Schlossallee Münster 1 2012
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Transcript of Schlossallee Münster 1 2012
Karneval: Zu Besuch bei den „Bösen Geistern“
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Nr. 1/2012 | Januar/Februar| 3,50 Euro | www.schlossallee.com S
chlos
sallee SchlossalleeSchlossallee
Das Regionale lifestyle Magazin füRMünster und das Münsterland
Lüdinghausen: Die Dreiburgenstadt
entdecken
Franz Lauter: Der malernde Koch
vom Schloss
Martina SiegerErfolgsfaktor Rosa
Liebe Leserinnen und Leser,
Neulich abends, bei Pasta und einem Glas Wein, kam mir eine Idee: Vielleicht sollte
ich einfach mal mit einer roten Pappnase ins Büro kommen. Es ist kein Geheimnis,
dass kurz vor Drucklegung eines Magazins in der Redaktion eine eher hektische
Stimmung herrscht – eine rote Pappnase, so dachte ich, könnte da für Erheiterung
sorgen, zumindest für einen Moment.
Ob vielleicht das der wahre Grund für Karneval ist? Mal ehrlich – die vielzitierten
bösen Geister vertreibt heute niemand ernsthaft mehr, allenfalls noch unter dem
Bett seines Kleinkindes. Aber den bösen Stimmungsgeistern, denen wird effektiv für
einige tolle Tage der Garaus gemacht! Und erst die Vorfreude: Seit Mitte November
(also genau dem 11.11. um 11:11 Uhr) befinden sich die Jecken wieder in ihrer
Lieblingsjahreszeit und treffen sich regelmäßig, um an ihren Umzugswagen zu ba-
steln, schrauben und dekorieren (mehr dazu übrigens ab Seite 33).
Ist das nicht großartig? Einmal im Jahr wird in ganz Münster zusammen gefeiert, ob
Alt oder Jung, Arm oder Reich, Cowboy oder Indianer. Vom Hindenburgplatz durch
die Innenstadt über den Prinzipalmarkt und wieder zurück vors Schloss rollen die
bunten Wagen, wer da nach Köln oder Düsseldorf fährt, ist selbst schuld!
Man kann, als kühler Hanseat etwa, den Karneval albern finden oder lediglich als
Anlass nehmen, einmal richtig über die Stränge zu schlagen. Ein Blick in die Nach-
barstadt Osnabrück zeigt: Ganz verkehrt ist das ja nun auch nicht. Aber wenn Ge-
schäftsmänner, die üblicherweise bis zu 16 Stunden täglich in Nadelstreifen ver-
bringen, plötzlich in ein Prinzenkostüm steigen und das Zepter in die Hand nehmen
– dann muss doch etwas dran sein am Phänomen Karneval!
Karneval, Fastnacht oder Fasching feiert man auf der ganzen Welt, vom Zuckerhut in
Rio über Trinidad und Tobago bis nach Venedig und eben ins Münsterland.
Ich mag derartige kleine Auszeiten von der Vernunft. Man sollte sie
sich im Alltag viel häufiger gönnen. Ob nun mit Pappnase oder ohne.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der vorliegenden Ausgabe und
noch mehr Spaß beim Karneval.
Münster Helau!
Ihre
Svenja Dierker
Redaktionsleitung
Inhalt Ausgabe 1 Januar/Februar 2012 | 2. Jahrgang | Seite 4
Aktuell
Das Neueste aus der Region
Münster Helau! .......................................... 6 Kurzmeldungen ......................................... 8 Women in Business ...................................13 Porsche Präsentation ...............................14
Szene
Portrait
Martina Sieger: Mode und
ganz viel Lebensfreude ...............................18Theater Titanick:
Spektakel mit den Elementen ....................22Klassiker
Mode: Zeitlos schön ...................................26
RegionLüdinghausen
Von Drosten, dem Papst
und ganz viel Wasser .................................28 Erlebnis
Karneval: Hoch auf
dem bunten Wagen ...................................33
Hochzeit
Ewig dein, ewig mein ............................... 67
Kultur Reise
Mit allen Sinnen durch Barcelona .............. 70Schloss Nordkirchen
Hart aber herzlich ..................................... 72Termine
Kultur in der Region .................................. 78Kolumne: Spinnengewebe ....................... 81 Vorschau / Impressum ............................. 82
Anzeigen
Bettenhaus Schründer ...................................... 10
MeVitus ............................................................. 12
Althoff Wohnkultur ............................................. 16
Feinkost Hansen ................................................ 51
Helios Klinik ....................................................... 57
Aqua Vitalis ....................................................... 61
Kleinsman Dental Center ................................... 62
Insidertipps: Firmen empfehlen sich ................... 76
WohnenTischkultur
Der Esstisch ............................................ 36Facelift fürs Haus
Sanierung der Bestandsimmobilie ............ 40Garten: Aufbruchstimmung
Neuer Garten – alter Charme ................... 43
GenussWintergemüse
Back to the Roots ...................................46 Rezepte ...................................................48 Restaurant Z.mann‘s ................................................50 Restaurantkritik Villa Medici, Münster .............................52 Vor Ort Feinbrennerei Sasse ..............................54
Leben
Wellness & Beauty
Fit ins neue Jahr ....................................... 58 Gesundheit
Orthopädie: Von Kopf bis Fuß .................. 64
Szene
Theater TitanickEin Bilderbuch, das sich immer wieder neu öff-
net – das ist das Theater Titanick. Und eine echte
Münsteraner Institution! Mit spektakulären Insze-
nierungen hat sich das Team um Clair Howells
und Uwe Köhler international etabliert. Ein Blick
hinter den Vorhang. Seite 22
Schloss
Titelfoto: Nicole Frohne
Seite 5
alleeGenuss
Feinbrennerei Sasse Wer denkt, dass Korn immer klar und scharf sein
muss, der kennt den Münsterländer Lagerkorn nicht!
Destilliert in der Feinbrennerei Sasse in Schöppin-
gen, ist er schon nach 15 Jahren ein regionales Tra-
ditionsprodukt. Wir haben ihn probiert! Seite 54
Garten
Aufbruchstimmung Ob Neuanlage oder Bestandsgarten: Das heimische
Grün verträgt dann und wann eine Erfrischungskur.
Wer dabei die Herausforderung meistert, das alte
Flair mit neuen Ideen aufzuwerten, schafft einen ein-
maligen Schatz.
Seite 43
SchlossWohnen
TischKulturVier Beine, eine Platte und rundherum Stühle:
Ein Tisch ist etwas Simples! Und dabei doch so viel
mehr … Eine Übersicht.
Seite 36
Klassiker
ModeSchon Coco Chanel sagte: „Ich bin gegen Mode, die ver-
gänglich ist.“ Und tatsächlich gibt es Kleidungsstücke,
die absolut zeitlos sind: das kleine Schwarze gehört
ebenso dazu wie Trenchcoat oder Jeans.
Seite 26
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 6
Münster Helau! Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht: Seit dem 11. November um 11:11 Uhr befinden
sich Jecken in ganz Deutschland wieder in der fünften Jahreszeit! Mainz, Köln, Düssel-
dorf – die närrischen Hochburgen kennt jeder. Doch wer einmal den Münsteraner Kar-
neval gefeiert hat, der weiß: Was die Rheinländer können, das können die Westfalen
schon lange!
Ausnahmezustand allerortsGenaugenommen seit dem 14. Jahrhun-
dert: Schon im frühen Mittelalter gaben sich
die Münsteraner zur Fastnacht mit Inbrunst
karnevalistischen Festen und Gelagen hin.
Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Wer sich für das närrische Treiben nicht
begeistern kann, sollte frühzeitig die Stadt,
oder, noch besser, das ganze Münsterland
verlassen, denn auch in Warendorf, Gre-
ven, Coerde & Co. übernehmen in der Fast-
nachtswoche die Jecken das Zepter.
Rosen, Tulpen, NelkenDie Tagesnamen dieser Woche übrigens
außergewöhnlich „duftend“: Von der Wei-
berfastnacht über den Nelkensamstag, den
Tulpensonntag, den Rosenmontag bis zum
Fastnachtsdienstag, auch Veilchendienstag
genannt. Mit den Blumen haben die Tage je-
doch weniger zu tun, denn der Rosenmon-
tag verdankt seinen Namen zum Beispiel
der Raserei und dem tollwütigen Eifer, mit
dem das Volk diesen Tag begeht. An diesem
Montag und dem vorangehenden Tulpen-
sonntag finden vielerorts die Karnevalsum-
züge statt. Am Veilchendienstag wird dann
noch einmal kräftig zugeschlagen, ehe am
Aschermittwoch – zumindest sollte es so
sein … – die Fastenzeit beginnt. Zu den
traditionellen Speisen am „Fetten Diens-
tag“ gehören Fettgebackenes, Pfannkuchen
und Fisch.
Schinken-Schützen und SchrumpfhusarenInsgesamt rund 40 Karne-
valsgesellschaften sind
es, die sich im Bürger-
ausschuss Münsterscher
Karneval (BMK) organi-
sieren und seit dem 11.11.
fleißig an ihren Wagen basteln:
Neben der KG „Freudenthal“ von
1833, den „Bösen Geistern“ oder
den „Paohlbürgern“ finden sich
auch stimmungsvolle Namen wie die
„Fidelen Bierkutscher“, die „Schweine-
Schinken-Schützen“ oder die „Sendener
Schrumpfhusaren“ unter den Vereinen.
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Ob´s warm, ob´s kalt, in jedem Fall viel Narren gibt’s im Karneval!
Karnevalstermine der Region (Auswahl):
Freitag, 10. Februar
Damensitzung, Kongress-Saal,
Halle Münsterland, 19:00 Uhr
Samstag, 11. Februar
Karnevalsparty mit Anna-Maria
Zimmermann, Greven 20:11 Uhr
3. Karnevalsumzug in Hiltrup, 14:11 Uhr
Montag, 13. Februar
Großer Karnevalsumzug,
Münster/Wolbeck, 14:11 Uhr
Ball der Schweine,
Halle Münsterland, 20:00 Uhr
Weiberfastnacht, 16. Februar
Altweiberrundgang mit der Lady Carneval,
Amelsbüren, 8:30 Uhr
Altweiber, Marktplatz Warendorf, 17:00 Uhr
Weiberkarneval, Bevergern, 14:33 Uhr
Tulpensonntag, 19. Februar
Karnevalsumzug, Greven 13:11 Uhr
Schlüsselübergabe, Prinzipalmarkt/
Stadtweinhaus, 11:11 Uhr
Rathaussturm, Warendorf, 21:11 Uhr
Rosenmontag, 20. Februar
Rosenmontagszüge:Münster, Prinzipalmarkt, 12:11 Uhr
Nottuln, 14:11 Uhr
Gievenbeck, 11:00 Uhr
Warendorf, 14:11 Uhr
Bevergern, 10:11 Uhr
Emsdetten, 14:11 Uhr
Veilchendienstag, 21. Februar
Schlüsselrückgabe,
Rathaus Coesfeld, 15:30 Uhr
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 8
Küchen Pohl – jetzt auch in MünsterSeit Dezember hat Küchen
Pohl seine Tore in der Ha-
fenstraße geöffnet. Der
neue und moderne Show-
room befindet sich unweit
der Innenstadt und verfügt
über eigene Parkplätze
direkt vor dem Haus. Auf
knapp 250 qm zeigen Ste-
fanie und Sascha Pohl die neuesten Küchen-, Geräte- und Zu-
behörtrends von vielen hochwertigen Herstellern wie etwa Wa-
rendorf, Rational, Miele oder Gaggenau. Aber auch das kleinere
Küchen-Budget kann mit interessanten Alternativen abgedeckt
werden. Besonderes Augenmerk legt Küchen Pohl auf die indi-
viduelle und persönliche Beratung und das Rund-Um-Sorglos-
Paket. Hierbei profitiert der Kunde von der über 30-jährigen
Erfahrung im Familienunternehmen. www.kuechenpohl.de
Neues Logo für WarendorfWarendorf wird als Stadt der Pferde bezeichnet – das spiegelt sich
nun auch in dem Logo der Warendorfer wider! Die Werbeagentur Cosa
entwarf ein schlichtes @-Zeichen, das in der Mitte einen Pferdekopf
darstellt. Zusammen mit dem Slogan: „Warendorf – Die Pferdestadt“
positioniert sich die Stadt deutlich und zeigt, dass Tradition und Mo-
derne vereinbar sind. Das bekannte @-Zeichen als Kommunikations-
charakter und das Pferd setzen einen Kontrastpunkt zum altertüm-
lichen Stadtwappen.
Schaltschränke als Kunstwerke
Schaltschränke sind nicht schön.
Oftmals werden sie als Pla-
katwand missbraucht oder be-
schmiert. Jetzt ist im Bahnhofs-
viertel Münster Schluss damit! Die
Immobilien- und Standortgemein-
schaft Bahnhofsviertel Münster
e.V., kurz ISG, wird in Kooperation
mit der Stadt 69 dieser Schrän-
ke auf 10,4 Hektar umgestalten. Dabei sollen sie nicht einfach
bemalt werden, sondern auf Sculptura-Ebene in Szene gesetzt.
Für das „Kunstprojekt Schaltschränke“ konnte der renommierte
Künstler Tobias Rehberger gewonnen werden. Das Projekt (Bud-
get: 500.000 Euro) ist spektakulär und soll auf höchstem Niveau
von statten gehen. Beginn der Realisierung soll im Spätsommer
2012 und Fertigstellung spätestens im Frühjahr 2013 sein.
www.bahnhofsviertel-muenster.de
„Löffelübergabe“ bei Bröker Catering & Event
Wolfgang Stein, Küchenchef der Bröker Catering & Event GmbH
in Coerde, war 15 Jahre lang als Küchenleiter des Unterneh-
mens tätig und bereitete zwölf Mal in Folge den Grünkohl für
das Kramermahl zu. Nun geht der 67-Jährige in den Ruhe-
stand. Den Kochlöffel übernimmt nun Marc Pargmann aus
Oldenburg. Durch die enge Verbundenheit mit dem gesamten
Unternehmen steht Stein auch weiterhin beratend zur Seite. Die
offizielle Löffelübergabe findet am 3. März im Speicher No. 10
in Münster statt.
Positive Entwicklungen
Im Jahre 2011 sorgte die Euro Schuldenkrise für starke
Turbulenzen an den Kapitalmärkten. Die Aktienmärkte
verzeichneten wegen der politischen Unruhen in Nordafrika, das
starke Erdbeben in Japan mit nuklearer Katastrophe und der
negativen Konjunkturentwicklung einen starken Abwärtstrend.
Für 2012 gehen die Analysten nun für europäische Aktien von
einem Anstieg der Gewinne von ca. 10 % aus. (Quelle: Goldmann
/Sachs) Vor allem die US-Wirtschaft überrascht in den letzten
Wochen mit positiven Entwicklungen. In wirtschaftlicher Hinsicht
konnten die USA eine Rezession vermeiden und teilweise positive
Impulse setzen. Leider stehen diesen Entwicklungen die weiter-
hin entstehenden erheblichen Risiken der anderen Volkswirt-
schaften gegenüber. Die Staatsschuldenproblematik in Europa
bleibt ungelöst und hält die Märkte unter Druck. Besonders bei
Unternehmen aus dem Versicherungs- und Finanzsektor können
Gewinneinschätzungen bezüglich neuer regularischer Vorgaben
und höherem Kapitalbedarf nur unter großer Unsicherheit vorge-
nommen werden. Andererseits sind die Bewertungsmaßstäbe auf
Basis der berichteten Gewinne und die Kennzahlen, basierend auf
Gewinnerwartungen, auf sehr geringem
Niveau, so dass sich sicherlich hier ein
Einstieg für mutige Anleger mit einer Stop
Order rechnen kann. Für die kommenden
Monate ist weiterhin mit hoher Marktvola-
tilität zu rechnen, wobei sich die Anleger-
stimmung an den Kapitalmärkten etwas
stabilisiert hat. Die europäische Politik
scheint auf eine umfassendere und lang-
fristige Lösung der Schuldenproblematik
zuzusteuern. Bleibt abzuwarten, ob dies
ausreicht, um die Sorgen des Marktes zu
besänftigen.
Sascha und Stefanie Pohl
Autor Guido Röwekamp
guido_roewekamp@
gothaer.de
F i n a n z e n
Mit beschmierten Schalt-schränken ist es im Bahnhofs-viertel bald vorbei!
Seite 9
Gelungener BenefizabendAlle Jahre wieder: Was als kleines Konzert im Jahre 1993 in einer Schalter-
halle begann, ist mittlerweile aus dem vorweihnachtlichen Musikprogramm
in Münster nicht mehr wegzudenken: der Benefizabend der Sparkasse.
Mitte Dezember war es wieder soweit: Im ausverkauften Großen Haus der
Städtischen Bühnen begeisterte nicht nur die mehrfach ausgezeichnete
A-cappella-Formation „Sonic Suite“ des Münsteraner Ex-Sechszylinders
Tilo Beckmann das Publikum, auch das Freie Musical-Ensemble Münster
sorgte für gute Stimmung. Zwei musikalische Dauer-Gäste des Benefiza-
bends waren auch in der 19. Ausgabe wieder dabei: Uwe Koch am Klavier
und Martin Bierhoff am Schlagzeug. Die Einnahmen von 10.000 Euro sowie
die Saalspende von fast 5.000 Euro wurde an die Verantwortlichen des
Familienhauses am Universitätsklinikum Münster überreicht: Mit dem Geld
wird ein Neubau finanziert, in dem sich das Brücken-Team der Uni-Kliniken
um Angehörige von schwerkranken Kindern und Jugendlichen kümmert.
Markus Schabel (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost) überreichte Monika Schlattmann (Vorsitzende des Familienhauses am Universitätsklinikum Münster) und Dr. Margit Baumann-Köhler (Verantwortliche Oberärztin des Brücken-Teams) (v.l.) die Einnahmen aus dem Kartenverkauf vom Benefizabend.
Thomas Voß gewinnt Großen K+K Preis
Der 53-Jährige Holsteiner Thomas Voß gewann mit dem
Hengst Carinjo den Großen K+K Preis in der Halle Mün-
sterland. Platz zwei ging an Florian Meyer zu Hartum aus
Herford. So richtig glücklich war die drittplatzierte Jana
Wargers aus Greven: Das Jungtalent legte mit Coolio, den
sie erst seit wenigen Wochen unter dem Sattel hat, zwei
tolle Runden in der Halle Münsterland hin. Auch Turnier-
leiter Bernd Schulze Brüning, der den Vorsitz im Reiterver-
band Münster und die Turnierleitung in jüngere Hände ge-
ben wird, war mehr als zufrieden mit dem Turnierverlauf:
„Sein“ K+K Cup hat mit knapp 33.000 Zuschauern eine
Rekordmarke erreicht. Schulze Brüning: „Ich hab ja immer
gesagt – geht nicht, gibt’s nicht. Aber jetzt haben wir wohl
wirklich die Grenze erreicht.“
Mit seinem Hengst „Carinja“ sicherte sich „Vossi“ den Sieg.(Foto: Lafrentz)
Die jüngste Generation der Boxspring-
betten sorgt für ein Luxusambiente, das
sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Dabei
sind die Betten der Manufaktur Schramm
in ihrer handwerklichen und funktionalen
Konsequenz, ihrer natürlichen Flexibili-
tät und ihrem unvergleichlichen Bettklima
wegweisend. Erlebbar wird der exklusive
Schlafkomfort im Schramm-Studio in der
großzügigen Ausstellung des Bettenfachge-
schäftes Schründer an der Weseler Straße
77 in Münster.
„Schlaf ist die wichtigste Regenerations-
quelle für Kopf und Körper, das Kraftwerk
für Kreativität und die Batterie für Lei-
stungsfähigkeit, die sich nächtlich auflädt“,
weiß Geschäftsführer Gerd Schründer.
Das optimale Schlafsystem, das die Betten-
Manufaktur Schramm in handwerklicher
Tradition und Perfektion aus veredelten
Federkernen oder per Hand eingenähten
Taschenfedern fertigt, besteht aus zwei Ele-
menten, die gemeinsam das Dream-Team
des guten Schlafs bilden: Die punktuell rea-
gierende, auf individuelle Maße und Schlaf-
gewohnheiten abgestimmte Obermatratze
bettet den Körper in eine ideale anato-
mische Lage. Die stabile Untermatratze fe-
dert indes jede Bewegung des Schlafenden
sanft und punktuell ab und bildet so die
stützende Basis für optimale Regeneration.
Eine gute Obermatratze schmiegt sich dem
Körper mit möglichst gleichmäßiger Druck-
verteilung auf kleinstem Raum an und ak-
tiviert so den Stoffwechsel. In Kombination
mit der abfedernden Untermatratze ergibt
sich die perfekte Wirkungseinheit.
„Beim Zwei-Matratzen-System kann zwi-
schen den Federn ungehindert Luft zirku-
lieren und die Feuchtigkeit mitnehmen“,
erklärt Geschäftsführer Axel Schramm, der
das Traditionsunternehmen in vierter Gene-
ration führt.
Bei der Suche nach einem neuen Boxspring-
bett haben die Kunden die Wahl sowohl
zwischen Modellen in Polsteroptik als auch
Massivholzlösungen. Ganz nach Geschmack
kann eine Vielfalt an ausdrucksvollen Far-
ben und Formen kombiniert werden. Alle
Stoffe sind abnehmbar und dadurch leicht
zu reinigen. Für zusätzlichen Top-Komfort
sorgt eine optionale Motorisierung. Dort
steuert die Fernbedienung auf Knopfdruck
einzeln Höhe und Neigung sowie Kopf-, Rü-
cken-, Ober- und Unterschenkelteil. Bei der
Auswahl des Traumbettes steht das Kompe-
tenzteam um Gerd Schründer und Christia-
ne Winterhoff beratend zur Seite.
Seite 10 | Anzeige
Sonntag ist Schautag Eine gute Gelegenheit – auch für Berufstätige – die großzügige Ausstellung im Bettenhaus
Schründer an der Weseler Straße 77 in Münster zu entdecken, bietet der Schautag am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Dann allerdings ohne Beratung und
Verkauf. Gerne informiert das Team um Gerd Schründer im Rahmen der Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis
18 Uhr. Beratungsgespräche können unter Tel. 0251 - 7132613 vereinbart werden.
Boxspringbetten vereinen anmutige Eleganz mit einzigartigem Schlafkomfort. Die jüngste Generation der Boxspringbetten garantiert ein Luxusambiente, das sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Fotos: Schramm
„Meine Nacht hat 5 Sterne“Schramm: Exk lus iver Sch la fkomfor t
Das Zwei-Matratzen-System überzeugt mit einmaligem Wohlfühlfaktor,
besonderer Ästhetik und exklusivem Schlafkomfort
Gerd Schründer und Christiane Winterhoff freuen sich auf ihre Gäste.
Bettenhaus Schründer
Weseler Straße 77 | 48151 Münster
Telefon: 0251 - 7 13 26 13
E-Mail: [email protected]
www.schruender.deinfo
M e r c k F i n c k & c o , P r i v a t b a n k i e r s
J o h a n n i t e r s t r . 1 | 4 8 1 4 5 M ü n s t e r | t e l e F o n ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 0 | F a x ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 4 4
Lange erwartet, von vielen ersehnt:
SC Preußen Fan-Shop wurde eröffnet!Im Dezember wurde er
feierlich im Souterrain
des Geschäftsstellen-
gebäudes am Fiffi-Ger-
ritzen-Weg 1 eröffnet:
Der Fan-Shop des SC
Preußen 06 e.V. In seiner
Eröffnungsrede sprach
Carsten Gockel allen
Mitwirkenden seinen
Dank aus und freute sich
über die gelungene Arbeit des Architekten Erich Varnhagen (plan.werk ar-
chitekten). Im Shop gibt es Fanartikel für jeden Geschmack: Bekleidung wie
Trikots, T-Shirts und Caps für ein waschechtes Fan-Outfit, Wohnaccessoires,
u.a. einen Preußenbriefkasten, Outdoorfahnen, signierte Poster und etliche
Dekorationsartikel mit dem SC Preußen Logo. Auch exklusiver, handgefer-
tigter SCP Schmuck für Sie und Ihn von der Goldschmiedemeisterin Kristin
Garritzmann (Kronjuwelchen) ist dort erhältlich. Carsten Gockel verriet uns,
dass er die Fahrradklingel mit dem Adler am originellsten findet: „Die gehört
zu einer Stadt wie Münster einfach dazu!“
www.scpreussen-muenster.de/fanshop
Liebesschlösser erobern den AaseeEs war nur eine Frage der Zeit, wann das Ritual des
„auf ewig“ verschlossenen Liebesbeweises in Münster
ankommen würde: Jetzt haben sich bereits rund zwei
Dutzend Paare an der kleinen Brücke vor dem Natur-
schutzgebiet des Aasees verewigt, vereinzelt auch an
der neuen, schwimmenden Brücke. Die Schlösser sind
verziert mit eingravierten oder aufgemalten Namen,
manchmal auch nur mit den Initialen. Mit dieser roman-
tischen Geste haben sich Münsteraner Paare ewige Lie-
be geschworen und einen Trend in die Stadt gebracht,
der von Südeuropa aus mittlerweile die ganze Welt ero-
bert – angeblich sogar bis zur Großen Mauer in China.
Seinen Ursprung soll er in Italien haben. Dort wurden
einst die Schlösser der Schul-Spinde von Absolventen
einer Akademie an Laternen der Milvischen Brücke am
Tiber in Rom gekettet.
Seite 11
M e r c k F i n c k & c o , P r i v a t b a n k i e r s
J o h a n n i t e r s t r . 1 | 4 8 1 4 5 M ü n s t e r | t e l e F o n ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 0 | F a x ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 4 4
Die Betreuung durch Privatbanken ist ein hochexklusives Geschäft. Dabei sollte man doch meinen, alle Vermögenden wollen, dass gut auf ihr Geld aufgepasst wird. Wo liegen denn da die Feinheiten in der Beratung?
Die wichtigste entscheidung muss jeder anleger selbst treffen: soll das vermögen möglichst schnell wachsen – auch wenn ich damit ein erhöhtes verlustrisiko in kauf nehme? oder soll es langfristig verlässlich erhalten bleiben? in der vergangenheit ha-ben zahlreiche banken den renditewunsch der anlegern überschätzt und ihnen riskan-te anlagen „verkauft“. hohe rendite und „sicheres“ investieren schließen sich fak-tisch aus. Daher analysieren wir im vorfeld sehr genau das individuelle sicherheitsbe-dürfnis und die persönliche risikoneigung unserer kunden. rendite und risiko stehen in dem verhältnis, das am besten zu un-
seren kunden passt. langfristig sind aber die meisten unserer anleger konservativ ausgerichtet.
Ist man denn nicht gerade dann auf der siche-ren Seite, wenn man sich jetzt für Liquidität entscheidet?
Man kann sich natürlich für ein tages-geld entscheiden und damit inflationsbe-reinigt Geld verlieren. Für uns bedeutet sicherheit: Unterm strich bleibt das kapi-tal erhalten. über die langfristige Wertent-wicklung eines Depots entscheiden zwar auch Wirtschaftstrends, aber mehr noch das können eines beraters.
Welche Vorteile bringt das? Man möchte ja nicht jede Woche vom Berater angerufen wer-den und sein Portfolio umschichten…
Ganz genau. Gerade in wechselhaften Zeiten empfiehlt sich eine Vermögensver-
waltung: innerhalb des gemeinsam bespro-chenen rahmens kann ein betreuer auch entscheidungen im sinne des kunden treffen, wenn dieser im Urlaub ist. Dabei stützt er sich auf das expertenwissen von analysten.
Das Rundum-sorglos-Paket also?
ich würde das nicht so salopp ausdrü-cken. Jeder kunde kann entscheiden, wie oft er informiert werden möchte. Denn persönliche nähe ist unseren kunden be-sonders wichtig. viele anleger haben einen langfristigen anlagehorizont. ein Jahr wie 2008 schmerzt einen dann zwar, lässt sich aber durch aktives handeln wieder aus-gleichen: Gerade in solchen Zeiten werden mehr transaktionen durchgeführt als sonst. Durch die Wahl aus verschiedenen vergü-tungsmodellen findet sich auch hier jeder anleger wieder.
Professionell anlegen trotz staatsschulden
Manfred Wermers, Leiter der Niederlassung
Merck Finck & Co, Münster
Anzeige | Seite 12
Mit Sicherheit gut beraten!Kaum ein Feld ist so umfangreich wie das der Krankenversicherung. Der Markt ist voll mit Produkten, deren Inhalte
nicht immer relevant sind. Und genau deshalb kommt es hier auf eine ausführliche, individuelle, persönliche, vertrau-
ensvolle und bedarfsgerechte Beratung an. Die MeVitus GmbH aus Münster hat sich genau diese kompetente Beratung
mit Schwerpunkt Krankenversicherung auf die Fahnen geschrieben.
Individuelle SicherheitskonzepteJeder Mensch ist anders – und somit auch der Bedarf und der
Anspruch an sein persönliches Krankenversicherungs- und Sicher-
heitspaket. Was der eine möchte, muss noch längst nicht das Rich-
tige für den anderen sein. Deshalb ist das Leistungsspektrum der
unabhängigen MeVitus GmbH besonders umfangreich. Es umfasst
insbesondere die Private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit,
Dread Disease, Private Altersvorsorge und Betriebliche Altersvor-
sorge für Privatpersonen, Familien und Unternehmer. Dabei setzt
MeVitus auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Krankenver-
sicherungen, was für die Kunden höchste Kompetenz und schnelle
Erfolge bedeutet. Ein echter Mehrwert: MeVitus lässt seine Kunden
durch das Dickicht in Versicherungsfragen blicken und schärft den
Fokus für das Wesentliche, nämlich für die individuellen Bedürf-
nisse. Die Beratung wird besonders großgeschrieben, ebenso die
Offenheit, Ehrlichkeit und die Transparenz im Umgang mit Informa-
tionen. „Dabei zählt die unkomplizierte, unbürokratische Abwick-
lung ebenso zu unseren Stärken wie Motivation und Zuverlässig-
keit“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Siegmund Panitz. Und weiter:
„Unsere Dienstleistungen sind selbstverständlich von der Beratung
(auch vor Ort) über die Antragsvermittlung bis hin zu laufenden
Informationen über Ihre Versicherung völlig kostenfrei. Wir können
auch im Lebens- und Sachversicherungsbereich weiterhelfen.“
LeistungsspektrumPrivate Krankenversicherung: Die Private Krankenversicherung
besteht aus über 870 Einzelkriterien und lässt sich schon deshalb
nicht über den Beitrag vergleichen. Die Auswahl, was zu versichern
ist und was nicht, können Menschen dann treffen, wenn sie aus-
führlich informiert wurden, was es am Markt zur Auswahl gibt und
was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird.
Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft sichert Einkommen und damit
die Lebensplanung. So wie der Motor das Auto antreibt, so ist die
Arbeitskraft, besser deren Erhalt, unverzichtbar für ein planbares
Leben. Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten können nur dann be-
rücksichtigt werden, wenn das regelmäßige Einkommen gesichert
ist. Der Markt ist voll von Produkten, die mit Eigenschaften werben,
die eher sekundär sind.
Dread Disease: Die Dread Disease dient zur Absicherung bei
schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Besonders wichtig sind die Definition der Erkrankungen und die
damit verbundene Nachweisbarkeit als Grundlage der Leistungs-
pflicht. Hier ist der Berater in der Regel mehr als überfordert, der
Fachmann aber besonders gefragt.
Private Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus,
wenn man seinen bisherigen Lebensstandard beibehalten möchte.
MeVitus bietet verschiedene Lösungen zur Privaten Altersvorsorge
und berät, welche Versicherung den höchsten Sicherheitsstandard
bietet.
Betriebliche Altersvorsorge: Um sich nicht nur auf die gesetzli-
che Rente verlassen zu müssen, sollte man diese sowohl durch pri-
vate als auch durch eine betriebliche Altersversorgung ergänzen.
Ein Arbeitnehmer hat ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Entgelt-
umwandlung, das genutzt werden sollte.
MeV i tus GmbH | Hanses t raße 51 | 48165 Münste r | Te le fon 02501/ 59 40 10
www.mevitus.de
Aktuell Das Neueste aus der Region
Alle Jahre wiederText Barbara Rottwinkel-Kröber, Fotos Münster View/Tronquet
Schon zum achten Mal trafen sich Mitte Januar die Ge-
schäftsfrauen des Münsterlandes zum W.I.B.-Women in
Business Dinner. Neben dem gemeinsamen Essen stand
dort der Festvortrag von Magdalena Münstermann, ihres
Zeichens frisch gekürte Preisträgerin des NRW Wirtschafts-
preises, im Mittelpunkt. Sie sprach stellvertretend für die
erkrankte Festrednerin Anja Krusel. Münstermann stellte
in ihrem Vortrag das sogenannte „Telgter Modell“ vor, bei
dem Jugendliche schon frühzeitig für den Betrieb begeis-
tert werden. Interessiert hörten die knapp zweihundert Ge-
schäftsfrauen zu und genossen den gemeinsamen Abend
mit einem hervorragenden Menü vom Café Grotemeyer.
Gräfin Alice von Schwerin und Annelore Brüggemann
Eva-Maria Mevenkamp, Jeanette Wüller, Gabriele Ostermeier und Dr. Ritta Coenen
Petra Pfaffinger und Renate Bratz-Nigmann
Oberbürgermeister Markus Lewe im Gespräch mit Unternehmerinnen
Seite 13
Gerda Schlötke, Jutta Gödeke-Niedt, Katja Dreps und Margot Rittmeier
Karin Reismann und Magda-lena Münstermann
Bianka Ganser, Gabriele Kahlert-Dunkel, Dr. Agnes Klein
Porsche Zentrum Vorweihnachtliches Get Together
Die Premiere des neuen Porsche 911 stand Anfang Dezember an – und alle Fans des sport-
lichen Flitzers kamen ins Porsche Zentrum in Münsters Süden. Begleitet von kulinarischen
Köstlichkeiten aus Carmelo Caputos Küche, Livemusik und einem abwechslungsreichen
Rahmenprogramm, nutzten die Gäste die Einladung, um das neue Auto zu inspizieren. PZ-
Geschäftsführer Dr. Stefan Mühlenkamp freute sich über den regen Zuspruch, der weit über
die Grenzen Münsters reichte. Text und Fotos Barbara Rottwinkel-Kröber
Mit dabei: Das Team der Parfümerie Meyer zur Heyde, rechts die Inhaberin Dr. Ulrike Meyer zur Heyde
Selbst die jüngsten Porschefans waren begeistert
v.l.n.r.: Anja und Christian Ahlert zusammen mit Dr. Martin Funcke und Julia Ruhs
v.l.n.r.: Markus Zöller, Ehepaar Suzanne und Anno Lederer, Tatjana Zöller mit Vater sowie die Eheleute Daniela und Malte Flieger
Ehepaar Schollmeyerv.l.n.r.: Michael Kleist und Andrea Saabe, Günter Sommer (rechts) mit Sohn
Porscheenthusiasten beim Fach-simpeln
PZ-Geschäftsführer Stefan Mühlenkamp (rechts) freute sich mit Michael Martin-Boes und Cornelia Kipp de Martin über die zahlreichen Gäste
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 14
Anzeige | Seite 15
Seite 16 | Anzeige
Mit Althoff in die ModerneDas alteingesessene Münsteraner Möbelhaus Althoff existiert bereits seit über 90 Jahren, doch auf der Tradition ruht
sich hier niemand aus. Das Motto des Familienunternehmens: Anspruchsvolle Möbel für moderne Wohnkultur. Jetzt hat
Inhaber Olaf Althoff sein Geschäft mit einem einzigartigen Konzept umgestaltet und frisch neu eröffnet.
Text Jana Schulte, Fotos Althoff
Mehr als ein „einfaches“ MöbelhausSchöne Möbel sind das eine – eine perfekte Präsentation das an-
dere! Olaf Althoff möchte beides, und hat
deswegen in den letzten Wochen seine
Ausstellung grundlegend verändert und
erweitert. „Wir haben neue Hersteller
aufgenommen, etwa Girsberger mit sei-
nen Massivholztischen“, betont der Un-
ternehmer. Auch die Wände, Böden und
Decken wurden aufwändig neu und mo-
dern gestaltet. „Wir haben Wohnräume
geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch vorfinden können“,
erklärt er sein Konzept. Dass dabei nur die exklusivsten Materialien
zum Einsatz gekommen sind, versteht sich für den passionierten
Einrichter von selbst. Seit 2010 gehört das Münsteraner Möbel-
haus außerdem zu Gruppe Einz, ein exklusiver Zusammenschluss
von High-Class-Einrichtern Deutschlands. Um seine Kunden in
sämtlichen Fragen der Raumgestaltung bestmöglich betreuen zu
können, arbeitet Althoff nicht nur mit hauseigenen Innenarchi-
tekten, sondern auch dem Raumausstatter Raum&Design, Ulrich
Langkamp, zusammen, der sogar einen Teil der Ausstellungsfläche
für seine Deko-Stoffe und Beschattungslösungen für sich nutzt.
Ganz nach dem Motto: Bei Althoff be-
kommt man alles unter einem Dach! Das
Team hilft dabei, die optimale Einrichtung
für die eigenen vier Wände zu finden.
Auf eine ausführliche Beratung folgt die
Planung, auf die Planung schließlich die
wunschgemäße Realisierung. Dazu gehö-
ren Maßanfertigungen in der Schreinerei
ebenso wie Modernisierungen in der eige-
nen Polsterei und natürlich der Liefer- und Montageservice durch
eigene Monteure.
Ein Plus an TechnikZusätzlich wird die Zusammenarbeit mit dem Radio- und Fern-
sehtechniker Radio Television Leufkes intensiviert und ab sofort
eine noch größere Auswahl angeboten. „In der heutigen Zeit ist es
wichtig, dass die Möbel an die elektronischen Begebenheiten, wie
Fernseher oder eine Surround-Anlage, angepasst werden“, erklärt
v.l.n.r.: Renate Post, Innenarchitektin, Thomas Leufkes, Geschäftsführer, Michael Nubbemeyer, Radio- und Fernsehtechniker, Margret Damberg-Mevenkamp, Raumausstatterin, Olaf
Althoff, Geschäftsführer, Michael Warnke, Monteur, Winfried Tecklenborg, Schreiner, Karin Schubert, Einrichtungsfachberaterin, Ingrid Langkamp, Bürokauffrau, Ulrich Langkamp,
Geschäftsführer, und Sabine Steffko, Raumausstatterin
„Wir haben Wohnräume geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch
vorfinden können.“
Anzeige | Seite 17
Althoff. Ob der auf Knopfdruck
herausfahrbare Flatscreen im
Sideboard oder ganze Heimki-
nolösungen im eigenen Wohn-
zimmer: Für jedes Problem gibt
es eine Lösung, und Möbel las-
sen sich durch die richtige Pla-
nung harmonisch mit HiFi kom-
binieren.
Kundenbetreuung in den eigenen vier WändenDurch die Kombination aus Planung, qualitativer
Möbelauswahl, Technik und Betreuung wird im
Hause Althoff anspruchsvoller Stil mit moder-
nen Standards kombiniert. Zusätzlich bietet das
Möbelfachgeschäft noch einen weiteren Service
an: Auf der Homepage werden die jeweils ak-
tuellen Ausstellungsstücke zum reduzierten Preis angeboten. Das
sorgt nicht nur für eine ständige Rotation in der Ausstellung; Kun-
den können sich so auch frühzeitig Neuheiten reservieren lassen.
Hochwertig & komfortabelAuf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage
wird weiterhin eine große Vielfalt geboten. Auf hochwertige Materialien
und viel Komfort braucht der Kunde dabei natürlich nicht zu verzichten.
Ob die klaren Linien der interlübke Möbel oder die funktionale Zeit-
losigkeit, wie Möbel von COR sie bieten: Die Auswahl bleibt groß und
dem persönlichen Geschmack sind (fast) keine Grenzen gesetzt!
Familienunternehmen seit über 90 JahrenSeit 1919 verkaufen Althoffs
qualitativ hochwertige Möbel für
den Schlaf-, Wohn- und Essbe-
reich. Das Familienunterneh-
men wurde von Gustav Althoff
gegründet und wird heute in
vierter Generation von Olaf
Althoff geführt. „Einrichten
war schon immer unsere Passion“, so der Familienunternehmer.
Mit den neuen Partnern und dem vollstän-
dig kundenorientierten Konzept werden am
4. Februar die Umbauarbeiten beendet und mit
einem Sektempfang die Neueröffnung gefeiert.
Am 5. Februar, von 13 bis 17 Uhr, ist schließlich
Tag der offenen Tür.
Althoff Wohnkultur
Verspoel 7-9 / Windthorststraße 35 | 48143 Münster
Telefon: 0251 - 48475-0
www.moebel-althoff.de
info
Auf 1.000 qm Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage präsentiert Olaf Althoff hochwertige Möbel.
Dank der exklusiven Auswahl, die Althoff Wohnkultur bietet, sind individuelle Einrichtungs- und Hifi-Lösungen hier selbstverständlich. Links: Programm „Alea“ von Kettnacker; rechts: Programm „Jalis“ von COR.
„Einrichten war schon immer unsere Passion.“
Szene Portrait | Seite 18
Martina Sieger: Mode und ganz viel LebensfreudeMartina Sieger ist das, was man eine Power-Mama nennt. Sie hat drei Kinder, ist Gründerin von „Rosa Princess“ und
engagiert sich für soziale Projekte. Wir haben sie besucht – in ihrer Jugendstilvilla in Münster.
Text Sonja Kuhmann-Junge, Fotos Nicole Frohne
Jugendstilvilla mit AmbienteWillkommen bei Familie Sieger, wo jeder Tag ein besonderer Tag
ist! Houston, der Familienhund, begrüßt uns zusammen mit seiner
Besitzerin Martina Sieger an der Tür der Jugendstilvilla freundlich
und zeigt uns seinen Platz vor dem großen Kamin direkt im Ein-
gangsportal. Nach und nach, während wir uns bei einem Tee in dem
schönen, stilvollen Ambiente gemütlich unterhalten, trudeln drei
quirlige Mädchen ein. Martina Sieger lacht: „Ich versuche
die Mittagszeit irgendwie zusammen zu fassen, aber die
Kleine ist noch in der Grundschule, die beiden Großen
auf den weiterführenden Schulen. Aber der Nachmittag
gehört uns und unserem gemeinschaftlichen Hobby, den
Pferden.“
Exklusiv und detailverliebtMartina Sieger ist nicht nur eine vielbeschäftigte Mama, sondern
auch Gründerin von „Rosa Princess“, einer erfolgreichen Marke für
exklusive, detailverliebte Mode und Accessoires. 2005 gründete
die damalige Hausfrau und Mutter zusammen mit ihrer Freundin,
Mirja Rohmann, die Firma. „Rosa Princess“ ist rein zufällig ent-
standen“, erzählt Martina Sieger. Inspiriert wurde sie auf den vielen
Trend- und Modemessen, die sie zusammen mit ihrem Mann, Chri-
stian Sieger, besuchte. Immer wieder brachte sie schöne und ein-
zigartige Sachen mit in ihre Heimatstadt. Die Münsteraner Frauen
waren begeistert und wollten diese gerne erwerben: Siehe da – die
Idee zu „Rosa Princess“ war geboren!
So ein Prinzessinnen-Leben!Auch durch die große Unterstützung ihres Mannes Christian und
ihres Schwagers, Michael Sieger (beide Sieger Design), aus dessen
Feder das Logo entstand, wurde „Rosa Princess“ zu dem, was es
heute ist. Zunächst verkaufte Martina Sieger ihre Mode auf Events,
die bis vor wenigen Jahren zweimal im Jahr auf Schloss Harkotten
stattfanden. Hier befindet sich der Agentursitz von Sieger Design.
„Rosa Princess ist rein zufällig
entstanden“
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In Gold gerahmt: Die Spitzenschuhe der drei Töchter.
Szene Portrait | Seite 20
Gerade diesem Schloss ist der
Name „Rosa Princess“ zu ver-
danken: „Ich fuhr nach einem an-
strengenden Tag auf das Schloss
zu. Da kam mir der Gedanke: So
ist ein Prinzessinnen-Leben!“, er-
innert sich Martina Sieger. Hinzu
kam, dass die Farbe Rosa durch
die drei hier lebenden Mädchen
die vorherrschende Farbe in der
Familie war. Rosa wirkt außerdem
bekanntlich positiv und lebensbe-
jahend, so dass der Firmenname zu „Rosa Princess“ wurde.
Nichts als schöne Dinge Mittlerweile kann man ihr Geschäft im Kreuzviertel im Souterrain
des Wohnhauses Sieger besuchen. Ein Besuch lohnt sich wirklich,
da man nicht nur tolle Mode anschauen, sondern auch einen Tee
mit Martina Sieger trinken kann. Ganz ohne Kaufzwang ergeben
sich dabei interessante Gespräche. Die Kundin soll sich nicht nur
mit schönen Dingen umgeben, sondern auch über schöne Dinge
sprechen können. Auch die sonst übliche Floskel „Wie geht es
Dir?“ wird von Martina Sieger im wahrsten Sinne ernst genommen.
Vielleicht ist Rosa Princess auch eine Begegnungsstätte der beson-
deren Art? Zitat einer Kundin: „Das ist einfach ein Stück Lebens-
freude!“ Hier wird nur das verkauft, was den beiden Inhaberinnen
auch persönlich gefällt und am Herzen liegt.
Der Reitstall als RückzugsortAls hätte Martina Sieger nicht schon genug um die Ohren, en-
gagiert sich die gebürtige Münsteranerin noch ehrenamtlich für
ihre Organisation Qualifighting e.V., die sie mit ins Leben gerufen
hat. Außerdem ist sie Präsidentin des Inner Wheel Clubs Münster
Aasee. Fragt man Martina Sieger, wie sie das alles unter einen
Hut bekommt, antwortet sie mit strahlenden Augen: „Das Reiten
ist mein absoluter Ausgleich, bei
dem ich wieder Kräfte sammle
und kreative Gedanken fasse.“
Dann erzählt sie, dass ihre drei
Mädchen auch reiten: „Ich sehe
es als ein Geschenk an, dass
ich ein Hobby habe, das ich mit
meinen Kindern teilen kann.“ Wie
wichtig sie die Reiterei auch für
die Erziehung findet, erzählt sie
dann weiter: „Die Kinder lernen
Verantwortung zu übernehmen,
diszipliniert Sport zu treiben, sind häufig in der Natur und lernen
in der Mannschaft, Mitglied in einem Team zu sein. Diese Werte
mitzugeben, auch wenn eines der Kinder mal einen Misserfolg bei
Turnieren zu verzeichnen hat, bedeutet für mich, die Kinder für das
Leben stark zu machen.“ Auch wenn das natürlich nicht ganz ohne
Durststrecken verlaufen kann. „Ich sage oft: Das Leben ist kein Po-
nyhof“, erzählt Martina Sieger mit einem Lächeln und erinnert sich
daran, dass ihre 13-jährige Tochter ihr letztes Jahr zum Geburtstag
ein kleines Sprüche-Buch mit genau diesem Titel schenkte. „Ich
dachte mir, okay, es ist also angekommen!“ Auch in der Reiterei
hat die Familie sowohl traurige als auch sehr schöne Erfahrungen
gemacht. „Vergangenen Sommer haben wir unser erstes Fohlen
bekommen, Carlo heißt das neue Familienmitglied. Wir waren alle
so aufgeregt, als würde ein Geschwisterchen kommen.“
Jeder Tag ist andersWenn man Martina Sieger so erlebt, wird einem sehr schnell klar,
wie gut organisiert ein Tag bei ihr abläuft. Am frühen Morgen
managt sie das gemeinschaftliche Frühstück – das ist die Basis
–, bevor alle Familienmitglieder auf den Weg gebracht werden.
Dann geht es raus auf die Promenade mit Houston, dem Golden
Retriever der Familie. Anschließend ist es für sie sehr wichtig, mit
dem täglichen Training, wie Pilates und Yoga, zu beginnen. Das gibt
Seite 21
ihr die nötige Energie für die anstehenden Aufgaben des Tages.
Dieser kann sehr unterschiedlich aussehen: Von Besprechungen
mit „Rosa Princess“-Partnerin Mirja Rohmann über Vorbereitungen
neuer Kollektionen, Wareneingangskontrolle oder Entwicklung von
Marketingstrategien bis hin zu Treffen mit externen Businesspart-
nern ist alles möglich.
Reisen zur InspirationEine große Inspirationsquelle sind eindeutig die vielen Reisen rund
um den Globus. Auch die zahlreichen Einrichtungsdetails im Hau-
se Sieger zeigen die Einflüsse aus den verschiedensten Ländern,
wie Frankreich, Marokko oder den USA. Dank Handy und Internet
ist Martina Sieger jederzeit erreichbar, so dass eine Kundin gerne
anrufen kann, um auch einen ungewöhnlichen Termin zu verein-
baren. Mit ihrem Mann bespricht sie sich sogar mehrfach täglich
über Handy: „Das hat sich einfach über die Jahre durch die Rei-
setätigkeit meines Mannes so ergeben. Es kommt sogar vor, dass
wir uns bis zu zwanzig Mal am Tag anrufen. So können wir unsere
Gespräche trotz räumlicher Trennung immer aufrechterhalten.“ Um
sich beim Arbeiten auch wirklich wohl zu fühlen, dekoriert Martina
Sieger alle Räume mit vielen Blumen: „Ohne Blumen kann die Seele
nicht glücklich sein“, ist sich die Powerfrau sicher. Und meistens
haben sie die Farbe Rosa …
Inner WheelInner Wheel ist eine der größten internationalen Frauen-Ver-
einigungen. Soziales Engagement ist Verpflichtung. Im Mittel-
punkt steht das persönliche Einbringen in die verschiedensten
Bereiche wie etwa das Projekt „Momentmal“. Dies bedeutet
Zeit zu spenden für gemeinsame Zoo-, Theater-, Kino- oder
Museumsbesuche mit Patienten, die mit einer Essstörung in
der Münsteraner Uniklinik stationär behandelt werden. Ein
Projekt liegt der dreifachen Mutter besonders am Herzen: Das
MCRC-Addis-Projekt in Äthiopien. Hier wird Kindern und El-
tern durch medizinische Hilfe, Essensgabe und Schulbildung
geholfen. www.iwc-muenster-aasee.de
Qualifighting e.V.Die Organisation nimmt sich benachteiligter Kinder und Ju-
gendlicher aus Münster an, um mit ihnen durch gezielte Förde-
rung selbstständig einen Lebensentwurf zu entwickeln und ihn
auch umzusetzen mit Hilfe von sportlicher Aktivität. Die Konse-
quenz, Kontinuität und Disziplin, die den Sportlern abverlangt
wird, lässt sich auch auf die Einstellung zum Lernen übertragen.
Wenn Kinder und Jugendliche im Projekt Verlässlichkeit erle-
ben und erlernen, dass sie ernst genommen werden, und ein
ausgeglichenes Verhältnis von Rechten und Pflichten erfahren,
dann motiviert sie dies, und sie können die angebotene Unter-
stützung auch wirklich annehmen und etwas daraus machen.
www.facebook.com/pages/Qualifighting-eV
Szene Portrait | Seite 22
Foto: Matthias Ahlke
Theater Titanick: Spektakel mit den Elementen
Foto: Sven Döring
Seite 23
Wind, Wasser & FeuerÜberall an den Wänden hängen Poster
und Ankündigungen von internationalen
Festivals, ergänzt mit Fotoaufnahmen und
Presseartikeln aus aller Welt. Herzlich be-
grüßen mich Clair Howells und Uwe Köh-
ler zum Interviewtermin in ihrem Büro in
Münster. Uwe Köhler ist künstlerischerer
Leiter und gehört mit seiner Frau Clair
Howells und vier weiteren Personen aus
Münster und Leipzig zum Konzeptteam
von Theater Titanick. Das ist sie also, die Keimzelle, die Komman-
dozentrale der mehrfach international prämierten Theatergruppe.
Mittendrin: Das Buch zum 20-jährigen Jubiläum, das letztes Jahr
im Coppenrath Verlag erschienen ist und einen Querschnitt der Auf-
führungen aus zwei Jahrzehnten mit über drei Millionen Besuchern
zeigt. Theater Titanick – das sind große Open-Air-Spektakel mit den
Urelementen Wind (wer je bei einer Aufführung neben der Windma-
schine saß, weiß, was ich meine), Wasser (Setzen Sie sich nie in
die erste Reihe!) und Feuer (die Techniker sind ebenso berühmt für
leisen Funkenregen wie für laute Explosionen). „Eine Aufführung von
Theater Titanick“, so Manfred Beilharz, Intendant des hessischen
Staatstheaters Wiesbaden, „ist ein Ge-
samtkunstwerk, bei dem die Elemente
des Bildnerischen, des Materials, der
Optik, des Lichts, die Elemente Feuer
und Wasser eine genauso wichtige Rol-
le spielen wie die sensationelle Musik,
die Schauspielerei, die Choreografie, die
Pantomime, der Tanz und die Sprache.
Was soll ich anderes sagen: ein hinrei-
ßendes Gesamtkunstwerk eben.“
Inspiration im TretbootKennengelernt haben sich die gebürtige Australierin Clair Howells
und der Münsteraner Uwe Köhler in Paris beim Schauspielstudium
an der Philippe-Gaulier-Schauspielschule. Nach einem anschlie-
ßenden Studium in Rom kehrten sie als Theaterleute in seine Hei-
matstadt zurück. 1989 forderte die Stadt Münster die freien Thea-
tergruppen auf, Konzepte für Theaterstücke anlässlich des Festivals
„Stadtklang“ zu entwickeln. Sie sollten während der Festspieltage an
besonderen Orten in Münster aufgeführt werden. Uwe Köhler reser-
vierte sich daraufhin sofort einen seiner Lieblingsplätze: den Aasee.
Im gemieteten Tretboot ließ er sich gemeinsam mit seinem Freund
Clair Howells und Uwe Köhler gehören zum Konzeptteam.Foto: Sabine Helmsing-Thiel
„Ein Bilderbuch, das sich immer wieder neu entfaltet, heiliges Theater mit Bildern, die einem Gemälde über das
Jüngste Gericht ähneln“ – mit diesen flammenden Worten beschreibt der italienische Theaterautor und Literatur-
Nobelpreisträgers Dario Fo eine echte Münsteraner Institution: das Theater Titanick! Und ergänzt: „Beim Zuschauen
kommt man aus dem Staunen nicht heraus.“ Doch wer sind die handelnden Personen? Was macht das Theater Titanick
so besonders? Schauen wir hinter den Vorhang!
Text Sabine Helmsing-Thiel, Fotos siehe Auszeichnung
Szene Portrait | Seite 24
und späteren Titanick-Gründungsmitglied, dem Schauspieler Stony
Assmann, inspirieren, welches Thema sich für ein Theaterstück am
und auf dem Aasee anbietet. Das anschließende Brainstorming mit
Clair, die wegen ihrer Schwan-
gerschaft doch lieber an Land
blieb, brachte das Resultat und
wurde der rote Faden bis heute:
Es sollte eine Geschichte über
den Untergang der Titanic wer-
den, über den sich auch in den
späteren Stücken immer wiederholenden Kreislauf von Geburt, Le-
ben und Tod. Dieses Konzept begeisterte die Stadt Münster: Sie
förderte das Stück und legte damit den Grundstein für die Entste-
hung der Theatergruppe Titanick. Dank einem Kulturaustausch, der
damals zwischen Münster und Leipzig bestand, lernten die drei die
freie Gruppe „Theater aus dem Hut“ kennen, die die Mannschaft
komplett machte. Gemeinsam entwickelten sie das Stück „Titanic“
weiter und probten die ersten Szenen auf dem westfälischen Was-
serschloss Haus Stapel in Havixbeck. Die Sonntagsspaziergänger
staunten nicht schlecht über die schrillen Aktionen in der Schloss-
Gräfte. Die Premiere wurde dann im Rahmen von „Stadtklang“ am
4. August 1990 am Aasee gefeiert. Nach Überarbeitungen in den
Folgejahren erhielt das Stück 1994 den ersten Preis des Theater-
Festivals in Belgrad. Dies war der Anfang des Siegeszuges durch
die ganze Welt: Titanic wurde in vielen Ländern aufgeführt, sogar
vor dem Opernhaus in Sydney.
100 Jahre UntergangUnd nun, über 20 Jahre später, kommt der Ritterschlag: Zum 100.
Gedenktag des Untergangs des legendären Passagierdampfers
„Titanic“ soll das Stück an dem Ort aufgeführt werden, an dem
das Schiff gebaut wurde: in der Werft von Harland & Wolff Ltd.
im irischen Belfast, damals eine der bedeutendsten Schiffswerften
Europas. In genau der Nacht, in der es untergegangen ist und über
1.500 Passagiere mit in den Tod riss. Ein sicher sensibles Thema
– da ist es gut, zu wissen, dass Cliff Ismay, Neffe des ehemaligen
Direktors der Titanic-Reederei White Star Line, Bruce Ismay, das
Stück bereits gesehen hat und davon begeistert war! Sicher wird
er auch unter den Zuschauern sein, wenn Titanick die Ehre haben
wird, das Stück am 15. April 2012 anlässlich des Höhepunktes der
Feierlichkeiten aufzuführen.
Krieg & Frieden: Troja & PaxMit dem Erfolg am Aasee ließen die Folgeaufträge nicht lange auf
sich warten: Das Kriegsszenario „Troja“ wurde ebenfalls nahe am
Aasee aufgeführt, auf der Wiese neben dem Wewerka-Pavillon. Es
setzte sich mit den aktuellen Kriegszuständen in Serbien und Kro-
atien auseinander. Nach dem Thema Krieg kam dann 1998 der
Frieden: die Jubiläumsfeier zu „350 Jahre westfälischer Friede.“
Münster und Osnabrück wollten die Feierlichkeiten mit einem
großen Kulturereignis krönen. Bereits zwei Jahre zuvor war The-
ater Titanick aufgefordert, hierzu ein Konzept zu entwickeln. Mit
dem Stück PAX übertrumpften sie sich wieder einmal selbst: Sie
schlugen eine Parade durch die Münsteraner Innenstadt vor, um
auf diese Weise möglichst vielen Münsteranern die Möglichkeit zu
geben, an der Darbietung teilzunehmen. Vom Kulturamt gab es be-
geistert grünes Licht, diese Idee
umzusetzen. Erstmals wurde die
Stadt selbst zur Bühne, sollte
das Iduna-Hochhaus ebenso
bespielt werden wie die Ein-
kaufsstraßen und der Domplatz.
Die Giebel des Prinzipalmarkts
waren farbig illuminiert, der Lambertikirchturm „brannte“ und Sol-
daten marschierten auf dem Prinzipalmarkt. Das sind die für Tita-
nick typischen, großartigen Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Auch
ohne Werbung sahen das Stück bereits bei der Generalprobe 3.000
Menschen. Am ersten Tag der Aufführung waren es dann 15.000,
am zweiten Tag 20.000 Besucher. Dem standen 200 Aktive gegen-
über: das Theater-Ensemble, 35 Sänger, 20 Helfer und – als Premi-
ere – 90 Amateure. Gewöhnliche Münsteraner vom Studenten über
den Handwerker bis hin zum Kaufmann. Eine besondere Erfahrung,
wie auch Thomas Kuhnert vom Titanick-Team Leipzig weiß: „Visu-
elles Theater in großen Räumen verlangt eine Ausstrahlung und
körperliche Präsenz, die über das hinausgeht, was im Guckkasten-
theater oder Film erwartet wird.“ Die Idee ging auf: Eine großartige
Inszenierung für alle Beteiligten. Auf diese Erfahrung wird seitdem
zurückgegriffen: Bei vielen Auftritten in anderen Städten wird den
Bürgern die Möglichkeit gegeben, mitzuwirken.
Konfettiparade vor dem Flugwettbewerb
„Ich finde es großartig, wie Theater Titanick das Münsterland rund um
die Welt so positiv vertritt.“Claus Steinrötter, Galerist
Foto
: Mat
thia
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lke
Foto: Thilo Beu
Mit Firebirds um die ganze WeltTheater Titanick hatte nicht viel Zeit, den grandiosen Erfolg von PAX
zu feiern: die Expo 1998 in Lissabon wartete. Inzwischen mit zu den
bekanntesten Open-Air-Theatern weltweit gehörend, war Titanick
bereits ein Jahr zuvor aufgefordert worden, einen künstlerischen
Beitrag zu liefern. Das Team aus Münster und Leipzig schuf in einem
kreativen Prozess als Antwort die „Message in a bottle“ – eine 12
Meter lange, stählerne Ameise, die von den Technikern und dem
Bühnenkünstler Andre Böhme aus Leipzig so perfekt konstruiert
wurde, dass sie lediglich mit Pedalantrieb über das Expo-Gelände
bewegt werden konnte. Dieses Gefährt wurde in den Folgejahren
umgebaut zum „Insect“ – ein Stück über den Traum vom Fliegen, bis
jetzt bereits in 40 Städten in 11 Ländern geträumt wurde. Ebenfalls
weltweit im Einsatz sind die „Firebirds“, tollkühne Piloten, für die die
Techniker von Titanick verrückte, fantasievolle Fluggebilde zusam-
mengeschweißt haben. Mit Benzinantrieb und/oder Propeller rasen
sie funkensprühend durch die Stadt. Das macht insbesondere Robert
Schiller als technischen Leiter von Titanick stolz: „12.000 km nach
Costa Rica. Aber du kannst 20.000 Zuschauer auf einmal glücklich
machen!“ Mit den Stücken „Treibgut“, „Odyssee“ und „Unter Strom“
beglückte Titanick auch in Deutschland viele Menschen. Letzteres
Stück wurde nach der Premiere 2008 in der Schweiz – eine Auf-
tragsarbeit zum 100-jährigen Jubiläum der Elektrizitätswerke Zürich
– für die Stadtwerke Münster umgeschrieben und mit sehr großem
Erfolg mehrmals auf dem Hafenplatz aufgeführt.
In Münster zuhause Wenn man viel unterwegs ist, schätzt man es, nach Hause zu kom-
men. Münster ist die Heimat von Clair Howells und Uwe Köhler.
Hier fühlen sie sich kulturell gut aufgenommen, hier können sie auf
eine optimale Zusammenarbeit mit allen Beteiligten setzen – von
den Ämtern über Institutionen bis zur Münsteraner Wirtschaft, was
eine Voraussetzung für außergewöhnliches Theater ist. Im Sommer
letzten Jahres hatte Titanick zuletzt ein Heimspiel: Sie waren nicht
nur Organisatoren, sondern auch Mitwirkende des Festivals „Flur-
stücke 011“ in Münsters Innenstadt. Tausende sahen alleine ihre
Aufführung „Sonnambulo“ auf dem Gelände des alten Zoos an der
Himmelreichallee. Titanick verzauberte auch hier wieder mit der live
gespielten Musik des Titanick-Komponisten Gundolf Nandico. Auch
an kleineren Events haben sie Spaß, so veranstalteten sie etwa im
Jahr 2000 das Feuerfest auf Schloss Harkotten für den Designer
Dieter Sieger. Als öffentliche Personen sind sie inzwischen Kultur-
botschafter für Münster. Aber sie sind genauso auch ganz norma-
le Münsteraner, leben mit ihren beiden Söhnen in Mauritz in einem
Haus am Kanal, treffen sich mit ihren Freunden und besuchen ihre
Lieblingsplätze in Münster: den Markt am Dom, den Bonibuger Wald
und natürlich – den Aasee. Sie wissen jetzt, warum …
Seite 25
Foto: Ursula Gossens
oben: Pyrotechnik und sehr viel Wasser: Die Katastrophe als Groteske; rechts: Der Kampf um den Rettungsring
Szene Klassiker | Seite 26
„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling
ist“, sagte bereits die legendäre französische Modeschöpferin und Stilikone Coco Chanel. Und tatsächlich gibt es Klei-
dungsstücke, die niemals aus der Mode kommen: das kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie der Trenchcoat oder
die Jeans. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia, siehe Auszeichnung
Das Etuikleid: Stilsicheres Must-have
Wer erinnert sich nicht an die Szene in „Früh-
stück bei Tiffany‘s“, in der Audrey Hepburn
mit sehnsuchtsvollem Blick an den Schau-
fenstern des Nobel-Juweliers Tiffany‘s vor-
beiflaniert. Damit machte sie das Etuikleid
weltberühmt. Heute gilt es als DAS Sinnbild
zeitloser Mode überhaupt. Mit seinem figur-
betonten, engen Schnitt setzt es die weib-
liche Silhouette vorteilhaft in Szene und
durch seine gute Kombinierbarkeit ist es
zu jedem Anlass tragbar. Eng verwandt mit
dem Etuikleid ist das kleine Schwarze. Ent-
worfen wurde es bereits in den 30er Jahren
des 20. Jahrhunderts von Coco Chanel. Vor
allem der klassisch-elegante Schnitt, der niemals über das Knie
reicht, macht das kleine Schwarze zum wunderbaren Basic.
Die Marlenehose: Gestern noch skandalös – heute schon ein Modeklassiker
Als Marlene Dietrich die Hose in ihrem Film
„Marokko“ trug, löste sie einen wahren Skan-
dal aus. Schließlich hatte Frau bis dato Rock
zu tragen, eine Hose war undenkbar! Erst
„die Dietrich“ befreite die Frauen aus diesem
Kleiderzwang. Heute gilt die Marlenehose als
absoluter Modeklassiker. Ihr eleganter Schnitt
macht sie vielfältig einsetzbar: ob als gla-
mouröse Alternative zum kleinen Schwarzen
oder als bürotaugliches Outfit im Alltag. Cha-
rakteristisch sind der hoch geschnittene Bund
und die Betonung der Taille. Absolutes Must zur Marlenehose sind
hohe Schuhe, sonst sieht es schnell aus, als würde man darin ver-
sinken. Aber: Ganz gleich wie hoch der Absatz ist – die Hose muss
immer zum Boden reichen.
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Klassiker: Mode
Zeitlos schön
Seite 27
Hugo Boss
Der Trenchcoat: Auch in Zeiten des Friedens heiß begehrt
Ein Evergreen ist der Trenchcoat. Erfunden
wurde er gegen Ende des 19. Jahrhunderts
von Thomas Burberry. Dessen erste Aus-
führungen waren aus wasserabweisendem
Material und damit besonders geeignet als
witterungsbeständige Kleidung für die Armee.
Daraus resultierte auch sein Name „Trench-
coat“ (engl.: Trench = Schützengraben). Aber
erst Humphrey Bogart machte ihn so richtig
bekannt! Inzwischen ist der Mantel kaum
noch aus der Mode wegzudenken. Die klas-
sischen Farben sind Schwarz, Beige und Blau.
Die Jeans: Salonfähige Arbeitskleidung
Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein
absoluter Modeklassiker: die Jeans. Einst als
langlebige Arbeiterhose vom Auswanderer Levi
Strauß erfunden, ist sie heute salonfähig gewor-
den. Die klassische Jeans ist die Five-Pocket. Sie
besitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Fronttaschen.
In der rechten Fronttasche ist zusätzlich die Coin
Pocket aufgenietet. Inzwischen gibt es jedoch un-
zählige Variationen: Ob knallenge Skinny-Jeans,
tief sitzende Hüftjeans, super-trendige Boyfriend-
Jeans oder weite Baggy Pants, für jeden ist das
Passende dabei. Diverse Marmorierungen, Wa-
schungen oder Verzierungen lassen die Jeans zu
jeder Zeit modisch und topaktuell erscheinen.
Die weiße BluseKlassisches Allround-Talent
Ob offen oder geschlossen getragen: Die
weiße Bluse ist ein echtes Allround-Talent
und sollte in jedem Kleiderschrank zu fin-
den sein. Der Klassiker kann nämlich alles
sein: sexy, frech, lässig, elegant. Zu Blazer
ist die weiße Bluse perfekt fürs Büro, mit
lässiger Jeans hingegen optimal für die
Freizeit. Mit Rüschen und Schleifen wirkt
sie romantisch, transparent und verführe-
risch, Manschettenärmel geben ihr Dandy-
Flair. Mit Accessoires lässt sich der ge-
wollte Effekt sogar verstärken – ein echter
Style-Evergreen!
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w.snobdenoblesse.com
Das Farbthema „Bright Summer“ aus der aktuellen Frühjahr/Sommer Kollektion von Fior Da Liso kom-biniert klassische Eleganz mit leuchtend schönen Farben. Floral bedruckte Innenfutter und Ellbogen-patches sind liebevoll ausgewählte Details, die für das gewisse Etwas sorgen. www.fior-da-liso.com
Region Lüdinghausen | Seite 28
Von Drosten, dem Papst und ganz viel Wasser
LüdinghausenLüdinghausen oder das „Klein-Venedig des Münsterlandes“, wie es liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird,
überrascht. Womit? Eigentlich mit allem, denn die Dreiburgen-Stadt im südwestlichen Münsterland steht für Lebens-
qualität und bietet vielfältigste Genüsse. Mehr darüber weiß Kultur- und Weinliebhaber Michael Oberhaus und zeigt
uns bei spannenden Geschichten Lüdinghausens schönste Ecken. Text Jana Schulte, Fotos Svenja Dierker
Genießen an der SteverWir treffen Michael Oberhaus in seinem
Gasthaus in der Sendener Straße. Das „Ri-
cordo“ ist eine Kombination aus Weinmarkt,
Restaurant und Kulturbühne: einfach ein
Ort zum Genießen! Schon hier zeigt sich
Lüdinghausen bei bestem Wetter von sei-
ner schönsten Seite: Schaut man aus dem
Fenster des Restaurants, blickt man direkt
auf die Stever. Der Zufluss verläuft mit drei
Armen durch Lüdinghausen und erfordert
deshalb so viele Brücken, dass diese Stadt
auch „das Klein-Venedig des Münster-
landes“ genannt wird. Am hauseigenen An-
leger werden Verkostungen der besonderen
Art angeboten: drei Stunden Weinproben im
Kanu! „Es ist wohl schon mal vorgekom-
men, dass dabei der ein oder andere ins
Wasser gefallen ist“, erzählt Oberhaus mit
einem Lächeln. Doch zur Beruhigung sei
gesagt: Das ist eher die Ausnahme!
Geschichtsträchtige FilmkulisseUnsere erste Station führt uns zur Burg
Vischering. Schon der Weg dorthin macht
Lust auf mehr: Wir laufen um einen klei-
nen See, der schon jetzt, Mitten im Januar,
erahnen lässt, wie es sich in der warmen
Sommerluft, umringt von grünen Bäumen,
hier anfühlen muss. „Wenn es noch etwas
länger friert, kann man hier hervorragend
Schlittschuhlaufen“, informiert uns unser
Stadtführer, der sich wahrlich gut aus-
kennt: Spaziergänger und Jogger, die uns
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entgegenkommen, werden von ihm freund-
lich begrüßt. Über eine Brücke gelangen
wir schließlich zur Burg. Burg Vischering
gehört zu den ältesten und besterhaltenen
so genannten Ringmantelburgen im nord-
europäischen Raum. Sie ist noch immer
im Privatbesitz der Familie Graf Droste zu
Vischering, aber dennoch der Öffentlichkeit
zugänglich, da der Kreis Coesfeld sie ge-
pachtet hat.
Der Innenhof der Burg ist klein, doch sehr
gemütlich, und diente schon mehrfach als
Filmkulisse: Im Jahr 1919 war es „Der
Knabe in Blau“, der die Burg in Beschlag
nahm – leider gelten die Filmrollen als ver-
schollen. „Der Arzt ohne Gewissen“ machte
die Burg in den 50ern zum Sanatorium, zur
Festung des Bösen wurde sie schließlich
in den 80ern im Film mit dem klangvollen
Namen „Der Sommer des Samurai“. „Den
Film ‚Der Arzt ohne Gewissen‘ habe ich mit
Die alten Gemäuer der Burg Vischering sind Kultur- und Naturdenkmal.
Michael Oberhaus öffnet uns die Türen zu den Schätzen Lüdinghausens.
Region Lüdinghausen | Seite 30
einem Freund in Wiesbaden wiedergefun-
den“, erzählt Oberhaus, nicht ohne ein Fünk-
chen Stolz in seiner Stimme. Heute beher-
bergt die Wasserburg keine Filmschauspieler
mehr, stattdessen ein Café und das Burgmu-
seum. Der große Rittersaal dient kulturellen
Veranstaltungen, in erster Linie Konzerten.
Versteckspiel mit NonnenAuf dem Weg in die Innenstadt kommen wir
am Antoniuskloster der Franziskanerinnen
vorbei. Es wurde im Jahr 1895 errichtet
und war Kloster, Töchterschule, Haushal-
tungs- und Industrieschule für Fabrikarbei-
terinnen in einem. Später diente das Kloster
abermals als Schule, genaugenommen als
neusprachliches Mädchengymnasium. Ab
1975 durften auch männliche Schüler dort
am Unterricht teilnehmen. „Anfangs wa-
ren es nur ein paar Jungs. Sie fühlten sich
verständlicherweise ganz wohl“, erinnert
sich Michael Oberhaus. „Wir anderen sind
dann immer heimlich in den Klostergarten
geschlichen. Doch man musste aufpassen,
nicht erwischt zu werden – die Nonnen wa-
ren ziemlich gewitzt!“
Kultureller Treffpunkt: Burg LüdinghausenUnsere kleine Reise führt uns über den Ka-
pitelweg, auf dem uns viele Berühmtheiten
aus der Geschichte Lüdinghausens begeg-
nen. Die zahlreichen Büsten ehren die ehe-
maligen Drosten, Ritter und Burgherren und
machen sie damit unvergesslich. Eine der
letzten Figuren ist die Büste des Papstes
Alexander VII. Seine Geschichte führt im
wahrsten Sinne des Wortes mitten durch
Lüdingshausen: Als päpstlicher Nuntius Fa-
bio Chigi wurde er im Frühjahr 1644 – in
Deutschland tobte der Dreißigjährige Krieg
– nach Münster geschickt. Auf dem Wege
dorthin machte er Rast in der Stadt der
Wasserburgen. Hier wurde ihm Pumper-
nickel vorgesetzt, „ein Brot, das er verab-
scheute“, so Michael Oberhaus. „Ihm zu
Ehren produzieren wir im Ricordo heute das
‚Pannero‘, eine süße, dunkle Köstlichkeit.“
Rund fünf Jahre blieb er in Münster, bis
schließlich1648 der Westfälische Frieden
geschlossen wurde. Im Jahr 1655 wurde
er zum Oberhaupt der katholischen Kirche
gewählt, so dass Lüdinghausen heute stolz
von sich behaupten kann, schon einmal ei-
nen Papst beherbergt zu haben.
Weiter geht’s zur Burg Lüdinghausen, dem
persönlichen Lieblingsplatz von Michael
Oberhaus. Erbaut vom Ritter von Lüding-
hausen im 12. Jahrhundert, ist sie seit 1879
Eigentum der Stadt. Im Innenhof hängt noch
immer eine alte Preistafel: Sie stammt aus
dem Jahr 1574 und zeigt, in Stein geschla-
gen, die damaligen Lebensmittelpreise. Seit
einigen Jahren ist die Burg ein kulturelles
Zentrum: In den alten Gemäuern befinden
sich ein Museum für zeitgenössische Kunst,
die Volkshochschule und das KAKTuS Kul-
turforum Lüdinghausen e.V.. Oberhaus ist
Mitbegründer des Vereins und bis heute im
Beirat.
Unsichtbare Burgen und ein ArmenhausNachdem der geschichtliche Teil abge-
schlossen ist, machen wir uns auf in die In-
nenstadt. Auch hier treffen wir immer wieder
auf gute Bekannte des Lüdinghauser Origi-
nals. Es wird gegrüßt und in Schaufenster
gewunken, was das Zeug hält, und uns wird
klar: Oberhaus ist bekannt wie ein bunter
Hund! An einer Kreuzung bleibt unser pro-
minenter Stadtführer stehen: „Das ist die
Burg Wolfsberg.“ Zunächst sind wir etwas
verwirrt, da keine Burg zu sehen ist. Doch
Oberhaus klärt uns schnell auf: Die Burg be-
steht nur noch aus einem Flügel, dadurch er-
kennt man sie nicht mehr als solche. Schräg
gegenüber liegt das heutige Hake-Haus. Es
wurde von seinem letzten Besitzer den Ar-
men vermacht und beherbergte seinerzeit
zwölf Personen. Heute ist das älteste Haus
Papst Alexander VII. kam noch als Fabio Chigi in die Stadt.
Geschichtsträchtige Köpfe: Wichtige Personen Lüdinghausens säumen den Kapitelweg.
Die Burg Lüdinghausen ist vor allem als kulturelle Stätte bekannt.
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der Stadt eine Begegnungsstätte für Alt und
Jung. Ganz in der Nähe steht auch die be-
kannte St. Felizitas Kirche: Die Hallenkirche
stammt aus dem Jahr 1507 und wurde aus
Sandstein errichtet. Die zwei größten Säulen
haben einen Umfang von 7,42 Metern und
gelten als die dicksten, massiven Sandstein-
säulen Europas.
Das Herz der StadtEin paar Schritte weiter erreichen wir die
Hermannstraße mit ihren kleinen, urigen
Häusern, die ihr einen charmanten Reiz
verleihen. In der Künstler-Straße reiht sich
Glaserei an Goldschmiede, Galerie an Hand-
werksbetrieb. Einmal kurz links abgebogen,
gelangt man zum Marktplatz. Der riesige,
futuristische Tannenbaum in seiner Mitte
wirkt zwar im Januar etwas fehl am Platz;
ansonsten gibt es hier alles, was ein Stadt-
mittelpunkt braucht: Boutiquen, Cafés, ein
Marktbrunnen mit der Statue Kaiser Ottos
II., der Lüdinghausen 947 das Markt- und
Münzrecht verliehen hat, und natürlich Kunst
im öffentlichen Raum in Form eines großen,
blauen Bogens. „Aus Schrott“, wie Oberhaus
bestätigt. Das Objekt mit dem Namen „Ei-
senkraut“ markiert den Eingang zum Markt-
platz. „Ich finde es wichtig, dass eine Stadt
ein Zentrum hat“, erzählt Oberhaus. „Es gibt
ja auch Städte, durch die man einfach hin-
Die Preistafel im Burginnenhof stammt aus dem Jahr 1574.
Von der Wolfsburg im Zentrum der Stadt steht heute nur noch ein Flügel.
Das Hakehaus ist mit einem Alter von über 350 Jahren das älteste Haus der Stadt.
Region Lüdinghausen | Seite 32
durchfahren kann – da ist das hier doch eine
ganz andere Atmosphäre!“ Die Lüdinghauser
sind nicht nur stolz auf ihre Stadt, sondern
auch auf deren Bewohner. Das zeigt sich
bestens am „Stritzken“ – einer Statue der
Künstlerin von Annette Wittkamp-Fröhlich,
die von den Rotariern gestiftet wur-
de. Sie zeigt das Lüdinghauser
Original Wilhelm Schiefenhövel,
„der gehörte auf dem Marktplatz
schon zum Inventar!“
Kultur & KonzerteZum Abschluss unserer kleinen
Reise durch die Stadt der Wasser-
burgen kehren wir auf eine heiße
Schokolade bei dem kalten Win-
terwetter ins DAINER‘s ein, das
ebenfalls von Oberhaus
betrieben wird. In dem
urigen Café erhält man selbstgemachte
Spezialitäten und kann die Seele baumeln
lassen. Wir erfahren von Michael Oberhaus
schließlich noch ein wenig mehr über Lü-
dinghausen, und sein Leben in
dieser schönen Stadt im Mün-
sterland. Spätestens jetzt steht
für uns fest: Nach Lüdinghau-
sen kommen wir bestimmt noch
einmal wieder! Denn eine Stadt,
die so viel Kultur, Künste und Ge-
schichte bietet, ist immer einen
Besuch wert. Zum Beispiel bei
dem Konzert von Michael Fitz? Der
ehemalige Tatort-Kommissar stellt
am 9. März seine neue CD „Wenn I
schaug...“ im Ricordo vor.
Wissenswertes:
Ostermarkt Burg Lüdinghausen am 24.
und 25. März von 11-18 Uhr
Wenn auf Burg Lüdinghausen der Oster-
markt seine Tore öffnet, ist es Frühling!
In der reizvollen Renaissance-Kulisse prä-
sentieren 50 Hobbykünstler alles Schöne
rund um Ostern. Die individuellen Arbeiten
garantieren ein hochwertiges Sortiment,
das den Abstecher in die Drei-Burgen-
Stadt lohnt: Eierkunst, Filzdeko, Floristik,
Holzspielzeug, Keramik, Malerei, Schmuck,
Tiffany, Patchwork etc. – Ostern kann kom-
men! www.luedinghausen-tourismus.de.
Die Lüdinghausener Innenstadt besticht durch viele kleine, urige Häuser. Galerien und Kunsthandwerk findet man in der Hermannstraße.
Dem Lüdinghauser Original „Stritzken“ wurde auf dem marktplatz ein Denkmal
geschaffen.
Region Erlebnis Seite 33
Hoch auf dem bunten Wagen …Der Höhepunkt der närrischen Jahreszeit steht kurz bevor: der Rosenmontagsumzug. In den letzten
Zügen brüten die Wagenbauer der hiesigen Karnevalsgesellschaften über ihren mäch-
tigen Kreationen auf vier Rädern. Wer hat den schönsten Wagen im Münsterlande?
Wir durften vorab schon mal in die heilige Kreativhalle der „Bösen Geister“ luken.
Text und Fotos Karolin Leszinski
Das Zepter in der HandEin schmaler gepflasterter Weg führt von der Wolbecker Straße
ab durch die Bauernschaft direkt ins Kreativzentrum der „Bösen
Geister“. Roter Klinker, schlichte Bauweise – die Scheune macht
von außen nicht gerade den Eindruck, als ob es hier Ideen spukt.
Einzig an dem Schild am Eingangstor ist zu erahnen, dass hier un-
heimliche Dinge vor sich gehen: Die „Bösen Geister“ haben in die-
ser Halle das Zepter in der Hand. Das Tor zur
Halle ist heute weit geöffnet, es ist Samstag
und samstags ist hier im Winter Geister-Treff.
Seit 65 Jahren gibt es sie schon, die Karne-
valsgesellschaft „Böse Geister“. Böse sehen
sie allerdings so gar nicht aus. Beste Laune
ist an diesem Tag angesagt. Schließlich sind
es nur noch wenige Wochen, bis das närrische Treiben auf seinen
Höhepunkt zusteuert: den Rosenmontagsumzug. Früher hatten die
„Bösen Geister“ nur einen Wagen, mit dem sie sich in den „Lind-
wurm der Freude“ einreihten. Heute haben sie neben einem Stand-
wagen Am Drubbel für die Gattinnen der Obergeister, Präsidenten
und der Elferrats-Männer drei fahrende Wagen, die sie ins Rennen
vom Hindenburgplatz durch die Innenstadt über den Prinzipalmarkt
und wieder zurück vors Schloss schicken.
Alles hat seinen PlatzNach dem Rosenmontagsumzug im vergangenen Jahr waren die
drei Wagen noch bis in die Poren und letzten Ecken gereinigt wor-
den. Doch jetzt hat der Staub die meterhohen Kolosse auf Rädern
mit einer feinen Schicht eingehüllt, Spinnen
haben auf leisen Sohlen das Karnevals-Re-
giment übernommen, Spinnweben zieren die
Gerüste. In vorderster Reihe steht der mäch-
tigste aller drei Wagen der „Bösen Geister“:
Der Wagen der Obergeister. Dahinter haben
die Geisterdamen geparkt und neben ihnen
wiederum das Vehikel, auf dem in wenigen Wochen Präsidium und
Elferrat ihre festen Plätze nehmen werden. So ein Wagen ist selbst
ohne Deko ein ausgetüfteltes System: Der Platz für Getränke, Fres-
salien, natürlich die Bonbons und die Musikanlage ist genau gep-
lant. Auf dem Obergeister-Wagen sind sogar an den Innenwänden
rote Plastik-Boxen angebracht, wie man sie aus dem Baumarkt zur
„Jeder steuert etwas dazu bei, deshalb macht Karneval so viel Spaß.“
Immer wieder samstags … Die „Bösen Geister“ treffen sich zum Werkeln an den Karnevalswagen.
Region Erlebnis | Seite 34
Schrauben-Aufbewahrung kennt. Handys, Schlüssel
und Portemonnaies können hier verstaut werden.
Hinten im Wagen geht’s ein paar Stufen hinunter,
dort können sich die Jecken zurückziehen. Ach ja,
eine Toilette gibt es dort natürlich auch, bei den
Frauen ist es die Dixi-Klo-Version, auf den Män-
ner-Wagen geht’s luxuriöser zu. „Die haben ihr
Klo sogar gefliest!“, erzählt Martina Pieper, Spre-
cherin der Damengeister, „aber wir Mädels haben
ja eh nur so einen kleinen Bollerwagen. Wir sind halt
bescheiden.“
MännerspielplatzEs riecht nach Lack in der Wagenhalle – und sieht aus wie auf
einem Männerspielplatz: Werkbank, Farbtöpfe, Bierkästen. Antial-
koholisches gibt’s natürlich auch. Schließlich ist man zum Arbei-
ten hier. Eine Trennwand der Halle ist mit einem überdimensional
großen Bühnenbild der „Bösen Geister“ dekoriert. Es sieht aus,
als beobachteten die aufgemalten bunten Geister auf dieser Wand
vergnügt das Werkeln in der Scheune. Nach und nach trudeln an
diesem späten Vormittag die Karnevalisten in Arbeitsklamotten ein.
Hauptsächlich Männer. Einzig Martina Pieper hält heute die Fahne
für die Damengeister hoch. Man(n) spricht sich ab, packt an, wo’s
was zu tun gibt, hin und wieder ein kleiner Plausch – Eile mit Weile,
stressig wird es immer erst zum Schluss. Und bis dahin ist noch
Zeit. „Vier, fünf Leute sind mindestens immer samstags hier“, er-
zählt Feldmann, „das ist der harte Kern.“ Meist sind es mehr, wie
heute. Der Zusammenhalt ist groß und zwar das ganze Jahr über,
sagt Martina Pieper. Alle vier Wochen trifft man sich, zum Stamm-
tisch, im Sommer zu Grill- und Schützenfesten und über Winter ist
Karnevals-Session – „alle werkeln zusammen, jeder steuert etwas
dazu bei. Deshalb macht Karneval auch so viel Spaß“, so Pieper.
Allzu eng gesehen wird hier sicher nichts, schließlich ist selbst
der Wagenbau ein Freizeitvergnügen. Aber ernst
genommen wird er allemal. Immerhin haben
besonders die „Bösen Geister“ einen guten Ruf
zu verlieren: Der Bürgerausschuss Münsterscher
Karneval (BMK), die Dachorganisation der jecken
Münsteraner, kürt jedes Jahr den schönsten Wa-
gen des Umzugs. Inklusive Wanderpokal und ei-
ner Prämie von 2.000 Euro. „Wir sind fast jedes
Jahr mit einem unserer Wagen vorne mit dabei“,
berichtet Anton „Tönne“ Egger stolz. Er ist der Präsi-
dent der „Bösen Geister“. Natürlich will man sich auch
in diesem Jahr nicht lumpen lassen – „die Menschen, die am Stra-
ßenrand stehen, wollen doch etwas Schönes zu sehen bekommen,
da muss man sich schon Mühe geben“, sagt Axel Feldmann und
blickt guter Dinge in die Zukunft.
Geheime Pläne und SpioneBereits im Oktober fangen die „Bösen Geister“ an, sich erste Ge-
danken über ihre Wagen-Dekoration zu machen. „Wir besprechen
Axel Feldmann und seine Schwester Martina Pieper blicken zurück auf frühere närrische Zeiten. Eine Herzensangelegenheit, denn „bei uns liegt Karneval in der Familie“.
Bei der Bastelarbeit geht’s schon mal chaotisch zu.
Hier kommt Farbe ins Spiel: Die überdimensional großen Mützen werden lackiert. Im Hintergrund steht der mächtige Wagen der Obergeister noch in der Verkleidung des Vorjahres. Das Motto 2012? Top Secret!
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„Wenn man von der Ludgeristraße auf den
Prinzipalmarkt fährt, da geht‘s mit einem durch
und durch.“
dann den Start der Session, überlegen, welches Motto zu uns
passen könnte, was politisch aktuell ist – wir wollen ja keine al-
ten Kamellen an den Wagen bringen“, erklärt
Axel Feldmann. Ab dann weiß jeder, dass es
samstags keine Langeweile mehr gibt. Wie so
ein Karnevalswagen am Ende auf die Straße
rollt, bleibt bis zuletzt geheim. Selbst innerhalb
des Geisterclans gilt Geheimhaltungsstufe rot
– naja, meistens. Natürlich gibt es Spionage-
Angriffe auch bei den „Bösen Geistern“. „Ganz
geheim halten kann man es sowieso nicht, ein bisschen muss man
sich untereinander schon absprechen, nicht dass man sich am Ende
noch zu sehr ähnelt“, sagt Martina Pieper. Natürlich steht auch bei
den Damengeistern schon fest, wie der Wagen heuer durch Münsters
gute Stube rollen soll. „Es gab da ja diese Diskussion um die Umben-
ennung des Hindenburgplatzes, aber die Details verrate ich selbst-
verständlich nicht“, erzählt Pieper mit einem Augenzwinkern. Der
Damengeisterwagen wird unter der Oberaufsicht von Elke Kramer
gebaut. Sie sammelt die Ideen und entscheidet am Ende, was wie
umgesetzt wird. Nun steht sie neben ihrem Bruder Axel Feldmann.
Ihr Blick fällt argwöhnisch auf das Zeitungspapier, mit dem die Seite
seines Wagens abgeklebt ist. „Was wollt ihr denn mit der Zeitung, ist
das eure Dekoration?“, spottet sie, „und daneben kann dann jeder
seinen Leserbrief schreiben, oder wie?“ Kleine Frotzeleien gehörten
einfach dazu, sagt Pieper. Die jecke Gesellschaft kann das ab.
Zwischen Prunk und Politik„Dieses Jahr gehen wir gar nicht auf die politische Schiene, wir
machen einfach einen prächtig geschmückten Prunkwagen“, verrät
Feldmann. Mittlerweile sind Elefanten, Adler und Co. abmontiert
und stehen angelehnt am benachbarten Damengeister-Wagen.
Beim letzten Rosenmontagsumzug war der Elefantenpark im All-
wetterzoo noch das Motto auf dem Wagen von Elferrat und Präsidi-
um. Davon ist am Wagen selbst nichts mehr zu sehen. Die Balkone
des künftigen Prunkwagens sind nun in einem satten Rot lackiert.
Vorne auf der Werkbank liegt ein Stapel goldener Sterne. Die Hals-
orden der Karnevalsgesellschaft sollen daraus
nachgeahmt werden, sie werden an die Seiten
des Wagens montiert. Ein paar „Böse Geister“
haben bereits die Lacktöpfe geöffnet und zur
Farbrolle gegriffen. Sie lackieren die über-
dimensionalen Karnevalsmützen aus Span-
platten. An jeden Balkon kommt eine solche
Mütze, Axel Feldmann grübelt noch über die
Beschriftung. Das Publikum soll doch wissen, wer da oben steht.
„Vorname, Dienstgrad – ich muss noch drüber nachdenken“, brum-
melt er, „jedes Jahr ein kleines i-Tüpfelchen mehr zu setzen, das
ist unser Plan.“ Feldmann zeigt auf die Front des Wagens, sie ist
in den Münster-Farben gestrichen, darauf sind zwei Geister zu se-
hen. Der Kinderprinz-Orden soll sich noch dazwischen gesellen. So
wie der leibhaftige Kinderprinz Jan Louis I. am Rosenmontag hoch
oben auf dem Prunkwagen der „Bösen Geister“ stehen und den
Menschen am Boden – jedes Jahr sind es um die 100.000 – ein
kräftiges „Helau“ zurufen wird.
Große Gefühle in der guten StubeAm Rosenmontag werden morgens um neun die Wagen der „Bö-
sen Geister“ hinter die Trecker gespannt, dann setzt sich das Trio
in Bewegung Richtung Hindenburgplatz. Wie im Autorennen muss
dort jede Karnevalsgruppe, ob mit Wagen oder zu Fuß, ihren Platz
einnehmen. Über 100 Nummern vergibt der BMK jedes Jahr. Einige
befestigen vor dem Schloss noch letzte Konstruktionen am Wagen.
Dann ist es endlich geschafft. Durchatmen und genießen ist danach
die Devise. „Wenn man von der Ludgeristraße auf den Prinzipalmarkt
fährt“, erzählt Feldmann, „da geht es mit einem durch und durch.
Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Wenn man all diese Menschen sieht,
wie sie da stehen, dicht an dicht.“ So manche Träne soll hier schon
vor Rührung geflossen sein.
Böse-Geister-Präsident Anton Egger und Elferrat-Mitglied sowie Wagenbaumeister Axel Feldmann stehen auf ihrem leeren Wagen. 14 Paletten Kamellen verteilen sie jedes Jahr.
Der Wagen der Damengeister ist unschwer an den handgebundenen Röschen an der Front zu erkennen.
Wohnen Tischkultur | Seite 36
TischKultur: Der Esstisch Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist wirklich etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr: Am
Esstisch kommt die ganze Familie zusammen, er ist quasi das Zentrum der Kommunikation, um ihn dreht sich das
Leben! Nicht nur, dass hier gemeinsam gegessen und gespielt wird: Der Tisch übernimmt auch repräsentative Auf-
gaben an Festtagen oder wenn Gäste kommen, oder er wird kurzerhand zum Schreibtisch für die Hausaufgaben oder
zum Home-Office, wenn es die Arbeit zulässt. Bei all den Anforderungen soll er natürlich auch noch gefallen und sich
harmonisch in den Wohnraum einfügen. Ganz schön viel für einen Tisch!
Text Innenarchitekt Franz Thies, Svenja Dierker, Fotos siehe Auszeichnung
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Renaissance des EssplatzesBetrachtet man Bilder und Gemälde aus
vergangenen Epochen, so fällt auf, dass der
Esstisch immer eine wichtige Rolle gespielt
hat: Hier versammeln sich die Familienmit-
glieder zum Plauschen und natürlich zum
gemeinsamen Essen. In den letzten Jahr-
zehnten hat das Möbelstück allerdings ein
wenig an Bedeutung eingebüßt – die Küche
wurde zum Zentrum des Wohnens und der
Esstisch rückte mehr und mehr in den Hin-
tergrund. Jetzt geht der Trend wieder in eine
andere Richtung: Der Essplatz feiert Renais-
sance! Allerdings nicht in Form von separa-
ten Esszimmern, sondern als Teil des aktiv
genutzten Wohnraums und häufig sogar
direkt in der Küche. Egal wo – der
Essplatz sollte an einem hellen,
offenen, großzügigen Ort ge-
plant werden, damit er tat-
sächlich der zentrale Ort in
der Wohnung werden kann.
Ob für eine große Familien-
feier oder das Essen mit vie-
len Freunden: Er sollte keines-
falls zu klein ausfallen! Gerade sehr
große Esstische verleihen dem Wohnraum
feudales Flair.
Ein Meter MinimumFür die Mindestgröße des Tisches ist die An-
zahl der Personen, die üblicherweise an ihm
sitzen, ausschlaggebend. Pro Gedeck rech-
net man in der Regel 60 Zentimeter Breite
und 40 Zentimeter Tiefe. Dazu kommen etwa
20 Zentimeter, die man in der Mitte des Ti-
sches für Töpfe und Schüsseln benötigt. Eine
Breite von einem Meter sollte ein Tisch also
minimal haben. Um nicht von den Stühlen
„eingezwängt“ zu sein, sollte zusätzlich zur
Stuhltiefe ebenfalls zirka ein Meter Platz
bis zur nächsten Wand sein. Dunkle Tische
wirken größer; hier sollte man etwas mehr
Raum geben. Da die meisten Tische aus-
ziehbar sind oder die Möglichkeit der Ver-
größerung bieten, etwa durch Einlege- oder
Ansteckplatten, gibt es auch bei einer groß-
en Runde keine Probleme. Hier sind Tische
mit einem Mittelfuß optimal, da bei der Un-
terbringung eines zusätzlichen Gastes ohne
Probleme eine Sitzgelegenheit dazugestellt
werden kann.
Das Material macht den StilHolz, Glas, Naturstein oder Metall: Tische
gibt es in den unterschiedlichsten Mate-
rialien und in den verschiedensten Stil-
richtungen. Von elegant bis rustikal, vom
Landhausstil zum Loft – so einfach die
Grundkonstruktion eines Tisches, so viel-
fältig doch die Möglichkeiten! Holztische
bekommt man in der Regel in vielen Ab-
messungen und aus wiederum verschie-
denen Holzarten. Die erste Macke tut noch
weh, bei der zweiten lernt man schon, dass
gerade das Unperfekte den Charme eines
„echten“ Holztisches ausmacht. Und wenn
es zu viel wird, kann man bei Massivholz
immer noch zum Schleifgerät
greifen! Tische aus Stein
sind wahre Schwer-
gewichte, bei denen
unter Umständen
sogar ein Statiker
zu Rate gezogen
werden muss, ehe
man sich für einen
solchen entscheidet.
Kalkgesteine wie Marmor
und Travertin werden durch eine
Oberflächenbehandlung vor Flecken ge-
schützt. Ebenso wie Steinplatten haben
auch Glasplatten eine eher kühle Ausstrah-
lung.
Kein Tisch ohne StuhlDie richtigen Stühle machen den Esstisch
erst perfekt! Ob man dabei Exemplare mit
oder ohne Armlehne wählt, ist abhängig
vom Platz, der zur Verfügung steht, und vom
Komfortanspruch. Immer beliebter werden
moderne Sitz- oder auch Eckbänke, die
mehr Bequemlichkeit bieten als Stühle. Viele
Möbelhersteller bieten besonders für Kü-
chen Sitzbänke ohne Rückenlehne an; diese
geben dem Raum zusätzliche Sitzmöglich-
keiten, die an die lockere und unkomplizierte
Atmosphäre in einem Biergarten erinnern.
Wesentlich repräsentativer dagegen wirken
die wieder neu aufgelegten „Essplatz- So-
fas“ mit einer erhöhten Sitzfläche. Mit einer
nahezu kopfhohen Rückenlehne bieten diese
Platz und viel Bequemlichkeit für ein ge-
pflegtes Essen oder ein erlesenes Glas Wein
mit netten Freunden.
Sehr große Esstische verlei-hen dem Raum feudales Flair.
Der repräsentative Massivholztisch in ovaler Form wirkt exklusiv und hochwertig. (Foto: DONGHIA; www.donghia.com)
Dunkel, klar und edel: Holztisch „Trias“ (Foto: Scholtissek; www.scholtissek.de)
Absolut modern und trotzdem bequem: die puristische Ledereckbank „Together“.(Foto: Walter Knoll; www.walterknoll.de)
Einfach verlängerbar ist dieser Tisch mit Naturstein-platte und Edelstahlfuß. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)
Wohnen Tischkultur | Seite 38
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Oben: Rustikal und geradlinig, reines Massivholz (gesehen bei: Tischlerei
Marcus Ahlers, www.ahlers-polster.de); rechts: rund und fein strukturiert,
Materialmix mit Edelstahl. (Foto: Scholtissek)
Bilden eine geschlossene Einheit: Tisch Magnum mit Eckbank Primus (gesehen bei: Sensa; www.sensa.de)
Futuristisch und farben-froh kommt dieser Tisch daher. (Foto: KFF; www.kff.de)
Glastische haben eine eher kühle Ausstrahlung. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)
NEuE SErIE: Facelift fürs Haus
Der Lack ist ab – und jetzt?Warum sich die Sanierung einer Bestandsimmobilie
gleich mehrfach auszahlt
Sie prägen nahezu jede bebaute Region in Deutschland – die guten alten
Bestandsimmobilien aus den 1960er und 1970er Jahren. Doch leider ist auch
eine Vielzahl von ihnen in die Jahre gekommen. In der neuen Schlossallee-
Serie „Facelift fürs Haus“ erfahren Sie, welche Herausforderungen Bauherren
bei der Modernisierung eines rund 40 bis 50 Jahre alten Hauses beachten
müssen. Im ersten Teil erläutern wir, welche Gründe dafür sprechen, das alte
Schätzchen hinsichtlich Optik und Energiebilanz aufzuwerten.
Text Eva-Maria Lammers, Fotos fotolia
TeiL 1: Sanierung der Bestandsimmobilie
TEIL 2: Moderne Innenraumgestaltung
TEIL 3: Anbauten/Wintergärten
TEIL 4: Das Dach
TEIL 5: Fassade, Fenster & Türen
TEIL 6: Technik 2.0
Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 40
Klima schonen – Energiebilanz verbessernAus Sicht der Bundesregierung wird die Sa-
nierung von Wohngebäuden vorrangig zum
Schutz des Klimas vorangetrieben, denn
alte Bestandsimmobilien sind wahre Klima-
killer und daher in den vergangenen Jahr-
zehnten zunehmend ins Visier der Politik
gerückt. Dabei sind Ressourcenschonung
und CO2-Einsparungen die maßgeblichen
Ziele, um dem Klimawandel nachhaltig ent-
gegenzuwirken. In Deutschland sind mehr
als die Hälfte der Bestandswohngebäude
vor der ersten Wärmeschutzverordnung in
den 1970er Jahren erbaut worden. Hier
liegt das Einsparpotenzial also entspre-
chend hoch. Aus diesem Grund werden
Eigentümern Pflichten auferlegt, um die
Energiebilanz ihrer Immobilien dauerhaft
zu verbessern. Geregelt wird dies nicht zu-
letzt durch die Energieeinsparverordnung,
die regelmäßig novelliert und somit in ih-
ren Anforderungen weiter erhöht wird. Aber
nicht nur das Klima wird geschützt, auch
der Geldbeutel des Eigenheimbesitzers wird
langfristig geschont, wenn der Energiever-
brauch und damit die Kosten für Strom,
Wasser und Heizung gesenkt werden kön-
Seite 41
nen. Durch den Einsatz moderner Baustoffe
und dank neuer Technologien kann der En-
ergiebedarf um bis zu 80 Prozent gesenkt
werden. Bei stetig ansteigenden Energie-
preisen ein Argument, das sich spätestens
bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung
bemerkbar macht.
Optische HinguckerNicht nur hinsichtlich ihrer Energiebilanz
stehen sie im Schatten eines jeden Neu-
baus, auch in Bezug auf ihre Optik können
viele Bestandsimmobilien nicht mithalten.
Und sie haben es schwer, denn an ihnen
nagt eindeutig der Zahn der Zeit. Versprü-
hen sie nun wahrlich nicht den Charme ei-
ner Altbauvilla, fristen sie ihr Dasein in der
grauen und tristen Mitte zwischen moder-
nen Neubauten und historischen Gebäuden.
Doch das muss nicht so bleiben. Mit ganz-
heitlichen Modernisierungsmaßnahmen
kann man sie gekonnt in Szene setzen. Eine
neue Fassade, ein neues Dach und der Aus-
tausch von Fenster- und Türelementen sor-
gen zumindest äußerlich für eine spürbare
Verjüngungskur. Und auch im Innenraum
lässt sich einiges verändern.
Modernen Lebensraum schaffenDer Grundriss von rund 50 Jahre alten Häu-
sern ist klassischerweise funktional ausge-
richtet worden. Im Erdgeschoss befinden
sich die allgemein genutzten Räume für
die ganze Familie, die man zumeist einzeln
und zentral über den Hausflur erreicht. Das
Obergeschoss beherbergt Schlafräume und
Badezimmer. Dementsprechend ist auch der
Gestaltungsspielraum stark eingeschränkt.
Der Trend heute bewegt sich jedoch hin zu
Lebensräumen, also weit entfernt von den
damaligen Funktionszonen. Charakteristisch
sind beispielsweise offene Wohnräume. Kü-
che, Essbereich und Wohnzimmer sind nicht
mehr strikt voneinander getrennt, sondern
gehen fließend ineinander über und sind
häufig nicht mal durch Türen voneinan-
der abgetrennt. Klarer Vorteil gegenüber
Altbauten aus den Anfängen des 20. Jahr-
hunderts: Grundrissveränderungen können
relativ einfach vorgenommen werden. Sie
haben weniger tragende Wände, Wohnraum-
verschmelzungen sind zumeist realisierbar
und ermöglichen die Umsetzung individueller
Gestaltungswünsche.
Mit Weitblick planen: BarrierefreiheitWer im Inneren des Hauses an Modernisie-
rung denkt, sollte auch die Zukunft im Blick
haben und dem Thema Barrierefreiheit bei
der Planung besondere Aufmerksamkeit
schenken. Denn im Alter werden andere
Vor (rechts) und nach der Sanierung (oben).
Durch den Einsatz moderner Baustoffe und dank neuer
Technologien kann der Energiebedarf um bis zu
80 Prozent gesenkt werden.
Anforderungen an eine Immobilie gestellt.
So sollten Schwellen beseitigt und Türen
vergrößert werden, um die Mobilität auch
später sicherzustellen. Das Badezimmer
sollte zudem ausreichend Bewegungs-
freiheit bieten und so gestaltet sein, dass
es später nur weniger Umbaumaßnahmen
bedarf, um es mit einem Rollator begehen
zu können. Dazu zählt unter anderem eine
Duschwanne mit minimaler Einstiegshö-
he beziehungsweise eine ebenerdige Du-
sche, ein WC, das gut zugänglich ist und
ein Waschtisch, der gegebenenfalls später
durch Wegnahme des Unterschranks mit
einem Rollstuhl genutzt werden kann.
Warum nicht einfach abreißen?Mit Sicherheit, die hier in kurzer Form auf-
gelisteten Maßnahmen, um aus einem alten
Schätzchen ein richtiges Schmuckstück zu
machen, sind kostenintensiv. So mancher
Eigentümer stellt sich vielleicht die Frage
stellen: Warum nicht einfach abreißen und
wieder aufbauen? Gewiss ist dies immer
eine Einzelfallentscheidung, die unter an-
derem von der baulichen Grundsubstanz
beeinflusst wird. In den meisten vielen sind
die Bestandsgebäude jedoch geprägt von
einer soliden Bauweise und demnach noch
vollkommen intakt. Darüber hinaus werden
die Kosten für Abriss und Entsorgung der
vielfach unterschätzt. Zusammen mit dem
Bau eines neuen Hauses übersteigen sie
leicht die Kosten einer umfassenden Sanie-
rung. Nicht zuletzt, weil immer auch geprüft
werden sollte, inwieweit für die Sanierung,
sofern sie energetische Maßnahmen um-
fasst, Fördermittel in Anspruch genommen
werden können.
Zu guter Letzt Immobilien sind eine langfristige Kapitalan-
lage, für viele sogar Teil der Altersvorsorge.
Wer darüber nachdenkt, sein Eigentum eines
Tages zu veräußern, wird am Markt durchaus
andere Preise erzielen, wenn er sein Haus
hinsichtlich Energiebilanz, Optik und mo-
dernen Wohnraums den heutigen Standards
angepasst hat. Mit der kontinuierlichen Mo-
dernisierung geht auch eine Wertsteigerung
einher. Darüber hinaus erhöht sich zudem
der Wohnkomfort. Allein durch die Isolierung
verändert sich spürbar das Wohnraumklima
und Behaglichkeit stellt sich ein.
Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 42
Baustoff für Individualisten
Naturstein ist ein Material
für Individualisten: natür-
lich, grenzenlos vielfältig,
einzigartig und prädestiniert
dafür, eine dauerhafte Wert-
steigerung der Immobilie zu
erzielen – im Innen- wie im
Außenbereich. So sind zum
Beispiel auch die Boden-
platten aus Kalkstein „Ro-
yal Beige“ der Kollektion
„Avantgarde“ von NGR in
Rheine von dauerhafter Qualität. Ihre Oberfläche wird je nach Material ge-
schliffen oder gebürstet, um die Farben und Strukturen des Gesteins zu be-
tonen, ohne dabei einen intensiven Glanzeffekt zu erzeugen. Darüber hinaus
steht bei dem Rheiner Natursteinriesen eine breite Palette an unterschied-
lichsten Materialien, Formaten, Oberflächen- und Kantenbearbeitungen zur
Verfügung, die keinerlei Wünsche offen lässt. NGR Natursteingesellschaft
mbH, Kanalstraße 52-62, 48432 Rheine, www.steine-aus-rheine.de
AnzeigeTIPP
Wohnen Garten Seite 43
Aufbruchstimmung:
Neuer Garten – alter CharmeAlte, hochgewachsene Bäume, eine Mauer, die Geschichten ihrer Besitzer
erzählen würde, könnte sie sprechen, und dichtgerankter Wein: Alte Gärten
haben eine ganz besondere Atmosphäre, die man so leicht mit keinem Neubau
hinzaubern kann. Stetig der Witterung ausgesetzt, verträgt jedoch auch ein
Bestandsgarten dann und wann eine Erfrischungskur. Die Kür ist dabei, das
alte Flair mit neuen Ideen aufzuwerten – wer diese Herausforderung meistert,
schafft einen einmaligen Schatz!
Text Jana Schulte, Fotos fotolia, Daldrup
Für viele Garten- und Landschafsbauer steht es längst fest: Wer
auf der Suche nach einer neuen Immobilie ist, sollte mindestens
genauso gründlich auf den Garten schauen. Denn während man am
Haus nahezu alles verändern kann, ob baulich oder
durch einen neuen Anstrich, bleibt ein baumloser Gar-
ten eben ein baumloser Garten – zumindest für die
nächsten Jahre, denn bis ein Baum wirklich statthaft
gewachsen ist, dauert es eben seine Zeit. Ob ehe-
maliger Pool, der weder dem Geschmack seiner Be-
sitzer noch der modernen Technik gerecht wird, oder
eine Hecke, an der der Zahn der Zeit bereits genagt
hat: Für fast alle Herausforderungen im alten Garten
gibt es gestalterische Ideen, die dafür sorgen, dass der Charme
gewachsener Dinge erhalten bleibt, ohne dass auf Ästhetik und
Modernität verzichtet werden muss.
Für alle Heraus-forderungen im
alten Garten gibt es gestalterische Ideen.
Wohnen Garten | Seite 44
Schwimmteich statt dunklen LochsEin ehemaliger Pool hinterlässt ein tiefes Loch im Garten. Die al-
ten Fliesen brechen langsam aus den Wänden und das Ganze wird
nicht nur zu einer Gefahrenstelle, sondern auch zu einem optischen
Stolperstein. Dieses Problem kann jedoch gelöst
werden: Aus dem schon vorhandenen Loch kann
ein Schwimmteich errichtet werden, der sich op-
timal in die alten Gegebenheiten einfügt. Mit ein
paar schönen Wasserpflanzen umrandet, einem
kleinen Springbrunnen oder einem eingebauten
Wasserfall in Miniaturformat und – je nach Größe – einer kleinen
Brücke entsteht ein eigener Wellnessbereich. Wer reist da noch in
die Ferne?
Outdoor-Lounge hinter alten MauernEine Mauer sorgt dafür, dass die neugierigen Nachbarn nicht stän-
dig in den Garten schauen können. Doch so nützlich sie auch ist,
besonders ansehnlich ist der Sichtschutz nicht und die Ecke birgt
ein dunkles Nichts. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Die alte Mauer
wird abgerissen, womit jedoch auch Erinnerungen an vergangene
Zeiten verloren gehen, oder man nutzt das schattige Plätzchen und
verwandelt es in eine charmante, romantische Outdoor-Lounge. Mit
rankenden Pflanzen lassen sich wunderbar diverse Löcher stopfen,
und schöne Büsche, in einem Halbkreis angeordnet, schaffen einen
geschlossenen Raum. Als Eingang wird einfach Platz für einen Ro-
senbogen gelassen. Am Ende noch alte, wetterfeste Möbel hinstellen
und schon ist der ideale Platz für heiße Sommertage fertig.
Blumenschmuck für optische HighlightsHecken brauchen Pflege, ob regelmäßiges Schneiden oder hoch-
wertiges Düngen. Doch was tun, wenn die Hecke vernachlässigt
wurde und lückenhaft, stellenweise bräunlich und aus der Form
geraten ist? Nachdem die Heckenschere ihr Werk verrichtet hat
und alles wieder in Form geschnitten wurde, gibt es ein paar Tricks,
die Hecke optisch aufzuwerten: So können etwa in regelmäßigem
Abstand kleine Blumenbündel gepflanzt werden, je bunter, desto
auffälliger. Dies lenkt von den kleinen Schwächen ab und peppt
die Pflanzenwand farbig auf. Natürlich kann man
der Hecke auch einen besonderen Schnitt geben.
Wie wäre es mal mit einem gewagten Schwung?
Individuelles Gewächshaus mit altem Charme
Gartenhütten sollen schön und nützlich sein, doch irgendwann ist
auch bei diesen der Lack ab. Wenn sich aus dem alten Schuppen
schon eine kleine Ruine entwickelt hat, Efeu und anderer Wild-
wuchs die Wände hochranken und das Dach schon nicht mehr vor-
handen ist, dann sind das eigentlich optimale Voraussetzungen für
ein ganz individuelles Gewächshaus! Eventuelle Dachreste werden
entfernt und ein Gewächshaus passgenau in die bestehenden Mau-
ern gesetzt. In die Mauern selber werden große Fenster geschla-
gen, damit genug Helligkeit ins Innere gelangen kann. Nun steht
einem eigenen schmackhaften Gemüsegarten mit der persönlichen
Note nichts mehr im Wege!
Entspannen zwischen alten BäumenEin wunderschöner Fachwerkhof lebt vor allem durch die Geschich-
te, die er erzählt. Liebhaber schätzen vor allem das alte Ständer-
werk, die alten Holzdielen und die alte Scheune. Doch oftmals be-
steht der Garten aus großen, alten Bäumen, die nicht viel Licht
und Platz auf den Rasen des Grundstücks lassen. Aber genau das
kann man sich zu Nutze machen: Wie wäre es zum Beispiel mit
einem eigenen kleinen Park mit den verschiedensten Sitzecken?
Zwischen zwei alten Bäumen lässt sich zum Entspannen eine Hän-
gematte platzieren. Wo lässt es sich besser ein spannendes Buch
lesen als auf einer Bank unter einem schattigen Baum? Wer auf
Blumenbündel lenken von kleinen
Schwächen ab.
Wunderschön, um eine alte Hecke aufzu-werten: ein hölzernes Tor lockert sehr hohe Hecken auf.
Eine ungepflegte und vernachlässigte Landschaft (rechts) wird mit etwas Arbeit zu einem wohlstrukturierten Garten, in den sich die Bäume wunderbar einfügen. (Fotos: Daldrup – Gärtner von Eden)
Design steht, kann echte Luxus-Schaukeln an den dicken Ästen be-
festigen und so alt und neu perfekt verknüpfen. Mit einem kleinen
angelegten Teich oder einem Wasserspeier dazwischen lässt sich
ein Ort zum Verweilen und Träumen schaffen. Denn eins steht fest:
Nichts verleiht einem Garten so viel Flair und Charakter wie ein
statthaft gewachsener Baum, mit dem jede Generation ihre eigenen
Erlebnisse verbindet.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es muss nicht immer
der englische Rasen sein, mit einem Blumenbeet und Steinweg. Ein
Garten, der eine eigene Geschichte erzählt und liebvoll individuali-
siert wurde, ist wesentlich interessanter.
Unansehnliche Wände erhalten durch Rosengitter und Lavendelbüsche südländischen Charme.
Brücken sind nicht nur praktisch – sie sorgen auch für optische Abwechslung.
Seite 45
Alte Bäume sind gelebtes Leben
Alle Gartenstile können mit alten
Bäumen geplant und gestaltet wer-
den Die bereits vorhandenen Pflan-
zen auf einem Grundstück bestimmen
den Charakter und die Stilrichtung
mit. Auch in einem modernen Design-
garten kann eine alte Baumskulptur
zum Kunstwerk werden, wenn sie z.
B. im Zentrum des Gartens herausra-
gend in Szene gesetzt wird. Sei es ein
alter, schiefer Apfelbaum, eine knorpelige Esche oder eine bizarre Magnolie aus den
70er Jahren. All diese Pflanzen verdienen es, dass ihr ganz eigener Charakter durch
Schnitt und Gestaltung des Umfeldes herausgearbeitet wird. Gerade in Landhaus-
gärten wird so die Harmonie oder im Designgarten der Kontrast erzielt. Harmonie
und Kontrast zwischen Haus und Baum, das kann immer auch eine Spiegelung der
Spannung sein, der wir im gelebten Leben begegnen. Daldrup Gärtner von Eden,
Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck, www.daldrup.de
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Genuss Wintergemüse | Seite 46
Back to the RootsVon Wurzeln und
anderen Gemüsen
Wie viele Gemüsearten fallen Ihnen spontan ein? Zehn? Zwanzig? Auf 10.000 kommen Sie sicher nicht! Wirklich wahr:
Das ist die Anzahl der im EU-Sortenkatalog gelisteten Gemüsesorten. Dass nur wenige davon tatsächlich den Weg in
die heimische Küche finden, liegt daran, dass sich sowohl Händler als auch Landwirte vor allem auf die „gängigen“ Ar-
ten konzentrieren. Kein Wunder, dass da so manche Köstlichkeit in Vergessenheit gerät! Wir stellen auf den folgenden
Seiten vier Gemüsesorten vor, die vor allem im Winter schmackhaft und einfach mal etwas anderes sind – inklusive
Rezeptideen! Text Svenja Dierker, Fotos fotolia
Nicht schön, aber lecker:
KnollenziestZugegeben: Appetitlich aussehen tun sie
nicht, die handgroßen asiatischen Knollen.
Eher wie fette weiße Raupen oder das
sprichwörtliche Michelin-Männchen.
Die Wurzeln glänzen perlmutt artig und
haben eine knackige Konsistenz, im Ge-
schmack erinnern sie an eine Mischung
aus Artischocke und Blumenkohl. In Euro-
pa wurde der Knollenziest erstmals Ende des
19. Jahrhunderts angebaut, und zwar in dem kleinen f r a n -
zösischen Dorf Crosne. Die „Crosnes du Japon“ wurden schnell
populär, allerdings sank nach 1920 das Interesse genauso schnell
wieder, wie es aufgekommen war. Die Zubereitung ist simpel: Ein-
fach ungeschält mit einer Prise Salz und einem Stich Butter in sehr
wenig Wasser kochen. Nach etwa 15 Minuten ist der Knollenziest
gar. Alternativ können die kleinen Knöllchen auch in Fleisch- oder
Gemüsebrühe gekocht werden – diese erhält dann ein ganz beson-
ders köstliches Aroma. Zum Würzen eignen sich Basilikum, Peter-
silie, Koriander, Thymian oder Muskat.
Die gesunde „Erdbirne“:
TopinamburSchön wie eine Sonnenblume – so leuchten im Herbst die goldgel-
ben Blüten des Topinambur. Kein Wunder, gehören die beiden
Pflanzen doch zur selben Gattung der Korbblütler. Allerdings
spielt auf dem Teller weniger die Blüte eine Rolle: Geges-
sen werden nur die teilweise bizarr geformten, faustgroßen
Knollen. Da Frost ihnen nichts ausmacht, können sie auch
im Winter erntefrisch genossen werden. Dennoch: Die „Erdbir-
ne“, die bereits bei den Indianern bekannt war und im Mittelalter
nach Europa kam, wurde im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts
in Europa fast vollständig von der – kalorienreicheren – Kartoffel
verdrängt. Topinambur enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und
soll nicht nur gegen aufziehende Erkältungen helfen, sondern auch
Leber, Galle und Nieren unterstützen. Das perfekte Wintergemüse
also! Für Diabetiker ist sie geradezu eine Wunderknolle, da sie 16
Prozent Insulin enthält. Topinambur ist sehr kalorienarm und hat
einen langanhaltenden Sättigungseffekt – ideal für Diäten und Ku-
ren! Zubereitet werden die Knollen grundsätzlich wie Kartoffeln,
allerdings sollte auf das Schälen verzichtet werden, da die dünne
Pelle die wertvollen Inhaltsstoffe schützt. Roh hat Topinambur ein
Seite 47
süßlich-nussiges Aroma. Ein Schuss Pflanzenöl verzögert die brau-
ne Verfärbung. Will man auch gegart den vollen Geschmack erhal-
ten, sollte man Topinambur statt zu kochen besser dünsten oder
schmoren – nur dann bleibt das typische Aroma erhalten.
In Übersee eine Delikatesse:
Pastinake„Hammelmöhre“ – der Spitzname der Pastinake ist nicht gerade
schmeichelhaft! Und das, obwohl das Gemüse in England und in
den USA eine echte Delikatesse ist. In Deutschland fristete
die würzige Wurzel lange Zeit eher ein trauriges Dasein;
war lediglich ab und an im Bund Suppengemüse an-
zutreffen. Optisch ein wenig an Rettich erinnernd,
ist die Pastinake mittlerweile bei Feinschmeckern
und Naturkostfreunden jedoch wieder auf dem Vor-
marsch! Ähnlich wie dem Grünkohl sagt man auch
ihr nach, dass sie nach dem ersten Frost am besten
schmeckt – wintertauglich ist sie also allemal. Trocken
und kühl gelagert bleibt sie sogar bis in den Frühling frisch.
Ihre ätherischen Öle regen die Verdauung an und wirken wasser-
treibend. Verzehrt werden kann die Pastinake sowohl roh als auch
gekocht, gedünstet oder püriert. Hat man die Wahl, sollte man eher
bei den kleinen, harten Wurzeln zugreifen, da die großen leicht holzig
werden können.
Statt Spinat: MangoldAuch ein anderes Gemüse
erfährt derweil eine Renais-
sance: der Mangold. Schon
im 2. Jahrhundert v. Chr.
war das aus der Familie der
Gänsefußgewächse stammende Gemüse im Mittelmeerraum be-
kannt. Rasch breitete es sich auch im übrigen Europa aus und
war in Deutschland zeitweise sogar beliebter als Spinat. Der Man-
gold ist übrigens kein Kohl und auch keine Spinatart,
wie mancher vermutet, sondern verwandt mit der
Roten Beete und der Zuckerrübe. Das Vorurteil,
Spinat sei besonders gesund und eisenhaltig,
hat der Karriere des Mangolds geschadet: Ei-
gentlich ist das Gemüse sowohl eiweißreicher
als auch nahrhafter. Zubereitet wird Mangold
wie Spinat: geputzt, gedünstet und dann abge-
schmeckt. Auch sein Aroma ist spinatähnlich, aber
intensiver und herb-erdig. Mangold wird ebenfalls durch
Frost noch edler – während man in den Wintermonaten bei Spinat
also nur auf Tiefkühlkost zurückgreifen kann, kommt der Mangold
frisch auf den Tisch!
Erhältlich sind die alten Gemüsesorten üblicherweise auf Wo-
chenmärkten oder in gut sortierten Gemüseabteilungen.
Genuss Wintergemüse | Seite 48
Zubereitung
Küchlein: Topinambur schälen, in Salz-
wasser kochen und auskühlen lassen. In
der Zwischenzeit aus Mehl, Butter, Ei und
Salz einen Mürbeteig rühren und zur Ku-
gel geformt im Kühlschrank 30 Minuten
ruhen lassen. Die Topinambur würfeln, mit
Crème fraîche, Ziegenfrischkäse und allen
anderen Zutaten mischen und abschme-
cken. Den Mürbeteig dünn ausrollen, die
gefetteten Backformen damit auslegen, mit
Backpapier und den Hülsenfrüchten füllen
und im Ofen bei 180°C ca. 12-15 Minuten
blindbacken. Nach dem Auskühlen die Hül-
senfrüchte und das Pergament entfernen.
Die Topinamburmasse in die ausgekühlten
Tartelettformen füllen, mit Ziegenkäse be-
decken und bei 180°C nochmals 15-20
Minuten im Ofen backen.
Bunter Mangold: Mangoldblätter mit Strunk
gründlich waschen und die Blätter vom Stiel
trennen. Die Blätter in grobe Stücke und die
Stiele in fingerlange Streifen schneiden. Im
Topf die Butter auslassen und die Schalot-
tenwürfel glasig schwitzen, nun die bunten
Mangoldstiele dazugeben und mitgaren. Nun
gibt man die Blätter dazu und würzt mit Salz,
Pfeffer und eine Prise Muskat.
Soße: Sellerie in kleine Stücke schneiden
mit Wasser und wenig Salz weich kochen
mit Sahne und Milch auffüllen und noch-
mals kochen lassen. Mit dem Zauberstab
pürieren und auf Soßenkonsitenz bringen.
Abschmecken mit Salz, Ahornsirup und
einem Spritzer Zitrone.
Küchlein von Topinambur und Ziegenfrischkäse auf buntem
Mangold und einer Soße von Sellerie und Ahornsirup
BUNTER MANGOLD
400 g bunter Mangold
100 g Butter
100 g feine Schalottenwürfel
Salz, Pfeffer und Muskat
SELLERIE-AHORNSOSSE
300 g geschälter Sellerie
100 ml Wasser
300 ml flüssige Sahne
100 ml Milch
100 ml Ahornsirup
Salz, Zitrone
Rezeptidee von Markus Hinse, Landgasthof Pleister Mühle
WeinleseSommelier Gerhard Leve
Tipp: Weingut Dr. Bürklin-Wolf Wie ein Wein nach Westfalen kam von Gerhard Leve, Sommelier im Hotel-Restaurant „Im Engel“, Warendorf
„Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist Kennern der Weinszene nicht nur ein Begriff, sondern, was große Rieslinge in
Deutschland anbetrifft, ein Aushängeschild im nationalen Weinanbau. Inhaberin Bettina Bürklin-von-Guradze versteht
es mit ihrem Kellermeister Fritz Knorr in beispielhafter Weise, die Weine klar und die Bodenstruktur ent-
sprechend zu vinifizieren. Der malerische Ort Wachenheim ist die Wiege nicht nur für fantastische Ries-
lingweine, sondern auch für Weiß- und Spätburgunder. Die Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ entschied sich
auf Grund des hohen Qualitätsstrebens, diese Weine nach Westfalen zu holen. Ein Cuvée aus Silvaner,
Weißburgunder, Riesling und etwas Chardonnay vereinen sich im ‚Weißen Westfalen‘, ein Cuvée aus
Dornfelder, Spätburgunder und etwas Sangiovese sind die Grundweine für den ‚Roten Westfalen‘. Unter
dem Anspruch ‚Easy Drinking‘ haben diese Weine mittlerweile eine Sonderstellung in Westfalen einge-
nommen. In vielen Restaurants der Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ , so auch im Hotel-Restaurant „Im
Engel“ in Warendorf, kann man jetzt diese Weine probieren.“
www.hotel-im-engel.de
ZUTATEN FüR DEN TEIG:
100 g Mehl, 50 g Butter, 1 Ei ,Salz
Backformen, Pergamentpapier
Hülsenfrüchte fürs Blindbacken (beim Blindbacken wird die eigentliche Füllung erst
nach dem Backen eingesetzt, die Hülsenfrüchte
dienen nur dem Formerhalt und werden nach dem
Blindbacken wieder entfernt)
ZUTATEN FüR DIE FüLLUNG:
100 g Topinambur, gekocht
50 g Crème fraîche oder Schmand
50 kg Ziegenfrischkäse, gewürfelt
2 g Schnittlauch
1 Ei, Salz, Pfeffer, Muskat
Seite 49
Zubereitung
Pastinaken gründlich waschen (nicht schä-
len) und in ca. 1 cm dicke Scheiben schnei-
den. Butter bei mittlerer Hitze in einem
größeren Topf auslassen, die Pastinaken
zugeben und ca. 30 Minuten goldbraun
rösten. Zwischendurch den Röstansatz am
Topfboden mit Hühnerbrühe löschen und
weich schmoren (die komplette Flüssigkeit
muss verdampft sein), anschließend Knob-
lauch, Thymian, Sardellen und kalte Butter
zugeben. Mit einem Stabmixer die Menge
cremig pürieren und mit Muskatnuss, Pfef-
fer und Salz abschmecken. Außerdem dem
Püree noch etwas Sahne zugeben und mit
Sherry verfeinern.
Mangold putzen, den Stiel in feine Streifen
schneiden und ebenso wie die Blätter blan-
chieren. In einer Pfanne das weiche Man-
goldgemüse mit Butter, Olivenöl, kleinsten
Schalottenwürfeln und einer halbierten
Chilischote (Kerne vorher entfernen) an-
schwitzen. Vor dem Anrichten mit Salz und
Muskatnuss würzen.
Das geschuppte und entgrätete Zander-
medaillon auf der Hautseite vorsichtig ein-
schneiden, salzen, in Mehl wenden und auf
der Hautseite in einer sehr heißen Pfanne
in Olivenöl kross anbraten. Dann die Pfan-
ne für ca. 5 Minuten in den Backofen (160
°C) schieben, nach 4 Minuten den Zander
auf die Grätenseite wenden. Den pikanten,
heißen Mangold anrichten, das Pastinaken-
püree in Nockenform abstechen und das
krosse Zanderfilet auf das Gemüse setzen.
Als Sauce empfehle ich eine aufgeschäum-
te Basilikum-Noilly-Pratsauce.
Krosses Zanderfilet auf pikantem Mangoldmit gerösteten Pastinakenpüree „à la Brandade“ und einem Basilikum-Noilly-Pratschaum
ZUTATEN FüR 4 PERSONEN
4 Zandermedaillons à 150 g
800 g Pastinaken
(für die Zubereitung etwas Butter, Sahne,
Hühnerbrühe, Sherry, Sardellen und
Thymian)
1 großer Mangold
(für die Zubereitung etwas Butter, Oliven-
öl, Schalotten und eine Chilischote)
200 ml Fischgrundsauce
Noilly Prat (frz. Vermuth) und Basilikum
Zum Abschmecken: Salz, Pfeffer und
Muskatnuss
Rezeptidee von Anka & Uwe Aust, Aust – das Landhotel
WeinleseTermine, News,
Events und mehr...
www. schlossallee.com
Genuss Wintergemüse | Seite 50Genuss Restaurant | Seite 50
Was das Herz begehrtEin Ort, der schön und heimelig ist, gemütlich, aber nicht altbacken, elegant, aber nicht zu modern – das ist das Z.mann’s.
Ihre Gäste sollen sich einfach wohlfühlen, sagt Rita L. Zimmermann. Ganz egal, ob sie hier ein Stück Kuchen genießen,
eine Hochzeit feiern oder im Shop nach schicken Sachen für Zuhause stöbern. Text Karolin Leszinski, Fotos Manon N. Zimmermann
Es ist schon eine irre Geschichte,
auf die Rita L. Zimmermann mit ih-
rem „Z.mann‘s“ zurückblickt. Die
Erinnerungen an die ersten Wochen
nach Eröffnung reichen bereits, um
ein Buch mit kuriosen Anekdoten
zu füllen – von der heiß laufenden,
dampfenden Kaffeemaschine, den
überfüllten Bon-Büchern und den
umkämpften Tabletts. Was haben
ihr die Leute die Bude eingerannt,
als sie den traditionsreichen Gasthof
Annegarn im Herzen von Hohenholte
wieder zum Leben erweckte. Hier hat
die Geschäftsfrau vor gut zwei Jah-
ren einen Platz geschaffen, an dem
ihre Gäste die Seele baumeln lassen
können. Die Idee kam Rita L. Zim-
mermann auf Reisen: „Wir waren im-
mer auf der Suche nach schönen Plätzen, wo wir einkehren konnten
und uns wohlfühlten.“ Aus diesem Anspruch entstand das Z.mann‘s.
Zunächst im kleinen Stil. Es war ein niedliches Sandsteinhäuschen
in Havixbeck, das sie nach ihren Wünschen zu einem Café mit Shop
umbaute. Die Gäste genossen die heimelige Atmosphäre. Das Sand-
steinhäuschen, „ja, das war schon ein kleines Herzensstück“. Doch
nach knapp vier Jahren wurde der Platz schlichtweg zu klein.
Mit Liebe zum Detail Als die gebürtige Havixbeckerin dann hörte, dass der Gasthof An-
negarn in Hohenholte frei sei, war ihre Phantasie kaum mehr zu
bremsen. Sie pachtete die Gaststätte, modernisierte und deko-
rierte sie mit feinem Gespür. Heute
findet man vereinzelt Stücke aus den
Tagen, als „Tante Else“ Annegarn
selbst noch hinter dem Tresen stand
und ihre Hohenholter mit Apriko-
senkuchen versorgte. Rita L. Zim-
mermann hat diese Raritäten stilvoll
und mit viel Liebe zum Detail in ihr
elegantes Interieur der Gegenwart
eingearbeitet. Neben Frühstück und
selbstgebackenem Kuchen gibt es
jetzt eine Tages- und Abendkarte.
Marlon Weßels ist seit einem Jahr
Küchenchef und sorgt für die kuli-
narischen Gaumenfreuden. Frische
und Kreativität stehen für ihn im
Vordergrund. Die Idee des „aktiven
Showrooms für die Produkte, die wir
verkaufen“, ist geblieben. Vom Por-
zellan über die Stühle und Tische bis hin zur Dekoration und dem
Blumenschmuck „können Sie hier alles kaufen, außer es bewegt
sich und hat zwei Beine. Meine Mitarbeiterinnen gebe ich nicht
ab“, lacht Rita L. Zimmermann. Floristik und Mode gibt es im La-
den direkt neben dem Restaurant. Auf knapp 400 Quadratmetern
hat Rita L. Zimmermann nun genügend Platz, um Gesellschaften
zu empfangen und ihnen zum Beispiel für Hochzeiten, Geschäfts-
essen oder private Feierlichkeiten bis 130 Personen ein Rundum-
sorglos-Paket zu schnüren. Künstler nutzen das Ambiente, um
ihre Bilder auszustellen. Und regelmäßig finden hier Events, wie
Lesungen, Themenabende oder Konzerte, statt. Im Z.mann‘s gibt
es eben so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
Marlon Weßels und Rita L. Zimmermann vor dem „Z.mann’s“ in Havixbeck. Vom Porzellan, über die Stühle und Tische bis hin zur Deko kann hier alles gekauft werden.
Z.mann‘s, Roxeler Straße 1, 48329 Havixbeck-Hohenholte, www.zmanns.de
Anzeige | Seite 51
Die Fleischerei mit Qualität & Tradition100 Jahre Tradition – darauf kann die Fleischerei Hansen zurückblicken. Seit
1904 steht die Fleischerei in der Steinstraße in Telgte für Qualität, Wertigkeit
und Fachkompetenz bis in die heutige vierte Generation. Doch Tradition be-
deutet nicht Stillstand: So hat die Fleischerei vor Kurzem eine neue Filiale in
Warendorf eröffnet.
Haugemachte KöstlichkeitenBei der Fleischerei Hansen können die Kun-
den auf höchste Qualität zählen. Sämtliche
Wurst- und Schinkenvariationen stammen
aus eigener Produktion oder sind Importe aus
handwerklich-traditionellen Betrieben. Durch
ein eigenes Zuchtprogramm in Zusammenar-
beit mit dem Hof Hüttemann aus Ostbevern
ist neben einer artgerechten Tierhaltung un-
ter garantiertem Ausschluss von Antibiotika
und Leistungsförderern gewährleistet, dass
kürzeste Distanzen beim Transport zum
Schlachtbetrieb eingehalten werden.
Feinkost, Käse und Weinüber die Stadtgrenzen hinweg ist das Fach-
geschäft der Familie Hansen-Börste inzwi-
schen aber nicht nur für die hervorragende
Fleisch- und Wurstwaren bekannt. Wie in
allen Firmenbereichen herrschen auch bei
den Feinkostprodukten strenge Qualitäts-
merkmale, die sich eigentlich schon zur
Geschäftsphilosophie etabliert haben: tra-
ditionelle handwerkliche Produktion, beste
Rohstoffe und viel Liebe zum Produkt. Ei-
nen Schwerpunkt im Feinkostbereich bil-
den dabei leckere hausgemachte Salate in
zahlreichen Variationen, dazu kommt eine
große Auswahl an feinsten Hart-, Schnitt-
oder Weichkäsen aus kleinen, Käsereien
in Frankreich und Italien, die bevorzugt mit
Rohmilch arbeiten. Wer Wurst oder Käse
kauft, bekommt danach das Brot zum Auf-
schnitt gleich mit, denn Tollkötters Brotspe-
zialitäten, Münsters Backstube Nr.1, ist mit
einer großen Brottheke im Laden vertreten.
Darüber hinaus wurden feinste Spezialitäten
und Süßwaren aus der ganzen Welt für die
Kunden zusammengetragen, so dass man
beim Stöbern durch die Regale immer wie-
der kulinarische überraschungen entdecken
kann. Erlesene Weine aus verschiedenen An-
baugebieten runden das Angebot ab.
Bester Service auch außer HausAlle Köstlichkeiten werden zudem als Prä-
sentkörbe angeboten. Verschiedene Ge-
schenkideen zu jedem Anlass stehen hier
zur Auswahl. In der gesamten Region ist
die Fleischerei inzwischen auch für einen
ausgezeichneten Party-Service bekannt.
Egal ob Frühstücksbuffet, Canapés und
Fingerfood, Suppen und Salate, westfä-
lische oder mediterrane Buffets, für jede
Art von Festlichkeit gibt es das passende
Angebot. „Hansens Heiße Theke“ bietet
zudem wöchentlich wechselnd leckere
Mittagsmenüs.
Fleischerei Hansen Filiale Telgte Steinstraße 3 | 48291 Telgte | Tel. 02504 / 16 25 | Filiale Warendorf Heumarkt 1 | 48231 Warendorf | Tel. 02581 / 783 03 37
www.fleischerei-hansen.de
Einer der besten Italiener Deutschlands
Im Norden Münsters, in einer ehemaligen Eckkneipe in der Ostmark-straße, hat Carmelo Caputo eine besondere Adresse für Feinschme-cker geschaffen. Mehrfach hochkarätig ausgezeichnet (aktuell eine Empfehlung im Varta Führer 2012) inszeniert Caputo hier seit über zwanzig Jahren die italienische Küche in perfekter Form! Keine Frage also – die Villa Medici ist ein Muss für alle Feinschmecker!
Die Gäste werden verwöhnt Schon die Reservierung ist sehr freundlich und wir werden herzlich
begrüßt, selbstverständlich auch vom Chef persönlich. Die perfekt
eingedeckten Tische in dem eher überschaubaren Restaurant wir-
ken einladend. Kaum haben wir Platz genommen, wird schon Brot
gereicht. Als Aperitif wählen wir einen Bellini-Prosecco (Pfirsich-
mark mit Prosecco) sowie einen Limoncello-Prosecco. Ruckzuck
wird beides serviert und schmeckt, perfekt gekühlt, köstlich. Das
kompetente und freundliche Servicepersonal lässt uns jede Minute
spüren, dass sie uns heute Abend verwöhnen möchten.
Ganz besondere SpeisenJeden Monat wechselt Carmelo Caputo sein Degustationsmenü,
das er zudem mit 49 Euro zu einem höchst attraktiven Preis anbie-
tet. Heute Abend interessiert uns aber nicht das Menü, sondern wir
möchten lieber à la carte essen. Als Vorspeise wählen wir ein „ge-
trüffeltes Pastinaken Süppchen“ sowie ein „pikantes Schaumsüpp-
chen von roten Linsen mit Lammschulteragnolotti“. Für das Hauptge-
richt haben wir ein „Pot au Feu von Edelfischen mit Krustentiersauce
und Safrantaglierini“ sowie „Rochenflügel in Nuss-Kapernbutter mit
Zitronenpüree“ gewählt. Wer selbst regelmäßig den Markt besucht,
weiß, wie schwierig Rochenflügel mitunter zu besorgen sind. Wir
freuen uns also auf Gerichte, die schon etwas Besonderes sind. Be-
geistert sind wir, als unsere Servicekraft uns frühzeitig und äußerst
kompetent auf die passende Weinauswahl anspricht.
Italienische Weinkarteüberhaupt, die Weinkarte. Sie enthält konsequent nur italienische
Tropfen – und das auf höchstem Niveau. Für unsere Speisen emp-
fiehlt uns unsere Servicekraft einen 2006 Capitel Croce, einen im
Barrique gereiften Weißwein Garganega-Chardonnay aus Venetien.
Ein alles andere als alltäglicher Wein! Wir sind gespannt – und
werden nicht enttäuscht. Insbesondere zu unserer Speisenauswahl
passt der Wein hervorragend. Der Weinkarte sieht man an, dass
Caputo diese mit Sachverstand zusammengestellt hat.
Ristorante Villa MediciOstmarkstraße 15
48145 Münster
Tel. 0251-34 21 8
www.villa-medici.de
WIR TESTENANONyMUNABHÄNGIGUND ZAHLEN SELBST*****Unsere Bewertung: Gesamtbewertung
Im Detail
Erster Kontakt
Ambiente
Qualität und Speisen
Getränke
Service
Erläuterung
TOP – eines der besten Restaurants
hervorragendes Restaurant
sehr gutes Restaurant
gutes Restaurant
ambitioniertes Restaurant
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Genuss Restaurantkritik | Seite 52
Porzellan, Besteck, Deko – alles passtIn wunderschönen, modernen Tellern und vor allem heiß serviert
uns das Villa Medici-Team wenig später die Süppchen. Sie sind
nicht nur ein optischer Genuss, sondern schmecken auch hervor-
ragend. Eine perfekte Einstimmung auf das, was noch folgen wird.
Sicherlich liegt es auch daran, dass an diesem Dienstagabend nur
vier weitere Tische besetzt sind, aber wir sind be-
eindruckt davon, wie zügig wir bedacht werden. Zu-
dem vergeht kein Augenblick, in dem das Personal
nicht im Blick hat, ob ein Wasserglas leer ist oder
ein Wein nachgeschenkt werden sollte. Ein Service,
der längst nicht überall selbstverständlich ist. Zü-
gig, aber nicht schnell, werden die Hauptgerichte
serviert. Schon von weitem riecht es nach frischem
Fisch. Optisch ein Hingucker, scheint dem Koch beim Pot au Feu
von Edelfischen lediglich die Sauce ausgegangen zu sein, denn
hier hätten wir doch etwas mehr Krustentiersauce erwartet. Der
Rochenflügel hingegen ist schlichtweg sensationell!
Dessert als KunstwerkWas wählen wir zum Dessert? Die separate Karte bietet alle Mög-
lichkeiten! Wir entscheiden uns schließlich für die „Dessert Varia-
tion Villa Medici“. Wenig später bekommen wir fast ein Kunstwerk
mit vielen kleinen Zucker- und Schokoladenspiralen serviert.
Optisch in Bestform angerichtet, lassen Panna Cotta, Crème
Brûlée, Cassis- und Sternanis-Parfait und Co. keine Wünsche
offen. Gut, dass wir uns das Dessert zu zweit teilen! Es wäre
sonst gar nicht zu schaffen gewesen. Ein schöner Abend geht zu
Ende, der kulinarisch keine Wünsche offen ließ. Beeindruckend
ist die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des
Villa Medici-Teams, das immer den Gast und sein
Wohlergehen im Auge hat. Schade, dass wir an
diesem Dienstagabend um halb zehn leider schon
die einzigen Gäste in diesem schönen Ambiente
sind, das seinerzeit übrigens von Dieter Sieger
entwickelt wurde, nun aber droht, in die Jahre zu
geraten. Carmelo Caputo ist dennoch einer der be-
sten Italiener Deutschlands!
Sonstiges Neben der Villa Medici führt Carmelo Caputo noch das Caputo‘s in
der Königstraße und bietet einen umfangreichen Catering Service.
Außerdem kann man bei ihm einzelne, hochwertige, italienische
Lebensmittel erwerben wie erstklassiges „Olivenöl der Langobar-
den“, „Crema di Olive“, „Aceto Balsamico“, „La Centenara Gappa
Gran Riserva“ sowie italienischen Kaffee.
Alle Restaurant-Kritiken unter www.schlossallee.com
Seite 53
Empfehlung 2012
Genuss Vor Ort | Seite 54
„Jede Flasche ist ein Fass“E i n M ü n s t e r l ä n d e r G e n u s s a b e n d i n d e r F e i n b r e n n e r e i S a s s e
Ein Korn ist klar, brennt im Hals und wird am besten eiskalt getrunken! Sicher? Im Münsterländischen Schöppingen
entsteht ein Kornbrand, der nicht nur als einziger Deutschlands das Prädikat V.S.O.P trägt, sondern auch zahlreiche
Preise gewonnen hat: der Münsterländer Lagerkorn. Er ist das Aushängeschild der Feinbrennerei Sasse. Wir haben
einen Blick hinter die Kulissen geworfen. Text und Fotos Svenja Dierker
Edler Korn statt „Remmi Mateng“Eines sei vorweg gesagt: Der Münsterländer Lagerkorn ist mit dem
typischen „Klaren“ aus dem Tankstellenregal nicht zu vergleichen.
Nicht mal ansatzweise! Das wird auch dem Nicht-Kenner schon
beim Begrüßungsschluck im repräsentativen Besucherraum der
Feindestillerie klar. Der weiche und aroma-
tische Geschmack hat drei Ursachen: Grund
eins entspringt in hundert Metern Tiefe. „Das
Wasser bestimmt das Produkt“, erklärt Margit
Rammacher, die uns heute durch die Räum-
lichkeiten in Schöppingen führt, „schließlich
macht es bei Bränden einen Anteil von bis zu
60 Prozent aus.“ Während in vielen Brennereien mit destilliertem
Wasser gearbeitet wird, verwendet man bei Sasse ausschließlich
frisches Wasser aus der eigenen Quelle in den Baumbergen. Der
zweite Grund ist die Liebe zum Produkt, mit der bei Sasse destilliert
wird. Der in einem ersten Brennvorgang gewonnene Rauhbrand,
der für einen gewöhnlichen Korn schon ausreichen würde, wird
hier ein zweites Mal destilliert. Nur der Mittellauf des Feinbrands,
das sogenannte Filet, schafft es schließlich in die großen Eichen-
fässer. Und das ist das dritte Geheimnis des Lagerkorns: In alten
Cognacfässern reift der Korn mindestens drei Jahre, bis er nach
langwierigen Proben schließlich in Flaschen abgefüllt wird. Vom
Senior-Chef Ernst Sasse erfahren wir: Am liebsten verwenden sie
Remy Matin-Fässer, oder „Remmi Mateng“,
wie der Westfale spricht. Worin also früher
edler französischer Cognac reifte, lagert
heute Korn aus dem Münsterland. Bis zu vier
Mal werden die Fässer verwendet; wenn der
Korn heller wird, werden sie ausgetauscht.
So erhält der Lagerkorn sein typisches Aro-
ma. „Süß muss er schmecken“, bestätigt der Chef, „und nach
Barrique.“ Edelbrände von Sasse bestehen aus hundert Prozent
reinem Destillat, das heißt Alkohol und Aromen werden aus ein und
demselben Grundprodukt hergestellt. „Bei Naturprodukten kann
man nichts überspielen“, so Sasse. Während man etwa Likör mit
der Zugabe von Zucker durchaus etwas, nennen wir es einmal,
korrigieren, kann, ist beim Lagerkorn „alles ehrlich“. Den perfekten
Worin früher französischer Cognac
reifte, lagert heute Korn aus dem Münsterland.
Ernst Sasse, Seniorchef der Feinbrennerei, entwickelte vor 15 Jahren den Münsterländer Lagerkorn.
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Geschmack zu entwickeln war alles andere als ein Kinderspiel:
Zehn Jahre Probieren, Kritisieren und Verändern gingen hier dem
Genießen voraus. 1997 schließlich verließ der erste „Münsterlän-
der Lagerkorn V.S.O.P.“ nach altem Rezept die Sasse-Hallen.
Viel übung und noch mehr LeidenschaftWie die Sasses es heute hinbekommen, dass wirklich jede Fla-
sche ihres Edelkorns annähernd gleich schmeckt? „Das ist ganz
viel übung“, erklärt Ernst Sasse mit einem Funkeln in den Augen:
„Jedes Fass ist eine Flasche, und jedes Fass ist Leben!“ Was
diese leidenschaftlich gesprochenen Worte meinen: Während der
Lagerung verhält sich jedes Destillat anders, und nur die richtige
Zusammenstellung ergibt am
Ende das perfekte Ergebnis.
Dabei geht es nicht nur um
den Geschmack, sondern auch
um den Geruch: Die Nase
kann Hunderte und teilwei-
se sogar Tausende Nuancen
unterscheiden, während man
mit der Zunge nur vier Ge-
schmacksrichtungen schme-
ckt – süß, sauer, salzig und
bitter. „Wenn mir etwas nicht
gefällt, dann probiere ich so
lange herum, bis es entweder
schmeckt, oder es kommt eben weg.“ Ernst Sasse macht keine
Abstriche in der Qualität seines Lieblingsproduktes. Dabei kann
schon einmal ein ganzes Fass „durchfallen“: „Wenn es überla-
gert ist, kann man ihn nicht mehr retten“, konstatiert der Kenner
trocken. Allerdings, mit dem Wegkippen ist das so eine Sache:
Wenn Ernst Sasse von „seinem“ Lagerkorn spricht, beginnen die Augen zu leuchten. Das Probieren und Zusammenstellen ist kein Kunststück, sondern viel übung.
Bild rechts: Aus dem Rauhbrand wird in der alten Rohbrandkolonne von 1870 nach und nach der Feinbrand hergestellt. Dieser wird während des Destillierens bis zu 20-mal am Tag probiert, bis sämtlicher Fusel entwichen ist.
Genuss Vor Ort | Seite 56
Denn nicht nur Genießer eines gu-
ten Digestifs interessieren sich für
die Feinbrennerei Sasse, sondern
auch der Zoll! „Wir werden genau-
estens kontrolliert“, erklärt Ram-
macher, „sogar unsere Decke ist
verplombt.“ Und zwar von unten:
Wer einmal drin ist, kommt unent-
deckt nicht mehr heraus! Auch auf
die Alkoholmenge in den Flaschen
hat der Zoll ein Auge: Jeder Liter
des gewonnen Alkohols aus den
Brennvorgängen läuft über eine
Zähl-Uhr; der Brennkessel an sich
ist ebenfalls verplombt. Pro Liter werden bis zu 13 Euro allein an
Alkoholsteuer fällig und so wird der Alkohol aus dem überlagerten
Korn wieder herausdestilliert und kommt erneut ins Fass für wei-
tere vier Jahre!
Ein Korn als bester WhiskyDie Feinbrennerei Sasse ist nach über 300 Jahren noch immer in
Familienbesitz und einer der letzten noch verbliebenen voll integ-
rierten Brennereibetriebe im Münsterland, der früheren Hochburg
der Kornbrennereien in Deutschland. In dem ehemaligen land-
wirtschaftlichen Betrieb wurde jahrelang lediglich Alkohol gekauft
und veredelt, die Qualität kam dabei meist zu kurz. Ernst Sasse
war es schließlich, der dieses Prinzip zum Kippen brachte: Er
setzte auf Klasse statt Masse und führte 1978 die alte Technik
des Barriqueausbaus für seine Kornbrände als Versuchsausbau für
einen Edelkorn wieder ein – mit den alten Eichenfässern seiner
Ur-Großmutter! Dieser Schritt hat sich gelohnt: Die Produkte aus
der Feinbrennerei sind mehrfach preisgekrönt. Die wohl interes-
santeste Auszeichnung hat der „Ciagar“ erhalten: Eigentlich ein
Korn, wurde er unlängst zum „Besten Whisky Kontinentaleuropas“
gekürt. „Oh my dear“ würden da wohl die Insulaner sagen, doch
die hatten zum Glück kein Mitspracherecht. Und tatsächlich: In
Bourbon-Fässern gereift, entfalten sich klassische Whisky-Aromen
auf der Zunge! Neben den Bränden
werden in Schöppingen auch Liköre
und Geiste hergestellt, mit hohem
Anspruch und dementsprechend in
kleinen Mengen. So ist es Rüdiger
Sasse gelungen, aus heimischen
Wacholderbeeren aus der Grafschaft
Bentheim einen Kräuterwachholder
zu gewinnen, der so ganz anders
(und so viel besser …) schmeckt
als der, den man bislang kannte.
Anlässlich der 700-Jahr Feier der
Gemeinde Emlichheim, ebenfalls in
der Grafschaft, wird aktuell ein Ho-
lundergeist hergestellt – aus von Einwohnern geernteten Früchten!
Doch zurück zum Münsterland und seinem Lagerkorn: Getrunken
wird dieser natürlich bei Zimmertemperatur, denn Kenner wissen:
Je schlechter der Schnaps, desto kälter sollte man ihn servieren!
„In Kneipen liegen meist ja sogar die Gläser im Gefrierfach“, erzählt
Magit Rammacher und legt die Stirn in Falren. Ernst Sasse stimmt
ihr zu: „Das war den Münsteranern wirklich schwer klarzumachen:
dass sie unseren Schnaps warm trinken sollten!“ Am Ende ist es
ihnen gelungen. Und wer einmal den Lagerkorn aus dem Hause
Sasse probiert hat, der weiß, dass alles andere eine Sünde wäre!
WissenswertesDie Feinbrennerei Sasse ist Teil der „Münsterland Botschaft“, ein
Zusammenschluss ausgewählter Produkte, die für Nachhaltigkeit
und Naturverbundenheit, gleichzeitig aber auch für münsterlän-
dische Qualität und Innovationskraft stehen. Wer die Feinbren-
nerei Sasse kennenlernen möchte, hat dazu bei verschiedenen
Führungen die Möglichkeit. Bei einem „Münsterländer Genuss-
abend“ (49,50 Euro) etwa wird die Besichtigung mit einem sai-
sonalen Vier-Gänge-Menü, etwa im Hotel Tietmeyer oder im Land-
gasthof Penz, abgerundet. Kleiner Tipp: Eine Zimmerreservierung
lohnt sich, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der
sollte das Auto besser stehen lassen! www.sassekorn.de
„Ein guter Korn kann nur aus der Maische von Weizen, Roggen, Ger-ste und Brennschrot gewonnen werden“, erklärt Margit Rammacher im Besucherraum der Feindestillerie.
Wie in einem Chemielabor: Nicht selten tüftelt Ernst Sasse bis spät in die Nacht an seinem Lieblingsprodukt herum.
Zum Wohl: Wie könnte eine Brennereibesichtigung anders zu Ende gehen, als mit einer ausführlichen Verkostung?
Weniger ist mehrWarum verfliegen die meisten guten Vorsätze zum neuen Jahr nur
oft genauso schnell wie die Böller und Raketen, die zur Begrü-
ßung im Himmel verrauchen? Die Erklärung dafür ist ganz einfach:
Man nimmt sich zu viel vor, die Ziele sind unerreichbar. Sämtliche
im alten Jahr gefassten Vorsätze werden bis in die Silvesternacht
hinausgezögert und sollen im neuen Jahr, am besten alle auf ein-
mal, verwirklicht werden. Stellt sich die Menge an Plänen dann als
unrealisierbar heraus, ist Frustration vorprogrammiert. Man setzt
sich ganz schön unter Druck und das ist alles andere als gesund.
Besser ist, seine Vorsätze unter einen überbegriff zu stellen und
dabei Schritt für Schritt zu realisieren. Niemand ist so standhaft
und kann von heute auf morgen auf alles verzichten. Tastet man
sich aber allmählich heran, führt das immer wieder zu kleinen, aber
wichtigen Erfolgserlebnissen. Das steigert die Motivation und der
Rest klappt fast von alleine!
Die Ernährung macht den UnterschiedLangfristig fit und gesund bleibt man am besten mit einer aus-
gewogenen Ernährung. Einige Menschen assoziieren damit häufig
negative Begriffe wie Verzicht, Einschränkungen oder Genuss-Ab-
stinenz. Aber mal ehrlich: Tagtäglich Fastfood zu sich zu nehmen
hat ebenso wenig mit Genuss zu tun, sondern ist häufig lediglich
eine Ersatzlösung aus Mangel an Zeit und zu viel Stress. Wer viel
Obst und Gemüse, mehr Ballaststoffe, dafür weniger Fett und Zu-
cker zu sich nimmt, isst nicht nur gesünder, sondern fühlt sich auch
so. Das Immunsystem wird gestärkt, wir sind energiegeladener, un-
sere Konzentration wird besser und unser Bewegungsdrang größer.
Statt Einschränkungen gewinnt der Speiseplan stattdessen an Viel-
falt. Obst, Gemüse, selbstgemachter Käse, Wurst und selbstgeba-
ckenes Holzofenbrot – allein das Erlebnis, das ein Gang über den
Markt bietet, macht den ersten Schritt, um „gesund und fit“ ins
neue Jahr zu starten, gar nicht so schwer.
Obst und Gemüse sind wertvolle Energie- und Vitaminlieferanten
und sind roh verzehrt besonders gesund. In der Regel sind scho-
nend zubereitete, frische Lebensmittel, die gerade Saison haben,
Fertigprodukten vorzuziehen. Bei tierischen Lebensmitteln sollte
man darauf achten, mageres, am besten helles Fleisch, Fisch und
fettarme Milcherzeugnisse zu sich zu nehmen. Daneben sollte auf
eine ausreichende Zufuhrt von Kohlenhydraten und Ballaststoffen
geachtet werden – sie stoppen den Heißhunger und sättigen län-
ger. Getreideprodukte und Hülsenfrüchte sollten deshalb regelmä-
ßig den eigenen Speiseplan bereichern. Fett dagegen sollte nach
Möglichkeit reduziert werden, egal ob beim Braten in der Pfanne
oder auf dem Butterbrot.
Keine Chance dem Schweinehund!F i t u n d g e s u n d i n s n e u e J a h r s t a r t e n
Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit! Neben Rotkraut, Gans und
Klößen locken die vielen verführerisch süßen Leckereien. Das
Resultat: Nach den Festtagen machen sich bei den meisten von
uns kleine Rundungen bemerkbar. Dazu wurde vielleicht noch
geraucht und getrunken, kurz: die ein oder andere Sünde be-
gangen. Pünktlich am Silvesterabend werden dann gute Vorsät-
zen gefasst: mehr Sport, gesündere Ernährung, Rauchentwöh-
nung, um nur die gängigsten zu nennen. Die guten Absichten
verfliegen jedoch leider allzu oft wieder genauso schnell, wie sie
gefasst wurden. Hier einige Tipps, wie sich die Pläne in die Tat
umsetzen lassen und man langfristig am Ball bleibt!
Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia
Leben Fit ins neue Jahr | Seite 58
Seite 59
Da der menschliche Körper jedoch ein Min-
destmaß an Fett benötigt und einige Vitamine
ausschließlich fettlöslich sind, sollte man
beim Braten oder für den Salat zumindest auf
Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren zu-
rückgreifen. Ein kleiner Tipp: Magerquark ist
ein alternativer und gesunder Brotaufstrich.
Ganz besonders wichtig ist genügend Flüs-
sigkeit. Deshalb sollte man möglichst viel
trinken, vor allem wenn es sich um Mine-
ralwasser, Tees, verdünnte Frucht- oder Ge-
müsesäfte handelt. Generell gilt jedoch: Man
sollte sich nichts verbieten – selbst hin und
wieder Süßigkeiten oder Fastfood in geringen
Mengen sind erlaubt. Und auch Alkohol ist
nicht verboten, wenn er in Maßen genossen
wird. Wie jeder weiß, beginnt ein guter Tag mit
einem guten Frühstück. Ein Müsli, aufgepeppt mit den eigenen Lieb-
lingsobstsorten und Nüssen, sorgt bereits morgens für mehr Vitalität,
Kraft und Energie. Und weil stressfreies Genießen zur Ausgewogenheit
ebenso dazugehört, sollte man im Anschluss daran den weiteren Ta-
gesplan so strukturieren, dass man an der Zeit zum Essen nicht sparen
muss. Ein Spaziergang im Anschluss an eine gehaltvollere Mahlzeit tut
gut und stärkt das Immunsystem.
Bewegung nach PlanSport gehört neben einer gesunden Ernährungsweise definitiv dazu,
wenn jemand langfristig fit werden oder bleiben will. Am besten
fängt man damit gleich an, so lange die Vorsätze noch ganz frisch
sind. Am Anfang sollte jedoch immer ein Check beim Hausarzt ste-
hen – er zeigt an, ob bestimmte Sportarten aus Gesundheitsgrün-
den nicht ausgeübt werden dürfen. Gibt es keine Einschränkungen,
sollte man die Sportart an den persönlichen Vorlieben ausrichten.
Für diejenigen, die schon in der Schule dem Laufen nichts abge-
winnen konnten, ist es wenig sinnvoll, jetzt mit Jogging zu begin-
nen. Stattdessen schwingt man sich lieber aufs Rad oder probiert
es mit Gymnastik. Auch hier ist es sinnvoll, einen bestimmten Plan
zu verfolgen und festzulegen, wie oft und an welchen Tagen man
die Zeit für Sport findet. Dabei sollte man ehrlich zu sich sein und
sich auch der „Stör-Faktoren“, die vom Sport abhalten könnten,
bewusst werden. So kann man sie auch einfacher ausschalten. Ein
Trainings-Tagebuch, in das man Aktivität, Datum, Zeit und Dauer
und das Gefühl bei Sport einträgt, sorgt zudem für eine Extrapor-
tion Motivation: Schließlich führt es einem die eigenen Erfolge vor
Augen und mit der Zeit findet man ganz von alleine sein persön-
liches, optimales Fitness-Programm heraus.
Die neuesten Fitnesstrends für 2012Noch mehr Lust auf die tägliche Bewegung sollen auch die neues-
ten Fitnesstrends machen. So bittet das US-Institut „The American
College Sports Medicine” Fitness-Profis, Sportärzte, Trainer und Ath-
leten alljährlich weltweit um ihre Meinung, was im kommenden Jahr
Gesundes Abnehmen –
fünf goldene Regeln
1. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor!
2. Ernähren Sie sich abwechslungsreich!
3. Essen Sie bewusst und in kleinen Portionen!
4. Essen Sie abends nicht zu spät!
5. Trinken Sie viel!
die Trends in der Fitness-Szene sein werden. Dabei hat sich gezeigt,
dass funktionelles Fitness-Training eine immer größere Bedeutung er-
hält. Während funktionelle Fitness bei der Umfrage im letzten Jahr
noch auf den unteren Rängen im 20er Bereich rangierte, schaffte es
dieses Jahr den Sprung in die Top 10. Die Fitness-Profis sind sich
einig, dass der ganzheitliche Ansatz in Zukunft die beherrschende
Trainingskultur sein wird. In den USA ist diese Trendwende der Trai-
ningsphilosophien in vielen Fitness-Studios bereits erkennbar – und
klassische Bodybuildingmaschinen mussten inzwischen Kletterseilen
und Kettlebells Platz machen. Nach wie vor auf dem obersten Platz
der Fitness-Trend-Hitparade finden sich wieder Tanzworkouts wie Zu-
mba. Daneben wird nach Ansicht der Fitness-Profis auch die Nach-
frage nach kompetenten Trainern und Ernährungsberatern weiter stei-
gern. Da immer mehr Medien wie Lifestyle-Magazine Informationen
zum Thema Gesundheit und Fitness bieten, wollen die Trainierenden
einen kompetenten Ansprechpartner haben. Das amerikanische Ar-
beitsamt geht sogar so weit zu prognostizieren, dass mittelfristig in
der Fitness- und Gesundheitsbranche mehr Arbeitsplätze geschaffen
werden als in jeder anderen Branche. Im deutschen Sprachraum fal-
len die Progno sen ähnlich aus.
Leben Fit ins neue Jahr | Seite 60
Anzeige | Seite 61
„Bewegung ist unser Leben“Im ehemaligen Rehazentrum Klarastift in MS-Mauritz ist seit nunmehr drei Jahren das aqua
vitalis ansässig: Die erste promovierte Physiotherapie-Praxis Münsters von Dr. rer. med. Er-
hard Schacht sowie Schwimmschule für Baby-, Kinderschwimmen und AquaFitness, geleitet
von Inhaberin Ulla Kramwinkel (eine der ältesten privaten Schwimmschulen Deutschlands).
In wunderschönem Ambiente bringen die
vielfältigen Gesundheitskonzepte im aqua
vitalis die Gäste auf neue Wege. Mit oder
ohne Rezept. Die einmalige Symbiose von
Sport und Bewegung, Physiotherapie und
Rehakursen sowie einem Schwimmbad
mit 32°C Wassertemperatur
ist etwas ganz Besonderes
und in ihrer Form einmalig.
Moderne Medizin setzt heut-
zutage auf ganzheitliche Be-
handlungsmethoden. Leben
und Gesundheit beruhen nach
Meinung der aqua vitalis-Experten auf dem
grundlegenden Verständnis, dass allem ein
energetischer Prozess zugrunde liegt und
dass durch die räumliche Umgebung, die
zwischenmenschlichen Beziehungen und
die geleistete Anwendung der energetische
Zustand der Patientin oder des Patienten
gezielt verbessert werden kann.
Die Angebote im aqua vitalis basieren auf
der nunmehr 30-jährigen Erfahrung von Dr.
rer. med. Erhard Schacht und Ulla Kram-
winkel. Die Sportmediziner, Sportlehrer,
Aquapädagogen und Physiotherapeuten
sowie das qualifizierte Behandlungs-Team
des aqua vitalis setzt seine Schwerpunkte
im krankengymnastischen Bereich, beim
Personal-Training, bei hochqualifizierten
Sportkursen in kleinsten Gruppen, im Trai-
ning am Gerät, bei der Stressbewältigung
durch Achtsamkeit (MBSR)
und den außergewöhnlichen
Wellness- und Entspannungs-
massagen. Alle Räume sind
nach Prinzipien des Feng Shui
eingerichtet und in ihrer Farb-
gebung und Gestaltung sehr
ansprechend.
Bewegung heilt und körperliche Aktivität
wirkt oftmals genauso gut wie Medizin.
Moderater Sport verlängert das Leben, man
bleibt länger geistig fit und agil – die bes-
ten Voraussetzungen für mehr Lebensqua-
lität! Unter dem Motto „Bewegung ist unser
Leben“ wird schon bei den Kleinsten ange-
fangen: Ob Baby-, Kleinkinder- und Kinder-
schwimmen oder yoga für Mutter und Kind.
aqua vitalis, das ist
• FitnessaufhöchstemNiveau
• individuelleGesundheitskonzepte
• ganzheitlichesPersonal-Training
• Schwangeren-Special
• AquaFitness+AquaPower
• schnellerholtimDaySpa
• Floating-SessionsimwarmenWasser
• Wellnessmassagen
• BeratungundSeminare
• Modenatürlichundexklusiv
• FundgrubefürBadenixen…
Tag der offenen Tür im aqua vitalis3. März von 13.00 bis 18.00 UhrOtmar Alt Bilderausstellung und Signierstun-
de (15.00 Uhr) | Verschiedene Gesundheits-
vorträge | Infostände der Kooperationspartner
| MBSR zum Kennenlernen | Probetrainings |
Führungen | Schnupper-Massagen | Waffel-
bäckerei | Kinderschminken
aqua vitalis
Andreas-Hofer-Straße 72-76
48145 Münster
Telefon 0251-13 23 100
www.aqua-vitalis.eu
info
Dr. rer. med. Erhard Schacht und Inhaberin Ulla Kramwinkel
Seite 62 | Anzeige
Ganzheitliche Zahnmedizin in besonderer Atmosphäre unter einem DachGleich beim Betreten der Praxis werden Patienten den Unterschied spüren: Mit Leidenschaft wird bei Kleinsman daran
gearbeitet, dass Sie sich wohl fühlen! Das ist nur ein wesentlicher Aspekt des Erfolgskonzeptes der Praxis. Angeboten
wird das gesamte Spektrum der modernen Zahnmedizin unter einem Dach – und noch viel mehr. Denn von der ersten
Begegnung an steht hier der Patient mit seinen Fragen und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Deshalb wird den Kunden ein
Höchstmaß an persönlicher Aufmerksamkeit geschenkt.
Versorgung auf modernstem NiveauMit diesem Anspruch ist die Praxis Kleinsman vor 20 Jahren im
Herzen Bocholts gestartet. Und er gilt bis heute. Schon damals
wurde ein ganzheitliches Be-
handlungskonzept verfolgt. Die-
ses wurde in den Folgejahren
bis heute stetig weiterentwickelt.
Dank neuer, bahnbrechender Er-
kenntnisse, die immer wieder
in den Praxisalltag eingeflossen
sind, kann heute eine Versorgung
auf modernstem Niveau angebo-
ten werden. Ganz gleich, ob die
Patienten aus kosmetischen oder
regulären zahnmedizinischen
Gründen in die Praxis kommen.
Die sechs Zahnärzte und 45 wei-
teren Mitarbeiter, darunter zwölf
qualifizierte Zahntechniker, garantieren eine komplette Rundum-
Betreuung unter einem Dach. Neben der Behandlung durch die
Spezialisten wird allen Patienten ein persönlicher Ansprechpartner
zur Seite gestellt, damit sie jederzeit wissen, an wen sie sich mit
ihren Fragen wenden können.
Vielfältige Behand-lungsmethodenDabei wird das „ganzheitliche
Behandlungskonzept“ von mehre-
ren Säulen getragen. Da ist zum
Beispiel das „Kleinsman Dental
Center“. Seit vielen Jahren ist
das Kleinsman Dental Center eu-
ropaweit Spitze auf dem Gebiet
der ästhetischen Zahnheilkunde.
Die Experten Richard und Bertho
Kleinsman sowie Dr. Babak Varzi-
deh führen die Patienten mit ge-
zielten Behandlungsmethoden zu
einem unauffällig schönen Lächeln. Vom ersten Beratungsgespräch
bis hin zum fertigen Ergebnis sorgen die Experten dabei für eine
v.l.n.r. Bertho Kleinsman, Babak Varzideh, Ludger Schlütter, Richard Kleinsman Wartebereich der Praxis
Jedem Patienten wird für Fragen und Beratung ein persönlicher Ansprech-partner zur Seite gestellt.
Anzeige | Seite 63
vertrauensvolle Atmosphäre. Gerne nehmen sich die Fachmänner
der Praxis Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch über die
verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, in denen man mehr
erfahren kann über den Zahnersatz durch
hochwertige Implantate oder die „KL2 Top
Veneers“ – hauchdünne Keramikschalen
für eine die Zahnsubstanz schonende Kor-
rektur von Zahnfehlstellungen. Die Exper-
ten beraten auch über alle Möglichkeiten
der Zahnfleisch-Chirurgie zur Behandlung
freiliegender Zahnwurzeln und zum metall-
freien Zahnersatz sowie der Behandlung unter Vollnarkose. Ein sol-
ches Gespräch kann der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen
und befreiten Lächeln sein.
Spezialisierung auf Angstpatienten und KinderEine weitere Säule der Rundum-Versorgung bilden die KL2 Zahn-
ärzte. Das Team um yvonne Funke und Christian Budde bietet
im Rahmen der allgemeinen Zahnheilkunde auch eine gezielte
Behandlung von Patienten mit Zahnfleisch- und Knochenerkran-
kungen (Parodontitis), schonende Therapien bei Zahnwurzelpro-
blemen, das gesamte Spektrum der Chirurgie und Implantologie
sowie für den Zahnersatz an. Dabei hat sich yvonne Funke auf
die Behandlung von Angstpatienten und Kindern spezialisiert. Mit
Hypnose oder dem Einsatz von Lachgas stehen ihr verschiedene
Wege zu einer angst- und schmerzfreien Therapie dieser Patienten
zur Verfügung. „Gemeinsam finden wir für jeden die individuell ab-
gestimmte richtige Behandlung“, verspricht Funke.
Kieferorthopädie schließt LückeSeit Oktober 2011 verstärkt zudem Dr. Michaela Koerdt als aus-
gewiesene Expertin auf dem Gebiet der Kieferorthopädie das KL2
Zahnärzte-Team. Damit wurde eine Lücke im Angebot geschlossen.
Selbstverständlich wird auch auf dem Gebiet der Kieferorthopä-
die ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.
Gleichzeitig wird die gesamte Bandbrei-
te der kieferorthopädischen Behandlung im
Hause Kleinsman angeboten.
Ganz gleich, ob es sich um die Frühbehandlung
von Fehlstellungen, die Erstellung von Knir-
scherschienen oder einen Sportmundschutz,
die Kiefergelenkdiagnostik oder die Erstellung
und Anpassung von herausnehmbaren oder
festen Zahnspangen für Kinder, Jugendliche
oder Erwachsene handelt – bei Dr. Michaela
Koerdt sind die Patienten in den besten Händen.
Hauseigenes SpeziallaborAls vierte Säule setzt das KL2-Team schließlich noch auf das haus-
eigene zahntechnische Speziallabor Kleinsman & Partner. 2011
konnte ein Techniker im Team den weltweit ausgeschriebenen
Wettbewerb „das goldene Parallelometer“, der in Fachkreisen
„Oskar der Zahnmedizin“ genannt wird, gewinnen. International
ausgebildete Zahntechniker arbeiten mit höchster Präzision an der
Gestaltung der Zähne. Dabei suchen sie stets den vertrauensvollen
Kontakt zu den behandelnden Ärzten und den Patienten. Nur so
kann ein hervorragendes Ergebnis der Therapie auf höchstem Ni-
veau gewährleistet werden – und das alles in herzlicher Atmosphä-
re. Dafür steht das gesamte Klinik-Team!
Kleinsman Dental Center
Casinowall 1-3 | 46399 Bocholt
Tel.: 02871 17477 | [email protected]
www.kleinsman.de
Das ganzheitliche Behandlungskonzept wird von mehreren Säulen getragen.
Christian Budde und yvonne Funke Lounge
info
Leben Gesundheit | Seite 64
Von Kopf bis Fuß – d a s w u n d e r s a m e G e r ü s t u n s e r e s K ö r p e r s
„Sitzen zwei Patienten im Wartezimmer eines Orthopäden. Sagt der eine…“. Mit Beginn des Witzes werden unter-
schiedlichste Assoziationen wach: der schmerzende Rücken nach dem Aufstehen, der Tennisarm während der letzten
Saison, die neue Knieprothese des Kollegen oder der angeborene Hüftschaden des Patenkindes. Alle Erkrankungen
finden sich in einem der breitesten medizinischen Fachgebiete wieder – Statistiken sagen, dass jeder Zweite von uns
bereits einen Orthopäden zu Rate gezogen hat. Text Nicole Bongard, Fotos fotolia
Aus etwa 206 Knochen besteht der menschliche Körper,
die Zahl kann variieren, da unterschiedlich viele Klein-
knochen im Fuß und der Wirbelsäule sein können. Der
Facharzt für Orthopädie – meist in Kombination mit
Unfallchirurgie – ist dabei nicht nur auf die Vielzahl
der unterschiedlich gebauten Knochen und ihrer Ge-
lenke spezialisiert, sondern besitzt zudem alle Kennt-
nisse über das komplexe Zusammenspiel zwischen
Bändern, Sehnen und Muskeln, dem Gerüst unseres
Körpers!
Arthrose: Was man schmerzhaft spürtFünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an
einer Arthrose. Damit ist sie eines der häufigsten
Krankheitsbilder in der orthopädischen Praxis. Bei der
Erkrankung baut sich nach und nach der Gelenkknorpel
ab. Bislang gibt es keine Therapie, die diesen Prozess
stoppen kann. Entgegen der weitverbreiteten Meinung,
Arthrose sei eine altersbedingte Verschleißkrankheit
und entstehe durch Abrieb oder Abnutzung, ist der
Beginn viel simpler. Zu Anfang findet sich meistens
eine einmalige Schädigung des Gelenkknorpels etwa
durch Entzündungen oder einen Unfall. Von diesem
Schaden bis zu den ersten spürbaren Symptomen
der Arthrose vergehen dann viele Jahre. Unter an-
derem ein Grund, warum eine Früherkennung
so schwierig ist. Und jeder weiß: je früher er-
kannt, desto besser behandelt! Bislang gibt
es keine konservative (also nicht-operative)
oder chirurgische Möglichkeit, Arthrose zu
stoppen; derzeit beschränkt sich die The-
rapie weitestgehend auf Schmerzlinderung
und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Bei fortgeschrit-
tener Erkrankung benötigen viele Patienten ein
Kunstgelenk.
Die Gelenke altern mitFür nahezu jedes große Gelenk gibt es mittler-
weile Prothesen, denn die Implantation künst-
licher Gelenke ist eines der erfolgreichsten
Operationsverfahren, das den Menschen ihre
Selbstständigkeit erhält. Vor allem an Hüfte
und Knie: Allein im letzten Jahr wurden etwa
209.000 Hüft- und 175.000 Knie-Endopro-
thesen eingesetzt, wofür die Krankenver-
sicherungen drei Milliarden Euro ausgege-
ben haben. Dennoch wird immer wieder von
Problemen berichtet, die den Gelenkersatz in
Zweifel ziehen und die Patienten verunsichern.
Ein Frühwarnsystem zu Einsatz und Komplikati-
onen muss her, wie es in anderen Ländern schon
existiert und in Deutschland von der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie seit Langem gefordert wird.
Ein Zeh tanzt aus der Reihe Höllische Schmerzen und wochenlange Immo-
bilität, all dies verbinden Patienten mit der Be-
handlung eines Ballenzehs bzw. überbeins
oder, medizinisch korrekt, Hallux Valgus.
Durch ein neues Verfahren ist die Ope-
ration des überbeins am großen Zeh ein
schonender Eingriff geworden. Für diesen
benötigt der Operateur zum Einführen
der Operationsinstrumente einen 3 mm
Seite 65
langen Stich – dies entspricht der Größe eines Reiskorns! Denkt man
zudem bei dem Begriff der Fräse an eine große Bau- oder Schnee-
räummaschine, so täuscht man sich: Die Fräsen des Orthopäden
sind lediglich 2 mm breit. Selbst auf diesem kleinen Raum können
sie noch unterschiedlich rotieren und so
den Knochen abtragen. Die Vorteile las-
sen sich kompakt zusammenfassen: kos-
metisch fast nicht mehr sichtbare Narbe,
kleinere Wundflächen und damit gerin-
geres Infektionsrisiko, kaum Schmerzen,
eine schnellere Wundheilung und damit
einhergehend die frühere Belastungs-
möglichkeit. Der aus der Reihe tanzende Zeh ist die häufigste Fehl-
stellung der Zehen. Dabei weicht der große Zeh erst nach außen
ab und dreht sich dann selbst nach innen. Die benachbarten Ze-
hen werden verdrängt. Durch die Fehlstellung kommt es zu Abnut-
zungserscheinungen im Gelenk, häufig in
schmerzhafter Kombination mit Schleim-
beutelentzündung und Arthrose. Im Be-
reich des Ballens lagert sich zusätzlicher
Knochen an. Bei fortgeschrittenem Hallux
Valgus kann das Tragen von normalen
Schuhen für den Betroffenen nahezu un-
möglich werden, da der Schuh zusätz-
lich zu den ohnehin schon vorhandenen
Schmerzen an der Verdickung am Ballen
drückt und reibt.
Keine Spätschäden bei Kindern Als Spezialgebiet der Orthopädie befasst
sich die immer wichtiger werdende Kin-
derorthopädie mit der Erkennung, Verhü-
tung und Behandlung von angeborenen
und erworbenen Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsappa-
rates im Kindes- und Jugendalter. Zu diesen zählen angeborene oder
erworbene Fehlhaltungen, Entwicklungsstörungen an Füßen und Ar-
men, Fehlanlagen von kindlichen Hüftgelenken und Veränderungen
an der Wirbelsäule. Diese Erkrankungen unterschei-
den sich wesentlich von jenen im Erwachsenenalter,
da sich die Bewegungsorgane von Kindern und Ju-
gendlichen im Wachstum befinden. Die Behandlung
zielt neben den aktuellen Beschwerden vor allem
darauf ab, Spätschäden im Erwachsenenalter zu ver-
meiden.
Zahlen, die nachdenklich stimmenAuf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im
Oktober diesen Jahres berichteten die Experten, dass in Deutschland
bereits über 30 Millionen Menschen an Erkrankungen des Haltungs-
und Bewegungsapparates
leiden – Tendenz
steigend. Die Hand27 Knochen befinden sich in einer
Hand – in beiden Händen zusam-
men steckt also ein Viertel der ge-
samten Knochen des Körpers. Die
komplexen Funktionen, die unter
anderem durch diese Vielzahl an
Knochen, dazugehöriger Gelenke
und Muskulatur ermöglicht werden,
werden von dem Gesunden oftmals
unterschätzt und erst bei einer Stö-
rung offensichtlich. So wie bei der
Daumen-Sattelgelenksarthrose, der
häufigsten Arthrose der Hände.
über 30 Millionen Men-schen leiden an Erkran-
kungen des Haltungs- und Bewegungsapparates.
Leben Gesundheit | Seite 66
Die großen Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Gelenkerkran-
kungen, Osteoporose sowie Sport- und Unfallverletzungen machen
bereits heute 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und Frühberen-
tungen aus. Das sehr komplexe Gerüst unseres Körpers ist eben
auch sehr störanfällig und trotz vieler moderner Therapieverfahren
der Fachspezialisten wird die Vorbeugung der Erkrankungen immer
wichtiger. Eine ist die angemessene Bewegung – also raus an die
frische Luft oder in die Sporthalle. Und nicht auf die Pointe des Or-
thopädenwitzes warten!
Expertentippvon Michael Möller,
Möller Orthopädie-Schuh-Technik
„Manchmal können die richtigen Schuhe die
Rettung sein: Schmerzende Füße finden Linde-
rung durch bequeme Schuhe und individuelle, passgenaue Einlagen.
Bei uns werden die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden wahr-
genommen und daraus Schuhversorgungen entwickelt, die höchsten
Gehkomfort bieten und gut aussehen. Ob Schuhe, Einlagen oder
Schuhveränderungen – wir beraten kompetent und setzen Wünsche
handwerklich um. Bei dauerhaften Bewegungsbeschwerden und
Schmerzen im Alltag oder beim Sport ist es wichtig, eine schnelle und
effektive Ursachensuche einzuleiten. Auch bei Beschwerdefreiheit ist
es sinnvoll, die Bewegungsabläufe zu hinterfragen und gegebenen-
falls präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu kann unsere Bewe-
gungsanalyse einen großen Beitrag leisten. Drei digitale Kameras
dokumentieren die verschiedenen Bewegungsphasen auf dem Lauf-
band. Neben Tipps zur Rehabilitation, zur Trainingsanpassung und
zum geeigneten Laufschuh erhält man individuelle, an die Bewegung
angepasste orthopädieschuhtechnische Versorgungsvorschläge.
Auch die Spieler des SC Preußen Münster werden von uns orthopä-
dieschuhtechnisch versorgt.“ Möller Orthopädie-Schuh-Technik,
Johann-Krane-Weg 40, 48149 Münster, Telefon 0251-2891920
und Dorfstraße 41, 48308 Ottmarsbocholt, Telefon 02598-206
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Leben Hochzeit Seite 67
Ewig dein, ewig mein...Schöner als mit diesem Zitat Ludwig van Beethovens kann man den Schwur
ewiger Treue wohl kaum ausdrücken! Was gibt es schließlich Schöneres als
zwei Menschen, die sich entschließen, fortan gemeinsam durchs Leben zu ge-
hen? Kaum verwunderlich also, dass eine Hochzeit immer noch als eines der
wichtigsten Ereignisse gilt und der Hochzeitstag entsprechend oft mit einem
rauschenden Fest im Kreise der Familie und Freunden gefeiert wird – Tradi-
tionen, Bräuche und Etikette sind dabei von einer Bedeutung wie kaum ir-
gendwo anders. Damit der schönste Tag im gemeinsamen Leben eines Paares
ein unvergessliches Erlebnis im besten Wortsinn wird, ist es ratsam, bereits
frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia
Den Bund fürs Leben schließenDer Rest des gemeinsamen Lebens beginnt mit einem wichtigen
Termin – dem Termin des Hochzeitstages. Erst wenn die Zeremonie
vollzogen ist, gilt man als rechtmäßig verbundene Eheleute. Für die
standesamtliche Hochzeit ist die Anmeldung zur Eheschließung erfor-
derlich. Diese kann frühestens ein halbes Jahr vor der eigentlichen
Trauung erfolgen. Viele Standesämter bieten jedoch in-
zwischen einen besonderen Service. Bereits ein Jahr
vor dem entscheidenden Schritt kann man sich den
Termin reservieren lassen – besonders bei beliebten
Zahlenkombinationen, wie dem 12.12.2012, ist dies
sehr zu empfehlen. Die Anmeldung zur Eheschließung
schließlich erfolgt bei einem Standesbeamten, in dessen Amtsbezirk
einer der beiden Brautleute seinen Haupt- oder Nebenwohnsitz hat.
Bei diesem Termin müssen einige Dokumente vorgelegt werden: Ne-
ben dem Personalausweis oder Reisepass, einer aktuellen Meldebe-
scheinigung, der Abstammungsurkunde oder dem Familienbuchaus-
zug ist auch der Nachweis über akademische Grade zu erbringen,
falls diese in die Heiratsurkunde eingetragen werden sollen. Wenn
ein Partner bereits geschieden ist, kommen noch Heiratsurkunde und
rechtsgültiges Scheidungsurteil hinzu.
Die Schlossallee empfehlen und schöne Prämie sichern!
Ja, mit Gottes HilfeRein rechtlich gesehen genügt die standesamtliche Trauung voll-
kommen. Die kirchliche Hochzeit hat aber auch heutzutage für viele
Paare wesentlich mehr Bedeutung. Voraussetzung ist, dass minde-
stens einer der Brautleute Mitglied in der Kirche ist. Vor der kirch-
lichen Trauung findet ein Gespräch mit dem Pfarrer statt. Dabei
werden die Details des Gottesdienstes besprochen. Unter anderem
geht es um den Ablauf im Allgemeinen, um den Trauspruch, die
Lesungen und Lieder.
Profis am WerkPaare, die bereits geheiratet haben, wissen es – ein schönes Hoch-
zeitsfest will gut geplant sein. Und je mehr persönliche Träume
man verwirklichen möchte, desto mehr Arbeit steckt in der
Hochzeitsplanung. Wer sich auf das Wesentliche konzen-
trieren möchte, muss bei einer großen Hochzeit gut dele-
gieren können. Oder einen Profi beauftragen. Das Stichwort
lautet hier: Hochzeitsplaner! Was in den USA bereits seit Lan-
gem Trend ist, schwappt allmählich auch nach Deutschland rü-
ber. Die Profis rund um den schönsten Tag im Leben eines Paares
organisieren eben diesen – ob nun komplett oder teilweise, bleibt
dabei ganz dem individuellen Geschmack des Brautpaares über-
lassen. Das Honorar hängt in der Regel von den Gesamtkosten der
Feier ab. Generell sollte man zehn bis 15 Prozent der Kosten für
die komplette Organisation einplanen. Oft kennen Hochzeitsplaner
jedoch entsprechende Dienstleister und überraschen die Zukünf-
tigen mit Sonderkonditionen. Die professionelle Organisation einer
Hochzeit muss also nicht unbedingt mehr Kosten verursachen.
Trend: die HochzeitshomepageEin weiterer Trend ist die sogenannte Hochzeitshomepage. Dort
können nicht nur alle wichtigen Eckdaten der bevorstehenden
Hochzeit veröffentlicht werden – ein Foto der Location löst bei vie-
len Gästen zudem schon die Frage nach der Kleiderwahl. Und wer
seine Geschenkliste immer aktualisiert ins Netz stellt, erspart den
Gästen Zeit und unnötige Telefonate. Für Seufzer der Erleichterung
bei den Gästen dürfte auch eine Anfahrtsskizze zum Downloaden
und Ausdrucken sorgen: Im größten Stress findet am Tag der Tage
wohl noch kaum jemand die Wegbeschreibung, die vor zwei Mona-
ten zusammen mit der Einladung per Post kam, wieder. Aber auch
die Anmeldung zur Hochzeit per Mail geht viel schneller und wird
ebenfalls immer beliebter. Im Anschluss an die Hochzeitsfeier kön-
Leben Hochzeit | Seite 68
Anzeigen | Seite 69
Trauringe selbst gestalten
Trauringe sind für die Ewigkeit und deshalb sollten sie sorgfältig ausgewählt werden. Auf der
sicheren Seite ist man, wenn die Ringe vom Brautpaar selber entworfen und gestaltet werden.
Barbara Kämereit bietet entsprechende Workshops an. Vorab wird besprochen, wie die Ringe
aussehen sollen: Weißgold oder Gelbgold? Eher schmal oder breit? Anhand eines Silbermodells
lernen die Teilnehmer das Werkzeug und die Arbeitsgänge kennen und fertigen einen Probering
an. Danach werden die Originalringe aus dem entsprechenden Material gefertigt. Gravuren
oder Steinbesatz kann noch nachträglich eingearbeitet werden. Die Kosten des Kurses belau-
fen sich auf 98 Euro, die Materialkosten beginnen bei 300 Euro pro Ring. Barbara Kämereit,
Goldschmiedemeisterin, Annette-von-Droste-Hülshoff-Straße 14, 48161 Münster-Roxel
Frisuren für den besonderen Tag
Ob lange oder kurze Haare, am Hochzeitstag möchte jede Braut mit einer
perfekt sitzenden Frisur vor den Altar treten. Dabei gibt es eine Menge zu
beachten, denn nicht jedes Haar verhält sich gleich. Ob es ein klassischer
Chignon, eine romantische Flechtfrisur oder auffallend mit extravagantem
Schmuck sein soll – es
gibt viele Möglichkeiten
und eine Braut sollte
sich schon im Voraus
Gedanken über ihre be-
sondere Frisur machen.
Damit auch alles am Tag
der Tage perfekt sitzt, ist
es sinnvoll, einen Beratungs- und Probetermin zu vereinbaren. Experten
auf diesem Gebiet, die den werdenden Bräuten mit kompetenter Beratung,
viel Leidenschaft und Kreativität zur Seite stehen, sind kokoon-Friseure
in Münster. Mit Ohayla und Saba verfügt kokoon über zwei erfahrene
Brautstyling-Spezialisten. kokoon, Friedrich-Ebert-Straße 135-137,
48153 Münster, www.kokoon-frisuren.de
Farbenfroh und elegant
Was wäre der schönste
Tag im Leben ohne den
perfekten Brautschmuck?
Dieses Collier aus der Gold-
schmiede Gabriele Gote ist
aus 750/ -Gelbgold und
Farbsteinen wie Smaragd,
rotem und grünem Turma-
lin, Amethyst, Mondstein, Peridot und Rosenquarz gefertigt
und als Wendekette von beiden Seiten zu tragen. Die eine
Seite wirkt durch die verschiedenen Edelsteine in einem
wohl abgestimmten Farbenspiel, während die Rückseite
eher von zurückhaltender Eleganz ist und das Gold in den
Vordergrund rückt. Ein Collier, welches sich mit zwei unter-
schiedlichen Optiken der Stimmung der Trägerin individuell
anpassen lässt.
Goldschmiede Gabriele Gote, Münsterstraße 8, 48727
Billerbeck, www.goldschmiede-gote.de
nen außerdem die schönsten Bilder auf diesem Wege veröffentlicht
werden – eben die etwas andere Erinnerung an den schönsten Tag
im Leben!
Orte in Münster, an denen man sich trautStandesamt Stadthaus 1Klemensstraße 10 | 48127 Münster | Telefon: 0251/ 492 3401
E-Mail: [email protected] | www.muenster.de
Mögliche, besondere Orte: • Im Lotharinger Kloster
• Im Freichlichtmuseum Mühlenhof
• Im Drostenhof zu Münster-Wolbeck
•Münster besitzt einen Hochzeitswald in dem eine mittelalterliche
Tradition fortgeführt werden kann: Braut und Bräutigam können
einen Baum pflanzen. Der Wald befindet sich in unmittelbarer
Nachbarschaft zum barocken Haus Rüschhaus.
Ausgefallene Hochzeitsorte in der Region:
Billerbeck Historisches Rathhaus | Kolvenburg | Standesamt
Billerbeck | Tel. 02543/ 73-0 | www.billerbeck.de
Steinfurt Historischer Speicher | Kreislehrgarten | altes Rat-
haus | Heimathaus Borghorst | Bagno-Konzertgalerie | Standes-
amt Steinfurt | Telefon: 02552/ 925-0 | www.steinfurt.de
Coesfeld Haus Loburg | Heimathaus Lette | Standesamt Coes-
feld | Tel. 02541/ 939-4001 | www.coesfeld.de
Emsdetten Hof Deitmar | Standesamt Emsdetten | Tel. 02572/
922-302 | www.emsdetten.de
Nottuln Im Speicher des Fachwerkhofes Schutze Freuking |
Kapelle des Marienhofes Baumberge | Gemeindeverwaltung im
Äbtissinnenzimmer | Standesamt Nottuln | Tel. 02502/ 942324 |
www.nottuln.de
Ohayla Saba
Tipps zur Hochzeit
Kultur Reisetipp | Seite 70
Mit allen Sinnen durch BarcelonaDynamisch und modebewusst – das ist Barcelona. Künstler, Weltenbummler und Modeschöpfer fühlen sich von dem Zau-
ber der Stadt angezogen, die jung und spritzig daherkommt, aber in der auch Tradition und Kultur ein fester Bestandteil
sind. Kaum eine Metropole hat so viele Gesichter wie die Hauptstadt Kataloniens!
Text Jana Schulte, Fotos fotolia, FIRST Reisebüro Lückertz
Unterkunft der ExtraklasseEin besonderer Städtetrip beginnt schon bei der Wahl der Unter-
kunft. Ein echter Tipp für Anspruchsvolle ist das W Hotel. Es liegt
direkt am Strand und hat einen hauseigenen Zugang. Besonders
die Sonnenaufgänge sind ein Genuss! Da das Hotel nahe dem hi-
storischen Stadtkern liegt, kann die Lust auf das spanische Leben
direkt gestillt werden: Zur Innenstadt ist es zu Fuß nur ein Spazier-
gang von rund 40 Minuten. Beim W handelt sich um ein Designho-
tel vom Architekten Ricardo Bofill. Mittlerweile ist das Haus durch
seine moderne Form und Inneneinrichtung zu einem Symbol der
Stadt geworden. Bofill hat durch seine silbern spiegelnden Glas-
fronten und sein luxuriöses und vielfältiges Erscheinungsbild einen
Ort der Extraklasse geschaffen.
Gaudi, Picasso und MiroBesonders stolz sind die Einheimischen auf die Spuren, die weltbe-
rühmte Künstler hinterlassen haben. Einer von ihnen ist Antoni Gau-
di, einer der bedeutendsten katalanischen Architekten vergangener
Zeiten. Sein Lebenswerk und gleichzeitig das bekannteste ist die
Basilika Sagrada Familia, die Welterbe der UNESCO ist.
Auch Maler wie Picasso und Miro haben Barcelona maßgeblich ge-
prägt. Neben Joan Miros selbst eröffnetem Museum lässt sich eine
seiner Arbeiten auch auf der Flaniermeile Les Rambles als Pfla-
stermosaik bewundern. Das Picasso-Museum ist schon an sich ein
Kunstwerk: Es befindet sich in fünf zusammenhängenden Stadtpa-
lästen, allesamt gotische Häuser aus dem 13. bis 15. Jahrhundert.
Nicht nur Berühmtheiten bereichern Barcelonas kulturelles Leben.
Das W Hotel gehört zu den exklusivsten Unterkünften in Barcelona: Es bietet eine Cocktailbar, einen großzügigen Spa-Bereich sowie luxuriöse Zimmer.
Seite 71
Etliche Straßenkünstler, Kunstgalerien und Mu-
sikfestivals sorgen für immer neue Erlebnisse.
Sehenswertes für „Kulturmuffel“Nicht jeder interessiert sich für Kultur und Archi-
tektur. Doch auch für „Kulturmuffel“ hat Barcelona spannende Ecken
zu bieten: Ein Highlight ist der große Markt Mercat de la Boqueria
direkt an der Rambla St. Josep. In der Markthalle kann man kaufen,
was das Herz begehrt: Süßigkeiten, Käse, Honig, Öl, Obst, Gemüse
und Fleisch. In der Mitte des Marktes überrascht die Besucher ein
Rondell, in dem sich verschiedene, lebende Meerestiere befinden.
Besonders viele davon lassen sich übrigens im Ozeanarium be-
wundern. Es liegt in der Moll d´Espanya del Port Vell Straße und ist
eines der größten Aquarien der Welt. Natürlich darf in einer Mode-
Metropole das Shopping nicht vergessen werden. Hochwertige, in-
ternationale Marken wir Chanel, Armani und Cartier sind am Placa Catalunya, Passeig de Gràcia oder Diagonal zu finden. Wer neugierig
auf neue Labels und Jungdesigner ist, sollte durch die engen Gassen
von El Born schlendern.
Eine Genussreise zum HausbergEin Ort, an dem sich Touristen und Einheimische treffen, ist der
Montjuic, der 173 Meter hohe Hausberg der Stadt. Auf diesem Berg
liegen nicht nur wunderschöne Parks mit einer
vielseitigen Fauna und Flora, sondern auch das
Olympiastadion mit einem Museum über die
Olympischen Spiele aus dem Jahr 1992. Wei-
tere Hochgenüsse, nicht nur im kulinarischem
Sinne, birgt das Restaurant El Xalet de Montjuic in sich. „Wer ein-
mal den Ausblick über Barcelona erlebt hat, wird ihn nicht mehr
vergessen“, so Svenja Halverscheid, Barcelona-Expertin im FIRST
Reisebüro Lückertz.
Der Tibidabo ist mit einer Höhe von 512 Metern um einiges größer
als der Montjuic. Die älteste Straßenbahn Barcelonas, die Tramvia Blau, bringt Touristen zur Talstation der Seilbahn, die wiederum wei-
ter auf den Berg führt. Die Tramvia Blau ist eine Attraktion für sich,
da die Wagons noch original aus dem Eröffnungsjahr 1901 stammen.
Selbst die blaue Farbe als Namensgeber ist über die Jahre beibehal-
ten worden. Auch in diesen Höhen lässt es sich vorzüglich speisen.
Das Mira Blau bietet wie das El Xalet de Montjuic einen atemberau-
benden Blick auf Barcelona und weiter bis hin zum Meer.
Barcelona – eine Stadt, in der alle Sinne berührt werden.
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Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 72
Hart aber herzlichIn seiner Brust schlägt ein großes Herz. Es schlägt für seine Malerei und seine Kochkunst – und natürlich für seine
Frau. Franz L. Lauter ist ein Mann voller Leidenschaft, täglich lebt er sie in vollen Zügen aus. Es ist, als hätte er den
Begriff Leidenschaft erfunden, er, der „malende Koch“ vom Schloss Nordkirchen.
Text und Fotos Karolin Leszinski
Lauter mit Leib und SeeleManchmal setzt er ihn noch ab, seinen Strohhut. In seiner Freizeit.
Doch das passiert selten, weil Franz L. Lauter viel arbeitet und
wenig frei hat. Und zum Arbeiten, so sagt er, braucht er den Hut. Er
ist sein Markenzeichen, dieser Strohhut ohne Deckel.
Franz L. Lauter sitzt in seinem Restaurant im Schloss Nordkirchen.
Er hat im Venus-Saal einen Platz am Fenster gewählt. Nachdenklich
blickt er nach rechts über die Wassergräfte in die Parklandschaft.
Herrlich schön ist es hier, obwohl es regnet und große Regen-
tropfen unaufhörlich in den nahen Wassergraben platschen. „Der
Strohhut, ja das war eine verrückte Idee. Um anders als andere zu
sein“, sinniert Franz Lauter, „meine Idee war, mir statt wie Vincent
van Gogh das Ohr anzuschneiden, den Deckel vom Hut abzuschnei-
den.“ Der Gedanke gefällt ihm noch heute sehr gut. Lauter denkt
gerne in Extremen, er, der Künstler und Starkoch, der Kulturpreis-
träger und „erste Michelin-Sternekoch aus dem Osten und bisher
der Einzige“, wie er stolz berichtet. Zahlreiche seiner Bilder, die in
seinem Atelier zu Hause in Werne entstanden sind, hängen hier in
den prachtvollen Räumen seines Restaurants. Sie machen es kom-
plett. Das Restaurant ist Franz Lauter mit Leib und Seele.
Der erste Tanz mit HannaFranz L. Lauter wurde 1947 im polnischen Bromberg geboren, er
stammt aus einer preußischen Familie. Als er vier war, starb sein
Vater an den Folgen des Zweiten Weltkriegs, später heiratete seine
Mutter ein weiteres Mal. „Der Stiefvater ersetzt den Vater nicht.
Er war kein schlechter Mensch, aber ich habe immer lieber mit
mir selbst gerechnet, mich auf meine eigenen Kräfte verlassen“,
erzählt Franz Lauter. So habe er sich bereits in jungen Jahren mit
allen möglichen Arbeiten seinen ersten Zloty verdient. Auch mit
Kunst. „Ich war schon als Junge mit fünf Jahren so schlau und
hatte einen Galeristen“, denkt er lachend zurück, „das war mein
Sternekoch, Künstler und leidenschaftlicher Tänzer: Franz L. Lauter
Seite 73
Kollege und Nachbar, er war so alt wie ich. Er hat mein erstes Bild,
das ich auf dem Dach eines Schuppens gemalt habe, in der Nach-
barschaft für einen Zloty verkauft.“ Später verdiente Lauter deutlich
mehr als einen Zloty mit dem Verkauf seiner Gemälde. Katzen waren
die Motive seiner ersten erfolgreichen Bilder. „Katzen haben für mich
eine große Bedeutung, sie sind für mich ein Symbol für Freiheit. Sie
sind Individualisten.“ So wie er – nur ist ihm Teamgeist nicht weniger
wichtig. „Ich brauche meine Mannschaft, ohne
sie funktioniert das alles hier nicht“, sagt er.
Die Initiale „L“ in seinem Namen steht für Leo-
nardo – wie Leonardo da Vinci, „mein größtes
Vorbild“. Auch er sei ein Tausendsassa gewesen,
habe auf vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt.
Wie Franz Lauter. „Beides, Kochen und Malen,
professionell zu machen, das grenzt schon an Verrücktheit“, lacht er.
Aber Franz Lauter kennt es auch gar nicht anders, als an die Grenzen
zu gehen. Er hat immer „malocht“, wie er es nennt, hat sich mit Fen-
ster- oder Treppenputzen neben der Schule ein bisschen Geld ver-
dient. Und so hat er das Herz seiner großen Liebe Hanna erobert. Zu
Schulzeiten hat Franz Lauter seine heutige Frau kennengelernt. „Ich
war zehn Jahre alt, als ich mit Hanna das erste Mal getanzt habe.
Das war ein Krakauer-Tanz und da gibt es eine Figur, in der man sich
die Hände hält. Das war für mich immer wie Ostern und Weihnachten
auf einmal, wenn ich Hannas Hand halten durfte.“ Erinnerungen, die
ihn sichtlich rühren, werden wach. Er lächelt, ein wenig beschämt
und mit feuchten Augen blickt er hinaus in die Gräfte.
„Bei uns darf man mit Hund kommen, ich bin bekannt dafür, dass ich alle möglichen Tieraktionen und Kinder unterstütze. Ich bin gesund und schaffe viel – dann muss ich auch teilen.“ Franz Lauter mit seiner Frau Hanna.
„Wir sind nur Gäste auf dieser Erde.
Wir sollten uns nicht so wichtig tun.“
Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 74
Nach dem Abitur besuchte Lauter die Kunstakademie in Thorn. Franz
Lauter hat auch zu dieser Zeit den steinigen Weg nie gescheut, hat
sich durchgebissen, ist mit der Politik angeeckt, musste umziehen.
Weil er sich immer treu blieb. Vier Jahre später stellte er erstmals
seine Bilder aus. Gleichzeitig eröffnete er ein Künstlerbistro in Kat-
towitz und feierte dort seine ersten kulinarischen Erfolge. „Im be-
trunkenen Polen habe ich eine alkoholfreie Zone eingerichtet. Ich
habe Säfte produziert. Das Bistro existiert heute noch, das Konzept
ist mit kleinen Änderungen geblieben.“ Seine Kochlehre dauerte
gerade mal ein halbes Jahr. Jahre später wurde Franz Lauter der
erste Michelin-Stern verliehen. Da war er gerade mal zwei Jahre im
Schloss Schwansbell in Lünen, Westfalen. Dass er in Lünen gelandet
ist, war reiner Zufall. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hatte er mit
seiner Familie – seine Tochter Kamilla ist heute 41, Sohn Andreas 30
– Polen verlassen. Er habe sofort die polnische Staatsangehörigkeit
abgelegt, erzählt er, man müsse immer gerade gehen. Auf Gerad-
linigkeit legt er größten Wert – bei sich, bei seinen Angestellten.
„Wir sind damals über Nürnberg nach Unna-Massen gereist. Dann
schickten sie einen dorthin, wo der Rest der Familie ist. So sind wir
nach Lünen gekommen“, blickt Lauter zurück, „wir haben damals
sofort eine Anzeige geschaltet, dass wir ein gastronomisches Objekt
suchen. Schloss Schwansbell wurde damals gerade renoviert.“ Das
passte. Lauter eröffnete in dem Schloss sein erstes Restaurant auf
deutschem Boden. Dem Stern im Guide Michelin folgten zahlreiche
weitere Auszeichnungen in Restaurantführern für sein Tun in der Kü-
che, im Schlemmer Atlas, Gault Millau, Bertelsmann, Feinschmecker
und VIF Gourmet Journal. 2004 zog er schließlich mit seinem Team
in das Schloss Nordkirchen. „Ich tendiere zu Schlössern. Ein Prolet
möchte auch etwas Besonderes sein“, habe er mal augenzwinkernd
einem Journalisten erklärt. Lauter liebt die Selbstironie. „Wir sind
doch nur Marionetten, nur Gäste auf dieser Erde. Wir sollten uns
nicht so wichtig tun“, sagt er.
„Das Einzige, was mir fremd ist, ist Angst. Ich habe mein Leben korrekt gelebt – ich brauche vor niemandem zu zittern“, sagt Franz Lauter.
Atemberaubendes Ambiente: Es ist angerichtet in der ersten Etage, die lange Tafel im Jupiter-Saal ist gedeckt und festlich geschmückt.
„Jeder Gast ist unser Gast“Fleiß und Schweiß haben Franz L. Lauter dort hingebracht, wo er
heute steht: erfolgreich als Maler und Koch in einem prachtvollen
Schloss. Er ist eine Institution in Nordkirchen und weit, weit darü-
ber hinaus. Er war mit seinem Küchen-Team in Tokio, Aserbaid-
schan, Singapur, Moskau, er hat Hannelore Kohl, Franz Beckenbau-
er und Champions-League-Mannschaften bekocht. Er war in Bonn,
um die Polit-Prominenz zu verköstigen, die Offiziellen waren im
Schloss Nordkirchen, um hier bei Lauter zu speisen. Die passenden
Promi-Schnappschüsse sucht man übrigens vergeblich in Lauters
Restaurant. Protzen, nein, das liege ihm nicht. Und ob der Gast
prominent ist oder nicht, das steht für Lauter nicht im Vordergrund.
„Durch unsere Geburt in Polen haben wir die polnische Gastlichkeit
kennengelernt. Wir betrachten unser Restaurant als ‚unser Haus‘.
Jeder Gast ist unser Gast. Aber er soll sich auch als Gast beneh-
men. Egal ob er prominent ist.“ Lauter legt Wert auf Werte, Tu-
genden – und auf Tradition.
Auch in seiner Küche. „Viele junge Damen haben vergessen, ihre
Mutti nach den Rezepten zu fragen. Das ist schade. Ich mache nur
Sachen mit Tradition und Essenskultur, dafür kämpfe ich hier seit
30 Jahren in dieser Region – genau damit haben wir Erfolg“, sagt
Lauter. Das mag auch daran liegen, dass er stets persönlich für
seine Gäste da ist. „Auch ein Starkoch gehört ins Restaurant“, ist
er überzeugt. Diese Erkenntnis habe er über die Jahre gewonnen.
Seitdem sei er Tag für Tag hier. Oft kommt er am späten Nachmit-
tag ins Restaurant, schmeckt in der Küche Saucen ab und nimmt
draußen Gäste in Empfang. Dann übernimmt Küchenchef Norbert
Parzych, er genießt Lauters vollstes Vertrauen am Herd. Er ist durch
seine Schule gegangen. Eine strenge Schule, die auch seine heu-
tigen Lehrlinge zu spüren bekommen. Als Chef sei er hart, aber
herzlich und vor allem gerecht.
Ballett mit 40„Wir waren immer wohlhabende Menschen, weil wir hart gearbei-
tet haben“, erzählt Franz Lauter, „in Werne steht mein Haus, dort
leben wir seit 20 Jahren und darauf bin ich stolz.“ Hanna, seine
große Liebe, ist noch heute an seiner Seite. Sie ist die Frau im
Hintergrund, kümmert sich um die administrativen Belange des Ge-
schäfts. In Polen hatte sie Jura studiert und mit der Note Eins ab-
geschlossen. Sie unterstützt beratend ihren Mann in vertraglichen
Angelegenheiten und kümmert sich darum, dass sich Franz Lauter
nicht mal wieder um Kopf und Kragen redet, beruhigt ihn, findet die
richtigen Worte. Franz Lauter ist ein Temperamentsbolzen. „Aber
Hanna passt auf mich auf“, sagt er. Und immer, wenn er von seiner
Hanna spricht, bekommen seine Augen ein besonderes Leuchten.
„Sie ist die gute Seele in diesem Geschäft, ohne sie würde ich
nicht diesen Erfolg haben. Das, was wir geschaffen haben, ist mehr
meine Frau. Ich kann nur malochen bis zum Umfallen. Sie stoppt
mich rechtzeitig. Deshalb bin ich auch in einem so guten Zustand.“
Zur Erholung fahren Lauters schon mal in Sauerland für ein paar
Tage. Klassisches Ballett stand auch lange Zeit als Ausgleich neben
der Malerei und dem Kochen auf dem Programm. Hanna tanzt seit
eh und je Ballett. Franz Lauter fing mit 40 Jahren an! 14 Jahre
lang sorgte er in seiner Ballettgruppe in Werne für reichlich Un-
terhaltung. „Das ist vielen nicht bewusst, aber man braucht für
Ballett eine enorme innere Ruhe“, erklärt er. 90 Kilo und Pirouet-
ten – das ging irgendwann dann doch auf den Körper. Also hörte
er auf. Heute fährt er Rollerblades und Ski oder geht mit Hanna in
den Zumba-Kurs. Ohne Strohhut versteht sich. Und manchmal, zu
später Stunde, tanzen Franz Lauter und seine Hanna nochmal den
Krakauer. Und halten sich dabei an den Händen. So, wie sie es seit
55 Jahren tun.
Lauters Küchen-Weisheiten: „Der Chef ist immer der Dirigent. Er steht am Pass, mit einer Flasche Wodka. Die ist nicht zum Trinken da, sondern um den Tellerrand sauber zu machen.“
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Insidertipps Anzeigen | Seite 76
Insidertipps
Jeannette Wüller – ein Jahr am neuen StandortVersicherungsmaklerin Jeannette Wüller startete vor 17 Jahren mit der Arbeit im Versicherungs-
geschäft. Vor acht Jahren machte sie sich selbstständig und seid einem Jahr hat sie ihren Sitz in
der Adam-Stegerwald-Straße in Lüdinghausen. Dort berät sie ihre Kunden in allen Lebenslagen. Ob
Altersvorsorge, Investmentfonds, Krankenzusatz-, Sach- Kfz-oder Berufsunfähigkeitsversicherung
– Wüller findet für jeden Kunden eine individuelle Lösung. Nach einer Analyse der bestehenden
Versicherungen wird überprüft, ob der Kunde über-, unter-, oder zu teuer versichert ist. Mit Rat und
Tipps stehen Jeannette Wüller und ihr Team den Versicherten zur Seite und kümmern sich um die
optimalen Versicherungen. Jeannette Wüller, Adam-Stegerwald-Straße 1, 59348 Lüdinghausen,
www.versicherungen-wueller.de
BuchtippViktoria von dem Bussche: „Ich träume von einem Küchengarten“ | Die schönsten Inspira-tionen für das eigene Paradies
Eine alte Tradition wird neu entdeckt, denn Küchengärten sind gerade der Trend! Stichworte wie Nach-
haltigkeit, Selbstversorgung und Unabhängigkeit spielen vor allem beim Kochen und der bewussten Er-
nährung eine immer wichtigere Rolle. Der Trend bewegt sich hin zu frischen Zutaten, die ohne Bedenken
verarbeitet und verzehrt werden können. Was liegt also näher, als Kräuter, Obst und Gemüse selbst
anzubauen? Viktoria von dem Bussche, Besitzerin eines riesigen Küchengartens auf Schloss Ippenburg,
zeigt in diesem Buch ihre liebsten Gärten. über Schollen in Luxemburg, Stone House in England bis hin
zu Saint Jean de Beauregard und Versailles in Frankreich, nimmt sie den Leser mit auf eine Reise zu den
schönsten Küchengärten Europas. Die Kombination aus Inspirationsband und Ratgeber macht diesen Titel zu etwas ganz Besonderem. Die
Autorin selbst ist leidenschaftliche Gärtnerin, die ihre Gärten von Schloss Ippenburg zu einer vielbeachteten Gartenanlage umgewandelt
hat. Ihre Gartenfestivals bekommen jedes Jahr größeren Zulauf.
176 Seiten, ca. 250 Farbfotos | Auslieferung: März 2012 | ISBN: 978-3-7667-1954-6
Combi Plus – schonend schönHeidi Roer Cosmetics bietet eine
schonende Alternative zu kosme-
tischen Eingriffen. Combi Plus heißt
das Programm: eine Kombination
aus Kavitation und Radiofrequenz.
Kavitation ist ein neues Verfahren,
um Fettzellen zu eliminieren. Ul-
traschall- und Druckwellen werden
überlagert und bringen die Zellen
zum Vibrieren, woraufhin die Membran durchlässig und das Fett ab-
transportiert wird. Diese Technik ist schonender und ebenso nachhal-
tig wie eine Fettabsaugung. Der zweite Schritt ist die Radiofrequenz.
Hierbei wird mit hochfrequentem elektrischem Strom Wärme im Kör-
pergewebe erzeugt und es entstehen thermische Energien in tieferen
Hautschichten. Die Sauerstoffversorgung wird angekurbelt und der
Zellstoffwechsel angeheizt, was zu einer ebenmäßigen Haut führt. Für
die Kunden von Heidi Roer Cosmetics heißt das im Ergebnis: Scho-
nend Fett verlieren und eine straffe Haut mit Combi Plus – was will
man mehr?
Heidi Roer Cosmetics, Von-Vincke-Straße 5-7, 48143 Münster,
Telefon: 0251-39650196
Geburtstagsfeier mit Otmar Alt
Aqua Vitalis wird drei Jahre
alt. Grund genug, am 3. März
eine Feier mit besonderen
Highlights zu veranstalten!
Mit dabei ist der Künstler Ot-
mar Alt, der einige seiner Bil-
der ausstellen und um 15 Uhr
eine Signierstunde abhalten wird. Später am Nachmittag wird
eines seiner Bilder versteigert; der Erlös kommt dem Johannes-
Hospiz in Münster zugute. Zum Kennenlernen präsentieren sich
Kooperationspartner mit einem Stand und besonderen Angebo-
ten. Es wird zu interessanten Vorträge zu Themen wie Rücken-
problemen, Feng Shui und Magnetfeldtherapie eingeladen. Als
besonderes Special bietet aqua vitalis ein Fitness-Angebot zum
Kennenlernen an: ein individuelles Personal-Training, inklusive
fünf Massagen, für 499 Euro.
Aqua vitalis, Andreas-Hofer-Straße 72-76, 48145 Münster,
www.aqua-vitalis.eu
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Privat versichert, aber richtig!Die Gesundheit gilt als das wichtigste Gut des Menschen. Die richtige Krankenversiche-
rung zu finden ist allerdings eine Herausforderung. Die Private Krankenversicherung,
oftmals in ihre Komplexität unterschätzt, besteht aus über 870 Einzelkriterien. Jeder
Versicherte muss selbst entscheiden, welche Schwerpunkte ihm wichtig sind. Die Be-
ratung darf nicht auf wenige Sachverhalte reduziert werden. Sie muss umfassend sein,
und anfallende Kosten vollständig abgedeckt. Absicherung hat allein die Aufgabe, das
zu zahlen, was im Leistungsfall für den Betroffenen unbezahlbar ist und seine Existenz
bedroht. Was man selber kaufen kann, braucht man nicht zu versichern. Eine Auswahl kann man allerdings nur nach ausführlicher In-
formation treffen; darüber, was es am Markt gibt und was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird. Die MeVitus Experten
unterstützen in diesem Punkt gern! MeVitus GmbH, Hansestraße 51, 48165 Münster, www.mevitus.de
Mit Lehm natürlich wohnenTierrfino Lehmputze und -farben vereinen die wohl besten Eigenschaften des reinen Natur-
produktes Lehm, denn heute wie vor Tausenden von Jahren verhindert Lehm dank antista-
tischer Eigenschaften die Verwirbelung von Staubpartikeln in Räumen. Lehm ist schimmel-
beständig und feuchtigkeitsregulierend. Mit diesem Wissen, ein echtes Plus an Wohnwert
geschaffen zu haben, lässt es sich beruhigt schlafen. Die Lehmputze und -farben orientie-
ren sich hautnah an den Anforderungen des Kunden, mit alternativen Baustoffen ein gesun-
des Wohnumfeld zu schaffen. Gestaltete Oberflächen können noch mehr: Sie reflektieren
einen hohen Anteil an Wärme. Dadurch stellt sich die gewünschte Behaglichkeit schon bei
niedrigerer Raumlufttemperatur ein – ein echtes Plus in Sachen Energiebilanz.
MTM-Baustoffe, Dornierweg 6-8, 48155 Münster, www.mtm-baustoffe.de
Schlossallee – das regionale Lifestyle
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Insidertipps Termine | Seite 78
Bühne | Coesfeld | Fahrenheit 451
27. März, Konzert Theater Coesfeld
Bücher sind böse. Sie werden von der Feuerwehr verbrannt
und Leser werden von „mechanischen Hunden“ verfolgt oder
getötet. Jedes Buch könnte das System gefährden. Ein Sys-
tem, welches das Denken und Handeln der Menschen kontrol-
liert. Die Gesellschaft wird abhängig, anonym und unmündig
gehalten. Der Feuerwehrmann Guy Montag ist ein Höriger des
Systems, bis seine Welt ins Wanken gerät und er das System
infrage stellt. Er sucht neuen Halt und stöbert in Büchern. Aus
dem Jagendem wird der Gejagte.
www.konzerttheatercoesfeld.de
Musik | Ahlen | The 12 Tenors
07. Februar, Stadthalle
The 12 Tenors sind wieder on tour. Die charmanten Sänger beeindrucken durch
farbenstarke Tenorstimmen. Eine zweistündige Show wird mit Choreografien, Mo-
derationen und Lichtarrangements zur puren Unterhaltung. Unterstützung erhal-
ten die Tenöre von 10 Sopranistinnen. The 10 Soprans werden als Gäste einige
Lieder gemeinsam mit den Männern singen. Das internationale Ensemble gibt
sowohl Oper und Operette als auch Schlager, Volkslieder und Popsongs zum Be-
sten. Die Texte sind in verschiedenen Sprachen, doch schaffen die Sänger es, die
Inhalte gefühlvoll zu vermitteln. www.stadthalle-ahlen.de
Sonstiges | Münster | Münster kocht!
09. bis 11. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland
Münster kocht – und zwar mit drei Köchen. Im Rahmen der Messe
Bauen & Wohnen stehen
drei Deutschlands be-
kanntester Köche hinterm
Herd: Mario Kotaska, Ralf
Zacherl und Stefan Mar-
quard lassen sich auf
die Finger schauen. Am
9. März stehen Kotaskas
Künste für zwei Shows im
Mittelpunkt. Am 10. März
zeigt Zacherl, was er in
der Küche zaubern kann,
und am 11. März lässt
sich Marquard bei den Zu-
bereitungen kulinarischer
Köstlichkeiten beobach-
ten. Moderiert werden die
Shows von Alfred Biolek und Tetje Mierendorf.
www.halle-muensterland.de
Termine Kultur in Münster und im Münsterland
Mario Kotaska und Ralf Zacherl in Aktion
Ausstellung | Münster | Goldene Pracht
Ab dem 26. Februar, Landesmuseum Münster
Kostbare Goldschmiedekunst von internationalem Rang kommt im Frühjahr 2012
zur Ausstellung „Goldene Pracht“ nach Münster. Die umfangreiche Schau im LWL-
Landesmuseum und in der Domkammer beinhaltet mehr als 240 mittelalterliche
Exponate von internationalen und nationalen Leihgebern. Die Ausstellung würdigt
erstmals die Pracht westfälischer Goldschmiedekunst, die lange im Verborgenen
schlummerte. Im Vergleich mit den internationalen Spitzenwerken wird sich dem
Publikum ihr hohes Niveau erschließen. www.lwl.orgReliquienstatuette der heiligen Agnes, um 1520/25, Dom-kammer der Kathedralkirche St. Paulus, Münster (© Bistum Münster, Foto Stephan Kube)
Seite 79
Comedy | Recklinghausen | Hennes Bender
29. März, Vest Arena
Die Welt ist dumm und
ungerecht – das muss
man nicht hinnehmen!
Dieses Motto verfolgt
Hennes Bender auch
in seinem neuen So-
loprogramm „Erregt“.
Der Schauspieler, Mu-
siker und Comedian
übernimmt stellver-
tretend für die ganze
Bevölkerung einen anstrengenden Job: das Auf-
regen. Ob es um das nicht vorhandene Geld geht
oder auch um die Frage, ob eine Anti-Milchbesteu-
erung-Bewegung auch gleich eine Laktoseintole-
ranz mit sich zieht – Hennes Benders Adrenalin
und sein Puls steigen stetig. www.vest-arena.de
Literarisches Kabarett | Warendorf | „Liebe … ist eine besondere Form der Geisteskrankheit“
12. Februar | Hotel im Engel
Sven Görtz spricht, spielt, singt und schlüpft spiele-
risch in die unterschiedlichen Rollen seiner illustren
Gäste. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass Liebe
genau die Art von Wahnsinn ist, den unsere Welt drin-
gend nötig hat. Charmant und mit sprühendem Witz
präsentiert Sven Görtz ein geistreiches und unterhalt-
sames Programm und beweist, dass Literatur auch
jenseits von Comedy und politischem Kabarett Spaß
und Heiterkeit vermitteln kann. Im Eintrittspreis von
45 Euro ist ein 3-Gänge-Liebesmenü mit begleitenden
Weinen, Mineralwasser und Aperitif bereits enthalten. www.hotel-im-engel.de
Sonstiges | Münster | Frühjahrsend
10. bis 18. März, Hindenburgplatz
Es ist wieder so weit: Send – die größte Kirmes im Münsterland wird das erste Mal im
Jahr 2012 eröffnet. Schausteller quer aus Deutschland sorgen für gutes Essen und
spannende Action. Ob neue oder nostalgische Fahrgeschäfte, der Münsteraner Send
bietet für jeden Geschmack etwas. Es gibt einen Kindertag, ein großes Feuerwerk und
einen Topfmarkt, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommt. www.muenster.de
Sonstiges | Bad Essen | Tulpenschau
31. März bis 1. April, Schloss Ippenburg
Gudrun Gosmann, die humorvolle und weit
über die Grenzen des Osnabrücker Landes
bekannte Floristin aus Osnabrück zeigt zum
Narzissenfest in der Remise von Schloss
Ippenburg ihre Inszenierung „Tulpomania
– oder die Kunst der Tulpe“! Das Narzis-
senfest ist der Auftakt einer kreativen und phantasievollen Gartensaison rund um
Schloß Ippenburg, dem Gartenparadies im Osnabrücker Land. über 80 Aussteller
bieten rund um das Ippenburger Schloss Osterdekorationen, Accessoires für Haus
und Garten, Rosen, Stauden, Baum und Strauch, Kunst, Schmuck, Mode und die
für Ippenburg charakteristischen ländlichen Delikatessen – handgemacht, regional
aber auch international! www.ippenburg.de
Bühne | Tecklenburg | Howard Carpendale
27. August | Freilichtspiele Tecklenburg
Howard Carpendale präsentiert zusammen mit seiner Band sein aktuelles Programm „Das
Alles bin ich“. Dieses Konzert wird in diesem Sommer exklusiv das einzige im Umkreis
von 200 km sein. Im Frühjahr 2011 stellte er sein neues Album „Das Alles bin ich“ vor,
das – für ihn maßgeschneidert – seine Gefühle und die Höhen und Tiefen seines Lebens
beschreibt. „Wir haben einige Monate gebraucht, um den Auftritt in Tecklenburg zu si-
chern“, so Intendant Radulf Beuleke und Stefan Kaumkötter (Leiter des künstlerischen Betriebsbüros), „und wir sind sehr stolz, dass wir
in unserem Angebot 2012 zwischen Musical , Oper und dem Auftritt Neuer Deutscher Welle einen absoluten Stargast präsentieren kön-
nen.“ Karten sind in der Geschäftsstelle der FreilichtSpiele oder telefonisch unter 05482-220 erhältlich. www.buehne-tecklenburg.de
Insidertipps Termine | Seite 80
Bühne | Rheine | Chinesicher Nationalcirus
09. März, Stadthalle
Der Chinesische Nationalcircus ist mit seiner „Seidenstrasse“ auf Tour. Sie verspricht
Akrobatik am Puls der Menschheit. Posen und Figuren, die physikalisch unmöglich
erscheinen, sind hier an der Tagesordnung: Eine Artistin schafft es mit zehn Tellern zu
jonglieren, sich um die eigene Achse zu drehen und dabei eine Rose mit dem Mund
aufzuheben. Das Publikum wird auf eine Reise ins Reich der Mitte mitgenommen,
ummantelt von Akrobatik der Spitzenklasse. Leidenschaft, Humor und Staunen werden
als menschliche Gemeinsamkeiten der Völker greifbar.
www.chinesischer-nationalcircus.com
Musik | Ochtrup | Kathy Kelly
11. März, St. Marien Kirche
Kathy Kelly, bekannt als Sängerin der Kelly Familie in den
neunziger Jahren, tourt mit einem neuen Liveprogramm. Die
langjährige Produzentin und Sängerin gibt zahlreiche Ever-
greens, gefühlvolle
Balladen, Gospels,
Spirituals und Tradi-
tionals aus Deutsch-
land, Spanien und Ir-
land zum Besten. Die
ausgebildete Opern-
sängerin startete ihre
Solokarriere schon
im Jahr 1999 und
singt nur noch spora-
disch mit der Familie
zusammen.
www.kathykelly.de
Musik | Münster | Ina Müller & Band
10. Februar, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland
Ina Müller ist ein wahres Multitalent. Als Musikerin, Kabarettistin,
Buchautorin und Fernsehmoderatorin hat sie immer etwas zu tun. Mo-
mentan steht sie, nach einem Ausflug auf die Plattdeutschen Bühnen,
wieder mit einem Hochdeutschen Programm vor ihren Fans.
www.inamueller.de
Musik | Münster | Der Familie Popolski
31. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland
Der Familie Popolski geht weiter
auf Tour der Gerechtigkeit – Ge-
rechtigkeit gegenüber des alten
Opa Popolski, der um die Jahrhun-
dertwende 1900 etliche Popsongs
geschrieben hat, die ihm geklaut
wurden und nun von verschiedenen
Stars dargeboten werden. Um den
gebührenden Ruhm für Opa einzu-
fordern, geht Der Familie Popolski
mit neuen Songs auf Tour. Pop-
songs à la Polka und eine bizarr-
komische Show versprechen einen
unterhaltsamen Abend.
www.halle-muensterland.de
Kabarett | Emsdetten | Jochen Malmsheimer
09. Februar, Emshalle
„Wenn Worte reden könnten
oder: 14 Tage im Leben einer
Stunde“ – der Name ist Pro-
gramm. Der Kabarettist Jochen
Malmsheimer hebt die Grenzen
zwischen Unsinn und Poesie
auf. Er spielt in seinen Vorträ-
gen leidenschaftlich gern mit
der deutschen Sprache.
www.ems-halle.de
Seite 81
Spinnengewebe
Man kann alles nüchtern sehen. Das heißt, man
kann alle komplexen Probleme auf Geld- und
Privatinteressen, wie heißt es so unschön:
herunterbrechen. Soll zum Beispiel irgend-
wo gebaut werden, dann kann man fragen: Wer
profitiert davon und wer nicht, ist infolgedessen
dafür oder dagegen? Man kommt dann meistens
zu einfachen Antworten, die im Hier und Jetzt zu
gelten scheinen. Man kann es aber auch anders
machen. Man kann zum Beispiel nach der Ge-
schichte fragen, nach Mustern und Traditionen,
kurz, nach dem, was bereits vor allen Interessen
und Meinungen existiert.
Sorry, soviel Theorie musste sein. Jetzt
wird’s konkret. Es geht mir um den Hindenburgplatz in Münster.
Eine Initiative der Kaufmannschaft will jetzt nach dem Scheitern
des Musikhallenprojektes die Diskussion um seine Bebauung wie-
der beleben. Das ist ihr auch durchaus gelungen: Zeitungsartikel,
Leserbriefe und unzählige Privatgespräche sind bereits die Folge.
Politisches und finanzielles Meinen wogt hin und her, ästhetische
Ansichten kreuzen sich oder prallen aufeinander.
Ich will es hier einmal anders versuchen, mit einem Blick in
die Geschichte. Denn bevor gebaut wird, wüsste ich gerne: wo ei-
gentlich?
Ich schicke das Resultat meiner Recherchen und überle-
gungen vorweg: Der Hindenburgplatz ist kein Platz, sondern ein
Graben. Ende des 17. Jahrhunderts war an der Westseite der Stadt
(und eigentlich außerhalb) das Schlaun’sche Schloss errichtet wor-
den, als Sitz der Fürstbischöfe. Die aber waren keine Lieblinge der
Münsteraner; ganz zu Recht wurden sie von den Bürgern und Kauf-
leuten als Fremdkörper empfunden, zumal wenn sie anderswo (z.B.
in Bonn) residierten.
Doch die Regierung der Fürstbischöfe ging bald darauf zu
Ende. 1803 fiel Münster an Preußen. In das Schloss zogen jetzt
andere, freilich ebenfalls nicht sonderlich geliebte Herren: zuerst
die Stellvertreter des protestantischen Königs (später des Kaisers)
in Berlin. Schließlich mit dem Gauleiter der Repräsentant des Nazi-
staates. Alles Institutionen, die im ebenso katholischen wie bürger-
lichen Münster niemals so recht heimisch wurden.
Kein Wunder also, dass der große Schlaun’sche Entwurf nie
zu Ende gebaut wurde. Der Raum zwischen der
Stadt und den ungeliebten Herren blieb eine
historische Wüste, ein geistiger Graben. Mag
sein, die friedliche Verwendung des restau-
rierten Schlosses als Universität und der lustige
Send schufen hier unlängst ein bisschen Frie-
den. Obwohl ich es lieber einen Waffenstillstand
nennen möchte. Schließlich hatte die Neuge-
staltung Münsters zusätzlich eine vielbefahrene
Straße als aggressive Sperrlinie zwischen Stadt
und Schloss eingezogen.
Wenn also der Platz (wie immer er auch heißen mag) bebaut
werden soll, dann muss vorher die ganze Stadt Münster klären, ob
sie sich das Schlossterrain nach fast 250 Jahren endlich einverlei-
ben will. Was dort letztlich stehen wird (Bauten, Grün oder Wasser-
becken), ist nicht so wichtig wie der Wille, die eigene Geschichte
anzunehmen und weiterzudenken. Ist dieser Wille erst einmal da,
kommen die Pläne von selbst.
Burkhard Spinnen wurde 1956 in Mön-
chengladbach geboren. Nach dem Abitur
studierte er Germanistik und promovierte
1989. Seit 1995 ist er freier Schriftsteller.
1997-2000 war er Vertreter einer Professur
für Literarische Ästhetik am Deutschen Li-
teraturinstitut Leipzig. Seit 2000 gehört er
der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Preis in
Klagenfurt an, seit 2008 ist er deren Vorsit-
zender. Burkhard Spinnen hat bislang u.a. 18 Bücher verfasst. Er schreibt
regelmäßig über aktuelle Kultur und Politik für Zeitungen und Rundfunk.
Er ist Mitglied des deutschen PEN und der Akademie der Wissenschaften
und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen. Spinnen lebt seit 1976 in
Münster, ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Der Hindenburg-platz ist kein
Platz, sondern ein Graben.
Foto
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Letzte Seite Vorschau | Seite 82
VorschauDas erwartet Sie in der nächsten Ausgabe der Schlossallee:Ab dem 21. März 2012 im Zeitschriftenhandel!
ImpressumSchlossallee erscheint in Lizenz des Verlags Rottwinkel-Kröber GmbH2. Jahrgang, www.schlossallee.comISSN 2192-3094
HerausgeberBarbara Rottwinkel-Kröber (ViSdP)Verlag Rottwinkel-Kröber GmbHAn den Speichern 4 | 48157 MünsterTel. 0251 / 239 49 20 | Fax 0251 / 239 49 12
Brückenort 15 | 49565 BramscheTel. 05461 / 94 02 10 | Fax 05461 / 94 02 20www.verlagkroeber.de
RedaktionSvenja Dierker, [email protected] Schulte, [email protected] Uphoff, [email protected]
Weitere Mitarbeiter: Nicole Bongard, Sabine Helmsing-Thiel, Sonja Kuhmann-Junge, Eva-Maria Lammers, Karolin Leszinski, Burkhard Spinnen
GestaltungKatrin Gloggengiesser, André Hukriede
AnzeigenNicola Deneke-Szabo, [email protected] Mehl, [email protected] Klippel, [email protected] Meyran, [email protected] Wollbrink, [email protected]
DruckDruckerei Silber, Niestetal
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Spezial: Modefrühling
Region: Emsdetten
Klassiker: Möbel
Genuss: Kaffee