Vereine, Gesellschaften, Anstalten

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125 -- Chr. Luerssen in Bremen (Domshaide I~r. 15) wfinscht Pflanzentausch-Verbindungen, namentlich mit stiddeutschen Botani- hem einzugehen. -- Dr. Rudolf Siebeck wurde yon Sr. Majestfit dem Kaiser durch die Verleihung der grossen goldenen Medaille ffir Wissenschaft und Kunst ausgezeiehnet. ~ --Professor Franz Unger unternimmt eine wissenschaft- liche Reise nach Dalmatien und Montenegro. Vereine, Gesellschaften, Anstalten. -- In der Sitzung der k.k. zool.-botanischen Gesellscha ft am i. Febr.~ sprach Dr. H. W. R e i c h a r d t fiber die auf Schmetterlings- raupen lebenden Arten yon Cordyceps, und legte 9`' Arten derselben zur Ansieht vor~ nfimlich Cordyceps Robertii H o ok und C. sinensis B e rke 1 e y. Ersterer ist auf Neuseeland zu Hause und wurde yon der ~%varareise durch Ritter v. Frauenfeld~ Dr. Hochstetter und J eli n ek mitgebracht. Er beffillt die Raupen yon Hepialus virescens oder vietleicht yon dem sehr nahe verwandten Hepialus hyalescens, welche in faulen Slfimmen leben und sich in der Erde verpuppen. W~ihrend sie sich zur Verpuppung anschicken, beginnt aus ihrem ~acken der Pilz herauszuwachsen, dessen Myeelium im Innern der Raupe lebt~ und namentlieh das Kopfende vollkommen ausftillt. Aus ihm erhebt sich der die Befruchtungsorgane tragende Theil, welcher aufrecht 5--6 Zoll und noch langer, und meist unverzweigt ist. Die zweite Art~ Cord. sinensis~ zuerst im Jahre 179,,,,6 yon Reaumure beschrieben~ ist im wesentlichen mit der ersteren Art fibereinstimmend gebaut~ bewohnt aber eine viel kleinere Ranpe, aus deren Kopfende der Pilz gerade hervorwfichst. Sie besitzt ein oft 9-3real getheiltes Keulehen und wird in China als Drogue sehr geseMtzt undum eiuen sehr hohen Preis als ein roborirendes und restaurirendes Mittel ver- kauft. Die vorgelegten Exemplare wurden yon Ritter v. F ra u e nfe 1d in einer Apotheke Canton's gekauft. Schliesslieh erwahnt der Vor- tragende noeh Cordyceps Gornii in Neu-Seeland einheimisch und auf Rhipopsyche Swainsoni lebend, welcher dem C. Robertsii fihnlich, aber griisser und sti~rker ist~ dann CordycepsTaylori~ welcher durch verwaehsende Verzweigung ein Clavaria fihnliches Gebilde darstellt. -- Dr. J.E. Polak sprach fiber Acclimalisation~ insbesonders der Baumwollpflanze. Er hob hervor, dass die Definition des Wortes Accli- matisalion schwer sei, und unterschied 3 Grade; t. Acclimatisation dutch Probe der einfachen Uebertragung eines organischen Wesens in eine andere Gegend; 9`'. Acclimatisation verm0ge der Analogie des Klima's nach geografischer Breite und Meeresh0he; 3. Acclimatisation dureh Zucht aus freier Wahl des Samens. Er wies nach, class wir his jetzt bei den nothdfirftigen Erfahrungen noch nicht tiber Gesetze der Aecli-

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- - Chr. L u e r s s e n in Bremen (Domshaide I~r. 15) wfinscht Pflanzentausch-Verbindungen, namentlich mit stiddeutschen Botani- hem einzugehen.

- - Dr. Rudo l f S i e b e c k wurde yon Sr. Majestfit dem Kaiser durch die Verleihung der grossen goldenen Medaille ffir Wissenschaft und Kunst ausgezeiehnet. ~

- - P r o f e s s o r Franz Unger unternimmt eine wissenschaft- liche Reise nach Dalmatien und Montenegro.

Vereine, Gesellschaften, Anstalten. -- In der Sitzung der k.k. z o o l . - b o t a n i s c h e n G e s e l l s c h a ft

am i. Febr.~ sprach Dr. H. W. R e i c h a r d t fiber die auf Schmetterlings- raupen lebenden Arten yon Cordyceps, und legte 9̀' Arten derselben zur Ansieht vor~ nfimlich Cordyceps Robertii H o ok und C. sinensis B e rke 1 e y. Ersterer ist auf Neuseeland zu Hause und wurde yon der ~%varareise durch Ritter v. F rauenfe ld~ Dr. H o c h s t e t t e r und J eli n ek mitgebracht. Er beffillt die Raupen yon Hepialus virescens oder vietleicht yon dem sehr nahe verwandten Hepialus hyalescens, welche in faulen Slfimmen leben und sich in der Erde verpuppen. W~ihrend sie sich zur Verpuppung anschicken, beginnt aus ihrem ~acken der Pilz herauszuwachsen, dessen Myeelium im Innern der Raupe lebt~ und namentlieh das Kopfende vollkommen ausftillt. Aus ihm erhebt sich der die Befruchtungsorgane tragende Theil, welcher aufrecht 5--6 Zoll und noch langer, und meist unverzweigt ist. Die zweite Art~ Cord. sinensis~ zuerst im Jahre 179,,,,6 yon R e a u m u r e beschrieben~ ist im wesentlichen mit der ersteren Art fibereinstimmend gebaut~ bewohnt aber eine viel kleinere Ranpe, aus deren Kopfende der Pilz gerade hervorwfichst. Sie besitzt ein oft 9-3real getheiltes Keulehen und wird in China als Drogue sehr geseMtzt undum eiuen sehr hohen Preis als ein roborirendes und restaurirendes Mittel ver- kauft. Die vorgelegten Exemplare wurden yon Ritter v. F ra u e nfe 1 d in einer Apotheke Canton's gekauft. Schliesslieh erwahnt der Vor- tragende noeh Cordyceps Gornii in Neu-Seeland einheimisch und auf Rhipopsyche Swainsoni lebend, welcher dem C. Robertsii fihnlich, aber griisser und sti~rker ist~ dann CordycepsTaylori~ welcher durch verwaehsende Verzweigung ein Clavaria fihnliches Gebilde darstellt. - - Dr. J.E. Po lak sprach fiber Acclimalisation~ insbesonders der Baumwollpflanze. Er hob hervor, dass die Definition des Wortes Accli- matisalion schwer sei, und unterschied 3 Grade; t. Acclimatisation dutch Probe der einfachen Uebertragung eines organischen Wesens in eine andere Gegend; 9̀ '. Acclimatisation verm0ge der Analogie des Klima's nach geografischer Breite und Meeresh0he; 3. Acclimatisation dureh Zucht aus freier Wahl des Samens. Er wies nach, class wir his jetzt bei den nothdfirftigen Erfahrungen noch nicht tiber Gesetze der Aecli-

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matisation, sondern nur fiber Daten derselben sprechen kSnnen. Der Vortragende ging dann auf die Pflanzen fiber, welche sich per ana- Logjam vorzdglicb zur Acclimatisation in siidlicheren TheiLen der Monarchic eignen, und erwiihnt die BaumwolL-Ricinus-Sesam0lpfianze~ Carthamus tinctorius~ Pistazien, Krapp, Safran~ vielleicht auch Indigo (yon dessen Cullur er jedoch nicht viel hofft). Bezfiglich der Accli- matisation der Baumwollpflanze haben die Araber sehr vieL fiir Aus- breitung der KuLtur gethan. In Persmn hat die Baumwolle sowohl in Bezug auf Breitegrade als MeereshShe eine grosse Acclimatisations- sphiire yon 23--390 N. B., und yon 0 his 4500' Meercsh0he. Es gilt als Grundsatz, (lass dort, we die RicinusSlpflanze gedeiht, aueh Baumwolle fi)rtkommt. Die Bew~isserung ist in Persian und Egypten eine ktinst- liche. Die persische Baumwolle is( zwar kurzstapplig, eignet sich jedoch vorziiglich zu vieLen Geweben~ namentLich Nankingstoffen. Der Vortragende erw~ihnt schliesslieh die egyptischen Baumwollkultur- verhiiBnisse und den Einfiuss, welchen sie auf die Agrikultur und socialen Verhfiltnisse ausfiben. -- Dr. A. Vogl lieferte Beitrtige zur Kenntniss der Ents/ehung krystallinischer Bildungen im Inhalte der Pflanzenzellen. Dutch seine Untersuchungen kam er niimLich zu dem Resultale, dass die Krystalle hiiufig im Innern yon Bl~ischen, mSglicher- weise im Zel[kerne e n t s t e h e n . - Ritter v. F r a u e n f e I d leg( eine von L e i n w e b e r eingesendete :Notiz vor fiber einen sehr alten Baum yon Comus mas L., welcher sich bei Tfirnitz in Nied.-Ocsterreich be- finder. Sein Stature misst an der Basis 15 Schuh im Umfange~ u n d e r liefert in guten Jahren 3--4 Melzen Frfichte. X.

In der Sitzung der z o o l . - b o t a n i s c h e n G e s e l l s c h a f t am 1. Miirz sprach Dr. J. E. Po l l ak fiber den Standort der Gummi resina gebenden Umbelliferen in Persian. Nach vorausgeschickten geografi- Schen Bemerkungen fiber den Karavanenweg yon lsfahan nacb Schiraz, in dessen %ahe diese Pflanzen vorkommen, erwiihnte er die Ursache, warum deren Stander( selbst yon bertihmten Reisenden, welche diese Gegend besuchten, nicht geh0rig konstatirt wurde. Er bespricht hierauf

d e n Standort und die Vegetationsbedingungen der einzelnen Arten, so des Dorema ammoniacu~n, der Ferula galbanum~ F. asa dulcis, F. asa foe(ida, F. Sagapennum~ constatirt die ziihe Ausdauer ihrer Wurzeln, das Leicbte Verderben der Samen, und gibt Daten fiber die Anwendung der Harze im In- und Auslande. Er ging dann zu den wichligen Corollarien abet, in welchen die Bedingungen er0rtert wnrden, wie diese ['flanze leicht ftir europ/iisch-botanische G~irten gewonnen werden kSnnte. - - Dr. F. J. P i c k sprach fiber einen ibm vonR. v. F r a u e n f e l d mitgelheillenFavuspilz yon einerMaus. Es gelang dent Vortragenden diesen Pitz dutch Impfung auf Menschen zu erziehen, u n d auch die Fruktifikationsorgane zu beobachten. J. Kern er leg( die eban erschienene dritte Dckade 0sterreichischer Weiden vet, so wie eine yon seinem Bru(ter Dr. A. K e r n e r ein- gesen(lete Abhandlung tiber die 0sterreichischen Orchideenbastarte, in welcher 16 soLche beschrieben, und auf 6 Tafcln abgebildct werden. - - F. Kr~isan ~iussertc seine Ansicht tiber die Bastartnatur

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der kritischen Rubus-Formen. Es set eine sowohl van Seite der Bo- taniker ols Giirtner l~ingst gemachte Erfahrung, dass die Bastarte gewisse Organe fibermfissig entwickeln, wodurch manche Momente an der Pfianze eine excessive Modifikation erleiden. Als solche werden genannl: a. die blattarligen Anhiingsel des Kelches, b. die iiber- sehwengliche Bestachelung der efianze iasbesondere an der Rispe and den Kclchcn; c. die auseinander gezerrte Inflorescenz, welche sich aus blattwinkeJst~indigen Bliilhenzweigen zusammensetzt. Tr/igt eine und dieselbe Pflanze versChieden geartete Bltithenslfinde, so set diess ein untrfigliches Zeichen der Bastartnatur; d. die fussf0rmige Theihmg und ve~schiedenartige Lappung des Blattes, e. die ungewiihnliche GrOsse der Blumen,~rone; f. g~inzliche oder theilweise Unfruchtbarkeit der Pflanze. - - Dr. A. P o k o r n y sprach fiber Gr/3sse und Alter i)ster- reichischer B~iume. Nach einleitenden allgemeinen Bemerkungen macht er namentlich auf Gruppen alter Biiume aufmerksam, welche sich zwischen Kierling und Greifenstein bet Hadersfeld, so wie auf dem Haschberge n'achst Wien vorfinden. Er bemerkte, dass diese tiber 400 Jahre alten B~iume als Reste der ursprtinglichen Waldvegetation des Kahlengebirgesauf eine Waldvegetation schliessen lassen, welche van der ?',egenw~irtigen ganz verschieden ist. - - J, Jn r a t z k a legte das ktirzlich erschienene Doppelheft des Supplementes der Bryologia europaea van W. Ph. S c h i m p e r vor, durch dessen Erscheinen einem allgemein gefiihlten Bedtirfnisse abgeholfen wird, da seit dem Erscheinen des Hauptwerkes eine grosse Zahl neuer europ/iischer Moosarten entdeckt wurde, und viele andere in demselben nur nach sterilen oder sonst unvollst~indigen Exemplaren beschriehene unr abgebildete Arten gegenw'~irtig vollst~ndiger vorliegen, deren Be- leuchlung nur van rein wissenschaftlicher Seite durch genaue Be- schreibungen und Abbildungen van dem bertihmten Aurar in's Werk gesetzt wird. Der Vor/ragende hebt die vorlreffliche Ausffihrung dieses Werkes hervor, dutch welche es das Hauptwerk in gewisser Beziehung tibertrifft, und that der darin beschriebenen und abgebildeten neuen Arten Erw~ihnung, namentlich jener, welche auch bet Wien oder tiber- haupt in Oes/erreieh vorkommen. Darunter ist Ephemerella Ftoto- wiana zu erwi~hnen, welche yam Sprecher im Ufergeliinde der Donau im Prater und in der Brigitfenau bet Wien gefunden wurde; Diera- nodontium aristatum S c h p r. van Dr. M i l d e bet Adersbach in Biihmen entdeckt; Campylopus Schwarzii S c h p r., yam sel. Dr. S c h w a r z auf dem Velber Tauern gefunden; Camp. brevifolius S c h p r. (C. subulalus Schpr. in lit.) van Dr. Milde bet Meran zahlreich gesammclt. Unter den behandelten 10 Orthotichum-Arten sind in Bezug auf die ein- heimisehe Flora bemerkenswerth O. Rogeri Brid, welches wic S e h i m p e r sich durch Untersuchung der Originale im Hedwig- Schwaegrichenschen Herbare iiberzeugte, indentisch mit O. pallens Br. ist. Es kommt in den Bergwiildern bet Wien h~iufig vor, and ver- breitet sich in den Voralpen bis gegen 5000' Hbhe, Ferner Orth. appendiculatum S c hpr. yam Vortragenden auch bet Wien, iedoch in spiirlicher Zahl and zerstrcut mit O. Rogeri, stramineum~ patens etc.

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gesellig vorkommend gefunden, und yon ibm auch selbststiindig als neue Art erkannt; in Siebenbtirgen wurde sie von M. F u s s bei Hermann- stadt gesammelt. Endlich Orth. saxatile W o o d, welches yon S c h i ,n- pe r als Species dubia aufgeftihrt wird. Es uni~erscheidet sich yon 0. anomalum hauptsfichlich durch die Moss 8slreifigeBtichse. Gestatzt auf zahlreiche Untersuchungen jedoch, welche tier Vortragende so- wohl an fremden Exemplaren als an snlchen yon Wien, wo O. saxatilr eben so h~iufig als O. anomalum vorkomml, angestellt hat, spricht er die voile Ueberzeugung aus, das O. saxatile nur eine Variet~it sei, welche dureh die mannigfaltigsten Mittelbildungen mit Orth. anomalum zusammenh~ingt. X.

- - In einer Sitzung der kais. A k a d e m i e de r W i s s e n - s c h a f t e n, mathem.-naturwissensch. Klasse am 9. Februar, legte Paul R e i u s c h , Lehrer der~aturwissenschaften in Erlangen durch Prof. F. U n g e r seine Untersuchungen tiber einige neue Algen und Pilze unter dem Titel: ,I)e speciebusgeneribusque nonnullis novis ex AI- garum et Fungorum elasse" zur Aufnahme in deren Schriften vor. Es werden in dieser Abhandlung 43 Algen und eine Pilzart beschrieben und auf 21 Tafeln abgebildet. Die ersteren geh0ren griJsstentheils der Familie der Desmidiaceen uud einigen auderen Familien an, der Pilz bildet eine neue Gattung der Hyphomyceten. Der Verfasser beschrimkt sich in der in lateinischer Spraehe geschriebenen Abhandlung bloss auf die Beschreibung dieser neuen gatlungen und Arten mit Beift'tgung der Standorte. Er bemerkt nur brieflich noch, ,dass einige wenige der neuen Algenarten bereils in getrockneten Exemplaren in der R a b e n h o r S t 'sehen europ~ischen Algenflora publicirt worden, aber noch nicht dutch genaue Diagnosen nnd Abbildungen van den an- g,'enzenden Arten beslimmter unterschieden worden seien." Alle diese Pflanzen sind in den Wiissern des fr~inkischen Florengebietes ge- funden w o r d e n . - In einer weiteren Sitzung atn 16. Februar be- richtete Profi H las i w e tz tiber die Forlsetzung seiner Arbeit tiber die Harze, die or in gemeinsehaft mit Dr. v. Ba r th ausgeftihrt hat. Die Oxydation mit schmelzendem Kali lieferte aus der Benzofi: Paraoxyben- zo~saure, eine Doppelverbindung dieser mit Protocatechus~iure, Oxyphensiiure; aus dem Drachenblut: Paraoxybenzo~s~iure, die vorige Doppeh, erbindung, Phloroglucin. Beide Iiarze gaben ausserdem einen krystallisirten K(irper yon grosser Aehnlichkeit mit einem, unter den- selben Verh~illnissen mit Berberin erhaltenen, dessert Menge abet zu klein war, um eine geuaue Untersuchung zuzulassen. Aus der AI@: Paraoxybenzo~s~iure~ Orcin. Die Verfasser siud mi tder Fortsetzung dieser Untersuchuug beschiff|igt. -- Pt'of. Dr. E. F e n z I tibergab zur Wahrun~ seines Prioritatsrechtes vorl~iufig die Diaguosen yon 5 neuen Pflanzenarten aus dem 6stlichen Sudan und beh~lt sich die niihere Besprechung derselben bei der 13eberreichunff der grtisseren, far die Denkschriften bestimmten Abhandlung vor. Die gedachten Arten sind: 1. Lamprodithyros Russeggeri aus der Ordnung der Commeliuaceen, mit L. rivularis und lanceolatus verwandt: 2. Vallisneria aethiopica. die kleiuste aller bisher bekannten Artcn; 3. Cadalvena spectabilis,

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eine Zingiberacee, den Typus einer neuen, mit Kaempferia zuniichst verwandten Gattung bildend, welche sich durch ihren zweif~icherigen~ bloss zweieiigen Fruchtknoten und den Mangel der verk~immerten ~ebengriffel yon allen tibrigen Gattungen dieser Ordnung unter- scheidet; 4. Adenium speciosum, aus der Ordnung der Apocyneen, yon A. Hongh el durch die ArL ihrer Behaarung und den trauben- artigeu zweigabeligen Bltithenstand verschieden; 5. Maerva (Nie- buhria) aethiopica, aus der Ordnung der Capparideen, mit Niebuhria oblongifolia DC. einigermassen verwandt und die Einbeziehung der Gattungen Niebuhria und Streptocarpus in die altere, yon Forskai aufgestellte Gattung l~la~rva rechffertigend.

- - In einer Sitzung der s c h l e s i s c h e n G e s e l l s c h a f t fa r v a t e r t ~ i n d i s c h e K u l t u r am 12. Jiinner z u B r e s l a u , sprachDr. Mild e tiber die oberschlesische echte Triiffel Tuber concolor (hiiufig u. a. bei Gleiwitz), and legte Exemplare vor; in Breslau kommt all- jfihrlich in nicht unbedeutenden Mengen eine falsche Trtiffel, Sclero- derma vulgare auf den Markt, ein'Bauchpilz, dessen Verkauf polizeilich inhibirt werden sollte, da er gesundheitsseh~idlich ist. Welters legte derselbe eine Anzahl neuer oder sel/ener schiesischer Moose vor, Platygyrium vepens, Braehythecium albicans yon Cudowa; Hypnum palleseens, reptile, sarmentosum, giganteum, exannulatum, Lescarea .,:triata var. saxicola, Bryum Mildeanum, Mnium cinclidioides, Plagio- thecium Sehimperi, Ptychodiam plicatum~ ttylocomnium Oakesii, Bra- chythecium rivulare, Sphagnum Lindenbergii yore Riesengebirge, flypnum Wilsoni bei Liegnitz u. a. Der Sekretiir F. Cottn halt einen Vortrag tiber die Veriinderungen, welche die Larven der bandf(issigen Halmfiiege (Chlorops taeniopus) in den Zellen der yon ihnen an- gefressenen Wcizenhahne herbeiftihren. In dem obersten Halmgliede, zuniiehst unter der Aehre, erzeugt diese Larve~ yon oben nach unten herabsteigend~ unler der Oberhaut eiuen Fresso'ang, an dessen Ende sie sich in eine Scheinpuppe umwandelt, um nach einiger Ruhe Anfang August als vollkommene Fliege auszuschltipfen. In jedem Hahne finder sich nur eine, selten 2 Larven, die dann 2 getrennte Fressgfinge bildcn. Von der Larve wird im Fressgange zunachst das grtine Rinden- parenehym zwisehen den peripherischen Gefiissbtindeln zerstiirt, ein Theil der obersten Zellen in eine gelbliche formlose Substanz ver- wandelt, welche die Wundfiiiche tiberzieht, in dieser sind einzelne Gefiisse, resp. Stiicke derselben aus dem angegriffenen Btindel ein- geklebt. Die Parencbymzellen zuu~ichst unter der Wundfliiche ve r - liingern sich zum Theil sebr bedeutend, indem sie erin6umartig in lunge cyliudrische und kugliehe Papillen auswaehsen; tiberhaupt ist das Parenchym in der N~ihe des Fressganges bedeutend, und, zwar in radialer Riehtung ausgedehnt. Es scheiut, als sei in Folge des yon der Wundfiiiche ausgehenden Reizes die Ern~ihrung de'r Zellen, uud wahr- seheinlich auch der St~'om der Bildungsfltissigkeit yon der normalen, vertikalen, nach der Aehre emporsteigendeu Riehlung abffelenkt~ und in eiue radiale umgeiindert worden; daher sind auch die angegrifl'enen Halmglieder bedeutend verdickt~ [eicht tier 0uere nach brechend~

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me|st im Innern nicht hohl, dagegen gar nicht nach oben geslreckt~ so (lass sic aus dem sle umhfillenden Blatte gar nicht odor nut wenig herauslreten; ebenso bleibt die Ern~ihrung der Aehre selbst zurfick~ daher die K0rner wenig und zum Theil gar nicht re|fen. Spfiter erholte sieh jedoch ein Theil der Aehren mehr odor wen|get vollst~indig, so class der yon den Choropslarven ausgehende Reiz nur vorfibergehend die Riehtung des Bildungssafles ablenkle. Die gaaze Erscheinung be- weist~ dass der Sehade der Chloropslarven nicht auf der Zersl0rung eines Theils des Rindengewebes~ sondern auf einem vergiftenden~ und die normale Ernfihrung abfiudernden Reize auf das Parenchym be- ruht~ der mib den Gallenbildungen verwandt ist~ und vermuthlich yon einem yon ihnen ausgeschiedenen giftigen Secret ausgeht. Wahr- scheiulich is| der verderbliche Einfiuss der sogenannten Hessenfiiege und Roggenmade (Cecidomyia de,r und secalina) auf die jungen Gelreidehalme in iihnlichen Verhfiltnissen begrtindet.

In der Sitzungvoln 26. j~inner berichtete der Sekretiir, dass er den vrfo]greichenVersuchgemachthabe, in einem sogenannten Seeaquarium neben einer grossen Anzahl der iuteressantesten niederen Sooth|ere auch Meeralgen zu eultiviren. Oureh die Gfite des Herrn W. Alfred Lloyd~ Cuslos des Aquarium im zoologischen Garten zu Hamburg~ wnrdeu demselben mcbrere grtine, braune und rothe ~Igen yon den Ktisten des stidlichen Englands zugeschick~, welche unbesch~idigt an- kamen m,d nunmehr in einem kaum einen Kubikfuss Seewasser ent- haltenden Glasgef~iss sich welter entwickeln und fructiliciren. So unter anderen : Bornetia secundiflora, Philota elegans, Spirulina Thuretii, Laminaria saecharina, Cladophora rupestris, Derbesia marina~ De- lesseria sanguinea, alata, Polyides rotundus~ Ulva latissima~ Co- rallina officinalis, Coecotylus membranifolius~ Cladostephus spon- giosus, Sphacelaria cirhosa u.a. Auf den Steinen entwickeln sich zahlreiche Krustenalgen (Itildenbrandtia, Rails|a, Melobesia). Zahl- lose marine Diatomeen bedeckcn die Glasw~inde. So erscheint es mOgIich, mit einem geringen Vorratl~e yon Seowasser, der nie erneut zu werden braucht, die Entwicklungsgeschichte der interessantesten Seealgen in seinem Zimmer mit gr~sserer Bequemlichkeit zu studiren, als dies in der Regel an der Ki~s|e selbst m0glich |st. Hierauf hielt Herr General-Ma~or v. J a c o b | einen Vortrag fiber die Agaveeu im Allgemeinen und deren systematische Ein|heilung. Nachdem derselbe die iiltere Geschichte dieser nur in Amerika vertretenen interessanten Pflanzenfamilie gegeben, yon der Linn6 nur 4 Arten kannte~ verweilte er be| den Be~u'beitungen der bis jetzt unterschiedenen 3 Gattung'en tier Faro|lie (Agave, Fourcroya und Beschorneria) durch Kun th , welcher u. a. yen ers/erer Gatlung 20 Arlen nach den Bltithen uud 28 andere ohne Blfi|hen charaklerisirle. Hierauf folgle eine Kritik der Systeme des am 21. Mi~rz 186t in dem Aller yon fast 88 Jahren dahin- gescbiedenen, um die Bolanik so hochverdienten Ftirslen S a 1 m-D yk- R c i f e r s c h e i d t , sowie des Professor KarlKoch~ yen denen der ertsere 46Agaveenmld 3Fourcroyen~ derletztere64 Agaveen und 5 Fourereyen feslslelIh,. Hieran schloss der Vorlragendc eine Dar-

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slellung seines eigenen Systems, welches soelwn in der hamb. ,Garten- ZIg. ~' (Versuch zu einer systematischen Ordnung der Agaveen, IS64), ver(ilTentlicht worden ist. Bei einer Familie, deren Arten in unseren G~rten selten, oft in Jahrhunderten nicht, zur Bltithe kommen, muss den vegetativen Charakteren ein h0herer Werth beigel6gt wet'den, und ist namentlich die Bescl~ai%nheit der Blatter uad ihre Beslache- lung yon Bedeutung. Itiernach werden die his jetzt bekannten 105 Ag'aveen in vier Hauptgruppen: hornstachelige (ceratacanthae), knorplicl~slachelige (chondracanthae), unbewaffnete (inermes) und kraulartige (herbaceae) vertheilt; die ersteren wieder in marginatae, carnosae, subcoriaceae, subcarinatae, integerrimae, canaliculatae, lori- fi)rmes und jn~wineae vertheilt. Ausserdem werden S Fourcroyen nnd 4 Beschornerien unterschieden Dr. Milde legte die 24 t tir eine Monographie der Equiseten bestimmten Tafeln vor, welche yon der Breslauer photographischen Anstalt yon B u ch w a Id und G e o rgi aus- geftihrt worden sind. Dieselben sind der Art, dass sic auch yon dens Pr~isiden/eu der Carol. Akademie als h@hst gelungen l)ezeichnet worden sind. F. C ohlh

- - Die unler dem Protcktorale Sr. l~Iajestiit des K0nigs stehende l<~)niglich niederl~ndische G e s e t l s c h a f t zur B e f f i r d e r u n g des G a r t e n b a u e s wird im Industriepalaste Zu Amsterdam eine ,ali- gn,racine Ausstellung aller Erzeugnisse des Gartenbaues, sowie der damit zusammenh/ingenden Kunstgegenst~inde und Fabrikate ver- ans/allen, und Ihre Majestat die KOnigin der Niederlavde hat das Proleklorat dieser Ausstellang anzunehmen geruht. Arts Bo/anikern, G~rtnern und Gartenfreunden der Niederlande und des Auslandes wird unler der F~t~ren-Pr~isidentschaft des grinzen yon Ovanien eine inter- nalionale Jury gebildet werden, um tiber die eingesendeten Gegen- slande ihr Urtheil abzugeben. In Yerhindung mit der Ausstellung wird zu g leicher Zeit ein internalionaler Congress yon Botanikern und Giirlnern in Amsterdam slallfinden. Das Ministerinm ftir Handel nnd VolKswirlhschaft bringt diess n.it dem Bemerken zt~r 5ffentlichen Kennlniss, dass die bisher feslgesetzten Bestimn~ungen des Ans- stellungsprogrammes so~ohl bei s~ir~)mllichen Gartenbau-Gesell- schat'ten, als im Deparlement ftir Landescultnr im Min[sterium ftir Handelund Volkswirthschaft einzusehen sind, welchejedoch sp~iter noeh vr werden, wonach sodann die Tage der Eri)~nunr und des Sehlusses der Ausstellung, die Zeit der Anmeldung und Ein- lieferung, dann des Abholens der Gegenst~inde zur Keuntniss gebracbl werden sollten. Belreffs tier Er(iffnung wird die Zeit um die Mille April wahrscheinlich festgehalten werden.

- - In Mfinehen land am 20. Februar die erste Generalversamm- lung behufs Grtindung einer a g ri k u It ur-e h e m is c h e n V e r s u ch s- s t a t i o n start. Die Tages-Orduung far dieselbe umfasste die Be- rathung des Statutenentwurfes, die factische Constituirung des Vereins und die Wahl d(~s Direetoriums. Das letztere soil nach dem Statuten- entwurfe arts sieben Milgliedern bestehen, und zwar aus dem Stations- ~'orstand: dem Abg'eordneten des Generalcomild des lan(h,~irlhschaft.-

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lichen Vereins und fiinf zu wfihlenden Mitglledern, yon denen vier Landwirthe sein und drei ihren Wohnsilz in Miinchen odor dessert N~ihe haben miissen. Der Zweck der agrikultur-chemischen Versuchs- station, deren Hanptleitung Freiherr v. L i e b i g tibernehmen will, wird ausser Gutachten und Untersuchungen iiber einzelne wichtige praktische Fragen namentlich die genaue theoretische und praktische Er0rterung der aufProduktion yon Thieren und Pllanzen einwirkenden Verhaltnisse, die Aneiferung und Belehrung der Landwirthe mittelst Vortrage dutch Wanderlehrer und dureh eine popular gehaltene gediegene Zeitschrift seth. Der Jahresbedarf ist vorlaufig auf 6000 ft. festgesetzt; das Generalkomit6 hat sich zu einem Beitrage von jahrlich 2000 ft. verbindlich gemacht.

- - Die 44. A u s s t e l l u n g yon B l u m e n , Gemtisen, Obst und Gegenst'anden der Garten-Industrie in Wien, wird im Gebaude der Gartenbau-Gesellschaft am 22. April um 9 Uhr Morgens erSffnet und Chalet am 27. April um 7 Uhr Abends. Die Preiszuerkennung.geschieht schon am 21. April um 10 Ubr Vormittags und wnrde der 18., i9. und 20. April zur Aufnahme der Ausstellungs-Gegenstiinde bestimmt.

-- Kiinftigen September d. J. wird die k. k. Landwirthsehahs- Gesellschaft in G~rz ihre Siikularfeier mit ether Garten- landwirth- schaftlichen und industriellen Ausstellung in so viel mSolich gross- artigem Massstabe feiern, zu dessert Theilnahme (lie Grafschaft G(irz und Gradiska, Triest, Islrien nnd dann Friaul eingeladen werden. Zu jedem Gegenstande wird eine detaillirte Beschreibung der Cultur~ Ver- wendung etc. gewtinscht. Es werden auch geologische und geographi- sche Karlen, statistische Tafeln~ Mineralien, Pflanzen, Thiere der betreffenden Gebiete, und Alles m~gliehe desiderirt, um yon den be- nannten Gebieten ein wissensehaftliches und materielles Bild der Pro- duktion vor Augen zu sehen. St.

-- Ende April d. J. wird in Pa le rmo eine Blumen,, Obst- und Gemtise-Ausstellung statlfinden, zu welcber eine Anzahl goldener, silberner und broncener Medaillen als Preise bestimmt sind. Preiswiirdig ~erden erkannt: sch0nste Sammlung ~'on Fettpflanzen, yon Rosen, yon l'~elken, yon Schlingpflanzen etc., dann best aufbewahrtes und frisches Obst, Gemiise, dann Gartenger~tbe, ktinstlich in Mariner oder Wachs ausgeftihrte Blumen und Fri:~ehte, Zeichnungen etc. Auch in Nizza wird zu dieser Zeit eine derartige Ausstellung stattfinden, wo- bet ausser goldenen, Vermeuil~ Silber-und Broncemedaillen auch Preise in baarem Gel@ yon der Gesellscbaft bestimmt sind, ausserdem werden Ehrenmedaillen auch yon Seite des Kaisers, der Kaiserin und der Damen yon Nizza~ ferner auch Medaillen und andere Auszeieh- nungen yon der Grossherzogin H e l e n e yon Russland, Prinz Oskar yon Schweden, s~om Ffirsten yon Moskau u. a. vertheilt. Ausser Blumen, Obst, Gemiise, getrockneten Blumen~ kiinstlichen Biumen: Gartenplane, kommen auch naturhistorische Gegenst~nde in das Gebiet des Garten- baues einschlagend, zur Ausstellung; wohl auch andere, wit Schw~mme aus dem Miltelmeere, ganzlich acclimatisirle neue Haus- oder Luxus- thiere: Baumwolle u. s. w. Bemerkenswerth ist, (lass zur Beurtheilung

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der Blumen ein Jury yon Damen zusammengesetzt wird, welche allein die Preise bestimmen und vertheilen werden. S r.

Anfangs April d. J. wird in Neape l eine B a u m w o l l - A u s - s t e l l u n g stattfinden, die 2 Monate hindurch dauern wird. Da wit gerade die Baumwollcultur erwahnen, so k6nnen wir nicht unter- lassen zu bemerken, dass trotz aller mOglichen Anregung, Ver- sprechungen und HolTnungen yon Seite des unermtidlichen Jterrn Prof. Molin, in den venetianischen Prr doch nicht gelingen diirfte, einen giinstigen Erfolg zu erzielen, - - wenn auch in diesea letzteren Jahren einige kleine Partien zur v611igen Reife gelangten, so beweisen doch die yon p ra k t is c h e n Landwirtben vorgenommenen Pflanzungen genOgend, dass man jedenfalls abstehen masse~ die Land- wirthe noch ferner zu solch' nutzlosen Versuchen anzuspornen, Zeit, Mtihe und Geld hinauszuwert~en. Prof. Kel lner hat iu einer der letzten Sitznngen der k. k. Akademie der Wissenscbai'ten in Padua Mar dargestellt, dass die venetianischen Provinzen in keinerBezielmng geeignet seien, allda die Baumwol/cultur einzuftihren, dass Versucbe im kleinen nnd im grossen die ungiinstigsten Erfolge gegeben habeu, und dass es viel rentabler sei, Lein und Hanf zu cultiviren, welche einen sicheren Ertrag liefern. Wet n~here Daten aber Gossypium und seine Cultur zu haben wanscht, den verweisen wit' auf Todaro, ,Osservazioni su talune specie di cotone osservate nel r. orto botanico di Palermo" (Giorn. d. r. d'incorrag. Palermo 1864); T0daro, ,Re- lazione sui cotoni collivati nel r. otto hotanico nell' anno 1864." (Atti Soe. d' acclim. Palermo IV. 186+1), dann das Journal; il racco- glitore(Padova 1864) mit Aufs~tzeu von Romanin, K e l l e r , uud 6egenvorslellungen yon Molin. S r.

- - in Rege l's Reiseskizzen yon St. Petersburg nach Br~issel finden wit nahere Datentiber einige botan. Garten. Wir entnehmen, dass der botanische Garten in Karlsruhe unter der Leitung der Herren Ma ye t , Valet und Sohn, als eine Musteraustalt zu betrachten sei. Es wird nicht nach m6glichster Vollstandigkeit aller Sammlungen gestrebt, sondern es werden in den 6ewachshausern nur die wichtigsten Re- pr~isentanten des Pflanzenreiches und die neuesten Modepfianzen kul- tivirt; die Kultur ist abet vorziiglich, ausgezeichnet. Die Gew~ichs- hauser des Itauptbaues (1400 Fuss lung) siud yon Eisen mit Doppel- fenstern yon oben an einfachen zum Decken eingerichteten Fenstern. In Ziirich erwahnt Dr. Rege l namentlich das yon I-Ira. Uhl zweck- m~issig unter Hrn. O n g i e r aufgeftihrte Orchideenhaus, 60 Fuss lung mit einer inneren Breite von t5--16 Fuss und welches auf circa 36.0<)0 Franks zu stehen kam. In Bezug auf Paris erwahnt Dr. Re= gel des Bois de Boulogne, tier Baumpflanzungen auf don Boulevards, des Museum d'histoire naturelle, des Gartens der Tuilerien, des Lu- xembourg, wo dessen Obergartner Herr Rivi ~ r e Vorlesungen tiber praktischen Obstbatt und "~orzugsweise fiber den Sehnitt des Obst- baumes zu den verschiedenen Formeu im Garten selbst gibt; der Obstgarten des Herrn Dubreu i l , in welchen sich all die kiinstlicheu Formen des Schnittes in wahrhaften Musterexemplaren vorfinden,

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und auch Hr. D u b r e u i l gibl~ Unterweisungskurse fiber den Schnil~ der Obstbaume, die zahlreich besuchl werden D; ferner sind noch erwiihnungswerth die Handelsgiirtnereien der Herren L ud d em an n (Orchideen), Pe l6 und C h a u v i 6 r e (sch~nbltihende Flurpfianzen)~ V e r d i e r (Rosen) , T h i b a u d und K e l 6 t e r (Orchideen, Pe[ar- gonien etc.) etc. In B r a s s e l wird yon Dr. R e g e l angeftihrt L in d e n's Etablissemenl, welcher fast wochentlich im Sommer tiber- seeische Sendungen erhalt; in G e n t V e r s c h a f f e l t ' s und B a n - tu a n n's Handelsgiirtnereien, d a n n v . H u tt e's grossartiges Institut etc. e t c . - Herr R e g e l ftihrt bei Erwiihnung der Garten auch die vorzfiglichsten Pflanzenarten auf und bei mehreren auch die beztig- liche Kultivirang. (Re g el's Gartenfl. Febr. IS65). S r.

L i t e r a r i s c h e s .

- - Unter dem Titel , leones Muscorum" gibt W. S. S u l l i v a n t ein Werk tiber Moose aus dem 0sllichen Nordamerika heraus: auf 129 Kupfertafeln bringt dasselbe 130 bisher noch nicht abgebildete Arten.

- - V o n S e e m ann 's Flora Vitiensis ist der erste Theil, enthal- lend die Ranuneuiaeeen his zu den Celastrine~n, erscbienen.

- - I n England erscheint uoter dem Titel: ,,Hardwicke's Science- Gossip" seit 1. Janner eine neue illustrirte Monatschrift. Der Zweck der Unternehmung ist, den Sinn far Naturgeschichte, welcher un- zweifelhaft bei einer bedeutenden Anzahl yon Menschen vorhanden ist, welchen aber die streng wissensehafilichen Zeitschrifton und die popul~iren Journale fat' die hbheren Classen beinahe unverstandlich sind, und welche abgeschreckt wtirden, wenn sie pl6tzlich zu einer Uebersicht filer Sehwierigkeiten gelangen, mit denen jene zu kgmpfen haben, die ernstlich an der Ausbildung der Wissenschaft arbeiten, zu ermuntern und zu entwickeln.

- - Von Dr. A. S c h e n k ist in Wiesbaden erschienen: ,,Abbildungen yon fossilen Pflanzen aus dem Keuper Frankens, yon Dr. J. L. S e h O n l e i n . " Es sind diess i3 Tafeln, welche S c h f n l e i n in frtiheren Jahreu naeh fossilen Pflanzen des Keupers, die er bei Wiirzburgsammelte, anferligenliess und zu welchen S c h e n k mit Bentitzung einiger fragmentarischer Notizeu aus S e h 0 n l e i n ' s Nach- lasse den erl~iuternden Text schrieb.

- - Yon Prof. Dr. J. B. H e n k e l und Universitalsgartner W. H o c h s t e t t e r ist in Stuttgart erschienen: ,Sinopsis der Nadel-

~) Oeffentliche unentgeltliche theoretische und praktische Unterrichts- kurse w~ren woh| aueh bei uns in Wien hSchst nSt, hig~ und namentlich w~ire dazu die k. k. Gartenbaugesellsehaft berufen, welche unter ihren Mitgliedern ge- wiss nicht wenige gediegene geistige Kr~ifte besitzt.