SPLEENAT - Festivalzeitung vom 11.02.2012

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spleenat#3 so 12.02.2012 THEATER FÜR ZWEIJÄHRIGE Hobbys Klaus Frenzel S.4 DRESDEN MODELLEISENBAHN FILM 64 Puppenspieler

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SPLEENAT ist die Festivalzeitung zum spleen*-Theaterfestival in Graz, das von 09. - 15. Februar 2012 stattfindet. Infos unter http://spleengraz.at

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spleenat#3so 12.02.2012

THEATER FÜRZWEIJÄHRIGE

Hobby

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Klaus Frenzel

S.4DRESDEN

MODELLE

ISENBAHN

FILM

64

Puppenspieler

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InhaltNICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST.Das phänomenale Foto des Tages 2

Highlights Diese Geschichten muss man lesen 3

KLAUS FRENZELEin funkelndes Porträt 4

JUNGWILDDer Preis ist heiß 6

EINE LIEBESERKLÄRUNGWenig Karla viel Kolumna 8

M²-METER ZUM QUADRATZwei der Jongleure im Interview 8

SPLEENNEWSDas Neueste rund um spleen* 9

SCHWEINTIMEHans tourt durch Graz 10

DAS MÄRCHEN VOM SPARENKritik 11

SANTA SANGREKritik 11

PROGRAMMWas? Wann? Wo? 11

IMPRESSIONENDer Festivaltag in Bildern 12

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FOTO Des Tages

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HighlightsPORTRAIT KLAUS FRENZEL S. 4 JUNGWILD 2012 S. 6 BALANCEAKT S. 8

Für Pierre Anthon gibt es „Nichts. Was im Leben wichtig ist“. Er bricht aus dem System aus und lebt fortan auf einen Pflaumenbaum. Als seine Schulkollegen ihm mit Opfergaben die Bedeutung des Lebens wieder bewusst machen wollen, eskaliert die Situation. Die Opfer werden persönlicher, subtiler, blutiger. Eine intensive Theatererfahrung - auch gestern bei spleen*graz.

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©C. Nestroy

UNANSTÄNDIGWILD

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NONVERBAL

PUBLIKUMSNÄHEBezaubernd

Moralisch

Jongleure

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„Einen ‚anständigen‘ Beruf kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Klaus Frenzel. Der 64-jährige Deutsche ist hauptberuflich Puppenspieler am „tjg. theater junge generation“ in Dresden. Bei spleen*graz tritt er mit „Funkel-dunkel Lichtgedicht“ auf - ein Stück, bei dem ein Mädchen, zwei Männer und ein Musiker mit Lichtfiguren, Klängen und Bildern spielen. Das Besondere an dem Stück: Im Publikum sitzen hauptsächlich Zweijährige.

„Kinder reagieren ehrlicher als Erwachsene“

Für Frenzel war Theater ein Kind-heitstraum, bereits in Kinderschuhen stand er auf der Bühne. Sein Hand-werk erlernte der Deutsche an der Schauspielschule in Leipzig. Dass riesige, unpersönliche Bühnen nicht sein Ding sind, erkannte er allerdings schon bei seiner ersten Rolle. „Da musste ich einen 30 Meter breiten Orchestergraben überschreien, das gefiel mir gar nicht“, erzählt Frenzel. Er wechselte von der großen Bühne zum kleinen Puppentheater, um mehr

Klaus Frenzel zieht Kinder-theater Orchestergräben vor, therapiert Erwachsene und beschenkt kranke Kinder.

VON DAVID DONNERER UND KATRIN NUSSMAYR

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Der Puppenspieler

©A. Proché

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Kontakt zum Publikum zu haben. Seitdem spielt er Theater für Kinder - und ist fasziniert von ihrer Ehrlichkeit. „Wenn Erwachsenen ein Stück nicht gefällt, klatschen sie trotzdem. Kinder rebellieren, wenn sie etwas nicht verstehen oder langweilig finden. Dann weiß ich, dass was mit dem Stück nicht stimmt“.

Kunst für Kleinkinder

Bei einem Theaterfestival 2008 in Paris entdeckte Frenzel seine Liebe zum „Theater für die Allerkleinsten“. Je älter er wurde, desto jünger sein Publikum. Heute spielt er regelmä-ßig für Zweijährige. Die ständigen Reaktionen der Kleinen, ihre Neugier und die Herausforderung, auch ohne Worte zu spielen, machen für ihn den Reiz aus. Frenzel ist es wichtig, vor al-lem „Kleinkinder so früh wie möglich mit Kunst zu konfrontieren“. Deshalb nahm er seine beiden Töchter schon mit drei Jahren ins Theater mit und gab ihnen kleine Aufgaben. „Sie waren begeistert. Ich glaube, deshalb sind sie Schauspielerinnen geworden“, lacht Frenzel. Auch Erwachsene sind von seinen Stücken angetan: „Für manche war es wie eine Therapie“, erzählt der Puppenspieler.

Von der Wirkung einer Puppe

Vor allem aber könnte Kindertheater auch starke Emotionen auslösen. Frenzel erinnert sich an sein Pup-

penstück „Das Findelkind“, wo ihm ein Junge plötzlich die Puppe aus der Hand riss und nicht mehr loslassen wollte. Den Grund für diese Reaktion erfuhr er später von der Mutter des Jungen: „Der Junge war krebskrank und brauchte die Puppe, um sich an etwas festhalten zu können. Das hat mich sehr berührt, wie sich jemand mit einer Puppe so identifizieren kann“. Frenzel schickte ihm daraufhin eine Miniatur seiner Puppe ins Kranken-haus. „Der Arzt des Jungen rief mich dann an und sagte, ich wüsste gar nicht, was ich da bewirkt hatte. Jahre später erfuhr ich, dass der Junge den Krebs überlebt und die Puppe behal-ten hatte. Das war mein schönstes Theatererlebnis“, erinnert sich Frenzel zurück.

Trotz seiner 64 Jahre und der anste-henden Pensionierung denkt Frenzel noch lange nicht ans Aufhören. „Gott sei Dank gibt es im Theater keine Grenze nach oben. Ich will noch viele Jahre auf der Bühne stehen“, sagt Frenzel lächelnd, seine Augen glänzen. Sein „unanständiger“ Job gefällt dem Puppenspieler nach wie vor.

THEATER FÜRZWEIJÄHRIGE

Hobby

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Klaus Frenzel

DRESDEN

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ISENBAHN

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Puppenspieler

Klaus Frenzel kommt aus Dresden und ist von Beruf Puppenspieler. Früher hat er auf riesigen Bühnen gespielt, aber das gefiel ihm gar nicht. Heute spielt er auf kleinen Bühnen für Zweijährige. Das mag er, weil ihm die Kinder immer sofort zeigen, ob ihnen sein Stück gefallen hat oder nicht. Er ist schon 64 Jahre alt, aber ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

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Katja lebt mit ihren Eltern und ihrer Katze Kotja in einem großen Haus mit Garten. Heute ist ihr sechster Geburtstag und sie freut sich darauf, ihren Vater wiederzusehen. Der hat selten Zeit, er arbeitet im nahegele-genen Atomkraftwerk und ist dort für den Reaktor zuständig. „Das ist eine künstliche Sonne unter der Erde, die man kontrollieren kann“, hat er Katja erklärt. Dass er deshalb nicht zu Katjas Geburtstag kommen kann, macht sie traurig und wütend. Es kommt nämlich sonst auch niemand und Katja ist ganz allein mit Kotja. Dass das daran liegt, dass ihr Vater bei einer Reaktorexplo-sion ums Leben kam, weiß sie nicht.

Eine Viertelstunde dauerte jedes Stück. Eine Viertelstunde Einblick in die Ideen der jungen Theatermacher, die mit dem Sieg beim Jungwild-Wett-bewerb die finanzielle Unterstützung erhalten, die sie zur Fertigstellung ihres Stücks benötigen. Vorab wurden zehn Teams für den Preis nominiert. Diese zeigten dann beim Jungwild eine Skizze ihrer Arbeit. Die Entwürfe stammen aus allen Bereichen der darstellenden Kunst (Schauspiel, Tanz, Performance, Objekt-, Musik- und Erzähltheater). Von einer internati-onalen Jury wurden am Schluss die drei vielversprechendsten Beiträge ausgewählt. Jetzt haben die Gewin-ner-Teams bis zum Herbst Zeit das

Stück fertigzustellen, zu produzieren und aufzuführen.

„Es braucht immer ein bisschen Sehnsucht!“

Dass man in einer Viertelstunde auch eine gute Geschichte erzählen kann, wurde von den Nominierten eindrucksvoll vorgeführt. Geschich-ten über das Leben auf der Straße, über das Fremdsein und Sich-Selbst-Finden, über die Wege, die man dabei beschreiten muss, über Tiefkühltru-hen und verbotene Liebe. Man lacht über Kaka-Du, die den fantasievoll-

abenteuerlichen Stuhlgang der kleinen Paula darstellen und fühlt die Nostalgie, mit der in der Schmetter-lingsküche gekocht wird.

„Hey Hasenscharte!“

„Weißt du eigentlich, wie viel ein Eisbär wiegt? Nein? Genug, um das Eis zu brechen! Hallo, ich bin Kamikaze Kevin!“ Drei Stühle mit Namensschil-dern, ein Radio und zwei Personen. „Kamikaze Kevin“ und „Schmuße-meister Mega-Nils“ leben das Berlin der 90er und befinden sich bei ihrem wöchentlichen Gruppentreffen. Das startet mit traditionellen Geheim-codes, einem überlangen Begrüßungs-

16.000 Euro um die weitere Produktion zu finanzieren und die Möglichkeit, viermal auf Festivalbühnen in Wien, Linz, Graz und Niederösterreich zu spielen. Jungwild, begehrter Preis und mögliches Karrieresprungbrett für junge Theatermacher, ging am spleen* Graz in die vierte Runde. Ausgeschrieben wurde der Preis von den österreichischen Festivals Szene Bunte Wäh-ne (NÖ), Schäxpir (OÖ), spleen*graz und den Theaterhäusern TaO! und Dschungel Wien.

Jungwild 2012

VON MIRIAM PICHLER

ALLES GANZ ANDERS

PIETRO PIZZI

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handschlag und der Diskussion, wo denn der Dritte im Bunde heute ist. „Roman Romantisch“ fehlt heute nämlich und das geht gar nicht.

„Auf einer Skala von 1 bis 10, wie knorke geht‘s dir heute?“

Diesmal dreht sich alles um die Traumfrau, die „Superische 3000“, die beide an diesem Tag kennengelernt haben. Bei dieser Begegnung haben sie die Latte für schlechte Anmach-sprüche in nahezu unerreichbare Höhen gesetzt. Leider müssen sie im Laufe der Zeit erkennen, dass sie von

der gleichen Frau träumen. Und das beide von ihr einen Korb bekommen haben, liegt an dem gleichen Grund, aus dem Roman Romantisch heute fehlt: Superische 3000 und er sind zusammen.

Und die Moral von der Geschicht‘ ...

Das gibt‘s nämlich auch. Theater kann nicht nur unterhalten, es kann auch belehren und erziehen. Und in diesem Auftrag erzählt das Stück „Schmutzfink“ die Geschichte von Sarah, die eine Staubflocke isst. Dadurch bekommt sie nämlich graue Hände und durch nichts in der Welt ist dieses Grau wieder wegzubekom-men. Schließlich ziehen ihr ihre Eltern Handschuhe über, die sie ab jetzt im-

mer tragen muss. Darüber ist sie gar nicht glücklich und eines Tages ver-gisst sie die Handschuhe zu Hause. Als ein Mädchen ihr dann aber sagt, wie wunderschön ihre Hände sind, weil die Farbe von Grau zu Blau mit Glitzer gewechselt hat, ist auch Sarah wieder glücklich. Und weiß jetzt, dass sie stolz darauf sein kann, anders zu sein. Dann ist man nämlich beson-ders, ganz egal was andere sagen.

Danke Jungwild!

Vor einem Jahr wurden Valerie Kat-tenfeld und ihr Team für ihr Stück „Ein Gespenst namens Zukunft“ ausge-zeichnet. Für sie war der 1. Platz beim Jungwild-Wettbewerb ein Karriere-sprungbrett. Mit den gewonnenen

16.000 Euro hatten sie die Möglich-keit, das Stück fertig zu produzieren und es ein halbes Jahr später beim schäxpir-Festival uraufzuführen.

Nachdem sie es auf vier verschiede-nen Bühnen aufführen konnte, öffnete ihr der Preis weitere Türen. In dieser Zeit kam ihr Stück gemeinsam mit einem anderen, das sie geschrieben hatte, zum Kaiserverlag. Außerdem erhielt sie ein Staatsstipendium vom bm:ukk, dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Der Jung-wild-Preis war für sie das Kick-Off. Das „Gütesiegel“, dass sie damit erhalten hatte, ermöglichte ihr das Umsetzen ihrer Ideen und Projekte.

Ein Theaterstück zu machen ist gar nicht so einfach und kostet viel Geld und Zeit. Deshalb wird einmal im Jahr der Jungwild-Preis verliehen, damit junge The-atermacher Unterstützung erhalten und ihre Ideen auch umsetzen können.

„Ich kann nur sagen: Danke Jungwild.“

Das können hoffentlich auch die Ge-winner des gestrigen Abends in einem Jahr sagen. Alle drei Stücke haben die Jury so überzeugt, dass es keine Platzierungen gibt und das Preisgeld unter den Siegern aufgeteilt wird. Gewonnen haben „Alles ganz anders“ von Martin Mittersteiner, „Pietro Pizzi“ von Florian Staffelmayr und Svetlana Schwin und „Katja und Kotja“ von Werk89. Der Publi-kumspreis ging an „Liebeszweieck“ von Martin Hueber und Konstantin Gerlach.

KATJA UND KOTJA

LIEBESZWEIECK

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ZEILEN AUS DER CHEFREDAKTIONVON MATHIAS PASCOTTINI

„Wir sind für mehr Essenskultur in Österreichs Redaktionen“, posaunten die Spleenat-Redakteure heute Nach-mittag, als sie mit Krapfen und Überra-schungseiern in die Redaktionsräume stürmten. Ein Dutzend hungrige Mäu-ler, allesamt auf Revolution gebürstet. Aber, nicht dass Sie das falsch verstehen: Kein böses Wort über das spleen*-Catering! Uns schmeckt’s Tag für Tag! Nur es ist eben so, dass die anatomische Grundbauweise eines durchschnitt-lichen Redakteurs eine permanente Fütterung verlangt. Man braucht eben auch zwischen den festgeschriebenen Essenszeiten immer etwas zwischen die Kiefer. Bevorzugt Schokolade, Chips, Schokolade, Kaugummi, Scho-kolade und Schokolade. All diese Nahrungsaufnahme mit der Maxi-me: Nur ein satter Journalist ist ein guter Journalist. Und so wird hier mit Essens-Bons gedealt. Ein Mittagessen für ein Porträt. Zwei Abendessen für eine Reportage. Und wer brav ist, bringt Teile seiner Belohnung direkt ins Chefredaktions-Büro. Und wenn sie sich diese Zeitung nun bei Frühstück, Mittagessen oder Nacht-mahl zu Gemüte führen, nehmen Sie sozusagen Passivkalorien zu sich. Aber denken Sie bitte immer daran: Diese zwölf Seiten decken den empfohlenen Tagesbedarf an Lesespaß.

Die Brüder Jordaan und Sander De Cuyper spielen beim Stück „m2 – Meter zum Quadrat“ mit. Hier verraten Sie uns, warum sie eher Zirkusartisten als Schauspieler sind.

Wann habt ihr begonnen zu jonglie-ren?

Jordaan: Ich hab vor zwölf Jahren begonnen, also mit 18.

Wie lang braucht man, um so gut zu werden wie ihr?

Jordaan: Zwölf Jahre. (lacht) Nein, es kommt drauf an. Einige Leute jonglieren noch nicht so lange wie wir, haben aber eine bessere Technik. Wir versuchen eher einen neuen Weg zu finden und den Zuschauern etwas mitzuteilen. Wir mischen Bewegung mit Theater, wir jonglieren nicht nur.

Seht ihr euch selbst eher als Künstler oder als Schauspieler?

Jordaan: Wir sind Künstler. In der

Show spielen wir keine Charaktere, sondern uns selbst - nur übertriebe-ner, auf der Bühne sind wir größer als im normalen Leben.

Sander: Und es gibt nicht so viel Text, wir spielen eher nonverbal.

Was wollt ihr den Zuschauern mit eurem Stück erzählen?

Sander: Wir mögen es, wenn die Leute ihre eigene Botschaft mitnehmen, wir wollen keine bestimmte Geschichte in ihre Köpfe pflanzen. Für die Kinder ist das große Ganze schwer zu er-fassen, für sie ist geht es eher um Spaß und Unterhaltung.

BalanceaktMahlzeit!

©S. Steurer

VON KERSTIN KLEMENT

Jordaan und Sander De Cuyper kommen aus Bel-gien und sind Brüder. Sie spielen gemeinsam mit zwei Freunden Theater. Eigentlich jonglieren sie mehr, als dass sie schau-spielern. Bei ihnen fliegen Bälle, Kegel, und auch Stühle und sogar Boden-bretter durch die Luft. Ihr Stück heißt „M2 – Meter zum Quadrat“.

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In der gestrigen Ausgabe haben sich leider ein paar Fehler eingeschlichen: Die Fotos auf Seite 9 sowie das Por-traitfoto von David Oberkogler auf Seite 10 wurden von Fotografin A. Proché gemacht, nicht - wie fälschlicherwei-se betitelt - von S. Andree.

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News

Schrecksekunde bei der Generalprobe von „Anne & Sophie und das erste Mal“: Während der Probe lösten sich einige Elemente vom Bühnenbild, einige Schrauben hielten dem Gewicht des „Anne & Sophie“-Schriftzuges nicht mehr stand. Nur durch den beherzten Einsatz eines PPC-Mitarbeiters, der das Bühnenbild während der Probe reparierte, konnte die Sicherheit der Künstler gewährleistet werden. Aber wie das nach risikoreichen Generalproben eben so ist: Die ersten Vorführungen verliefen ohne Zwischenfälle und ernteten großen Applaus.

Die Schauspieler rund um das Team von „Der Rote Teppich“ haben nicht genug vom Rummel. Nach ihrer „Head over High-heels“ Performance am Grazer Griesplatz ging es weiter zur STOPPT ACTA DEMO. Dort legten sie nicht ihren roten Teppich aus, sondern machten ihrem Unmut gegen das internationale Urheberrechtsabkommen Luft.

Ordentlich eingeheizt haben die Soulbrüder den Gästen der Eröffnungsveranstaltung am Freitag im p.p.c. Auch Hanni Westphal, Festival- und THEATER MEZZANIN-Leiterin, ließ sich von den Funksoul-Beats mitreißen. Trotz der Organisations-strapazen ließ sie es sich nicht nehmen, den erfolgreichen Festivalstart ausgiebig zu feiern.

Spleenat 2.0. Den Spleenat gibt es nicht nur in der Print-version, sondern auch online. Auf der Facebook-Page von Spleen Graz wird allmorgendlich die Ausgabe topaktuell auch der digitalen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Reinklicken!

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THE END10

spleen*graz lässt die Sau raus – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Spleenschwein Hans macht das Festi-valgelände und die Grazer Innenstadt unsicher.

Einmal kurz in der Redaktion vorbei-gegrunzt, macht sich Hans auf den Weg ins Orpheum. Dort soll eine fantastische Tanzvorstellung vonstat-tengehen. Hans sieht jedoch nur leere Zuseherränge und bemerkt, er hat sich in der Zeit vertan. Unbeirrt macht er sich auf zum nächsten Veranstaltungs-ort, dem TaO!.

Eine neue Brille für den Sommer soll angeschafft werden. Bevor sich Hans endgültig entscheidet, holt er Expertenrat vom Chefoptiker ein. Er diskutiert, probiert und überlegt hin und her, bis er schließlich das schöne Modell mit dem Leopardenmuster auswählt.

Schweintime!Spleen Trieb

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Bevor es Richtung Innenstadt auf Shoppingtour geht, wartet noch ein kurzes Telefonat mit Frau Hans. Die neumodischen Telefonzellen findet er ganz schön verwirrend – wo der Hörer jetzt genau hingehört, ist Hans noch immer ein Rätsel.

Im TaO! ist das Schwein ein Star – Ge-kreische und Geklatsche begleitet sein Eintreffen. Erschöpft vom Fußmarsch setzt er sich in seine Lieblingsecke, die mit den schönen bunten Pölstern.

Der umweltbewusste Hans verlässt sich bei der Heimreise ganz auf die Öffis. Ein schweinisch guter Tag geht zu Ende. Noch ein kleiner Snack, dann ab auf die Couch und schnell vor den Fernseher – die Schweineschau läuft bereits.

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Programm

indem man selbst zum Schauspieler wird.

Die Spleen*Trieb ist ein kleiner Einblick in das Stück „Das Märchen vom Sparen“, das im April Premiere im TaO! feiern wird. Dabei werden rund 15 Schauspieler eine unglückliche Welt aus Geld, Kapital, Märchen und Gewalt erschaffen. Happy-End gibt es zumindest bei der Voraktion keines.

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Ein letztes Lächeln fürs Publikum. Trommelwirbel. Gekonnt balanciert die Artistin auf einer Stange, mühelos kommt sie voran. Fast noch ein Malheur, aber dann doch… geschafft! Applaus, sie lächelt. Heitere Musik setzt ein. In „Santa Sangre“ entführt der Hol-länder Andreas Denk von „plan d“ Zuseher mit Tanz, Akrobatik und viel Slapstick in die magische Welt des Zirkus. Gemeinsam mit Schauspielern vom Schauberg München, dem Grand Theatre Groningen und der Szene

Bunte Wähne blickt Denk hinter die Kulissen eines kleinen Zirkus und zeigt die Beziehungen der Artisten zueinander. Diese Beziehungen sind geprägt von Vertrauen und Freund-schaft, aber auch von amüsanten Zankereien. Da duellieren sich etwa Zauberer und Messerwerfer beim Spaghetti-Wettessen, bei dem eine Perlenkette den Sieger bestimmt. Ein gleichermaßen skurriles wie unter-haltsames Vergnügen.

Santa Sangre: Zirkusreif

Es kommt fast einer Entführung gleich. Zwei in Anzügen und bunten Krawatten gehüllte Versicherungsvertreterin-nen, weisen einem den Weg in den Drogeriefachhandel. Auf dieser Reise werden einem persönliche Informati-onen entlockt, die später gegen einen verwendet werden. Genau dann, wenn es darum geht, Freizeit zu verkaufen und einen Vertrag zu unterschreiben. Kontonummer, Unterschrift, ein kleiner Obolus - alles wird einem in diesem interessanten Verhör entlockt,

Das Märchen vom Sparen: Kein Happy-End

11:00Max & Moritz 6+Orpheum Extra

12:30Assitej-Dialogp.p.c. Bar

12:30One, Night, TentTreffpunkt: Stiller Ort

13:00One, Night TentTreffpunkt: Stiller Ort

14:00Der Rote TeppichDiverse Spielorte

14:30Santa Sangre und das Schwert des Damokles 6+TTZ-Graz

14:30Vergesst Zwerg Nase! 8+Orpheum Extra

15:00Hallo? 3+FRida & freD

15:00Helter ZelterDiverse Spielorte

15:30Der Rote Teppich Diverse Spielorte

16:00M² - Meter zum Quadrat 9+Orpheum

16:00Open Circle 14+p.p.c. Mainfloor

16:00Gatsch ist das neue TürkisTreffpunkt: Stiller Ort

18:00Tales from a Sea Journey 12+TaO!

18:00Spleen*Livekritiker

20:00 Das Prinzip Struwwelpeter 14+Theater am Lend

20:15Anne & Sophie und das erste Mal 13+p.p.c. mainfloor

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FESTIVALPARTNER

IMPRESSUM

www.facebook.com/spark7stmk

CHEFREDAKTION: Mathias Pascottini, Natanja C. Reitner

LAYOUT/GESTALTUNG: Josephine Hetkamp

REDAKTION: Miriam Pichler, Simone Steurer, Katrin Nussmayr, Romana Mocnik, Maria Wild, Max Sommer, Kevin Recher, Kerstin Klement, David Donnerer

FOTOREDAKTIONAmelie Proché, Teresa Rzehak, Sarah Andree, Max Sommer, Simone Steurer , Festivalfotograf Clemens Nestroy

HINWEIS: Sämtliche personenbezogenen Beschreibungen gelten sinngemäß für beiderlei Geschlecht.

DRUCK: Mit freundlicher Unterstützung von Canon Austria

© M. Sommer

© M. Sommer

Der dritte Tag bei spleen* geizte nicht mit Highlights: Auf die kurze Nacht nach der Festivaleröffnungs-Party folgten drei Minuten Ruhm am „Red Carpet“, ein spannender Jungwild-Wettbewerb und „Ralf“, ein fesselndes Stück Zeitgeschichte.

IMPRESSIONEN VOM DRITTEN FESTIVALTAG

© M. Sommer

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