VERTIEFTE DECKENUNTERSUCHUNG -1160...
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VERTIEFTE DECKENUNTERSUCHUNG - 1160 WIEN
Schloß Petronell:
Bei diesem Projekt wurde die HFA zur Beurteilung der
Bausubstanz hinzugezogen, da man eventuellen
Schädlingsbefall bzw. den Zustand des vorhandenen Holzes
nicht ohne weitere Hilfsmittel prüfen konnte.
Der anschließende Bericht der HFA enthielt eine Übersicht
mit den in Mitleidenschaft gezogenen
Tragwerksbestandteilen.
Abb.: Übersicht Deckenfelder
Aufgrund von Untersuchungen im Labor wurde für jeden
Tram eine Aussage zum Ausmaß der Beschädigung getroffen.
Abb.: Auszug der Beschädigungen im Deckenfeld 3
Nach Vorliegen des Berichtes wurden dann jene Teile, die
nicht mehr zu retten waren ersetzt, die anderen
bestmöglich saniert bzw. verstärkt.
Schloß Petronell:
Schadensbilder und Ertüchtigung von Decken
Schadensbilder
Sanierungsmaßnahmen
Holz – Beton – Verbunddecke
0 Innen verbautes Holz, ständig trocken, Anflug
durch holzschädigende Insekten nicht möglich oder
Holzquerschnitt kontrollierbar (mind. dreiseitig
einsehbar), kein chemischer Holzschutz erforderlich
1 Innen verbautes Holz, ständig trocken, Anflug
durch holzschädigende Insekten möglich;
vorbeugend gegen Insekten Iv-Resistenzkl. 3
(Splintanteil max. 10%)
2 Holz, das weder dem Erdkontakt noch direkt der
Witterung oder Auswaschung ausgesetzt ist,
vorübergehende Befeuchtung möglich, vorbeugend
gegen Insekten und Pilze Iv-, P-Resistenzkl. 3
(splintfrei)
Gefährdungsklassen Holz
P gegen Pilze vorbeugend wirksam (Fäulnisschutz)
W für Holz, das direkter Bewitterung ausgesetzt ist, jedoch ohne ständigen Erd- oder Wasserkontakt
E für Holz mit ständigem Erd- und/oder Wasserkontakt
4 Holz in dauerndem Erdkontakt oder ständiger starker Befeuchtung ausgesetzt. Vorbeugend gegen Insekten und Pilze einschließlich Moderfäule, Holzschutzmittel gegen Auswaschung geschützt (Fixierung) Iv-, P-, W-, E-Resistenzkl. 1 (splintfrei)
3 Holz, der Witterung ausgesetzt, aber ohne Erdkontakt; vorbeugend gegen Insekten und Pilze, Holzschutzmittel gegen Auswaschung geschützt (Fixierung) Iv-, P-, W-Resistenzkl. 2 (splintfrei)
HolzschädlingePilze und Insekten
Schadensfälle Holzbauteile + FolienMehrzweckhalle
Dampfsperre
Die Dampfsperre muss dicht sein.
Ecken und Stöße überlappend + verklebt
Der Dampf entweicht sonst in die Wärmedämm-Ebene
und kondensiert – WASSER (wechselnde Feuchte)
zerstört das HOLZ
Schädigungendurch Nässe und wechselnde Feuchte
Schädigungen der Dippelbaumdecke durch Regenwasser aufgrund beschädigter Dachziegel
Folgen eines Badeinbaus mit mangelnder Abdichtung
Schädigung durch Pilzbefall (Echter Hausschwamm)
Schädigungen in der Auflagernische
Schäden an einem Dippelbaum
Befallenes Holz – nicht mehr tragfähig
Spuren von Insektenbefall
Schädigungen
SchädigungenWasserschaden 1130 Wien
Untersicht Dippelbaumdecke
Deckenöffnung
Deckenöffnung von oben
LÖSUNG
• Entfernen der schadhaften Oberflächenteile (Aufbauten etc.)
• Unser Partner fürs Grobe, die HFA, kann Auskunft geben über die Art des Pilzbefalls und wie dieser zu behandeln ist (Trocknung etc.)
• Fungizide Behandlung des betroffenen Bauteils
Schadensfälle Holzbau
Brauner Keller- oder Warzenschwamm
Eichenporling
Wasserschaden 1150 Wien
Zu große Durchbiegung
- Teilauswechslung
(Verstärkung mit seitlichen Laschen)
- Polymerchemische Sanierung
- KonsolenausbildungEinzelne Tramköpfe geschädigt
- zusätzlich angeordnete Holz- oder Stahlträger
- Auswechseln der Balken
Einzelne Balken durchgehend
geschädigt
- Ergänzung durch Polymerbeton
- Ausbildung eines Konsolenauflagers
- Totalauswechslung (Deckentausch)
- Abhängung schadhafter Kleinbereiche durch
Verstärkungslaschen Durchgehende Schädigung
der Auflager
Deckenerhaltung und -sanierung
Schäden und mögliche Sanierungsmaßnahmen
Schäden und mögliche Sanierungsmaßnahmen
Zu große Durchbiegung
- Holzrippendecke
(Holz – Holz - Verbundtragwerk)
- Holz – Beton - Verbundtragwerk
Schwingungsanfälligkeit
Schäden an den Holzbauteilen
(Schadensbeschreibung)
Mögliche
Sanierungsmaßnahmen
Laschenverstärkung im Auflagerbereich
Die Stahllaschen sind meist [ - Profile oder Pfosten aus Holz.
STAHL
HOLZ
Tragende Rippendecke
Die bestehende Decke wird unterstellt. Die Träme aus Holz
müssen den Bauzustand mittragen, haben allerdings danach
nur noch das Gewicht der Deckenuntersicht zu tragen und
sonst keine tragende Funktion mehr.
Die neue Decke ist eine SBB Decke – eine Rippendecke. Die
Rippen werden bewehrt. Die Hohlfelder werden aus
Styropor bzw. Polystyrol geformt.
Die Rippendecke ist eine leichte Betondecke, Spannweite 6
bis 8 m.
Bestand Neue Konstruktion
Sanierungsverfahren: Abhängung schadhafter Kleinbereiche
Querverteiler
I – Profile (HEA) oder Kantholz der Baustelle.
Sanierungsverfahren:Ergänzung mit Polymerbeton
Holzan – Epoxydharz
Harz 5E + Härter 2E + Quarzsand
Einbringen von Polymermörtel[Quelle: Fa. Hazet]
Neue Konstruktion über der alten Decke – diese trägt sich selbst.
Sanierungsverfahren:Hohlkörperdecke
Sanierungsverfahren
Holz Stahl
Aufdoppeln von Holzpfosten zur Tragkraftverstärkung
Das Trägheitsmoment des bestehenden Holztrams wird
durch das Aufschrauben eines Pfostens deutlich verbessert.
Verbindungsmittel in der Fuge nachgiebig –
Verschiebungsmodul C [kN/mm]
Deckenaufbau:
Tramlage
Schalung
Isolierung
Dübelanwendung als Verbindungsmittel
Stahlbetonplatte
Holz-Beton-Verbunddecke
Der Holz-Beton-Verbund ist eine Bauweise, bei der eine
relativ dünne Betonplatte (6-8 cm) mit einem Holzträger
schubfest verbunden wird. Der Holzbalken nimmt dabei die
Zugkräfte auf, während der Beton als Druckplatte wirkt.
Dadurch wird die Durchbiegung der Verbunddecke reduziert
und gleichzeitig die Tragfähigkeit erhöht! Wirtschaftliche
Grenzen liegen bei Deckenspannweiten von ca. 7 m.
Zusätzlich ergibt der Aufbeton die Wirkung einer
schubsteifen Scheibe. Hierfür ist eine Bewehrungsmatte für
die Aufnahme der horizontalen Zugspannung in der
Betonebene einzulegen. Eine Stahlfaserbewehrung alleine
genügt nicht.
Sanierungsverfahren:Holz-Beton-Verbund - HBV
Die Holz-Beton-Verbunddeckensysteme wurden in den
letzten Jahren sowohl für den Neubau als auch für die
Altbausanierung sehr stark weiterentwickelt und gewannen
daher immer mehr an Bedeutung.
Holz-Beton-Verbunddeckensysteme sind eine Alternative
zu den herkömmlichen Deckensystemen (Holzdecken,
Betondecken), die wie jeder inhomogene Aufbau die
Vorteile der Einzelelemente zu vereinen versuchen, um so
den immer höheren Ansprüchen zu genügen. Abgesehen
von den verschiedenen Deckenaufbauten und Verbund-
systemen wird versucht, die Zugfestigkeit des Holzes und
die Druckfestigkeit des Betons voll auszunutzen.
ALLGEMEINES ÜBER DEN VERBUND
BETON:
DRUCKBEANSPRUCHUNG
STAHL ODER HOLZ: BIEGEZUGBEANSPRUCHUNGEN
Die Verbundbauweise ist eine Konstruktionsart, bei der in
einem Querschnitt Teile aus verschiedenen Baustoffen so
verbunden sind, dass sie zu einer gemeinsamen
Tragwirkung herangezogen werden können. Dabei wird den
Baustoffen ihre charakteristische Tragwirkung zugewiesen.
Statt der alten
Fußbodenkonstruktion und
Schüttung wird auf die Bäume eine
durchgehende 6–10 cm dicke Platte
aufbetoniert. Somit wird in der Regel
die Gesamthöhe der
Deckenkonstruktion beibehalten.
Dippelbaumdecken mit Verbundplatte
BESTAND NEUE KONSTRUKTION
Für die Übertragung der Schubkraft werden die gleichen
Verbindungsmittel wie bei der Tramdecke beschrieben
verwendet.
Die einzelnen Schritte bei der Durchführung der Verstärkung
sind sinngemäß der Tramdecke mit Verbundplatte zu
entnehmen.
Dippelbaumdecke mit Verbundplatte
„SCHUB“
Bei der Betrachtung der Spannungsverteilung am Schnitt
eines gleichmäßig belasteten Trägers werden dem
Stahlbeton als plattenförmiges Tragglied in der Druckzone
die Druckspannungen zugeordnet.
Durch die schubfeste Verbindung (z.B. durch Dübel) beider
Bauteile ist die Tragfähigkeit der Verbundkonstruktion
höher als die Summe der Einzeltragfähigkeiten.
Bewehrungsführung:
Grundsätzlich ist die Verteilerbewehrung (quer zur
Balkenachse) abhängig vom Achsabstand der Holzträger (zur
Rissesicherung und für den Spaltzug). Wegen der geringen
Betonplattendicke und der meist großen
Schwindverformungen in Innenräumen ist eine möglichst
feinmaschige Netzbewehrung erforderlich.
Außerdem kommt es vor allem bei den auf Lochleibung
arbeitenden Verbindungsmittel zu Zugspannungs-
konzentrationen rund um das Verbindungsmittel.
Eine weitere Möglichkeit der Bewehrung der
Betonplatte ist die Verwendung von Stahlfasern.
Die Fasern haben primär die Aufgabe, die geringe Zug-
und Spaltzugfestigkeit sowie das Schwindverhalten des
Betons zu verbessern.
Die Beigabe von 30 bis 50 kg Stahlfasern pro m³ Beton
(lt. Bölcskey) erfolgt im Betonmischer. Durch seine
grundsätzlich einfache Manipulation (Pumpfähigkeit)
eignet sich der Stahlfaserbeton besonders bei beengten
Raumverhältnissen (Dachbodenausbau).
Sanierungsverfahren: Holz-Beton-Verbund - HBV
SCHUB:
In der Fuge der einzelnen Baustoffe ist der Schub zu
übertragen. Die Verbindung kann nicht starr erfolgen
(baupraktisch derzeit nicht umsetzbar).
Als Verbindungsmittel in der Schubfuge können
im STAHLBAU: Kopfbolzen aufgeschweißt
- im HOLZBAU: Schrauben oder Bewehrungsstäbe
verwendet werden.
Die Verbindung ist statisch-elastisch (nachgiebig).
Die Tragwirkung gegenüber der konventionellen Bauweise
ist deutlich verbessert.
Freigelegte Dippelbaumdecke mit Dübeln und Bewehrung für die Betonplatte
Projekt: Sanierungsverfahren: Kopfbolzenverfahren
Verbundträger mit einer Perfobondleiste
Auszug aus einer Holz-Beton-Verbunddeckenstatik:
Schalungsplan einer gerechneten HBV-Decke: