-festerMann

Augen-flüssig-keit

Kur-gebühr

herbei

falscheZeitungs-meldung

Zeich-nung imHolz

aus derMode ge-kommen

altesApo-theker-gewicht

einge-schaltet

einDutzend

ein Hand-zeichengeben

Professorim Ruhe-stand

Haarkleidder Tiere

italie-nisch:bitte

kinder-sprach-lich:Hund

starknieseln

Ausrufder Em-pörung

Neben-fluss derMosel

Urlaubs-ort in derSchweiz

spanisch:Stier

türkischerSchnaps

Hoch-weide

anwidern

nord-deutsch:Brot-kanten

Form desSauer-stoffs

weit weg

besteZeugnis-note

Gersten-saft

baye-rischerBier-rettich

Stadt inBaden

RiffebildendesTier

altesApo-theker-gewicht

Faultier

Zaren-name

nor-discherMänner-name

Addi-tions-zeichen

Apfel-sinen-limo

Aufzeich-nungen

Ballsport

Verlustdes Ver-mögens

RM112538 201101

VivaVita gratuliert

der Gewinnerin

der Januar-Ausgabe:

Margit Jannschk

aus Kolkwitz

Herzlichen

Glückwunsch! *legion, 0,50 Euro/Anruf aus dem deutschen Festnetz,ggf. abweichende Mobilfunkpreise

Teilnahmeschluss: 7. Februar 2011

Wenn Sie das Lösungswort erratenhaben, rufen Sie uns an unter:

01379-373028*

Gewinnen Siemit Viva Vita!

Das Buch will die Vorstellung wecken,dass das Hirn veränderbar ist, dasses sich verbessern kann, dass dieim Alter wachsende Selbstdiskrimi-nierung des Denkens obsolet ist.Die Botschaft lautet: Wir müssenetwas für das Denken tun. Tun wir esgezielt, könnten die Folgen nicht nurbei Erwachsenen, sondern auch beiKindern überraschende Wirkungenerzielen.

Frank Schirrmacher

Unser Preis:1 Buch „Gehirntraining“

Page 27: Viva Vita Februar 2011

��������� � ������ ��� ����������� �����

Das Gesundheitsjournal für die Lausitz

Das Gesundheitsjournal für die Lausitz

������ ������ �� � �� ������ ��

���������� ����� ��������������������� ������ � ������ ��� ��

����� ������ ����� ����������� �� � ��� �������� ���

� �������� ���� � � ���� ��� ���� �������� ������� ���� � ����������� �������������� � � ������������ �� �!��"��#�������� � $��� %��� ���� &�'� �"���'������������� ��� ��� �� � �� �� ��� � � � ��� ��� ��� � �

Alles kommt in Bewegung�� ��� ������ � ���� ���� ����

Wellness Wenn der Rücken schmerzt

Gesundheit Darmkrebs & Weltnierentag

Fitness Los geht’s – Joggen, Spazieren,

Rad fahren

Ernährung Alles Bio?!

Beauty Neuer (Frisuren-)Schnitt gefällig?

Die Gewinner unseres Fotowettbewerbesim Viva Vita Spezial:

Mit freundlicher Unterstützung

die Sprösslinge der Familie Rudnicki aus Forst

Sofie aus Neuhausen Spree, 1 Jahr

2. Preis: 1 Babyschwimmkurs (Dauer: 10 Wochen) und

ein niedlicher Spreewelten-Plüsch-Pinguin

1. Preis200 Euro Gutschein von Storchennest

Reinke

Emma Charlott aus Guben

3. Preis1 Babyposter

vonFoto Winzer

3Käsehoch

�������������� ��� ����� ��������� ���� �������� �������

� ����������

�������� ������ ��������������� ���������������������������������� �������������� ����

� !"# !$"""!% ������� &��' #�% � #() *���% +��������'�����,-��'��% ---'�������������'��

���������� ����� �� � ������ � �

�������� ���

����� ���

��������� �� � � ����������� ���� �� �� �

�� ��������� ������������� ���

� !"# !$"""! .�� /�0% ������� &��' #�% � #() *���% +��������'�����,-��'��% ---'�������������'��

Page 28: Viva Vita Februar 2011

Saunieren wird in Deutschland immer beliebter. Denn die Wech-selbäder sorgen nicht nur für eine Stärkung der Abwehrkräfte. Die Vielfalt der Saunaarten und deren individuelle Anwendung ermögli-chen zudem gezielte Wirkungen auf die Entspannung der Muskula-tur, die Verbesserung der Haut, die Psyche sowie das Wohlbefinden. Deswegen sind auch Heimsaunen sehr begehrt. Informationen zu Regeln des Saunabades sowie allgemeine Fakten zum Saunabau erhalten Sie unter: www.saunabund-ev.deDie Internetseite www.sauna-ratgeber.de gibt zudem gute Übersicht über die verschiedenen Saunavarianten. ���������

��� ���� ������������������

&Sauna Co.���������� ��� ����������

������������

����� ����� ��� ������ ��� �����

Öffnungszeitentäglich von 10 Uhr bis 21 Uhr

Donnerstag bis Samstag bis 22 Uhr

Jeden letzten Freitag im Monat Mitternachtssauna und

Mondscheinschwimmen

Hauptstraße 39, 03185 TauerTel.: 035601 897227

E-Mail:[email protected]

Internet: www.christinenhof.net

Ankommen – Entspannen –

Und den ganzen Tag lang das gute Gefühl,zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige zu tun.Das ist das Motto des Sport- und Tagungs-hotels Christinenhof & Spa in Tauer. Um die-sen Leitgedanken täglich umzusetzen, hält der Wellnessbereich des Hotels eine Vielzahlvon Angeboten bereit. So gibt es zum Beispiel den Frauen-Tag, an dem Sie sich in einem Bad aus Milch, Honig, wertvollen Aromaessenzen und Rosenblüten wie einst Kleopatra fühlen können. Beim Männer-Tagkann Er sich in einem Bierbad, bei einer Rückenmassage und einer Kosmetik speziell für sensible Männerhaut entspannen.

Für jeden gibt es das passende Angebot.Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Wohlfühlen

��� ����� �� �������� ���� ������������������ ������������� � �� ��

���� ����� �������� ��� !�"# ���$��% !�&�'!(�(� )���% *�+������������

���������