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Vorlesung Informatik 3 Einführung in die Theoretische Informatik (06 – Reduktion endlicher Automaten) Prof. Dr. Th. Ottmann

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Vorlesung Informatik 3 Einführung in die Theoretische Informatik (06 – Reduktion endlicher Automaten). Prof. Dr. Th. Ottmann. Reduzierter Automat. Sei A = (, S, δ , s 0 , F) ein DFA. Dann heißen zwei Zustände s, s‘  S äquivalent bzgl. A, s ~ A s’, wenn für alle Worte w  * gilt: - PowerPoint PPT Presentation

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Vorlesung Informatik 3

Einführung in die Theoretische Informatik

(06 – Reduktion endlicher Automaten)

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Reduzierter Automat

Sei A = (, S, δ, s0, F) ein DFA. Dann heißen zwei Zustände s, s‘ S

äquivalent bzgl. A, s ~A s’, wenn für alle Worte w * gilt:

δ(s, w) F gdw. δ(s‘, w) F

Der Automat A heißt reduziert (oder zustands-minimal), wenn für alle

Zustände s, s‘ aus s ~A s’ schon s = s’ folgt und wenn alle Zustände aus S

vom Anfangszustand s0 aus erreichbar sind. (D.h.: Für jedes s S gibt es

ein Wort w *, so dass s = δ(s0, w) ist.)

“ ~A “ ist eine Äquivalenzrelation auf S

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Reduktion von DFAs

Gegeben sei ein DFA A = (, S, δ, s0, F).

Schritt 1: Lasse alle vom Anfangszustand s0 aus nicht erreichbaren Zustände

weg.

Schritt 2: „Dividiere A durch bzgl. Der Relation ~A “. D. h. definiere einen DFA

A’ = (, S‘, δ‘, s0‘, F‘) wie folgt:

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Unabhängigkeit der Def. vom Repräsentanten

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Nachweis der Reduziertheit von A‘

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Bemerkungen

Man kann zeigen (ohne Beweis).

1. Der durch „Durchdividieren nach ~A” zu einem DFA erzeugte DFA Amin

(der sogenannte Minimalautomat Amin) ist isomorph zu dem nach der

Myhill/Nerode-Methode konstruierten Automaten AL für die Sprache L =

L(A).

2. Amin und AL haben die minimal mögliche Anzahl von Zuständen, sind also

reduziert.

3. Der Minimalautomat Amin kann effizient mit Hilfe des sogenannten „state

merging“ Verfahrens in Zeit O(n2) bestimmt werden, n = Anzahl der

Zustände des gegebenen DFA A.

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Minimaler endlicher Automat

Satz: Gegeben sei eine reguläre Sprache L *. Dann ist der (Zustands-)

minimale Automat Amin, für den L = L(Amin) gilt, bis auf Isomorphie eindeutig

bestimmt.

Dabei sind zwei Automaten A1 = (, S1, δ1, s1, F1) und A2 = (, S2, δ2, s2, F2)

genau dann isomorph, wenn │ S1 │ = │ S2 │ ist und es eine bijektive

Abbildung f: S1 → S2 gibt mit

f( δ1( s, a ) ) = δ2( f( s ), a ) , für alle s S1 und alle a .

f( F1) = F2

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Konstruktion des Minimalautomaten

Sei A1 = (S, , δ, s0, F) ein DFA, der L = L(A) erkennt.

Zu A wird in mehreren Schritten ein äquivalenter Automat Amin konstruiert:

1. Vereinfache A, so dass alle Zustände von s0 aus erreichbar sind.

2. Zerlege die Zustandsmenge disjunkt in zwei Teile: π1 = {F, S – F}

3. Verfeinere die aktuelle Zerlegung πi = {S1, …, Sk}: In der neuen Zerlegung

πi+1 gehören Zustände s, s‘ genau dann zur gleichen Menge, wenn s Si

und s‘ Si sowie δ( s, a) Sj und δ( s‘, a) Sj für alle a und i, j {1, …,

k}. Aufgeteilt

werden muss Si , wenn für s, s‘ Si gilt: δ( s, a) ≠ δ( s‘, a)

4. Ergab die letzte Verfeinerung mehr Mengen, gehe zurück zu 3; sonst sind

die Mengen der letzten Zerlegung die Zustände von Amin.

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Ein zu minimierender DFA

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1 M1

s3 s4

M2

s0 s1 s2

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Reduzierter DFA