Sound Und Recording - November 2012
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Transcript of Sound Und Recording - November 2012
Editorial>Nicht totzukriegen, dieser Röhrensound< - so könnte man es
salopp ausdrücken. Im Gegenteil! Denn die schönlärberische
I(angbeeinflussung ist sogar mehr denn je erwünscht, um un-
terkühlte DAW-Mixes auf Temperatur zu bringen. Ein solch klarer
Sound, wie man ihn heute mit kleinsten Recording-Setups realisieren kann - fur
viele Homerecordler in den 8Oer-lahren reinste Utopie -, ist eben doch nicht das
Maß aller Dinge. Dabei geht's gar nicht einmal um die >Patina< des so oft be'
schworenen Vintage-Tube-Sounds, sondern insbesondere auch darum, dass ein
gewisser Glue-Faktor die einzelnen Signale zusammenhält und den Mix insgesamt
homogener und musikalischer wirken lässt. Echte Röhrenprozessoren - wie z. B.
die des dänischen Herstellers Tube-Tech (siehe Firmenstory ab S. 86) - kann sich
nicht jeder leisten und machen auch nicht ftir jedes (Home-)Studio Sinn, daher
kommen die vergleichsweise kostengünstigen Plug-in-Lösungen wie gerufen.
Aber taugt's auch was?
War dies bislang die Domäne der UAD-Plattform, holen seit einiger Zeit native
Plug-ins auf: Röhrensimulation auf hohem Niveau ohne zusätzliche DSP-Archi-
tektur. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder der schwedische Software-
Experte Softube auf, der sich mit der Emulation von Tube{echs Studiostandard
CL 1B einen Namen machte und nun mit dem Summit Grand Channel ein weiteres
Masterpiece nachlegt (siehe Test auf S. 48).Auch bei den neusten Plug-ins von
Native Instruments, der Premium Tube Series (S. 38), haben die Schweden mitge-
wirkt. Eine weitere Sensation im Nachmodellieren von Röhren-Gitarrenverstär-
kern ist das Plug-in bx_rockrack des deutschen Herstellers Brainworx Music.
Damit wären in dieser Ausgabe drei gute Beispiele versammelt, die belegen, dass
in der Simulation von Röhrenschaltkreisen eine neue Ara angebrochen ist.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe.
Iörg Sunderkötter
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I Chefredakteur SOUND & RECORDING
50UND 8 RIC0RDING für däs iPadDie digitale Version Von S0UND I REt0RDING, mit,integrierten Video-Tutorials, Klangbeispielen undzusätzlichen Bildstreckeh findest du'im ApD'Stoid
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II
'Aus iler neaen Pro Series!| - hanilselefiIierte ßöhren- in lleutschlanil geflrüfl anil uerhaat
SOUND 8 REIORDING 11112
NHALI
DAVID ))RAVErt 0GlLVlEPRODUII ERT CARTY RAEJEPSENS (AU tWE MAYBTIin Teenage-Song und lndustrial-Pop-Asthetik - wiekann das zusammen funktionieren? Zumindest ver-mutet man solch einen musikalischen Backgroundspontan nicht, wenn man den Sommerhit hll lilelhaybe hört. Wir sprachen mit dem Mann hinter denReglern, David uRaveu 0gilvie, dessen Kundschaftnormalerweise eher aus dem Industrial-Lagerstammt ...
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ROHRENKULT0b Gitarrenamps oder Studio-Prozessoren - Röh-rensound wird im digitalen Zeitalter hoch ge-schätzt. Gleich drei interessante Plug-in-Simulationen haben wir dazu getestet: Nl PremiumTube Series (S. 38), Softube Grand Channel (S. 48),und Brainworx bx_rockrack (5. 52). Außerdemhaben wir uns bei Tube-Tech (S. 86) angeschaut,wie dort echte Röhren-Prozessoren gebaut werden.
47 HIGH5PEED FÜR APOTLOtndlich ist nun auch die angekündigte Thunder-bolt-Erweiterungskarte für Universal AudiosInterface Apollo erhältlich, das damit das ersteAudiointerface mit dieser Schnittstelle überhauptist. Mit ihr soll die Kombination aus Audiointer-face und DSP-Lösung noch deutlich flotter mitdem Rechner kommunizieren. Was bringt's in derPraxis?
58 EVE AUDIO SC3O5Ein neuer Herstellelname, keineswegsaber ein Neuling der Branche: EVt Audiobaut seit 2010 Monitorboxen und hat in-zwischen acht verschiedene Modelle imProgramm. Wir haben uns den Monitor5ß05 näher angeschaut ... und getestet
I gemessen.
4 MAGAZIN INHALi s0tJND 8 REC0RDrNG11l12
66 lll/As KOsTET BAND-REI0RDING?In den vorigen Ausgaben haben wir einige Beispiele gesehen,
wie man als Band selber gute Aufnahmen machen kann, habenverschiedene Konzepte bewertet und auch schon einiges anEquipment betrachtet. Vor allem letzteres ist eine komplexeAngelegenheit, die wir nun in den nächsten Folgen genauerbetrachten wollen. Dabei geht es hier hauptsächlich darum,wie viel Band-Recording kosten darf und wie viel Equipmentüberhaupt gebraucht wird.
77 BEATPROGRAMMINGMOUSE ON MARSSeit fast 20 Jahren bewegen sich Andi loma und Jan 5t. Wernerals Mouse 0n Mars höchst erfolgreich und trittsicher in derSchnittmenge aus tanzbarer Dancefloor-Elektronik und ambitio-nierter Geräuschkunst. In diesem Beat-Programming-Workshopgeben die beiden einen tinblick in die [ntstehung ihrer hochkomDlexen Rhythmusstrukturen.
SOUND 8 RECORDINGllI12
.;,i www.sound-and-recording.de
MAGAZIN INHALT 5
Inhalt 1MAGAZIN3 Editorial
8 News: Aktuelles aus dem Recording-Markt
14 TOP 5 GEAR: Die besten Monitor-Controller (bis 500 Euro)
97 Vorschau / Inserenten
98 Kolumne >Fade OUT(
98 Impressum
REPORI16 Mixpraxis: Carly Rae fepsen: CalI Me Maybe
74 Bavaria Musikstudio - Orchesteraufnahmen zum Film
Wer's glaubt wird selig!
TESTBERICHIE32 Universal Audio Apollo - Thunderbolt-Option-Card
38 NI Premium Tube Series - Röhren-Prozessoren als Plug-ins
42 Avid HDX-PCIe & AAX - Pro-Tools-Hardware im Praxistest
48 Softube Summit Grand Channel - EQ- und Kompressor-Plug-ins
57 Brainworx Music bx_rockrack - Gitarrenamp-Simulation
58 EVE Audio SC305 - Nahfeldmonirore
63 ProjectSAM Orchestral Essentials - Sample-lnstrument fur
NI Kontakt (Player)
PRAXIS66 Band-Recording - Was kostet Band-Recording?
72 Beat-Programming - Mouse On Mars
78 Sounds like ...: Die Toten Hosen - Legendäre Gitarrensounds mit
NI Guitar Rig
80 Studiotipps - Kniffe, die die Welt verbessern
KU IT86 Tube-Tech by Lydkraft- Firmenstory
92 Love The Machines - jomox Xbase 09 (* 1996)
94 Vintage-Fx - Roland Flanger SBF-3 25 (*L979)
SOUND 8 RICORDING ONTINE
Videos 8 Klangbeispiele gibt's auf unserer Website im Bereich rAktuelleAusgabe,r Mit der Fingabe des Webcodes lassen sich die lnhalte direktauf f inden
1.2012
FOSTEX MR-8 MKll intl. zGB GF card, cF card MultitrackerDer ul t imat ive , ,Überal l -Aufnehmen" Mult i t racker. Der MR-8 MKll ist der bedienungsfreundl ichste digi tale Mult i t racker über-
haupt. Wer mit einem Kassettenrekorder umgehen kann, wird auch hiermit innerhalb weniger Minuten nach dem Auspacken
seine ersten Mult i t rack-Aufnahmen machen können. Neu beim MR-8 MKll ist die USB Host Funkt ion, die den einfachen An-
schluss eines handelsübl ichen CD Brenners via USB ermögl icht - Ein CD Master zu erstel len, war noch nie einfacher.
RECOO04335-OO0
FOSTEX PM-1 MKll Studiomonitor akt ivDiePM-1 sindinderLage,extremhohenSchal ldruckakkuratüberdasgesamteAudio-Spektrumzuerzeugen.Mit l20WattGesamtleistung und einer Basswiedergabe, die vol l und dynamisch ist sowie einem lebhaften High-End, das vorVital i tät sprüht,
l iefert die PM-1 genau die Klangqual i tät , die normalerweise die Domäne von Monitoren sind, die tausende Euro kosten. Beson-
dere Merkmale sind ein UFLC 25 mm Soft Dome Hochtöner ein 130 mmWoofer und eine Eingangspegelkontrol le.
RECOOO4422'OOO
UNIVERSAL AUDIO710 Twin Finity Ch/UAD-2 SOLO Studio Bundle1-Kanal Vorverstärker mit Doppelsignalweg (Class-A Röhre undTransimpedanz Solid State), phasenrichtige Twin-Finity Klangmi-schung (Röhre/Solid-State), hochohmige lnstrumenten-Dl, XLR
Mikrofoneingang, XLR Line-Eingang und XLR Line-Ausoano.
Infil, aAD-z uual niler aAD-z Salellirc 0uail
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TASCAM.SIONAL
TASCAM IU2Audio Interface für
iPhone/iPad/Mac/PCl Das lU2 von Tascam lst ein Audio/MlDl-
Interface füi die mobile Aufnähme mithilfe
eines Apple iPhone, iPad oder iPod Touch 4G.Dank der vielseitigen Anschlussmöglichkeiten
kann es auch mit Macintosh- und Windows-
Computern genutzt werden und unterstütztWDM sowie CoreAudio und CoreMlDl.
PCM0011458-000
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UNIVERSAL AUDIO 4-710dlUAD-z Quad Core Stüdio Bundle4-Kanal Preamp inkl . DSP-CardACHTUNG! Zeit l ich befr istete Sonderakt ionl Bei diesem l imit ierten Bundle erhält der Käufer eines 4-710d eine UAD-2 Quad Core KarteKOSTENLOS DAZU ! ! Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit, das DSP-Potenzial der UAD Powered Plug-lns für lhre Produktioneneinsetzen zu können I RECO0l 0006-000
UNIVERSALAUDIO 4-710dlUAD-2 Satellite Quad Core Studio Bundle
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DOJADAMPROFESSIONAL AUDIO
Adam Audio A5X Studiomonitor aktivFactory Refurbished. Volle 5 Jahre Hersteller Garantie!Wie al le Model le derAX-Serie verfügt auch derAX5 über den hauseigenen X-ART Hochtöner, Unzähl ige Hörtests bestät igendie Ausnahmestel lung des A5X und belegen damit die technischen Werte, die den Monitor als Klassenprimus ausweisen.REC0010071-000
Einen so hochwertigen Studiomonitor hat es zu diesem Preis noch nicht gegeben. Mit einem 5" TieftöneL bestehend aus einerKohlefaser-Sandwichmembran und dem Hartschaumstoff Rohacell@, ausgestattet bietet der 45 Monitor die von ADAM Audiogewohnte Detailtreue. Die eingebaute Aktivelektronik ist mit 2 x 25 W direkt an die einzelnen Lautsprecher gekoppelt undauf der Rückseite befindet sich ein Panel mit vielfältigen Möglichkeiten, um den Lautsprecher an die Raumakustik bzw. denpersönl ichen Geschmack anpassen zu können.RECO0O5961-OO0 schwarz RECOOO5965-000 weiss
cl y n a Ir cl i o,ä,cöiistii,ü$
TC ELECTRONIC BMC.2MONITOR CONTROLLERBMC-2 ist ein High End Digi tal /Analog Converter miteinem qualitativ hochwertigen Monitorcontroller. Egal ober analog oder digi tal eingebunden wird, dieser Monitor-controller ist in jeder Situation ein idealer Partner.
DYNAUDIO BM 5A MKIIDie BM 54 Monitore sind inzwischen zum Studiostandard in derPreisklasse bis 1000 Euro geworden. Dies haben die BM 54 Mo-nitore vor al len Dingen ihrer Genauigkeit und Klarheit zu ver-danken. Jetzt hat Dynaudio den ursprünglichen Entwurf nocheinmal kräftig überarbeitet und verbessert. Das Ergebnis: BM54MKll Nahfeld-Monitore mit der präzisesten in Handarbeit herge-stellten Treiber-Technologie, die Dynaudio je hergestellt hat.RECs10
DYNAUDIO BM 6A MKII. Handgefertigte Aluminium-Treiber . Hochauflösender 1.1 "Soft Dome Hochtöner: Aluminium-Schwingspule . Präzise HF-Waveguides r Erweiterte 7 " Woofel Alu m i n i u m-Schwin gspu-le . hochwertiger 2-Kanal 50-Watt RMS-Verstärkero ' l 17dB SPL peak Leistung . Frequenzgang von 4BHz bis21kHz analoge HE, ME LF Raumanpassung. High-Pass Fi l terbei 60/80H2 für eine perfekte Subwoofer Anpassung.REC501
DYNAUDIO BM 12A. Handgefertigte Neodymium-Treiber . 8" Woofer Neodym,Kapton-Schwingspule . 1.1" Soft Dome Hochtöner; Neodym,Aluminium-Schwingspule . lntegr ierte Posit ionierungs-Fi l ter(LF / MF / HF Shelving / Notch) . 60/80H2 Hochpassfilter fürSubwoofer Anpassung . Symmetrische analoge XLR-Eingang. 50W100W Tweeter / Woofer Verstärker . Eingangsempfind-lichkeits-Schalter C1 0 | +4 dB) . 61;O-1-ED . Thermischer Ver-stärker Schutz REC502
.....fi räffi.,'Äü .iö fi$: Stüd.|omonitor aktiv
DEALl
TC VOICE LIVE RACK + TC ELECTRONIC IMPACT TWINInklusive TC MP 75 MikrofonDer Voice Live Rack ist das neuste Mitglied der Helicon Familie und bietet die gleiche intuitive Bedienung wie sein kleiner BruderVoice Live Touch.Ausgestattet mit einem hochwertigen Mikrofoneingang, Gitarren-lnput und jeder Menge Effekte, ist der Voice LiveRack mehr als nur ein Effektgerät: Von Doublings über Chöre bis hin zu Hardtune-Vocals lässt dieser Alleskönner keinen Effekt-wunsch offen, egal im Studio oder auf der Bühne!Der lmpactTwin ermögl icht endl ich das naturgetreueWandeln von analogen Sounds in digi tale. Mit ihm hört s ich somit der Soundgenauso im wie außerhalb des Rechners an. Die zwei hochwert igen lmpact l l l PreAmps sorgen für vol len Klang in Studioqual i tätauch unterwegs.REC521
AUTOR: MARI(US THIEL
Neumann spielt Quartett!Um die Pausen im Studio zu versüßen, hat der Mikofonspezialist Neumann jetzt die klanglich zwarvöllig irrelevante, aber spaßige iPad-App The Microphone Card Game veröffentlicht. Analog zumKartenspiel Quartett gewinnt derjenige, der genau weiß, welches Mikrofon den größten Schall-druck verträgt, am wenigsten rauscht, die meisten Richtcharakteristiken besitzt oder am längstenam Markt ist. Natürlich kann man die App abseits vom Spiel auch als umfangreichen Produktkata-log ftir Neumann-Mikrofone verwenden. Das Neumann Quartett lässt sich sowohl im Multiplayer-Modus via Bluetooth als auch alleine spielen. Erhältlich kostenfrei im Apple iTirnes App-Store.www.neumann.com
Monat des Schwermetallsbei Toontrack
Auch in diesem |ahr erklärt der
schwedische Softwarehersteller
Toontrack den Monat November
zum traditionellen Metal Month.
lm Zuge der Firmenweiten
Schwermetall-Huldi gung werden
diesmal insgesamt sieben neue
Produkte veröffentlicht.
Den Anfang macht Drum Library Rock Solid EZX ftir den EZdrummer und SD2.0.Federfrihrend bei den Aufnahmen war diesmal Randy Staub, der als Mix/Recording-Engineer für Klassiker wie Metallicas Black Album oder Mötley Crües Dr Feelgood verant-wortlich war. >Saiten<<-Unterstützung gibt es derweil vom Paket Metal Guitar Gods mitPresets zahlreicher Amp- und Speaker-Simulationen.
Ergänzt werden die Veröffentlichungen von zwei neuen MIDI-Packs ftir Metal-Drums, Producer Presets ftir den Superior Drummer 2.0 und stark reduzierte Metal-Bundles fur die Sampler EZdrummer und SD2.0.
Ebenfalls werden ab November erstmals feste Bundles derEZmix2 Plattform mit ie-weils sechs EZmix-Packs nach Wahl erhältlich sein.Mehr zum lauten Monat bei Toontrack unter:www.toontrack.com
Genelec-[iebesbeweis
Wer bis zum
16. Dezem-
ber seinen
bildgewor-
denen Lie-
besbeweis
an seine
Genelec-
Lautspre-
cher auf der
Facebook-
Seite des Herstellers postet, erhält eine
originale Genelec-Tasse im Gegenzug.
Darüber hinaus nimmt er automatisch
an der großen Genelec-Weihnachtsver-
losung teil, bei der es ein Paar Genelec
802O-Lautsprecher in poliertem Alumini-
um zu gewinnen gibt. Infos zum Foto-
Posting unter:
www. showusyourlove.de und
www. facebook. com/gen elecpro
#funwu-sff#{fp lr;rlp,
Neue Mikrofonmodellevon s0ntrOn rcs
Mit den beiden Großmembran-Modellen STC-20 und STC-3X stellt der britische Hersteller Sontronics seine neusten Studiomikrofonpakete inkl.Zubehör vor. Während das STC-20 speziell für Gesangs- und Sprachaufnahmen optimiertwurde, ist das STC-3X als vielseitiger Allrounder gedacht. Neben dem Einsteiger-SetSTC-20 möchte das STC-3X mit einstellbarer Richtcharakteristik (Niere-, Kugel-, oderAcht), zweifacher Pad-Schaltung sowie einem zweifacheschaltbaren Hochpassfilterpunkten. Beide Sets beinhalten eine Spinne und einen Pop-Schutz mit Nylon-Bespan-nung sowie ein 5 Meter langes XLR-Kabel plus Mikro-Tasche. Alle Käufer erhalten ab-gesehen von einer lebenslangen Garantie zudem die Software Toontrack EZdrummerLite kostenfrei in Form eines Download-Codes mitgeliefert.
Die PACKs werden in Deutschland exklusiv von Audiowerk e.Kfm. und in der Schweizexklusiv von Audio Bauer Pro AG vertrieben. Das STC-20 PACK ist fur 220 Euro erhält-lich, das STC'3X PACK kostet 333 Euro. Beide Komplett-Sets sind ab sofort verftigbar.www.audiowerk.eu
8 MAGAZIN NEWS E STORIES SOUND 6 RECORDING11I12
Audiowerk übernimmt Slate-Vertrieb
Mit Slate Digital erweitert der Hargesheimer Distributor Audio-
werk sein Portfolio um einen weiteren Hersteller aus dem Bereich
Audio-Software-Plug-ins. Das Unternehmen des amerikanischen
Musikproduzenten
Steven Slate setzt
gezielt auf die Soft-
ware-Emulation
komplexer Audio-
prozessoren nach
analogem Vorbild,
wie z. B. mit der
Virtual Console
Collection oder der analogen Bandmaschine VTM. Audiowerk
wird in Kooperation mit dem Einzelhandel in Österreich, Deutsch-
land und der Schweiz die Software von Slate Digital nach eigenen
Angaben in Zukunft günstiger als im Online-Kauf anbieten kön-
nen. Dabei werden sowohl Box-Versionen als auch digitale >Elect-
ronic Copyu-Editionen in den Handel kommen.
www.audiowerk.eu
lK Multimedia aktualisiert seine iOS Vokalsoftware VocaLive
Die Vokal-Effekt-Software Vocdlive ftr iOS liegt nun in Version
1.5 vor. Der mobile Vokaleffekt-Prozessor fur iPad, iPod Touch und
iPhone erhielt viele interessante Erweiterungen und Verbesserun-
gen. Eine Neuerung ist der hinzugekommene MIDI-Support. iRig
MlDl-lnterface-Nutzer können die via MIDI verfugbare Parameter-
kontrolle direkt als kostenloses Add-On nutzen. - fur alle anderen
MIDI-Lösungen lässt sich das Feature als In-App-Kauf integrieren.
Neben iTunes und E-Mail lassen sich Eigenkreationen nun auch
direkt über SoundCloud und FTP mit anderen teilen.
Auch das Interface wurde grundlegend überarbeitet, ebenso
der integrierte Recorder, der in der iPad-Version auf acht und in
der iPod/iPhone-Variante auf vier Spuren erweitert werden kann.
Digitaler Audio-support besteht ab sofort fur alle erhältlichen 30-Po l- bzw . Li ghtn in g- Port-komp atib len Audiointerface s.
Vocalive 1.5 ist ftir 17,99 Euro oder als kostenfreies Update ftir
bestehende Nutzer über den App-Store erhältlich, ebenso eine
kostenfreie, per Zukauf erweiterbare Version. Mehr unter:
www.ikmultimedia.com
SOUND 8 RECORDINGllI12
AVID wird 25Kostenfteies Guburtstags-Bundle beim Kauf von AVID Pro Tools 10I Eleven Rack N lh
{:3;W ff # .,,ffi q,;,F fi*ä"".tBis zum 31.12.2012 gibt es zur Feier von Avids 25-jährigem Geburtstag bei Kauf und Registrierung einesAvid Eleven Rack und Pro Tools lO Systems (Bundle sowie Software) ein Plug-in-Bundle gratis.
Das Eleven Rack Paket besteht dabei aus den sieben Plug-ins Eleven LE, Mooger Fooger Bundle (4 Plug-ins), Reverb One und Tel-RayDelay im Wert von 1.140 Euro sowie bei Pro Tools l0 aus den zwei Plug-ins: Reverb One und Tel-Ray Delay im Wert von 380 Euro.
Mehr Informationen gibt es unter: www.protools-promotion.de und www.musikundtechnik.de
Mini-PC 50-MPt1 statt Notebook Taschenklavier für i05iGrand Piano
Steller-Online präsentiert mit der neusten SO-MPC-Baureihe ein mobiles Mini-PC-Konzept, welches Notebooks im Pro-Audio-Bereich echte Konkurrenzmachen könnte.
Der erste Serien-Spross namens SO-MPC I kommt im handlichen Alu-Kofhrgehäuse
und ist nicht größer als ein Kamerakoffer. Das 7 kg leichte System wurde als Alternati-
ve zum Notebook fur mobile Recording-Zwecke entworfen. Mobile Mehrkanallösungen
brauchen bei Audio- und Videohardware FireWire oder einen Ex-
press-Card-Slot, die jedoch in Notebooks
immer seltener verbaut werden. Die Aus-
wahl an Interfaces ist mittlerweile sehr be-grenzt, beim Mini-PCs lassen sich diese
Schnittstellen jedoch per PCle-Erweiterung
nachrüsten. Ausgestattet ist die Standard-
variante mit einem Mainboard mit Intel
277 Chipsatz, einer CPU mit 4 x3,5GHz
sowie B GB DDR3 RAM. Als Systemplatte
kommt eine 120-GB-SSD nrm Einsatz, die
mit Windows 7 Professional 64Bit fur den
A/V-Betrieb vorkonfiguriert ist. Die Audio-
platte ist von 500 GB bis 3 TB zu haben.
Alle Festplatten sind RAID-Edition-HDDs,
die für den 2417 -Betrieb zertifiziert sind.
An externen Anschlüssen finden sich jeweils 4 x USB 2.0 und 3.0, 3 x eSATA, 2 x
Gigabit LAN, ein DVI- und zwei HDMl-Anschlüsse sowie WLAN und Bluetooth 4.0. Als
Besonderheit ist auch eine WlDl-Schnittstelle integriert, mit der sich das Monitorsignal
kabellos auf jeden beliebigen Monitor oder LCD/LEDiIV mit HDMI-Eingang übertragen
lässt. Die Standard-Variante des SO-MPC1 ist ab 1.499 Euro via Steller Online erhält-
l ich: www.steller-online.de
IK Multimedia stellt mit iGrand Piano eine der
ersten I(l avier{irtu al isierun gen mit professionel-
lem Anspruch für Apples iPad vor. Die App ent-
hält 18 Grand- und Upright-Pianomodelle. Laut
Hersteller soll die Qualitat der Samples in etwa
auf dem gleichen Niveau wie dem etablierter
Mac- und PC-Lösungen liegen und auch eine dif-
ferenzierte Ansprache sowie eine ausgesprochen
niedrige Latenz bieten. Die zahlreichen Parame-
ter sollen sich auch per MIDI bedienen lassen.
Hizu kommen ein Metronom und ein Recorder
(WAV/M a).Dank CoTeMIDI dürften die meisten
Masterkeyboard-Lösungen genau wie das iRig
Keys aus gleichem Haus nahtlos mit der App
zusammenarbeiten. Mehr zum 15,99 Euro teu-
ren Taschenklavier unter:
www.ikmultimedia.com
Traktor KontrollTvon Native Instruments
Mit T?aktor Kontrol 22 schickt Native Instruments seinen neusten 2 + 2 DJ-Controller insRennen. Der 22 vereint den Komfort eines analogen DJ-Deck-Mischers mit der Flexibilitäteines Digitaldecks inklusive integriertem USB-Audiointerface. Neben der Möglichkeit, klas-sische Turntable- oder CD]-Einheiten anzuschließen , liefert der 22 natürlich auch Zugriff aufdie vinuelle Deck-A,rchitektur der mitgelieferten Software Traktor Pro. Über die auf der Geräte-oberfläche verbaute Encoder- und Regler-Matrix lassen sich darüber hinaus alle wichtigenFunktionen der virtuellen DJ-Plattform fernbedienen. Der mit 24-Bit-Wandlern und XLR-Ein'gängen ausgestattete Kontrol 22 dntfte laut Hersteller vor allem flir Professionelle Club-DJsund Performer interessant sein. Das Paket kommt komplett mit der neusten >TYaktor ScratchPro 2<-Version inklusive Traktor Soatch Timecode. Mehr zum ab November ftir knapp 800Euro erhältlichen Traktor Kontrol 22 viawww.native-instruments. de
1O MAGAZIN NEWS 8 STORIES
Epic World - Cinematic Landscapes von
Eduardo Tarilonte ist das perfekte Tool
für Komponisten und Sound Designer
zur Produkt ion von Atmos und Sphären
für Dokumentat ionen, Video-Spiele, New
Age und Fi lmmusik.
Epic World enthält 45 Instrumente (30
melodische und 15 perkussive) sowie
über 100 Soundscapes, Flächen und
Effekt-Konstruktionen erstellt, insgesamt
170 Patchesl
weitere Produktevon Eduardo Tar i lonte:
DesertWinds
1,49,- €
Sample Logic macht einen Riesen schritt mit Cinematic Guitars 2-einer Sammlung von über 1200 atemberaubenden Instrumentenund Multis - keineswegs nur ,,irgend eine andere Gitarrenlibrary"!Bei der Produktion von CG 2 sind die Designer von Sample Logic indie Tiefen des Recording Prozesses vorgedrungen und haben nichtsausgelassen um innovative Wege zu finden einzigartige nie gehörteKlänge aus Gitarren zu zaubern, fernab von al lem was herkömmli-che Gitarrenlibraries darstellen.
Cinemotrc Strings 2Cinematic Strings 2.0 ist eine komplett überarbeitete und aktuali-sierte Version des u rsprü nglichen Orchestra I Strings Sa m ple-Libra ry.Die Aufnahmen wurden in der weltbekannten "Verbrugghen Hall"des Sydney Conservatoriums gemacht, die für ihren einzigartigwarmen und satten Streicherklang berühmt ist. Diese neue Versionbietet neben einem abgeschlankten lnterface vor allem auch einnoch besseres Legato als die Vorgängerversion, Cinematic Strings2 erfüllt exakt die Bedürfnisse der Komponisten für die heutigen-Fi lm-. Fernseh-und Videosoiel- lndustr ie.
@rm*sEro MedievolLegendsEra Medieval Legends ist eine einzigartiges
vir tuel les Instrument von Eduardo Tari-
lonte, dem Entwickler von so renommier-
ten Libraries wie Forest Kingdom, Desert
Winds und Epic World, Era bietet lhnenden Zugang zu einem umfangreiches Set an
seltenen histor ischen Instrumenten. Al les,was Sie für lhre Mit telal ter, Renaissance
oder Fantasy Produktion benötigen, finden
Sie in diesem vir tuel len Instrument,
www.bestservice.de o [email protected] . tel: 089 -45228920
Vom iOS-Device zum Field-RecorderTascam macht's möglich
Tascams neues iM2x-Modul erweitert Apples iPhone 4, iPad oderden iPod Touch 4G zu einem vollwertigen mobilen PCM-Audio-recorder. Das Ansteckzubehör bietet zwei I(ondensatormikrofone inX/Y-Ausrichtung samt entsprechender Vorverstärker in einem
handlichen Gehäuse mit
Dock-Anschluss. Die Tech-
nik soll äußerst neben-geräuscharm arbeiten und
sogar mit Schalldruck-pegeln von bis zu 125 dB
klarkommen. Mithilfe des
Eingangsreglers, einer
Pegelanzeige und einemLimiter dürfte sich die Be-
dienung analo g zur Hand-
held-Recorder-Serie von
Tascam ähnlich anwender-
freundlich gestalten. Eine
entsprechende 2-Spur-
Recording-App lässt sich
über Apples iTunes-Store
kostenfrei herunterladen.
Zettgleich schickt Tascam aber auch noch einen anderen iOS-
kompatiblen Aufsteck-l(andidaten ins Rennen. Der iXJ 2 verzichtet
zwar auf integrierte Mikrofone, bringt aber dafur die Anschluss-
möglichkeit ftir ein eigenes Mikrofon bzw. ein Instrument mit. Das
Gerät verarbeitet per Umschalter bis zu zwei Mono- oder Stereo-quellen fur die wahlweise auch eine Stromversorgung ftir Tonader-
gespeiste I(einstmikrofone bereit steht. Der interne A/D-Wandler
verspricht ebenfalls geringes Eigenrauschen sowie beste Audio-
qualität. Per USB-Kabels lässt sich der iXI2 sogar während der
Aufnahme laden.
Beide Add-On-Geräte sollten in Kürze verftigbar sein - die Prei-
se werden dann bekannt gegeben. Mit dem neuen Dockanschluss
des aktuellen iPhone 5 sind die Tascam-Geräte derzeit noch nicht
zu betreiben. Ob und wann es eine Adapterlösung bzw. eine speziel-
le Gerätevariante geben wird, ist noch nicht bekannt. Mehr Infos
www.tascam.eu
Apogee Vertrieb für Deutschlandab sofoft bei Sound Seryice
Die Sound Service Europe-
an Music Distribution über-
nimmt künftig exklusiv den
deutschlandweiten Vertrieb
süLJnd & särvice
frir die Produkte der Marke Apogee. Der amerikanische Hersteller
Apogee ist vor allem ftrr seine digitalen Audio-Hardwaresysteme ftir
die Mac-Plattform bekannt. Mit den neusten Produkten Jam und
MiC ergänzte der Hersteller sein Portfolio nun auch um zwei spe-
ziell auf Apples iOS-G eräteserie optimierte Hardwarelösun gen.
Mehr unter
www.sound-service.eu
APOGäE
12 MAGAZIN NEWS 8 STORIES SOUND 8 REiORDINGIlIlT
Neue UAD-2 Hardware I Bundles
Die Audiospezialisten von Universal Audio stellen das neuste DSP-Flaggschiffihrer UAD-2-Pro-duktfamilie vor. Mit der UAD-2 Octo steht ab sofort auch eine PCIe-Karte mit acht Prozessorkernenauf SHARC-Prozessoren bereit. Gleichzeitig senkt der Hersteller die Preise für die bisherigen Modellemit ein, zwei oder vier Recheneinheiten.
Ebenfalls neu ist die Verftigbarkeit der Bundles >Custom< und >Ultimate<. Für weniger als 500Euro Aufpreis bekommt man im Laufe von 45 Tagen nach dem Hardwarekauf einen Gutschein überdrei Plug-ins nach Wahl. Wer auf Nummer Sicher gehen will, erhält mit dem Ultimate-Paket für6.712 (PCIe) bzw 6.101 (FW) Euro das Komplettpaket mit allen momentan erhältlichen Plug-ins mitSatellite-Quad- oder PCle-Karten-Unterstützung. Mehr unterwww.uaudio.com
Sony Sound Forge für MacDieser Audio-Editor ließ schon vor lahren (damals noch unter dem Label Sonic Foundry) Mac-User
neidisch ins Windows-Lager schielen. Nun veröflentlicht Sony zum ersten Mal eine ftir Mac kompi-
lierte Version von Sound Forge. Sound Forge Pro Mac 1.0 bietet Mehrkanal-Audiobearbeitung und
Aufzeichnung unter OS X (10,7/10.8), Die Suite enthält eine breite Palette an Mastering- und Repa-
ratur-Plug-ins von iZotope und Zplane, eingerahmt von einer komplett an die Mac-Plattform ange-
passten Bedienoberfläche. Sound Forge Pro 1.0 bietet darüber hinaus Audiobearbeitung in einer
Auflösung von bis zl64-Bit bei 196 kHz bei simultaner Aufzeichnung von maximal 32 Kanälen. Die
Software ist ab dem 13. September für 329,95 Euro als Box oder Download erhaltlich. Mehr unter
wu/w sonvcreativesoftware. com
NIUE StRl[: T()P 5 6tARDie
Welches ist das angesagte Equipment fur
Bühne und Studio, welche Geräte gehören
aktuell zu den Topsellern? Mit der Rubrik)TOP 5 Gear< hören wir uns regelmäßig in
den Recording- und Studio-Abteilungen im
Fachhandel um nach Meinungen, Erfahrun-gen und guten Equipment-Tipps.
MONITOR (ONTROTIEREine wichtige und sinnvolle Ergänzungzur
DAW sind Monitor-Controller, zumindest dann,
wenn das verwendete Audiointerface keinen
die Monitor (bis 500 Euro)ControllerbestenFachhandels:Topsellerdes
Regler für die Master-Lautstärke besitzt. Ein
Monitor-Controller ist erstens handlicher als
das Regeln der Lautstärke im Mischpult der
naW, aber es gibt einen wichtigen klanglichen
Grund: Steuert man den Ausgang des Audio-
interfaces mit niedriger Lautstärke an, geht das
auf I(osten von Auflösung und Dynamik.
Die meisten empfehlen passive Schal-
tungsdesigns, da das Ausgangssignal des
Audiointerfaces auf dem Weg in die Monitor-
boxen möglichst keine Bearbeitung erfahren
sollte. Werden hier in der Profiklasse Tausen-
de von Euro investiert (2.8. CraneSong Avo-
cet), schauen sich Homerecording-Musiker
nach möglichst preisgünstigen Lösungen um.
Sehr beliebt sind daher die Geräte von SM
Pro Audio, aber auch der I{assiker unter den
Controllern, der Mackie Big Ifuob, ist gut ver-
treten. Wer mehr Wert auf Funktionalität,
Verarbeitung und Qualität legt, grerft zur
Monitor Station von Presonus oder zLrm SPL
2Control, der mittels Crossfeed-Schaltung fur
den I(ofhörermix die Abhörsituation über
Boxen simulieren kann.
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Marc Schulze, JustMusic
Was die Experten sagen ...
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Andy Bernhard, Rock Shop Karlsruhe
f*t*Ivrü[mn
Unser Verkaufsschlager ist der 5M Pro Audio Nanopatch. Ein wi tk l ich günst iges
und funkt ionel les Gerät wenn es datum geht den Monitor-Pegel vom Schteib-t isch aus zu regeln. Vom T[ Level Pi lot haben wir genau wie vom Nanopatchet l iche verkauft . lch persönl ich f inde das Iei l auch noch ein bisschen schicket 'Mit dem großen Aluknopf passt es opt isch r icht ig gut neben einen iMac.Mackies Big Knob ist im gehobenen Monitor- [ontrol ler-Bereich mit t letwei leschon ein echter Klassiker, auch wenn der Trend bei e in igen anspruchsvol lerenKunden mit t lerwei le eher zur Presonus Monitor Stat ion geht. Letzteres Getätwäre in dieser Preisklasse mit seinen viet tegelbaren Kopfhöretwegen derübr igen Ausstat tung her aber auch mein k larer Favor i t .
Die Monitor Stat ion von Presonus besi tzt re ichhal t ige Anschlussmögl ichkei tenund einen wie ich f inde sehr guten Kopfhöterverstärket. Fin z ieml ich stabi lesund übersicht l ich aufgebautes Gerät mit gutem Preis- /Leistungsverhäl tn is. lmniedr igeren Preissegment f inde ich vor al lem die passiv aufgebaute 5M PtoAudio M-Patch 2 wirk l ich gut, da s ie ausgesprochen rc leana daherkommt undfast überhaupt nicht r färbtr t . Die 2 [ont to l von 5PL ist zwar ein ganzes 5tückteurer, aber dafür qual i tat iv auch um einiges besset velalbei tet wenn auchklangl ich gar nicht so wei t von der M-patch 2 entfernt . Mit der TC Level Pi loterhäl t man für k le ines Geld eine prakt ische Lautstärketegelung zwischen DAWund Monitorsystem.
Der passiv aufgebaute SM Pro Audio Nano Patch Plus ist d ie ideale Lösung fürkleine Home/Projektstudios mit nur einem Monitorpärchen und mit schmalemBudget. Bei dem Mackie Big Knob, der den zweiten Platz belegt, kann man ge-trost vom VW Golf unter den [ontrol lern sprechen. Sol ide und schnötkel los zumvertretbaren Preis. Der drit te Platz wird vom Behringer Mini Mon belegt, dergemessen an seinem Preis mit re lat iv v ie len Features aufwarten kann, dieKonkurenzprodukte in dieser Preisspanne nicht vorweisen können. Auf Platzvier erneut SM Pro Audio mit dem M-Patch 2. Auch hier t r i f f t 5M Pro Audiogenau den Nerv des budgetbewussten Users. Last but not least folgt die Pteso-nus Monitor Stat ion, d ie von den hier genannten Geräten auch mein Favor i t is t .
Der Mackie Big Knob ist zu recht der meistverkaufte Monitor-Control ler in denTop 5: in puncto Qual i tät , Anschlussviel fa l t und Pteis i Leistung wirk l ich hervot-ragend. Der SM Pro Audio M-Patch ist in der Reihe der günst igste [ontrol lerund klangl ich in seiner Preisklasse durchaus in 0rdnung. Mit dem 5PL 2Controlkommen wir zu einem der hochwert igsten Geräte der Top 5. Neben einersuper Vetatbei tung sind hier auch Phasengenauigkei t und exakte Steteoab-bi ldung selbstverständl ich. Hier unterscheidet s ich f ür meine Begr i f fe ganzklar der Prof i vom Einsteiger!
Die Geräte von 5M Pro Audio s ind vor al lem bei Home-Recotdlern sehr bel iebt .Der 5PL 2Control h ingegen verkauft s ich vor al lem über die hohe gebotene
Qual i tät und die exquis i te Verarbei tung. 5ogar HiFi-Fans gtei fen seht gerne zudiesem Gerät! Die Monitor Stat ion von Presonus und Mackies Big Knob bietenin erster Linie mehr Flexibi l i tät was unterschiedl iche Setups angeht und sinddarum auch eher bei anspruchsvol leren Vorhaben gefragt, s ie werden v0n un-seten Kunden aber sel tenet gekauft . Wenn es einfach nur darum gehen sol l ,zwei Quel len und Monitorpaaren prakt ikabel und qual i tat iv umzuschal ten, istmeiner Meinung nach abet der SM pro M-Patch 2 wi tk l ich unschlagbat!
0b nun akt ive oder passive Schal tungstechnik bei den Monitor-Control lernklangl ich das Beste ist , darüber strei ten s ich die Gelehrten. lch vermute, dassdie Presonus Monitor Stat ion aufgrund dieser Diskussion im Ranking auf densechsten Platz gerutscht ist - zu Unrecht wie ich meine, denn hier wird einegroße Funkt ionsviel fa l t geboten wie u.a. e ine pf i f f ige Talkback-Schal tung.Aber es ist auch so, dass die meisten Leute zunächst neben ihtem Audiointet-face einen einfachen Lautstärkeregler auf dem Schreibt isch haben wol len. Wermehr wi l l und die Geräte k langl ich und hapt isch miteinander vergleicht , der istauch durchaus berei t , etwas mehr Geld auszugeben. Es muss natür l ich nichtgleich die 0ber l iga wie z. B. Crane5ong Avocet sein. Im mit t leren Preissegment
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,;it;,lfi lt ".i;l l 'r,it* *::;ril '; l l l ':e,.": fi i*" i '*r,;i i i i i i i"itt:ri"i:r* Ä,lru;i; 'ri ' i,,."iriri," -
i" l i ; i ' i i ; : io i i f l , t i " , : : : . . r1 ' : , . ,1 " , ' ; l r i ' r " i
lnkl . Spinr 'e 5M*mit Fopschutc
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kommt z.B. der SPL 2[ontrol sehr gut an, das als Besonderhei t d ie Crossfeed-Funkt ion füt den Kopfhörermix bietet .
SOUND 8 RETORDINGll I lT
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Vertr ieb für Deutschland und Österreich:
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Ein Teenage-Song und Industrial-Pop-Asthetik - wie solldas bitte zusammen funktionieren? lumindest vermutet man solch einen musikalischenBackground spontan nicht, wenn man den den Sommerhit Call Me lilaybehörL Wir sprachen mit dem Mann an den Reglern, David uRave< 0gilvie,dessen Kundschaft normalerweise eher aus dem Industrial-Laqer stammt ...
Das Sommerhlt-WunderDavid nRave( 0gilvie mixt [arly Rae,|epson:
16 PRAXIS MIXPRAXIS
Call l\e lVlaybe
SOUND 8 RECORDIN G ll I12
TEXT: PAUL TINGEN, UBERSETZUNG: DR. ANDREAS HAU, FOTOS: ADAM PW SMITH
eine der größten Hooks hatte, den ich in den
letzten fahren gehört hatte. Ich konnte es
kaum erwarten, den Song zu mischen. Ich
wusste gleich, dass das kanadische Radio den
Song lieben würde, und als er in I(anada ein
Hit wurde, fühlte ich mich in meiner ersten
Einschätzung bestätigt. Ich hatte aber nicht
die leiseste Ahnung, welches Hitpotenzial der
Song auch international hatte.<
Anderen ging es ähnlich. Call Me Maybe
wurde im September 2011 in Kanada veröf-
fentlicht, wo der Song bis zum Ende des
Jahres bis in die Top 10 aufstieg. Zu diesem
Zeitpunkt hörte ihn ein gewisser |ustin Bieber
im Radio und twitterte, Call Me Maybe sei
wohl der eingängigste Song, den er je gehört
habe. Aber selbst zu diesemZeitpunkt hätten
nur wenige erwartet, was dann geschah: CaII
Me Maybe wurde zum großen Sommerhit des
Jahres 2012 und dürfte der meistverkaufte
Song nach Somebody That I Used To Know von
Gotye (s. S&R 6.2012) werden.
In über 20 Ländern bele gte CalI Me
Maybe die Spitzenposition der Charts, darun-
ter I(anada, Großbritannien und die USA. Es
fol gten mehrfache Platinauszeichnungen
u. a. in Kanada, Australien, Neuseeland und
den USA, wo sich der Song über vier Millio-
nen Mal verkaufte. Auf einen Schlag wurde
aus dem fast vergessenen Castingshow-
Sternchen ein international gefeierter Star.
ZuHause in Vancouver grübelt Ogilvie
über diesen ungeahnten Triumpf. In der ka-
nadischen Musikszene kennt man ihn als
einen Top-Mixer und Produzenten sowie als
Musiker und l(opf des lakalope-l(ollektivs,das sich auf elektronischem Industrial-Pop
spezialisiert. Luftig-leichter, radiotauglicher
Pop ist also eigentlich nicht sein angestamm-
tes Terrain, aber Ogilvie hat sich im Verlauf
seiner mittlerweile 30-jährigen Karriere
schon in einer Vielzahl von Genres bewiesen,
neben Elektronik und Industrial u. a. auch in
Ambient, Alternative Rock, New Wave, Synthi-
Pop, Heavy Metal, Progressive Rock, Folk Pop,
Punk, Drum'n'Bass, TripHop und Techno.
Zu seinen I{ienten zählen Skinny Puppy,
Nine Inch Nails, The Birthday Massacre,
Marilyn Manson, Einstürzende Neubautenu.v.m. Gerade in den letzten Iahren war er zu-nehmend auch im Pop-Markt vertreten, z. T.
weil er regelmäßig mit Ramsay arbeitet, der
auch ein Mitglied der Pop'Band Marianas
Trench ist.
SONG.ANALYSECaII Me Maybe ist oberflächlich betrachtet ein
locker-flockiger Bubblegum-Popsong, der
sich in Text und Melodie sowie der Stimm-
fuhrung scheinbar an ein Teenager-Publikum
wendet. Hört man genauer hin, öffnet sich
eine weitere Dimension: Die Bassdrum spielt
ein hypnotisches Four-to-the-Floor-Pattern
und klingt sehr hart, besonders im Chorus,
wo sie fast monströs wirkt. Auch die Streicher
erscheinen sehr muskulös und liefern einen
der Haupt-Hooks des Songs. Gemeinsam be-
wirken Ifick und Streicher einen gewissen
Crossover-Appeal.
Die Gegenüberstellung jugendlicher Ele-
mente und eines ungewöhnlich sehr direkten
I{angbilds mit aggressiven Untertönen er-
klärt, warum der Song bei vielen verschiede-
nen Hörergruppen gut ankommt und liefert
damit vielleicht den Schlüssel fur den über-
wältigenden Erfolg. Zudem ist der vielschich-
tige Ansatz ein perfektes Vehikel fur Carly Rae
fepsens übersprudelndes Temperament, was
dem Song die nötige Authentizität verleiht.>>fa, sie hat schon so was Quirliges<,
kommentiert Ogilvie. >Josh und ich kennen
sie gut, und es war uns sehr wichtig, dass du
CALL ME MAYBE
Tavish Crowe
Erfolg braucht manchmal seine Zeit. Bereits
im März2011 rief Iosh Ramsay den mit ihm
befreundeten Mixer David >>Rave<< Ogilvie an,
um ihm von einem Song zu erzählen, den er
mit der kanadischen Sängerin Carly Rae lep-sen aufgenommen hatte.2007 hatte |epsenbei Canadian Idol teilgenommen und den
dritten Platz belegt; ihr 2008 veröffentlichtes
Debut Tug of War verkaufte sich nur mäßig.
Nicht jeder reagiert enthusiastisch, wenn es
um ehemalige Casting-Talente geht, dochOgilvie war neugierig. >Mir geftillt alles, an
dem Iosh arbeitet, deshalb mische ich seine
Sachen gerne. Also machte ich mich auf zu
seinem Studio, The Umbrella Factory, und
fand, dass der Song, den er mir vorspielte,
SOUND 8 RECORDINGll I12
gemischt von David Ogilvie im Wafehouse Studio A aufeinem SSL 4072-GTR-Pult mit Black E-Series-EQ
.::' i www.carlyraemuSic.c0m
MIXPRAXIS PRAXIS 17
in dem Song hören und fuhlen kannst, wer sie ist, dass ihre Per-sönlichkeit rüberkommt. Das geht nämlich in einer Produktion
bzw. einem Mix oft verloren, wenn die Lead-Vocals so homogeni'
siert werden, dass du dich nicht mehr richtig mit dem Sänger
identifizieren kannst. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben für
mich als Mixer, und ich gebe mir sehr viel Mühe, dass die Identi-
-#-3
David 0gilvie haI hll litle lvlaybe auleinem 72-Kanal SSL G-Series-Pult mitE-Ser ies-EQ gemischt, und zwar ineinem der großen Studiokomplexe inVancouver, den Warehouse Studios,die keinem Geringeren als BryanAdams gehören.
ICH WOttTE DIE ULTIMATIVEKICK KREILAUT DEN
EREN, DIE SUPERIRACK ANTREIBT.
tät des Künstlers rüberkommt, in diesem Fall eine fröhliche,
freche junge Frau mit großem Selbstbewusstsein.
Es ist ein Teenage-Song, und die meisten hätten es einfach
dabei belassen, aber Josh und ich haben alles daran gesetzt, ihm
etwas Besonderes zu geben. Wir haben es uns nicht leicht ge-
macht und Presets verwendet oder Spielereien eingebaut. Statt-
dessen haben wir einen etwas anderen, kreativeren Approachgewählt. Im Vergleich zu vielen anderen Pop-Sachen, die ich ge-
mischt habe, war diese Session ziemlich minimal. Das Arrange-
ment versucht nicht, jedes noch so kleine Loch zu fullen, und
beim Mix ging es mehr darum, das Vorhandene so herauszuar-
beiten, dass es dich örmlich anspringt.
Worum es Iosh vor allem ging, war, dass ich die Kick sehrpunchy mache und nach vorne mische. Er wollte, dass ich alles
versuche, sie ganz besonders klingen zu lassen. Ich glaube, ich
habe locker ein paar Stunden nur mit der Kick zugebracht. Ich
wollte die ultimative Ifick kreieren, die super laut rüberkommt
und den Track antreibt.
Als ich mit dem Mix fertig war, fand ich die Kick wirklich
sehr, sehr laut und hatte ein wenig Bedenken, dass der Bass-
bereich zu heftig sein könnte; ich fragte mich, ob ich es nicht
doch übertrieben hatte fur einen Popsong. Aber fosh und ich
sahen uns an, und wir meinten: ,So haben wir uns das vorge-
stellt.< Also haben wir den Song so ausgespielt, und als ich ihn
später im Radio hörte, dachte ich: ,Wow, klasse!<
Es scheintzu funktionieren, weil der Track genug Raum
lässt, den ich beim Mix auch unbedingt bewahren wollte, denn
dadurch kannst du den Punch der Kick hören, der auch auf
Computer-Lautsprechern, im Auto und in Läden, einfach überall
rüberkommen sollte.
Meine Erfahrung mit Industrial-Music hat mir geholfen, das
zu erreichen. Ich habe versucht, CaII Me Maybe das gleiche Feel
zu geben wie einem Nine-lnch-Nails-Song, dabei war mir eine
Pop-Sensibilität wichtig, die Leute sollten gar nicht bemerken,
wie aggressiv die Kick klingt.
Genauso mit den Streichern, die aus der Dose kommen. Es
ist ein Miroslav-Sample-Set, ein Orchester-Patch und ein EXS-
2|-Programm. Es passiert nur allzu leicht, dass die Streicher im
Track verloren gehen. Oft mischst du sie so laut, wie du denkst,
dass es gut klingt, und später, wenn du den Song im Radio
18 PRAXIS MIXPRAXIS SOUND 8 RECORDIN G ll Il2
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illii:liü$jii .ö:l ailEil$tfiliiäüiliüü:üiiü$:üiufi:;i,i iiäü:iiiieiliffü:üiä'tt:
04,.,9,üw,iiiä'nrrärtai,Deti',ilärh,eit, O,girüie bdnutlt aie peüetäu{omätion,::um 13rr1s,[1mEp ,,und iehärf' S-tä,üte äbzusenkenl (5F,ur 33).,
r1i-li.'. i.'-' 1" "1ilriii,Ll' i'".. i.u.'il 'l; 'ti ...'-. . .i.ill ,.
hörst, denkst du: ,Mann, hätte ich sie nur ein, zwei
dB lauter gemischt!<
Iosh und ich wussten beide, dass die Streicher
eine fette Hook fur den Song liefern, also hat er sie
mit elektrischen und akustischen Gitarren gedop-
pelt, damit sie kräftiger und aggressiver klingen.
Diese Gitarren habe ich gerade so laut hinter die
Streicher gemischt, dass du sie gar nicht bewusst
wahrnimmst, aber sie geben dem Song definitiv
mehr Ifick.
Normalerweise käme ich nicht auf die Idee, dass
Streicher und Gitarren sich so gut kombinieren las-
sen, aber in diesem Fall haben die Streicher so viel
Durchsetzungskraft bekommen sowie ein unge'
wöhnliches I{angbild. Wir mussten bloß unsere
Angst ablegen, die Streicher und die Kick zulautzu
mischen und die Vocals zu verdecken, die das dritte
wichtige Element darstellen. Der Gesang musste
kristallklar und doch aggressiv klingen.(
Mtx-sESStON rN PRO T00t5David Ogilvie arbeitet nicht gern im Rechner, gibt er
zu. >Das mache ich nur, wenn es absolut notwendig
ist, aber im Allgemeinen versuche ich, mit dem
Studio einen Deal auszuhandeln, damit sie mir ent-
gegenkommen und ich nicht In-the-Box arbeiten
muss. Wenn ich mit einem Pult arbeite, mische ich
immer auf einem SSL, wobei einer der Hauptgründe
ist, dass es in gutem Zustand sein muss, denn es
gibt nichts Schlimmeres als auf einem alten Pult zu
mischen, das nicht mehr richtig funktioniert.
Bevor ich einen Mix anfange, organisiere ich die
Pro-Tools-session nach meinem Geschmack -
eigentli ch ganz standardmäßig mit den Drums oben,
gefolgt von Bass, Gitarren, I(eyboards, Vocals und
den Effekten ganz unten. Farbkodierungen machen
es sehr viel leichter, sich in der Session zurecht zu
finden. Dann verteile ich die Sachen auf dem Pult.
Die Pro-Tools'session fur den Mix von Call Me
Maybe besteht aus 56 Mono- und Stereospuren, weit-
aus weniger als die ursprünglich aufgenommene
Spuranzahl. >Josh und ich haben die Session ^)vor
aufgeräumt und eine Menge Comping betrieben
20 PRAXIS MIXPRAXIS SOUND 8 RECORDINGllIlT
[d. h. verschiedene Take s zusammeng eschnitten),Carly ist eine starke Sängerin, fiir die Intona-tion und Timing keine Probleme darstellen,folglich ging es bei ihren Vocals lediglichdarum, die guten Takes zu finden und zusam-menzuschneiden.
Die Süeicher haben wir dramatisch run-tergemischt, z. B. bestanden die Strings in derStrophe aufden Stereospuren 52 und 53 ur-sprünglich aus 12 bis 14 Spuren.
Am oberen Ende der Session sind einRough-Mix (,Faders Up<) und der Master-Mix.Das anschwellende Piano und das Tamburinehatte ich aufder linken Seite des Pults, des'halb sind diese Spuren darunter angeordnet.
Normalerweise würden unter dem Master-Mix gleich die Drums folgen. Die Drums be-stehen aus 19 Spuren, und zwar nur eine Kickfür die Strophen (5), fünfKick-Spuren für denChorus (10 bis 14, zwei von Josh und drei, dieich hinzugeftigt habe). Spur 15 ist eine Snareund Spur 16 eine TR-808-Snare. 17 bis18sind Handclap'Samples, 20 ein Crash und19 eine Hi-Hat, wobei aber die meisten Hi'Hat-Sounds von den Drumlooos kommen(21 bis 24\.
Die Spuren 25 bis 29 sind die Gitarren,dann kommen zwei Bass-Synth-Tracks undeine Bassgitarre (30 bis 32), danach elfGe'sangsspuren (33 bis 44) und zuletzt, violetteingeftirbt, die Keyboards und Streicher.
Für das Revibe-Reverb aufden Strei-chern gibt es einen Aux-Track (50), direkt da-runter ist ein Streicherlaufin die Strophen-Streicher (52 bis 53), die von einer Akustik-gitarre unterfüttert werden (29).
Die Gitarre in der Bridge habe ich mitden Streichern (54) gruppiert, weil sie dieStreicher in der Bridge (55) doppelt. Sie istweniger eine Gitarrenspur, als dass sie dieStreicher unterstützt. Die Streicher im Choruswerden zusätzlich von Mellotron String-Samples ergänzt (56). Ich habe das großeGlück einen Freund zu haben, der all seineMellotrons und Novatrons minutiös abge-sampelt hat, denn die machen sich wunder-bar als Ergänzung unter Streicherspuren.<
DRUMS>Für die Schlagzeugbearbeitung bevorzuge
ich das Pult und Outboard. Die einzigen Plug-
ins, die ich verwendet habe, waren Metric
Halo ChannelStrips aufder Strophen-Kick (5)
und aufder Ghost-Snare (15). Die ganzen
Schlagzeugspuren liefen durch einen GML-
EQ, wobei ich alle fünf Bänder eingesetzt
habe, sogar ziemlich aggressiv mit Werten
von +5 oder 6 dB. Außerdem habe ich die
SOUND 8 RECORDING 11/12
Drums mit Parallelkompression bearbeitet,
und zwar mit dem SSl-Pult-Kompressor.
Hauptsächlich ging es mir beim Schlag-
zeug darum, die Chorus-Kick so massiv wie
möglich klingen zu lassen. In den Strophen
gibt's nur eine Bassdrum mit einem Pultec-
EQ drauf, der ftir mehr Punch sorgt. Im Cho-
rus sind funf Bassdrums, wobei ich fast zwei
Stunden damit zugebracht habe, drei Bass-
drum-samples zu den beiden Ificks von Joshhinzuzufugen und sicherzustellen, dass alles
richtig zusammenpasst.
In diesem Fall habe ich eher Dance-ori-
entierte Kick-Samples verwendet. In den letz-
ten Iahren gab es in den USA eine Menge
Popsongs mit dieser Four-to-the-Floor-Euro-
Style-Dance-Kick. ,Firework< von Katy Perry
war da sicher ein Einfluss (s. S&R 4.20II).
Ich ftihle mich damit sehr wohl und sehe
keine Veranlassung, allzu zaghaft vorzuge-
hen, sondern konzentriere mich darauf, wie
ich diese Four-to-the-Floor-Sache vorantrei-
be. Denn sie ist leichtzu programmieren,
aber umso schwerer zu etwas Besonderem zu
machen.
Bei diesem Track habe ich etwas DBX
120XP [Subharmonic Santhesizer] auf die Ificksgegeben und auch ein bisschen auf die Snare,
um Subharmonische hinzuzuftigen. Den Trick
habe ich mir von Randy [StaubJ abgeguckt.
Außerdem habe ich ein bisschen Bassgit arre
auf die Drums-Subgruppe gegeben, damit sie
MIXPRAXIS PRAXIS 71
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-J-4
DURCH DEN TECHNOTOGISCHTN FORTSCHRITT SIND
Fatso fr. verwendet, um einen aggressiveren
Sound zu bekommen.
Auf den Vocals verwende ich generell
viele Plug-ins, weil ich jede einzelne Spur
genau durchgehe und üblicherweise auf jeder
I(ompressor, Limiter, EQ und De-Esser einsetze.
Normalerweise gibt es nicht genug Outboard,
um das auf einzelnen Pultkanälen zrtmachen,
folglich ist das ein Bereich, wo ich mich stark
mit Plug-ins befasse und anschließend noch
ein bisschen am Pult arbeite sowie mit Paral-
lelkompression von einem Distressor.
Für die meisten Pop-Sachen lege ich
einen Vocal in die Stereomitte und zwei weitere
Spuren auf den rechten und linken Kanal. Ich
habe also drei Vocals und bearbeite die fast
wie einen einzigen, wobei der in der Mitte ein
bisschen lauter ist, während die anderen bei-
den direkt aus dem Speaker kommen. Der
Lead-Vocal springt dich also aus jeder Positi-
on an.
Der Chorus-Vocal in der Mitte (36) wurde
recht stark bearbeitet, nämlich mit dem SSL-
Channel, dem RVox und dem Waves Renais-
sance DeEsser. Davor liegt ein Trim, damit ich
bestimmen kann, wie hart der SSl-Channel
angefahren wird, den ich hauptsächlich fur
ein bisschen EQ verwende. Der RVox macht
den Vocal etwas gleichmäßiger, und nach
dem Renaissance DeEsser geht der Gesang
aufs Pult, wo ich zusätzlich einen DBX De-
Esser im Insert habe. Verschiedene DeEsser
arbeiten unterschiedlich.
Auf den Gesangsdopplungen im Chorus
(37 bis 3B) habe ich die gleichen Plug-ins bis
auf den lWavesl Ll anstelle des RVox, denn
ich möchte die Dopplungen möglichst laut
und kraftvoll klingen lassen. Den Ll verwende
DIE MUSIKER UND 5AN6ER VIIL BIssER GEWORDEN
durch den Drum-EQ und -l(ompressor läuft
und auch ein bisschen von diesem Sub-
harmonic-Effekt des DBX abbekommt - undplötzlich verbinden sich die Ifick, die Snare
und der Bass zu einer festen Einheit in der
Stereomitte.
Bei der Snare haben wir uns ftrr den
Approach entschieden, keine traditionelle
Snare zu verwenden, sondern einen Mix aus
60o/" Handclaps, 30o/o B0B-Snare und der
echten, eher leise gemischten Snare.<<
v0tAt 5>losh hatte die Vocals fur die Strophe mit
einem Neumann U 87 an einem NevePreamp und einem Distressor aufgenommen,
um einen eher sauberen Klang zu erreichen,
und ftir die Chorus'Vocals hat er ein U 87 mit
einem APl-Mikrofonvorverstärker und einem
72 PRAXIS MIXPRAXIS SOUND 8 RECORDING 11117
ich immer, wenn ich etwas richtig laut und
stark machen will, wie eben Gesangs-Dopp-
lungen. Es ist ein fantastisches Plug-in, das
ich häufig auf Vocal-Spuren einsetze. Wenn
ich dagegen eine weichere I(ompression auf
einem Lead-Vocal möchte, dann benutze ich
dafur das RVox Plug-in oder den [Waves] C4
oder auch den Distressor.
Außerdem habe ich das AMS DMX ftir
sehr tightes Stereo-Harmonizing auf den
Vocals verwendet und das ReVibe Plug-in fur
etwas Hall. Übrigens sind alle Gesangsspuren
echte Vocal-Overdubs, die Carly eingesungen
hat; ich habe keine Spuren hin und her
kopiert.
Selbst der Durchschnittshörer erwartet
inzwischen Perfektion in Intonation und
Timing, aber ich verlasse mich immer darauf,
was mir meine Ohren sagen. Es stimmt zwar,
dass heute mehr Perfektion gefragt ist als
früher, aber du brauchst auch Abweichun-gen, denn sonst ist an dem, was du tust,
nichts Besonderes. Deshalb gebe ich mir
Mühe, mit so vielen kleinen Fehlern wie mög-
lich durchzukommen.
Durch den technologischen Fortschritt
sind aber auch die Musiker und Sänger viel
besser geworden; sie haben heute ein viel tie-
feres Verständnis von Timing und Tuning, und
das ist Teil ihrer Performances geworden. Ich
muss sagen, das geflällt mir. Weil sich die Sän-
ger mehr anstrengen, sind ihre Atemzüge aber
auch lauter geworden. Statt die Atmer heraus-
zuschneiden, ziehe ich es vor, sie mit der
Pegelautomation nach Gehör runterzuregeln -
ebenso übermäßig scharfe S-Laute. Es soll so
natürlich wie möglich klingen. Auf Spur 33
siehst du ein Beispiel ftir solche Pegelfahrten.<
STREI(HER UND KEYBOARDS>Bei Synthesizern achte ich eher darauf, dass
die verwendeten Sounds auch tatsächlich die
sind, die ich hören möchte, statt sie nach
dem Programmieren mit Plug-ins oder Out-
board zubearbeiten. Josh und ich sind daganz auf einer Linie, und die Synth-Sounds,
die er kreiert, sind toll. Er arbeitet mit vielen
Synths, die ich auch habe, beispielsweise
Vanguard, Massive, Nexus und Sylenth etc.
Ich habe ihm gezeigt, wie man sie benutzt,
und er hat sie dann auf das nächste Level ge-
bracht, wo ich dann sagte: ,WoW wie hast dudas denn hingekriegt?< Folglich habe ich die
wenigen Synth-Tracks kaum bearbeitet.
Die Streicherspuren, die du in der Session
siehst, wurden alle bereits im Vorfeld mit dem
EQ bearbeitet, komprimiert und auf Stereo
runtergemischt, wobei ich wahrscheinlich
den Metric Halo Channelstrip viel benutzt
habe, weil der mein Standard-Plug-in-EQ ist.
Dieses Plug-in kannst du innerhalb einer Ses-
sion in mehreren Instanzen verwenden, ohne
dass der l(lang in sich zusammenftillt.
Ich finde, dass einige Plug-ins okay klin-
gen, wenn du sie auf einem I(anal verwen-
dest, aber wenn du sie auf 16 I(anälen ein-
setzt und die dann zusammenmischst, pas-
siert etwas Seltsames, möglicherweise
aufgrund der Phasenverhältnisse oder so.
Wie du siehst, ist auf den Streichern die-
ser Session kein Plug-in außer dem ReVibe
als Send-Effekt. Alles andere wurde mit Out-
board erledigt, hauptsächlich SSL-Pult-EQ
und - ganz wichtig - dem Focusrite Red, der
ein fantastischer Limiter zum Fettmachen ist.
Den Red habe ich verwendet, um alle Strei-
cher zusammenzuschweißen. Der Red gibt
den Streichern eine warme Klangftirbung
und macht sie größer, lebendiger. Den Red
habe ich ftir parallele Kompression verwen-
det, die ich zum Originalsignal dazu gemischt
habe.<.
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Filmmusiken mit gtoßem Otchester - jeder tippt dann sDontan auf eine Hollywood-
Ptoduktion Dennoch wetden auch hierzulande trotz stetig sinkender Budgets Film-
musrken für deutsche Spielfilme mit echtem 0rchester fealisiert So weit die aktuel-
len Libraries auch perfektioniert wurden und heute sehr realistische Mockups er-
möglichen, ist der Sound eines echten 0rchestefs nach wie v0r nicht zu toDpen. Bei
den 0rchesteraufnahmen zur Musik des Films ,rWef's glaubt wird seligr< dufften wir
in den Bavaria Musikstudios zuschauen .
Orchesteraufnahmen in denBavaria MusikstudiosFilmmusik ztJ rWer's glaubt wlrd seligrt
TEXT & FOTOS: AXEL LATTA
24 REPORT FILMMUSIK SOUND 8 RECORDING 11112
-#-#Regisseur Marcus Rosenmüller hat sich be-
sonders durch seine amüsant-modernen Hei-
matfilme einen Namen gemacht, die auch
über den bayerischen Weißwurst-Aquator
hinweg großen Anklang finden. Die passende
Filmmusik stammt von einem langjährig ein-
gespielten Team, angefuhrt von Multiinstru-
mentalist und Komponist Gerd Baumann. Im
Iahr 2007 erhielt er bereits den Deutschen
Filmpreis fur die Musik zu >Wer früher stirbt
ist länger tot<<.
Die erste Bekanntschaft mit Tonmeister
I(aus Strazicky machte Gerd Baumann bei
der Arbeit mit Konstantin Wecker in den
Arcor Studios. Diese Konstellation besteht
nun auch bei der neusten Rosenmüller-Pro-
duktion namens >>Wer's glaubt wird selig<.
MUSIKSTUDIOSDie Bavaria Musikstudios wurden 1943 für
Nachsynchronisationen ausgebaut und 1979
von der >Tonstudio in der Schornstraße
GmbH< übernommen. Die Session läuft!
Gerd , erzähle uns doch bitte von eurem
Zeitplan und der Besetzung.
Baumann: In zwei Tagen haben wir 24
Cues mit einerLaufzeit von etwa 50 Minuten
aufgenommen. Im Idealfall würde man drei
Tage proben und funf Tage aufnehmen. Das
ist aber bei den Budgets nicht drin. Man könn-
te Geld sparen, indem man nach Bratislava
oder Babelsberg geht. Das versuche ich aber
zu vermeiden, da wir in München, einer der
Orchesterstädte weltweit wohnen.
Wir arbeiten fur diese Produktion mit
einer festen Besetzung, den Münchner Sym-
EIEIN VERMEINTTICH WILDES ARRANGE.MENT WIRKT AUFNER GROSSENLEINWAND VOLLSTANDIG ANDERS
phonikern. Der Dirigent, Andreas Kowalewitz,
hingegen ist vom Gärtnerplatz Orchester. Er
ist total klicksicher und völlig entspannt. Es
gibt ein paar Cues, wo nur der Dirigent mit
I{ick versorgt wird, aber zu 90 Prozent hat
ihn auch das Orchester auf einem Ohr.
Klick? Das heißt, es gab ein fertiges Layout?
Baumann: Bei einer so großen Orches-
ter-Aufnahme muss ich natürlich ftir den Pro-
duzenten zuerst ein MIDI-Layout machen.
Das passiert mit Vienna Symphonic Orches-
tra und diversen I(ontakt-lnstrumenten. Das
Arrangement ist erst mal nur hinsichtlich der
Noten korrekt. Der Arrangeur Wolfgang Roth
und ich verbringen da nicht viel Zeit, Veloci-
ty-Werte richtig zu setzen. Das ist uns egal,
weil wir komplett auf die Partitur fixiert sind.
Ich verlange von Regisseur und Produ-
zent etwas Vorstellungsvermögen, sie müs-
sen abstrahieren. Marcus Rosenmüller hat
sehr wohl diese Gabe und kein Problem,
wenn es erstmal nach Plastik klingt. Er weiß,
ich gebe mir damit keine Mühe, aber sehr
wohl dann, wenn es echt wird. Bei diesem
Film hat mich die Vorbereitung gut eine
Woche gekostet.
Der durchschnittliche Sound eines deut-
schen Fernsehfilms wird ja irgendwie schnell
trflF
mit Libraries eingespielt. Diese Obertonar-
mut und das Fehlen von Ungenauigkeiten,
Atmern sowie Nebengeräuschen macht
Musik einfach tot. Es macht mich fertig, dass
das niemanden so richtig zu stören scheint.
Ich rede hier von Redakteuren, Regisseuren
und Konsumenten. Diese ewige Mischung
von temperierten Piano-Ostinati und Strei-
chern lebt halt nicht. Wenn hingegen ein
richtiges Orchester spielt, geht die Sonne auf.
Klaus, ihr nehmt heute mit gleich zwei
unterschiedlichen Surround-Systemen
auf. Wie gehst du mit dem Decca-Tree
und dem INA um?
Strazicky: Gefell sind leider die Schall-
beugekugeln ausgegangen, mit denen ich
sonst arbeite. Dennoch getällt mir der Decca-
Tree mit seinen M221 sehr gut. Er klingt sehr
unaufdringlich, obwohl der Raurn dazu neigt,
etwas harsch zu werden, wenn es ins Fortegeht. Er steht etwa vier Meter hoch, mit einer
Breite von etwa 1,5 m. Wir haben hier eine
relativ kleine Besetzung von etwa 60 Musi-
kern, deswegen gehe ich nichtzu hoch.
Normalerweise reicht mir der klassische
Decca{ree, aber das INA-System habe ich
mal darunter gestellt. Das INA 5R von Micro-
tech Gefell setzt sich aus fünf M930 zusam-
ffi
ü$* i*|$ilffi*-:$i$:ffi|iü |iiil$üüiliiüffirnffiillr$ff$iifi$$ $i,liiillilixli,rlilliliririilll,nliNrlillirrlirilrllriiiliii$fi1$ #*$gfiffiilffi*iunrilffi $$$üffiuc1'ffiuuu5uuffiNi r,,,,,04i',,fiüi,'üie.miit.rrü..nü:..isi...biOß,t:eiliäi;f .j.[fg.'..llt,ä,ür.vaiä,niW,oitiith,,,
men. Ich nehme es fur Takes, wenn es etwas
intimer klingen soll. Das System ist etwas
näher am Orchester dran, und den Meter
hört man deutlich. Auch ist dieser nicht so
breit wie der Decca, etwa nur 70 bis B0 cm.
Zwei zusätzliche TLM 50 stehen noch in den
Ecken.
Ich habe nie begonnen, mir einen gro-
ßen Mikrofonpark selbst anzuschaffen, da ich
es aus vergangenen Zeiten gewohnt bin, dass
die Studios perfekt ausgestatten sind. Man
muss variieren. Was möchte der Kunde? Was
ist in den Tonstudios vorhanden?
Wie setzt du die Mikrofon-Stützen ein?
Strazicky: Den Flügel nehme ich mit zwei
Nieren ab, Schoeps MK 5. Am Fagott steht ein
Microtech Gefell M900. Für das zweite Celli-
26 REPORT FILMMUSIK
Pult habe ich mich fur das Großmembran-
Mikro M1030 von Microtech Gefell entschie-
den. Durch die Bank weg sind die ganzen
Violinen mit Neumann I(M 184 gestützt.
Meistens fahre ich l{einmembrane auf Violi-
nen und Bratschen. Auch einige U 67 sind im
Einsatz, etwa am ersten Celli-Pult.
Wie ist der Signalfluss, welche Preamps
benutzt du?
Strazicky: Sehr gerne mag ich eigentlich
die achtkanaligen Preamps von Millennia.
Auch hier muss man pragmatisch denken.
Wenn etwas nicht da ist, ist es halt nicht da.
24 Kanäle laufen deshalb über drei RME
Octamic und werden über MADI in Pro Tools
gespeist. Weitere 16 l(anäle gehen ins Yama-
ha 02R und direkt über ADAT wieder raus.
IONSTUDIO IM 6LOIKENBACHVIERTELWenige Tage später ist der I(omponist mit den
aufgenommen Spuren in seinem eigenen Stu-
dio anzutreffen - ein gemütlicher Raum mit
Wohnzimmeratmosphäre direkt in einem Hin'
terhof des Münchner Glockenbachviertels.
Der Wiener Mixing-Engineer Iörg Mayr steht
ihm bei der Verfeinerung tatkräftigzur Seite.
Gerd, beschreibe doch bitte mal die Abhör-
situation in diesem Raum.
Baumann: Als Abhöre benutze ich drei
PSI 2I-2 für Left, Center und Right, zwei Ge-
nelecs fur die Surround-l(anäle; einen Sub-
woofer gibt es nicht. Eigentlich müsste man
das Zeug in akustisch perfekt eingemessenen
Räumen mischen; mit den ganzen herum-
5OUND 8 RECORDING 11112
fi#ffi-- ffi äffiiil ;il lilil'+;ilil i; ;**l
28 REPORT FILMMUSIK SOUND 8 RETORDING 11112
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ildllSJÄ)r
lassen sich mit dem I(aoss Pad
sehr intuitiv und mit geschlos-
senen Augen umsetzen. Auch
die Moogerfooger machen
Sachen, die du mit keinem
Plug-in hinbekommst.
Iörg, du musst in wenigen
Tagen 24 Cues mischen.
Wie gehst du bei diesem
strengen Zeitplan vor?
Mayr: >Erst mal erstelle
ich jetzt ein Template, so um-
fangreich und gut wie mög-
lich. Dort fasse ich mehrere
Spuren zu immer kleineren
Gruppen zusammen. Das
heißt Raummikrofone, Stützen
der Streicher oder Woodwinds
werden auf eigene Aux-Busse
geschickt, damit ich diese dann
zusammen mit Kompression
und Equalizern bearbeiten
kann. Ganz ähnlich wie bei
einem analogen Pult, bis man
vielleicht nur noch acht Fader
vor sich hat.
Klaus Strazicky hat dir Auf:
nahmen von zwei Surround-
i1 ".,"ii
Irl;].I*Ntr^i{ l.i!:nfhs{.k lIi'ii{}iixld"tiNir{V ib$l.rü.Nti.i\i
.{.ß lifir i lr$ $jri!1:: ärd {{$)\{i}Visee DV{: l.siAl.:i$ ilirrrs
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\ ffis{r$-
*#' t't
*"trü t--
hängenden Gitarren brauchen wir da abergar nicht anfangen. Iörg und ich kennen den
Raum aber so gut, dass wir genau wissen,
wie es woanders klingt.
Dem Mischkino liefere ich dann zwischen
zwei und funf 5.O-Stems, und manches wird
dort durch den LFE geschickt oder mit Lauf-
zeitv erzö gerun gen weiter aufgeblasen.
Seit Neustem arbeite ich mit einem
Beamer, um das Bild so groß wie möglich zu
sehen, da die Musik psychologisch komplett
anders wahrgenommen wird. Bei reinem
Nahfeldabhören und kleinen Räumen ist
man viel vorsichtiger hinsichtlich Arrange-
ment, I(omposition und Mischung. Ein ver-
meintlich wildes Arrangement, überladen mit
Effekten und Delays, wirkt auf einer großen
Leinwand vollständig anders. Was hier also
übertrieben klingt, kommt im Iftno genau
richtig. Das gleiche gilt auch fur den musika-
lischen Ausdruck. Wenn man im Orchester
steht und beispielweise der Cellist sich fur
eine Persiflage mit einem Vibrato abrödelt,
denke ich mir bei einer großen Leinwand, es
könnte noch kitschiger sein. Das sind interes-
sante Erfahrungen.
Du hast in deinem Studio auch viele Play-
backs mit Gitaruen und Klavier produziert.
Bist du ausreichend ausgerüstet?
Baumann: Ich habe schon viel Filmmu-
sik komplett hier im Studio mit kleiner Beset-
30 REPORT FILMMUSIK
nJng, etwa einem Streichquartett, gemacht -
sehr reizvoll, manchmal kommt dann etwas
Atmo wie beispielswiese Vogelgezwitscher
von draußen rein. Mit diesen Zulällen musst
du arbeiten, und das ist manchmal gerade
schön. Der Raum ist sehr sympathisch, und
die meisten Sänger freuen sich, weil er sich
eher wie ein Wohnzimmer anfuhlt. Hier neh-
me ich auch Klavier, Percussion und Gitarren
auf. Auch der Theremin ist in dieser Produk-
tion ganzpräsent
Ich habe eher wenig Equipment, aber das
reicht vollkommen. Eigentlich beschränkt
sich das auf ein paar Mikros. Für Piano-Auf-
nahmen verwende ich meistens zwei Neu-
mann KM 184. Fast alle Gitarren nehme ich
mit dem Microtech Gefell M900 auf, das ist
völlig universell einsetzbar. Das UM92.1 von
der gleichen Firma eignet sich sehr gut fur
Gesang oder als Ambience-Mikrofon.
Der Tube Tech MEC 1A ist dabei eigent-
lich mein Haupt-Channelstrip, gleich nach
dem Millennia SST-1.
Hier stehen auch ein Kaoss Pad und eini-ge Moogerfooger-Module herum. Finden
diese Effekte auch bei deiner Filmmusik
Verwendung?
Baumann: fa, durch diese Teile schicke
manchmal einige Stereospuren, die ich dort
bearbeite und im Mix bei bestimmten Stellen
leicht dazufahre. Delavs oder Filterfahrten
Systemen geliefert. Was machst du draus?
Beide Surround-systeme würde ich nicht
gleichzeitig verwenden. Der Decca{ree klingt
größer und breiter aufgrund der I(ugelmikro-
fone. Das INA ist mit seinen Nieren sehr di-
rekt, aber du hörst halt jeden Fehler, wenn es
technisch schwieriger wird. Es ist eine reine
Geschmackssache, fur welches ich mich ent-
scheide, je nach Cue.
Welche Effekte setzt du während der
Mischung ein?
Mayr: Wir arbeiten hier mit Altiverb,
geschmacklich eigentlich nicht meine erste
Wahl, aber notwendig, da dies momentan der
einzige surroundftihige Hall ist. Faltungshall
klingt meiner Meinung häufig zu natürlich
und transparent. Bei Stereoproduktion ver-
wende ich sonst algorithmische Reverbs wie
das Lexicon PCM Native Bundle oder Breeze
und Aether von 2C Audio.
Hinsichtlich l(ompressoren und Equalizer
bin ich absolut kein Purist - auch bei Klassik
nicht. Mischen ist eine kreative Tätigkeit wie
Komponieren. Alles, was zu dem Ergebnis
ftihrt, welches ich im Kopf habe, ist willkom-
men. Ich verwende alle Tools wie die Farb-
palette eines Malers. Gerne mag ich die Sachen
von Softtube, etwa den Focusing EQ. Auch
der Brainworx M/S-Equalizer, Fabfilter oder
PSP Neon ist sehr gut. Für analytische Auf-
gaben verwende ich eher Sonnox. r
{-*wä ä eqs*htqh{wr$
ri.r.,,* i@i
i$-i-kr;"- iriiv*issläubiü,iidi*ri;;*;--*;,ü'$i-t"li ;,;* tnrärm""j"gr{py$$,*.- "'- " .*'
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Strazickys volktändiger Besetzungsplan für die Bavaria Musikstudios
SOUND 8 RECORDIN G ll IlT
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Mit dem im Mai vorgestellten Apollo-lnterface ist
Ihunderbolt-Erueiterungskarte erhältlich Mit ihr
kommunizieren Was bringt 's in der Praxis?
. i.,i.l, l l , : : : : t i
Universal Audio fraglos ern großer Wurf
soll die Kombination aus Audiointedace
,.,ir.it, i ,1'
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nun auch dre angekündigte
deutlich flotter mrt dem Rechner
ff,,r:l rit; : '
gelungen Endlrch ist
und DSP-Lösung noch
UngebremstH ig h -Speed - Rech nef -An bind u ngUniversalThunderbolt0ption Card für
32 TESTBERICHTE UA APOLLO THUNDERBOLT OPTION IARD
Audio Apollo
SOUND 8 REIORDIN G ll IlT
TEXT & FOTOS: DR. ANDREAS HAU
Thunderbolt. Der Begriff geistert seit gut
einem Iahr durch die Computerzeitschriften.
Thunderbolt ist Hi-Tech, Thunderbolt ist die
Zukunft, Thunderbolt ist ... Ja, was ist Thun-
derbolt überhaupt?
Thunderbolt ist eine superschnelle seriel-
le Schnittstelle, die, vereinfacht ausgedrückt,
eine I(ombination aus externer Anbindung
an den PCl-Express-Daten-Bus und digitalem
Monitorausgang darstellt. Letzteres ist auch
der Grund fur die Buchsen im Mini-Display-port-Format, eine kompakte Monitorschnitt-
stelle, die vor allem Apple schon länger ver-
wendet. Gerade fur uns Musiker ist die rasend
schnelle PCle-Anbindung der interessantere
Teil. Thunderbolt verspricht, ein verbreitetes
55OUND 8 RECORDIN G l l I lz
Dilemmazu lösen: Eigentlich möchte man lie-
ber mit einem schicken und mobil einsatz-
ftihigen Notebook arbeiten, doch andererseits
hätte man gerne die umfassenden Erweite-
rungsmöglichkeiten und extrem schnelle
System-Anbindung, die bislang nur PCII
PCle-Steckkarten fur dicke Desktoprechner
bieten.
Thunderbolt hat allerdings auch einen
Nachteil: Es ist eine recht teure Technologie.
Zum Teil liegt das daran, dass Thunderboltbislang nur auf der Mac-Plattform verbreitet
ist. Apple-l(unden gelten als zahlungskräftig.
Rund 50 Euro verlangt Apple derzeit für ein
2 -Meter-Th un derbolt-Kabel. Wobei fairerwei seanzumerken ist, dass in den Steckern kleine
Den ausf ühilichen Testbeiicht' zum U,niv,ersälAudio Apollo äui SAn S.ZO1,Z kännst ,Ou Vonder Website,ko$tenios her.untreiladen,,,,,-',l
,.r www.Sound-and-recording,de
DSP-Chips (!) verbaut sind. Die gewisse
Apple-Exklusivität spielt in der Preisgestal-
tung aber gewiss auch eine Rolle.
Dabei wurde Thunderbolt eigentlich von
Intel entwickelt, nur konnte Apple sich als
wichtiger I(unde einen Zeitv orsprung
sichern, bevor auch das gemeine Windows-
Volk in den Genuss der flotten Schnitte
kommt. Die ersten PC-Mainboards mit Thun'
derbolt werden aber gerade ausgeliefert. Mit
der größeren Verbreitung dürften die entspre-chenden Chips ätze sowie das Thunderbolt-Zubehör etwas preisgünstiger werden. Sicher
aber nicht so bill ig wie USB, und deshalb
liegt die Zukunft von Thunderbolt wohl eherim professionellen Bereich.
UA APOLLO THUNDERBOLT OPTION iARD TESTBERICHTT 33
DOWNTOADS
ffiffic :ö,, :ä:n':'ü
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l:l!!ririi!:i:t:ir:i::ii
34 TESIBERIIHTE UA APOLLO THUNDERBOLT OPTION IARD SOUND 8 REIORDINGIlIlz
-#-3
... ES ISTABIUSEHEN,DASS TI.I UNDERBOLTDEMNACHST FIREWIRE AtS ))PROtt-SCHNITTSTEttEABLOSEN WIRD.
trgF
Da wundert es wenig, dass auch die
Thunderbolt-Karte fur das Universal Audio
Apollo nicht so ganz bill ig ist; rund 500 Euro
kostet der Spaß. Die brennende Frage ist:
Was bekommt man dafur?
APOLLO IN KÜRZEFür einen ausfuhrlichen Bericht sei auf das
Mai-Heft verwiesen. Zusammenfassend aber
hier noch einmal ein paar Leistungsdaten
und das I(onzept als Verständnisgrundlage,
warum überhaupt eine (noch) schnellere
Anbindung als FireWire 800 wünschenswert
erscheint.
Zunächst einmal ist Apollo ein hochauf-
lösendes Audiointerface mit acht analogen
Eingängen, davon vier mit digital steuer-
baren Mikrofonvorstufen. D azu kommen
zehn digitale Eingänge in Form von S/PDIF(stereo) und ADAT (achtkanalig) sowie insge-
samt 14 DA-Wandlerkanäle (B x Line + Moni-
tor'Out + 2 x Phones, stereo) und zehn digi-
tale Ausgangskanäle via S/PDIF und ADAT.
Die ADAT-Buchsen sind doppelt ausgefuhrt
und lassen sich per S/MUX-Protokoll bis
96 kHz achtkanalig betreiben.
Mit dem Attribut >hochauflösend< wird
das Apollo völli g zv Recht beworben: Aus-
weislich unserer Messungen beträgt die
Wandlerdynamik (DA + AD im Loop-Testgemessen) satte 116,5 dB, der I{irrfaktor liegt
mit 0,0006 % extrem niedrig - die technischen
Werte sind auf Topliga-Niveau.
Hohes Datenaufkommen verursachen
nicht nur die vielen Ein- und Ausgänge, son-
dern auch die integrierten Signalprozessoren.
Das Apollo ist gleichzeitig eine UAD-2-Duo-
bzw. -Quad-DSP-Lösung. Dabei erfordertjedes UAD-Plug-in, das in der DAW verwendet
wird, zwei Datenströme: einen zumApollo
hin, wo das Plug-in auf den internen Signal-prozessoren berechnet wird, und einen
zweiten Datenstrom zurück zur DAW. Gerade
hier kann die bisherige Anbindung über
FireWire 800 n)m Engpass werden. Das
UAD-Meter des Apollo hat deshalb einen zu-
36 TESTBERICHTE UA APOLLO THUNDERBOLT OPTION TARD
sätzlichen Balken fur den Verbrauch an Fire-
Wire-Bandbreite.
I(eine FireWire-Bandbreite verbraucht
dagegen das dritte I(ey-Feature des Apollo:
Der Software-Mixer (>Consoleu), der alle In-puts und Outputs verwaltet, bietet in jedem
Eingangskanal vier Slots ftir UAD-Effekte, die
wahlweise mit aufgezeichnet werden kön-
nen. Beispielsweise könnte man in die In-
serts aller Eingangskanäle das UAD Studer-
ABO0-Plug-in einsetzen, um auf eine virtuelle
Bandmaschine aufzunehmen. Genialerweise
arbeitet der Console-Mixer mit den aller-
meisten UAD-Plug'ins nahezu latenzfrei.
Und da die Audiodaten ja auf den internen
DSPs berechnet werden, fallen hier keine zu-
sätzlichen Datenströme zwischen Apollo und
DAW an.
DIE THU N DERBOTT.OPTIONIn unserem Testgerät war die Thunderbolt-
Erweiterungskarte bereits installiert. Der Ein-
bau sollte aber auch für Laien kein Problem
darstellen (siehe I(asten).
Interessant: Die FireWire-Schnittstellen
werden nicht arbeitslos. Zum einen kann
man das Apollo natürlich auch weiterhin per
FireWire betreiben, sollte man mal mit
einem Computer ohne Thunderbolt arbeiten
müssen . Zum anderen lassen sich die Fire-
Wire-Anschlüsse des Apollo auch dann nut'
zen, wenn das Apollo-lnterface per Thunder-
bolt eingebunden ist: Apollo wird >>neben-
bei< zrrm FireWire-Hub, an dem sich
beispiel sweise externe FireWire-Festpl atten
betreiben lassen. Bei so viel Bandbreite ftillt
>das bisschen< FireWire-80O-Traffic prak-
tisch nicht ins Gewicht.
Getestet wurde die Thunderbolt-Option
an einem MacBook Pro 13 mit Core-i5-Pro-
zessor (2x2,5 GHz) und 4 GB RAM unter
OS X IA.7.4. Etwas kurios: Den externen 24"-
Monitor musste ich nun in den zweiten Port
des Apollos stöpseln. Thunderbolt unter-
stützt Daisy-Chaining, d. h. die Geräte ver-
fugen i.d.R. über einen zweiten Port, um Ge-
räteketten zu bilden. Ein (Mini-)Displayport-
Monitor landet dabei zwangsläufig am Ende
der Gerätekette, denn auch wenn die Stecker
kompatibel sind, wird der Thunderbolt-Daten-
strom von Displayport-Geräten nicht weiter-gereicht (sofern denn überhaupt eine zweite
Buchse vorhanden wäre). Einige neuere
MacBook-Pro-Modelle verfugen über zw ei
Thunderbolt-Ports, was den Anschluss exter-
ner Monitore erleichtert.
PRAXISMit der Thunderbolt-l(arte betritt nicht nur
Universal Audio Neuland; Apollo ist das erste
Thunderbolt-Audiointerface überhaupt ! Die
ursprünglich fur den Herbst angekündigten
Windows{reiber lassen derweil noch auf sich
warten; Apollo bleibt also vorerst Mac-only.
Bei neuen Technologien muss man mit-
unter auf Bugs und Glitches gefasst sein,
doch die Thunderbolt-Anbindung lief über
den gesamten Test bereits so stabil wie die
bisherige FireWire-Anbindung. Niedrigere
Latenzen bietet Thunderbolt indes (noch)
nicht. Der Treiberdialog bietet die gleichen
Settings wie der FireWire-Treiber, und die ge'
meldeten Latenzwerte sind identisch.
Auch die Low-Latency-Performance un-
terscheidet sich praktisch nicht. In der nied-
rigsten Einstellung von 32 Samples meldet
Cubase 6 eine Ausgangslatenzvon 2,8 ms,
und das >Mellow Piano< von HalionSonic SE
lässt sich ohne Aussetzer spielen.
Bei höherer Prozessorbelastung kommt
es dagegen zu l(nacksern, bei FireWire 800
und Thunderbolt gleichermaßen. Der noto-
risch leistungshungrige (aber auch ungemein
gut klingende) Softsynth DIVA von U-he
(Divine-Mode mit aktiviertem Multithrea-
ding, Preset >Beauty Pad<) ließ sich erst ab
64 Samples (3,5 ms) in anständiger Polyfonie
spielen.
Noch bessere Niedri glatenz-Performance
bringt Thunderbolt also nicht - bisher jeden-
falls. Allerdings sind die bisherigen FireWire-
Treiber bereits sehr flott unterwegs und
s0tJND 8 REC0RDTNG 11112
üpÖllo
# ,# Wffi'mffiffi:f f iö
+++enorme Übertragungsge-schwindigkeit
++zukunftsweisende Technologie
+simpler Einbau
,*i
natürlich auch schon etwas gereifter als die
taufrischen Thunderbolt-Treiber.
Stichwort >>gereift<: In der aktuellen
UAD-Softwareversion ist die Eingangslatenz
etwas angewachsen. Scheinbar! Denn die äl-
teren Versionen meldeten der DAW einen zu
niedrigen Wert. Die minimale Eingangslatenz
beträgt nun 5,5 ms bzw.7,B ms bei einge-
schalteter Delay-Compensation fur die Con-
sole-Plug-ins (Setting >Short<). Hier gibt es
noch Optimierungspotenzial. Doch relevant
ist die Eingangslatenz eigentlich nur fur
Amp-Modelling-Geschichten wie Guitar Rig,
denn ansonsten bietet ja der Console-Mixer
nahezu latenzfreies Processing über UAD-
Plug-ins.
Tatsächlich mehr Performance bringt
Thunderbolt bei der UAD-Plug-in-Nutzung in
der DAW. Wie stark dieser Performance-
Schub in der praktischen Arbeit spürbar wird,
hängt allerdings vom individuellen Nutzer-
profil ab. Wer grunds ätzlich mit 44,1 kHz
arbeitet und vorwiegend zu den >dickeren(,
d. h. DSP-hungrigen UAD-Plug-ins greift,
wird von Thunderbolt kaum profitieren -
vorausgesetzt, die gesamte FireWire-800-
Bandbreite steht allein dem Apollo-lnterface
zur Yerflugung. Bei 44,I kHz verursachen die
zahlreichen In- und Output'Kanäle nur eine
Grundlast von ca. 12o/o der Bandbreite, und es
steht noch genügend I(apazität fur 51 Stereo-
Plug-ins zur Verfugung. Viele der DSP-inten-
siveren Plug-ins wie die Ampex ATR-I}2-
Bandmaschinen-Emulation oder der Manley
Massive-Passive-EQ lassen sich in so vielen
Instanzen gar nicht öffnen, d. h., die DSP-
Leistung ist bereits erschöpft, bevor die Fire-
Wire-Bandbreite knapp werden könnte.
Anders bei höheren Abtastraten: Im 96-
kHz-Betrieb steigt die Grundlast bereits auf
rund 25o/o, und natürlich verbrauchen auch
die Plug-ins mehr Bandbreite, sodass nur
noch 23 Stereo-lnstanzen möglich sind. Bei
I92kHz beträgt die I/O-Grundlast gar 4Io/o,
und es bleibt nur noch Bandbreite fur 11
Stereo-Plug-ins in der DAW. Im Thunderbolt-
Betrieb fallen sämtliche Bandbreiten-
Beschränkungen: Thunderbolt ist etwa zwölf
Mal schneller als FireWire 800 und arbeitet
noch dazuzweikanalig, d. h. mit einer Über-
tragungsrate von 2 x 10.000 kbps. Das sollte
furs Erste reichen! Entsprechend bietet der
Thunderbolt-Treiber erst gar kein Meter fur
den Bandbreitenverbrauch.
FAZITWer also braucht die Thunderbolt-Option?
In erster Linie Anwender, die mit höheren
Samplingraten arbeiten. Wer dagegen bei
44,1 kHz bleibt, profitiert von der drastischgestei gerten Übertragun gsgeschwindi gkeit
nur wenig, denn die DSP-Power ist in den
meisten Fällen aufgebraucht, bevor die Fire-
Wire-Bandbreite knapp wird.
Das könnte sich aber demnächst ändern:
Universal Audio hat gerade die UAD-2 Octo
Thunderbolt-0ption für Apollo Hersteller/Vertrieb Univetsal Audio/S E A VeilriebUvP/5traßenpreis 670,- Eut0 I ca. 500,- Eulo .t'i www.uaudi0"c0m
teuer
PCle-l(arte mit acht SHARc-Signalprozesso-
ren vorgestellt (siehe News S. 13). Sollte Uni-
versal Audio ein Apollo-Pendant mit so viel
DSP-Power folgen lassen, wäre es wohl nur
über Thunderbolt sinnvoll nutzbar.
Auch sonst ist Thunderbolt fur die Zu-
kunft der Apollo-Linie von großer Bedeutung:
Apple hat bei einigen Modellen bereits be-gonnen, die altgediente FireWire-Schnittstelle
wegzurationalisieren. Zwar bietet Apple
Thunderbolt-to-Firewire-Adapter an, doch esist abzusehen, dass Thunderbolt demnächst
FireWire als >Pro<<-Schnittstelle ablösen wird.
I(eine nennenswerten Vorteile bringt die
Thunderbolt-Karte in der Niedriglatenz-
Performance. Wobei wir hier aber von einer
Momentaufnahme sprechen müssen: Die
FireWire-Treiber sind bereits sehr ausgereift
und performant; Thunderbolt dagegen ist
Neuland - da hat fur Musiker wie Entwickler
erst einmal die Stabilität oberste Priorität.
Und die ist gegeben - Etappenziel erreicht!
Grundsätzlich steht aber außer Frage,
dass Thunderbolt das Potenzial hat, FireWire
auch in Sachen Niedriglatenz-Performance in
den Schatten^)stellen - kommende Software-
Updates werden es zeigen. Ansonsten warten
wir noch immer gespannt auf Windows-
Treiber, damit endlich auch der Rest der Welt
in den Genuss dieses tollen Interfaces
kommt.
Die UAD-Plattform bleibt spannend! .
SOUND 8 RECORDINGllIlT UA APOLLO THUNDERBOLT OPTION CARD TESTBERICHTE 37
++Preis/ Leistun gs-Verhältnis
++Klang
+gegenüber den Hardware-vorbildern um zusätzlicheFunktionen erweitert
t*llrnorsidechain inAbleton live
Premium Tube Series Hersteller/Vettrieb Native InstrumentsUvP 199,- Euio (Bundle);69,- Euro (Enhanced E0; 149,- Euro (Passive I0;99,- Euro (Vari Comp)
;n www.native-instruments.com
Schon mit 'Vintage Compressorsu, dei letzten Plug-in-Sammlung, welche in Zusammenarbeit mit den schwedischen EmulationssDezialisten Softube
entstand. hat Native Instruments den eisten Schwung von Studioklassikern abgehakt. Nun geht's ans Modelling von ebenso essentiellen RÖhrengetäten.
Klang aus der TubeNative Instruments Premium Tube SeriesPlug-in-Sammlung
AUTOR: AXEL LATTA
Im Gegensatz zu den >Vintage Compressors(
ist ftrr den Betrieb diesmal kein Umweg über
>Guitar Rigu bzw. den kostenlosen >Guitar
Rig Player( nötig, denn alle Plug-ins der
>Premium Tube Series< unterstützen die
Schnittstellen AU, VST, RTAS und AAX. Der
Installer bietet zudem Instanzen fur den
Betrieb mit 16 und 32 Bit an.
Eine Internetverbindung kann die Regis-
trierung stark beschleunigen, muss doch die
38 TESTBERICHTE NI PREMIUM TUBE SERIES
Seriennummer fur jedes Plug-in einzeln über
das >Service Center< an Native Instruments
geschickt werden.
PASSIVE EQDen Anfang im neuen Röhrentrio macht der
>Passive EQ<, ein vollparametrischer 4-Band-
Equalizer mit variablen Hoch- und Tiefpassfil-
tern. Nicht nur die Anordnung der Bedienele-
mente. sondern in erster Linie die Parametri-
sierung der gerasterten Frequenzwahlschalter
lassen auf den Mastering-Klassiker >Manley
Massive Passive< als Vorbild schließen.
Die Gain-Regler besitzen hier zwar keine
Rasterung, aber in der digitalen Domäne, wo
ohnehin Total-Recall fur alle Parameter be-
steht, ist das auch nicht wichtig. Somit liegt
eine recht detaillierte Auflösung vor, die sich
bei gehaltener [Shift]{aste - wie bei den an-
deren Plug-ins - noch weiter erhöhen lässt.
SOUND 8 REIORDINGllIlT
Der maximale Regelbereich liegt injedem Band bei ungelähr 20 dB. Die LEDs in
direkter Nähe können dabei zwischen >Cut<
und >Boost< umschalten. Iedes Band kann
entweder als Peak' oder Shelve-Filter agieren.
Alle Bänder der L/R-l(anäle lassen sich
einzeln aktivieren und mithilfe der >Link<-
Schalter ftir eine identische Stereobearbei-
tung verbinden.
Im Gegensatz zum Hardwarevorbild be-
sitzt der Passive EQ aber noch einen optiona-
len M/S-Modus. Deaktiviert man die >Link<-
Schalter einzelner Bänder, bearbeitet die
rechte Hälfte das Seitensignal, die linke das
Mittensignal. Man
kann auch zwischen
den beiden Signal-
bestandteilen über-
blenden, was ein sehr
schönes Hilfsmittel
ist, um einen vollstän-
Equalizer einen übertriebenen Schub von+24 dBFs ohne Probleme, während >UAD
Massive Passive< über 18 dBFs schon be-
ginnt, unschön zuverzerren. Beide Plug-ins
lassen sich also auch ohne eine eigentliche
Iflangbearbeitung als tolle Sättigungstools
missbrauchen - nur den jeweiligen Eingangs'pegel sollte man im Auge behalten.
ENHANCED EQDer zweite I(angformer im Bundle ist ein
3-Band-Equalizer, der sich aus High- und
LowShelf-Filter sowie einem parametrischen
Mittenband - hier mit >High Frequency< be-
hier noch eine weitere Stufe bei 14 kHz unter-gemogelt. Hrtit >High Frequency< kann man
sehr schön etwas mehr >Air< beispielsweise
auf Background-Vocals zaubern. Gegenüber
dem Original ist die Anordnung der Bedien-
elemente viel deutlicher gegliedert. So ist un-
missverständlich klar, dass sich der Regler
>Bandwidth( ausschließlich dem Glocken-
filter des mittleren Bandes annimmt.
Etwas umfangreicher ist das HighShelf-
Filter, gestaltet, das statt drei nun funf mög-
liche Grenzfrequenzen bedienen kann: 4, B,
12,16 und 20kHz. Die Sektion ist mit >High
Cut< beschriftet. Das bedeutet, dass lediglich
Absenkungen mög-
lich sind. Besonders
bei heutigen >ln{he-
Box<-Produktionen,
wo Aufnahmen von
Anfang bis Ende das
ursprüngliche (und
-#-# ..
DER SOUND DIESER ROHREN.EMUTATIONEN I5T HERVORRAGEND
FsF
digen Mix, Subgruppen oder Synthesizer mitgeringer Stereobreite etwas zu )>vergrößern<.
Auch das Hochpassfilter kann gezielt
tiefe Frequenzen etwa nur aus dem Seiten-
signal entfernen, um mehr P\atz fur eine
druckvolle Mitt e zu schaffen.
ZumVergleich: UADs Massive Passive
belastet die hauseigene DSP'Karte mit 15
Prozent ziemlich stark. Schön, dass es eine
ebenbürtige Version gibt, die nativ auf dem
Rechner werkeln kann. Je eine Instanz des
Passive EQ erhöht die Anzeige der CPU-Aus-
lastung auf einem Intel Core i7 2600K @ 3,4
GHzumT % - also absolut im Rahmen!
Das Sättigungsverhalten der beiden Emu-
lationen unterscheidet sich aber. Während
die UAD-Emulation fast ausschließlich die
Harmonischen I(2 generiert, liegt der Fokus
bei Native Instruments auf I(3, umgeben von
etwas K2lK5. Nichtsdestotrotzzeigt sich das
Sättigungsverhalten des Passive EQ etwas
dezenter, da das Plug-in anscheinend über
mehr Headroom verftigt. So verkraftet der
schriftet - zusammens etzt. Dieser EQ eignet
sich hervorragend z.tm rÖffnen< der ver-
schiedensten Signale.
So lässt sich z. B. mit dem Low-Band,
welches je einen Regler fur Boost und Cut um
die gleiche Frequenz anbietet, der Bassbereich
auf sehr charaktervolle Weise anheben. Der
knapp darüber liegende Frequenzbereich
wird gleichzeitig abgesenkt, was sich bestenseignet, um beispielsweise den Grundton ei-ner Kick herauszuarbeiten, ohne daraufllclgen-
de Resonanzen unnötig zu betonen - eine
vielleicht etwas seltsam erscheinende Schal-
tung, in der Praxis aber sehr nützlich.
Der Sound des Low-Bands ist dabei wun-
derbar weich und kernig. Die Grenzfrequenzen
liegen bei 20, 30 und 6O Hz. Statt der klassi-
schen 100 Hz aber entschied sich der Herstel-
ler ftir 90 und I20 Hz. Ein willkommener
Zusatz!
Das gerasterte Mittenband kann bei den
klassischen zehn Frequenzen zwischen 1 und
L6 kHz anheben. Als Schmankerl hat man
häufig vollständige) Frequenzspektrum wider-
spiegeln, ist dieses Filter ein praktisches Hel-
ferlein, um zu viele Höhen sehr unauffällig zuzähmen.
VARI COMPToll, dass in diesem Röhrenpaket auch einDynamikprozessor dabei ist. >Vari Comp< istan den Mastering-l{assiker >Manley VariableMu Compressor< angelehnt. Es handelt sichhier um einen >langsamen< Kompressor, dermit groß dimensionierten Regelzeiten prädes-
tiniert ist fur den Einsatz auf Stereosummeoder Subgruppe. Doch auch Tlansienten inner-halb von Einzelspuren lassen sich mit langer
Attack und kurzer Release herausarbeiten,
solange das Songtempo bzw. die Phrasierung
nicht zu schnell ist.
Mit dem Regler oDryu kann man dem
komprimierten Signal das unbearbeitete Sig-nal stufenlos hinzumischen. Parallele Kom-pression ist somit sehr komfortabel ohne
einen zweiten I(analzu g zu realisieren.
$ $ ffiffi|ü H Hffidie'''Anieigen des Eingän,$.9,-' u nU
Aäi iati:e'ist: moueinAusg a ngip,e g 0 l$,.[7vv.
wä-n;r:iä':prJö-i'itan...;;|aiiliN iläfiIfiüfi oär ro.oruil# räisi stor nü', oie Gi n-R*auction,an.
...l$l#w.ll$$ iii .,i...tti.i,i '...'".i.,.lili',',..',,'..,.'.'.'.','.'.','.1,..,.r.r.1.I i::u:*:I:iti:li.l*iii:ii:*ri***l i,|,:
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:: ..;iil, il,,
03
Wie das Hardware-Original von Manley
arbeitet auch Vari Comp mit zwei Modi. Der
Kompressor verwendet sehr niedrige Ratio-
Werte von ungetähr 1,5:1 mit einer >Soft
Knee<-l(urve, was eine sehr angenehme und
unauffällige Pegelreduktion zur Folge hat. Das
Kompressionsverhältnis kann sich jedoch
durch Anhebung von >lnput< auf bis zu B:1
erhöhen. Der Modus Limit hingegen weist
eine Ratio von etwa I2:l auf. Auch die Knee-
Kurve ist knackiger eingestellt.
Ein höheres Eingangssignal (>lnput<)
und/oder ein niedriger Schwellwert (>Thres-
hold<) wirkt sich in beiden Modi direkt auf
die Parameter >Ratio< und >>Knee<< aus hier
gilt: Ausprobieren!
40 TESTBERI(HIE NI PREMIUM TUBE SERIES
od ei S,h,e,lvi,ilg - F ilter,,,:beft e i ben.
Der Regler >Attack< kann stufenlos zwi-
schen 25 und 70 ms eingestellt werden.
>>Recovery(, das Aquivalent zrrm >>Release<<-
Parameter, ist hingegen in vier Stufen unter-
teilt: 200,400, 600 und 4.000 ms - sehr ge-
mütliche Werte also.
Der Kompressor kann auch per Sidechain
gesteuert werden, was in den Test-DAWs
>Presonus StudioOne< und >Avid Pro Tools<
bestens klappt, während das Sidechain-Feld
fur den Key-lnput in >Ableton Live< leider
nicht angezeigt wird.
FAZITDer Sound dieser Röhren-Emulationen ist her-
vorragend. Alle drei Prozessoren sind gut ge-
lungene Schönftirber. Die Plug-ins profitieren
gegenüber ihren Vorbildern von zusätzlichen
Parameter, wie der Erweiterung der Frequenz-
bereiche im Enhanced EQ, Sidechain-Eingang
und Dry-Regler im >Vari Comp< und ganzbe-
sonders der M/S-Option im >Passive EQu.
Relativ Ressourcen-schonend liegt hier
ein hübsches natives Paket vor, das beste-
henden Emulationen ernsthafte l(onkurrenz
macht.
Obwohl die drei Plug-ins schon einzeln
einen fairen Deal darstellen, spart man beim
I(auf des kompletten Bundles noch mal 120
Euro. Well done! .
55OUND 8 REiORDING 11117
Als Digidesign 1991 die erste Version von Pro Tools vorstellte - schon damals eine Kombination von Software und spezieller Hatdware - war nach
maximal 16 Kanälen Schluss.Inzwischen sind HD-Systeme im professionellen Audio- und besondets Filmbeteich kaum noch wegzudenken. Und nun
kommt Avid mit einem neuen Format daher. In Zeiten, in denen [omputer regelrechte Multicore-Raketen darstellen, eruächst aber mit Recht die
Frage, warum überhaupt noch ein DSP-gestützter Software-Sequenzer nötig ist.
Change a runnlng system?Avid HDX PCle I AAX-Format
TEXT: AXEL LATTA, FOTOS: DIETER STORK, AXEL LATTA, ARCHIV
Es ist schon länger her, dass die Installation
einer PCIe-Karte einen eigenen Abschnitt im
Test erhielt. Aber schon der >lnstallation
Guide<, dessen englischsprachiger Teil über
30 Seiten umfasst, lässt eine etwas größere
Prozedur erwarten. Der Guide beinhaltet
42 TESTBERICHTE AVID HDX PCIE
einen etwas ungewöhnlichen Hinweis: Der
Hersteller empfiehlt einen direkten Luftstrom
von mindestens 27 5 lfm (linear feet per
minute) über jeder Karte. Durch Hitze ent-
standene Schäden an der Karte oder am
Hostsystem sind nicht durch die Garantie
von Avid gedeckt. Na, dann schnell noch die
Berufshaftpfl ichtversicherun g ab ge sch I o ssen,
und rein mit dem Gerät!
Eigentlich würde zum Einbau ein X4-Slot
ausreichen, da aber nur noch ein X16-Slot
frei war, fand die PCle-l(arte eben hier ihren
SOUND 8 RETORDINGllI12
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Platz. Mit Maßen von 32 x10 x 16 cm (L x B xH) handelt es sich auch wirklich um eine rie-sige Platine, die hinsichtlich der Länge sogardie Grafikkarte >Nvidia Quadro FX4B00<(nicht abgebildet) übertrumpft. Der Großteilist zudem von einer schwarzen Metallplatte
Windows-7-Plattform hingegen nur die HP2800-Serie. Dass auf dem 2800 alles wie ge-
schmiert lief, war also kein Wunder. Zusätz-lich wurde noch auf einem Custom-PC(Windows 7, Intel Core 17 26OOK, Gigabyte-Motherboard) von Digital AudionetworX
Lizenz stets am Rechner und mindestens einAvid HD-lnterface an einem der beiden Portshängen.
Avid gibt zwar an, dass Pro Tools lUnXauch Drittanbieter-Interfaces unterstützt, so-lange diese >ASIO(- oder >>Core Audio<-kom-
-#.3
getestet: einwandfrei! Auch die UAD-l(arte imNachbar-Slot bereitete keine Probleme.
Beim ersten Start von Pro Tools öffnetsich ein Dialog, der zur Aktualisierung derKarten-Firmware aufflcrdert. Der Fortschritts-
balken stoppt aber nach etwa einem Drittelund bewegt sich keinen Millimeter weiter.
Obwohl Pro Tools die neue HDX-Karte offi-ziell ab Version 10.1.2 unterstützt, konnte dasFirmware-update erst mit Version 10.2 abge-schlossen werden.
Der Lüfter arbeitet deutlich hörbar -
nach dem Firmware-Update immerhin nurwährend des Betriebs von Pro Tools.
Das Arbeiten mit HDX verläuft absolutstabil - es kam während der gesamten Test-phase zu keinem einzigen Absturz.
Für den Betrieb des HDX-Systems müs-sen der mitgelieferte ilok2 mit gültiger HD-
trgF
patibel sind. Nun ja, im Test konnte Pro ToolsHD auch mit einem Lavry DA 11 problemlos
starten, allerdings ist die Playback-Enginedann entsprechend umgeschaltet und HDXin der Session nicht mehr verfugbar. Dasheißt leider, dass man die DSPs nicht un-abhängig, etwa im Stile einer UAD-Karte, füreine Mix-Session verwenden kann. Des Wei-teren ist die I/O-Kap azität beim Fremdgehenauf nur 32 Kanäle limitiert. HDX ist also einabsolut geschlossenes System. Nur dadurchsind Latenzwerte unter I ms innerhalb desI/O-Routings und des Mixers möglich - einesder Hauptargumente fur eine erstklassigeAufnahmeumgebung.
LEISTUNGIm Vergleich nJm älteren System zeichnensich deutliche Vorteile ab. Durch die beiden
DAs ARBEITEN MIT HDX VERLAUFT ABSOLUT STABIt
umgeben, die einen eigenen Lüfter trägt. DieLeistung eines PCle-Busses allein reicht alsonicht fur die Stromversorgung aller Kompo-nenten aus. Mit dem mitgelieferten Kabelwird deshalb der Rest vom Mainboard ab-gezapft.
Um mehrere HDx-l(arten gleichze itig zu
betreiben und Daten über den TDM Bus zu
teilen, ist ebenso ein >HDX TDM(-l(abel(SATA) dabei. Wie der Vorgänger >HD Native<besitzt auch HDX zwei Digilink-Ports.
IM BETRIEBOb das Betriebssystem mit 3 2 oder 64 Bit ar-beitet, spielt vorerst keine Rolle. Offiziell sindaber nur wenige Computer fur HDX qualifi-
ziert. So listet Avids Website fr-ir Mac OS X
Lion den Apple Mac Pro, genauer gesagt nurModelle >NehalemAMestmere<, auf, fur die
55OUND 8 REiORDINGIl I lT AVID H DX PCIE TESTBERICHTE 43
+++mehr Voices,höhere U0-Kapazität
++sehr geringe Latenzwerte
+etwas besseres Preis/Ieistungs-Verhältnis
+stabile Treiber
AIR Plug-ins nicht alsDSP-Version/AAX
- Eufo .,:,i www.avid.de
05l ie:.,$.üsiü.ilä:ü$täiitüfiüliidigttil:i:eLlfiuiu.nl $ü5$u*,f$nrlr$Iriuüelilide.ii $u$SP$li-i'l.';lr'itirl1N1,1i1
16.383 Sam:Dles fro Kanäl ärb0iten. '.,
e inzälnau:, : , : : ' i , i , , , . ,
r{1fr
Pro Tools HDX Hersteller/Vertrieb AvidUvP/Straßenpreis 9 999,- Eu t0 I ca 5 900,
44 TESTBERI(HIE AVID H DX PTIE SOUND 8 REiORDIN G Il Ilz
$i'g""'ff Q''$QAffi( *,'$,6fu ,,fl ,i ft, ft,$,r[,'g |:,,|,,€ü[.,f$.6;.5Utt run.,,W,O,fklf,läw.,'i:lili$rClieh,',nä,ilüe:fi,,',9,,fid:i'DSPiSV]Ste.ffien'
-WTffi- 'ffiffiDigilink-Ports ist die maximale Anzahl von
möglichen physikalischen Verbindungen mit
einer I(arte auf 32 Eingänge und 32 Ausgänge
verdoppelt worden. Durch den Einsatz von
mehreren HDX-l(arten ist somit ein I/O-Setup
von bis zu I92I(anälen möglich - eine nette
Steigerung, war doch bei HD Accel schon bei
96 I(anälen das Ende der Fahnenstange er-
reicht.
Auch hinsichtlich Voices ist mehr gebo-
ten. Eine HD-Accel-l(arte schaffte 96 Voices,
die sich durch Ausbau des Systems auf I92
Voices erhöhen ließen. Schon eine HDX-
Karte allein hingegen bietet 256 Voices. Inte-
griert man mehrere HDX-l(arten, sind bis zu
7 68 (!) Voices möglich.
46 IESTBERICHTE AVID H DX PIIE
Mit nur einem Device kann man bei
48 kiHz also 128 Stereo-Spuren bzw. 256
Mono-spuren gleichzeitig innerhalb einer
Session abspielen. Bei der maximalen Abtast-
rate von I92 klHz - diese ist im Ubrigen gleich
geblieben - reduzieren sich die Mono-Spuren
auf 64.
Die HDX-Karte lässt sich mit Pufflergrö-
ßen zwische n 64 und 1.024 Samples betrei-
ben.
Eine mittlere Session treibt den Balken
>CPU Native< beim kleinsten Puffer auf etwa
20 Prozent, beim größten Pufhr auf etwa bei
16 Prozent. Die Playback-Engine bietet bei
44,I kHzeinen Latenzausleich bis zu 16.383
Samples pro Kanal. Bei einer Abtastrate von
I92 kHz lassen sich Werte bis zu 65.53 5 Sam-
ples erreichen.
Pro Tools HD war wohl mit der letzte Se-
quenzer, dessen maximale Wortbreite bei 24
Bit lag. Das hat sich aber kürzlich schon bei
den nativen Versionen geändert. Auch HDX
verwendet nun 32-Bit-Floating-Point zur
Berechnung von Plug-ins und 64Bit' an Sum'
mierungspunkten. Eine Voraussetzung fur die
flüssige Berechnung von Gleitkommazahlen
auf der HDx'l(arte ist nicht zuletzt der pas-
sende Prozessor. Und so hat sich nicht nur
die Anzahl von 9 auf 18 DSP-Chips erhöht,
sondern auch deren Modell von Motorola
56k (200 MHz) zuTexas Instruments T1 (350
MHz) geändert.
SOUND 8 RECORDINGllIlT
AAXDer Wechsel von bestehender HD-Hardware -
und den damit verbundenen TDMs - will gut
bedacht sein, denn mit HDX wird das TDM-
Format vollständig durch die neue Schnitt-
stelle AAX (Avid Audio Extension) abgelöst.
RTAS und AudioSuite sind aber immer noch
mit an Bord.
Beim Öffnen einer älteren Session kon-
vertiert Pro Tools TDM-Plug-ins automatisch
in die entsprechende RTAS-Version, sofern
kein AAx-Aquivale nt zur Stelle ist. Offi ziell
besteht keine AAx-l(ompatibilitat bei Dolby-
Surround-Tools, Line 6 Amp Farm, Line 6
Echo Farm, TC Electronic{DM-Plug-ins und
Waves PS22 Stereo Imager. In den letzten
Monaten hat sich diesbezüglich aber einiges
getan und zahlreiche Plug-in-Hersteller wie
Slate Digital, Sonnox, Softube oder Flux über-
arbeiten fleißig ihre Helferlein. Genauere In-
formationen sollte man sich deshalb auf denjeweiligen Herstellerseiten holen. Umso ver-
wunderlicher jedoch ist es, dass nicht einmal
die von Avid mitgelieferten Plug-ins der AIR-
Serie im neuen Format vorliegen.
Das Insert-Menü ist in zwei I(ategorien
untertei l t : >lr{at ive-Plug-in< und >DSP-
Plug- in<. Wie der Name vermuten lässt ,
werden Plug-ins mit der Schnittstel le >AAX
Native< durch den Hostcomputer berech-
net, Plug-ins mit dem Zusatz >AAX DSP(
hingegen auf der I(arte.
Viele Plug-ins können mithilfe einer
Schaltfläche unter dem >Bypass<-schalter je-
derzeit in eine native oder in eine DSP-ln-
stanz verwandelt werden. Eine hübsche
Funktion, um ein paar Teilnehmer einer voll-gepackten Session nachträglich entweder auf
den Hostrechner oder auf die PCle-l(arte um-
zuschichten und somit wieder Ressourcen in
der jeweiligen Umgebung freizuschaufeln.
Sehr praktisch! Überhaupt vereinfacht die
>zweifache< Auslegung von AAX die Kompa-
tibilität zwischen nativen und DSP-gestützten
Pro{ools-Systemen.
Sehr schön, dass neben der Ressourcen-
anzeige fur Festplatte und CPU sowie der Voi-
ces auch die Auslastung fur jeden der 18 DSPs
einzeln einzusehen ist. Da fehlt eigentlich nur
noch eine separate Anzeige der durch Auto-mation verbratenen Leistung, wie man es von
ein paar anderen Sequenzern her kennt.
Um einen der DSP-Chips vollständig aus-zulasten, benötigt es BB Mono-Instanzen des
mitgelieferten 7-Band-EQs. Nicht schlecht!
Eine Instanz des >Channel Strips< verbraucht
schon 7 o/o, mit einer zweiten jedoch insgesamtnur 10 %. Man sieht also, die maximale AnzahI
der Instanzen lässt sich nicht einfach durch
eine Milchmädchenrechnung ausdrücken,
vielmehr hängt es von der jeweiligen I(ombi-
nation der Plug-ins ab - Avid nennt dies>DSP Chip Sharing<.
FAZITDas neue HDX-System richtet sich weiterhin
klar an die Profiliga - wer sonst wäre heute
noch bereit, für ein Basissystem mit einem
HD-I/O bzw. 16 Eingängen und 16 Ausgän-gen einen Preis von knapp 10.000 Euro zu
bezahlen? Wem das schlichtwe g zu teuer ist,
kann sich immer noch >HD Native< als preis-
günstigere Alternative ansehen.
Immerhin hat sich die Anzahl der IIO-
Kanäle mit nur einer I(arte verdoppelt, und
auch die verfugbaren Voices sind deutlich
mehr geworden.
Die fehlende TDM-Unterstü tzung magfur einige langjährige Nutzer wie ein Schlagins Gesicht wirken, dennoch erleichtert dasneue AAX-Format die l(ompatibilität zwischennativen und DSP'gestützten Pro{ools-Sys-
temen immens und bietet einen bemerkens-
werten Leistungszuwachs. r
+++sehr hohe Klangqualität
++zwei verschiedene Verzer-rungscharakteristiken ineinem Plug-in
+f lexible Iinsatzbereiche
+ergonomische Plug-in-0berf läche
+einfache Installation
Summit Grand [hannel Hersteller/Vertrieb Softube / AudiowerkUvP/Straßenpreis 733,- Eut0 I ca.775,- Euro .,:'i www.audiowelk.eu
Es gibt Testbetichte, die beginnt man eher unbeeindruckt, aber nach dem Stafien der ersten Test-lnstanz hat man auf einmal ein Grinsen auf demGesicht, das auch nach stundenlangem Musikmachen noch da ist. Einen EQ und einen 0pto-KomDressor in einem Channelstrip-Plug-in zu kombinieren,ist nun wirklich keine bahnbrechend neue ldee. Aber mit dem Summit Grand Channelbeweist die schwedische Pluq-in-Schmiede Softube malwieder.sich mit analogem Klangcharakter in digitaler Umgebung auszukennen ...
Hegantes DoppelpackSummit GrandChannel Channelstrip-Plug-in5of tube
AUTOR: elÖnN BOIAHR
48 TESTBERICHTE SOFTUBE GRAND IHANNEL SOUND 8 RETORDINGllIlz
-#-#
.OO UNAUFDRINGLICHRUND,
PORTION DRUCK!
Die Hardware-Originale Summit Audio EQF-100 und TLA-100A sind klanglich wahrschein-
lich ohne Frage herausragend und werden
von vielen Produzenten sicher zu Recht hoch
gelobt. Aber bei einem Preis von über 6.000
Euro fur lediglich einen Kanalzug in Mono,
dürften diese Legenden fur viele von uns lei-
der das Budget sprengen. Weil sich die Geräte
zudem hervorragend fur die Summenbearbei-
tung eignen, müsste man sogar das Doppelte
investieren - utopisch wird's dann, wenn
man sie als mehrfachen Kanalzug in einem
Mischpult eins etzen wollte.
Softube bringt uns >>Normal<-Musikern
das Ganze nun fur einen Bruchteil des Geldes
als Plug-in * bleibt nur die Frage, ob der
Sound denn wenigstens einen Hauch der
analogen Legenden ins Plug-in-Universum
transportiert.
Für mich gehört Softube dabei zu der
Handvoll Firmen, deren Produkte tatsächlich
eine gehörige Portion revolutionären Analog-
sound in den Rechner geholt haben. und der
Summit Grand Channel bildet da auch keine
Ausnahme, so viel verrate ich schon gleich zu
Beginn dieses Testberichts.
OPIIKMit der ilok-Lizenz des Plug-ins wird nicht
nur der Channelstrip freigeschaltet, auch die
beiden Einzel-Plug-ins werden im Paket mit-geliefert. Somit stehen nach der Installation
drei neue Plug-ins im Audioprogramm zrfi
Verfugung: der EQ, der Kompressor und der
Grand Channel. Alles, was in diesem Test
znm Grand Channel gesagt wird, gi l t dem-
nach auch für die beiden Einzel-Plug-ins.
Auch die Oberfläche überzeugt auf derganzen Linie und verbindet schicke Optik mit
mausfreundlicher Bedienung: Die dezent
leuchtenden VU-Meter und die großen, per
Maus leicht zu kontrollierenden l(nöpfe
machen die Bedienung im Alltagzum Kinder-
spiel. Das Schalten der virtuellen Taster ist
ebenso simpel wie auch die Anzeige derj eweiligen Schaltposition.
FUNKTIONSUMFANGDas Hardwarevorbild des EQs ist ein passiv
aufgebauter 4-Band-EQ mit gerasterten
Frequenzen und variabler Bandbreite. Dabei
sind die Frequenzen weit überlappend aus-
SOUND 8 REIORDINGll I lz
ABER DENNOTH MIT EINER GEHORIGEN
FüF
gelegt; jeweils sieben gibt es pro Band, und
obendrauf kommen noch Hillo-Cut-Filter
mit jeweils drei Frequenzen. Den Signalver-
lust holt die Hardware mit einem Röhrenver-
stärker wieder auf. Passive EQs klingen ohne-
hin anders und die drei Röhren pro Kan alzug
sorgen dann wohl dafur, dass dem Original
ein weicher, voller und doch gezielt kontrol-
lierbarer Sound nachgesagt wird.
Der Hardware-Kompressor überzeugtvor allem durch seine Reduzierung auf zwei
wichtige Bedienelemente: Gain und Kom-pression einstellen - fertig! Ahnlich wie beim
bekannten LA-2A passen sich die Attack- und
Release -Zeiten programmabhängig dem Sig-
nal an. Der TLA-100A kann aber mehr: In je
drei Stufen lässt sich die Attack- und Release'
Zeit anpassen. Somitkam der Kompressor
zwar ebenso gutmütig arbeiten, wie es tradi-
tionellen Opto-Designs gemeinhin nachge-
sagt wird, er kann aber eben auch schneller
zupacken, sodass er sich kombiniert mit der
Röhre im Signalweg bei Übersteuerungen
auch zum starken Abflachen schneller Tran-
sienten eignet.
Ein Highpass-Filter im Sidechain ergänzt
den I(ompressor sehr sinnvoll, und selbiges
kann auch als einfacher Lo-Cut in den Signal-
weg geschaltet werden. Der Threshold der
Verzerrung lässt sich mit dem Saturation-
Regler gezielt steuern, eine kleine LED hilft
beim Pegel'Einstellen. Obendrauf gibt es
noch einen DryA^l.t-Regler, mit dem eine
Parallelschaltung des Kompressor auf sehr
einfache Weise direkt innerhalb des Plug-ins
möglich wird. Alles sehr sinnvolle Funktionen,
die im Alltag das Originalkonzept praxisnah
erweitern.
PRAXISAn vielen passiven EQ-Designs stört mich,
dass sie zwar dezent und weich ein Signal
beinahe unhörbar bearbeiten, es fehlt jedoch
oft an präzisen Eingrifhmöglichkeiten in den
Sound. Der Softube EQ kann beides: Bei stei-
lerem Q-Faktor lassen sich Sounds sehr ge-
zielt kontrollieren, gleichzeitig bleibt der EQ
aber immer unaufdringlich. Das ist im Alltag
eine sagenhafte Kombination!
Selbst eine Shelving-Höhenanhebung
bei 15 kHz bleibt hier analog luftig, während
einfachere, digitale EQs hier entweder den
I(ang kaum noch beeinflussen oder gar hartePeaks im Frequenzspektrum erzeugen. Auchübersteuerte Signale überzeugen, denn hier
werden besonders Verzerrungen zweiten Gra-des betont, was bei vielen Instrumenten, Ge-sang oder einem kompletten Bus-Mix einfach
sehr gut passt. Mit diesem EQ kann man zu-
dem auch im mittleren Frequenzbereich die
Stärken bestimmter Instrumente betonen,
ohne dass diese im negativen Sinne >bearbei-
tet< klingen.
Im Direktvergleich wirken manche I(on-
kurrenz-EQs beinahe so, als hätte man dort
alle möglichen schmalbandigen Resonanzen
angehoben, während der Softube EQ einfach
nur ganz edel das authentische Signale >ver-
bessert<.
Der Kompressor erinnert klanglich einwenig an Universal Audios L{-2{-Simulation
für die UAD-Plattform, lässt sich aber viel
universeller einsetzen, da Attack und Release
besser anzupassen sind. Bei einem E-Bass
lässt sich beispielsweise in der Attack-Einstel-
lung >Slow< ein Charakter ganz ähnlich
einem LA-2A simulieren. >>Fast< verzerrt im
Attack dagegen schon ein bisschen, ähnlich
wie man dies ansatzweise vom schnellen
ll7 6 kennt. Iflanglich bleibt der TLA- 100A
aber immer >knurrig weich< ohne knalligeTransienten.
Die mittlere Einstellung schließlich kom-
biniert das Beste aus beiden Welten: sehrgute Durchsetzungskraft, aber dennoch nicht
störend auffäillig. Dabei kommt man mit den
SOFTUBE GRAND CHANNEL TESTBERICHTE 49
krSoffirä'rn1oie.q'q ügl$,g.w.W. &',$ffiMffiffitW* ;
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02 Döi Kom pressoi eiinneit't<,tä ngtl ch e:i:n wenig'an'i'Un iversa l'Audios [A-2A'5imu131ion füt'die UA$-Plattfsrm, lässt sich aherviel universeller einsetzen, da iich Attack trnd Release bbsserai lpassenloss:€t l . : ' ' ' , ' ,
wenigen Parametern schnell nJmZieI. Selbst
starke I(ompression fuhrt nicht etwa dazu,
dass der Klang bei harten Attacks kurz weg-
sackt und man dann mit Attack'Regler und
Threshold erst eine Einstellung suchen muss,
die noch natürlich klingt. Sobald ein Sänger
mal richtig aufdreht, sackt das Signal in den
Attacks auch bei harten I(onsonanten nicht
unnatürlich weg. Egal ob Drums, I(eyboard-
Sounds und auch Gesang, der TLA- 100A ist
ein erstaunlicher Alleskönner, mit dem man
ohne viel Gefummel schn elI zu klanglich
überzeugenden Resultaten kommt.
Drums lassen sich übrigens mit den>Fast2-Einstellungen und hinzugedrehter
Verzerrung ähnlich einem übersteuerten Li-
miter auch kräftig zusammenquetschen. Das
Signal wirkt dann jedoch leicht dumpf. Wer
das nicht mag, benutzt den I(ompressor eher
mit wenig Sättigung und übersteuert das Sig-nal dezent mit dem EQ - das ist übrigens
auch ein Grund, warum die I(ombination der
beiden Einzel-Plug-ins im Grand Channel so
extrem viel Sinn macht.
Ich kenne kaum Plug-ins, die auf diesem
Niveau derart zu überzeugen wissen. lch
habe viel verglichen und Songs, die ich gut
kenne und bei denen ich genau weiß, welche
Bearbeitungen ich dort machen wollte, mit
diesem Paket aus drei Plug-ins neu abge-
mischt. Ich will nicht sagen, dass sie abschlie-
ßend alle besser klangen, aber es geht defini-
tiv in diese Richtung ...
Die hohe l{angqualität des Plug-ins-
Bundles geht leicht auf I(osten des CPU-
Bedarfs. Ein langsames Netbook mit AMD-
E-350-CPU ist mit dem Grand Channel bei
10 ms Latenz in Cockos Reaper bereits zu
12 Yo ausgelastet, ein Lenovo Notebook mit
Intels Core i7 6B0UM I .46 GHz liegt knapp
unter 3 %. Auf aktuellen Desktoprechnern
sind diese Werte aber nicht mehr der Rede
wert, und auch auf Notebooks ist der CPU-
Bedarf bei dieser hohen Klangqualität ab-
solut in Ordnung. Zudem reduziert sich die
CPU-Last, wenn man lediglich die jeweiligen
Einzel-Plug-ins einsetzt oder im Grand Chan-
nel eines der beiden Plug-ins deaktiviert.
FAZITBraucht die virtuelle Welt einen neuen EQ und
einen neuen l(ompressor? Ich hätte vor dem
Test eher zaghaft >vielleicht ...( gesagt, der
Soltube Grand Channel überzeugt jedoch auf
ganzer Linie. Ich würde den gesamten I(ang-
eindruck mit unaufdringlich rund, aber den-
noch einer gehörigen Portion Druck beschrei-
ben. Der I(ompressor gibt Bassdrums den nö-
tigen Schub, auf Bass-Signalen ist er mein
absoluter Lieblingskompressor geworden.
Der EQ kann nervige Frequenzen absen-
ken, ohne dass der Sound bearbeitet klingt.
Selbst das Anheben von weiten Frequenz-
bereichen bleibt klanglich authentisch und
wirkt eher so, als hätte der Sound schon
immer genau so klingen sollen. Sobald man
den EQ auf Bypass schaltet, fehlt dem Sound
einfach nur was, ohne dass die Substanz sich
dann verbessert.
Es gibt übrigens auf der Webseite des
Herstellers eine 20-Tage-Demolizenz, die man
sich einfach auf den ilok schaufeln kann.
Mein Tipp: Unbedingt ausprobieren! r
50 IESIBIRITHTE SOFTUBE GRAND CHANNEL SOUND 8 REIORDIN G ll Ilz
Amp-Simulationen für die E-Gitare gibt es inzwischen eigentlich viel zu viele. Neugierig bei bx_rockrack macht jedoch das etgebnisorientierte
Konzeot, Der Hersteller Brainwou Music hat sich auf eine kleine Auswahl bewähfter Rock-Amps samt Box/Mikto-Kombinationen konzenttieft und
sie aufs Niveau großer Studioproduktionen gepimpt.
Rock deinen Audiotechner!Brainworx bx_rockrack G ita frenverstä rker- Pl ug - i n
AUTOR: THOMAS BERG
Brainworx ist eine junge deutsche Firma, die
sich in den vergangenen Iahren einen Namen
durch hochwertige und innovative Plug-insgemacht hat. Eine Domäne der eigenständi-gen Produkte aus der Ideenschmiede von
52 TESTBERICHTE BX ROCKRACK
Brainworx sind sehr praktische und alltags-
taugliche Tools. Viele namhafte Engineers
sind schon extrem begeistert von den deut'
schen Mixing- und Mastering-Plug-ins.
Schon deshalb sollten wir genauer hinschau-
en, wenn dieses Team etwas fur die Gitarre
herausbringt. Beim Einfangen der Sounds fur
das bx_rockrack wurde der Fokus auf eine
sehr feine Recording-Chain samt standes-
gemäßem Engineering gerichtet. Die schließ-
SOUND 8 RECORDINGllIlz
lich in der Software verfugbaren Amp-l(ombi'
nationen sollen also nicht zwingend so klin-
gen, wie man sie von zu Hause kennt, son-
dern vielmehr so, wie man es von teuren
Musikproduktionen aus der Plattensamm-
lung gewohnt ist. Geht das?
THEORIEUnter der Haube von bx_rockrack werkelt
eine überschaubare Auswahl digitalisierter
Gerätschaften. Die Amps sind nach folgenden
Vorbildern gemodelt: Marshall ICMBOO(clean+crunch), Engl E530 Preamp (clean+
lead) und Mesa Boogie Rect-O-Verb. Bei den
Boxen dienten drei 4xl2"-Cabs (Marshall
1960TV Mesa Boogie, Diezel) und eine 2xI2"
von Orange als Vorlage. Für die Mikrofonie-
rung kamen ein Neumann CMV-563 mit M7s-
Nierenkapsel, ein Royer Labs R-121 sowie
zwei Shure SM57 zum Einsatz. Das nicht
minder wichtige Modellieren der Verstärker
hat übrigens Team-N euzugang Igor Nembrini
samt eigens entwickeltem Verfahren über-
nommen. Igor ist ftir die Programmierung
der Software zuständig, außerdem kann man
ihn in seiner Tätigkeit als krassen Gitarristen
in einigen Demovideos auf der Brainworx-
Homepage begutachten.
PRAXISWie bei allen Plug-ins aus dem Pool der
Plugin-Alliance hat man auch hier die Mög-
lichkeit, die Software ohne Einschränkungen
14 Tage lang zu testen.
Nach dem Öffnen im Host-Programm
kommt die aufgeräumte grafische Oberfläche
A)mVorschein, die man am besten direkt
durch Betätigung der Taste >FX Rack< um
wichtige Funktionen erweitert (siehe Abb.auf der nächsten Seite). Im unteren Drittel
kann man den simulierten Amp und die Box/Mikro/Recording-Chain-lmpulsantwort wäh-
len.
Zudem finden sich dort die eigentlichen
Amp-Parameter (Achtung: Level und Gaingehen bis l Il) zuzüglich eines nachgeschalte-
ten 5-Band-Grafik-EQs. Weitere EQ-Optionen
finden sich oben rechts, wo man das Gitarren-
Eingangssignal durch einfache, sehr flachflan-
kige Low- und High-Cuts (>Tight(, >>Smoothu)
noch vor dem Processing formen kann.
Daneben liegt ein >Shred<-EQ, der wie-
derum ganz am Ende des Softwaresignalwegs
sitzt und bei Bedarf zuscharfe Höhen im
Zaum halten kann. Dieser 1-ltuopf-EQ ar-
beitet sehr musikalisch, da er bei höherer
Absenkung des Präsenzbereichs gleichzeitig
ä ü $',':,d.e,n
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. . : : . : .
SOUND 8 RECORDINGllI12 BX ROTKRACK TESTBERICHIE 53
++natürlicher, voller Klang
++Dynamik und Ansprache
+Konzept und Umsetzung
+EQing-Möglichkeiten
nl,o*u,r -Anf o rd e ru n g e n
bx_rockrack Hersteller/Vertrieb Brainwoil Music / Plugin..:'i www. bra inworx-m usic.de / www. pl u g in -a | | ia nce.com
Alliance Preis 749;- Dollar (rund 200,- Euro)/ www.brainworx-studio.de
breitbandiger agiert. Insgesamt hat man also
einige Möglichkeiten, den Sound mittels Fre-quenzanpassungen vor, in und hinter dem
Amp-Model zu tweaken.
Nicht fehlen bei solch gainiger Rock-
Verstärkung sollte ein Noise-Gate. Es ist mit
sechs Parametern erfreulich komplett ausge-
stattet. Die Standard-Einstellung passt abergenerell gut und muss meistens nur noch
beim Threshhold an den eigenen Gitarren-
Output angepasst werden. In der neuen Ver-
sion wurde (auf mein Nachfragen hin unbüro-
kratisch und blitzschnell - so wünscht man
sich das) das Schließen des Gates etwas sanf-
ter gestaltet, sodass Knackser nun kein Themamehr sind.
Auch ein simples aber praxisgerechtes
Delay inklusive ästhetischem >Lo-Fi<-Regler
findet sich im Rockrack. Zu guter Letzt gibt es
einen Brillenträger-kompatiblen, sehr ent-
spannten Tuner, der bei Nichtgebrauch aller-dings unbedingt >heruntergefahren< werden
sollte. damit die CPU nicht durchschmort ...
Apropos CPU-Last: Diese ist bei bx_rock-rack allgemein etwas ausgeprägter als bei
einigen Konkurrenzprodukten. Bei 4x Over-
sampling und höchster Buffer-Größe kommt
mein etwas älterer Core2Duo iMac schonleicht ins Schwitzen. Um beim Einspieleneine möglichst niedrige Latenz des Hostpro-gramms gewährleisten zu können, müssen)>oversampling< und >buffer< in bx_rockrackminimiert werden. Im Mixdown kann mandiese dann wieder hoch setzen und von eineroptimalen Soundqualität profitieren.
Der Grund frir die nicht gerade zimper-lichen Hardwareanforderungen ist die interneAuflösung von satten 64Bit und l92kHz (bei
4x Oversampling). Dadurch kommt man inden Genuss einer überdurchschnittlich feinen
54 TESTBERICHTE BX ROCKRATK
Auflösung und des zuverlässigen Vermeidens
von Aliasing-Effekten. CPU-belastend kommt
hinzu, dass die erstellten Impulsantworten
exakt so groß wie nötig dimensioniert sind
-3-4
Feinheiten aber gar nicht interessieren - wir
müssen nur hören, ob uns die gebotenen
Sounds gefallen oder nicht. |a, dann hören
wir doch mal rein ...
BESONDERS DIE MARSHALL-(RUNCH-UND DIT ENGL.LEAD-INTERPRETATIONTNÜgTRZEUGEN.
3F
und nicht (wie bei manch anderer Software)
bezüglich Länge oder Auflösung beschnitten
wurden (um i.d.R. die I(ompatibilitätzu älte-
ren Computer-Generationen zu erhöhen).
Was auf den ersten Blick eventuell ver-
misst werden könnte, ist eine zweite Mikrofon-
Instanz. Dirk Ulrichs Konzept sieht solche
virtuellen Mikrofonierungsfreiheiten aber
bewusst nicht vor (abgesehen davon, dass es
dann wirklich etwas eng mit der CPU-Last
werden würde).
Bei diesem Plug-in geht es schlicht
darum, was hinten raus kommt. Für das Wie
und Warum bei der Mikrofonierung waren
während der Erstellung des Plug-ins die bei-
den Engineers zuständig, und so muss man
sich mit den vorgefertigten Recording-Chains
arrangieren, egal wie viele Mikrofone dabeizum Einsatz kamen.
Ben Grosse hat übrigens seine Diezel-Box mit insgesamt drei Mikrofonen abgenom-men (R12I + 2x SM57 in Pfei lanordnung),
wobei Dirk die phasenreine Abnahme mitnur einem Mikro bevorzugt. Uns sollen solche
SOUNDIch muss gestehen, ich habe einige Tage
gebraucht, um mich mit der Software anzu-
freunden. Beim ersten Durchsteppen der Pre-
sets fehlte mir irgendwie das Aha-Erlebnis.
Auch hatte ich mich schon gefreut, mit der>>Ben Grosse<<-Recording-Chain den >Breaking
Benjamin<-Gitarrensound in meine Monitore
donnern ^t
können. Aber auch hier blieb ich
beim ersten Zappen nicht hängen.
Nach zweitägiger Auszeit dann ein neuer
Anlauf: Ich gehe die Presets noch einmal in
Ruhe durch und bemerke, dass sie doch sehr
5 3O-lastig sind, und zwar in der High-Gain-
>Scream<-Einstellung (dabei bin ich doch gar
kein Metaller ...). Entscreamt man die Presets,
wird plötzlich auch fiir nicht ganz so böse
Musiker ein Schuh draus, und ein sehr schö-ner Rocksound ohne besagte Heavy-Attitüde
kommt n)mVorschein. Mein Interesse istgeweckt.
Aber Moment mal, was war denn mit
dem englischen Amp-Model? Plötzlich werde
ich ftindig' ,1960 800 Rock< (]CMBOO Crunch,
SOUND 8 RECORDING 11112
Greenback 4x12, aber nicht mit SM57, son-
dern mit Neumann-Mikro, bit teschön). fa,was hätten wir denn da? Nach so was hatte
ich doch gesucht. Tatsächlich scheint sich der
mysteriöse X-Faktor aus Neve, TAB und lnge-
nieurskunst hörbar niederzuschlagen, da
diese digitale I(lassiker-lnterpretation recht
mittig im Vergleich zu meiner analogen Aus-
führung über die Boxen rollt. Nach schneller
Adaption des Ohrs tönt es fur mich aber den-
noch ziemlich rund. Bei längerem Spielen und
sporadischem Zurechtrücken der Parameter
ist der neue Eindruck nicht länger zu ignorie-
ren: Der Sound geftil lt mir sogar sehr gut.
Auch Ansprache und Dynamik lassen
auf Dauer nichts vermissen und sorgen fur
ein >echtes< Spielgefühl. Das beinhaltet auch
den schwer zu beschreibenden >Widerstand<
beim Spielen eines echten Amps, zumindest
über meine großen B"-Monitore. In aufgereg-
ter Goldgräber-Stimmung lade ich schnell einpaar vergleichbare Presets in ähnliche Simu-
lations-Plug-ins, und der Eindruck verhärtet
sich: Rockrack klingt im Vergleich sehr >mas-
siv<, und besonders im Bassbereich bin ich
beim AB-Test zunehmend von der rechen-
intensiven Leistung des Brainworx-Plug-ins
überzeugt. Gerade untenrum stört bei digita-
len Amp-Models oft eine grobe, krinstliche,
fizzelige Auflösung. Beim Rockrack stört michda gar nichts. Im Gegenteil, je nach Tages-
form weiß ich nicht, ob ich mit meinem ech-
ten Halfstack solch einen schnittigen Grund-
tonbereich hinbekomme.
Zu den beiden anderen Amps: Während
die Mesa-Adaption eher im modernen High-
Gain-Bereich ihre I(arten ausspielen kann,
weiß die Engl-Anlehnung durch ihre Vielsei-
tigkeit zu gefallen.
Sogar abseits des Genres >Rock< scheint
einiges mit der Software zu gehen. Auf der
Brainworx-Homepage kann man z. B. ein
paar sehr überzeugende Demos eines lazz-Trios anhören, bei dem Axel Fischbacher mit
seiner Ibanez Hollowbody über DI-Box direkt
ins Plug-in spielt (530 ohne )>scream( +
Orange + Neumann) - Hammer!
In der neusten Version ist übrigens auch
die Option vorhanden, die Recording-Chain
zu deaktivieren, sodass man bx_rockrack
auch mit anderen Speaker-Simulationen
kombinieren könnte.
FAZITWer noch Amp-simulations-Bedarf hat, sollte
dem neuen bx rockrack unbedingt eine
RABATT.AKTION
SOUNDSREC0RDING-Leser spafen 50 Dollar beim Kauftlon blt_fockrack Brainworx und Plugin Alliance spen-dieren euch einen Gutschein, den ihr beim [heckoutim Plugin-Al l iance-Webshop einlösen könnt Gült ig biszun 07 177012[ode, soundfecfockrack
.,:'i www.pl ugi n-a I liance.com
Chance geben. Besonders die Marshall-
Crunch- und die Engl-Lead-lnterpretationen
überzeugen: digitales Modeling >>at it 's best<.
Zudem lassen die vielfti lt igen, liebevoll herge-
richteten Recording-Chains und die flexiblenEQ-Optionen noch genügend Spielraum furweit reichende I{angvariationen. Während
unseres Tests wurde bereits an weiteren
Amp-Modellen gearbeitet, die inzwischen in
der Pro-Version enthalten sind. Auch die Jazz-Varianten sollte man sich angeschaut haben.
Die Demo-Version kann ich daher zum Antes-ten wärmstens empfehlen. Daumen hoch! .
thwmannMUSIC IS OUR PASSION
Eve Audio ist ein neuef Herstellername, allerdings könnte man die Berliner Frrmafische Nähe zum Monitorhersteller Adam - die Namensgebung ist sicher auch keinRoland Stenz, vielen bekannt durch seine langjährige Tätigkeit als Geschäftsführernähef angeschaut.. . und natürlrch getestet I gemessen.
++Messwerte
++Klangqualitöt
++Einsatzmöglichkeiten
+++Verarbeitung und Wertigkeit
++Preis/[eistun gs-Verhä ltnis
St305 Herstel ler/VertriebEve Audto Berlin I Synthax PlaneggUvP/Straßenpreis pro Paar1970,- Euro / ca 1 600,- Euro.::1 www.eve-a ud io.com
kaum auch als Neuling in der Branche bezeichnen. Die geogra-
lufall - kommt nicht v0n ungefähr' EVE Audio wurde 20.1 0 von
bei ADAM Audio, gegründet Wir haben uns den Monitor SC305
[ve Audio 5C305Nahfeldmonitor mit71 lz-Wegenund Air Motion Transformef
AUTOR: ANSELM GOERTZ
Als Vertrieb fur die Eve-Audio-Produkte hatsich fur Deutschland die in Planegg ansässigeSynthax GmbH gefunden, die mit RME, Mo-
58 TESTBERICHTE EVE AUDIO SC3O5
gami und Optocore auch schon diverse ande-
re angesehen Produkte ftir den Studio- und
Recording-Markt im Programm hat.
Die aktuellen acht Modelle von Eve sind
2-,3- und 4-Weg-Systeme. Die erste Ziffer in
der Modellbezeichnung gibt die Anzahl der
SOUND 8 REIORDING 11112
PRO FIt
Frequenzbereich: 43 Ht - 21,8 kHz (-6 dB)Well igkeit : 5,4 dB (100 Hz - 10 kHz)hor. Offnungswinkel:109 Grad (-6 dB lso 1 kHz - 10 kHz)hor. STABW (Standardabweichung):
38 Grad (-6 OB lso I kHz - 10 kHz)ver. Off nungswinkel:121 Grad (-6 dB lso 1 kHz - 10 kHz)ver. STABW:27Grad (-0 OB lso 1 kHz - 10 kHz)max. Nutzlautstärke:100,3 dB (30/o THD 100 Hz - 10 kHz)Basstauglichkeit:102,7 dB (100/o THD 50 -
.100 Hz)
Maximalpegel in 1 m (Freifeld) mit EIA-4268 Signalbei Vollaussteuerung:90 dBA Leq und 107 dB PeakPaarabweichungen:1,4 dB (Maxweft 100 Hz - 10 kHz)Störpegel (A-bew.)' 31,8 dBA (Abstand 10 cm)Maße / Gewicht:475 " 180 " 250 mm (B"H"T) / 8,5 kg
GLOSSAR
Das lilllilfililNflE ist eine Endstufenschaltung, diedas Audiosignal über ein seht hochf requent getaktetes
Rechtecksignal variabler Pulsbteite gewinnt Die gto-ßen Vorteile sind der sehr hohe Wirkungsgrad und derrecht einfache Aufbau der Schaltung Klangl ich sindPWM Endstufen heute so weit entwickelt, dass rhteAkzeptanz bis in höchste Hiqh-End-Kreise hinein teicht
Das ff i ist ein Netzteil, bei dem die50-|-|z-Netzspannung nicht direkt transformiert witd,sondern erst gleichgerichtet und dann in eine hochfre-quente WechselsDannung umgesetzt wird Diese kanndann über einen sehr viel kleineten und leichterenTrafo wesentlich effektiver umgesetzt wetden Htnterdem Trafo folgt dann das eigentl ich Netztei l , das beider hohen Taktfrequenz auch viel kleinet und effek-tiver aufgebaut werden kann Schaltnetzteile ersetzenheute fast alle herkömmlichen Niedetf tequenz-Trafo-Netztei le
Derff i übernimmt heute in vielen Audiogerätensowie v0f allem auch in Lautsprechern und [ontrollerndie komplette Signalverarbeitung auf der digi talenEbene Gegenüber analogen Schaltungen steht einewesentl ich größere und auch f lexibler einzusetzendeBandbreite von Funktionen ztli Verfügung Für analogeEingangs- und Ausgangssignale bedad es det ent-sDrechenden AD- und DA-Umsetzef, die heute für klei-nes Geld in sehr hochwefiiger Form veffügbar sind
Wege an, die letzte den Durchmesser der oder
des Tieftöners, was bei 4" beginnt und bis B"
reicht. Zum Test gestellt wurde uns die
SC305, mithin ein 3-Wege-Monitor mit 5"-
Tieftönern.
RUSSERLICH KEITENDie nebeneinanderliegende Anordnung der
drei Treiber deutet auf den typischer Weise
quer liegenden Betrieb hin. Die beiden 5"-
Tieftöner liegen außen und der AMlHoch-
töner befindet sich exakt mittig in der Front.
Genau betrachtet wäre die exakte Bezeich-
nung ftir die SC305 2tlzWege, da beide 5"-
Treiber als Tieftöner agieren, einer jedoch
frühzeitig bei ca. 350 Hz ausgeblendet wird
und der zweite bis zur Trennfrequenz zum
Hochtöner bei 2,8 kHz durchläuft. Unabhän-gig davon, ob es nun 2t lz oder 3 Wege sind,
hat jeder Treiber seinen eigenen Verstärker,
die aus einem DSP-System heraus angesteu-
ert werden. Als Verstärkerleistung stehen 3 x
50 Watt zur Verfugung.
Dass der Hochtöner ein Air Motion
Transformer sein würde, dürfte schon aus der
Vitae von Roland Stenz heraus klar sein. Mit
den Modellen RS 1, 2 und 3 gibt es drei Mo-
delle des AMT, die nach dem bekannten Prin-
zip mit hinten liegender Neodym{ablette
aufgebaut sind, sodass keine vorne liegenden
Magnetstege mehr der Abstrahlung im Weg
sind. Die Tieftöner der Eve-Monitore nennen
sich >Silver Cone Chassis<<, deren Membra-
nen aus einer mit Glasfasern beschichteten,
besonders leichten und festen Wabenstruktur
bestehen.
ELEKTRON IKDie Elektronik befindet sich wie üblich auf
einer großen Metalleinlage in der Rückwand
der Box. Ein eigenes lnnengehäuse frir die
Elektronik gibt es nicht, was bei Monitoren in
dieser Größenklasse auch kaum umsetzbar
wäre. Die drei Endstufen arbeiten nach dem
HIIIrIIIilIME und werden aus einem HF-
Schaltnetzteil versorgt. Die Signalverarbei-
tung befindet sich komplett auf der digitalenEbene. Das lEl-system nimmt die anlogen
Einganssignale über einen Burr-Brown AD-
Umsetzer entgegen und leitet die Ausgangs-
signale direkt digital an die Endstufen weiter.
Einen digitalen Eingang hat man der SC305
jedoch leider nicht spendiert, was fur eine
komplett digitale Signalfuhrung konsequentgewesen wäre, wo die meisten Soundkarten
und Pulte heute die Signale auch digital zur
Verfugung stellen.
Neben der X-Over-Funktion und einigen
Filtern zur Systementzerrung bietet das DSP-
System auch noch drei Filter zur Ortsanpas-
sung. Das sind High- und Low-Filter sowie
ein Desktop-Filter mit einem Einstellbereichjeweils von -5 bis +3 dB. Die Filterkurven
dazu finden sich in Abbildung 1. Das Einstel-
len der Filter und die Pegeleinstellung erfol-gen über einen Incremental-Geber mit einem
LED-Ring auf der Front, mit dem in recht ele-ganter Form die Funktion ausgewahlt und
dann der gewünschte Wert exakt in 0,5-dB-
Schritten eingestellt werden kann. Im Falle
eines einsetzenden Clippings beginnt derLED'Ring zu blinken. Weitere Einstellungs-
möglichkeiten betrefflen noch den LED-Ring
in seiner Funktion.
Auf der Rückseite der Box gibt es dann
noch drei DlP-Schalter, mit denen die Volume-
und Filter-Einstellungen fixiert, d. h. gegen
ein versehentli che s Verste I len ge schützt wer-
den können. Der dritte Schalter bestimmt,
welcher der beiden Tieftöner (der linke oderrechte) als reiner Tieftöner oder als Tiefmit-
teltöner läuft. Es lässt sich so, ohne explizit
zwei Boxentypen haben zu müssen, ein zur
Mittelachse symmetrisches Pärchen bilden.
Die Gehäuse der SC305 entsprechen
dem in dieser Klasse üblichen Standard mit
kunststoffbeschichtetet MDFPlatten und
einer insgesamt sauberen Verarbeitung.
MESSWERTEKommen wir zu den Messwerten, dann gilt
der erste Blick dem Frequenzgang in Abbil-
dung 1. Der Verlauf ist insgesamt schöngleichmäßig, mit einer relativ geringen Wel-
ligkeit von 5,4 dB vom höchsten und tiefsten
Punkt zwischen 100 Hz und 10 kHz. Bei70 Hzgibt es eine recht kräftige Überhöhung von
knappen 6 dB, die so natürlich beabsichtigt
ist und vermutlich ein wenig als Show-Efhktbeim Vergleichshören dienen soll. Zumindest
auf den ersten Eindruck kann man so auch
einer kleinen Box kräftige Bässe beibringen.
Grundsätzlich passt das jedoch mit dem
Anspruch eines Studiomonitors nicht so ganz
SOUND 8 RECORDINGll I lz EVE AUDIO SC3O5 IESTBERICHTE 59
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60 TESIBERICHTE EVE AUDIO 5C305
zusammen. Aber wenn es viele andere auchmachen, möchte man sich ja nicht im erstenEindruck, wie auch immer, ungünstiger dar'stellen.
Am oberen Ende ftillt der abrupte Ab-gang bei 23 kHz auf, was durch die 48-kHz-Samplerate des internen DSP-Systems be-gründet ist. Ob 96 kHz hier besser oder wün-schenswert wären, kann man lange diskutie-ren, die harte Begrenzung auf 23 kHz verwun-
dert nur insofern, als dass der AMT-Hochtö-ner vermutlich auch ganz entspannt bis über40kHz mitspielen würde, was sich natürlichim Marketing im Vergleich zur Kalotten-Frak-tion gut darstellen ließe.
Über alles betrachtet reicht der Frequenz-gang von 43 Hz am unteren Ende bis 21,8kHz, wenn man die -6-dB-Eckfrequenzer'zu-grunde legt. Der zugehörige Phasengang inAbbildung 2 zeigtim Bereich der Trennfre-quenz die üblichen 360". Weiter zu den tiefe'ren Frequenzen hin dreht sich die Phase rechtstark, da zu dem üblichen Hochpassverhaltennoch die Abtrennung des zweiten Tieftönershiruukommt. Für diesen Weg wird ein Tiefoass-filter bei ca. 350 Hz eingesetzt, das unvermeid'lich auch Phasendrehungen mit sich bringt.
Um die beiden Tieftöner in der Phasen-lage nicht auseinanderdriften zu lassen, mussdann der zweite nicht mit einem Tiefpassgefilterte Weg mit einem Allpassfilter belegtwerden, das die Amplitude unberührt lässt,aber den Phasengang des Tiefpassfilters fürden zweiten Tieftöner nachbildet, sodassdann beide Tieftöner wieder in Phase sind.
Die Maximalpegelkurven in Abbildung 3schlängeln sich für höchsten 3o/oVerzerrun-gen knapp oberhalb der lO0-dB-Linie ent'lang. Am weitgehend geradlinigen Verlaufder Kurve ist zu erkennen, dass hier nicht dieTreiber, sondern ein Limiter zum Schutz vordem Clipping der Endstufen den Verlaufbe-stimmt.
Die Messung des Spitzenpegels miteinem speziellen Rauschen mit der spektra-len Verteilung eines mittleren Musiksignalsund 12 dB Crestfaktor (Verhältnis Peak-Wertzu RMS-Wert in einem Signal) ergab einenerreichbaren Peak-Wert von 107 dB in 1 mEntfernung, was so auch dem Wert aus demDatenblatt entspricht. Der A-bewertete Mitte-lungspegel betrug dabei 90 dB in I m Entfer-nung im Freifeld. Eine weitere Verzerrungs-messung betrift die Intermodulationsverzer-rungen (lMD), die hier mit einem Multisinus-signal mit 60 gemischten Sinustönen gemes-sen werden. Auch hier entspricht die spektra-le Verteilung wieder einem mittleren Musik-signal, und der Crestfaktor beträgt 12 dB.
SOUND 8 RETORDING 11/12
Für die Messung wird ein Mittelungs-
pegel von 85 dBA in2 m Entfernung (typischer
Hörabstand) unter Freifeldbedingungen ein-
gestellt. Die aus dieser Messung resultierende
Kurve zeigtAbbildungT, wo die Summe der
Intermodulationsverzerrungen mit -20 dB
entsprechend I0o/o schon relativ hoch liegt.
Der kompakte Monitor scheint demnach hier
so langsam an seine Grenzen zu stoßen.
I(ehren wir noch einmal zurück zum
Frequenzgang im Zusammenhang mit dem
Spectrogramm aus Abbildung 4, dann zeigt
sich hier die Ursache flir die eine oder andere
kleine Welligkeit im Mitteltonbereich um die
500 Hz, wo sich mehrere kleine schmale Re-
sonanzen ausmachen lassen, deren Ursache
in Gehäusemoden und Tunnelresonanzen
des Bassreflexsystems liegen können.
Das Abstrahlverhalten der Box könnte
man kurz mit 110'x 110'klassifizieren. Die
Abbildungen 5 und 6 zeigen die zugehörigen
Isobaren, die über alles betrachtet in beiden
Ebenen recht ähnlich sind. Durch die Anord-
nung der Wege nebeneinander kommt esjedoch in der horizontalen Ebene zu einigen
Interferenzeffekten, wie man sie sonst aus der
vertikalen Ebene kennt, die hier nahezu völlig
symmetrisch ist. An den horizontalen Isoba-
ren erkennt man gut den Sinn des 2 1 lz-Weg-
Prinzips, wo der zweite Tieftöner schon früh
abgekoppelt wird. Wäre das nicht so, dann
würde sich die Abstrahlung bis zur eigent-
lichen Trennfrequenz ntm Hochtöner durch
die große Gesamtanordnung extrem ein-
schnüren, was man natürlich unbedingt ver-
meiden möchte.
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Benötigt wird der zweite Tieftöner ohne-
hin primär nur bei den tiefen Frequenzen, um
hier unterstützend fiir mehr Pegelfestigkeit zu
sorgen. Durch diesen Aufbau wird die Box in
der horizontalen Ebene zumindest partiell -
auf den Frequenzbereich bezogen - asymme-
trisch, was fur einen Stereoaufbau insofern
berücksichtigt werden muss, als dass die
Gesamtanordnung wieder symmetrisch zur
Mittelachse wird. Über die rückwärtigen DIP-
Schalter sind daher die Monitore so einzu-
stellen, dass beide Tieftmitteltöner entweder
außen oder innen sind, d. h. die Schalter fur
>Woofer Select<< müssen bei einem Stereopär-
chen immer unterschiedlich eingestellt sein.
H0RTEsTFür den Hörtest wurden die SC305 entspre-
chend der Messgrafik (Bild 0B) auf die Hör-
62 TESIBERI(HTE EVE AUDIO SC3O5
position und deren Umfeld eingemessen. Mit-
hilfe der Filter im vorgeschalteten DSP wur-
den die Raummoden und auch die Bassüber-
höhung ein wenig korrigiert.
In diesem Setup gab sich die SC305 im
positiven Sinne erfreulich unspektakulär,
d. h. klanglich neutral und angenehm dyna-
misch ohne Übertreibung, aber auch ohne
Verschleierung. Bei kräftigen Bässen wurde
dem Hörer über den blinkenden LED-Ring
das Ende der Fahnenstange dezent angezeigt,
bevor es zu hörbaren Verzerrungen kommt.
Insgesamt kann man daher sagen, die
SC305 erftillt die Erwartungen, die man an
einen Studiomonitor hat. Als einziger kleiner
Kritikpunkt könnte eine * wodurch auch
immer bedingte - leichte Rauheit in der Wie'
dergabe genannt werden, die primär bei
hohen Pegeln in den Höhen auftrat.
FAZITDer unlängst neu gegründete Monitorherstel-
ler Eve Audio aus Berlin Adlershof hat dank
großer Erfahrungen binnen kürzester Zeit
eine komplette Palette von Monitoren und
Subwoofern hervorg ezaubert, die mit AM?
Hochtönern, Silver-Cone{ieftönern und mo-
derner Elektronik mit PwM-Endstufen und
DSP-System sehr viel zu bieten haben.
Handhabung und Verarbeitung sind
ebenso makellos wie die Messergebnisse, so-
dass man guten Gewissens abschließend
sagen kann: Hier gibt es professionelle Ware
mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis. r
0rchestral Essentials Hersteller/Vertrieb PtojectSAMUvP/Straßenpreis 415,- Eu ro I ca 400,- Euro
...r www.projectsam.com
+++Sound
++Effektivität
++Preis/ Leistun gs-Verhältnis
wenige legato-Versionen und Artikulationen
teilweise hörbare loops und Nebengeräusche
In leiten exorbitanter Multisamples hat es eine SamDle-Library schwer, ernstgenommen zu wer-
den, wenn sie ein komplettes 0rchester für die große Leinwand nebst Sounddesign-Elementen
auf nur 12 GB abbildet und preislich in einem Segment von etwas mehr als 400 Euro rangiert.
Weiß man allerdings, dass die Library von ProjectSAM kommt und hier Auszüge aus den großen
Libraries Einzug gehalten haben, wird das Ganze schon wieder sehr interessant ...
Spiel's noch einmol, SAMProjectSAM
AUTOR: FRANK SCHREIBER
Orchestral Essentials Libfary f ür KontaktAlle Tracks wurden wie immer ausschließ-l ich mit der Library, ohne EQs und ohneexterne Effekte produziert.'l' Instrument-Preset, Full 0tchestra Action2, lnstrument-Preset, Full 0rchestta Epic
(bei Bsp 2 wurde die Velocity auf dasModWheel gelegt und dann modul iert)
3, Mult i -Presets: Wat Ends und ElvenLu lla by
4, Instrument-Pteset, PercussiveSounddesign
.:.' i www.s0u nd-and-recordi ng.de
Und um es gleich vorweg zu nehmen: Diese
Library hat es in sich und klingt nach viel
mehr, als man es ihr aufgrund ihrer bloßen
technischen Daten zutrauen würde. Project-
SAM hat sich nämlich aus den hauseigenen
Libraries Symphobia I+2, True-strike l+2
und Orchestral Brass Classic bedient sowie
einige neue Instrumente mit eingebracht.
Entstanden ist somit eine kleine. aber feine
Auswahl, die mit Streichern, Blech, Holz,
PR0JEITSAM 0RC|]ESTRAL ESSENTTALS TTSTBERTCHTE 63
DOWN LOADS
5OUND 8 RITORDING 11112
,,'.r,ll.ri.r...,i.,.'i.r.illi1l.i.1i.i.i.li.iii'.1.1.t.:,.l1.:1:ii:':i:iii:i:li:iii:lliil:i::i:ili:iil:i:li::i::il:i:liiiii+
ffiffiffiffiffi
Schlagwerk, diversen Tasteninstrumenten
und musikalischem Sounddesign jene breite
Palette von Sounds abdeckt, die man im Ar-beitsalltag eines Filmkomponisten braucht.
Denn wer die Libraries von ProjectSAM
kennt, weiß, dass sie speziell fur Komponis-
ten im Bereich Film, TV und Games erstellt
werden und auch einen fur diese Genres sehrtypischen, fi lmischen Sound besitzen. Mitden Orchestral Essentials erhält man sozu-sagen die Eintrittskarte in diese ProjectSAM-
I(langwelt.
KONZEPTStöbert man durch die Instrument-Presets
der Library, stellt man ziemlich schnell fest,dass bei den Gruppen des Orchesters nichtwie üblich die Unterteilung in separate In-
strumente vorgenommen wurde, sondern
dass alle Instrumente der Gruppe jeweils zu-
sammen und fertig über die Tastatur ge-
mappt vorliegen. Man hat daher nach demLaden den kompletten Tonumfang der In-strumentengruppe unter den Fingern - also
am Beispiel der Holzbläser: vom tiefsten Ton
der Fagotte bis zum höchsten der Querflöten- und kann mit einem beherzten Griff in dieTasten die ganze Orchestergruppe zum IOin-gen bringen.
Gleichzeitig wird man mit einem sehrlebendigen Ensemble-Sound belohnt, weil
die Instrumente der jeweiligen Gruppe beimZusammenspiel in einem l(onzertsaal auf-genommen wurden.
64 TISTBERICHTE PROJECTSAM ORCHESTRAL ESSENIIALS
Daraus ergibt sich zwangsläufig der
Nachteil, dass die einzelnen Instrumente
ihren spezifischen Tonumfang nie voll ausrei-zen, weil sie ja alle gleichzeitig auf die Tasta-
tur passen müssen. Also überlappen sie sich
entweder gegenseitig oder hören da früher
auf, wo ein anderes Instrument der Gruppe
übernimmt, weil es in dieser Lage seinen op-
timalen l{ang entfaltet, während das vorher
erklungene sich schon wieder von seiner op'
timalen Lage entfernt hat.
Somit steht jedem Instrument des En-
sembles nur ein relativ kleiner Ausschnitt sei-
nes eigentlichen Tonumfangs auf der Klavia-
tur zur Verftigung, aber das ist eben der Preis,
um ein komplettes Ensemble aus unter-
schiedlichen Instrumenten spielbar auf einer
Iflaviatur unterzubringen. Demzufolge ist
man bei der Mehrstimmigkeit in der Linien-
fuhrung eingeschränkt und muss aufpassen,
dass z. B. die komponierte Querflötenlinienicht aus Versehen bei den Oboen endet.
PRAXIS UND SOUNDOrchestral Essentials ist eine äußert eflektive
und sehr gut klingende Library, die extrem
schnell zum gewünschten Ergebnis führen
kann. Die Presets sind oft klein, meist nur zwi-
schen 10 und 50 MB, und dadurch schnell ge-
laden und sehr ressourcenschonend. Zudem
lassen sie sich durch die Bank gut spielen,
und man verliert sich nur allzu oft in den sich
eröffnenden Klangwelten, die vom Grund-
sound her einfach unverschämt gut klingen.
Aufgrund des oben erwähnten Ensemble-
Mappings und den damit verbundenen Über-
gängen zwischen den Instrumenten sind teil-
weise die Unterschiede zu manchen Nachbar-
tönen deutlich wahrzunehmen. Wenn man
also wechselnde Akkorde greift, die sich um
solche Übergänge herum bewegen, kann es
sein, dass dann f e nach Akkordwechsel ein-
zelne Töne hervorstechen oder leiser sind.
Dieser Effekt tritt beim HoIz am ehesten zu-
tage, weil die Instrumente in dieser Gruppe
von Natur aus sowieso schon einen sehr un-
terschiedlichen Iflangcharakter haben. Beim
Blech und vor allem bei den Streichern lällt
der Unterscheid weniger ins Gewicht. Der an-
gesprochene Effekt relativiert sich aber meis-
tens, wenn später bei der Produktion im
Sequenzer die verschiedenen Gruppen gleich-
zeitig erklingen und die Library ihre Trümpfe
ausspielt.
Vom großartigen Sound abgesehen fehlt
es den Orchestral Essentials meiner Meinung
nach ein wenig an Feingliedrigkeit, um in al-
len Situationen eine gute Simulation gewähr-
leisten zu können. Beispielsweise hätten eini-
ge Multisamples eine Velocity-Stufe mehr
vertragen können, nicht nur um z. B. die
Hörner im Fortissimo schmettern zu lassen
oder beim Holz eine bessere dynamische
Ausdrucksweis e zu ermöglichen.
Als eher abgespeckte Version sollte man
den Orchestral Essentials auch nicht allzu
viel Virtuosität abzuverlangen. Sicherlich
hätten differenziertere Artikulationen an vie-
SOUND 8 RECORDIN G ll Ilz
len Stellen Sinn gemacht, genauso wie bei
manchen Soloinstrumenten längere und un-
auffäilligere Loops. Bei einigen Samples sind
auch vereinzelt Neben- oder Störgeräusche
zu hören, die sich später in der Produktion
aber eigentlich nicht mehr bemerkbar ma-
chen. Das Hauptmanko ist jedoch, dass es
nur wenige und nicht immer überzeugende
Solo- und noch weniger Legato-Versionen
verschiedener Instrumente bzw. Gruppen
gibt. Wenigstens bei den Legato-Versionen
hätte ich mir definitiv mehr Auswahl ge-
wünscht, was die Flexibilitat vor allem inner-
halb der Orchestergruppen nochmals um
einiges gesteigert hätte.
Jedoch genug der Kritik, denn bei den
Orchestral Essentials überwiegen bei Weitem
die Stärken! Wenn man sich deren bewusst
ist und die Library kompositorisch entspre-
chend einsetzt, hat man ein sehr mächtiges
Werkzeug an der Hand, mit dem es Spaß
macht zu arbeiten und durch dessen l(onzept
und Sound man unglaublich schnell zu sehr
überzeugenden und beeindruckenden Ergeb-
nissen kommt.
Außer den typischen Orchesterklängengibt es noch einiges mehr an Material, dass
das Herz höher schlagen lässt. So finden sich
in fast jedem Ordner spezifische >Cinematic
Effects<-Presets mit sehr gut klingenden und
aussagekräftig eingespielten Stingers, Clus-
ters, Rips etc., die unheimlich viel Ausdruck
in die Musik bringen können und so mit kei-
ner normalen Library zu programmieren wä-
ren. Weiterhin gibt es neben einer umfassen-
den Percussion-Auswahl auch ein atmosphä-
risches Piano, eine Ifirchenorgel, diverse
Mallets und vieles mehr.
Die Sounds mischen sich übrigens wun-
derbar und haben durch die beim Sampling
gewählte Close- oder Stage-Mikrofonierung
entweder einen klasse Impact mit leichtem
Raum oder einen deutlich wahrnehmbaren
Raumanteil mit trotzdem sehr schöner Prä-
senz. Um zur vollen Größe zu gelangen,
durchläuft der mitgesampelte Konzertsaal
immer noch zusätzlich eine gut klingende
>Concert-Hall<-lR in I(ontakt, die selbstre-
dend auch durch einen anderen Nachhall des
Vertrauens ersetzt werden kann.
Darüber hinaus sind die sehr schönen
Presets des vollen Orchesters, die den zuge-
dachten Verwendun gszwecken entsprechend
benannt sind, genauso wie die inspirierenden
Multis eine absolute Bereicherung und kön-
nen eine unglaubliche Zeitersparnis darstel-
len, wenn man direkt alles unter dem Fingern
hat, was nötig ist, um eine bestimmte Stim-
mung zu bedienen.
Ein weiteres Highlight sind die Sound-
design-Presets, bei denen so richtig die Post
abgeht. Hier ist das Filter schon dem Modula-
tionsrad zugewiesen, und man kann die sehr
dynamischen Effekte direkt hervorragend for-
men. Ein Segen fur Trailer-Produktionen und
intensive Filmscores.
FAZITDie Orchestral Essentials klingen durchweg
nach großem Kino und haben einen fantas-
tischen Sound, der dem vielbeschworenen
Hollywood-Orchesterkl ang verblüffend nahe-
kommt.
Bei dieser Library steht eindeutig der
Sound im Vordergrund und nicht, möglichst
viele Parameter eines Instruments nuanciert
kontrollieren zu können. Sie ist eher als ein
Farbmalkasten zu sehen, mithilfe dessen man- mit einem etwas breiteren Pinsel - aus-
drucksvolle, kräftige Farben aufträgt. Sie ist
trotzdem sehr gut spielbar und recht flexibel,
aber man muss sich erst einmal daran ge-
wöhnen, dass nicht alle Spieltechniken und
Tonumlänge im Detailzu kontrollieren sind
und eine wirkliche Differenzierung der ver-
schiedenen Instrumente oftmals schwierig
ist. Deswegen kommt man meiner Meinung
nach auch nicht ganz alleine mit den Orches'
tral Essentials durch einen langen Film
durch, aber sie ist eine wunderbare Ergän-
zungzu den I(onkurrenzprodukten, auch weil
sie mit den >Cinematic-Effects<, dem Sound-
design und dem lebendigen, filmmusikalischen
Sound da weitermacht, wo konventionelle
Libraries aufhören.
ProjectsAM ist mit einer sehr guten Aus-
wahl aus den großen Libraries ein schöner
Rundumschlag gelungen, der eine Menge in-
spirierendes Material zu einem guten Preis/
Leistungs-Verhältnis bietet. Hat man die Stär-ken der Orchestral Essentials einmal kennen-gelernt, möchte man sie nicht mehr missen.
Diese liegen eindeutig in ihrem großen
Klang, der Möglichkeit, schnell und effektiv
zu arbeiten, einem breitem Spektrum an
Sounds inklusive hervorragendem Sound-
design und ebensolchen Orchester-Effekten.
Besitzer von Symphobia 1 oder 2 solltenprüfen, ob sich diese Anschaflung fur sie
lohnt, denn die Orchestral Essentials beste-
hen zu einem großen Teil aus Sounds dieser
beiden Libraries. Allen anderen, die noch den
Einstieg in ProjectSAM-Welt suchen, sei nur
so viel geraten: Unbedingt antesten! r
u,ru,n,r.ffiffiffif,;
Die ultimative Keyboard - Workstationzum erschwinglichen Preis!
Hier passt jedes Keyboard hinein!Rfr*mfr trtr Ht
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,,,,,*n,un**äM**i/**-6*M
In den v0rrgen Folgen haben wir bererts einige Möglichkeiten gesehett, wie man als Band
Konzepte beweilet und auch schon einiges an Equipment betrachtet. Vot allem Letzteres
nächsten Folgen genauer betrachten w0llen. Daber geht es hier hauptsächlich darum, wie
Equipment überhaupt gebraucht wird
Was kostet Band'Recording? (1)Album-Produktion im Proberaum
selber gute Auf nahmen machen kann, haben verschiedene
ist eine komplexe Angelegenheit, die wif nun in den
viel Band-Recoridng kosten dail und wie viel Recording-
TEXT: THOMAS HANNES. FOTOS: THOMAS HANNES, MATTHIAS ZERRES
66 PRAXIS BAND RECORDING 5OUND 8 RECORDING 11112
Früher, ja früher war alles teurer. Ein Brötchen hatzwar nur 10 Pfen-
nig gekostet, aber Audio-Equipment war fur die meisten von uns un-
erschwinglich, es kostete Unsummen, und alles Bezahlbare war von
mieser Qualität. Erst Ende der BOer-fahre kam der Markt durch Fir-
men wie Alesis (ADAT), Behringer, Mackie (kleine, aber gute Misch-
pulte) und Co in Bewegung. Die Preise purzelten noch einmal durch
Fertigung in China und die Integration des Computers (DAW). Heute
gibt es eine Flut an Equipment. LInd das meiste ist gut, es geht heute
mehr um die Features. Wo lohnt es, Geld auszugeben, wo kann man
sparen? Woran muss ich denken? Was kann ich getrost links liegen
lassen?
PREIS UND LEISTUNGNiemand schenkt euch was. Meistens ist das, was ihr bezahlt, das,
was ihr bekommt. Eine Presonus AudioBox IB1BVSL fur 500 Euro (8 x
Mikrofon Preamps plus ADAT IIO) reicht im Vergleich an einen Metric
SOUND 8 REiORDING 11117
Halo ULN-B fur eine Null mehr (5.000 Euro) natürlich nicht heran.
Wer denkt: >Da habe ich dasselbe fiir viel weniger<<, der irrt. Natürlich
klingt ein l(anaL 62,50 Euro anders als ein Kanal fur 625 Euro - Bau-
teile, Entwicklung, Verarbeitung usw. kosten und klingen mehr.
Aber kann ich mit dem Presonus mit meiner Band gut aufneh-
men? Ja sicher! Und warum kaufen sich Menschen dann etwas, was
das Zehnfache kostet? Weil das Fahren mit z. B. einem Mercedes eben
ein anderes ist als mit einem Smart. Fahren kann man gewiss mit bei-
den, nur mit dem einen komme ich sicherer, schneller und mit mehr
Menschen an mein Ziel. Es gibt einige Dinge, die es in wirklich sehr
guter Qualität fur wenig Geld gibt. Ich werde darauf hinweisen.
DER RETHNERIn den meisten Studios ist er heute das Herzstück, und immer wieder
fragen sich viele aufs Neue, welchen Rechner sie denn kaufen sollen.
Ich möchte mal die These wagen, dass bereits seit etw a 2009 so ziem-
lich jeder halbwegs vernünftige Rechner von der CPU her mehr als
ausreicht, um damit vernünftige Aufnahmen zu tätigen.
Ein wirkliches CPu-Monster braucht ihr nur dann, wenn ihr sehr
viele (und ich meine sehr viele) virtuelle Instrumente (Synths, Sampler,
Drum-Libraries etc.) benutzen wollt oder sehr, sehr große Projekte
mischen möchtet." Die Anzahl der Spuren, die ihr aufnehmen könnt, hängt eher von
der Geschwindigkeit der Festplatte ab. Eine Drehzahl von 7 .200 u/min
bleibt der Standard ftir ein sorgenfreies Leben. 5.400 u/min spielen
auch, kommen aber schon mal an die Grenze.
Wichtig sind USB 2 oder 3, FireWire 400/800 oder Thunderbolt,
um mit Interface und externen Festplatten zu kommunizieren. Wenn
es mehrere USB-Ausgänge gibt, achtet darauf, dass sie nicht nur an
einem Bus hängen. Nur so könnt ihr gewährleisten, dass die Perfor-
mance fur Interface und Festplatten gut funktioniert. Die gewöhnli-
chen Kombinationen funktionieren meistens gut: z. B. USB-lnterfaceplus USB3-, eSATA- oder FireWire-Platte.
Für einen Aufnahmerechner reicht eine etwas überdurchschnitt-
liche Ausstattung mit Arbeitsspeicher. Wer viel mit Samplern arbeitet,
sollte sich mehr bis uiel mehr gönnen.
lJnser Tipp: Lasst euch vom Fachmann beraten. Empfehlen
können wir spezialisierte Anbieter wie z. B. Digital AudionetworX(www. da-x.de), Steller (www. steller-online.de) oder auch Frost Audio
Computing Machines (www. frostacm.c0m). Ebenso bietet der Musik-
fachhandel Beratung und Verkauf von speziell auf Audioanwendun-gen zugeschnittenen Rechnern. So könnt ihr ein fur eure Anforderun-gen dimensioniertes System konfigurieren, von dem ihr ausgehen
dürft, dass es funktionieren wird. Solch ein Service kostet dann viel-
leicht ein wenig mehr als ein Rechner vom Discounter (guter Rat hat
seinen Preis), erspart euch aber unter Umständen viel Zeit und F'rust.
Die kleineren Konfigurationen - die reichen ftirs Bandrecording völlig
aus - gibt es ab ca. I .200 Euro.
EXIERNE FESTPTATTEDiese braucht ihr zur Datensicherung oder um auf ihr aufzunehmen.
Eine Datensicherung auf dem Rechner zu tätigen ist nur die halbe
Sicherheit, denn bei Zerstörung, Diebstahl oder Sturz sind die Arbeitund die Sicherung futsch.
Für die Datensicherung könnt ihre eine günstige HD aus dem
Sonderangebot nehmen. Zum Aufnehmen bitte eine gute mit 7 .200
u/min. Günstige Gehäuse beheimaten oft schlechte Festplatten-Con-
troller, sind also ein Flaschenhals, was den Datendurchsatz angeht.
BAND-RECORDING PRAXIS 67
Da nützt dann auch die super Festplatte drinnen nichts. Für
eine gute externe Festplatte ftir Recording-Zwecke sollte man
ftir das Terabyte ca. 200 Euro anlegen. Sehr flexibel sind Sys-
teme, die mehrere Schnittstellenformate (USB, FireWire
4001800, eSATA) unterstützen. Externe Backup-Platten kann
man schon für unter 100 Euro bekommen.
INTERFA(EDie entscheidende Frage ist: Wie viele Spuren müsst ihr
gleichzeitig Aufnehmen? Wie viele Ausgänge braucht ihr
(Summe, Kopfhörer Mix etc.)? Wenn ihr ein Schlagzeug auf-
nehmen wollt, braucht ihr viele Eingänge. Wenn ihr eine
Band live aufnehmen wollt, noch mehr. Aber euch ein 24-
AD/DA-lnterface A) kaufen, nur um das eventuell mal zu
können, bedeutet, am falschen Ende Geld auszugeben, wel-
ches woanders besser eingesetzt wäre.
68 PRAXIS BAN D REIORDING SOUND 8 RECORDIN G ll |lz
-#-#
DIE ENTSCHEIDENDE FRAGErsT:WIE VIEIE SPURTN MUSSI IHR GLEICHZIITIG AUFNEHMTN?
Die Qualität von Wandlern ist heute gut.
Für wichtig erachte ich den Treiber und die
Software, die mit dem Interface mitgeliefert
wird. Mit Software meine ich das >Misch-
pult<, über das ihr Signale verteilen könnt:
Das ist eine wichtige Voraussetzung, um la-
tenzfreie Kopfhörermix e nJ erstellen.
Als vorbildliche Vertreter möchte ich hier
RME und Metric Halo aufftihren. In beiden
Fälle bin ich nie auf ein >Das geht nicht< ge-
stoßen, und ich konnte immer alle Signale an
alle Musiker verteilen. Bei anderen Herstel-
lern habe ich das ein oder andere Mal schon
geflucht. Schaut also nach, ob das >Misch-
pult< im Rechner euren Anforderungen be-
züglich l(opfhörer'Mix und -Routing gerecht
werden kann.
Manche Wandler haben Mikrofon-Vor-
verstärker fur einige oder alle Eingänge -
eine sehr nützliche Sache, wenn man sie
braucht. Externe sind meist besser, aber auch
teurer. Mein Fazit dazu: Ihr könnt damit sau-
ber arbeiten , verzücken werden sie euch aber
nicht.
MIKROFON.PREAMPSBei diesem Thema kann's teuer werden, ienachdem, was man haben will, und es gilt
abzuwägen, was und wie viel man davon
braucht. Es gibt sie als externe Geräte, und
man findet sie in passabler bis guter Qualitätbereits in den Interfaces verbaut.
Ein Preamp verstärkt das Signal von Mi-
krofonen. Er macht also aus sehr, sehr wenig
Strom mehr Strom, und genau hierbei ge-
schieht die >Magie(. Gibt er das Signal in Fre-
quenz, Dynamik und Impulsivität gut wieder?
Fügt er etwas hinzu, das uns geftillt (er ftirbt)?
Wir unterscheiden also in lärbende Pre-
amps (geben dem Signal etwas mit auf dem
Weg, wie es z. B. Neve, API, Chandler und viele
andere tun) oder die neutrale Fraktion (Lake
People, Grace Design, Millennia und andere).
Was man will, hängt vom Geschmack und
Geldbeutel ab. Schlecht ist beides nicht.
Weniger ist meist mehr. Ihr braucht kein
>Feature Monster<<, ihr braucht einen saube-
ren Signalfluss mit guten Bauteilen. Als Min-
destfunktionen sollten Phasendrehung und
48-V-Phantomspeisung an Bord sein, verzich-
ten könnt ihr auf unnötigen Schnickschnack.
Wenn ihr nach diskreten Schaltungen Aus-
schau haltet, macht ihr auch nichts falsch.
Rauschen ist seit den 90er-lahren ei'
gentlich kein Problem mehr. Nur haben wir
uns durch die Digitaltechnik - hier rauscht
nix - eine andere Wahrnehmung angewöhnt.
Man sollte also leichtes Grundrauschen nicht
überbewerten.
WIE VIEIE EINGANGE BRAUCHT MANWIRKIICH?Oder anders gefragt: Wie viele Preamps
braucht ihr denn jetzt? Nicht jeder braucht
ein voll ausgebautes Recording-Setup. Wir
spielen mal ein paar Szenarien durch:
Ihr macht alleine oder in einer Gruppe
Musik und spielt alles nacheinander in den
Rechner ein. Das Schlagzeug kommt aus dem
Rechner. Hier reichen ein 2-x-2-lnterface und
einer bis zwei gute Preamps. Man kann hier
auch die All-in-one-Lösung in Betracht ziehen:
Interface mit integrierten Preamps. Schön ist
ffi;ffiio"
es, wenn es zwei getrennt regelbare l(opf-hörerausgänge gibt, so kann man auchzu zweit etwas hören, wenn Gesang auf-genommen wird.
Mein Tipp: Auch mit ein bis zwei
Mikrofonen können sehr gute und vor
allem charaktervolle Schlagzeug{racksaufgenommen werden (Amy Winehouse,
Motown, Led Zeppelin etc.)
Ein Interface mit 4x 4 Inputs/Out-puts ist fur Singer/Songwriter schon einausgezeichnetes Setup: mit Mikrofonen
1 x Gesang und 2 x Gitarre plus ein DI-
Signal aufnehmen - da bleibt kein
Wunsch offen. Aber auch für Bands, die
nicht live aufnehmen wollen, lassen sich
hiermit gute Ergebnisse erzielen. Schlag-
zeug (BD, SD, 2 x OH) Bass, Gitarren -
kein Problem.
Mein Tipp: Damit lässt sich schon
eine vierköpfige Band live aufnehmen.
Entweder So: Jeder Musiker ein Mikrofon,
oder so: Wir mixen das Schlagzeug mit
einem kleinen Mischpult vor.
Der nächste Schritt ist dann ein In-
terface mit acht Eingängen - natürlich
auch wieder skalierbar durch die externe
Preamps oder als All-in-One-Lösung.
Hier ist nun schon eine aufwendige
Schlagzeugaufnahme oder eine gute
Live-Aufnahme der ganzen Band mög-
l ich. Schlagzeug (z.B.BD, SD , 2 x OH,
Bass, 2 x Gitarre, Gesang). Spätestens
hier kommt man nicht um einen I(opf-
hörerverstärker herum, um fur alle Betei-
ligten einen individuellen Kopfhörermix
zu erstellen.
Danach geht es dann lustig weiter.
Solange ihr im Rechner arbeitet, reichen
meist acht Ausgänge (DA); acht zusätz-
liche Inputs (AD) lassen dann schon das
>>Wunschlos-glücklich< -G efuhl aufkom-
men.
Praktisch ist hier die Ausstattung
mit ADAT-Anschlüssen fur diejenigen,
die nicht immer die maximale Anzahl an
Ein- und Ausgängen brauchen. So kann
man im Bedarßfall sein System mit wei-
teren, analogen I/Os ergänzen - die man
dann beispielsweise auch ausleihen
kann.
AUSBLICKDas war es furs Erste. Beim nächsten Mal
machen wir mit dem Rest der Audiokette
weiter. Dann geht es darum, was ihr
unter anderem bei Mikrofonen und Laut-
sprecher beachten solltet und warum
Kabel wichtig sind ... r
,,,' ,uli',i',ut
70 PRAXIS BAND RETORDING SOUND 8 RECORDINGllIlT
SOUND S RETORDING 11 I 1).
77 PRAXIS BEAT-PROGRAMMING
Seit fast 20 Jahren bewegen sich Andi Toma und Jan 5t. Werner als Mouse 0n Mats höchst erfolgreich und trittsichei in der Schnittmenge austanzbarer Dancefloor-Elektronik und ambitionierter Geräuschkunst. In diesem Beat-Programming-Workshop geben dre beiden einen Einblick indie Entstehung ihrer hoch komplexen Rhythmusstrukturen.
KlangveruandlungBeat-Programming mit Mouse 0n Mars
TEXT: MATTHIAS FUCHS, FOTOS:
Ist es Techno? Breakbeat? Glitch? Electronica?
Mit jeder neuen Produktion entziehen sichMouse On Mars erfolgreich einer einengenden
Schubladenzuordnung. So viehältig wie die
Einflüsse und Stilmittel, so überraschend
konsistent und schlüssigzeigt sich ihr Ge-
samtwerk. >Das Experiment ist wichtig.,,
betont lan St. Werner. >Anfangen und nicht
wissen, wohin es geht . . .<
Ebenso vielschichtig und bisweilen
schwer fassbar wie die Musik sind auch die
Produktionsweisen von Andi Toma und lan.Für ihre ungewöhnlichen Arbeitsabläufe
dient das gesamte Studio als Instrument.
Nichtsdestoweniger lassen sich aus dem ei-genwilligen Workflow zahlreiche Ideen und
Techniken ableiten und auf andere, allge-
meingültigere Situationen übertragen.
Besonders fur seine Beats erhielt der
letzte Longplayer Parastrophics höchstes Lob- Grund genug, die beiden Klangkünstler in
ihrem Berliner Studio zu besuchen und sich
einen Einblick in die Entstehung des Mouse-
On-Mars-Sound-Universums zu verschaffen.
EXPERIMENTE>>Das Experiment ist ein wichtiger Bestandteil
unserer Arbeit. Ebenso die Oflenheit gegen-
über unvorhergesehenen Ergebnissen<<, be-
schreibt fan das Konzept von MOM. >Wir
versuchen, Klänge außerhalb ihres ursprüng-lichen und gewohnten Kontexts zu nutzen(,
ftihrt Andi weiter aus. >Wir arbeiten selten
mit >echten. Kick- oder Snare-Sounds, son-
dern mit vielftiltig bearbeiteten Sounds und
Geräuschen, die deren rhythmische Funktion
SOUND 8 RECORDINGll I12
übernehmen. Zudem bearbeiten, schneiden
und mischen wir Sounds so, dass ihr Ur-
sprung nicht mehr zu erkennen ist. Das Ver-wischen von Elementen ist sehr interessant
fur uns. Auch dient so entstandenes Klang-
material immer wieder als neuer Ausgangs-punkt. Man kann das endlos ausdehnen.<
So ist es nicht weiter verwunderlich.
dass die Produktion von Parastrophics sechs
|ahre in Anspruch nahm, die aktuelle EP
WOW dagegen nur sechs Wochen - alles ist
möglich.
KTANGE SCHICHTENSämtliche Mouse-On-Mars-Sounds sind aus-
nahmslos und von Grund auf selbst erzeugt.
Synthesizer, Effektgeräte und Aufnahmen
verschiedenster Art werden als Quelle ge-
nutzt. Beats sind selten im klassischen Sinneprogrammiert - vielmehr werden Loops bzw.
Audiofi les beliebiger Herkunft geschichtet,
geschnitten und klanglich bearbeitet, bis sieeine rhythmische Struktur bilden. fan: >>Der
Sound muss sich bewegen !<
Logic Pro mit zahlreichen Plug-ins (u. a.
N.l.Reaktor, Massive, alles von Sugar Bytes)
dient als zentraler Arbeitsplatz. >Wir lieben
sehr obertonreiche Klänge, arbeiten dem-
nach viel mit kräftigen Filterresonanzen oder
mit Harmonizern und reichlich Feedback<<,
erklärt Ian. >Wir pitchen Sounds gerne soextrem, dass sie einen vollkommen neuen
I(l an geindru ck entwickeln. <<
Solchermaßen bearbeitete Audiofiles
werden in Logics Arrange-Fenster geschichtet
und geschnitten, um daraus komplexere
B[ATS, B[AT5, BEATS
Beats sind die Grundpfeiler moderner Popmusik DerBeat ist Motor, Rückgrat und Fnergiequel le einesSongs, über ihn definieren sich zudem meist die Genre-zugehörigkeiten. Er nimmt als solches einen zentlalenPunkt und maximale Aufmerksamkeit im weiten Feldder Musikentstehung ein, Stimmt der Beat, ist ein gf0-ßer Teil der Produktion in trockenen Tüchern In unse-rer Workshop-Reihe möchten wir dir wichtige Grund-lagen, verschiedene - auch sehr konträre - Phrloso-phien und nicht zuletzt prakt ische Tipps und Irrckstlermitteln - immer aus elster Hand von echten Beat-Prof is
.:.,i www.s0u nd -a nd - record in g.de
MOUST ON MARS
Nur wenigen Künstlern gelingt die Symbiose aus Dance-floor-Funktionalität, komDlexen Stolperbeats und aus-ufernden, abstrakten Klanglandschaften so überzeu-gend wie den Wahlberl inern Andi Toma und , lan StWerner aka Mouse 0n Mars. Seit 1993 sind - zum Teilauf dem eigenen Label sonrg - zwölf Alben erschie-nen, die die Grenzen typischer Electronica-Spielailenimmet wieder neu ausloten und velschieben. Ausge-dehnte und erfolgreiche Touren f ühften das Duo umden Großtei l des Planeten Die aktuel le EP W]W er-scheint dieser Tage bei Monkeytown Records.
i i www.mouseonmars.c0m
BEAT-PROGRAMMING PRAXIS 73
Andi loma beim,rLive-Arrangielenu Das gesamte M0M-Studio dient als Sounddesign-Werkzeug.
-#-#
WRETCHUP APP
Mouse 0n Mafs machen sich zahllose Klangerzeugerund Verbieger aller Couleur zunutze - vom Prof istudio
bis zur iPhone-AppLetzteres isI Wretch up.Insnirieft von einemrhrer Lieblings-Vintage-Tools - dem MXR PitchIransposer (s. VFX7.7010) -, entstand mit-hi l fe des Programmie-rers Florian Grothe die-set Delay-, Pitch Shifter-und Feedback-Effekt.Ein Prototyp ist schon inGebtauch, die Produkt-Release in Planrlnq.
ELEMENTE SOIIIN KLANGIICH VERWISCHENFgF
Sound- und Rhythmusgebilde zu entwickeln.
Eine klare Trennung zwischen Beat, melo-
dischen Elementen und Atmos wird dabei
bewusst unterlassen - die Funktionen und
Charaktere der einzelnen Sounds bzw. Spuren
werden weitgehend verwischt. Ein gern be-
nutztes Werkzeug ist dabei der Vocoder: Formt
er doch fast )>von selbst< aus zwei Eingangs-
signalen einen neuen, in Bezugzum Aus-gangsmaterial stehenden Sound.
Der Effektbearbeitung sind grunds ätzlich
keinerlei Grenzen gesetzt. Was immer Kreati-
vität und technische Ausstattung bereithal-
ten, egal ob Hard- oder Software, analog oder
digital, darf ausprobiert werden. Der Zufall
spielt eine wichtige Rolle - das Experiment
mit ungewissem Ausgang ist Ziel und Kon-
zept.
IN REALTIME ARRANGIERENMeist befinden sich früher oder später eine
handvoll Audiofi les unterschiedlicher Länge
im Arrangierfenster. Sie sind oftmals Variatio-
nen eines zugrunde liegenden Ausgangsfiles.
Einander mehr oder weniger ähnlich, eignen
sie sich als Bausteine fur das Arrangement.
Neben konventionellen Arbeitsweisen
wie dem Aneinanderreihen von Files nutzten
MOM gerne eine weitere, recht eigentümliche
Arrangiertechnik: Andi spielt den Mix eines
Abschnitts aus und sendet ihn über die
Mischpult-Effektwege durch eine Serie ent-
sprechend geeigneter Effekte. Mittels Fader-
Fahrten und Mute-Schaltungen generiert er>live< am Pult ein Arrangement - einer alten
HipHop-Arrangiertechnik nicht unähnlich.
Beat-synchrone Stotter-, Rückwärts- und
Pitch-Effekte sind an dieser Stelle besondersgeeignete Klan gverbieger.
Das erneut aufgenommene Ergebnis
kann nun um weitere Elemente ergänztwer-
den (2.8. mit einer konventionellen Bass-
line), der Track kann damit aber auch fertig
sein oder wiederum als Ausgangspunkt fur
eine vollkommen neue Sound-Bearbeitungs-
runde dienen. r
7 4 PRAXIS BEAT-PROGRAMMING SOUND 8 REIORDING 11117
2;690,,8Artikel nr.259395 u
EUR
Der Song Tage Wie Dieie war der Lieblingssong unsefer Nationalmann-
schaft und irgendwie auch der inoffizielle Song der EM 2012 Abgesehen
davon wat es der Wiesn-Hit schlechthinl Die loten Hosen schaffen es
immer wieder, Lieder mit Hitcharakter zu schreiben, 0bw0hl oder vielleichtgenau wetlsie aus der Punkszene kommen. Heute werden wir uns dem
unveruechselbarem Gitarrenthema von Tage Wie Drese widmen.
Sounds tike
legendäre Gitarren-Sounds
ooo
Die Toten Hosen
mit Guitar Rig5 nachgebaut
AUTOR: /ÖRG >WARTHY( WARTMANN, FOTO; THOMAS BRILL
Sie schreiben Texte, die man nachfrihlen, und Gesangslinien, die man so-
fort mitsingen kann. Das alles wird von einem fetten Rocksound ins rech-
te Licht gerückt. Dass die Gitarren dabei eine wichtige Rolle spielen, ver-
steht sich fur eine Punkband von selbst.
Die Toten Hosen gibt es mittlerweile seit 30 fahren, weshalb die Band
nach Ballast der Republik noch das Album Die Geister, Die Wir Riefen dran-
hängte, das hauptsächlich Coverversionen enthält. Die neue Scheibe stieg
direkt auf Platz eins ein und hielt sich dort sieben Wochen. Die Single
Tage Wie Diese brachte es sogar auf 14 Wochen, was Campino und Co. zur
Gründung 1982 wohl noch nicht einmal zuträumen gewagt hätten.
Abgesehen davon, dass die Band bis heute fleißig Alben aufnimmt
und Konzerte spielt, war es in den Anfangsjahren auch immer wieder zu
kleineren lustigen Skandalen gekommen. So hatte es eine einstweilige
Verfugung gegeben, weil Norbert Hähnel im Vorprogramm der Hosen
Heino parodierte, der wie die Toten Hosen bei EMI unter Vertrag stand.
Als die Band danach zuYirgin gewechselt war, zeigte ihr Cover fur Unter
Falscher Flagge einen Hund als Knochengerippe vor einem Grammofon
sitzend, was der EMI wieder nicht passte: Es stellte eine I(arikatur ihres
>His Master's Voice<-Logos dar.
Die Hosen gaben auch Geheimkonzerte in der damaligen DDR - zrl
dieser Zeit alles andere als ungeftihrlich! Der ganze Spaß fand als Gottes-
dienst getarnt in einer Kirche statt. Auch in Polen waren sie unterwegs.
Obwohl sie nur in Warschau hätten spielen dürfen, wurden die Iungsvon Studenten durchs ganzeLand geschleust. Campino meinte dazu:
>lm Ostblock spürte man den Unterschied zwischen Lebensgefuhl des
westlichen Undergrounds und dem echten Untergrund am deutlichsten.<
78 PRAXIS SOUNDS LIKE DIE IOTEN HOSEN SOUND 8 RETORDING 11112
Die Band ist allgemein politisch sehr
aktiv. Sie unterstützt Greenpeace ebenso wie
die PETA oder beteiligt sich an Aktionen wie
>l(ein Bock auf Nazis<.
19BB hatten die Toten Hosen mit Ein I(Iei-
nas Biss chen Horrorschau ihren ersten kommer-
ziellen Erfolg, was nicht zuletzt auch an dem
Song Hier Kommt AIex lag. Mitte der 90er
gründeten sie ihr eigenes Label namens JI(P,wo sie als Erstes das Album Opium Fürs VoIk
veröffentlichten, das gleich Platin einheimste.
Immer wieder schafft es die Band, den
ersten Platz der deutschen Albumcharts ein-
zunehmen. Seit 2008 arbeiten die Toten
Hosen mit Vincent Sorg zusammen, der die
Band in den Principal Studios in Senden pro-
duziert.
Michael Breitkopf und Andreas von
Holst - die meisten kennen sie als Breiti und
I(uddel - greifen bei den Hosen in die sechs
Saiten. Sie spielen meist diverse Les Pauls
von Gibson. I(uddel nimmt auch gern mal
eine ES 3 3 5 oder eine Fender Telecaster in
die Hand. Gretsch- und Baritongitarren kön-
nen ihn ebenso begeistern. An Akustikgitar-
ren werden Gibson und Martin verwendet.
Was die Verstärkung angeht, wird viel Engl
und Marshall benutzt. I(uddel spielt Engl Sig-
nature Amps von Blackmore und Steve
Morse ebenso wie das Special Edition EL34-
Top. Breiti verwendet meistens das Marshall-
Top ICM 800. Die Cabinets stammen auch
von den beiden genannten Firmen. An Tret-
minen kommen Pedale von Ibanez, TC Elect-
ronic, Boss und T-Rex aufs Board.
DAs THEMA IM GUITAR RIG5Das Gitarrenthema von Tage Wie Diese zieht
sich durch den ganzen Song und verleiht ihm
- neben dem sehr einprägsamen Refrain -
eine unverwechselbare Note. Die ersten Takte
reichen mir immer völlig aus, um zu wissen,
dass ich jetzt mein Autoradio aulreißen
MUSS.
Im Studio die Les Paul angeschlossen,
öffne ich das Guitar Rig 5, um den Sound
nachzubauen. Als Allererstes wähle ich den
LEAD 800. Den Boost lasse ich aus und stelle
den PRE-AMP Regler auf 2. Dafur steht Mas-
ter auf B, was die simulierten Endstufenröh-
ren des Amps auf Hochtouren bringt. Dem
>Marshall< schalte ich den FAST COMP vor,
der das Signal ein wenig glättet.
Im >Control Room Pro<< verwende ich die>>4xI2 Modern(, die verdächtig nach Engl
aussieht und von einem Neumann U 67 ab-genommen wird.
Nachdem die Lautstärke mit der Learn-
Funktion eingestellt wurde, öffne ich den
>Solid EQn, der einen SSL-EQ emuliert. Als
Erstes räume ich mit dem HPF-Regler in den
Bässen auf. Im Low-Frequency-Bereich ziehe
ich bei 224 Hz um ca. 3 dB. Die hohen Mitten
werden zielgerichtet bei 2.058 Hz gezogen,
während ich bei 1 .024 Hz breitbandig ein
wenig korrigiere. Um die Höhen ein wenig zu
minimieren, wird noch mal bei 7 ,7 kHz ge-
zogen, und der Lowpass wird auch noch be-
nutzt. Ietzt steht der Grundsound, den es
noch zu verschönern gilt.
Für die Atmosphäre sorgen hier ein
Delay und ein wenig Reverb. Ersteres wird im
GR5 vom >Psychedelay< erzeugt. In diesem
Fall muss der Plfekt erst mal mit der DAW
synchronisiert werden, was man mit dem
>Sync<-Button bewerkstelligt. Den sieht man
erst, wenn man den Pfeil auf der rechten Sei-
te vom Delay anklickt. Das Tempo des Songs
l iegt bei 97 BPM.
Nach der Synchronisierung wird per
Time-Regler das Delay auf Achtel und das
DryA^let-Verhältnis auf 7 B:22 gestellt. Nun
folgt das >Vintage Verb<, welches vier ver-
schiedene Plate- und noch mal vier verschie-
dene Spring-Reverbs zur Verfugung stellt. Ich
entscheide mich fur >Silver L<. weil er sehr
dezent agiert.
Als letztes Tool in der I(ette wird der
VC 2A hinzugenommen. Dass es sich dabei
um den LA 2A handelt, sieht man auf den
ersten Blick. Ich stelle ihn auf Limit und spie-
le ein wenig mit Gain und Peak-Reduction,
bis der Sound schön homogen und rund ist.
Ietzt wird die Gitarre im Panorama noch
leicht nach rechts gelegt, und schon ist der
Sound fertig. r
SpiglWgisgn-ü TippS, *ndg;flnken ]fa1ffi*,,t U'b,.l;ilj* oderprrrrrorr, *** die rechte.*ehr ent-,ounnt unj,lqttht semutqt&nl Ctooo* uergt,duefu tf,ffi *'l,rdffifur;rt li*tm *nsn*no'*m;V#-Spaß berruBMierenl
0 1'.'..0 a.s..' P.sryf .t1 ä. {t.äy.,,(.3,.,i :,,,
G,er,ät,. v0.n .,'un,tä.n),..,id.igt1,{ü tdie,Weite im Sound, ' j
0'2 De,r,it,nl.'6ij{1.66 ;äsit,,i,, , ,r ,' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '6[.5.,$Elä,y'.,'ä.nls {'Qqp.ö,..,ü,ö.iDAW an. ' ' '
.,.; ...W:WW. S.0,.U n,.d.:.ä',nd,: f ,e C.O.f d i,,fl$i..d.e
SOUNDS LIKE DIE TOIEN HOSEN PRAXIS 79
nSich verzettelpr<.rNicht v0fankommen, weil man zu viele Dinge
nebensächl ichen Dingen beschäft igt sein, , . . . Schade, dass bei den
wiedef fauskommt!
gleichzei t ig er ledigen wi l l und keines rcht ig machen kann,,0def ))zu
ganzen Definitionen in den Wörterbuchern nicht debeisteht, wie man
sehr mit
da nur
Gegen das VenettelnKniffe, die die Weltverbessef n5tu d iotipps
AUTOR: BIORN BOIAHR
HeaEffi v#.?,SEs gibt Leute, die nehmen eine Gitarre in die
Hand, schreiben ein paar ZeILen auf einenZettel und haben ihren neuen Song schon
zum Großteil fertig. Wenn ich dagegen auch
nur eine einfache Idee am Iflavier aufnehmen
will, beginnt mein Kopf ganz automatisch
über Soundauswahl und Songstrukturen
nachzudenken, welches Mikro ich da beim
Gesang noch ausprobieren wollte und welche
Snare unser Drummer letztlich frir den Song
mitbringen sollte ...
Ist die Idee dann als erster Guide-Track
in meinem Rechner angekommen, suche und
programmiere ich und habe irgendwann di-
verse passende Sounds dazu erstellt sowie zig
Multisamples von irgendwelchen analogen
Exotensynthesizern gesampelt - songtech-
nisch bin ich so aber immer noch keinen ein-
zigen Takt weiter gekommen.
In der neuen digitalen Welt voller >>amt-
licher< Plug-ins und edelster Hardware selbst
in Projektstudios ist das Vermeiden des Sich-
Verzettelns in I(einigkeiten eben manchmal
die größte Herausforderung, um ein Projekt
wirklich bis zu Ende fertigzustellen.
Wir alle wissen zwar, dass es im Grunde
fast egal wäre, mit welcher Technik wir einen
bestimmten Musiker aufgenommen hätten,
sofern sein Spiel nur passend und ausdrucks-
stark den Song unterstreichen würde. Selbst
Störgeräusche wären dann >künstlerische
Freiheit< - oder uns würde schon irgendwas
einfallen, um es am Ende im Mix so darzu-
stellen, als wäre der Effekt zu 100 % einge-plant und gewollt!
80 PRAXIS STUDIOTIPPS
ffi Enerbl*d \,-pe: tE"ääNr #--' "-*"***ffi
ffi L,r-u*cele auf*ffrpüedtrery;ennien---**--"\;*i*N
r#rin{ds}: $iii il}i kt{)ffieruds*,idtl'r {,rs,{}: ihll1 l**"-*""*
m:.$ffi
wffi-.........-...ffiffi'.ffi:m''Wwt#'ml:'.:'ffi'i###.s#:'.'.:ffi'm**:.enm-
:)Jetzt passt der Sound - endlich!< Nein, das ist keine Sammlung von Billardkugeln, sondern ein flexibler tQ mit obendrauf noch jeder Mengetiltertypen! Übrigens ein sehr hilfrei(hef, zudem eine Freeware (in den kostenlosen Reaplugs enthalten aü www.reaper.fnl.Mankanndamit viele Bänder benutzen, es zwingt einen aber zum Glück keiner dazu...
Aber es liest sich eben auch so verlockend:
6 4 -Bit -Pre ci s i o n -Lin e ar- Ph a s e J/i nta ge -
Emulation-High-End-Blablabla ... und damit
klingt dann auch alles sofort amtlich! Genial,
ich werde mir gleich die Demoversion instal-
l ieren .. .
SOLOS LASSEN SICH NICHT MISCHENSounddesign ist etwas gänzlich anderes als
ein Mix: Denn man kann ein einzelnes Ding
nicht mit sich selbst mischen * man kann le-
diglich mehrere Dinge miteinander mischen.
Das hört sich trivial an, aber hier lauert
eine tückische Gefahrenquelle daftir, sich
beim Abmischen eines Songs At verzetteln.
Während früher eine Band oft zusammen
eingespielt hat, nehmen wir heute die Spuren
meist nacheinander auf und konzentrieren
uns dadurch auch viel mehr auf die einzelnen
Signale. Das kann manchmal eine Bremse
SOUND 8 REIORDIN G ll IlT
sein, denn das perfekte individuelle Anpasseneines Einzelsounds mit Ees und ausgefeiltenEffektketten wird vielleicht dazu fuhren, dasssich das Ergebnis kaum noch mischen lässt.
Ein Beispiel wäre ein typischer Flächen-sound aus der Kategorie >Warm Analog pad<
eines beliebigen Synthesizers als Dreiklang,oktaviert und mit viel Hall und ping-pong-
Stereo-Delay in einen Song eingebaut; dasGanze nun noch mit Streicher-Sounds dop-peln und daftir sorgen, dass im Bassbereichschön viele Frequen zen vorhanden sind. DerSound ist garantiert dicht - da geht nichtsmehr. Für sich alleine genommen überzeugtso eine Flächenwand komplett. Aber wenndu dazu nun einen Bass-Sound spielen willst,dann passt der nie.
Mischen bedeutet aber, die I{änge ge-meinsamnJ hören und aufeinander abzu-stimmen. So schön die Fläche auch klingt _
ein EQ, der den Bassbereich dort hart schnei-det, vielleicht eine Einschränkung der Stereo-breite, eine Reduzierung der unteren Mitten,da wo der Basssound noch einen gewissenFrequenzantell mitbringt -, erst das alleswürde am Ende vielleicht dazu fuhren, dasbeide Sounds gut klingen.
Beginne daher mit dem Abmischen nichtam Anfang deines Songs, wo vielleicht ohne-hin nur wenige Instrumente spielen, sondernsuch dir den Bereich, wo viele Instrumentegleichzeitig erklingen, und beginne dort,Lautstärken, EQs und Kompressoren passendeinzusetzen und dich zuerst auf die Sachen zukonzentrieren, die dir in diesem Songabschnittauffallen.
Man kann nur mehtete Sounds miteinander mischen, keine einzelnen Solo- lnstrumente, d ie nacheinander erkl ingen.Konzentr iere dich daher zuerst auf den Bereich des Songs, wo viele lnstrumente gleichzei t ig erkl ingen - etwa imletzten Chorus.
Waldotf Largo im Unisono-Modus - das ist breit, fett, tol l , ich l iebe so etwas! Ein I ipp, um dergleichen mixtauglich zubekommen, ist ddmfs StereooeretS (www.ddmf.eu).
DIE GOTDTNE MITTEGleiches gilt nicht nur ftir Ee-Einstellun-
gen oder Lautstärken, sondern natürlich auchfur die Platzierung der Klänge im Stereobild.Wenn zu Beginn des Songs nur drei Soundserklingen, tendiert man dazu, sie alle mittigoder bei Stereosounds einfach gespreizt imStereofeld zu platzieren. Das ist total einfach.klingt auch gut - fertig.
Aber je mehr sich der Song aufbaut undzu dem Teil kommt, wo viele Instrumentegleichzeitig erklingen, desto weniger passtdas alles noch. Es ist ein Segen, dass wir dankdigitaler Technik ja problemlos zu jedem Be-reich eines Songs springen und entsprechen-de Wiederholungspunkte programmierenkönnen. Setz daher einen Loop in demAbschnitt des Songs, wo richtig viel passiert,und konzentrier dich dort auf das panning
jedes einzelnen l(anals.Ein tolles Plug-in übrigens, um die eben
schon angefuhrten breiten Flächen- und
sOUND 8 REIORDINGIl I12
Streichersounds oder auch mal Room-Micsbeim Drumset in den Griff zu bekommen, istddmf StereooeretS. Zum einen zeigt es optischsehr gut, wo sich der Sound im Stereobildausbreitet, und es ist sehr einfach, einenSound beispielsweise etwas einzuengen undihn mit dem reduzierten Stereoeindruck imStereobild zu verschieben, um so die Mittewieder fur die Instrumente oder die Stimmenfrei zu bekommen, die den Song als Haupt-bestandteil tragen.
Erst im Zusammenklang mit allen ande-ren Instrumenten kommen wir überhaupt aufdie Idee, manche Sounds nicht mittig, sondern
leicht entfernt davon zu platzieren oder garmanche auch an den äußeren Rand ganznach links oder rechts zu schieben.
LIMITER IN DER SUMMEVor einiger Zeit habe ich mit vielen plug-ins
und auch diverser Hardware einen fur michsehr aufschlussreichen Test gemacht: Ichhabe zuerst einen einfachen Song mit mög-lichst vielen unterschiedlichen Instrumentengeschrieben, den ich aufgenommen und dazuprovisorisch abgemischt habe.
Danach habe ich auf jeder Spur ein be-stimmtes Plug-in, dass sich den Werbespruch
STUDIOIIPPS PRAXIS 81
TLM tff iä
I"i r"s-r s s',\. " i\* lssil \,1\l. $\"s-*r \\s\l\ y$. \-N S .
>vintage.< oder >klangf,ärbend< auf die Fahne geschrieben hat, mit je
einer Instanz eingeftigt. Alle Spuren habe ich dazu einzeln solo ge-
schaltet und versucht, mit diesem Plug-in oder mit der entsprechen-
den Hardware die jeweils bestmöglichen I(langnuancen aus dieser
Spur herauszuholen, ohne sie komplett zu verbiegen. Also mit einem
I(ompressor beispielsweise die Attacks herauszuarbeiten, mit einem
EQ dezent die Höhen zu verstärken. Dabei habe ich die Spuren immer
wieder lautstärkemä{3ig mit dem Original abgeglichen und das Ganze
am Ende durch die gleiche Mastering-l(ette geschoben. Der Efhkt
müsste sich bei fast 30 Spuren ja stark summieren, schließlich kam
das gleiche Plug-in oder die Hardware ja auf jeder Spur zum Einsatz!
Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: Von den Details, die sich
mit aktiviertem Solo-l(nopf Spur für Spur als bahnbrechende Unter-
schiede darstel l ten, bl ieb am Ende fast nichts mehr übrig! Manchmal
klang sogar die unbearbeitete Version wesentlich besser, oder es
waren nur winzige Nuancen im Gesamtmix übrig gebl ieben!
Das Problem war dabei wieder der Solo-Schalter: Wenn wir uns
einzeln auf eine bestimmte Spur konzentrieren, macht der Wechsel
auf ein anderes EQ- oder I(ompressor-Plug-in eventuell einen grol3en
I( langunterschied aus. >Da geht auf einmal die Sonne auf<, oder: >So
gut klang ein I(ompressor noch nie, die Attacks bleiben ia so ge-
schmeidig und rund . . .<
Ein Tipp ist es daher, probehalber immer mal wieder mit einem
einfachen Limiter in der Summe zu checken, was wir ungelähr dann
hören, wenn der Song am Ende wirklich fertig ist. Wenn du so ein
neues, angeblich bahnbrechendes Plug-in oder eine bestimmte Hard-
ware in einem dichten Mix mit vielen Instrumenten ausprobierst,
wirst du schnell feststellen, dass es viele verschiedene Wege gibt, die
einlach gut funktionieren, obwohl sich einzeln abgehört vielleicht
deutliche lJnterschiede zwischen den Plug-ins zeigen. Wichtig ist es,
ILs Mastering Maximizer ist ein Freeware-Limiter im Archiv vln www.trnbrooketales.con für Windows-Iomputer. Barricade u0n www.toneboosters.c0n ist mit 15 Euro für Mac und Pt eine günstige L0sungfür einen sehr ordent l ichen Limiter, mit dem du deinen Mix während der Mischung schnel l probehorenka n nst .
,:i, i: i: r l:t:i i.:
,ii:: : r ; :!ri;;it
i : : : : . ; : i t t : :
l l ' : ' , , , t : , r i : : .
.'ri t,i : , iiti il: ll
,1, ' . r ; . i ;1,1,
: , : r : j : :a. . i
ii i lti;:i::':ii
. , i : .1;1.1: , ; l
SOUND 8 RtiORDINC 11117
sich dann in diesen Kleinigkeiten nicht nt verzetteln und stundenlang
an ihnen aufzuhalten. Es wird eh immer eine Einstellung geben, die
einzeln abgehört noch besser klingt ...
ZUSAMMENPAPPENDas Nacheinander-Aufnehmen von vielen einzelnen Spuren hat nicht
nur beim Abmischen einen Nachteil: Auch im Mix fugen sich die
Sounds im Homestudio oft nicht so zusammen, wie sie das im Profi'
studio mit tollen Räumen und vielleicht sogar entsprechenden Raum-
mikros beinahe automatisch tun.
Wir können das jedoch auch im Kleinen etwas simulieren, ztJ-
sätzlich zu den normalen Hallräumen, die wir eh schon in einem Mix
einsetzen. Ich schätze
dafur beispielsweise das
kleine Softube-Plug-in
TSA-1R (www.softube.
com): >Drum Plate< als
Preset auswählen, die
Hallzeit reduzieren,>Color< auf >Bright<
schalten und diesen Hall
mit einem Effekt-Send
von jeder Spur aus ganz
dezent hinzu mischen.
Das ersetzt kein großes
Studio, aber es wird
dazu fuhren, dass alle
Signale in einem ge-
meinsamen Raum de-
zent im Stereobild ver-
treten sind.
Außerdem hilft solch
ein Hall, sich auch mal
beim Mischen zu trauen,
Signale nicht nur mittig
anzuordnen. Selbst ein
Signal ganz auf der linken Seite erklingt aufgrund des Halls eben nicht
nur ganz links außen und eine stark im Stereobild eingeschränkte
Fläche hört sich eben nicht gleich mono an. Einfach mal austesten.
MIT DEM FUMMELN AUFHÖRENEin paar Worte zum Schluss: Um sich nicht zuverzetteln, ist es wich-
tig, das gemeinsame Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Natür-
lich ist es auch wichtig, die Spuren auf solo geschaltet durchzuhören,
und natürlich ist eine möglichst optimale Aufnahmesituation immer
das, womit wir überhaupt erst anfangen sollten. Es geht mir daher
überhaupt nicht darum, ein bestimmtes Studiotool - sei es Software
oder Hardware - schlechtzureden oder zu behaupten, dass man es
nicht braucht.
Sagen wir's mal so: Im Hintergrund habe ich eben meinen alten
Nordlead und den A-Designs-Röhrenpreamp eingeschaltet und in
Kürze werde ich weiter an dem Bass-Sound eines niemals fertigge-
stellten Songs herumbasteln und mich tierisch freuen, was ftir tolleBässe man aus der Kombination aus Clavias Nordlead, dem Röhren-verstärker und dem Softube Summit TLA- 100A-Kompressor-Plug-in
herausholen kann. Aber eines weiß ich eben auch: dass ich mit die-
sem Song auch heute bestimmt nicht fertig werde ... Aber irgend-
wann, da werde ich das. Vorher wollte ich mal eben noch was aus-probiereil ... r
55OUND 8 RECORDIN G 11 112
Zusätzl ich zu den normalen Halhäumen kann es manchmalganz hi l f re ich sein, d ie Raumsituat ion eines Prof istudios miteinem dezenten hochweil igen Hall zu simulieren. Kurze Decay-Zeit, hellerer Klang und ganz dezent hinzu gemischt ist daskleine Plug- in ISAR 1R dafür ein heißer Tipp.
ffiläl l; rl l;#le.**ffiMl tt
AUTOR: AXEL LATTA
0nePresonus StudioPSEUDO.STEREO MIT DEM INSPETTOR
Viele Stereo-Enhancer oder Chorus-Effekte
verbreitern Monosignale durch Variation derLaufzeit und der Tonhöhe. Dieses tontech-
nische Phänomen kannst du in Studio One
sogar ohne Plug-ins simulieren.
Selektiere zuerst deine Monoaufnahme
im Arrangement - vielleicht eine Gitarre oder
einen Synth-Sound. Führe einen Rechtsklick
auf dem Spur-Header aus, und wähle >Spur
mit Events duplizieren<<. Im Beispiel wurde
die neue Spur mit >Guitar KOPIE( betitelt.
Setz nun den Panorama-Regler beider
Spuren in die entgegengesetzte Richtung: die
Kopie rechts, das Original l inks. Bis jetzt
klingt noch alles wie zuvor, nur etwas lauter.
Selektiere das Original-Event und klapp dann
den >lnspector<< aus. Erhöhe den Parameter>Stimmung( (s. Bild I )auf einen Wert zwischen>>+7 << und >+ 10< Halbtönen. Diesen Schritt
solltest du mit dem kopierten Event wieder-
holen - diesmal gibst du aber fur die Stim-
mung einen negativen Wert ein. Das ursprüng-
liche Mono-signal klingt jetzt schon sehr breit.
Dieser Effekt lässt sich aber noch weiter ver-
stärken, wenn du die beiden Events zeitlich
versetzt.
Im Feld >Verzögern( kannst du ebenfalls
positive und negative Werte eingeben, etwa
>>+9< im Original und >-9( in der I(opie. Die
besten Ergebnisse erreicht man bei einem
totalen Versatz zwischen 10 und 30 ms.
Falls diese künstliche Verbreiterung
immer noch nicht ausreicht, setz doch mal
unterschiedliche Efhkte oder Equalizer-Ein-
stellungen auf den beiden Spuren ein.
ENVELOPE SHAPING OHNE PLUG.INSFades dienen nicht nur dem gezielten Aus-
blenden von Signalen in technischer Hinsicht.
Auch das Ausschwingverhalten von perkussi-
ven Sounds wie Kick- oder Snare-Drums lässt
sich hervorragend über den gesamten Song
hinweg sehr ästhetisch beeinflussen, ohne
dem Audiomaterial mit Dynamikprozessoren
wie I(ompressor, Gate oder Transienten-
Designer an den Kragen zu gehen. Das klappt
natürlich auch beizu langen Synthesizer-
Noten (wie in Bild 2 zu sehen).
Dazu wird zuerst das Event selektiert und
in der Werkzeugleiste das Panel >Audio Bend<
ausgeklappt. Nach einem l(lick auf >Analysie-
ren( erscheint an jedem Transienten ein blau-
er Bend-Marker. Neben dem Feld >Aktion<
sollte der Befehl >Slice<< zn lesen sein. Wird
nun >Anwenden< betätigt, zerschneidet Stu'
dio One das Event anhand der Marker in ein-
zelne Stückchen, die automatisch selektiert
sind.
Zum einen kannst du nun die Slices ein-
heitlich kürzen, indem du das rechte Event-
Ende nach links ziehst. Damit der Sound
nicht abrupt stoppt, empfiehlt sich das Hin-
zufugen eines Fade-outs. Das geschieht durch
Bewegen des kleinen
Quadrats in der obe-
ren rechten Ecke des
Events. Interessant
aber wird es durch
Bewegen des Qua-drats in der Mitte der
Fade-l(urve: Bewegst
du dieses nach oben,
entsteht ein logarith-
mischer Fade, nach
unten hingegen ein
exponentieller Fade.
Mit gehaltener
IShift]{aste kannst
du zudem gleichzeitig
die Steilheit ändern,
ohne zum oberen
Quadrat zu wechseln.
Falls du innerhalb
einer Mehrfachselek-
tion nur einen einzel-
nen Slice bearbeiten
möchtest, halte wäh-
renddessen die [Alt]-Taste gedrückt.
55OUND 8 REIORDINGllI12
Bi ld 1 ' Det Inspector bietet zwei wicht igeParameter, um Monoaufnahmen künst l ichzu verbreitern.
Bi ld 2 ' Ein wei terer Knotenpunkt in der Mit te der Kurve gestal tet Fades logar i thmisch bzw. exponent ie l l ,auch ein to l les Dynamikwerkzeug.
84 PRAXIS SEQUENIER TIPPS
Steinberg CubaseAUDIO.SLICES IN SAMPIER LADEN
Auch Cubase bietet F'unktionen, um rhyth-
misches Audiomaterial, etwa Drumloops,
Basslines oder Vocal-Phrasen, in einzelne
kurze Bestandteile zu zerteilen und mithilfe
von Sampler-Plug-ins auf der Tastatur spiel-
bar zu machen - mit Steinbergs >Groove
Agent<, aber auch mit Drittanbieter-samplern.
In beiden Fällen kann man das jeweilige
Audio-Event mit einem Doppelklick im Sam-
ple-Editor öffnen (s. Bild rechts oben). Im Tab
>Hitpoints<< lassen sich durch Erhöhen des
Schwellwerts Transienten erkennen.
GR0OVE AGTNT: Bei dem mitgelieferten
Sampler ist es eigentlich mit nur wenigen
Handgriffen geschehen. Im Sample-Editor
betätigst du >Slices erstellen<. Sobald die
>geslicte< Region vom Arrangement per
Drag&Drop auf einen >Groove Agent << gezo-
gen wurde, befinden sich alle Slices automa-
tisch auf einzelnen Pads verteilt.
DRITTANBI ETER-SAMPLtR: um das zerhack-te Audiomaterial aber in anderen Samplern,
beispielsweise Native Instruments< Kontakt,
einzubinden, benötigt man ein paar Schritte
mehr.
Im Sample-Editor
muss du unter Hitpoints
statt >Slices erzeugen< den
Befehl >Events erzeugen(
auswählen. Auch diesmal
werden diese Scheibchen im Arrangement
selektiert. Im Menü >Audio< findest du unter
>Erweitert( den Befehl >Event oder Auswahl
als Region<. Im folgenden Dialogfenster
könnte man noch den Dateinamen sowie den
Anfangswert ftir die aufsteigende Nummerie-
rung ändern. Sobald du >Ok< betätigst, l ie-
gen die Regionen im Pool vor (s. Bild rechts),
der sich mit [Strg]+[P] öflnen lässt. Du kannst
die Schnipsel anzeigen, indem du das kleine
Plus-Symbol neben dem Dateinamen an-
klickst. Selektiere nun alle Regionen, und
fuhr einen weiteren Rechtsklick aus. Im Menü>Audio< klickst du auf >Auswahl als Datei<.
Somit wird nicht mehr auf die Regionen in-
nerhalb eines Audio-Events verwiesen, son-
dern auf die neu erzeugten Dateien selbst.
Cubase kann sogar einen neuen Ordner
festlegen, in dem diese Schnipsel gespeichert
werden sollen.
Sl ices s ind nicht nur f ür den rGroove Agentt interessant. Uber einenkleinen Umweg lassen sich getei l te Events als eigenständige Audio-dateien speichern und somit in Dr i t tanbieter-Sampler laden.
rijii :,r*q.; r;i:r - i;rj. :r üüüälüllüüiii: j ' r . ' l : \ .1 i ; . . " r l i : i . i . i l . i i : i . . . ' ' . : : . : . : . : .1: . . : .1. : r ' .1: . . : . : . . : . : . : . : . : r . : : i : r ' r : r i
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liiL:i.i..:::::=:::.:..:..:..':= ii:fiir.{ir: iii'.i.!rlsi,ir,rfii,i: !r,,:!::\!f iii: ii'ii .
s . ] . ,J. . r ] i i .1t i i l . t i ] . i : . i ]1 i : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : . : ' : : : : : : : . : : ] : . ' . ' . ' . ' ' ' . ' ' " . i i i | I j j t j i i i i
g- r\i*r+i ,i1s . irii. :i.r\.r.i i::.jlit::::f:l,:.j.:"l:::ii::::::i lri,rjrli*i ri:i.ijlrir4r,:ir,i)i.!i:ji,:.ri.ri! j::iii .
$. ! \ : I i i l | j : i i l ' . i } : i . . . . ' : | ' . l : i i . . . : * : l : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : ' . ' . ' ' . ' . . . . i i ! ] i . ] ] . : i t . : i
N. :iiijr:rt j:iiit . llii . i.: il:i. *:L::::::::::t::lili - i ii.ti,riit\r,j i'ii\!f,ir:i.'i,riit il.'\.!\,int i:i,ii, .
N !\rf!t,rt i:i,iii (i::. 1::.i::. i..:::::].li.:"lfi::":: 11.11.:.j iilr.r,:rtt: i'1,\iir,rrif .ifyi-i.tl.:\!sr$t i:irii:..
N J!rr*ri: i:,ir. iri::. li,r..ir:. i:...:,::.:::..:1",:.lf::.:......'.. iirfi\ir:ii:i:l ii:li.,rrtiiiriiirr:irij:-\-rli..i.,:i: ii,il.
$ ' , i r i i , . : i r : i i i - i r i . i . : i ! l - i r i l , : :1, :" : "1"11, i . . ' . : ' . : i ; : , i i i i$ i i : r i : i : : i i : r i . i \ | i r . i1.r i j r : i : i i : \ j r { i , i : i i i i i r -
| . \ : : l i r t i . : | r r i { ' | l l ' : i i . ' i ' t . i i : : ' : : : : . : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : . : . : . : . : . . : . : . : . : i i iJ I l : j t ih: :
$r 1, i r . t r i . i t l i s$. i . i . i i : i i l " ; . . : . . . . . . . . . .1; ; ; : l 1 i . ' . :u i t . , :n: ' , i - i | ! { r , r f r i , i . i i i i : . \ \ . \ ' i i t \ i i .
N. i \ i i i f f r i t l i i . i ) i i . . L i - i . l i iLLl i l , l l l l l l l l l l l l l ' ' ' . . ' i : f l i f l i f l l i : \ i . i t l i r i i r i i r i r i i l : r \ r . \ r i i r ' i r \ \ r i i
F. i \ i r r r r l r : : i i i . . i l :1. . I . i^ ' , '1 : - : : : : : -__-- . - . : . : :1.- : : - ' - . . ' - - - ' ' ' i i l r , ) : ' r i t , r j i i : l i l r i i : : i r \ i : , \ r : l . i l . : ' . : ! r r l l1: ; . i ! . .
N i \ i r i , ) t j : i r l ! . . i t i : - i i l . i l : l l j : : , i - i " . . " - , - . . . - l ; , . . . :
l : l :1 i t . r , r l t t l i l . \ l : r , i rntr i ! !1. t . i l i ) . l r . i r : i t j : r , i i r .
S ! i i i ! : f t i : i , i i : . i i i . j . : : . . i i : . i . : : . : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : ,$ i i r ,1r , : i : t i : i
i r , \ r : i i \ , r , r , , i - i . r r : \ i i . r ' , i t i i , i i , . .
\. !i.:ii{i i:i,ii: . iis . .::r\ i....:::..:.:.:::.::....::::::...::l:l:::::::::::l:i iirlii':ri:':t i i:r i.:v,!rii1i,11::i: $;)\rit'r.ri i r\ii .
\. ji\;: ri: ':.1i{, ij:.r - .:::j i:i::::::::::::::':l':'::'::::::j i:}iijjr:ri:i:i i.j,,,i.ir,iriijii\r:i:.1,::)\-,iii,,i i:i-.ir -
i i i t : , ' i { ' i i
i j i f r l t : i r i l t i : ,
AbletonLiveW0BBLE-8A55 lM TSAMPLERa
Ein nützliches Werkzeug, um die fur Dubstep
charakteristische Filtermodulation in Ableton
Live zu erreichen, ist ohne Frage das >Auto
Filter<. Doch auch in Lives >Sampler< lässt
sich dieses Stilmittel direkt und ohne zusätz-
liche Efhkte umsetzen.
Damit du die hier angesprochenen Para-
meter nachher besser steuern kannst, selek-
tiere den Sampler, und betätige [Strg]+[G].So wird das Gerät in ein >lnstrument Rack<
eingefügt, das u. a. acht Macro-Regler bereit-
stellt.
Zuerst solltest du einen möglichst ober-
tonreichen Sound in den Sampler laden. Nur
so kann das Filter später auch richtig zupa-
cken. Welches Filter du im Tab >Filter/Glo-
bal< lädst, steht dir frei, iedoch ist das Tief-passfilter >LP24< besonders gut geeignet.
In diesem Beispiel deaktivieren wir im
Tab >Mo,Culation< sowohl >LFO 1< als auch
LFO 3< und konzentrieren uns nur auf>LFO 2<.
SOUND 8 RFiORDINGIl I lT
Für dieses Setup empfiehlt
es sich. den Parameter >Rate<
um die LFO-Rate auch während der Wieder_ lives rSamplert verfüqt übef die füf Dubstep-sounds so withtige
gabe ntvariieren. Auch das Feld >T!pe< - R0utinq-Mattix AIs ziel ist die Filtetfrequenz angegeben'
also die LFO-Wellenform -lässt sich bei Be-
darf auf ein Macro mappen. Um dennoch einen gewissen Einfluss auf das>LFO 2( besitzt die für Dubstep'Sounds Ausmaß der Modulation zu haben, könnte
so wichtige Routing-Matrix. Gib ftir Ziel >A< man als Workaround - gerade beim Tiefpass-
den Parameter >Filter Freq< an. Der Schiebe- filter - im Tab >Filter< die Grenzfrequenzregler daneben, der die Intensität der Modu- >Freq< einem dritten Macro zuweisen. Der
lation steuert, lässt sich leider nicht auf Eflekt ist umso deutlicher zu hören, ie tiefer
Macros mappen - setz ihn einfach auf >100<. die Grenzfrequenz liegt. r
SFQUENZER TIPPS PRAXIS 85
. .- ' .John Petersen mit seinem al lerersten CL 1A. Der aktuel le CL- l8unterscheidet s ich nur durch die Plat inenfert igung; die erstenModel le waren noch von Hand verdrahtet .
Als Mitte der B0et die ersten Tube-Tech-Geräte efschienen, setzte
die CD zum Siegeszug an, und auch die Studiowelt beschw0f die
Fotmel rDigital ist besser((. Ausgefechnet in dieser leit eine Firma
f üt Röhfengefäte aufzubauen, zeugt v0n Mut, und dass diese vef -
meintlich vetaltete Techn0l0gie heute wieder für höchste Klang-
kultur steht, verdanken wir nicht zuletzt den blauen Kisten aus
Kopenhagen.
Tube-Tech Röhrentechnik
Röhre, kompromisslos!aus Dänemafk
TEXT & FOTOS: DR. ANDREAS HAU
1985 ist so etwas wie das Iahr null. Eine röh-
renlosere Zeit hat es wohl nie gegeben.
Rundfunkstudios waren längst transistori-
siert, und in Pop-studios war man damit be'schäftigt, den kantigen B0er-|ahre-Sound zuperfektionieren. Röhren spielten dabei keineRolle. Bis auf eine ganz alte Kiste. In der Stu-
dioszene erlebte der alte Pultec-EQ sein erzeit
eine Renaissance als >Magic Box< fur jenen
seidigen Höhenschimmer, den die Hi-Tech-Transistor-Pulte jener fahre seltsamerweisevermissen ließen. Gut erhaltene Originalewaren aber kaum noch aufzutreiben.
Iohn G. Petersen, damals noch haupt-
beruflich beim dänischen Rundfunk tätig,analysierte den Pultec-EQ und fertigte fursich und einige Freunde ein paar Nachbau-
86 KULI TUBE IEiH BY LYDKRAFT
ten. Es folgten Händleranfragen, und allmäh-
lich entwickelte sich Petersens Hobbyprojekt
zu einem Business. Auf den simplen Pultec-
Clone folgten verbesserte Versionen sowie
eine ganze I(ollektion von Eigenentwicklun-gen - allesamt in Vollröhren-Bauweise. Da-
mals ein Alleinstellungsmerkmal.
Den Stein endgültig ins Rollen brachte
der Opto-Kompressor CL-IB, der sich mit
seiner besonderen Regelcharakteristik als-
bald zu einem veritablen Studiostandard ent-wickelte; bis heute ist es das mit Abstand
meistverkaufte Tube-Tech-Gerä t. Zu den
Kunden gehören Produzentengrößen wie Al
Schmitt und Joe Chiccarelli sowie Pop-Promi-
nenz von den Rolling Stones bis Michael
Iackson. Ein Fan der ersten Stunde ist kein
geringerer als Stevie Wonder, der es sich bei
einem Messebesuch I9B7 nicht nehmen ließ,
Petersen persönlich die Han d zuschütteln.
Der erste Tube{ech-Mitarbeiter, den ich
kennenlerne, ist aber nicht der geheimnisvolle
Iohn G. Petersen, sondern fesper Bo Nielsen,
der mich in Kopenhagen vom Fughafen ab-
holt. fesper ist so etwas wie >das Gesicht<<
von Tube{ech; auf Messen und Workshops
fuhrt er die Geräte vor, daneben kümmert er
sich um Vertriebskontakte, und nicht zuletzt
berät er John Petersen beim Feintuning sei-
ner Entwicklungen. Tatsächlich, so erfahre
ich während der Autofahrt und am nächsten
Morgen in fespers Studio, ist die Geschichte
seiner Freundschaft mit lohn Petersen gleich-
zeitig die Geschichte von Tube{ech.
55OUND 8 RETORDINGllI12
-#-3
WIR HABEN DENBIG FAT CTEAN SOUND!EIN BTINDER WEIST DEN WEG
Kennengelernt hatten sich die beiden bei
einem Restaurationsprojekt. Ein gemeinsa-
mer Freund, der blinde Musiker >Mox<, hatte
Manfred Manns alte Konsole aus den Work-
house-Studios erworben. Leider befand sich
das Pult in einem beklagenswerten Zustand.
Schlimmer noch: Es handelte sich um eine
Einzelanfertigung unbekannter Herkunft
ohne jegliche Dokumentation ... Ein Fall ftir
John Petersen! John arbeitete seinerzeit beim
dänischen Rundfunk und genoss einen Ruf
als genialer Problemlöser fur alle hoffnungs-
losen Fälle.
Die Restaurierung der Workhouse-Kon-
sole sollte Jesper und Iohn über ein Iahr be-
schäftigen. |ohn zeichnete neue Schaltpläne
fur sämtliche Module, brachte das antike
Stück wieder A)m Laufen und arbeitete >ne-
benbei< ein paar Upgrades ein. Dass er dabeiganze Arbeit geleistet hat, beweist die Tat-
sache, dass das Pult bis heute im Einsatz ist -
nämlich bei fesper, der es etliche fahre später
seinem blinden Freund abkaufte. Besagter>>Mox<< war es im Übrigen auch, der den origi-
nalen Pultec-EQ besorgte, der die Tube{ech-
Geschichte letztlich ins Rollen brachte.
fespers Studio in einem schicken Vorort
Kopenhagens bildet die Teststrecke fur Tube-
Tech-Geräte. Wann immer ]ohn eine neue
Ifiste entwickelt, gibt er fesper einen Proto-
typen zumAustesten unter Praxisbedingun-gen. Denn obwohl John selbst ein feines
Gehör hat und in seiner Freizeit Bass spielt,
verlässt er sich gerne auf f espers Studio-
Expertise. Jesper, ebenfalls beim dänischen
Rundfunk geschult, betrieb lange Iahre ein
kommerzielles Studio in l(openhagens Innen-
stadt; neben seinem Tube-Tech-lob arbeitet
er bis heute als gefragter Mix-Engineer.>Oft mache ich Verbesserungsvorschlä-
ge(, erzählt |esper, >die aus meiner Sicht die
Praxistauglichkeit verbessern. Aber manch-
mal sind seine Prototypen bereits perfekt.
Sein Multiband-Kompressor war so ein Fall.
Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat. Er
hatte sich in den Kopf gesetzt, einen Multi-band zu bauen, setzte sich in sein Kämmer'
chen, und als er fertig war, gab es schlicht
nichts mehr zu verbessern. Einfach so, aus
dem Stand! Du musst John unbedingt nach
seinem Geheimnis fragen!<
SOUND 8 RECORDING 11112
DANISH UNDERSTAIEMENTWir nähern uns einem unscheinbaren Flach-
bau in einem Außenb ezirk l(openhagens.
>Das ist das World Headquarter<, schmunzelt
|esper. Tatsächlich, im F'enster neben dem
Eingang steht ein schlichtes Schild, Helvetica,
Blau auf Weiß: >Lydkraft<. So heißt die Firma
eigentlich - ,Lydo ist dänisch fur >l{ang<
oder >>Ton<<. Gegründet wurde die Firma
schon I97 7 , doch bis zum Erscheinen der
ersten Tube{ech-Geräte war Lydkraft nur ein
Label fur Petersens Nebenprojekte wie DI-
Boxen, PA-Lautsprecher und Einzelanferti-gungen.
Der Mann, der uns mit festem Hände-
druck begrüßt, ist ein Däne wie aus dem Bil-
derbuch: groß, blond, freundlich-zurückhal-
tend. Auch Johns Frau Ingrid ist mit von der
Partie - und nicht nur fur unseren Besuch:
Sie kümmert sich um die Buchhaltung und
hält den Laden zusammen.
Ohne große Umschweife ftihrt uns Iohndurch das Firmengebäude. Im vorderen Be-
reich der Produktionshalle werden die Tube-
Tech-Geräte montiert - das geschieht nach
wie vor von Hand. Trotzdem ist der Personal-
stand überschaubar: Insgesamt nur sechs
Leute arbeiten bei Lydkraft.
Dennoch hat die Firma bislang rund
15.000 Einheiten produziert - angesichts des
gehobenen Preisniveaus der Vollröhrengeräte
eine ganz erstaunliche Menge. Natürlich wer-
den einige Komponenten von Zulieferern be-
zogen, wobei Iohn vorzugsweise dänische Fir-
men beauftragt; die speziellen Ein- und Aus-gangsübertrager fertigt beispielsweise eine
Trafowicklerei aus der näheren Umgebung.
Fernost-Zulieferer mögen billiger sein, aber
Iohn sind konstant hohe Qualität und pünkt-
liche Lieferung wichtiger.
Trotz seiner Vorliebe fur Röhrentechnikist John Petersen kein Retro-Romantiker.
Arbe itsi nten s ive Poi nt-to-Poi nt-Verdrahtun g
gab es bei Tube-Tech nur in den Anfangs-
tagen, als die Stückzahlen noch sehr gering
waren. Aktuelle Modelle werden in Platinen-
technik gefertigt, was wesentlich ökonomi-
scher ist. Die Platinen werdenzwar von Hand
bestückt, aber maschinell mit einer Wellen-
Lötanlage (d. h. in einer ArtZinnbad) ver-
lötet. >Den Elektronen ist das egal<, bemerkt
Iohn trocken. Und während viele I{einher-
steller über die Tücken der europäischen
RoHS-Verordungen klagen, ist John voll des
Lobs fur bleifreie Lötverbindungen: >Die
Qualität ist besser denn je!u
Das Firmengebäude bietet aber nicht nur
der Tube{ech-Produktion P\atz, sondern
dient auch als Lager fur allerhand Audiotech-
nik, die Iohn im Laufe der Iahre angehäuft
hat: mehrere Bandmaschinen, eine Platten'
schneidemaschine, eine ganze Kammer voll
historischer Röhrenradios (>der Hauptteil der
Sammlung steht zu Hause() und vieles mehr.
Auch viele Einzelstücke und Hobbyprojekte
von John sind hier gelagert, beispielsweise ein
massiver 2 5O-Watt-Monoblock fur höchste
audiophile Ansprüche, den ]ohn aus einer
Laune heraus entwickelte. Der Ausgangsüber-
trager hat fast die Größe einer Autobatterie!
>Wenn er gerade kein Gerät entwickelt, dannbastelt er fur sich privat<, verrät mir f esper.>Eigentlich weißt du nie so genau, ob er gera-
de arbeitet - fur Außenstehende sehen seine
Arbeit und sein Hobby identisch aus.<
In anderer Hinsicht ist Tube{ech völlig
untypisch fur einen Boutique-Audio-Hersteller.
Während andere große Reden schwingen,gibt sich John Petersen eher wortkarg. Der
Mann ist Understatement pur. Aber da gab esja noch eine Frage, die ich ihm unbedingt
stel len sol l te . . .
John, was ist Ihr Geheimnis?
Es gibt kein Geheimnis. Es ist gesunder
Menschenverstand, eine Sache so gut wie
möglich zu machen und keine schlechten Lö-sungen zu akzeptieren.
Also hauptsächlich harte Arbeit?
Ja. Obwohl, wenn du dich der Sache rich-
tig widmest und Spaß dabei hast, ist es ei-gentlich keine harte Arbeit. Natürlich werden
IUBE TECH BY LYDKRAFT KUI.T 87
Tätdft l(ü enftägeffi ilili *ililü ilä,n'tgf,n e hm'e,nl',,6,i:i,',$ f,,$:sChl:i:e,ß [ii'h]: V0:l:liö,h ie:n,,$,9,,6,ä'td':feit:i$t,,,i:
88 KUI.T TUBE IEiH BY LYDKRAFT 50tJND 8 REC0RDlNG11l17
Mff N$$N Kruffi ffi n$Yffi ff ffi ffi$ M ru ffiffi
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;,rr,ti,irL,nrtrLL t,',r,:=lli:li:+J;i irilt,ll:fi iiilil
nicht alle Ideen zu Produkten, aber doch eine
recht hoher Prozent satz. Manche haben kein
Verkaufspoten zial. Beispielsweise habe ich
einen Kopfhörerverstärker gebaut, der sehr
gut war. Meine Vorstellung war, dass die
Künstler besser performen, wenn sie sich
besser hören. Aber am Markt konnte er sich
nicht durchsetzen; die Studios bevorzugten
billigere Lösungen. Ich glaube, wir haben 40
oder 45 Stück verkauft.
Anfangs war Tube-Tech noch kein Voll-
zeitiob, oder?
Nein, ich war skeptisch, dass damit Geldzu verdienen ist, und habe weiterhin beimdänischen Rundfunk gearbeitet, um dieFamilie zu ernähren. Ich dachte, es sei einvorübergehender Trend, aber da habe ichmich wohl getäuscht. Wir sind immer nochhier! In den ersten ftinf |ahren hat sich dasaber eher langsam entwickelt. Es begann mitPultec-Kopien, für die ich immer weitereHändleranfragen bekam. Dann fragten sie, ob
90 KUIT IUBE-IECH BY LYDKRAFI
ich auch Mikrofonvorverstärker, I(ompresso-
ren usw. liefern könnte. 1990 habe ich mich
dann entschlossen, daraus einen Vollzeitjob
A) machen.
Wie kamen Sie auf die ldee, sich auf Röh-
rengeräte zu spezialisieren? Beim däni-
schen Rundfunk haben Sie doch sicher
mit Transistortechnik gearbeitet.
Ia, bis auf ein paar Endstufen gab's da
keine Röhrentechnik mehr. Aber ich fand,
dass Röhrengeräte musikalisch klingen. Das
liegt z. T. gerade an den Beschränkungen im
Design. [n modernen Geräten in Halbleiter-
technik werden eine Menge Transistoren ein-gesetzt, um für andere Transistoren zu kom-pensieren. Bei Röhrentechnik kannst du das
nicht machen. In ein l9-Zoll-Gerät passen
vielleicht acht oder zehn Röhren rein. Wenn
du Doppeltrioden verwendest, hast du also
maximal vielleicht 20 aktive Bauelemente,
und das war's. Folglich musst du dir genau
überlegen, wofür du sie verwendest, und ich
habe festgestellt, dass einfache Schaltungen
am besten klingen, wohingegen komplizierte
Schaltungen, die mit viel Kompensation
arbeiten, am Ende meist nicht so toll klingen.
Viele jüngere Anwender assoziieren mit
Röhren einen eher schmutzigen Klang.
Das ist aber nicht Ihre Philosophie, oder?
Nein, ganz im Gegenteil! Ich versuche,
den bestmöglichen Sound aus den Röhren zu
kitzeln. Natürlich haben unsere Geräte im-
mer noch den Klangcharakter von Röhren-
schaltungen, aber es gibt keine starken Ver-
zeruungen. Auch die Übertrager verwende ich
nicht ftir eine bestimmte Klangprägung - ein
gewisser Eigenklang ist natürlich unvermeid-
lich -, sondern weil die Röhrentechnik Über-
trager erfordert und weil die erdfreien Ein-
und Ausgänge Brummschleifen usw. von
vornherein ausschließen.
Manche Leute wollen diesen gesättigten
nBig Fat Tube Sound<<, aber das ist nicht der
Tube-Tech-Sound. .
SOUND 8 RECORDING 11112
(}**t
$m
fVl*di, Sorrtrrplfed Anmlrrgr*e tlr:rrrn : lVlrldule
KSffistr ffSffi
$.fifi$6T$l P[* $TSF {$*Atg}
{#$bi*f,TlFrJ?{(,,'-ffiG
Neben der analogen TR-808 zählt die TR-909 zu den legendären Drummachines schlechthin, Der Sound der 909 ist der Sound von Techno und
||ouse der 90er. Wer damals seiner geliebten Roland TR-909 ein leistungssteigerndes Modding verpassen wollte, konnte hierzulande wohl keinenbesseren Technik-Seelsorger als Jürgen Michaelis f inden, der Mitte der 90er seine Venion des 909-Sounds Dräsentiefte, die Xbase 09.
love The MachinesJomox Xbase 09 Drumcomputer
S$ers $rr*sr"r
{t1&
'*#sq$F,.#q**
(*1996)
TEXT: BERNHARD LOSENER, FOTOS: DIETER STORK
In |ürgen Michaelis' Berliner Werkstatt ent-standen MlDl-lnterfaces fur analoge Boliden,
die in Kleinstserie hergestellt wurden. Diegrößte Resonanz aber bekam Michaelis in derBerliner Technoszene mit seinen Modifikatio-nen von Rhythmusmaschinen. Zusammenmit I(ai Noeske machte er sich daher daran.
92 KUI.T LOVE IHE MAIHINES
eine Art Super{R-909 zu konzipieren, die inder Lage wäre, sowohl die klassischen 9O9-
Sounds als auch stark modifizierte l(änge zu
erzeugen.
Mit der Iomox Xbase 09 entstand dann
ein analoges Kraftpaket mit viel Schrauber-potenzial, das längst zur klassischen Moderne
der Drumcomputer-Welt gehört. Die beidengründeten die Firma |omox, aus der l(ai
Noeske 2001 ausschied. Weitere, in den
200Oer'|ahren gefertigte Jomox-Legendensind der Analogsynthesizer Sunsyn und der
experimentelle Neuronium-Synth. An der
Drumcomputer-Front bietet die Firm a zurzeit
50tjND 8 REt0RDrNG1ll12
-#-#die Xbase 8BB und 999 an, die zum Bestengehören, was man in dieser Gerätedisziplinmomentan bekommen kann.
USERNicht nur die Berliner Techno-Nerds der 90er
stürzten sich auf das erste Produkt des Start-
ups, auch weltweit stieß die pfiflige Maschine
schnell auf sehr gute Resonanzin der elektro-
nisch orientierten Produzentenszene, nach-
dem das Gerät 1997 auf der NAMM und der
Frankfurter Musikmesse gezeigt wurde - kein
Wunder, kostete eine TR-909 damals bis zu
3.000 Mark, während man ftir eine nagelneue
Xbase 09 nur 1.290 Mark anlegen musste.
Zu den Xbase-Nutzern gehörten sowohl
deutsche Techno-Heads wie Mijk Van Dijk
und Tobi Neumann als auch internationale
Größen wie Prince, Ianet-lackson-Produ zent
Terry Lewis, The Prodigy, I(MFDM oder Alles-
sandro Cortini von Nine Inch Nails. Zusam-
men mit Usern wie z. B. TokTok brachte Iomoxlimitierte Sonderauflagen der Xbase heraus,
die mit einem alternativen Sampleset auf-
warten.
NUR DREI STIMMEN?Die Xbase 09 ist in der Tat nur dreistimmig -
eigentlich unglaublich, wenn man die Pat-
pak't und *oCrrut.'Sv*"ffiffiüt{dat**rü;e*&;;i',i ri,l;,i.ri.;;
Merynl$y'p Og Olm 0riqinaleln wenio nacfrempfundene und rn hellen Farben sehaltene Melallsehause. Für die Instiumrn{q urrä.l,rü ÄUanf ilär'*n iuntiurtur im 909-Destgn r* vJugung, oie iauitichtprosrammieruaq ses{hreht b*iter xnar, ;u*tmrt,f n,frä"1"*.
01
$ltll t#ä
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0t flikäss: 'Dis lni1og erzeugte $äisdrun lässt sieh,mit Parametern wie'Iune, Pitctt (lntensitat dorHitffiirhürü:älrxöffirtDäffitPui$fii4fitdi'' n'u'N.ö,äffitä;il.''d,ei"Ai$ät|<;rn ;,tnäifiöfiffii.ül'iElh' ,st0llün$,des Obefionspektrums) und EQ,sehr flexibel'gestalten, , , ,,
SOUND 8 RECORDING 11112
#dss #r't irrt 02tu,r
ft#rd$
"ry f,mrrsf
EIN ANATOGES KRAFTPAKET MITVI E L SCH RAU B E RPOTE N IIAL
terns des Gerätes hört. Die teils analoge
(Bassdruffi, Snare), teils digitale (Hi-Hat,
Claps, Becken) I{angerzeugung bietet aller-
dings viele Einstellmöglichkeiten und einen
flexiblen Stepsequenzer, der pro Step indivi-
duelle Soundeinstellungen wiedergeben
kann. Dadurch entsteht der Eindruck einer
größeren Polyfonie, das I{angbild bleibtjedoch stets angenehm aufgeräumt.
SOUNDMit der Xbase 09 kann man dem Vorbild sehr
nahekommen und die typischen, bullig-kan-
tigen TR-9Og-Sounds erzeugen, wobei auch
die scheppernden B-Bit-Hi-Hats mit an Bord
sind. Richtig interessant wird es aber, wenn
man mithilfe der zahlreichen Parameter-Potis
- deren Regelbereich im Gegensatz ^)m
Ori-ginal sehr weit ist - beherzt ins l(anggesche-
hen eingreift. Dann lassen sich ultratiefe,
lange Sinus-l(icks (die Bassdrum geht bis
trüp?
25 Hz runter), Disco-Snares, metallische Per-
cussion-Sounds, Synth-Bässe und vieles
mehr programmieren. Die Samples klingen
wunderbar körnig und können durch extre-
mes Verstimmen sowie die Reverse-Funktion
effektvoll deformiert werden.
Dank des flexiblen Sequenzers ist die
Xbase ein exzellenter Lieferant ftrr unge'
wöhnliche, groovende Patterns abseits der
üblichen Techhouse-Asthetik - die natürlich
auch bedient werden kann!
Leider kommt es bisweilen zu unge-
wünschten Parametersprüngen, was beson-
ders live unangenehm ist. Wen dieses und
das Manko der geringen Polyfonie stört, soll'
te sich die aktuellen, 16-stimmigen |omox-Maschinen Xbase BBB und 999 anschauen.
die weitaus mehr Features bieten.
Das Gerät wurde uns lreundlicherweise von
Matthias Fuchs zur Verfrigung gestellt. r
ff{n##/*#
ffis#
,l r l . , . . t t ', ; r ; ' , , "
hff 'd
F
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-T*
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#-mru*r*mffs
02 SCnnautrommel, Auch die ebenfalls analoge Snare verfügt über ein' im Vergleich zur TR-909 erwei,töl.tußi$nr0m€]{öf]$ä!..:,.Mäi'käfrtjd'i,eif.it.i.ö1ef..iRaüscll$en,eiätol.erzeuqte5nappv
LOVE THE MAIHINES l(ULT 93
Die ggerJahre waren herrtiche Zeiten füi Effekt-Afficionados. Fast jedes Instrument - votnehmlich Gitarre und Bass - wurde gerne (tibet)teichlich mtt
Flanget, Chorus und Hall gewüzt. Der Roland SBF-325 ist ern typisches Tool dieser Ata'
Roland 5BF'375 (*19791Stereo-Flanger
TEXT & FOTOS: MATTHIAS FUCHS
Der großzügige Umgang mit Flanger und
Chorus war ebenso fur die Postpunk- und
New-Wave-Vertreter Police und New Order
wie auch für den Funk-Bass eines Mark King
charakteristisch. Der hier vorgestellte Roland
SBF-325 Stereo Flanger lieferte typische
94 KUIT VINTAG E FX
Sounds dieser Ara in hoher Qualität und galt
als eine Art Studiostandard.
Das hinreichend bekannte Unternehmen
Roland begann \973l74mit der Entwicklung
von Effektgeräten. Heute sind vor allem die
Bandechos legendär. I979lB0 entstand eine
neue und umfangreiche Geräteserie. Zu dieser
>Roland Rack Series< zählten neben dem SBF-
325 auch der Phaser SPH -323, der Vocoder
SVC-3 50, der Synthe sizer SPV-3 5 5, mehrere
Ees und ein Line-Mixer - alle im identischen
2-HE-Rackdesign und vornehmlich an den
5OIJND 8 REC0RDING 11112
ambitionierten Instrumentalisten adressiert.Berühmtester Vertreter dieser Serie ist heutezweifellos der Stereo-Chorus >Dimension D<(VFX 9.2006). Doch zurück^tm SBF325.
AI.I.Es DRINAuf dem übersichtlichen Bedienfeld finden
sich zw ei unsymmetrische l{inkenbuchsen-
paare als Stereo-Ein- und -Ausgänge. Eine
grobe Pegelanpassung erfolgt mittels Hi/Low-
Umschaltern und zwei LEDs. Es folgt ein Reg-
ler ftir die Feedback-lntensität.
Mittig befindet sich die Modulations-
sektion. Hier bestimmt man die Sign alverzö-
gerung (Center Frequency) im Bereich von
0,5 bis 15 ms (Flanger)bzw.5 bis 15 ms(Chorus) sowie Modulationstiefe und Fre-quenz des LFO. Er liefert eine Dreieckwelle
mit 0,2 bis 40 (!) Sekunden Schwingungs-
dauer. Ein Schalter bestimmt, ob beide Kanälegleich- oder gegenphasig moduliert werden.
Eine Klinkenbuchse dient der Modulation
mittels externer Steuerspannung, eine weitere
steuert den Bypass.
Ein Drehschalter legt den Betriebsmodusfest: >Flange I< summiert beide Ausgä nge zueinem Monosignal. In der >Flange ll<-positionarbeiten beide Kanäle parallel, >Flange III<kreuzt zudem Signalanteile zwischen den
I(anälen. Der >Chorus<-Modus arbeitet eben-
falls stereo, Ieider ist der Feedback-Regler hier
ohne Funktion. Gleiches gilt dann fur die bei-
den Ausgangsphasen-lnvertierungsschalter,
die das Bedienfeld komplettieren.
WENIGER IST MEHRKlanglich ist der SBF-325 ein typischer Ver-
treter der Roland-Analog-Effekte. Im Gegen-
satz zu zahlreichen US-amerikanischen Gerä-
ten oder den Dynacord TAM'Modellen be-
sticht der fapaner mit einem sehr sauberen,
äußerst dezenten und präzisen Grundsound.
Mischt man ihn vorsichtig zum Originalsignal,
erhalten nahezu alle bearbeiteten I(länge
eine dezente Breite und Lebendigkeit, die
einem aber sofort fehlt, wenn man den Effekt
wieder abschaltet. Das gilt fur alle vier Be-
triebsmodi.
Auf:nahmeill,t,ö,ien,ä ry&ffiffi$6p.,ms*u*wmffiefr
...ii$ä[s*.l.wqih:eüiliäfä{H.l.a.üfl:dgn.gn.1..:q[..;.m'i1.l.ü'e
ofm;;t,*ooänsBijii.b*iuo-'ii 'C'n'oour,i 'on.*iwjuu,t|io..iioul06'ü'6,it$$, fffi Kä$$,öäid.',$e' '.ü,cn'ip,0,iiffiä+ffisffiffi. äi ,*,,',t.',,,,'r,
VINTAGE-FX KULT 95
$\\\t\tt\\\\\t'\\l\1
Das Sounddemo enthält folgende Abschnitte,bis 00:.16 Flange l,ab 00'i6 Flange l l ,ab 01,01 Flange l l l ,ab 01,50 [horus,ab 02,34 Flange I Kammf ilter,ab 03,00 Flange I - Kamnfilter mit externer
Rechteck-Modulation,ab 03,10 Flange | - Kammfi l ter mit externer
Hüllkurvenfolger-/Audio-Modulation
..::,i www.sound-and-recordin g. de
Flange I und II sind klanglich nahezuidentisch, besitzen aber erwartungsgemäß
eine unterschiedliche Breite. Flange III klingtim Vergleich zuII hörbar diffuser und eineSpur weicher. Auch der Chorus liefert einenangenehm zurückhaltenden Charakter, kann
f edoch - besonders bei Bass-Sounds - nichtmit dem Dimension D konkurrieren. Kräftigsaugendes Flanging liefert der SBF 325 nurbei hohen Feedback-Einstellungen und Mo-dulationstiefen. Dann überrascht er zudemmit singenden Rr-ickkopplungen und eigen-ttimlich schnarrenden Kammfiltersounds, diefast Vocoder-ähnliche Qualitäten erreichen.
Die LFO-Frequenz reicht leider nicht sehrhoch. Glücklicherweise besitzt der SBF-325ei n en Ein gan g ftir exte rne Mo dul ationssi gn al e.Bei eingestecktem Kabel bleibt der interneLF'O aktiv, die Steuerspannung wird addiert.Mittels externem Hüllkurvenfolger lassensich somit recht komplexe Modulationen er-zeugen Höchst interessante, >Gummiband-ähnliche< Ergebnisse liefern CVs im Audio-
::l::1. : . .1 . I : l :
: , : : . : r : l : : i , : : ' :
01
bereich (s. Sounddemo). Trotz des grundsätz'
lich sehr subtilen Charakters lässt sich dem
Effektgerät also bei Bedarf durchaus einiges
an >>Weirdness< entlocken.
KUIT UND NUTZENDer SBF-3 25 wurde bis 1986 gefertigt. DerNeupreis lag zuletzt bei knapp 1 .200 Mark.Das Gerät erfreut heute nicht nur Fans vonauthentischem B0er Sound. Die exzellenten
Klangeigenschaften, die erstklassige Verarbei-tung und nicht zuletzt der steigende Kultfak-
tor machen den Roland Flanger zu eineminteressanten Objekt für Vintage-FX-Fans.Zudem ist der zweikanalige Signalweg eine
echte Besonderheit bei Analogeffekten. Die
Suche nach einem gut erhaltenen Exemplarist nicht aussichtslos, die Gebrauchtpreise
bewegen sich (noch) bei einigen hundertEuro. Unser Testexemplar wurde uns freund-licherweise vom Berliner Mikrofon-Verleih
Echoschall zur Verftigung gestellt(www.echoschall.de) t
96 I(UtT VINTAGE FXSOUND E RECORDING 11112
TOONTRA(K EZKEYSUpright-Piano füt DragSDrop-Songwtiting
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SOUND E REIORDII\ C 11 112
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SOUND 8 RECORDING12.2012 erscheint am 07.12.2012
MOTU TRACK16USB/ FireWi re- Hybrid-Aud iointerface
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' ' ' ' ' . : ' . ' ' ' ' . ' ': 'www.sound-and"recordi:ng.de , l
r lmil.Hoffmann-Str. 13 ' D-50996 Köln :
mg H; tflilä1,1,x'#;?;,1?ä,[X1il') e czlt sl55N' 1862'4863 erscheint monatlich in der
. 'MM-Musik-Media.Ven|agGmbH8(o.KG,Sitz Ulm, Registergericht Ulm HRA 2946, USt'ldNr. D8177 491614
' ,' , ,i (HttRtDAKTl0N , , 'i :
Jo,g :SunO.,kotter (verantwortlich für den: iedaktionellen Ieil)
TEXT: DR. ANDREAS HAU .. ' ' . . 'R[DAKT|0Nihomas, Adam, Nikolai :Kaeßmann, :Dieter Stork (t0t0j)
CRAT.IS(HT GTITATIUN6, Marc HoneckDiese Müdigkeit. Diese Schmach! Egal, man
kann sich nicht ewig verkriechen. Mit schweren
Beinen quäle ich mich über die Waldwege.
Wenigstens hier hat man seine Ruhe, niemand
würde mich hier auf die gestrigen Ereignisse
ansprechen. Überhaupt ist ja einer der Vorteile
des Freiberuflertums, dass man sich die Zeit ein
bisschen einteilen kann und an einem stink-
normalen Werktag bei bestem Wetter die Nah-
erholungsgebiete ganz fiir sich alleine hat.
Oft fuhrt es mich an solchen Tagen nach
Schüren, einer winzigen Ansiedlung mitten im
Wald bei St. Ingbert. Frank Farian hat einst hier
gewohnt und im eigenen Studio Welthits ge-
bastelt, die die Welt inzwischen aber wieder
vergessen hat. Nur ein einsamer Anhänger mit
einem Daddy-Cool-Plakat erinnert noch an den
berühmten Sohn der Gemeinde. Der Grund,
warum ich gelegentlich hierher komme, ist
aber schlicht, dass der Ort gerade so weit von
meinem Studio entfernt ist, dass der Fuß-
marsch eine gastronomische Einkehr legiti-
miert. Am Gasthaus Wommer angekommen
stehe ich indes vor verschlossenen Türen: Be-
triebsferien. Mal wieder! Normalerweise würde
ich auf dem Absatz kehrtmachen, aber nicht
heute, nicht mit diesen müden I(nochen.
Die einzige andere Gaststätte ist ein Rent-
nerparadies, wo l(affee Hag in Strömen fließt
und Diabetiker sich vor der Tortenvitrine be-
kreuzigen. Hey, vielleicht eine glückliche
Fügung! Eine Zuflucht! Wo, wenn nicht hier
könnte ich in aller Ruhe das obligatorische
Kännchen Kaffee schlürfen und die Welt ver-
gessen? Doch weit gefehlt: Gleich am Neben-
tisch ereifert sich eine Altherrenrunde: >Unfass-
bar! Nach 4:0 vier Gegentreffer! In 30 Minuten!
Das gibt's doch gar nicht!< >Dabei haben die am
Anfang ja spitze gespielt, das war eine Augen-
weide! Und dann so dermal3en abgeschmiert.
Ich versteh's nicht!<< >>Da gibt's auch nix zu ver-
stehen ! <
Noch immer war die Schweden-schmach
Thema Nummer eins. Überall. Wie war bloß
ich auf die Idee gekommen, dieses Ausflugs-
lokal wäre eine Ausnahme? Selbst auf Deutsch-
landradio Kultur, wo sonst nicht einmal die
Bundesligaergebnisse durchgesagt werden, war
jenes denkwürdige Länderspiel Topthema der
Mitternachtsnachrichten. Wohin man auch
98 MAGAZIN FADE OUT
ging: Deutschland - Schweden 4:4. Nie war ein
Unentschieden eine größere Niederlage. Gar
nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen
der unbegreiflichen ( ! ! ! ) Diskrepanzzwischen 60
Minuten souveräner Genialität und 30 Minu-
ten heillosem Chaos.
Nur gut, dass einem als Musiker solche
Demütigungen erspart bleiben. Wenn unser-
einer nur 3 5 Minuten richtig geiles Material
hat, dann wird die CD eben ein bisschen kürzer.
Vermutlich hatte Brian Wilson fur Pet Sounds
noch funf, sechs doofe Songs übrig. Aber weil
er die in die Tonne kloppte, statt ein halb so
gutes Doppelalbum daraus zu machen, hält alle
Welt ihn fur ein Genie. Zu Recht! Der Mensch
ist fehlbar. Genial erscheint nur der, der es ver-
steht, das weniger Geniale auszublenden.
Klingt einfach, schafft aber längst nicht jeder!
Lange hat uns die Technik gnädig davor
bewahrt, allzu arg auszuufern. Generationen
von Musikern hatten mehr Ideen im I(opf als
die Bandmaschine Spuren, selbige aufzuneh-
men. Was rückblickend betrachtet auch gar
nicht so schlecht war, denn längst nicht jede
Idee ist eine gute Idee. Aufs Band schafften es
folglich nur die, von denen man wirklich über-
zeugt war. Heute sieht das anders aus. Viele
Projekte bringen es inzwischen auf weit über
hundert Tracks. Und wenn man sich vor Augen
hält, dass die allermeisten Albumklassiker auf
Bandmaschinen mit 24 oder weniger Spuren
aufgenommen wurden, dann scheint es doch
irgendwie vermessen, darauf zu bestehen, dassjede dieser 100+ Spuren dem Song tatsächlich
guttut. Was ist mit diesem Bongo-Overdub, das
die meisteZeit sowieso im Arrangement unter-
geht? Müssen die Gitarren wirklich über zwei
Verstärker gleichzeitig laufen, die dann jeweils
von drei Mikros abgenommen werden? Warum
müssen sämtliche Gesangsspuren zwanghaft
gedoppelt werden - klangen die vier Beatles
nicht viel schöner als die Fischerchöre?
Hundert Spuren fur einen Dreieinhalb-
Minuten-Popsong ergeben 330 Spurminuten.
Mal ehrlich: Waren wir wirklich fünfeinhalb
Stunden inspiriert? Was, wenn wir tun würden,
was der Nationalmannschaft verwehrt blieb:
Nach den perfekten 60 Minuten einfach auf-
hören. Mein Gott, die Welt könnte uns glatt fur
genial halten! I
, , ' RIDAKTI0NEIITMilARBIITER; :i Dr. Stefan Atbus, Cra'ig,Anderton, fhristian Baum, Matthias Becker, Hannes Bieger,: Björn Bojaht, David Bonk, Max Braun, Dr- Richard Brunnet, Hans-Martin Buff,Jan-thristoph Fritz, Matthias tuchs, Andreas Gundlach, Dr. Anselm Goertz, Hans Hafner,
Dr. Andieäs Hau, Thomas Hannes,:Härald Heckendorf, Martin Hömberg, Rob Hordijk,Till-A, Jann,:Dipl.-'lng::Peter Kaminski, Nicolarl Ketterer, Matthias l(eul, Uh-Young Kim:(uh), Jörg Küster, Axel Latta, Dieter leckschat, Prof. Jörg lensing, Bernhard lösener,0liver Lutäi, Michael:Makarski, Erii Mandel, Dirk Matschuk, Peter Maier, Joker Nies,Judith Nordbrock, Dominic Paraskevop0ulos, Martha Plachetka, Andrd Ruschkowski,Mathiäi Sihaffhauser, H,'J, Scheffler, Jochen Schmidt-Hambrotk, Frank Schteiber,
Marküs Thiel, Paul Tingen, Mark Väil, Henning Verlage, Jörg Wartmann, Katja Werker,Wottgäng Wierzyk, Stefan Woldtch, Helmut Zerlett, Matthias Zerres, Florian Zwißler
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Katja Streck, Telefon (0223(i) 9 6717 -7 9Gesamtanzeigenf eitung: Getald Dellmann
Vivien Hauser (-85), Marion Bondar-Pietsch (-48):, Telefon (02236) 96217' Durchwahl s. o. ,
CUltig irt nnzeigenpreislisie Nr. 7 vom 1. Januar 2012.
MARKITINGSebasiiän {lass
VIRTRITBRainei HCrbrecht
: AOV SCHODERAugsbutger Dtuck- und Verlagshaus GmbH(auch Anschrift für Beilagen und Beihefter)
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