Sonderpädagogische Förderung in Bayern. Sonderpädagogischer Förderbedarf liegt vor, wenn ein...
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Sonderpädagogische Förderung in Bayern
Sonderpädagogischer Förderbedarf
liegt vor, wenn ein Kind in seinen Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten so stark beeinträchtigt oder behindert ist, dass es ohne zusätzliche, sonderpädagogische Förderung in der allgemeinen Schule nicht oder nicht mehr ausreichend gefördert werden kann.
2.4 Differenzierung und Individualisierung
... Schüler, die besonderer Hilfe oder einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen, werden von der Grundschule mit ihren Mitteln und Möglichkeiten, z. B. auch durch den Einsatz von Förderlehrern unterstützt. Dabei arbeitet die Schule je nach Gegebenheiten mit den ... Mobilen Sonderpädagogischen Diensten zusammen.
1Schulpflichtige mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die am gemeinsamen Unterricht in der allgemeinen Schule nicht aktiv teilnehmen können oder deren sonderpädagogischer Förderbedarf an der allgemeinen Schule auch mit Unterstützung durch Mobile Sonderpädagogische Dienste nicht oder nicht hinreichend erfüllt werden kann, haben eine für sie geeignete Förderschule zu besuchen. 2Ein Schüler kann aktiv am gemeinsamen Unterricht der allgemeinen Schule teilnehmen, wenn er dort, gegebenenfalls unterstützt durch Maßnahmen des Art. 21 Abs. 3, überwiegend in der Klassengemeinschaft unterrichtet werden, den verschiedenen Unterrichtsformen der allgemeinen Schule folgen und dabei schulische Fortschritte erzielen kann sowie sozial integrierbar und gemeinschaftsfähig ist. [...]
Art. 41 BayEUG
Von der Selektionsdiagnostik
zur
Förderdiagnostik
Paradigmenwechsel in der Sonderpädagogik
Ermittlung des individuellen FörderbedarfsWie äußert sich der Förderbedarf in der betroffenen Person und in ihrer
Umwelt?
Beschreibung sonderpädagogischer Förderschwerpunkte Welche Beeinträchtigungen liegen vor und wie wirken sich auf die
Persönlichkeitsentwicklung, auf das schulische Lernen, die Schullaufbahn und die
weitere Lebensgestaltung aus?
Ableitung sonderpädagogischer Fördermaßnahmen und Erstellung eines Förderplanes
Welche Fördermaßnahmen sind für eine optimale Persönlichkeitsentwicklung hilfreich?
Entscheidung über den Bildungsgang und den Förderort An welchem schulischen Förderort können die Fördermaß-
nahmen momentan am wirkungsvollsten umgesetzt werden?
… beteiligt:
Ermittlung des individuellen Förderbedarfs Kind - Umfeldanalyse
Individueller Entwicklungsstand
Motorische Entwicklung Grobmotorik, Feinmotorik, Körperschema, Körperkoordination und Handlungsplanung bzw. -steuerung
Perzeptive Entwicklung Wahrnehmung und Gedächtnis im visuellen, auditiven, taktil-kinästetischen Bereich, sowie mnestische Funktionen wie Konzentration und Aufmerksamkeit
Sprachliche EntwicklungSprachverständnis, Sprachgedächtnis, Sprachfähigkeit und Sprachstand hinsichtlich Artikulation, Semantik, Grammatik und Syntax, sowie Gesprächsbereitschaft
Kognitive Entwicklung Kurz- und Langzeitgedächtnis, produktiv logisches Denken, rechnerisches Denken, Problemlösungsstrategien, Instruktionsverständnis, Zeichenfähigkeit und Symbolverständnis
Schulspezifische Lerngrundlagen und Leistungsstand Sachwissen und -verstand, schul- und fachspezifische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, aktueller Leistungsstand
Emotionale Entwicklung emotionale Stabilität, allgemeiner Gemütszustand, Angst- und Beklemmungsgefühle in bestimmten Situationen, Selbstwert sowie Erfolgs- bzw. Misserfolgszuversicht
Motivationale Entwicklung Lern- und Leistungsbereitschaft, Arbeitshaltung, Frustrationstoleranz, Interessen, Selbständigkeit, Selbstkonzept, Selbststeuerung (Selbstkontrolle und Regelbewusstsein) und Sozialverhalten
Allgemeiner Gesundheitszustand und Konstitutionkörperlicher Entwicklungsstand, Belastbarkeit, Pflege- bzw. Gesundheitszustand, Schwangerschaftsverlauf, eventuelle genetische, angeborene bzw. prä-, peri- und postnatale Schädigungen
Familiäres Umfeld
Innerfamiliäre Situation Familienkonstellation und –kontinuität, Beziehungsklima unter den einzelnen Familienmitgliedern, elterlicher Erziehungsstil, Bewältigungsstrategien und Werthaltungen
Sozio-ökonomische Situation Einkommens- und Arbeitsbedingungen der Eltern, Wohnverhältnisse
Sozio-kulturelle Situation geistiges Anregungsmilieu, Bildungs- und Aufstiegsmotivation, Sprachcode, Außenkontakte der Familie
Kulturelle SituationBewältigung der Konflikte beim Aufwachsen verschiedenen kulturellen Lebenszusammenhängen, Sprachstand, Religionszugehörigkeit
Sozio-medizinische SituationErnährungsweisen, hygienische Situation und ärztliche Versorgung
Schulisches Umfeld
Personelle und organisatorische Rahmenbedingungen der Schule Lehrerstunden, Klassenstärke, Unterrichtsmaterial, Nutzung der Förderstunden, Förderkompetenz, Förderressourcen und räumliche Gegebenheiten
Verhalten und Einstellungen seitens der Lehrkraft und der Schule Integrationsbereitschaft, Leistungserwartung, Lehrer-Schüler-Interaktion, Milde- bzw. Strengefehler, Über- bzw. Unterforderung, Erziehungsstil
Unterrichtsmethodik und bisherige Fördermaßnahmen Gestaltung des Unterrichts und des Schullebens, Gestaltung der Förderstunden und zusätzlicher Stützmaßnahmen
Sonderpädagogische Förderschwerpunkte (KMK)
das Lern- und Leistungsverhalten, insbesondere das schulische Lernen, das Umgehen-Können mit Beeinträchtigungen im Lernen bei Schüler/-innen mit Lernbeeinträchtigungen,
die Sprache, das Sprechen, das kommunikative Handeln, das Umgehen-Können mit sprachlichen Beeinträchtigungen bei Schüler/-innen mit Sprachbeeinträchtigungen,
die emotionale und soziale Entwicklung, das Erleben und die Selbststeuerung, das Umgehen-Können mit Störungen im Erleben und Verhalten bei Schüler/-innen mit besonderen Erziehungsbedürfnissen,
die geistige Entwicklung, das Umgehen-Können mit geistiger Behinderung bei Schüler/innen mit geistigen Behinderungen,
die körperliche und motorische Entwicklung, das Umgehen-Können mit erheblichen Beeinträchtigungen im Bereich der Bewegung und mit körperlicher Behinderung bei Schüler/-innen mit Körperbehinderungen,
das Hören, die auditive Wahrnehmung, das Umgehen-Können mit einer Hörschädigung (Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit) bei Schüler/-innen mit Hörschädigungen,
das Sehen, die visuelle Wahrnehmung, das Umgehen-Können mit einer Sehschädigung (Blindheit und Sehbehinderung) bei Schüler/-innen mit Sehschädigungen,
Das Verhalten in Kommunikation und personaler Zuwendung bei Schüler/-innen mit autistischem Verhalten,
die körperliche und seelische Verfassung, das Umgehen-Können mit einer lang andauernden Krankheit bei Schüler/-innen mit Erkrankungen
Didaktisch-methodische Maßnahmen zur Gestaltung erfolgsversprechender Lernsituationen offene, ganzheitliche und handelnde Unterrichtsformen (projekt- und lebensweltorientierter Unterricht, Frei- bzw. Wochenplanarbeit, Unterrichtsgänge, Stationsbetrieb etc.)
Individuelle Förderung im Unterrichtinnere und äußere Differenzierung, Tutorensystem, computergestütztes Lernen, Übung und Nachhilfe in den Förderstunden etc.
Erzieherische und beraterische MaßnahmenVerhaltensverträge, positive Rückmeldung, Vermittlung von Lern-, Arbeits- und Problemlösestrategien etc.
Spezielles therapeutisches Training einzelner FunktionsbereicheWahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, Konzentration, Sprache, Motorik etc.
Behinderungsspezifische technische und apparative Hilfen und Medien zur Kompensation der Beeinträchtigungen
Ergänzende therapeutische MaßnahmenKrankengymnastik, Psycho-, Sprach- und Ergotherapie etc.
Fachgerechte Pflege bei gesundheitlichen und körperlichen Beeinträchtigungen
Zusätzliche sozialpädagogische BetreuungTagesheimunterkunft, durch das Jugendamt, durch Erziehungs- und Familienberatungsstellen etc.
Ableitung sonderpädagogischer Fördermaßnahmen
Entscheidung über den Bildungsgang und den Förderort
Kriterien
Einstellung und Meinung der Erziehungsberechtigten
Ermittelte sonderpädagogische Förderschwerpunkte
Art, Schwere und Umfang sowie gegebenenfalls Dauer des sonderpädagogischen Förderbedarfes
Stellungnahme verschiedener Fachdienste im Rahmen der kooperativen Problemberatung
Stellungnahme, Förderressourcen und Integrationsbereitschaft der allgemeinen Schule
Möglichkeiten der Bereitstellung sonderpädagogischen Fachpersonal bzw. anderer Therapie- bzw. Pflegedienste
Möglichkeiten der Bereitstellung spezieller Lehr- und Lernmittel, behinderungsspezifischer Hilfsmittel und Medien sowie baulich-räumliche Rahmenbedingungen und Schülertransport
Sonderpädagogischer Förderort
Allgemeine Schule
Förderschule
unterstützt durchdie Mobilen
SonderpädagogischenDienste
mit eigenen Möglichkeiten
SonderpädagogischeFörderungin der allgemeinen Schule
... durch die/den Förderlehrer/in
... durch die/den Klassenlehrer/in
... unterstützt durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste
Mobile Hörgeschädigten
Förderung
Mobile
Lernförderung
Sprachförderung
Sozial-emotionale Förderung
Förderschwerpunktgeistige Entwicklung
Förderung von Kindern undJugendlichen mit autistischem
Verhalten
Förderung krankerSchüler/innen
Mobile Sehgeschädigten
Förderung
Mobile Körperbehinderten
Förderung
Die Mobilen Sonderpädagogischen
Dienste
Die Kolleginnen und Kollegen im Mobilen Sonderpädagogischen Dienst arbeiten in den Bereichen:
• Pädagogische Diagnostik
• Beratung
• Förderung
• Fortbildung
• Kooperation
• Koordination
Durch den MSD werden bayernweit 10361 Kinder im Umfang von 321 Sonderschulehrer/innenstellen betreut.
im Team
MobilerSonderpäda-gogischerDienst Förderlehrer/in
Klassenlehrkraft
Kooperative Förderung
Förderteam (Werning)
Eltern
außerschulischeDienste, ...
Beratungs-lehrer/in
Schul-psychologe
Kolleg/inn/en
Diagnose /Hypothesenbildung
Festlegung der Fördermaßnahme
Durchführung der Fördermaßnahme
Evaluierung der Fördermaßnahme
im Förderteam
Prozess der Förderung
Prozessmodell kooperativer Lernförderung
Vorstellungskonferenz
• Vorstellen des Kindes• Situation des Kindes• Lern- und Entwicklungsbiographie• Lösungsbrainstorming (Karteikarten)• Sammlung von Beobachtungsperspektiven
Informationsphase
• Unterrichtsbeobachtung• Gespräch mit professionell Beteiligten• Gespräche mit den Eltern• Gespräche mit dem Kind• spezielle förderdiagnostische Verfahren • medizinische und psychologische
Untersuchungen
Förderkonferenz
• Förderplan erarbeiten• Vorinformation durch Förderteam
aufbereitet• Möglichkeiten der individuellen Förderung• Veränderung der Rahmenbedingungen
Umsetzen des Förderplans
• didaktisch methodische Maßnahmen• konkrete Förderprogramme• Schwerpunkt: Förderlehrer/in• auch häusliche Förderung, Elternarbeit
Prozessbegleitende Reflexion der Förderung
• im Förderteam• regelmäßiger Austausch der Erfahrungen• evtl. Veränderungen des Förderprozesses konzipieren• evtl. erneute Förderkonferenz
• Schülerinnen und Schüler ohne sonderpädagogischen Förderbedarf und Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in einer Klasse der allgemeinen Schule
•Unterricht nach dem Lehrplan der Grundschule bzw. nach dem Lehrplan der Hauptschule
• Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste in degressiver Form
Vorteile durch
• organisatorische Möglichkeiten
• methodisch-didaktische Möglichkeiten
• Möglichkeiten sozialen Lernens
Rückführung in die allgemeine Schule im Schuljahr 1999/2000
1.005 Schüler mit Förderschwerpunkt Sprache = 23,31 %293 Schüler mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung = 12,48 %571 Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen = 2,27 %1.664 Schüler aus Sonderpäd. Diagnose- und Förderklassen = 13,42 %
Kooperationsklassen
Variante der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste („Holberatung“ statt „Bringberatung“)
AngeboteDiagnose, Förderung, Beratung, Koordinierung und Fortbildung
AdressatenLehrerinnen/Lehrer insbesondere der allgemeinen Schulen, Erzieherinnen/ Erzieher, Eltern, Schülerinnen/Schüler, Vorschulkinder
BeratungsbereicheWahrnehmungsschwächen, Aufmerksamkeitsstörungen, Lernschwächen, grob- und feinmotorische Auffälligkeiten, Verhaltensprobleme, emotionale Probleme, Stottern, Sprachentwicklungsstörungen, Sprechängste, besondere prothetische Ausstattungen (sehbehinderte, körperbehinderte)
Kooperationpsychologischen und sozialen Fachdiensten, Therapeuten, Ärzten, weitere außerschulische Partner
Beratungszentren
Teilstationäre und mobile sonderpädagogisch Förderung:
Das Sonderpädagogische Förderzentrum
Förderung in den Bereichen Lernen, Sprache, Verhalten