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SAR‐Jahresbericht 2011
Vorwort
Luftwaffenführungskommando Befehlshaber
51127 Köln, 04.04.2012 Postfach 90 61 10 02203-908- 2094 AllgFspWNBw: 3451-2094
Der SAR-Jahresbericht 2011 informiert über die Arbeit des Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr im vergangenen Jahr. Er gibt einen Überblick über Aufbau und Sachstand des SAR-Dienstes, ergänzt durch detaillierte statistische Auswertungen.
In 369 Einsätzen mit 640 Flugstunden brachte der SAR-Dienst im vergangenen Jahr 307 Menschen lebensrettende Hilfe bzw. bewahrte sie vor weiteren gesundheitlichen Schäden.
In der Wahrnehmung des SAR-Dienstes - zur Unterstützung der eigenen und verbündeten Streitkräfte, auf der Grundlage internationaler Verpflichtungen und zur Unterstützung des Seenotrettungsdienstes - wurden 118 Einsätze geflogen.
Darüber hinaus haben Luftwaffe und Marine im Rahmen der dringenden Nothilfe mit 251 Einsätzen einen wesentlichen Beitrag zur zivilen Luftrettung geleistet.
Seit nunmehr neun Jahren in Folge verlief auch das Jahr 2011 für den SAR-Dienst unfallfrei. Darauf können wir stolz sein.
Allen die sich im SAR-Dienst engagiert haben, und damit zum Erfolg beitrugen und noch beitragen, spreche ich meinen Dank und meine Anerkennung aus.
Im Jahr 2012 steht bei der anstehenden Umstrukturierung der Bundeswehr insbesondere mit dem Fähigkeitstransfer Hubschrauber auch der SAR-Dienst vor großen Herausforderungen.
Für das laufende Jahr rufe ich deshalb alle Beteiligten auf, Ihr Können und Ihre Einsatzbereitschaft weiterhin voll in den Dienst dieser wichtigen Aufgabe einzubringen und in dem Bemühen um den Erhalt der Flugsicherheit nicht nachzulassen.
Im Original gezeichnet
Schelzig Generalleutnant
SAR‐Jahresbericht 2011
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Jahresbericht 2011 des Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr 1
Auftrag .................................................................................................................. 1 Aufgaben ............................................................................................................... 1
SAR-Einrichtungen 2
SAR-Leitstellen der Bundeswehr ....................................................................... 2 SAR-Einheiten der Bundeswehr (SAR-Mittel 1. Grades)................................ 2 SAR-Mittel 2. Grades........................................................................................... 4
Aus- und Weiterbildung des SAR-Personals 5
SAR-Lehrgänge .................................................................................................... 5 Einweisung / Ausbildung am Arbeitsplatz......................................................... 5 Einsatz als Übungsbeobachter / -teilnehmer ..................................................... 5 Standardisierungsbesuche und Flugsicherheitsinspizierungen....................... 6 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................ 6 SAR-Vorschriftenwesen ...................................................................................... 7
Einsatz 8
Alarmierungen...................................................................................................... 8 Einsätze SAR-Mittel 1. Grades ........................................................................... 8 Einsätze SAR-Mittel 2. Grades ........................................................................... 8 Statistik: Gesamtübersicht .................................................................................. 9 Flugsicherheit im SAR-Flugbetrieb ................................................................... 9 Kostenerstattung von Einsätzen ......................................................................... 9 Statistik: Verlauf Alarmierungen / Einsätze ................................................... 10 Statistik: Verteilung aller Einsätze................................................................... 10 Statistik: Verteilung der Luftnoteinsätze ........................................................ 10 ELT (Notsender) induzierte Aktivitäten.......................................................... 11 Statistik: ELT Fehlalarmierungsrate der letzten 10 Jahre............................ 11
SAR - Übungen 12
Übung BOLD MERCY 2011 ............................................................................ 12 Übung BALTIC SAREX 2011 ......................................................................... 12 Übung ADLER .................................................................................................. 13 Übungsplanung 2012.......................................................................................... 14
Sonderteil 15
Halb Schiff, halb Plattform ............................................................................... 15 Brand auf der Fähre „Hafnia Seaways“ .......................................................... 16
SAR‐Jahresbericht 2011
Auftrag1
Unterstützung des zivilen
Rettungsdienstes im
Rahmen der dringenden
Nothilfe
Unterstützung der
eigenen, verbündeten
und befreundeten
Streitkräfte
Hilfeleistung für in Not
geratene Luftfahrzeuge als
Teil des nationalen Such‐
und Rettungsdienstes
Jahresbericht 2011 des Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr
Auftrag
Der Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr ist eine Einrichtung der Streitkräfte zur Einsatzunterstützung.
Er ist zugleich Teil des nationalen Such- und Rettungsdienstes der Bundesrepublik Deutschland.
Aufgaben
Unterstützung des
Seenotrettungsdienstes
in den Seegebieten vor
der deutschen Nord‐ und
Ostseeküste
SAR‐Jahresbericht 2011
SAR‐Einrichtungen2
SAR-Einrichtungen
SAR-Leitstellen der Bundeswehr
Planung, Leitung, Koordinierung und Abschluss von SAR-Aufgaben erfolgen durch die SAR-Leitstellen Münster (Luftwaffe) und Glücksburg (Marine).
Seenoteinsätze werden von der Seenotleitung der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ (DGzRS) in Bremen geleitet.
In der SAR-Leitstelle Münster sind zur Zeit 7 Wachleiter und 20 Flugberaterfeldwebel SAR im Schichtdienst eingesetzt, die SAR-Leitstelle Glücksburg betreibt ihren Schichtdienst mit 6 Wachleitern und 13 Assistenten.
SAR-Einheiten der Bundeswehr (SAR-Mittel 1. Grades)
SAR-Bereich Münster Lufttransportgeschwader 61
(Landsberg) SAR-Kommandos - Landsberg
- Nörvenich
Hubschraubergeschwader 64 (Holzdorf)
SAR-Kommandos - Holzdorf
SAR-Bereich Glücksburg Marinefliegergeschwader 5
(Kiel) SAR-Kommandos - Helgoland
- Warnemünde
Lan dsberg
Ho lzdorf
Nö rvenich
War nemündeHelgoland
Münster
Glücksburg
SAR‐Jahresbericht 2011
SAR‐Einrichtungen3
Seenotleitung Bremen (zivil)
In den Seegebieten vor der deutschen Nord- und Ostseeküste stehen ständig Seenotkreuzer / Seenotrettungsboote der DGzRS für den Einsatz bei Seenotfällen in Sofortbereitschaft.
Bei Luftnotfällen über See unterstützen diese aufgrund einer Vereinbarung den militärischen SAR-Dienst. Im Gegenzug unterstützt der SAR-Dienst der Bundeswehr die DGzRS bei Seenotfällen, deren Koordinierung der Seenotleitung in Bremen obliegt.
Seenot- und Luftnotfälle werden gleichrangig behandelt.
Der SAR-Dienst der Bundeswehr arbeitet seit vielen Jahren eng mit der DGzRS zusammen, Koordination und gegenseitige Unterstützung erfolgen problemlos. Insbesondere bei internationalen Einsätzen und Übungen kommt dieser Zusammenarbeit erhöhte Bedeutung zu.
Auf das Jahrbuch der DGzRS, abrufbar unter
http://www.dgzrs.de
wird hingewiesen.
SAR‐Jahresbericht 2011
SAR‐Einrichtungen4
SAR-Mittel 2. Grades
SAR-Mittel 2. Grades sind militärische und zivile Kräfte, die für SAR-Aufgaben herangezogen werden können.
Hierfür sind insbesondere einsetzbar:
TRANSALL C-160 P3C ORION SIKORSKY CH-53 TORNADO PA 200 Seefahrzeuge Zivile Mittel der Bundespolizei, Polizei, THW, Bergwacht, Feuerwehr, etc.
SAR‐Jahresbericht 2011
Aus‐ und Weiterbildung5
Aus- und Weiterbildung des SAR-Personals
SAR-Lehrgänge
Ein Wachleiter und ein Flugberaterfeldwebel SAR der Leitstelle Münster nahmen am Search-Master Course in Kanada teil.
Ein Wachleiter und vier Assistenten der Leitstelle Glücksburg nahmen an Lehrgängen der US Coast Guard in Yorktown / Virginia teil.
Zwei Assistenten der Leitstelle Glücksburg nahmen an dem Lehrgang „ACO“ (Air-Coordinator) an der „Naval Warfare School“ in Frederikshavn (DK) teil.
Einweisung / Ausbildung am Arbeitsplatz
Im Jahr 2011 wurde in der Leitstelle Münster ein Flugberaterfeldwebel SAR im Rahmen einer AAP ausgebildet.
Einsatz als Übungsbeobachter / -teilnehmer
Generell können an SAR-Übungen teilnehmende Nationen Beobachter entsenden.
Während der Übung ADLER wurden drei Soldaten der SAR-Leitstelle Münster im Übungsgebiet und in Penzing als Beobachter eingesetzt.
Während der Übung BALTIC SAREX wurde ein Assistent von der SAR-Leitstelle Glücksburg in Bornholm eingesetzt.
Ein Wachleiter der SAR-Leitstelle Glücksburg besuchte das Havariekommando in Cuxhaven im Rahmen der Nachbesprechung „Lisco Gloria“.
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Aus‐ und Weiterbildung6
Besichtigung des SAR‐Hubschraubers in Riesa
Standardisierungsbesuche und Flugsicherheitsinspizierungen
Die Flugsicherheitsinspizierungen / Standardisierungsüberprüfungen bei den SAR-Kommandos erbrachten insgesamt gute Bewertungen.
Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden durch die Luftwaffe 9 Einsätze mit SAR-Hubschraubern bei zivilen sowie militärischen Veranstaltungen durchgeführt. Dabei standen die SAR-Crews dem interessierten Publikum Rede und Antwort, zum Beispiel bei Fragen zum SAR-Dienst, dem SAR-Hubschrauber und seiner Ausrüstung.
Zusätzlich konnten die SAR-Leitstellen Münster und Glücksburg zahlreichen Besuchergruppen den SAR-Dienst der Bundeswehr vorstellen.
Die SAR-Hubschrauber und Besatzungen der Marine nahmen im Jahr 2011 an drei Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit teil.
Bei diesen Gelegenheiten konnte sich der SAR-Dienst positiv einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, sowie einen aktiven Informationsaustausch mit dem interessierten Publikum betreiben.
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Aus‐ und Weiterbildung7
SAR-Vorschriftenwesen
Der SAR-Einsatzplan für den SAR-Bereich Münster, die beiden BesAnSAR und der SAR-Einsatzplan Marine sind im Intranet Bw unter
http://DV-Online.bundeswehr.org/BesAn/Luftwaffe/Luftwaffenführungskommando
http://DV-Online.bundeswehr.org/BesAn/Marine/Flottenkommando
bereitgestellt.
SAR‐Jahresbericht 2011
Einsatz8
Einsatz
Alarmierungen
Die SAR-Leitstellen der Bundeswehr wurden insgesamt 1955-mal alarmiert. Dabei ergab sich in 369 Fällen die Notwendigkeit zum Einsatz eines SAR-Hubschraubers.
Einsätze SAR-Mittel 1. Grades
Mit Hilfe von SAR-Hubschraubern der Luftwaffe und Marine konnten im Jahr 2011 307 Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet, oder ihnen lebensrettende Hilfe zugeführt werden. Dafür wurden insgesamt 369 Einsätze mit einer Gesamtflugzeit von 640 Stunden durchgeführt.
In der Erfüllung des SAR-Auftrages waren die Hubschrauber bei 65 Luftnotfällen, 17 Seenotfällen und 36-mal zur Unterstützung der Streitkräfte im Einsatz.
251-mal wurde ein Einsatz im Rahmen der dringenden Nothilfe geflogen, weil kein anderes geeignetes ziviles Rettungsmittel zur Verfügung stand oder aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse eingesetzt werden konnte.
Einsätze SAR-Mittel 2. Grades
In insgesamt 19 Fällen mit 51 Flugstunden wurden durch die SAR-Leitstellen SAR-Mittel 2. Grades zur Hilfeleistung eingesetzt.
In 2011 teilten sich die Einsätze wie folgt auf:
Luftfahrzeuge (Lfz) der Luftwaffe.....................4x,
Luftfahrzeuge (Lfz) der Marine .........................9x,
Luftfahrzeuge (Lfz) des Heeres .........................1x,
Luftfahrzeuge (Lfz) der Bundespolizei..............4x,
Andere................................................................1x.
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Einsatz9
Statistik: Gesamtübersicht
Alarmierungen Münster Glücksburg Gesamt 2010
Gesamt 1571 384 1955 2317
Einsätze Münster Glücksburg Gesamt 2010 Luftnot-Einsätze 45 20 65 85 Seenot-Einsätze 0 17 17 16 Einsatzunterstützung 34 2 36 44 Dringende Nothilfe 146 105 251 332
Gesamt 225 144 369 477
Versorgte / transportierte Personen Münster Glücksburg Gesamt 2010 ohne Transport 0 13 13 14 mit Transport 222 72 294 342
Gesamt 222 85 307 356
Flugstunden Münster Glücksburg Gesamt 2010
Gesamt 415 225 640 750
Flugsicherheit im SAR-Flugbetrieb
Im Jahr 2011 ereignete sich im SAR-Flugbetrieb der Bundeswehr kein Flugunfall. Die Anzahl der gem. ZDv 19/6 gemeldeten Zwischenfälle im Flugbetrieb mit den SAR-Mitteln ersten Grades der Bundeswehr hat sich erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr von fünf auf zwei Vorkommnisse im Jahr 2011 verringert.
Von den zwei Zwischenfällen entfielen je ein Vorkommnis auf das Waffensystem SEAKING MK 41 und UH-1D.
Auf Grund der geringen Anzahl an Vorkommnissen lässt sich bei der Zwischenfallursache keine Schwerpunktebildung erkennen.
Kostenerstattung von Einsätzen
SAR-Einsätze im Rahmen des ICAO-Auftrags sind, mit Ausnahme von grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz, kostenfrei.
Die Einsätze von SAR-Hubschraubern zur Unterstützung des zivilen Rettungswesens sind grundsätzlich kostenpflichtig. Sie werden vom jeweiligen Kostenträger erstattet.
SAR‐Jahresbericht 2011
Einsatz10
0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0%
Seenot
Einsatzunterstützung
Luftnot (ICAO)
Dringende Nothilfe
Statistik: Verlauf Alarmierungen / Einsätze
Statistik: Verteilung aller Einsätze
Statistik: Verteilung der Luftnoteinsätze
0
50
100
150
200
Janu
ar
Febru
arM
ärz
April
Mai
Juni Ju
li
Augus
t
Septem
ber
Oktobe
r
Novem
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Dezem
ber
AlarmierungenMünster
EinsätzeMünster
AlarmierungenGlücksburg
EinsätzeGlücksburg
29%
25%5%
3%
8%
30%Notsender
Jets
Segelflugzeuge
Hubschrauber
Drachenflieger
Propellerflugzeuge
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Einsatz11
0%
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2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Fehlalarm davon ungeklärt Tatsächlicher Notfall
ELT (Notsender) induzierte Aktivitäten
Im Jahr 2011 wurden insgesamt 509 Aktivitäten verzeichnet und es wurden 22-mal SAR-Hubschrauber mit einer Gesamtflugzeit von 29 Stunden eingesetzt.
Die Bundesnetzagentur wurde in vielen Fällen mit ihren Funkmessstellen sowie Peilwagen eingeschaltet und war an den Aufklärungen maßgeblich beteiligt. Die Zusammenarbeit aller Stellen erfolgte reibungslos.
Die signifikante Abnahme der Gesamtalarmierungen ab 2009 gegenüber 2008 / 2007 ist darauf zurückzuführen, dass die COSPAS / SARSAT Satelliten seit Februar 2009 die Frequenzen 121.50 MHz und 243.00 MHz nicht mehr verarbeiten.
Trotzdem bleibt die Fehlalarmierungsrate auch im Jahr 2011 unverändert hoch.
Statistik: ELT Fehlalarmierungsrate der letzten 10 Jahre
2011 2010 2009 2008 2007Tatsächliche Notfälle 31 36 18 21 23Fehlalarmierungen 478 622 590 772 915 ungeklärter Verursacher 93 138 191 409 552 geklärter Verursacher 385 487 399 363 363 - Test 4 5 2 2 10
- falsche Befestigung 2 1 1 1 2
- technischer Defekt 24 55 64 50 50
- Umwelteinflüsse 10 12 5 18 6
- Fehlbedienung 197 232 141 100 72
- Auslösegrund unbekannt 148 182 186 192 223
Gesamt 509 658 608 793 938
SAR‐Jahresbericht 2011
SAR ‐ Übungen12
SAR - Übungen
Übung BOLD MERCY 2011 ( NATO)
Die Übung BOLD MERCY 2011 wurde am 17.05.2011 in der westlichen Ostsee durchgeführt.
Übungsszenario: Explosion eines Airliners zwischen Rügen und Bornholm.
Es wurden Sucheinheiten (Hubschrauber aus Kiel und Dänemark, Schiffe und Boote) in mehreren Suchgebieten eingesetzt. Ferner waren die Koordination und Übergabe der Führung des Szenarios zwischen RCC Glücksburg und JRCC Arhus Übungsinhalt.
Übung BALTIC SAREX 2011 (Ostseeanreinerstaaten)
Die internationale SAR-Übung BALTIC SAREX 2011 wurde auf Bornholm und dem entsprechenden Seegebiet vom 02.05.2011 bis 06.05.2011 durchgeführt.
Hauptaugenmerk bei dieser von Dänemark initierten und durchgeführten SAR-Übung liegt auf dem OSC Training der einzelnen seegehenden Einheiten, als auch dem Koordinieren der Luftfahrzeuge verschiedener Nationen im Rahmen der Aufgaben eines ACO (Aircraft Coordinator).
Es waren erstmals alle Anrainerstaaten der Ostsee plus Frankreich mit einer Fregatte vertreten. Die Teilnehmer waren 6 Hubschrauber, zwei Cessna, eine Challenger und knapp 30 Schiffe und Boote sowohl zivil wie militärisch. Deutschland nahm mit einem Sea King Mk 41 sowie RCC Personal teil.
Alles in Allem eine sehr gelungene, abwechslungsreiche und lohnenswerte Übung. Der Austausch mit anderen Nationen, insbesondere der fliegenden Besatzungen war äußerst positiv.
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SAR ‐ Übungen13
Übung ADLER ( Deutschland, , Schweiz, Österreich )
Die SAR Übung ADLER 2011 wurde am 20.09.2011 unter der Leitung des RCC Münster durchgeführt.
Übungsszenario: Während der Absetzübung einer Bell UH-1D aus Landsberg kollidierte diese mit einem Ultraleichtflieger im Bereich Prem.
Der Landsberger SAR Hubschrauber konnte zu Beginn aufgrund eines technischen Defektes nicht eingesetzt werden. Aufgrund dessen wurden die RCCs Zürich und Wien um Unterstützung gebeten. Notsignale des Ultraleichtfliegers wurden aufgefasst.
Das RCC Zürich unterstützte die Übung mit einem SAR Hubschrauber und das RCC Wien mit einem Peilflugzeug. Zeitlich versetzt wurde der SAR Hubschrauber aus Landsberg eingesetzt. Gemeinsam wurde die simulierte Unfallstelle gefunden, die Verletzten versorgt und abtransportiert.
SAR‐Jahresbericht 2011
SAR ‐ Übungen14
Die Zusammenarbeit und Koordination zwischen dem RCC Münster, RCC Zürich, RCC Wien und den Besatzungen der SAR Hubschrauber verlief reibungslos. Gewährleistet wird dies durch regelmäßig durchgeführte Übungen.
Übungsplanung 2012
bilateral ADLER (Federführung: Schweiz)
REULAND (Federführung: Deutschland)
TRIOSAR (Federführung: Polen/Tschechien)
BALTIC SAREX (Federführung: Dänemark)
NATO DYNAMIC MERCY (Nordsee)
SAR‐Jahresbericht 2011
Sonderteil15
Sonderteil
Halb Schiff, halb Plattform
Gegen Mittag des 27. Februars erreichte das RCC Glücksburg die Nachricht, dass ein Arbeiter an Bord des Schiffes „Wind Lift 1“ sich schwere Schnittverletzungen zugezogen hatte und abgeborgen werden musste.
Die Position der „Wind Lift 1“ lag 60NM westlich der Insel Helgoland, ein langer Weg für den Kieler Hubschrauber. Während die Besatzung in den Hubschrauber stieg, versuchte man im RCC Informationen über das Schiff zu bekommen, welche für die fliegende Besatzung hilfreich sein könnten. Das Bildmaterial welches man im Internet fand, versetzte die Beteiligten in Erstaunen
Die „Wind Lift 1“ ist eine Mischung aus Schiff und feststehender Arbeitsplattform. In Fahrt ragt eine riesige Stelze unmittelbar neben dem Hubschrauberdeck auf, mit abgesenkten Stelzen steht das ’Schiff’ dann fest wie ein Fels und wird zur ’Plattform’. Wie war aber der aktuelle Zustand bei diesem Einsatz? Dies konnte erst kurz vor Eintreffen des Hubschraubers über Seefunk geklärt werden.
Hier war wieder einmal Flexibilität gefordert. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die zunehmende Offshore-Tätigkeit in Nord- und Ostsee den Rettungsdienst nach wie vor, vor immer neue Herausforderungen stellt.
SAR‐Jahresbericht 2011
Sonderteil16
Brand auf der Fähre „Hafnia Seaways“
Am Nachmittag des 19. Oktober kam es an Bord der DFDS Fähre „Hafnia Seaways“ in der Deutschen Bucht nördlich der Insel Spiekeroog zu einem Brand im Bereich der Sauna. Es befanden sich 27 Personen an Bord. Zum Zeitpunkt der Alarmierung befand sich der Kieler SAR-Hubschrauber bereits in einem anderen Einsatz, so dass das MFG5 gebeten wurde einen weiteren Hubschrauber zur Verfügung zu stellen, was binnen kürzester Zeit gelang. Der Auftrag lautete: Flug nach Brunsbüttel, aufnehmen eines Brandbekämpfungsteams und Transport zum Havaristen. Bereits 90 Minuten nach der Alarmierung konnte der Hubschrauber von Brunsbüttel aus mit 6 Feuerwehrleuten und 250kg Material Kurs auf die Fähre nehmen.
Zwischenzeitlich war ein weiterer Hubschrauber zur Unterstützung angefordert worden um ein Verletztenversorgungsteam von Kiel zum Havaristen zu fliegen. Auch dieser konnte vom MFG5 kurzfristig zusätzlich verfügbar gemacht werden. Beide Hubschrauber wurden nach Absetzen ihrer Passagiere auf der Fähre nach Helgoland beordert um weiterhin in Bereitschaft zu sein, während die „Hafnia Seaways“ aus eigener Kraft Cuxhaven anlief.
Neben den beiden Seakings waren an dem Einsatz eine Do-228 des MFG3, ein ziviler Hubschrauber, der Seenotkreuzer „Hermann Marwede“ sowie das Fischereischutzboot „Seefalke“ und der Notschlepper „Nordic“ beteiligt, 2 Sea Lynx des MFG3 wurden für die Dauer des Einsatzes in Sofortbereitschaft gehalten.