Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

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Standardsoftware in der Versicherungswirtschaft Betrachtung eines Paradigmenwechsels im Rahmen der Vortragsreihe Treffpunkt Banken und Versicherungen Gerald Stenzl, Vertriebsbeauftragter der I & S GmbH, Dortmund

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Zum heutigen Zeitpunkt besteht ein noch weitgehend unverteilter Markt für standardisierte Versicherungskernanwendungen mit viel Potenzial für die Zukunft. Welche Anbieter kann der deutschen Versicherungswirtschaft mit standardisierten und industrialisierten Verfahren und Produkten helfen, damit sie im schwieriger gewordenen Markt der Finanzdienstleistungen erfolgreich bleibt. Ausgangsituation - Zentrale Herausforderungen - Versicherer unter Druck Kosten - Prozesse - Verdrängungswettbewerb Paradigmenwechsel - Industrialisierung Standardsoftware / Kernanwendungen - Anbietervergleich (ICIS/COR/SAP/FJA) Marktaufteilung

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Standardsoftware in derVersicherungswirtschaft

Betrachtung eines Paradigmenwechsels

im Rahmen der Vortragsreihe

Treffpunkt Banken undVersicherungen

Gerald Stenzl, Vertriebsbeauftragter

der I & S GmbH, Dortmund

Page 2: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen

Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung

Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen

ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung

AufgabenstellungenStandardsoftware

StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA

FazitFazitMarktaufteilungAusblick

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Ausgangssituation: Thesen...

Die IT-Anwendungslandschaften deutscher Versicherungs-unternehmen sind geprägt durch die folgenden Schlagworte:

§ Sehr heterogene, weil historisch gewachsene, bzw. durch Fusionenzusammengefügte Systemumgebungen,

§ speziell im Bereich der Kernanwendungen (Bestandsführung, In-/Exkasso, Schaden, Provision) große Zahl an Eigenentwicklungen,

§ nur wenige „Lösungen von der Stange“ oder echterStandardsoftware, die meisten davon im Bereich ERP / DataWarehouse

Dadurch ergibt sich:

§ eine vergleichsweise hohe Fertigungstiefe,

§ zahlreiche Schnittstellen, viele Altsysteme,

§ sehr hoher Wartungsaufwand und

§ geringe Geschwindigkeit bei der Neueinführung von Produkten undProzessen (time to market).

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...und Auswirkungen

§ Oft hat jede Sparte oder Tarifgeneration Ihre eigenen, seinerzeitselbst entwickelten Systeme.

§ Diese Systeme gehorchen nicht mehr heute geltenden Standardsfür Architektur (Relationalität, Objektorientierung) und Ergonomie(grafische Benutzeroberfläche, Kontextsensitive Hilfen u.a.)

§ Inzwischen fehlen auch die erforderlichen Entwickler, die dieseSysteme noch warten, bzw. an aktuelle gesetzliche Anforderungen(z.B. VVG-Reform) anpassen können.

§ Außerdem verursacht die parallele Pflege mehrere koexistierenderSysteme und der erforderlichen Schnittstellen einen enormenAufwand.

§ Auf Marktentwicklungen und Änderungen der gesetzlichenRahmenbedingungen kann nicht ausreichend schnell reagiertwerden.

Dies hat die folgenden negativen Auswirkungen auf Betrieb undWartung der IT-Awendungslandschaften:

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Zu hoheKosten

Aufwändigeund langsame

Prozesse

SchlechtesCombined

Ratio

Veraltete Controlling-

SystemeAndere VU

Andere FDL-Unternehmen

VeralteteIT-Systeme

Investitions-stau

Bisher nicht realisierte

Synergien ausFusionen

Teure Eigen-entwicklungen

Sanierungs-Druck der Rück-

versicherer

Niedriges Zinsniveau

Änderung desSteuerrechts

Schaffungneuer Altersvor-sorgeprodukte

VU-interne ProblemeIT

-techn

ische P

rob

leme

Aktien-Baisse/Crash

Sonst. externe Faktoren

InternationaleFDL-Anbieter

Wet

tbew

erb

sdru

ck

Versicherungs-unternehmen

(VU)

interne Perspektive

externe Perspektive

Versicherer unter Druck

Quelle: SAP Consulting /Gerald Stenzl 2006

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Quelle: Accenture, Universität St. Gallen 2003

Die zentralen Herausforderungen aus Sicht der VU

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Zusammenfassung

Die wesentlichen aktuellen Herausforderungen für deutsche VU:

• Reaktion auf Kostendruck und Verdrängungswettbewerb• Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit und -Qualität• Schnellere Produkt(neu)entwicklung (time-to-market)• Abwicklung von Fusionen, Realisierung von Synergie-Potentialen• Vereinheitlichung der Systemlandschaften, Industrialisierung• Neubestimmung der Fertigungstiefe (Sourcing-Themen)• Reaktion auf Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen

Alle genannten Themen haben hohe Relevanz für die IT!

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InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen

Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung

Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen

ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung

AufgabenstellungenStandardsoftware

StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA

FazitFazitMarktaufteilungAusblick

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Thema: Kosten

Thesen:• Die Kosten sind in jüngster Vergangenheit zweifellos branchenweit

gesunken, nicht zuletzt durch erhebliche Personaleinsparungen.• Sie sind aber im Vergleich zu anderen Branchen / Industrien nach wie

vor zu hoch.• Auch im internationalen Vergleich hinkt die deutsche Versicherungs-

wirtschaft hinterher.

Gründe:• Der nach wie vor zu hohe Grad an manuellen Tätigkeiten in Bereichen,

die in anderen Branchen bereits weitgehend automatisiert abgewickeltwerden.

• Vorhandene Rationalisierungspotentiale werden mangels entsprech-endem Controlling nicht erkannt oder nicht realisiert.

• Es gibt noch immer zu wenig Investitionen in modernere Abläufe und diezu Grunde liegenden Systeme.

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Quelle: GDV, 2004

Kostenquote

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Schlussfolgerungen

• Die Versicherungsbranche muss dringend ihren „Industriali-sierungsrückstand“ gegenüber anderen Branchen aufholen.

• Die Investitionen in Modernisierungsmaßnahmen müssen erheblichgesteigert werden, auch wenn es dadurch - kurzfristig betrachtet -zu Kostensteigerungen kommen kann.

• Die weiter unten genannten Punkte liefern zahlreiche Beispiele,durch welche Maßnahmen sich die Kosten mittelfristig weiterreduzieren lassen.

• Gleichzeitig lässt sich die die Qualität der Produkte undDienstleistungen nur so effizient steigern.

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Thema: VerdrängungswettbewerbThesen:• Konkurrenz besteht vor allem national durch

– hohe Marktsättigung– stagnierenden Bevölkerungszahlen und– gleichzeitig reduzierte Realeinkommen

• Aber auch ausländische Marktteilnehmer drängen zunehmend auf dendeutschen Markt,

– häufig mit schlankeren Strukturen und dadurch erheblich besserenKostenpositionen (AON, Willis etc.)

– häufig auch durch Übernahme vorhandener deutscher VU oder derenBestände (Axa, Generali / AM-Gruppe etc.)

• Außerdem entsteht zusätzlicher Druck durch Markteintritt vonUnternehmen aus benachbarten Branchen

– Allfinanzanbieter:• Vermittler: AWD, MLP, OVB, FourMaxx etc.• Produktanbieter: z.B. Finanzverbünde wie Allianz, R+V etc.

– Banken:• vermitteln entweder für verbundene VU (Sparkassen / SV)• oder bieten eigene / zugekaufte Produkte an (z.B. DWS / Zurich)

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à Es wird in den nächsten Jahren eine erhebliche Marktbereinigunggeben,

• die überschüssige Kapazitäten eliminiert und dadurch

• den VU überhaupt erst die Möglichkeiten eröffnet, chronischdefizitäre Sparten zu sanieren.

à Andererseits steht zu befürchten, dass VU sich aus einzelnenwenig profitablen Sparten ganz zurückziehen werden, für diedann keine Deckung erhältlich sein wird.

à Obwohl sich somit langfristig die Anzahl der potentiellen Projektereduzieren wird, wird die Zahl der daraus resultierenden, zulösenden Aufgaben kurz- und mittelfristig stark ansteigen.

Schlussfolgerungen

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Thema: Prozesse

These:• Die aktuellen Prozesse in der Versicherungswirtschaft sind eher

– umständlich,– zeitaufwändig,– fehleranfällig– und damit letztlich (zu) teuer!

Gründe:• Medienbrüche im Datenfluss:

– Adressdateien, Angebotsprogramme, Papier, elektronischeDokumente etc.

– heterogene Systeme für: Agenturen, Bestandsführung, Schadenetc.

• Redundanzen: mehrfache (manuelle) Datenerfassung und -haltung• zu viele Beteiligte: Akquisiteur, Vermittler, Vertragsbearbeiter etc.,• veraltete Verfahren: manuelle Erfassung, noch zu wenig maschinelle

Verarbeitungswege (Dunkelverarbeitung) etc.

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Prozessbeispiel: vom Angebot zur Police

Antrag

Angebots-system

AngebotKunde

Anfrage

Bestands-system

Police

Vertriebs-system

Provisions-system

Beitrags-Rechnung

In-/Exkasso-system

Rückbelastung bei Nichtzahlung

Mahnung

AgentSach-

bearbeiter

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à Es ist in vielen Fällen dringend ein grundsätzliches Re-Design aller Prozesse erforderlich.

à Der Trend muss weg von manuellen Vorgängen hin zustärker industrialiserten, maschinellen Prozessen gehen.

à Die Übertragung von Erfahrungen anderer (bereits „weiterindustrialisierter“) Branchen ist sinnvoll.

à Eine weitere Verschlankung, u.a. durch stärkeren Einsatzmoderner Technologien (E-Business, Mobile Businessetc.) ist möglich und wünschenswert.

à Eine Verbesserung der Prozessqualität und -Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung derKosten ist machbar!

Ziel: Besserer und schnellerer Kundenservice bei geringeremAufwand!

Schlussfolgerungen

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Thema: ProduktentwicklungThesen:

• Die Produktentwicklung ist aktuell

– noch zu stark an klassischen Produkten orientiert und

– zu wenig wirklich bedarfsgesteuert

• Sofern eine umfassende Absicherung überhaupt möglich ist,

– benötigt ein Kunde zahlreiche komplexe Deckungen,

– die sich zum Teil auch noch überschneiden.

• Die die Produktentwicklung unterstützenden IT-Prozesse sind

– viel zu langsam und schwerfällig: so ist kaum eine schnelleReaktion auf Änderungen der wirtschaftlichen und gesetzlichenRahmenbedingungen möglich.

– viel zu teuer: die Anpassung der IT-Systeme an neue Produktebindet erhebliche personelle, technische und zeitlicheRessourcen.

– unvollständig: häufig werden zunächst nur einzelneGeschäftsprozesse umgesetzt (Neugeschäft, aber keineÄnderung oder Storno möglich).

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Produktentwicklung

Quelle: msg Systems 2008

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à VU, die ihre Produktentwicklung stärker an der tatsächlichenBedarfssituation der Kunden ausrichten können, werdenWettbewerbsvorteile erzielen:

– Durch All-Gefahren-Deckungen:

• Der Kunde kauft nicht mehr Versicherungsschutz für eineendliche Zahl von Gefahren (Feuer, Eindruchdiebstahl,Leitungswasser etc.) mit erheblichen Ausschlüssen,

• sondern versichert eine Sache wie Hausrat gegen alledenkbaren Risiken: z.B. Chubb Masterpiece

– Durch Multi-Line-Produkte: Bündelung mehrer Teilprodukte zueiner umfassenden Risikodeckung:

• Gothaer: Critical Illness = Kombination aus BU-, Unfall- undKrankenversicherung (auch „Dread Disease)

à Es fehlen heute jedoch noch standardisierte und skalierbare IT-Modelle, die eine schnelle und schlanke Produkteinführungunterstützen.

à Konsequenz: Marktpotentiale gehen verloren, häufig scheitern neueProduktideen an der mangelnden IT-technischen Abbildbarkeit.

Schlussfolgerungen

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Thema: Fusionen...

Thesen:

• Fusionen wurden in der Regel mit den im Verbund zu erzielendenSynergien gerechtfertigt. Diese liegen zu einem erheblichen Teil imBereich der IT, insbesondere der Bestandsführung. Die vorhandenenRationalisierungspotenziale wurden bisher oft (noch) nicht gehoben. Nurwenn dies geschieht, d.h. die erkannten Synergien auch realisiertwerden, macht die Fusion auch aus der ex-Post-Perspektive Sinn.

• So wird die Vereinheitlichung der Systemlandschaften und damit dieVerringerung der Systeme und Schnittstellen zu einer zentralenKonsequenz der einmal getroffenen Fusionsentscheidungen (s.u.).

• Neben Problemen und Risiken bringen Fusionen auch Chancen mitsich: Oftmals empfiehlt sich statt der Migration eines Bestandes in einjeweils anderes vorhandenes System die völlige Neukonzeption einesmodernen, gemeinsamen Bestandsführungssystems.

• Daraus resultieren allerdings komplexe Datenmigrationen, außerdemmuss die Frage nach dem geeignetem Zielsystem beantwortet werden:Erweiterung eines bestehenden oder Schaffung eines komplett neuenSystems?

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...bei Banken und Versicherungen

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à Die in den vergangenen Jahren eingegangenen Fusionen müssen inden kommenden Jahren auch systemtechnisch umgesetzt werden.

à Weitere Fusionen mit entsprechendem Bedarf werden im Zuge vonMarktbereinigungen hinzukommen.

à Zu den großen Herausforderungen in der IT der kommenden Jahrezählen daher vor allem

– die Vereinheitlichung der heterogenen Systemlandschaften,

– die Migration großer Bestände auf gemeinsame Zielsysteme,

– die Schaffung von Schnittstellen für (derzeit noch) nicht ablösbareSysteme.

à Gleichzeitig werden einzelne VU den „Befreiungsschlag“ einer völligenNeukonzeption ihrer Anwendungslandschaft wagen. So können dienegativen psychologischen Begleitumstände einer Fusion (bei deri.d.R. ein Unternehmen samt Mitarbeitern übernommen wird) positivbeeinflusst werden.

à Als Partner kommen hier nur Unternehmen in Frage, die ihreKompetenz und Zuverlässigkeit seit längerem unter Beweis gestellthaben.

Schlussfolgerungen

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Thema: Fertigungstiefe / Sourcing

Fragen:

• Was sind eigentlich die Kernprozesse einer Versicherung?

– Kundenakquise

– Produktentwicklung

– Produktverkauf

– Risikobeurteilung

– Policierung

– Schadenregulierung

– Provisionierung

• Welche Prozesse lassen sich besonders gut (out-)sourcen?

– Rückversicherung

– Inkasso/Exkasso

– IT-Betrieb…

• Welche Sourcing-Formen kommen in Frage?

– Out-Sourcing

– In-Sourcing / Shared Service Center

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Quelle: Accenture, Universität St. Gallen 2003

Entwicklung

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à Die Grenzen zwischen Kernprozessen und sourcebarenRandprozessen sind fließend und abhängig von

– der Unternehmensgröße,

– dem Datenschutz,

– individueller Definition des jweiligen Unternehmens.

à Industrialisierung von Prozessen analog anderen Branchen

– Taylorisierung der Prozesse in Teilschritte,

– Gewinnung generischer Erkenntnisse,

– Nutzung wiederverwendbarer Komponenten

– und Analyse des Sourcing-Potentials.

à Damit werden u.U. vorhandene Sourcing-Potentiale überhaupterst erkannt.

Schlussfolgerungen

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InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen

Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung

Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen

ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung

AufgabenstellungenStandardsoftware

StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA

FazitFazitMarktaufteilungAusblick

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Paradigmenwechsel

Die Krise durch den 9. September 2001 ausgelöste Krise derFinanzmärkte hat zu einem Paradigmenwechsel geführt:

§ Auch unter Versicherern ist inzwischen unstrittig, dass es auch imBereich der Kernanwendungen zahlreiche standardisierbareAufgaben und Prozesse gibt.

§ Diese standardisierten Aufgaben und Prozesse lassen sich ambesten in standardisierten und industrialisierten Anwendungs-systemen abbilden.

§ Diese Systeme selbst zu entwickeln und zu warten ist nicht mehrzeitgemäß, stattdessen werden sie zunehmend zugekauft und aufden eigenen Bedarf angepasst.

§ Teilweise ist die Bereitschaft, bzw. der Druck zur Reduzierung derFertigungstiefe sogar so groß, dass man bereit ist, ganze Bereichekomplett outzusourcen oder über „managed services“abzuwickeln.

Page 28: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Quelle: Capgemini 2006

Notwendigkeit und...

Page 29: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Quelle: Capgemini 2006

...Trend zur Industrialisierung

Page 30: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen

AusgangssituationAuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung

Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen

ParadigmenwechselIndustrialisierung

StandardsoftwareKernanwendungen / Technologien / weitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA

FazitFazit / Marktaufteilung / Ausblick

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KernanwendungenDas Thema Standardsoftware in der Versicherungsbranche ist nichtneu: Bereits vor über 20 Jahren gab es Ansätze Versicherungs-unternehmen standardisierte Anwendungen anzubieten.

Diese umfassten im Bereich der Kernanwendungen klassischerweisedie folgenden Aufgabenbereiche:

Bestandsführung:

Verwaltung, Pflege und Fortschreibung von Versicherungsverträgen.

In-/Exkasso:

Verwaltung von Prämienzahlungen und Auszahlungen aufgrund vonSchaden- und Leistungsfällen.

Schaden- und Leistungsbearbeitung:

Abwicklung von Schäden in den Kompositsparten und Leistungsfällenin den Personen-versicherungszweigen.

Provision:

Abrechnung von Provisionen mit Ausschließlichkeitsvertretern Maklernund Mehrfachagenten sowie innerhalb komplexer Strukturen(Strukturvertriebe).

Page 32: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Technologien

Technologisch zählten die deutschen Versicherungsunternehmen nochnie zu den ausgespochenen Pionieren:

§ Ähnlich wie bei Banken führte die extrem vorsichtige und eherrisikoaverse Grundausrichtung dazu, dass in den Versicherungs-betrieben IT-technisch nicht unbedingt State-of-the-art Tech-nologien anzutreffen sind.

§ Über lange Zeit und bis heute dominieren Großrechner-basierteSysteme zumindest die Kernanwendungen.

§ Begriffe wie „Relationalität“, „Objektorienterung“ und „Web-Services“ hielten - verglichen mit anderen Branchen - erst mitdeutlicher Verzögerung Einlauf.

So kommt es, dass hier ein erheblicher Bedarf an modernen undeffizienten Systemlösungen besteht, der in den nächsten Jahren zudecken ist. Paradoxerweise war es in anderen Branchen gerade derenorme Kostendruck, der diese Entwicklung befördert hat, dieseEntwicklung wird bei den Versicherern nun nachgeholt.

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Weitere Anwendungen

Hinzu kommen nicht spartenbezogene übergreifende Anwendungen,die jedes Versicherungsunternehmen im Einsatz hat:

§ Buchhaltung / Controlling (z.B. SAP FI-CO)

§ Data-Warehouse (z.B. Cognos, SAP BI/BW)

§ Rückversicherung (z.B. SAP FS-RI)

§ Produktentwicklung (z.B. CSC VP/MS, msg Produkt Designer)

§ Personal / Human Resources

§ Anlagen- und Vermögensverwaltung

§ Gebäude- / Facility Management

Schließlich gibt es auch von Seiten des Gesamtverbandes derVersicherungswirtschaft (GDV) Bestrebungen, einheitlicheSchnittstellen zu schaffen. Der bekannte GDV-Datensatz ist allerdingsauf seine Funktion als Schnittstelle zwischen Verband und VU sowieder VU untereinander beschränkt.

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Standardsoftware - Anbieter

Im folgenden sollen exemplarisch einige Anbieter von Standard-software mit ihren unterschiedlichen Lösungsansätzen kurz vorgestelltwerden:

§ WGV / T-Systems: ICIS (Insurance Company InformationSystem)

§ COR AG: COR Life, COR Insurance Suite

§ SAP AG: SAP for Insurance

§ FJA: Life Factory

Weitere Anbieter erheben ebenfalls den Anspruch (in ihrem Bereich)Versicherungsstandardsoftware anzubieten, können hier aber alleinaufgrund zeitlicher Beschränkungen nicht näher betrachtet werden:

§ Innovas: Innovas Insurance Suite / HI (Krankenversicherung)

§ Riedlbauer-Gruppe: Financial Insurance System (FIS)

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ICIS

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Einführung

Das Konzept von ICIS ist 20 - 25 Jahre alt und wurde in den 80erJahren vor allem durch Cap Gemini und das debis Systemhausentwickelt.Die Rechte an ICIS wanderten im Zuge des Unternehmens-übergangs später weiter zu T-Systems und der WGV Informatik.

Leider ist seither kaum grundsätzliches an ICIS verändert worden: Dievöllig veraltete Oberfläche, die keinen einigermaßen aktuellen undgängigen Anforderungen an Benutzerfreundlichkeit und -Unterstützungmehr genügt, ist bisher nur in Einzelfällen (COSMOS, VKB)modernisiert worden, ohne dass dies dem heute zumeist eingesetztenKernsystem zu Gute gekommen wäre.

Außerdem gibt es nur teilweise Ansätze zur Automatisierung undDunkelverabeitung. Auch technologisch erscheint die noch vorwiegendmit Oracle Forms und entsprechend viel auf Maskenebene realisierter„Intelligenz“, die sich heute eher in der Datenbank findet, alles andereals „state of the art“.

Im Projekt Apollo der Öffentlich-rechtlichen Versicherer PNW und SVwurde dies zwar projektiert, bisher aber noch nicht umgesetzt.

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ICIS-Entwicklungskooperation WGV

• Kooperationspartner–– BGV-Badische Versicherungen, KarlsruheBGV-Badische Versicherungen, Karlsruhe–– LLB-Lippische Landesbrandversicherung, DetmoldLLB-Lippische Landesbrandversicherung, Detmold–– OKV und OVAG, BerlinOKV und OVAG, Berlin–– SV-Versicherungen Hessen Nassau Thüringen, WiesbadenSV-Versicherungen Hessen Nassau Thüringen, Wiesbaden

(bis 11.2003)(bis 11.2003)–– WGV-Versicherungen, StuttgartWGV-Versicherungen, Stuttgart–– Roland Rechtsschutz ( ab 1.Q 2006 )Roland Rechtsschutz ( ab 1.Q 2006 )

• Gesamtzahl Endanwender Innendienst–– ca. 3.500 Userca. 3.500 User

• Gesamtzahl Endanwender Aussendienst–– ca. 8.000 WEB-Userca. 8.000 WEB-User

• Anzahl verwaltete Verträge–– ca. 9.000.000ca. 9.000.000

Bis 11.2003

Quelle: WGV, 2007

Page 38: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Das ICIS-Kernsystem

Partner-Verwaltungs- System

Objekt-Verwaltungs- System

Schaden-Verwaltungs-System

Provisions-, Mitversicherungs- und Rückver-sicherungs-System

Bestands-Verwaltungs-System

Produkt-Entwicklungs- System + VT

Quelle: WGV, 2007

Page 39: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Was zeichnet die Architektur der ICIS-Versicherungssoftware aus?

Ø ICIS ist flexibel, plattformunabhängig,skalierbar und wartungsfreundlich durch:

Ø Klar strukturiertes, ausnormalisiertes sparten-/produktübergreifendes Daten- und Funktionsmodell

Ø Wiederverwendbare funktionale Module,Komponenten und Programmbausteine

Ø Schichten-Architektur

Ø Einfache, klar definierte Schnittstellen zu Rand- oderAltsystemen (In-/Exkasso, DMS, MIS, CTI, Web,Migration………)

Ø Einfache Integrationsfähigkeit von Standard- undOpen Source-Software

Quelle: WGV, 2007

Page 40: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Spartenübergreifendes System.

Versicherungs-mathematik +

Prämienberechnung

KombiprodukteKomposit und Leben

z.B. UBR

Gemeinsames Daten- und FunktionsmodellAllgemeine Basismodule

UR URzw

zwm

zw

m= ⋅

+=

112 412

ρ, , , ,

Versicherungs-mathematik

LebensmoduleKompositmodule

Prämienberechnungmit Prämientabellen

ICISSach, HaftpflichtUnfall, GebäudeKraftfahrt, FlottenRechtsschutzTransport, ElektronikIndustrie, GewerbeBündelprodukte u.a.

FondsgebundeneProdukte: Leben,Rente, Riester, ZusatzKlassische Produkte:Risiko, Kapital, Rente,Riester, ZusatzTermfixversicherungPensionsfondsHybridprodukte u.a.

ICIS unterstützt alle relevanten Geschäftsprozesse in der Assekuranz.Quelle: WGV, 2007

ICIS im Überblick

Page 41: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Bewertung ICIS

ICIS erscheint im derzeitigen Zustand nur bedingt geeignet denAnforderungen deutscher Versicherungsunternehmen ausreichendRechnung zu tragen:

§ So fehlt trotz einiger Erweiterungen der vergangenen Jahre an derRealisierung aktueller Standards bezogen auf Datenmodell,Oberflächen, (kontextsensitive) Hilfesysteme und Automatisierung.

§ Auch was die Performance angeht, so stößt ICIS an Grenzen: einHemmschuh ist hier u.a. die fehlende Nutzung heute möglicherDatenbankfunktionalitäten.

§ Letztlich wird ICIS daher eher für kleinere und Spezialversicherer mitbegrenztem Budget, hohem Individualisierungsgrad und geringerenAnforderungen an Standardisierung und Industrialisierung in Fragekommen.

§ Die Bestandsführung von Leben-Beständen ist zwar möglich, stößtaber ebenso an Grenzen, so dass ICIS eigentlich nur im Komposit-Bereich eine wirklich nennenswerte Rolle spielt.

Page 42: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

COR

Page 43: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Einführung

COR ist seinerzeit aus der Peter Gässner GmbH hervorgegangen undpersonell durch zahlreiche ehemalige Mitarbeiter des debis Systemhaus(später T-Systems) geprägt.

Während zunächst die Entwicklung einer schlanken Bestandsführungs-software für kleinere Lebensversicherer (COR Life) im Vordergrundstand, gibt es spätestens seit 2007 Bestrebungen auch für denKomposit-Bereich Software-Lösungen anzubieten.

Dies sollte zunächst durch das System ICIS in enger Zusammenarbeitmit der WGV geschehen. In 2007 beendete man nach einer Erhöhungder Beteiligung der msg systems AG dann diese strategischeZusammenarbeit mit der WGV und baute das System AVIS von msg indas Konzept zur Komplettbebauung ein.

Seit Ende 2007 nun wird zusammen mit einem Schweizer Partner eineEigenentwicklung propagiert, die auf einer dort bereits implementiertenKrankenversicherungslösung basiert.

Page 44: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Unternehmensprofil - Produkte

Produkte für Erstversicherer, Banken und Einrichtungen der Altersversorgung

COR innovasHI

COR P&C

COR Office

COR Provision

COR Merica

COR Pension

COR PARIS

COR Life

COR Tax

Bestandsverwaltung fürLebensversicherung

Bestandsverwaltung fürKrankenversicherung

Bestandsverwaltung fürSachversicherung

Lösung zur Geschäfts-vorfallsteuerung undDokumentenbearbeitung

Verwaltungslösung fürdie Provisionsabrechnung

Verwaltungslösung fürZeitwertkonten

Risikoprüfungsmodul fürPersonenversicherungen

Softwarelösung zurVerwaltung vonHypothekenbanken

Softwarelösung zurAbgeltungsteuer

Quelle: COR AG, 2008

Page 45: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Fachliche KomponentenarchitekturCOR-Insurance Suite

Produktentwicklung Vertrieb, Bestands- und Leistungsverwaltung Administration

Produktserver

�Runtime

Musterprodukte

�Leben/ bAV�Kranken�SHUK

Unternehmens- steuerung

�Profit Test�ALM�Monitoring

Produktdefinition

�Produkt Designer

Vertriebssysteme

�Angebotssystem �Vorsorge-Portal �Risikoprüfung

Infrastruktur/ Service

�Workflow

�Partner

�Berechtigung

�Information Desk

Leben/ bAV

�Bestand

�Leistungen

Kranken

�Bestand

�Leistungen

SHUK

�Bestand

�Schaden

�In-/ Exkasso

�Provision

�Rückversicherung

Fremdsysteme

�Finanzbuchhaltung

�Archiv

�Data Warehouse

�CTI

BU

ILD

Quelle: COR AG, 2008

Page 46: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Was ist COR-Life?

• COR-Life ist eine umfassende Standardsoftware für dieVertragsverwaltung von Lebensversicherungen und bAV

• COR-Life ist bei zahlreichen Kunden seit Jahren im Einsatz. DieInstallationen verwalten derzeit bis zu 800.000 Verträge

• COR-Life enthält die zur Verwaltung von Einzel- undKollektivverträgen benötigten Komponenten

• COR-Life deckt sowohl das Spektrum der klassischenLebensversicherung wie das der fondsgebundenen Tarife ab

• COR-Life bildet nahezu alle Geschäftsprozesse maschinell ab

• COR-Life kann nachweislich in einem Zeitraum zwischen 3 und 6Monaten installiert werden

• COR-Life kann als stand-alone System eingesetzt oder in einevorhandene Anwendungsumgebung integriert werden

Quelle: COR AG, 2008

Page 47: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Standardsoftware COR-Life

• Das Basissystem COR-Life wird von COR zentral gepflegt und imRahmen der Softwarewartung laufend weiterentwickelt

• Die Kunden (Versicherer, Versorgungswerke) setzen dasBasissystem COR-Life in identischer Form ein, Randsystemewerden kundenspezifisch angebunden

• Das System ist hochgradig parametrisiert, die Konfiguration, etwadas Anlegen der Produkte, kann wahlweise durch COR oder dieKunden erfolgen

• Regelmäßig, derzeit im halbjährlichen Rhythmus, liefert COR neueSoftware-Releases von COR-Life an die Kunden aus

• Über den Anwenderkreis erfolgt ein echtes cost-sharing mitgemeinsamer Beauftragung von Erweiterungen

Quelle: COR AG, 2008

Page 48: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Baukasten der

Produktteile

Baukasten der

Produktteile

BUZ

Gemischte

Rückgewähr

Pflegerente

Partnerrente

Heirat

...

...

Produkt A Produkt B Produkt Z...

Produktteildaten• math. Kenngrößen• Dialogsteuerung• Plausibilisierungen

Produktteildaten• math. Kenngrößen• Dialogsteuerung• Plausibilisierungen

Bausteine• Barwerte• Kosten• Überschuss

Bausteine• Barwerte• Kosten• Überschuss

Produkte werden wie Stücklistekonfiguriert

Produkte werden wie Stücklistekonfiguriert

AnpassungbausteinStammbaustein Bonusbaustein

math Kenngrößen• Grundzustand• Beitragsfrei • in Leistung

math Kenngrößen• Grundzustand• Beitragsfrei • in Leistung

COR-Life: Produktdatenmodell

Quelle: COR AG, 2007

Page 49: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Kollektiv-

vertrag

Kollektivsegmentierung

Rahmendaten Produktvarianten

Kollektivverwaltung

Massenverarbeitung

Online (Batch)-

Einzelvertragsverarbeitung

u Antrag

u Vertragsänderung

Die Verwaltung in COR-Life umfasst einzelvertragliche und kollektiveVerwaltungsbausteine; beide Verwaltungsbereiche haben eigenedatenhaltungstechnische und funktionale Anforderungen

Quelle: COR AG, 2007

Page 50: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Bewertung COR

COR ist mit seinem Produkt COR Life zweifellos ein interessanterAnbieter für kleinere und mittelgroße Lebensversicherungsunter-nehmen, die eine schlanke, in Maßen skalierbare Lösung mit einemguten Preis-/Leistungsverhältnis suchen.

Die vorhandenen Schnittstellen zu Standardsystemen (msg Produkt-Designer, SAP-Produkte etc.) erleichtern die Einbindung invorhandene Systemlandschaften. Die teilweise etwas improvisiertwirkenden früher verwendeten Randsysteme (Oasis: Partner undProvision) wurden inzwischen abgelöst und durch modernereKomponenten ersetzt.

Die geplante Erweiterung des Fokus auch auf Komposit-Versichererund die im Zuge dessen mehrfach gewechselte Strategie sein (sieheauch Einführung) erscheint zumindest nicht unproblematisch.

Ob die derzeit konzipierte Komposit-Eigenentwicklung auf Basis einervorhandenen Krankenversicherungslösung die adäquate Standard-Lösung sein wird, muss abgewartet werden.

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SAP

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Einführung

SAP bemüht sich bereits seit einigen Jahren um eine Wiederholung desErfolges im Bereich ERP (Enterprise Resource Planning) auch imBereich der Kernanwendungen für Finanzdienstleister.

Während im Bankenbereich durchaus Erfolge bei der Marktdurch-dringung zu vermelden sind, sieht es im Versicherungsbereich andersaus: Auch wenn zahlreiche Versicherer im Bereich ERP und Finanzen /Rechnungslegung auf die nachgewiesene Kompetenz von SAP bauen,gibt es bislang kaum namhafte Installationen in den versicherungs-spezifischen Kernanwendungen (Bestand, Schaden, In-/Exkasso,Provision).

An dieser Stelle seien vor allem die folgenden Versicherungs-unternehmen genannt: Wiener Städtische Versicherung (Österreich),Öffentliche Versicherung Braunschweig und Pax (Schweiz).

Aus SAP-Sicht wird dieses für Deutschlands größten Software-Herstellerwenig befriedigende Ergebnis allerdings durch den anderen Zuschnittder Marktsegmente etwas verbessert: So werden die gesetzlichenKrankenversicherer ebenfalls dem Versicherungssektor zugerechnet.

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Lösungsansatz SAP

SAP versucht sich vor allem mit folgenden Alleinstellungsmerkmalen imMarkt zu profilieren:

§ Angebot einer Komplettbebauung aus SAP-Komponenten

§ Hohe Integration der Kernanwendungen untereinander und imZusammenspiel mit bereits vorhandenen SAP-Standard-Komponenten(Basis, FI/CO, BI/BW etc.) durch Standard-Schnittstellen

§ Internationalisierungsbestrebungen von Versicherungsunternehmenwerden bei der ohnehin sehr international aufgestellten SAP AGproblemlos unterstützt.

§ Zusicherung eines technologischen Vorsprungs durch Einsatz neuerTechnologien wie SOA (ESA) etc.

§ Hohe Investitionssicherheit für Kunden durch die eigene Unter-nehmensgröße

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Die Lösungsplattform SAP for Insurance

Marketing

Management

SalesManagement

CustomerService

Mobile Field Enablement

Collections & Disbursements

Incentives & Commissions

Reinsurance

Financial Asset Management

Product Management

Policy Management

ClaimsManagement

Human CapitalManagement

General Ledger

Controlling

SupplierRelationshipManagement

Procurement

Projects, etc.

Business Partner

MDM XApps XI Portal Business Process Management BI KM

Mobile, etc

Strategic Enterprise Management Business Information Warehouse

Analytics

InsuranceCore Applications

Insight DrivenSales & Service

NetWeaver

Business SupportApplications

Quelle: SAP AG, 2006

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Wertschöpfungsketten und Business-Szenarien

Customer,Partner and

Market

Capital Market& Reinsurance

Market Research &Product Definition

Market Development &Distribution

Underwriting Account Maintenance& Customer Care

Claims & Benefits Investment & RiskManagement

Enterprise Management & Support

Product Management

Market Research and Product Ideas

Product Development and Implementation

Product Lifecycle Management

Sales

Sales Planning and Controlling

Sales Force Management

Customer Analysis and Marketing

Acquisition and Application Creation

Underwriting and Policy Administration

Underwriting and Policy Issuance

Mid-Term Policy Changes and Information

Automated Policy Administration

Claims

Claims Handling and Fulfillment

Claims Recovery

Reinsurance

Reinsurance Risk Management

Treaty and Facultative Reinsurance Administration

Treaty and Facultative Reinsurance Accounting

Financial AssetManagement

Asset Allocation

Portfolio Management

Portfolio Accounting

Portfolio Controlling

Insurance Business Services

Collections and Disbursements

Business Partner Management

Quelle: SAP AG, 2006

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ENTERPRISE SERVICES

ARCHITECTURE

ADAPTIVE

VALUE NETWORK

ESA Empowers the Adaptive Enterprise

Composites

PlatformEnterprise

ServicesRepository

Aggregating Web Services into business-level Enterprise Servicesprovides more meaningful building blocks for the task of automatingenterprise-scale business scenarios

Quelle: SAP AG, 2006

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Business Process Platform

Key Elements of Enterprise Services Architecture

SAP NetWeaverComposition Platform

EnterpriseServices

Repository

COMPOSITES

Legacy &ISV

SAPSub-

sidiary

Agents /ServiceProvider

InsuranceProcess Components,

Business Objects,Engines

InsuranceProcess Components,

Business Objects,Engines

SERVICEENABLEMENT

PROCESSCOMPOSITION

PEOPLEPRODUCTIVITY

Quelle: SAP AG, 2006

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Bewertung SAP

SAPs generelle Kompetenz und Qualität ist unbestritten. So ist manzunächst geneigt, SAP auch am ehesten die Fähigkeit zur Komplett-bebauung einer Versicherungslandschaft mit standardisierten Produktenzuzutrauen.

Letztlich stößt SAP aber mit seinen derzeit angebotenen Lösungs-ansätzen auch an Grenzen:

§ FS-PM als Kernanwendung für die Bestandsführung in Versicherungs-unternehmen ist eine extrem mächtige, aber nur schwer zuhandhabende „eierlegende Wollmilchsau“. Hier lässt sich zwar alleskonfigurieren (oder „customizen“), durch den immensen Umfang istdies in der Praxis aber nur schwer umzusetzen.

§ Zudem fehlt es nach wie vor an einem Integrationscustomizing fürsämtliche der vier versicherungsspezifischen Kernanwendungen (FS-PM, FS-CM, FS-CD, FS-ICM).

§ Trotz durchaus vorhandener, umfassender versicherungsfachlicherKompetenz hat es SAP daher bisher nur bedingt vermocht namhafteReferenzen aus der Versicherungswirtschaft für sich zu gewinnen.

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FJA

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Einführung

FJA (Teil der FJH-Gruppe) hat sich von Anfang an auf denLebensversicherungssektor konzentriert und bietet keineSoftware für den Kompositbereich an.

Der Ansatz hier eine Standard-Software für die Bestandsführungund damit auch - wie im Lebenbereich üblich - für die Abwicklungvon Leistungsfällen zu schaffen, war grundsätzlich erfolgver-sprechend und wurde vom Markt auch angenommen. Fürzahlreiche mittlere und große Lebensversicherer war und ist FJAdaher der einzig in Frage kommende Anbieter.

Außerdem bietet FJA auch das Outsourcing der komplettenBestandsführung an. Dieses Angebot wurde z.B. bei Einführungder Riesterrente (Zulagenverwaltung) von einigen Gesellschaftengenutzt.

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Quelle: FJH AG, 2006

Lösungsansatz FJA - Überblick

Page 62: Standardsoftware in der Versicherungsbranche - Betrachtung eines Paradigmenwechsels

Quelle: FJH AG, 2006

Lösungsansatz FJA - technisch

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Quelle: FJH AG, 2006

Lösungsansatz FJA - Implementierung

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Quelle: FJH AG, 2006

Lösungsansatz FJA - Zusammenfassung

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Bewertung FJA

§ Anders als SAP hat FJA die Implementierung der Systeme beiKunden vor allem selbst vorgenommen und dabei ganz erheblichden jeweiligen individuellen Bedarf der Kunden berücksichtigt, sodass kaum eine Installation der anderen gleicht und daher vonStandard-Software inzwischen nur noch eingeschränkt die Rede seinkann.

§ Diese Individualisierung führt zu erheblichen Mehrkosten, einerseitsbei der Implementierung und andererseits bei der Wartung undPflege der bestehenden Systeme, allein weil die individuellvorgenom-menen Änderungen bei jedem Release „nachgezogen“werden müssen.

§ Nichtsdestotrotz ist FJA derzeit sicherlich Marktführer bei denmittleren und großen Lebensversicherern, auch wenn der ein oderandere lediglich Teilkomponenten wie den mathematischen Tarif-und Rechenkern einsetzt und mit Eigenanwendungen kombiniert(z.B. ZURICH).

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InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen

Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung

Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen

ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung

AufgabenstellungenStandardsoftware

StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA

FazitFazitMarktaufteilungAusblick

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Fazit

Standardsoftware ist ein heutzutage stark strapazierter Begriff. So gibt eszwar einzelne Anbieter von Standardsoftware für die Versicherungs-branche, jedoch bestehen die folgenden, erheblichen Einschränkungen:

§ Die Standard-Software existiert - beispielsweise aufgrund derunterschiedlichen Anforderungen an das Datenmodell - lediglichfür einzelne Sparten(-gruppen), z.B. Komposit, Leben oderKranken.

§ Sie ist - beispielsweise aufgrund technischer Restriktionen - nurfür Versicherungsunternehmen bestimmter Größenordnungen(z.B. kleiner bis mittlerer Größe) geeignet.

§ Sie wird regelmäßig so stark an die individuellen Bedürfnisse vonVersicherungsunternehmen angepasst (durch Customizing oderProgrammierung), dass sie streng genommen keine Standard-Software mehr ist.

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Marktaufteilung

Die in anderen Branchen beobachtete, in Teilen bereits vollzogeneAufteilung der Märkte auf einige wenige Unternehmen und Marktführerlässt sich im Versicherungsbereich lediglich außerhalb derKernanwendungen beobachten:

§ Marktführer bei den klassischen ERP-Anwendungen ist hier -insbesondere bei den großen Versicherungsunternehmen - ganzklar SAP. Es gibt kaum einen namhaften Versicherer, der z.B.nicht SAP FI-CO im Einsatz hat.

§ Ähnliches gilt für den Bereich der Business Intelligence /Datawarehouse, den im wesentlichen SAP (incl. BusinessObjects) und Cognos dominieren.

§ Im Bereich des Customer Relationship Management (CRM) istSiebel derzeit klarer Marktführer.

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Ausblick

§ Es bleibt also zum heutigen Zeitpunkt ein noch weitgehendunverteilter Markt für standardisierte Versicherungskern-anwendungen und es wird interessant sein, die Entwicklungen derkommenden Jahre auf diesem Markt zu beobachten.

§ Bisher hat keiner der Key-Player auf der Angebotsseite einenuneinholbaren Vorsprung vor den Mitbewerbern. Es stellt sich dieFrage, inwieweit eine Alleinstellung aus eigener Kraft erreichtwerden kann, oder ob dies erst durch Fusionen ermöglicht wird.

§ Als besonders interessant wird auch der Einfluss neuerTechnologien und Ansätze zu betrachten sein: Wird z.B. denService-orientierten Architekturen (SOA) der Durchbruch gelingen?

§ Oder wird das Thema Sourcing die eigene Entwicklung vonSystemen der Versicherungsunternehmen in den Schatten stellenwie sich dies bereits in anderen Branchen abzeichnet?

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Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

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