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r'w 5 R Wein & Sektflaschen Recycling GmbH
Abschlußbericht zum Förderantrag AZ 05210/02-23
Marienfeld, im März 2004
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Inhaltsverzeichnis:
1 Grundlagen der Ganz-Glas-Flaschen-Sammlung 3 1.1 Politischer Wille 3 1.2 Modell für Deutschland 3 1.3 Arbeitsplatzpolitische Ausrichtung 3
2 Aufbau der WSR 4 2.1 Gesellschafteranteile 4 2.2 Gründe für die Neuausrichtung 4
2.2.1 Sammelsystem &Logistik 4 2.2.2 Sortiertechnik 5
2.3 Zwischenergebnis: 7 3 Sortiermodul 8
3.1 Fortentwicklung des Standes der Technik 8 3.2 Umsetzung der Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz 11 3.3 Genehmigungen 12 3.4 Anlagenüberprüfung 12 3.5 Ausblick Technologie morgen (Innovationspotentiale) 13
4 Wirtschaftliche Grundlagen 14 4.1 Finanzielle Grundlage und Investitionskosten der Sortieranlage 14 4.2 Vertragliche Einbindungen 14 4.3 Absatzstruktur 14 4.4 Betriebskosten & Ertragslage 16
5 Öffentlichkeitsarbeit 18 6 Fazit 18 7 Anlagen und Verweise: 21
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1 Grundlagen der Ganz-Glas-FlaschenSamrrllung
Die Gesellschaft für Wein- und Sektflaschen Recycling GmbH - genannt WSR - führt die Einsammlung von Wein- und Sektflaschen in der Region Ost-Westfalen-lippe genannt OWL - seit dem 01.01.2003 durch. Die WSR hat den Geschäftsbetrieb der Wein- und Sektflaschensammlung des Ganz-Glas-Zentrum Bielefeld, als Eigenbetrieb des Umweltzentrums eV. Bielefeld, übernommen. Diese Art der Sammlung wird seit 15 Jahren in der OWL-Region durchgeführt und hat in seiner Ausrichtung der Flaschensammlung- und Verwertung einzigartigen Modellcharakter für Deutschland. Dieses Projekt wurde und wird durch die zuständigen öffentlichen Entsorgungsträger des Kreises Gütersloh, der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie durch zwei Kommunen aus dem Kreis lippe getragen. Die Grundidee zu diesem Projekt entstammt aus dem Umweltzentrum e.V. Bielefeld, welches sich in seiner Satzung zur Pflege und Entfaltung des Umweltschutzgedankens verp'f1ichtet hat. Aus dieser anfänglichen Grundidee hat sich in den Jahren ein eigener Geschäftsbereich des UWZ e. V. entwickelt.
Ziel: "Einweg zu Mehrweg" Von März bis Dezember 2003 konnten ca. 800.000 Flaschen zur Wiederbefüllung bereitgestellt werden. Für jede Flasche die nicht neu hergestellt werden muß, können wir in der Ökobilanz des Projektes jeweils eine Kilowattstunde gutschreiben. Dieses entspricht somit dem Stromverbrauch von ca. 300 Zwei- bis Dreipersonenhaushalten.
1.1 Politischer Wille Gemeinsam mit den Kommunen hat sich aus diesem Projekt ein fester Bestandteil der Glasentsorgung der OWL-Region entwickelt, der in der Zwischenzeit mit einer Sammelmenge von über 3000 to pro Jahr die Akzeptanz in der Bevölkerung gefunden hat. Das Projekt ist Bestandteil der Systembeschreibung im Rahmen Abwicklung des Dualen Systems.
1.2 Modell für Deutschland Die Sammlung ist in Deutschland auf die OWL-Region begrenzt, da sich mit Einführung des Dualen Systems die Glassammlung von Einwegverpackungen zu einem festen Bestandteil der werkstofflichen Verwertung, die in den deutschen Glashütten vorgenommen wird, entwickelt hat. Alternativsysteme konnten sich nicht weiterentwickeln. Lediglich in der Region OWL bestand mit der Ganz-GlasSammlung eine Alternative. Diese Alternative wurde genutzt, um Einwegflaschen zu Mehrwegflaschen zu machen, die dem ökologischen Mehrweggedanken innovativ Rechnung tragen.
1.3 Arbeitsplatzpolitische Ausrichtung Die in der WSR anfallenden Arbeiten zur Sammlung und Sortierung der Wein- und Sektflaschen eignen sich für die Integration von Sozialhilfeempfängern und Langzeitarbeitslosen in das Berufsleben. Mit den zuständigen Sozial- und Arbeitsämtern werden daher Stellen mit Teilnehmern besetzt, die sich für den Arbeitsmarkt so qualifizieren können.
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2 Aufbau der WSR
2.1 Gesellschafteranteile Die WSR wurde am 19.12.2002 gegründet und besteht in seiner Gesellschafterstruktur aus den Gesellschaftern UWZ e.V. mit 51 % und der Fa. Reiling zu 49 %. Durch die Zusammenarbeit der beiden unterschiedlichen Gesellschafter (Umweltschutzverein I Betrieb der Glasindustrie) wird sichergestellt, dass die ökologisch und soziale Ausrichtung einerseits und die Sicherung der Fortführung über den 31.12.2003 anderseits gewahrt wird. Um Investitionssicherheit zu gewährleisten wurde mit Zustimmung des Bundeskartellamtes ohne die sonst übliche Ausschreibung ein Vorvertrag mit dem Dualen System über den Zeitraum 2004 - 2006 vereinbart worden. Hierüber liegt zwischenzeitlich ein abgeschlossener Vertrag vor.
2.2 Gründe für die Neuausrichtung Im Rahmen der Detailverhandlungen wurden die Rahmenbedingungen für die Fortsetzung des Projektes innerhalb der WSR ab dem 01.01.2003 festgelegt. Die Gründe für die Neuausrichtungen werden im Folgenden ausgeführt.
2.2.1 Sammelsystem & Logistik Die Sammlung der Flaschen wurde bis zum 31.12.2003 in eingehausten Gitterboxen mit einem Fassungsvolumen von 1 m3 erfasst. Diese Behälter wurden im Tausch mit 7,5t LKWs mit ca. 30 Sammeltouren pro Woche durchgeführt. Dies führte zu sehr hohen Kosten in der Sammellogistik. Dieser überproportionale Kostenblock konnte nur durch zusätzliche Subventionen der öffentlichen Hand aufgefangen werden. Durch absehbare Streichungen dieser zusätzlichen Förderung wurde das bundesweit einzigartige Projekt in seiner Existenz gefährdet. Hierdurch wäre eine weitere Übertragung auf andere Kommunen als Model ausgeschlossen. Um das System erhalten zu können, hat die WSR begonnen, die Gitterboxen durch normierte Glascontainer zu ersetzen. Hierdurch erhöht sich die Erfassungsmenge pro Entleerung und sich die Anzahl der Anfahrten pro Standort und Jahr. Mit größeren LKWs kann die Anzahl der Sammeltouren erheblich reduziert werden. Die Reduzierung der Transporte führt zu einer Energieeinsparung von ca. 75000 kW/h. Neben der Energieeinsparung spielen bei der Umstellung auf das neue Containersystem die europäischen Rahmenrichtlinien eine maßgebliche Rolle.
Die eingesetzten Container, die den europäischen Standards entsprechen, sind mittlerweile speziell für die Sammlung von Sekt- und Weinflaschen durch die WSR weiterentwickelt worden. Die Weiterentwicklung wurde durch die kommunale Arbeitsgruppe der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in Ost-Westfalen-Lippe maßgeblich initiiert. Sie dient einerseits der Minimierung der Scherbenbildung im Sammelprozess und andererseits der Erhöhung der öffentlichen Akzeptanz durch den Bürger. Der Austausch der Behälter wird seit Beginn des 3. Quartals 2004 durchgeführt. Bis Ende des Jahres ist dieser Prozess abgeschlossen. Allen nach
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diesen Standard umgebauten Behälter sind mit einem neuen Piktogramm und der Beschriftung "Behälter mit Fallbremse" gekennzeichnet. Siehe hierzu in der Anlage Foto 12 - 14. Ebenfalls wurden die Behälter nach Vorgaben des Dualen Systems und der kommunalen Arbeitsgruppe gekennzeichnet.
2.2.2 Sortiertechnik Die projektierte Anlage der Firma C05 war nach Überprüfung durch die Anlagenbauer der Fa. Reiling technisch nicht in der Lage die Anforderung an eine Wein- und Sektflaschensortierung zu erfüllen. Die geplante Anlagentechnologie entstammte teilweise aus einem Coca-Cola Abfüllbetrieb.
Diese Anlage war für Mehrwegflaschen ausgerichtet, die wenige Sorten befüllte. Bei der Überprüfung der Spurweiten wurde festgestellt, dass die Anlage nicht für die Hauptsorten einer Ganz-Glas-Sammlung geeignet war. Die Gesamtgröße der geplanten Anlage hätte Investitionen in den Arbeitsschutz, die Arbeitsplatzergonomie und die Biostoffverordnung zur Folge, die der Geschäftsbetrieb niemals hätte leisten können. Weiterhin gab es keine gültige Genehmigung für den Anlagenbetrieb. Die in der Vorplanung festgelegten Anlagenziele zur Realisierung eines Flaschensortierbetriebes entstammten im wesentlichen aus der Umsetzung einer ehemaligen Mehrweganlage (Coca Cola) - hierbei handelt es sich um eine Spende eines Apfelbetriebes - als Sortiermodul für Wein- und Sektflaschen. Ausgehend von der gespendeten Flaschenkonditionierungsanlage, sollten die benötigten Hauptkomponenten dieser Anlage mit Zusatzkomponenten zielgerichtet zu einer Wein- und Sektflaschen Sortieranlage entwickelt werden. Gemäß der damals vorgestellten Variante 6 sollte über eine Vorrichtung die gesammelten Flaschen durch Schwerkraft der Sortieranlage zugeführt werden und dann über die entsprechende Sortierstrecke der Sortierprozess realisiert werden.
Nach Übernahme des Ganz-Glas-Zentrums durch die WSR wurden die zur realisierenden Komponenten, im Bezug auf ihre technische Realisierbarkeit überprüft. Hierbei wurde festgestellt, dass die Spurweiten der Mehrweganlage für eine Wein- und Sektflaschensortierung ungeeignet war. Eine Vielzahl der auszusortierenden und marktfähigen Einwegflaschen überschritten den maximal zulässigen Durchmesser, der auf dieser Anlage realisierbar war. Die neuen Rahmenbedingungen, die dem Sortierprozess vorgelagert sind, wurden in dem bestehenden Entwurf modifiziert und den neuen Anforderungen entsprechend optimiert. Ausgehend von den neuen Erfassungssystemen, Container statt Gitterboxen wurde die elektrisch betriebene Hup-Kippanlage durch einen Flachtrichter (Aufgabetrichter) ersetzt. Beibehalten wurde die automatische Rütteleinrichtung, welche zur Dosierung des Flaschenstromes diente. Anzumerken bleibt an diesem Punkt, dass auf Grund der europäischen Lärmschutzvorschriften eine Sammlung in Gitterboxen nicht mehr zulässig ist. Gemäß des europäischen Standards dürfen nur noch Behälter eingesetzt werden, die eine Lärmemission kleiner 91 db LWA geWährleisten. Diese Vorschrift gilt seit 2003 und bestätigt die Entscheidung die Sammlung in Gitterkörben durch eine Containersammlung zu ersetzen.
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Diese Mängel in der Anlagenplanung konnten nicht gesehen werden, da sich diese Änderungen der Rahmenbedingungen im nachhinein ergeben haben. Die Gesellschafter mussten die Anlage überplanen, damit die Funktions- und Genehmigungsfähigkeit sichergestellt wird. Um die Übertragbarkeit auf andere Regionen sicherzustellen mußten Lösungen für folgende Problemfelder gefunden werden:
2.2.2.1 Arbeitsschutz
Die Anforderungen beim GGZ waren unzureichend erfüllt. Vorhandene Einrichtungen und Anlagen zum Arbeitsschutz waren mit erheblichen Nachbesserungsauflagen seitens des Amtes für Arbeitsschutz versehen. Der in der Anlagentechnologie geplante mechanische Antrieb entspricht nicht den Anforderungen an den Arbeitsschutz, da an vielen Stellen Quetsch- und Einzugsgefahren bestehen.
Siehe hierzu Anlage 1 Position: 10,15,16 und 17.
2.2.2.2 Arbeitsplatzergonomie
Die vorhandene Sortiertechnik, sowie die geplante Anlage von C05 (Stand Ende 1998 - 1999) erfüllten nicht mehr die mittlerweile gültigen Vorschriften zur Arbeitsplatzergonomie.
Siehe hierzu Anlage 1 Position: 11 und 20.
2.2.2.3 Biostoffverordnung I TA-Luft
Gleiches gilt für die Abluftsituation am Arbeitsplatz. Hier gab es eindeutige Vorgaben aus den Gesprächen mit den zuständigen Ämtern, die einzuhalten sind. Dies machte die Investition in Abluftreinigungsanlagen für die Sortieranlage notwendig.
Siehe hierzu Anlage 1 Position: 10
2.2.2.4 Genehmigung:
Die beantragte Genehmigung für den Standort war nicht mehr gültig. Eine Neugenehmigung hätte umfassende Schutzmassnahmen für den Immissionsschutz am Standort Hakenort zur Folge gehabt, mit der Ungewissheit, ob dieser Standort in seiner gemischten Nutzung überhaupt zulässig gewesen wäre.
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2.3 Zwischenergebnis: Nach Würdigung aller Umstände wurde folgendes Maßnahmenbündel für die Neuausrichtung festgelegt:
• Investition in ein neues Sammelsystem • Umstellung der Sammellogistik von einem Wechselsystem 1 auf ein
Umleersystem2
• Entwicklung einer geeigneten Sortiertechnik • Auswahl eines geeigneten Standortes • Investitionsplan
1 Def.: Wechselsystem: Behälter werden am Standort getauscht; die vollen Behälter werden abgezogen und gegen leere Behälter getauscht. 2 Def.: Umleersystem: Behälter werden Vorort auf dem Sammelwagen geleert; die Behälter verbleiben am Standort. Dies führt zu einer Gesamtverbesserung der Abfuhrleistung
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3 Sortiermodul
3.1 Forlentwicklung des Standes der Technik
Die WSR hat nach Prüfung der Sortieranforderungen mit verschiedenen Anlagenund Maschinenbauern Gespräche geführt.
Ziel der Umsetzung auf eine neue Sortiertechnik ist die Fort- und Weiterentwicklung einer innovativen Ganz-Glas-Flaschen-Verwertung. Für die Anlage wurde folgendes Pflichtenheft festgelegt:
• Annahmebereich zur Aufnahme der Flaschen mit der Funktion einer Pufferwirkung (diskontinuierliche Zuführung aus den Sammelgebieten kontinuierliche Zuführung zur Sortieranlage)
• Aufgabenbereich zur Sortieranlage (Anlagenzuführung) • Vorsortierung zur Herausnahme ganzer Flaschen • Separierung der ganzen Flaschen nach Art, Form, Größe und teilweise nach
Herkunft. (Durchschnittlich werden 400 - 500 verschiedene Sorten an Weinund Sektflaschen bereitgestellt. Zur Zeit lassen sich hiervon ca. 40 Sorten erfolgreich nach Art und Menge über die Abnehmer verkaufen)
• Konfektionierbereich nach Anforderungen der Abnehmer • Fertigwarenlager für die Zwischenlagerung zur Abholung
Grundlage zur Schaffung einer solchen Anlage bilden die gesetzlichen Rahmenbedingungen (Bundesimmissionsschutz, Arbeitsschutz, Biostoffverordnung, ... etc.) Als neuer Standort für die Sortieranlage haben sich die Gesellschafter für Marienfeld entschieden. Dieser Standort hat den Vorteil, dass er sich in unmittelbarer Nähe zur DSD Aufbereitungsanlage der Fa. Reiling befindet. Somit konnte der Nachtransport für die nicht wiederverwendbaren Flaschen aus der Sammlung erheblich reduziert werden. Diese Maßnahme reduziert nicht nur Kosten, sondern trägt mit dazu bei, den Verbrauch an Dieselkraftstoff als Energieträger und die Schadstoffemissionen nachhaltig zu senken. Allein durch die Standortverlagerung konnten weitere 40.000 kW/h Energie eingespart werden ( Einsparung 200 Transporte a 10 Tonnagen bei einer Wegstrecke von 52 km und einem Dieseleinsatz von 35 1/100 km). Am Standort Marienfeld ist eine Anlage errichtet worden, die die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes realisiert.
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Der Gesamtablauf nach der Sammlung stellt sich nach heutiger Sicht wie folgt dar:
Anlagenschema:
Anlage WSR
ül __~ ~ E-Steuerung I r -----1 I -~"~~
(
// M.- Rinne Trichter
Sortierkabine C") ( Band von 1ric ter c: g
" Positi pn :2·00 0 c .1a.. ca
JJ 'Cl)
'--,- :e I / r- 0 Abluft
(/ CI) anlage & Heizung
(über dem Sortierband)
I " l_J\\, '<t c
I c: ca 0 JJE rJl '0 .c:
f :::1 ... a.. ::s 'IJJ
Bunker Position 4.1
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Trichter
~ Position 1.1
I Position 1
Schwarze Une = Hallenmauer
Nach der Sammlung der Wein- und Sektflaschen wird das Material zur Sortieranlage der WSR in Marienfeld gebracht. Die Warenanlieferung erfolgt über die geeichte 60 to Waage, dabei richten sich die Verwiegevorgaben nach den DSD-Kriterien für das
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Verwiegen3. Von dort wird das gesammelte Rohmaterial im Sammelbunker der WSR
GmbH zwischengelagert (s. Foto 1). Danach erfolgt der bedarfsgesteuerte Weitertransport in den Aufgabebunker. Baulich ist dieser Trichter so ausgeführt, dass ein möglichst geringer Scherbenanteil entsteht (s. Foto 2). Über eine magnetische Dosierrinne wird die Anlage mit den zu sortierenden Flaschen beschickt (s. Foto 3). Über ein Zuführband (Foto 4) wird das Material der Sortierkabine zugeführt (s. Foto 5). Die Sortieranlage entspricht in ihrer Bauweise und Bauartausführung dem Bundesemissionsschutzgesetz und den Vorgaben des Arbeitsschutzes. Zur Geräuschminimierung sind alle Förderbänder - bis auf das Leseband - als gekapselte Fördereinrichtungen ausgeführt. Auf dem Leseband werden die Flaschen herausgenommen, die einer Wiederbefüllung zugeführt werden sollen. An den drei Sortierplätzen werden zur Zeit 40 verschiedene Sorten dem Mengenstrom entnommen. Aus Gründen der Ablaufoptimierung werden die Flaschen in Rollwagen (ehem. Einkaufswagen) vorgelagert (s. Foto 6). Bei der Sortierung handelt es sich im klassischen Sinne um eine "Positvsortierung". Die Klassierung der Wein- und Sektflaschen erfolgt dabei nach:
o Form o Durchmesser o Farbe o Länge o Mündung (Band, Mündung, Schraubverschluss)
Die so aussortierten Flaschen werden auf Paletten sortenrein gestapelt. Jede Sorte wird hiernach nach einem eigens für diesen Flaschentyp festgelegten Packschema aufgestapelt. Die Packschemen sind dabei auf die Anlagentechnologie der Spülbetriebe abgestimmt, da dort die Flaschen lagenweise vollautomatisch entnommen werden. Dem Bericht fügen wir beispielhaft eine Packplan bei. Die Packpläne werden uns standardisiert von den Spülbetrieben vorgegeben (s. Foto 8). Im weiteren werden die Paletten für den Weitertransport konfektioniert und in der Sortierhalle zwischengelagert (s. Foto 9). Von hier erfolgt der direkte Abverkauf an die Spülbetriebe bzw. Privatabnehmer. Um langfristige Lieferbedingungen und Kontrakte zu erfüllen, hat die WSR weiteren Lagerraum angemietet. In diesem Lager werden Sorten gelagert, die nur saisonal absetzbar sind bzw. auf Grund der geringen Menge längerfristig vorgesammelt werden müssen (s. Foto 10 u. 11).
Die realisierte Sortiertechnologie entstammt im wesentlichen aus der klassischen Verfahrenstechnik und Anlagentechnik, die in modernen Sortierbetrieben eingesetzt wird. Die zusammengesetzten Komponenten bilden eine Einheit, die bundesweit einzigartig ist. Durch Ablaufoptimierung wurden die speziellen Bedürfnisse an einer Ganz-Glas-Sammlung angepasst. Auf Grund der regionalen Begrenztheit in der Erfassung auf Ost-Westfalen-Lippe verfügen wir über eine Erfassungsmenge von ca. 3.000 to pro Jahr. Eine Ausweitung dieser Sortierung ist auf Grund der ablehnenden Haltung des Systemträgers Duales System Deutschland AG zur Zeit nicht möglich.
3 siehe: Vorgaben der DSD AG für den Betrieb des Duales Systems; Regelungen zu Verwiegung, Lagerhaltung und Inventur A 9 - Anlage 4 Mitherausgeber: Cyclos GmbH Agnes Bühnemann, Osnabrück
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Diesen Umstand mussten wir in der Entwicklung der Anlagentechnologie Rechnung tragen und eine modifizierte Sortieranlage für die Separierung von wiederbefüllbaren Wein- und Sektflaschen entwickeln. Bestehende Anlagen in der Schweiz und in Dänemark sind konzeptionell auf ein 10-faches an Erfassungsmenge ausgerichtet. Aus diesem Grunde schied eine Adaption dieser Technologie aus. Die bestehenden Komponenten sind auf eine Kapazität von 4.500 to pro Jahr im Einschichtbetrieb ausgerichtet. Auf Basis der bestehenden Rahmenbedingungen (Erfassungsmenge, Absatzvolumen, Erlöse, abfallrechtliche Vorgaben) sind wir mit dieser Anlage in der Lage einen wirtschaftlichen Ablauf zu garantieren.
3.2 Umsetzung der Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz Mit der Umstellung des Systems vom GGZ auf die WSR konnten wir für die vorgegebenen Rahmenbedingungen eine optimal angepasste Technik entwickeln. Im Einzelnen seien hier genannt:
• Arbeitsschutz • Arbeitsplatzergonomie • Biostoffverordnung I TA-Luft • Logistik • Sammelsystem • Genehmigung
Für die Zukunft sehen wir weitere Entwicklungspotentiale für die Wein- und Sektflaschen-Wiederverwendu ng.
Im Bezug auf die Richtlinien des Arbeits- und Brandschutzes wurden alle Vorgaben der Genehmigungsbehörden umgesetzt. die beiliegenden Fotos dokumentieren die Umsetzung an Beispielen:
Belüftung und Heizung entsprechen den Anforderungen an einen Arbeitsplatz in Sortierbetrieben
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Die Brandschutzvorgaben werden regelmäßig überprüft und sind durch die Genehmigungsbehörden überprüft worden.
3.3 Genehmigungen Für den Betrieb der Anlage am Standort Marienfeld wurden zu Beginn des Jahres 2003 alle Genehmigungen eingeholt. Dazu wurden umfängliche Gespräche mit dem staatlichen Amt für Arbeitsschutz und der zuständigen Genehmigungsbehörde für Abfallbehandlungsanlagen geführt. Eine gültige Genehmigung für die Anlage gemäß des Bundesimmissionsschutzgesetzes liegt vor. Die Anlage entspricht allen zur Zeit gültigen Vorschriften und gesetzlichen Auflagen.
3.4 Anlagenüberprüfung Die DSD-AG und die einzelnen Bundesländer überprüfen in regelmäßigen Abständen die Anlagen, um den Mengenstrom zu überprüfen. Dies ist notwendig um für jedes Jahr im Rahmen der Verpackungsentsorgung die Freistellung nach § 6 Abs. 3 der Verpackullgsverordnung zu überprüfen bzw. erteilen zu können. Grundlage der Prüfung ist der gesamte Mengenstrom im In- und Output. Die neue WSR Anlage ist am 09.07.2003 durch die Arbeitsgemeinschaft Cyclos / HTP im Auftrage der Länder überprüft worden. Die Prüfung wurde von den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für die Verpackungsentsorgung Frau Agnes Bünemann und Frau Dip!. Ing. Mechthild Ahaus durchgeführt. Im Ergebnis wurde uns eine gesetzeskonforme Dokumentation und das Erreichen der Wiederverwendungsquote analog der GGZ-Ergebnisse bestätigt.
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3.5 Ausblick Technologie morgen (Innovationspotentiale) Mit dieser geschaffenen Anlage haben wir die Grundlage für ein solides Arbeiten der nächsten Jahre gelegt. Die nächsten Rationalisierungs- und Verbesserungsschritte dienen dem Ziel, die Qualitäten und Quantitäten im Bezug auf die Wiederverwendung zu optimieren. Dazu werden - wie oben beschrieben - bereits Gespräche mit verschiedenen Anlagenbauern und -betreibern geführt. In Zusammenarbeit mit den kommunalen Vertretern der OWL-Region wird dieses Ziel auch durch die Kommunen unterstützt. Sollten sich die Rahmenbedingungen (DSD AG / Novellierung der VerpackVo zu ändern und die WSR auf größere Mengenströme zugreifen können, so wird sich die Investition in eine optoelektronische Erkennungseinheit lohnen. Zur Zeit wird dieses von den gewerblichen Mitarbeitern der WSR visuell realisiert. Bei der Errichtung der Anlage wurden diese Erweiterungsmöglichkeiten bereits berücksichtigt, da durch den modularen Aufbau sich einzelne Anlagenkomponenten austauschen bzw. integrieren lassen.
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4 Wirtschaftliche Grundlagen
4.1 Finanzielle Grundlage und Investitionskosten der Sortieranlage Die finanzielle Grundlage für den laufenden Geschäftsverkehr schaffen in der Hauptsache die Einnahmen des Dualen System, welche die WSR für ihre Sammelund Sortierleistung von Glas aus der OWL-Region alimentiert. Die Firmenausstattung muss somit aus den laufenden Geschäftsverkehr und aus den notwendigen Zuwendungen der Landesumweltministerium NRW und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert werden.
Die Kosten beliefen sich in der Planung auf. Mit 171.492,31 Euro netto sind die Planungskosten leicht unterschritten worden. Siehe hierzu die Anlage 1 der Gesamtkostenaufstellung. Für die Anlagen erfolgten Investitionen in Höhe von 198.931,68 € brutto.
Des weiteren resultiert eine Einnahme aus dem Verkauf der Wein- und Sektflaschen. Die Personalkosten werden durch einen Zuschuss der Arbeits- und Sozialämter gestützt.
4.2 Vertragliche Einbindungen Für die Einnahmen aus dem Dualen System gibt es bis zum 31.12.2003 Verträge mit den Auftragnehmern des Dualen Systems in der Stadt Bielefeld, dem Kreis Gütersloh sowie dem Kreis Lippe. Im Rahmen der Fortführung der Ganz-Glas-Sammlung in der Region besteht ein Vertrag mit der DSD-AG für den Zeitraum 01.01.2004 bis zum 31.12.2006. Dieser Vertrag ist ein wichtiger Baustein für die operative Fortführung des Projektes.
4.3 Absatzstruktur Die aussortierten Wein- und Sektflaschen werden zur Zeit an Spülbetriebe in den Weinanbaugebieten verkauft. Zu benennen sind hier die Spülbetriebe im Weinanbaugebiet der Mosel und Spülkooperationen in Österreich. Daneben findet eine Vermarktung über unseren Partner mit dänischen Flaschenhändlern statt, die auf europäischer Ebene den Absatz organisieren. Die WSR ist an dieser Stelle nicht in der Lage größere Kontrakte alleine abzuwickeln. Aus diesem Grunde findet an dieser Stelle die Zusammenarbeit über den Flaschenhandel statt.
Zur Zeit werden ca. 40 Sorten für die Kunden vorgehalten:
i-Liter Schlegel 310 Band Qrün
310 Band weiß
310 Band braun
308 MCA grün
355
977
356
310 mm
310 mm
310 mm
310 mm
780
780
780
780
I
Band
Band
Band
MCA28 mm
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308 MCAweiß MCA28 mm 357 310 mm 780
1·Liter Bordeaux
310 hellgrün Oberband 310mm 894
310 weiß Oberband 310 mm 894 Oberband
310 weiß rund 310 mm 894
320 Bordeaux Frank Band 305 mm 894
305 Bordeaux Italy Band 318 mm 894
315 Heuriger 32,5 mm MCA 318 mm 894
305 Landwein weiß Band 300mm 780
305 Landwein grün Band 300mm 780
0,75 Liter Schlegel
310 Qrün Band 942 310 mm 540
310 braun Band 943 310 mm 540
310 blau Band 278 310 mm
330 hell-grün Band 330mm 1080
330 hell-Qrün Band 330mm 540
330 dunkel-grün Band 330 mm 1080
330 dunkel-grün Band 330 mm 540
330 braun Band 270 330 mm 1080
330 braun Band 270 330mm 540
Burgunder braun Band 280mm 1152
Burgunder grün Band 280mm 1152 I
BurQunder weiß Band 280mm 1152
Amselfelder 28 MCA MCA32 mm 641 265 mm
Bourgogne Standard Band 905 282 mm
BourgoQne Tradition Band 907 296mm
330 weiß Band 1080
0,75 Liter Bordeaux
1279 allerge grün Band 951 279mm 1080
279 allerge weiß Band 950 279mm 1080
1289 Standard grün Band 955 289mm 1080
1289 Standard weiß Band 956 289mm 1080
~94 Italv Qrün Band 959 294 rnm 1080
1294 Italy weiß Band 960 294mm 1080
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1300 Tradition grün
300 Tradition weiß
304 Blanchet
310 Band grün
310 Band weiß
328 Dornfelder braun
328 Dornfelder braun
300 Callo
Band
Band
Band
Band
Band
Oberband
Oberband
Oberband
963
764
664
300 rnm
300 mm
300 mm
310 mm
310 mm
330mm
330 mm
300 mm
1080
1080
1080
1080
1080
1152
576
1080
,
Sekt I Champagner
290 mm Kronenk
296 mm Kronenk
296 mm Band
300 Satiniert OF
300 Satiniert MF
300 Champagner grün
Kronenkorken
Kronenkorken
Band
Kronenkorken
Kronenkorken
Kronenkorken
281
990
290 mm
296 mm
296 mm
300mm
300mm
300 mm
894
894
894
780
780
390
Die Sortenbezeichnungen richten sich dabei nach den Standards dieser Branche und werden somit ohne Probleme von allen Markteilnehmern übernommen.
4.4 Betriebskosten & Ertragslage
Nach gut 1 % Jahren Betriebslaufzeit hat die WSR eine positive Ertragslage erzielen können. Der Jahresumsatz beläuft sich incl. Verkaufserlöse auf ungefähr 230.000 €/Jahr. Mit diesen Erlösen ist die WSR in der Lage alle laufenden Verbindlichkeiten zu begleichen. Darüber hinaus haben wir im letzten Jahr einen positiven Gewinn in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung ausweisen können. Die Gesellschafter haben beschlossen, diesen Gewinn in die Optimierung des Systems zu reinvestieren. Konkret werden die Mittel für den Behälterumbau (Einbau einer Fallbremse) genutzt. Hierdurch beabsichtigen wir den Ausbeutegrad zu erhöhen, die öffentliche Akzeptanz zu verbessern und den Marktanteil in den Spülbetrieben zu erhöhen. Zur Zeit wird die Anlage mit 2 Sortierkräften und einem Vorarbeiter einschichtig betrieben. Unter einschichtiger Vollauslastung ist es möglich diese Anlage mit weiteren zwei Mitarbeitern zu betreiben. Ein Mitarbeiter würde dabei zusätzliche Sortierarbeiten ausüben, ein weiterer Mitarbeiter wäre einsetzbar im Bereich der Konfektionierung. Auf Grund des limitierten Mengenaufkommens erscheint dieses aber zur Zeit nicht realisierbar. Bei 220 Arbeitstagen und einer durchschnittlichen Anlagenverfügbarkeit von 80 % erreichen wir einen Stundendurchsatz von 2,3 to. Dieses Ergebnis ist als sehr gut einzustufen, da vergleichbare Sortieranlagen (hier ist ein Vergleich nur zu Altpapier und LVPAnlagen möglich) zu ähnlichen Kennziffern kommen.
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Einschränkend muss jedoch hinzugefügt werden, dass diese Anlage ohne öffentliche Mittel niemals hätte realisiert werden können. Ferner sind wir nach wie vor auf geförderte Arbeitskräfte angewiesen. Die jetzt bewilligten Mitarbeiter enden in ihre Förderung zum 31.12.2004. Dies steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Zusammenlegung von Arbeitslosengeld 2 und Sozialhilfe, sowie der Verlagerung der Zuständigkeiten bei der Betreuung von Langzeitarbeitslosen. Zur Zeit finden Gespräche über den Fortgang der Förderung statt. Leider haben wir bis heute noch keine definitive Zusage über die Fördermöglichkeiten unseres Projektes ab dem 01.01.2005 erhalten. Wir gehen aber weiterhin davon aus, dass über das Hartzkonzept uns geförderte Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden können.
Im Rahmen dieses Förderprogramms konnten bereits zwei Mitarbeiter in dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse überführt werden.
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5 Öffentlichkeitsarbeit
Um das Modellprojekt weiterzuentwickeln wird mit Unterstützung der Umwelt- und Abfallberatung der Kommunen und der DSD-AG eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt zu der neben der klassischen Öffentlichkeitsarbeit z.B. über die Presse auch Führungen und Besichtigungen der WSR-Anlage angeboten werden. Zur Zeit wird durch die ostwestfälischen Kommunen eine gemeinsame Aktion für den Umbau der Behälter durchgeführt. Die Leitung liegt dabei bei Herrn Sandfort von der Stadt Gütersloh, der von den öffentlich rechtlichen Entsorgungsträgern in Ost-Westfalen-Lippe gemeinsam beauftragt wurde. Er ist auch 1. Ansprechpartner für die WSR in kommunalen Belangen, die die WSR betrifft.
6 Fazit
Mit dieser Anlagenmodifikation - gegenüber der ursprünglichen Planung - haben wir das Projekt innovativ weiterentwickelt und auf eine wirtschaftlich selbständige Grundlage gestellt. Mit der Neustrukturierung des Unternehmens und Neuausrichtung der Anlage sind die grundlegenden Erfolgsfaktoren für einen stabilen Geschäftsbetrieb gelegt.
Mit den kommunalen Partnern, unseren Geschäftskunden und Auftraggebern haben wir eine leistungsfähige, zielorientierte Fachebene geschaffen, die in unterschiedlichen Diskussions- und Verbesserungsforen das ökologische und soziale Projekt betreuen und innovativ weiterentwickeln wird.
Im wesentlichen zeichnet sich das Projekt im heutigen Status durch folgende Merkmale aus:
'-' • Aufbau eines modernen und logistisch vorteilhaften Containersystems in der Region Ostwestfalen Lippe (siehe Tabelle 1)
• Absicherung des Projektes durch vertragliche Regelungen mit dem Dualen Systems bis voraussichtlich 2006
• Aufbau einer neuen Sortieranlage unter optimierten Auswahlbedingungen für die Standortentscheidung Marienfeld
• Umsetzung aller gesetzlichen Rahmenbedingungen für Abfallbehandlungsanlagen (Arbeitsschutz, Arbeitsplatzergonomie, Bundesimmissionsschutz, etc.... )
• Umsetzung des Grundgedankens "Einweg zu Mehrweg" • Integration in die kommunalen Abfallwirtschaftskonzepte durch Einbindung in
die jeweiligen kommunalen Systembeschreibungen
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Tabelle 1
fA.nzahl - Anzahl Größe Gebiet Ort 3,3GesamterQebnis WSR Bielefeld Bielefeld 61 61 WSR Bielefeld Ergebnis 61 61 WSR Gütersloh Borgholzhausen
Gütersloh Halle lWestf. Harsewinkel Herzebrock Langenberg Rheda-Wiedenbrück Rietberg Schloß-Holte Steinhagen ~erl ~ersmold Werther
2 13 1 3 3 2 7
11 5 2 6 4 4
2 13
1 3 3 2 7
11 5 2 6
11 WSR Gütersloh ErQebnis 63 63 WSR Lippe Detmold
OerlinQhausen 8 8
8 8
WSR Lippe Ergebnis 16 16 Gesamtergebnis 140 140
Eine große Gefahr droht dem Projekt jedoch durch die unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen. Insbesondere eine mögliche Zwangsbepfandung für Weinund Sektnaschen birgt die Gefahr, daß wir keinen Zugriff mehr auf die Flaschen haben, wenn z.B. die großen Einzelhandelskonzerne und -ketten eine eigene und überregionale Entsorgungslogistik aufbauen.
Jedoch auch wenn dieser Fall nicht eintritt, stößt das Projekt an seine wirtschaftlichen Grenzen. Da die WSR das einzige Unternehmen ist. welches gebrauchte Wein- und Sektflaschen sammelt und sortiert, können nur kleinere bis mittlere Spülbetriebe beliefert werden. Da in unserem Vertragsgebiet nicht genügend Flaschen eines Typs anfallen, bleibt der Markt der größere Abfüllbetriebe für uns verschlossen. Erschwert wird diese Tendenz noch durch die Tatsache, daß sich die Vielfalt der auf dem Markt befindlichen Flaschentypen zum ökologischen Nachteil ständig erweitert.
Trotz dieser Zersplitterung des Marktes zeigt das Projekt, daß ein System der Rückführung gebrauchter Wein- und Sektflaschen möglich und sinnvoll ist.
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Wenn das System jedoch keine Insellösung bleiben soll müssen sich einige Rahmenbedingungen grundlegend ändern:
• Rechtliche Stabilität und Planungssicherheit muß erreicht werden. Insbesondere eine Zwangsbepfandung für Wein- und Sektflaschen könnte das Projekt in seiner Existenz gefährden.
• Ein Verbund von Sortierzentren müsste entstehen um genügend Flaschen eines Types fjjr Großabfüller bereitstellen zu können.
• Die Vergütung müßte von der bisherigen Anbindung an das klassische Glasrecycling entkoppelt werden und im Rahmen eines eigenen Systems abgerechnet werden. Nur so können die entstehenden Investitionen und erheblich höheren Sortierkosten angemessen vergütet werden und als Beispiel für die Errichtung weiterer Sortierzentren ohne Investitionszuschüsse für die Sortiertechnik dienen
Wir möchten abschließend darauf hinweisen, dass innerhalb kürzester Zeit in der OWL Region ein komplettes Erfassungssystem errichtet wurde, ein neuer Standort aufgebaut und eine Anlage zur Fortsetzung diese Projektes errichtet wurde. Wir haben somit nachgewiesen. daß ein System der Rückführung gebrauchter Wein- und Sektflaschen möglich ist. Ohne Änderung der Rahmenbedingungen allerdings nur sehr schwer auf andere Regionen übertragbar ist. Die entwickelte Anlagen im modularen Aufbau lässt sich heute - bei entsprechenden Rahmenbedingungen ohne Schwierigkeiten auf andere Regionen übertragen. Qualitätsgesicherte Arbeitsabläufe, eine standardisierte Technologie sowie der bestehende Absatzmarkt bilden den Rahmen für diese Übertragbarkeit.
Marienfeld, den 17.09.2004
Andre sUhlen -Gesc äftsführer-
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7 Anlagen und Verweise:
Anlage 1 Anlagenteile Sortieranlage
Auflistung Investitionsbestandteile WSR Position 1 Schapka + Parner Antrag auf Neugenehrnjgung Sortieranlage Position 2 Thyssen Schulte Flachstahl Position 3 Budde GmbH Aufgabesilo Position 4 Budde GmbH Förderband Position 5 ASR Ulf George Servicetechniker Position 6 Mosecker Grobbleche, Winkelstahl Position 7 Thyssen Schulte Bleche Position 8 Thyssen Schulte Flachstahl Position 9 Thyssen Schulte Stahl Position 1OJens Zumbansen Lüftungsanlage Position 11 Jöst Föerderrinne, Steuerung Position 12Rampelmann & SpliethoffTürschließer montiert Position 13Rampelmann & SpliethoffErstellung Lagerraum Position 14Rampelmann & SpliethoffTrichterüberdachung Position 15Rampelmann & SpliethoffSortierraum Isodach Position 16Wickern Schaltschrank f. Heizung Sortierraum Position 17Wickern SPS Programm geändert Position 18Vautid Verbundplatten Position 19Reiling GmbH & Co. KG Montagearbeiten Position 20Reiling Grundstücksverw. Leseband gebraucht Position 21 Mess Architektenleistungen Position 22Mess Architektenleistungen Position 23Willi Frenz Gabelstapler Position 24 Reiling Schaltschrank f. Anlagesteuerung
Anlage 2 Beteiligte des Projektes:
Kommunen:
1. Kreis Gütersloh
Stadt Borgholzhausen Herr Warias Postfach 12 61 33826 Borgholzhausen
Stadt Gütersloh Herr Dr. Albrecht Postfach 29 55
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33326 Gütersloh
Stadt Halle Gütersloher Straße Frau Stöwe-Ganßauge Gütersloher Straße 33788 Halle
Stadt Harsewinkel Herr Müller Knittel Postfach 14 20 33419 Harsewinkel
Gemeinde Herzebrock-Clarholz Herr Schröder Postfach 12 63 33434 Herzebrock-Clarholz
Gemeinde Langenberg Herr Schaumburg Postfach 11 20 33443 Langenberg
Stadt Rheda-Wiedenbrück Herr Hensen Postfach 23 09 33375 Rheda-Wiedenbrück
Stadt Rietberg Herr Hölscher Postfach 23 64 33381 Rietberg
Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock Frau Scharf Postfach 11 60 33748 Schloß Holte-Stukenbrock
Gemeinde Steinhagen Frau Ulonska Postfach 12 41 33792 Steinhagen
Gemeinde Verl Herr Dr. Peitzmeier Postfach 11 64 33398 Verl
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Stadt Versmold Herr Matthies Postfach 11 64 33762 Versmold
Stadt Werther (Westf.) Herr Schröder Postfach 11 03 33819 Werther
2. Stadt Bielefeld
Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld Herr Kugler-Schuckmann Eckendorfer Str. 43 33609 Bielefeld
3. Kreis Lippe
Stadt Oerlinghausen Frau Kusmierska Rathausplatz 1 338130erlinghausen
Weitere Beteiligte:
Umweltzentrum Bielefeld e.V. Herr Witte August-Bebel-Str. 16 33602 Bielefeld
Bezirksregierung Detmold Herr Hillmer Leopoldstr. 13 - 15 32756 Detmold
Schapka & Partner Consulting BiQu GbR Herr Heiko Schapka Treptower Str. 97 33619 Bielefeld
Architekt Willi Mess Von-Galen-Str.36 33428 Marienfeld
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Reiling Anlagenbau Herr Willi Pähler Bussemasstr. 49 33428 Marienfeld
Moselglas - Flaschenreinigung Service GmbH Herr Villeborn Industriegebiet 54492 Zeltingen-Rachtig
Flaskekompagniet AIS Soren Svenningsen Paul Bergsoes Vej 17 2600 Glostrup Dänemark
Fachhochschule Bielefeld Kurt-Schumacher-Str. 6 33615 Bielefeld
Fachhochschule Lippe u. Höxter An der Wilhelmshöhe 44 37671 Höxter
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Anlage 3: Fotodokumentation:
;0;.. ~
Foto 1 Rohmateriallager:
Foto 2 Aufgabetrichter
. -'..... Foto 3 Magnetförderrinne von Joest zur Dosierung der zugeführten Flaschen (schwingende Bewegung wird durch Magnetismus erzeugt und versetzt das Aufgabegut zerstörungsfrei in Bewegung)
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Foto 4
Foto 5 Sortierkabine
Foto 6 Leseband: Herausnahme der Flaschen, die zur Wiederbefüllung geeigent sind; Vorsammlung für 3 Arbeitsplätze
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Foto 7 Abführband der Scherben zum Scherbenbunker
Foto 8 Sortenreine Aufpalletierung der aussortierten Flaschen
Foto 9 Hochregallager zur Zwischenlagerung der verpackten Flaschen
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Foto 10 Fertigwaren- und Palettenlager für den Versand
Foto 11 vorgehalten
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Verschiedene Sorten werden für die Spülbetriebe und Privatabnehmer
Foto 12 Bunker für Scherbenglas, welches der Verwertung in der Glashütte zugeführt wird
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.....:.
Foto 13 Behälteroptimierung zur Scherbenminimierung mit Fallbremse
Foto 13 Kennzeichnung der Behälter mit Fallbremse für die Öffentlichkeit
Foto 14 Neueste Behältergeneration im Querschnitt
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Foto 15 Behälterbeschriftung nach den Vorgaben des öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger, sowie des Duales Systems als Systemträger für die Erfassung von Verkaufsverpackung gemäß § 6.3 VerpackVO.
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Anlage 5 Literaturverzeichnis:
o Dr. Rainer Cosson, Bernhard Krämer, H.-J. Schulz-Ellermann: Kreislaufwirtschfts- und Abfallgesetz - KrW-/AbfG, , Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen. Vom 27. September 1994 (BGB\. \. S. 2705) BGB\. III/FNA 2129-272, S.9-132
o Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen (Verpackungsverordnung - VerpackV) Vom 21. August 1998 (BGB\. I S. 2379) zuletzt geändert am 15. Mai 2002 (BGB\. I S 1572) S. 676-710, Friedhelm Merz Verlag 2003
o Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek: Abfallwirtschaft - Eine Einführung, Berlin: Springer Verlag 1991
o Bundesinstitut für Berufsbildung, Verband Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, M.P. Buchholz, E. Dirks, T. Ebers, A.A. Ernst, R. Geyer, K. Hering, U. Lendzian, U. Mestrum, H.-J. Wallek, H. van Wickeren: Handbuch für Ver- und Entsorger, Band 4 Fachrichtung Abfall, München: F. Hirthammer Verlag 1992
o Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland AG. Dieter E. Uhlig, Inina Bremerstein; Ariane Beckmann: Handbuch der Sortiertechnik, Köln: TÜVVerlag 1998
o Karl J. Thome-Kozmiensky: Planung von Abfallbehandlungsanlagen, Berlin: EF-Verlag für Energie- und Umwelttechnik 1985
o Vorgaben für den Systembetrieb des Dualen Systems für Verwiegen, Lagerhaltung und Inventur
o Vorgaben für den allgemeinen Systembetrieb; Umsetzung des Dualen Systems in der Öffentlichkeit
o Verordnung zur Einführung der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung vom 29. August 2002
Weitere Anlagen zu diesem Bericht:
o Baugenehmigung und Pläne
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