Sun neiiRtfälen 0erD · burd) ihre ßorgnelte born Kopf biß zum Buft halb erstaunt, halb...

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Sun neiiRtfälen 0erD £lnterhaltungS=93eilage §«m „Obersd)lefifd)en Qöanberer 9*r. 300 102« Sahrgang (Ein UMich Ins Oeben Original «Roman nact) einer Wee non RI acte Rating und }. Qelfmui (a gortiefcungj («ac&Mucf oerbotfn ) ©anS ^oadbtnt ©affnet fäfc ix feinem Strbeitöjnnmer ant ©cbreiPtifi^ Dem ßbönen, innigen ©erhfttoge teat ein büftem, grauer Regentag gefolgt. Durch bte hoben, unPerhüBten genßer blitfte ein fast fepftoataet Fimmel, Flatfchenb fielen große Dropsen gegen bte Scheibe«, in ben h«ben ^arFbäumeit beulte ber Wink ©affnerSholm tont eine fdjöne Stefißimg. GS blatte hn ©egen- fab su ^Erneuern ben S^orjug, eine tn feber Sßesiebaitfl musterhaft geführte Wirtschaft au fein. Weiß gab eS auch eine Bett, ba ber alte $eter3, ber treue iöertoalter, forgerrPofl ba§ graue ©aupl schüt- telte, ba er mit bieten heimlichen ©enfjera auf bie ahgehalsten stächen hlrdfte, bte noch manches Saht eine« gedeihlichen Wachs- tums bor sich gebäht hätten. D«§ mar au Tenet Beit, als ©anS Joachim meinte, ba« Sehen in boßett Bügen genießen m müssen. Da aabS manchen Wechsel ju bedien, manch brauner Schein, bott bem forgenben fBertonlfer treutirf) gehütet, ent flatterte tote ein vfrt- toifth ben leichtsinnigen ©änben be§ jungen ©utSbeßßer«. Doch bann fam gern* ptoßlich bte Wenbung. llnangemelbet erschien eines DageS ©anS Joachim auf ©aff* n erspähn. Der alte Meters ahnte nichts ©ute§, benn btefe plöß* liefen S3efliehe feines ©ernt Meßten in ber 9*tegel ertra große 3ln= fprikpe an bie kaße, unb sie toteS hoch gerabe seht eine bebenflidje ^ Gbh? auf, toeil bon ben ©ommerfrikhteu noch nichts berfauft toat. Sfber Dag um Dag berßrich, ohne bah ©anS .Joachim Sfticrie mavi L\ ©affnerSholm toteber pi P erfaßen. ?lud) fteßte et an bte kaffe feinerlei Hnfprikhc, Dagelang irrte er in ben Wälbern um* her ober faß fitß unb mortfarg in feinem &immer, ben köpf in bie ©anb gest übt. DaS Gßcn berührte er säum. Die Wirtschafterin schüttelte ben köpf, sie sonnte sich baS Benehmen beS fangen 2J?an* nef nicht erflören. Der alte fßeterS fdhmtfe ber grämt unb sorgen3' bof brein. Gnbftch fahle er sich ein .©et,}, mit feinem ©ernt jit toben „Denn so geht baS niriri toeiter," sagte er ein* über baS an« bore 9JJal, „bet 2J?enfdj ruiniert feine ©cfunbheit." Erft hörte ©anS Joachim ihm in stumpfer ©lekhgüIfigFeit 311, al§ er aber Dränen in ben treuen, ehrlidhen 3lugen beS alten Span- nes schimmern sah, ba übermannte ihn bte ©djitoäcbe. Die STrnte um ben ©als beS getreuen Wieners geschlungen, bett .köpf an feine SBritft gelegt, beichtete er aßeS, toa§ fein ©cts befchtoerte. „Unb nun, lieber Meters," schloß er bantalS feine lange Graal)* luug, „nun habe ich einen richtigen Esel bor ber 3uFunftl Woran foß ich noch glauben, ba sie, bie mir etoige Streue fdjtour, mich schnöbe aufgab, toeil sie hier in ber GinfamFeit nicht leben mag? ©ie hat mich nie geliebt! Ueber btefe Enttäuschung Formt« tdy nid# hintoeg." „2Cber um ©otteStoißen, ©err ©anS, toie bürfen ©te aßen SDhtt beriteren!" brach ber alte 3Üener entrüstet lo§. „Sdh hin ein alter ßftann, ergraut in ?3hrem unb Offner braben Eltern dienst. $dj habe ©te auf biefen meinen Sinnen getragen, als ©ie noch Faum ben SDriitternahmen laßen sonnten, ©ie müßen mir bcShalh ein ehrliches, offenes Wort gestatten, ©ie sagen, bon Shrern Sehen fei Öbnen nichts geblieben. WaS höben ©te benn tn Wirf!tchfeit bei« loren? SIDeit Umgang mit genußsüchtigen, boßlFapftgen Menschen haben ©ie aufgegeben. WaS beriteren ©te an benen unb an einem SKabchen, baS ?ihrer gar nicht teert iß? ©alte btefe« Stäbchen ©te geliebt, toirrhe eS mit ^hnen gegangen fein, toohtn ©te führten. ©t> aber hat jene* flatterhafte ©eßpobf ben 9UtdEptg angetreten, als ©an» Soadhim pnn ^tore hinaus. eS merfte, baß ba« Sehen an ??hter ©eite itt# so gläuaenb tiHtr. toie eS gebatht. Unb bar um tooßen ©ie üeratoeifeln? SCbet eS ist ganj gut so, baß ©te Fommen, baS ©ut braucht ben ©errn. Wir hoben Wrhett, oiel Arbeit für ©te, unb ba« baS SBeße in Mefem gaß. ©dhane» ©te ftd) ?vhre Welt hier einmal ans ©otoeit baS Singe bliest, ge- hören bte Sanbereien an ©affnerSholm, gum Erbe öftrer ®äter. Sn biefen Fletnen, schlichten ©ütten teohnen braPe, rebltche Hften« sehen, bte ßdh ht ehrlicher SFrbeit mühen, bem ©errn Pon ©offnere hotm jn bienen. beim biefe Shre ererbte ©choffe, ßnb btefe pflichtgefreuen fDFenfchm Shnen benn gar nichts teert, ©err ©anS? könnten ©ie nicht »ersuchen, auf Sbrem Erbteil ein tüchtiger SanB* teirf, Shren ^Sadhtern unb Arbeitern ein guter, mitßihlmbet ©ere au teerben? ®erfttdhen ©te eS bod> einmal, ©te teerbett sehen, teelch eine firße grenbe erfüßte Pflicht getoährt." Einbrtnglich, mahnenb hatte ber alte, treue Sfertoalter ge- sprochen. ©eine SFugen ruhten bittmb auf feinem fnngen ©errn. Einen STugenbltcf ftanb ©anS Soacbtm ßnuenb, bann ergriff er mit festem &rucf bte ©anb bcS HUen. „Wir teoßen aufammen- ftehen, feß unb treu, liebet ^eterS! Sa, ich teil, leben unb schaffen tu ebrikher ^fTtchhrrfüßurtg!" ©0 ist redt, ©err ©an«! ©tc ttxnben ntdß an bereuen aben!" Unb ©anS Soachtm hatte eS niemals bereut Ein eifriger ©chülcr beS brauen fßeterS, toirrbe er tmb ein teilriebmenber .©err feinen Slrbeitern. Wie manches fliege leitchtete auf, teenn er fteunb- liche Worte an feine Setrte richttde. ?ki, erfüßte Pflicht bringt grtc- ben tmb ©fites, Sfrhoit hilftjtber trübe ©tunben hintoeg.----- Bum atoeiten Sftal hwr nun um eines SUtübchenS toißen ein großer Schm era in ©anS ^voad>imS Soben getreten. Slber er fudße ©chimera unb Enttäuschung nteberanfämpfen nnb griebe unb ^ufre Fehren ihm aurücf. Sange faß er finnenb unb träwnenb ba. 3)ann trat er anS genffer unb bliefte in ben $arf h*nauS. S)cr liegen hatte nachgelassen, hoch bet Winb heulte nod> um bte alten, ftarfen dauern beS ©utShoufeS. WofFcrtfepen sagten am grauen ©immet bahtn, gelbe Blätter lagen haufentoeife am ^oben.--------- - ÜRach etrtgen Sagen reifte ©erba ab. 2>er Später hafte ße trn Wagen (-yir ©tation gebradß. SluS bem genfter ihre« ülbteilS nieste sie ihm nod) einmal au, no^s immer ftanb ber alte dftann ba unb starrte bem enteilenben Buge nach, so lange er ein BiPfrichen beS toeißen Büchleins, ba« auS ©erbaS genfter toepte, erspähen sonnte. Wie lauge mochte ber Sfbfdßeb bauern? Ob baS neue Sehen ©erba behagen toirb? Ob er sie noch einmal toieber sieht? ©eine .©anb preßte ßch fest auf ba§ stürmisch pochenbe ©era. 'iDen Sippen ent- floh ein fd)toeter ©eufaer. gast beratte er jeßt, fein kinb fortge- fchidft au haben ® ©anS Joachim mar nicht aur Abfahrt erfdüemm. Er moßte nicht, baß ©erba im lebten Slngenblicf Pioßeicht merfte, tote eS um ihn ftanb. ©te faßte frei'über ihre BuFunft Perfügen, ohne Btoang. Wenn ihr ©cra sich einem anbem autoenbe, so mußte er au tra- gen suchen. Er fuhr auS feinen schnüren ©ebanfen^ auf unb läutete bem ^Dienet. ^ „$en Wappen satteln, fogleithl totß auSreiten!" Der Dienet blirfte feinen ©ernt Pernninbert an. Diese Fura«, Fnappe Strt tear er nicht aetoöhnt. Wenige Hmuten später jagte Der «Sturm utnbrauße ihn, aber

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Page 1: Sun neiiRtfälen 0erD · burd) ihre ßorgnelte born Kopf biß zum Buft halb erstaunt, halb spöttisch betrachtete, ba fühlte ©erba sofort, bah bie Xante ihr bureft* auS nid>t Wohlgesinnt

Sun neiiRtfälen 0erD£lnterhaltungS=93eilage §«m „Obersd)lefifd)en Qöanberer9*r. 300 102« Sahrgang

(Ein UMich Ins OebenOriginal «Roman nact) einer Wee non RI acte Rating und }. Qelfmui

(a gortiefcungj («ac&Mucf oerbotfn )

©anS ^oadbtnt ©affnet fäfc ix feinem Strbeitöjnnmer ant ©cbreiPtifi^ Dem ßbönen, innigen ©erhfttoge teat ein büftem, grauer Regentag gefolgt. Durch bte hoben, unPerhüBten genßer blitfte ein fast fepftoataet Fimmel, Flatfchenb fielen große Dropsen gegen bte Scheibe«, in ben h«ben ^arFbäumeit beulte ber Wink

©affnerSholm tont eine fdjöne Stefißimg. GS blatte hn ©egen- fab su ^Erneuern ben S^orjug, eine tn feber Sßesiebaitfl musterhaft geführte Wirtschaft au fein. Weiß gab eS auch eine Bett, ba ber alte $eter3, ber treue iöertoalter, forgerrPofl ba§ graue ©aupl schüt­telte, ba er mit bieten heimlichen ©enfjera auf bie ahgehalsten stächen hlrdfte, bte noch manches Saht eine« gedeihlichen Wachs­tums bor sich gebäht hätten. D«§ mar au Tenet Beit, als ©anS Joachim meinte, ba« Sehen in boßett Bügen genießen m müssen. Da aab’S manchen Wechsel ju bedien, manch brauner Schein, bott bem forgenben fBertonlfer treutirf) gehütet, ent flatterte tote ein vfrt- toifth ben leichtsinnigen ©änben be§ jungen ©utSbeßßer«.

Doch bann fam gern* ptoßlich bte Wenbung. llnangemelbet erschien eines DageS ©anS Joachim auf ©aff*

n erspähn. Der alte Meters ahnte nichts ©ute§, benn btefe plöß* liefen S3efliehe feines ©ernt Meßten in ber 9*tegel ertra große 3ln= fprikpe an bie kaße, unb sie toteS hoch gerabe seht eine bebenflidje ^ Gbh? auf, toeil bon ben ©ommerfrikhteu noch nichts berfauft toat.

Sfber Dag um Dag berßrich, ohne bah ©anS .Joachim Sfticrie mavi L\ ©affnerSholm toteber pi P erfaßen. ?lud) fteßte et an bte kaffe feinerlei Hnfprikhc, Dagelang irrte er in ben Wälbern um* her ober faß fitß unb mortfarg in feinem &immer, ben köpf in bie ©anb gest übt. DaS Gßcn berührte er säum. Die Wirtschafterin schüttelte ben köpf, sie sonnte sich baS Benehmen beS fangen 2J?an* nef nicht erflören. Der alte fßeterS fdhmtfe ber grämt unb sorgen3' bof brein. Gnbftch fahle er sich ein .©et,}, mit feinem ©ernt jit toben „Denn so geht baS niriri toeiter," sagte er ein* über baS an« bore 9JJal, „bet 2J?enfdj ruiniert feine ©cfunbheit."

Erft hörte ©anS Joachim ihm in stumpfer ©lekhgüIfigFeit 311, al§ er aber Dränen in ben treuen, ehrlidhen 3lugen beS alten Span­nes schimmern sah, ba übermannte ihn bte ©djitoäcbe. Die STrnte um ben ©als beS getreuen Wieners geschlungen, bett .köpf an feine SBritft gelegt, beichtete er aßeS, toa§ fein ©cts befchtoerte.

„Unb nun, lieber Meters," schloß er bantalS feine lange Graal)* luug, „nun habe ich einen richtigen Esel bor ber 3uFunftl Woran foß ich noch glauben, ba sie, — bie mir etoige Streue fdjtour, mich schnöbe aufgab, toeil sie hier in ber GinfamFeit nicht leben mag? ©ie hat mich nie geliebt! Ueber btefe Enttäuschung Formt« tdy nid# hintoeg."

„2Cber um ©otteStoißen, ©err ©anS, toie bürfen ©te aßen SDhtt beriteren!" brach ber alte 3Üener entrüstet lo§. „Sdh hin ein alter ßftann, ergraut in ?3hrem unb Offner braben Eltern dienst. $dj habe ©te auf biefen meinen Sinnen getragen, als ©ie noch Faum ben SDriitternahmen laßen sonnten, ©ie müßen mir bcShalh ein ehrliches, offenes Wort gestatten, ©ie sagen, bon Shrern Sehen fei Öbnen nichts geblieben. WaS höben ©te benn tn Wirf!tchfeit bei« loren? SIDeit Umgang mit genußsüchtigen, boßlFapftgen Menschen haben ©ie aufgegeben. WaS beriteren ©te an benen unb an einem SKabchen, baS ?ihrer gar nicht teert iß? ©alte btefe« Stäbchen ©te geliebt, toirrhe eS mit ^hnen gegangen fein, toohtn ©te e« führten.©t> aber hat jene* flatterhafte ©eßpobf ben 9UtdEptg angetreten, als ©an» Soadhim pnn ^tore hinaus.

eS merfte, baß ba« Sehen an ??hter ©eite itt# so gläuaenb tiHtr. toie eS gebatht.

Unb bar um tooßen ©ie üeratoeifeln? SCbet eS ist ganj gut so, baß ©te Fommen, baS ©ut braucht ben ©errn. Wir hoben Wrhett, oiel Arbeit für ©te, unb ba« iß baS SBeße in Mefem gaß. ©dhane» ©te ftd) ?vhre Welt hier einmal ans ©otoeit baS Singe bliest, ge­hören bte Sanbereien an ©affnerSholm, gum Erbe öftrer ®äter. Sn biefen Fletnen, schlichten ©ütten teohnen braPe, rebltche Hften« sehen, bte ßdh ht ehrlicher SFrbeit mühen, bem ©errn Pon ©offnere hotm jn bienen. Sß beim biefe Shre ererbte ©choffe, ßnb btefe pflichtgefreuen fDFenfchm Shnen benn gar nichts teert, ©err ©anS? könnten ©ie nicht »ersuchen, auf Sbrem Erbteil ein tüchtiger SanB* teirf, Shren ^Sadhtern unb Arbeitern ein guter, mitßihlmbet ©ere au teerben? ®erfttdhen ©te eS bod> einmal, ©te teerbett sehen, teelch eine firße grenbe erfüßte Pflicht getoährt."

Einbrtnglich, mahnenb hatte ber alte, treue Sfertoalter ge­sprochen. ©eine SFugen ruhten bittmb auf feinem fnngen ©errn.

Einen STugenbltcf ftanb ©anS Soacbtm ßnuenb, bann ergriff er mit festem &rucf bte ©anb bcS HUen. „Wir teoßen aufammen- ftehen, feß unb treu, liebet ^eterS! Sa, ich teil, leben unb schaffen tu ebrikher ^fTtchhrrfüßurtg!"

©0 ist e« redt, ©err ©an«! ©tc ttxnben e« ntdß an bereuen aben!"

Unb ©anS Soachtm hatte eS niemals bereut Ein eifriger ©chülcr beS brauen fßeterS, toirrbe er tmb ein teilriebmenber .©err feinen Slrbeitern. Wie manches fliege leitchtete auf, teenn er fteunb- liche Worte an feine Setrte richttde. ?ki, erfüßte Pflicht bringt grtc-ben tmb ©fites, Sfrhoit hilftjtber trübe ©tunben hintoeg.-----—

Bum atoeiten Sftal hwr nun um eines SUtübchenS toißen ein großer Schm er a in ©anS ^voad>imS Soben getreten. Slber er fudße ©chimera unb Enttäuschung nteberanfämpfen nnb griebe unb ^ufre Fehren ihm aurücf. Sange faß er finnenb unb träwnenb ba. 3)ann trat er anS genffer unb bliefte in ben $arf h*nauS. S)cr liegen hatte nachgelassen, hoch bet Winb heulte nod> um bte alten, ftarfen dauern beS ©utShoufeS. WofFcrtfepen sagten am grauen ©immetbahtn, gelbe Blätter lagen haufentoeife am ^oben.----------

ÜRach etrtgen Sagen reifte ©erba ab. 2>er Später hafte ße trn Wagen (-yir ©tation gebradß. SluS bem genfter ihre« ülbteilS nieste sie ihm nod) einmal au, no^s immer ftanb ber alte dftann ba unb starrte bem enteilenben Buge nach, so lange er ein BiPfrichen beS toeißen Büchleins, ba« auS ©erbaS genfter toepte, erspähen sonnte. Wie lauge mochte ber Sfbfdßeb bauern? Ob baS neue Sehen ©erba behagen toirb? Ob er sie noch einmal toieber sieht? ©eine .©anb preßte ßch fest auf ba§ stürmisch pochenbe ©era. 'iDen Sippen ent­floh ein fd)toeter ©eufaer. gast beratte er jeßt, fein kinb fortge- fchidft au haben ®

©anS Joachim mar nicht aur Abfahrt erfdüemm. Er moßte nicht, baß ©erba im lebten Slngenblicf Pioßeicht merfte, tote eS um ihn ftanb. ©te faßte frei'über ihre BuFunft Perfügen, ohne Btoang. Wenn ihr ©cra sich einem anbem autoenbe, so mußte er e« au tra­gen suchen.

Er fuhr auS feinen schnüren ©ebanfen^ auf unb läutete bem ^Dienet. ^

„$en Wappen satteln, fogleithl totß auSreiten!"Der Dienet blirfte feinen ©ernt Pernninbert an. Diese Fura«,

Fnappe Strt tear er nicht aetoöhnt. Wenige Hmuten später jagteDer «Sturm utnbrauße ihn, aber

Page 2: Sun neiiRtfälen 0erD · burd) ihre ßorgnelte born Kopf biß zum Buft halb erstaunt, halb spöttisch betrachtete, ba fühlte ©erba sofort, bah bie Xante ihr bureft* auS nid>t Wohlgesinnt

ber Aufruhr ber Elemente pagte gut zu bem Aufruhr in feinem innern. Sie fdjou io oft, Wirb and) iept ein scharfer Ritt ihm toßr©Ieidj£eWidd ber ©eele wicberacben.

111.<$)er Dnfel tuar ein gütiger, freunblkher, Pornehm benfenber

Sföann, ber ©erba beim Empfang auf bem Sabnhof herzlich auf bie Sauge fiifete.

„Siüf omnien in Serlin, mein Kinb", sagte er einfach, unb ©erba legte läd>clnb ihre $anb in bie bargereidde 9?ed;te beß £)n« felß. Ein eleoanteß Auto wartete bor ber ^alte, baß sie fd>neH burc&t bie belebten ©Baken mit ben auf* unb abmogenben Sttenid^en» maffen führte, ©erba fühlte, wie ihr ber Kopf mirbelte bon all bem Sann unb ©etöfe. ©ie sonnte fein Sort fpred>en unb ber« f'anb fgum. Wag ber £nfel sie fragte, ©ie nab manchmal gam ber* feinte Antworten. oft schloß sie bie Sluaen bor fingst, benn sie glaubte fest unb sicher, bah baß ratternbe Auto unfehlbar mit einem anbern Sabrzeua zusammenbrauen müsste. Enblicb herlieft man b; ’ toimmelnbe Uftenfthenmaffe. Daß Auto boa in eine stille, bor* n bnie ©trafte ein unb hielt bann mit iähem Stiles bor einem fimft* bell gdeftmiebeten eisernen ©itter, baß sich lautloß öffnete.

©erba burcHdtritt an ber ©eite beß £nfelß ben herrlid>en, mit späten Aftern unb bltihcmben Refeben retdt bepflanzten Sorgarfen unb betrat bann eine geräumige Diele mit Bendern in brachtboUer bunter ©laßtitalerci nnb Salmen, bie in groben Bibeln umher« stauben. Aufter einem runben, mit . blauem Slnfch bezogenen Dibän, ber um eine Ria rmorfäule lief, befanben sich in bem schönen, bornehmen Raum nur noch eini,ge bequeme Klubsessel, zwanglos gruppiert. Der Buft berfanf fast in bem Weichen bunten Stcbpkfr, ber ben Soben bebedte.

A>icr War eß, Iw ©erba ihre erste Enttäuschung erlebte. Denn aBBrau Kommerzienrat 33 rauben stein, ihre Xante, an ber ©eite einer auffaüenb bübfepen jungen Dame ihr entgegentrat unb sie burd) ihre ßorgnelte born Kopf biß zum Buft halb erstaunt, halb spöttisch betrachtete, ba fühlte ©erba sofort, bah bie Xante ihr bureft* auS nid>t Wohlgesinnt War, unb bah sie zu ihr niemalß ein rechtes Vertrauen n>ürbe fassen sönnen. Unb aB beibe tarnen, — bie jün« gete Würbe ihr aB bie ©efellfchafterin Ruth Salben borgeftellt —, einen bebeutungßPoHen Stic! Wechselten, ber offenbar ihrer ein* fachen ©arberobe unb ihren etwaß berben, bem ßanbleben ange« paftten ©djadK* galt ha war eß fast um ©erbaß Raffung geschehen. Die Dränen wollten ihr in bie Augen steigen, — both mutig sümpfte sie biefeihen nieber. freilich, beibe Damen nxrren so eie* gant unb nad) ber neuesten Riobe gcfleibet, bah ©erba meinte, so ettocB ©djöneß noch nie gesehen zu haben. Ruth Salben trug ein beild>enfarbeneß, WeidjeS ©eWanb, baß npr um bie zarte Saide bon einer feinen ©olbfdynur zusammengehalten War. Dte Sangen ber Dame zeigten ein frifcheß Rot, bie £aut schimmerte Weih unb buft tig, baß ^aar fd)ien wie auß ©olb gewoben, ©erba meinte, eine SP?ärd^enprinzcffin bor sich z» haben. Saß Wuhte baß einfache Sanbfinb bon fjSuber unb ©chminfe, pon Lippenstift unb gemalten Augenbrauen, bon gefärbtem $aar unb all ben anbetn Rütteln, um

' Sugenbftifcfyc borzutäufchen burd> blühenbe färben!■Sprachlos starrte ©erba bie beiben Manien an, aB ber Onfel

Wahl fommen. Dann sucht Sfw heraus WoS sie braucht unb bte ©ad>e ist abgcmod)t."

Tie Brau Kommerzienrat besam einen roten Kopf. „Aber An.olb, Wo benfft bu hin? Dazu ist bod) feine Seit weht- Sn einer ©turbe fahren bie ©äste bor!" 4

©ie manbte sich aufgeregt an ©erba: „$aft bu benn fein ©e- feUfdjüftßfleib mitgebradd?"

©ie schüttelte ben Kopf.AgMos bliefte bie Xante sie an. „Slaß hin Wir benn ba?" ©erb Iad)te schon Wieber ihr muntereß Sadien. „ßiebe Xante,

beunruhige such bod> meinetwegen nid>t. f^ür bornehme ©efellfdiaf* ten bin id) nicht eingeriddet. Tu lieber ©ott, auf bem ßanbe bat man bet gleichen eben nicht nötig, ba tnt’§ ein weiheß 33-otiftfletbdhen nach, llrb heute abenb bleibe ich sehr gern auf meinem Bimmer unb lasse mich bor betnen ©ästen gar nicht sehen, ftcb bin ohnehin recht milbe bon ber IReife, unb bon ben ©ästen Weih bod) niemanb, bah id) hier bin."

(ftortfetwn«! folgt.)

Qnh Stiege Den ®lewpcf(«i, bie guten ÜBiKen» ftttü

Seihnachtßffizze Pon ^ermann ßer.(9tad)örud berhoten.)

füllt bem Ütctdmüttagßzug war Otto Sirs in ber steinen Hko* Pinzftabt angefommen, nad)bem er sie bor mer fahren fluddartig Perlaffen hatte. Bu Buh ging er born Sahnhof burd> bie fd)uee- bebecflen bedannten ©trahen in eine fkine Seinftube. 9tur wenig ©äste Waren bort. Eß war ber 5£ag bor Seihnadden, ^eiliger Abenb. ” •

£dto Sirs fam inß ©innen. Skiß wollte er eigentlid) hier, bon wo eß ihn bamalß mit ©ernalt fortgetrieben hafte? Er fam sich bor wie ein ©cäcfyteter mit bem Kainßaekhen auf ber ©tirn. ©eine steine, blonbe Bmu hatte er berlaffen, ohne ihr ein ßebenßzeichcn auß bem füblid>en Außlanb, Wo er fid) burd) rastlosen Bkife und Xüddigfeit zum Ieitenben Ingenieur einer beheutenben glugzeug« fabrtf emporgearbeitet hatte, zusammen zu lasten. £aß erste ^ahr feiner Ehe mit Elfe Setter war ein sehr glüdlid>eß; aiß bann ber flehte Kurt aufam, War ber ^öhepunft beß ©lücfß erreicht, dtach unb nad; Würbe eß jebod) anberß. Sährenb Otto gern nach beß Xageß .Saft unb Wliitje Börftreuung fttdde, zag feine Brau eß bor, zu ^aufe zu bleiben; sie War ganz $außfrau unb Shtiter. ^abunh entft'.nbeu bie ersten ©treiiigfeifen, bie bann immer häufiger Würben.

Ter Aniah zu Ottoß Bludd War ber Xob beß fleinen Kurt, aB baß Kinb brei Sabre alt War. Sn einem unbeWad/ten Augenblicf hatte ber Kleine einen Xopf mit hrihem Sktffcr born &erb gezogen unb War am ganzen Körper berbrüht Worben. Sftad) ein paar ©tun« ben War baß iunge ßeben berlöfdd, unb Pier Xage bor bem Setb- nad)Bfeft hatten sie ben fleinen, weihen ©arg in bie winterliche Erbe gefenfi Ter ©d>merz um i>en Serluft beß fleinen ßieblingß

Me »ehtlMo $on{e leSlioft imtertocft, inbem et fid, an feine @at« Wwn Me efcleute i' n“?,er *“ sin toanMe: „Jinn, «beline, mi faflOss*» Mt «einen «etfto«* SjfSie ist ein gtofieä SK«bd)en (jetootMn, feit.rf,it [ie nid>t mefir saften. u,,W)Ulb batan beteuettj iw *tno dn Otto in©ie tat bie Mutter fd»n so tonne entbebten ttuiffen, so fei bn tftr bred,eifern 3orn ins @,m Mutter unb ftennb.itbe »etoterin für bie 8e«, Me sie beiWeilt."

Ebeline ftreefte bem jungen 5D?äbd>en fühl bie Weihe ringge« febmüdte $anb entgegen unb sagte etwaß bon oben herab: „©et Widfommen, Kinb, in unserem Kaufes B^uletn Salben Wirb bir betn Bimmer zeigen unb bir beim Außpacfen beiner ©arberobe etWaß behilflich fein, Weil bie S?äbchen in ber Küche beschäftigt finb. Sir haben heute Abenb ©ejdlfcbaft, ba gibt eß biel zu tun!"

©erba lachte: „Ad), Xante Ebeline, meine ©arberobe ist balb außgepücFf, baß sann ich ganz gut allein besorgen!"

Xie Brau Kommerzienrat sah fud)cttb umher. „Sa, habt Shr benu nicht Wenigstens einen Koffer gleich im Auto mitgenoni* men? X)u muht btch both für ben heutigen Abenb umFlciöcn sönnen! ^eute ist feine Beit mehr, baß grohe ©cpäcf an ber Sahn abzuholenfeß ist noch so biel zu befd)affen.

©erba sah sehr berlegen auß. Sh re Sangen glühten, ©ie zeigte ans einen fleinen, bcfcheibcnen Skifefprb, ben ber Ehduffeur soeben hereintrug,

„Ta ist mein ©epäd schon, Xante."Aerqetlnb betrachtete bie 'Xanie beß .^aufeß ben mit einem

biefen ©Irid umschnürten SKibenforb, tnbeß Braulein 9?uth in ein beließ nnbänbioeß ©cläd)te.r außbrad).

Segiiiigenb tätschelte ber Onfel bie Sange ©erbaß, ba =er ihre Set legn: heit bemerfte unb jagte ruhisl zu feiner Brau: „Senn ©erba für heute abenb etwaß braudd, bem sann bod) tafd) abgc* hoJfen Werben. 3>u telephonierst an ©erjon unb loht eine Auß’

Beuermal lohte ber ©d>Iag auf ber blaffen Sange. Am nächsten Xage War Cito Sirs berfd>Wunben.

AEleß Barschen nad) ihm war Pergeblid). Otto hatte mt fernen ©üben anbere Brauen fennengelernt, bic Weniger ^außfrauen unb SAütter waren aiß Slfr; bo<h auf bie Xauer erfannte er beten innere Hohlheit immer mehr. Heimweh nach ber beutfd>en Heimat erfagte ihn, bte ©efmfudd nad) feiner berlaffenen fleinen, blonbcn Brau raubte ihm ben ©ddaf. Aber immer Wieber würbe er burch intenfibe Arbeit -^err über btefe magische ©eWalt: nur wenn bie Seihnaddßjeit herannahte, Würbe er förmlich frans.

Sn biefem Sahre hatte ihn baß ^eimfoeh befpnbexß gepadt; er hielt eß nidd mehr auß, nahm Urlaub unb war nun hier in ber Weihnachtlichen, fdmeebebedten ^H’inmt.

Ter Kellner fdiredte ihn auß feinem Srüten auf mit ber Rei­bung, baß Öofal würbe gleid) geschlossen; benn eß fei «^eiliger Abenb heute. Otto zahlte; er war ber einzige ©aft.

Auf ber ©trahe eilten bie SAenfchen mit Seihnaddßpafeten an ihm Porüber, aB er bett Seg zum nahen Bneblwf nahm. Sic ein grofeeß Seidjentud) bedtc ber ©d).nee alle ©räber gletchmähiö zu; hier unb ba sah Otto eine flehte gefchmücfte Xanne auf einem ©rabe.

®ann staub er auf bem .Kinberfriebhof unb ging bie ©räber« reihen entlang. Ein fleiner ©Bin mit einer SAarmortafel zeigte ihm bie Ruhestätte feineß Kinbeß: Kurt Sirs staub auf her glatte,

Page 3: Sun neiiRtfälen 0erD · burd) ihre ßorgnelte born Kopf biß zum Buft halb erstaunt, halb spöttisch betrachtete, ba fühlte ©erba sofort, bah bie Xante ihr bureft* auS nid>t Wohlgesinnt

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infolge eine* ju geringen Ealetumgegaltc# tm ®fut. E* ertlärt fW& ftcmnacg, ftaß eg möglich Wat, in Steren, fteren Hsltgrung man ben «fmi*©itaminejtwrft beifügte, ble englische Kranfßelt fterftoraurufen, obgleich igm übrig« Sprung fcttaminßalttg War.

** Ueber bte Entstehung beS Sinoleum# Wißen bie »»entgiften Wcnfcgen etWag jn sogen grebertf Walten ist bet Erfinfter. Ei fob einst, tote ber 3ngalt eineg wmgefattenen Sopfeg mtt Oefljar&e etne fautfegulartige $aut geöitbet fyatbe. Sieg braute bgn finbigen Engtänöer auf ben ©ebanfen, berftiefteg Seinöl mit J&olamegl unb Korf ju mischen unb bie gewonnene Waße auf grobe 3utegewefy> 311 ^reffen. 1864 grünbete frästen in Sonbon bie erste Smoleumubrtf ber Welt. Scmnadj ist bog Sinoleum 65 $aigte alt. $eute Wirb bei bem akmltdg fompliatert geworbenen ffierfagren Stmoleumaement ber* Wgnbet, ein ©emifeg twn Kolopgontiwn unb Sfaurifopal mit Stnorgn (ftertbidtem, ojpftiertem Eeinöl). 3« Seutfcglanfc gibt eg feegg große ßiuoteumfabrifen, heeg beträgt beute bie ©roftuftion lautn megr alg Oie Hälfte ber ©ortriegßjeU.

** Seutfdjtanb ba# Sanft ber größten Stabte. %adj ber Surdp fügtung ber großen Umgemeiubungggefebe beifügt Seutfctyfanb 3m 3fit über 50 ©roßftä&te, also ©emduiften mit übst 100006 (SiitWognem. ©iel fennackgneniber ist aber noeg bag Entstiegen einer großen Bogt bon fcalbmtatonenftäbten. 3« ben berben Wiüionenrtefen ©erlin unb Hamburg lammen in Seutfcglanb nuumegr noeg acgi^GemeinWei cn mit einer ©oltgjaßl bon megr alg einer galben Wifiion. Saften gat Köln über 700000 Etntooftner, Wüncgen, Setftalg, Essen, S reiften unb ©reglau hüben eine ©nippe bon über 500000 WenfCgen, unb a*Kg granffurt a. W. unb Sortmunft siegen noeg ergeb lieg über einer galten Witttoit. Wit 9tugnagnte bet bereinigten Staaten betfügt |»tn an De reg Sanft ber Erbe über etne gfefage Waffe bon *cgn so großen Stabten.

** Sag ©egeinrat# eineg fsttarbilfte#. 3m ©arifet Souftte gat man ftureg Bufamtnenfügnng ber einjetuen Seile bag Sriptftcgon etneg unbefannten Walerg refonflnrlert, bag für jWel Wouate ber öffeniltcgeu ©eftdpigung 3«gängli<g genwegt Wirb. Saß cg mögltcg War, aug ben einzelnen in bet ganpen Welt 3erst«Uten Stilen ein ©anaeg 3 ufamtmen 3 irbr i nge n, bars afg ertireuftcger ©etoeig für bie internationale Buiammenarbeit auf beut ©«biet ber Kunst betraegtet Werben. Hadj ber Wcfcnung fteg Sitestorg ber ©emätbeaPteilung be# Soubt*», 3ean ©uiffreg, fprkgt atteg bafür, baß bag Snptgcgon in Sranfrefcg entstauben ist, unft jiwar in üijr in ber ©roftence im fünf* jegnten Bagrgunftert. Sag Wtttelftfid flammt jtoeifellog aug ber Wabeleine*Kircge biefer Stabt. Sie Sasel beg ragten Seitenflttgelg fkEt bie Slgut beg ©topgeten 3etemiaß bar. Siefer glügel tourtbt bom bem Wtefeum für alte Kunst in ©rüffel getgelieften, nargtoem bie Sadjtoerftärtbtgen ign alg .einen Seif beg Sripigtgong ersannt gatten, ftür bie Bufautmengegötigfcü fprkgt befonlberg bie %ugfügrung beg Ifeinen HagmeuWetlg, befleu Säulen jtoeifelloß ju beut auf bem $aupt* teil bargefteEten Kircgenftgiff gegoren, ©efonbere ßtufmerffandeit berbient bie extfotgreiege fluffinbung bp.x linsen Seitenfirtanb, bie aug Jü>ei ©tücfen zusammengefügt Würbe. Sag $auptpü<f, bag bie lebend große gigur beg ©ropgeten $efa*ag jetgt, stammt aug ber Sammlung bon Sir Herbert Eoof in ftitgmonib, wägreüb bei obere Seif, bei einen ©ücgerfcgrattf barftellt, beut stuftetbampt 9tpfg*Wufemn gegört. Ser ^intergrurtb bet Seitet^lfigel Wlibet eine Sarftellamg beg Erlöfetg unb ber Inienbcn ©eftalt bet Warta SHagbalena. SBer War ber Water biefeg Sriptpcgong, iu Weüger 3«it ist eg entftonben, unb unter weldgen Umfianben Würbe eg aerteilt? Ueber biefe biet ©ragen jetbreegen fug jur 3«it uoeg bie Kunfifenner ben Kopf, ©ebenfaffg aber fkslt bie ßfefonftrnftion ein glüdlkgeg unlb bebeutfauteg Werl bar.

*"• ©tngerabbrutfgoerfagten — 2000 ©agre alt! 3fn ©abütonien unb 3(ffgrien War f<gon bor 2000 ©agten bag ©ingerabbrudberfagren itWkg, Wenn eg fkg banwu ganbelte, in einem ©eftgäftgbolutnent bte ©bentität einer ©erfönlie^elt feft|»fteilen, ©ei tym ^tuggrabungen im ©€t*Sempel jn Kippur fanb man eine große Stnjagl foleger ©ingerabbrüefe.

Sie ©leise muffen 12 Weter unter bag Stralennlbean gelegt Werben, um bte Katafomben unb bie altrömtfegen ©auwerfe niegt in WU* Icibenfegaft au akgen. stnaWifegen gat man sieg, um ben 2ärm in ber Eitb ju bermciben, entfcgloüen, bie Straßenbagnen im Sntttrn bet Stabt etugegen au lassen. Eg Wirb baburig eine *3one beg 3<gWeigeng*' gefegaffen Werthen, bie nur noeg burtg bag «Rattern bfit Siutobuffe gestört Wirb.

•* Eia Winiftcrprafibent, ber spart. Set Sogn beg japanifegen ©remierminlfterg Jpamagucgi, ber biefer Sage mit Stgafo Wiaumacgi, ber Soegier eineg fapanifegen Staatgratg, egt lüg bertmnben Würbe, gat, um ben Wunfeg ferner ©amtlie au erfütten, feine fjoegaett eigne lebe ©ruufentfaltung im einsiadjlften Magmen gefeiert. Eg gefegag bieg, Wte ber ©remlermlnifier erflärt, in bet auggefptoegenen strgt, öffentskg ©erWagrung gegen bie aur ©eWogngeit genjotbcue ©runffiKgt etnauiegen, bie bei jap<mtfegen ^wgjeiitn in ben gögeren Stäuben entfaltet au Werben pflegt Sag neubermäglte ©aar ge* benft, für feine ^oegaeitgreife niegt megr afg 500 Warf augjugeben, unb WIE naeg ber 3?ücffegr eine befegei^me SSognung beaiegett, bie ber funge ©atte für monatlicg 120 Warf gemietet gat Set proge Wann ist in einem ©anfgaug in Sofio alg ©eamter tätig.

•* ©pionage mit bem ^itgenffift. Eg fcR besannt, baß niemand so besorgt ttm fein ©efb t^ Wie ber, ber biet nmb megr gat alg et bratugt 9iocg besorgter aber isst er «m baS, Womit er bag ©eQ> maegt um feine 3 b e e. Sie gütige bor betn ©tagtat ist ber fKßbrurf aff berer, bie gute ^been gaben. Sie nikgfte Waßnagme wirb fein, Daß man aueg bie literarifrgen Sfbeen patentiert 9lber bag ©lagiat ober besser ber „©lagiawt* siegt fkg bereit# naeg einem neuen Win* fungffetb um §egt ftitf bor ber ®eign«gtg|eit ftegt er mit ©goto* apparat nnb Beicgenftift bor ben 3cgauf»nftern unb Bopkrt Wenn irgendein Armloser eg atrffäüig nnb ogne böse «bTkgtew tut, Wirö er bon einem mtt ©erbatgt unb «utorität gefabenen ©ottier fougewie* feit Bfi eg tln Wirflicger Segauiienflerfpion, ber gefegieft unb geint* lieg arbeitet, wirb er gewögnltcg überfegen. %n ber legten Beit ist aflerblngg bie KontroEe befonber# start. Wan gat nämlirtg geraug- g«fünften, baß befonberg geßgitfte S<gaufenßerfpimte biefe «rbelt burebang afg ©eruf betrauten unb bie ftefieu ©ef^äifte bamit morgen, tnbern ft? bie Bbeen ber Seforwtionen ing ffullaitb bertaufen. Ser moberne Scgaufenfterbeforateur itfrt aber genau so besorgt um feine guten 3foctn Wie fefter anbete Künstler, unb bie ©lagiate ügaften. nkgt nur feinem fünftlerifcgeu Huf, foubern aaug bem ©efcgätjt. Unb bag ist bei Diesem ©eruf fegt Wcfenttug. T,rnn bie Srgaufenfter* ftcfotslteure befomme« in großen Warenhäusern bimgfdmittlkß ein ©«galt bon 5000 Warf.

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★ ★ ★ fjtntioriftffdles ★ ★

$rn Sdmettsug stotftgen ©oulogtte nnb ©ariä entbetft eine Same 3t igicm ©c^edfen, baß sie im falfcgen 3«a ftßt. „^cg werbe bie üföct&remfe siegen müssen,M sagte fte pt einem Ferrit im SÜMeil, „sonst Fontme t<g segn ©"tunben au spät an." SSorauf ber gofsiege ^ranjofe ermibette: ,,^-dg mikgte gnäbtge ?Vrau barauf aufmerffom mcd>en, baß <Ste )id> minbeften^ segn Sage fterfpäten, wenn Sie bte 3?of6remfc ta>en." *

Äettnseirfjen.„Warum Wüßten Sk, baß ber SCngeÖagte betrunfen ist?"„Er Wollte einen Spiegel gaben, um au fegen, Wer er ist."

*©etnlttge Situation.

Wan gat SBeignacgten immer mit Hecgt ein gest fter Siebe ge* nannt ?tug Siege aur armen, fürtftigen Wenftggeit gat ©ott feinen Sogn gpfanftt Sie Wenfdggeit selbst sonnte sieg ben Wenfegew geilartb nie uttft niuwner geben. @g gegt über meufcgüfgeg %gnen unb ©erftegen ginaug, Wag ©ott In Egriiß© tmS gegeben gat, unb wir bürfm ung Wogl Wie ber fromme ©eEert an bem ©rtenntnig genug fein laßen: „Wenn t<g bieg SBunber faßen WiE, so siegt mein ©eist bor Egrfuregt still; er betet an unb er ermißt, baß ©otteg Sieb' un* enftlicg ist!" Wödgte eg Wetgnacgten ß?in unft ©otteg Siebe berfpürt Werbet», aunacgft unft auförtfterft im beutfegen tpaufe. Eg sönnen manege Sorgen ben Fimmel beg gauglkgen ©lüdeg umWöHen, aber bte SSeignacgtgfonn« berflärt, berfögnt, erfreut nttfe maegt Wte mit einem Wale so bieleg Wieftyr gut Wödgte ein SBeignadgigfegen mit­genommen Werften für Hmt unb ©eruf! Sa# Egrfftfinb ist borg au­legt bie große fraftfpenbenbe ©erfönlicgfeit, Wenn nufere Kräfte ein* mal hersagen. Unb Wie gat ^efug fein fdjtwereg Hmt so geftulbig uub fruefttg ft*tragen! 3a, et gat ung ein ©otftiCb gegeben, baß Wir foEen nmgfolgen feinen gußtapfen.

** iHom ergfllt eine tlntergnmftbagn. Stoß ber abfätttgen ©e- urteitung, bie baß ©roj»?ft in eitlem Seif fter römifegen ©reße ge- funften gat. Wirft ber ©au fter Untergrunftbagn in Horn Anfang be# nächsten 3ogte# in Angriff genommen Werften E# ßnb biet Sinien borgefegen, bie bie Stußcmbejirfe mtt bem WitteIpuitft ber Staftt bertbtrtften foEen. Sa# gange Heg fall borerft 2# km fang Werften.

Ein später besannt unb beliebt geworbener (Peiftlieber eraägtt auö ienet ba ec nodj ein armer Stubent War, folgcnbe^ peinliche Erlebni§: 3ä) in einer einsargen gamilte einen Bi*ei- tifdg. Einst lub man mieg aueg einmal au^nagm^ioeife aum Stbenb- 6rot ein, benn ber ^ert be§ ^aufe§ feierte feinen ©eburtStög, nnb awar gab e§ alg Festessen eine Sdgüffel Steig unb eine £rlafcge SSein. 3llg man bei Stifdg faß, Würbe bie ^augfrau plößlidb abgerufen unb ging mit ber brennenben Sampe in# 9?eftenaiinnrer. ES War fkxf- finfler, ntemanb sonnte bie ^anb bor Slugen fegen, ©or mir staub bie ftlc-ßge 2&ein, bag gatte ist gesehen. ®ie Gelegenheit war gün­stig, bie ©erfudgung groß, unb bie befdgeibene ©tubentenfegle besam so feiten ©ein au soften l ©ehutfam ftredfte idg bte ^anb aug, er* griff bie flasche, tot einen FTÜftigen ©dglndf unb fegte bann bie ^Iafdg*, gan* leise unb borßebtig wiebet hin. ff ber wer beschreibt bag Entgegen aller, unb bag meine infbefonbere, alg man beim Eintritt ber ftrau mit ber Sampe bte peirrftoße EntbedCung machen mußte, baß bte ftlafdge mitten int Hetßbret staubt

•Information.

„Sagen Sie mal, ist ba# StütT gier eilt Trauerspiel «ber ei« Suffipie!?- „SBtefor

»ffdg weiß nkgt dß kg Weinen «ber fodgat mußf