spectrooms Nr. 4/2015
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Transcript of spectrooms Nr. 4/2015
Fachmagazin für Innenarchitektur und DesignNummer 4 | August 2015
PorträtStephan Hürlemann
MaterialienAluminium und Keramik
Le Corbusierneu entdeckt
FARBEN
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Bedeuten Farben gleich bunt? Wohl kaum. Spätestens beim Be-
trachten der gelungenen Projekte der «Mona Lisa»-Malerspezialis-
tinnen in Küsnacht wird das augenfällig: eine hervorragende Vor-
stellung eines Handwerks, das mit Leidenschaft betrieben wird.
Oder beim Lesen über die Farbtrends 2015 wird dies klar: Es geht
immer um die Harmonie der auf ein Thema abgestimmten
Farben. Und auch darum geht es: Um persönliche Vorlieben wie
«feinfühlig/bezaubernd», «rustikal/organisch», «technisch/mensch-
lich» oder doch «mutig/leuchtend»? Eines steht fest: Die Zeiten
von ausschliesslich weissen Wänden sind vorbei.
Bunt ist mit Sicherheit auch die thematische Vielfalt unserer neuen
spectrooms-Ausgabe. Wie schafft es zum Beispiel Stephan Hürle-
mann, kreativer Kopf des von Hannes Wettstein gegründeten Un-
ternehmens, das Erbe des viel zu früh verstorbenen Gründers weiterzuführen,
basierend auf dessen Erfolgen und mit Blick auf Zukünftiges? Und warum war
die 10. Ausgabe von Design Miami/Basel so erfolgreich wie noch nie? Was gibt
es alles im «Le-Corbusier-Jahr» über den wohl bedeutendsten Architekten und
Gestalter des 20. Jahrhunderts zu berichten? Und was kommt dabei heraus,
wenn Architekten, Lichtplaner und –produzenten sich der komplizierten Neu-
nutzung eines Fabrikgebäudes zum Medienpool widmen?
Ganz viel Spannendes, Informatives, Wissenswertes, Nachahmenswertes …
Lesen Sie selber. Es lohnt sich! Viel Spass!
Sigrid Hanke
E D I T O R I A L
I M P R E S S U M «spectrooms» – 3. Jahrgang 2015
Herausgeber Fachkom GmbH
Spinnereistrasse 12, Postfach 175
8135 Langnau a. A.
Tel. +41 (0)43 377 89 04
Fax +41 (0)43 377 89 05
E-Mail [email protected] www.spectrooms.ch
Geschäftsleitung Renato Polentarutti
Bettina Meier [email protected]
___
Redaktion Sigrid Hanke Medien arbeit
Freiestrasse 76, 8032 Zürich
Tel. +41 (0)43 499 99 01
Chefredaktorin
Sigrid Hanke
Stellvertretende Chefredaktorin
Suzanne Schwarz
Redaktions assistenz
Michèle Hungerbühler
Art Director Mark Frederick Chapman
Nextforce GmbH, Zürich
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Anzeigen Tel. +41 (0)43 377 89 04
Abonnemente Tel. +41 (0)43 377 89 04
Abopreis Fr. 85.– inkl. MWST
Erscheinung 6-mal jährlich
7000 Exemplare
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Druckerei gdz AG, Zürich
ISSN 1664-6835
Titelbild© Mona Lisa
Nachdruck von Texten nur mit Zustimmung
der Redaktion und mit
Quellenangaben gestattet.
Mit Projekten von Mitgliedern des
Treppenaufgang in denkmalgeschützen
Objekt, Malerarbeiten durch Mona Lisa.
Der Lift ist die Visitenkarte einer Immobilie. Schon hier wird Innen-
design wahrgenommen. Nutzen Sie diesen Raum für Emo tionen und
machen Sie schon beim Lift-Design eine klare Aussage.
GTA Premium Solutions bietet Ihnen unendlich viele Gestaltungs-
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nach Ihrem Stil. Wir garantieren höchste Qualitäts- und Sicherheits-
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Innendesign beginnt beim Lift
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A U S G A B E 4 / 2 0 1 5
6 Ticker Von Kunst mit Teppichen, aufsehenerregenden Werken im
10 Porträt
18 Vitra Campus
22 Werkschau
I N H A L T
Von Preisen, dauerhaft schönen Dispersionsfugen,
62 Köpfe
64 Vorschau
52
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14
22
6
40
36
10
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Mit der edlen Teppichqualität «Lyrica»
unterstützt Vorwerk Flooring die
Ausstellung «du wirst sorglos sein» der
Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist
in der Kestnergesellschaft Hannover*.
Der Tuft-Velours in einem tiefen
Dunkel blau ist Teil der Video-Installation
«Worry Will Vanish Horizon» und bildet
das Fundament des imposanten
Bilderspiels. Damit hat Pipilotti Rist einen
Ort entstehen lassen, der den Besucher
dazu einlädt, dem Alltag für eine Weile
Teppichs, der für ein Gefühl von Behag -
Architekturführer Schweiz
Neben den Alpen, den glasklaren
Seen und der reichen Natur ist die
Schweiz nicht minder für ihre Archi -
tekturszene bekannt. Diese beein-
druckt – weit über die Landesgrenze
hinaus – durch minimalistische, oft
skulpturale und zeitlose Bauten.
Grosse Namen der Architekturbran-
che, wie Le Corbusier, Mario Botta,
Herzog & de Meuron oder Peter
Zumthor prägten und prägen den
Baustil ihrer Zeit und sind Vorbild für
ganze Generationen.
Insbesondere in der Gegenwarts-
architektur setzt die Schweiz einen
hohen Standard. Hier vereinen sich
gestalterischer Mut, nachhaltige
Bauweise und eine einzigartige
Beziehung zur umgebenden Natur
auf erstklassige Weise. Zu diesem
zeitgenössischen Baubestand der
Schweiz bietet nun der Architektur-
führer Schweiz einen umfassenden
Überblick. Autor Alexander Hosch,
ausgewiesener Experte der Architek-
tur in den Alpen, dem Schweizeri-
schen Ingenieur- und Architekten-
verein (SIA) und dem Callwey Verlag
ist es gelungen, im weltweit ersten
Architekturführer der gesamten
Schweiz die architektonische Vielfalt
der Schweiz von Hochhäusern und
Museen, über Schutzhütten und
Stellwerken, bis hin zu Brücken und
Sesselliften herauszuarbeiten.
Entstanden ist ein erstklassiger Führer
und Begleiter zu den schönsten 200
zeitgenössischen Bauten – mit Karten,
670 Fotos und Plänen sowie Beschrei-
bungstexten und GPS-Daten.
Alexander HoschArchitekturführer SchweizDie besten Bauwerke des 21. JahrhundertsHerausgegeben vom Schweizerischen
Ingenieur- und Architektenverein (SIA)
und dem Callwey Verlag
2015. 280 Seiten, 670 Abbildungen
17 x 24 cm, Flexcover
CHF 40.90 / € [D] 29,95 / € [A] 30,80
ISBN: 978-3-7667-2149-5
Was für Aussenmöblierung schon seit
Jahren unverzichtbar ist – Wetterfestig-
keit und UV-Resistenz verbunden mit
bei Kissen und Decken. Edel im Design
sowie in Haptik, Optik und Komfort
genügen diese Outdoor- Accessoires
höchsten Ansprüchen an Ästhetik und
Bequemlichkeit. Damit passen sie
hundertprozentig zur Go-Interiors-
Gestaltungsphilosophie «feeling@home/
creating emotions». Die wetterfesten
atmosphäre, denn sie wärmen bei kühler
Brise und sind auch nach einem über -
raschenden Platzregen noch top in Form.
Ein Terrassenabend liegt so auch im
Herbst noch drin. Das lästige Verstauen
über Nacht entfällt ebenfalls.
Besonders erfreulich: Die Kissen und
Decken stammen aus nachhaltig
ausgerichteter Produktion. Sie sind
-
len (PP), der zum Teil aus Recycling
gewonnen wird. So verwandelt sich
in ein attraktives Kissen für
den Aussenbereich.
Anzusehen, anzufühlen
und zu kaufen ist die
wetterfeste Kollektion
des dänischen Herstellers
Cane-line im Zürcher
Showroom von Go Interiors
im Zürcher Seefeldquartier.
go-interiors.ch
Tagträumen mit Teppich: Vorwerk Flooringund Pipilotti Rist in Hannover
lichkeit und Geborgenheit sorgt. Auf
Entspannungsinseln kann man es sich
zusätzlich gemütlich machen und in die
Welt der immer wieder neu entstehen-
den Bilder an Wand und Decke eintau-
chen. Die farbintensive, beinahe
hypnotische Bildgewalt der Installation
dichten, hohen Flor und dem dunklen
Farbton ihren Ruhepol. Mit dem
Sponsoring von rund 200 Quadratmeter
sowohl Förderer und wichtiger Projekt-
partner als auch Teil der Ausstellung.
Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zum Kunstverein: kestnergesellschaft.deDie Ausstellung dauert noch bis zum 27. September 2015.
*Die Kestnergesellschaft zählt zu den grössten
Kunstvereinen Deutschlands und bringt seit
rund 100 Jahren zeitgenössische, internationale
Kunst und Künstler nach Hannover.
Mit Plastik auf Kuschelkurs
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Denz AG & Gründer Albert Denz wird 70
1968 – mit gerade mal 23 Jahren hat er
die Firma Denz AG im Elternhaus
gegründet. Es folgte der Aufstieg eines
Büromöbelunternehmens, die Prägung
wegweisender Designs, die Möblierung
grosser Konzerne sowie schillernde
Auftritte von Grimshaw und Foster im
eigenen Designcenter bis zum Verkauf
der Denz AG 2004. Jetzt wurde Albert
Denz 70 und schlug mit der grössten
deutschsprachigen Büroeinrichtungs-
in der Branche auf. Seiner Philosophie
bleibt er treu: Ziele sollten nicht nur
Selbstzweck sein. Ein Idealist? Ja, aber
einer, der Erfolg hat.
Was Ende der 1960er mit einem
Startkapital von 7000 CHF und wahrhaf-
tigem Pioniergeist im Schweizerischen
Volketswil begonnen hat, entwickelte
sich innert 36 Jahren zu einer echten
Erfolgsgeschichte. Mit D3 als wegwei-
sendem modularem Büromöbelsystem
erstellte Denz eine neue Generation von
Büroeinrichtungen für massgeschneiderte
Lösungen mit viel Liebe zum Detail, die
als vielbeachtete Klassiker vertrieben
werden. Die wichtigste Zutat seines
Erfolgsrezeptes umschreibt Albert Denz
mit ausgewogenen Synergien zwischen
Kunden, Mitarbeitern und Gewinn.
Im Juni wurde Albert Denz 70 und er
denkt weder bei der persönlichen noch
Stillstand. Ganz im Mittelpunkt seines
Präsident des Schweizerischen Büroein-
richtungsverbandes und von bueroszene.ch
mehr Verständnis und weniger Kampf
sowie die Bereitstellung umfassender
Informationen, eine gute Kommunika-
tion und die fachliche Fortbildung der
Mitglieder der Branche mittels Schulun-
-
sprachige Büroeinrichtungsportal.
Es unterstützt Büroplaner mit einer
umfassenden Produktübersicht in der
Planung und Gestaltung ihres Büros.
Unter den vorgestellten Herstellern
Mitbewerber – ein Ergebnis einer
gelebten Geschäftsphilosophie auf
Augenhöhe.
Albert Denz lebt am Puls der Zeit. Er
beherrscht das gesamte Repertoire von
Social Media bis Onlinebusiness und gibt
mit Begeisterung seine 47-jährige
Erfahrung an junge Menschen weiter.
So beschäftigt er für bueroszene.ch,
-
weile ein internationales Team junger
kreativer Fachleute, die er mit seinem
Unternehmergeist anspornt. Weitere Pro-
jekte unter dem Dach von DenzDesign
stehen bereits in den Startlöchern.
denzdesign.ch
«Ich arbeite heute noch an mir.
Es wird nie aufhören.»
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Sommer in Zürich: das heisst Flanieren, Einkaufen, Entspannen, Essen und Trinken
am See. Ein Höhepunkt jeden Jahres sind die Sommeraktionen der City Vereinigung
Zürich. Anstelle der bunten Kühe, Bären, Bänke und Blumentöpfe gibt es diesen
gestaltete Werke beziehen die Räume und Plätze der Stadt ins Geschehen mit ein und
verweben die urbane Welt mit kreativen Inhalten. Eindrücklich gestaltete Installatio-
aufsehen-zueri.ch/projekte
TEATIME ist aparte Leuchte und Beistell-
tischchen in einem. Dank einem leder -
mobilen Lichtspender, ein schweigsamer
Begleiter durch die Dunkelheit. Feine
Details veredeln das Design und machen
TEATIME zu einer Einrichtungsskulptur.
Durch das blendfreie, gebündelte Licht
entsteht eine schöne Atmosphäre in
jedem Raum und das Licht inszeniert
Utensilien darauf. TEATIME fällt vor allem
durch das grad -
linige Design und
die präsente
Grösse auf.
Designer: Carsten
Gollnick
Die BW Bielefel-
der Werkstätten
verbinden
klassisches Design mit dem Wissen
überliefertem Know-how und mit viel
Liebe zum Detail langlebige Möbel
herstellen. Zeitlose Ästhetik prägt den
Stil. Beim Entwurf steht die zeitgemässe
Interpretation tradierter Former im
Vordergrund. Das Unternehmen bietet
ein ausgefeiltes Einrichtungskonzept,
in dessen Mittelpunkt hochwertige
Polstermöbel stehen und das durch
Tische, Essgruppen und Leuchten ergänzt
wird.
bielefelder-werkstaetten.de
Besitzerwechsel bei Keller Spiegelschränke AG
Seit Anfang Juli ist Christian Huber neuer Inhaber der Keller Spiegelschränke AG aus
Roggwil TG. Andreas Keller, der bisherige Eigentümer, hat sich altersbedingt aus
dem Geschäft zurückgezogen und sein Unternehmen verkauft. Während
38 Jahren besass Andreas Keller die Keller Spiegelschränke AG und entwickelte die
Firma zu einem führenden Anbieter der Branche. Anfang Juli verkaufte er das
Traditionsunternehmen an seinen Finanzchef, den 47-jährigen Christian Huber.
«Ich freue mich, dass Christian Huber die strategische Ausrichtung und die
Unternehmensphilosophie weiterführt, die Kontinuität ist somit gewährleistet»,
sagt Andreas Keller. Die Geschäftsleitung bleibt unverändert bei Toni Gasser, Leiter
Produktion, und Oliver Niklaus, dem Leiter Marketing/Verkauf.
Die Keller Spiegelschränke AG beschäftigt 35 Mitarbeitende und verfügt über eine
verlassen rund 40 000 Spiegelschränke den modernen Produktionsbetrieb.
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P O R T R Ä T
Stephan Hürlemann
Architektur oder Musik?Ab seinem siebten Lebensjahr verfolgte
Stephan Hürlemann zielstrebig den
Traum, Konzertpianist zu werden. Als
er jedoch mit 19 Jahren in Kiev einen
jungen Pianisten erlebte, dessen Kön-
nen für ihn – wie er glaubte – uner-
reichbar bleiben würde, verliess er diese Laufbahn erleichtert. Danach konzent-
rierte er sich auf sein Architekturstudium an der ETH Zürich. Doch seine
Leidenschaft für die Musik liess ihn nicht los. Er unterbrach sein Studium für
zwei Jahre, um hauptberuflich als Musiker in einer Band und als Bandmanager
tätig zu sein. 2003 kam er schliesslich als CEO zur Design-Agentur von Hannes
Wettstein, der einer seiner Dozenten an der ETH war. Dieser weckte in ihm die
Leidenschaft fürs Möbel- und Produkt-Design.
Wurzeln und SwissnessStephans Wurzeln liegen im appenzellischen Urnäsch, und vieles meint man
noch zu spüren. Den sprichwörtlichen Humor etwa, aber auch die Listigkeit
und Schläue. Etwa wenn er erzählt, wie er, vom Rat für Formgebung eingela-
den, in der Metropole Frankfurt am Main vor einem handverlesenen Publikum
einen Vortrag über Szenografie halten sollte und sah, wie seine Vorredner sämt-
liche Register der technischen Möglichkeiten auspackten. Er hingegen kam mit
Holzbrettchen an, die zu einem Vogelzug werden, wie am Designers’ Saturday
für Horgenglarus inszeniert. Dem erst staunenden, dann begeisterten Publi-
kum konnte er gleichzeitig vermitteln, dass in der Schweiz mitnichten alles
teuer sein müsse, dass man mit einem starken Konzept durchaus mit kleinen
Budgets Erfolg haben könne.
Wurzeln spielten auch kürzlich wieder eine Rolle. 2014 wurde am Designers’
Saturday für Horgenglarus aus ein paar gebogenen Holzteilen, den Rückenleh-
nen des Klio-Stuhls, und in der Luft hängenden Baumgerippen samt Wurzeln
erneut eine aufsehenerregende – und preisgekrönte – Installation. Herkunft,
regionales Brauchtum samt Eigenheiten, sind für ihn identitätsstiftend und
bleiben haften. Er hat erfahren, manchmal gemeinsam mit seinen Auftragge-
bern, dass im Ausland der gelebte Mix von Schweizer Engstirnigkeit und Welt-
gewandtheit durchaus ankommt, ja angenehm authentisch wirkt. Diese Wech-
selwirkung stellt Hürlemann auch im Umgang mit seinen Kunden fest: Wenn
Produzenten und Designer harmonieren und eine gemeinsame Sprache fin-
den, können authentische und erfolgreiche Produkte entstehen. Wichtig für die
Schweiz, ein Land, das wenig designrelevante Industrie hat.
Ob er denn keine Angst kenne, jahre-
lang mit denselben Produzenten zu
arbeiten, ob ihm dennoch immer wie-
der etwas Neues einfalle? «Klar über-
lege ich mir laufend, was ich denn
nächstes Mal noch besser machen
könnte, den noch perfekteren Stand,
emotional, narrativ, für schöne neue Produkte», sagt er, und: «Am Beispiel des
Stuhls ‹Icon› für Horgenglarus kann ich es gut erklären. Ich wollte den erfolg-
reichen Classic nur leicht verändern und in die heutige Zeit transformieren.
Meine Bedenken, das Modell damit zu kannibalisieren, wurden rasch widerlegt.
Im Gegenteil, die neue Variante auf dem Markt, gab dem Classic sogar neuen
Schwung.»
Das Studio Hannes WettsteinHeute teilt sich Hürlemann die Leitung des Studios mit der Geschäftsführerin
Britta Herold, als Creative Director, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Teil-
haber des Studio Hannes Wettstein. Unterstützt von seinem 12-köpfigen Team
entwickelt er Architekturprojekte, Möbel, Produkte und Szenografien für
Firmen wie Horgenglarus, SkyFrame, Piega, Bauwerk Parkett, De Sede, Belux,
Hilti oder das Schweizer Fernsehen. Im Bereich Architektur hat sich das Studio
auf die Architektur im Innern spezialisiert. Dabei geht es in erster Linie um
intelligente Raumkonzepte und Grundrisse sowie um identitätsstiftende Raum-
stimmungen und nachhaltige Materialisierungen. Die repräsentative Eingangs-
halle des Liechtensteiner Hilti-Konzerns ist eines dieser aktuellen Projekte,
ebenfalls der neue Showroom von Glaeser Wogg. Und gemeinsam mit dem
Architekturbüro EM2N gewann das Studio Hannes Wettstein den Wettbewerb
für die Neugestaltung des UBS-Hauptsitzes in Zürich.
Die Vorgabe für das neue Kassensturz-Studio des Schweizer Fernsehens kam
von der Redaktion. Das Studio sollte an die Arena eines Boxrings erinnern, es
sollten die unterschiedlichsten Kameraeinstellungen möglich sein, die auf be-
schränktem Raum Tiefe erzeugen. Also wurde aus dem Studiotisch ein eigent-
licher Prüfamboss! Der deltaförmige Drehtisch erlaubt der Regie unzählige
Möglichkeiten. Gleichzeitig diente er als Vorlage für das neue Kassensturz-Logo.
Für das Schweizer Traditionsunternehmen Bauwerk Parkett – die Firma erfand
vor Jahren das Klötzliparkett – hat das Studio Hannes Wettstein das neue Shop-
konzept und zahlreiche Markeninszenierungen entwickelt. Da ergibt es sich
einfach, dass man auch über neue Produkte nachdenkt. Hürlemann ging auf
den CEO zu und schlug vor, dass das Verlegemuster ein neues grosses Thema
sein könnte. Darauf hin entwickelte das Studio während fast zwei Jahren und in
enger Zusammenarbeit mit Bauwerk Parkett das Parkett Formpark: Das mit
diversen internationalen Preisen ausgezeichnete Produkt besteht aus zwei Die-
len, die dank ihrer Proportionen von 1:3 und 1:2 sowohl parallel als auch recht-
winklig zueinander verlegt werden können. Daraus ergeben sich unzählige
Die Begeisterung für das, was er tut, ist hör- und sichtbar. Wenn Stephan
Hürlemann erzählt, sprechen Gesicht und Hände mit. Der langjährige Ge-
schäftspartner von Hannes Wettstein (1958 –2008) und heutige kreative Kopf
des gleichnamigen Studios gehört zu den renommiertesten Gestaltern der
Schweiz. Er vergisst dabei die Vergangenheit nicht, die lange Krankheit und
das Sterben seines Partners und die schwierige Zeit danach, als es hiess, die
Firma neu zu erfinden.
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
Stephan Hürlemann
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P O R T R Ä T
1 | Installation «Flieg Formpark flieg»,
Designers‘ Saturday 2014. bauwerk.com
2 | Anwendungsbeispiel Formpark Parkett,
Foto Frank Schwarzbach, bauwerk.com
3 | Showroom Wallisellen, Fotos Beat Bühler,
bauwerk.com
4 | Eingang Glaeser/Wogg Showroom,
Foto Hannes Henz, wogg.ch
5 | Showroom Glaeser / Wogg,
Foto Hannes Henz, wogg.ch
6 | SRF Studio Kassensturz, Foto SRF Gian Vaitl,
srf.ch
7 | PSP Loewenbräu Wohnung Berlin,
Foto Beat Bühler
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P O R T R Ä T
traditionelle und neuartige Muster. Bei den Böden mit ausgedrehten Dielen
entsteht bei seitlichem Lichteinfall ein faszinierendes Lichtspiel. Einzigartig
an Formpark ist zudem, dass fliessende Übergänge von einer Bodentypolo-
gie zur andern gelegt werden können. Dies ermöglicht es, in einer Woh-
nung verschiedene Muster miteinander zu kombinieren.
Für das kleine, feine Unternehmen Piega amtet der Gestalter und Musiker
Hürlemann als AD. Die Schallwandler-Manufaktur vom Zürichsee schafft
es, Klangerlebnis mit Formschönheit zu vereinen. Ihre Produktpalette
reicht von Hi-Fi-Boxen für Einsteiger bis hin zu unbezahlbaren High-
End-Aggregaten.
Ausblick und EhrungenAktuell arbeitet Hürlemann mit seinem Team an rund 20 Projekten. Darun-
ter ein Sofa, einige Leuchten, ein Klappstuhl, ein Tischsystem, eine Türdrü-
ckerfamilie und zahlreiche Architekturprojekte. Auf Initiative der Fach-
hochschule Nordwestschweiz hat das Studio an einem Forschungsprojekt
rund um das innovative Leuchtmittel OLED teilgenommen. Entstanden ist
die Leuchte Gulliver’s Eye, eine Glaskugel mit eingespannter OLED, welche
auf einem Marmorsockel liegt. «Ich wollte ein Produkt kreieren, welches
dem technisch anmutenden Licht der OLED einen Leuchtköper bietet und
es so beseelt», sagt Stephan Hürlemann.
Die Liste der mit wichtigen Auszeichnungen bedachten Arbeiten des Stu-
dios ist lang. Dazu gehören auch mehrere «red dot design awards», ein
Gradmesser der europäisch geprägten Designkultur. Ansonsten ist auch er
der Meinung, es existierten allzuviele Auszeichnungen als reine Marke-
tingthemen. Natürlich sei es eine schöne Bestätigung, wenn man einen
Preis bekomme, in seiner täglichen gestalterischen Auseinandersetzung
spielten Designpreise allerdings keine Rolle.
studiohanneswettstein.com
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13
8 | OLED-Studie Gulliver’s Eye, Foto Huhü
9 | Schnipselsturm, IMM Köln 2015,
horgenglarus.ch
10 | Cave Creatures, Designers’ Saturday 2014,
Foto: Beat Bühler. horgenglarus.ch
11 | Klio Stuhl, Kurzarm, horgenglarus.ch
12 | Ladenlokal Confiserie Vollenweider,
Zürich, Foto Beat Bühler,
vollenweiderchocolatier.ch
13 | Maisonette Wohnung Höngg,
Foto Hannes Henz
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D E S I G N M I A M I B A S E L
Vintage-Objekte wie Textilien, Möbel-Unikate oder Kleinserien, modulare Architektur,
Kunsthandwerk, Uhren und Schmuck buhlten an der 10. Ausgabe der Design Miami Basel um
die Gunst des Publikums. Allzulange werben mussten die meisten jedoch nicht, das ebenso erlesene wie zahlungskräftige Publikum griff
begeistert zu.
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
46 Aussteller von Beijing bis New York beteiligten sich an der Messe, die vor
10 Jahren mit zwölf Galerien startete. Zu bewundern war auch im Jubiläums-
jahr ein abwechslungsreiches, elegant präsentiertes Angebot, von kleinsten Pre-
ziosen bis zu massiven, organisch geformten Sitzbänken aus Basalt. Mit dem
VIP André Balasz gewannen die Veranstalter einen Kurator, der auf die Sonder-
schau Design at Large neugierig machte und nicht enttäuschte.
Vintage liegt nach wie vor im Trend. Genauso wie neuere Designobjekte, sie
könnten sich ja zu zukünftigen Designikonen entwickeln. So ist es nicht er-
staunlich, dass die Besucherzahl der Design Miami jährlich zunimmt, 2015
zählte man bereits über 28 000. Journalisten, Sammler, Auktionshäuser und
ihre Vertreter begutachteten das Angebot, manche von ihnen begleitet von ih-
ren Investoren und Kunden. Die sonst diskreten Aussteller bestätigten erstmals
auch den kommerziellen Erfolg der Messe, es wurde nicht nur bewundert, es
wurde gekauft. Bereits vor der Eröffnung waren die besten – und teuersten –
Objekte weg oder zumindest reserviert. Die Kauflust hielt bis zum letzten Tag
an. Alle befragten Galerien bestätigten ausserdem, sie würden gerne wieder
nach Basel kommen, das Publikum sei exzellent. Ob sie auch in Miami im
Dezember ausstellen, sei noch ungewiss. Da die Art Basel ja an Design Miami
beteiligt ist, steht vielleicht in Zukunft auch Hongkong zur Debatte.
10 Jahre Design Miami Basel Galerien meldeten Rekordverkäufe
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6
1 | Kollektion von Igor Krestovsky, 1937, Heritage Gallery Moskow. heritage-gallery.ru
2 | Migty Ndebele, Justine Mahoney, southernguild.co.za
3 | Stand Galerie Kreo Paris, Foto Frank Saada. galeriekreo.com
4 | Babakar Niang Fauteuil, southernguild.co.za
5 | «Swatch», Coffee table von Thomas Lebecel, galeriekreo.com
6 | Better shelter housing unit, Volkswagen-T2 Campervan, Design at large
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D E S I G N M I A M I B A S E L
Ein Ferienhaus von Jean ProuvéDie Pariser Galerie Patrick Seguin ist Besitzerin mehrerer demontierbarer
Häuser aus Holz, Glas und Metall, die Jean Prouvé in den 1940er Jahren als
Notunterkünfte entwarf. Das Architekturbüro Rogers Stirk Harbour + Partners
(RSH+P) wurde nun eingeladen, zeitgenössische Anbauten für Küche und Bad
zu entwerfen, selbstverständlich mit Solarheizung.
Skandinavien war weniger präsent als an den früheren Shows, die Dansk Möbel-
kunst Gallery brachte dennoch sehenswerte Deck chairs von Hans Wegner, aber
auch Finn Juhl oder Poul Henningsen.
Die Moderne Italiens war mit Objekten von Giò Ponto, Carlo Mollino, Ales-
sandro Mendini, Joe Colomnbo und Ettore Sottsass gut vertreten.
Einmal mehr ein Genuss waren die Objekte und Möbel, die die Southern Guild
Gallery aus Kapstadt mitbrachte. Fantasievolles, perfekt ausgeführtes Kunst-
handwerk, Möbel und Objekte, die neben ihrer Schönheit zum Schmunzeln
anregen. Die Vielfalt des afrikanischen Designs ist eine Wucht, oft unterlegt mit
Erzählungen, politischen Bezügen, historischen und kulturellen Einflüssen.
Von den Künstlern zusammengefügt und zu grafischen und skulpturalen Ob-
jekten verarbeitet, die irgendwie bekannt und doch völlig fremd wirken.
Tiere dienten vielerorts als Inspiration. François Xavier Lalannes Sessel in
Froschgestalt gehört dazu. Aber auch ein riesiger Anglerfisch, in dessen fürch-
terlich aufgerissenem Maul man es sich auf wollenen Zähnen bequem machen
kann. Ein Objekt des südafrikanischen Künstlers Porky Hefner bei Southern
Guild. Oder die klassischen Tierfiguren der DDR-Künstlerin Renate Müller, die
sie einst eigens für Kindergärten und Heime entwarf.
Aus dem Mittleren Osten kamen Art Factum und die Carwan Galerie aus Beirut,
sie präsentierten ausschliesslich Designer aus dem Libanon. Die Galerie De-
misch Danant bot die Highlights des französischen Designs der 1970er Jahre
an, eine Periode, in der Frankreichs Gestalter sehr mit Einflüssen aus der arabi-
schen Welt spielten. Die Kreativen jener Epoche liebten die Farben, Gerüche
und das Licht, die Mystik und Sinnlichkeit der Länder Nordafrikas und Arabi-
ens. Man denke nur an Yves St. Laurent und seine Villa mit Garten Majorelle
in Marrakesch. Mit in Basel dabei waren auch europäische Spezialitäten der
Galerie Demisch Danant: rare Objekte von Maria Pergay, Pierre Paulin, Michel
Boyer und der amerikanischen Textilkünstlerin Sheila Hicks.
Design aus ChinaAktuelles koreanisches Design und Objekte waren auch an den früheren Veran-
staltungen eine willkommene und erfrischende Abwechslung im Vintage-Ange-
bot. Galerien aus Kalifornien bildeten die Brücke zwischen Asien und Europa.
Nun also auch China. Die Basler Premiere für die Galerie ALL Founder Yu
Wang war höchst erfolgreich. Design aus China wird innerhalb von wenigen
Tagen Besuchern aus allen Teilen der Welt vorgestellt. Eine hoch willkommene
Möglichkeit für die Besucher, sich mit modernem Design und den Gestaltern
aus China zu befassen, und bei den durchaus bezahlbaren Objekten zuzugrei-
fen. Tatsächlich war am Schluss der Messe alles verkauft!
Design at LargeBereits traditionell an der Basler Messe sind die grossen Objekte und Architek-
turen, in der neuen Messe-Eventhalle bestens aufgehoben. In diesem Jahr
konnte der legendäre amerikanische Sammler, Immobilien-Investor und Hotel-
besitzer André Balasz als Kurator gewonnen werden. Er entschied sich für die
Total-Tankstelle aus dem Jahr 1969 von Jean Prouvé, einen Original-Volkswa-
gen-Bus, den T2 Campervan, ausgestattet für eine vierköpfige Familie, das opul-
ente goldene Flower House von Edouard François und als Kontrast Shigeru
Bans raffiniertes Teehaus aus Karton, sowie für Notunterkünfte der NGO Bet-
ter Shelter bei Natur- und von Menschen verursachten Katastrophen eingesetzt.
7 | Dubourg, Bhanga Bronze, carpentersworkshopgallery.com
8 | Objekt von Peter Mabeo/Porky Hefner, southernguild.co.za
9 | «Easy chair» Hans Wegner, 1953. Dansk Möbelkunst Gallery, dmk.dk
10 | Paperhouse von Shigeru Ban, www.nilufar.com Flower house E. François, philippegravier.com
11 | Renate Müller & Cie für r-and-company.com
12 | Easy Chair, Porky Hefner, C. Esca, southernguild.co.za
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D E S I G N M I A M I B A S E L
Design CurioErstmals erhielt das Design Curio Program Einzug in die Welt des Vintage und
Design. Man möchte damit aufzeigen, was anderswo in der Welt geschieht,
überraschen und zu frischem Denken anregen. Arbeiten in neuen Materialien
waren hier ein Thema. Max Lamb etwa mit seiner Marmoreal Installation;
Badezimmer, Wände und alle Einrichtungsgegenstände aus Camoufla-
ge-Kunststein, echtem Marmor täuschend ähnlich. Oder Möbel für kollektives
Wohnen in Russland, 1937 von Igor Krestovsky geschaffen, ein Zeitdokument
der Heritage Gallery Moskau. Seltene Majolica und anderes Kunsthandwerk
aus Guatemala war ausserdem zu entdecken.
Junge Swarovski Designers ganz gross!Die Jury des Swarovski Future Awards hatte wahrlich ein gutes Händchen. Drei
aussergewöhnlich talentierte Designstudios und ihre Arbeiten entzückten und
verblüfften diejenigen, die sich die Momente der Musse gönnten und sich mit
den jungen Designern unterhielten. Elaine Yan Lings interaktive Sundew Instal-
lation verband Kristalle und Textil zu einer Illusion organischen Lebens. Studio
Swine demonstrierte mit der Installation Terraforming den Einfluss von Schall-
wellen auf Xero-Kristalle, die kleinsten, mit Präzisionsapparaten hergestellten
Swarovski-Kristalle. Tomás Alonsos auf den ersten Blick schlichte Kollektion
mit Objekten für den Tisch erwies sich als Feuerwerk aus Licht-, Farb- und
Kristalleffekten.
Natürlich gab es auch wieder den neuesten Audi Q7 in seiner luxuriösen Instal-
lation «The Great Quattro» zu bewundern. Modemutige und Sammler deckten
sich mit den speziell für Design Miami Basel kreierten textilen Taschen und
Mocassins von Piere Frey ein. Die Design Talks zogen Besucher und Aussteller
an und boten vertiefte Informationen zum Gebotenen auf den Etagen. Alles in
allem ein runder Jahrgang, wenn man sich auch wünschte, in Zukunft wieder
mehr Klassiker der Moderne zu sehen, denn für neues Design gibt es doch ge-
nügend andere Plattformen.
13 | Elaine Yan Ling Ng – Sundew
14 | Elaine Ng, Kristalle betrachtend.
elaineyanlingng.com
15/16 | Terraforming, Alexander Groves
und Azusa Murakami, studioswine.com
17-19 | Arbeiten und Studio von
Tomas Alonso, 47º, tomas-alonso.com
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Innovative WandgestaltungWirz Tapeten AG ist Spezialist für Tapeten, Farben, Wand- und Deckenbeläge.
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Digitaldrucktapete aus der Hauskollektion «Loft» von Wirz.
ZürichAlbisriederstrasse 2268047 ZürichTel +41 44 405 44 [email protected]
18 | spectrooms 4/2015
R U B R I KV I T R A C A M P U S
Für die Gestaltung konnte der aus Burkina Faso stammende, in Berlin ausgebil-
dete Architekt Diébédo Francis Kéré gewonnen werden. Er hat in den letzten
Jahren mit zahlreichen innovativen Bauprojekten – eines davon wird auch in
der derzeit laufenden Ausstellung «Making Africa» im Vitra Design Museum
vorgestellt – grosse internationale Aufmerksamkeit erregt.
Im Pop-up-Projekt wurden Geschichten erzählt. Zum einen wurde die Ethical
Fashion Initiative vorgestellt, ein Programm der Vereinten Nationen, das die
Arbeit von Handwerkern aus Ländern wie Äthiopien oder Haiti fördert, indem
es die Zusammenarbeit mit renommierten Designern und Marken, zu denen
auch Camper gehört, ermöglicht. Ein Schuhmacher demonstrierte zudem vor
Ort sein traditionelles Handwerk. Mehrere technische und IT-Innovationen
nahmen Kundendaten und -bedürfnisse auf, und speicherten sie für nächste
Schuhkäufe. vitra.com
Wie jedes Jahr zur Art-Woche gab es auch diesmal ein spezielles, zeitlich limitiertes Projekt auf
dem Vitra Campus. Eine Kooperation zwischen Vitra und Camper mit dem vom Architekten
Diébédo Francis Kéré gestalteten Pop-up-Projekt. Bei dem Projekt geht es den beteiligten Partnern
auch um die experimentelle Erprobung neuer Retail-Konzepte.
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: Eduardo Perez ©Vitra
Vitra & Camper Pop-up-Projekt, Architektur: Francis Kéré
Pop-up-Projekt auf dem Vitra Campus
Diébédo Kéré kreierte den Pop-up Cam-per-store im Buckminster Fuller Dome auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein. Im nach oben offenen grossen Raum werden Schuhe anprobiert. Auf dem Rundgang verfolgt man die Präsentationen. vitra.com
«Meine Küng Sauna und ich: einzigartig.»
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mit edlem Stabprofil macht aus jeder Sauna ein Designobjekt.
TOWER OFEN Der elegante Designofen Tower® verfügt über
zwei getrennte Heiztürme. Ein herausnehmba-rer Wasserbehälter mit Kräutersieb und Ölschale schafft ein unvergleichliches Saunaklima mit vielfältigen Therapiemöglichkeiten.
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S W I S S D E S I G N A W A R D S
Die Auszeichnung besteht wahlweise aus einem Geldbetrag von CHF 25’000,
einem sechsmonatigen Aufenthalt in einem renommierten Designbüro oder
einem frei wählbaren Atelieraufenthalt im Ausland. Wählen können die Prämier-
ten selbst.
Pia Farrugia lebt und arbeitet in Genf. Sie wurde ausgezeichnet für ihre Kollek-
tion Blooming Species. Die Designerin erforschte neue Lösungen für Ver-
schlusstechniken und beschreitet neue Wege in Passform und im innovativen
Umgang mit Materialien.
Julie Richoz ist eine Meisterin des Spiels mit Raum, Leere und Fülle. Ihre Ob-
jekte spielen mit der Umgebung, die sie einnehmen, und verändern sie subtil.
Die feine Poesie ihrer Arbeiten begeisterte die Jury.
Brynjar Sigurdarson lebt und arbeitet in Lausanne. Seine polyvalente Feldstudie
in einem Fischerdorf im Nordosten Islands ist eine überzeugende Auseinander-
setzung mit Knüpftechniken. Die stringente Auslegung von gefundenen und
gefertigten Gegenständen sowie der vom Designer produzierte Film überzeugte
die Jury.
Magda Willi schuf für die Drehbühne des Young Vic Theatre in London eine
ausgereifte und durchdachte Szenografie des Stückes «Endstation Sehnsucht»
von Tennessee Williams. www.bak.admin.ch
Ein weiteres Highlight während der Basler ART-Woche ist jeweils die Ausstellung der
Arbeiten und Projekte der Nominierten für den Swiss Design Award. 2015 wählte die Eidgenös-
sische Designkommission aus 272 eingereichten Dossiers 53 Projekte aus. Drei Auszeichnungen
wurden im Bereich Produkte und Objekte verliehen, eine im Bereich Szenografie.
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
Swiss Design
Awards 2015
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6 5
79
4
3
8
10
1-4 | Julie Richoz und ihre poetischen Objekte
5-7 | Brynjar Digurdars Beitrag
8 | Profil, Pia Farrugia
9/10 | Bühnenbild «a streetcar named desire» von Magda Willi
spectrooms 4/2015 | 21spectrooms 4/2015 | 21
P U B L I R E P O R T A G E
Seit 2011 produziert Martin Blaser unter
dem Namen Stahlblau den Spiegel Filou,
ein Objekt aus Stahl mit einem Quer-
schnitt von vier mal vier Zentimeter in
verschiedenen Längen. «Wenn ich das
bringe, gibt ihm das eine gewisse Weich-
heit», sagt der Gestalter. «Es verliert das
Harte, das man gemeinhin mit Stahl asso-
«Filou» – aus dem Spiegel wird eine LeuchteEin Objekt, ein Spiegel? Dekoration oder Kunstwerk? «Filou» ist alles gleichzeitig. Wie
es sein Name schon sagt, ist «Filou» Charmeur und Schlitzohr zugleich. Ein Spiegel,
der zum Spielen und zum Suchen einlädt. Der Betrachter kann den Ausschnitt und die
Perspektive selber bestimmen. Ein Objekt, wenn er für sich allein steht. In der Gruppe
bietet er zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten und spiegelt so die Handschrift des
Einrichters oder der Architektin.
ziiert.» Es ist das Verspielte, das Martin
Blaser an seinem Spiegel gefällt und das
diesem seinen Namen gegeben hat. «Fi-
lou» hängt heute in vielen Berner Haus-
halten.
Nun bekommt «Filou» eine weitere Funk-
tion – er wird zur verspielten Leuchte.
Martin Blaser stattet den Spiegel seitlich
einseitig mit einer Lichtquelle aus
LED-Elementen aus. «Filou», die Spiegel-
leuchte, wird in einer Aluminiumversion
in drei Standardfarben (aluminium far-
blos, messingfarben, schwarz) herge-
stellt und ist in drei Längen erhältlich
(150, 210 und 300 Zentimeter). Die
Leuchte eignet sich sowohl für die Unter-
putz- als auch für die Aufputzmontage.
Die Aufputzvariante wird mit einem Spi-
ralkabel ausgerüstet.
«Filou» kann breit eingesetzt werden,
horizontal, vertikal oder auch schräg
montiert werden. Er eignet sich für die
Beleuchtung von Büros, Hotelgängen und
Treppenhäusern, Lobbys und Bars genau-
so wie als verspieltes Objekt im Wohn-
bereich.
Seit zwölf Jahren produziert Martin Blaser unter dem Label Stahlblau Möbel nach Mass und auf Wunsch seiner Kundinnen und Kunden. Neben Stahl verwendet er diverse andere Materialen wie Holz, Wolle oder Keramik. Im Zentrum seiner Arbeit steht das Handwerk und damit verbunden ein hoher Qualitätsanspruch. «Ich glaube nicht an die Ewigkeit, aber an die Beständigkeit», sagt er. Neben den Auftragsarbeiten stellt Martin Blaser eine Reihe von selbst entworfenen Möbeln und Leuchten her. Zudem verkauft er in seinem Laden im Berner Breitenrainquar-tier Möbel und Accessoires von Herstellerin-nen und Herstellern, die ihn mit Qualität und Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mensch und Umwelt überzeugen.
22 | spectrooms 4/201522 | spectrooms 4/2015
Wie wenn es nicht schon genügend Messer gäbe! Und auch gute Messer, Messer aus Edelstahl, aus Damaststahl, aus Keramik,
selbstverständlich rostfrei und scharf wie eine Rasierklinge oder noch schärfer. Und nun erfindet ein Michael Bach,
der sich in seinem Metier bestens auskennt – immerhin ist er Ehrenmitglied des Schweizer Kochverbandes und engagiert sich im
Schweizer Koch- und Juniorennationalteam, nochmals ein neues Messer und nennt es – nicht überraschend,
aber eingängig – «sknife»: Also ein Messer – knife – das, darauf deutet das «s» im Namen, aus der Schweiz stammt bzw.
in der Schweiz hergestellt wird – und das zu 100 Prozent. Ein hoher Anspruch, dem Michael Bach wie folgt gerecht werden will.
Text: Sigrid Hanke | Fotos: sknife
1sknife
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W E R K S C H A U
Der Amboss singt, der Hammer tanztAm Anfang ist es ein Stück Stahl, Edelstahl notabene, mit Eigenschaften, die
einen das Fürchten lehren: Das Ausgangsmaterial des «sknife» besteht aus
neuartig nitriertem (sprich gehärtetem) Chirurgenstahl, der für eine vierfach
höhere Korrosionsbeständigkeit steht und eine entsprechend hohe Härte von
58 HRC hat.
Hergestellt werden die «sknife»-Messer in der Schmiede Flükiger in Oberburg
bei Burgdorf. In dieser Gesenkschmiede stehen sieben universell einsetzbare
Produktionsgruppen in den Grössen von 12,5 kJ bis 125 kJ Schlagleistung zur
Verfügung. Das ermöglicht das Schmieden von Rohlingen zwischen einigen
wenigen Gramm bis zu 100 kg Masse Stahl. Rotgelb glühender Stahl, ein gezielt
geführter Hammer, ein prüfender Blick, nochmals ein Hammerschlag, wieder
ein prüfender Blick usw. usf. Schliesslich ist das Werkstück soweit in Form ge-
bracht, dass es gehärtet werden kann und für den Rohschliff abkühlen muss.
Für den Rohschliff und den anschliessenden formgebenden Feinschliff ist dann
der erfahrene Messerschmied Hansjörg Kilchenmann gefordert, der auch den
Griff aus Walnussholz oder Esche anfertigt und einpasst. In seiner Firma Seiler
Technik in Basel fertigt er seit über zehn Jahren erfolgreich Messer aus Edel-
stahl und Damaszenerstahl für Liebhaber aussergewöhnlicher Schneidewerk-
zeuge. Zusammen mit Michel Bach garantiert er mit seinem umfassendes
Know-how für die erfolgreiche Lancierung von «sknife». Schliesslich soll das
neue Messer die Welt erobern: Das Netzwerk dazu ist bereits geknüpft: Die
ausschliesslich in der Schweiz hergestellten «sknife»-Produkte werden hierzu-
lande und weltweit über die Schwesterfirma Ceco Ltd. – welt-der-messer vertrie-
ben. Dem weltweit regen Interesse wird bereits jetzt mit Distributionspartnern
in Schweden und Holland Rechnung getragen. «sknife» profitiert so von einem
exzellenten Netzwerk in der Spitzengastronomie.
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Von der Schönheit des Produktes – mit dem richtigen Zubehör
Das Messer liegt «gut in der Hand» – ein ergonomisches Schneiden ist durch
den bewusst fliessenden Übergang vom Griff zur Klinge garantiert, und durch
das optimierte Design ist die Schnittkante berührungslos. Erhältlich ist das
Swiss Made «sknife»-Steakmesser – sowie die Käsemesservariante – mit einem
Griff aus Walnussholz oder schwarz eingefärbter Esche – ab September 2015 im
gehobenen Fachhandel. Für 2016 ist zudem die Lancierung eines Swiss Made
«sknife»-Taschenmessers vorgesehen.
Zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Profi- und Hobby-Köchen fertigt
«sknife» auch funktionale Produkte rund ums Schneiden an: Neben mehreren
Klingenschutz-Varianten – welche die Edelschmiede Kai in ganz Europa ver-
treibt – bietet «sknife» auch eine Messertasche aus Leder an, die ebenfalls von
Hand in einer dafür spezialisierten Sattlerei im Emmental gefertigt wird.
Aus heimischen Hölzern hergestellt – «sknife» ist mit dem Logo Schweizer
Holz zertifiziert – gibt es Klingen schonende Schubladeneinsätze für den Home-
Bereich. Die Gastro-Variante besteht aus PE Food Grade Kunststoff. Neben ver-
längerbaren Magnet-Messerleisten gibt es drehbare Messerblöcke sowie Schnei-
debretter, deren Ausbuchtung am Brettende vom «Swallowtail» des Surfbretts
übernommen wurde. Alles Augenweiden für die Küche.
sknife AG Spitalstrasse 11, 2502 Biel/BienneT +41 (0)32 322 97 [email protected], sknife.com
Ceco Ltd. – welt-der-messer
Spitalstrasse 11, 2502 Biel/BienneT +41 (0)32 322 97 [email protected], welt-der-messer.ch
Alles in allem eine Swiss-hand-made-Herstel-lung eines high-end Messers, das es so noch nie gegeben hat.
«WERKKÜCHE IN BETON» design by Max Frei AG
CH - 9443 WidnauNöllenstrasse 17aT +41 71 727 08 38
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M A T E R I A L A L U M I N I U M
aus einem rötlichen Mineral gewonnen wird und in Form von silbrig-weissen
Produkten die Welt erobert.
Der französische Geologe Pierre Berthier entdeckte 1821 in der südfranzösi-
schen Ortschaft Les Baux de Provence ein Mineral, das nach dem ersten Fund-
ort Bauxit benannt wurde. Bauxit ist das einzige wirtschaftlich wichtige Aus-
gangsmaterial für die Aluminiumproduktion. Aus dem rötlich-braunen Bauxit
wird Aluminium herausgeschmolzen, oder wie der Fachmann sagt, mittels
Schmelzflusselektrolyse nach dem Kryolith-Tonerde-Verfahren gewonnen.
Aluminium ist das dritthäufigste Element und häufigste Metall in der Erdkruste.
Im Vergleich zu anderen Metallen ist Aluminium jedoch noch nicht lange be-
kannt: Erst im Jahre 1808 beschrieb es Sir Humphry Davy als «Aluminum» und
versuchte seine Herstellung. Dies gelang Hans Christian Ørsted erstmalig im
Jahr 1825. 1886 entwickelten unabhängig voneinander Charles Martin Hall und
Paul Héroult den heute nach ihnen benannte Hall-Héroult-Prozess zur Herstel-
lung von Aluminium.
Aluminium ist ein zähes, relativ weiches und leichtes Metall. Wegen seiner ge-
ringen Dichte wird Aluminium gern dort verwendet, wo es auf geringes Ge-
Text: Gerald Brandstätter | Fotos: zvg
Leicht, widerstandsfähig und beliebig formbar: Aluminium. Ob Möbel, Leuch-
ten, Campinggeschirr, Laptops oder Fahrzeuge: Produkte aus Aluminium über-
zeugen und behaupten sich schon lange – und immer wieder neu – am Markt.
Es schimmert matt, hat eine höchst moderne Ausstrahlung und besticht durch
seine herausragenden Eigenschaften: Aluminium. Viele High-End-Anwendun-
gen – aber auch Alltagsgegenstände – sind aus diesem Werkstoff gefertigt, der
Das silbrig-matte Wundermetall
1
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wicht ankommt. Es ist dehnbar und
kann durch Auswalzen zu dünnen
Blechen oder Folien verarbeitet wer-
den. Durch Strangpressen lässt sich Alu-
minium in komplizierte Konstruktionsprofile
formen. Zudem kann geschmolzenes Aluminium durch Druckguss fast jede
Gestalt annehmen. Sogenannte Aluminium-Knetlegierungen lassen sich auch
bei niedrigen Temperaturen gut umformen, biegen, pressen und schmieden.
Aluminium ist nach Ablauf seiner Lebensdauer besser rezyklierbar als die meis-
ten Kunststoffe, wobei nur 5 Prozent der Energiemenge der Primärproduktion
benötigt wird.
Ideal für den MöbelbauFür die Herstellung von Möbeln, Leuchten oder Wohnaccessoires ist Alumini-
um perfekt geeignet. Gerade bei Möbeln sind die hervorragenden Eigenschaf-
ten von Aluminium besonders gefragt. Mit Aluminium können ganze Produkte
geformt werden oder einzelne Bestandteile, die dann zusammenmontiert ein
Ganzes werden. Aus einzelnen, zusammensteckbaren Aluminium-
profilen besteht beispielsweise der Sichtschutz «Paraflex» der Schwei-
zer Firma Seleform. Dank seiner flexiblen Bauweise ist er endlos anbau-
bar, verzweigbar und verformbar. Die farblos eloxierten Profile schaffen als
Gruppe eine flexible Raumarchitektur als Sichtschutz, Schallschutz oder Garde-
robe. Anders der Stuhl «Alu 7» von SELEDUE, der aus einem Gestell aus
Alu-Rundrohr besteht. Zusammen mit den dezent gebogenen Sitzlatten, eben-
falls aus Aluminium, ist er korrosionsbeständig, leicht, und zeitlos modern.
Ideal also für den Outdoor-Gebrauch.
Eine Ästhetik der Leichtigkeit zeigt auch das Regal «Classic» von RADAR: Fi-
ligrane Eleganz, schlichte Erscheinung sowie minimaler Einsatz des Materials
machen das Regal dank Aluminium einmalig. Das edle Material unterstreicht
die schlichte, klare Formensprache. So auch bei der eleganten Pendelleuchte
«Twist» vom Schweizer Hersteller Ribag. Dank dem Leuchtenkörper aus
Alu-Druckguss ist die Leuchte leicht, exakt geformt, wärmeableitend und von
silbrig-modernem Look. So profitiert auch die Leuchte von den materialspezifi-
schen Eigenschaften von Aluminium. Leicht und metallisch-schimmernd kann
4 | Sein Name ist Programm: Der Outdoor-Ses-sel «Alu 7», der aus einem Gestell aus Alu-Rundrohr und gebogenen Latten aus Aluminium besteht. seleform.ch
5 | Aus der Rica-Kollektion von WOGG kommt das «Sideboard» mit einer Schiebefront aus Aluminumverbundplatte. wogg.ch
6 | Ein Klassiker: Der Stuhl «Coray» von Hans Coray ist dank Gestell aus Edelstahl und Sitz/ Rücken aus Aluminium prädestiniert für draussen. seleform.ch
1 | Dank steifen Rahmen aus Aluminium-Profi-len bietet air-lux riesige Schiebefenster mit bis zu 18 Quadratmetern Glasfläche. air-lux.ch
2 | Die LED-Leuchte «Twist» mit Gehäuse aus Alu-Druckguss. ribag.com
3 | Der Ateliertisch aus der WOGG Tira-Kollektion mit Untergestell aus Aluminium und einem Tischblatt, bestehend aus einer Aluminiumver-bundplatte. wogg.ch
Alu-
nsprofile
l d h k f d
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pro
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bar, verz
Gruppe eine
b d
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auch die Deckschicht für Plattenmaterial sein; sogenannte Verbundplatten be-
stechen durch ihr geringes Gewicht, die hohe Planheit, Farbvielfalt und leichte
Verformbarkeit. Das Rollmöbel «Wogg53» wendet solche Verbundplatten in ge-
kerbter Form virtuos an. Die einzelnen, miteinander verbundenen Streifen wer-
den so zu einem beweglichen, vertikal orientierten Rolladen. Einen besonderen
Namen hat sich auch die Firma Lehni mit ihren Aluminiummöbeln gemacht:
Erster entscheidender Schritt war das Aluminium-Regal für die Expo 1964 in
Lausanne. Entworfen von Andreas Christen … viele weitere Schritte des Tandems
Christen/Lehni folgten. Entscheidend für die Weiterentwicklung und den Er-
folg der Firma war das Heranziehen neuer Designer, die den künstlerischen
Esprit des Unternehmens aufgreifen. 2014 präsentierte Lehni die Alumini-
um-Küche.
Für draussenEine wichtige Eigenschaft von Aluminium, die gerade auch für den Möbelbau
von Interesse ist, ist die Korrosionsbeständigkeit. Mittels Eloxierung kann die
Beständigkeit zusätzlich verbessert werden: die Schutzschicht macht Alumini-
um härter und schützt es noch besser vor Witterungseinflüssen. Kein Wunder,
dass viele Outdoor-Möbel aus Aluminium gefertigt sind. So auch der «Landi-
stuhl» von Vitra, ein Klassiker.
In Profilform gewinnt Aluminium an Steiffigkeit, so dass auch statisch bean-
spruchte Bauteile zum Einsatz kommen können. Die bis zu 18 Quadratmeter
grossen Schiebetüren von air-lux werden durch Aluminiumprofile eingerahmt
und erhalten so robuste, wetterfeste und unterschiedlich eloxierbare seitliche
Abschlüsse. Die raumhohen Schiebefenster bieten dadurch grösstmögliche Glas-
flächen bei schlanksten Rahmen. Dank der Anwendung eines Profils weist auch
das Profilregal «W10» aus der Taro-Kollektion von Wogg grösste Tragkraft auf.
In gegossener Form, als Strangprofil, als Folie oder als Oberfläche von Platten-
material: Aluminium ist ein vielseitiger Werkstoff, der durch eine höchst mo-
derne Ausstrahlung und herausragende Eigenschaften überzeugt. Genau wie
die Produkte, die aus dem leichten, silbrig-weissen Metall gefertigt sind.
adeco.ch | lehni.ch | ribag.ch | seleform.ch | vitra.ch | wogg.ch
777777 8 9
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10 | Der «Landi-Stuhl» ist dank Aluminium leicht, wetterfest, komfortabel. vitra.ch
11 | Vollständig aus Aluminium ist das Regal «Classic» von Radar gefertigt. adeco.ch
12 | Allwettertaglich: «Alu 4» von Seleform hat einen Sitz und Rücken aus Aluguss sowie Füsse aus Aluprofil, farblos eloxiert. seleform.ch
7 | Der Tisch «Flex» von Lehni besteht aus einr Fusskonstruktion sowie einer Tischfläche aus Aluminium. lehni.ch
8 | Aus Aluminium, farblos eloxiert oder pulverbeschichtet signalweiss, schwarz, blau oder Farbe nach Wunsch, ist der «Kleider-schrank» von Lehni gefertigt. lehni.ch
9 | Das «Aluminiumwandregal» aus der Taro-Kollektion von WOGG weist dank des keilförmigen Profilquerschnitts grösste Tragkraft auf. wogg.ch
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Daniel Votta
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M A T E R I A L K E R A M I K
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
Keramik, ein nichtmetallischer Werkstoff, wird auch als Steingut, Steinzeug,
Irdenware, ja sogar Porzellan bezeichnet. Geformt, gebrannt, veredelt, wird
Keramik für Gebrauchs- und Ziergegenstände verwendet, für Bauteile, Ziegel
und Werkzeuge. Wir kennen heute auch technische Keramik und Verbundkera-
mik, deren Entwicklung ist ungebrochen.
In der Innenarchitektur wird Keramik vorwiegend als Fliesen für Wände und
Böden sowie als Sanitärkeramik fürs Bad eingesetzt. Grosse Bedeutung hat das
Material aus Erde und Feuer auch im Kunsthandwerk.
Keramik, das archaische Material
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1 | «Tratti», Inga Sempé für mutina.it
2-4 | «Tierra», Patricia Urquiola für mutina.it.
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NEU VOLA Handtuchwärmer - jetzt auch für elektrischen Anschluss Unterputz Handtuchwärmer für individuelle Designlösungen. Ein modulares System aus Heizstäben, die individuell angeordnet werden können. Temperaturregelung stufenlos zwischen 20° und 50° C wählbar. Mit Timerfunktion.
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32 | spectrooms 4/2015
M A T E R I A L K E R A M I K
Die Geschichte der KeramikBereits vor 20 000 Jahren entdeckte der Mensch Keramik und stellte willkom-
mene Hilfsmittel und Baumaterialien aus der gebrannten Tonerde her. Etwa
4000 v. Chr. wurde in Ägypten dann die Töpferscheibe samt Brennofen erfun-
den, ein riesiger Fortschritt. Das Wort Keramik stammt aus dem Griechischen,
Keramos meint Ton oder Töpfererde.
Die klassische Keramik besteht aus Ton, Kaolin, Quarz und Feldspat. Technische
Keramik, ein Verbundwerkstoff, eignet sich ideal für Beschichtungen, Werkzeu-
ge etc. Mit keramischen Hochleistungswerkstoffen können Anwendungen rea-
lisiert werden, die vor kurzem noch unmöglich erschienen. Technische Keramik
gilt wegen einzigartiger Materialeigenschaften als einer der leistungsfähigsten
Werkstoffe unserer Zeit.
Keramik kann porös sein (Ziegel, Schamott) oder dicht (Klinker, Baukeramik).
Poröse Feinkeramik gilt als Steingut, dichte Feinkeramik bezeichnet man als
Porzellan oder Steinzeug. Etwas verwirrlich für Normalsterbliche, wenden wir uns
eher den Produkten zu, die wir täglich
verwenden. Der grosse Erfolg für Pro-
dukte aus Keramik erfolgte in den
1950er-Jahren, als beim Wiederaufbau
und wirtschaftlichen Aufschwung der
Nachkriegszeit ein grosser Bedarf
nach Materialien für Architektur und
Innenarchitektur bestand.
Das war auch die Zeit, da die grossen
Architekten und Designer sich mit
der Gestaltung dieser Produkte be-
fassten. Von Meistern wie Giò Ponti,
Enzo Mari und Fornasetti entstanden
innovative, begeisternde Kollektionen,
die bis heute Gültigkeit haben.
Fliesen und PlattenIn der Schweiz kommen Fliesen vor-
wiegend aus Italien, Spanien oder
Deutschland zum Einsatz. In den letz-
ten Jahren immer häufiger auch als
Bodenbeläge, die Angst vor «kalten Füssen» ist dank Bodenheizung weitgehend
verschwunden. Bei Fliesen unterscheidet man generell zwei Verfahren: Das
Einbrandpressverfahren erlaubt es, Keramikerzeugnisse herzustellen, deren
Glasuren und Tone einzeln trocken gepresst werden. Die hohe Brenntempera-
tur gewährleistet eine aussergewöhnliche Haltbarkeit und Festigkeit, ideal für
viele Anwendungen, etwa als Bodenbelag und Wandverkleidung in Innen- und
Aussenbereichen. Das Verfahren verleiht keramischen Produkten einzigartige
Eigenschaften: Glasur und Ton werden nach einer vorherigen Sprühtrocknung
vermischt und durchdringen sich bei der Trockenpressung gegenseitig. Der
Brennzyklus mit Temperaturen von über 1200º C ermöglicht aussergewöhnli-
che ästhetische Eigenschaften, lange Haltbarkeit und Lebensdauer sowie Pfle-
geleichtigkeit des Produkts.
Das Zweibrandverfahren steht für zwei unterschiedliche Brenngänge, den ers-
ten für den Scherben und den zweiten für die Glasur, die im Nachhinein auf
den Untergrund aufgebracht wird. Mit dieser Technologie erhält man matte
und glänzende Oberflächen mit einer ausgezeichneten Farbfestigkeit, er-
wünscht vor allem für Wandverkleidungen. So produzierte Fliesen werden vor
allem als Bodenbelag in Wohn- und Geschäftsräumen mit mässiger Trittbelas-
tung verwendet.
Ein Grossteil der dekorierten Wand- und Bodenfliesen wird nach wie vor von
Hand gemacht. Manche Designs erfordern über ein Dutzend Arbeitsschritte,
um das gewünschte Motiv auf eine einzelne Keramikfliese zu übertragen. Die
Tagesproduktion hängt dabei stark vom jeweils zu reproduzierenden Artikel
ab und schwankt von 40 bis 45 Keramikfliesen bis zu einem Maximum von
300 Stück pro Person und Tag. Gearbeitet wird entweder mit Schablonen, mit
der Kohlestaub-Technik «Spolvero» sowie durch freihändiges Zeichnen.
Kaum ein anderes Material verbindet so viele Vorteile von den hygienischen bis
hin zu baubiologischen Eigenschaften. Keramische Platten sind nicht nur ext-
rem strapazierfähig und langlebig, sie sind auch pflegeleicht, einfach zu reini-
gen, farb- und lichtecht. Sie sind nicht brennbar, in hohem Masse kratz- und
ritzfest und druckbeständig. Für Allergiker sind Räume mit Bodenplatten ein
wahrer Segen.
5
7 | Modernes Mosaikdesign, Davide Pizzigoni für appiani.it
8 | Die schönsten Keramik-Tulpen stammen von Ronald van der Hilst, bardelli.it
9 | Spielerisches Zusammensetzen, Alberto Ferreri, bardelli.it
6
7
8 9
5 | «Lagunablu», Mosaikboden, appiani.it
6 | «Tierras», Patricia Urquiola, mutina.it
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34 | spectrooms 4/2015
M A T E R I A L K E R A M I K
Architekten verwenden Fliesen für besondere Architektur-Projekte, in Innen-
bereichen und im öffentlichen Raum, wo ästhetische mit funktionellen An-
forderungen verbunden werden sollen. Immer wichtiger wird der Bereich
Outdoor: Pools, Plätze, Fassaden, Gehwege. Dafür gibt es frostbeständige,
rutsch sichere Fliesen.
Fliesendesign heuteOb die vom Handel begeistert aufgenommenen Imitationen sein müssen, dar-
über lässt sich streiten. Es sind täuschend echte Imitationen von Holz-, Beton-,
Schiefer-, Marmor- und Textiloptiken auf Feinsteinzug-Fliesen. Sicherlich ist,
sie sind pflegeleichter im Unterhalt als ihre Vorbilder.
Flächenbündig eingebaute LEDs setzen Lichtakzente oder weisen auf Treppen
oder Podesten den Weg. Punkto Farben und Formaten ist beinahe alles möglich,
im Trend sind XXL-Fliesen, quadratisch oder bis 30 bis 60 cm, die linear oder
diagonal verlegt werden. Grosser Beliebtheit erfreut sich auch das Mosaik mit
seinen vielen Möglichkeiten. Mit auf Netzen fixierten Mosaiksteinchen ist die
Montage äusserst einfach, die Wirkung unerreicht.
Die Lust der Designer, sich mit Fliesendesign zu beschäftigen, ist ungebrochen.
Tord Boontje, Marcel Wanders, Nigel Coates, Davide Pizzigoni, Carlo dal Bianco
gehören dazu, aber auch Patricia Urquiola, die Bouroullecs und Inga Sempé.
Gerade Letztere haben mit ihren Arbeiten für das italienische Unternehmen
Mutina die ‹Plättli› in eine neue Dimension katapultiert. Mit ausgeklügelten,
unendlich kombinierbaren Motiven und dreidimensionalen Oberflächen.
Inga Sempé spielt mit dem Kreuz und schraffierten Filzstift-Linien im Digital-
druck auf dem Format 10 x 10 cm, es gibt acht Motive zum Kombinieren, für
Böden und Wände, drinnen und draussen. Patricia Urquiola ist fasziniert vom
taktilen, ehrlichen Material handgemachter dreidimensionaler Fliesen. Sie ent-
warf Reliefs und inspirierte sich für ihre Formbauteile an den Aussen- und In-
nen-Wänden der Villen des alten Roms.
Sanitär-KeramikUnter diesem profanen Begriff gibt es mittlerweile wahre Trouvaillen. Eine der
wichtigeren Innovationen brachte Laufen mit Saphir-Keramik. Das Material
entsteht durch das Beimischen des auch im Saphir vorkommenden farblosen
Minerals Korund. Damit wird eine Härte erreicht, die der von Stahl entspricht,
bei gleichzeitig hauchdünnen, filigranen und doch robusten Konturen der Pro-
dukte. Konstantin Grcic und Toan Nguyen experimentierten damit, die neuen
und äusserst interessanten Waschbecken wurden an der ISH präsentiert und
sind nun im Handel erhältlich.
Entdeckt bei architect@workMit dem Click’n-Walk-Bodenverlegesystem lassen sich komplexe Vorgaben im
Shop- und Ladenbau problemlos umsetzen. Neu kommt nun das Click’n-Walk-
Rampenprofil als Ergänzung dazu. Damit können nun auch Übergänge von
bestehenden zu neu verlegten Flächen gefahr- und stufenlos ausgeführt wer-
den. Die präzise mechanische Verbindung der Click’n-Walk-Fliese mit dem
Rampenprofil bildet ein ebenmässiges, ungeteiltes Fugenbild. Das Rampenpro-
fil ist aus Aluminium gefertigt und in verschiedenen Farben eloxierbar, so dass
eine einheitliche Gestaltung mit den jeweiligen Fliesendessins möglich ist. Das
Rampenprofil wird nur an die Click’n-Walk-Fliesen angeklickt. Diese Fliesen
sind robust und eignen sich speziell für den Einsatz in Bereichen, die hohen
Belastungen und Frequentierungen standhalten müssen.
10 | Bas Relief‘, Patricia Urquiola, mutina.it
11 | Fliesen und Mosaik gemischt gibt tolle
Effekte. appiani.it
12 | Farbe, kombiniert mit sparsamem
Fliesendesign für Akzente. bardelli.it
Waschtisch Euclide rapsel.it
13 | Einfach zusammenstecken: Rampenprofil
von clickandwalk.com
14 | Sanitärkeramik. «Smyle» mit filigranen,
strapazierfähigen Konturen. keramag.de
15 | XXL-Bodenfliesen, Fornasettis Sole e Luna
an der Wand. bardelli.it
16 | Saphir Keramik, die bedeutende Inno-
vation für moderne Badezimmer. laufen.ch
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36 | spectrooms 4/2015
F A R B S P E Z I A L I S T I N N E N
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
Mona Lisa ist ein reines Frauenteam. Ihre Spezialitäten sind begehrt, die Liste
ihrer beeindruckenden Arbeiten ist lang. Sie haben klare Vorlieben für alte
Techniken und Materialien, die sie gerne auch modern umsetzen. Vor allem
aber, sie beherrschen ihr Handwerk.
Die neun Malerinnen und ihre Chefin Anja Kraft arbeiten wenn immer möglich
mit ökologischen Materialien, weil sie damit den Ansprüchen nach Nachhaltig-
keit und Natürlichkeit, Raumklima, Ästhetik und Lebensdauer am besten be-
Mona Lisa – Malerhandwerk aus Frauenhand
gegnen können. Wichtig ist allerdings eine intensive Beratung, die auch vom
Kunden Zeit und Interesse erfordert. So entstehen dafür individuelle, auf das
Objekt und seine Bewohner abgestimmte Ambiente: Räume und Fassaden, die
anders sind und die Innenarchitektur und Architektur unterstützen.
Mona Lisa – kein Geheimnis
Anja Kraft, diplomierte Malermeisterin und gelernte Kirchenmalerin, erkannte
bald nach ihrer Ausbildung, dass die Perspektiven für Malerinnen nach der
1
2
3
4
spectrooms 4/2015 | 37
F A R B S P E Z I A L I S T I N N E N
Lehre meist nicht glorios sind. Es fehlen Möglichkeiten, das erworbene
Können und Wissen zu vertiefen und einzusetzen. Anja Kraft entschied sich
darum, ihren weiteren Weg mit einem Frauenteam in die eigenen Hände zu
nehmen und gründete die Frauenabteilung Mona Lisa. Mona Lisa bildet nun
eine ideale Kombination mit dem Malerhandwerk Herbert Mäder, teilen die
beiden Geschäftspartner doch die Passion für alte Techniken und spezielle
Oberflächen.
Die Industrialisierung und «Modernisierung» hat auch vor dem Malerberuf
nicht haltgemacht. Moderne Hilfsmittel und vermeintlich einfachere Materi-
alien haben zeitweilig das alte Handwerk verdrängt und bewährte Techniken
in Vergessenheit geraten lassen. Heute gewinnen sie wieder an Bedeutung.
Das Wissen von Anja Kraft und ihrem Team um das alte Malerhandwerk und
seine Techniken ist heute ihr Kapital, z.B. wenn es um Arbeiten im Bereich
des Denkmalschutzes geht. So erhielt das Mona-Lisa-Team unter anderem
Aufträge für das Schloss Au, den Guhlbau der ETH, eine Giesel-Villa und ein
Lux-Gujer-Haus. Allein dieses letzte Projekt, umgesetzt auf Basis von Kalk-
«Die Vielseitigkeit des Malerberufs
wird oft unterschätzt. Doch das alte
Handwerk gewinnt wieder an
Bedeutung. Hierzu einen Beitrag zu
leisten, macht mich stolz.»
1 | Hotel Bellevue 5*, Umsetzung eines Farbkonzepts Atelier Zürich
2 | Privathaus, Pigmentfarben kt.color
3 | Privathaus, 2K- Mineralfarbanstrich, gebürstet, Atelier Zürich
4 | Treppenhaus in denkmalgeschütztem Objekt, Kalk-, Emulsion- und Ölfarbanstriche, Atelier Zürich
5 | Privathaus, Decke in KH-hochglanz, Wände mit Naturharzfarbe fein gerollt
5
8
6 7
9
10
6 | Privathaus, Decke u. Wände Organosilikat-farbe, Holzwerk Pinselauszug, Atelier Zürich
7 | Nasszelle in denkmalgeschütztem Objekt, Decke Leimfarbe, Wände Ölfarbe gebürstet, Felder Architektur
8/10 | Privathaus, Decken Organosilikat - farbe, Wände Stramin Baumwollgewebe mit kt.Color-Farbe im Kreuzgang gebürstet, Meury Architektur
9 | Privathaus, Pigmentfarben kt.color
38 | spectrooms 4/2015
F A R B S P E Z I A L I S T I N N E N
sandstein und Naturpigmentfarben, würde Stoff für eine spannende Story
bieten. Aber auch in privaten Wohnungen und Häusern sowie in Hotels sind
spezielle Oberflächen und Techniken gefragt.
Alte Techniken, moderne VielfaltDas Team arbeitet bevorzugt mit den Produkten von Keim Farben, der breiten
Palette ihrer Mineralfarben wegen, aber auch mit den ökologischen Anstrichen
und Ölfarben von Thymos und den Pigmentfarben von kt.color. Letztere ist eine
kleine Schweizer Manufaktur, die es schafft, ihren Farben eine aussergewöhnli-
che Leuchtkraft, Tiefenwirkung und eine besondere Haptik zu verleihen.
Zum Angebot gehören Dekorationsmalerei, Strukturarbeiten, Fassadengestal-
tung und Renovationen; die Frauen beherrschen grundsätzlich alle Techniken
der Malerei wie Lasieren, Tapezieren, Holzimitationen oder Lehm- und
Schlemmputztechniken. Zunehmend gefragt sind auch fugenlose Oberflächen
im Badbereich. Hier bietet das Malerhandwerk Herbert Mäder einen speziellen
Kalkputz an. Dieser wird wenige Millimeter dick aufgetragen, maschinell ge-
schliffen und von Hand geölt – eine wunderbare Alternative zu Tadelak, genau-
so resistent, aber kostengünstiger. Eine weitere Spezialität und sehr beliebt ist
der Metallspachtel, eine Technik aus dem Schiffbau, für metallisch glänzende,
haptisch interessante fugenlose Oberflächen – und eine spannende Alternative
zu Blattsilber oder -gold. Aber auch das Maserieren kommt wieder auf, ebenso
Stramin, ein Baumwollgewebe, das nahtlos auf Wände aufgezogen wird, oder
Ölfarben mit spiegelnden Reflexen, die kleine Räume optisch vergrössern.
Wenn Anja Kraft von den alten, zwischenzeitlich fast vergessenen Techniken
erzählt, gerät sie ins Schwärmen. So viele Möglichkeiten, seine Räume anders
zu gestalten, ihnen eine spezielle Note und einen individuellen Touch zu geben!
Ein eben bezogener Ausstellungsraum in Küsnacht, «Raum für Farb- und Materi-
alkultur», soll dies zeigen: Mit vielen Material- und Arbeitsproben wird Besu-
chern das Malerinnen-Handwerk haptisch und optisch nahegebracht und ein
Einblick in die Fülle an Möglichkeiten vermittelt. monalisa-frauenteam.ch
11
11 | Entrée Privathaus, Organosilikatfarben, Holzwerk mit Pinselauszug, Loosinger Architekten
12 | Privathaus, Decke Farbe kt.color, Oberwand tapeziert, Holzwerk Kunstharzfarbe Pinselauszug, Meury Architektur
13 | Möbel Pfister, Metallwände, oder Foto mit Tapetenausschnitt: Muster für Metallwände, Raum für Farb- und Materialkultur
14 | Privathaus, Wände Jugendstiltapete, Holzwerk Maserung in Öl
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40 | spectrooms 4/2015
L E C O R B U S I E R
Die Polychromie
Architecturale – ein
Lebenswerk
Selbst wenn Le Corbusier nur diese
Farbklaviatur hinterlassen hätte, wäre
sein Ruhm für alle Zeiten gesichert.
Sein Credo lautete «Die Farbe ist in
der Architektur ein ebenso kräftiges
Mittel wie der Grundriss und der
Schnitt. Oder besser: die Polychromie
ein Bestandteil des Grundrisses und
des Schnittes selbst».
Die Polychromie Architecturale hat
ihre Anfänge in den 1930er-Jahren.
Mit seiner Polychromie konnten Ar-
chitektur und Design von Anfang an
farbig gedacht werden. Anstelle von
Musterbüchern entwarf der Architekt
sogenannte Farbklaviaturen. Seine Far-
ben entsprechen den Farben der Natur
und lassen sich auf unterschiedlichste
Arten immer wieder neu kombinieren.
Mit seiner Überzeugung, das Farben
Objekte klassifizieren und den Raum
modifizieren, mit seinen Stu dien, wie
Farben auf uns wirken, gelangen ihm
überzeugende und übergreifende Pro-
jekte. lescouleurs.ch
Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg
Charles Edouard Jeanneret (1887 – 1965),
genannt Le Corbusier, war einer der
bedeutendsten Architekten und Gestal-
ter des 20. Jahrhunderts. Sein Porträt
ziert die Vorderseite der 10-Fran-
ken-Note, zumindest auf diese Art kennt man das Schweizer Genie, das beinahe
zeitlebens in Frankreich lebte und überall auf der Welt baute – leider nur selten
in der Schweiz. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 50sten Mal, Anlass
sich mit dem grossen Schweizer Architekten und Künstler zu befassen.
Le Corbusier –ein Genie
neu entdecken
Das Centre Le Corbusier in Zürich neu eröffnet
Die Farbigkeit ist auch der erste äussere Eindruck des Centre Le Corbusier in Zürich.
Das Haus, das letzte Meisterwerk des Architekten, ist ein durchgestaltetes Gesamt-
kunstwerk aus Architektur, Innenarchitektur und Möbeldesign. Mit diesem Bau ge-
lang ihm die perfekte Verdeutlichung der Maxime «Von aussen nach innen – von
innen nach aussen». Dieser Grundgedanke ist im ganzen Haus deutlich sicht- und
spürbar. Leider ertrank Le Corbusier in Südfrankreich kurz vor der Fertigstellung des
Pavillons. Heute gehört das von Heidi Weber mit Mut, Zielstrebigkeit und Herzblut re-
alisierte Denkmal der Stadt Zürich. Neben der Architektur und Möbelentwürfen sind
Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Ölbilder, Tapisseri-
en, Gravuren, Bücher und Skulpturen zu sehen. Neu
-
rungen. Die aktuelle, sehenswerte Ausstellung «Chan-
digarh sehen – Schweizer Reportagen», im Unterge-
schoss, mit Fotos berühmter Schweizer Fotografen
dauert bis Oktober. Sie wurde im Rahmen einer Ko-
operation zwischen der Stadt Zürich und dem Institut
für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH
Zürich realisiert. stadt-zuerich.ch/lecorbusier
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42 | spectrooms 4/2015
L E C O R B U S I E R
Die LC-Möbelserie
en miniature
Besucher finden im Centre Le Cor-
busier auch seine LC-Sitzmöbel,
Design-Ikonen, die heute zu den
grossen Klassikern der Möbelge-
schichte zählen. Diese Möbel wer-
den – in Varianten – bis heute pro-
duziert. Zum Jubiläumsjahr bringt
die Lizenznehmerin der LC-Serien,
die italienische Firma Cassina, ori-
ginalgereue Miniaturen im Mass-
stab 1:6, präzise handwerklich in
echtem Leder hergestellte Sessel
und Chaiselongues. Dazu kommt
eine auf 90 Exemplare limitierte
Sonderserie der LC2 Maison La Ro-
che Miniaturen, 1928 für den Ban-
kier Raoul La Roche in Paris ent-
worfen. cassina.com
LeserangebotLes Couleurs Suisse AG, unterstützt von der Fondation Le Corbusier, Paris, bringt das
neue Buch «Architektonische Farbgestaltung» sowie den neuen Farbfächer mit
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nen Farbtöne. Dreimal alle 63 Le-Corbusier-Farben. Einführungspreis CHF 62.–
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• Le Corbusier’s Polychromie Architecturale – das Buch für die Praxis (d/f/e):
132 Seiten mit Wirkungen der Farben, Vorschlägen für Farbstimmungen, vielen
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44 | spectrooms 4/2015
ECAL zu Gast in der Cité Radieuse
Im September 2014 haben sich die zwölf Studierenden des Master Studien-
gangs Product Design an der ECAL Lausanne begeistert der Aufgabe gestellt,
für das berühmte «Appartement 50» in Le Corbusiers Cité Radieuse in Marseil-
le verschiedene Objekte zu entwerfen.
«Appartement 50», von den beiden Enthusiasten Jean-Marc Drut und Patrick
Blauwart gekauft und denkmalgerecht renoviert, fungiert seit 2008 regelmässig
als «Bühne» für designrelevante Ausstellungen. Berühmte Gestalter wie Jasper
Morrison, die Bouroullecs, Konstantin Grcic und Pierre Charpin befasten sich
bisher auf ihre eigene, persönliche Weise mit dem Apartment. Nun also die
jungen Designer der Lausanner Ideenschmiede.
Das Projekt begann mit einem dreitägigen Workshop in Marseille, um die Stu-
denten das Gefühl für den Ort erleben zu lassen. Basierend auf ihren Beobach-
tungen entstanden Kissen, ein grosser Teppich, ein Ventilator, grosse, schwenk-
bare, und kleine Leuchten sowie Accessoires.
Unter den zwanzig Objekten der zwölf Studierenden ist der abgepasste Teppich
ATLAS von Julie Bernard eines der raumprägendsten Elemente. Das liegt zum
einen an seiner Grösse von 160 x 240 cm, die nahezu einem Viertel der Fläche
des Raumes entspricht. Zum anderen an seiner ausgeklügelten Farbigkeit –
Hellgrau, Dunkelgrau, Beige, Rot und Blau – die jedoch nicht zu einem abstrak-
ten Muster komponiert wurde, sondern einen grafisch stark reduzierten Aus-
schnitt des Marseiller Stadtplans darstellt. Zusammen mit der bewegten Ufer linie
und dem Flächenanteil des dargestellten Meeres ist ein narratives Dessin ent-
standen, das die Balance zwischen sachlicher Information und grafischer Über-
zeugung wahrt. Man hatte in diesem zweigeschossigen Apartment mit Luftraum
die Möglichkeit, den Teppich von oben zu betrachten und seine Wirkung noch
intensiver zu erleben.
Parallel zur leider nur kurzen Ausstellung in der Cité Radieuse haben die Stu-
dierenden eine 52-seitige Broschüre zum Projekt herausgegeben. ecal.ch
L E C O R B U S I E R
spectrooms 4/2015 | 45
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46 | spectrooms 4/2015
gen. Beispielsweise sehen wir heute viele
Farben aus dem blassen, schmutzigen
Pastellbereich. Mithilfe des Natural Colour
Systems NCS lassen sich die Farbnuancen
bestimmen, die sich im Vergleich zum Vor-
jahr verändert haben. Daraus können dann
die aktuellen Farbtrends abgeleitet werden.
Was sind die aktuellen Farbtrends?Für 2015/16 sieht NCS Colour die folgen-
den vier weltweit gültigen Farbpräferen-
zen: Der Trend «rustikal und organisch»,
der für den Wunsch nach Selbstbesinnung
und Ruhe, Rückzug in die Natur, Flucht vor
Verstädterung und permanenter Erreich-
barkeit steht, verwendet eine harmoni-
sche Palette von Erdtönen und minerali-
sche Farben, die mit frischen Akzenten
kombiniert werden. Der Trend «mutig und
leuchtend» verbindet laute, bunte Farben
I N N E N R A U M G E S T A L T U N G
Text: | Fotos: zvg
Bei der Trendforschung geht es darum, das
Neue zu untersuchen und Innovationen
aufzuspüren. Dafür beobachten Trend-
forscher aktuelle Moden und Strömungen
des Zeitgeistes. Das Ergebnis soll Entschei-
dungsträgern aus Wirtschaft und Gesell-
schaft als Leitplanke dienen. In enger Zu-
sammenarbeit mit Fachleuten aus ganz
unterschiedlichen Bereichen – Designern,
Architekten, Farbgestaltern, Psychologen –
setzt sich das in Schweden beheimatete
Unternehmen NCS Colour mit der Frage
auseinander, wie sich die Märkte in ver-
schiedenen Branchen und Regionen in
Bezug auf Farbe entwickeln. Schon seit
vielen Jahren unterstützt sie zahlreiche
Organisationen dabei, Farbvorhersagen zu
machen, seit etwa vier Jahren präsentiert
sie mit den «Interior Colour Trends» auch
eigene.
Was ist ein Farbtrend?Viele Menschen haben feste Lieblingsfar-
ben, denen sie über lange Zeit treu blei-
ben. Die allgemeinen Farbvorlieben än-
dern sich aber von Zeit zu Zeit. Farbtrends
geben eine Richtung vor, wie Ingela Koski-
Vähälä, Marketing Manager bei NCS Colour,
erklärt. So kann Blau unsere konstante
Lieblingsfarbe sein, aber dieses Blau vari-
iert, es wird mehr oder weniger grünlich,
rötlich, dunkler, heller, bunter oder neut-
raler. Farbtrends zeigen also die Richtung
und die Variationen auf, und zwar sowohl
des Farbtons (NCS-Farbkreis) als auch der
Nuance (NCS-Farbdreieck).
Einzelfarbe oder FarbfamilieBei «Interior Colour Trends» geht es weni-
ger um einzelne Farben als vielmehr um
Farbbereiche und Farbfamilien. Eine ein-
zelne Farbe kann sehr modisch sein, wie
z.B. das Orange aus der amerikanischen
TV-Serie «Orange is the new Black». Wenn
man aber Farbtrends verstehen will, geht
es darum, die Richtung und die Bereiche
zu erkennen, in die sich die Farben bewe-
Farbtrends 2015
Farbtrends verlaufen in Zyklen, geben eine Richtung vor und werden durch eine Rei-
he verschiedener Faktoren wie Wirtschaftslage, Unterhaltungsindustrie, neue Mate-
rialien, innovative Techniken oder unerwartete Ereignisse beeinflusst. Hier erfahren
Sie, welche Farbtrends aktuell sind und warum sich auch Architekten und Planer für
diese Trends und ihre Bedeutung interessieren sollten.
1 | Der Trend «mutig und leuchtend» verbindet laute bunte Farben mit auf Blau basierenden Grau-
tönen. 2 | Der Trend «rustikal und organisch» verwendet eine harmonische Palette von Erdtönen
und mineralischen Farben, die mit frischen Akzenten kombiniert werden. 3 | Der Trend «feinfühlig
und bezaubernd» kombiniert Pastelltöne mit faszinierenden Nuancen. 4 | Beim Trend «technisch und
menschlich» trifft Metallisches in Retrotönen auf saubere frische Farbtöne.
mit auf Blau basierenden Grautönen. Hier
geht es darum, spielerisch alle Sinne anzu-
sprechen, die Farben sollen als pulsieren-
de, dynamische Klänge wahrgenommen
werden. Mit den Farben des Trends «tech-
nisch und menschlich» reagieren wir auf
Metallisches in Retrotönen auf saubere
frische Farbtöne. Der Trend «feinfühlig und
bezaubernd» will uns aufmuntern und sti-
mulieren, anspruchsvolle Pastelltöne wer-
den hier mit faszinierenden Nuancen
kombiniert und ermöglichen so sensori-
sche Erfahrungen. «Die aktuellen Farb-
trends werden dominiert von vielen
schmutzigen Pastelltönen, die oft mit Grau
kombiniert werden. Blautöne sind schon
seit einiger Zeit in verschiedenen Abstu-
fungen präsent, sie werden noch bleiben,
sich aber in Richtung Grün bewegen. Es
werden immer mehr Grüntöne auftau-
chen, und Orange ist bereits sehr wichtig,
nicht nur um einen Akzent zu setzen», fasst
K. Bertilsson, Vice President Sales bei
NCS Colour, zusammen. 2016 wird Pink
noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die
Farben werden noch frecher, gewagter und
mit ins Schwarze gehenden Farbtönen
kombiniert. Dies fängt schon dieses Jahr
an und wird sich im nächsten fortsetzen.
Vorteile für Architekten und PlanerDass es auch für Architekten und Planer
wichtig ist, Farbtrends und ihre Bedeutung
zu kennen, steht für die auch für NCS Colour
tätige Farbdesignerin Dr. H. Kalthegener
fest: «Für Leute, die nicht ständig mit Farbe
zu tun haben, ist es sehr hilfreich, wenn sie
wissen, wie sie ihre Kunden überzeugen
Farbstrategien in der Architektur
Das BuchHerausgeber: Haus der Farbe – Fachschule für Gestaltung in Handwerk und ArchitekturCo-AutorInnen: Fiona McLachlan, AnneMarie Neser, Lino Sibillano, Marcella Wenger-Di Gabriele, Stefanie WettsteinMit einem Vorwort von Iain Boyd WhyteGestaltung: Barbieri Bucher, Stephanie CuérelSchwabe Verlag Basel, 2015. 112 Seiten, 20,4 x 27,0 cm, 18 Farbtafeln, 6 Klapp-tafeln. Gebunden.
Die Faksimile-SondereditionAnlässlich seines 20-jährigen Jubiläums bietet das Haus der Farbe auch eine Faksimile-Sonderedition an. Die Mappe enthält sechs Faksimile-Drucke der Farbstrategien im Originalformat 570 x 570 mm. Offsetdruck sechsfarbig mit einer Modulationsfarbe im Steindruck.
Ergänzend zur Publikation wird eine Wanderausstellung gezeigt. Diese ist bis am 4. Oktober 2015 im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen.
Der CrashkursFarbstrategien in der Architektur: Potenziale der FarbgestaltungDer Kurs zeigt anhand unterschiedlicher Strategien im Umgang mit Farbe in der Architektur Potenziale der Farbe für die Raumgestaltung auf. Dabei erhalten Sie Anregungen für Ihren persönlichen Einsatz von Farbe im architektonischen Entwurf.Der Kurs basiert auf der Publikation «Farbstrategien in der Architektur» und wendet sich an Farbschaffende, Innen-architekten, Architekten, Maler, Künstler und alle, die beruflich und privat mit Farben arbeiten, Inspiration suchen und neue Strategien im Umgang mit Farbe in der Architektur kennenlernen wollen.Kursleiter: Lino Sibillano, Co-Leiter Haus der Farbe, Marcella Wenger-Di Gabriele, Farbgestalterin HF
Informationen und Bestellungen:CRB, Postfach, 8036 Zürich, [email protected], crb.ch, 044 456 45 45
können. Ich höre von Architekten oft, dass
sie bei der Farbentscheidung unsicher
sind. Sie gehen intuitiv vor und suchen
dann im Nachhinein nach einer Begrün-
dung für ihre Wahl.» Die Trendforschung
von NCS Colour hilft, bei der Farbwahl
mehr Sicherheit zu gewinnen.
Bei ihrer Tätigkeit als Farbdesignerin
schätzt H. Kalthegener das NCS-Farbsys-
tem, weil es sie dabei unterstützt, ihre ge-
stalterische Intuition rational zu erklären.
Sie kann damit komplexe Zusammenhän-
ge verständlich und nachvollziehbar auf-
zeigen. Danach gefragt, welches NCS-Ar-
beitsmittel ihr Favorit ist, nennt sie sofort
das NCS-Album: «Die kleinen A9-Muster
sind ideal, um Farbkombinationen für Kol-
lektionen oder Stilgruppen zu machen,
das Album ist sehr übersichtlich, da ich alle
Farben im Dreieck auf einen Blick sehen
kann.» Wenn Architekten für ihre Arbeit
grössere Farbmuster benötigen, können
sie die NCS-Box oder A4-Muster anwen-
den.
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Foto
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NCS
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Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.
3.– 6.9.2015Messe Zürich Do–So 10–18 bauen-modernisieren.ch
Quelle: renggli-haus.ch
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48 | spectrooms 4/2015
O B J E K T
Postindustrielle PerspektivenDas Sulzer-Areal ist ein ehemaliges Industriegebiet der Firma Sulzer und der
Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik im Zentrum der Stadt Win-
terthur. Seit 1990 wird hier ein neues Stadtquartier mit einem vielseitigen
Wohn-, Arbeits-, Freizeit- und Bildungsangebot entwickelt. Jüngstes Projekt ist
die Zusammenlegung der fünf Teilbibliotheken der ZHAW in der ehemaligen
Sulzer-Halle 87.
Nach einer zwischenzeitlichen Nutzung als Musical- und Konzertbühne hatten
im November 2012 die Bauarbeiten begonnen, und das Gebäude wurde nach
Plänen des Architekturbüros P&B Partner Architekten AG, Winterthur, für den
modernen Bibliotheksbetrieb umgestaltet. Im Ergebnis ist die mit über 6000
Quadratmetern flächenmässig grösste Fachhochschulbibliothek im deutsch-
sprachigen Raum entstanden. Über 120 000 Medien, eine elektronische
Selbstausleihe und -rückgabe, circa 700 Arbeitsplätze, Schulungsräume und
eine Cafeteria zählen zum Angebot der Bibliothek. Platziert ist die Bibliothek in
der ebenerdigen, elf Meter hohen Halle auf drei Ebenen. In der Halle des ersten
Obergeschosses sind die Schul- und Gruppenräume angeordnet und im zwei-
Die Studierenden und Mitarbeitenden der ZHAW Zürcher Hochschule für An-
gewandte Wissenschaften nutzen jetzt eine neue Hochschulbibliothek auf dem
Sulzer-Areal in Winterthur. Die ehemalige Sulzer-Halle 87 wurde zu einem mo-
dernen Medienzentrum umgebaut. Das Ergebnis ist sehenswert. Das Industrie-
denkmal wurde gekonnt in die heutige Zeit transformiert und ragt heraus durch
eine geschickte Lichtplanung.
Redaktion: Sigrid Hanke | Fotos: Hochbauamt Kanton Zürich, Mark Röthlisberger
Medienpool unter Kranbahnen
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O B J E K T
ten Obergeschoss finden die Studierenden unter grosszügigen Oberlichtern
eine vielseitig nutzbare Raumstruktur, die als Lern- und Lesebereich dient.
Wissensspeicher im IndustriedenkmalBei der Umgestaltung des Industriebaus mussten die Architekten klare Vorga-
ben des Denkmalschutzes berücksichtigen. Die Werkshalle war in den Jahren
1930 bis 1931 vom Architekten Lebrecht Völki, Winterthur, als «hervorragend
gestaltetes Zeugnis des neuen Bauens und des Industriebaus» für die Firma
Sulzer entworfen worden. Das dreigeschossige Werkstattgebäude wurde als
Stahl-Skelettbau mit Geschossdecken aus einer Stahl-Beton-Konstruktion er-
stellt. Die Fassade – konstruiert als Curtain Wall – besteht aus einer Eternit-
verkleidung und grossflächigen Verglasungen. Bei der Umnutzung zur Biblio-
thek sind die markanten Architekturelemente erhalten geblieben. Nur in
Teilbereichen wurden in die elf Meter hohe Halle im Erdgeschoss Zwischenge-
schosse als von der Fassade losgelöste Ebenen eingebaut. Die originale Stützen-
und Trägerkonstruktion aus genietetem Stahl ist allgegenwärtig, und auch die
alten Kranbahnen überspannen nach wie vor die Räume.
Die Lichtgestaltung reagiert nutzungsbezogen und schafft Arbeitsbedingun-
gen, in denen ein konzentriertes und ruhiges Lernen unterstützt wird, ein kre-
ativer Austausch in Gruppenräumen stattfinden kann und die Wissensvermitt-
lung in den Schulräumen ermüdungsfrei möglich ist. Dabei tritt die Architektur
nicht in den Hintergrund, sondern wird integriert und durch einen bewussten
Umgang mit Licht und Schatten inszeniert.
Die grosszügigen Oberlichter ermöglichen am Tag einen hohen Tageslichtein-
trag. Zur Vermeidung sogenannter «schwarzer Löcher» in der Nacht werden die
Oberlichter in den Dunkelstunden in ein tiefes, nachtblaues Licht getaucht und
schaffen so die Assoziation zum Nachthimmel der blauen Stunde.
Die Beleuchtung folgt in ihrer formalen Sprache den Interventionen der Archi-
tektur, Leuchten in der bestehenden Struktur sind aufgebaut oder gependelt
und übernehmen optisch die industrielle Formensprache.
Neu eingebrachte Raumelemente – wie die frei eingebrachten Plattformen oder
die Haupttreppenfigur – werden über eingebaute, mit 360-Grad-Raster entblen-
deten Leuchten illuminiert. Arbeitsbereiche wie zum Beispiel Bürozonen und
Endlessarbeitsplätze im Erdgeschoss werden mit einer zurückhaltenden Grund-
1 | Ein historisches Industriegebäude beherbergt jetzt das Medienzentrum der ZHAW. 2 | Grosszügige Oberlichter und flächendeckende Fenster kennzeichnen den Lern- und Lesebereich im Obergeschoss. 3 | Die ehemaligen Kranbahnen prägen den gesamten Innenraum.
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beleuchtung bespielt. Bei abnehmendem Tageslicht kann das optimale Arbeits-
licht über Tischleuchten individuell sichergestellt werden.
Die Lernlandschaft im zweiten Obergeschoss wird ebenfalls flächendeckend
aufgehellt. Moderne Tisch- und Stehleuchten ergänzen wo nötig die Beleuch-
tung und schaffen abwechslungsreiche Diskussions-, Lern- und Arbeitsbedin-
gungen, welche flexibel umgestaltet werden können.
Trotz aussergewöhnlicher Raumverhältnisse und einem hohen Anspruch an
die Gestaltung konnten die Minergieziele erreicht werden.
Leuchtendesign für spezielle AnforderungenAngesichts der teilweise beträchtlichen Volumen der Räume standen die Licht-
planer vor der Herausforderung, eine Leuchte zu finden, die gestalterisch mit
der alten Industriearchitektur harmoniert und gleichzeitig aus grossen Höhen
ausreichende Beleuchtungsstärken in den Nutzebenen generiert. Eine von der
Fluora Leuchten AG realisierte Sonderleuchte erfüllt beide Vorgaben zuverläs-
sig und bietet mit Tridonic Komponenten Hightech-Lichttechnologie für die
alte Industriearchitektur. Ausgangspunkt für ihr Design waren Handskizzen
der Architekten und Lichtplaner. Ein nach diesen Ideen erstellter Prototyp
wurde bemustert und nach einer leichten Modifikation fiel die Entscheidung,
400 Exemplare der Pendelleuchte zu fertigen. In dem klassisch geformten
Leuchtenkörper, der sich aus einem zylindrischen oberen Abschnitt und einem
parabolischen Leuchtenschirm zusammensetzt, kommen LED-Module und
LED-Driver von Tridonic zum Einsatz.
Passende Lichttechnik für alle RaumhöhenWährend ursprünglich geplant war, die sehr verschiedenen Raumhöhen, zwi-
schen drei Meter in den Schulungsräumen und elf Meter in der Halle im Erdge-
schoss, mit verschiedenen Leuchtenbaugrössen zu bedienen, bot das Tridonic-
LED-Portfolio alle nötigen Kombinationen aus LED-Modulen und LED-Driver,
um durchgehend einen Leuchtentyp mit der jeweils passenden Lichttechnik
auszustatten.
In den Bereichen mit sehr grossen Lichtpunkthöhen kommen die LED-Module
TALEXXmodule FLE zum Einsatz. Sie sind speziell für die Beleuchtung hoher
Hallen ausgelegt. Für jene Bereiche mit moderaten Deckenhöhen hingegen fiel
die Wahl auf die Module TALEXXmodule SLE GEN3, die Tridonic speziell für
die Anwendung in Spotlights und Downlights im Programm hat. Beide
LED-Modultypen arbeiten in einem Leistungsbereich, der eine aktive Kühlung
erfordert. Realisiert wird diese mit einem Lüfter, der oben im Leuchtengehäuse
platziert ist. Die korrekte Auslegung dieses aktiven Thermomanagements hat
Tridonic mit Messungen unterstützt und dem Kunden entsprechende Freiga-
ben für die Kombination aus Lüfter, LED-Modulen und LED-Driver erteilt. Ver-
sorgt werden die LED-Module über TALEXXdriver LCAI 100 W und TALEXX-
driver LCI 35 W.
Martin Vorburger, der den Entwicklungsprozess der Bibliotheksleuchten bei der
Fluora Leuchten AG begleitet hat, resümiert: «Tridonics umfangreiches Pro-
gramm aus LED-Modulen und dazu passenden LED-Drivern hat es ermöglicht,
die sehr unterschiedlichen Beleuchtungsaufgaben in diesem Projekt mit einem
einheitlichen Leuchtendesign zu erfüllen. Die technische Unterstützung, die
Tridonic uns bei der Integration der Komponenten geboten hat, war ein wichti-
ger Beitrag zu Effizienz und Langlebigkeit der Leuchten.»
Projektbeteiligte:
Eigentümer: Real Estate Asset Management Schweiz der Credit Suisse AG
Architekt des Gebäudes: Lebrecht Völki, Winterthur, 1930/31
Architekten für den Umbau zur Bibliothek: P&B Partner Architekten AG, Winterthur,
piotrowski-bovet.ch
Lichtplanung: lichtgestaltende ingenieure vogtpartner, Winterthur,
vogtpartner.eu
Leuchtendesign Sonderleuchte:
Das Hochbauamt des Kantons Zürich zeichnete für die baufachliche Begleitung des
Gesamtprojekts sowie die mieterseitige Ausstattung der Räumlichkeiten mit
Mobiliar, Informatik- und Audio-Video-Installationen sowie Geräten verantwortlich.
4 | Die Aufbau- und Pendelleuchten entsprechen
der industriellen Formensprache.
5 | Äusserlich eine einheitliche Leuchtenform,
aber unterschiedliche LED-Module inside, mit der die
jeweiligen Beleuchtungsaufgaben erfüllt werden.
6 | Die Raumhöhen variieren – entsprechend kommen
Floodlight oder Spotlight LED-Module zum Einsatz.
7 | Sichtbares Lichtkonzept: Die Architektur in
Szene gesetzt.
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Stadtmuseum Aarau · Architekt: Diener & Diener, Basel · Bauleitung: Andreas Marti & Partner, Aarau
BASWAphon Core
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SystemaufbauDie BASWAphon Core Akustikplatten werden mit einem thermisch leitenden Kleber direkt auf die thermisch aktive Deckenpartie aufgebracht, mit einem Grundputz BASWAphon Base versehen und danach mit der gewünschten BASWA Endbeschichtung versehen (Base, Fine, Base / Top).Das System ist so konzipiert, dass die BASWAphon Core Platten mit herkömmlichen BASWA Akustikplatten kombiniert werden können. Dies erleichtert die Realisierung komplizierter Anschlüsse, Einbauten und Konstruktionsdetails.
EigenschaftenNeben hervorragenden thermischen Werten (Wirkungsgrad 85 %, Wärmeleitfähigkeit 3.08 W / m K) weisen die BASWAphon Core Platten auch sehr gute akustische Eigenschaften auf. Damit lassen sich fugenlose glatte Akustikdecken realisieren, ohne den Wirkungsgrad von thermisch aktivierten Bauteilen wesentlich zu beeinflussen.
Das System BASWAphon Core wird mit den üblichen BASWAphon Beschichtungsmassen beschichtet. Farben stehen gemäss der BASWA Colors Farbkarte zur Verfügung oder werden gegen Entgelt individuell ausgemischt.
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H O U S E A Z U R I S , H A M I L T O N I S L A N D , A U S T R A L I A
Text: Kay von Losoncz | Fotos: Francesca Giovanelli
Ein Tribut an die Schönheit des Ortes: Sonne, Luft und Wasser, eingefangen
in einem Ferienhaus des Architekten Renato D’Ettorre, nahe der australischen
Küste, auf der subtropischen Insel Hamilton.
Sommerhaus am Ozean
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H O U S E A Z U R I S
Azurblaues Wasser, brillante Strände, atemberaubende Korallenriffe und faszi-
nierende Flora und Fauna – davon war wohl auch James Cook beeindruckt, als
er am 4. Juni 1770 die Inseln nahe des Great Barrier Reef durchsegelte. Er be-
nannte die von ihm durchfahrene Passage nach dem Pfingstsonntag: «Whit-
sunday Islands». Hamilton ist die grösste bewohnte Insel dieser Inselgruppe
nordöstlich der australischen Küste. Als Ferienort erst in den 80er-Jahren «ent-
deckt», bietet sie heute alles, was der sonnenhungrige Urlauber liebt. Golfplatz
und Jachtclub gehören ebenso zu dieser subtropischen Feriendestination wie
auch eines der schönsten Hotels der Welt: das Qualia. Kein Wunder, verliebte
sich der weitgereiste und international tätige Bauherr gerade in diese kleine,
wundervolle Insel im Südpazifik: «Die Kombination von Klima, Lage, Natur-
schönheiten und Rückzugsort hat mich seit Langem fasziniert. Nachdem ich
viele Jahre in den luxuriösen Ferienresorts der Insel verbracht habe, entschloss
ich mich, ein eigenes Haus auf Hamilton zu bauen.» Im gebürtigen Italiener
Renato D’Ettorre fand er den Spezialisten für sein Projekt: «Zufällig sah ich ein
paar Renderings des Architekten, die mir sofort gefielen», erinnert sich der
1 | Sonne, Luft und Wasser – die Ecke des
Wohnhauses mit dem alles umschliessenden
Wasser des Schwimmbads. Fauteuil und
Hocker von B&B Italia.
2 | Das zweistöckige Terrassenhaus spannt
sich zwischen zwei anthrazitfarbenen
Seitenwänden auf. Es fügt sich harmonisch
in die Landschaft ein.
3 | Im Haus Azuris lebt sich’s im Freien – das
allseitig offene, von der Wasserfläche des
Swimmingpools umgebene Wohngeschoss
strahlt eine unkomplizierte Klarheit aus.
Hinter der Küche befindet sich der Schlafbereich
des Hausherrn.
4 | Die Zugangstreppe verläuft hinter der
hohen Stützmauer aus Granitsteinen, dann
betritt man diesen stillen Eingangshof mit
Seerosen becken. Teppich und Fauteuils von
Paola Lenti, Tisch von B&B Italia, Skulptur von
Donald Baechler.
5 | Das Ufer des Ozeans, mit vulkanischen
Felsbrocken und alten Eukalyptusbäumen,
direkt unter dem Grundstück.
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H O U S E A Z U R I S , H A M I L T O N I S L A N D , A U S T R A L I A
Bauherr, «und besuchte ihn in seinem Büro in Sydney, damit er mir ein paar
Konzeptskizzen zeichnet.» Aus dem Blitzbesuch entwickelte sich eine kreative
Zusammenarbeit, bis das Haus mit dem klingenden Namen Azuris fertig ge-
stellt und eingerichtet war.
Verankert im SteilhangDas bis zur Küste steil abfallende Grundstück befindet sich an der Westseite der
Insel mit Blick auf weitere kleinere Inseln – in der Ferne sieht man als Horizont
die rund zwölf Kilometer entfernte Küste des australischen Bundeslandes
Queensland. Dieser Steilhang diktierte das Basiskonzept des Hauses. Die terras-
senförmige Raumaufteilung spannte der Architekt zwischen zwei dominante
Seitenwände auf: oben Wohnebene mit Pool und dem Schlafbereich des Haus-
herrn, darunter Gästezimmer, geschützte Terrasse und Technik. Dank ihrer
Orientierung verfügen alle Räume über die gleiche atemberaubende Aussicht
auf den Ozean. «Die eigentlichen Aussenwände des Hauses sind nur die beiden
anthrazitfarbenen Seitenwände. Zusammen mit den Natursteinmauern veran-
kern sie den Bau im Hang. Die westliche Hausfront ist dagegen vollständig
transparent», so Renato D’Ettorre. Schwere und Masse in Kontrast zur Transpa-
renz und Leichtigkeit – diese Eigenschaften wurden zum Hauptmerkmal des
Projekts. «Auf Hamilton dürfen keine weissen Häuser gebaut werden – sie wür-
den in der natürlichen Landschaft viel zu prominent herausstechen», erklärt
der Architekt. Deshalb liess er die Konstruktion aus Sichtbeton dunkelgrau an-
streichen. Nun passt die Farbe wunderbar zum vulkanischen Grundgestein der
Insel und zu den Baumstämmen der alten Eukalyptusbäume. Als Kontrast zu
den dunklen Wänden wünschte sich der Bauherr jedoch einen hellen, sand-
farbenen Bodenbelag; ein kalkweisser, gegossener Zementboden zieht sich
homogen durch die beiden Stockwerke. Zu den Glasfassaden, den Betonwän-
den und Zementböden verwendete der Architekt Naturstein aus dem nahen
Festland und baute daraus hohe Stützmauern im Eingangs- und Hofbereich.
«Ich wollte der wunderbaren Natur und Aussicht keine Konkurrenz bauen»,
meint D’Ettorre. «Die Schlichtheit von Azuris ist ein Tribut an die Schönheit
des Ortes.»
6 | Blick vom Eingang des Hauses in Richtung Südflügel, im Hintergrund Falttüren und ein Mosaik von Fernand Léger.
7 | Die mit einem Grill versehene Steinmauer vermittelt Geborgenheit und interessante Strukturen. Der Hof liegt bergseits zum offenen Wohnraum mit Essbereich und Corian-Küche von Boffi. Von Fernand Léger stammt das Mosaik, Esstisch, Stühle, Teppich und Sofa von Paola Lenti, Fauteuil und Hocker von B&B Italia.
8 | Der schönste Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten, ist die grosszügige, gedeckte Terrasse im Gartengeschoss. Ein grosses Bild des bekannten englischen Künstlers Marc Quinn belebt die Wand aus Sichtbeton, dahinter liegen die Gästezimmer. Sofas, Salontisch und Teppich von Paola Lenti.
9 | Ein Balkon überragt die wilde Natur an der Nordseite des Hauses, vor dem Schlafzimmer des Hausherrn.
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H O U S E A Z U R I S
Renato D’Ettorre wurde in Italien ge-
boren. Kurz danach zogen seine Eltern
nach Australien, wo er an der Univer-
sity of Technology Architektur studier-
te. In den 80er-Jahren arbeitete er für
Pier Luigi Nervi und Paolo Porto ghesi
in Rom und später für Harry Seidler
und Ronaldo Giurgola in Sydney. Re-
Architekturbüro im Jahr 1990 mit ei-
nem Auftrag für ein Haus am Meer, im
Süden von Coogee. Er suchte und fand
dabei seine persönliche Handschrift.
Sie manifestiert sich nicht nur in sei-
nen Werten, sondern auch in der Aus-
führung und Einrichtung seiner Bau-
ten und in seiner intuitiven Art zu
arbeiten. Er bevorzugt zeitgenössi-
sches, italienisches Design und ent-
wirft viele Einrichtungsstücke selbst.
Renatos Architektur wird inspiriert
von Meistern und Zivilisationen, und
dem Versuch, beständige Gebäude für
die Zukunft zu bauen. «Ich glaube an
die Kraft der Architektur, in der wir Zu-
und uns von ihr stärken zu lassen»,
meint er. «Mein Ziel ist es, Räume und
eine stimmungsvolle Architektur zu
-
trautheit und Schönheit.» Jedes seiner
Projekte – vorwiegend Privathäuser –
besitzt diese Qualität.
www.dettorrearchitects.com.au
Spannung zwischen Enge und Weite
«Jede Ankunft beschert mir eine spezielle Vorfreude», schwärmt der Hausherr.
«Mit dem elektrischen Golfkart – dem offiziellen Verkehrsmittel auf der Insel
– parkiere ich auf dem Dach des Poolhouses. Von hier aus erkennt man ledig-
lich das begrünte Flachdach des Hauses. Das Geräusch eines Wasserfalls emp-
fängt und begleitet mich dann durch die schmale Schlucht der hinabführenden
Treppe zum Eingangshof.» Das Haus will Neugierde wecken, Spannung zwi-
schen Enge und Weite erzeugen, stille Orte und kleine Freuden bieten. «Wich-
tiges Element des Projekts ist das Wassers und der Fokus auf die einmalige
Aussicht», meint Renato D’Ettorre. Sowohl im Eingangshof als auch im privaten
Hof hinter dem Schlafbereich des Hausherrn wachsen Seerosen in Stahlbe-
cken. Doch am eindrücklichsten ist die Wasserfläche, mit der die gesamte Wohn-
ebene umrahmt wird: eine Luxusversion eines Schwimmbads mit Plattformen
in verschiedener Grösse, die zum luftigen Poolhouse führen. «Sobald ich ange-
kommen bin, öffne ich alle Schiebe- und Falttüren des Hauses», erklärt der
Bauherr. «Hier lebt man sozusagen ‹im Freien›, beseelt von der Unmittelbarkeit
des Ozeans.» Während die bergseitigen Höfe Geborgenheit und auch Schatten
vermitteln – wie Zimmer ohne Dach – öffnen sich die Bereiche Wohnen, Essen,
Küche und das Schlafzimmer des Hausherrn zur grandiosen Aussicht. Als Mö-
blierung wählte der italienstämmige Architekt schlichte, klare Möbel von B & B
Italia und von Paola Lenti. Corian-Küche und Waschbecken stammen von Boffi,
die Armaturen sind von Vola. Im Gartengeschoss liegen zwei Gästezimmer mit
Bad und eine gedeckte, kühle Terrasse. «Von da aus wirken die Sonnenunter-
gänge am schönsten», meint der Bauherr. Oft macht er gegen Abend einen
Spaziergang durch den tropischen Garten hinunter zum Mangrovenwald und
den Felsen am Rande des Ozeans. Wenn er dann zurückschaut, erlebt er das
Haus in seiner ganzen Transparenz. «Sowohl die Architektur als auch die Möblie-
rung entsprechen meiner Vorstellung von einem unkomplizierten Ferienhaus
– was nicht heisst, dass beides nicht wunderschön sein kann», schmunzelt der
Besitzer stolz. Ein grosses Kompliment an den Architekten. Doch auch von an-
derer Quelle fühlt sich Renato D’Ettorre mit seinem Projekt bestätigt: Haus
Azuris wurde mit den bedeutenden Architekturpreisen Australiens ausgezeichnet.
10 | Zwei dominante Seitenwände begrenzen
das transparente Volumen des Hauses auf dem
Steilhang.
11 | Auch unter der Regendusche geniesst
man die Aussicht auf den Ozean.
12 | Blick von der Treppe hinunter zur
gedeck ten Terrasse im Gartengeschoss.
13 | Wie alles im Haus ist auch der
Badezimmer bereich des Hausherrn offen.
Das Bett ist ein Entwurf des Architekten.
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ALLER LEI
Xilobis gewinnt den Red Dot Award 2015Das modulare Möbelsystem begeisterte die 38-köpfige Jury des Red Dot
Awards und wurde mit dem Red-Dot-Qualitätssiegel für Produkt Design 2015
prämiert. «Als nachhaltige Produktlösung bietet das modulare Bücherregal
Xilobis-System 24 ein hohes Mass an Gestaltungsfreiheit und Mobilität.» (Jury,
Red Dot 2015)
Freiheit, Wandelbarkeit, Individualität und Experimentierfreude sind unsere
ständigen Begleiter und beeinflussen auch die Art und Weise, wie wir wohnen
und arbeiten möchten. Dies verändert auch die Anforderung an ein Möbel.
Neben rein ästhetischen Gesichtspunkten wächst das Bedürfnis nach Veränder-
barkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität – ohne dabei Eleganz und Schönheit aus
den Augen zu verlieren. Das modulare Designmöbel von xilobis ist die Antwort
auf diese modernen Bedürfnisse. Es verbindet zeitloses Design, gestalterische
Freiheit, höchste Mobilität und Individualität. Verändert sich das Umfeld oder
des gestalterische Bedürfnis, passt sich das Möbel mit Leichtigkeit an. Es passt
immer und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Schweizer Präzisionshandwerk
Aus der Kombination von präzis verarbeiteten Designmodulen, einem intelli-
genten Verbindungssystem und einer Vielfalt von Schiebetüren aus verschiede-
nen Materialien und Farben entstehen Unikate. Ändern sich für den Nutzer
gestalterische, räumliche oder visuelle Anforderungen, passt sich das Möbel an.
Die Flexibilität geht nie verloren und es kann jederzeit mit wenigen Handgrif-
fen ab-, aus- und umgebaut werden.
Das Basismaterial ist Holz: Holz als Naturprodukt mit seiner Wärme und Nach-
haltigkeit entspricht dem heutigen Zeitgeist. Die präzis verarbeiteten Möbelele-
mente, welche vollumfänglich in der Schweiz hergestellt werden, lassen sich
ohne Werkzeuge, Schrauben oder andere Beschläge zu individuellen Möbel-
kombinationen verbinden und nach Belieben verändern.
Der Online-Möbelplaner auf auf der Webseite trägt – neben der persönlichen
Beratung – zur Erfüllung eines individuellen Möbels bei. xilobis.ch AU
SG
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NE
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Dispersionsfuge: schön für immerEssigessenz, Salmiakgeist, Dampfreiniger – mit diesen und
vielen anderen Mitteln wird vergrauten Fugen zu Leibe ge-
rückt. Mit der Dispersionsfuge Codex X-Care gehört diese
mühsame Putzarbeit der Vergangenheit an: Die neue ge-
brauchsfertige Dispersionsfuge Codex X-Care ist sehr farb-
stabil und schmutzabweisend. Die ausgehärteten Fugen
kleinste Schmutzpartikel nicht in das Material eindringen
können. Sogar hartnäckige Verunreinigungen wie Fett,
-
sehnlichen Fugen, sondern können mit dem Schwamm
und neutralem Haushaltsreiniger mühelos wieder ent-
fernt werden.
Codex X-Care kann für die Verfugung von verschiedenen
keramischen Belägen wie z.B. Glasplatten, Steingut, Stein-
zeug, Feinsteinzeug und polierten verfärbungsunemp-
-
zialfugenmasse besitzt eine hohe Verformbarkeit, sodass
Spannungen zwischen dem Untergrund und dem Belag
ausgeglichen werden können. Selbst grossformatige Plat-
ten sowie verformende
Untergründe wie
z.B. Fussboden-
heizungen und
Holzkonstruk-
tionen sind somit
kein Problem.
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Treppenin Stahl wirken individuell, funktionellund ästhetisch.
Treppen unterschiedlicher Art gebenwir die Form, wie dies Planer und dieBauherrschaft wünschen. Treppen ausStahl und Chromnickelstahl erfordernpraktisch keinen Unterhalt und sind ver-schleissfest. Verlangen Sie mehr Infor- mationen. Damit kommen Sie voran.
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Für warme Füsse auf coolen BödenIndustrieböden wirken cool, verursachen aber auch kalte Füsse. Mit
Isopowder® erobert nun ein Produkt den Markt, das industrielle
Böden warm und rutschfest macht. Böden aus Kunstharz, PU, Beton,
Terrazzo und Fliessbeschichtungen werden in industriellen Betrieben
und Privatbauten gleichermassen eingesetzt. Sie sehen cool aus, wer-
den aber schnell feucht, schmutzig und rutschig. Und sie machen
kalte Füsse. Isopowder® behebt diese Probleme und erzeugt zudem
Fusstrittwärme, indem winzige Glimmerpartikel die Körperwärme
reflektieren. Das Produkt wird als Pulver der letzten Schicht des Be-
lags beigemischt. Es kann mit verschiedenen Farben und Effekten
versehen werden.
Seit 2006 erfolgreich getestet
Weit über 13’000 Quadratmeter Bodenfläche wurden bereits mit
Isopowder® realisiert, seit das Produkt 2006 entwickelt wurde. Diese
Langzeittests haben gezeigt, dass Isopowder® weit über die vorge-
schriebene Garantiezeit hinaus wirksam bleibt und Extrembelastun-
gen standhält. Der neue Hightech-Baustoffzusatz für den industriel-
len und privaten Einsatz wird von der Synfola GmbH im Schweizer
Markt eingeführt und kann ab Januar 2016 international im Lizenz-
recht produziert und vermarktet werden.
Isopowder® (pat. pend.) ist eine Neuentwicklung der Synfola GmbH.
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A L L E R L E I
Design in GlasBei Votta Glasveredlung entstehen aus Gläsern und Spiegeln
wahre Designprojekte: Die Veredelung des Materials –
durch Sandstrahltechnik und Applikationen möglich ge-
worden – erschliesst für Küche, Bad und Wohnraum ganz
individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
-
ten entstehen ungeahnte Licht-, Farb- und Formenspiele,
wahr werden lassen. Ganze Rückwände und Blenden er-
möglichen neue Innovationen im Küchendesign. Ein Nass-
bereich mit Bad, Dusche und WC wird um eine Attraktion
reicher, wenn Trenn- oder Rückwände mit Glas und Spie-
gel gestaltet werden. Glasdesign setzt auch im Wohnraum
komplett neue Sichtweisen: Spiegel übernehmen ganze
Stilelemente, prägen den Charakter des Raumes und zei-
gen nicht zuletzt die Seele des Hauses und die seiner Be-
wohner. Lösungen für Ankleide- und Spiegelschränke ge-
hören genauso dazu wie Türen und Fenster in ESG-Glas.
Nicht zuletzt sind Kombinationen mit Lichteinlass und
Sichtschutz als zusätzliche Aufgabestellung gefragt. Bei-
spiele von Wintergärten und Windschutz bestätigen die
grossen Möglichkeiten. Den gesteigerten Anforderungen
an die Gestaltung von Glas sind kaum Grenzen gesetzt.
Daniel Votta setzt in seiner Manufaktur speziell auf die An-
fertigung individueller Kundenlösungen. Dabei legt er
grossen Wert auf die persönliche Beratung. Zu seinen Kun-
den zählen heute nebst Privatkunden sowohl Schreiner,
Sanitäre, Küchen- und Metallbauer als auch Architekten
und Designer. In enger Zusammenarbeit werden neue Ide-
en kreiert und im Raum realisiert. Mit einem grossen
Showroom in der Manufaktur können jetzt vor Ort eigen-
ständige Umsetzungen kreiert und bemustert werden.
vottaglas.ch
Ästhetik bei Vola: Einfach und reinZur Vola Runden Kopfbrause 060 gesellt sich jetzt im gleichen exklusiven run-
den Outfit die Handbrause T60 und die Brausestange T65. Dem anspruchs-
vollen Kunden bietet sich damit ein besonderes Zusammenspiel von Design
und Funktionalität – sei es im eigenen Zuhause oder als Schlüsselelement des
architektonischen Gesamtkonzepts.
Zentrale Designelemente der «Runden Serie» sind die Kreisform und der schma-
le Ring, der in der Seitenansicht zum attraktiven Blickfang wird. Der schlanke
zylindrische Griff erstreckt sich hinter den Duschkopf, ragt über diesen hinaus
und betont dessen Status als Schlüsselelement.
Auch die Brausestange knüpft an die Designelemente von Vola an. Ihre kreis-
runden Wandhalterungen kongruieren mit dem runden Kopf der Handbrause
und schaffen eine harmonische horizontale Verbindung mit der Duscharmatur.
Beim Duschen lässt sich die Handbrause in der optimalen Höhe fixieren. Die
dafür an der Brausestange sitzende Halterung ist leichtgängig und mit einer
Hand zu verstellen. vola.ch
Beliebtes KavallerietuchDie Entstehung des Kavallerietuchs ist etwas geheimnisvoll. Bereits die grossen Gestalter wie Jean Prouvé,
Le Corbusier, Gropius und andere schätzten Kavallerietuch als Möbelbezug. Ein Wolltuch, nicht zu ver-
Die Entwicklung des «Kavallerietuches» wird allerdings Robert Haussmann zugeschrieben, der 1956 aus
-
tuch. Le Corbusiers LC-Serien werden oft damit bezogen, Tecta-Bauhaus-Klassiker ebenfalls, genauso
-
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M E S S E V O R S C H A U
Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört: Die wichtigste Fachmesse
der Schweiz im Bereich Architektur und Bauwesen konnte den Verband der
Schweizer Innenarchitekten und -architektinnen zur Teilnahme gewinnen. Die
VSI.ASAI bespielt am 13. Januar 2016 die Focus-Arena in der Eventhalle.
Innenarchitektur – für wen?
Die Swissbau möchte die Innenarchitektur noch stärker in die Messe einbinden.
Was bietet die Innenarchitektur? Wer sind die Ausführenden? Professionelle
Innenarchitektur muss stärker im Bewusstsein aller verankert werden. Der Ver-
-
lich über das Thema Innenarchitektur zu sprechen.
-
anstaltung: Unterschiedliche Akteure bespielen das Feld der Innenarchitektur.
Architekten verstehen Innenarchitektur als Teilleistung des gesamten Planungs-
prozesses, der generalistisch geplanten Architektur. Einrichter sehen die Innen-
befriedigt werden, und Innenarchitekten verstehen ihre Arbeit als Dienstleister
zum Kunden. Sie haben eine identitätsorientierte Raumgestaltung zum Ziel. Alle
drei Fachbereiche planen Räume für Menschen, jedoch aus der Sichtweise unter-
schiedlicher Hintergründe. Für die Besucher des Swissbau VSI-Focus kann die
Ansprüche und zu erwartende Lösungen und Leistungen .
Um die Unterschiede und Kompetenzen privaten und Fachbesuchern nahezu-
wei se auf die Innenarchitektur in Form
eines Vortrages mit anschliessender
Podiumsdiskussion darzustellen. Da-
-
spräche bei einem Apéro statt.
Anforderungen an
die Referenten
Der Vortrag der Architekten soll die
Sicht ihrer Berufspositionierung erklä-
ren, das Berufsbild sowie die generelle
gestalterische Leitlinie thematisieren.
Ein Vertreter aus der Einrichtungsbran-
che, der den Markt kennt und über das
Prinzip des Möbelmarktes berichten
kann, beschreibt die Anforderungen an
die Akteure seiner Branche, die Einrich-
ter.
Innenarchitekten legen ihre Kernkom-
petenzen dar und zeigen mit Beispielen
auf, wie sich spezialisierte Innenarchi-
architekten keinen Handel betreiben
und weshalb Innenarchitektur nicht
Kunst, sondern Dienstleistung ist.
Bei diesen Vorträgen geht es nicht um eine Qualitätsfrage, sondern darum, die
positionieren. Geleitet werden diese Vorträge durch eine neutral ausgerichtete
Moderation, die das Wissen über alle Fachbereiche mitbringt.
Der Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit
ihrem Leitbild ihre Haltung, die den Menschen ins Zentrum der Aufmerksamkeit
bei der Planung und Gestaltung stellt. Im gemeinsamen Gespräch soll erörtert
werden, wie sehr und mit welchen Strategien sich dies im Planungsalltag umsetz-
ten lässt, wo die Unterschiede zu den benachbarten Disziplinen liegen, wenn es
darum geht, zu entscheiden, was in den Mittelpunkt der Planung rückt (Stadt,
Quartier, Gebäude, Raum, Möbel). swissbau.ch
Was VSI.ASAI Forum
Wann 13. Januar 2016, 11.45 – 13.15 Uhr
Swissbau: 12. bis 16. Januar 2016
Wo Arena im Swissbau-Focus, Messe Schweiz, Basel
VSI.ASAI. am Swissbau
Focus 2016
Gestaltung: Mia Kepenek für VSI.ASAI. Foto: Marcel Baechler
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A G E N D A
Bauen & Modernisieren
Die Messe Bauen & Modernisieren wird vom 3. bis 6. September in Zürich zur Inspirations-
quelle für das eigene Zuhause. Rund 600 Aussteller zeigen Neuheiten und Trends für Kü-
che, Bad, Wohnen, Garten und das Eigenheim. Mit dem Leitspruch «Modernisieren hat
Zukunft» steht die Gebäudeerneuerung zuoberst. Modernisieren kostet bekanntlich
Geld. Doch lassen sich Investitionen von langer Hand planen und sind auf mehrere Jahre
verteilt für jeden Hausbesitzer tragbar. Die Messe liefert mit ihrem 360-Grad-Produkte-
und Angebotsspectrum dazu wissenswerte Informationen: Beispielhaft erläutern spezi-
alisierte Fachberater der IG Passivhaus an Bauherren-Workshops, wieviel Haustechnik
dämmt. Am neuen Forum Architektur unter dem Patronat des Bundesamts für Energie
und EnergieSchweiz referieren Fachleute zur Bau- und Siedlungsentwicklung. Gesetzt
sind zudem 50 Fachvorträge und die neutrale Vortragsreihe zur Gebäudeerneuerung.
Der HEV Schweiz feiert als Messepatronatspartner und führender Interessenverband für
das Wohneigentum sein 100-Jahr-Jubiläum. Vertreten ist auch der Branchenverband Kü-
che Schweiz. Das Verwöhnprogramm rund um Wasser und Erholung wird in den Berei-
chen Création Bad und Badewelten erlebbar. Der Sonderbereich Boden macht deutlich,
wie sich Ambiente, Farbakzente und Stil über den Bodenbelag steuern lassen. Schweizer
Ofenbauer und der Verband feu suisse informieren auf der Plattform «WohnraumFeuer»
Designklassiker geht es um die gute Form. Modularis AG macht den berühmten «Spa-
ghetti-Stuhl» sowie Exponate junger Handwerker in der Prototypenschau «Schweizer
Möbel» den Besuchern zugänglich. Zu Hause arbeiten ist populär. So präsentiert Haworth
Schweiz AG Bürostuhl-Attraktionen, motorisierte Tischsysteme, gibt Ergonomieberatung
und lädt in der exklusiven Ruhekapsel CalmSpace zum Power-Schläfchen ein, etc etc.
Heisst: Auch 2015 erwartet das Publikum eine an Themen vollbepackte Bauen & Moder-
nisieren. bauen-modernisieren.ch
Was Bauen & Modernisieren und Eigenheim-Messe Schweiz
Wann 3. bis 6. September 2015
Wo Messe Zürich
CERSAIE mit neuen Themen-
tungen, baut aus und präsentiert nun auch Marmor, Parkett, Naturstein und Wandbeklei-
dungen. Ausserdem bietet das dichte Eventprogramm «Bauen, Wohnen, Denken» Vor-
träge renommierter Architekten wie Raumlabor Berlin. Mitglied Markus Bader berichtet
am 1. Oktober in der Architekturgalerie über sein neuestes, beeindruckendes Städte-
bau-Projekt. Der deutsche Architekt Matthias Sauerbruch und der Spanier Francisco Man-
gado sind weitere renommierte Referenten des Architekturtages.
Die rote Stadt Bologna bietet auch kulturell und kulinarisch viel, nur nicht ausreichend
Preise dafür sind exorbitant, aber Ferrara und Ravenna sind nicht weit weg und, wie die
Messe auch, mit dem öV gut erreichbar. cersaie.it
Was Cersaie
Wann 28. September bis 2. Oktober 2015
Wo Fiera di Bologna, Italien
Abitare il Tempo ist Partner der Innenarchitekten Italiens
Abitare il Tempo holt die AIPI, den Verband der Innenarchitekten Italiens, ins Boot. Profes-
sionelle Innenarchitektur bekannter zu machen ist das Anliegen fast aller Länder und
Kontinente. Ein spezieller Bereich der Messe ist permanent für Konsultationen und Fra-
statt. Diskussionen und Referate runden das Thema «Benessere a Casa» ab.
gestellt werden unterschiedlichste Natursteine in ihrer natürlichen Schönheit und Far-
benpracht. Lithic Vertigo lautet das Thema einer Sonderschau, gestaltet u.a. von Max
Dudler, Kengo Kuma, Tobia Scarpa etc.
Was Abitare il Tempo gemeinsam mit Marmomacc
Wann 30. September bis 3. Oktober 2015
Wo Fiera Verona, Italien
Tendence mit Ecostyle 2015
Wird ein Nischenthema bereits zum Mainstream? Das Bewusstsein für ressourcenscho-
nenden, verantwortungsvollen Konsum wächst. Nicht einfach hingegen ist es, auch die
gibt mit Ecostyle 2015 rund 50 Ausstellern eine Plattform für nachhaltige «grüne» Kon-
sumgüter. Mit dabei sind auch Spielsachen, Papeterieartikel, Dekorationsgegenstände.
Der deutsche Bundespreis Ecodesign zeichnet innovative Produkte aus, die ästhetisch
wie ökologisch überzeugen, sie sind an einer Sonderschau zu begutachten.
Mit dem ökologischen Material Kork befassen sich die Designstudenten der Hochschule
für Gestaltung Karlsruhe. Auch ihnen ist eine Sonderschau gewidmet.
tendence.messefrankfurt.com
Was Tendence – Internationale Fachmesse für Wohnen, Einrichten, Geschenke
Wann 29. August bis 1. September 2015
Wo Messe Frankfurt, Deutschland
Paris bringt Einrichtungs- und DesigntrendsMaison&Objet war schon immer eine gute Adresse für zukünftige Einrichtungstenden-
zen. Die Jubiläumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen der Messe wird sicherlich
gebührend inszeniert und gefeiert werden. Die bisherigen, erfolgreichen Sektoren mit
-
men dazu, mit Ausstellern der internationalen Einrichtungsbranche und ihren Vorschlä-
gen zu den Tendenzen Eclectic, Cosy, Elegant und Actuel.
Wer im September nach Paris fährt, sollte seinen Besuch so einrichten, dass er auch ein
paar Showrooms in der Stadt besuchen kann. Die fast parallel laufende Paris Design
Week lohnt den Besuch. Guides mit allen Adressen liegen in allen beteiligten Showrooms
und an der Messe auf. maison-objet.com
Was Maison&Objet | Paris Design Week
Wann Maison&Objet 4. bis 8. September | Design Week, 5. bis 12. September 2015
Wo Paris, Frankreich
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K Ö P F E
Einen Blick, auch nur von aussen, in ihr
Studio werfen lohnt den berühmten Um-
weg. Ihre Geschäftspartnerin, die Künst-
lerin Monika Fink hat fürs gemeinsame
Atelier ein paar sehr sehenswerte Objekte
entworfen und die Innenarchitektur des
nicht einfach zu gliedernden Raumes ist
eine reife Leistung.
Es gibt nichts Schwierigeres als die Ent-
wicklung eines einfachen Produktes!
Sol Sol Ito, unter diesem Label entwirft
Sandra Kaufmann Brillen. Ein Produkt, das
alle irgendwann im Leben interessieren
-
sammenlegbare unzerbrechliche Sonnen-
brillen mit patentiertem Bügel, in der Ho-
sentasche zu verstauen. Die Kollektion
gewann in Japan sofort einen ersten vor
weiteren wichtigen Designpreisen, mit
ein Grund, weshalb diese Produkte zuerst
auf dem japanischen Markt vertrieben
wurden. Dazu kam kürzlich eine Kollekti-
on von ebenfalls in der Schweiz herge-
stellten Sehbrillen mit auswechselbaren
Bügeln, leichte stabile Stahlfedern, mit
patentiertem Scharnier, ein System, das
Sandra aus der Uhrenindustrie kennt, für
die sie ebenfalls erfolgreich designt. Ein
weiteres wichtiges Argument ist, dass aus
wenigen Teilen kurzfristig verschiedenste
Modelle zusammengestellt werden kön-
nen. Auch diese Kollektion errang bereits
Auszeichnungen, so den Eidgenössischen
Preis für Design, und ist für den Design-
preis Deutschland 2016 nominiert.
Entwurf, Produktion und Hochschule
Ihre Produkte sind sehr schweizerisch –
reduced to the max und innovativ. Hat sie
Während ihres Studiums wollte sie ein
Praktikum bei Philippe Starck machen, sie
konnte ihn aber einfach nicht erreichen.
Da sie wusste, dass Alain Mikli die
Starck-Brillen designt, ihn aber auch nicht
erreichen konnte, verbrachte sie eine
halbe Nacht vor den Türen des Meisters
in Paris und hatte den Job.
Ein wichtiger Teil ihres Lebens ist die Zür-
cher ZHdK. Sandra Kaufmann teilt sich die
Leitung des Bachelor Studienganges der
Abteilung Industriedesign mit Nicole
Kind. Sie mag das neue Gebäude, das so
-
gleich man sich kaum irgendwohin unge-
stört zurückziehen könne. Umso mehr
geniesst sie ihre schlicht eingerichtete
Wohnung, in der Kunst dominiert. Sie
sammelt Uhren und Brillen, liebt die
Kombination von alt und neu, Brocken-
häuser sind ihre Schatztruhen; sie bereist
die wichtigen Brillenmessen dieser Welt
und immer wieder Japan.
Ihre Inspirationen holt sie auf Reisen,
beim stundenlangen Nachdenken und
aus der Kunst. Sagt’s und entschwindet
für eine Woche an die Biennale nach
Venedig. solsolito.com
Text: Suzanne Schwarz. Fotos: zvg
Sandra Kaufmann Industriedesignerin
«Das Wichtigste am Design ist der Mehrwert.»
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V O R S C H A U�f Oktober 2015
spectrooms Nr. 5/2015 erscheint am 16. Oktober 2015
Küchen- und Küchengerätehersteller1 besitzen an
Messen magnetische Anziehungskräfte. Für die Be-
sucher der kommenden Bauen & Modernisieren
Online-Voting zum «Swiss Kitchen Award» … uns
auch, und wir zeigen, was zur Auswahl steht. 2 ist ein
spannendes Buch, erschienen im vdf, dem Hoch-
schulverlag Zürich. Wir lesen uns ein und zeigen
entsprechend realisierte Beispiele.
Die Werkschau führt uns ins Tessin, in einen Familien-
betrieb mit 160 Mitarbeitenden, der sich einen Spit-
zenplatz in der Anfertigung von hochqualitativen
Glas-Elementen im Innenbereich3 erobert hat.
Unsere Wohnreportage entführt in die noblen
Hamptons auf Long Island. Hier lebt und arbeitet die
Textildesignerin Karen Comerford.4 Mit ihrem Stil-
mix im Haus und Möbelgeschäft macht sie den New
Yorkern Mut zum persönlich inspirierten Wohnen.
VSI-Innenarchitektur5 passt sich Gegebenheiten und
Kundenwünschen an. Zwei Beispiele: Mailand mit
wenig Mitteln, dafür Ideen. Luzern an bester Lage
angenehm uneitel.
Das Bewusstsein für ressourcenschonenden, ver-
antwortungsvollen Konsum wächst. Nicht einfach
hingegen ist es, auch die entsprechenden wohlge-
formten Produkte6
Archaische, teilweise ehemals aus der Not gebore-
ne 7 sind gefragter denn je, z.B. Filz, Woll-
tuch, Viscose. Natürlich stellen wir auch die neuen
Herbstkollektionen vor.
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