Querschnittsbereich NOTFALLMEDIZIN 3. Klinisches Jahr 2005 / 2 · QB Notfallmedizin Akutes lobäres...
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Querschnittsbereich Querschnittsbereich NOTFALLMEDIZIN NOTFALLMEDIZIN
3. Klinisches Jahr 2005 / 20063. Klinisches Jahr 2005 / 2006
AnästhesiologiePädiatrie
Kinderchirurgie
QB Notfallmedizin QB Notfallmedizin
Akutes lobäres Emphysem Invagination Volvulus bei Malrotation Hodentorsion Suprakondyläre Humerusfrakturen Verbrennungen / Verbrühungen
Akutes lobäres Emphysem Akutes lobäres Emphysem
„akutes Atemnotsyndrom“ Definition: Überblähung eines einzelnen
Lungenlappens Lokalisation: meist linker OL, rechter ML,
rechter OL, praktisch nie UL NG / Sgl. ca. 50% in ersten 4 Wochen
Akutes lobäres Emphysem Akutes lobäres Emphysem
Pathogenese: Ventilmechanismus Überblähung der Alveolen Gasaustausch erschwert Atelektasenbildung benachbarter Lappen Mediastinalverschiebung kontralateral Bedrohung der Blutzirkulation
Akutes lobäres Emphysem Akutes lobäres Emphysem
Ursachen: Sekret, FK, LK, vaskuläre Missbildungen, Bronchialknorpeldysplasie, mediastinale / bronchogene Zysten
Symptome: Dyspnoe, Tachypnoe, Zyanose, hypersonorer KS, AG gemindert
Akutes lobäres Emphysem Akutes lobäres Emphysem
Weitere Diagnostik: Rx, ggf. CT, Perfusionsszintigrafie
Therapie: (i.d.R.) chirurgisch Lappenresektion
Fazit: ANS schnelle Diagnostik und Therapie in der Klinik
InvaginationInvagination
Definition: Einstülpung benachbarter Darmanteile
Häufigkeit: 1-4 : 1000 zu 75% im 1. Lebensjahr in ca. 90% spontane Desinvagination
InvaginationInvagination
Ursachen:Fehlfixation i.B. terminales IleumLymphadenitis mit DarmwandverdickungLKS mesenterial bei InfektenPolypen, Lipome, „dicke“ Appendix
InvaginationInvagination
Klinik: Kolikartiger Bauchschmerz, schmerzfreies
IntervallSubileussymptomatik„Himbeergeleeartiger“ Stuhl als
Spätzeichen
InvaginationInvagination
Diagnostik:Palpation („Walze“)Rektale UntersuchungSonografie („Kokarde“)Rx CCE mit Kontrastmittelstopp(Rekto-Koloskopie, Laparoskopie)
InvaginationInvagination
Therapie:Konservativ hydrostatischOperativ Laparotomie und manuelle
Desinvagination bzw. Resektion des betroffenen Abschnittes
Fazit: Bauchschmerz + „krankes“ Kind zügige Klinikvorstellung
Volvulus bei Malrotation Volvulus bei Malrotation
Definition: „akutes Abdomen“ durch Torsion der Mesenterialgefäße infolge einer fehlerhaften / unvollständigen Drehung der embryonalen Nabelschleife
Ileussymptomatik überwiegend NG / Sgl. 50% in der 1. Lebenswoche
Volvulus bei Malrotation Volvulus bei Malrotation
Embryologie:4.-10. Embryonalwocheextraabdominell3 x 90° Drehung entgegen der Uhr, bis
endgültige Lage im Bauchraum erreicht„Nonrotation“, „Malrotation I / II“
Volvulus bei Malrotation Volvulus bei Malrotation
Leitsymptome der Malrotation:Erbrechen / IleusObstipationRezidivierende BauchschmerzenGedeihstörungen1/3 klinisch unauffällig
Volvulus bei Malrotation Volvulus bei Malrotation
Therapie:akut: OPchronisch-rezidivierend Rx nativ / Rx
mit Kontrastmittel, ggf. Laparoskopie
HodentorsionHodentorsion
Definition: Stieldrehung (einfach / mehrfach) des Hodens um die Längsachse des Samenstranges
1:4000 ca. 20% aller Fälle „akutes Skrotum“
HodentorsionHodentorsion
Strangulation der Hodengefäße Ischämie Stauungsinfarkt Hodengangrän / Hodenabszess Hodenatrophie
Ischämiezeit: 4-6 h Keimzellen d. Samenepithels 8-10 h Leydig´sche Zellen
HodentorsionHodentorsion
Formen:supravaginalintravaginalmesorchialinfolge Traumabei Maldeszennsus testis
HodentorsionHodentorsion
Ursachen:Unzureichende FixationNicht deszendierter HodenHodenanomalieEpididymotestikuläre DissoziationSchwerpunktänderung bei Zysten / Tm
HodentorsionHodentorsion
Klinik:charakteristischer SchmerzSchwellungRötung / Erwärmung i. Intervall von StundenPositives Prehn´sches ZeichenDolenz im Leistenbereichggf. Erbrechen / Übelkeit
HodentorsionHodentorsion
Differentialdiagnosen: Hydatidentorsion, Orchitis, Epididymitis,
Funikulitis, Abszess, inkarzerierte Hernie, Hodeninfarkt, Hodenruptur, Hodenhämatom, Venenthrombose, Phlebitis bei Varikozele, akute Hydrozele, Spermatozele, Tumore, Zysten, Pyozele bei Peritonitis, Hydrozele bei Aszites, tiefer Harnleiterstein, Prostatitis, Vesikulitis, Neuralgie N. ilioinguinalis / N. genitofemoralis, Erysipel, Furunkel, Infizierte Dermoidzyste, Fournier-Gangrän, Insektenstich
HodentorsionHodentorsion
Therapie: dringende OPsuprapubischer HautschnittFreilegungDetorquierung (von innen nach außen)ABWARTENggf. „second look“ im Intervall
HodentorsionHodentorsion
Fazit:„akutes Skrotum“Klinik mit Fachkompetenz (Uro / KCH)Überlebensrate des Hodens ca. 80%ca. 75% kleiner als Gegenseiteprothetische Versorgung möglich
Suprakondyläre HumerusfrakturSuprakondyläre Humerusfraktur
Häufigste knöcherne Läsion im Ellenbogenbereich (6,5% aller Frakturen)
HGW 2005 (6,66%) gelenknahe Fraktur verschiedene Klassifikationen (v. Laer,
BAUMANN, FELSENREICH) Dislokationsausmaß
Suprakondyläre HumerusfrakturSuprakondyläre Humerusfraktur
Unfallursache immer Sturz Klinik:oft beeindruckende Schwellungfunctio laesaHyp- / Anästhesie N. ulnaris (meist temporär)Durchblutungsstörungen im Fingerbereich
Suprakondyläre HumerusfrakturSuprakondyläre Humerusfraktur
Durchblutungsstörung Notfallbehandlung (Arzt)„Grobreposition“RuhigstellungKlinikzuweisungzügige Versorgung in AN
Suprakondyläre HumerusfrakturSuprakondyläre Humerusfraktur
Therapiekonservativ (OA-Cast, selten „collar and
cuff“operativ (KIRSCHNER-Drahtspickung,
radialer Fixateur externe)obsolet: „Baumann-Extension“
Suprakondyläre HumerusfrakturSuprakondyläre Humerusfraktur
FazitNur die akute Durchblutungsstörung
erfordert die sofortige Arzthilfe, sonst reicht die zügige Frakturverosrgung aus!
Die Irritation des N. ulnaris tatsächlich „sekundär“ für den Fachkollegen!
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
Medien:heißer Wasserdampf (Inhalation)heiße Flüssigkeiten (der Eltern)Wärmflaschen / HeizdeckenKnallkörperStromeinwirkungBrennende Flüssigkeiten
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
Ursachen:Überforderung (der Eltern)
EntdeckungsdrangFahrlässigkeitMutprobenAbsicht?
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
Lokalisationen bei Verbrühungen:GesichtHalsVorderer ThoraxOberschenkelOberarme
Verbrennungen / Verbrühungen Verbrennungen / Verbrühungen
Lokalisationen bei Verbrennungen:HändeGesichtGesäß
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
NotfallfragenGrößenausmaß der LäsionTiefenausdehnung der LäsionAlter des KindesGewicht des KindesWelches Medium?
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen Größe der Läsion „Neuner“-Regel (große Kinder) „Fünfer“-Regel (Sgl. / Kinder) Stationär:
> 15% KOF I°5-10% KOF II°1% KOF III° (Hand, Füße, Gesicht, Genitale) Strom, chemische Noxen, Vorschädigungen,
Inhalationstraumata
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
Grad der LäsionI° - Erythem, epidermale BlasenII°- ausgedehnte Blasenbildung, hellrote
Wundflächen (IIa), anämisch (IIb), pos. Schmerzreaktion
III°- Nekrose / Zerstörung aller Hautanhangsgebilde, Analgesie,
IV°- Zerstörung bis auf Faszie / Muskulatur
Verbrennungen / VerbrühungenVerbrennungen / Verbrühungen
SofortmaßnahmenKühlbehandlung 15-20´ zur Verbesserung
der Epithelialisierung / Schmerzreduktion / antiphlogistisch / antiödematös
SchmerzbekämpfungVenöser ZugangInfusionsbehandlung