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Tschernobyl und seine Folgen- 25 Jahre danach Valentin Gerein (Universitäts-Klinikum Mainz),
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Tschernobyl und seine Folgen-
25 Jahre danach
Valentin Gerein (Universitäts-Klinikum Mainz),
Der Reaktorunfall
Insgesamt 800.000 Personen - so genannte Liquidatoren -, meist junge Wehrdienst -leistende aus der gesamten Sowjetunion, wurden zu Räumungs- und Dekontaminations-arbeiten am zerstörten Reaktor eingesetzt. Viele von ihnen sind verstorben und die Überlebenden leiden an schweren Krankheiten. An sie erinnert nur ein Denkmal.
Am 26. April 1986, 1 Uhr, 23 Minuten, 40 Sekunden, kommt es zum so genannten GAU, es ist der bisher schwerste Reaktorunfall weltweit. Die Reaktorleistung steigt auf ein vielfaches ihrer Nennleistung. Durch die starke Überhitzung des Brennstoffs bersten die Brennstäbe, es kommt zu einer heftigen Brennstoff/ Wasserreaktion mit stossartigem Druckaufbau und als Konsequenz zu einer Zerstörung grösserer Kernbereiche, der Zerstörung des Reaktorgebäudes und grosse Teile der Anlage werden in Brand gesetzt. Während dieser Zerstörungsphase werden mehrere Tonnen hochradioaktives Material freigesetzt.
Radioaktivität im Reaktorkern am 26. April 1986
freigesetzte Radioaktivität während des Unfalls
Nuklide HalbwertszeitAktivität in
PBq
Anteil des Reaktorinhalts in
%Aktivität in PBq
Xe 33 5,3 h 6500 100 6500
I 131 8,0 d 3200 50-60 ~1760
Cs 134 2,0 y 180 20-40 ~54
Cs 137 30,0 y 280 20-40 ~85
Te 132 78,0 h 2700 25-60 ~1150
Sr 89 52,0 d 2300 4-6 ~115
Sr 90 28,0 y 200 4-6 ~10
Ba 140 12,8 d 4800 4-6 ~240
Zr 95 65,0 d 5600 3,5 196
Mo 99 67,0 h 4800 >3,5 >168
Ru 103 39,6 d 4800 >3,5 >168
Ru 106 1,0 y 2100 >3,5 >73
Ce 141 33,0 d 5600 3,5 196
Ce 144 285,0 d 3300 3,5 ~116
Np 239 2,4 d 27.000 3,5 ~95
Pu 238 86,0 y 1 3,5 0,035
Pu 239 24.400 y 0,85 3,5 0,03
Pu 240 6580 y 1,2 3,5 0,042
Pu 241 13,2 y 170 3,5 ~6
Cm 242 163,0 d 26 3,5 ~0,9
Schätzwerte der freigesetzten Radioaktivität während des Tschernobyl-Unfalls
Eine Antwort scheint aber auch 25 Jahre nach dem GAU unmöglich. Die WHO überraschte in einer Studie mit
extrem niedrigen Zahlen.
Schätzungsweise 4.000 Menschen werden an den Folgen des Reaktorunglücks in Tschernobyl sterben, heißt es in einer Presseerklärung, die die Weltgesundheitsorganisation im September vergangenen Jahres vorlegte. Bisher nachzuweisen seien allerdings erst 50 unmittelbare Todesopfer. Der britische TORCH-Report hingegen geht davon aus, dass noch 30.000 bis 60.000 Menschen wegen des Unfalls an Krebs sterben müssten. Neue Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften kämen für Weißrussland, Ukraine und Russland alleine sogar auf 270.000 zusätzliche Krebserkrankungen, von denen voraussichtlich 93.000 tödlich enden würden
Die Frage klingt ganz einfach:
Wie viele Opfer forderte der Reaktorunfall von Tschernobyl?
Effektive Dosis in
mSv
Anzahl der betroffenen Menschen in Weißrussland
Anzahl der betroffenen Menschen in Russland
Anzahl der betroffenen
Menschen in der Ukraine
Gesamt
kleiner 1 133.053 155.301 - 288.354
1 bis 5 1.163 490 1.253 130 330.900 2.747 520
5 bis 20 439.620 474.176 807.900 1.721 696
20 bis 50 113.789 82.876 148.700 345.365
50 bis 100 25.065 14.580 7.700 47.345
100 bis 200 5.105 2.979 400 8.484
größer 200 790 333 - 1.123
Gesamte effektive Dosis in den Jahren 1986 bis 2000
Dosis in Sv Anzahl in Gomel Anzahl in Mogilev Gesamt
kleiner 0,05 784 256 1.040
0,05 bis 0,1 527 339 866
0,1 bis 0,3 1.762 586 2.348
0,3 bis 1 3.573 476 4.049
1 bis 2 1.983 119 2.102
größer 2 5.727 44 5.771
Anzahl der Schilddrüsendosen von Kindern im Alter von 0 bis 7 Jahren in Gomel und Mogilev in Weißrussland
Das Atomkraftwerk Tschernobyl an einem milden Frühlingstag.
Das Atomkraftwerk Tschernobyl an einem milden Frühlingstag.
Statistik oder Realität ?
Bluterkrankungen und Schilddrüse Krebs
Die Beziehung zwischen der Tschernobyl radioaktiven Verschmutzung und Kreislaufsystemkrankhaftigkeit in Weißrussland und Russland.
Durchschnittliche Höhe der Radioaktivität in Organen von Verstorbenen Neugeborenen.
* P<0.05
Zahl von angeborenen Missbildungen (pro 1000 lebendig geborenen) in den Territorien mit
einer hohen Chernobyl radioaktiven Verschmutzung.
Belarus
(Lazjuk et al. 1999)
Andere Erkrankungen
Das Atomkraftwerk Tschernobyl an einem milden Frühlingstag.
Heute
Der Sarkophag
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