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paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung September 2017 | Nr. 163 Das Leben als Balanceakt Die Hublers haben ihr Gleichgewicht gefunden 3D-Technologie im Operationssaal: Spenden machen es möglich

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paraplegieDas Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

September 2017 | Nr. 163

Das Leben als Balanceakt Die Hublers haben ihr Gleichgewicht gefunden

3D-Technologie im Operationssaal: Spenden machen es möglich

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In der Öffentlichkeit sieht man mir auf den ersten Blick an, dass ich nicht mehr gehen kann:

Ich sitze im Rollstuhl. Oft werde ich deshalb von Fremden angesprochen, die mir ihre

Hilfe anbieten. Nach jahrzehntelanger Aufklärungsarbeit für die Situation der Querschnitt -

gelähmten sind Rollstuhlfahrer in der Schweiz in vielen Bereichen in die Gesellschaft

integriert – auch dank Ihrer Unterstützung der Arbeit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung!

Ganz anders ist die Lage für die vielen Querschnittgelähmten, denen man von aussen nichts

ansieht. Trotz einer schweren Verletzung des Rückenmarks können sie zwar zu Fuss gehen.

Aber durch ihre lähmungsbedingten Einschränkungen kommt es im Alltag immer wieder

zu missverständlichen Situationen. Zum Beispiel wenn jemand am Ticketautomat wegen

seiner lahmen Finger einfach nicht vorwärts macht. Oder wenn der neue Kollege am

Arbeitsplatz längere Pausen machen darf.

Während die Akzeptanz für Rollstuhlfahrer in unserem Land gestiegen ist, sind Menschen

mit einer sogenannt inkompletten Querschnittlähmung manchmal abschätzigen Blicken

und einer Erklärungsschuld ausgesetzt. Die Reportage in diesem Heft beleuchtet ihre

Situation (Seite 14). Wir möchten Sie für diese Betroffenen sensibilisieren, deren Anzahl

kontinuierlich zunimmt.

Unser Spendenaufruf im Rahmen des Erweiterungsbaus gilt einer technischen Innovation

für die Wirbelsäulenchirurgie. Mit der Anschaffung einer dreidimensionalen Bildgebungs-

lösung in den neuen Operationssälen steigt die Präzision und Sicherheit der chirurgischen

Eingriffe. Gleichzeitig werden schonendere Operationsmethoden unterstützt (Seite 20).

Helfen Sie mit Ihrer Spende, dass wir diese wichtige Innovation auf dem Campus Nottwil

einführen können.

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Unterstützung!

Dr. sc. tech. Daniel Joggi

Präsident Schweizer Paraplegiker-Stiftung

Paraplegie, September 2017 | 3

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch41. Jahrgang | Ausgabe: September 2017 / Nr. 163 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Ita lienisch | Gesamtauflage: 1 011 990 Exemplare | Auflage Deutsch: 904 199 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verant-wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Corporate Communications, 6207 Nottwil | Redaktion: Manuela Vonwil (Leitung), Stefan Kaiser, redaktion@para plegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer- mann-Boog | Layout / Vorstufe: Regina Lips, Michael Kling, Melanie Camenzind | Anzeigen: Zürichsee Werbe AG 8712 Stäfa, [email protected] | Vorstufe / Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

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INHALT

6 NEWS Das Bauprojekt der Spezialklinik ist auf Kurs. 268 Bauleute aus

70 beteiligten Firmen haben die Aufrichte gefeiert.

10 PORTRÄT

Der 40-jährige Michael Hubler sitzt seit einer missglückten Operation im Rollstuhl. Erzählt der gebürtige Solothurner aus seinem Leben, sind es ernste, aber auch unbeschwerte Geschichten. Die neueste Handlung verheisst pures Glück. Sie spielt im Berner Haslital.

20 SPENDENAUFRUF Die aktuellen Bauarbeiten im Schweizer Paraplegiker-Zentrum sind der

ideale Zeitpunkt, um in moderne Operationstechnologie zu investieren. Dazu zählt ein Computertomograf für die 3D-navigierte Wirbelsäulen- chirurgie.

22 BEGEGNUNG

Das Hotel Sempachersee präsentiert sich nach einem umfassenden Umbau in neuem Glanz. Es versteht sich, genauso wie das Schweizer Paraplegiker- Zentrum, als Begegnungsort für Fussgänger und Rollstuhlfahrer.

28 PRAXIS Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum eröffnet das Internationale Kompe-

tenz- und Schulungszentrum für Funktionelle Elektrostimulation. Die Bündelung von Forschung, Technik und therapeutischer Erfahrung bietet Patienten eine Fülle an Behandlungsmöglichkeiten.

34 FINALE Alltagsimpressionen von Rollstuhlfahrer Roland Burkart.

14 REPORTAGE – Diagnose: inkomplett Nadja Schweizer ist vom Hals an abwärts gelähmt – und sie kann

gehen. Das führt im Alltag zu einigen Missverständnissen. Wie Roll-stuhlfahrer hat die inkomplette Tetraplegikerin mit massiven Handicaps zu kämpfen. Doch von aussen sieht man ihr das nicht an.

Paraplegie, September 2017 | 5

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NEWS

Bauprojekt auf Kurs: Halbzeit ist erreicht

Triumph in London

Der Rohbau des neuen Nord-

traktes ist fertiggestellt. Das

Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ)

feierte am 29. Juni mit 268 Bauleuten aus

70 beteiligten Firmen und Mitarbeitenden das

Aufrichtefest. Der Nordtrakt vergrössert das

SPZ flächenmässig um 15 000 Quadratmeter,

was rund einem Drittel der bisherigen Fläche

entspricht. Er beheimatet unter anderem zwei

akutmedizinische Bettenstationen sowie die

Nordtrakt. Am 1. Oktober 2015 erfolgte der Spatenstich. Mitte 2018 ist der Neubau bezugsbereit.

Nordsicht. Die neuen Patientenzimmer bieten einen grosszügigen Blick über den Sempachersee.

© M

artin

Rhy

ner

Abteilung Intensivmedizin. Die neue Intensiv-

pflegestation verdoppelt ihre Bettenzahl auf

sechzehn, acht davon als Intermediate Care

Station zur Überwachung von Patienten im

Anschluss an Operationen. Sobald Mitte 2018

bezugsbereit, wird der Nordtrakt zuerst als

Rochadefläche dienen, um die bestehenden Bet-

tenstationen zu erneuern. Dort gibt es nach

27 Jahren Renovationsbedarf in den Patienten-

zimmern, Stationsräumlichkeiten und bei der

Energietechnik. Spätestens Anfang 2020 sollen

die baulichen Massnahmen abgeschlossen

sein. Nachdem alle Abteilungen am geplanten

Ort eingerichtet sind, wird das SPZ seine Bet-

tenkapazität von aktuell 150 auf 190 Betten

erhöht haben.

Weitere Informationen:

paraplegie.ch/bauprojekt

Marcel Hug gewinnt im Juli an den Para- Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London über 800 m, 1500 m und 5000 m Gold. Mit dem 800-m-Sieg ist der 31-jährige Spitzen-athlet auf sämtlichen Strecken – 400 m, 800 m, 1500 m, 5000 m, 10 000 m und Marathon – im Laufe der Jahre mindestens einmal Weltmeister geworden.

Siegeslauf. Marcel Hug untermauert in London seine Ausnahmestellung in der Rollstuhlleichtathletik. Er ist nun 10-facher WM-Goldmedaillengewinner.

6 | Paraplegie, September 2017

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NEWS

Sechs Helfer auf Pfoten übergebenDie Schweizer Paraplegiker-Stiftung unterstützt den Verein Le Copain, der Assistenzhunde für motorisch behinderte Menschen ausbildet. Im Juni fand in Nottwil die feierliche Übergabe von sechs Hunden statt. Doch bis zur Übergabe ist es ein langer Weg: Die Hunde kommen als Welpen zu einer Gastfamilie. Dort werden sie sozialisiert, an Kinder, Tiere und die Öffentlichkeit gewöhnt. Im Alter von rund 15 Monaten werden sie für ein halbes Jahr von Le Copain-Trainern in Granges (VS) geschult.Tara, ein schwarzer Labrador Retriever, wird von nun an bei Marijke Windhorst leben. Die Hündin befolgt rund 50 Befehle und hilft Marijke Windhorst Türen zu öffnen und zu schliessen, die Waschmaschine zu füllen und zu leeren oder beim Einkaufen Ware aus den tieferen Rega-len hochzuheben. Marijke Windhorst sitzt wegen zwei Hirnblutungen und einem Hirnschlag im Rollstuhl. «Mit viel Ergotherapie konnte ich mir die Sprache und das Schlucken wieder antrainieren», berichtet die Berner Oberländerin mit holländischen Wurzeln. Dank ihrem Assis-tenzhund lebt sie selbstständig. Tara ist bereits ihr dritter Hund von Le Copain. Der Verein hat bisher 324 ausgebildete Hunde kostenlos an Menschen mit Einschränkungen abgegeben. Es könnten mehr sein, doch es man-gelt an Gastfamilien für die Grundausbildung. Wer einen Hund für befristete Zeit bei sich aufnehmen will, kann sich bei Le Copain melden.Weitere Informationen: lecopain.ch

Splitter

Pro Infirmis zeichnet das Theater Spekta -

kel auf der Zürcher Landiwiese mit dem

Label «Kultur inklusiv» aus. Das Label erhal-

ten Institutionen, die sich für eine gelebte

kulturelle Offenheit engagieren und ihr

Kulturangebot für Menschen mit einer Ein-

schränkung zugänglich machen. «Kultur

inklusiv» wurde 2015 in Bern lanciert. Vier-

zehn Berner Kulturinstitutionen haben das

Label für ihre ganzheitliche inklusive Hal-

tung erhalten. Weitere Informationen: kul-

turinklusiv.ch und theaterspektakel.ch. Das

Theater Spektakel dauert bis 3. September.

Am Samstag, 23. September findet in Zürich

die «Disability Pride» statt, ein grosser

Umzug mit der Botschaft «Menschen mit

Behinderungen sind Teil unserer Gesellschaft».

Weitere Informationen: disability-pride.ch

«Sport kann Hoffnung wecken, wo vorher

nur Verzweiflung war», Nelson Mandela,

Nobelpreisträger – Im Rahmen des Internati-

onalen Nelson-Mandela-Tages fand am

18. Juli in Nottwil und in weiteren 22 Ländern

der erste «Global Sports & Inclusion Day»

statt. Dem weltweiten Sportanlass sollen

inspirierende Aktivitäten und Gespräche mit

Olympia- und Paralympics-Teilnehmern

Denkanstösse geben und Inklusion fördern.

Einsatzbereit. Kristine Duc (links) vom Verein Le Copain übergibt Assistenzhund Tara an Marijke Windhorst. Gastfamilie Mudry (rechts) hat Tara ausgebildet.

Paraplegie, September 2017 | 7

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Agenda

5. September

Welttag der Querschnittlähmung

worldsciday.org

6. September, 19.30 Uhr

Autorenlesung mit

Martin Mosebach

SPZ Nottwil, Bibliothek im GZI

Der Georg-Büchner-Preisträger und meister-

hafte Erzähler lässt die Zuhörer eintauchen in

seine Wahrnehmungs- und Sprachkunst.

21. Oktober, 10.00 – 16.00 Uhr

Hotel Sempachersee in Nottwil:

Tag der offenen Tür

hotelsempachersee.ch

27. Oktober

Swiss Paralympic Sportlerehrung

Schweizerhof Bern

9. November

26. Pflegesymposium

Nottwil, Aula SPZ

Zielpublikum sind Fachpersonen aus dem

Gesundheits- und Sozialwesen, die sich mit

dem Thema (chronische) Schmerzen ausei-

nandersetzen.

paraplegie.ch/pflegesymposium

15. November, 19.30 Uhr

Autorenlesung mit

Reinhard Kaiser-Mühlecker

Nottwil, Bibliothek im Gebäude GZI

Es sind seine Sprache, der präzise Stil, der

distanzierte Ton, die den österreichischen

Schriftsteller unverkennbar machen.

25./26. November, 11.00 – 17.00 Uhr

Weihnachtsmarkt

SPZ Nottwil

Am traditionellen Weihnachtsmarkt bieten

Rollstuhlfahrer Kunsthandwerk und Kulina-

risches an.

1./2. Dezember

Swiss Handicap – nationale Messe für

Menschen mit und ohne Behinderung

Allmend, Luzern

SPZ mit «Ambulatoire Plein Soleil» in Lausanne vertreten

Fünf Jahre erfolgreich in der Westschweiz

Seit 2012 können Querschnittgelähmte aus der Westschweiz von lebenslanger medizinischer und therapeutischer Nachsorge in Wohnort-nähe profitieren: Das «Ambulatoire Plein Soleil» ist eine Kooperation des Schweizer Paraplegi-ker-Zentrums (SPZ) und der Stiftung Institution de Lavigny und bietet das gewohnt hohe Behand-lungsniveau. Das Angebot ist mittlerweile aus der medizinischen Versorgungslandschaft der Romandie nicht mehr wegzudenken und wird entsprechend rege genutzt.

Höhere Lebensqualität durch

ambulante Nachsorge

Der Akut- und Rehabilitationsphase nachgela-gert, sind spezifische ambulante Leistungen für Querschnittgelähmte ausserordentlich wichtig für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben. Die Möglichkeit zu kompetenter lebenslanger Nachsorge und Beratung in der eigenen Sprache gibt Sicherheit und erhöht massiv die Lebens-qualität der Betroffenen.

Institution de Lavigny Das dezentrale Ambulatorium des Schweizer Paraplegiker-Zentrums ist in den Räumen von Plein-Soleil in Lausanne eingemietet. Plein Soleil ist ein Wohn- und Rehabilitationszentrum für Menschen mit Hirnerkrankungen oder -verletzungen. Knapp siebzig Personen haben hier ihren Wohnsitz. Plein Soleil ist Teil der Stiftung Institution de Lavigny, die Menschen mit einer Behinderung oder mit Lernschwierigkeiten betreutes Wohnen, Pflege sowie Begleitung bietet.Weitere Informationen: ilavigny.ch/paraplegie

Das Team aus Nottwil ist während einer Woche pro Monat vor Ort. Ein Paraplegiologe, je eine Physio- sowie Ergotherapeutin und ein Urologe sowie eine Urologie-Fachpflegekraft kümmern sich um die Anliegen der Patienten. Das Angebot wird abgerundet durch die Leistungen von ParaHelp und der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV), die eben-falls vor Ort vertreten sind.

Lausanne. Axel Crone, Oberarzt am SPZ, leitet das Westschweizer Ambulatorium.

NEWS

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PORTRÄT

Das Glück im Haslital

Michael Hubler (40) sitzt seit den Teenagerjahren im Rollstuhl. Wegen eines Fehlers bei einer Operation. Dies ist eine von vielen Geschichten, die sein Leben schreibt. Weitere sind: Vom Fussballer zum Treuhänder. Vom Single zum Ehemann. Vom Flachländer zum Bergler.

Ehemann. «Happy Day» und Facebook haben Michael Hubler mit Daniela zusammengebracht.

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Text: Tom Mayer | Fotos: Beatrice Felder

Es sprudelt nur so aus ihm heraus, wie er als «Auswärtiger» von Solothurn im Hasli - tal heimisch wurde: «Man muss sich halt einbringen in ein Dorf.» Bei Mats war es der Fuss ballclub. Im SV Meiringen war man rasch einverstanden, dass er das Ressort Finan zen übernahm. Fussball ist bis heute seine Leidenschaft. Michael Hubler wird Mats genannt, weil sein Jugendheld der Grass hoppers-Star Mats Gren war.

«Diese Frau muss ich kennenlernen»

Mats hat viele Geschichten zu erzählen. Wie er und Daniela zueinander fanden, ist eine: «Ich zappe eines Abends ziellos durchs TV- Programm und bleibe bei ‹Happy Day› hän-gen. Da ist diese hübsche Frau, die nach einem Töffunfall im Koma lag und eine sehr schwierige Zeit durchmachen musste. Sie dankt ihren Eltern für deren Unterstützung. Es war bewegend. Und diese Daniela war ein-fach attraktiv!» Er habe sie sofort auf Face-book angeschrieben. «Ich spürte gut, wie es ihr ging, hatte selber ja Ähnliches erfahren. Ich schrieb ihr ein paar Zeilen aus meinem Leben und schlug vor, sich übers Internet einfach mal über das Erlebte auszutauschen.

Aber sie war zuerst eher zurückhaltend …» Bald gab es dann doch ein erstes persönliches Treffen. Kurz darauf ein zweites, ein drittes. «Und nicht lange danach habe ich ihr hoch über dem Thunersee, unterstützt von vier Jodlern, den Heiratsantrag gemacht.» Daniela Hubler sieht man ihren Unfall heute nicht mehr an. Die Folgen sind dennoch da. Sie kann nur noch Teilzeit arbeiten und muss sich schützen vor zu viel Menschen, vor Lärm und Unruhe. «Es ist für Daniela manchmal schwierig, weil man ihre Behinderung nicht sieht», sagt Mats. «Bei mir dagegen ist der Roll stuhl offensichtlich.» Die Hublers ergän-zen sich gut in ihrer Beziehung. «Wenn Daniela von einer längeren Wanderung mit dem Hund zurückkommt, habe ich ein feines Znacht gekocht. Kochen ist für mich pure Erholung. Oft gehen wir auch gemeinsam spazieren. Die Natur im Haslital ist unglaub-lich schön!» Er komme hier überall hin, wo er wolle. Auch in den Bergbahnen sei es kein Problem. Mats geht heute locker mit dem Rollstuhl um. Ja sicher, es habe schon gedauert, bis er ihn wirk - lich akzeptieren konnte. Etwa fünfzehn Jahre lang. «Heute ist der Rollstuhl aber mein bester

Wer hier wohnt, geniesst das Leben. Das Auge fällt in dieser Meiringer

Wohnung zuerst auf ein grosses Hochzeits-foto, dann auf Weinflaschen in einer einzig-artigen Holzwand und auf die Dekoration mit vielen roten Spruch-Herzchen. Eine Foto wand erzählt Geschichten von Familie und Freunden. Der Tisch mit viel Platz für Gäste und die Wohnküche zeigen: Daniela und Michael «Mats» Hubler sind glücklich. Immer? «Naja. Wie jeder bin auch ich manch-mal schlecht gelaunt», sagt Mats. «Aber dass ich im Rollstuhl sitze, stört mich nicht mehr.» Heute ist er gut gelaunt.Mats lebt mit seiner Frau Daniela seit 2013 im Haslital (BE). Die Wohnung im moder- nen Mehrfamilienhaus wurde gebaut für Men schen mit Einschränkungen. «Anpassen muss ten wir nur WC und Bad», erläutert Mats. Ein Zim mer in der Hubler-Wohnung ist das Büro. Hier hat sich Mats mit seiner Firma Haslital Treu hand im November 2016 selbst-ständig gemacht. «Ich liebe meine Arbeit, bin Früh aufsteher, eher diszipliniert und gehe auf die Leute zu», sagt der Rollstuhlfahrer. Gute Vor aus setzungen, um sich selbststän-dig zu machen.

Fussballer. Der ehemalige Verteidiger ist zuständig für das Ressort Finanzen des SV Meiringen.

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« Der arme Rollstuhl! Der kommt nirgends hin ohne mich. Und ich komme nirgends hin ohne ihn.» Michael Hubler

Wanderer. Der gebürtige Solothurner und seine Frau schätzen

die urtümliche Natur im Haslital.

Kollege. Der Arme! Er kommt nir gends hin ohne mich. Und ich komme nirgends hin ohne ihn», grinst Mats.

Achtstündige Operation mit

Unterbruch

Mats erzählt die Geschichte seiner Jugend. 1987 musste der zehnjährige, fussballver-rückte Junge zum ersten Mal ins Kinder - spi tal. Die Kräfte in den Beinen nahmen plötzlich ab. Am Tag nach dem MRI in Lausanne (VD) wur de er in Bern operiert. Kurz darauf spielte er wieder Fussball mit seinen Freun- den in Dei tingen (SO). Mor- bus Recklinghausen heisst sei ne vererbte Multiorgan- erkrankung, ein gutartiger Tumor. Vier Jahre lang erzielte Mats schöne Tore für den FC Dei-tingen. Sein Körper wuchs rasant, als Teen-ager war er fast zwei Meter gross. 1991 dann wieder: keine Kraft in den Beinen. Die Dia-gnose lautete «Knick in der Wirbelsäule», die Lösung der Ärzte: «Wir stabilisieren mit zwei Metallstäben, nach einem Jahr wird alles wieder gut.» Für seinen Körper wurde es nicht mehr gut. Mats erzählt ruhig: «Man entdeckte bei der Operation wieder einen gutartigen Tumor.

Weil der Eingriff jedoch die Knochen betraf, operierte ein Orthopäde. Er verletzte das Rückenmark. Die Operation dauerte acht Stunden. Man weckte mich mittendrin und sagte mir, ich solle mal die Beine bewegen. Es ging nicht. Ich war sowieso belämmert. Sie schickten mich wieder in die Narkose. Als ich in der Intensivstation aufwachte, stan- den meine Eltern am Bett und weinten. Ich war noch erschöpft, kapierte nicht viel. Am nächsten Tag kamen die Ärzte und schilder-ten, was passiert war. Ich dachte: Redet ihr

nur – ich bin Fussballer! Sie sagten etwas von Rehabilitation, von einem neuen Zen-trum in Nottwil.»

Ein Arzt namens Zäch

Am nächsten Tag war Sommeranfang, der 21. Juni 1991. Man brachte Mats mit der Ambulanz ins Schweizer Paraplegiker-Zen-trum (SPZ), vor einem Jahr erst eröffnet. «Ich lag da und wartete. Herein kommt ein

Arzt namens Zäch. Er nimmt meine Hand, erklärt mir meine Situation und sagt mir klar ins Gesicht: ‹Nein, du wirst nie mehr laufen können. Aber: Du wirst ein gutes, selbststän-diges Leben führen.› Es war brutal. Aber weil er so direkt und ehrlich war, hatte dieser Arzt sofort mein Vertrauen. In dieser Sekunde realisierte ich alles. Lähmung ab dem sechs-ten Brustwirbel. Rollstuhl für immer.»Mats fokussiert im Erzählen immer wieder auf die positiven Seiten seiner Erlebnisse. Über schlimme Zeiten und Gefühle lässt er

sich kaum etwas entlocken. «Doktor Zäch und alle Angestellten in Nottwil gaben mir von Anfang an eine Perspektive! Es ist doch für alle Menschen so: Wenn du eine Perspek-tive hast, wird es gut.» Natürlich habe er auch seine Tiefs gehabt. «Meine Eltern mussten lange als Prellbock herhalten. Ich habe ihnen viel Unrecht ange-tan. Es dauerte sehr lange, bis ich alles akzep-tieren konnte. Die Frage ‹Warum ich?› kam

12 | Paraplegie, September 2017

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PORTRÄT

Rollstuhlfahrer. Im Haslital komme er mit dem Rollstuhl überall hin, wo er wolle, sagt «Mats» zu seiner neuen Heimat.

Genussmensch. Michael und Daniela kehren des Öfteren im Hasliberger Gasthof ein.

Treuhänder. Michael Hubler hat sich vor wenigen Monaten mit eigener

Firma selbstständig gemacht.

andauernd. Aber ich beschäftigte mich zu-nehmend mit den Perspektiven. Und, ganz klar: Ohne meine Freunde, meine Familie und das SPZ wäre ich nie da, wo ich jetzt bin.»

«So richtig in den Ausgang kam

man nur mit mir.»

Im SPZ war Mats als junger Patient der Hahn im Korb: «Ich hatte es gut unter all den Pfle-gerinnen und Physiotherapeutinnen», lacht er. Er konnte auch weiter an seinem Schul-stoff arbeiten. «Meine Freunde haben in den Sommerferien kurzerhand ihr Zelt neben dem SPZ aufgestellt. Sie gingen in den See, ich hatte aber oft gar keine Zeit.» Mats lernt: Es wird anders, aber er verpasst nichts. Aus negativen Erfahrungen kommen die posi-tiven. Auf seine unverblümte Art sagt er im Solothurner Dialekt: «Ersch wenn’t uf d’Schnurre gheisch, chonsch am Schluss witer.»Die Spezialisten des SPZ unterstützten seine Eltern beim Hausumbau für den Rollstuhl-fahrer: Rampe, Treppenlift, Badezimmer. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung half mit

einer Überbrückungsfinanzierung aus, bis die Anträge bei der IV durchkamen. «Auch im Oberstufenzentrum Derendingen baute die Gemeinde einen Treppenlift ein. Ich blieb in meiner Klasse und verlor kein einzi-ges Schuljahr. Die Freizeit verbrachte ich mit den Freunden, wir gingen viel in den Aus-gang. Es war so ziemlich wie früher.» Mit 17 Jahren hatte Mats den Fahrausweis und ein umgebautes Auto. «Damit war ich natür-lich der Held. So richtig in den Ausgang kam man nur mit mir.» Die Laufbahnberatung des SPZ zeigte ihm eine lange Liste mit Berufen, die möglich blieben. Sein Wunschberuf Koch war nicht dabei. Er wurde Maschinenzeichner, dann Kaufmann. «Ich sah, dass Finanzen und Buch haltung mir liegen. Daher bildete ich mich in Richtung Treuhand weiter. Bei der Treuhandgesellschaft BDO in Solothurn haben sie mir dann echt Freude an diesem Job vermittelt.» Die Hublers schreiben heute ein weiteres Kapitel ihrer Familiengeschichte. Sie bauen ein Haus mit Büroräumen in Hasliberg Gol-

dern, 2018 soll es fertig sein. «Wir kehren dahin zurück, wo meine Frau aufgewach-sen ist», strahlt Mats. «Mit traumhafter Aus-sicht auf die Engelhörner.» Es ist offensicht-lich: Mats geniesst das Leben. Nach unserem Gespräch hat er noch im Büro zu tun. «Ich muss Abschlüsse für meine Kunden fertig machen.» Er grinst beim Abschied. Sein Hän-dedruck ist so richtig fest.

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Querschnittgelähmte, die wieder zu Fuss gehen können, haben es

doppelt schwer: Sie leiden an den gleichen versteckten Beschwerden

wie Rollstuhlfahrer, aber weil man ihnen auf den ersten Blick nichts

ansieht, kommt es im Alltag zu vielen Missverständnissen. Die Sensi-

bilisierung der Gesellschaft für ihre Probleme ist überfällig.

Diagnose: inkomplett

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Eine Haltestelle in Sydney. Der vollbe-setzte Bus öffnet die Türen. Doch die

junge Schweizerin steigt nicht ein. Sie hat lange gewartet und wird jetzt zu spät in ihre Sprachschule kommen. Aber einen Frem-den um Verständnis zu bitten, dass sie seinen Sitzplatz braucht, traut sie sich nicht. Also bleibt sie draussen. Wieder einmal.Fünf Jahre später schildert Nadja Schweizer (29) aus Davos verschiedene solcher Anek-doten aus ihrem Leben als Querschnittge-lähmte. Man spürt, wie selbst banale All-tagssituationen demütigen können. Sässe Schweizer im Rollstuhl, wäre der Fall für alle Beteiligten klar. Aber wer weiss schon, dass es Querschnittgelähmte gibt, die gehen können? Die zwar Fussgänger sind, aber den-noch mit massiven Handicaps zu kämpfen haben? Dazu die abschätzigen Blicke in der Öffentlichkeit. Am Billettautomaten. An der Supermarktkasse. Auf dem Zebrastreifen. Ein Sturz bei einem spektakulären «big air»-Sprung im Snowpark hatte aus der begeis-

terten Snowboarderin eine «inkomplette Tetraplegikerin» gemacht. Das heisst: Nadja Schweizer war zwar vom Hals an abwärts gelähmt, aber einige Nervenbahnen im Rückenmark wurden nicht vollständig durchtrennt und ermöglichten Restfunk-tionen im gelähmten Bereich. Nach einem Monat konnte sie abends im Bett den Fuss wieder etwas bewegen. Auf diesen Hoff-nungsschimmer fokussierte sie ihre ganze Energie in der Rehabilitation im Schwei-zer Paraplegiker-Zentrum (SPZ). Nach fünf Monaten wurde sie ohne Rollstuhl nach Hause entlassen.

Hoher Erklärungsbedarf

Unser Alltagsverständnis setzt Querschnitt-lähmung mit Rollstuhl gleich. Steht ein Roll-stuhlfahrer im Museum, Supermarkt oder am Arbeitsplatz plötzlich auf und geht ein paar Schritte, gilt er schnell als Simulant. Doch inkomplett gelähmte Menschen leiden unter den gleichen Einschränkungen, wie man sie

von Querschnittgelähmten im Rollstuhl kennt. Von der Verletzung sind nicht nur die Bewegungsfähigkeit und die Sensibili tät betroffen, sondern alle Körperfunk tionen, die über Nervenreize im Rücken mark gesteuert werden. Darunter Blasen- und Darm funktion, Herz- und Atemfrequenz, Tie fen sensibilität, Sexualfunktion, Blut-druck, Schmerzempfinden und die Fein-motorik. Von all diesen Beschwerden sieht man den Betroffenen nichts an.Dass man Nadja Schweizers Verletzung von aussen nicht bemerkt, ist eine ständige Quelle für Missverständnisse. Während ihre Freundin nen nach dem Ausgang auf den Zug rennen, bleibt Schweizer in ihrem Gehtempo zurück. Die Bahnangestellten sehen eine hüb-sche blonde Frau, die es offenbar nicht nötig findet, sich ein bisschen anzustrengen. «Ich muss mich immer rechtfertigen», erklärt sie, «sonst werde ich als verwöhnte Prinzessin abgestempelt.» Anfangs war das schlimm. Mittlerweile gehe sie selbstbewusster damit

Text: Stefan Kaiser | Fotos: Beatrice Felder, Walter Eggenberger

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um, dass viele ihren medizinischen Zustand nicht einordnen können. «Aber es darf auch Tabuthemen geben», sagt sie. «Lerne ich jemanden kennen, erzähle ich bei den ersten Dates vieles nicht.»In der Schweiz ist gut die Hälfte aller Men-schen, die durch einen Unfall am Rücken-mark verletzt wurden, inkomplett gelähmt (SwiSCI-Studie 2012 der Schweizer Paraple-giker-Forschung: 52,5%). Dank vorbeugender Massnahmen im Rettungswesen und in der Behandlung wächst ihr Anteil weiter – und damit der Erklärungsbedarf in der Öffent-lichkeit. «Versuchen Sie einmal, einer Ver-sicherung beizubringen, dass eine Klimaan-lage im Auto kein Luxus ist, weil ein Patient seine Überhitzung nicht regulieren kann und ernste Gesundheitsschäden drohen», sagt Andreas Jenny. Der Leitende Arzt Para-plegiologie wirkt am SPZ als medizinisches Bindeglied zu den Versicherungen. Ein typischer Diskussionspunkt ist die Mei-nung, Teilfussgänger gehörten nicht in eine

Spezialklinik: Ein Patient, der wieder gehen kann, soll nach Hause, sagen Versicherun-gen. Jenny widerspricht: «Es ist oft einfa-cher, einem komplett Gelähmten das Roll-stuhl-Handling beizubringen, als bei einem

Teilfussgänger ein gutes Gangbild zu errei-chen.» Bleibt der biomechanische Gang näm-lich fehlerhaft, löst das mit der Zeit komplexe Schäden aus, etwa in den Gelenken. Aus medizinischer Sicht braucht es ein inten- sives Gehtraining.Der Arzt nennt zwei Hauptgründe für die Meinungsverschiedenheiten: Aufgrund von tiefen Fallzahlen in der eigenen Praxis ken-

nen Haus- und Versicherungsärzte die Fol-gen einer Querschnittlähmung kaum; in die-sen Fällen ist viel Aufklärungs- und Über-zeugungsarbeit notwendig. Und zweitens benötigen Querschnittgelähmte selbst bei

Gedankenaustausch. Nadja Schweizer trifft sich einmal pro Monat auf dem Campus Nott- wil mit anderen inkomplett Gelähmten. Als «Peer Counsellor» begegnet sie den Patienten und ihren Fragen auf Augenhöhe.

Ganganalyse. Ein wichtiges Instrument am SPZ ist die Analyse des Gangbilds eines Patienten im Ganglabor. Ärzte und Therapeuten erhalten objektivierbare Mess- daten zur präzisen Bestimmung und Überprüfung der weiteren Behandlungsschritte.

« Eine Klimaanlage im Auto ist für Querschnittgelähmte kein Luxus.» Andreas Jenny, Leitender Arzt Paraplegiologie

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REPORTAGE

identischer Diagnose andere Behandlungen als Fussgänger; auch davon müssen Versiche-rungen überzeugt werden.

Das Hirn umprogrammieren

Die meisten Menschen denken bei der Dia-gnose komplette oder inkomplette Quer-schnittlähmung an die ganz oder teilweise eingeschränkte Bewegungsfunktion in den Beinen. Auch viele Patienten. «Das Thema in- komplette Lähmung sorgt für Verwirrung», erklärt Michael Baumberger, Chef arzt Para- plegiologie und Rehabilitationsmedizin am SPZ. «Häufig wird bei einer Querschnitt-lähmung das autonome Nervensystem vergessen.» Und damit all die verborgenen Körperfunktionen, die über Nervenreize im Rückenmark gesteuert werden. Da der

Mensch mittels elektrischer Impulse funk-tioniert, reicht eine kleine Störung in den Milliarden von Nervenverbindungen und es kommt zu Fehlfunktionen, die das zentrale Nervensystem lahmlegen.

«Unser Gehirn ist das komplexeste Ding, das es gibt. Das ist unsere Schwäche, und das ist unsere Stärke», sagt Baumberger. In der Rehabilitation konzentriert sich der Chefarzt auf die Neuromodulation und Neuroplastizi-tät, die Beeinflussung von Nervenstrukturen und die Lernfähigkeit unseres Gehirns: «Ein Mensch kann gut damit leben, dass er nicht mehr gehen kann. Aber wenn das autonome Nervensystem nicht mehr funktioniert, kommt es zu gravierenden Funktionsstö-rungen. Durch das Umprogrammieren von Funktionen und Nervenbahnen in Rücken-mark und Hirn können wir diese Funktionen wieder aktivieren.»Ist eine Nervenverbindung vollständig durch trennt, ist eine relevante Verbesse-rung ausgeschlossen. In allen andern Fällen besteht die Chance, dass ein neuer Weg für die Übertragung der elektrischen Impulse gefunden wird. So können verlorene Kör-perfunktionen wieder zurückkommen, wenn sie über die noch vorhandenen Nerven- bahnen neu angesteuert werden. Die Ärzte und Therapeuten arbeiten dazu mit geziel - ten Wiederholungen und unterstützt von Metho den wie der Funktionellen Elektrosti-mulation (siehe Seite 28).

Eines der wichtigen Instrumente am SPZ ist die Ganganalyse im Ganglabor. Mittels eines 3D-Videosystems, Infrarot-Kameras und Kraftmessplatten im Boden wird das Gang-bild eines Patienten objektiviert und zuver-

lässig dargestellt. Hinzu kommen Daten für die elektrische Muskelaktivität und die Koor-dinationsfähigkeit (durch sog. Elektromyo-grafie-Ableitungen). Diese Ganganalyse bie- tet Physiotherapeuten und Ärzten eine objekti vierbare Messmethode. Anhand der Parameter erkennen sie, wo eine Therapie am wirkungsvollsten ansetzt oder wo orthopä-dietechnische Hilfsmittel wie Beinschienen sinnvoller sind, weil die Belastungswerte sonst zu hoch wären. Regelmässige Kon-trollen dokumentieren den Verlauf der Massnahmen und unterstützen die weitere Optimierung der Therapie.

«Sei doch froh!»

In einer Zeit, die voll aufs Tempo drückt, ist das Leben eines inkomplett Querschnitt-gelähmten anders getaktet als das eines gesunden Fussgängers. Die ehemalige Pfle-gefachfrau Nadja Schweizer macht zur Zeit ihren Masterabschluss in Pflegewissen-schaften in St. Gallen. Als Pflegeexpertin wird sie wieder in einem Spital arbeiten kön-nen. Einmal pro Monat kommt sie auch ans SPZ und berät als «Peer Counsellor» andere inkomplett gelähmte Menschen. In ihrer

«Unser Gehirn ist das komplexeste Ding, das es gibt. Das ist unsere Schwäche, und das ist unsere Stärke.» Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitationsmedizin

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Andreas Hegi ist Leiter Psychologie im Schweizer Paraplegiker-Zentrum. Er und sein 15-köpfiges Team unterstützen Patienten und deren Angehörige im Umgang und in der Verarbeitung einer Querschnittlähmung.

«Es braucht Akzeptanz»Andreas Hegi, welches sind typische psychologische Probleme bei

inkomplett Querschnittgelähmten?

Ein wichtiger Aspekt ist, dass man diese Form der Querschnittlähmung nicht kennt. Gelähmt sein bedeutet in unserer Gesellschaft, dass jemand sich nicht bewegen kann und deshalb im Rollstuhl sitzt. Dieses Bild haben auch viele Patienten: Wenn sie ihre Zehen bewegen können, haben sie die Hoffnung, wieder so zu werden wie vor der Verletzung. Es fällt ihnen schwer zu akzeptie-ren, dass 24 Treppenstufen pro Tag zu viel sein können. Psychologisch liegt die Herausforderung darin, wie sie mit dieser Enttäuschung umgehen.

Haben sie die falschen Erwartungen?

Sie setzen sich selber mit zu hohen Zielen unter enormen Druck. Solange jemand darauf hofft, wieder das alte Gangbild zu erreichen, verschiebt er die Verarbeitung der Verletzung auf später. Studien zeigen: Patienten mit einer kompletten Lähmung geht es im Vergleich zu inkomplett Gelähmten psychisch besser. Sie erreichen fast alle ihre Ziele bereits in der Erstrehabilitation. Wenn inkomplett Gelähmte eine Rehabilitationsstufe erreicht haben, setzen sie sich bereits wieder neue Zwischenziele. Aber es bleibt immer eine Differenz zum Hoffnungsbild. Und diese bringt Unzufriedenheit.

Obwohl sie wieder zu Fuss gehen?

Gerade weil sie gehen können, wird diesen Patienten oft mehr zugemutet als sie leisten können, etwa bei der Büroarbeit. Manche haben in den Armen fast keine Muskelkraft mehr. Da ist es wichtig, dass man ihnen Verständnis entge-genbringt und nicht einfach sagt: «Jetzt nimm endlich das Telefon ab!» Weil man ihnen von aussen nichts ansieht, müssen sie sich in banalen Alltagssituationen immer wieder erklären. Oder sie benötigen eine Umschulung und müssen dann den Versicherern ihr Unvermögen beweisen – dass sie etwas nicht leisten kön-nen, das sie ja eigentlich wollen.

Eine weitere psychologische Belastung.

Es ist ein Kampf um Glaubwürdigkeit. Und es geht um Abwertung. Man möchte so werden wie vorher und bekommt dann amtlich verbrieft, dass die Kraft in den Händen nur noch zwanzig Prozent beträgt. Spätestens jetzt – nach ein, zwei Jahren – ist die innere Verarbeitung gefordert, die ein komplett Gelähmter bereits früher durchgemacht hat. Die Patienten müssen lernen, ihre Einschrän-kungen anzunehmen und sich wieder gerne zu bekommen. Das betrifft auch das Umfeld: Es sollte keine «Motivationen» geben, welche die teilbehinderten Menschen nur unnötig unter Druck setzen. Es braucht also Akzeptanz von allen Seiten.

Bachelorarbeit befasste sich die junge Frau unter dem Gesichtspunkt der Scham mit den Ausschei-dungsproblemen von Querschnittgelähmten. Sie weiss genau, wie schwierig den Betroffenen das Sprechen über gewisse Themen fällt. Oft bekommt Schweizer zu hören: «Hast du aber Glück gehabt!» Was soll sie darauf antwor-ten? Dass die Beschwerden trotzdem da sind? Dass neunzig Prozent aller Inkompletten unter ständigen Schmerzen leiden, die sie im Lauf der Jahre zermürben? Dass sie pro Woche viele Stunden auf der Toilette verbringen muss? Oder soll sie vom australischen Outback erzählen, wo die Reisegruppe sie eine verwöhnte «Swiss Miss» nannte, wenn sie gewisse Tätigkeiten nicht aus-führen konnte – obwohl sie schon längst bis an ihr körperliches Limit gegangen war? Mit bewundernswerter Disziplin und grossem Organisationsaufwand schlägt sich die junge Frau durch ein Leben mit den gleichen Handi-caps, Beschwerden und Sekundärkomplikatio-nen, wie sie andere Querschnittgelähmte haben, die im Rollstuhl sitzen. Dass sie wieder laufen kann, heisst nicht, dass sie wieder gesund ist, sondern dass sie bei einigen Themen mehr Ver-ständnis braucht. Dafür will sie Arbeitgeber und die Öffentlichkeit sensibilisieren.

Querschnittgelähmt. Wenn Nadja Schweizer durch Davos geht, sieht man der inkompletten Tetraplegike-rin ihre Beeinträchtigungen nicht an.

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Operieren mit dem GPSMit der Erweiterung der Spezialklinik wird der Campus Nottwil ein zentraler Schweizer Standort

für die Wirbelsäulenchirurgie. Zum Einsatz kommen modernste Technologien und Verfahren.

Aktuell im Gespräch: eine Art GPS-Navigationssystem durch den menschlichen Körper. Davon

profitieren nicht nur querschnittgelähmte Patienten, sondern auch Fussgänger.

Text: Stefan Kaiser | Foto: zVg

Sicherheitsgewinn

Die klassische Technik der Wirbelsäulen-chirurgie erfordert ein zeitintensives Frei- legen jener Stellen im Körper, wo Schrauben eingesetzt werden. Um deren Lage zu erken- nen, müssen die Chirurgen während der Operation aus zweidimensionalen Rönt- genbildern eine räumliche Vorstellung inter- pretieren. Eine aufwändige Technik, die dennoch Unsicherheiten und Gefahrenquel-len mit sich bringt. Die CT-Navigation dagegen ist wie Autofah- ren mit dem GPS. Statt eines grossen Schnitts werden im minimalinvasiven Verfahren nur

Ist eine Wirbelsäulenoperation unumgäng-lich, wünscht sich jeder den Zugang zu den

besten Technologien und Operationsverfah-ren. Doch nicht immer ist dieser Zugang gegeben. Selbst grosse Häuser stehen unter starkem Kostendruck und können sinnvolle Neuentwicklungen erst mit einer längeren Verzögerung anbieten. Zum Beispiel die mit- tels Computertomografie (CT) navigierte Wirbelsäulenoperation; eine Technologie, die seit rund fünf Jahren erhältlich ist und den Patienten grosse Vorteile bietet – doch ihr Einsatz in der Schweiz lässt vielerorts auf sich warten.

Mit der Erweiterung der Spezialklinik im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) sind jetzt die besten Voraussetzungen gegeben, die Hauptkompetenz rund um diese Opera-tionsmethode im Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ zu kon-zentrieren.

Das Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ ist ein Kompetenzzentrum in der Zentralschweiz. Träger sind das Luzerner Kantonsspital und das SPZ Nottwil.

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Spenden Sie für die navigations- unterstützte Wirbelsäulenchirurgie

Im Rahmen des Erweiterungsbaus der Spezialklinik investiert das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in innovative Technologien, um seinen Patienten die best - mögliche Behandlung bieten zu können.

Die Anschaffung eines mobilen Computertomografen steigert die Präzision in der Wirbelsäulenchirurgie und unterstützt eine schonende Operations- methode, von der sowohl Rollstuhlfahrer wie Fussgänger profitieren. Die Ein- führung dieser 3D-Bildgebungslösung in den neuen Operationssälen kostet zwei Millionen Franken.

Seien Sie mit Ihrer Spende Teil einer wertvollen Innovation. Wir garantieren, dass jeder Spendenbeitrag vollständig in die Anschaffung dieser 3D-Bild-gebungslösung für die navigationsunterstützte Wirbelsäulenchirurgie fliesst.

Wir danken für Ihre Spende Schweizer Paraplegiker-Stiftung PC Konto 60-147293-5 IBAN Nr. CH14 0900 0000 6014 7293 5 Zweck: CT-Operation

Sicherheitsgewinn. Das System führt die Chirurgen präzise an die gewünschte Stelle im geschlossenen Körper.

die notwendige Anpassung der Operations-säle bezüglich Strahlenschutz, Spezialvergla-sung und Grösse. Zum guten Timing passt auch, dass auf dem Markt bereits eine neue Gerätegeneration zur Verfügung steht, die kleiner und leichter ist und von einem Ope-rationssaal in den nächsten gefahren werden kann. Mit der Inbetriebnahme des Klinik-erweiterungsbaus im Herbst 2018 bleibt das SPZ seiner Philosophie treu, im Dienste der Be handlungsqualität keine Kompromisse zu machen. Die CT-navigierte Wirbelsäu-lenoperation ist Teil dieser Verpflichtung. Allerdings haben die Vorteile ihren Preis. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung rechnet mit Zusatzkosten von zwei Millionen Franken und ruft deshalb zu einer zweckgebundenen Spende auf (siehe Box).

Eine Klinik für alle

Mit dem Ausbau der Wirbelsäulenchir ur - gie am Standort Nottwil wird das SWRZ zu einem Referenzzentrum, das auch ande- re Ärzte in dieser neuen Operations tech nik schult. Dazu steht ein Team von Chirurgen zur Ver fü gung, das bereits die minimal-

invasive Ope rationsmethode an der Wirbel - säule mass geb lich entwickelt hat. Ob es sich dabei um Quer schnittgelähmte oder um Fussgänger handelt, macht für ihre Arbeit keinen Unterschied. Daher profitieren in Nottwil beide Patienten-gruppen von der neuen Technologie sowie dem gesamten Leistungsspektrum in der Wirbelsäulenchirurgie. Oft geht es darum, mit der richtigen Behandlung zu verhin-dern, dass ein Patient überhaupt in den Roll-stuhl kommt. Wird zum Beispiel eine kom-plexe Rückenmarkveränderung früh und kompetent saniert, ist der Betroffene davor geschützt, Jahre später durch eine Entzün-dung oder Osteoporose eine Querschnittläh-mung zu erleiden. Die Spezialisten in Nottwil sehen jedoch häu - fig Fälle, wo solche Chancen verpasst wor-den sind: Gerade im sensiblen Bereich des Rückens wird das Thema Prävention nicht frühzeitig genug angegangen. Von der um -fas senden Expertise vor Ort und den moder-nen Technologien, für deren Anschaffung sich die Stiftung einsetzt, haben alle Patien-ten nur Vorteile.

zwei Löchlein benötigt. Das System führt die Chirurgen präzise durch den Körper des Patienten, ein dreidimensionales Koordina-tensystem erfasst dabei alle Positionen in Echtzeit. So wird eine Schraube zwar tief im geschlossenen Körper eingesetzt, aber die Chirurgen können ihren Weg von aussen millimetergenau verfolgen und haben über den Bildschirm eine permanente Kontroll- instanz. Dadurch nimmt nicht nur die Präzision der Verschraubungen zu, auch die Gefahr von Verletzungen wird erheblich kleiner. Blut-verlust, Heilungsdauer, Schmerzen, Kom-plikationsraten – alle Parameter verbessern sich. Ein weiterer Gewinn: Das Gesamtergeb-nis ist bereits während der Operation ein-deutig. Die Frischoperierten müssen nicht wie bisher noch einmal geröntgt werden. Die damit verbundenen Transportrisiken und die zusätzliche Strahlenbelastung entfallen.

Idealer Zeitpunkt

Die aktuellen Bauarbeiten auf dem Campus Nottwil bieten einen idealen Zeitpunkt für

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Nach einer intensiven Renovations- und Umbauphase strahlt das Hotel Sempachersee in neuem Glanz.

Mit einer veränderten Positionierung möchte es zusätzliche Gästegruppen ansprechen.

Text: Stefan Kaiser | Fotos: Marco Frauchiger

Diese Grosszügigkeit! Sie überrascht Besucher und Personal gleichermas-

sen: Mit wenigen, aber entscheidenden Ver-änderungen ist im Hotel Sempachersee ein neues Raumgefühl entstanden. Das Haus, das der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) gehört, empfängt nach der Renovation seine Gäste in einem frischen, ansprechen-den Look.

Seit letztem November wurden neue Räume geschaffen und alte renoviert, wurden Pro-zesse optimiert und die Infrastruktur an heutige Erfordernisse angepasst. Besucher von Kongressen, Gesundheitsevents oder mehrtägigen Sportanlässen sollen sich eben - so zu Hause fühlen wie Seminarteilnehmer, Familienangehörige von Patienten und In- di vidualgäste. Sie wohnen in einer Begeg-

nungsstätte ohne Schwellen – einem inspi-rierenden Ort im Grünen mit fliessenden Übergängen zu den benachbarten Einrich-tungen auf dem Campus Nottwil.

Der Zeit geschuldet

Bereits der frühere Hotelbetrieb hatte mehr-fach die Auszeichnung «Seminarhotel des Jah-res» erhalten, zuletzt 2016 vor dem Umbau.

Der Begegnungsort

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BEGEGNUNG

Doch ins Kundenfeedback mischten sich auch Stimmen, die etwa die fehlende Klima-tisierung in den Sommermonaten kritisier-ten. Ebenfalls in die Jahre gekommen waren im 27-jährigen Gebäude Küche und Intérieur. «Wir haben 18,5 Millionen Franken in die Renovation investiert», sagt Hoteldirektor Grégoire Allet. «Damit sichern wir unserem Haus die Wettbewerbsfähigkeit im umkämpf- ten Seminar- und Kongressmarkt.» Der Hotel- direktor steht in der sechzig Meter langen neuen Passerelle, die elegant gebogen in Form einer Wirbelsäule die zwei Hauptteile des Hotels schwebend miteinander verbin-det. Von oben macht Allet auf eine unschein-bare Brachfläche zwischen den Gebäuden aufmerksam. Dort möchte er noch eine Bahn fürs Boule-Spiel anlegen.

Eine Glasfront gibt den Blick frei auf den Aussenbereich der Restaurants. Auch Rei-sende und Besucher aus der Umgebung sind eingeladen, die idyllisch gelegene Anlage zu nutzen: «Nur wenige wissen, dass unsere zwei Bars und drei Restaurants allen offen

stehen», sagt Allet. «Das wollen wir ändern!» Die Strategie heisst Öffnung. Das Publikum soll sich hier wohlfühlen, geniessen und aus einem Mix unterschiedlicher Angebote aus-wählen.Ein neues Restaurantkonzept setzt diesen Anspruch um. Das Buffet-Restaurant Vivace, das seit Juni in Betrieb ist, bietet neben viel Liebe fürs Detail auch einen Pasta- und

Wok-Bereich. Ein Stockwerk höher setzt das Tapas-Style-Restaurant Sempia auf kreative Speisekombinationen in gehobener Atmo-sphäre mit freiem Blick auf die Arbeit der Köche. «Hier wird das Essen zum Erlebnis», freut sich Allet.

Die Wertigkeit und Grosszügigkeit, die das ganze Haus durchzieht, soll zum entspann-ten Feiern animieren. Dafür öffnet Ende Sep- tember im Guido A. Zäch Institut (GZI) auf der andern Seite der Passerelle das frisch renovierte Bankett-Restaurant Aurora – ein Ort für gediegene Anlässe, Hochzeiten und Geburtstagsfeste, mit schönem Blick auf den Sempachersee und in die Berge.

« Unsere Gäste reagieren positiv auf die Chance zur Begegnung.»

Grégoire Allet, Direktor Hotel Sempachersee

Willkommen. Der neue Haupt- eingang (links) und die neue Réception (unten) des Hotel Sempachersee auf dem Campus Nottwil.

Paraplegie, September 2017 | 23

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SEMINARE EVENTS GENUSS

Hotel Sempachersee Kantonsstrasse 46 6207 NottwilT 041 939 23 23 F 041 939 23 24 [email protected] www.hotelsempachersee.ch

TAG DER OFFENEN TÜRSamstag, 21. Oktober 2017, 10 bis 16 Uhr

 Nach einem umfassenden Umbau erstrahlt das Hotel Sempachersee in neuem Glanz.

Nutzen Sie den Tag der offenen Tür, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Genuss pur erleben.

ANGEBOT FÜR GÖNNERINNEN UND GÖNNER

Als Gönnerin oder Gönner der Schweizer Paraplegiker-Stiftung profitieren Sie jetzt von einem einmaligen Spezialangebot.

Angebot für eine bis drei Übernachtungen inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet:CHF 75.– pro Person und Nacht

CHF 55.– für Jugendliche bis 16 Jahre

Buchbar von Freitag bis Montag im Zeitraum September bis Dezember 2017.

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« Ohne diese Investition wären wir nicht mehr konkurrenzfähig»

Joseph Hofstetter, weshalb gibt es ein Hotel auf dem Campus Nottwil?

Ursprünglich war das Gebäude ein Ausbildungszentrum für Rettungssanitäter des

Schweizerischen Roten Kreuzes. 2002 wurde der Ausbildungsbetrieb eingestellt

und das Hilfswerk machte daraus ein Seminarhotel. Im Jahr 2007 verkaufte

das Rote Kreuz das Hotel dann an den Aargauer Gastrounternehmer Rolf Kasper,

obwohl auch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung ihr grosses Interesse bekundet

hatte. Ende 2011 konnten wir das Hotel auf unserem Campus übernehmen.

Dank des Hotels werden neue Begegnungen möglich.

Guido A. Zäch setzte sich immer dafür ein, dass der Campus kein «Ghetto für

Querschnittgelähmte» ist, sondern ein Ort der Begegnung, wo zwischen Rollstuhl-

fahrern und Fussgängern ein Miteinander und ein gegenseitiges Verständnis

entsteht. Er hat deshalb Veranstaltungen durchgeführt, damit die Schweizer

Bevölkerung nach Nottwil kommt, von der Stiftung und ihrer Vision Kenntnis

nimmt und überzeugt wird.

Was sagen Sie zum Vorwurf, ein Hotel sei nicht mit dem Stiftungszweck

zu vereinbaren?

Das bestreite ich! Wenn wir einen Ort der Begegnung schaffen wollen, braucht es

barrierefreie Hotelkapazitäten. Für Gäste und Familienangehörige, für Tagungen

von Rollstuhlgruppen und Wettkämpfe von Rollstuhlsportlern, für Wissenschaftler

und Ärzte. Viele der Seminargäste besuchen unsere Spezialklinik und werden zu

Gönnern und Spendern.

Die Stiftung hatte für den Umbau eine finanzielle Limite festgelegt.

Wir dürfen nur so viel investieren, wie der Hotelbetrieb auch amortisieren kann.

Es gab mehrere Berechnungen von externen Experten, die dazu geführt haben,

dass wir auf einige der ursprünglichen Wünsche verzichteten. Doch ohne

die nun getätigten Investitionen wäre das Hotel in ein paar Jahren nicht mehr

konkurrenzfähig gewesen.

Welches sind die längerfristigen Ziele für das Hotel auf dem Campus?

Das Thema Begegnung bleibt die Hauptaufgabe. Wie sich die Bedürfnisse in zehn,

zwanzig oder dreissig Jahren verändern, ist schwierig abzuschätzen. Vielleicht

braucht es eine Neuausrichtung. Strategisch eröffnet eine Landreserve von 26 000

Quadratmetern direkt auf dem Campus den Raum für neue Ideen.

Wie gefällt Ihnen persönlich der Umbau?

Ich habe das Projekt eng begleitet und bin mit dem Resultat mehr als zufrieden.

Wir konnten die Termine einhalten, hatten die Kosten jederzeit im Griff und

das Endprodukt ist sehr schön geworden. Das Hotel Sempachersee verbreitet

eine zeitgemässe, ansprechende Stimmung. Es ist kundenfreundlich und die

neue Passerelle zum GZI unterstützt die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur.

Ich finde das Ganze sehr gelungen.

Joseph Hofstetter Direktor der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

Eine Win-win-Situation

Gutes Design kennzeichnet den ausgedehn-ten Lounge-Bereich im Hauptgebäude. Viel Holz kombiniert mit grossen Glasflächen, digitale Informationstafeln als Wegweiser zu den 41 modular aufgebauten Seminarräu-men, dazu eine Aula mit modernster Tech-nik – und alles nachhaltig gekühlt mit Was-ser aus dem nahen See. Das Angebot ist breit ausdifferenziert für die unterschiedlichsten Ansprüche. Ende September sind auch die renovierten 150 Doppelzimmer bezugsbe-reit, rund die Hälfte davon wurde rollstuhl-gängig eingerichtet, wobei Rollstuhlfahrer bei der Gestaltung mitgewirkt haben. «Hinter all dem steht die Idee, dass Begeg-nungsräume geschaffen werden. Beim Essen, beim Lernen, beim Ausspannen», sagt Allet. Eine Win-win-Situation: Die vielen Besucher des Schweizer Paraplegiker-Zentrums sind froh um die attraktiven Übernachtungs-möglichkeiten. Andererseits profitiert die Schweizer Paraplegiker-Stiftung davon, dass sie den jährlich 100 000 Event-, Kon-gress- und Seminarbesuchern ihre Leistun-

BEGEGNUNG

Verbindung. Die schwebende Passerelle zwischen dem Hotel- und dem GZI-Trakt.

Paraplegie, September 2017 | 25

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BEGEGNUNG

«Wir sind schöner, funktionaler und gäste-freundlicher geworden», fasst Grégoire Allet zusammen. Eine intensive Zeit sei es gewesen. Der Lohn: Fussgänger und Rollstuhlfahrer bekommen einen Begegnungsort der ganz besonderen Art.

Nottwil. «Die Renovation war schon zum Zeitpunkt des Kaufs der Liegenschaft durch die SPS ein Teil der Überlegungen», erklärt Hoteldirektor Allet und betont, dass sein Hotelbetrieb nicht etwa bevorzugt wird, son-dern der Stiftung marktübliche Pachtzinsen entrichte.Mit optimierten Kapazitäten und einer har-monisierten Infrastruktur positioniert sich das Hotel Sempachersee für neue Aufgaben.

gen näher bringen kann. Den Patienten der Spezialklinik wiederum kommt zugute, dass ihre Angehörigen auf dem Campus wohnen können, in neu gestalteten Familienzimmern im GZI und in Studiowohnungen. Die hindernisfreie Infrastruktur sowie das breite Sportangebot fördern die Begegnung zwischen Rollstuhlfahrern und Fussgän-gern. Auf die zentrale Bedeutung solcher Begegnungen für die Integration und Teil-habe der Querschnittgelähmten hat Grün-der Guido A. Zäch unermüdlich hingewie-sen. Grégoire Allet bestätigt, dass seine Gäste auf die Auseinandersetzung mit dem Thema durchwegs positiv reagieren würden. Viele Gruppen wünschen sogar explizit eine Füh-rung durch die Spezialklinik. Weitere Formen der Begegnung und des Aus-tauschs mit der Bevölkerung im Umkreis des Campus Nottwil sind im Sommer das Open Air Kino und im Winter das Chalet. Das beliebte Filmerlebnis wird von einem indi-viduell abgestimmten Kulinarikprogramm begleitet. Im originalgetreu nachgebildeten Winterchalet gibt es Fondue und Raclette in allen Variationen.

Marktübliche Pachtzinsen

Mit dem Erwerb des Hotels sind die neue Tief- garage, die Optimierung der betrieblichen Abläufe und die Erhöhung der Besucherka- pazitäten im Hinblick auf die Erweiterung der Spezialklinik erst möglich geworden. Das Hotel ist insofern ein wichtiges Element des Masterplans zum Ausbau des Campus

Gastgeber. Hoteldirektor Grégoire Allet in der Lago Bar & Lounge.

Atmosphäre. Blick in das Tapas-Style-Restaurant Sempia.

Tag der offenen Tür:Samstag, 21. Oktober 2017hotelsempachersee.ch

Paraplegie, September 2017 | 27

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PRAXIS

Für den Patienten wird ein Traum wahr. Sein gelähmter Fuss hebt sich wieder

– bei jedem Schritt, im richtigen Moment, ganz ohne Anstrengung! Für den wunder­baren Effekt ist die Stimulation eines Mus­kels verantwortlich, der auf Deutsch «Fuss­heber» heisst. Dazu werden Elektroden auf der Haut angebracht, wo sie ein elektrisches Feld erzeugen. Diese Behandlungsmethode der Funktio­nel len Elektrostimulation (FES) erleichtert erheblich einen Alltag, in dem jeder einzelne Schritt hohe Konzentration und Kraft erfor­dert oder ein Patient sich nur mit Stützschie­nen fortbewegen kann. Dank der gezielten Stimulation von Nerven und Muskeln kön­nen die Patienten längere Strecken zu Fuss bewältigen. Das Gehen fällt ihnen leichter, die Bewegungsabläufe sind natürlicher und sicherer. Für die Betroffenen bedeutet das mehr Lebensqualität.

Gelähmte Glieder wieder nutzen

Kann ein Patient seinen Fussheber nicht mehr kontrollieren, wird ihm im Rahmen der Rehabilitation am Schweizer Paraplegiker­ Zentrum (SPZ) ein sogenannter Stimulator angepasst. Dabei löst ein Funkschalter an der Ferse das Signal aus. Daraufhin fliesst

aus dem kleinen Gerät am Unterschenkel ein elektrischer Impuls an den Wadenbein nerv. Und dieser leitet das Signal zum Muskel wei­ter, der sich zusammenzieht und den Fuss hebt. Menschen mit einer Verletzung oder Erkran­kung des Rückenmarks profitieren von der Funktionellen Elektrostimulation ebenso wie Patienten nach einem Schlaganfall oder Schädelhirntrauma. Je nach Schwere der Schä digung werden die gelähmten Glieder wieder beweglich und können funktionell zum Gehen und Greifen genutzt werden.

Das Gehirn gezielt aktivieren

Die FES kann aber nicht nur verlorene Kör­perfunktionen ersetzen. Das Ziel einer The­rapie ist es jeweils, die geschädigte Funktion so weit wie möglich wiederherzustellen und das zentrale Nervensystem so zu trainieren, dass es die Muskeln wieder selbstständig ansteuern kann. Dieses «motorische Lernen» betrifft Bewegungen und Funktionen, die durch eine neurologische Schädigung beein­trächtigt wurden, und aktiviert die entspre­chenden Bereiche im Gehirn. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Ver­hinderung von Schädigungen aufgrund von Muskelschwund. Sowohl die bewusst ausge­

lösten Muskeln zur Körperbewegung wie auch Muskeln, auf die unser Wille keinen Einfluss hat, werden über Nervenbahnen und das Rückenmark angesteuert. Sind die Nervenreize durch eine Verletzung unter­bunden, kommt es zu einem starken Rück­gang der Muskelmasse. Die Folgen sind Kraft­ und Funktionsverlust sowie Durch­blutungsstörungen der Haut. Auch solche Schädigungen lassen sich mittels FES ver­hindern.

Internationales Kompetenz- und

Schulungszentrum in Nottwil

Die Funktionelle Elektrostimulation ist bereits seit 1992 ein fester Bestandteil in der Rehabilitation von stationären und ambu­lanten Patienten am SPZ, jährlich werden rund 2000 Behandlungen durchgeführt. Aus Sicht der Patienten bietet sich ein Zusam­menspiel aus Forschung, Technik und thera­peutischer Erfahrung – mit einem gros sen Gerätesortiment für die individuell optimale Lösung.Im Januar 2018 wird ein neues Kapitel auf­geschlagen: Dann eröffnet auf dem Campus Nottwil das Internationale Kompetenz­ und Schulungszentrum für FES. Im neuen Zent­rum bündelt das SPZ seine interdisziplinäre

Anfang Januar 2018 eröffnet auf dem Campus Nottwil das Internationale Kompetenz-

und Schulungszentrum für Funktionelle Elektrostimulation (FES). Stationären und

ambulanten Patienten steht ein breites Angebot an Wissen, technischen Geräten und

Behandlungsmethoden zur Verfügung, das im interdisziplinären Austausch ständig

weiterentwickelt wird.

Text: Stefan Kaiser | Foto: Beatrice Felder

Mehr Lebensqualität – dank Stromimpulsen

28 | Paraplegie, September 2017

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Anwendungsbereiche der Funktionellen Elektrostimulation (FES)

Erfahrung mit verschiedensten Therapieme­thoden, Gerätetypen, Robotik­Hilfsmitteln und Kombinationsbehandlungen. Interna­tionale Forschungsprojekte und Kooperati­onen mit Hochschulen dienen der Weiter­entwicklung der Methodik. Schulungen und Weiterbildungen fördern den Austausch unter Fachspezialisten. Und die technische Weiterentwicklung der Geräte fördert das neue Zentrum in seiner Rolle als klinischer Testort.

Internationale Konferenz in Nottwil

Als ein erster Höhepunkt des neuen Kom­petenz­ und Schulungszentrums findet auf dem Campus Nottwil Ende August 2018 die 22. Jahreskonferenz der Internationalen Gesell schaft für Funktionelle Elektrostimu­lation statt. Im Zentrum der Konferenz steht die Frage, wie man mit der Technologie der Elektrostimulation die Lebensqualität der Patienten verbessern kann.

Informationen zur Konferenz:

http://ifess2018.com/

Muskelkraft. Die Elektrostimulation der Oberarmmuskulatur stärkt Arme

und Hände des Patienten. Dazu kommen Trainings am Handvelo und Physio -

therapie. Das Ziel: Wieder ohne Fremde Hilfe essen und trinken zu können.

Motorisches Lernen. Durch Übung oder Bewegungserfahrung können verlorene Muskel- bewe gungen und Funktionen wieder erlernt werden.

Herz-Kreislauf-Training. Beim FES-Cycling entsteht die Bewegung des Velofahrens durch Stimulation der Beinmuskeln. Zusatzeffekte sind eine grössere Sauerstoffaufnahme und Fettverbrennung.

Atmung, Husten. Die Bauchmuskulatur ist wichtig für die Belüftung der Lunge, für das Husten und Sprechen. Die FES hilft der Bauchmuskulatur beim Abhusten.

Dekubitusprophylaxe. Die Kräftigung der Gesäss- und hinteren Beinmuskulatur führt zu einer besseren Druckverteilung. Stoffwechsel und Durchblutung werden verbessert.

Funktionsersatz. Die FES unterstützt oder ersetzt Muskeln in ihrer Funktion. Die häufigste Anwendung ist das Gehen, aber auch Muskeln für das Greifen werden stimuliert.

Kräftigung. Die FES verhindert den Muskelschwund und verbessert Kraft, Leistung und Ausdauer der Muskeln.

Tonus. Die FES reguliert Spastik und Spasmen. Dies führt zu einer Senkung der Muskel-spannung (Tonus).

Struktur. Die FES wirkt einer Fehlstellung in den Schultern entgegen (ein Problem insbe-sondere bei Tetraplegikern), optimal in Kombination mit einer Physiotherapie.

Paraplegie, September 2017 | 29

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Sponsorenlauf für ein Dach

550 Runden für ein dichtes Dach

Am Sponsorenlauf im Juni drehten in der Sport Arena Nottwil Rollstuhlfahrer, Handbiker, Inlineskater und Läufer gesamthaft 550 Runden. Die von den Teil- nehmern organisierten Sponsoren bezahlten einen Fixbetrag oder den festgelegten Betrag pro 400-Meter- Runde auf der Rennbahn. Der Sponsorenlauf, die Tombola und die Festwirtschaft erzielten einen Gewinn von rund 14 000 Franken. Damit kann das Klinik- dach saniert und zusätzlich Direkthilfe an Betroffene geleistet werden.

Auf der Karibikinsel Haiti regnet es oft und stark. Das bekommen die querschnitt­gelähmten Patienten in der Rehabilitationsklinik Pascale Aurélie Toussaint im Norden von Haiti direkt zu spüren. Das Klinikdach ist undicht, an mehreren Stellen werden Betten nass und müssen Kessel unterstellt werden. Der Verein Haiti­Rehab Schweiz will helfen und hat dazu einen Sponsorenlauf in Nottwil durchgeführt.

Nottwil. Spitzenathleten wie Manuela Schär und Marcel Hug drehen am Sponsoren- lauf Runde um Runde, um Geld für das undichte Klinikdach in Haiti zu sammeln.

Haiti. In der Rehabilitationsklinik Pascale Aurélie Toussaint wird mit sehr einfachen

Mitteln möglichst umfassend rehabilitiert.

Inserat

Private Initiative

HaitiRehab Schweiz unterstützt die Rehabilitations- klinik Pascale Aurélie Toussaint in Cap-Haïtien und die querschnittgelähmten Menschen in Haiti. Im Vorstand des Vereins wie auch für den Sponsorenlauf engagieren sich Mitarbeitende der Schweizer Para- plegiker-Gruppe privat. Der Einsatz für Haiti besteht seit dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010, das über 300 000 Todesopfer forderte.

Weitere Informationen: haitirehab.ch

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ENGAGEMENT

An der Gewerbeausstellung Nottwil von Ende Mai haben

über sechzig Aussteller ihre Dienstleistungen und Pro­

dukte präsentiert. An einem der Stände verkauften die

Gymnastikfrauen aus Schwaigern­Stetten (DE) 800 frisch

gebackene Laugenweckchen und Schlemmerstangen.

Den Erlös von 660 Franken schenkten sie der Schweizer

Paraplegiker­Stiftung. Nottwil und das deutsche Schwai­

gern verbindet seit 2009 eine Städtepartnerschaft.

Städtepartner sammelt für Querschnittgelähmte

HERZLICHEN DANK FÜR IHRE SPENDE

Besuch bestätigt Spendenidee Der Samariterverein Dottikon (AG) hat an seiner Generalversammlung 2017 beschlossen, 1000 Franken der Schweizer Paraplegiker-Stiftung zu schenken. «Ich habe im Gönner- Magazin gelesen, dass für das grosse Bauprojekt in Nottwil Spenden nötig sind», sagt Vereinspräsidentin Ruth Tschan zur Spendenidee. «Weil der Umgang bei Rücken- markverletzungen in unseren Kursen regelmässig geübt wird, haben wir uns zu- dem für eine Führung im Schweizer Paraplegiker-Zentrum angemeldet.» Den Besuch in Nottwil nutzen die Samariter, um ihren Check zu überreichen. «Die Besichtigung der Spezialklinik war eindrücklich und hat uns bestätigt, dass unsere Spende richtig investiert ist», sagt Ruth Tschan.

Im Juli 2015 stürzt Landwirt Hermann Roider (62) von einer Leiter und verletzt sich

schwer. Mit der Diagnose Querschnittlähmung wird er im Schweizer Paraplegi­

ker­Zentrum aufgenommen, wo er sechs Monate zur Erstrehabilitation verbringt.

Kurz nach Weihnachten kehrt Hermann Roider heim nach Ottikon bei Kemptthal

(ZH). Gemeinsam mit Ehefrau Esther lebt er zunächst bei ihrer Tochter. Als das Bau­

ernhaus rollstuhlgängig umgebaut ist, können sie zurückzügeln. «Wieder in meinem

Bauernhaus zu leben, war wie ein Zurückkehren in mein früheres Leben», erinnert

sich Hermann Roider.

Vor Kurzem haben Hermann und Esther Roider zu einem Fest geladen, um sich bei

ihrer Familie, ihren Kollegen und den Menschen aus dem Dorf zu bedanken. «Sie

alle sind nach meinem Unfall eingesprungen. Während meiner Abwesenheit haben

sie die Hofarbeit übernommen und meine Familie und mich in einer schweren Zeit

grossartig unterstützt», sagt Hermann Roider. Das Ehepaar Roider hat mit dem

gros sen Fest zugleich seinen 40. Hochzeitstag gefeiert und dazu einen Wunsch

geäus sert: Die siebzig Gäste sollen keine Geschenke zum Jubiläum mitbringen. «Wir

baten sie stattdessen um eine Spende für das Schweizer Paraplegiker­Zentrum.

Unsere Gäste haben insgesamt 2200 Franken in die Spendenkasse gesteckt. Das

freut uns ungemein.»

Seine Felder bestellt der querschnittgelähmte Landwirt heute mit einem Traktor,

der an seine körperlichen Bedürfnisse angepasst ist. Für den Traktorumbau hat sich

das Schweizer Paraplegiker­Zentrum bei der Invalidenversicherung starkgemacht.

Samariter. Elvira Brändli, Verantwortliche Unternehmens­besichtigungen (rechts), hat den Mitgliedern des Samariter­vereins Dottikon Einblick in die Leistungen der Spezialklinik gewährt und ist mit einer Spende überrascht worden.

Ein Fest zum Dankesagen

32 | Paraplegie, September 2017

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SONDERAUSGABEin Zusammenarbeit mit VZ VermögensZentrum

paraplegieDas Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

Testament-Ratgeber 2017

Der Testament-Ratgeber mit Tipps und Beratungsangebot

BRIEFE AN DIE STIFTUNG

Unterstützung macht starkSeit einem Jahr bin ich schon mit dem neuen Rollstuhl unterwegs. Ich schätze mich glücklich, dadurch mobil und frei zu sein. Von Herzen danke ich Ihnen für Ihre gross-zügige Unterstützung.Marta Elmiger, Horw (LU)

Dank dem neuen Handbike meistere ich meinen Schulweg selbstständig und nehme an vielen Ausflügen mit meinen Freunden und meiner Familie teil. Das bereitet mir grosse Freude. Ich bin sehr dankbar für Ihre finanzielle Beteiligung.Rahel Stalder, Flawil (SG)

Ihre Zustimmung, die Umbauarbeiten in meinem Zuhause zu finanzieren, hat mich zu Tränen gerührt. Die hindernisfreie Woh-nung vereinfacht meinen Alltag ungemein. Diese Hilfe der Schweizer Paraplegiker-Stif-tung stärkt mich. Es ist, als ob ich mit 83 Jah-ren ein zweites Leben beginne.Claude Perruchoud, Réchy (VS)

Nach langer Zeit der Rehabilitation lebe ich wieder daheim mit meiner Frau. Die Hilfs-mittel, die ich dank der Unterstützung der Stiftung anschaffen konnte, erleichtern uns vieles. Ich gebe mein Bestes, um gesund und zuversichtlich zu bleiben – Alles kommt gut, weil ich auf meine Familie und auf die Stiftung zählen kann.Fiore Iannone, Morges (VD)

Vor einem Jahr bin ich verunfallt und danach sieben Monate im Schweizer Paraplegiker- Zentrum rehabilitiert worden. Die erste Zeit zu Hause ist eine Herausforderung gewesen, mittlerweile finde ich mich immer besser zurecht.Mir wird zunehmend bewusst, wie uner-müdlich sich die Schweizer Paraplegiker- Vereinigung für uns Rollstuhlfahrer ein-setzt und wie sehr sie dadurch unser Leben verbessert. Ich bedanke mich für euren ausserordentlichen Einsatz!Sibylle Oberholzer, Regensberg (ZH)

Kostenlos bestellen:

Testament-Ratgeber Die Schweizer Paraplegiker­Stiftung (SPS) hat zusammen mit dem VZ Vermögens Zentrum einen Testament­Ratgeber verfasst. Die Sonderausgabe des Gönner­Magazins «Para­ plegie» zeigt Ihnen auf, was Sie bei Ihrer Nachlassplanung und beim Verfassen Ihres Testaments besonders beachten sollten.

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Wir danken Ihnen für den grosszügigen Beitrag zum Kauf eines Monoskibobs. Es ist schön, als Familie gemeinsam einen Sport zu betreiben und zu sehen, wie viel Freude Silvan, 9, daran hat. Unbeschreiblich, wie selbstbewusst er jetzt den Berg hinunter flitzt. Ehrgeizig hat er zwei Rennen mit sei-nen Schulkollegen bestritten. Dass er am Ende wie alle anderen eine Medaille erhal-ten hat, war für ihn das Grösste. Gabi und Heinz Siegenthaler mit Silvan

und Janik, Schangnau (BE)

Paraplegie, September 2017 | 33

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FINALE

Inkomplett gelähmt

Roland Burkart (36) hat Illustration-Fiction an der HSLU Design und Kunst studiert. Der Tetraplegiker sitzt seit zehn Jahren im Rollstuhl. Er lebt und zeichnet in Luzern.Buchhinweis. In seiner soebenveröffentlichten Graphic Novel erzählt Roland Burkart die Geschichte von Piedro. Dieser wacht nach einem schweren Unfall im Krankenhaus auf. Mit der Diagnose Tetraplegie beginnt für ihn ein völlig neues Leben.«Wirbelsturm» erscheint im VerlagEdition Moderne, 2017.

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34 | Paraplegie, September 2017

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