Propädeutikumswoche Dyspnoe Prof. Dr. T. Welte Abt. Pneumologie Tel.: 3531 E-Mail: welte....
-
Upload
mathis-mueting -
Category
Documents
-
view
108 -
download
9
Transcript of Propädeutikumswoche Dyspnoe Prof. Dr. T. Welte Abt. Pneumologie Tel.: 3531 E-Mail: welte....
Propädeutikumswoche Dyspnoe
Prof. Dr. T. WelteAbt. Pneumologie
Tel.: 3531E-Mail: welte. [email protected]
Pneumologische Erkrankunen
• Bronchialerkrankungen– Asthma bronchiale
– Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
– Bronchialcarcinom
• Lungenparenchymerkrankungen– Bindegewebige Lngenerkrankungen
– Pneumonie
– Lungenmetasasen
• Lungengefäßerkrankungen– Pulmonale Hypertonie
Pneumologische Diagnostik
• Anamnese• Untersuchung• Lungenfunktion• Bronchoskopie• Unltraschall• Röntgenuntersuchungen• MRT• Szintigraphische Untersuchungen
Zukünftige Entwicklung der COPD
Murray CJL, Lopez AD (1997) Lancet 349:1269-1276.
2. Apoplexie
1. Herzkranzgefäßerkrankungen
3. Pneumonie
4. Durchfallerkrankungen
5. Säuglingssterblichkeit
6. COPD
7. Tuberkulose
8. Masern
9. Verkehrsunfall
10. Bronchialkarzinom
Erkrankungen 1990
2. Apoplexie
1. Herzkranzgefäßerkrankungen
3. COPD
4. Pneumonie
5. Bronchialkarzinom
6. Verkehrsunfall
7. Tuberkulose
8. Magenkarzinom
9. HIV/AIDS
10. Suizid
Erkrankungen 2020
- Mortalitätsentwicklung weltweit -
Allgemeine Voraussetzungen
• Anatomische Kenntnisse
• Technisches Gerät: Stethoskop
• Strukturelle Gegebenheiten: Licht, Temperatur
• Anamnese
• Untersuchungsablauf
Stethoskop
René Théophile HyacintheLaennec (1781 – 1826)
Mitte 19. Jahrhundert 1816
Raum
Anatomische Kenntnisse
Anatomische Kenntnisse
Pneumologische AnamneseLeitsymptome
• Luftnot• Husten• Auswurf• Zyanose• Fieber• Thoraxschmerz• Schnarchen• Kombinationen aus allen
Beschreibungen von Dyspnoe
• das Empfinden, nur schwierig atmen zu können
• Beschwerden beim Atmen
• das Unvermögen, tief genug einatmen zu können
• Unbehaglichkeit beim Atmen
• stärkere Anstrengung beim Atmen, die als unangenehm empfunden wird
• usw.
Wie können diese Beschreibungen gemessen werden?
DyspnoeDiagnostische Möglichkeiten
• Klinische Zeichen– Atemfrequenz– Dyspnoe-Scores
• Lungenfunktion– Spirometrie– Bodyplethysmographie
• Blutgase• Belastungs-Test
– 6-Minuten-Gehtest– Spiroergometrie
• Kardiologische Diagnostik• Radiologische Diagnostik
Messbarkeit von Dyspnoe
Evaluierend
STIMULUS RESPONSEAktivitäten im
täglichen Leben
Belastungs- tests
Diskriminierend
Differenzierung der Schwere von Dyspnea
0 - 10 KategorieBewertungsskala
(Borg Skala)
BDI
InstrumenteInstrumente
Hat sich die Dyspnea geändert?
TDI
nach Mahler
Skala Schwere der Atemnot
10 Maximale Atemnot 9
Sehr leicht
Sehr sehr schwer (fast maximal)87 Sehr schwere Atemnot 6
Moderat
5 Schwere 4 Moderat bis schwer 32 Leichte Atemnot 1
0,5 Sehr sehr leicht (gerade vorhanden)0 Keine Atemnot
Borg Skala
Baseline Dyspnea Index (BDI)*
Grad
Einteilung 0 - 4
Einteilung 0 - 4
Einteilung 0 - 4
Einteilung 0 - 12
Bereich
Funktionelle Beeinträchtigung
Schwere der Aufgabe
Größe der Anstrengung
Gesamtergebnis
*BDI gibt den Baseline-Status wieder, wobei 0 die stärkste und 4 die geringste Einschränkung darstellt.
Mahler DA et al. (1984) Chest 85 (6):751-758.
Transition Dyspnea Index (TDI)*
Grad
Einteilung -3 bis +3
Einteilung -3 bis +3
Einteilung -3 bis +3
Einteilung -9 bis +9
Bereich
Funktionelle Beeinträchtigung
Schwere der Aufgabe
Größe der Anstrengung
Gesamtergebnis
*TDI gibt die Veränderung zur Basislinie im Verlauf wieder, wobei -3 eine maximale Verschlechterung, 0 keine Veränderung und +3 eine maximaleVerbesserung anzeigt. Die Änderung 1 ist klinisch relevant.
Mahler DA et al. (1984) Chest 85 (6):751-758.
COPDnormal
Ventilation (L/min)0 20 40 60 80
0
1
2
3
4
5
6
7
Dyspnoe(Borg Skala)
Belastungsdyspnoe
Celli B NEJM 2004, Celli B NEJM 2004, 350350, 1005, 1005
BODE 7-10
Celli B NEJM 2004, Celli B NEJM 2004, 350350, 1005 , 1005
Ø 66J, Ø 66J, Komorbiditäten Komorbiditäten häufighäufig
Pneumologische AnamneseDyspnoe
• Wann tritt Luftnot auf?– Ruhe
• Atemfrequenz pro Minute– unter Belastung
• Treppensteigen möglich? Gehen in der Ebene möglich?• Welche Treppenetage, wieviel Meter in der Ebene schaffen sie?• Vergleich zu vor 3 Monaten, 1 Jahr, 5 Jahren
• Ist die Luftnot lageabhängig?– eher im Liegen– eher im Stehen
• Art der Luftnot– Kriege die Luft nicht rein– Kann nichtausatmen
• Zeitpunkt der Luftnot– Treten die Beschwerden immer oder nur zeitweise auf?– Wann haben Sie das erste Mal Luftnot verspürt?
• Treten Begleitsymptome auf?
DyspnoeLeitsymptome
• Thoraxschmerz– Atemabhängig
• Lungenembolie• Pneumothorax
– Mit Ausstrahlung in Arm, Hals• Angina pectoris
• Atemgeräusch– Inspiratorischer Stridor
• Glottisches/subglottisches Ödem• Fremdkörper/Tumor
– Exspiratorische Spastik• Obstruktive Atemwegserkrankung• Lungenödem (kardial/toxisch)
• Fieber– Pneumonie
DyspnoeLeitsymptome
• Husten– Mit Auswurf
• COPD Exazerbation• Pneumonie
– Trockener Reizhusten• Asthma bronchiale / Emphysem • Interstitielle Lungenerkrankung• Tumorerkrankung
• Hämoptysen– Lungenembolie– Tumorerkrankung– Tuberkulose– Lungenödem
• Keine weitere Symptomatik– Pulmonale Hypertonie – Neuromuskuläre Erkrankung– Psychogene Dyspnoe
Chronischer HustenDifferentialdiagnose
• pneumologisch– Asthma bronchiale– COPD– Tumorleiden– interstitielle Lungenerkrankung– bronchopulmonale Infektion– Aspirationsvorgänge
Chronischer HustenDifferentialdiagnose
• kardiologisch– Lungenstauung– Lungenembolie
• HNO-Bereich– post nasal drip syndrome
• gastroenterologisch– GERD
• neurologisch-psychiatrisch
Pneumologische AnamneseHusten
• Wann Husten Sie und seit wann Husten Sie?– Tagsüber oder nachts?– Bei Belastung?– Bei bestimmten Gerüchen?– In bestimmten Situationen (z.B. beim Sprechen?)
• Ist der Husten trocken oder feucht?– Auswurf
• Wie hört sich der Husten an?– Bellend– Mit Atemgeräuschen (Stridor oder Spastik)– Bis zum Ersticken
• Husten andere in Ihrer Umgebung ebenfalls?• Haben Sie Begleitsymptome
– Dyspnoe– Schnupfen– Sodbrennen
Pneumologische AnamneseAuswurf
• Farbe des Auswurfs– klar, weiss, gelb, gelbgrün– blutig
• Hell oder dunkel? Blutfäden?
• Menge des Auswurfs– Tee- oder Eßlöffel? Eierbecher oder Wasserglas voll?
• Konsistenz des Auswurfs– Zäh oder flüssig
• Zeitpunkt des Auswurfs– Morgens? Den ganzen Tag? Nur in bestimmten Situationen?– Wie lange besteht der Auswurf schon?
Patientin, 28 Jahre, weiblich
• Krank seit sie denken kann• Hauptsymptom Husten und Auswurf (gelb bis gelbgrün)• Belastungsdyspnoe (4. Etage)• Uhrglasnägel und Trommelschlegelfinger• Schwester frühzeitig an einer Lungenerkrankung verstorben• Bruder und Eltern gesund• Begleiterkrankungen: Insulinpflichtiger Diabetes, Gallenwegsleiden• Regelmäßige i.v. Therapie (alle 3 Monate)• Dreimal täglich 30 Minuten Inhalationstherapie• 20-30 Tabletten pro Tag• Atemtraining und Physiotherapie• Gewicht 40 kg, bei 1.52m
Hausaufgabe
• Was ist und wie berechnet man den Body-Mass Index
• Was bedeuten Uhrglasnägel und Trommelschlegelfinger?
• Was hat die Patientin, welche Symptome sprechen dafür?
• Wie ist die Prognose der Erkrankung?