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Schirmherrin Frau Staatsministerin Melanie Huml
Anette-Gabriele ZieglerInstitut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München,
Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
ZIEL
+ lebensbedrohliche Überzuckerung und die damit verbundenen Schäden zu verhindern.
+ betroffenen Familien durch umfangreiche Schulungsprogramme in Ruhe vorzubereiten.
+ Ängste und Unsicherheiten über Typ 1 Diabetes zu mindern.
+ präventive Therapien zu entwickeln, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
+ Ursachen der Krankheitsentstehung aufzuklären.
flächendeckend und bayernweit und einmalig!
Fr1da-Studie in BayernTyp 1 Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln
Hintergrundinformation
Typ 1 Diabetes wird immer häufiger
Anstieg der Inzidenz von 6,2 % jährlich bei Kindern unter 5 Jahren
Derzeit jährlich 2300 Neuerkrankungen im Kindesalter in Deutschland
Verdoppelung in 12 Jahren
10
15
20
25
11.7
26.3
Inzi
denz
(n/1
00.0
00/J
ahr)
19891986 1992 1995 1998
Jahr2001 2004 2007 2010
Typ 1 Diabetesinzidenz
Neu A, Ehehalt S, Dietz K, 04-2013
Plötzliche Diagnose: Traumatisierung und Überforderung der Eltern
Typ 1 Diabetes: späte Diagnose bei Symptomen
Ein Fall aus der Kinderklinik (03/2014):• 3 Jahre alter Junge, bisher gesund• Seit sechs Wochen starker Durst, müde und schlapp• Vorstellung in der Kinderklinik
• Blutzucker 492 mg/dl (Norm 70-140) → Typ 1 Diabetes• Schwere Entgleisung mit Blut-pH 7,1 (Norm 7,4)• Aufnahme auf die Kinderintensivstation bei schlechtem Zustand
Eine lebenslange, chronische Erkrankung manifestiert mit einer lebensbedrohlichen Situation und beginnt mit einem Aufenthalt auf der Intensivstation
Folgen einer Ketoazidose
• Die gefürchtete Komplikation ist das Hirnödem:tritt in 0,5–1 % der Fälle klinisch auf 21–24 % der Fälle führt zum Tod (1 Todesfall in 400 Ketoazidose-Fällen)
• Die Ketoazidose ist die führende Todesursache bei Kindern mit Typ 1 Diabetes
Schober E, Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2011; Edge JA, Arch Dis Child 2001; Laing SP, Diabet Med 1999; Kent L, Lancet 1994;
• Trotz verstärkter Aufklärung kein Rückgang der Ketoazidose-Prävalenz Neu A, Diabetes Care 2009
AKUT
• Eine Ketoazidose führt zu langfristig funktionellen und morphologischen Veränderungen des Gehirns, sowie verminderte Gedächtnisleistung (Cameron et al., Diabetes Care 2014)
Folgen einer Ketoazidose
• Eine Ketoazidose führt zu schlechtere Betazell-Restfunktion, langfristig schlechtere Stoffwechselkontrolle, erhöhter Insulinbedarf (Fernandez Castaner M, Diabetes & Metabolism 1996; Bowden SA, Pediatric Diabetes 2008)
LANGFRISTIG
Typ 1 Diabetes kann früh erkannt werden
Ein anderer Fall (03/2014):• Junge, 2007 geboren, Teilnahme an Insel- Autoantikörperscreening im
Rahmen der TEDDY Studie• Entwicklung von Diabetes-assoziierten Inselautoantikörpern im Alter
von 2 Jahren• Aufklärung über das erhöhte Risiko, regelmäßige Kontrollen• Im Alter von 4,5 Jahren beginnende Dysglykämie• Im Alter von 6 Jahren problemlose Einstellung auf Insulin
Die Familie war seit langem auf die Erkrankung vorbereitet.Therapiebeginn ohne längeren stationären Aufenthalt.KEINE Traumatisierung durch schwere Manifestation.KEIN lebensbedrohliches Krankheitsbild.
9
Alter IAA GADA IA2 ZnT80,5 0,9 0 0 1,51,9 11,4 101 0,2 11,12,1 22,3 97,4 8,1 2,6 10,1 801 201 107,73,1 2,7 801 201 5853,5 0,8 749 201 343,44,0 0,8 470,1 201 4,6 0,6 801 201 1370,95,2 0,1 801 201 218,26,0 0,9 801 126,6 1134,5Beginn Insulin
Frühdiagnosedurch Immundiagnostik
Gestörte Glukosetoleranz
Der Typ 1 Diabetes wurde in einem frühen Stadium erkannt – Fallbeispiel
Insel Autoantikörper
Eine Ketoazidose kann durch eine frühe Diagnose verhindert werden
Kind
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3,3%
29,1%
0
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25
30
35 p<0,001
Frühe Diagnose durch Screening
Kein Screening (DPV)
Ketoazidose-Häufigkeit bei Diagnose
Winkler et al., Pediatric Diabetes 2012
900 Kinder (~30 %) in Deutschland
erleiden eine lebensbedrohliche
Ketoazidose bei
Diabetesmanifestation
Ablauf
Fr1da-Studie in BayernTyp 1 Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln
Frühe Diagnose durch Insel-Autoantikörperscreening:
• Ab Januar 2015
• Kostenloses Screening für alle Kinder in Bayern zwischen 2 und 5 Jahren (im Rahmen der U7, U7a, U8, U9, oder bei
jedem anderen Kinderarztbesuch; Vermerk im U-Heft)
Was muss der Kinderarzt tun?
- Aufklärung und schriftliches Einverständnis
- 200 µl Kapillarblut (venös auch möglich)
- Einseitiger Fragebogen
Befundmitteilung (Dauer ca. 4 Wochen)
- Schriftlicher Befund an den Arzt
- Im Falle eines positiven Testbefunds: Kinderarzt teilt Familie den Befund mit und vermittelt Kontakt zum Fr1da-Team (Einladung zur Prä-Typ 1 Diabetesschulung)
Fr1da-Studie in BayernTyp 1 Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln
frankierter Rückumschlag an: Institut für Diabetes-forschung, Helmholtz Zentrum München
Einverständnis-erklärung
• Verbleibt beim Arzt
Fragebogen
• Wird der Blutprobe beigelegt
Wie kann ich mitmachen ?
• Anmeldung
- HEUTE !
- PaedNetz® Bayern
- www.typ1diabetes-frueherkennung.de
• Keine Unkosten
- Unterlagen mit Kapillarblutröhrchen, Fragebögen, Einverständniserklärung, Poster, Flyer, etc wird zugeschickt
• Unkostenerstattung/Abrechnung:
- für Blutabnahme, Einholen der Einverständniserklärung und Fragebogen 10-25€
Schulung und Betreuung der Fr1da Kinder mit einem frühen Typ 1 Diabetes
Kinder mit positiven Insel-Autoantikörpern
Schulung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen
Schulungszentrum + Fr1da-Team
Kontrolluntersuchungen (Blutzucker, HbA1c,
Größe, Gewicht)
Präventiv-Schulung,Individueller Vorsorgeplan
(Urinzucker)
Kinderarzt
Fr1da TeamHelmholtz Zentrum
Wohlbefinden, Psychologische
Betreuung
Schulungs- und Kompetenz
ZentrumKinderdiabetologeDiabetesberaterinFachpsychologe
Wohnortnah
Kempten
Klinikum Nürnberg SüdKlinik für Neugeborene, Kinder und JugendlicheDr. med. Horst Seithe
Kinderklinik Dritter Orden PassauZentrum für Kinder und JugendlicheDr. med. Eva-Maria Gerstl
Klinikum AugsburgKlinik für Kinder und JugendlicheDr. med. Desirée Dunstheimer
Klinikum KemptenKinderheilkunde und Jugendmedizin, NeonatologieDr. med. Herbert Müller
Klinikum WeidenKlinik für Kinder- und JugendmedizinDr. Stefanie Tretter
Prof. Dr. med. Ursula Kuhnle-KrahlGauting
Leopoldina Krankenhaus SchweinfurtKlinik für Kinder und JugendlicheDr. med. Reinhard Koch
Kinderklinik München SchwabingDiabetesambulanzDr. med. Ilse Engelsberger, Dr. med. Katharina Warncke
Teilnehmende Diabeteszentren in Bayern
RoMed Klinikum RosenheimKinderklinik, endokrinologische und diabetologische AmbulanzDr. Christian Ockert
Speziell entwickelte Schulungsunterlagen zum Prä-Typ 1 DiabetesFr1da-Studie in Bayern
Fr1da-Buch
„Frühstadium des Typ 1 Diabetes – Ein Ratgeber für Eltern und Kinder“
• Kirchheim-Verlag
Kompetente Betreuung
• intensive Schulung zum frühen Stadium des Typ 1 Diabetes (Prä-Typ 1 Diabetes) und die Anbindung an ein erfahrenes Schulungszentrum
• Psychologen sind an allen Schulungszentren in das Team integriert (mit einer speziellen Schulung zum Prä-Typ 1 Diabetes)
• Die Familien werden mit Informationsmaterial versorgt und erhalten das Fr1da-Buch
• Die Belastung der Familien wird anhand eines Fragebogens zum Wohlbefinden alle 6-Monate erfasst
• Auswertung durch Fachpsychologin (Diabetes DDG) Frau Prof. Lange aus Hannover
• Hotline Nummer, über die sich Familien jederzeit mit Fragen an das Fr1da-Studienzentrum wenden können.
Information zum Studiendesign
Inselautoantikörper
- IAA Insulin Autoantikörper
- GAD65 (Glutamatdecarboxylase) Autoantikörper
- IA-2 (Phosphatase) Autoantikörper
- ZnT8 (Zinktransporter) Autoantikörper
Neue Testentwicklung:
- drei Antikörper in einem Test (GADA, IA-2A, ZnT8A)
- vierter Antikörper (IAA) bei positivem Befund
- Pseudonymisiert (Einverständnis bleibt beim Kinderarzt)- Schriftliche Testübermittlung an den Kinderarzt
Immundiagnostik: was genau?
Validierter Test zur Typ 1 DiabetesfrüherkennungScreening auf multiple Inselautoantikörper
*Achenbach et al., Diabetologia 2009; Ziegler et al., Diabetes 1999.
Negativ (99% - Cut off bei 99th Perzentile) POSITIV (1%)
Kapillarblut (200 µl) zur Kombi - Testung ELISA (RSR Ltd.):
GAD65 Antikörper
IA-2 Antikörper
ZnT8 Antikörper
Test IAA, GADA, IA-2A, ZnT8A im Einzeltest (RIA)*
• 80% aller Kinder und Jugendlicher mit Typ 1 Diabetes entwickeln die Inselautoantikörper vor dem 5. Lebensjahr
Warum im Alter von 2 bis 5 JahrenU7, U7a, U8, U9
95% CI
0
10
5
15
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25
640 2 1412108 16 18Alter (Jahre)
Inse
laut
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älle
/100
0/Ja
hr)
Ziegler et al., Diabetologia 2012
Inzidenz der Inselautoantikörper
Wie sicher ist der Test ?
100
80
60
40
20
0
0 5 10 15 20
Follow-up nach positivem Antikörperbefund (Jahre)
51%
75%
20 Jahre Geburtskohorte und Nachuntersuchung an 13000 Kindern:
Häufigkeit eines klinisch manifesten Typ 1 Diabetes bei positiven Inselautoantikörpern:
5 Jahre: 51%10 Jahre: 75%Lifetime Risiko nahe 100% d.h. jedes Kind mit positiven Testergebnis entwickelt einen klinisch manifesten Typ 1 Diabetes
Assay Spezifität*: 100%*CDC-WHO Standardisierung
Wahrscheinlichkeit eines klinisch manifesten Typ 1 Diabetes
%
Individueller Vorsorgeplan für Fr1da-Kinder mit einem frühen Typ 1 Diabetes
Kinder mit positiven Inselautoantikörpern
1. Besuch im Diabeteszentrum: Oraler Glukosetoleranztest (OGTT) mit Blutzucker bei 0‘, 30‘, 60‘, 90‘, 120‘, HbA1c, Größe, Gewicht, Wohlbefinden
Kinder mit normaler Glukosetoleranz
Kinder mit gestörter Glukosetoleranz/
Dysglykämie
Kinder mit manifestem Diabetes
alle 2-3 Monate im Diabeteszentrum:
Gelegenheitsblutzucker, HbA1c, Größe, Gewicht,
Wohlbefinden
Wöchentlich zu Hause: Urinzucker/Blutzucker (nach
Absprache)
Beginn der Insulinbehandlung bei:
HbA1c > 6,5%Blutzucker nüchtern
>145 mg/dlBlutzucker postprandial
>200 mg/dl
Zu Hause: Tägliche
Blutzuckerkontrolle
alle 6 Monate beim Kinderarzt oder im Diabeteszentrum: Gelegenheitsblutzucker, HbA1c, Größe, Gewicht,
Wohlbefinden
Monatlich zu Hause: Urinzucker (erster Urin nach
dem Frühstück)
Gestörte Glukosetoleranz/Dysglykämie
manifester Diabetes
Präventive Therapien
372 Kinder randomisiert, Placebo vs. Insulin (7,5 mg/Tag)orale Intervention (1994-2003)
Population: Post-trial follow-up in 2009 der DPT-1-Kohorte : 275 Kinder
Endpunkt: Entwicklung von T1D
DPT-1 oral insulin:
Vehik K. et al., Diabetes Care 2011, 34:1585-1590Skyler J.S. et al., Diabetes Care 2005, 28:1068-1076
Pro
por
tion
Fre
e o
f D
iabe
tes
0 1 2 3 4 5 60.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
Log-rank P=0.01Hazard Ratio: 0.41 (0.21, 0.80)
Years Followed
Placebo
Oral insulin
Projected 10 year delay
DPT-1 Präventions-Trial: Orales Insulin
TrialNet Oral Insulin Studie für Kinder mit positiven Inselautoantikörpern
Täglich 7,5mg Insulin per os (Kapsel oder Pulver)
Normale GlukosetoleranzAlter ab 3 Jahre Verwandter mit Typ 1 Diabetes
Verhandlungen für Fr1da Kinder laufen
Abatacept
- Abatacept (= CTLA-4Ig, blockiert Costimulation der T-Zelle)
- 112 neu-diagnostizierte T1D (Alter 6-36 Jahre, Diagnose ≤ 100 Tage), USA/Kanada
- Placebo vs. Abatacept (10 mg/kg), 30 Infusionen in 2 Jahren
positiver Effekt auf β-Zellfunktion und HbA1c
Hb
A1
c (
%)
C-P
ep
tid
(n
mo
l/l)
Zeit seit Studienbeginn (Monate) Zeit seit Studienbeginn (Monate)
PlaceboAbatacept
Orban T. et al., Lancet 2011, 378:412–419
Placebo vs. Abatacept (10mg/d), 14 Infusionen, 1 Jahr
Normale GlukosetoleranzAlter ab 6 Jahre Verwandter mit Typ 1 Diabetes
Verhandlungen für Fr1da Kinder laufen
Abatacept (Orencia) zur Prävention bei Kindern mit positiven Inselautoantikörpern
Flyer
6+ Punkte Flyer
• Spricht gezielt Familien an
Vorder- und Rückseite
6+ Punkte Flyer
• Spricht gezielt Familien an
Aufklärungs-Flyer
• Enthält die ausführlichen Informationen zum Modellprojekt
Seite 1
Aufklärungs-Flyer
• Enthält die ausführlichen Informationen zum Modellprojekt
Seite 2
Praxis-Poster
Kontakt
Fr1da-Studie in BayernTyp 1 Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln
Team Helmholtz Zentrum München:
Dr. Jennifer Raab
Dr. Florian Haupt
PD Dr. Peter Achenbach
Dr. Katharina Warncke
Stephanie Löbner
Dr. Christiane Winkler
PD Dr. Andreas Beyerlein
Cordula Falk
Partner:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., LV Bayern
PaedNetz® Bayern
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Bayrisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (Schirmherrschaft: Melanie Huml)
Prof. Dr. Karin Lange, Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie
Kinderklinik Schwabing, TU München
Schulungszentren München, Augsburg, Nürnberg, Passau, Kempten, Schweinfurt, Rosenheim, Weiden
Team Helmholtz Zentrum München:
Dr. Jennifer Raab, Dr. Florian Haupt
PD Dr. Peter Achenbach, Dr. Katharina Warncke
Dr. Christiane Winkler, Dr. Andreas Beyerlein
Cordula Falk, Stephanie Löbner
Sponsoren:
KontaktFr1da-Studie in Bayern
www.typ1diabetes-frueherkennung.de
0800 -4 64 88 35 (kostenlose Rufnummer)
E-Mail: [email protected]