Sara Scharmanski, Julia Schmitz, Kristina Weingarten 1 Erste Hilfe bei Schreibstörungen Referat im...
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Sara Scharmanski, Julia Schmitz, Kristina Weingarten
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Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Referat im Rahmen des Seminars „Techniken wissenschaftlichen Arbeitens“SoSe 2005
2 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Gliederung
I. Probleme beim Schreiben
PRAXIS!
II. Praktische Tipps
III. Das wissenschaftliche Journal
PRAXIS!
IV. Vom Freewriting zum Generative writing
3 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Probleme beim Schreiben
1. Lust oder Unlust zu schreiben2. Zeitmangel3. Selbstvertrauen4. Schreibangst5. Startprobleme6. Probleme, das Schreiben zu stoppen7. Psychische Belastungen
I.
4 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Lust oder Unlust
• nicht darauf warten – einfach anfangen zu schreiben!• Erwartung spielt eine große Rolle früherer Erfolg beeinflusst Lust zu schreiben (je
öfter, desto wahrscheinlicher)• Tipps:
- gute Schreiberlebnisse gönnenBsp.: • Ansichtskarte in der
Mittagspause schreiben • Tagebuchjournal führen
I.
5 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Zeitmangel
• Eigentlich gibt es Zeitmangel nicht! • Es sind unserer Einstellungen, die uns hindern
„Ich brauche immer erst eine bestimmte Umgebung zum Schreiben.“„Ich brauche erst immer eine Anlaufphase, in der ich mich warm schreibe.“
• Einstellungen, die aus Erfahrungen resultieren- würdigen und daraus lernen- können auch lähmend sein
• Tipps: - regelmäßig schreiben (1/2 Std. tägl.) - Schreibfluss als Belohnung!
I.
6 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Selbstvertrauen Zögern vergrößert die Ängste! Kreative Prozesse durchlaufen zuerst das kreative
Chaos Tipps:
- einfach anfangen zu schreiben!!! bereits das Anfangen an sich ist wert –und
sinnvoll- jeden Einfall zulassen- kein Zwang Ideen jemandem zu zeigen- später erst überarbeiten
I.
7 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Schreibangst Entspannungsübungen gegen körperliche Anzeichen Versuchen den „Sinn“ der Angst zu verstehen
Wovor habe ich eigentlich Angst?
• Tipps:
- kurzfristig: Bewusstmachen der Chance und Plan sich später damit auseinander zu setzen
- langfristig: „Botschaft“ der Angst entschlüsseln
I.
8 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Startprobleme Startprobleme ergeben sich meist bei größeren
Arbeiten Tipps:
- täglich eine halbe Stunde schreiben!!!(nicht schummeln: lieber bei einer halben Stunde bleiben, als mehr schreiben und dann aussetzen)- Vorteil: für diese kurze Zeit kann man Rahmenbedingungen ausklammern und Startprobleme lohnen sich nicht
I.
9 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Schreibstopp Wir arbeiten in einem konzentrierten
Bewusstseinszustand Kann den Eindruck einer „anderen Welt“ vermitteln Angst vor den „Übergängen“ Aber: Training der „Übergänge“ möglich Tipps:
- regelmäßiges, tägliches Schreiben- Ideen zum Schluss notieren
I.
10 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Tipps zum Umgang mit den Problemen – Psychisch
• Tipps:
- Journal anlegen mit vier Spalten:
1. Problem
2. Angehen? / Wann?
3. Hinnehmen? / Wann?
4. Belohnung
I.
11 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Praxis!
Reihumschreiben
12 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Praktische Tipps- täglich 1/2 Stunde schreiben- Schreibzeit wechseln- Pausen einlegen, bewusstes Unterbrechen, Belohnungen
einplanen- an verschiedenen Orten schreiben- Schreiberäte wechseln (Kuli, Füller, Computer)- Text auf Tonband diktieren- Täglicher Schreibplan- An verschiedene Adressaten schreiben- In Umgangssprache schreiben- Joggen, spazieren etc. zur Kreislaufaktivierung
II.
13 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Das wissenschaftliche Das wissenschaftliche Journal (1)Journal (1)
Tagebuch
wiss. Notizbuch
• Informationen• Ideen•Skizzen, Fragmente•…
•Persönliche Erlebnisse
•Gedanken•Gefühle•…
Am besten zu Beginn des Studiums schon anfangen, spätestensZur Diplomarbeit ist es unentbehrlich!!!
III.
14 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Das wissenschaftliche Das wissenschaftliche Journal (2)Journal (2)
wiss. Notizbuch
III.
„Über eine gewisse Zeit geführt, deckt das Journal ein Stück des Prozesses der eigenen Selbstentwicklung auf. Es macht deutlich, wo sich eigene Positionen veränderten, wo eigene Gedanken sich erneuerten und alte Ideen revidiert werden mussten.“ (von Werder) mögliche Untergliederungen:
PersönlichesWissenschaftlichesBeispieleQuellenZeitungsausschnitteFragen, auf die eine Antwort gesucht wirdArbeitshypothesen etc.
15 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Praxis!
Freewriting
16 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Was ist „Freewriting“?
„Frei schreiben?“
JA!
IV.
17 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Was ist Freewriting?
5 – 10 Min. „drauflos schreiben“ ohne nachdenken ohne Stift absetzen→ Methode, um kreatives Schreiben zu fördern→ Freewriting produziert keine Texte, sondern fördert
d. Schreibkraft:
Wichtig ist der Prozess, nicht das Wichtig ist der Prozess, nicht das Produkt!Produkt!
IV.
18 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Was bewirkt Freewriting?
Gedanken ordnen intensiver Kontakt zu neuem u./ o. komplexem Thema herstellen Aktivieren der „inneren Sprache“ (→ Wichtig f. wissenschaftliches
Schreiben) erleichtert Auseinandersetzen mit Gefühlen, die Schreibprozess begleiten
(Einfluss d. Gefühle auf kognitive Prozesse) Analogien u. Metaphern werden produziert Produkt des Freewriting: unbrauchbares Chaos → Aber: Anregung, nach
Ordnung zu suchen! Reflexion des Schreibprozesses → dadurch: Bewusstwerden des
Schreibens + somit Lernfortschritt
→ Durch Freewriting wird höherer intellektueller und kognitiver Standard im wissenschaftlichen Schreiben erworben.
IV.
19 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Wann wird das Freewriting eingesetzt? Einstieg in ein neues, komplexes, umfangreiches Thema Schreiblockaden, -probleme: Freewriting motiviert, auch wenn kein Schreibdrang
existiert; „Macht über Schreibprozess“ Freewrinting als Forschungsmethode
unterstützt Intention zum Erforschen best. Gegenstandsbereiche Methoden zum Führen eines Journals (siehe III.)
IV.
20 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Effektivität des Freewritings
Der Einsatz an diversen Hochschulen hat zu folgende Erfahrungen geführt: hilft Schreibenden herauszufinden, über welches Thema sie
schreiben möchten Entwicklung der Fähigkeit, einen gelesenen Text mit
eigenen Worten wiederzugeben Erfassen der inneren Struktur eines gelesenen
wissenschaftlichen Textes Hilfe bei der Bewältigung von Gefühlen (z.B. Angst vor
Versagen)
Achtung: exessive Anwendung kann verwirrend u. überfordert sein!
IV.
21 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Generativ writing – die Schreib-technik für Fortgeschrittene
Weiterentwicklung des Freewriting Anwendung: Schreibideen und –kreativität über längere Zeit aufrecht
halten (z.B. bei umfangreichem Schreibprojekt) Ziel: Nach Belieben in den Schreibprozess und in die
Ideengenerierung „ein- und auftauchen“ zu können. Unterschied zu Freewriting: am Anfang steht spezifisches Thema,
d.h. ist zielgerichtet → interne Logik des Schreibens wird erschlossen u. daran kann auch nach Unterbrechung wieder angeknüpft werden
IV.
22 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Wie funktioniert das Freewriting? 5 Minuten einfach drauf los schreiben spontan über das schreiben, was gerade einfällt (Gefühle,
Sinneswahrnehmungen, Ideen, Problem, etc.) → es geht nicht darum Gutes, Kluges, Beeindruckendes zu formulieren, sondern nur um den Prozess des Schreibens!
schnell schreiben nicht zensieren, nicht korrigieren, nicht durchstreichen Zusammenhänge sind egal nicht zurückschauen oder hinterfragen NICHT DENKEN nach Möglichkeit entspannt und lustvoll schreiben → es geht nicht um beeindruckende, gute Gedanken, sondern um die
Ersten!
IV.
23 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Los Geht’s!
24 Erste Hilfe bei Schreibstörungen
Literatur Pyerin, B. (2001). Kreatives wissenschaftliches
Schreiben. Tipps und Tricks gegen Schreibblockaden. Weinheim: Juventa. Daraus: Kap. 4.
Werder, L. von, Schulte-Steinicke, B. & Schulte, B. (2001). Weg mit Schreibstörung und Lesestress Zur Praxis und Psychologie des Schreib- und Lesecoaching. Baltmannweiler: Schneider. Daraus: Kap. A.2, A.3, A.4.