Stadtgeflüster März
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Transcript of Stadtgeflüster März
- 1 -
martje saljéGehobener Dienst
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 03 | Season 9 im März 2014 | Das Interviewmagazin vom
DETLEV JÖCKERLieblingsliedermacher
Marco PischornDie optische Täuschung
- 3 -
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- 3 -
InhaltsverzeichnisFast ForwortLIebLIngsLIedermacher ..........................................Seite 04
Detlev Jöcker
bIegen ohne brechen ...............................................Seite 12
Ge Shuhong (Dou Dou)
gehobener dIenst ......................................................Seite 18
Martje Saljé
LebensLauf .....................................................................Seite 26
Andreas Niedrig
das ruder In der hand ...........................................Seite 32
Mathias Heidemann
der exzess geht weIter ..........................................Seite 36
Ekki Kurz
dIagnose: abschIedstour .....................................Seite 42
Doktor Stratmann
nachgebohrt ...............................................................Seite 48
Tanja Wolf
Jäger des verLorenen wortes ...........................Seite 52
Professor Dr. Stephen Emmel
dIe optIsche täuschung ........................................Seite 58
Marco Pischorn
sudhoff schmeckt´s
heute: vILLa medIcI ..................................................Seite 64
Die kulinarische Kolumne!
gesundheIt & vorsorge .................................... Seite 70/73
beruf & chancen .................................................Seite 74/75
tIpps & termIne ......................................................Seite 76/81
wohnen & eInrIchten .......................................Seite 82/83
reIse / sommerfLugpLan ...................................Seite 84/88
gewInnspIeL / tIpps & termIne .............................Seite 89
kuLtur & freIzeIt / monatsmarkt ............Seite 90/94
gLossar/ Impressum ............................................Seite 96/97
eIn eInseItIges IntervIew ........................................Seite 98
Liebste Leserin,
lieber Leser, werter
münsteraner,
als ich gerade auf meinen Kalender schaute,
grinste mir der März entgegen. Und das, nach-
dem doch gerade erst das Jahr begonnen hatte!
Ähnlich erging es mir, als ich erwachsen wurde
– gerade noch drei Jahre alt, war ich schon
zwanzig. Woran liegt das?
Das liegt daran, dass die Zeit immer schneller
vergeht, außer man beschäftigt sich ständig
mit ... Kindern. Das hält die Uhr ein wenig an
oder dreht sie gar zurück. Wir haben uns dar-
um jemanden eingeladen, der genau weiß, was
Kinder wollen: Detlev Jöcker. Er hat uns be-
sucht und wir haben ihn gefragt: nach kleinen
Stalkern, Autogrammstunden im Kindergarten
und seiner pantomimischen Ausbildung.
Aber wir gehen diesmal nicht nur zurück bis in
die Kindheit, sondern sogar noch weiter: Wir
verlosen 30 Tickets nach Afrika – in der Halle
Münsterland! Freudenschreie sind berechtigt,
denn mit seiner Show „Afrika! Afrika!“ gelingt
es André Heller nahtlos an den riesigen Erfolg
seiner Zelttournee vor acht Jahren anzu-
schließen. Um zu gewinnen, müsst ihr nur die
richtige Antwort auf die Frage auf Seite 94
beantworten!
Ich wünsche einen schönen März und grüße
alle!
thorsten
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Swantje und Thorsten lassen Detlev Jöcker singen
die kinderaugen werden riesig, wenn detlev Jöcker die bühne betritt, aufgeregt klammern sich die kleinen dann
an die rockzipfel ihrer eltern. doch schon nach dem ersten Lied gibt es kein halten mehr und der nachwuchs tobt
ausgelassen vor der bühne. denn detlev macht nicht nur einfach musik für kinder, nein, er lässt sie leuchten, mit-
machen und glücklich sein. derzeit auf tournee, ist der schöpfer von kleinen klassikern wie „1-2-3 im
sauseschritt“ und „der regenbogenfisch“ heute zu gast bei stadtgeflüster tv, wo er mit swantje und
thorsten über melodien spricht, die kinderherzen mit einem saitenschlag gewinnen.
s: herzlich willkommen zu stadtge-
flüster tv. heute mit detlev Jöcker,
dem bekanntesten kinderlieder-ma-
cher deutschlands. Ist doch so, oder?
(Lacht) Das sagt man. Aber es gibt
auch noch einige andere Musiker, die
sehr wichtig sind.
s: wie fühlt sich das denn an?
t: hallo detlev. Ich bin auch noch da.
Hallo Thorsten.
t: Jetzt darfst du nochmal fragen,
swantje.
s: wie lebt es sich als erfolgreichster
kinderliedermacher deutschlands?
Es lebt sich hervorragend, aber ich
bin ja nicht nur Kinderliedermacher,
ich bin auch Vater und Großvater – da-
mit lebt es sich auch sehr gut. Und ich
bin ein liebender und geliebter Mann
– damit lebt es sich ebenfalls phantas-
tisch. Außerdem lebt es sich gut damit,
dass ich jetzt hier bin – bei euch.
t: danke! du hast einen wunderba-
ren sticker an deiner Jacke …
Der ist dir aufgefallen?
t: allerdings. was steht da? „bunte-
Lieder-welt-tour“. du bist also auf
tournee?
Das ist richtig. Das ist ein Button,
den wir dafür gemacht haben – die
Kinder finden den immer toll.
t: bekommen die auf deinen konzer-
ten so einen?
Ja klar, wir setzen uns dann immer
mit einer Stanze hin und machen die.
t: du bist da drauf und …?
Die Si-Sa-Singemaus, der neue
Liebling der Shows. Sie kommt vor
allem bei den Mädchen gut an, die
gerne Ballett tanzen und singen
wollen – denn beides kann die Singe-
maus sehr gut.
s: aber das sind doch klischees?
Ja, selbstverständlich! Aber rich-
tig positive und schöne Klischees!
Vor allem die Mütter mögen die
Singemaus – die übrigens eine aus-
gebildete Muscial-Darstellerin ist –,
weil endlich eine Sängerin dabei ist.
Sie ist ein positives Vorbild.
Lieblingsliedermacher
» Daher habe ich mir
jetzt vorgenommen, dass ich
durch die Lande reise und spontan
an Kindergärten anklopfe … «
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t: Ist sie als maus oder als frau ein
vorbild?
Ich glaube, es ist eher eine Si-Sa-
Singemaus und keine echte Maus,
auch wenn sie hinten so ein Mäuse-
schwänzchen und -ohren hat. Für
die Kinder ist es ein Wesen, das die
Phantasie anregt, das sympathisch
ist, das Singen und Tanzen kann
und damit etwas komplett Eigen-
ständiges ist.
s: können die Jungs damit auch
etwas anfangen?
Ja, zum Teil schon. Wenn wir nach
einer Show Autogramme geben, da
komme ich kaum noch mit auf das
Foto: Die Jungs schmiegen sich dann
an die Si-Sa-Singemaus!
t: die autogramme unterschreibt
sie aber als si-sa-singemaus?
Ja klar.
s: wo führt die tour denn lang?
Die geht durch ganz Deutsch-
land. Wir spielen zwar auch in
Berlin, aber überwiegend in kleine-
ren Städten. Unsere idealen Hallen
fassen zwischen vierhundert und
sechshundert Zuschauer. Wenn
die gut geschnitten sind, also die
Kinder nicht zu weit wegsitzen,
dürfen auch mal achthundert Kin-
der kommen.
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t: achthundert kinder!?
Also achthundert Zuschauer – in-
klusive der Eltern.
t: und die eltern sitzen dann hinten
im auditorium und schauen zu?
Zunächst sitzen alle auf ihren Plätzen.
Aber wir haben vor der Bühne mindes-
tens vier Meter Platz. Nach dem ersten
Lied holen wir die Kinder dann nach
vorne. Die sollen ja mit auf die Reise …
s: es hätte sie wohl eh nicht auf den
plätzen gehalten ...
Richtig, einige sind direkt zu
Beginn vor der Bühne, aber andere
Kinder haben vielleicht noch ein
bisschen Angst. Die meisten haben
wir aber ganz schnell vorne und dort
haben sie auch am meisten Spaß.
t: wann hast du gemerkt, dass kin-
der auf dich besonders reagieren?
Bei meinem ersten Kind – als ich es
gewickelt habe.
s: was ist da passiert?
Ich hatte gemerkt, dass das Kind
viel ruhiger war, wenn ich dabei
Quatsch machte, sang oder Lieder
erfand. Als das erste Lied dem Kind
dann bekannt war, musste ich wieder
ein neues erfinden. So bin ich auf die
Idee gekommen, Kinderlieder zu ma-
macht kinder glücklich – und Interviewer auch: detlev Jöcker
- 8 - - 9 -- 8 -
chen und Wickeltisch-, Lauf-lern- oder
Sprach-lern-Lieder zu erfinden.
t: dass du für deine eigenen kinder
komponiert hast, ist vermutlich auch
teil deiner glaubwürdigkeit.
Klar, wenn die eingeschult wurden,
gab es keine Einschul-Lieder – also
habe ich welche erfunden.
s: probierst du denn alle Lieder, die du
komponierst, an deinen kindern aus?
Mittlerweile habe ich ein – ich nenne
es mal – professionelles Gefühl dafür.
Aber wir sind vor kurzem, im Rahmen
einer Präventionsmaßnahme, in einem
Kindergarten gewesen, um unsere neue
CD „Achtung, Kinder! Aufgepasst!“
vorzustellen. Und plötzlich war ich wie-
der ganz nah dran an der Zielgruppe.
(Lacht) Das ist dann schon was anderes,
als wenn man im Tonstudio sitzt. Daher
habe ich mir jetzt vorgenommen, dass
ich durch die Lande reise und spontan
an Kindergärten anklopfe …
t: ach Quatsch! das ist ja der
knaller! hast du das echt schon
gemacht?
Ja, habe ich. Ich habe den Erziehe-
rinnen in Kindergärten unheimlich viel
zu verdanken, weil die mich und mei-
ne Musik schon früh auf ihre Fahnen
geschrieben haben. Von daher sind es
spontane Danke-schön-Konzerte.
t: wie reagieren die kinder?
Gott sei Dank kennen die meine
Lieder! Und die Erzieherinnen sind
immer hocherfreut. Ich habe so einen
kleinen CD-Player dabei, mache so
zwanzig Minuten Show. Es ist eine
tolle Sache!
t: da fällt mir eine sache ein: du
- 8 -
hast deine kinderlieder mal moder-
ner produziert. diese überarbeiteten
songs waren aber nicht so erfolg-
reich wie deine ursprünglichen
Lieder. woran liegt das?
Das liegt an dem Schubladen-
denken.
t: von den kindern?
Nee, von den Eltern. Die Eltern
trauen ihren Kindern einfach nicht
zu, dass sie in der Lage sind, Lieder
zu singen, die über die Kinderlied-
Melodik hinausgehen. Das ist aber ein
Trugschluss! Deshalb bin ich ganz
konsequent, dass ich nicht nur Lieder
komponiere, bei denen ich mir sicher
bin, dass sie gut ankommen. Ich
finde, man darf Kinder nicht unter-
schätzen.
s: werden kompliziertere melodien
von kindern denn angenommen?
Klar, die funktionieren auch! Man
kann Kindern musikalisch auf jeden Fall
» Ich denke ja
nicht nur über Kinder-
lieder nach. «
a-cappella-Interview
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mehr zutrauen und diese nehmen es
dann auch dankbar an. Wenn man ihnen
mehr Raum lässt, wundert man sich,
was alles dabei herumkommen kann.
t: muss kindermusik etwas haben,
was musik für erwachsene nicht
hat?
Ja, wenn ein Lied synkopisiert ist.
Das heißt:
(detlev macht es musikalisch vor.)
Dann ist das schwierig für Kinder.
Allerdings auch nicht mehr so schwie-
rig wie vor zwanzig Jahren, denn
mittlerweile ist mein Publikum zum
Glück sehr bunt gemischt.
t: was meinst du damit?
Wenn ein Kind einen Vater aus
Ghana und eine Mutter aus Deutsch-
land hat, hat das Kind ein ganz ande-
res Musikgefühl. Früher konnte ich
Kinderlieder nur in Dur komponieren,
heute auch in Moll. Moll ist das Dur
des Südens. (Alle lachen)
t: da lacht sogar steffi stephan im
hintergrund. steffi, hat detlev recht?
Steffi: Ja, natürlich! Moll ist das
Dur des kleinen Mannes!
t: detlev, wir haben auch noch eine
kleine Überraschung für dich! wir
haben ein altes Lied von dir gefun-
den und ich nehme mal an, dass
dieses Lied nicht für kinder ist.
Wo hast du das denn her?
t: das darf ich nicht sagen! bitte tra-
ge uns dieses Lied doch einmal vor.
Ich muss das jetzt erstmal verdauen!
t: was hat es mit dem Lied auf sich?
Ich denke ja nicht nur über Kin-
derlieder nach. Daher habe ich zwölf
Texte geschrieben, die eher davon
handeln, was ein 62-jähriger Mann
denkt, fühlt und zu sagen hat. Quasi:
Wir leben, um zu lieben. Ich singe ein-
fach mal die erste Strophe a cappella:
Dich zu lieben, ist wie Feierabend,
Dich zu lieben, ist wie „Hans im Glück“.
Dich zu lieben, schmeckt wie Marme-
lade,
Dich zu lieben, ist ein Sahnestück.
Am allerliebsten lieb ich deine Liebe,
Die funkelt, wie ein großes Sternenzelt.
Wenn ich dich dann in meinen Armen
wiege,
Dann umarme ich die ganze Welt.
(applaus)
t: danke, das waren sogar zwei
strophen! ein sehr schönes Lied!
aber ich hatte recht, für kinder ist
es eher nicht gedacht.
Nein.
t: wie viele kinderlieder hast du
- 9 -
kann auch pantomime: detlev Jöcker
- 10 -
schon geschrieben?
Mittlerweile sind es gut 1.500
Stück – in den letzten dreißig Jahren.
t: und wie viele songs hast du für
erwachsene gemacht?
Vielleicht vierundzwanzig.
t: Jetzt fängst du mit sechzig Jahren
an, Lieder für erwachsene zu schrei-
ben. wie hören sich diese dann an
– eher wie kinderlieder oder mehr in
richtung Johnny cash?
Zurzeit höre ich zum Beispiel
Hildegard Knef – die ist eine unheim-
lich tolle Inspiratorin. Aber ich weiß
noch gar nicht, wann ich diese Lieder
rausbringe – ob in diesem Jahr, in
fünf oder vielleicht auch gar nicht! Ich
lasse mir sehr viel Zeit damit und das
macht mir auch Spaß daran. Es geht
ja nicht nur um Texte. Vielleicht ist es
auch eine leichte Form der Therapie.
s: wofür denn?
Für das Leben an sich.
t: würdest du denn mit diesen songs
auftreten wollen?
Da denke ich noch gar nicht drüber
nach! Wenn ich auftrete, muss es reif
sein. Das ist allerdings ein Prozess …
t: erkennen dich eigentlich viele?
bist du ständig von siebenjährigen
stalkern umringt, die dich um auto-
gramme anbetteln?
(Lacht) Seit Oktober 2010 – also
mittlerweile schon über achthundert
Mal – läuft sonntags morgens auf
„wo habt ihr das denn her?“
» Aber wenn ich dann
erkannt werde, freue ich mich
auch. Meinen Fans habe ich ja
schließlich zu verdanken,
dass es mir gut geht. «
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INFO Detlev Jöcker
Detlev Jöcker bringt Kinder zum Strahlen –
egal ob im heimischen Kinderzimmer oder
als Begleiter von Autofahrten. Detlev setzt
einen Ohrwurm nach dem anderen in die
Welt. Mit Gesang am Wickeltisch fing alles
an – inzwischen ist er ein Garant für wahre
Kindergartenhymnen und verwandelt
gegenwärtig auf seiner Tour ganz Deutsch-
land in Tamusiland!
Super RTL ein Musikclip von mir …
t: Ich habe gehört, mit über fünfzig
prozent marktanteil!
Richtig, wir hatten zu Spitzenzeiten
tatsächlich über 50 % – das waren über
160.000 Kinder, die sich das morgens
angeschaut haben. Deshalb werde ich
schon auf der Straße erkannt. Aber
ich finde das angenehm! Was mir auf
der Live-Tour besonders viel Freude
macht, ist die Autogrammstunde –
die auch wirklich eine Stunde dauert.
Dann stehen dort die ganzen Eltern
und Kinder und es menschelt so – das
finde ich ganz wunderbar!
s: aber wenn du gerade im urlaub
bist und nicht gerade eine auto-
grammstunde gibst …
Das ist sicher nicht immer einfach.
(Lacht) Aber wenn ich dann erkannt
werde, freue ich mich auch. Meinen
Fans habe ich ja schließlich zu ver-
danken, dass es mir gut geht.
s: du hast früher eine pantomimen-
ausbildung gemacht. kannst du mir
etwas vorführen?
Das ist etwas, was man immer wie-
der üben muss und ich bin da lange
raus … Vielleicht so … oder so …
(nicht nur detlevs pantomimisches
können ist ein grund, „stadtgeflüs-
ter tv“ einzuschalten.)
t: das war’s schon? wie lange
war denn die ausbildung dafür?
Fast zwei Jahre. Aber um mehr
zu zeigen, würde ich vorher doch
gerne üben. (Lacht)
◊◊◊» Von daher sind
es spontane Danke-schön-
Konzerte. «
- 12 - - 13 -- 12 -
foto
s: w
enck
e Lie
ber
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Jana und Ge Shuhong sprechen über Karriere, Heimweh und Großmütter
bei ihren shows fasziniert ge shuhong die zuschauer im glitzernden kostüm, mit mir spaziert sie im alltagslook
durch münster. die zierliche chinesin, die mich bittet, sie bei ihrem spitznamen dou dou zu nennen, fällt allerdings
trotzdem auf, spätestens als sie am aasee vor einer der großen kugeln in einen standspagat geht. Lächelnd klemmt
sie sich ein bein neben das ohr, als sei es die leichteste Übung der welt – wahrscheinlich ist es das für eine artistin
des chinesischen nationalcircus auch. die Idee, mit einem purzelbaum zu kontern, verwerfe ich.
Biegen ohne Brechen
du verzeihst mir, wenn ich dir diese
verrenkung nicht nachmache?
Ich nehm es dir nicht übel, mal
eben so geht’s ja nicht und ich habe
auch schon mit fünf Jahren angefan-
gen, dies zu trainieren.
wow, da hattest du dein ziel aber
schon früh vor augen!
Ehrlicherweise hat meine Groß-
mutter die Initiative ergriffen. Sie hat
dafür gesorgt, dass ich zeitig damit
anfing. Das ist unerlässlich, wenn
man ein gewisses Niveau erreichen
möchte.
was du offensichtlich hast.
Danke schön! Man darf nie aufhö-
ren an sich zu arbeiten, deswegen ist
Training natürlich immer noch ein
grundlegender Teil meines Alltags.
trainierst du denn jeden tag?
Ja, anders kenne ich das aber
auch gar nicht. Die Schule, die
ich in China besucht habe, wäre
hier wahrscheinlich etwas Beson-
deres: Die Priorität lag nicht auf
normalem Unterricht, sondern der
Akrobatik.
die vorstellung finde ich tatsächlich
ungewöhnlich.
Mit fünfzehn Jahren das Heimat-
land zu verlassen, um beim Zirkus
zu arbeiten, löst in Deutschland
Kopfschütteln aus, aber in China ist
es etwas ganz Normales – es ist die
logische Konsequenz einer solchen
Ausbildung.
und du hast diesen schritt nie
bereut?
Nein, ich habe das Glück,
einen Job machen zu dürfen, den
» Sie antworteten,
wenn ich gut genug sei,
solle ich packen. «
- 15 -
ich wirklich liebe. Da hat meine
Großmutter mich schon auf den
richtigen Weg gebracht, auch wenn
sie eher das Finanzielle im Blick
hatte. Sie sagte immer, dass es eine
gute Arbeit sei, mit der sich Geld
verdienen lässt.
karriere dank oma?
(Lacht) Zumindest hat sie mir den
Anstoß dazu gegeben. Und nicht nur
das: Sie ist auch für meinen Spitzna-
men „Dou Dou“ verantwortlich, der
so viel bedeutet wie „kleine Bohne“.
Den habe ich bekommen, weil ich bei
meiner Geburt so winzig war.
warum trieb es das böhnchen nach
deutschland?
Das erste Mal kam ich mit einem
anderen Zirkus nach Deutschland. Nach
dieser Erfahrung war mir eigentlich
schon klar, dass ich China verlassen
und hier arbeiten wollte. Durch eine
Freundin meiner Mutter bekam ich Kon-
takt zum Chinesischen Nationalcircus.
Ich rief sie an und sagte, dass ich nach
Deutschland kommen wollte, um mit ih-
nen zu arbeiten. Sie antworteten, wenn
ich gut genug sei, solle ich packen.
und deine eltern haben dich einfach
so ziehen lassen?
- 14 -HIER RIECHT’S
NACH GRAS!
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- 15 -
Ja, sie haben mich schon immer
unterstützt und sie wollen, dass ich
glücklich bin. Entscheidend war, dass
ich nicht mit irgendwelchen Unbe-
kannten in ein fremdes Land gegangen
bin, sondern mit Menschen, die meine
Eltern kennen und denen sie vertrauen.
So wissen sie, dass ich hier nicht allein
bin, falls Probleme auftauchen sollten
– das beruhigt sie schon sehr.
gab es denn probleme?
Gott sei Dank sehr wenige. Aller-
dings sprach ich nur Chinesisch, als
ich herkam. Unsere Choreografin war
sehr streng mit mir und hat dafür
gesorgt, dass ich Englisch lerne, um
selbstständiger zu werden. Sie sagte
mir, dies sei der einzige Weg, auf
dem ich Freunde finden könnte.
du schlägst dich hier nur mit eng-
lisch durch?
Zumindest versuche ich das.
(Lacht) Deutsch möchte ich auch
noch lernen, doch die Sprache ist
echt schwer – aber ich bleibe dran!
bei deinem ehrgeiz sehe ich da
weniger probleme.
Danke! Nach meinem Leben beim
Zirkus würde ich gerne einen kleinen
Laden eröffnen. Da ist Deutsch abso-
lut notwendig.
was für ein Laden sollte das sein?
Auf jeden Fall ein Modegeschäft!
Mode liebe ich fast genauso sehr wie
meinen jetzigen Beruf.
hast du nie heimweh?
Eigentlich nicht. Dank Telefon und
Skype muss ich auf meine Familie da-
heim glücklicherweise nicht komplett
verzichten.
dein zuhause ist also immer noch in
china?
Zuhause ist für mich ein schwieriger Begriff. Ich
bin erwachsen geworden, während ich mit dem Circus
unterwegs war. Meine Kindheit habe ich zwar in China
verbracht, aber bei der Truppe fühle ich mich mindestens
genauso heimisch – egal, wo wir gerade sind.
dann verbindet euch im circus mehr als freundschaft?
Auf jeden Fall! Das Wort Freundschaft wird dem Gan-
zen nur nicht ganz gerecht. Die anderen Artisten sind wie
eine Familie für mich, mit unserem Produzenten Raoul als
Vaterfigur. Ich nenne ihn sogar Papa.
das klingt wirklich sehr vertraut!
So, wie er mich aufgenommen und sich um mich
gekümmert hat, war er von Anfang an eine Vaterfigur. Im
Übrigen verbringen wir neben dem Training auch viel Zeit
miteinander – es wird zusammen gekocht und gegessen,
auch mit den Familien der Kollegen.
das wird ein guter ausgleich zu dem harten training
sein.
Allzu viel Mitleid brauchst du nicht zu haben. Sicher-
lich muss bei unserem Trainingsplan geschaut werden,
wie man sich seinen Tag am besten einteilt – aber von
nichts kommt eben auch nichts! Doch wir haben Spaß
daran und ich glaube, das ist auch das Geheimnis einer
guten Show: Dass man mit Herzblut dabei ist und seine
Arbeit gerne macht.
Ihr seid elf monate auf tour, habt einen monat pause.
was stellst du dann an?
Nach der Tour fahre ich nach China, um meine Familie
zu besuchen. Diesmal freue ich mich besonders darauf,
da meine Eltern zum ersten Mal meinen Freund treffen
werden. Sie konnten sich bisher nur durch meine Beschrei-
bungen und über Skype ein Bild von ihm machen.
dir bleibt noch zeit für eine feste beziehung?
Mein Freund arbeitet auch mit uns an der Show – er hat
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» Mit fünfzehn Jahren
das Heimatland zu verlassen,
um beim Zirkus zu arbeiten, löst
in Deutschland Kopf-
schütteln aus «
INFO Dou Dou
Wo sich bei uns Normalsterblichen die
Bandscheibe verabschiedet, fängt Ge
Shuhongs, alias „Dou Dous“, Arbeit erst an.
Als Artistin des Chinesischen National-
circus kann die Neunzehnjährige über
die Schwerkraft nur lachen. Mit fünfzehn
Jahren verließ sie ihre chinesische Heimat,
um ein Leben im Scheinwerferlicht zu
beginnen – einen Schritt, den sie bis heute
nicht bereut hat.
Am 2. April versetzt sie auch uns wieder in
Staunen, denn der Chinesische National-
circus kommt in die Haller Münsterland!
Tickets gibt es im Vorverkauf unter:
chinesischer-nationalcircus.eu
- 17 -
also denselben Tagesablauf wie ich.
Da wir beide den Zirkusalltag kennen
und leben, ist es gut machbar.
Ich habe noch eine ganz wichtige
mädchenfrage: wie lange stehst du
vorm spiegel?
Um mich für die Show zu
schminken, brauche ich schon so
um eine halbe bis Dreiviertelstun-
de. Wir machen das alles selbst:
von Kostümen, über Frisuren bis
zum Make-up.
es hieß also wieder „Learning by
doing“?
Absolut. Als ich bei seinem Zirkus
anfing, war es Raoul wichtig, dass ich
solche kleinen Arbeiten übernahm –
damit ich lernte, wie man es richtig
macht und an Selbstvertrauen gewann.
doch für dich scheinen sich all diese
mühen zu lohnen.
Ja, ich liebe meine Arbeit und lebe
für die Show. Der Applaus bestätigt
mir, dass ich meinen Job gut mache.
Manchmal kommen Leute nach einer
Vorstellung auf mich zu um mir zu
sagen, dass sie ihnen gefallen hat.
So sind viele meiner Freundschaften
endstanden.
◊◊◊
hat sichtlich spaß am Leben: dou dou
foto
s: w
enck
e Lie
ber
- 19 -
Stina steigt zu Martje Saljé in luftige Höhen
noch immer ist sie eine attraktion: als ich martje saljé am türmereingang von st. Lamberti treffe,
ist hinter uns deutlich das getuschel der passanten zu hören: „Ist das die neue?“ die türmerin lacht, während sie
aufschließt. wir steigen die wendeltreppe hinauf, deren steinstufen ich nicht bis zum ende mitzählen kann.
bei den drei käfigen machen wir kurz halt. martje zeigt mir die ratsglocke, die bei kommunalen ereignissen wie
einer oberbürgermeisterwahl geläutet wird – früher übrigens auch bei hinrichtungen ... ein paar stufen noch,
dann stehen wir in münsters höchstem dienstzimmer. viel platz bietet das nicht: es passen gerade so ein
schreibtisch mit büchern, ein sessel und eine couch hinein. und es ist kalt.
wie oft wurdest du schon nach der
anzahl der treppenstufen gefragt?
Jedes Mal! Und es sind genau
dreihundert.
echt? ganz korrekt?
Ja, inklusive der zwei, die zum
Turmeingang führen.
momentan bist du eine gefragte
person – sogar die bbc hat dich
interviewt. hat sich dein Leben stark
verändert?
Der BBC hab ich nur den Turm auf-
geschlossen und die Geschichte der
Wiedertäufer erzählt. Aber verändert
hat sich mein Leben schon. Vor allem
fühle ich mich erst jetzt wirklich er-
wachsen – mit dreiunddreißig Jahren.
wieso das?
Vielleicht fühlt es sich so an, weil
ich in einer neuen Stadt lebe. Die
richtigen Leute kenn ich noch nicht
und Mama wohnt auch nicht mehr
um die Ecke. Dennoch spüre ich, dass
ich angekommen bin. Dadurch bin ich
sehr viel entspannter geworden.
spürst du als türmerin nicht den
druck der verantwortung?
Na ja, ich bin ja nicht nur zum
Spaß und als Touristenattraktion hier.
Ich muss das Zeitsignal geben, alles
beobachten. Deswegen hab ich mich
auch bei der Feuerwehr angemeldet
– für die bin ich das Auge hier oben
und ich respektiere die Pflichten
dieses Postens.
Gehobener Dienst
- 20 - - 21 -
… mit dem du in einer langen tradi-
tion stehst!
Das Amt wurde erstmals 1383 in
einer Urkunde festgehalten, existierte
aber wohl schon vorher. In Europa
ist es eines der ältesten Ämter – und
das bekleide ich jetzt. Das ist wirklich
echter Wahnsinn!
hast du manchmal angst, etwas
falsch zu machen?
Ich habe noch häufiger Angst, dass
ich verpasse, das Zeitsignal zu geben,
weil ich mich in einem Buch festgele-
sen habe oder weil ich gerade Gitarre
spiele … Zum Glück ist das aber noch
nicht passiert.
derzeit gibst du jeden tag Inter-
views. wird dir das fehlen, wenn sich
der trubel gelegt hat?
Ich finde es schön, Teil dieses
Interesses zu sein und das bestärkt
mich auch in meiner Position. Es gibt
Münsteraner, die haben noch nie vom
Türmer gehört. Die wissen gar nicht,
- 20 - - 21 -
was ich hier mache. Für die sind die
Berichte eine Horizonterweiterung.
Wenn es ruhiger wird, komme ich
auch damit klar. Wie stand es so
schön in der Stellenanzeige: „Die Stil-
le und die Einsamkeit im Turm“ ...
dein vorgänger hat diese einsam-
keit genutzt – er soll gut fünfhundert
bücher in diesem zimmer gelesen
haben.
Da ich auch total gerne lese, werde
ich die Zeit hier oben gut zu nutzen
wissen.
das ist gut, denn ich habe dir ein
buch mitgebracht, für das ich nicht
die geduld hatte.
Kant! Wie super ist das denn!?
Dankeschön, das weiß ich sehr zu
schätzen. Der Kategorische Im-
perativ: „Was du nicht willst, was
man dir tu‘, das füg‘ auch keinem
andern zu.“
der Job mit münsters bester aussicht ...
des Berufs zu tun: Im Mittelalter
gehörte der Türmer zu den unehrli-
chen Broterwerben, wie zum Beispiel
der Henker. Man hat also jemanden
hochgeschickt, dem man sowas antun
wollte und das Zeitsignal war dafür
gedacht, dass die Dienstherren unten
wussten, dass der gute Mann noch
nicht eingeschlafen war.
dann besaßen diese türmer eine
traurige berühmtheit. wirst du oft
auf der straße erkannt?
Ja! (Grinst) Ich werde ganz oft
angesprochen: „Hey, du bist doch die
Türmerin, nimmst du mich mal mit
hoch?“ Leider muss ich das immer
ablehnen.
du hast einmal geäußert, dass
du den Job machen willst, bis du
- 22 -
wenn kant das mal so einfach for-
muliert hätte!
Mit so etwas kann man sich hier
oben gut die Zeit vertreiben. Ich
habe inzwischen auch Heideggers
„Feldweggespräche“, das Gespräch
zwischen einem Lehrer und einem
Türmer geschafft – und sogar ver-
standen! (Lacht)
was denkst du über den beruf des
türmers?
Ich finde ihn sehr wichtig. Meinem
Arbeitgeber Münster Marketing nutzt
er, um die Stadt bekannter zu ma-
chen, denn durch die große Medien-
aufmerksamkeit verteilen sich Story
und Bilder überregional in der Presse.
manche behaupten, dass die stadt
geld zum fenster hinaus wirft, wenn
sie so eine stelle ausschreibt.
In Deutschland gibt es nur noch
wenige Städte, die einen Türmer ha-
ben. Dass Münster es sich leistet, eine
solche Stelle zu bezahlen, heißt im
Umkehrschluss, dass sich die Stadt
ihres historischen Erbes sehr bewusst
ist und die Geschichte noch lebt
und weiterträgt. Das macht Münster
attraktiv!
gibt es denn unbezahlte türmer?
Viele Türmer arbeiten ehrenamt-
lich. Das hat auch mit der Geschichte
das horn des anstoßes (nebst besitzerin)
» jetzt habe ich nur
noch dienstagabends frei –
da steppt nicht grade der Bär
in Münster! «
„nicht mehr kannst“. aber wäre das mit einer familie
vereinbar?
Momentan kann ich mir noch keine Familie vorstellen
und ich weiß auch nicht, ob das irgendwann mal anders
sein wird. Zwar kann ich super mit Kindern, weswegen ich
auch gerne Musikunterricht gebe, aber dennoch freue ich
mich auch, wenn die Kinder wieder ihren Eltern zurückge-
geben werden. (Lacht)
was sagten deine freunde, als du die stelle in münster
bekamst?
Mein Freundeskreis in Oldenburg sagte, dass es zu mir
passt: Ich solle es machen, wenn es mich glücklich macht.
Daher war es für die in Ordnung. Trotzdem ist natürlich
alles anders: Ich stand früher abends immer auf der Büh-
ne, war Musikerin und jetzt habe ich nur noch dienstag-
abends frei – unter uns: da steppt nicht grade der Bär in
Münster! (Lacht)
du hast geschichte und musik studiert. bist du für den
Job hier nicht überqualifiziert?
Das finde ich nicht! Es ist das Gesamtpaket an Erfah-
rungen, die ich gesammelt und der Tätigkeiten, die ich
gemacht habe, wie zum Beispiel die Arbeit auf einem
Mittelaltermarkt. Das passt natürlich alles in diesen
uralten Beruf. Meine Mutter hat immer zu mir gesagt:
„Mensch Martje, irgendwann wirst du da angekommen
sein, wo du hingehörst und das spürt und merkt man
dann. Da gibt es gar keine Wörter für. Du fühlst dich
einfach wohl.“
aber eigentlich hast du noch etwas anderes im sinn …
Ja, eigentlich möchte ich Musikdozentin werden, aber
im Augenblick habe ich de facto keine Zeit, ein zweites
Standbein aufzubauen. Mein Wunsch wäre auch, in einem
Museum oder Archiv zu arbeiten. Da habe ich bereits
neben dem Studium schon viel gearbeitet und das hat mir
gut gefallen.
bestimmt bringt der beruf auch viele vorteile mit sich.
Ja, genau! „Hallo, ich bin die neue Türmerin. Auf mich
haben Sie gewartet!“ (Lacht) Na, mal gucken, was daraus
wird.
(martje saljé schaut auf die uhr.)
Oh, jetzt ist es auch schon zehn vor. Ich möchte kurz
das Horn ausprobieren, das zickt immer ein bisschen rum.
Gutburgerlich.
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apropos rumgezickt: teils gab es
auch kritik über dich zu lesen …
Ja, es wurde geschrieben, ich hätte
rumgetönt, unbedingt ein neues Horn
zu wollen. Kompletter Blödsinn! Ich
bin sogar sehr stolz auf dieses alte
Instrument.
also ein missverständnis?
Absolut! Das Problem ist: Das
Mundstück ist seit zwanzig Jahren
nicht gewartet worden. Und mittler-
weile ist das Gewinde so hin, dass
man es nicht mehr abschrauben und
säubern kann. Ich sagte, dass ich
mich freuen würde, wenn sich je-
mand erbarmt und das Ding wartet –
das ist alles! Jetzt bekomme ich aber
auf jeden Fall ein neues Mundstück.
ein weiterer kritikpunkt war dein
gehalt ...
Die Kritik kann ich auch nicht
ganz verstehen, denn es bringt
mir nicht viel Geld ein – vor allem
weniger, als behauptet wird. Natür-
lich gibt es einen Wochenend- und
Nachtzuschlag, aber es bleibt halt
eine halbe Stelle. Und sobald sich
Überstunden ansammeln, werde ich
vom Vertretungstürmer ersetzt.
und wer ist der vertretungstürmer,
ist der ebenfalls neu?
Nein, der macht das schon ganz
lange. Aber über ihn liest man nicht
viel, da er nicht so gerne im Mittel-
punkt steht. Er macht den Job aber
sehr gut und verlässlich.
du bist die aufmerksamkeit doch
gewohnt, wenn du bereits auf der
bühne gestanden und in bands
gespielt hast?
Zusätzlich war mein Vater noch
Regisseur und hat auch privat immer
eine Kamera auf mich gehalten. Das
heißt, ich bin das total gewohnt.
„Los Martje, jetzt mal ganz natürlich
gucken!“ (Lacht)
die stelle war bundesweit mit der
Überschrift ausgeschrieben: „wollen
sie berühmt werden?“
Das war auf jeden Fall ein Blick-
fang. Da liest man erst einmal weiter
und denkt sich: „Hä, was soll das?
Türmer, okay das kenn ich aus dem
Studium, aber das gibt es heute
noch? Und dann noch im öffentlichen
Dienst?“ Ich fand das umwerfend und
habe sofort gespürt, dass ich alles da-
ran setzen muss, hierhin zu kommen.
Ich bin nach Münster gefahren, um
meine Bewerbung persönlich abzu-
geben.
und wie war das auswahlverfahren?
Das Vorstellungsgespräch war
wichtig. Da wurde akribisch nachge-
fragt, ob man körperlich fit ist und ob
man sich vorstellen kann, die ganze
Zeit alleine zu sein. Erschwert durch
die Tatsache, dass es keine Toilette
gibt, man an feste Zeiten gebunden
ist. Es wurde nichts beschönigt. Am
Ende gab es noch eine Ortsbegehung.
Mit mir und dem anderen Kandidaten
…
… der sich, wie du, gegen vierzig
männer und sechs frauen durchge-
setzt hatte.
Genau, den Job wollten wir beide!
Er war Münsteraner und ich hätte es
auch verstanden, wenn sie ihm den
» es wurde geschrieben,
ich hätte rumgetönt, unbedingt
ein neues Horn zu wollen. Kom-
pletter Blödsinn! Ich bin stolz
auf dieses alte Instrument. «
- 24 -
Posten gegeben hätten – allein, um
die Tradition zu wahren, weil schon
immer ein Mann der Türmer war.
An der körperlichen Fitness hat es
jedenfalls nicht gelegen! Als wir oben
ankamen, hat er genauso geschnauft
wie ich! (Lacht)
viele behaupten, dass es von vorn-
eherein klar war, dass es eine frau
wird, da es das marketing noch
ankurbeln würde.
Das kriege ich oft zu hören, be-
zweifle es aber. Ich kenne die Arbeit-
geber inzwischen ja auch ganz gut
und weiß, wie sie handeln. Ich glaube
nicht, dass das eine Rolle gespielt hät-
te, sondern, dass es das Gesamtpaket
war, was ich mitbrachte.
würde es dich ärgern, wenn im
nachhinein rauskäme, dass du nur
genommen wurdest, weil du eine
frau bist?
Nö, denn selbst dann weiß ich ja,
dass ich wohl die Beste für den Job
bin – denn insgesamt gab es sechs
Frauen unter den Bewerbern.
sollte man als türmerin besonders
gläubig sein – oder katholisch?
Katholisch kann ich definitiv
verneinen, denn ich bin evangelisch.
Mein Glaube ist mir schon sehr
wichtig, doch glaube ich weniger
an die Institution Kirche, sondern
vielmehr an Gott.
was für ein problem hast du mit der
kirche?
Ich finde, man muss seinen eige-
nen Weg finden und nicht immer auf
andere Menschen vertrauen. Außer-
dem finde ich die Idee von einem
Vertreter auf Erden grenzwertig. Den-
noch mag ich den neuen Papst – ein
toller Mann mit guten Ansichten.
(martje greift sich das horn.)
Ich mach mal eben einen Probeton.
das ist bestimmt eine harte
umstellung: von klavier und gitarre
zu dem einen ton. was ist das für
einer?
Das ist ein C. Das tiefe. So, ich geh
mal raus, es ist eine Minute vor neun.
◊◊◊
INFO Martje Saljé
Martje Saljé ist die neue Türmerin auf
der Lambertikirche und Nachfolgerin von
Wolfram Schulze. Damit ist sie seit 1383
die erste Frau, die dieses Amt besetzt. Die
33-Jährige kommt gebürtig aus Bremen und
hat in Oldenburg Geschichte und Musik
studiert. Jetzt gibt sie von 21 bis 24 Uhr
jede halbe Stunde mit dem Horn das Zeitsig-
nal. Das Amt wurde früher genutzt, um vor
Feinden oder Bränden zu warnen. Heute ist
es eine Touristenattraktion und kommt in
dieser Form nur noch sehr selten vor.
Ist im Leben angekommen. und oben. martje saljé
- 25 -
- 26 -
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- 27 -
Jemand wie du, der so viel Lebens-
freude ausstrahlt, landet in der
drogenabhängigkeit. wie kann das
passieren?
Ich war schon als junger Mensch
jemand, der unheimlich viel vom
Leben wollte. Ich wollte früh Großes
erreichen, nur wusste ich nicht so
recht wie.
aber sportlich warst du doch schon
immer?
Das stimmt, das war das Einzi-
Andreas Niedrig erzählt Marie eine außergewöhnliche Geschichte
sein Leben klingt nicht nur wie ein film, es ist auch einer: „vom Junkie zum Ironman“.
darin geht es um andreas niedrigs unglaublichen weg aus der drogensucht in die spitzenklasse der Langstrecken-
athleten. ein echtes vorbild, trotz – oder gerade wegen – unvorbildlicher anfänge; denn auf die erste zigarette
mit dreizehn folgten eine Jahr später koks, speed und Lsd. dass dieser mann noch unter den Lebenden weilt
und nicht schon unter der erde, grenzt an ein wunder – ein wunder,
über das er berichten möchte.
ge, was gut funktioniert hat. Mein
Schwimmtrainer sagte damals, ich
hätte organisch die Stärke, Olympia-
sieger zu werden – das Talent war
also da. Nur umsetzen konnte ich
es nicht, dafür hat mir einfach die
Balance gefehlt.
was ist stattdessen passiert?
Mit dreizehn hab ich angefangen
zu rauchen. Die Zigarette in der
Hand, die hat mir einfach Coolness
und eine Form von Sicherheit gege-
ben, die ich gebraucht habe. Dann
kam der erste Joint dazu und mit
vierzehn waren es dann plötzlich
Speed, Koks und LSD.
und dann?
In einer Phase, in der ich keine
Drogen mehr genommen habe, habe
ich dann meine Frau kennengelernt.
Erst mit 19, nachdem meine Toch-
ter geboren wurde, habe ich wieder
zu Kiffen angefangen. Das Verant-
wortungsgefühl hat mich einfach
LEBENSLAUF
- 28 -
überfordert. Mit der Kifferei kam der
Kontakt zu den alten Freunden wie-
der und der Schritt zum Heroin war
dann nur noch ein kurzer. Jeden Tag
habe ich für fast tausend Mark Heroin
gebraucht.
wie hast du das denn finanziert?
Am Anfang habe ich noch in einer
Spedition gearbeitet. Aber so viel Geld
konnte ich auf legalem Weg natürlich
nicht beschaffen. Ich bin dann ganz
dreist mit meinem Blaumann und
einer Sackkarre in die Läden rein, die
wir beliefert haben – und mit zusam-
mengeklauten Sachen wieder raus.
Selbstverständlich bin ich irgendwann
erwischt worden. Und gekündigt.
und das hast du mit deinem alltag
als familienvater vereinbart?
Ja, zunächst schon. Meine Familie
habe ich weiter belogen. Erst als ich
mir zuhause eine Überdosis gesetzt
habe, hat meine Frau gemerkt, was
los war – und mich vor die Wahl
gestellt: Entweder ich mache eine
Therapie ...
... oder sie schmeißt dich raus.
Genau! Hat sie dann auch, weil ich
mich erstmal für die Drogen entschie-
den habe. Ich war auch weiterhin
kriminell und hatte irgendwann die
Wahl zwischen vier Jahren Gefängnis
und einer Langzeit-Therapie. In der
Therapie hab ich andere Junkies gese-
hen und gedacht: Boah, sind die alle
kaputt! Wie fertig ich selbst war, habe
ich erst nach und nach gemerkt.
wie war der start ins Leben ohne
drogen?
Vom ersten Tag an hatte ich den
Ansporn, die Menschen davon zu
überzeugen, dass ich clean bleiben
wollte. Ich habe mich selbst wieder
gespürt und erkannt, dass ich nur
dieses eine Leben habe.
und deine frau wollte das immer
noch mit dir teilen?
Wir haben unsere Beziehungen wäh-
rend der Therapie wieder aufgebaut.
» Wie fertig ich
selbst war, habe ich erst nach
und nach gemerkt. «
„dann kam der erste Joint dazu ...“
- 29 -
Das ging natürlich nicht von jetzt auf
gleich, aber wir haben es hinbekom-
men. Gerade hatten wir Silberhochzeit.
hast du direkt sport getrieben?
Erstmal fünf Jahre gar nicht. Ich
musste zuerst die alltäglichen Sachen
auf die Reihe kriegen. Außerdem hat-
te ich Übergewicht, hab zwei Schach-
teln Zigaretten am Tag geraucht. Aber
es ging mir gut.
was hat dich dazu bewegt, mehr zu
ändern?
Bewegen ist ein gutes Stichwort.
Wir haben damals im dritten Stock
gelebt. Einmal habe ich eine Kiste
Wasser hochgetragen und wie immer im
zweiten Stock Pause gemacht, weil ich
kurzatmig war und mir der Schweiß auf
der Stirn stand. Als unsere 71-jährige
Nachbarin die Tür geöffnet und mir ihre
Hilfe anbot, hat es bei mit Klick gemacht
– und ich wusste, ich muss etwas für
meinen Körper tun.
aber man wird doch dann nicht
einfach so zum profi-triathleten.
wie kam das?
Ich habe meinen Vater angeru-
fen und wir sind zusammen Laufen
gegangen. Am ersten Tag war ich fix
und fertig. Mein alter Herr hat mich
in die Tasche gesteckt! Drei Monate
später bin ich den ersten Marathon
gelaufen, wieder drei Monate später
den ersten Triathlon. Danach habe ich
meinen Eltern verkündet: Ich höre auf
zu arbeiten und werde Triathlon-Pro-
fi. Die dachten, ich hätte jetzt doch
den Verstand verloren.
du bist hochleistungssportler
geworden und mittlerweile auch als
motivationstrainer unterwegs. wie
kann man sich das vorstellen?
Das Wort Motivationstrainer gefällt
mir irgendwie nicht. Motivation kann
ich nicht trainieren. Mein Erfolg
kommt daher, dass ich Momente
erkenne. Wenn sich eine Tür öff-
net, dann nutze ich die Chance und
genau das will ich anderen Menschen
vermitteln. „Türenöffner“ passt, finde
ich, besser als Motivationstrainer.
» zuhause bin
ich nur der Papa «
„und mit 14 waren es speed, koks, Lsd ...“
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Der Fruchtgummi-Laden
geht es dabei immer um sport und bewegung?
Nein, es geht darum, zu überdenken, wie glücklich
jemand mit seiner Situation ist und was er selbst noch er-
reichen möchte. Viele Menschen erhoffen sich von meinen
Vorträgen, dass ich ihnen sage, wo ihr roter Knopf ist, der
sie glücklich macht. Aber so läuft das nicht.
wie läuft es denn? wie öffnest du türen?
Eigentlich erzähle ich nur. Ich erzähle meine Geschich-
te und versuche Menschen Mut zu machen, sich neuen
Herausforderungen zu stellen.
und wo?
In Gefängnissen, in Therapiestätten, in Kinderheimen,
an Unis und in vielen Schulen. Als Referent besuche ich
auch viele Unternehmen.
motivierst du deine eigenen kinder auch zum sport?
Nein, zuhause bin ich nur der Papa – allerdings mit
ausgeprägtem Bewegungsdrang. Mein Sohn ist von
sich aus sportlich sehr aktiv. Meine Tochter treibt
überhaupt keinen Sport, sondern ist eher künstlerisch
begabt und kreativ. Aber das finde ich eben auch toll,
das ist ihr Ding.
bei jungen Leuten ist sport und körperbewusstsein oft
mit extremen verbunden: stichworte pumperkult und
magerwahn. bis wohin ist es noch gesund?
Man sollte einen Mittelweg finden. Wenn ich im Fitness-
studio Jungs sehe, die es übertreiben oder irgendwelche
Mittel nehmen, spreche ich sie darauf an. Ich will mich
nicht als Moralapostel aufspielen, aber meinen Mund
halten will ich auch nicht. Nicht jeder muss unendlich viel
Sport machen, aber ein gesundes Maß an Bewegung sollte
man haben.
dein neuer film heißt „traumwärts“, erzählt von
den träumen der verschiedensten menschen. wovon
träumst du noch?
Das ist gemein, die Frage stelle ich doch im Film den
anderen.
» Entspannen kann
ich, wenn ich irgendwann
mal in der Kiste liege «
INFO Andreas Niedrig
Andreas Niedrig wurde 1967 in Reckling-
hausen geboren und ist im beschaulichen
Oer-Erkenschwick aufgewachsen. Er gehört
zu den besten Triathleten in Deutschland,
hat diverse Ironmen bezwungen und kann
schneller reden, als ich montagabends
denke. Neben seiner Karriere als Leistungs-
sportler ist er Motivationstrainer (pardon:
Türenöffner), Buchautor, Filmemacher und
leidenschaftlicher Familienvater. In seiner
Freizeit genießt er gute Bücher und Filme
und verbringt Zeit mit seiner Familie und
seinem Hund. Angeblich hat sein Tag auch
nur 24 Stunden.
eben, jetzt wollte ich mal.
Ich bin im Moment total zufrie-
den. Trotzdem fühle ich mich immer
getrieben etwas Neues zu machen.
Ich glaube, dass ich noch ganz viele
Sachen erleben kann. Mein Sohn
sagt dauernd: „Papa, mach mal
ruhiger du bist doch langsam auf
dem Rückflug.“ Ich will aber nicht
ruhiger werden, sondern noch ganze
viel Neues ausprobieren.
welche projekte stehen konkret an?
In einem halben Jahr ist der
Roth-Triathlon, das größte Rennen in
Europa. Das ist sportlich das nächs-
te große Ding. Außerdem schreibe
ich ein neues Buch, das an den Film
„Traumwärts“ angelehnt ist. Parallel
dazu arbeite ich mit zwei Kollegen an
einer Coaching-Plattform im Internet.
Das sind die Dinge, die in näherer
Zukunft so anstehen.
dazu noch bis zu acht stunden trai-
ning am tag: klingt entspannt ...
Entspannen kann ich, wenn ich ir-
gendwann mal in der Kiste liege – das
Leben ist mir dafür zu schade!
◊◊◊
- 31 -
ein wahres vorbild: andreas niedrig
- 32 - - 33 -
foto
s: w
enck
e Lie
ber
- 32 - - 33 -
deine teilnehmer lenken selbst ein
flugzeug. das klingt schon extrem
abgefahren. wie kamst du auf
diese Idee?
Das Fliegen in Seminare einzubin-
den, war für mich ein starkes Bild für
Neuorientierung und Aufbruch. Wenn
du selbst da oben bist, musst du vor-
sichtig sein, da das Flugzeug auf dich
reagiert – du spürst die Auswirkun-
gen deiner Lenkbewegungen sofort
am ganzen Körper. Ich fand, dass das
eine schöne Metapher dafür ist, das
Leben selbst in die Hand zu nehmen.
genau das mache ich ja auch, wenn
ich ungelernt eigenhändig fliege!
was möchtest du denn mit deinen
seminaren erreichen?
Simon bekommt im Gespräch mit Mathias Heidemann Lust aufs Fliegen
wer kennt es nicht: man will etwas an sich verändern, neue wege gehen, doch wie die innere blockade lösen?
manchmal hilft es, das ganze aus einer anderen perspektive zu betrachten. das dachte sich auch mathias heidemann.
er hat sich im oktober 2013 mit den magellan seminaren selbstständig gemacht – mit dem
höhepunkt für die teilnehmer, selbst ein flugzeug zu steuern.
Das Ziel ist Klarheit, Zuversicht
und Mut zu gewinnen, um im Leben
zufriedener zu werden. Dazu gehört,
dass wir zu unseren Entscheidungen
stehen, um gut damit leben zu kön-
nen. Auch, wenn man in Phasen des
Zweifels denkt: „Hätte ich doch da-
mals anders gehandelt!“ Für einmal
getroffene Entschlüsse sollte man
auch später noch eintreten können.
getreu dem motto: Ich bin mein
eigener herr!
Wichtig ist, dass du ein Bewusst-
sein für deine Lebenssituation
entwickelst und dir klar machst, wo
du gerade stehst. Du selbst bist der
Einzige, der spürt, ob sich dein Leben
gut und richtig anfühlt. Das kann dir
niemand abnehmen.
aber warum fallen mir manche
entscheidungen oft so schwer?
Möglicherweise, weil du dir zu
wenig zutraust. Manchmal versuchen
wir, uns an uns selbst vorbei zu mo-
geln – das klappt nur meistens nicht.
Ein Grund ist sicherlich, dass man zu
wenig über sich selbst weiß.
und in deinen seminaren lerne ich
mich besser kennen?
DAS RUDER IN DER HAND
» Jetzt ist mein Leben
wirklich gut, ich bin auf dem
richtigen Weg! «
- 34 -- 34 -
Die Teilnehmer lernen, sich besser
zu verstehen und bekommen Metho-
den aufgezeigt, um herauszufinden,
wo sie im Leben stehen und wohin es
führen kann. Letztlich möchte doch
jeder sagen können: Jetzt ist mein
Leben wirklich gut, ich bin auf dem
richtigen Weg!
wieso hast du die seminare nach
magellan benannt?
Für Magellan waren Entdeckungen
ein Lebensthema. Ich habe in einer Bio-
grafie von Stefan Zweig über Magellan
gelesen, wie er als Erster den Pazifik
überquert hat. Mir gefiel, wie er trotz
vieler Hindernisse seinen Weg fand.
Leitest du die seminare
alleine?
Ja, denn es sind ja nur kleine
Gruppen mit maximal zwölf Teil-
nehmern. Aber einmal pro Seminar
besucht uns ein Gastreferent und es
gibt einen neunzigminütigen Aus-
tausch.
der befreier: mathias heidemann
- 34 -
INFO Mathias Heidemann
Mathias Heidemann wurde 1971 gebo-
ren. 1997 und 1998 hat er Diplome in
Theologie und Sozialpädagogik abgelegt.
Neben Studienaufenthalten im Inten-
dantenbüro des Senders Freies Berlin
und im Deutschen Bundestag war er bis
2003 für das Bistum Osnabrück tätig.
Seitdem arbeitete er für die Deutsche
Bischofskonferenz und anschließend
für einen Bundestagsabgeordneten. Als
Geschäftsführer eines Coaching-Instituts
entschied er, sich mit den Magellan
Seminaren selbstständig zu machen.
magellan-seminare.de
wer sind diese gastreferenten?
Bei uns waren schon Christian
Kremer, der Inhaber von AIRSCREEN,
Herr Mülbrecht vom Haus der Woh-
nungslosenhilfe oder der Künst-
ler und Fotograf Jürgen Klück zu
Besuch. Beim nächsten Termin wird
unsere ehemalige Oberbürgermeis-
terin Marion Tüns dabei sein. Ziel ist
es, die Gruppe der Gastredner stetig
zu erweitern.
Lässt du du deine seminare auch
von den teilnehmern bewerten?
Auf jeden Fall! Veränderungen
benötigen Zeit, daher sind mir die
Kritiken der Absolventen sehr wich-
tig! So gibt es fortlaufend an jedem
ersten Dienstag im Monat einen
offenen Termin.
deine teilnehmer bekommen auch
ein workbook. was ist das?
Es ist eine Art Veränderungsta-
gebuch mit gut einhundert Seiten.
Neben Methoden, die ich vermitteln
werde, befinden sich darin auch viele
Skalen zur Selbstdokumentation des
Veränderungsprozesses.
für welche altersgruppen sind die
seminare geeignet?
Es gibt insgesamt drei verschiede-
ne Seminare, die nach Alter struktu-
riert sind. Es beginnt mit 16 bis 20
Jahren, dann gibt es eines von 20 bis
27 Jahren und das dritte Seminar ist
ab 28 Jahren.
gibt es keine seminare für senio-
ren? man denke an den demografi-
schen wandel …
Bisher noch nicht, aber das ist
eine gute Idee! Die Fragen, die man
sich gegen Ende des Lebens stellt,
sind sicherlich andere als mit vierzig
Jahren. Der selbstgesteuerte Flug
wäre für ältere Menschen dann ein
noch stärkeres Bild für eine Rück-
schau.
eine rückschau des Lebens beim
fliegen – poetisch. die flugerfah-
rung über münster hat sicherlich
etwas erhabenes.
Auf jeden Fall! Das ist etwas ganz
Besonderes. Du nimmst alles aus
einer neuen Perspektive wahr, wenn
die Welt ganz klein unter und der
Horizont vor dir liegt.
wie lange dauert so ein flug?
Die Teilnehmer haben Anspruch
auf einen zwanzigminütigen Flug in
einem Sportflugzeug. Möchten sie
länger fliegen, geht das natürlich –
sie müssen es nur mit dem Flugleh-
rer klären.
nehmen alle teilnehmer die fluger-
fahrung positiv wahr?
Definitiv! Einer hat mal gesagt:
„Dort oben selbst zu steuern, das
war für mich wie das Sprengen von
Ketten. Eine totale Befreiung vom
Alltag!“ Dieser Teilnehmer nannte es,
„Herr des schönen Moments“ zu sein.
Der Flug war für ihn also ein tolles
Erlebnis.
wie genau verbindest du flug und
seminar?
Beim Fliegen ist man raus aus
allem, spürt keine einengenden und
fremden Maßstäbe. Die Erfahrung,
losgelöst mit 160 km/h am Himmel
unterwegs zu sein, ergänze ich mit
den Methoden aus dem Seminar.
Dadurch werden Beschränkungen
rascher erkannt und aufgelöst. Oft
sind wir so im Alltag verstrickt, dass
wir keinen klaren Blick mehr auf uns
haben.
verstehe – sich frei fühlen. was
bedeutet freiheit für dich?
Freiheit ist für mich ein überwälti-
gendes Gefühl, das gleichzeitig etwas
ganz Ruhiges hat. Überwältigende
Freiheit zu spüren ist sehr kostbar:
Du hast viel mehr Kraft und kannst
näher bei anderen Menschen, aber
gleichzeitig auch bei dir selbst sein.
Wenn du es erst geschafft hast, dich
selbst zu verstehen, kannst du auch
beim Nächsten sein und ihm seine
Freiheit lassen.
◊◊◊
» Oft sind wir so
im Alltag verstrickt,
dass wir keinen klaren Blick
mehr auf uns haben. «
- 35 -
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foto
s: s
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- 37 -
ekki, hast du wieder hummeln im
hintern? oder wie kommt es zu dei-
ner rückkehr zu starlight excess?
Ich hörte vom Inhaber der Band,
David Hartmann, dass er entschieden
hatte, es sei wohl besser, wenn Band
und Musiker getrennte Wege gehen
würden.
das erklärt nun nicht die rückkehr.
David sprach mich an: Ob ich mir
vorstellen könnte, wieder musika-
lisch durchzustarten. Ich konnte und
wollte – und schon standen wir im
Proberaum.
Ekki und Tom besprechen alte neue musikalische Pfade
ein uhr nachts, irgendwo in deutschland. die stimmung erreicht ihren siedepunkt.
seit zweieinhalb stunden wird mit starlight excess gerockt, gerollt, geklatscht, gehüpft und gesprungen.
so liest sich der beginn des promotextes, der die band vorstellt. vom alten glanz ist wenig geblieben, seitdem
massive kursänderungen vorgenommen wurden. mit der rückkehr von ekki kurz, dem gründungsvater von
starlight excess, und der neuformierung der band soll an alte gute zeiten angeknüpft werden.
Ich hörte, du konnest noch einige
ehemalige weggefährten überzeu-
gen, das neue kapitel der bandhisto-
rie mitzugestalten?
Richtig. Mit Georg Hempel steht
ein ehemaliges Gründungsmitglied
am Bass. Peter Goettker zupfte bereits
für einen Zeitraum von vier Jahren
die Gitarrensaiten bei Starlight. Stefan
Meier war von `93-`94 als Sänger bei
uns und weiß, worum es geht. Daniel
Bischoff am Schlagzeug und Jörg Leer
an den Keyboards sind zwar Band-,
aber keine Musikneulinge. Somit sind
alle Positionen auf der Bühne vergeben.
vor fast genau fünf Jahren hast du
dein engagement bei und mit star-
light excess beendet. hast du was
vermisst?
Eigentlich nicht. Drei Jahre davon
habe ich so gut wie überhaupt keine
Musik mehr gemacht. Hatte es mal
mit einer anderen Band versucht, was
mich aber überhaupt nicht ankickte.
welche gründe gab es für deine
abstinenz?
Ich war einfach genervt, wie es
zum Schluss gelaufen war – und dann
auch geendet ist. Das sind allerdings
Der Exzess geht weiter
- 38 -- 38 -
private Sachen, die hier nicht hinge-
hören. Die Lust am Musikmachen war
gänzlich verschwunden.
die Lust kehrte offensichtlich
zurück: Ich habe dich unlängst das
eine oder andere mal live gesehen.
Vor gut zwei Jahren juckte es in
den Fingern und ich zog mit einem
Trio durch die Musikszene. Das
machte vor allem deswegen Spaß,
weil wir nicht verpflichtet waren,
irgendwelchen Käse zu spielen, um
beim Publikum anzukommen.
gab es das früher denn bei star-
light?
Ich wurde zum Beispiel genötigt,
Andrea Berg zu spielen – in engen
Frauenkleidern.
aber hallo! so konntest du wenigs-
tens deinem fetisch nachgehen und
fummel tragen?
Nicht ganz richtig. Ich trage nur
noch Leder. Kaum noch Frauenklei-
der. Das ist vorbei. (Lacht)
nochmal zurück zum musikali-
schen käse: diese nötigung gab es
wirklich?
Sicher. Man war verpflichtet, neue
Nummern von jungen Künstlern zu
spielen. Ich bin aber mit fast fünfzig
Jahren zu alt, um Stücke von Revol-
verheld zu covern. Das war und ist
nicht authentisch.
» Ich möchte keine Musik
machen, mit der man
sich anbiedert. «
- 38 -
nachvollziehbar.
Ich möchte keine Musik machen,
mit der man sich anbiedert. Das
widerstrebt mir total. Ich will wieder
Spaß an der Musik haben: zurück in
kleine Clubs und Kneipen, die Nähe
zum Publikum spüren und geile Aben-
de erleben. Das war in der alten For-
mation zum Schluss aus verschiedens-
ten Gründen nicht mehr machbar.
das motto lautet also, sich nicht
selber im weg zu stehen?
Vor allem ist es wichtig, zu wissen,
woher man kommt. Ich habe mich
beruflich wie auch als Musiker in der
Gastronomie bewegt. Wenn du ver-
gisst, woher du kommst und wo deine
Wurzeln liegen, wirst du als Musiker
und Band ganz schnell vergessen.
Ich muss nochmal einen sprung zu-
rück machen: konntest du wirklich
von jetzt auf gleich schluss machen?
hattest du keine sehnsucht auf eine
rückkehr zu starlight?
Wie gesagt, nicht von mir aus-
gehend. Man kam auf mich zu und
versuchte vorsichtig auszuloten, ob
eine Chance auf eine Rückkehr be-
stand. Ich hatte damals gesagt, wenn
zwei bestimmte Personen die Band
verlassen würden, könnte ich mir
das nochmal überlegen. Aber dazu
kam es nicht mehr. Letztendlich
hätte ich mich aber wohl dagegen
entschieden.
war dir bewusst, dass sich die band
in der formation, in der man sie
zuletzt sah, auflösen würde?
Ja, das war mir klar.
- 39 -
gutes shirt. guter scherz. tom (l.) & ekki (r.)
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warum?
Die Musiker hatten ihre Ziele abgesteckt und der Besit-
zer seine. Es fehlte an einer Schnittmenge und das sorgte
dafür, dass Jobs ausblieben und somit keine Wirtschaft-
lichkeit gegeben war. Dann macht man bekanntlich einen
Cut, da man ja nicht draufzahlen möchte.
aber hand aufs herz, die Idee einer neuformierung von
starlight excess entstand doch nicht erst gestern?
Nein, die kam vor einem Jahr auf, als wir beide mit Da-
vid auf einen Drink zusammensaßen und überlegten, was
für Möglichkeiten es gäbe, damit es mit der Combo wieder
aufwärtsgeht.
tendierte die Idee am anfang in eine gänzlich andere
richtung?
Es war ein großes öffentliches Casting angedacht, bei
dem die Band in verschiedenen Ausscheidungsrunden
besetzt werden sollte.
dazu kam es aber nicht?
Ich hatte auf einmal Bock, wieder selber auf der Bühne
zu stehen – ich wollte es nochmal wissen. Dann habe ich
verschiedene Musiker darauf angesprochen, ob sie nicht
Lust hätten, das Projekt mit mir anzugehen. Und siehe da,
es haben sich Jungs gefunden, die Bock haben. Vor allem
sind wieder alte Weggefährten dabei. Das ist ein vielver-
sprechender Anfang!
also alles auf neustart. glaubst du nicht, dass ihr für
diese geschichte zu alt seid? bis morgens in einem zelt
zu spielen und darauf zu warten, dass auch der letzte
schützenkönig total besoffen vor die boxen kotzt?
Absolut nicht. Vor der Bühne stehen heute nicht mehr nur
Zwanzig- und Dreißigjährige. Nein heute sind die Gäste auch
fünfzig, sechzig Jahre alt und wollen mit guter Musik bis in
den Morgen feiern. Und mit einer gesunden Publikumsmi-
schung und guter Musik kann einfach nichts schiefgehen.
also wieder ab in die crowd – ohne rücksicht auf ver-
luste?
» Ich wurde genötigt,
Andrea Berg zu spielen – in engen
Frauenkleidern. «
- 41 -
Genau. Egal ob Einer oder Tau-
send, es wird gefeiert, bis der Arzt
kommt. Wir werden auch Menschen
auf die Bühne holen und sie in die
Show einbinden.
In der letzten zeit kam es zu einiger
verwirrung: die ex-mitglieder haben
sich zu einer neuen band formiert. In
der presse wurde dann durch eben
diese musiker kommuniziert, dass
starlight excess sich aufgelöst hätte?
Das hört sich doch besser an, als
zu sagen, dass der Besitzer ihnen die
Instrumente vor die Tür gestellt hat.
Das ist auch marketingtechnisch gar
nicht so blöd.
was jetzt?
Dass so zu äußern.
ekki, wo geht die reise hin?
Wir werden uns die nächsten zwei
Wochen im Proberaum einschließen
und rocken, was das Zeug hält. Dann
geht es im April in zwei Münsteraner
Kneipen weiter, wo wir unser neues
Programm an den Gästen testen, bevor
es dann in die Open-Air-Saison geht.
gibt es schon Locations?
Auf jeden Fall das „Früh bis Spät“ in
Münster, wo uns der Axel Bröker gerne
haben will und das Hafenfest. Mehr
möchte ich vorweg nicht verraten.
eins ist spannend: Ihr habt bereits
verträge, ohne dass euch bisher
jemand gesehen oder gehört hätte.
oder genau weiß, was zu erwarten ist.
Es sind sogar schon fünfundzwan-
zig Stück. Hat uns selber überrascht
und spornt natürlich an.
was sind das denn für Jobs?
Wie gesagt, nicht alles vorweg.
Man wird die Termine beizeiten den
verschiedensten Print- und Onlineme-
dien entnehmen können. Ihr werdet
uns in Münster und Osnabrück sehen
und die eine oder andere Firmengala
ist auch dabei.
ekki, ich wünsche dir und den Jungs
alles gute für den neuanfang. und
natürlich werde ich dabei sein.
Das weiß ich. Danke. Das wird
super.
◊◊◊
INFO ekki kurz
Ein Urgestein der Münsteraner Musikersze-
ne und bekennender Raucher. Es gibt kaum
einen Gegenstand, den er nicht als Per-
kussion nutzt. Und ist wirklich nichts zur
Hand, lässt er die Harps sprechen. Wo ihr
Starlight Excess auf der „Alles wird früher“-
Tour erleben könnt, erfahrt ihr unter:
starlight-excess.de
macht immer noch durch: ekki
- 42 - - 43 -- 42 -
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- 42 - - 43 -- 43 -
Julia trifft Doktor Stratmann vor seinem Auftritt in der Halle Münsterland
wenn er nicht auf der bühne steht, zieht er genüsslich an seiner zigarette und lacht viel.
seine stimme ist so tief, dass aufnahmegeräte, die direkt neben ihm liegen, nicht ausschlagen.
mit seiner bühnenfigur Jupp verbindet ihn der ruhrpott-charme, und dass er sich selbst nicht
allzu ernst nimmt, es aber verdient hätte, von anderen ernster genommen zu werden.
dr. Ludger stratmann ist auf abschiedstour.
darf ich mich kurz vorstellen: Ich
heiße Julia kwiatkowski. da gucks-
te, was?
Ach, wie mein Alter Ego Jupp!
Offiziell ist es nur noch ‚der Jupp‘,
also ohne Nachnamen – aber im Hin-
terkopf haben wir immer noch den
Kwiatkowski.
meinen nachnamen habe ich mir
nicht ausgesucht. wie kam Jupp zu
seinem?
Ich hatte mal eine Praxis in Bottrop
und da hießen bestimmt 20 Leute so.
Ihr aktuelles programm heißt „dat
schönste“? es ist also ein „best-of“?
Genau, aber wir Ruhris haben Ang-
lizismen nicht so gerne.
und mit fremdwörtern geht das
ruhrgebiet auch anders um.
Genau, da wird das Haus auch mal
ejakuliert oder man ist algerisch ge-
gen Fisch. Mit Fremdwörtern tut sich
der Ruhri schwer. Aber er gebraucht
sie sehr gerne, sehr viel – aber immer
falsch.
gebürtig sind sie aber nicht aus
dem ruhrgebiet.
Ich bin aus Ostwestfalen. Genau-
er: aus Verl bei Gütersloh.
sie hatten aber auch mal eine woh-
nung in münster.
Genau, an der Hoyastraße 2.
Altbau und schweineteuer. Die hat
mein Sohn dann bewohnt, als er in
Münster studiert hat. Jetzt ist er mein
Theaterleiter in Essen. Wir haben die
Wohnung dann wieder verkauft. Gott
sei Dank zum gleichen Preis.
Ist ja auch eine super ecke da. die hei-
lig-kreuz-kirche. der nordstern – das
restaurant mit den besten hähnchen!
Genau. Ich kenn‘ dat allet. Bin da
Diagnose: Abschiedstour
- 44 -- 44 -- 44 - - 45 -- 44 -
ganz oft gewesen und hab’ da ganz
viel Spaß gehabt. Aber Münster fand
ich schon immer toll.
das kann ich nachvollziehen. und
wie kommt’s?
Ich war mal mit einem bekannten
Oberarzt in Münster, weil hier ein
Kardiologie-Kongress lief. Mit ihm
bin ich dann in eine Kneipe, in der er
damals als Student immer war.
wissen sie noch, welche?
Nein, das weiß ich nicht mehr.
Aber ich weiß noch, wie wir da reinka-
men, der Wirt nur kurz rüberguckte
und sagte: „’n Abend Dirk!“ Ich sag’
so zu dem Oberarzt: „Wann warste
denn das letzte Mal hier?“ Und der
daraufhin: „Vor 25 Jahren.“ (Alle
lachen)
und der wirt hat reagiert, als wäre
er erst gestern abend rausgegan-
gen?
Genau, hinterher hat er noch ein
Bier bestellt, ein Paderborner. Da
sagte der Wirt nur: „Dirk, das hab’ ich
schon seit 25 Jahren nicht mehr.“
gibt es unterschiede zwischen ost-
westfalen und dem ruhrgebiet?
Man denkt ja, der Ostwestfale sei
stur. Das stimmt aber nicht. Ich spiele
da unheimlich gerne. Letztens war ich
in Herford, im tiefsten Ostwestfalen.
Und da ging die Post sofort ab.
und der ruhri?
Der setzt sich erstmal hin und
denkt: „Wat will der jetz’ eigentlich
von mir. Wat hat der vor?“ Und ist ein
bisschen ängstlich verstimmt.
sie sind ja auch ‚ehrengeist‘ im
münsterischen karnevalsverein …
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‚Ehrengeist‘-Verleihung. Und da war ich damals mit dem
ehemaligen Ministerpräsidenten Rüttgers. Im Saal des West-
fälischen Friedens. Neben mir saß Zoodirektor Jörg Adler.
und beim tennengericht waren sie auch mal?
Das ist auch etwas Karnevalistisches. Ich werde ja nie
für ernste Preise genommen. Die Leute wollen immer, dat
ich ein bisschen wat bringe und das kriegen sie dann. Das
ist unser Deal.
In einem früheren Interview sagten sie mal, dass sie
das Leben nicht so ernst nehmen. woher kommt diese
„Leichtigkeit“?
Man wird durch die Medizin immer an die Endpunkte
dessen, was wir so als Leben bezeichnen, geführt. Mein
Deal mit dem lieben Gott oder wer auch immer da sitzen
mag, ist eben, dass ich mich hier gerade einfach wohlfühle
und dat Beste draus mache und vielleicht auch für andere
noch ganz gut bin.
haben sie den arztberuf denn nie vermisst?
Nein. Ich habe insgesamt 20 Jahre als Arzt gearbeitet.
15 Jahre davon in meiner eigenen Praxis in Bottrop. Das
war ein richtig harter Job.
wie war das, als sie die arbeit hinter sich gelassen
haben?
Es war eine Erleichterung, die Verantwortung los zu
sein, immer alleine kämpfen zu müssen. Ich habe nur ein
Jahr mit einem Kollegen zusammengearbeitet. Das war
dann schon ganz anders.
könnten sie sich vorstellen, wieder in den beruf zu
wechseln?
Also, ich würde mich von mir nicht mehr behandeln
lassen.
sie machen medizinkabarett. als comedian möchten sie
aber nicht bezeichnet werden. wieso nicht?
Comedians sind für mich diese jungen Leute wie Mario
Barth, Bülent Ceylan oder Cindy aus Marzahn. Aber dieses
reine Comedy-Gedöns ist nicht meine Welt.
» Irgendwann geht einem
das alles unheimlich aufn Sack «
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fast zwei Jahrzehnte auf tour. haben sie da überhaupt
noch Lampenfieber?
Fünf Minuten vor dem Auftritt. Manchmal ist das Publi-
kum schon beim Einlass sehr laut, man denkt, das wird
ein super Abend. Und dann wird alles doch ganz anders.
Da kann man sich nicht drauf verlassen.
sind die ersten minuten entscheidend, ob der auftritt
gelingt?
Ich denke manchmal, das wird nichts. Im zweiten Teil
kriege ich sie aber immer. Selbst ein Matinee-Publikum am
Sonntagmorgen um 11 Uhr, unausgeschlafen, mit Kater
und sonst wat alles. Die mögen in der ersten Halbzeit
etwas leise oder zurückhaltend sein, aber in der zweiten
Halbzeit kriege ich sie.
und wie?
Ich ziehe über die Jugend her. Und man merkt das
Befreiende, weil das Publikum das alles kennt. Hinterher
beschäme ich sie aber dadurch, dass ich sage, die Jugend
ist gar nicht so. Der Eindruck, den wir von ihr haben, ist
nur ein Fernsehprodukt in unserer Wahrnehmung.
münster hat sie vor kurzem noch an die anfänge Ihrer
karriere gebracht. was ist vorgefallen?
Bei einer Galaveranstaltung mit 34 Männern an runden
Tischen in einem kleinen Saal. Ich hatte schrecklichste
Befürchtungen. Und dann war das aber so toll, dass ich
sogar länger gemacht habe, als vereinbart.
der kreis hat sich quasi wieder geschlossen?
Das Galageschäft habe ich vor zwanzig Jahren
gemacht, als mich keine Sau kannte. Da musste ich
an jedem Urologen-Geburtstag auftreten. Ich dachte
eigentlich, die Zeiten wären vorbei. Jetzt habe ich es
aber noch einmal erlebt. Allerdings nicht mehr für
achthundert Mark.
haben sie kontakt zu götz alsmann?
Ich war zwei Mal bei Zimmer frei. Und Götz habe ich
auch auf Norderney getroffen. Da haben wir uns schön
einen gesoffen. Der Götz ist ’n Lieber, ich kenne ihn gut.
» Da haben wir uns
schön einen gesoffen «
mir noch mal vornehmen.
herr dr. stratmann, herzlichen
dank für das schöne gespräch.
So, ich muss mich jetzt auch um-
ziehen, Leute!
◊◊◊
- 47 -
INFO Doktor Stratmann
Auch wenn der Doktortitel hochoffizi-
ell ist – denn der Kabarettist war einst
praktizierender Arzt mit eigener Praxis in
Bottrop – ist der ausgeschriebene „Dok-
tor“ doch vielmehr zu einem Vornamen
geworden. Sicherlich hat es Mut und auch
ein bisschen Wahnsinn gebraucht, das
alles hinzuschmeißen, um sich der Bühne
zu widmen. Rückblickend lässt sich aber
nichts anderes sagen als:
Es war eine gute Entscheidung.
dr. eckart von hirschhausen ist
auch mediziner. kann man den mit
Ihnen vergleichen?
Er hat vor zwölf Jahren bei mir im
Wohnzimmer gesessen, da war er noch
Reporter beim SWR. Da fragte er mich,
ob die Bühne auch was für ihn sei. Ich
habe ihm gesagt: „Mach dat.“ Er hat
eine sehr schöne und galante Art, die
zum Showgeschäft passt. Ich hingegen
mache Medizinkabarett aus der Sicht
eines alten, knurrigen Hypochonders.
sie sind aber gerne der Jupp, oder?
Ich bin auch ein bisschen der Jupp.
Er ist ein Extrakt aus fünfzig Patien-
ten, die einem als Arzt unheimlich
auf den Sack gehen. Weil sie alles
besser wissen, alles anzweifeln und
jede Nacht anrufen.
wieso kommt Ihr programm seit
so vielen Jahren so gut an. was glau-
ben sie, woran das liegt?
Die Leute mögen das nicht, weil
da so furchtbar viel Wortwitz drin
steckt, sondern weil sie sich und
Situationen wiederkennen – wie die
Omma das erste Mal mit dem Rollator
rumgelaufen ist, zum Beispiel.
können sie nach so vielen tourjah-
ren autobahnen und hotels über-
haupt noch sehen?
Ich hatte in den letzten fünfzehn
Jahren pro Jahr 250 Auftritte, hundert
in Essen und hundertfünfzig außer-
halb. Irgendwann geht einem das alles
unheimlich aufn Sack. Ich war jetzt in
Kiel in einem Hotel, da habe ich abends
nicht mal mehr ein Bier bekommen. Ich
bin es so leid. Und auf der A2 kenne
ich jeden, wirklich jeden Stein.
sie haben noch Ihr theater in essen,
Ihre sendung im wdr, was steht
noch an?
Ich will die Wandersendung
weitermachen. So wie früher Jürgen
von Manger. Der kam am Loch Ness
an, fuhr mit dem Auto vor, stieg aus,
sagte in die Kamera: „Das ist das Loch
Ness. Schön finden. Weiterfahren.
Weg war er.“ (Alle lachen)
haben sie während der abschieds-
tour ein anderes gefühl als die
Jahre zuvor?
Ein bisschen Wehmut spielt da
schon eine Rolle. Ich weiß auch nicht,
wie verrückt ich werde, wenn ich das
nicht mehr mache. Aber alle meine
ehemaligen Arztkollegen sind mittler-
weile in Rente. Und ich bin der letzte
Arsch, der hier noch rumtobt.
haben sie schon pläne für die zu-
kunft?
Ich würde gerne ein Theater-
stück schreiben. Ein schönes Ruhr-
gebietsstück aus der Medizin. Eine
Art Boulevard-Stück, mit Kranken-
hausatmosphäre, Ärzten, Schwes-
tern und Patienten. Das würde ich
mit zwei ohren am pott-puls: doktor stratmann
- 48 -- 48 - - 49 -
foto
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tep
ha
n g
ün
ther
- 48 -- 48 - - 49 -- 49 -
Tom und Tanja Wolf sprechen über ihr neues Buch
der zahn schmerzt. das zahnfleisch blutet. der schneidezahn bricht. der durch Quecksilber verseuchte
mundraum muss saniert werden. da hilft nur einer: der zahnarzt. und wie es in der natur der sache liegt,
gibt es häufig eine natürliche abneigung zwischen patient und zahnklempner. hat man diese angst erst
mal besiegt, findet man sich auf einem behandlungsstuhl inmitten eines zahnmedizinischen krämerladens
wieder. bereit, alles zu kaufen, was geboten wird, damit die schmerzen vergehen. doch braucht man wirklich
alles, was geboten wird? tanja wolf weiß rat – in ihrem neuen buch.
tanja, sind zahnärzte halsab-
schneider?
Es gibt eine Vielzahl guter Ärzte
und mein Buch „Murks im Mund“
soll sicherlich keine Pauschalisierung
sein! Aber trotzdem wollte ich dem
Leser einen Leitfaden an die Hand
geben, damit er sich vor schwarzen
Schafen schützen kann.
bist du selbst zahnmedizinerin?
Nein, wieso?
weil du so fundiert über die schieflage
in der branche schreibst. beim Lesen
dachte ich: die muss Insiderin sein.
(Lacht) Ach so! Ich bin seit zehn
Jahren Medizinjournalistin, befasse
mich schwerpunktmäßig mit der
Zahnmedizin.
also kein maulwurf.
Nein, und es ist vielleicht ganz gut so:
Um so ein Buch zu schreiben, ist ein ge-
sunder Blick von außen eher von Vorteil.
du sprichst elf missstände bei
zahnärzten an. müsste es nicht mehr
geben?
Bestimmt gibt es mehr. Ich weiß
es sogar. Aber ich wollte das Buch
übersichtlich halten. Bei diesen elf
Punkten handelt es sich um die wich-
tigsten für die Patienten.
du nennst die zahnarztpraxis einen
„basar ohne transparenz“. woran
machst du das fest?
Die Zahnmedizin ist der medizi-
nische Bereich, der am meisten von
Kommerzialisierung geprägt ist.
Es geht da fast so zu wie in einem
NACHGEBOHRT
» ein glaubwürdiger
zahnarzt sollte dem patienten
genügend zeit geben und ihn nicht
unter druck setzen. «
- 51 -- 50 -
normalen Gewerbe. Es wird nicht nur
behandelt, sondern vor allem gehan-
delt. Handel getrieben also.
du setzt also zahnärzte mit kauf-
leuten gleich?
Es geht in diesen Praxen oft ums
Verkaufen und der Patient muss
entscheiden, ob er diese oder jene
Behandlung nehmen möchte. Da
stellt sich gleich im Anschluss die
Frage: Wird er in der Praxis objektiv
beraten?
da scheint es zweifel zu geben ...
Ja, gerade von Seiten der Patien-
tenberater! Und auch viele Zahnärzte
wissen, dass Patienten oft von der
Kassenleistung abgeraten wird. Dass
Versorgungen zu aufwendig geplant
und abgerechnet werden.
du hast doch bestimmt beispiele?
Wenn dir zwei Backenzähne
gezogen werden müssen, stehst du
vor der Entscheidung, wie du die
Lücke schließen lässt – und welche
Versorgung zu wählst: die Regelver-
sorgung oder eine höherwertige. Jetzt
rate mal, welche dir vermutlich eher
empfohlen wird.
die teure?
Und das, obwohl die Günstigere
vielleicht vollkommen reichen würde.
seit den siebzigern höre ich in dis-
kussionen immer das gleiche: zahn-
ärzte verdienen zu viel, bereichern
sich am patienten, betrügen sogar.
Ende der Siebziger, Anfang der
Achtziger gab es die goldenen
Jahre der Zahnärzte. die Kosten für
Behandlungen sind damals völlig
aus dem Ruder gelaufen. Es wurde
alles bezahlt, was gemacht wurde –
ohne Wenn und Aber. Von Seiten der
Politik kam ziemlich schnell die Rote
Karte. Mittlerweile gibt es eine Regel-
versorgung, die als Basis dient.
wie müsste denn ein glaubwürdiger
zahnarzt auftreten?
Er sollte dem Patienten genügend
Zeit geben und ihn nicht unter Druck
setzen. Eine Zahnlücke muss nicht
innerhalb eines Tages dichtgemacht
werden. Wünschenswert wäre ein
Kostenvoranschlag für alle möglichen
Versorgungen, damit der Patient sie
vergleichen kann. Das Wichtigste ist
aber einfach ein Gespräch: Darüber,
welche Vor- und Nachteile es bei der
jeweiligen Behandlung gibt.
gibt es alternativ zum zahnarzt
möglichkeiten, sich beraten zu
lassen?
Der Patient kann jede vorgeschla-
gene Behandlung erst mal ablehnen
und sich dann zum Beispiel von
einem zweiten Dentisten einen
weiteren Kostenvoranschlag erstellen
lassen. Das ist für Kassenpatienten
kostenlos. Übrigens bekommst du
deine Auskünfte auch bei den Kassen
selbst. Oder bei unabhängigen Bera-
tungsstellen.
bei der beratung hört deine kritik
aber nicht auf: Im buch geht’s auch
um Qualitätskontrolle und unent-
deckte kunstfehler. Überprüft denn
keiner, was zahnärzte machen?
Natürlich gibt es eine Vorkontrolle:
den Heil- und Kostenplan. Die erfolgt
durch die Kassen. Der Zahnarzt kann
also nicht machen, was er will.
aber es geht doch niemand zufällig
bei einem beliebigen zahnklempner
vorbei und kommt mit einer neuen
brücke aus der tür! da gehe ich
doch zu meinem zahnarzt, dem ich
vertraue.
Da liegt ein Problem der Qualitäts-
kontrolle: Im Zeitalter des Internets
informieren sich die Menschen
vorher, wohin sie gehen, wenn sie ein
Implantat brauchen.
sollte das nicht gerade die kontrolle
verbessern?
Leider nein, da der Patient auch
durch das Internet nicht unbedingt
besser beurteilen kann, welcher Arzt
gut ist. Die Formulierungen auf den
Homepages oder Praxisschildern
sind vielfältig: Sie mögen gut klin-
gen, sagen aber teilweise überhaupt
nichts aus.
echt? gar nichts?
Nimm mal den „Tätigkeitsschwer-
punkt“, zum Beispiel Kieferorthopä-
die. In manchen Zahnärztekammern
ist es so, dass dieser Schwerpunkt
aufgrund eigener Einschätzung verge-
ben wird.
das ist ja ein wildwuchs.
Und was meinst du, was das die
Zahnärzte ärgert, die sich sehr viel
Mühe geben bei ihrer Qualifikation.
Ich habe seit Jahrzehnten meinen
stammzahnarzt. wenn ein kieferor-
thopäde vonnöten wäre, würde ich
ihn um rat fragen.
Ja, das wäre der richtige Weg.
Ich dachte vor allem immer, dass
die bindung zum zahnarzt eine fürs
» die formulierungen auf den
homepages oder praxisschildern
sind vielfältig: sie mögen gut
klingen, sagen aber teilweise
überhaupt nichts aus. «
- 51 -
Leben ist, außer er stirbt weg.
Es ist prima, wenn so ein Vertrau-
ensverhältnis besteht.
Ist dein buch dann nicht vielleicht
ein wenig panikmache?
Auf keinen Fall. Ganz wichtig:
Nicht alle Ärzte sind gleich! Versuch
doch mal, heute eine nicht zusatzkos-
tenpflichtige Füllung zu erhalten –
wie Amalgam. Das ist fast nicht mehr
möglich, weil es kaum noch jemand
macht. Stattdessen wird Kunststoff
oder Keramik angeboten, bis hin zu
einem Inlay. Das ist nicht okay und
viele Ärzte sind damit auch nicht
glücklich.
gibt es denn mehr schwarze schafe
als weiße Lämmer?
Das glaube ich nicht. Es gibt Studi-
en, die sagen, dass zehn bis acht-
zehn Prozent unterdurchschnittlich
behandeln. Dem gegenüber stehen
zehn Prozent, die sehr gut auf ihrem
Gebiet sind – fast so wie in jeder
anderen Branche. Aber es gibt diese
Unterschiede – und die Zahnärzte-
schaft hat sie zu lange ignoriert!
bist du der auffassung, dass dein
buch einem ängstlichen patienten
den weg zum zahnarzt erleichtern
wird?
(Lacht) Auf jeden Fall wird der
Patient im Stuhl wissen, dass er
dem Arzt nicht ausgeliefert ist und
nicht zu allem Ja und Amen sagen
muss.
Ist es sinnvoll, dein buch auf den
behandlungstisch zu legen, um die
fronten zwischen patient und zahn-
arzt im vorfeld zu klären?
Ich weiß nicht. Es gibt bestimmt
Zahnärzte, die nicht so glücklich mit
INFO Tanja Wolf
schreibt seit 2002 als selbständige Jour-
nalistin über medizinische Themen. Dass
sie ihr Buch „Murks im Mund“ aus Pers-
pektive des perplexen Patienten verfasst
hat, liegt auch ein bisschen in ihrem
Werdegang begründet: Denn neben ihrer
Arbeit als Autorin für verschiedenste
renommierte Zeitungen war sie auch für
das Bundesministerium für Bildung und
Forschung und die Verbraucherzentrale
NRW tätig.
dem Buch sind. Sportverbände sind ja
auch nicht glücklich mit Dopingent-
hüllungen.
◊◊◊
sie kennt die Instrumente der branche: tanja wolf
- 52 -- 52 -
foto
s: a
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ré s
tep
ha
n
- 52 - - 53 -
Prof. Dr. Stephen Emmel entführt Piff in eine andere Welt
1983 war eigentlich kein gutes Jahr für die entdecker verschollener texte: erst im mai hatte sich die „stern“-
redaktion mit der veröffentlichung gefälschter hitler-tagebücher weltweit blamiert. und doch sollte es das
Jahr werden, in dem prof. dr. stephen emmel ein echtes, aus ägypten stammendes und bisher unbekanntes
evangelium aufspürte – fast zweitausend Jahre alte textfragmente, die dem neuen testament widersprechen.
heute hält der weltweit führende experte für koptologie einen Lehrstuhl an der uni münster.
In seinem büro unterhalte ich mich mit ihm über verdrängte evangelien, dubiose
hotelzimmer-geschäfte und die rekonstruktion vergangener welten.
sie gelten als entdecker des Judas-
evangeliums, aber was ist das?
Das Judas-Evangelium ist ein Apo-
kryph, also ein Evangelium, welches
nicht in den biblischen Kanon aufge-
nommen wurde.
warum nicht? Ist der Inhalt so
brisant?
Ich selbst habe mich inhaltlich nie
wirklich detailliert mit dem Judas-
Evangelium auseinandergesetzt. Das
habe ich Kollegen überlassen. Doch
es weist Ähnlichkeiten zu anderen
gnostischen Texten auf.
gnostische texte sind jetzt was?
Die Gnosis beschreibt frühchrist-
liche Strömungen des zweiten und
dritten Jahrhunderts nach Christus.
Diesen Strömung liegt zugrunde, dass
der Gott, der diese Welt erschaffen
hat, nicht der wahre Gott ist.
das ist doch ketzerei!
Naja, der gnostischen Lehre nach
kann der wahre Gott nur philo-
sophisch beschrieben, aber nicht
benannt werden. Er ist also außerhalb
dessen, was wir mit unseren Sinnen
wahrnehmen können. Dadurch hat
er mit unserer Welt so gut wie nichts
zu schaffen. Diese ist eher durch eine
Art Fehler zustande gekommen.
wer hat uns menschen also verbro-
chen?
Unsere Welt wurde von einem
Wesen geschaffen, das irgendwie in
einer Beziehung zu Gott steht, aber
viel niedriger ist als er. Deshalb ist
die Welt so unvollkommen. Die Gno-
sis fragt: Wie stehen die Menschen
im Verhältnis zum wahren Gott,
wie können sie über ihn informiert
werden und wie können sie nach dem
Tod aus dieser Welt entfliehen?
klingt spannend!
Das ist es auch! Dafür gibt es eine
ganze Mythologie, beispielsweise, was
die Schöpfung betrifft. Die Gnostiker
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deuteten oftmals Gut und Böse komplett anders als es die
orthodoxe Kirche tat.
haben sie dafür ein beispiel?
Ein Beispiel wäre die Rolle der Schlange im Paradies,
die sagt: „Gott hat dir gesagt, nicht von diesem Baum zu
essen? Dann iss!“ Für einen Gnostiker ist die Schlange
eine Metapher für einen Weisen. Schließlich kommt das
Verbot nicht vom wirklichen Gott – zwar vom Gott, der
das Paradies geschaffen hat, aber eben nicht vom richti-
gen Gott. Das Verbot diente nur dem Zweck zu verheimli-
chen, dass der Schöpfergott nicht der richtige Gott ist. Der
Weise gab Adam und Eva Wissen und wurde deshalb von
Gott verflucht. Wissen ist somit zentraler Bestandteil der
gnostischen Lehre.
und ähnlich verhält es sich mit dem Judas-evangelium?
Richtig. Es bewegt sich in der gleichen Gedankenwelt:
Judas ist hier nicht der Verräter, sondern ein tragischer
Held. Die Rolle des Judas verhält sich also komplett umge-
kehrt zu jener, die wir kennen.
wie kamen sie denn an das apokryph?
1983 begann ich in Rom für meine Dissertation zu for-
schen. Dort bekam ich einen Anruf vom Leiter eines Pro-
jektes in Kairo, bei dem ich mitgewirkt hatte. Er sagte mir,
dass es in Genf einige Papyri zu kaufen gäbe. Ein Kollege
sei bereits unterwegs, um diese zu sichten. Man nahm an,
dass es darunter einen auf Koptisch verfassten Text gäbe
und bat mich als Experte nach Genf zu reisen.
koptisch ist wieder einer dieser begriffe, die ich nicht
kenne …
Die Koptologie beschäftigt sich mit der koptischen
Sprache, also der letzten Sprachstufe des alten Ägyp-
tischen bevor sie vom Arabischen im 7. Jahrhundert
verdrängt wurde.
zurück zu Judas. sie sind also nach genf gefahren?
Ja, ich habe gerne eingewilligt. Zwei Kollegen und ich
trafen uns in einem Hotelzimmer mit dem Händler. Dort
bekamen wir zwei griechische und zwei koptische Hand-
schriften vorgelegt.
bitte? In einem hotelzimmer?
Richtig. Bei dem Händler handelte sich um einen Privat-
besitzer aus Ägypten, der allem Anschein nach die Texte
aus Ägypten geschmuggelt hatte und
das Ganze geheim halten wollte.
und einer dieser texte war das
Judas-evangelium?
Ja, doch da war mir das nicht klar!
Um den Titel zu sehen hätte ich die
Seiten drehen müssen, doch waren
die so zerbrechlich, dass ich das in
dem Hotelzimmer mit meinen Pin-
zetten nicht wagte. Der Schauspieler
in der Dokumentation geht übrigens
komplett falsch mit den Texten um.
(Lacht)
schauspieler?
Es wurde eine Dokumentation
über den Fund des Judas-Evangeliums
nachgedreht – mit Darstellern. Mir
war trotzdem klar, dass der Text eine
große Ähnlichkeit zu anderen gnosti-
schen Texten besaß.
gab es außer dem titel denn keine
anderen Indizien, dass es sich um
das Judas-evangelium handelte?
Doch, der Name Judas tauchte
in dem Text schon auf, aber es gibt
neben Judas dem Verräter noch
andere Charaktere mit gleichem
- 55 -
dieser herr wäre fast scifi-autor geworden ...
- 57 -
Namen im Neuen Testament.
also hätte es auch ein anderer Judas
sein können?
Genau, zum Beispiel der Apostel
Didymos Judas Thomas – uns besser
bekannt einfach als Thomas. Statis-
tisch gesehen taucht dieser in den
koptisch-gnostischen Schriften sogar
öfter auf, weshalb ich fälschlicherwei-
se annahm, dass es in dem Text um
Judas Thomas ging. Ein US-amerikani-
scher Koptologe erkannte erst später,
dass es sich um das Judas-Evangeli-
um handelte.
waren sie verärgert, dass diesem
gelang, was sie übersehen haben?
Nein, da es mein Doktorvater war!
(Lacht) Im Grunde hätte es nichts
geändert, hätte ich es vorher heraus-
gefunden. Es war klar, dass dieser
Text sehr wertvoll war. Einige andere
Personen hatten zuvor versucht, die
Schriften zu kaufen. Aber der Preis,
den der Besitzer verlangte, war für
diese einfach zu hoch.
darf ich wissen, wie teuer die texte
waren?
Die ganze Sammlung kostete drei
Millionen US-Dollar. Ich glaube, dass
der Händler diese Summe wählte, weil
etwa ein Jahr zuvor die angeblichen
Hitler-Tagebücher für diesen Betrag
über den Tisch gegangen waren. Nun
dachte er wahrscheinlich, dass dies
die Summe sei, die man in Europa
üblicherweise für brisante Schriften
bezahlt. (Lacht)
wie kommt es, dass apokryphen wie
das Judas-evangelium, in der Öffent-
lichkeit nicht bekannter sind?
Das ist eine gute Frage, die schwer
zu beantworten ist. Wahrscheinlich
kommt der Inhalt der Apokryphen nie
wirklich in der breiten Öffentlichkeit
an, weil die Wissenschaft ihn nicht
für brisant genug erklärt.
aber es ist doch brisant, dass noch
mehr evangelien existieren und
diese den biblischen sogar wieder-
sprechen!
Das Problem ist, dass die Wissen-
schaft dies schon lange weiß. Kein
Apokryph gibt uns historischen Auf-
schluss über das Leben Jesu, sondern
sie zeigen andere Sichtweisen auf die
biblischen Geschehnisse. Das ist für die
Wissenschaft keine Sensation mehr. In
der Öffentlichkeit werden gnostische
Funde oft mit Romanen von Dan Brown
gleichgesetzt. Es ist schade, dass viele
Menschen nicht erkennen, wie brisant
die ganze Thematik wirklich ist.
dabei könnte es für gläubige sehr
interessant sein …
Ich denke, dass diese Texte gerade
für Gläubige sehr schwierig sein kön-
nen. Viele religiöse Menschen haben
noch nie von anderen Perspektiven
als den kirchlichen gehört.
» Bei dem Händler handelte
sich um einen Privatbesitzer aus
Ägypten, der die Texte aus Ägyp-
ten geschmuggelt hatte. «
humor auch bei brisanten themen: professor dr. emmel
- 56 -
- 57 -
INFO Prof. Dr. Stephen Emmel
Der gebürtige Amerikaner Prof. Dr.
Stephen Emmel ist seit 1996 Professor
für Koptologie an der Westfälischen-Wil-
helms-Universität Münster. Er gehört zu
den gefragtesten Experten seines Faches
und ist zum Beispiel seit 2000 Sekretär
der International Association for Coptic
Studies. In seinen Tätigkeitsbereich
fällt hauptsächlich die Beschäftigung
mit antiken Handschriften und Texten,
bei deren Interpretation er ständig auf
Verblüffendes stößt.
was sagt die koptische kirche dazu?
Ich könnte mir vorstellen, dass es da
ein großes konfliktpotenzial gibt!
Nein, eigentlich gibt es keine Kon-
flikte mit der Kirche. Im Gegenteil, die
Koptische Kirche ist sehr froh, dass
es eine Koptologie gibt. Aber über
den ketzerischen Inhalt der koptisch-
gnostischen Texte ist die Kirche mit
Sicherheit nicht froh. Auf der anderen
Seite haben die Funde dieser Schrif-
ten auch eine gewisse öffentliche
Präsenz der koptischen Kirche und
ein Interesse für das koptische Ägyp-
ten bewirkt. Dieser Gewinn wiegt die
mögliche Kritik durch die Texte allem
Anschein nach deutlich auf.
wie kommt man überhaupt darauf,
sich mit der koptologie zu beschäf-
tigen?
Eigentlich hatte ich vor, Anglistik
zu studieren und Science-Fiction-
Romane zu schreiben.
das haben sie ja dann ziemlich
verfehlt!
Wirklich! (Lacht) Damals habe ich
viele Romane gelesen und stieß auf
den Titel „Stranger in a Strange Land“
von Robert A. Heinlein, der auch Re-
ligion zum Thema hatte. Der Roman
stand in der Leseliste eines Kurses
über die Geschichte des Christen- und
Judentums. Deswegen belegte ich ihn
und wurde dort das erste Mal mit der
Gnosis, dem Gnostizismus, konfron-
tiert. Diese Mythologie interessierte
mich so sehr, dass ich begann, Religi-
on zu studieren.
führt die religionswissenschaft
unweigerlich zur koptologie?
Nicht unbedingt. Nur wenn man
bestimmte Primärquellen, wie die
koptisch-gnostischen Texte, in der
Originalsprache lesen will. Da es an
meiner Universität nicht möglich
war, Koptologie zu studieren oder
sogar Koptisch zu lernen, musste ich
mit Religionswissenschaften vorlieb
nehmen.
hätten sie denn nicht an einer uni-
versität ausschließlich koptologie
studieren können?
Koptologie kann man fast nirgend-
wo als eigenständiges Fach studieren.
außer in münster?
Ja, effektiv nur in Münster und
Göttingen. Als dann die Stelle hier an
der Universität ausgeschrieben wur-
de, erkannte ich dies als einzigartige
Möglichkeit und bin somit beruflicher
Koptologe geworden.
wie wahrscheinlich ist es, dass
man noch viele derartige schriften
findet?
Die Wahrscheinlichkeit ist groß.
Viele Gebiete Ägyptens wurden
archäologisch noch nicht oder noch
nicht richtig untersucht. Die Frage ist
nur, ob die Ausgrabungen stattfin-
den, bevor die Schriften zerstört
werden.
gibt es eigentlich viele koptologen?
Es gibt eine internationale Gesell-
schaft für Koptologie. Wir haben et-
was mehr als dreihundert Mitglieder,
obwohl die Anzahl der Primärkop-
tologen etwa zwischen zwanzig und
dreißig liegt. Professuren für Koptolo-
gie gibt es weltweit effektiv nur eine
einzige – hier in Münster!
sie sind also ein echter experte …
… und auch sehr begeistert! Für
mich gibt es nichts Besseres als mit
einer koptischen Handschrift oder
deren Fragment in einer Bibliothek
oder einem Museum zu sitzen und
den Text zu entziffern und zu
verstehen.
wo sehen sie die zukunft Ihres
faches?
Ich befürchte, dass die Koptolo-
gie noch weiter schrumpfen wird,
weil sie nicht so ein hohes Prestige
genießt wie andere der sogenannten
„Kleinen Fächer“. Auf der anderen
Seite leidet die Koptologie schon
seit ihrer Gründung im 15. Jahrhun-
dert unter Wissenschaftlermangel
und sie geht trotzdem weiter voran.
Hoffentlich wird es in der nächsten
Zukunft nicht so schlimm sein, wie
ich manchmal denke.
◊◊◊
» Eigentlich hatte ich
vor, Anglistik zu studieren und
Science-Fiction-Romane
zu schreiben. «
- 58 - - 59 -
foto
s: s
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ja e
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- 58 - - 59 -
Tom und Marco Pischorn besprechen neue Situationen
ein wechsel in die wundertüte, so kann man das neue engagement von marco pischorn bei unseren preußen wohl
nennen. In der hoffnung, eingebettet in einem qualitativ hochwertigen kader die untere tabellenregion schleunigst
zu verlassen, landete der 28-Jährige knallhart auf dem boden der tatsachen. dieser knall ist allerdings nichts,
was den neupreußen aus der ruhe bringen kann. hat er doch diese situation durchaus schon
mal durchlebt und weiß positiv mit ihr umzugehen.
deinen einstand bei preußen hättest
du dir bestimmt anders vorgestellt?
Das ist sicherlich so. Man wechselt
ja nicht zu einem Verein, um noch
weiter in die Tiefe zu stürzen.
hast du als profi im besten fußball-
alter je eine vergleichbare situation
gemeistert?
In meinem ersten Jahr bei
Sandhausen war die Sachlage sehr
ähnlich. Wir hatten unseren Saison-
auftakt noch gewonnen. Danach
ging so ziemlich alles in die Hose.
Wir sind aber mit viel Glück nicht
abgestiegen.
In der saison darauf seid ihr dafür
aufgestiegen?
Ja, die Erlebnisse der Saison haben
uns wohl dermaßen zusammenge-
schweißt, dass wir dann den Aufstieg
schafften.
bei deiner ersten station als berufs-
fußballer beim vfb stuttgart hast du
den sprung in die bundesligatruppe
geschafft. vier spiele stehen auf
dem konto. zufall?
Zufall nicht, aber es kamen
schon einige glückliche Fügungen
zusammen.
welche denn?
Ich hatte beim VfB einige Spielzeiten
für das Nachwuchsteam, was mir ein Ti-
cket für die Saisonvorbereitung und das
Trainingslager der Ersten sicherte. Zu
meinem Glück kamen damals die Ver-
letzungen zweier Stammkräfte hinzu,
so dass ich zusammen mit Serdar Tasci
mein Bundesligadebüt geben konnte.
Die optische Täuschung
» Ich habe von jetzt
auf gleich in den Spielplanungen
keine Rolle mehr gespielt, ohne
dass mir das erklärt wurde. «
- 61 -
NEU: jeden 1. & 3. Montag ab 13:30 Uhr ohne Termin
und das lief?
Wir gewannen 1-0 gegen Bayer Leverkusen. Ich kam
zwar noch zu einigen Kurzeinsätzen, doch zwei schwere
Verletzungen warfen mich leistungsmäßig zurück. Das
Buch „Bundesliga“ war somit schnell wieder geschlossen.
trotzdem waren die Leistungen so gut, dass du mehrere
angebote aus der zweiten Liga bekamst. warum bist du
dann nach sandhausen in die dritte Liga gewechselt?
Zum einen wegen der örtlichen Nähe zu meiner Heimat –
und ich lernte damals meine jetzige Frau kennen. Da war das
Angebot schon sehr gut. Außerdem war ich der Auffassung,
dass die Mannschaft ein Riesenpotenzial hatte und der Auf-
stieg in die zweite Liga möglich sei. Eine solche Konstellation
– sowas mitmachen zu dürfen – ist immer förderlich für eine
Fußballkarriere. Und am Ende hat es sich ja auch gefügt.
In der zweiten bundesliga stiegst du zum mannschafts-
kapitän auf.
Nicht ganz. Ich wurde Stellvertreter und habe dann und
wann mal die Kapitänsbinde getragen.
sportlich lief es in der saison aber eher weniger?
Mit Mühe und Not schafften wir den Klassenerhalt. Es
war Glück, dass der MSV Duisburg mit einem Zwangsab-
stieg belegt wurde.
In der darauffolgenden saison in sandhausen kam es
aber für dich zu problemen …
Ich fühlte mich deutlich falsch behandelt.
wie kann man als fußballer falsch behandelt werden?
Ich habe von jetzt auf gleich in den Spielplanungen
keine Rolle mehr gespielt, ohne dass mir das erklärt
wurde. In der Saison davor hatte ich die meisten Spiele
bestritten. Natürlich war die Saison schlecht und wir
haben viele Gegentore kassiert, aber ich denke, dass es
nicht nur an mir lag.
eine solche saison liegt ja selten nur an einem?
Glaube ich auch. Die Vorbereitung hatte ich noch
» Das eine oder andere
gute Spiel in der 3. und 2. Liga habe ich
durchaus absolviert. «
- 61 -
gut tat, war die Tatsache, dass die
Fans immer hinter mir standen. Aber
nichtsdestotrotz will man natürlich
spielen.
das kannst du ja nun bei unseren
preußen. es spricht für deine stärke,
dass du gewählt wurdest, obwohl du
Das ist fürchterlich schwer. Beson-
ders wenn man selber merkt, dass
man gut trainiert, es jedoch keinen
interessiert. Da tat es gut, dass die
Kollegen in der Mannschaft zu mir
standen, und die Nähe zu meiner
Familie, die mich unterstützte, war
sehr hilfreich. Was aber besonders
gespielt. War Kapitän. Und eine Wo-
che vor dem ersten Punktspiel war
es dann vorbei – ich habe keinerlei
Chance mehr bekommen.
wie sehr zerrt es an deinen nerven,
wenn du alles gibst, aber nicht be-
rücksichtigt wirst?
der mann mit dem plan: marco pischorn
- 62 -- 62 -
- 62 -
INFO Marco Pischorn
Der bodenständige Schwabe, der sich im bes-
ten Fußballalter befindet, konnte es als Junge
kaum fassen, dass er zum Probetraining
des großen VfB Stuttgart eingeladen wurde.
Heute ist der Junge ein ausgewachsener
Fußballprofi.
- 63 -
ein halbes Jahr nicht gespielt hast.
Ob es für mich spricht, weiß ich
nicht. Es war aber schwer: Ich habe
mich die ganze Zeit fit gehalten, auch
wenn es nur in der zweiten Mann-
schaft war.
eilt dein guter ruf dir voraus?
Das eine oder andere gute Spiel in
der 3. und 2. Liga habe ich durchaus
absolviert.
hattest du keine angst, dass dich
aufgrund mangelnder fitness nur
die bank erwartet hätte?
Ich habe die Vorbereitung, auch
wenn sie kurz war, mitgemacht und
gut reingefunden. Die Form war
offensichtlich auch nicht so schlecht,
denn ich habe es in das erste Team
geschafft. Mein Ziel ist es, mein
Niveau jetzt schleunigst weiter zu
verbessern, um meine alte Spielstärke
vollständig zu erreichen.
vorhin sprachen wir bereits über
die angespannte tabellensituation.
und dass du dir das sicher anders
vorgestellt hattest ...
Es waren nur drei Punkte bis zu
den Abstiegsrängen. Aber ich hatte
natürlich nach oben geschielt und
mich nicht mit unten beschäftigt.
Aber Angst bereitet sie mir nicht.
Jetzt gilt es hart zu arbeiten, die
Hausaufgaben zu machen, um die
Klasse zu halten. Ich kenne eine
solche Situation und weiß, dass diese
Mannschaft die Qualität und die Stär-
ke hat, da unten raus zu kommen.
Das ist meine felsenfeste Überzeu-
gung. Und den Beginn machen wir
am kommenden Samstag gegen
Elversberg.
wie schnell war für dich klar, dass
du nach münster wechselst?
Ich hatte gute Gespräche mit
Herrn Gockel und Herrn Loose.
Außerdem habe ich mich mit der
Mannschaft auseinandergesetzt. An
dieser Stelle möchte ich anmerken,
dass Münster das einzige Team ist,
in dem Spieler sind, mit denen ich
vorher noch nie zusammen gespielt
habe. Das ist sehr selten in der
3. Liga.
Jetzt bist du hier.
Obwohl mir am Anfang echt ein
wenig flau im Magen war, weil ich
niemanden kannte. Aber es war gut,
dass wir sofort ins Trainingslager
gingen, ich somit die Jungs rasch
kennenlernen konnte. Hinzu kommt,
dass Münster eine schöne Stadt ist
und ich mich direkt wohlgefühlt
habe. Dass auch noch Freunde in
der Nähe wohnen, macht die Sache
zudem etwas einfacher.
münster gefällt einem immer.
Ja, der Daniel Masuch hat mich
bereits ein wenig rumgeführt – ist
echt schön hier.
wenn der daniel dich rumführt,
kann ja nichts schiefgehen. der
kennt sich in alle richtungen gut
aus.
Ja, das stimmt. Hoffentlich fin-
den wir bald mal eine Möglichkeit,
mehr zu sehen. Die gegenwärtige Si-
tuation lässt dazu leider überhaupt
keine Zeit.
was sind deine weiteren fußballeri-
schen ziele?
Dass ich erst mal gesund bleibe,
wir schnell aus dieser schlechten
Situation rauskommen und spä-
testens in der nächsten Saison da
mitspielen, wo wir hingehören –
und zwar oben.
das klingt doch gut. du planst also,
länger in münster zu bleiben?
Das Fußballgeschäft ist schnellle-
big. Das wissen wir alle. Von daher
kann sicherlich einiges passieren,
aber ich habe mir immer Vereine
ausgesucht, bei denen ich das Ge-
fühl hatte, ewig zu bleiben. Boden-
ständigkeit und Zuverlässigkeit sind
mir wichtig.
danke für das gespräch, marco. Ich
wünsche dir viel glück und spaß in
münster.
Dir und deiner Fotografin auch
alles Gute.
◊◊◊
» Ich kenne eine
solche Situation und weiß,
dass diese Mannschaft die
Qualität und die Stärke hat,
da unten raus zu
kommen. «
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foto
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nn
en
- 64 -- 64 - - 65 -
Heute: Villa Medici
Sudhoff schmeckt´s – Die kulinarische Kolumne!
essen gehen war in der westfalenmetropole lange die Qual aus k(l)einer wahl …
und während sogar über der treckerländlichen nachbar-provinz osnabrück stolz-frech drei sterne prangten,
schlief münster seinen gourmet-dornröschenschlaf. töttchen, pinkel und ein paar wacholder hinterher spülten alles den
magen runter. doch erlebt münster gerade seine gustatorische metamorphose. ein kenner schmeckt für uns genau hin:
tobias sudhoff („das unverschämt geile kochbuch“) führt uns durch münsters gastro-dschungel.
Branntweinessig-versauten Insalata
Mista (ein Name wird Programm)
und hinterher einen bekackten Aldi-
Amaretto, damit einem die Musik von
Eros Ramazotti nicht allzu sehr auf
den Magen schlägt – ach nennen wir es
doch beim Namen: akustisch auf alle
Eingeweide eindrischt!
Nein – die „Villa Medici“ ist für solche
gastronomischen Entgleisungen
Leck mich Anne Täsch`… was is´
denn mit Münster los? Seit Start mei-
ner Kolumne wird mir immer klarer,
was in dieser Stadt abgeht: Lauter
talentierte, junge Köche am Start,
einer besser als der andere, Münster
kocht – im wahrsten Sinne des Wortes.
Darum gehe ich dieses Mal extra zu
einem Italiener. Und was soll ich sa-
gen: nicht mal beim Italiener bekommt
man mehr die labberige Pizza, den
schon seit deren Eröffnung 1987
denkbar ungeeignet – war es doch
der erste richtige Edel-Italiener weit
und breit. Mit der gesunden Portion
Selbstbewusstsein, die sich aus dem
Wissen speist, aus dem Mutterland
der europäischen Küchenkunst zu
stammen: Es war ausgerechnet jene
Caterina aus dem Florentiner Hause
der Medici, die durch die Heirat mit
Heinrich II Herrscherin über Frank-
reich wurde. Und die die gallisch-
fränkische Küche derart barbarisch
vorfand, dass sie ihre eigenen Köche
aus Italien extra einreisen ließ, um den
geschmackstumben Franzosen erstmal
„savoir vivre“ am Herd beizubringen
… Ja, ohne diese kleine – von Franzo-
sen gerne verschwiegene – Koinzidenz
wäre ein Bocuse wohl jenseits der
Alpen geboren worden. (Wobei jene
Catarina den Historikern eher ob ihrer
Barbarei gegen die Hugenotten denn
den Kulinarikern als Heilsbringerin im
Gedächtnis bleiben sollte.)
so hätte es Il padrone stumpf halten
können – „never change a running
system“…
Die „Villa Medici“ jedenfalls huldigt
dieser hohen Kunst der italienischen
Küche und ist seit der ersten Erwäh-
nung im Gault Millau seit Jahrzehnten
durchgängig unter den Top 20 der
besten Italiener der Republik. Ins-
besondere die Produktqualität war
vom ersten Tag an ein unschlagbares
Argument für die „Villa Medici“. Und
- 66 -
- 67 -- 67 -
so hätte Il padrone Carmelo Caputo es
stumpf halten können, nach dem Mot-
to „Never change a running system“.
Doch zum einen ist es der Umtriebig-
keit Caputos zu verdanken, dass er
seine Gastronomie stetig zu verbes-
sern suchte. Zum anderen zwang ihn
eine große Tragödie im eigenen Hause,
neue Wege zu beschreiten: Der Tod
des zuverlässig qualitätsbewussten
Küchenchefs Markus Potrafka erschüt-
terte 2011 Münsters Gourmet-Szene.
ein pornöser zungenkuss mit dem
kälbchen!
War es das glückliche Händchen
Caputos oder war es einfach nur ein
großartiger Glücksgriff, als er den
erst 28-jährigen Daniel Wobbe aus
München nach Westfalen importierte?
Mir als geneigtem Profi-Futterer ist
die Antwort schnurzpiepe: Wobbes
Kochkunst schmeckt einfach groß-
artig. Ohne Frage ist er einer der
talentiertesten unter den modernen
Köchen des Landes, der das Gleichge-
wicht aus Säure, Süße und Salz perfekt
Telefonieren in der Marktforschung
Krämer Marktforschung GmbHHansestraße 69 | kraemer-germany.com
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beherrscht. Er konjugiert auf den kunstvoll arrangierten
Tellern die Texturen und Konsistenzen seiner Produkte
auf ungeahntem Niveau. Verdammte Hacke, was alles
auf 250 cm² passieren kann – einfach wow. Ein Kalb wird
komplett genutzt und stirbt hier nicht nur für das Filet:
Tatar im knusprigen Teig von der Maske (Hä? Ohne kan-
dierten Bullshit, wie macht er das?), Röllchen vom Filet mit
Schmackofatzeinlage, alles auf einer Scheibe von der Zunge
angerichtet und perfekt ergänzt von Melonenvinaigret-
te – ein pornöser Zungenkuss mit dem Kälbchen! Es folgt
(secondi primi piatti…) eine Ravioli Carbonara, so geil, dass
Spliff ihren Hit neu einsingen müssten – der vom Speck
aromatisierte Parmesanschaum versetzt mich stantepede
unter die Sonne Roms.
Weiter geht´s zum nächsten Tanz auf meinen Papillen: Der
Octopus im Tango mit dem Filet vom Butt, und wieder zau-
bert Wobbe mit Texturen. Diesmal mit der Artischocke, als
Chips, als Creme, roh mariniert und gedünstet. Zum Finale
Hirsch (besser kann man den Garpunkt nicht erreichen,
Röstaromen außen, innen komplett zartrosa) mit Sellerie-
variationen und – ein echter Geniestreich – mit Kumquat
statt mit gewöhnlicher Orange. Vielleicht geraten dem ein
oder anderen die Teller zu barock. Die Mannigfaltigkeit
an Aromen ist auch für den geübten Schnabulierer eine
Herausforderung, der es sich zu stellen aber dringendst
empfiehlt!
Es gibt viele italienische Klassiker auf der munter wech-
selnden Karte – doch stets in neuem, modernem Gewand.
Ein Tiramisu wird da in seine Einzelteile zerlegt und ideen-
reich durchdekliniert: Als Sorbet, als Eis, als kaffeefeuchter
Biskuit, als Creme (Mascarpone-Schoko-Kaffee) oder als
Mousse. So kitzeln Wobbe und sein Küchenteam aus kuli-
narischen Allgemeinplätzen neue Geschmackimpressionen
in den Mund des begeisterten Gastes.
wer will, kann sich durch die unbegrenzte trauben-
landschaft Italiens saufen …
Der Gast darf und soll übrigens selber auf den
Tellern experimentieren. Dazu reicht mir der souve-
räne, freundliche Service Weinbomben, die mich zu
» Studis sollten also
ihre eltern in diesen genuss-
tempel führen. «
Spring Offensive21. März | 20.30 | Konzert Eintritt: VVK 8 € AK 13 €
Komische Nacht23. März | 19.00 | ComedeyTickets ab 17,30 €
Lowlakes24. März | 20.00 | KonzertEintritt: VVK 8 € AK 10 €
Oliver Polak30. März | 19.00Eintritt: VVK 18 € AK 22 €
Pension SchmidtAlter Steinweg 37
Tel. 0251 97957050facebook.com/schmidt.pension
- 69 -
Villa Medici
Ostmarkstraße 15, ab Mai am Prozessions-
weg, Ecke Mondstraße
Di.-Sa. ab 18.00 Uhr, So./Mo. Ruhetag. EC,
VISA etc.
hedonistischen „Oh“´s und „Ah“´s
hinreißen. Wer will, der kann sich
natürlich durch die unbegrenzte
Traubenlandschaft Italiens saufen.
Oder aber durch die ganze Pallette
von deutschen Rieslingen bis zu
originellen Spaniern – ich hatte
noch nie einen derart geilen Merlot
(spanisch und BIO!) für einen so
fairen Preis getrunken: Freunde
aus Pomerol, ihr zittert ob solcher
Konkurrenz? Zurecht!
15 punkte im gault millau werden
der aktuellen küchenqualität nicht
gerecht
Die „Villa Medici“ hat in den letzten
Monaten noch einmal Quantensprünge
gemacht, und dass die Jungs vom Mi-
chelin auf ihren Zungen sitzen, bewei-
sen sie, indem sie hier wieder keinen
ihrer Sterne rausrücken. Auch die 15
Punkte im Gault Millau werden der ak-
tuellen Küchenqualität nicht gerecht.
Natürlich hat diese Qualität ihren
Preis, doch es gibt auch ein Monats-
Menü (Sechs Gänge!) für studenten-
freundliche 52,50 Euro. Studis sollten
also ihre Eltern in diesen Genuss-Tem-
pel führen, und Mami & Papi sollten
besser hier in ihre Rentenzahler der
Zukunft investieren (statt in einen
dämlichen Golf für den Nachwuchs).
Ich in jedem Falle werde nun wieder
öfter meine Penunzen zu Carmelo
und Jutta Caputo tragen. Demnächst
übrigens in neuer Location: Die Villa
zieht in das herrschaftliche Gebäude
des ehemaligen Tannenhofs an die
Mondstraße nach Mauritz – dort spar
ich mir dann demnächst das Taxi. Und
übernachte gleich in einem der Gäs-
tezimmer, die die „Villa Medici“ dann
endlich bereithält. Ähhh, Carmelo,
machst du mir dann mal noch so ein
Glas von dem arschgeilen Merlot voll
…? Danke!
◊◊◊
gesundheit & vorsorge
- 70 -
MÜSTERANER ALLIANZ
Onkologisches Organzentrum macht sich stark im Kampf
gegen Krebs
„Man kann zu Recht behaupten, dass sich Menschen nach
einer Krebsdiagnose im Ausnahmezustand befinden“ sagt Dr.
Christian Lerchenmüller, Onkologe und Chefarzt am müns-
terschen Clemenshospital. Zukunftsängste, die Sorgen der
Angehörigen, vieles stürzt aus heiterem Himmel auf die Betrof-
fenen ein. In den letzten zehn Jahren wurden daher für viele
Krebsarten spezialisierte Zentren gegründet, in denen Experten
unterschiedlicher Fachgebiete zusammenarbeiten, um einen
möglichst reibungslosen und zielgerichteten Behandlungsablauf
zu gewährleisten.
Erstmals haben sich im vergangenen Jahr in Münster deutsch-
landweit mehrere solcher Zentren unterschiedlicher Träger in
einem übergeordneten onkologischen Organzentrum zu-
sammengeschlossen – der „Münsteraner Allianz gegen Krebs
(MAgKs)“. Beteiligt sind das Clemenshospital, die Fachklinik
Leben mit Krebs!Aktionstag für Betroffene, Angehörige und Interessierte mit zahlreichen Expertenvorträgen und Infoständen am Mittwoch, 12. März, von 10 bis 15 Uhr in den Räumen der Bezirksregierung Münster,Domplatz 1‐3. Die „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs“ vereint das Fachwissen der Expertendreier Kliniken mit jahrzehntelanger Erfahrung im Kampf gegen den Krebs, um im gemeinsamenSchulterschluss das beste Ergebnis für den Betroffenen und seine Angehörigen zu erreichen.
ww.clemenshospital.de www.fachklinik‐hornheide.de www.raphaelsklinik.deClemenshospital GmbH Fachklinik Hornheide Raphaelsklinik Münster GmbHDüesbergweg 124 | 48153 Münster Dorbaumstraße 300 | 48157 Münster Loerstraße 23 | 48143 Münster(0251) 976‐0 (0251) 3287‐0 (0251) 5007‐0
( )VVSchilddrüsenzentrumMünster
NZCNeuroonkologischesZentrumClemenshospital
PankreaszentrumMünster
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ProstatazentrumMünsterland (||)
>>> www.magks.net
Hornheide und die Raphaelsklinik in Münster. „Der Krebs hält
sich nicht an Organgrenzen“, erläutert der ärztliche Direktor der
Fachklinik Hornheide, Prof. Dr. Dr. Gerhard Brodner und macht
damit deutlich, warum zum Beispiel Experten eines Hautkrebs-
zentrums mit den Kollegen eines Darmkrebszentrums in den
Dialog treten sollten.
Am Mittwoch, 12. März, findet ab 10 Uhr ein öffentlicher
Aktionstag mit Vorträgen und Infoständen der Zentren und
Selbsthilfegruppen im Gebäude der Bezirksregierung, Dom-
platz 1-3, statt. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung
nicht notwendig.
gesundheit & vorsorge
- 71 -
Neurodermitis – empfindliche Haut braucht besonderen Schutz!
Welche Symptome begleiten die Neurodermitis – und
welche Behandlungsmöglichkeiten sind möglich?
Ein Überblick.
Neurodermitiker leiden unter den Folgen des ständigen
Wechsels zwischen klimatisierten Räumen und feuchter Luft
im Freien. Einige der typischen Symptome für Neurodermitis
sind: trockene, gerötete und oftmals stark juckende Haut-
stellen (Ekzeme), die häufig an den Knie- und Ellenbeugen, an
Händen, Hals und Gesicht zu finden sind, Schlafmangel und
gedämpfte Freude am sonst so bunten Alltagstrubel.
Die Ursachen der Neurodermitis sind wissenschaftlich nur
schwer zu benennen und variieren von Mensch zu Mensch.
Vererbung sowie individuelle Auslösefaktoren, z.B. emotiona-
ler Stress, Arbeitsumfeld, starkes Schwitzen und klimatische
Schwankungen scheinen eine wichtige Rolle zu spielen.
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die intensive
Hautpflege, die sogenannte Basistherapie. Je trockener die
Haut ist, desto fetthaltiger sollte das Pflegepräparat sein.
Mit zunehmender Krankheitsintensität reicht das allein aber
nicht aus. Die Erweiterung der Therapie zeichnet sich als
unausweichlich ab. Weitere Therapiemaßnahmen sind Tab-
letten oder leicht bis stark dosierte, juckreizhemmende und
antibakterielle Wirkstoffe in Form von kortisonhaltigen wie
auch kortisonfreien Cremes.
Bevor die oben genannten Therapien ihre Marktzulassung
erhalten haben, wurden sie auf Wirksamkeit und Verträglich-
keit geprüft. Das Center of Dermatology Excellence führt re-
gelmäßig klinische Studien zur Entwicklung von innovativen
Arzneimitteln durch. Letztendlich können den Betroffenen
über die Studienergebnisse verbesserte Therapiemöglichkei-
ten in Aussicht gestellt werden.
Es werden stets gesunde und hauterkrankte Interessenten
gesucht, die sich zur Teilnahme an klinischen Prüfungen
bereit erklären und so nicht nur selbst profitieren, sondern
zu verbesserten Therapiemaßnahmen der Geminschaft
beitragen.
gesundheit & vorsorge
- 72 -
Standhaft bleiben …
… und sich am Sonntag, den 16. März, auf der „Diabetes Messe“
in der Halle Münsterland von Spezialisten beraten lassen!
Jeder zehnte Deutsche leidet an einem Diabetes mellitus – Ten-
denz steigend. Um Folgekrankheiten abzuwenden, hilft meist nur
ein bewusster Lebensstil. Wer diesen Wandel angehen will, dafür
aber Experten zurate ziehen möchte, findet Hilfe beim Patienten-
tag der „Diabetes Messe“ in der Halle Münsterland.
Der Patiententag schließt sich einem Fachkongress an, bei dem
sich am 14. und 15. März 1700 Experten aus allen Berufsgruppen
zusammenfinden und sich über die Behandlung des Diabetes
mellitus austauschen – von Ärzten und Apothekern bis hin zu
Diätassistenten und Pflegenden. Am Patiententag sind die Spezi-
alisten dann ganz für alle Interessierten, Betroffenen und deren
Angehörige da. Schwerpunkt der gesamten Veranstaltung ist übri-
gens die unheilvolle Verbindung von Diabetes und Depression.
Weitere Infos, Tickets für den Patiententag und Anmeldungen
zum Fachkongress gibt es unter: diabetes-messe.com
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gesundheit & vorsorge
- 73 -
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Beruf & Chancen
- 74 -
Maßgeschneidert zum Maßschneider
Münsters Schule für Modemacher – für alle, die sich für das
gesamte Spektrum spannender Modeberufe qualifizieren
wollen!
Die Modebranche kann ein hartes Pflaster sein: Ständig im Wan-
del, stellt sie steigende Anforderungen an jene, die in ihr erfolg-
reich sein wollen. Die Schule für Modemacher hat diesen Wandel
erkannt und bietet mit dem Studiengang „Produktmanagement
für Modedesign und Bekleidung“ die passende Kombination aus
Kreativität und Praxis.
Das Studienkonzept umfasst Design, Management sowie Fach-
praxis und Fachtheorie des Maßschneiderhandwerks und bringt
so auf einzigartige Weise Allrounder für die Modebranche hervor:
Neben dem Abschluss zum Produktmanager für Modedesign und
Bekleidung wird in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer
Münster und der Kreishandwerkerschaft Münster die Gesellen-
prüfung zum Maßschneider abgelegt.
Und: Zusätzlich kann in Kooperation mit der Volkshoch-
schule Münster das Cambridge Zertifikat in Englisch erwor-
ben werden.
Damit alles so läuft, wie es soll …
… braucht es die richtigen Fachkräfte! Koch und Geist su-
chen Lehrlinge für Rohr-Kanal und Industrieservice.
Was machen Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice? Sie
• planen, überwachen, steuern und dokumentieren technische
Abläufe,
• bedienen Maschinen, Anlagen und Geräte und warten sie,
• beseitigen Störung und Schäden
• und überwachen und dokumentieren die Einhaltung recht-
licher Anforderungen.
Koch und Geist bietet eine Ausbildung im Schwerpunkt Rohr-
und Kanalservice an. Bewerber sollten …
• technisches Verständnis haben und
• sicherheits- und umweltbewusst arbeiten können
Und was kann man aus dem Beruf später einmal machen?
Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben.
Danach geht´s weiter, beispielsweise als Meister für Rohr-, Kanal-
und Industrieservice. Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer
im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute
Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unterneh-
mer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbil-
den. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich
zu spezialisieren.
Beruf & Chancen
- 75 -
Informationen: HBZ Münster, Tel. 0251 705-4444, [email protected], www.hbz-bildung.de
Ein Traumberuf mit ZukunftFortbildung zur Fachkosmetikerin
Eine zeitgemäße Qualifizierung zur Fachkosmetikerin bietet das HBZ Müns-ter an. Der Lehrgang startet am 5. Mai 2014.
Er erweitert die Berufsmöglichkeiten der Teilnehmer und eröffnet seriöse Chan-cen auf dem Markt. Lernziele sind die Durchführung kosme-tischer Grund und Spezialbehandlungen an Fremdmodellen, Trendbehandlun-gen in Kooperation mit namhaften Fir-men, dekorative Kosmetik (Visagismus), Hand- und Fußpflege, Haarentfernun-gen, Hot-Stone, Ayurveda- und kosmeti-
sche Körpermassagen sowie apparative Behandlungsverfahren wie Galvanisati-on, Mikrodermabrasion und Ultraschall, Sugaring und Waxing.Die im Lehrgang zu vermittelnde Fach-theorie wurde dem neuen Konzept angepasst. Die Qualifizierung zum Fachkosmetiker dauert insgesamt 6 Mo-nate und kann durch Bildungsgutschein, -scheck und -prämie gefördert werden.
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Fachkosmetikerin! Praxis: Durchführung kosmetischer Grund- und Spezial-
behandlungen an Fremdmodellen / Dekorative Kosmetik / Hand- und Fußpflege / Haarentfernung / kosmetische Körpermassagen u.v.m.
Theorie: Konzept der Ganzheitskosmetik / Waren- und Verkaufskunde / Dermatologie / Roh- und Wirkstoffkunde / Dermatologie / apparative Kosmetik u.v.m.
Start-Termin: 05.05.2014, mo, mi + fr von 8:30–13:30 Uhr, di + do von 8:30–15:30 Uhr, Dauer 6 Monate
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Tipps & termine
- 76 -
6.
KOMISCHE
NachtComedy-Marathon
DI.Munster
5 LOCAtIOns25.O3. 19.3OeInLAss AB CA. 18.OO
Karten gibt’s in den beteiligten Lokalen sowie an allen bekannten VVK-Stellen. Tickets per Post: 0180 - 60 50 400 oder www.komische-nacht.de
..
Von Turbowitzen und Hocker-rockern
„plan b.“ holt auch 2014 bestes Entertainment nach Münster.
Seit Jahren bringt der Kulturveranstalter plan b. das Beste aus
Comedy, Kabarett und Lesungen in die Region: Das ist 2014
nicht anders.
Für Münster macht am 21. März im Bürgerhaus Kinderhaus,
dem „Kap.8“, Sascha Korf den Auftakt. Korf ist ein Mann fürs
Spontane, sein Programm ein rasanter Trip, der die Stand-up-
Comedy um den Witz pfeilschneller Gedanken und eine allzu
treffende Beobachtungsgabe bereichert: „Heute schon antwor-
ten, was ihnen morgen erst einfällt!“
Am 28. September wird das Kap.8 dann zu einer echten Ro-
ckerbude: Denn Markus Krebs, alias „Der Hockerrocker“, ist vor
Ort. Ein Ruhrpott-Original, das in seiner zweiten Solotournee
auf Identitätssuche geht – bei gefährlich hoher Gagdichte und
skurrilem Charme.
Infos und Tickets gibt es, wie immer, auf: planb-tickets.de
NÄCHTLICHES GELÄCHTER
Münsters Comedy Marathon „Komische Nacht“ geht am
25. März in die sechste Runde.
Die Münsteraner Gastronomie wird erneut zu einer großen
Comedy-Bühne: fünf Locations und fünf Comedians und Kaba-
rettisten, die ihr Publikum abwechslungsreich und kurzweilig
durch den Abend begleiten.
Bekannt durch Auftritte im Quatsch Comedy Club, bei Night-
wash und auf Comedy Central garantieren die Künstler einen
höchst amüsanten Abend in geselliger Runde bei Essen und
Trinken.
Auftreten werden Atze Bauer, Daniel Reinsberg, Der Tod,
Jacqueline Feldmann und Özgür Cebe. Die beteiligten Locations
sind das EAT im Factory Hotel, Café & Bar Celona, Hot Jazz
Club, Marktcafé und die Pension Schmidt.
Tickets, Termine und weitere Infos gibt es unter:
komische-nacht.de
Tipps & termine
- 77 -
DARF ES ETWAS HOCHWERTIGER SEIN?
Seit 38 Jahren sind die Kunst- und Antiquitätentage in
Münster kontinuierlich auf Erfolgskurs.
Auch dieses Jahr bietet die Messe mit ihren exklusiven Sonder-
schauen Anfang März einen künstlerischen Hochgenuss und
zieht damit immer mehr Sammler, Kunstfreunde und Händler
an, wie wachsende Aussteller- und Besucherzahlen belegen.
Auf über 6000 stilvoll gestalteten Quadratmetern präsentieren
mehr als achtzig handverlesene Aussteller ihre exklusive Aus-
wahl an Exponaten und Schätzen aus vier Jahrhunderten und
aus allen Kontinenten. Neben internationalen Händlern erhalten
auch Debütanten die Gelegenheit, sich in einem attraktiven
Umfeld dem sachkundigen Publikum zu zeigen. Eine fachkundi-
ge und unabhängige Jury prüft jedes zur Ausstellung gelangte
Exponat und ist somit der Garant, dass Käufer nur Originale
erwerben.
Zeiten, Preise und weitere Infos gibt es unter:
antiquitaetentage-muenster.de
Messe und Congress Centrum Halle Münsterland
www.antiquitaetentage-muenster.de
Do-Sa 11-19 Uhr am So 11-18 Uhr5.-9.März
Vernissage:
Mi 17-21 Uhr
Sonderschau:
„GardenArt“
L’entrecôteSTEAK & FRITES
Die Schriften sind:oben= Jane Austenunten = Chaparral Pro
BURGER, STEAKS & FRITESFrisch, einfach & gut! Wir freuen uns auf
ein tolles erstes Jahr mit Ihnen!
Tel. 0251 44617DURCH-GEHEND WARME KÜCHE!
Tipps & termine
- 78 -
BRANDNEUMÜNSTERS INTERVIEW-MAGAZIN –
JETZT AUCH AUF CENTER TV!
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IM März DETLEV JÖCKER
IM APRIL STEFFI STEPHAN
Warum das Gespräch suchen, wenn man einfach Stadtgeflüster einschalten kann? Das berüchtigte Interview-Magazin in Ton und Technicolor. Charmante Themen, coole Gäste, freche Fragen. Woanders machen sie „Talk“ – wir necken, labern, säuseln, lachen … flüstern!
GLOTZEN WAR GESTERN – JETZT WIRD SICH GUT UNTERHALTEN!
LIVESTREAM | MEDIATHEK | CENTERTV-MUENSTER.DE
Tipps & termine
- 79 -
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AUSVERKAUFT
TICKETS: 01806 - 57 00 17* www.bucardo.de & an allen bekannten Vorverkaufsstellen*(0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus den dt. Mobilfunknetzen)
24.05.14 TELGTE24.05.14 MÜNSTER
ZUSATZTERMIN
GOP Varieté-Theater Münster · Bahnhofstr. 20-22 · variete.de
Tickethotline:
(02 51) 490 90 90
wir sind die show
Vom 13. März bis 4. Mai 2014
Ich bin ein Star, geh Du doch raus!
Zwei Flügel braucht man zum Fliegen
David & Götz sind ihres Zeichens „Showpianisten“ und
werden dafür auf nationalen und internationalen Bühnen
gefeiert – im Mai spielen sie in der Aula am Aasee!
Eigentlich ist das Klavier ja ein Soloinstrument, aber was die
Pianisten David Harrington und Götz Östlind aus ihrem Dop-
pelspiel herausholen, ist nicht nur neu, sondern brillant: Ihre
Konzertflügel, auf der Bühne wie Yin und Yang ineinander ver-
schoben, bespielen sie mit eigens entwickelten Arrangements,
die Filmmusik, Musicals, Pop-Hits, Ragtime bis Boogie aufgreifen
und damit ein beeindruckendes Zeugnis der Virtuosität des
Duos ablegen.
Zwischen den Nummern führen Harrington und Östlind auch
als Moderatoren charmant und ungezwungen durch einen
Abend, der wahrlich beflügelt.
… und am 24. Mai spielen sie in Münster – um 20 Uhr in der
Aula am Aasee. Tickets gibt es unter anderem auf: bucardo.de
Attacke!
Die neue Show im GOP wagt einen rasanten Stilmix.
„Exit“ heißt das Programm, das ab dem 13. März einen wahren
Kampf um die Gunst des Publikums entfacht: Acht Artisten
buhlen um ihren Platz im Rampenlicht – Trapezkünstler,
Stepptänzer, Zauberer, Moderatoren, Comedians und Musiker
übertreffen sich gegenseitig beim Versuch, die Zuschauer in
ihren Bann zu ziehen. Eine Hommage an das amerikanische
Varieté der 20er Jahre: Chaotisch, aber mit perfektem Timing –
Witzig, aber das mit Understatement – Wahnwitzig, aber darin
unbeirrbar.
Das „Exit“-Ensemble bläst zur Attacke: vom 13. März bis zum
4. Mai im GOP.
Tipps & termine
- 80 -
Cavete – ein Muss in der studen-tischen Gastronomie
Es gibt in Münster keine andere Kneipe, die so viele Generati-
onen an …
… Studenten gesehen und erlebt hat. Ist ja auch kein Wunder
für die älteste Studikneipe – die Cavete. Hier haben heutige
Doktoren und Professoren schon vor Jahren getrunken,
gelacht und gefeiert. Die Cavete ist auch die 1. Akademische
Bieranstalt mit reichlich Bier vom Fass zur Auswahl. Heute
geht der Trend in die gesunde Richtung. Mit Biokaffee mit Bi-
omilch, Schnitzel und Hähnchen von Tieren aus artgerechter
Haltung und Nudeln aus eigener Herstellung. Doch „Action“
gibt es auch. Ständig wechselnde Bands und zum Semester-
start ist immer „Happy hour“. Falls das Wetter bald einmal
mitspielt, erlebt man im Biergarten auf der Kreuzstrasse
Sommer, Sonne und Sonnenschein mit netten Leuten in toller
Atmosphäre. Cave credas aus dem Lateinischen bedeutet ja
„glaube ja nicht“. Wir glauben aber an das Flair dieser Studen-
tenkneipe. Cavete eben – man sieht sich.
Kreuzstraße 37/38 | Tel. 4143516 | muenster-cavete.de
PFIFFIGE KOMÖDIENGUTE UNTERHALTUNG
boulevard-muenster.de
WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!
Tipps & termine
- 81 -
RITT IN DIE PHANTASIE
Von atemloser Spannung über verträumtes Schweigen bis
hin zu fröhlichem Lachen – dieses Feuerwerk der Emotionen
verspricht die neue APASSIONATA-Show „Zeit für Träume“
dem Publikum.
APASSIONATA, die erfolgreichste Familienunterhaltungsshow
mit Pferden ist vom 19. bis zum 21. April zu Gast in Münster.
„Zeit für Träume“ erzählt die Geschichte zweier Freunde, die
durch die Kraft eines magischen Buches auf eine unvergess-
liche Reise gehen. Mutige Trickreiter, eine rasante
Ungarische Post, süße Ponies und Esel, zauberhafte freilau-
fende Hengste und elegante Dressuren machen jede Show zu
einem spektakulären Highlight.
Erstmals gibt es ein Überspringen der Handlung in den
Zuschauerraum, um die Begegnung zwischen Mensch und
Pferd noch intensiver erfahrbar zu machen. Mit Akrobatik
und Tanz, wundervollen Kulissen, mitreißender Musik und
faszinierenden Effekten setzt „Zeit für Träume“ Maßstäbe.
Tickets und weitere Infos gibt es unter:
apassionata.comEin Herz für19. - 21.04.14 Münster
MCC Halle Münsterlandwww.apassionata.com
Tickethotline:
01807 – 27 27 2714 Cent/Min, Mobilfunkpreise max. 42 Cent/Min
Die Schuhmarke Rieker ist bekannt bei Jung und Alt, denn dieser Schuh bereitet Ihnen ein angenehmes Tra-gegefühl an ihren Füßen. Der Rieker-Schuh bietet Ihnen ein Wohlgefühl, dank besonderer Rieker-Passform mit Platzreserven im Vorfuß. Immer relaxed und stressfrei, auch wenn sich das Volumen der Füße im Lauf des Tages vergrößert. Für permanentes Wohlfühlen, auch auf unterschiedlichsten Oberflächen, sorgt die ideal Schock absorbierende Rieker-Antistress-Sohle dafür, dass Sie nach einem langen und harten Tag ein Wohl-gefühl an Ihren Füßen spüren. Auch noch nach vielen
Schritten können Sie durch die besonders leichten Rieker Komponenten und Rieker Konstruktionen un-belastet weiter laufen. Zusätzlich bedeutet das Freiheit für Ihre Füße, und so können Sie barfußähnlich die natürlichen Fußbewegungen ausführen. Sie finden in dem Rieker-Store in den Münster Arkaden eine große Auswahl an Damen- und Herren-Schuhen sowie Ta-schen der Marke Rieker mit über 200 verschiedenen Artikeln, wo auch immer neue Modelle dazu kommen. Schauen Sie einfach rein und lassen Sie sich von der sehr großen Auswahl an Rieker-Schuhen und der
angenehmen Atmosphäre im Store begeistern. Das freundliche Fachpersonal im Store steht Ihnen bei Fragen rund um den Schuh gerne zur Verfügung. Der nächste Frühling wird auf jeden Fall kommen und darauf wollen wir Sie so gut wie möglich vorbe-reiten. Der Rieker-Store wird von Frau Kerstin Förs-temann und Familie betrieben, die bereits seit über 30 Jahren im Schuhbereich tätig ist und daher jede Menge Erfahrung vorweisen kann. Der Rieker-Store in Münster ist die 15. Filiale des Familienunterneh-mens. Ihre Zufriedenheit steht hier an erster Stelle.
1. RIEKER-STORE IN MÜNSTER
WOHLGEFÜHL DURCH RICHTIGE FUNKTIONEN FÜR IHR LEBEN IM ALLTAG
NEUERÖFFNUNG 1. März ab 10 UhrIn den Münster Arkarden
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WOHNEN & EINRICHTEN
DAS PERFEKTE SOFA
Vor 50 Jahren brachte der Polsterer Rolf Benz mit der
„Addiform“ neuen Schwung ins heimische Wohnzimmer.
Gegründet 1964, steht Rolf Benz seit 50 Jahren für erstklas-
siges Design, leidenschaftlichen Stil, durchdachte Funktio-
nen, kompromisslosen Sitzkomfort und höchste geprüfte
Qualität „made in Germany“.Der weltzugewandte Geist des
Unternehmens zeigte sich schon in seinem ersten Modell,
der „Addiform“. Mit ihr brach Rolf Benz 1964 die klassischen
Sitzgruppen aus Sofas und Sesseln zur individuell gestaltba-
ren Wohnlandschaft auf. Heute ist Rolf Benz Deutschlands
bekannteste Polstermöbelmarke und in über 50 Ländern ver-
treten. Sie erfüllt die Sehnsucht der Menschen nach Selbstver-
wirklichung, nach Entschleunigung und Ehrlichkeit.
Ein Sofa als Ort der Kontemplation, der Beschaulichkeit und
somit auch der Selbstfindung entzieht sich wohltuend jeglichem
Effektivitäts- und Nützlichkeitsdenken, das uns im Alltag auf
Stühlen und an Tischen beherrscht und noch ins Bett verfolgt.
Tatsächlich: Neben dem Sofa gibt es keinen anderen Ort in un-
serem Wohnleben, an dem wir so sehr und so nah bei uns selbst
sind, weil wir endlich mal alles andere um uns herum vergessen
können. Und somit ist das perfekte Sofa genau jenes, auf dem
niemand darüber nachdenkt, warum es das perfekte Sofa ist.
Jubiläumsangebote, Produkte und weitere Informationen
finden Sie unter: rolf-benz.com
Steinbach_Anz_185x122_4c.indd 1 11.02.14 09:29
WOHNEN & EINRICHTEN
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Schaffe, schaffe, Häusle baue!
Alles unter einem Dach: Zum 18. Mal findet in Münster
mit „Bauen & Wohnen“ eine der größten Baufachmessen in
NRW statt.
Und das hat sich in den letzten Jahren rumgesprochen: Jedes
Jahr strömen bis zu 30.000 Besucher in die Halle Münster-
land, um sich von rund dreihundert Unternehmen aus den Be-
reichen Bau, Renovierung und Ausstattung über den aktuellen
Stand der Branche informieren zu lassen.
Sie wollen energieeffizient bauen oder exklusiv wohnen?
Sie finden alles, was sie wissen müssen, und jeden, den Sie
kennen sollten, auf den 20.000 Quadratmetern des Messe und
Congress Centrums Halle Münsterland. Die neuesten Trends,
Tipps und Angebote? Alles hier auf einer Fläche vereint.
Besonders interessant für die Besucher sind in diesem Rah-
men die zahlreichen Fachvorträge, die vom 21. bis 23 März
auf dem Messegelände abgehalten werden. Egal ob Energiebe-
ratung oder Architektur, ob Sie Hinweise für kluges Sanieren
brauchen oder wissen möchten, wie WLAN Ihre Gesundheit be-
einträchtigt – die Antwort gibt es auf der „Bauen & Wohnen“.
Eröffnet wird die Messe am Donnerstag, den 20. März
um 11 Uhr und bleibt bis 19 Uhr geöffnet. An den fol-
genden Tagen, bis einschließlich Sonntag, den 23. März,
können sich alle (angehenden) Bauherrn in der Halle
Münsterland über Know-How, Werkzeug und helfende
Hände erkundigen.
In einer Stadtvilla an der Piusallee aus der Zeit Anfang letzten Jahrhunderts zeigt freiraum. aktuelles Design, verbunden mit den verschie-densten Designklassikern.Hier finden Sie besonders ausgesuchte Möbel und Einrichtungen für das private Wohnen mit Küche und Bad wie für die moderne Büroein-richtung und den Objektbereich.
Die Inneneinrichtung als Spiegel der Persön-lichkeit des Kunden ist Weg und gleichzeitig Ziel der Arbeit von freiraum. Beraten Planen Einrichten. Ihre Wünsche werden hier auf den Punkt gebracht und für Sie damit realisierbar.
Wir haben Zeit für Sie !
Elisabeth Krüger Bernhard Borchert
freiraum. Piusallee 121 48147 Münster
T 0251-2075450 [email protected] www.freiraum.ms
freiraum. und kommen Sie zu uns.ÖffnungszeitenDienstags-Freitags 10-18 UhrSamstags 10-14 Uhr
im
Sehen und Besitzen Sie einen
Raum frei!
In einer Stadtvilla an der Piusallee aus der Zeit
Anfang letzten Jahrhunderts zeigt „freiraum.“
aktuelles Design, verbunden mit den verschie-
densten Designklassikern.
Hier finden Sie besonders ausgesuchte Möbel
und Einrichtungen für das private Wohnen mit
Küche und Bad wie für die moderne Büroein-
richtung und den Objektbereich.
Die Inneneinrichtung als Spiegel der Persön-
lichkeit des Kunden ist Weg und gleichzeitig
Ziel der Arbeit von freiraum. Beraten – planen
– einrichten. Ihre Wünsche werden hier auf den
Punkt gebracht und für Sie damit realisierbar.
freiraum.
Piusallee 121
Tel. 2075450
freiraum.ms
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reise- & ausflugsziele
Bad Rothenfelde im April2. April Werner Brix 19:30 Uhr
„Mit Vollgas zum Burnout“13. April „Pflanzenflohmarkt“ 10:30 Uhr
19. April Shantychor Osnabrück 19:30 Uhr
20. April Osterfeuer im Konzertgarten21. April Christoph Alexander 19:30 Uhr
„Concerto der schönsten Melodien“23. April Kabarett heylundsegen 19:30 Uhr
„Das Klimakterium schlägt zurück“26. April „The Beatles for sale“ 20:00 Uhr
Infos und Karten:Touristinformation - Haus des GastesAm Kurpark 12, Bad RothenfeldeTel. 05242 2218 0, Mail: [email protected]: Kur und Touristik Bad Rothenfelde GmbH
Bad Rothenfelde im April
Insel mit Meerwert
Stammgast auf Norderney zu sein, kann unglaublich ab-
wechslungsreich sein.
Falls Sie nicht auf der münsteraner „Stammgastmesse der Ost-
friesischen Inseln“ im Februar waren, lassen Sie es sich gesagt
sein: am Norderney-Strand war richtig was los! Denn: Vom
Hauptbahnhof Münster geht es mit Bahn und Fernbus direkt bis
an die Norderney-Fähre. Und auf der Insel selbst geht es genau
so leicht weiter, steht das Norderney-Erlebnis doch ganz im
Zeichen des „Thalasso“, der heilenden Kraft des Meeres.
Ob Kilometerlange Sandstrände, Rad- und Wanderwege, das
UNESCO-Welterbe Wattenmeer, das größte Thalassohaus
Europas („bade:haus norderney“) oder Sommerevents wie das
„Summertime@Norderney“ im August sind nur einige Gründe
dafür, Stammgast zu werden.
Und wann fahren Sie?
Bye bye Winterblues
Im April werden die Lebensgeister wieder munter, denn der
Winter ist zu Ende und macht seinem Freund dem Frühling
Platz!
Da hält uns nichts mehr auf dem heimischen Sofa – ein schönes
Ausflugsziel für Mutter, Vater, Kind muss her: Bad Rothenfelde
ist da genau die richtige Adresse.
Was auch immer auf dem Programm steht, ob nun ein Spazier-
gang, um nach den dunklen Monaten Sonne zu tanken oder eine
der vielen kulturellen Veranstaltungen – für jeden Geschmack
etwas dabei.
Wem dabei noch etwas zur absoluten Entspannung fehlt, der
findet in der SpaTherme am Teutoburger Wald, „carpesol“,
genau das, was er sucht: Ruhe, Frieden – und Peelings.
Mehr zu Bad Rothenfelde gibt es in der Touristeninformation:
Am Kurpark 12 | Tel.: 05424 22180 | bad-rothenfelde.de
- 85 -
sommerflugplan am fmo
AirportPark FMO – Expansion gesichert!• Biomasse-HKW• Rechenzentrum/Breitband• LED-Beleuchtung• Regenerative Regen-
wassernutzung
Jetzt Grundstücke und Mietflächen sichern!
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parzellierbar• 24 Std.-Betrieb
Innovativer Business Park am Flughafen Münster/Osnabrück direkt an der A1 Hamburg–Köln
• Gewerbe/Logistikab 55 €/m2
• Büro/Hotel ab 70 €/m2
Dortm
und-Ems-Kanal
A1 Hamburg–Köln
Airport FMO
Innovation am FMO – der Airportpark
Im AirportPark FMO finden Unternehmen attraktive Gewerbeflächen vis-à-vis zum Rollfeld des FMO Flughafens Münster/Osnabrück mit
optimalen Anbindungen an das nationale und internationale Verkehrsnetz. Zudem verfügt der neue Businesspark durch die direkte An-
schlussstelle zur Autobahn A1 Hamburg-Köln über eine exzellente Straßenverbindung. Ein leistungsstarkes Breitband-/ Glasfasernetz
und die Energieversorgung durch ein Biomasse-Heizkraftwerk gewährleisten technologische Nachhaltigkeit.
Die LED-Straßenbeleuchtung sowie eine innovative Versickerung des Niederschlagswassers sparen Nebenkosten und schonen die Um-
welt. Der erste Bauabschnitt ist für Büro, Hotel, Dienstleistung, Logistik sowie Gewerbe und Produktion baurechtlich gesichert und voll
erschlossen. Von den ehemals 350.000 m² verfügbaren Grundstücksflächen sind bereits rund 113.000 m² verkauft und 50.000 m²
reserviert. Die Grundstücksgrößen und -zuschnitte können variabel nach den Anforderungen des Unternehmens gestaltet werden.
Dabei sind zusammenhängende Flächen von 2.000 bis zu 70.000 m² realisierbar. Künftige Expansionen sind langfristig gesichert. Die
Planungen für den AirportPark FMO erstrecken sich über weitere Bauabschnitte auf ein bis zu 2 Mio. m² großes Areal. Aktuelle Projekte
sind die Ansiedlung eines Zweigwerkes des bayrischen Verpackungsherstellers Schumacher Packaging mit einer im Endausbau über 100
Mio. Euro schweren Investition für rund 500 Beschäftigte sowie das attraktive Büroprojekt „AIRBOB one“ mit rund 2.500 m² Mietfläche.
NEUE ZIELE, MEHR FLÜGE – DER FMO IM SOMMER 2014
Der kommende Sommerflugplan 2014 wird am Flughafen
Münster/Osnabrück (FMO) neue Ziele und mehr Flüge
beinhalten.
Mit neuen bequemen Verbindungen für Geschäftsreisende, zu-
sätzlichen Angeboten für weltweit beste Anschlussverbindun-
gen und einem deutlichen Plus an touristischen Flügen erhal-
ten Fluggäste im kommenden Jahr einen besonders attraktiven
Mix aus Touristik-, Linien- und Low-Cost-Verbindungen.
Eine neue Fluggesellschaft wird im dieses Jahr den FMO an-
steuern: Mit Turkish Airlines, der aktuell expansivsten Flugge-
sellschaft, geht es nach Istanbul-Atatürk. Die Metropole bietet
hervorragende Umsteigeverbindungen zu weltweit 240 Zielen
in über 100 Ländern und ist somit nicht nur für Urlauber,
sondern auch für Geschäftsreisende interessant.
Der Reiseveranstalter TUI wird das Reiseangebot ab FMO
für den Sommer 2014 um 30 Prozent massiv aufstocken. Es
werden die Ziele Mallorca, die Kanareninseln Gran Canaria
und Fuerteventura sowie Teneriffa, Antalya und die griechi-
schen Ferieninseln Kreta, Rhodos und Kos angeflogen. Das
Flugangebot wird von Mai bis Oktober 2014 durchgeführt, die
Mallorca-Flüge starten bereits zu den Osterferien im April …
… und es gibt noch viele weitere Neurungen! Reinschauen
lohnt sich, unter: fmo.de
sommerflugplan am fmo
- 86 -
sommerflugplan am fmo
- 87 -
Das Tor zur Welt steht offen
Im Sommer startet Turkish Airlines vom FMO. Jetzt steht
der Starttermin für die neuen Flüge.
Und Abflug: Ab dem 18. Juni 2014 heben die Flugzeuge von
Turkish Airlines viermal wöchentlich Richtung Bosporus ab.
Jeweils dienstags, mittwochs, freitags und samstags startet der
Flieger vom FMO um 15.05 Uhr. Die Rückflüge aus Istanbul fin-
den an den gleichen Wochentagen jeweils um 11.45 Uhr statt.
Die Flugzeit beträgt rund drei Stunden und zehn Minuten.
Zum Einsatz kommt eine moderne Boeing vom Typ 737-800
mit 165 Sitzplätzen in einer Zwei-Klassen-Konfiguration aus
sommerflugplan am fmo
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Business und Economy-Plätzen.
Die Flugzeiten sind perfekt abgestimmt, um die von Istanbul
bestehenden hervorragenden Weiterflugmöglichkeiten zu
weltweit 243 Zielen in über 100 Ländern zu nutzen. Für Flug-
gäste ab Münster/Osnabrück ergeben sich dadurch besonders
attraktive Umsteige-verbindungen in Richtung Asien, Afrika,
Naher und Mittlerer Osten, zum indischen Subkontinent sowie
innerhalb der Türkei.
Bis zum Bosporus – und noch viel weiter.
Ab 18. Juni 2014 vom FMO mit Turkish Airlines!
tipps & termine
- 89 -
Mit Stadtgeflüster nach Afrika
Für 30 Leserinnen und Leser wird der Traum von Afrika
wahr – denn Stadtgeflüster verlost Tickets für André Hel-
lers Erfolgsshow „Afrika! Afrika!“ in der Halle Münsterland!
Freudenschreie sind berechtigt, gelingt es Heller mit diesem
Programm doch, nahtlos an den Erfolg seiner Zelttournee
2006/2007 anzuschließen.
All jene, die diese Chance jetzt nicht nutzen, vertun sie auf
ewig: Die Show ist bis April geplant – Verlängerung und
Wiederaufnahme ausgeschlossen. Um die Karten für die Show
am Samstag, den 26. April, um 20 Uhr zu gewinnen, muss
lediglich diese Frage beantwortet werden:
In welchen Jahren fand André Hellers Zelttournee statt?
A: 333/334 | B: 2035/2036 | C: 2006/2007
Schicken Sie die Mail mit der (richtigen) Antwort an: horst@
stadtgefluester-muenster.de
Einsendeschluss ist der 18. März. Die Gewinner werden von
unserer hauseigenen Glücksfee ausgelost und schriftlich be-
nachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen – Viel Glück!
Gezeigt wird, was gefällt
Auf dem Westfälischen Gartenfestival präsentieren rund 100
Aussteller alles, was Genießer mögen.
Fünf Mal schon konnte sich das Landgestüt Warendorf
als Gastgeber für das Westfälische Gartenfestival profi-
lieren und das sicher auch aus folgendem Grund – es ist
wunderschön.
Pflanzen, Dekoration, Schmuck, Mode, Kunst, Wohn- und Gar-
tenaccessoires; fündig wird hier jeder. Man kann nicht alles
mit nach Hause nehmen, doch das Angebot rund um Haus
und Garten sowie das Rahmenprogramm und die kulina-
rischen Freuden sollten zumindest ein kleiner Trost sein; ein
unvergesslicher Tag ist zumindest garantiert – einschließlich
der Freude aufs nächste Jahr.
Das Landgestüt Warendorf mit der Adresse Sassenberger
Straße 11 öffnet seine Pforten vom 28.-30. März jeweils von
10 bis 18 Uhr.
Weitere Infos gibt es im Internet auf:
westfaelisches-gartenfestival.de
- 90 -Die besten Veranstaltungen im FEBRUAR
Wolfgang Borchert Theater
Hafenweg 6-8Tel. 0251 5909 0wbt-muenster.de
Freitag, den 28. Februar 2014 ab 20 Uhr
Flamenco Vivo
La Mona
Antonio Diaz
Carmen Celeda
Georg Kempa
Eintritt: 25 €
Café & Musik - Salon-orchester Rêverie musicale 08. / 09. März | 15.00Eintritt 14 €, inkl. Kaffe und Kuchen
Anthony van Diver - Klavierabend 19. März | 20.00Eintritt 24 € / 20 €
fi dolino Kinderkon-zert - Hexeneinmaleins! 23. März | 11.00Eintritt Erwachsene 10 €Eintritt Kinder 7 €
Jean-Claude Séférian - „Milords - eine Hom-mage an Edith Piaf 23. März | 19.00Eintritt 20 €Eintritt Studenten 9 €
Vorverkaufsstellen WN Ticketshop
Prinzipalmarkt 13/14
ReiseLand RATIO Loddenheide & Gievenbeck
Tel. 0251 6742130 oder 0251 1364164
friedenskapelle-ms.de - hier können Sie Ihr
Ticket selbst ausdrucken!
Friedenskapelle am Friedenspark
Willy-Brandt-Weg 37 b48155 Münster
Frau Müller muß weg01. März | 20.0002. März | 18.00
Der Vorname04. / 05. / 06. März 20.00
Oleanna07. März | 20.00
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?08. März | 20.00
Nathan der Weise09. März | 18.00
Gut gegen Nordwind11. / 12. März | 20.00
Alle sieben Wellen13. / 14. März | 20.00
Wir lieben und wissennichts 15. März | 20.0016. März | 18.00
Ein bißchen Ruhe vor dem Sturm 20. / 22. März | 20.0023. März | 18.00
Benefi z. Jeder rettet einen Afrikaner 21. März | 20.00
Shakespeares sämtliche Werke25. März | 20.00 I Hired A Contract Killer26. März | 20.00
König Ödipus27. März | 20.00
Leonce und Lena28. März | 20.00
Der Gott des Gemetzels29. März | 20.0030. März | 18.00
Showtime for Hitler!?
Einen Obernazi
spielen zu müs-
sen, ist für einen
Schauspieler
eine besondere
Herausforderung:
Warum das so ist,
zeigt der bissige
Einakter „Ein
bisschen Ruhe
vor dem Sturm“, der im März im Wolfgang Borchert The-
ater Premiere feiert.
Die Ausgangssituation: drei Schauspieler – alle spezialisiert
auf die Darstellung von hochrangigen Nazis – werden in eine
Talkshow eingeladen. Die Sendung soll sich um die Frage dre-
hen, wie man Hitler spielen darf oder sollte. Alles steht bereit,
nur der Moderator lässt sich auf sich warten. Also sprechen
die Drei kurzerhand ohne ihn über die Streitfrage – und fin-
den sich wenig später in einer hitzigen Debatte wieder.
Die Fronten zeichnen sich sehr bald ab: Sollte Hitler auf der
Bühne historisch akkurat wiedergegeben werden, oder darf
die künstlerische Freiheit mit ihm machen, was sie will? Und
plötzlich geht es nicht mehr um Adolf selbst, sondern um
das, was Theater kann, soll, darf und muss ... Ein Stück von
Theresia Walser, neu inszeniert von Tanja Weidner.
„Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ feiert diesen Monat
seine Premiere im Wolfgang Borchert Theater – am Don-
nerstag, den 20. März, um 20 Uhr.
HASSIASHIMMELFAHRT
Hassprediger
Serdar Somuncu
gastiert Anfang
März in Münster.
Bekannt wurde
Serdar Somuncu
mit einer szeni-
schen Lesung von
ausgewählten Textstellen aus Hitlers „Mein Kampf“. Seine
jahrelange Tournee unter dem Titel „Nachlass eines Mas-
senmörders“ wurde zu einem großen Publikumserfolg, da
Somuncu die inneren Widersprüche des Buchs auf komische
Weise aufdeckte und kommentierte. Die taz zeichnete ihn in
Folge als „Mann des Jahres 1996“ aus. Spätestens mit seinem
Kultur & Freizeit
- 91 - Die besten Veranstaltungen im FEBRUARKunst- und Antiquitä-ten-Tage 201405. / 09. März div. Uhrzeiten
Horizon Messe29. / 30. März | 10.00
Messegelände
Diabetes Messe 201414. / 16. März div. Uhrzeiten
Bauen & Wohnen20. März | 11.0021. / 23. März | 10.00
Weißer Saal
JALTA NRW19. / 20. März
Westfälische Mineralienbörse23. März | 11.00
Halle MünsterlandAlbersloher Weg 32
Tel. 0251 6600 0mcc-halle-muensterland.de
große halle
Serdar Somuncu06. März | 20.00
Militär- und Blasmusikparade08. März | 14.30, 19.30
LVM –Landwirtschaftstag19. März | 10.00
Der Familie Popolski „Polka’s coming home“21. März | 20.00
Tag des Ehrenamtes22. März
Grease – Das Musical23. März | 20.00
Die drei ??? „Phono-phobia – Sinfonie der Angst“30. März | 19.00
congress saal
Fortbildungsveran-staltung der Klinik für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie 08. März | 09.00
Kurt Krömer „Abschied!“20. März | 20.00
Hagen Rether „Liebe“21. März | 19.30
Batterietag NRW24. März | 09.00
Fachtagung Kraftwerk Batterie 201425. / 26 März
Jahrestagung Deutsche Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.) 201428. /29. März
große halle,messehalle mitte, Süd & nord
PEARLS CLUB Pure Black MusicJeden Mittwoch
likers Die StudentenpartyJeden Donnerstag
sechs and the cityCharts, Classic, PartymixJeden Freitag
ü30 club Charts, Classic, PartymixJeden Samstag
Elephant LoungeRoggenmarkt 15-16
Tel. 0251 43200elephant-lounge.de
ELEPHANT LOUNGE
Kultur & Freizeit
Programm, in dem Somuncu aktuelle Ausgaben der BILD
rezitierte und kommentierte, hatte der Kabarettist den Titel
„Hassprediger“ für sich etabliert.
Mit seiner aktuellen Tour „Hassprediger Reloaded. Hassias
Himmelfahrt. Die finale Odienz.“ setzt Somuncu seine Mission
fort und kehrt auf die Bühnen der Nation zurück, um flächen-
deckend zu beleidigen. Doch erwartet das Publikum nicht nur
platte Provokation, sondern vor allem auch eine Auseinander-
setzung mit Fragen der Toleranz und Selbstbestimmung im
Zeitalter moderner Medien. Der Hassprediger spricht aus, was
viele sich nicht zu denken wagen.
Am 6. März, 22 Uhr, im Messe + Congress Centrum Halle
Münsterland.
EINZIGARTIGE EDITH PIAF
Die Friedenskapelle am Frie-
denspark hat Ende März den
Chansonssänger Jean-Claude
Séférian zu Gast.
„Es hat nie vorher eine Edith
Piaf gegeben, und es wird nie
wieder eine geben.“ Dieses
Urteil des französischen
Schriftstellers Jean Cocteau
hat auch fünfzig Jahre nach
Piafs Tod noch Gültigkeit. Die
Anziehungskraft, die die Sän-
gerin mit der unvergleichlichen
Stimme auf Männer ausübte, war legendär. Ihren „Milords“ ist
die gemeinsame Hommage des deutsch-französischen Chan-
sonsängers Jean-Claude Séférian und des Akkordeonvirtuosen
Piotr Rangno gewidmet.
Sie entführen gemeinsam in die Welt der Meteoriten, die Edith
Piaf umkreisten: Männer, die ihr Lieder zu Füßen legten, die
sie unsterblich machten, Männer, deren Karriere sie förderte
und Männer, die sie verschmähte.
Jean-Claude Séférian ist einer der wenigen authentischen Protago-
nisten des Chansons, der neben eigenständigen Interpretationen
klassischer Chansons auch ein geschätzter Komponist eigener
Werke ist.
Jean-Claude Séférian singt am 23. März, 19 Uhr, in der
Friedenskapelle am Friedenspark.
Tickets und Infos finden Sie unter: friedenskapelle-am-
friedenspark.de
- 92 -Die besten Veranstaltungen im FEBRUAR
Ein kleiner König - der AutorChristian Mitterecker13. März | 20.00
Emanzipation von Frauen im 19. und 20. Jahrhundert11. März | 18.00
Stille Helfer(innen) in Münster Ehrenamt im Gespräch19. / 26. März | 10.3020. März | 19.30
Gemeinsam für ein faires Münster!26. März | 15.00
Die Fluxus-BewegungRoss Parfi tt27. März | 21.30
Denkräume - Ein Streifzug durch die Philosophie31. März | 19.00
VOlkshochschuleMünster
Aegidiimarkt 3Tel. 0251 492-4321
Grete von Anja Gronau01. März | 20.3002. März | 19.00
15 Mann auf des toten Manns Kiste07. März | 20.30
ein Abend der Improvisation09. März | 20.00
Dirty old stories from a dirty old man 13. März | 20.30
Meeresrauschen14. März | 20.30
Kindlein mein, schlaf nur ein15. März | 20.30
Liebestaumel16. März | 17.00
Scharf im Wolfspelz21. /22. März | 20.30
Theater XS: Viel Lärm um nichts23. März | 15.0030. März | 17.00
Ben Redelings - Als der Kaiser Gassi ging!29. März | 20.30
THEAMA e.V.Schillerstr. 48a
Tel. 0251 661759derkleinebuehnenboden.de
LIPSTICK Bis zum 9. März:Jeden Mi, Do | 20.00Jeden Fr, Sa | 18.00, 20.00Jeden So | 14.30, 19.00
Exit Ab dem 13. März:Jeden Mi, Do | 20.00Jeden Fr, Sa | 18.00, 20.00Jeden So | 14.30, 19.00
GOP VARIETÉ THEATERBahnhofstraße 20-22
Tel. 0251 49090variete.de
Opa wird verkauft10. März | 20.00
Sei lieb zu meiner Frau13. / 14. März | 20.00
Die Buschtrommel18. März | 20.00
Boulevard MünsterHörsterstr. 51
Tel. 0251 54564boulevard-muenster.de
Vierecksbeziehung
Die etwas andere
Paartherapie: „Sei
lieb zu meiner
Frau“ im Boule-
vard Theater.
Das ist mal Büro-
stress der anderen
Art: Der erfolgrei-
che Zeitungsverle-
ger Karl bekommt auf der Arbeit unerwarteten und ziemlich
brüskierten Besuch von einem wildfremden Mann, der ihn
eines sträflichen Versäumnisses bezichtigt: Karl kümmere
sich gar nicht um Sabrina!
Sabrina, das ist Karls Geliebte. Auweia.
So skurril die Art und Weise ist, in der ihm dieser Vorwurf
gemacht wird, so berechtigt ist er. Schließlich hat Karl neben
seiner Arbeit auch noch Frau und Tochter, um die er sich
kümmern muss. Zeit für die Geliebte ist da purer Luxus. Fragt
sich nur noch, was das diesen wildfremden Typen angeht …
Der stellt sich bald als Oskar vor – und ist Sabrinas Ehemann.
Dass seine Frau von Karl, ihrem Geliebten, so vernachlässigt
wird, ist zuletzt offenbar auch für Oskar ein Problem, denn:
jetzt hocke sie nur noch zuhause rum, sei mies gelaunt und
auf Streit aus. Das wiederum hindert Oskar daran, seine Ge-
liebte Mona zu treffen – Karls Ehefrau! Tja, wer lässt da jetzt
locker und kommt seinen Pflichten nach?
Die absurd-rasante Komödie von René Heinersdorff feiert im
Boulevard am 14. März Premiere – der Kartenvorverkauf läuft!
Absolute Anarchie
Mit „Exit“ geht es
zurück in die gol-
denen Zwanziger,
als in den amerika-
nischen Varietés
mit allen Mitteln
um die Gunst des
Publikums gebuhlt
wurde: Akrobatik,
Zauberei, Musik und Tanz – perfekt abgestimmtes Chaos.
Die acht Artisten fahren sämtliche Geschütze auf; kämpfen
im GOP auf der Bühne um das Scheinwerferlicht und uns
Kultur & Freizeit
- 93 - Die besten Veranstaltungen im FEBRUAR
MONOPARK - THE WHITE DOT01. März | ab 23.00
I AM HIP HOP07. März | ab 23.00
ZIRKUS ELEKTRONIKUS08. März | ab 23.00
SCHöN14. März | ab 23.00
TRUST IN WAX15. März | ab 23.00
ZWERGHAIN21. März | ab 23.00
HAWERKAMP CLUBTREFFEN28. März | 23.00
CONNY KRAMERAm Hawerkamp 31Tel. 0251 481690connykramer.ms
Poesie und Empörung05. / 07. / 08. / 09. März 20.00Schauspiel
Personæ12. März | 20.00Tanz
ZU SPÄT! ZU SPÄt! ZU SPÄT!14. / 15. März | 20.00Schauspiel
Der Spielplatz19. März | 11.00, 20.00Performance
Double Bill: Between Us & Wake Up22. März | 20.00Tanz
Minuten Beat - Ein Herz-schlagduett29. / 30. März | 20.00Tanz
Theater im PumpenhausGartenstraße 123
Kartentel. 0251 233443 pumpenhaus.de
Kultur & Freizeit
– gewohnt gekonnt und so rasant, dass mancher Herzschritt-
macher aus dem Takt geraten könnte. Während der zweistün-
digen Spieldauer besteht keine Hoffnung auf einen ruhigen
Moment und den möchte man auch nicht.
Die Motivation ist klar: Die Herzen des Publikums zu gewin-
nen hat sich jeder auf die Fahne geschrieben und ist dabei in
dem festen Glauben, dass es nur einen geben kann – nämlich
ihn selbst.
Vom 13. März bis 4. Mai im münsterschen GOP Varieté.
Die Kunst in der Revolte
„MA•KE – Poesie
und Empörung“
im Pumpenhaus
– Texte wider die
Gleichgültigkeit.
Er hat das KZ über-
lebt und die UN-
Menschenrechts-
Charta mitverfasst,
in der Résistance
gekämpft und
mit 93 Jahren die
furiose Streitschrift „Empört euch!“ geschrieben. Für den Jahr-
hundertkopf Stéphane Hessel (1917-2013) war die schlimmste
Haltung: die Gleichgültigkeit.
Zu den herausragenden Werken des Diplomaten und Denkers
zählt die poetische Autobiographie „Ô ma mémoire“. Eine
Sammlung von achtundachtzig deutschen, englischen und
französischen Gedichten, die Hessel auswendig gelernt hatte,
da diese für ihn lebensprägend und überlebenswichtig waren.
Theatermacher Manfred Kerklau hat sich davon zu einem
ungewöhnlichen Projekt inspirieren lassen.
Ein achtköpfiges Ensemble im Alter zwischen zwanzig und
achtzig Jahren forscht nach der Fähigkeit, aufzubegehren,
nach den Anlässen zum Aufstand. Und findet dabei die Kunst
als Quelle der Kraft. Ein Text-Mosaik aus biografischen Split-
tern Hessels, Shakespeare-Versen, Agit-Prop. Genau betrach-
tet: das Gesicht der Empörung.
Die Premiere findet am 5. März, um 20 Uhr, statt.
Weitere Aufführungstermine sind der 7., 8. und 9. März,
jeweils zur gleichen Uhrzeit im Theater am Pumpenhaus.
Weitere Information und Reservierung unter:
pumpenhaus.de
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Acid Wars01. März | ab 23.00
Lebe Lieber Dezibel07. März | ab 23.00
Emergency08. März| ab 23.00
Oliver Schories15. März | 23.00
Hawerkamp Clubtre� en28. März | 23.00
Monopark pres. Anthony Rother29. März | 23.00
FUSION CLUB Münster Am Hawerkamp 31 Tel. 0251 481690
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Acoustic Open Stage05. / 12. / 19. / 26. März 20.30 | Eintritt frei
Party mit DJ Frank »Rock« Möller feat. DJ »D«08. März | 21.00
ROCKAKUSTIK Live - Ab-schiedskonzert! 15. März | 21.00
KÜHN & KOLLEGEN Live29. März | 21.00
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Jazzfrühstück02. / 09. / 16. / 23. / 30 März | 11.00 | frei
Studentsbattle06. / 20. März | 20.30 Eintritt: 2 €
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Mit Stadtgeflüster nach Afrika
Für 30 Leserinnen und Leser
wird der Traum von Afrika wahr
– denn Stadtgeflüster verlost Tickets für André Hellers
Erfolgsshow „Afrika! Afrika!“ in der Halle Münsterland!
Freudenschreie sind berechtigt, gelingt es Heller mit diesem Pro-
gramm doch, nahtlos an den Erfolg seiner Zelttournee 2006/2007
anzuschließen. All jene, die diese Chance jetzt nicht nutzen,
vertun sie auf ewig: Die Show ist bis April geplant – Verlängerung
und Wiederaufnahme ausgeschlossen. Um die Karten für die
Show am Samstag, den 26. April, um 20 Uhr zu gewinnen, muss
lediglich diese Frage beantwortet werden:
In welchen Jahren fand André Hellers Zelttournee statt?
A: 333/334 | B: 2035/2036 | C: 2006/2007
Schicken Sie die Mail mit der (richtigen) Antwort an:
Einsendeschluss ist der 18. März. Die Gewinner werden von unse-
rer hauseigenen Glücksfee ausgelost und schriftlich benachrich-
tigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen – Viel Glück!
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Dr. MARCO de ANGELISErstens kommt es anders ...
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 02 | Season 9 im Februar 2014 | Das Interviewmagazin vom
MEINHARD ZANGERMehr Speicherplatz fürs Borchert
HENDRIK GRAUDer Prinz von der Salzstraße RALPH LOOSE
Mein Name ist Loose
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 01 | Season 9 im Januar 2014 | Das Interviewmagazin vom
UTE LEMPERSeit du gegangen bist
CLAUDE-OLIVER RUDOLPHBösewicht mit vielen Gesichtern
PRof. Dr. Markus MüllerUnter Künstlern
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 12 | Season 8 im Dezember 2013 | Das Interviewmagazin vom
DUC, MICHAEL & DUYDes Kaisers neues Bun Bo Nam Bo
BISCHOF GENNIm Namen der Kirche
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GÜNTHER REBELRebel(l) in Ballettschläppchen
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 11 | Season 8 im November 2013 | Das Interviewmagazin vom
LILLY GROPPERSinn und Sinnlichkeit
BABACAR N´DIAYEAm Ende geht´s um 450 Gramm
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margot käßmannüber Gott und die Welt
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 10 | Season 8 im Oktober 2013 | Das Interviewmagazin vom
christoüber Kunst, Vermächtnis und Naivität
kai eric schwichtenberg… erzählt
MICHAEL BONKBis der Asphalt glüht
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 08 | Season 8 im August 2013 | Das Interviewmagazin vom
CHRISTOPH STRÄSSERDer Strässer
HENNINGMÜLLER-TENGELMANNZwischen Öko und Euro
MARIA LOOKHinter hohen Mauer – die JVA
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 07 | Season 8 im Juli 2013 | Das Interviewmagazin vom
SEBASTIAN SCHNEBERGERDas Polopicknick 2013
REINHARD SCHLOTTBOMDer PSD-Bank auf‘s Dach gestiegen
HENNING WEHLANDIn Wehland Veritas
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 06 | Season 8 im Juni 2013 | Das Interviewmagazin vom
MÜNSTER VERWÖHNTSeverin Romero, der Tausendsassa
DANIEL BAHRLiberté Toujours
DANIEL MASUCHThe Wall
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 05 | Season 8 im Mai 2013 | Das Interviewmagazin vom
JÖRG ADLERDie Affeninsel und der Löwe auf dem Achterdeck
CLAUS STEINRÖTTERDer Burgherr
MATTHEW TAYLORDer Shootingstar
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 09 | Season 8 im September 2013 | Das Interviewmagazin vom
SYBILLE BENNINGDie Benning
BERND REDEKER &REINER SCHLAGAffentheater
Liebe Exilmünsteraner,
Münsterliebhaber und Münsteraner:
MEHMET KARAFuß-ball-gott!
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 04 | Season 8 im April 2013 | Das Interviewmagazin vom
RUPRECHT POLENZIt‘s the Bildung, stupid!
MONKEY SAFARI – 20.4. FUSIONund großes Coconut-Beach-Openingam 30.4.!
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ANSGAR BRINKMANNGaragendächer und Fußballleben
INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKTDEINS! | Ausgabe 03 | Season 9 im März 2013 | Das Interviewmagazin vom
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Viele Grüße
Thorsten Kambach
- 96 - - 97 -
Biographen. Aber wie bei den Beatles
gibt es immer wieder Gerüchte, dass
es noch einen Fünften gab. Also ein
weiteres Evangelium? Lest mal das
Interview vorne im Heft.
ZirkusWar das früher ein Ereignis, wenn
ein Zirkus in die Stadt kam: Guck mal
ein Kamel, guck mal ein Messerwerfer
mit einer Tätowierung, ob der sich wohl
von rohem Fleisch ernährt und bei den
Tigern schläft? Solche Fragen haben
sich Grundschüler damals gestellt, aber
vielleicht ja immer noch. Heute sind
die meisten Zirkusbetriebe vor allem
gut geführte Familienunternehmen,
alle anderen sind pleite. Das ist gut für
die Beteiligten, nimmt dem Zirkus aber
auch ein bisschen das Anarcho-Artis-
ten-Räuber-Image, findet ihr nicht? So,
und dann noch eine Aufgabe für euch,
ganz spontan, ohne nachzugucken: Wie
heißt der Plural von Zirkus?
HeimwehMan sagt, Heimweh kann man erst
dann fühlen, wenn man länger weg
haupt keiner herkommt. Zumindest
niemand, den man woanders kennt.
Ohne jetzt zu schofel zu werden,
aber genau das sagt eben auch so ei-
niges. Wenn man aber bedenkt, dass
Bottrop zum Regierungsbezirk Müns-
ter gehört, und gleichzeitig an die
Stadt Essen grenzt – vielleicht sollte
man da fast erleichtert sein, dass da
niemand Bekanntes herkommt.
EvangelienSchon mal aufgefallen, dass
in diesem Wort die Begriffe „Eva“
und „Angel“ enthalten sind? Viele
geheimnisvoller ist aber, dass auch
„Geli“ drin vorkommt, wer war das
denn wohl? Ihr seht schon, gegen die
vier Evangelien sind alle Verschwö-
rungstheorien langweilig, da steckt
rein sprachlich schon eine Menge Po-
tential drin. Aber das ist ja gar nicht
das Thema hier, die vier Evangelien
findet ihr alle im neuen Testament
der Bibel, und in jedem erzählt je-
weils ein Typ, was Jesus so alles auf
die Beine gestellt hat. Heute würde
man sagen, die Vier waren seine
KariesDer einzige Exodus, den man noch
heute gutheißen kann (wenn auch nur
eingeschränkt), ist wohl der von Karius
und Baktus. Das waren zwei Puppen in
einem Kinderfilm aus den 50er Jahren,
der Kinder zum Zähneputzen bringen
sollte – die Buchvorlage gibt es heute
immer noch, mittlerweile in der 42.
Auflage! Eigentlich voll gemein, Karies
und Baktus wird in Buch und Film das
Haus im Backenzahn eines blöden
Kindes namens Jens kaputtgemacht
und letztendlich werden sie per Mund-
spülung durch den Abfluss ins Meer
entsorgt. Heute wäre so was politisch
unkorrekt, da würde gleich mal einer
mit sechs Anwälten um die Ecke kom-
men. Aber gut, es waren nur Bakterien.
Ich hatte sie trotzdem gern.
Bottrop
Die bekanntesten Menschen einer
Stadt lassen oft gut auf den „Rest“
schließen, Götz Alsmann passt zu
Münster, Ralph Möller zu Reckling-
hausen. Das Problem von Bottrop
ist nur, dass da irgendwie über-
- 96 - - 97 -
stadtgeflüster münster – das Interviewmagazinwird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KGRothenburg 14-16, 48143 MünsterTelefon 0251.48168.30, Telefax 48168.40stadtgefluester-muenster.de | [email protected]
herausgeber undchefredakteur: Thorsten Kambachredaktion: Dennis Kunert, Elisabeth Ostermann, Franziska Kues, Larissa Schwedes, Julia Kwiatkowski, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Lucas Kreling, Jenny Wirschky, Marie Rövekamp, Hendrik Hussein, Jeannie Hannibal, Swantje Diepenhorst editorial design: Buschy BuschmeyerLektorat: Bernhard Treckseldelivery-man: Christian Prick
fotografie: André Stephan – DELICIOUS-PHOTOGRAPHY.DE, Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Wencke Lieber, Uwe Clephas, Buschy Buschmeyer, Tatjana Jentsch, Svenja Ennen – facebook.com/svenja.ennen.photo- graphie, Daniel Morsey, Pressefotosanzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronkveranstaltungen und kleinanzeigen: Bürobüro: Irene Kötterdruck: Lensing Druck Ahauswebseite: Mark Grotegerdglossar: Hendrik Hussein
Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 200 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglich-keiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns.
mal der Prinzipalmarkt. Und diese
Lambertikirche, die steht da einfach
derart schamlos rum, dass sie auf
jedem Foto einfach immer mit drauf
ist. So wird man bekannt, quasi auf
dem gleichen Weg wie eine Spieler-
frau. Diese Kirche ist die Sylvie van
der Vaart der Sakralbauten Deutsch-
lands. Aber bis jetzt ist es für sie
besser gelaufen als für Sylvie – und
für Rafael sowieso.
◊◊◊
LambertikircheDie Lambertikirche ist, auch wenn
der Bischof jetzt die Krise bekommt,
deutschlandweit vermutlich bekann-
ter als der Dom. Und das hat vor
allem zwei Gründe: Erstens wird
immer, wenn von den Wiedertäu-
fern die Rede ist, jedem zahnlosen
Kind erzählt, dass die Leichen der
bösen Asis als Abschreckung in den
Käfigen der Lambertikirche ver-
gammelt sind. Und zweitens ist das
bekannteste Motiv Münsters nun
war, und zwar ohne jederzeit heimfah-
ren zu können. Weil ihr zum Beispiel
in einer weit entfernten Stadt arbeitet,
die Reise die nächsten drei Monate
nicht bezahlbar ist, oder Ähnliches.
Heißt demnach im Umkehrschluss: Im
Urlaub hat keiner Heimweh, der Urlaub
ist dann ganz einfach scheiße. Denn
ihr habt ja in der Regel eine Rückfahrt
geplant und bezahlt. Es gibt also kein
Element der Ausweglosigkeit in dieser
Soße, also auch kein Weh im Sinne von
Schmerz, nämlich Heimweh.
- 98 -
Ja, im GOP Varieté. Dort hab ich
eine Comedy Show moderiert, aber
auch mitgemacht.
wie hat´s dir bei uns gefallen?
Super! Ich mag die Stadt gerne, da
sie sehr lebendig ist. Die Münsteraner
waren auch alle richtig offen und
nett. Wenn das Publikum im März so
ist, wie damals im GOP, darf ich mich
freuen: Die gingen nämlich unglaub-
lich gut mit.
◊◊◊
fen. Das ist aufregend und man lernt
die Menschen dabei kennen.
und dann bastelst du aus dem ge-
sagten geschichten?
Richtig. Entweder aus den Antwor-
ten oder aber der Interaktion selbst.
Mit dem Unterschied, dass nie je-
mand im Publikum bloßgestellt wird
oder ich ihn doof aussehen lasse.
das ist ja auch die angst der Leute
in den ersten drei reihen. gibt es
einen dramaturgischen bogen in
deinen programmen?
Nicht wirklich, aber es gibt eine
grobe Struktur – sozusagen meine
Ankerpunkte. Da jedoch viel vom
Publikum abhängt, ist jeder Abend
anders.
dann hoffe ich, dass das publikum
in münster dich herausfordern wird.
bist du schon mal hier aufgetreten?
welches ist die wichtigste regel bei
der Improvisation?
Immer „Ja“ zu sagen. Wenn
jemand einen Vorschlag macht: Bloß
nicht ablehnen! Eine Idee sollte stets
sofort aufgenommen werden, denn
sie ist ein Geschenk für die Improvi-
sation.
du hast bei keith Johnston, dem
begründer des Impro-theaters,
workshops belegt. das war sicher
eine gute schule!
Absolut, da konnte ich viel lernen
und habe jede Sekunde genossen.
Was der Mann für Ideen und ein
Gespür für Situationen hat – das ist
unglaublich!
mittlerweile bist du auf der bühne
ein profi der spontaneität. was fas-
ziniert dich an der Improvisation?
Dass man immer wieder vor neue
Herausforderungen gestellt wird. Das
Publikum reagiert dauernd anders
auf Fragen oder Vorschläge. Das
macht die Show jedes Mal aufs Neue
spannend!
du interagierst also mit dem publi-
kum?
Definitiv! Ich schaue, wie die Leute
drauf sind – und stelle ihnen Fragen
zu aktuellen Themen und ihren Beru-
CRASHKURS FÜR EIN FLOTTES MUNDWERK
Simon telefoniert mit Sascha Korf über Spontaneität.
deutschland lustigster spontaneitäts-experte, der comedian sascha korf, wird am 21. märz im bürgerhaus kinder-
haus mit seinem neuen programm „wer zuletzt lacht, denkt zu langsam“ auftreten. da er ein meister der Improvisati-
on ist, erhoffe ich mir tipps für mehr spontaneität in meinem Leben.
INFO Sascha Korf
Sascha Korf wurde 1968 in Paderborn
geboren. Nach seiner Ausbildung zum
Schauspieler und Theaterpädagogen wirk-
te er von 1996 bis 2003 als Bühnenmode-
rator beim Christopher Street Day in Köln
mit. Seit 1999 ist er zudem Texter, unter
anderem für Anka Zink („7 Tage 7 Köpfe“)
und Marijke Amado („Blond am Freitag“),
sowie Kolumnist für diverse Zeitungen.
Seit 2002 ist er immer wieder beim
Quatsch Comedy Club mit einem Stand-
up-Auftritt oder als Moderator zu sehen,
ebenso bei Comedy Lab und Nightwash.
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