Populationsgenetische Untersuchung zum Auftreten von Mauke ... · Verzeichnis der Abkürzungen AM...
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Aus dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung und der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Populationsgenetische Untersuchung zum Auftreten von Mauke bei den deutschen Kaltblutpferderassen
INAUGURAL-DISSERTATION
zur Erlangung des Grades einer
DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN
(Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Alexandra Wallraf
aus Oelde
Hannover 2003
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. O. Distl
Prof. Dr. E. Deegen
1. Gutachter: Prof. Dr. O. Distl
Prof. Dr. E. Deegen
2. Gutachter: PD Dr. A. Pfeiffer
Tag der mündlichen Prüfung: 30.05.2003
Meinen Eltern
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung............................................................................................................. 1
2 Literatur..................................................................................................................3
2.1 Herkunft des Begriffs „Mauke“................................................................3
2.2 Diagnose und Differentialdiagnose der Mauke ......................................4
2.2.1 Ekzematöse Mauke (Dermatitis eccematosa) ............................................8
2.2.2 Verruköse Mauke, Warzenmauke (Dermatitis verrucosa) ..........................9
2.2.3 Brandmauke (Dermatitis gangränosa) ......................................................10
2.2.4 Einteilung der Dermatitis verrucosa nach dem klinischen
Erscheinungsbild ......................................................................................10
2.2.5 Patho-histologische Veränderungen bei der Dermatitis verrucosa ...........11
2.2.6 Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Mauke ..........................14
2.3 Prävalenz von Mauke .............................................................................17
2.3.1 Häufigkeit von Mauke bei Warmblut- und Vollblutpferden im Vergleich zu
Kaltblutpferden..........................................................................................17
2.3.2 Häufigkeit von Mauke bei Kaltblutpferderassen........................................18
2.3.3 Geschlechterverteilung .............................................................................19
2.3.4 Alter ..........................................................................................................20
2.3.5 Verteilung der Mauke auf die Gliedmaßen ...............................................20
2.3.6 Röhrbeinstärke .........................................................................................21
2.3.7 Fellfarbe....................................................................................................22
2.4 Vererbbarkeit der Mauke ..........................................................................22
2.5 Therapie von Mauke .................................................................................24
2.5.1 Behandlung der ekzematösen Mauke ......................................................24
2.5.2 Behandlung der verrukösen Mauke ..........................................................25
2.5.3 Behandlung der Brandmauke. ..................................................................25
3 Eigene Untersuchungen ........................................................................26
3.1 Prävalenz von Mauke bei den deutschen Kaltblutrassen ...................26
...................................................................................................................... 3.1.1 Material und Methode ...............................................................................26
3.1.2 Ergebnisse................................................................................................38
3.1.3 Diskussion ................................................................................................44
3.1.3.1 Einfluss des Geschlechts auf die Erkrankung Mauke ...............................45
3.1.3.2 Einfluss des Alters auf die Erkrankung Mauke .........................................46
3.1.3.3 Anzahl der maukeerkrankten Gliedmaßen ...............................................47
3.2 Analyse von umweltbedingten Einflussfaktoren auf die Prävalenz von
Mauke ......................................................................................................48
...................................................................................................................... 3.2.1 Material und Methode ...............................................................................48
3.2.2 Ergebnisse................................................................................................48
3.2.3 Diskussion ................................................................................................55
3.3 Populationsgenetische Untersuchung zum Vorkommen von
Mauke ......................................................................................................57
...................................................................................................................... 3.3.1 Süddeutsches Kaltblut ..............................................................................59
3.3.1.1 Material und Methode ...............................................................................59
3.3.1.2 Ergebnisse................................................................................................60
3.3.2 Schwarzwälder Kaltblut ............................................................................72
3.3.2.1 Material und Methode ...............................................................................72
3.3.2.2 Ergebnisse................................................................................................73
3.3.3 Schleswiger Kaltblut .................................................................................81
3.3.3.1 Material und Methode ...............................................................................81
3.3.3.2 Ergebnisse................................................................................................81
3.3.4 Rheinisch-Deutsches Kaltblut ...................................................................89
3.3.4.1 Material und Methode ...............................................................................89
3.3.4.2 Ergebnisse................................................................................................90
3.3.5 Ostdeutsches Kaltblut...............................................................................98
3.3.5.1 Material und Methode ...............................................................................98
3.3.5.2 Ergebnisse................................................................................................99
3.3.6 Analyse aller deutschen Kaltblutrassen ..................................................109
3.3.7 Diskussion ..............................................................................................121
4 Zusammenfassung/Summary ..........................................................................126
5 Literaturverzeichnis ..........................................................................................131
6 Anhang...............................................................................................................139
Verzeichnis der Abkürzungen
AM Altmärkisches Kaltblut
Bab Behangausbreitung
D. crus. Dermatitis crustosa
D. ery. Dermatitis erythematosa
D. hyc.-hyp. Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica
D. mad. Dermatitis madidans
D. squa. Dermatitis squamosa
D. tub. Dermatitis tuberosa
D. ver. Dermatitis verrucosa
et al. et alteri
F Fahren
h2 Heritabilität
H Holzrücken
Haa Haaranzahl
Hal Haarlänge
Hd mittlere Hautdicke
KB Kaltblut
L Landwirtschaft
LS Least Square
MB Mecklenburger Kaltblut
M-Glm Mauke pro Gliedmaße
R Reiten
RD Rheinisch-Deutsches Kaltblut
SE Standardfehler
SD Süddeutsches Kaltblut
SCHL Schleswiger Kaltblut
SCHW Schwarzwälder Kaltblut
ST Sächsisch-Thüringisches Kaltblut
Z Zucht
Einleitung 1
1 Einleitung
Das Krankheitsbild der Mauke stellt in der Pferdezucht ein seit langem bekanntes
Problem dar. Die Erkrankung betrifft häufig Kaltblutpferde, weniger Warmblutpferde.
Im Wesentlichen werden drei Formen unterschieden, die ekzematöse Mauke, die
verruköse Mauke und die gangränöse Mauke. Häufig beginnen diese Hautverände-
rungen in der Fesselbeuge, können sich aber bis zum Karpal- und/oder Tarsalgelenk
ausbreiten. Befinden sich die Veränderungen ausschließlich in diesem Bereich, dann
wird diese Hauterkrankung als Raspe bezeichnet. Die unterschiedlichen Formen der
ekzematösen Mauke können sich als Hyperämie (Dermatitis erythematosa), nässen-
de Oberfläche (Dermatitis madidans), Ausschuppung (Dermatitis squamosa),
Krustenbildung (Dermatitis crustosa), überschießende Fehlverhornung (Dermatitis
hyperceratotica-hyperplastica) und Knotenbildung (Dermatitis tuberosa) zeigen.
Entweder eigenständig oder aus der ekzematösen Mauke heraus kann eine Warzen-
bildung entstehen (Dermatitis verrucosa). Eine Sonderform der Mauke stellt die
Dermatitis gangränosa dar. Hierbei handelt es sich um eine Infektion mit verschiede-
nen Anaerobiern, wie z. B. Fusobacterium necroforum oder Bacterioides melanino-
genicus.
Die Ätiologie der Mauke konnte bis heute nicht vollständig geklärt werden. Manage-
ment- und Fütterungsfehler stellen nur begünstigende Faktoren dar, können aller-
dings nicht alleine für das Entstehen dieser Erkrankung verantwortlich gemacht
werden. Hauterkrankungen, die durch Photosensibilität, Autoimmunerkrankungen,
Infektionserreger oder Parasiten hervorgerufen werden, können differentialdiagnos-
tisch von der Mauke unterschieden werden. Deshalb wird auch von der idiopathi-
schen Mauke gesprochen. Bis jetzt konnte mit Hilfe der möglichen therapeutischen
Maßnahmen zwar eine Linderung der Symptome erzielt werden, allerdings keine
vollständige Heilung, weswegen diese Hauterkrankung als unheilbar gilt.
Es wird angenommen, dass vor allem schwere und ältere Kaltblutpferde diese
Hautveränderungen vermehrt zeigen, und dass Hengste häufiger erkranken als
Stuten.
Einleitung 2
Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, die Bedeutung umweltbedingter und genetischer
Einflüsse hinsichtlich des Auftretens von Mauke in den deutschen Kaltblutpopulatio-
nen zu untersuchen. Anhand der Untersuchung von 917 Kaltblutpferden verschiede-
ner Rassen soll zunächst ein Überblick über die Maukeprävalenzen bezogen auf die
Rasse, das Geschlecht und das Alter gegeben werden. Aufgrund der Rassevertei-
lung in dieser vorliegenden Arbeit werden die genetischen Analysen für die Süddeut-
schen -, Schwarzwälder -, Schleswiger -, Rheinisch-Deutschen – und Ostdeutschen
Kaltblutpferde (Mecklenburger -, Sächsisch-Thüringisches - und Altmärkisches
Kaltblut) getrennt durchgeführt.
Nach einer Untersuchung der Bedeutung möglicher systematischer Einflussfaktoren
für das Auftreten von Mauke sollen die genetischen Parameter zunächst in unter-
schiedlichen Tiermodellen analysiert werden, um Aussagen über die Heritabilitäten
der Mauke treffen zu können.
Die vorliegende Arbeit wird zur besseren Übersicht in vier Abschnitte untergliedert.
Im ersten Abschnitt wird die vorhandene Literatur zum Thema Mauke dargestellt. Die
eigenen Untersuchungen werden in drei Abschnitten erläutert, wobei in jedem Kapitel
das zu Grunde liegende Material, die angewendeten Methoden und die Ergebnisse
dargestellt und diskutiert werden sollen. So sollen im ersten Abschnitt der eigenen
Untersuchungen die erhobenen Daten beschrieben, die Durchführung der Untersu-
chungen erläutert und die Prävalenzen für die Erkrankung Mauke im Zusammenhang
mit der Rasse, dem Geschlecht und dem Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung
untersucht werden. Der zweite Abschnitt der eigenen Untersuchungen umfasst die
Analyse der unweltbedingten Einflussfaktoren auf die Prävalenz von Mauke. Der
dritte Abschnitt stellt die populationsgenetischen Analysen zur Prävalenz von Mauke
innerhalb und über die einzelnen Kaltblutrassen Deutschlands dar.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen als Grundlage für Empfehlungen von züchteri-
schen Maßnahmen zur Bekämpfung des Auftretens von Mauke dienen.
Literatur 3
2 Literatur
2.1 Herkunft des Begriffs „Mauke“
Über die Abstammung des Wortes Mauke gibt GUSTINE (1910) einen umfassenden
Überblick. Mauke wird im niederdeutschen auch „mauche“, im mittelhochdeutschen
„muke“ und im keltischen „muche“ genannt. Die unterschiedlichen Begriffe der Mauke
beschränkten sich nicht nur auf eine Pferdeerkrankung. GRIMM und GRIMM (1885)
geben für Mauke verschiedene Definitionen an: 1. „ein kleines Geschwulst, welche
sich an den fuszen der pferde unter den langen haaren zwischen den fessel setzet,
endlich aufbricht und grindigt wird“, 2. „eine art blattlaus“, 3. „eine ansteckende
krankheit des weinstocks, wobei die blätter schon im sommer gelb werden, und
endlich eingehen der pflanze erfolgt“, 4. „versteck, obsthort der kinder“ und 5. „brei“.
Im Mittelalter wird Mauke auch „mûche“ genannt und bezeichnet „eine den fuss
lähmende krankheit der pferde“ (LEXER 1979).
Vom Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert wird die Warzenmauke auch „rappen,
räpfen, räpse, raupe“ oder „ruffe“ genannt. Nach GÜNTHER und GÜNTHER (1859)
bezeichnet Raspe oder Rappe einen flechtenartigen Hautausschlag, der sich durch
zwei bis drei übereinander stehende, ganz, halb oder ein- bis dreiviertel durch
Sprunggelenk-Beuge verlaufende, nässende oder schorfige Hautschrunden zu
erkennen gibt. ROBERTSON (1789) bezeichnet das Leiden wegen des Steifstehens der
Haare als „straubhärig“ oder „strupfen“. SOLLEYSEL (1677) nennt dieses Krankheitsbild
„igel-huffen“ und ROHLWES (1785) „straubfuss“. MÖLLER und FRICK (1921) definieren
Mauke als „seit den ältesten Zeiten ein Sammelname für eine Reihe entzündlicher
Krankheitsprozesse der äußeren Haut im Bereich der Fessel, namentlich in der
Beugefläche (Köte), deren Wesen und Verlauf außerordentlich verschieden sind“.
Literatur 4
2.2 Diagnose und Differentialdiagnose der Mauke
Die idiopathische Mauke stellt eine chronische Erkrankung der Haut im Bereich der
Fessel dar (idiopathisch: ohne erkennbare Ursache entstanden). Die Veränderungen
befinden sich vor allem in der Fesselbeuge oder beginnen in dieser Region. Es
können eine oder mehrere Gliedmaßen betroffen sein. Wenn diese Veränderungen
der Haut den Bereich des Karpal- oder Tarsalgelenks betreffen, dann werden sie als
Raspe bezeichnet.
Zum besseren Verständnis der idiopathischen Mauke werden im folgenden die
Differentialdiagnosen erläutert.
Einer der häufigsten Ektoparasiten beim Pferd ist Chorioptes equi. Chorioptes gehört
zu den Räudemilben, lebt auf Hautoberflächen und nagt mit seinen kräftigen Mund-
werkzeugen die oberen Hautschichten an. Chorioptesmilben rufen lokal begrenzte
Fußräude oder Steißräude hervor, neigen aber nicht zur Generalisation. Es besteht
häufig Juckreiz. Fußräude wird beim Pferd auch „itchy leg“ genannt. Die Erkrankung
ist vor allem im Fesselbereich der Hintergliedmaße bis maximal zur Schenkelinnen-
fläche (RIBBECK 2000) hinauf lokalisierbar. Eine Prädisposition besteht für alle
Pferderassen mit langem Fesselbehang (STANNARD 2000). Die Chorioptes equi-
Infektion ist nicht mit der Erkrankung Mauke gleichzusetzen, sondern stellt eine
gesonderte Erkrankung dar. Eine Infektion mit diesen Milben kann allerdings eine
bestehende Maukeerkrankung erheblich verschlimmern (MCMULLAN 1982, KRAFT
1997, PASCOE und KNOTTENBELT 1999, SCHÄFER et al. 1999). Ein Befall mit Choriop-
tesmilben kann über eine Hautgeschabselprobe diagnostiziert werden und von der
idiopathischen Mauke differenziert werden. Als Fußräudeprophylaxe empfiehlt HIEPE
(1999) bei Kaltblutpferden die regelmäßige Pflege des Kötenbehangs.
GERBER (1994) beschreibt, dass das Bakterium Dermatophilus congolensis verschie-
dene Krankheitsbilder hervorrufen kann, wovon einige der Erkrankung Mauke sehr
ähnlich sein können. Bei Weidepferden können plättchenförmig verklebte Haare im
Bereich der obenliegenden Körperteile auftreten. Unter diesen Verklebungen befin-
den sich haarlose, blutende und eiternde Hautareale. Es besteht in der Regel kein
Juckreiz. Diese Bakterieninfektion kann aber auch eine unangenehme Dermatitis im
Literatur 5
Bereich der Fessel mit Beteiligung des Kronrandes verursachen. KNOTTENBELT und
PASCOE (2000) beschreiben sehr ähnliche Krankheitsbilder. Die Erkrankung wird auch
„rain scald“ genannt, da sie häufig im Herbst und Winter bei regnerischem Wetter
auftritt. Die maukeähnlichen Veränderungen treten seiner Meinung nach allerdings
vor allem bei Rennpferden auf, die im nassen Gras trainiert werden. Differentialdia-
gnostisch kann diese bakterielle Erkrankung von der idiopathischen Mauke durch
eine bakteriologische Untersuchung abgegrenzt werden.
Nach PASCOE und KNOTTENBELT (1999) gibt es neben den oben genannten Differenti-
aldiagnosen noch andere Erkrankungen wie Pastern folliculitis, Dermatophytosen und
Pemphigus foliaceus, die von der idiopathischen Mauke abgegrenzt werden müssen.
Bei der Pastern folliculitis handelt es sich um die Botryomykose, die eine Mischinfek-
tion aus verschiedenen Staphylokokkenstämmen darstellt (SCHÄFER et al. 1999). Sie
ist nur dann eine Differentialdiagnose zur Mauke, wenn sie an den Gliedmaßen
beginnt. Nach SCHÄFER et al. (1999) sind Sattel- oder Geschirrlage häufigere Lokali-
sationen von Staphylokokkeninfektionen. An den Gliedmaßen entstehen diese
Infektionen häufig in Folge von Wunden. Sie zeigen sich als juckreizfreie, nichtheilen-
de, granulomatöse Knötchen, aus denen sich tumorähnliche Gebilde entwickeln
können (KNOTTENBELT und PASCOE 2000). Eine Abgrenzung von der idiopathischen
Mauke erfolgt über einen Erregernachweis.
Dermatophytosen, die der idiopathischen Mauke ähnlich sind, werden beim Pferd
durch Mikrosporum canis, M. equinum und M. gypsium verursacht. Sie beginnen
häufig in der Hals-, Schulter-, Rücken- oder Flankengegend, können aber auch an
den Gliedmaßen beginnen. Sie zeigen sich durch schuppige, kreisrunde Veränderun-
gen, die erst Blasen bilden und dann zu krustenförmigen Verklebungen führen
können. Eine Differenzierung ist über das UV-Licht möglich, bei der sich die Pilze in
einem hellgrünen Fluoreszenzlicht zeigen (SCHÄFER et al. 1999). Pemphigus foliaceus beginnt an den Gliedmaßen. Dort treten kurzlebige Bläschen mit
epidermalem Randsaum auf. Pusteln, Krusten und Seborrhoe mit Hautfaltenbildung
treten in der Folge auf. Die Erkrankung zeigt sich oft auch im Bereich des Kopfes und
geht mit Apathie und Fieber einher. Eine eindeutige Diagnose ist über multiple
Hautbiopsien zu stellen (KNOTTENBELT und PASCCOE 2000).
Literatur 6
SCHÄFER et al. (1999) sehen noch die generalisierte Photodermatitis und im speziel-
len die photoaktive Vasculitis als Differentialdiagnose zu der idiopathischen Mauke.
Bei der Photodermatitis treten an betroffenen weißen oder hautfarbenen Hautstellen
Rötungen, feuchte Oberflächen und Verkrustungen auf. Im Gegensatz zur idiopathi-
schen Mauke spielt sich die Erkrankung nicht nur im Bereich der Gliedmaßen ab
(soweit diese weiße Abzeichen tragen), sondern alle Körperstellen sind betroffen, die
entweder weiß oder hautfarben sind, also vor allem der Nüstern- und Augenbereich.
Beschränkt sich die Photosensibilität auf die Extremitäten, so handelt es sich um eine
photoaktive Vaskulitis. Diese tritt bis heute nur in sehr warmen Ländern auf. Kennzei-
chen sind starke Ödembildung der Haut und Unterhaut, Hautinfarkte, Nekrosen und
Exsudationen (VERTER und DIETZ 1999). STANNARD (2000) bezeichnet die photoaktive
Vaskulitis als leucocytoclastische Vaskulitis. Ihre Pathogenese ist, ähnlich der Mauke,
unsicher, sie tritt allerdings nur an unpigmentierten Gliedmaßen auf. Bei einigen
Pferden sind erhöhte Spiegel von IgG und C-3 festgestellt worden, sodass es sich
vielleicht um eine Immunkomplexerkrankung handeln könnte. Die Krankheit ist
gekennzeichnet durch Rötung und Krustenbildung, die sich zu Ulzerationen und
Erosionen entwickeln können. Auch STANNARD (2000) stellt fest, dass diese Erkran-
kung nur im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung entstehen kann. Oft erkrankt nur
ein Pferd, obwohl andere Tiere unter gleichen Bedingungen gehalten werden und
auch unpigmentierte Gliedmaßen aufweisen.
Das klinische Bild der idiopathischen Mauke ist gekennzeichnet durch Knötchenbil-
dung in der Fessel, diese Knötchen verbinden sich miteinander und bilden große
Bereiche von Ulzerationen. Auf diesen Veränderungen können sich durch Eintrock-
nung großflächig Borken bilden (PASCOE und KNOTTENBELT 1999). Für STANNARD
(2000) gehört die Erkrankung Mauke zu einem Krankheitskomplex, der einzigartige
Eigenschaften hat und so keinem Überbegriff zuzuordnen ist. Er stellt Mauke als ein
chronisches, häufig mit Schmerzen verbundenes Syndrom dar, das auch Fesselek-
zem genannt werden kann. Auch er geht davon aus, dass Mauke vor allem an der
palmaren oder plantaren Fläche der Gliedmaßen beginnt. Das klinische Bild zeigt sich
im Anfangsstadium als Erythem, schmierige Oberfläche, Alopezie und Krustenbil-
dung. Im weiteren Verlauf nimmt die Hautdicke zu und die Tiere können Lahmheiten
Literatur 7
zeigen. Im Falle einer Beteiligung einer Vaskulitis kann es zu Ulzerationen kommen.
SCHÄFER et al. (1999) stellen die Mauke unter den Oberbegriff der nichtinfektiösen
Krankheiten und dort unter Ekzeme. Bei den Ekzemen handelt es sich allgemein um
eine nicht kontagiöse, fleckförmige oder großflächige, entzündliche Hauterkrankung,
die sich meist auf die Epidermis beschränkt und ohne Narbenbildung heilen kann. Ein
Ekzem wird bei besonderer Reaktionslage durch äußere und innere, bekannte und
unbekannte Reize hervorgerufen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine
Allergie, obwohl diese häufig nicht oder nicht eindeutig nachgewiesen werden kann.
Die Erkrankung Mauke beginnt mit einer Hyperämie, Knötchen- und Blasenbildung.
Daraus entstehen nach einiger Zeit Wunden und übelriechende Oberflächen mit
schmierigen Belägen. Im chronischen Verlauf nimmt die Hautdicke zu, und durch
warzenartige Erhabenheiten im Zusammenhang mit Sklerosen der Haut und Unter-
haut kommt es zur Warzenmauke (SCHÄFER et al. 1999).
Infolge der unterschiedlichen Erscheinungsbilder, in denen die Erkrankung Mauke
auftreten kann, ist schon früh versucht worden, die klinischen Bilder zu differenzieren.
Erste Versuche, eine Einteilung zu finden, machte AMMON (1837). Er unterschied
zwischen der Mauke, wenn die Fesselbeuge leidet, dem Straubfuß, wenn die Köten-
gegend befallen ist, und dem Igelfuß, wenn das Übel die Kronengegend einnimmt.
DIETERICHS (1851) teilte das Leiden in die Formen der Schmutzmauke, die veralterte
Mauke, Straub- und Igelfuß und in die ausfallende, brandige Mauke, Wolf genannt
(lupus equorum) ein. Nach Art der Prozesse teilten MÖLLER und FRICK (1921) die
Erkrankung Mauke in vier Formen ein: die erythematöse, die ekzematöse, die
gangränöse und verruköse Form. Die drei erstgenannten Formen sind ihrer Meinung
nach akute Entzündungsprozesse der äußeren Haut, welche jedoch nicht selten
Komplikationen aufweisen und chronischen Verlauf nehmen. Bei der letzten Form
handelt es sich immer um einen chronischen Verlauf. ULLRICH (1966) stellt die Mauke
unter den Oberbegriff Ekzem. Dieses ist gekennzeichnet durch eine Entzündung der
oberflächlichen Hautschichten, die durch Vielgestaltigkeit und Juckreiz auffällt. Sie
kann von einem akuten in ein chronisches Stadium übergehen. Er unterscheidet bei
der Erkrankung Mauke klinische Einzelformen, namentlich die Eccema erythemato-
sum, E. vesiculosum, E. madidans, E. impetinosum, E. crustosum und E. squamo-
Literatur 8
sum. SILBERSIEPE et al. (1986) beschreiben das Krankheitsbild Mauke durch die
Verlaufsformen (akut und chronisch) und den Grad der auslösenden Entzündungsrei-
ze. Klinisch kann man daher ekzematöse, gangränöse und verruköse Mauke unter-
scheiden, zusätzlich die Schrundenmauke, Schwielenmauke, Brandmauke, feuchter
und trockener Straubfuß, Igelfuß und Schmutzmauke. Zusammenfassend teilt er die
wichtigsten Formen nach der chirurgischen Therapie in ekzematöse Mauke (Eccema
squamosa bzw. madidans), verruköse Mauke (Dermatitis verrucosa) und Brandmau-
ke (Dermatitis gangränosa) ein.
2.2.1 Ekzematöse Mauke (Dermatitis eccematosa)
Nach SILBERSIEPE et al. (1986) handelt es sich bei der ekzematösen Mauke um einen
vorwiegend akuten Prozess, der in einen chronischen Krankheitsverlauf übergehen
kann. Die ekzematöse Mauke beginnt mit einer entzündlichen Rötung, die mit
schmerzhafter Anschwellung der Haut einhergeht (erythematöse Mauke). Nach
einiger Zeit treten Bläschen zwischen den Haaren auf (E. vesiculosum), welche dann
später platzen. Es entleert sich eine anfangs seröse, lymphartige, gelbliche Flüssig-
keit (E. madidans), diese seröse Flüssigkeit verklebt die Haare miteinander und kann
später auch eitrig werden. Die geschwollene Haut zeigt Querfalten und Rhagadenbil-
dung (Schrundmauke). Wenn das vorhandene Exsudat trocknet, so können sich
Krusten bilden, unter denen sich häufig Eiter befindet (E. crustosum und E. impetigi-
nosum). In leichten Fällen kann die Haut unter den Krusten heilen, dieses geht einher
mit starker Epidermisabschuppung (E. squamosum). SCHÄFER et al. (1999) beschrei-
ben ein sehr ähnliches klinisches Bild. Die Erkrankung Mauke beginnt mit einer
Hyperämie (Dermatitis erythematosa) und einer Knötchen- und Blasenbildung. In der
Fesselbeuge entsteht eine nässende, wunde Oberfläche mit übelriechendem,
schmierigem Belag (Dermatitis madidans). Sekret, Epidermiszellen und zum Teil
Schmutz bilden eine bröckelige Borke, in der auch der Fesselbehang mit einbezogen
ist (Dermatitis crustosa). Die Dermatitis crustosa geht dann in eine Dermatitis
Literatur 9
squamosa (MÖLLER und FRICK 1921: Desquamation der Oberfläche) über, die sich im
weiteren Verlauf zu einer chronischen Dermatitis verrucosa entwickeln kann.
2.2.2 Verruköse Mauke, Warzenmauke (Dermatitis verrucosa)
Sie stellt nach SILBERSIEPE et al. (1986) eine chronische hyperplastische Dermatitis
dar, die sich entweder aus einer akuten ekzematösen Mauke oder selbständig
entwickeln kann. Unter der reizenden Wirkung des eitrigen, schmierigen, käseähnli-
chen und übelriechenden Exsudats entwickeln sich bei längerer Dauer der akuten
Dermatitis geschwürartige Substanzverluste an der Hautoberfläche verbunden mit der
Bildung multipler warzenartiger Granulome (Dermatitis verrucosa). Zusätzlich ist
diese Form der Mauke durch schwielenförmige, umschriebene Hautverdickungen,
diffuse Sklerose der Haut und Unterhaut sowie borstenartiges Aufrichten und Ausfal-
len der Haare gekennzeichnet. Oft steht die Erkrankung im Zusammenhang mit
Hufkrebs, d.h. beide Erkrankungen treten gleichzeitig auf oder Hufkrebs stellt sich
infolge der Warzenmauke ein. MÖLLER und FRICK (1921) bezeichnen die Warzenmau-
ke als chronisch verlaufende Wucherung des Papillarkörpers. Durch zusätzliche
Wucherung des Stratum spinosum verhornen die Zellen nicht, sondern zerfallen zu
einer grauen Masse, die sich an der Oberfläche der erkrankten Haut bildet. Der
Papillarkörper verzweigt sich zu dendritischen Gebilden, die die eigentlichen Warzen
hervorrufen. Diese Warzen können Bohnen- bis Walnussgröße erlangen. In den sich
gebildeten Nischen zwischen den Warzen kann sich das stinkende Sekret ansam-
meln. Die Haare stehen in den Furchen oft zu Büscheln zusammen und verkleben
durch das Sekret. In den tieferen Schichten der Kutis und Subkutis nehmen diese
Wucherungen zu, sodass es zu einer massiven Verdickung kommt. Durch die
Erkrankung der Haarbälge fallen die meisten Haare aus. Die vereinzelt zurückblei-
benden Haare stellen sich gesträubt auf, daher ergibt sich der Name „Igelfuß“ oder
„Straubfuß“.
Literatur 10
2.2.3 Brandmauke (Dermatitis gangränosa)
Die Brandmauke stellt eine Sonderform der Mauke dar, da sie durch Infektionen
hervorgerufen wird. Sie kann aus den anderen Maukeformen oder eigenständig
entstehen. Sie bezeichnet ein Hautgangrän im Bereich der Phalangen der Einhufer in
unterschiedlichem Umfang. Sie kommt vor allem im Winter (Frostmauke), aber auch
im Sommer vor (MÖLLER und FRICK 1921). Diese Form der Mauke hat seuchenartigen
Charakter (SILBERSIEPE et al. 1986). Ursache dafür ist die Tatsache, dass es ich um
eine Infektionskrankheit handelt, verursacht durch Sphaerophorus necrophorus
(heute: Fusobacterium necrophorum, SELBITZ 1992). Das Leiden beginnt mit einer
sehr schmerzhaften Anschwellung der Haut in der Fesselbeuge, an den Ballen oder
seitlich an der Fessel, einhergehend mit hochgradiger Lahmheit. Im Zentrum der
Anschwellung treten von der Umgebung scharf abgegrenzte, blaurote, nekrotische
Herde auf, die von einem roten Rand umsäumt sind. In diesem Bereich kommt es zu
brandigen Abstoßungen, sodass es zu geschwürartigen, mit blutigem Eiter bedeckten
Hautdefekten kommt. Bei günstigem Verlauf kann die Brandmauke mit Granulations-
bildung und Vernarbung abheilen, oft entsteht daraus aber eine Kronenfistel oder
Fesselfistel, da nekrotische Teile zurückbleiben. DIETZ (1999) hält allgemein sporen-
lose Anaerobier für die Verursacher der Brandmauke, besonders Bacterioides
melaninogenicus und Fusiformis nodosus (nach SELBITZ 1992: Bacterioides nodosus).
2.2.4 Einteilung der Dermatitis verrucosa nach dem klinischen Erscheinungs-
bild
Während in der heutigen Zeit (SILBERSIEPE et al. 1986, KNOTTENBELT und PASCOE
2000, SCHÄFER et al. 1999) die Dermatitis verrucosa als ein Krankheitsbild beschrie-
ben wird, wurde in früherer Zeit auch diese Form der Mauke weiter unterteilt. Im
folgenden Abschnitt werden die drei Formen der Dermatitis verrucosa, namentlich
Dermatitis chronica verrucosa, Dermatitis chronica tuberosa und Verruca vulgaris
(GUSTINE 1910) beschrieben.
Literatur 11
Die Dermatitis chronica verrucosa entsteht aus der Dermatitis eccematosa. Zwischen
den gesträubten Haaren entwickelt sich die Haut zu einer rauhen, gekörnten Oberflä-
che, die leicht drusiges Aussehen annimmt. Es kommt nach einiger Zeit zur Sklerose
der Haut und des Unterhautbindegewebes, sodass die Extremität geschwollen ist. Die
entstandenen Geschwülste sind sehr derb, wurst- oder rollenförmig, dazwischen
befindet sich lymphartiges, übelriechendes Exsudat. Die gekörnte Oberfläche wird im
chronischen Verlauf zu einer blumenkohlartigen oder plattenförmigen Erhebung.
Die Dermatitis chronica tuberosa entsteht seiner Meinung nach aus Verletzungen
(Streichverletzungen oder Kronentritt). Sie ist gekennzeichnet durch zirkumskripte
Hautpartien, die sich plattenförmig über die Umgebung erheben. Die Oberfläche der
veränderten Hautpartien ist entweder fein gefedert, hat drusiges Aussehen oder ist
mit zahlreichen Auswüchsen besetzt.
Die Verruca vulgaris ist analog zu der Erkrankung des Menschen (Pschyrembel 2002:
gewöhnliche Warze oder auch Stachelwarze, vor allem an Händen und Fußsohlen,
als Fadenwarze auch im Gesicht oder Hals) und entsteht durch mechanische Reize.
Es bilden sich zahlreiche pinselförmige Exkreszenzen, die aus einer gemeinsamen
Basis entstehen. Neu entstandene Warzen zeigen sich als kleine, stecknadelkopfgro-
ße Unebenheiten auf der Haut, die normalerweise mit Haaren besetzt sind. Im
weiteren Verlauf werden diese Warzen hart und trocken, in der Mitte zeigt sich eine
drusige, zerklüftete Oberfläche, auf der die Haare fehlen.
2.2.5 Patho-histologische Veränderungen bei der Dermatitis verrucosa
Eine histologischen Betrachtung der Dermatitis verrucosa ist von vielen Autoren
durchgeführt worden (GUSTINE 1910, BÜRGI 1910, MÖLLER und FRICK 1921, HABACHER
1931, THOMASCHEK 1947, MONTES und VAUGHAN 1985, GEBUREK 2002). GUSTINE
(1910) standen 7 Patienten (3 Stuten, 3 Wallache, 1 Hengst) zur Verfügung. Das Alter
der Tiere lag zwischen 2,5 und 17 Jahren und alle zeigten mindestens seit 6 Wochen
Warzenmauke. Das älteste Tier ist aufgrund dieser Erkrankung geschlachtet worden.
BÜRGI (1910) untersuchte Hufkrebs zusammen mit der Warzenmauke. Seine Mauke-
Literatur 12
untersuchung beschränkte er auf 5 Tiere (1 Stute, 1 Hengst, 3 Wallache) im Alter von
5 bis 20 Jahren. Die histologische Untersuchung von THOMASCHEK (1947) umfasste
auch 5 Tiere (1 Stute, 3 Wallache, 1 Hengst) und das Alter lag zwischen 2,5 und 11
Jahren. Beide Autoren machen keine genauen Angaben über den Zeitraum des
Bestehens der Erkrankung, nur dass sie schon länger bestünden. GEBUREK (2002)
standen 39 Kaltblutpferde (9 Stuten, 24 Hengste und 6 Wallache) unterschiedlicher
Rassen zur Verfügung. Die Pferde waren im Alter von 2 bis 19 Jahren. Von jedem
dieser Tiere konnte er eine Hautbioptat entnehmen, Voraussetzung dafür war, dass
die Tiere sieben Tage vor Entnahme nicht mehr wegen der Erkrankung Mauke
behandelt wurden.
GUSTINE (1910), THOMASCHEK (1947) und GEBUREK (2002) stimmen darin überein,
dass diese Erkrankung durch eine Wucherung des Papillarkörpers der Lederhaut
gekennzeichnet ist. Zusätzlich ist die Dermis in diesen Bereichen unterschiedlich
stark mit polynukleären Leukozyten infiltriert (GUSTINE 1910, BÜRGI 1910, MÖLLER und
FRICK 1921, HABACHER 1931, THOMASCHEK 1947, MONTES und VAUGHAN 1985,
GEBUREK 2002). HABACHER (1931) bringt die Veränderungen kurz und prägnant auf
den Punkt. Für ihn ist die Dermatitis verrucosa histologisch gekennzeichnet durch
Hypertrophie und Hyperplasie des Papillarkörpers, Lymphozyteninfiltration, Akantho-
se, Spongiose und Parakeratose. GUSTINE (1910) weist darauf hin, dass in der
unmittelbaren Nähe der Leukozyteninfiltration die entstandenen Freiräume mit
Rundzellen gefüllt sind. Zusätzlich sind die Lymphspalten erheblich dilatiert und die
Blutgefäßwände verdickt. Im Bindegewebe ist die äußere Wurzelscheide der Haare
erweitert und zusätzlich kommt es zu einer Hypertrophie der Talgdrüsen. Im weiteren
Verlauf beginnt dieses Bindegewebe vermehrt zu wuchern, sodass erst die Schweiß-
drüsen, dann die Talgdrüsen zugrunde gehen. BÜRGI (1910) findet im Bindegewebe
vermehrt polymorphkernige, neutrophile und acidophile Infiltrate, beschreibt aber
auch die Wucherung des Bindegewebes durch Fibroblasten.
In der Epidermis kann GUSTINE (1910) interstitielle Ödeme feststellen. Diese entste-
hen durch eine Verbreiterung der Sattelspalten der Stachelzellen. Im Stratum basale
befinden sich polymorphkernige Leukozyten, Retezellager erscheinen vergrößert und
auch ödematös. Die so entstandenen Kernhöhlen der Zellen erweitern sich, das
Literatur 13
Stratum granulosum verhornt nicht. Je länger die Erkrankung dauert, desto mehr
verengen sich die Hohlräume, da es zu einer Proliferation der Epithelzellen kommt.
Die damit im Zusammenhang stehende zunehmende ödematöse Durchtränkung der
Stachelzellen führt dann zu einer „retikulierenden Degeneration“. BÜRGI (1910)
beschreibt die Veränderungen der Epidermis ähnlich. Im Stratum germinativum
erscheinen die Zellkerne groß, oval und bläschenförmig, dadurch sind die oberen
Epithelschichten gelockert, ödematös und desquamiert. Das Stratum basale zeigt
eine deutliche Leukozyteninfiltration, in tieferen Schichten eosinophile und in höheren
Schichten neutrophile Granulozyten. Zusätzlich konnte er noch eine Hyperpigmenta-
tion feststellen.
THOMASCHEK (1947) wertet in seiner Arbeit die histologischen Bilder der Erkrankungen
Hufkrebs und Mauke zusammen aus (15 Tiere) und stellt sie 7 gliedmaßengesunden
Tieren gegenüber. Er muss in seiner Arbeit feststellen, dass trotz gleicher klinischer
Erscheinungsbilder von Mauke- und Hufkrebsveränderungen histologische Unter-
schiede festzustellen sind. Er teilt seine histologischen Befunde für die mauke- und
hufkrebserkrankten Pferde in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe umfasst 10 Tiere
mit Mauke- und Hufkrebsveränderungen. Die histologischen Befunde der Tiere sind
gekennzeichnet durch entzündliche Hyperämien, lymphozytäre und leukozytäre
Infiltrationen im Bereich des Papillarkörpers, des Coriums und der Unterhaut. Die
Blutgefäße in der Gegend sind stark mit Erythrozyten gefüllt, die auch perivaskulär
liegen. Zusätzlich wurden bei 6 Tieren (zweite Gruppe), die auch in der ersten Gruppe
enthalten sind, eine Erythrozytenansammlung und eine geringgradige lympho- und
leukozytäre Infiltration im Bereich der Epidermis festgestellt. Die Epidermiszellen
besitzen keinen Zellkern mehr, und das Protoplasma erscheint aufgequollen und
ohne scharfe Abgrenzung. Er kann Degenerationserscheinungen der Zylinder- und
Stachelzellen nachweisen und eine vakuolisierte Degeneration der Spinosazellen. Bei
seiner dritten Gruppe (5 Tiere) zeigt sich die Haut wie bei gesunden Tieren, das heißt,
er konnte fast keine pathologischen Veränderungen im histologischen Bild nachwei-
sen.
GEBUREK (2002) schloss an seine histologische noch eine immunhistochemische
Untersuchung an. In dieser Untersuchung konnte das Expressionsmuster der
Zytokeratingruppen gesunder Halshaut mit der erkrankten Fußhaut verglichen
Literatur 14
ratingruppen gesunder Halshaut mit der erkrankten Fußhaut verglichen werden. Das
veränderte Expressionsmuster der untersuchten Zytokeratine spricht für eine nicht
regelhafte Differenzierung der Keratinozyten. Eine insuffiziente Abschilferung von
Keratinozyten im Zusammenhang mit einer erhöhten Proliferationsrate der Basalzel-
len ergaben für ihn einen Hinweis darauf, dass eine Verhornungsstörung der Ober-
haut der Kaltblutpferde mit Warzenmauke vorlag.
2.2.6 Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Mauke
Einige der hier genannten Faktoren werden auch häufig als alleinige Ursachen für die
Erkrankung Mauke angesehen. Das würde aber bedeuten, dass bei Beseitigung
dieser Faktoren Mauke geheilt werden könnte. Im Fall der idiopathischen Mauke ist
das nicht der Fall, es ist nur eine Linderung der Symptome möglich.
Ein wichtiger Faktor, der das Entstehen von Mauke begünstigen kann, stellt für viele
Autoren die Feuchtigkeit dar (MÖLLER und FRICK 1921, EIKMEIER und HOFMANN 1995,
KRAFT 1997, SCHÄFER et al. 1999). Dabei handelt es sich entweder um Nässe allge-
mein in Form von Regen, Pfützen oder feuchten Stallungen (SLOET und GOEHRING
1999), aber auch zu häufiges Reinigen der Gliedmaßen (HUTYRA et al. 1959). GUSTINE
(1910) konnte in seiner Untersuchung feststellen, dass maukeerkrankte Tiere vor
allem in den Wintermonaten Januar bis März vorgestellt wurden. Auch SCHÄFER et al.
(1999) vertreten die Ansicht, dass Mauke sich vor allem im Winter verschlechtert.
SILBERSIEPE et al. (1986) hingegen nennen zwar auch Schnee, Eis, Tauwetter und
feuchte Kälte, für sie spielen aber auch große Hitze eine Rolle.
Im Zusammenhang mit der Feuchtigkeit als Ursache für Mauke steht Schmutz, daher
der Name Schmutzmauke (MÖLLER und FRICK 1921, SILBERSIEPE et al. 1986). Vielen
Pferdebesitzern wird mangelnde Pflege insbesondere an den Gliedmaßen der Pferde
vorgeworfen (MCMULLAN 1982, MULLOWNEY 1985, GRAY 1995).
Zu mechanischen Reizen, die Mauke negativ beeinflussen, gehören Stoppelfelder
(MÖLLER und FRICK 1921), Sand (SILBERSIEPE et al. 1986, MÖLLER und FRICK 1921),
Sägespäne, Streu (HUTYRA et al. 1959, KISTHARDT 1997) und dornige Pflanzen (SLOET
Literatur 15
und GOEHRING 1999). Eine weitere wichtige mechanische Irritation stellt das Aussche-
ren der Fesseln dar. Für viele Pferdebesitzer ist dies eine unterstützende therapeuti-
sche Maßnahme bei Mauke. Jedoch ist davon auszugehen, dass diese Stoppelhaare
Mikroläsionen in der Haut der Fessel verursachen (MÖLLER und FRICK 1921,
SILBERSIEPE et al. 1986, SCHÄFER et al. 1999) und so Sekundärerregern leicht das
Eindringen ermöglichen.
Nach Angaben zahlreicher Autoren spielen verschiedene chemische Reize eine Rolle
bei der Verschlechterung des klinischen Bildes von Mauke. MOHR (1925), der Gru-
ben- und Hüttenpferde in Oberschlesien auf Mauke untersuchte, konnte feststellen,
dass Hüttenrückstände, Grubenwasser und Säurewasser der Halden Maukeverände-
rungen hervorrufen können. Wenn die Tiere wieder über Tage gebracht wurden,
heilte die Mauke zwar nicht vollständig ab, es konnte aber eine Besserung der
Erkrankung festgestellt werden. Seifen, Petroleum, Kalkstaub, Salzstreu begünstigen
nach SILBERSIEPE et al. (1986) auch das Auftreten von Mauke. SCHÄFER et al. (1999)
sehen Tausalze und Abstumpfungslaugen als mitverursachende Reize.
Als maukefördernde Einflüsse sind nach Ansicht einiger Autoren bestimmte Futtermit-
tel zu nennen. Dazu zählen Torfmelasse, Trockenkartoffeln und Weizenkleie
(SILBERSIEPE et al. 1986, MÖLLER und FRICK 1921). Für KUMPF (1953) und STRAITON
(1995) spielt die hohe Futteraufnahme bei schweren Kaltblutpferden generell eine
Rolle bei der Entwicklung von Mauke.
Die Maukeform durch Verfütterung von Schlempe nimmt eine Sonderstellung ein, da
einige Autoren dieser Maukeform einen eigenen Namen zugewiesen haben (Schlem-
penmauke). GERBER (1994) beschreibt die Verfütterung von Kartoffeln als Ursache,
die heute keine Rolle mehr spielt, da Pferde nicht mehr mit diesem Futtermittel
gefüttert werden. Sie soll aber zu einer bläschenwerfenden Dermatitis im Bereich der
Extremitäten geführt haben. Die Tiere zeigten dabei einen gespannten Gang bis hin
zur Lahmheit.
MÖLLER und FRICK (1921) sehen hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit
Stoffwechselstörungen infolge der Fütterung von bestimmten Futtermitteln als
auslösende Ursache für Mauke an. So zeigen säugende Stuten bei der Fütterung von
Literatur 16
Schlempe Maukeveränderungen. ULLRICH (1966) führt die Ekzembereitschaft von
Pferden unter anderem auf Störungen in der Brunst zurück.
Von vielen Autoren wird diskutiert, dass die körperlichen Besonderheiten der Kaltblut-
pferde, wie z.B. der Kötenbehang und die größere Hautdicke die Entstehung von
Mauke begünstigen. Viele Autoren gehen davon aus, dass vor allem der starke
Kötenbehang mitverantwortlich für die Entstehung von Mauke ist (GUSTINE 1910,
THOMAS 1926, KUMPF 1953, SILBERSIEPE et al. 1986, STRAITON 1995, ENGLISH und
POLLEN 1995, PASCOE und KNOTTENBELT 1999, SCHÄFER et al. 1999, FERRARO 2001).
SLOET und GOEHRING (1999) nennen daher neben Kaltblutpferden noch Friesen und
Tinker als Rassen, die häufig an Mauke erkranken. Andere Autoren nennen nur
Kaltblutpferde, vor allem die schweren Kaltblutpferderassen (THOMAS 1926, KUMPF
1953). GUSTINE (1910) konnte zusätzlich feststellen, dass die Haut der Kaltblutpferde
im Bereich der Köten viel dicker ist als die von Warmblutpferden und sieht darin auch
eine körperliche Disposition für die Entstehung von Mauke.
Die Fell- und Hautfarbe im Bereich der Fessel, insbesondre weiße Abzeichen, stellen
für einige Autoren eine zusätzliche Disposition dar (THOMAS 1926, GERBER 1994,
PASCOE und KNOTTENBELT 1999, STANNARD 2000).
MÖLLER und FRICK (1921) stellten Mauke vor allen im Zusammenhang mit Streichver-
letzungen fest. Dieses sind Verletzungen der belasteten Gliedmaße, die durch das
Vorschwingen der entlasteten Gliedmaße entstehen. Sie befinden sich in Höhe des
Fesselkopfes, des Mittelfußes oder seltener in Höhe des Karpalgelenks an den
Innenflächen (WINTZER 2000).
Einige Autoren halten sekundäre Besiedlung von unspezifischen Erregern für einen
Grund, dass es zur Verschlimmerung der Mauke kommt (KRÁL und SCHWARTZMAN
1964). SLOET und GOEHRING (1999) und SCHÄFER et al. (1999) rechnen Dermatophi-
lus congolensis zu sekundären Krankheitserregern, die das Krankheitsbild erheblich
verschlimmern können. Zu weiteren Sekundärerregern zählen nach SCHÄFER et al.
(1999) Staphylokokken. SLOET und GOEHRING (1999) sprechen direkt Staphylokokkus
aureus an. ENGLISH und POLLEN (1995) konnten neben Staphylococcus aureus auch
Proteus mirabilis nachweisen. Einige Autoren vermuten eine Beteiligung von Spiril-
len. Sie werden dann allerdings im Zusammenhang mit der Erkrankung Hufkrebs
Literatur 17
gesehen. SCHOUPPÉ (1931) konnte diese Bakterien nur in den oberen Schichten der
Hornhaut des Hufes nachweisen. KISTHARDT (1997) glaubt an eine Mitbeteiligung von
Strongyloides westeri und Pelodera strongyloides bei der Erkrankung Mauke.
RASHMIR–RAVEN et al. (2000) konnten bei einem an Mauke erkrankten Tennessee
Walking Horse Pelodera strongyloides nachweisen.
SLEOT und GOEHRING (1999) vermuten, dass auch verschiedene Hautpilze bei der
Entstehung von Mauke beteiligt sein könnten. Sie sind allerdings der Meinung, dass
dadurch eine bestehende Mauke kompliziert wird.
2.3 Prävalenz von Mauke
2.3.1 Häufigkeit von Mauke bei Warmblut- und Vollblutpferden im Vergleich zu
Kaltblutpferden
Nach Angaben einiger Autoren kommt die Dermatitis verrucosa ausschließlich bei
Kaltblutpferden vor (KUMPF 1953, BOLLE 1957, SILBERSIEPE et al. 1986), während die
Dermatitis erythematosa vermehrt bei edlen Warmblutpferden auftritt (MÖLLER und
FRICK 1921).
HÖLL (1956) konnte in seiner Studie feststellen, dass von 1949-1955 in der chirurgi-
schen Tierklinik Gießen 73 Tiere wegen Warzenmauke behandelt wurden. Davon
waren 69 Kaltblutpferde (94,5%) und 4 Warmblutpferde (5,5%), jedoch kein Vollblut-
pferd. KUMPF (1953) hatte in seinen Untersuchungen 13 Tiere zur Verfügung, aus-
nahmslos Kaltblutpferde. Bei GUSTINE (1910) beträgt der Anteil schwerer Pferde, die
Mauke zeigen 77%, hingegen entfallen nur 33 % auf leichte Rassen. In der Untersu-
chung von WUSSOW und HARTWIG (1954) am Landgestüt Kreuz war unter den 65
Tieren, die wegen Mauke geschlachtet wurden, nur ein Warmblutpferd (Oldenburger).
SLOET und GOEHRING (1999) hingegen sind der Meinung, dass vor allem Tiere mit
dichtem Fesselbehang von Mauke betroffen sind, also neben Kaltblutpferden auch
Tinker und Friesen. Auch nach DIETZ (1999) weisen Friesen neben Kaltblutpferden
am häufigsten Maukeveränderungen auf. STRAITON (1995) stellt die Erkrankung bei
Literatur 18
Kaltblutpferden in den Vordergrund, beschreibt aber, dass Nachkommen von Ponys
und Huntern Mauke aufweisen, wenn sie an Kaltblutpferde angepaart wurden.
2.3.2 Häufigkeit von Mauke bei Kaltblutpferderassen
GUSTINE (1910) stellte in seiner Studie über die Warzenmauke beim Kaltblutpferd
fest, dass in 5 Jahren 43.140 Pferde in der Poliklinik in Berlin behandelt wurden.
2.450 Pferde (5,6%) wurden wegen Mauke behandelt, 427 (19%) von ihnen wegen
Warzenmauke. Zur gleichen Zeit wurden in der Chirurgischen Klinik 3.675 Pferde
behandelt, davon waren 132 Pferde Maukepatienten (3,8%), wovon wiederum 17
Pferde (12,8%) Warzenmauke aufwiesen. In seine Untersuchung bezog er 70
Kaltblutpferde ein, die er in Berlin auf Warzenmauke untersuchte. Bei diesen Pferden
handelte es sich um 40 Dänische Kaltblutpferde, 24 Belgische Kaltblutpferde, 4 Shire
Horses und 2 Clydesdale Horses. Dabei betonte er, dass alle wegen Mauke behan-
delten Pferde zu solchen Rassen gehören, die einen dichten Fesselbehang aufwei-
sen.
SCHÄPER (1937) kommt aufgrund des vermehrten Auftretens von Hauterkrankungen
bei diesen Pferderassen zu dem Schluss, dass der Fortbestand der Kaltblutpferde in
Gefahr sei. 1933 wurden im deutschen Reichsheer 50.008 Pferde tierärztlich behan-
delt, 24.082 (48,2%) Tiere davon wegen Leiden, die Haut oder Unterhaut betrafen.
SCHÄPER (1937) macht allerdings keine Angaben, um welche Rassen es sich handelt.
Es ist aber davon auszugehen, dass es sich vorwiegend um Rheinisch-Deutsche
Kaltblutpferde handelte, da sie zu dieser Zeit circa 50% des deutschen Pferdebe-
standes ausmachten (SCHMIDT 1945).
KUMPF (1953) sieht ausnahmslos Tiere des sehr schweren Schlages als von Mauke
betroffen.
WUSSOW und HARTWIG (1954) gingen sogar soweit, die Erkrankung Mauke als
„Geißel der Kaltblutzucht“ zu bezeichnen. In einer Studie, die das Landgestüt Kreuz
über die Abgangsursachen der Landesbeschäler im Zeitraum von 60 Jahren (1891-
1951) durchführte, stellten WUSSOW und HARTWIG (1954) fest, dass von den insge-
Literatur 19
samt 979 Tieren, die vorzeitig abgingen, 64 (6,6%) Kaltbluthengste allein wegen
Mauke ausrangiert wurden. In dieser Zeit waren 1.288 Kaltbluthengste verschiedener
deutscher, belgischer und englischer Rassen im Zuchteinsatz. 29 Tiere, die aus
anderen Gründen abgingen, waren auch mit Mauke behaftet. Neben den 64 Kaltblut-
hengsten war nur ein schweres Warmblut von Mauke betroffen. Die 64 von Mauke
betroffenen Kaltbluthengste gehörten in 28 Fällen den Shire Horses (gesamt 132
Tiere), in 20 Fällen dem Sächsisch-Thüringischen Kaltblut (gesamt 630 Tiere), in 10
Fällen dem Belgischen Kaltblut (gesamt 297 Tiere), in 2 Fällen den Rheinisch-
Deutschen Kaltblutpferden (gesamt 185 Tiere), in 3 Fällen den Clydesdales (gesamt
28 Tiere) und in einem Fall dem Percheron (gesamt 12 Tiere) an. Nach DUCLOS
(1972) sind in den französischen Zuchtgebieten Cluny und Annecy 46-47% der
Ardenner, 10-12% der Percherons und 2-3% der Bretonen an Warzenmauke er-
krankt.
2.3.3 Geschlechterverteilung
NACHTSHEIM (1938) und WIESNER und WILLER (1974) vertreten die Meinung, dass
Stuten und Wallache häufiger an Mauke erkranken als Hengste. Als Begründung
werden hormonelle Faktoren angeführt.
Nach SCHÄPER (1937) und WEISCHER (1949) sind Hengste im Gegensatz zu Stuten
viel anfälliger für Warzenmauke. SCHÄPER (1937) bezeichnet die Warzenmauke daher
auch als Hengstknoten. Er konnte allerdings auch feststellen, dass männliche
erkrankte Tiere nach der Kastration zwar eine Verbesserung des Leidens, allerdings
keine vollständige Heilung zeigen. WEISCHER (1944) begründet die höhere Prävalenz
bei den Hengsten mit deren Haltungsform. In diesem Zusammenhang spielt die
Stallhaltung der Deckhengste bei ungenügenden Lichtverhältnissen eine Rolle.
Zusätzlich ist er der Meinung, dass sekundäre Geschlechtsmerkmale dafür verant-
wortlich sind. In dieser Zeit wurden nur Hengste prämiert, die eine dickere und
gröbere Haut, starkes Langhaar und eine starke Röhre aufwiesen, bei Stuten und
Wallachen schenkte man diesen Merkmalen nicht so viel Beachtung.
Literatur 20
2.3.4 Alter
Nach GUSTINE (1910) können alle Pferde unabhängig vom Alter an Warzenmauke
erkranken, sofern die Tiere schon länger von ekzematöser Mauke betroffen sind.
Auch nach THOMAS (1926) spielt das Alter keine Rolle. In seiner Untersuchung waren
die von ihm behandelten Tiere zwischen 3-10 Jahre alt.
BREUER (1949) stellt aufgrund seiner Beobachtungen neue Forderungen an die
Körung von Hengsten. Er ist der Meinung, dass die Mauke erst mit dem Eintritt in das
4.-5. Lebensjahr auftritt oder richtig ausbricht, weswegen die Hengste erst mit einem
höheren Alter gekört werden sollten. Hengste, die zur Körung prämiert wurden,
waren später im Alter von 7 Jahren seiner Meinung nach häufig ein „lebendes Wrack“
aufgrund der entwickelten Maukeveränderungen. WUSSOW und HARTWIG (1955)
konnten feststellen, dass kein Altersabschnitt für den Ausbruch von Mauke prädesti-
niert ist. Die Erkrankung tritt allerdings nur selten vor dem dritten Lebensjahr auf.
2.3.5 Verteilung der Mauke auf die Gliedmaßen
SILBERSIEPE et al. (1986) sind zwar der Meinung, dass alle vier Gliedmaßen mit
Mauke behaftet sein können, jedoch sind die Hintergliedmaßen häufiger und auch
stärker betroffen. SCHÄFER et al. (1999) sind der gleichen Ansicht und sehen das
betroffen sein der Hintergliedmaßen im Urinieren und Koten der Tiere begründet.
THOMAS (1926) behauptet sogar, Mauke würde fast ausschließlich an den Hinter-
gliedmaßen auftreten. Er konnte in seiner Untersuchung feststellen, dass die von ihm
behandelten Tieren nur einmal Maukeveränderungen an den Vordergliedmaßen
zeigten. Auch er sieht als Ursache für diesen Umstand das vermehrte Einwirken von
Schmutz und Nässe an den Hintergliedmaßen. GUSTINE (1910) stellte in seinen
Untersuchungen fest, dass von 132 Tieren, 92 an den Hintergliedmaßen (69%), 30
an den Vordergliedmaßen (22%) und 10 an mehreren Gliedmaßen (8%) an Mauke
erkrankt waren. Auch HÖLL (1956) konnte ähnliche Zahlen ermitteln. Bei den 73
Literatur 21
maukeerkrankten Tieren waren in 57 Fällen beide Hintergliedmaßen betroffen, in 20
Fällen die linke und in 21 Fällen die rechte Vordergliedmaße.
2.3.6 Röhrbeinstärke
Die Röhrbeinstärke der Pferde spielt für viele Autoren eine wichtige Rolle bei der
Entstehung von Mauke (SCHÄPER 1937, WEISCHER 1949, WUSSOW und HARTWIG
1955). Es gibt einige Autoren, die nicht direkt die Stärke des Röhrbeins als Ursache
ansehen, aber doch immer wieder beschreiben, dass vor allem Kaltblüter schweren
Kalibers von Mauke betroffen sind (THOMAS 1926, KUMPF 1953). SCHÄPER (1937)
führt das vermehrte Auftreten von Mauke unter anderem auf die damals bestehen-
den Zuchtziele zurück. Die Bevorzugung von Kaltblütern schweren Formats mit
groben Gliedmaßen hat zu einer Blutlinie geführt, die durch starke Muskulatur, große
Knochenstärke und mächtige Gelenke besticht. Dieser „Typ“ weist häufig Mauke,
Raspe und auch Elefantiasis auf. WEISCHER (1949) klagt das Zuchtausleseverfahren
bei den Kaltbluthengsten an. Für ihn spielt bei dem Röhrbeinumfang vor allem auch
die krankhafte Verdickung von Haut und Unterhaut eine Rolle, die bei Messungen zu
einer stärkeren Röhre führt. Seiner Meinung nach werden diese Hengste vermehrt
prämiert und zur Zucht eingesetzt.
WUSSOW und HARTWIG (1955) beschrieben, dass in einer Untersuchung an lebenden
und toten Tieren festgestellt wurde, dass der Hauptanteil an einer starken Röhre,
nicht der Hauptvordermittelfußknochen ist, sondern die Griffelbeine, Sehnen, Seh-
nenscheiden, Unterhaut, Haut und Haare. Sie beschrieben den Vergleich der Röhre
eines Kaltbluthengstes mit der eines Vollbluthengstes. Während die Differenz am
lebenden Tier 10 cm betrug, war die Differenz am Skelett nur noch 3 cm. Trotzdem
sind sie der Meinung, dass eine bestimmte Röhrbeinstärke nicht unbedingt mit dem
Auftreten von Mauke gekoppelt ist.
Literatur 22
2.3.7 Fellfarbe
Einige Autoren gehen davon aus, dass weiße Abzeichen an den Gliedmaßen, jedoch
nicht die Fellfarbe eine gewisse Disposition für das Auftreten von Mauke darstellen
(GUSTINE 1910, THOMAS 1926, SILBERSIEPE et al. 1986, PASCOE und KNOTTENBELT
1999, FERRARO 2001). STANNARD (2000) ist auch der Meinung, dass es eine Form
der Dermatitis gibt, die sich auf unpigmentierte Bereiche der Gliedmaße beschränkt
(leukocytoclastische Vasculitis der Fessel), die sich allerdings nicht mit der eigentli-
chen Photosensibilität vergleichen lässt. GERBER (1994) geht sogar soweit, die
Mauke als eine Art Photosensibilität anzusehen.
WUSSOW und HARTWIG (1955) konnten zwar feststellen, dass vor allem Füchse,
Braune und Braunschimmel in der Kaltblutzucht Sachsen-Anhalts Mauke aufwiesen,
diese drei Farben aber auch von den Züchtern bevorzugt werden und somit gehäuft
auftreten. WIESNER und WILLER (1974) sind der Meinung, dass bei diesen drei Farben
ein vermehrtes Auftreten von Mauke festzustellen ist. HÖLL (1956) konnte in seiner
Studie anhand von 73 Kaltblutpferde das Auftreten von Mauke nicht mit einer
bestimmten Fellfarbe in Verbindung bringen.
2.4 Vererbbarkeit der Mauke
Da sich nach Meinung einiger Autoren die Entstehung der Mauke durch Umweltein-
flüsse nicht ausreichend erklären lässt (SCHÄPER 1937 und1950, WEISCHER 1944 und
1949, WUSSOW und HARTWIG 1954 und 1955, BREUER 1949, KOCH et al. 1957, BOLLE
1957, WIESNER und WILLER 1974) ist von einem großen Einfluss der Erblichkeit bei
der Mauke auszugehen.
SCHÄPER (1937) konnte feststellen, dass im Jahr 1933 50.008 Pferde des Reichshee-
res behandelt wurden, 24.082 davon litten an Haut- und Unterhautveränderungen.
Während kleine Hautverletzungen bei Warmblütern binnen kürzester Zeit abheilten,
kam es bei den Kaltblutpferden zu tiefgreifenden Veränderungen, die nicht heilten.
Diese Tatsache veranlasste ihn, eine umfassende Untersuchung durchzuführen. In
Literatur 23
diese Untersuchung bezog er 1000 Kaltbluthengste, einige Stuten und Wallache des
Zuchtgebietes Rheinland und Westfalen ein. Bei den untersuchten Tieren handelte es
sich um solche, deren Hauterkrankungen nicht auf Umwelteinflüsse zurückzuführen
waren, wie der Befall mit Räudemilben (Räudemauke) oder Infektionen (Brandmau-
ke). Dabei stellte sich heraus, dass das gehäufte Auftreten von Mauke seit dem
Import eines belgischen Hengstes auftrat. Dieser Hengst wurde trotz großem finan-
ziellen Erfolg von seinem belgischen Besitzer aus der Zucht herausgenommen und
nach Deutschland verkauft. Grund für den Züchter waren die zahlreichen Hauterkran-
kungen, unter anderem Mauke. In Deutschland zeigten die Züchter großes Interesse
an dem Pferd, sodass es 11 Jahre lang im Zuchteinsatz war. Viele seiner männlichen
Nachkommen spielten in der westfälischen und rheinischen Zucht eine große Rolle.
Auch sie waren größtenteils stark mit Mauke behaftet. Daher fordert SCHÄPER (1939)
eine geeignete Prüfung für die Tiere, die in der Zucht verwendet werden sollen. Er ist
der Meinung, dass günstige Umweltverhältnisse und Heilmaßnahmen für betroffene
Tiere geschaffen werden müssen, diese Tiere aber nicht mehr zur Zucht verwendet
werden sollen.
WEISCHER (1944) bezeichnet diese Erkrankung als „Erbmauke“. Er konnte feststellen,
dass alle älteren Hengste schweren Schlages mit Warzenmauke behaftet sind. Für
ihn spielt die Umwelt aber trotzdem eine Rolle. Er ist der Meinung, dass Stuten und
Wallache weniger betroffen sind als Hengste, da sie anders gehalten werden. Sie
bekommen mehr Sonne, Licht und Luft, da sie im Gegensatz zu Hengsten nicht
ganzjährig im Stall gehalten werden. Als weiteres Beispiel nennt er Grubenpferde,
deren Erkrankung sich unter Tage stark verschlimmert. Es entsteht nässende
Warzenmauke mit einem sich bildenden Elefantenfuß. Wenn die Tiere wieder über
Tage gebracht werden, kehrt die Erkrankung auf das frühere milde Maß zurück. Er
hält Mauke daher für eine „umweltlabile Erbkrankheit“.
Neben SCHÄPER (1939) gibt es noch andere Autoren, die eine Vererbbarkeit von
Mauke annehmen und daher den Ausschluss der Hengste fordern, die davon betrof-
fen sind (BREUER 1949, WEISCHER 1949). WEISCHER (1949) macht die Zucht auf
„Röhrbeinweite“ verantwortlich für das gehäufte Auftreten von Mauke bei schweren
Kaltblutpferden. Er ist der Meinung, dass eine krankhafte Verdickung der Unterhaut
Literatur 24
und Haut zu einer stärkeren Röhre führt. Diese Veränderung zeigt sich vor allem bei
der Erkrankung Mauke. Daher ergibt sich unweigerlich, dass maukebehaftete Tiere
bevorzugt angekört, prämiert und in der Zucht verwendet werden.
WUSSOW und HARTWIG (1955) gehen aufgrund der Studien von SCHÄPER (1937) und
eigenen Untersuchungen (WUSSOW und HARTWIG 1954) von einem rezessiven
Erbgang aus. HERZOG (2001) hingegen hält einen autosomal-rezessiven Verer-
bungsmodus für unwahrscheinlich und geht von einem polyfaktoriellen Geschehen
mit genetischer Disposition mit einer Heritabilität von etwa 20% aus.
2.5 Therapie von Mauke
Therapieansätze zur Heilung der Erkrankung Mauke sind sehr vielfältig. In den
meisten Fällen führen die Therapien allerdings nur zu einer Linderung der Sympto-
me. SILBERSIEPE et al. (1986) halten die Mauke, vor allem die Dermatitis verrucosa für
unheilbar.
2.5.1 Behandlung der ekzematösen Mauke
Die Behandlung besteht aus Ruhe und sorgfältiger Reinigung. Alle Reize, die
entweder als Ursache oder erschwerende Faktoren angesehen werden, müssen
ausgeschaltet werden, daher ist ein Verband angezeigt. Es sollen indifferent decken-
de oder austrocknende Pulver oder Salbenverbände angelegt werden (SILBERSIEPE et
al. 1986). SLOET und GOEHRING (1999) empfehlen ähnliche Behandlungen, verabrei-
chen aber bei heftigen Entzündungen zusätzlich systemisch Antibiotika. Krusten
sollen mit Hilfe von Lebertran erweicht und entfernt werden. MARTENS und GAYKO
(2002) postulieren die Therapie mit einem hellen sulfonierten Schmieröl.
Literatur 25
2.5.2 Behandlung der verrukösen Mauke
THOMAS (1926) sieht als einzige Therapie der Warzenmauke eine radikale chirurgi-
sche Entfernung des kranken Gewebes mit sorgfältiger Nachbehandlung mit ätzen-
den und adstringierenden Mitteln. SILBERSIEPE et al. (1986), die Therapieerfolge als
fast unmöglich ansehen, empfehlen bei geringgradiger Wucherung das Anlegen von
feuchten und dann trocknenden Verbänden. Bei fortgeschrittenen Fällen sehen auch
sie nur die Möglichkeit der operativen Entfernung der Warzen. DIETZ (1999) hält noch
die Kryochirugie für eine Möglichkeit, allerdings nur bei einzelnen, kleinen Warzen.
2.5.3 Behandlung der Brandmauke
MÖLLER und FRICK (1921) empfehlen als Prophylaxe das Einschmieren der Fessel mit
Fett, um Feuchtigkeit und somit die Gangränbildung zu verhindern. Wenn die Tiere
an Brandmauke erkrankt sind, so lassen sie das infizierte Material abtragen. Danach
sollen lauwarme Fußbäder und Verbände mit Kampferbrei und Zinkchloridlösung
verwendet werden. Fisteln sollen durch Druckverbände verhindert werden. Die
Prognose für diese Tiere ist nicht gut.
Eigene Untersuchungen 26
3 Eigene Untersuchungen
3.1 Prävalenz von Mauke bei den deutschen Kaltblutrassen
3.1.1 Material und Methode
Viele Kaltblutrassen gehören zu den vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Die
Populationsgrößen sind zum Teil sehr gering. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland
insgesamt 4.454 Zuchtstuten und 344 Zuchthengste nach dem Jahresbericht der FN
registriert. Demgegenüber stehen 71.831 eingetragene Warmblutstuten mit 1983
Hengsten. Tabelle 1 gibt einen Überblick über den Umfang an Zuchttieren der
verschiedenen Kaltblutrassen.
Tabelle 1: Zuchtstuten- und Hengstbestand der Kaltblutpferde in Deutschland
(Jahresbericht 2001 der FN)
Kaltblutpferderasse Zuchtstuten Hengste Süddeutsches KB 1.997 98 Schwarzwälder KB 726 51 Schleswiger KB 209 24 Sächsisch-Thüringisches KB 276 17 Rheinisch-Deutsches KB 798 99 Mecklenburger KB 118 8 Altmärkisches KB 119 14 Sonstige Kaltblutrassen 211 33 Gesamt 4.454 344
Das Tiermaterial für die vorliegende Untersuchung stammt aus den Kaltblutzuchtge-
bieten von ganz Deutschland. Um die Untersuchungen in diesem Umfang durchfüh-
ren zu können, wurden die für die Kaltblutpferde zuständigen Zuchtverbände der
einzelnen Bundesländer um Unterstützung gebeten (Anhang 1). Die Studie sollte
sich auf deutsche Kaltblutrassen beschränken, jedoch sollten zusätzlich ausländi-
sche Rassen, die in der deutschen Kaltblutpferdezucht eine Rolle spielen, mit
Eigene Untersuchungen 27
berücksichtigt werden. Die Adressen der Kaltblutpferdezüchter wurden von den
Zuchtverbänden zur Verfügung gestellt. In einigen Zuchtverbänden wurde dann ein
persönliches Schreiben an die Züchter geschickt, um sie schriftlich über das Projekt
zu informieren. Danach wurden Routen festgelegt, und die Züchter sind telefonisch
gebeten worden, an dem Projekt teilzunehmen. Insgesamt wurden im Rahmen dieser
Studie 917 Tiere untersucht, die aus 417 Betrieben stammten. Die Rasseverteilung
ergibt sich wie folgt: Süddeutsches Kaltblut (n = 455), Schwarzwälder Kaltblut (n =
139), Schleswiger Kaltblut (n = 100), Sächsisch-Thüringisches Kaltblut (n = 83),
Rheinisch-Deutsches Kaltblut (n = 77), Mecklenburger Kaltblut (n = 55), Schweden-
Ardenner (n = 3), Altmärkisches Kaltblut (n = 3), sowie je ein US-Belgier und ein
Belgisches Kaltblut (Tabelle 2).
Tabelle 2: Anzahl untersuchter Tiere der Kaltblutrassen (Rassedefinition der FN) in
den einzelnen Bundesländern
Rasse Bundesländer Tiere (n)
Süddeutsches KB Bayern 455
Schwarzwälder KB Baden-Württemberg 139
Schleswiger KB Schleswig-Holstein, Nieder-
sachsen, Mecklenburg-Vorpommern
100
Sächsisch-Thüringisches KB Sachsen, Thüringen 83
Rheinisch-Deutsches KB
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen 77
Mecklenburger KB Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen 55
Schweden-Ardenner
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen 3
Altmärkisches KB Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern 3
Belgisches KB Nordrhein-Westfalen 1
US-Belgier Niedersachsen 1
Gesamt 917
Eigene Untersuchungen 28
Die Betriebsgrößen waren sehr unterschiedlich. Viele Tierhalter hatten nur ein
Kaltblutpferd, andere hingegen hatten eine große Kaltblutzucht mit verschiedenen
Kaltblutrassen. Tabelle 3 verschafft einen Überblick über die Betriebsverteilung im
Vergleich zu den untersuchten Kaltblutrassen. Die Diskrepanz zwischen den oben
angegebenen 417 Betrieben zu den in Tabelle 3 vorzufindenden Betrieben ergibt
sich daraus, dass einige Kaltblutzüchter nicht nur mit einer Rasse züchteten, sondern
mit mehreren.
Tabelle 3: Anzahl der Betriebe pro untersuchte Kaltblutrasse
Rasse Anzahl der Tiere Anzahl der Betriebe
Süddeutsches KB 455 269 Schwarzwälder KB 139 77 Schleswiger KB 100 27 Sächsisch-Thüringisches KB 83 8 Rheinisch-Deutsches KB 77 25 Mecklenburger KB 55 10 Schweden–Ardenner 3 3 Altmärkisches KB 3 2 Belgisches KB 1 1 US-Belgier 1 1 Gesamt 917 423
Die Untersuchung auf klinische Veränderungen der Mauke wurde nur einmalig auf
den Betrieben durchgeführt. Bei jedem zu untersuchenden Kaltblutpferd wurde eine
Einzeltieruntersuchung durchgeführt. Auf den Betrieben wurden sowohl maukeer-
krankte als auch Tiere, die keine Maukeveränderungen zeigten, untersucht. Die
Kriterien, um die Untersuchung durchzuführen, waren die Zugehörigkeit zu einer
Kaltblutrasse und das Mindestalter von 2,5 Jahren. Es wurden Hengste, Stuten und
Wallache in die Untersuchung mit einbezogen (Tabelle 4).
Eigene Untersuchungen 29
Tabelle 4: Geschlechterverteilung der untersuchten Kaltblutrassen
Rasse Anzahl Hengste Stuten WallacheSüddeutsches KB 455 50 405 - Schwarzwälder KB 139 18 120 1 Schleswiger KB 100 17 65 18 Sächsisch-Thüringisches KB 83 11 67 5 Rheinisch-Deutsches KB 77 28 43 6 Mecklenburger KB 55 8 43 4 Schweden-Ardenner 3 3 - - Altmärkisches KB 3 1 2 - Belgisches KB 1 0 1 - US-Belgier 1 1 - - Gesamt 917 137 746 34
Die Untersuchungen wurden im Juli 2001 begonnen und konnten im April 2002
abgeschlossen werden (Tabelle 5). Die Untersuchungen wurden durch eine Person
durchgeführt.
Tabelle 5: Zeitlicher Ablauf der Untersuchungen
Rasse Untersuchungsmonat Süddeutsches KB Juli – September 2001 Schwarzwälder KB August 2001 Schleswiger KB September – November 2001 Sächsisch-Thüringisches KB Juli, September 2001, April
2002 Rheinisch-Deutsches KB November 2001 – Februar 2002 Mecklenburger KB März 2002 Schweden – Ardenner Februar 2002 Altmärkisches KB März 2002 Belgisches KB Februar 2002 US-Belgier November 2001
Diagnose der Erkrankung Mauke
Für die Diagnose der Mauke erfolgte eine allgemeine klinische Untersuchung des
Pferdes, eine spezielle Untersuchung der vier Gliedmaßen und eine Befragung des
Besitzers über den Verlauf und die Entstehung der Krankheit.
Eigene Untersuchungen 30
Anamnese
Zunächst wurde der Besitzer gefragt, ob er Kenntnis über die Erkrankung Mauke hat,
ob er die Krankheit als solche überhaupt kennt. Wenn die Erkrankung Mauke an
einer oder mehreren Gliedmaßen diagnostiziert wurde und dem Besitzer Mauke als
Erkrankung auch bekannt war, so wurde über den Besitzer erfragt, seit wann diese
Hautveränderung schon bestand. In diesem Zusammenhang wurde ermittelt, woran
der Besitzer die Erkrankung erkannt hatte und wie sie sich seit dem Bestehen
entwickelt oder verändert hatte. Wichtig im Rahmen der Untersuchung war auch, ob
die bestehenden Maukeveränderungen überhaupt, zur Zeit oder früher schon
behandelt wurden. Dabei wurde erfasst, wer die Behandlung durchgeführt hat, und
welche Maßnahmen in diesem Zusammenhang ergriffen wurden. Bei bestehender
Mauke wurde der Besitzer gefragt, ob sich für ihn wirtschaftliche Einbußen aufgrund
der Erkrankung ergeben hatten. Dabei konnte zwischen keinen Einbußen, verminder-
tem oder keinem Einsatz des Tieres gewählt werden. Wurde das Tier aufgrund von
Mauke entweder vermindert oder gar nicht eingesetzt, so ist noch erfragt worden, wie
mit dem Tier in nächster Zeit weiter verfahren werden sollte.
Neben der Erkrankung Mauke sollten auch andere Krankheiten erfasst werden, dazu
zählten im besonderen das Sommerekzem (36 Tiere) und andere Erkrankungen. Von
den 36 Tieren, die an dem Sommerekzem erkrankt waren, wiesen auch 26 Tiere
(72,2%) Maukeveränderungen auf. Entweder konnten im Rahmen der Untersuchung
die verschiedenen Erkrankungen selbst diagnostiziert werden, oder sie sind über den
Besitzer erfragt worden. Bei einer bestehenden Lahmheit einer oder mehrerer
Gliedmaßen musste festgestellt werden, ob sie durch Mauke verursacht wurde, oder
anderer Genese war.
Untersuchung auf Hautveränderungen durch Mauke unter Berücksichtigung der
Differentialdiagnosen
Um eine möglichst schnelle und genaue Untersuchung mit Aufnahme der Daten zur
Erkrankung Mauke möglich zu machen, wurden die Befunde in eine Zeichnung der
Gliedmaßen eingetragen. Für jede Gliedmaße wurden in einer dorsalen, palma-
ren/plantaren, lateralen und einer medialen Ansicht die Befunde der Hautverände-
Eigene Untersuchungen 31
rungen vom Huf bis über das Karpal- bzw. Tarsalgelenk erfasst. Es wurden die
verschiedenen klinischen Bilder der Mauke in Form der Dermatitis ekzematosa
(Tabelle 6), der Dermatitis verrucosa (Tabelle 7) und der Dermatitis gangränosa
(Tabelle 8) unterschieden.
Tabelle 6: Definition der Dermatitis ekzematosa
Dermatitis ekzematosa Klinische Befunde Dermatitis erythematosa Hyperämie Dermatitis squamosa Ausschuppung und Alopezie Dermatitis madidans nässende, wunde und übelriechende Oberfläche
Dermatitis crustosa abgesondertes Sekret und Epidermiszellen bilden eine dicke, bröcklige Borke, in die Haare des Behangs einbezogen sind
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica Hyper- und Parakeratose
Dermatitis tuberosa Höckerbildung durch Bindegewebszunahme
Tabelle 7: Definition der Dermatitis verrucosa
Dermatitis verrucosa
warzenartige Erhabenheiten, gleichzeitige Sklero-se der Haut und Unterhaut (Straubfuß, Warzen-mauke); der wuchernde Papillarkörper ist dunkel-rot und blutet leicht
Tabelle 8: Definition der Dermatitis gangränosa
Dermatitis gangränosa Brandmauke, verursacht durch sporenlose Anaerobier; nekrotische Herde, die zu brandigen Abstoßungen führen; hochgradige Lahmheit
Die Untersuchung erfolgte am fixierten Pferd. Sie setzte sich aus einer Adspektion
und Palpation zusammen. Nach einer kompletten Adspektion wurde eine Palpation
aller vier Gliedmaßen durchgeführt. Zu diesem Zweck belastete der Proband alle vier
Gliedmaßen gleichzeitig. Konnte die Diagnose durch die Palpation nicht eindeutig
erfolgen, so wurde die Gliedmaße zur besseren Betrachtung angehoben. Die
Untersuchung der Gliedmaße begann in der Palmar-/Plantarfläche, beginnend in der
Fesselbeuge und setzte sich in alle Richtungen bis zu den Karpal- bzw. Tarsalgelen-
ken fort.
Eigene Untersuchungen 32
Es wurde nicht nur erfasst, ob die Tiere an den vier Gliedmaßen die verschiedenen
Maukeformen zeigten, sondern auch in welchem Grad. Dabei wurde nur bei der
Dermatitis tuberosa zusätzlich differenziert, ob die Höckerbildung im Beginn stand,
dafür wurde der Zahlenwert 0,5 eingeführt. Sonst erfolgte eine graduelle Einteilung
dieser morphologischen Befunde in gering- (+), mittel- (++), hoch- (+++) und
höchstgradig (++++), an Hand derer die Stärke der Ausprägung beschrieben wurden.
Geringgradige Veränderungen bedeuteten, dass das Fell gescheitelt wurde und die
Gliedmaße angehoben werden musste, um die verschiedenen Maukeveränderungen
feststellen zu können. Mittelgradig zeigte an, dass bei genauer Betrachtung Hautver-
änderungen offensichtlich waren. Als hochgradig eingestuft wurden Veränderungen,
die ohne genaue Betrachtung ins Auge fielen. Höchstgradige Veränderungen
konnten nur bei der Dermatitis crustosa festgestellt werden. In diesen Fällen war die
gesamte Gliedmaße bis zum Karpal- bzw. Tarsalgelenk von dieser Maukeverände-
rung betroffen.
Die Ausbreitung der vorkommenden Maukeform wurde über die Zeichnung erfasst.
Dort wurde die entsprechende Maukeveränderung für jede Gliedmaße eingezeichnet.
Um diese Zeichnung auswerten zu können, wurde jede Gliedmaße in vier Abschnitte
eingeteilt. Von distal nach proximal ergaben sich daraus die Bereiche Fessel,
Fesselkopf, halbe Röhre und ganze Röhre. Dann wurde ein Lot durch die Mitte der
Palmarfläche gezogen. Das Lot selbst bekam den Zahlenwert 1, etwas breiter dann 2
und die komplette Hinterfläche der Gliedmaße entsprach dann dem Wert 3. War in
der Seitenansicht die Maukeveränderungen bis zur Lateral- oder Medialfläche
fortgeschritten, so entsprach das dem Zahlenwert 4. Erstreckte sich die Hautverän-
derungen bis zur dorsalen Fläche der Gliedmaße, so entsprach das dem Wert 5. So
konnte in der Auswertungstabelle für jeden der vier Abschnitte jeder Gliedmaße ein
entsprechender Zahlenwert eingetragen werden.
Eigene Untersuchungen 33
Maukeformen
Abbildung 1: Dermatitis erythematosa
Abbildung 2: Dermatitis crustosa
Abbildung 3: Der-
matitis hyperceratotica-
hyperplastica
Eigene Untersuchungen 34
Abbildung 4 und 5: Dermatitis tuberosa
Abbildung 6: Dermatitis verrucosa
Eigene Untersuchungen 35
Erhebung von Merkmalen am Tier
Behang
Es wurde an jeder Gliedmaße der Kötenbehang beurteilt. Diese Beurteilung setzte
sich aus drei Komponenten zusammen: der Behanglänge, der Behangausbreitung
und die Haaranzahl. Zuerst wurde erfragt, ob der Kötenbehang in letzter Zeit durch
eine Schur verändert wurde. Wenn ja, so wurde vermerkt, ob die Schur seitlich,
vorne und /oder hinten durchgeführt worden ist und aus welchem Grund.
Haarlänge
Mit Hilfe eines Zentimetermaßbandes wurde bei jeder Gliedmaße die maximale
Länge des Kötenbehangs an der Palmar-/Plantarfläche des Fesselkopfes in Zentime-
tern (ohne Kommastellen) gemessen.
Behangausbreitung
Um die Behangausbreitung möglichst objektiv zu erfassen, wurde eine Zeichnung
jeder Gliedmaße in Hinter- und Seitenansicht mitgeführt, ähnlich der für die Mauke-
ausbreitung. Dort wurde der entsprechende Behang für jede Gliedmaße eingezeich-
net. Um diese Zeichnung auswerten zu können, wurde jede Gliedmaße genau wie
bei der Maukeausbreitung in vier Abschnitte eingeteilt. Von distal nach proximal
ergaben sich daraus die Bereiche Fessel, Fesselkopf, halbe Röhre und ganze Röhre.
Dann wurde ein Lot durch die Mitte der Palmarfläche gezogen. Das Lot selbst bekam
den Zahlenwert 1, etwas breiter dann 2 und die komplette Hinterfläche der Gliedma-
ße entsprach dem Wert 3. War in der Seitenansicht die Behangausbreitung bis zur
Lateral- oder Medialfläche gewachsen, so entsprach dies dem Zahlenwert 4. Er-
streckte sich der Behang bis zur dorsalen Fläche der Gliedmaße, so entsprach das
dem Wert 5. So konnte in der Auswertungstabelle für jeden der vier Abschnitte jeder
Gliedmaße ein entsprechender Zahlenwert eingetragen werden.
Haaranzahl
Für jede der vier Gliedmaßen wurde die Dichte des Behang beurteilt. Die Skalierung
erfolgte in fünf Teilbereiche: spärlich (s), spärlich bis mittel (sm), mittel (m), mittel bis
dicht (md) und dicht (d).
Eigene Untersuchungen 36
Mittlere Hautdicke
Die Hautdicke wurde in der Mitte des Halses gemessen. In diesem Bereich wurde
eine Hautfalte gezogen und diese wurde in die Schenkel des Cutimeters (Herberholz
01, Fa. Hauptner, Solingen) eingeschoben. Die Messung wurde dreimal an derselben
Stelle durchgeführt, um später einen Mittelwert daraus zu bilden. Die Werte wurden
in Millimetern angegeben und entsprachen bei dieser Art der Messung der doppelten
Hautdicke. Die Messskala des Cutimeters wies einen Bereich von 0 bis 31,5 mm auf.
Der Minimalwert, der bei den zu untersuchenden Tieren gemessen wurde betrug 4,6
mm und der Maximalwert lag bei 13,4 mm.
Röhrbeinumfang
An jedem Tier wurde mit Hilfe eines Zentimetermaßbandes der Röhrbeinumfang
vorne und hinten links gemessen. Das Tier sollte zu diesem Zweck alle vier Glied-
maßen gleichmäßig belasten. Die Messung erfolgte jeweils unmittelbar distal des
Karpal- bzw. Tarsalgelenks mit eng anliegendem, flexiblen Maßband. Der Minimal-
wert, der an der Vordergliedmaße gemessen wurde betrug 19 cm, der Maximalwert
33 cm. An der Hintergliedmaße war der Minimalwert 21 cm und der Maximalwert
betrug 40 cm.
Huffarbe
An allen vier Gliedmaßen wurde die Huffarbe bestimmt. Dabei wurde zwischen
einem schwarzen (schw), weißen (w) oder bunten (b) Huf unterschieden. Ein bunter
Huf bedeutete, dass sich schwarze und weiße Anteile am Huf abwechselten oder
ineinander übergingen.
Fellfarbe
An allen vier Gliedmaßen wurde die Fellfarbe aufgenommen, beginnend über dem
Huf bis in Höhe des Karpal- bzw. Tarsalgelenks. Folgende Fellfarben kamen vor:
schwarz (schw), weiss (w), hellfuchs (hf), fuchs (f), dunkelfuchs (df), fuchs mit weiß
(fw), braun (b), rotstichig (rs) und dunkelschimmel (ds).
Eigene Untersuchungen 37
Sporn und Kastanie
An den vier Gliedmaßen ist die Größe von Sporn und Kastanie bestimmt worden.
Dabei gab es jeweils die Unterscheidungen zwischen klein (+), mittel (++) und groß
(+++).
Juckreiz
Im Rahmen der Maukeuntersuchung ist zusätzlich festgestellt worden, ob die Tiere
Juckreiz zeigten. Es wurde zwischen gering- (+), mittel- (++) und hochgradig (+++)
unterschieden. Zusätzlich ist aufgenommen worden, in welcher Form sich der
Juckreiz zeigte (Scheuern, Stampfen, Benagen) und ob Scheuerstellen vorhanden
waren.
Sonstige Hautveränderungen
Über Befragung des Besitzers erfahren oder im Rahmen der klinischen Maukeunter-
suchung konnte festgestellt werden, ob die Tiere noch andere Hautveränderungen im
Bereich der Gliedmaßen zeigten. Dazu gehörten Narben und Wunden unterschiedli-
cher Genese, verschiedene Hauttumore und die Erkrankung Raspe.
Chorioptes equi Untersuchung
Es wurde von jedem Tier an einer Gliedmaße im distalen Abschnitt eine Hautge-
schabselprobe entnommen. Es wurde entweder ein maukeveränderter Bereich oder
einer, der Juckreiz zeigte gewählt. Konnten beide Kriterien nicht erfüllt werden, wurde
ein Fesselbereich einer oder mehrerer Gliedmaßen ausgewählt. Mit Hilfe eines
scharfen Löffels wurde eine Hautprobe entnommen, es wurde so lange geschabt, bis
geringgradige kapilläre Blutungen auftraten. Das so gewonnene Probenmaterial
wurde in eine Plastikpetrischale verbracht, zugeklebt und mit dem Namen des
Besitzers und des Tieres beschriftet.
Für die nachfolgende Untersuchung des Probenmaterials stand ein Plattenmikroskop
(Fa. Olympus, Japan) zur Verfügung. Das Material wurde gleichmäßig in der Petri-
schale verteilt und dann bei 40facher Vergrößerung mäanderförmig durchmustert.
Eigene Untersuchungen 38
Die Probe wurde als positiv bewertet, wenn mindestens eine Nagemilbe der Spezies
Chorioptes equi aufzufinden war.
3.1.2 Ergebnisse
Die 917 untersuchten Tiere wurden zwischen 1976 und 2000 geboren. Tabelle 9
zeigt die Prävalenz von Maukeveränderungen in Bezug auf das Alter zum Zeitpunkt
der Untersuchung. In der Gruppe der 2,5- bis 6-jährigen zeigten 208 Tiere (61%) von
insgesamt 341 Kaltblutpferden Maukeveränderungen. Die zweite und auch größte
Gruppe von 419 Tiere umfasste die Alterstufen der 7- bis 12-jährigen. Bei 277 Tieren
(66%) konnte Mauke diagnostiziert werden. Die letzte Gruppe bilden die Tiere, die
zum Zeitpunkt der Untersuchung mindestens 13 Jahre alt waren, 127 Kaltblutpferde
davon waren mit Mauke behaftet (81%).
Tabelle 9: Prävalenz von Mauke (%) bezogen auf das Alter zum Zeitpunkt der
Untersuchung (n = 917)
Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung in Jahren Mauke positiv n (%) Mauke negativ Gesamt
2,5-6 208 (61) 133 341 7-12 277 (66) 142 419 13-26 127 (81) 30 157 Gesamt 612 305 917
Am häufigsten konnte in allen Altersgruppen die Mauke in der Erscheinungsform der
Dermatitis crustosa und Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica diagnostiziert
werden. Als nächst häufigste Maukeform trat die Dermatitis tuberosa auf. Die
Dermatitis madidans trat in allen Altersstufen auf, jedoch waren davon nur insgesamt
56 Tiere betroffen. Die Dermatitis verrucosa zeigte sich bei den 2,5- bis 6-jährigen
und 7- bis 12-jährigen jeweils einmal (Tabelle 10).
Eigene Untersuchungen 39
Tabelle 10: Prävalenz der verschiedenen vorkommenden Maukeformen bezogen auf
das Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung (n = 917)
Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung in Jahren Maukeform 2,5-6 (%) 7-12 (%) 13-26 (%) Gesamt D. erythematosa - 3 (100) - 3 D. squamosa - 1 (33) 2 (67) 3 D. madidans 21 (37) 25 (45) 10 (18) 56 D. crustosa 161 (33) 220 (45) 104 (22) 485 D. hyperceratoti-ca-hyperplastica 119 (31) 181 (47) 85 (22) 385
D. tuberosa 23 (17) 80 (59) 33 (24) 136 D. verrucosa 1 (50) 1 (50) 0 (0) 2
Von den insgesamt 917 untersuchten Tieren zeigten 305 Kaltblutpferde keine
Maukeveränderungen. Bei 20 Tieren waren beide Vordergliedmaßen betroffen, bei
219 Tieren beide Hintergliedmaßen und bei 274 Kaltblutpferden alle vier Gliedmaßen
(Tabelle 11).
Tabelle 11: Prävalenz von Mauke nach der Anzahl betroffener Gliedmaßen, unter-
schieden nach Vorder- und Hintergliedmaßen für die untersuchten Kaltblutpferde
( n = 917)
Betroffene Gliedmaße Anzahl der maukeer-krankten Tiere
keine Gliedmaße betroffen 305 Vordergliedmaße links oder rechts betroffen 19 Vordergliedmaßen links und rechts betroffen 20 Hintergliedmaße links oder rechts betroffen 58 Hintergliedmaßen links und rechts betroffen 219 eine Vorder- und eine Hintergliedmaße betroffen 5 Vordergliedmaßen links und rechts betroffen und eine Hintergliedmaße 6
Hintergliedmaßen links und rechts betroffen und eine Vordergliedmaße 11
alle vier Gliedmaßen betroffen 274 Gesamt 917
In Tabelle 12 ist zu erkennen, dass prozentual alle vier Gliedmaßen am häufigsten
von den verschiedenen Maukeformen betroffen waren. Dem gegenüber steht, dass
das Betroffensein an je nur einer Vorder- und einer Hintergliedmaße und an beiden
Eigene Untersuchungen 40
Vordergliedmaßen zusammen mit einer Hintergliedmaße äußerst selten war. Die
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica zeigte sich am häufigsten an den Hinter-
gliedmaßen (31%) und an allen vier Gliedmaßen (54%). Ähnliches gilt für die Derma-
titis tuberosa, die zu 36% an den Hintergliedmaßen und zu 62% an allen vier Glied-
maßen auftrat. Die Dermatitis squamosa zeigte sich nur an allen vier Gliedmaßen,
die Dermatitis madidans zeigte sich auch am häufigsten an allen vier Gliedmaßen
(79%). Die Dermatitis verrucosa, die nur an zwei Tieren diagnostiziert werden
konnte, zeigte sich bei einem Tier an allen vier Gliedmaßen und bei dem anderen
Tiere war nur eine Vordergliedmaße nicht betroffen.
Tabelle 12: Prävalenz der verschiedenen Maukeformen nach Anzahl der betroffenen
Gliedmaßen, unterschieden nach Vorder- (Vglm) und Hintergliedmaßen (Hglm)
(n = 917)
Anzahl der maukeerkrankten Tiere Betroffene Gliedmaßen D. ery.
(%)
D. squa. (%)
D. mad. (%)
D. crus. (%)
D. hyc-hyp. (%)
D. tub. (%)
D. ver. (%)
Vglm links oder rechts 1 (33) - 1 (2) 15 (3) 4 (1) - -
Vglm links und rechts - - 1 (2) 13 (3) 9 (3) - -
Hglm links oder rechts - - 1 (2) 40 (8) 27 (7) 2 (1) -
Hglm links und rechts - - 7 (12) 160
(33) 121 (31) 48 (36) -
Eine Vglm und eine Hglm - - - 4 (1) 5 (1) - -
Vglm links und rechts und eine Hglm
- - - 5 (1) 3 (1) - -
Hglm links und rechts und eine Vglm
- - 2 (3) 10 (2) 8 (2) 1 (1) 1 (50)
Alle vier Glied-maßen 2 (67) 3 (100) 44 (79) 238
(49) 208 (54) 85 (62) 1 (50)
Gesamt 3 3 56 485 385 136 2
Eigene Untersuchungen 41
Da bestimmte Kaltblutrassen in der Untersuchung nur sehr gering vertreten waren,
sollen diese kleinen Populationen hier abgehandelt werden, und kommen so in den
weiteren Untersuchungen nicht mehr vor.
Bei den Belgischen Kaltblutpferden konnte nur eine Stute untersucht werden. Sie
zeigte in der Maukeuntersuchung an allen vier Gliedmaßen geringgradige Dermatitis
madidans, mittelgradige Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica und Raspe. An den
beiden Vordergliedmaßen konnte geringgradige, an den Hintergliedmaßen mittelgra-
dige Dermatitis crustosa-Veränderungen diagnostiziert werden. Die Dermatitis
tuberosa zeigte sich an den beiden Vordergliedmaßen geringgradig, an den beiden
Hintergliedmaßen mittelgradig.
Es wurde auch nur ein US-Belgier untersucht. Dieser Hengst wies an allen vier
Gliedmaßen geringgradige Dermatitis crustosa auf.
Bei den drei Schweden-Ardennern handelte es sich ausnahmslos um Hengste. Der
erste Hengst zeigte an allen vier Gliedmaßen geringgradige Dermatitis crustosa und
an den beiden Vordergliedmaßen Raspe. Bei dem zweiten Hengst konnte an den
Hintergliedmaßen geringgradige Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica diagnosti-
ziert werden. Der dritte Hengst wies an den beiden Vordergliedmaßen sowohl
geringgradige Dermatitis madidans und Dermatitis crustosa also auch hochgradige
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica auf. An beiden Hintergliedmaßen konnte
auch geringgradige Dermatitis crustosa festgestellt werden, die Dermatitis hypercera-
totica-hyperplastica zeigte sich allerdings mittelgradig.
Von den insgesamt 912 verbleibenden Kaltblutpferden zeigten 66,57% Mauke. Das
Süddeutsche Kaltblut und das Schwarzwälder Kaltblut wiesen den geringsten
Prozentsatz an Tieren mit Mauke auf. Die Schleswiger Kaltblutpferde fielen durch
eine hohe Prävalenz von Mauke auf, die Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde waren
am stärksten von Mauke betroffen. Das Sächsisch-Thüringische Kaltblut und das
Mecklenburger Kaltblut zeigten zwar eine relativ hohe Prävalenz von Mauke, lagen
aber hinter der Häufigkeit der Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde. Alle drei Altmärki-
schen Kaltblutpferde waren von Mauke betroffen. Da sie in der statistischen Analyse
zusammen mit den Mecklenburger und Sächsisch-Thüringischen Kaltblutpferden
Eigene Untersuchungen 42
ausgewertet werden, werden sie trotz ihrer geringen Anzahl in den Daten beibehal-
ten. In der Regel waren die Hengste häufiger betroffen als die Stuten. Nur bei den
Mecklenburger Kaltblutpferden waren Stuten häufiger betroffen (Tabelle 13).
Tabelle 13: Prävalenz von Mauke (%) bei den untersuchten Kaltblutrassen (n = 912)
Mauke (%) Rasse Gesamt Stuten Hengste WallacheSüddeutsches KB 58,5 57,5 66,0 - Schwarzwälder KB 47,5 45,8 61,1 0,0 Schleswiger KB 86,0 83,1 94,1 88,9 Sächsisch-Thüringisches KB 84,3 80,6 100,0 100,0 Rheinisch-Deutsches KB 96,1 93,0 100,0 100,0 Mecklenburger KB 76,4 81,4 50,0 75,0 Altmärkisches Kaltblut 100 100 100 -
Bei den Kaltblutrassen konnten verschiedene Maukeformen diagnostiziert werden.
Die Dermatitis crustosa konnte insgesamt an 481 Tieren festgestellt werden und stellt
somit die am häufigsten vorkommende Maukeform dar. Die Dermatitis hyperceratoti-
ca-hyperplastica konnte 382-mal festgestellt werden. Dem gegenüber stehen die
Dermatitis erythematosa und squamosa, die je nur an drei Tieren diagnostiziert
werden konnten, die Dermatitis verrucosa trat sogar nur an zwei Schleswiger
Kaltblutpferden auf (Tabelle 14).
Tabelle 14: Prävalenz der verschiedenen Maukeformen bei den Kaltblutrassen
(n = 912)
Dermatitis Rasse ery. squa. mad. crus. hyc.-
hyp. tub. ver.
Süddeutsches KB 3 - 11 211 145 64 - Schwarzwälder KB - - - 48 39 0 - Schleswiger KB - 2 8 76 53 30 2 Sächsisch-Thüringisches KB - 1 18 48 55 21 -
Rheinisch-Deutsches KB - - 9 63 57 13 - Mecklenburger KB - - 8 32 30 5 - Altmärkisches KB - - - 3 3 2 - Gesamt 3 3 54 481 382 135 2
Eigene Untersuchungen 43
In der Altersklasse der 13- bis 26-jährigen zeigte sich bei dem Süddeutschen
Kaltblutpferd die höchste Prävalenz von Mauke (73%). Das gleiche galt für die
Schwarzwälder Kaltblutpferde, hier war die Prävalenz von Mauke allerdings generell
geringer (61%). Die Mecklenburger Kaltblutpferde zeigten eine Prävalenz von 100%
Mauke in dieser Alterklasse. Bei den Schleswiger Kaltblutpferden war die Prävalenz
von Mauke in allen Altersklassen relativ hoch und betrug in der höchsten Altersstufe
100%. Das Sächsisch-Thüringische Kaltblut zeigte in den Alterstufen der 7- bis 13-
jährigen und der 13- bis 26-jährigen jeweils eine Maukeprävalenz von 94%. Die
Häufigkeit von Mauke beim Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferd war in allen Alterstu-
fen sehr hoch, konnte aber bei den 2,5- bis 6-Jährigen mit 92% am geringsten
festgestellt werden (Tabelle 15).
Tabelle 15: Prävalenz von Mauke (%) bezogen auf die Kaltblutrasse und das Alter in
Jahren zum Zeitpunkt der Untersuchung (n = 912)
Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung in Jahren 2,5 bis 6 7 bis 12 13 bis 26 Rasse
positiv negativ positiv negativ positiv negativ Süddeutsches KB 92 (53) 81 (47) 137 (59) 94 (41) 37 (73) 14 (27) Schwarzwälder KB 16 (43) 21 (57) 27 (42) 37 (58) 23 (61) 15 (39) Schleswiger KB 29 (76) 9 (24) 37 (88) 5 (12) 20 (100) - Sächsisch Thüringi-sches KB 24 (71) 10 (29) 29 (94) 2 (6) 17 (94) 1 (6)
Rheinisch-Deutsches KB 33 (92) 3 (8) 28 (100) - 13 (100) -
Mecklenburger KB 12 (57) 9 (43) 16 (80) 4 (20) 14 (100) - Altmärkisches KB - - 1 (100) - 2 (100) - Gesamt 206 133 175 142 126 30
Von den 133 untersuchten Hengsten zeigten 104 Tiere (78%) Maukeveränderungen.
Bei den Wallachen betrug die Gesamtzahl der untersuchten Tiere 34, von diesen
Tieren zeigten 30 Kaltblutpferde die Erkrankung Mauke. Die Zahl der Stuten, die in
die Studie eingingen betrug 745 Tiere, 473 Stuten davon zeigten Maukeveränderun-
gen (63%) (Tabelle 16).
Eigene Untersuchungen 44
Tabelle 16: Prävalenz von Mauke (%) bei den verschiedenen Geschlechtern
Geschlecht Mauke positiv (%)
Mauke negativ (%)
Gesamt
Hengst 104 (78) 29 (22) 133 Wallach 30 (88) 4 (12) 34
Stute 473 (63) 272 (37) 745
Nur die Stuten zeigten die Dermatitis squamosa (n = 3), je ein Hengst und zwei
Stuten zeigten die Dermatitis erythematosa. Die Dermatitis madidans, die insgesamt
54-mal diagnostiziert werden konnte, wurde zu 76% (n = 41) bei den Stuten festge-
stellt, ähnliches gilt für die Dermatitis crustosa (76%) bei den Stuten. Von den
insgesamt 382 Tieren, die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica aufwiesen, war
die Geschlechtsverteilung wie folgt: 291 Stuten, 76 Hengste und 15 Wallache
(Tabelle 17).
Tabelle 17: Prävalenz der verschiedenen diagnostizierten Maukeformen (%) nach
Geschlecht (n = 912)
Dermatitis Geschlecht ery. squa. mad. crus. hyp.-
hyk. tub. ver.
Hengste 1 (33) - 11 (20) 92 (19) 76 (20) 39 (29) 1 (50)
Stuten 2 (67) 3 (100) 41 (76) 365 (76)
291 (76) 90 (67) 1 (50)
Wallache - - 2 (4) 15 (5) 15 (4) 6 (4) - Gesamt 3 3 54 481 382 135 2
3.1.3 Diskussion
In der vorliegenden Untersuchung wurden insgesamt 917 Kaltblutpferde verschiede-
ner Rassen auf die Erkrankung Mauke untersucht.
Da in der Literatur ein häufigeres Auftreten von Mauke entweder bei Hengsten oder
Stuten und Wallachen beschrieben wurde, sollte die Geschlechtsverteilung der
untersuchten Tiere hier erörtert werden. In der Literatur wird zusätzlich erwähnt, dass
es sich bei der Mauke um eine Krankheit handelt, die bei Jungtieren nicht auftritt
Eigene Untersuchungen 45
bzw. sich im Alter verschlimmern kann. Auch diese Tatsache soll mit den vorliegen-
den Ergebnissen dieser Studie verglichen werden. Als letztes soll in diesem Ab-
schnitt auf die Verteilung der Gliedmaßen eingegangen werden.
3.1.3.1 Einfluss des Geschlechts auf die Erkrankung Mauke
In der vorliegenden Untersuchung konnten 917 Tiere auf die Erkrankung Mauke
untersucht werden, insgesamt 912 Kaltblutpferde gingen in die Auswertung ein. Die
Geschlechterverteilung ergab sich wie folgt: 133 Hengste, 34 Wallache und 745
Stuten.
Die erhobenen Ergebnisse spiegeln nur zum Teil die Literaturangaben verschiedener
Autoren wieder. Wallache und Stuten werden von NACHTSHEIM (1938) und WIESNER
und WILLER (1974) oft zusammen gegenüber den Hengsten hinsichtlich des Auftre-
tens von Mauke verglichen. Diese Autoren sind der Meinung, dass Stuten und
Wallache häufiger betroffen sind als Hengste. Dieser Sachverhalt konnte in der
vorliegenden Studie nicht festgestellt werden. Zwar machten die Stuten den größten
Teil der untersuchten Tiere aus (n = 745), sie waren aber nur zu 63% an Mauke
erkrankt. Im Gegensatz dazu stand die geringe Anzahl von untersuchten Wallachen
(n = 34), die zu 88% Mauke aufwiesen. In dieser Art der Darstellung sind die Walla-
che eher mit den Hengsten zu vergleichen, die zu 78% Maukeveränderungen
zeigten. Diese Aussage geht mit den von SCHÄPER (1937) festgestellten Ergebnissen
einher. Dieser beschreibt, dass Hengste häufiger und auch stärker erkranken als
Stuten. Bei männlichen maukeerkrankten Tieren stellt sich nach der Kastration zwar
zum Teil eine Verbesserung des Leidens, allerdings keine vollständige Heilung ein.
Es ist also zusätzlich von größter Wichtigkeit, in der vorliegenden Untersuchung
festzustellen, welche Maukeformen vorlagen, um die oben genannte Aussage von
SCHÄPER (1937) zu unterstützen oder zu widerlegen. Bezieht man die erhobenen
Daten der Tabelle 17 auf die jeweilige Gesamtpopulation der Geschlechter, das heißt
auf die 133 Hengste, 34 Wallache und 745 Stuten, so ergibt sich daraus, dass die
Hengste in den am häufigsten vorkommenden Maukeformen (Ausnahme: Dermatitis
Eigene Untersuchungen 46
erythematosa (n = 3), squamosa (n = 3) und verrucosa (n = 2)) am stärksten betrof-
fen waren. Die 133 Hengste waren zu 8,2% an Dermatitis madidans, zu 69,2% an
Dermatitis crustosa, zu 57,1% an Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica und zu
29,3% an Dermatitis tuberosa erkrankt. Diese Werte sind generell höher als die
prozentualen Anteile bei den Stuten oder Wallachen. Die Stuten waren bezogen auf
ihre Gesamtpopulation zu 5,5% an der Dermatitis madidans, zu 49% an der Dermati-
tis crustosa, zu 39,1% an der Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica und zu 12,1%
an der Dermatitis tuberosa erkrankt. Ähnliche Werte konnten für die 34 untersuchten
Wallache ermittelt werden. Die sich daraus ergebende Schlussfolgerung ist, dass
Wallache zwar häufig Maukeveränderungen zeigen, oft aber nur eine Form der
Mauke vorliegt. Das bedeutet, solange es sich nicht um die Dermatitis tuberosa oder
verrucosa handelt, sind die Veränderungen nicht so gravierend wie bei den Hengs-
ten. Die von SCHÄPER (1937) beschriebenen „Hengstknoten“ (Dermatitis verrucosa)
konnten in der vorliegenden Studie nur je an einer Stute und einem Hengst diagnos-
tiziert werden. Es ist zu vermuten, dass die Züchter im Laufe der letzten Jahre
vermehrt Tiere mit dieser Maukeform ausselektierten.
3.1.3.2 Einfluss des Alters auf die Erkrankung Mauke
Die 912 in die Auswertung mit einbezogenen Tiere wurden zwischen 1976 und 2000
geboren. Die Auswertungen beziehen sich allerdings immer auf das Alter zum
Zeitpunkt der Untersuchung, sodass alle einbezogenen Tiere mindestens 2,5-Jahre
alt waren. Aufgrund vorangegangener Literaturstudie wurde dieses Alter vor Beginn
der Untersuchungen festgelegt, da WUSSOW und HARTWIG (1955) der Meinung sind,
dass die Erkrankung Mauke selten vor Beginn des dritten Lebensjahres auftritt.
In der vorliegenden Studie konnte festgestellt werden, dass mit zunehmenden Alter
die Maukehäufigkeit prozentual ansteigt. So lag bei den 2,5- bis 6-jährigen die
Maukeprävalenz bei 61%, bei den 7- bis 12-jährigen bei 66% und ab dem 13ten Jahr
bei 81%. Es liegt also nur ein geringer Anstieg zwischen den ersten beiden Gruppen
vor, der Sprung zur dritten Gruppe ist jedoch sehr hoch. Die Untersuchung geht also
Eigene Untersuchungen 47
nicht ganz konform mit der Literatur. BREUER (1949) ist der Meinung, dass es zu
einer hochgradigen Verschlimmerung der Mauke ab dem 7ten Lebensjahr kommt. In
der vorliegenden Studie tritt die Mauke allerdings erst vermehrt ab dem 13ten Jahr
auf.
Auch in diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Maukeformen zu beachten, da
GUSTINE (1910) feststellt, dass alle Tiere jeden Alters an Warzenmauke erkranken
können, sofern sie vorher mit den ekzematösen Formen der Mauke behaftet waren.
In Tabelle 10 wird der klare Anstieg der verschiedenen Maukeformen im Laufe des
Alters ersichtlich. Die mittlere Altersgruppe macht die größte Anzahl von Tieren aus
(n = 419) im Gegensatz zur ältesten (n = 157). Der prozentuale Anstieg der am
häufigsten vorkommenden Maukeformen mit zunehmender Altersstufe ist sehr
deutlich. Auch der Anstieg von der jüngsten Altersgruppe zur mittleren ist relativ steil
und geht mit den Aussagen von BREUER (1949) und GUSTINE (1910) einher.
3.1.3.3 Anzahl der maukeerkrankten Gliedmaßen
Von den 917 untersuchten Tieren zeigten 305 Kaltblutpferde keine Maukeverände-
rungen. Auffällig war im Rahmen der Untersuchung, dass 219-mal die Hinterglied-
maßen und 274-mal alle vier Gliedmaßen betroffen waren. Dieses Ergebnis geht
konform mit den Aussagen vieler Autoren (DIETZ 1999, SILBERSIEPE et al. 1986,
GUSTINE 1910). SILBERSIEPE et al. (1986) gehen davon aus, dass alle Gliedmaßen mit
Mauke behaftet sein können, allerdings vor allem die Hintergliedmaßen. Von den 612
maukeerkrankten Tieren zeigten nur 19 Tiere an einer Vordergliedmaße und 20 Tiere
an beiden Vordergliedmaßen Mauke, dieses sind nur 6% der an Mauke erkrankten
Kaltblutpferde. Im Gegensatz zu GUSTINE (1910), der feststellte, dass nur bei 8%
seiner untersuchten Tiere an allen vier Gliedmaßen Mauke auftrat, konnte in dieser
Untersuchung eine weitaus höhere Anzahl ermittelt werden. Von den 612 maukeer-
krankten Tieren zeigten 45% an allen vier Gliedmaßen Veränderungen in Sinne einer
Mauke.
Eigene Untersuchungen 48
3.2 Analyse von umweltbedingten Einflussfaktoren auf die Prävalenz von
Mauke
3.2.1 Material und Methode
Neben der Einzeltieruntersuchung wurden die Management-, Fütterungs- und
Haltungsbedingungen für die Kaltblutpferde erfasst. Diese Daten wurden entweder
über den Besitzer erfragt oder selbst erhoben.
Das Tiermaterial, das für diese Erhebung zur Verfügung stand, wurde schon im
Abschnitt 3.1.1 Material und Methoden ausführlich erläutert.
3.2.2 Ergebnisse
Unterbringung
Es wurde bei jedem untersuchten Pferd die Unterbringung miterfasst, dabei wurde
zwischen Stall, Ständer und Laufstall unterschieden. 628 Tiere wurden in Boxen
untergebracht, 245 in Ständern und 109 in Laufställen. Die höhere Anzahl der Tiere
(n = 982) ergab sich daraus, dass einige Tiere sowohl in Boxen als auch in den
anderen Aufstallungsmöglichkeiten untergebracht wurden (Tabelle 18).
Tabelle 18: Maukeprävalenz bezogen auf die Unterbringung der Tiere
Unterbringung Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) Box 628 401 (63,9) Ständer 245 171 (69,8) Laufstall 109 83 (76,1)
Stallhelligkeit
Zu jeder Unterbringungsart wurde noch erfasst, wie die Lichtverhältnisse waren. Es
konnte zwischen hell, relativ hell, mäßig hell, relativ dunkel und dunkel unterschieden
werden (Tabelle 19).
Eigene Untersuchungen 49
Tabelle 19: Maukeprävalenz bezogen auf die Stallhelligkeit
Stallhelligkeit Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) hell 279 185 (66,3) relativ hell 277 160 (57,8) mäßig hell 34 28 (82,4) relativ dunkel 72 46 (63,9) dunkel 255 193 (75,7) Gesamt 917 612
Stallklima
Im Zusammenhang mit der Stallhelligkeit sollten auch die Klimaverhältnisse mit
aufgenommen werden. Hier konnten Unterscheidungen zwischen luftig, relativ luftig,
mäßig luftig, relativ muffig und muffig getroffen werden (Tabelle 20).
Tabelle 20: Maukeprävalenz bezogen auf das Stallklima
Stallklima Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) luftig 486 311 (64,0) relativ luftig 251 167 (66,5) mäßig luftig 25 13 (52,0) relativ muffig 69 55 (80,0) muffig 86 66 (76,7) Gesamt 917 612
Einstreu
In jeder möglichen Aufstallungsart der Probanden konnten die verschiedenen
Einstreumöglichkeiten festgestellt werden. Dazu gehörten Stroh, Hobelspäne und
Sägemehl. Zusätzlich war hier noch eine vierte Spalte hinzugefügt worden um
weitere Möglichkeiten wie Torf, Erde, Sand und Gummimatten mitzuerfassen. Die in
der Summe höhere Tieranzahl, als 917 Kaltblutpferde, ergibt sich daraus, dass einige
Tiere auf verschiedenen Einstreumöglichkeiten standen, daher erfolgte hier keine
Angabe über die Gesamtzahl der Tiere (Tabelle 21).
Eigene Untersuchungen 50
Tabelle 21: Maukeprävalenz bezogen auf die Einstreumöglichkeiten
Einstreu Anzahl der Tiere
Anzahl maukeerkrankter Tiere (%)
Stroh 824 555 (67,4) Hobelspäne 70 43 (61,4) Sägemehl 204 112 (55,0)
Der Besitzer wurde gefragt, wie oft die Entmistung der entsprechenden Aufstallung
erfolgte (Tabelle 22).
Tabelle 22: Maukeprävalenz bezogen auf das Entmistungsintervall
Entmistungsintervall Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%)
2-4x pro Tag 430 260 (60,5) 1x pro Tag 211 136 (64,5) 1-4x pro Woche 124 94 (75,8) 2x pro Monat-2x pro Jahr 152 122 (80,3) Gesamt 917 612
In fast allen Fällen konnte sich die untersuchende Person selber über den Hygiene-
zustand der Unterbringung ein Bild machen. Hier wurde zwischen sehr gut, gut,
relativ gut, mäßig, schlecht und sehr schlecht unterschieden (Tabelle 23).
Tabelle 23: Maukeprävalenz bezogen auf den Hygienezustand
Hygienezustand Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) sehr gut 120 80 (66,7) gut 376 222 (59,0) relativ gut 103 66 (64,1) mäßig 273 211 (77,3) schlecht 38 28 (73,7) sehr schlecht 7 5 (71,4) Gesamt 917 612
Einstreutiefe
Im Zusammenhang mit dem Hygienezustand der Unterbringung der untersuchten
Tiere wurde die Einstreutiefe geschätzt (Tabelle 24).
Eigene Untersuchungen 51
Tabelle 24: Maukeprävalenz bezogen auf die Einstreutiefe
Einstreutiefe Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) 2-6 cm 236 144 (61,0) 7-10 cm 237 149 (62,9) 12-25 cm 222 151 (68,0) 30-100 cm 222 168 (75,7) Gesamt 917 612
Wurmkur
Im Zusammenhang mit der Chorioptes equi - Untersuchung stand die Frage nach der
Häufigkeit der Wurmkurgabe (Tabelle 25).
Tabelle 25: Maukeprävalenz bezogen auf die Wurmkurgabe pro Jahr
Wurmkurgabe Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%)
0-1 x pro Jahr 141 102 (72,3) 2 x pro Jahr 500 342 (68,4) 3-7 x pro Jahr 276 168 (60,9) Gesamt 917 612
Es war nicht möglich zu erfahren, mit welchen Medikamenten die Tiere behandelt
wurden. Viele Tierbesitzer konnten nur Angaben über die Form der angewendeten
Mittel, d.h. Paste, Spritze oder „über das Futter“ machen.
Auslauf
Grundsätzlich wurde bei dem Auslauf zwischen den Jahreszeiten Sommer und
Winter unterschieden. Zu den Auslaufmöglichkeiten zählten Weide, Paddock und
eine freie Spalte, in der sonstige Variationen wie Führanlagen eingetragen werden
konnten. Einige Tiere bekamen durch mehrere Möglichkeiten Auslauf, andere gar
nicht, daher erfolgt in dieser Tabelle keine Angabe über die Gesamtzahl der Tiere
(Tabelle 26).
Eigene Untersuchungen 52
Tabelle 26: Maukeprävalenz bezogen auf die Auslaufmöglichkeiten im Sommer und
Winter
Auslauf Sommer Anzahl maukeer-krankter Tiere (%) Winter Anzahl maukeer-
krankter Tiere (%)Weide 837 551 (65,8) 343 242 (70,6) Paddock 59 43 (72,9) 462 284 (61,5) Führmaschine 18 13 (72,2) 31 26 (83,9)
Die Beurteilung vom Bodenbelag, Feuchtigkeit und Hygiene der Auslaufmöglichkei-
ten wurde nur zu Beginn der Untersuchung durchgeführt. Da sich die Untersuchun-
gen über ein ganzes Jahr erstreckten, konnten hier keine beurteilbaren Kriterien
festgestellt werden. Vor allem die Weiden zeigten sich ständig in einem anderen
Zustand. Im Sommer waren alle Weiden eher trocken, sodass keine Möglichkeit
gegeben war, bei eventuellem Regen über die Wasserabläufe und somit den Feuch-
tigkeitsgrad der Weiden eine Aussage treffen zu können. Die Weiden waren zum Teil
so weitläufig, dass auch keine Aussage über Hygienezustände gemacht werden
konnten.
Hufpflege
Zu jedem Tier wurde die Häufigkeit der Hufpflege aufgenommen und immer pro Jahr
hochgerechnet (Tabelle 27).
Tabelle 27: Maukeprävalenz bezogen auf die Häufigkeit der Hufpflege pro Jahr
Hufpflege Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) 1-3 x pro Jahr 286 214 (74,8) 4 x pro Jahr 280 163 (58,2) 5-8 x pro Jahr 351 235 (67,0) Gesamt 917 612
Zusätzlich wurde festgestellt, ob die Tiere Hufeisen trugen oder nicht. Falls keine
Eisen getragen wurden, stellte sich die Frage, aus welchem Grund (Tabelle 28).
Eigene Untersuchungen 53
Tabelle 28: Maukeprävalenz bezogen auf die Hufbeschlagsart
Eisen Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%) Ja 375 239 (63,7) Nein 542 373 (68,8) Gesamt 917 612
Wichtig war auch zu erfahren, wer die Hufpflege der untersuchten Tiere durchgeführ-
te, entweder ein gelernter Hufschmied, der Besitzer selbst oder über das Jahr verteilt
beide Varianten zusammen (Tabelle 29).
Tabelle 29: Maukeprävalenz bezogen auf die durchführende Person der Hufpflege
Person Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%)
Schmied 821 533 (64,9) Besitzer 70 60 (85,7) Beide 26 19 (73,1) Gesamt 917 612
Verwendungszweck
Es wurde hier zwischen Beruf und Freizeit unterschieden, d.h. ob Tiere nur aus
Hobbygründen gehalten wurden oder aus beruflichen, wie z. B. das Tourismusge-
schäft. 217 Tiere wurden aus beruflichen Gründen gehalten, 172 Tiere (79,3%)
davon zeigten Maukeveränderungen. Von den 700 Tieren, die zur Freizeitgestaltung
gehalten werden, zeigten 440 der Tiere (62,9%) Mauke. Über die Erfragung von
Beruf und Freizeit sollte ein Hinweis über die Beanspruchung gegeben werden, da es
nicht möglich war, maximale Einsätze pro Tag oder Beanspruchung über jedes Tier
zu erfragen. Diese Problematik ergab sich vor allem bei den Zuchtstuten, die vor und
nach der Geburt von Fohlen nicht eingesetzt wurden und Tieren, die aus Traditions-
gründen oder Hobby gehalten wurden und nur sehr unregelmäßig bewegt wurden.
Es wurde in Erfahrung gebracht, ob die Tiere gefahren, geritten, im Holz oder in der
Landwirtschaft eingesetzt wurden. Als weitere Verwendungszwecke wurde noch die
Zucht und die Milchproduktion und Fleischproduktion genannt. Es gab sehr viele
Mehrfachnennungen, da die Tiere oft zu mehreren Aktivitäten genutzt wurden
(Tabelle 30).
Eigene Untersuchungen 54
Tabelle 30: Maukeprävalenz bezogen auf den Verwendungszweck
Verwendungszweck Anzahl der Tiere Anzahl maukeerkrankter Tiere (%)
Fahren 796 525 (66,0) Reiten 566 361 (63,8) Holzrücken 282 170 (60,3) Landwirtschaft 44 27 (61,4) Zucht 873 577 (66,1) Serumproduktion 17 15 (88,2) Fleisch- und Milchproduktion 30 22 (73,3)
Fütterung
Bei der Fütterung wurde grundsätzlich zwischen Sommer- und Winterfütterung
unterschieden. Es wurde eine Differenzierung zwischen Rauhfutter (Heu, Stroh,
Gräser, Heusilage, Maissilage, Anwelksilage, Pellets und sonstiger Fütterung) und
Krippenfutter (Hafer, Gerste, Kraftfutter, Mais, Melasse, Rübenschnitzel, Pellets und
sonstige Futtermittel) getroffen. Salzlecksteine wurden nicht mit aufgenommen. Es
wurden auch keine Messungen der verfütterten Mengen durchgeführt (Tabelle 31).
Eigene Untersuchungen 55
Tabelle 31: Maukeprävalenz bezogen auf die Fütterung im Sommer und Winter
Anzahl der Tiere Futtermittel Sommer Anzahl maukeer-
krankter Tiere (%) Winter Anzahl maukeer-krankter Tiere (%)
Heu 535 335 (63,8) 843 547 (64,9) Stroh 172 109 (63,4) 299 210 (70,2) Gras 873 577 (66,1) 14 12 (85,7) Heusilage 39 32 (82,1) 289 214 (74,1) Mais- und Anwelksilage 6 3 (50,0) 82 61 (73,4)
Pellets 10 9 (90,0) 30 26 (86,7) Hafer 378 245 (64,8) 507 351 (69,2) Gerste 55 23 (41,8) 88 54 (61,4) Kraftfutter 131 75 (57,2) 163 97 (60,0) Mais 39 30 (76,9) 51 40 (78,6) Melasse 3 2 (66,7) 14 11 (78,7) Rübenschnitzel 42 32 (76,2) 91 68 (74,7) Mineralfutter 105 63 (60,0) 181 116 (64,1)
Tierbestand
Zur Erfassung des Tierbestandes wurde die Rasse der vorhandenen Kaltblutpferde
mit entsprechender Anzahl aufgenommen. Das Gleiche galt auch für vorhandene
Warmblutpferde und Ponys.
Neben den verschiedenen Pferderassen wurde auch die Anzahl der anderen Nutztie-
re erfasst, dabei beschränkte sich die Erfassung auf Tiere wie Ziegen, Schafe,
Schweine und Rinder.
3.2.3 Diskussion
In der vorliegenden Untersuchung wurden zu jedem Tier Haltungs-, Fütterungs- und
Managementeffekte miterfasst. In der Literatur werden immer wieder begünstigende
Faktoren genannt, die sich negativ auf die Mauke auswirken können. In dieser Studie
sollte festgestellt werden, ob diese Faktoren Einfluss auf das Auftreten von Mauke
haben.
Wichtige Faktoren für das Auftreten von Mauke stellen für MÖLLER und FRICK (1921)
und SILBERSIEPE et al. (1986) der Schmutz und die Feuchtigkeit dar. Diese Faktoren
Eigene Untersuchungen 56
spiegeln sich in der vorliegenden Untersuchung als Hygienezustand, Entmistungsin-
tervall und Einstreutiefe wieder. Es konnte festgestellt werden, dass bei Verschlech-
terung des Hygienezustands, einem geringeren Entmistungsintervall oder einer
steigenden Einstreutiefe die Maukeprävalenz anstieg.
Bei sehr guter und guter Hygiene konnte eine Maukehäufigkeit von 66,7% (von 120
Tieren waren 80 an Mauke erkrankt) bzw. 59,0% (von 376 Tieren waren 222 er-
krankt) ermittelt werden. Im Gegensatz dazu steht das häufige Vorkommen von
Mauke bei schlechtem Hygienezustand, wobei 73,7% der Tiere (von 38 Tieren waren
28 an Mauke erkrankt) Maukeveränderungen zeigten.
Beim Entmistungsintervall von 2- bis 4-mal am Tag zeigten 60,5% der Tiere Mauke,
bei einer Entmistung, die nur 2-mal im Monat bis zu 2-mal im Jahr erfolgte, konnte
eine Häufigkeit von 80,3% festgestellt werden.
Bei der Einstreutiefe konnte ähnliches festgestellt werden. Bei einer Tiefe von 2-6 cm
konnte eine Maukehäufigkeit von 61% (n = 144) bei 236 Tieren festgestellt werden.
Dem gegenüber steht die Tiefe von 30-100 cm, dort lag die Maukeprävalenz bei
75,7% (n = 168). Insgesamt standen 222 Tiere in dieser Einstreutiefe.
Diese drei Parameter unterstützen die Aussage, dass Feuchtigkeit und Schmutz sich
negativ auf das Auftreten von Mauke auswirken, können aber das Auftreten der
Erkrankung nicht vollständig erklären. Wären Schmutz und Nässe alleinige Verursa-
cher der Mauke, dürften bei gutem Hygienezustand die Tiere gar keine dieser
verschiedenen Maukeveränderungen zeigen.
Sägespäne gehören nach HUTYRA et al. (1959) und KISTHARDT (1997) zu mechani-
schen Reizen, die sich negativ auf Mauke auswirken können. Bei der hier vorliegen-
den Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die Tiere entweder auf Stroh,
Hobelspänen oder Sägemehl standen. Es wurde festgestellt, dass die meisten Tiere
auf Stroh standen (n = 555) und 67,4% davon an Mauke erkrankt waren, nur 70 Tiere
standen auf Spänen und 204 Tiere auf Sägemehl. Bei beiden letztgenannten
Einstreuarten war die Maukehäufigkeit geringer als bei Haltung der Tiere auf Stroh.
Ekto- und Endoparasiten werden häufig mit dem Auftreten von Mauke in Zusammen-
hang gebracht. So glaubt KISTHARDT (1997) an eine Mitbeteiligung von Strongyloides
westeri und Pelodera strongyloides beim Vorkommen von Mauke. KRAFT (1997) und
Eigene Untersuchungen 57
KNOTTENBELT und PASCOE (2000) sind der Meinung, dass Chorioptes equi-Milben
eine bestehende Maukeerkrankung erheblich verschlimmern können. Aus diesem
Grund wurde bei den Besitzern die Häufigkeit der Wurmkurgabe erfragt. Auch hier
konnte festgestellt werden, dass eine häufigere Wurmkurgabe mit dem Auftreten von
Mauke in Zusammenhang stand. Tiere, die nur maximal einmal im Jahr entwurmt
wurden zeigten ein Auftreten von Mauke von 72,3 %, Tiere, die 3- bis 7-mal im Jahr
eine Wurmkur erhielten, waren nur zu 60,9% von Mauke betroffen.
SCHÄPER (1937) wies schon darauf hin, dass Haltung und Pflege einen nicht von der
Hand zu weisenden Einfluss auf die Erkrankung Mauke haben. Er vertritt aber auch
die Meinung, dass eine gute Pflege und Haltung zu einer Milderung, nie zu einer
vollständigen Heilung der Mauke führt. Als Beweis führte er an, dass vor allem die
Gestüte Probleme mit dieser Erkrankung hatten, ein Ort, an dem die Pflege der Tiere
immer vorbildlich war. Abschließend ist zu sagen, dass auch in dieser Studie festge-
stellt werden konnte, dass Haltungs- und Managementeffekte einen Einfluss auf die
Erkrankung Mauke haben. Ein guter Pflegezustand der Tiere und ein guter Zustand
der Aufstallungssysteme sind aber nicht eine Garantie dafür, dass die Erkrankung
Mauke nicht auftritt. Es muss weitere Ursachen für das Vorkommen von Mauke
geben.
3.3 Populationsgenetische Untersuchungen zum Vorkommen von Mauke
Die verschiedenen Definitionen für die Analyse der Prävalenz der Erkrankung
Mauke, die bei allen Kaltblutpferderassen für unterschiedliche Auswertungen ver-
wendet wurden, werden in Tabelle 32 erläutert. Die Modellbildungen erfolgten für die
Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße.
Eigene Untersuchungen 58
Tabelle 32: Definition der verwendeten Merkmale
Merkmal Erklärung
Mauke (M) dichotomes Merkmal (nicht erkrankt = 0, erkrankt = 1), Mauke, die an mindestens einer Gliedmaße vorkommt
Mauke pro Gliedmaße (M-Glm)
Anzahl der Gliedmaßen pro Tier, bei denen Mauke festgestellt wurde (0-4)
Maukeformen (D. ery, D. squa, D. mad, D. crus, D.hyc-hyp, D. tub, D. ver)
dichotome Merkmale (nicht erkrankt = 0, erkrankt = 1), Maukeformen, die an mindestens einer Gliedmaße vorkommen
Maukeformen addiert Deg, Dsg, Dmg, Dcg, Dhhg, Dtg, Dvg)
Anzahl der Gliedmaßen pro Tier, bei denen die ver-schiedenen Maukeformen festgestellt wurden (0-4)
Mauke an einer be-stimm-ten Gliedmaße (Dvl, Dvr, Dhl, Dhr)
dichotomes Merkmal (nicht erkrankt = 0, erkrankt = 1), dabei ist die Gliedmaße, die Maukeveränderungen zeigt, genau festgelegt
Weiße Abzeichen der Fesseln jeder Gliedmaße (WVL, WVR, WHL, WHR)
weiße Fellfärbung im Bereich der Fessel (ja = 1, nein = 0)
mittlere Hautdicke (Hd) in mm gemessen, es wurden drei Messungen an der Mitte des Halses durchgeführt, der Mittelwert aus diesen Werten ergibt das Merkmal
Behangausbreitung (Bab)
Summe aus den vier verschiedenen Abschnitten (Fessel, Fesselkopf, halbe Röhre, ganze Röhre) (4-20)
Haarlänge (Hal) Die Haarlänge im Bereich des Fesselkopfes (gemessen in cm)
Haaranzahl (Haa) spärlich = 1, spärlich-mittel = 2, mittel = 3, mittel-dicht = 4, dicht = 5
Chorioptesbefund (Cho)
konnte in der mikroskopischen Untersuchung mindes-tens eine Milbe dieser Gattung gefunden werden, so entsprach das einem positiven Befund und erhielt den Zahlenwert 1, kein Auffinden von Milben bedeutete 0.
Die Auswertung des Datenmaterials erfolgte am Institut für Tierzucht und Verer-
bungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover auf der Workstation Sun
Ultra Enterprise 450 mit 4 GB RAM. Für die Auswertung wurden Prozeduren von
SAS Version 8.2 (SAS Institute, Cary, NC, USA, 2002), PEST, Version 3.1
(GROENEVELD 1993) und VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) verwendet.
Die verschiedenen untersuchten Kaltblutrassen sind erst getrennt, dann zusammen
ausgewertet worden. Um die statistischen Auswertungen durchführen zu können,
musste die Anzahl der untersuchten Pferde der einzelnen Rassen groß genug sein.
Eigene Untersuchungen 59
Daher konnten die Rassen Schweden-Ardenner, Belgisches Kaltblutpferd und US-
Belgier in die meisten Analysen nicht mit einbezogen werden. Die drei Altmärkischen
Pferde sind zusammen mit den Mecklenburger- und Sächsisch-Thüringischen
Kaltblutpferden als Ostdeutsches Kaltblut zusammengeführt und ausgewertet
worden. In einer aktuellen Studie (BIEDERMANN et al. 2002) konnte festgestellt
werden, dass zwischen den Mecklenburger -, Altmärkischen - und den Sächsisch -
Thüringischen Kaltblutpferden eine hohe verwandtschaftliche Beziehung besteht. Im
Gegensatz zum Rheinisch-Deutschen Kaltblut (alte Bundesländer), bei dem der
Verwandtschaftskoeffizient zu den Kaltblutpferden der neuen Bundesländer relativ
gering war. Deshalb wurden die westdeutschen Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde
getrennt ausgewertet wurden. Die Varianzanalyse wurde mit Hilfe der Prozedur GLM des Programms SAS, Version
8.2, für die Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße durchgeführt. Die Ergebnis-
se der statistischen Tests galten als signifikant, wenn die berechnete Irrtumswahr-
scheinlichkeit kleiner oder gleich 5 % (p ≤ 0,05) war.
3.3.1 Süddeutsches Kaltblut
3.3.1.1 Material und Methode
Das Datenmaterial, das zur Auswertung der Süddeutschen Kaltblutpferde zur
Verfügung stand, stammt aus Bayern. Eine genaue Aufteilung der Geschlechter, des
Alters und der Maukeprävalenzen sind im Abschnitt 3.1.1 Material und Methoden
enthalten. Folgende Merkmale wurden in den Analysen verwendet:
Mauke (M), Mauke pro Gliedmaße (M-Glm), Maukeformen (D. ery-D. tub), Mauke-
formen addiert (Deg-Dtg), Mauke an einer bestimmten Gliedmaße (Dvl-Dhr), weiße
Abzeichen an den Fesseln (WVL-WHR), mittlere Hautdicke (Hd), Behangausbreitung
(Bab), Haarlänge (Hal), Haaranzahl (Haa), Chorioptesbefund (Cho).
Eigene Untersuchungen 60
3.3.1.2 Ergebnisse
In die Analyse gingen 455 Süddeutsche Kaltblutpferde ein. Die verwendeten Pe-
digreedaten wurden von der Bayerischen Landesanstalt für Tierzucht und dem
Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V. zur Verfügung gestellt und umfassen
20.035 Tiere. Die nachfolgend erläuterten fixen Effekte wurden nach Modell 1
geschätzt und auf Signifikanz geprüft.
Modell 1 für die Analyse des Auftretens von Mauke als binäres (M) oder ordinales
(M-Glm) Merkmal
yijklmnopqrstuv = µ + Gi + Jj + SKk + SHl + Em + WIn + WUo + Zp
+ AWq + SWr + HEs + HAt + au + eijklmnopqrstuv
yijklmnopqrstuv = beobachtetes Merkmal des ijklmnopqrstuv-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-2)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-4)
SKk = fixer Effekt des Stallklimas (k = 1-3)
SHl = fixer Effekt der Stallhelligkeit (l = 1-3)
Em = fixer Effekt des Beschlages (m = 0-1)
WIn = fixer Effekt für die Häufigkeit der Hufpflege (n = 1-3)
WUo = fixer Effekt des Entwurmungsintervalls (o = 1-3)
Zp = fixer Effekt des Verwendungszwecks (p = 1-3)
AWq = fixer Effekt des Auslaufs im Winter (q = 1-2)
SWr = fixer Effekt der Silagefütterung im Winter (r = 0-1)
HEs = fixer Effekt der Heufütterung im Sommer (s = 0-1)
HAt = fixer Effekt für die Haferfütterung im Sommer (t = 0-1)
au = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (u = 1-2.619)
eijklmnopqrstuv = zufälliger Restfehler
Eigene Untersuchungen 61
Für alle hier folgenden Kaltblutpferderassen sind ihre entsprechenden Modelle uni-,
bi- und multivariat ausgewertet worden. Die hier erklärten Merkmale für die entspre-
chenden Analysen gelten für alle folgenden Kapitel der untersuchten Kaltblutrassen.
In der univariaten Analyse wurden die Merkmale Mauke ja/nein (M), Mauke pro
Gliedmaße (M-Glm) und die vorkommenden Maukeformen (D.ery-D. ver) je Rasse
verwendet.
In der bivariaten Analyse wurde Mauke ja/nein zusammen mit den Merkmalen Mauke
pro Gliedmaße (M-Glm), mittlere Hautdicke (Hd) und Chorioptesbefund (Cho)
ausgewertet.
Die multivariate Analyse wurde mit mehreren Merkmalssätzen durchgeführt:
- Mauke (M) zusammen mit der mittlere Hautdicke, der Mauke pro Gliedmaße
und den Merkmalen für den Behang (Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung)
- alle vorkommendenden Maukeformen jeweils mit den Merkmalen mittlere
Hautdicke und Chorioptesbefund
- weiße Abzeichen jeder Gliedmaße mit dem entsprechenden Maukebefund zu
jeder Gliedmaße
- bei den Süddeutschen Kaltblutpferden wurde zusätzlich die mittlere Hautdicke
zusammen mit den addierten Maukeformen pro Gliedmaße (Deg-Det) ausgewertet
Geschlecht
Ein fixer Effekt, der in das Modell einging, war das Geschlecht. Es wurde zwischen
Hengsten (n = 50) und Stuten (n = 405) unterschieden.
Geburtsjahr
Das Geburtsjahr wurde als fixer Effekt in den vier folgenden Klassen behandelt:
Geburtsjahr Klasse Anzahl der Tiere bis 1991 1 139 1992 2 38 1993-1994 3 103 ab 1995 4 175
Eigene Untersuchungen 62
Stallklima
Dieser ursprünglich in fünf verschiedenen Abstufungen erfasste Effekt wurde in drei
Klassen zusammengeführt.
Stallklima Anzahl der Tiere Klasse Anzahl der Tiere luftig 257 1 257 relativ luftig 119 2 119 mäßig luftig 22 relativ muffig 11 muffig 46
3 79
Stallhelligkeit
Dieser Effekt bestand ursprünglich auch aus fünf verschiedenen Abstufungen. Für
diesen fixen Effekt wurden die Kategorien, die Ställe mit wenig Lichteinfall beschrie-
ben, zu einer Klasse zusammengefasst
Stallhelligkeit Anzahl der Tiere Klasse Anzahl der Tiere hell 163 1 163 relativ hell 143 2 143 mäßig hell, 32 relativ dunkel 34 dunkel 83
3 149
Beschlagsform
Unter der Beschlagsform wurde verstanden, ob die Tiere Hufeisen trugen (n=178)
oder nicht (n=277). Wenn sie beschlagen waren, erhielten sie die Kodierung 1, wenn
nicht, dann die Kodierung 2.
Hufpflege
Bei der Hufpflege handelte es sich um einen fixen Effekt, der die Hufpflege pro Jahr
beschreiben sollte. Die acht sich daraus ergebenden Klassen wurden auf drei
reduziert:
Hufpflege pro Jahr Klasse Anzahl der Tiere 1- bis 3-mal 1 127 4-mal 2 195 5- bis 8-mal 3 134
Eigene Untersuchungen 63
Entwurmungsintervall
Der fixe Effekt der Entwurmung pro Jahr erstreckte sich von keiner Entwurmung bis
zu 5-mal pro Jahr und wurde in drei Klassen zusammengefasst:
Entwurmungsintervall Klasse Anzahl der Tiere 0- bis 1-mal im Jahr 1 103 4-mal im Jahr 2 210 5- bis 8-mal im Jahr 3 142
Verwendungszweck
Beim Verwendungszweck konnten die Pferdebesitzer mehrere Möglichkeiten
angeben. Zucht (Z), Holzrücken (H), Fahren (F), Reiten (R) und Landwirtschaft (L)
wurden deshalb kombiniert. Die Züchter in Bayern hielten ihre Pferde nicht für die
Serum-/Milch- oder Fleischproduktion. Aus diesen Kombinationsmöglichkeiten
konnten drei Gruppen gebildet werden:
Verwendung der Tiere Klasse Anzahl der Tiere Zucht (Z), Fahren (F), Reiten (R), Holz (H) 1 143
Z-R, Z-R-F, Z-R-H 2 145 alles andere 3 167
Auslauf im Winter
Für den Effekt Auslauf im Winter wurden die Angaben Weide, Paddock und sonstige
Auslaufmöglichkeiten (Führmaschine, Halle, Spaziergang) gemacht. Im Modell wurde
zwischen Weide (n = 76) und sonstigen Auslaufmöglichkeiten (n = 379) unterschie-
den.
Silagefütterung im Winter
Bei 155 Tieren wurde im Winter Silage als Futtermittel angegeben. Eine weitere
Differenzierung in Anwelk-, Mais- und Heusilage war nicht möglich.
Heufütterung im Sommer
293 Tiere wurden im Sommer zusätzlich mit Heu gefüttert, während bei 162 Tieren
dies nicht der Fall war.
Eigene Untersuchungen 64
Haferfütterung im Sommer
Eine Zufütterung mit Hafer während der Sommerzeit wurde bei 157 Tieren registriert.
Varianzkomponentenschätzung
Die Schätzung von Varianzkomponenten wurde für den additiv-genetischen Effekt
des Tieres mit dem Programm VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) in einem
linearen Modell durchgeführt. Die additiv-genetischen und residualen Varianzen und
Kovarianzen wurden für die verschiedenen Merkmale der Maukebefunde bei linearer
Auswertung mittels Restricted Maximum Likelihood geschätzt. Das Modell 1 wurde
dabei im Gegensatz zur Auswertung mit der Prozedur GLM um den zufällig additiv-
genetischen Effekts des Tieres (au) erweitert. Ausgehend von den 455 untersuchten
Süddeutschen Kaltblutpferden und den genutzten Pedigreedaten sind insgesamt
2.619 Tiere in die Auswertung eingegangen.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren
Für die Schätzung der Varianz-Kovarianzmatrizen ist es notwendig, die Bedeutung
von systematischen Einflüssen auf die in die Analyse einbezogenen Merkmale der
Erkrankung Mauke und damit im Zusammenhang stehende Merkmale zu kennen.
Bei der Auswertung der Maukeergebnisse mit Hilfe der GLM–Prozedur bei den
Süddeutschen Kaltblutpferden waren die Effekte der fixen Faktoren auf die ange-
wendeten Merkmale sehr unterschiedlich. Die verwendeten Merkmale bei der
Prüfung auf Signifikanz waren Mauke ja/nein und Mauke pro Gliedmaße (Tabelle 33).
Die Stallhelligkeit und die Wurmkurgabe pro Jahr hatte bei beiden Merkmalen einen
signifikanten Einfluss, wohingegen die Effekte Stallklima, Beschlag ja/nein, wie oft an
den Tieren Hufpflege betrieben wurde (wie oft) und die Haferfütterung im Sommer
nur bei dem Merkmal Mauke signifikanten Einfluss hatten. Das Geburtsjahr war bei
dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße signifikant (Tabelle 33).
Eigene Untersuchungen 65
Zusätzlich sind neben den oben genannten Merkmalen, die einzelnen Maukeformen
(D. ery, D. mad, D. crus, D. hyc-hyp, D. tub) auf Signifikanz gestestet worden. Bei
der Dermatitis erythematosa (D. ery) und der Dermatitis madidans (D. mad) konnten
keine signifikanten Effekte ermittelt werden. Bei dem Merkmal Dermatitis crustosa
(D. crus) war sowohl das Stallklima signifikant als auch der Effekt der Wurmkurgabe.
Bei dem Merkmal Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica (D. hyc-hyp) konnte eine
Signifikanz für den Effekt des Stallklimas festgestellt werden. Das Modell zeigte bei
dem Merkmal Dermatitis tuberosa (D. tub) Signifikanzen beim Geschlecht, Geburts-
jahr, Stallklima und Stallhelligkeit (Tabelle 33).
Tabelle 33: Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße und Maukeformen (D. ery, D. mad, D. crus, D. hyc-hyp, D.
tub) der Süddeutschen Kaltblutpferde
Merkmal fixer Effekt M M-Glm D.ery D. mad D. crus D. hyc-
hyp D. tub
Geschlecht n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. ** Geburtsjahr n.s. * n.s. n.s. n.s. n.s. ** Stallklima * n.s. n.s. n.s. * * * Stallhelligkeit ** ** n.s. n.s. n.s. n.s. * Eisen (Beschlag) * n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Wie oft * n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Wurmkur * ** n.s. n.s. * n.s. n.s. Verwendungszweck n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Auslauf im Winter n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Silage im Winter n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Heu im Sommer n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Hafer im Sommer * n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s.
n.s.: p > 0,05 *: p ≤ 0,05 **: p ≤ 0,01
Eigene Untersuchungen 66
Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung
Die Schätzung der Varianzkomponenten erfolgte für die Merkmale Mauke, Mauke
pro Gliedmaße und die verschiedenen Maukeformen beim Süddeutschen Kaltblut-
pferd mittels Modell 1. Die Heritabilitäten der oben genannten Merkmale lagen
zwischen h2 = 0,023 und h2 = 0,203 (Tabelle 34).
Tabelle 34: Univariat nach Modell 1 geschätzte Heritabilitäten (h2) einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße und
Maukeformen beim Süddeutschen Kaltblutpferd
Merkmal h2 ± SE Mauke 0,135 ± 0,068 Mauke pro Gliedmaße 0,171 ± 0,070 D. erythematosa 0,023 ± 0,046 D. madidans 0,033 ± 0,052 D. crustosa 0,203 ± 0,083 D. hyceratotica-hyperplastica 0,175 ± 0,081 D. tuberosa 0,065 ± 0,075
In der bivariaten Varianzkomponentenschätzung des Merkmals Mauke wurde dieses
Merkmal mit verschiedenen anderen Merkmalen, wie der Mauke pro Gliedmaße,
mittleren Hautdicke und Chorioptesbefund zusammen analysiert. Hierbei schwankte
die Heritabilität für das Merkmal Mauke zwischen h2 = 0,108 und h2 = 0,163.
Die Heritabilität für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße betrug dabei
h2 = 0,172 ± 0,068. Die additiv-genetische Korrelation lag bei rg = 0,902 ± 0,075,
während die residuale Korrelation re = 0,805 ± 0,019 betrug. Die Heritabilität für das
Merkmal mittlere Hautdicke betrug im bivaraten Modell h2 = 0,238 ± 0,070. Die
additiv-genetische Korrelation lag bei rg = 0,540 ± 0,209, während die residuale
Korrelation re = -0,069 ± 0,064 betrug. Als weiteres bivariates Modell wurde das
Merkmal Mauke mit dem Chorioptesbefund der Süddeutschen Kaltblutpferde ange-
wandt. Für das Merkmal Mauke ergab sich eine Heritabilität von h2 = 0,147 ± 0,061,
für das Merkmal Chorioptesbefund eine Heritabilität von h2 = 0,822 ± 0,072. Die
Eigene Untersuchungen 67
additiv-genetische Korrelation lag bei rg = 0,346 ± 0,185, während die residuale
Korrelation re = -0,016 ± 0,149 betrug (Tabelle 35).
Tabelle 35: Bivariat nach Modell 1 geschätzte Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-
genetische (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen)
Korrelationen einschließlich deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke und dem Chorioptesbefund
Merkmal Mauke * Mauke pro Gliedmaße Mauke Mauke pro Gliedmaße Mauke 0,139 ± 0,063 0,805 ± 0,019 Mauke pro Gliedmaße 0,902 ± 0,075 0,172 ± 0,068 Mauke *mittlere Hautdicke Mauke mittlere Hautdicke Mauke 0,163 ± 0,068 -0,069 ± 0,064 mittlere Hautdicke 0,540 ± 0,209 0,238 ± 0,070 Mauke * Chorioptesbefund Mauke Chorioptesbefund Mauke 0,147 ± 0,061 -0,016 ± 0,149 Chorioptesbefund 0,346 ± 0,185 0,822 ± 0,072
Die Tabelle 36 stellt die Heritabilitäten, additiv-genetischen und residualen Korrelati-
onen für die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße, Haarlänge, Haaranzahl,
Behangausbreitung und mittlere Hautdicke in einem multivariaten Modell dar. Es ist
festzustellen, dass die Heritabilität des Merkmals Mauke mit h2 = 0,147 ± 0,056 in der
Größenordnung der uni- und bivariaten Analyse bleibt (Tabelle 36).
Die Heritabilität bei dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße im Vergleich zu den
vorangegangenen Auswertungen steigt auf h2 = 0,195 ± 0,060. Für die mittlere
Hautdicke konnte eine Heritabilität von h2 = 0,246 ± 0,059 geschätzt werden. Die
Heritabilitäten für die verschiedenen Behangbeurteilungskriterien (Haaranzahl,
Haarlänge, Behangausbreitung) lagen zwischen h2 = 0,201 ± 0,064 und
h2 = 0,248 ± 0,051. Die residualen Korrelationen lagen in einem Bereich von re = -0,060 - 0,799, die
additiv-genetischen Korrelationen bewegten sich zwischen rg = -0,553 und 0,933
(Tabelle 36).
Eigene Untersuchungen 68
Tabelle 36: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke, Haarlänge, Haaranzahl, Be-
hangausbreitung, mittlere Hautdicke und Mauke pro Gliedmaße
Merkmal Mauke Hal Haa Bab Hd M-Glm
Mauke 0,147 ± 0,056
0,226 ± 0,060
0,344 ± 0,047
0,227 ± 0,055
-0,060 ± 0,055
0,799 ± 0,019
Hal -0,782 ± 0,143
0,201 ± 0,064
0,347 ± 0,044
0,222 ± 0,053
-0,039 ± 0,055
0,260 ± 0,063
Haa -0,453 ± 0,255
0,613 ± 0,161
0,206 ± 0,044
0,512 ± 0,033
0,159 ± 0,056
0,363 ± 0,049
Bab -0,246 ± 0,264
0,505 ± 0,053
0,958 ± 0,033
0,248 ± 0,051
0,166 ± 0,056
0,256 ± 0,056
Hd 0,512 ± 0,175
-0,034 ± 0,192
-0,293 ± 0,187
-0,056 ± 0,183
0,246 ± 0,059
-0,046 ± 0,055
M-Glm 0,933 ± 0,051
-0,553 ± 0,063
-0,214 ± 0,217
-0,028 ± 0,219
0,509 ± 0,159
0,195 ± 0,060
In einer anschließenden Prüfung auf die Heritabilitäten, additiv-genetischen und
residualen Korrelationen der verschiedenen Maukeformen im Bezug auf die mittlere
Hautdicke konnte für die mittlere Hautdicke ein ähnlicher Wert wie in der vorherigen
Auswertung ermittelt werden. Die Heritabilität der mittleren Hautdicke lag bei
h2 = 0,272 ± 0,062. Von den Maukeformen zeigte die Dermatitis crustosa die höchste
Heritabilität mit einem Wert von h2 = 0,232 ± 0,071, die Dermatitis erythematosa die
niedrigste Heritabilität mit einem Wert von h2 = 0,049 ± 0,030. Die residualen Korrela-
tionen befanden sich in einem Bereich von re = -0,120-0,295. Die additiv-genetischen
Korrelationen wiesen eine Spannbreite von rg = -0,457- 0,495 auf (Tabelle 37).
Eigene Untersuchungen 69
Tabelle 37: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (r , unterhalb der
Diagonalen) und residuale (r , oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale mittlere Hautdicke und Maukeformen (D.
ery, D. mad, D. crus, D. hyc-hyp, D. tub )
g
e
Merkmal Hd D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub
Hd 0,272 ± 0,062
D. ery 0,053 ± 0,030
-0,112 ± 0,045
-0,120 ± 0,060
-0,038 ± 0,051
0,062 ± 0,047
D. ery -0,457 ± 0,260
0,049 ± 0,030
-0,023 ± 0,036
0,022 ± 0,044
0,010 ± 0,042
0,064 ± 0,042
D. mad 0,275 ± 0,238
0,248 ± 0,252
0,057 ± 0,037
0,020 ± 0,044
-0,072 ± 0,044
0,006 ± 0,040
D. crus 0,655 ± 0,134
0,065 ± 0,280
-0,050 ± 0,269
0,232 ± 0,071
0,295 ± 0,044
0,229 ± 0,053
D. hyc-hyp 0,495 ± 0,159
-0,200 ± 0,298
0,485 ± 0,280
0,490 ± 0,179
0,173 ± 0,056
0,238 ± 0,052
D. tub -0,054 ± 0,214
0,757 ± 0,272
0,351 ± 0,274
0,049 ± 0,329
-0,431 ± 0,269
0,092 ± 0,050
Die ermittelte Heritabilität für das Merkmal Chorioptesbefund betrug
h2 = 0,820 ± 0,047. Für die verschiedenen Maukeformen ergaben sich ähnliche
Heritabilitätswerte, wie in der vorherigen Auswertung, in der die Maukeformen mit
dem Merkmal mittlere Hautdicke analysiert wurden (Tabelle 38).
Eigene Untersuchungen 70
Tabelle 38: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Chorioptesbefund und Maukeformen
Merkmal Cho D. ery D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub
Cho 0,820 ± 0,047
0,233 ± 0,065
0,041 ± 0,033
-0,236 ± 0,111
-0,137 ± 0,096
-0,131 ± 0,064
D. ery 0,299 ± 0,267
0,035 ± 0,031
-0,034 ± 0,034
0,003 ± 0,038
-0,004 ± 0,039
0,062 ± 0,040
D. mad 0,146 ± 0,142
0,572 ± 0,244
0,052 ± 0,031
0,027 ± 0,040
-0,067 ± 0,042
0,005 ± 0,034
D. crus 0,549 ± 0,132
0,296 ± 0,226
-0,117 ± 0,240
0,202 ± 0,068
0,294 ± 0,044
0,216 ± 0,051
D. hyc-hyp 0,295 ± 0,127
-0,040 ± 0,273
0,451 ± 0,249
0,505 ± 0,186
0,279 ± 0,058
0,228 ± 0,057
D. tub 0,269 ± 0,159
0,942 ± 0,105
0.397 ± 0,288
0,114 ± 0,296
-0,358 ± 0,293
0,087 ± 0,043
In der folgenden Tabelle 39 ist aufgeführt, welche genetischen Parameter für die
jeweiligen Maukeformen pro Gliedmaße im Zusammenhang mit der mittleren Hautdi-
cke mittels Modell 1 geschätzt werden konnten. Dabei ist festzustellen, dass sich die
Heritabilitäten für die Dermatitis madidans, crustosa, hyperceratotica-hyperplastica
und die Dermatitis tuberosa geringgradig erhöhen, für die mittlere Hautdicke und die
Dermatitis erythematosa sich dagegen erniedrigen (Tabelle 39).
Eigene Untersuchungen 71
Tabelle 39: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale mittlere Hautdicke und Maukeformen pro
Gliedmaße (Deg, Dmg, Dcgr, Dhhg und Dtg)
Merkmal Hd Deg Dmg Dcg Dhhg Dtg
Hd 0,247 ± 0,062
0,044 ± 0,041
-0,088 ± 0,041
-0,062 ± 0,053
-0,097 ± 0,051
0,024 ± 0,045
Deg -0,222 ± 0,307
0,034 ± 0,030
-0,031 ± 0,038
0,071 ± 0,041
-0,048 ± 0,039
0,077 ± 0,039
Dmg 0,193 ± 0,218
0,372 ± 0,301
0,074 ± 0,034
0,104 ± 0,048
-0,028 ± 0,045
0,181 ± 0,042
Dcg 0,573 ± 0,147
0,353 ± 0,258
0,143 ± 0,283
0,252 ± 0,065
0,387 ± 0,042
0,272 ± 0,050
Dhhg 0,679 ± 0,125
0,083 ± 0,293
0,709 ± 0,202
0,673 ± 0,117
0,221 ± 0,047
0,309 ± 0,041
Dtg 0,042 ± 0,203
0,799 ± 0,224
0,020 ± 0,349
0,258 ± 0,250
-0,157 ± 0,206
0,095 ± 0,065
Weiterhin sollte festgestellt werden, ob Korrelationen zwischen den weißen Abzei-
chen der Fesseln und der Maukehäufigkeit bestehen (Tabelle 40). Dabei konnte
festgestellt werden, dass die Heritabilitäten für das Vorkommen von Mauke an einer
bestimmten Gliedmaße zwischen h2 = 0,113 - 0,244 und die für die weißen Abzei-
chen der Fesseln zwischen h2 = 0,063 - 0,504 lagen.
Es zeigt sich, dass die additiv-genetischen Korrelationen zwischen dem Vorkommen
der Mauke an einer Gliedmaße und der weißen Abzeichen an der entsprechenden
Gliedmaße genetisch negativ korrelierten. Sie liegen zwischen rg = -0,458 ± 0,160
und rg = -0,067 ± 0,143. Es ist zusätzlich festzustellen, dass die additiv-genetischen
Korrelationen der Vordergliedmaßen zueinander und der Hintergliedmaßen zueinan-
der sowohl in Bezug auf das Maukevorkommen als auch in Bezug auf die weißen
Abzeichen der Fesseln sehr hoch waren.
Eigene Untersuchungen 72
Tabelle 40: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für das Auftreten von weißen Abzeichen der Fesseln jeder
Gliedmaße (WVL,WVR, WHL, WHL) und dem Merkmal Mauke für jede Gliedmaße
(Dvl, Dvr, Dhl, Dhr)
Merk-mal Dvl Dvr Dhl Dhr WVL WVR WHL WHR
Dvl 0,178 ± 0,050
0,762 ± 0,018
0,198 ±0,041
0,244 ± 0,045
0,337 ± 0,049
0,284 ± 0,034
0,112 ± 0,051
0,204 ± 0,060
Dvr 0,971 ± 0,027
0,148 ± 0,049
0,183 ± 0,039
0,201 ± 0,039
0,216 ± 0,047
0,172 ± 0,035
0,057 ± 0,046
0,149 ± 0,056
Dhl 0,486 ± 0,199
0,529 ± 0,186
0,113 ± 0,045
0,765 ± 0,023
0,093 ± 0,049
0,034 ± 0,036
0,132 ± 0,045
0,131 ± 0,061
Dhr 0,341 ± 0,169
0,380 ± 0,133
0,762 ± 0,177
0,224 ± 0,058
0,161 ± 0,055
0,078 ± 0,040
0,069 ± 0,044
0,008 ± 0,058
WVL -0,067 ± 0,143
-0,507 ± 0,160
0,170 ± 0,188
0,063 ± 0,171
0,307 ± 0,051
0,483 ± 0,059
-0,028 ± 0,059
0,051 ± 0,068
WVR -0,501 ± 0,246
-0,288 ± 0,247
0,058 ± 0,248
0,217 ± 0,224
0,843 ± 0,108
0,063 ± 0,026
0,035 ± 0,043
0,011 ± 0,052
WHL -0,759 ± 0,093
-0,607 ± 0,120
-0,458 ± 0,160
-0,157 ± 0,117
0,679 ± 0,100
0,852 ± 0,122
0,304 ± 0,059
0,227 ± 0,068
WHR -0,611 ± 0,087
-0,470 ± 0,106
-0,388 ±0,169
0,084 ± 0,117
0,517 ± 0,100
0,818 ± 0,123
0,944 ± 0,037
0,504 ± 0,068
3.3.2 Schwarzwälder Kaltblut
3.3.2.1 Material und Methode
Das Datenmaterial, das zur Auswertung der Schwarzwälder Kaltblutpferde zur
Verfügung stand, stammt aus Baden-Württemberg. Eine genaue Aufteilung der
Geschlechter, des Alters und der Maukeprävalenzen ist im Abschnitt 3.1.1 Material
und Methoden enthalten. Folgende Merkmale, wurden in den Analysen verwendet:
Mauke (M), Mauke pro Gliedmaße (M-Glm), Maukeformen (D. crus, D. hyc-hyp),
Mauke an einer bestimmten Gliedmaße (Dvl-Dhr), weiße Abzeichen an den Fesseln
Eigene Untersuchungen 73
(WVL-WHR), mittlere Hautdicke (Hd), Behangausbreitung (Bab), Haarlänge (Hal),
Haaranzahl (Haa), Chorioptesbefund (Cho).
3.3.2.2 Ergebnisse
In die Analyse gingen 139 Schwarzwälder Kaltblutpferde ein. Die verwendeten
Pedigreedaten wurden vom Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e.V. und dem
VIT Verden zur Verfügung gestellt. Die nachfolgend erläuterten fixen Effekte wurden
nach Modell 2 geschätzt und auf Signifikanz geprüft.
Modell 2 für die Analyse des Auftretens von Mauke als binäres (M) oder ordinales
(M-Glm) Merkmal
yijklmnopq = µ + Gi + Jj + Mk + SHl + AWm + MSn + MWo + ap + eijklmnopq
yijklmnopq = beobachtetes Merkmal des ijklmnopq-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-2)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-3)
Mk = fixer Effekt des Geburtsmonats (k = 1-3)
SHl = fixer Effekt der Stallhelligkeit (l = 1-3)
AWm = fixer Effekt über den Auslauf im Winter (m = 1-3)
MSn = fixer Effekt für die Mineralfuttergabe im Sommer (n = 0-1)
MWo = fixer Effekt für die Mineralfuttergabe im Winter (o = 0-1)
ap = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (p = 1-493)
eijklmnopq = zufälliger Restfehler
Eigene Untersuchungen 74
Geschlecht
Als fixer Effekt ging das Geschlecht in das Modell mit ein. Es wurde zwischen Stuten
(n = 120), Hengsten (n = 18) und einem Wallach unterschieden.
Geburtsjahr
Die Tiere stammen aus den Jahrgängen 1981 bis 1998, sie wurden in drei Klassen
eingeteilt:
Geburtsjahr Klasse Anzahl der Tiere bis 1989 1 43 1990-1993 2 44 ab 1994 3 53
Geburtsmonat
Die Tiere wurden in der Zeit vom Januar bis Juli geboren. Dieser ursprünglich in
sieben verschiedenen Abstufungen erfasste Effekt, wurde in drei Klassen zusam-
mengefasst.
Geburtmonat Klasse Anzahl der Tiere Januar-März 1 44 April 2 41 Mai-Juli 3 54
Stallhelligkeit
Bei diesem fixen Effekt waren ursprünglich fünf Abstufungen möglich. Die Katego-
rien, in denen Ställe mit wenig Lichteinfall aufgeführt waren, wurden zu einer Klasse
zusammengefasst.
Stallhelligkeit Anzahl der Tiere Klasse Anzahl der Tiere hell 36 1 36 relativ hell 57 2 57 mäßig hell 2 relativ dunkel 17 dunkel 27
3 46
Auslauf im Winter
Für den Effekt des Auslaufs im Winter wurden die Angaben Weide, kein Auslauf und
sonstige Auslaufmöglichkeiten (Sandplatz) gemacht.
Eigene Untersuchungen 75
Auslauf im Winter Klasse Anzahl der Tiere Weide 1 63 Kein Auslauf 2 18 Sonstiges 3 58
Mineralfutter (MF) im Sommer
31 Tiere wurden im Sommer zusätzlich mit Mineralfuttermitteln gefüttert, während
das bei 108 Tieren nicht der Fall war.
Mineralfutter (MF) im Winter
Im Winter wurden 34 Tiere zusätzlich mit Mineralfutter versorgt.
Varianzkomponentenschätzung
Die Schätzung von Varianzkomponenten wurde für den additiv-genetischen Effekt
des Tieres und residualen Effekte analog wie bei den Süddeutschen Kaltblutpferden
durchgeführt (siehe 3.3.1.2 Ergebnisse der Süddeutschen Kaltblutpferde). Das
Modell 2 für die Schwarzwälder Kaltblüter enthielt deswegen den zufälligen additiv-
genetischen Effekts des Tieres (ap). Ausgehend von den 139 untersuchten
Schwarzwälder Kaltblutpferden und den genutzten Pedigrees gingen insgesamt 493
Tiere in die Auswertung ein.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren
Um eine Schätzung der Varianz-Kovarianzmatrizen durchführen zu können, ist es
notwendig, die Bedeutung von systematischen Einflüssen auf die in der Analyse
einbezogenen Merkmale der Erkrankung Mauke und damit im Zusammenhang
stehende Merkmale zu kennen (siehe Tabelle 32, S.58).
Bei den Schwarzwälder Füchsen stellt sich das Problem, dass die Maukehäufigkeit
relativ gering war, sie lag nur bei 47%. Dazu kam, dass die Anzahl der untersuchten
Tiere auch geringer war als bei den Süddeutschen Kaltblutpferden. Aus diesen zwei
Eigene Untersuchungen 76
Tatsachen ergab sich die Problematik, dass in der GLM-Prozedur auf Signifikanz-
schätzung keiner der untersuchten Effekte auf die unterschiedlichen Merkmale der
Maukeprävalenz eine Signifikanz zeigte (Tabelle 41).
Die Merkmale Mauke (M), Mauke pro Gliedmaße (M-Glm) und die verschiedenen
beim Schwarzwälder Kaltblut vorkommenden Maukeformen (D. crus, D. hyc-hyp)
wurden mit Modell 2 ausgewertet.
Tabelle 41: Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße, Dermatitis crustosa, Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica
der Schwarzwälder Kaltblutpferde
Merkmal fixer Effekt Mauke M-Glm D. crus D. hyc-hyp
Geschlecht n.s. n.s. n.s. n.s. Geburtsjahr n.s. n.s. n.s. n.s. Geburtsmonat n.s. n.s. n.s. n.s. Stallhelligkeit n.s. n.s. n.s. n.s. Auslauf im Winter n.s. n.s. n.s. n.s. MF im Sommer n.s. n.s. n.s. n.s. MF im Winter n.s. n.s. n.s. n.s.
n.s.: p > 0,05 *: p ≤ 0,05 **: p ≤ 0,01
Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung
Alle Varianzkomponentenschätzungen sind beim Schwarzwälder Kaltblutpferd mit
dem Modell 2 durchgeführt worden. Zuerst wurden die Merkmale Mauke, Mauke pro
Gliedmaße und die jeweiligen Maukeformen (Dermatitis crustosa und Dermatitis
hyperceratotica-hyperplastica) der Schwarzwälder Kaltblutpferde univariat ausgewer-
tet (Tabelle 42).
Eigene Untersuchungen 77
Tabelle 42: Univariat nach Modell 2 geschätzte Heritabilitäten (h2) einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmalen Mauke, Mauke pro Gliedmaße und
Maukeformen bei den Schwarzwälder Kaltblutpferden
Merkmal h2 ± SE Mauke 0,289 ± 0,236 Mauke pro Gliedmaße 0,118 ± 0,123 D. crustosa 0,027 ± 0,109 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,363 ± 0,173
Für die Merkmale Mauke und Chorioptesbefund konnte im bivariaten Modell kein
Standardfehler errechnet werden. Die Heritabilitäten für das Merkmal Mauke,
angewendet mit verschiedenen anderen Merkmalen (Mauke pro Gliedmaße, mittlere
Hautdicke und Chorioptesbefund) lagen zwischen h2 = 0,262 und h2 = 0,366 (Tabelle
43).
Tabelle 43: Bivariat nach Modell 2 geschätzte Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-
genetische (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen)
Korrelationen einschließlich deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke und Chorioptesbefund
Merkmal Mauke * Mauke pro Gliedmaße Mauke Mauke pro GliedmaßeMauke 0,262 ± 0,152 0,791 ± 0,051 Mauke pro Gliedmaße 0,985 ± 0,061 0,374 ± 0,222 Mauke * mittlere Hautdicke Mauke mittlere Hautdicke Mauke 0,300 ± 0,211 0,007 ± 0,245 mittlere Hautdicke 0,281 ± 0,416 0,553 ± 0,225 Mauke * Chorioptesbefund Mauke Chorioptesbefund Mauke 0,366 1,000 Chorioptesbefund 0,068 0,997
In der bivariaten Auswertung für die beiden beim Schwarzwälder Kaltblutpferd
diagnostizierten Maukeformen konnte für die Dermatitis crustosa eine Heritabilität
von h2 = 0,149 ± 0,113 und für die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica eine
Heritabilität von h2 = 0,414 ± 0,158 ermittelt werden. Die additiv-genetische Korrelati-
on der beiden Formen lag bei rg = 1,00 ± 0,00 (Tabelle 44).
Eigene Untersuchungen 78
Tabelle 44: Bivariate Auswertung der beiden Maukeformen (Dermatitis crustosa,
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica), Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-
genetische (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen)
Korrelationen einschließlich deren Standardfehler (SE)
Merkmal D. crustosa D. hyperceratotica-hyperplastica
D. crustosa 0,149 ± 0,113 0,022 ± 0,014 D. hyperceratotica-hyperplastica 1,00 ± 0,00 0,414 ± 0,158
Für die Schwarzwälder Kaltblutpferde konnte mit dem Programm VCE4, Version
4.2.5 (GROENEVELD 1998) keine Standardfehler geschätzt werden, sobald das Modell
2 mehr als 2 Merkmale enthielt.
Bei der Heritabilitätsschätzung im multivariaten Modell mit drei Merkmalen, mittlere
Hautdicke und den Maukeformen (D. crus. und D. hyc-hyp.) konnte für die mittlere
Hautdicke eine Heritabilität von h2 = 0,573, für die Dermatitis crustosa eine Heritabili-
tät von h2 = 0,168 und für die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica eine Heritabili-
tät von h2 = 0,425 geschätzt werden (Tabelle 45).
Tabelle 45: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale mittlere Hautdicke und Maukeformen (D. crus, D. hyc-hyp)
Merkmal Hautdicke D. crustosa D. hyperceratotica-hyperplatica
Hautdicke 0,573 0,200 -0,251 D. crustosa -0,189 0,168 0,043 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,343 0,858 0,425
Im multivariaten Modell für die Merkmale Chorioptesbefund und die Maukeformen (D.
crus., D. hyc-hyp.) konnten für die Maukeformen ähnlich hohe Werte, wie in der
vorangegangenen Analyse ermittelt werden. Die Heritabilität für das Merkmal
Chorioptesbefund lag bei h2 = 0,998 (Tabelle 46).
Eigene Untersuchungen 79
Tabelle 46: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale Chorioptesbefund und Maukeformen
Merkmal Chorioptesbefund D. crustosa D. hyperceratotica-hyperplastica
Chorioptesbefund 0,998 -0,793 0,597 D. crustosa 0,128 0,167 0,012 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,141 1,000 0,439
Die Heritabilitäten für die Merkmale des Behangs (Bab, Hal, Haa) sind relativ gering.
Die Heritabilität liegt bei der Haarlänge (Hal) bei h2 = 0,082, bei der Haaranzahl (Haa)
und der Behangausbreitung (Bab) je bei h2 = 0,007. Auch die Heritabilitätsschätzung
für das Merkmal Mauke liegt in einem vergleichsweise niedrigen Bereich von
h2 = 0,196 und die für Mauke pro Gliedmaße bei h2 = 0,059. Für die mittlere Hautdi-
cke konnte ein Wert von h2 = 0,288 ermittelt werden. Die additiv-genetischen Korrela-
tionen der angewendeten Merkmale in Bezug zum Merkmal Mauke liegen im negati-
ven Bereich, zwischen rg = -0,150 und rg = -0,896. Nur das Merkmal der mittleren
Hautdicke korreliert positiv mit dem Maukebefund, rg = 0,373 (Tabelle 47).
Tabelle 47: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale Mauke, Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, Hautdicke und
Mauke pro Gliedmaße
Merkmal Mauke Hal Haa Bab Hd M-Glm Mauke 0,196 -0,002 0,079 -0,147 0,007 -0,020 Hal -0,896 0,082 0,255 0,197 0,038 0,033 Haa -0,150 0,572 0,007 0,171 -0,131 0,038 Bab -0,962 0,983 0,413 0,007 0,157 0,057 Hd 0,373 -0,746 -0,973 -0,612 0,288 -0,042 M-Glm -0,665 0,265 -0,639 0,436 0,445 0,059
Die Heritabilitäten für das Auftreten von Mauke jeweils an einer der vier Gliedmaße
(Dvl, Dvr, Dhl, Dhr) lagen zwischen h2 = 0,066 und h2 = 0,468. Die Heritabilitäten für
Eigene Untersuchungen 80
die weißen Abzeichen der Fessel (WVL, WVR, WHL, WHR) waren alle relativ hoch
und lagen zwischen h2 = 0,578 und h2 = 0,838 (Tabelle 48).
Es ist weiterhin festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelationen zwischen
dem Vorkommen der Mauke an einer bestimmten Gliedmaße und das Auftreten der
weißen Abzeichen der Fesseln an der entsprechenden Gliedmaße bis auf eine
Ausnahme genetisch negativ korrelierten. Die genetischen Korrelationen lagen
zwischen rg = -0,658 und rg = -0,143. Nur die additiv-genetische Korrelation zwischen
den analysierten Merkmale an der linken Vordergliedmaße liegt im positiven Bereich
mit rg = 0,196. Es ist zusätzlich festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelatio-
nen der Vordergliedmaßen zueinander und der Hintergliedmaßen zueinander sowohl
in Bezug auf das Maukevorkommen als auch in Bezug auf die weißen Abzeichen der
Fesseln sehr hoch waren. Sie lagen zwischen rg = 0,315 und rg = 0,973.
Tabelle 48: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale der weißen Abzeichen der Fesseln jeder Gliedmaße (WVL,WVR, WHL,
WHL) und dem Merkmal Mauke für jede Gliedmaße (Dvl, Dvr, Dhl, Dhr)
Merkmal Dvl Dvr Dhl Dhr WVL WVR WHL WHR Dvl 0,178 0,819 0,249 0,070 -0,170 -0.041 -0,057 -0,172Dvr 0,315 0,066 0,389 0,309 0,022 -0,002 -0,246 0,232 Dhl -0,255 -0,710 0,468 0,705 0,025 0,007 0,498 0,659 Dhr 0,094 -0,647 0,802 0,421 0,073 -0,037 0,386 0,460 WVL 0,196 -0,242 0,049 -0,081 0,762 0,549 0,238 -0,472WVR 0,228 -0,143 -0,185 -0,192 0,957 0,578 0,047 -0,218WHL 0,170 0,350 -0,658 -0,511 0,595 0,777 0,706 0,394 WHR 0,141 0,163 -0,473 -0,351 0,729 0,874 0,973 0,838
Eigene Untersuchungen 81
3.3.3 Schleswiger Kaltblut
3.3.3.1 Material und Methode
Das Datenmaterial, das zur Auswertung der Schleswiger Kaltblutpferde zur Verfü-
gung stand, stammt aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Eine genaue
Aufteilung der Geschlechter, des Alters und der Maukeprävalenzen ist im Abschnitt
3.1.1 Material und Methoden enthalten. Folgende Merkmale, wurden in den Analysen
verwendet:
Mauke (M), Mauke pro Gliedmaße (M-Glm), Maukeformen (D. squa-D. ver), Mauke
an einer bestimmten Gliedmaße (Dvl-Dhr), weiße Abzeichen an den Fesseln (WVL-
WHR), mittlere Hautdicke (Hd), Behangausbreitung (Bab), Haarlänge (Hal), Haaran-
zahl (Haa), Chorioptesbefund (Cho).
3.3.3.2 Ergebnisse
In die Analyse konnten 100 auf das Vorkommen von Mauke untersuchte Schleswiger
Kaltblutpferde miteinbezogen werden. Die verwendeten Pedigreedaten wurden vom
Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg und dem Stammbuch für Kaltblut-
pferde Niedersachsen e.V. zur Verfügung gestellt. Mit Modell 3 wurden für diese
Kaltblutrasse die fixen Effekte für verschiedene Merkmale auf Signifikanz geprüft.
Eigene Untersuchungen 82
Modell 3 für die Analyse des Auftretens von Mauke als binäres (M) oder ordinales
(M-Glm) Merkmal
yijklmnop = µ + Gi + Jj + SKk + AWl + GSm + Zn + ao + eijklmnop
yijklmnop = beobachtetes Merkmal des ijklmnop-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-3)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-3)
SKk = fixer Effekt des Stallklimas (k = 1-3)
AWl = fixer Effekt für den Auslauf im Winter (l = 1-2)
GSm = fixer Effekt für die Grasfütterung im Sommer ( m = 0-1)
Zn = fixer Effekt für den Verwendungszweck (n = 0-1)
ao = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (o = 1-1.435)
eijklmnop = zufälliger Restfehler
Geschlecht
Als fixer Effekt ging das Geschlecht in das Modell mit ein. Es setzte sich aus Stuten
(n = 65), Hengsten (n = 17) und Wallachen (n = 18) zusammen.
Geburtsjahr
Die untersuchten Tiere wurden im Zeitraum von 1976 – 1999 geboren, dieser fixe
Effekt des Geburtsjahres konnte in drei Klassen zusammengefasst werden.
Geburtsjahr Klasse Anzahl der Tiere bis 1990 1 25 1991-1995 2 44 ab 1996 3 31
Stallklima
Dieser ursprünglich aus fünf verschiedenen Abstufungen bestehender Effekt wurde
in drei Klassen zusammengefasst.
Eigene Untersuchungen 83
Stallklima Anzahl der Tiere Klasse Anzahl der Tiere luftig 42 1 42 relativ luftig 41 2 41 mäßig luftig - relativ muffig 13 muffig 4
3 17
Auslauf im Winter
Dieser fixe Effekt konnte in die Möglichkeiten Weide (n = 60) und Paddock (n = 40)
aufgeteilt werden.
Grasfütterung im Sommer
85 der untersuchten Tiere wurden im Sommer mit Gras gefüttert.
Verwendungszweck
Bei dem Verwendungszweck gab es verschiedene Kombinationsmöglichkeiten
zwischen Reiten, Fahren, Holzrücken und Zucht. Sie wurden auf vier verschiedene
Klassen verteilt.
Verwendung der Tiere Klasse Anzahl der Tiere Zucht, Fahren 1 25 Zucht, Fahren, Reiten 2 25 Zucht, Fahren, Reiten, Holzrücken 3 15 Sonstiges 4 35
Varianzkomponentenschätzung
Die Schätzung von Varianzkomponenten wurde für den additiv-genetischen Effekt
des Tieres mit dem Programm VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) wie bei den
anderen Kaltblutrassen in einem linearen Modell durchgeführt. Die additiv-
genetischen und residualen Varianzen und Kovarianzen wurden für die verschiede-
nen Merkmale der Maukebefunde bei linearer Auswertung mittels Restricted Maxi-
mum Likelihood geschätzt, weswegen das Modell 3 den zufälligen additiv-
genetischen Effekt des Tieres (ao) enthielt. Ausgehend von den 100 untersuchten
Eigene Untersuchungen 84
Schleswiger Kaltblutpferden und den genutzten Pedigreedaten gingen insgesamt
1.435 Tiere in die Auswertung ein.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren
Um eine Schätzung der Varianz-Kovarianzmatrizen durchführen zu können, ist es
notwendig, die Bedeutung von systematischen Einflüssen auf die in der Analyse
einbezogenen Merkmale der Erkrankung Mauke und damit im Zusammenhang
stehender Merkmale zu kennen. Mit Hilfe der GLM-Prozedur wurde eine Schätzung der Signifikanz für die verschie-
denen Effekte durchgeführt. Die Prüfung auf Signifikanz mittels Modell 3 erfolgte bei
den Schleswiger Kaltblutpferden für die Merkmale Mauke (M) und Mauke pro
Gliedmaße (M-Glm). Dabei konnte für beide Merkmale nur eine Signifikanz für den
fixen Effekt des Geburtsjahres ermittelt werden (Tabelle 49).
Tabelle 49: Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Merkmale Mauke und
Mauke pro Gliedmaße bei den Schleswiger Kaltblutpferden
Merkmal fixer Effekt Mauke Mauke pro Gliedmaße Geschlecht n.s. n.s. Geburtsjahr * * Stallklima n.s. n.s. Auslauf im Winter n.s. n.s. Gras im Sommer n.s. n.s. Verwendungszweck n.s. n.s.
n.s.: p>0,05; *:p≤0,05
Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung
In der univariaten Varianzkomponentenschätzung für die Schleswiger Kaltblutpferde
mit dem Modell 3 wurden die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße (M-Glm) und
Eigene Untersuchungen 85
die Maukeformen (Dermatitis squamosa, madidans, crustosa, hyperceratotica-
hyperplastica, tuberosa, verrucosa) ausgewertet. Dabei konnte eine Heritabilität für
das Merkmal Mauke von h2 = 0,815 ± 0,235 und für das Merkmal Mauke pro Glied-
maße (M-Glm) von h2 = 0,468 ± 0,257 geschätzt werden (Tabelle 50).
Tabelle 50: Univariat nach Modell 3 geschätzte Heritabilität (h2) einschließlich deren
Standardfehler (SE) für die Prävalenz von Mauke, Mauke pro Gliedmaße und
jeweiligen Maukeformen
Merkmal h2 ± SE Mauke 0,815 ± 0,235 Mauke pro Gliedmaßen 0,468 ± 0,257 D. squamosa 0,0 ± 0,0 D. madidans 0,061 ± 0,118 D. crustosa 0,214 ± 0,259 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,0 ± 0,0 D. tuberosa 0,287 ± 0,172 D. verrucosa 0,0 ± 0,0
Für das bivariate Modell mit den Merkmalen Mauke, mittlere Hautdicke, Mauke pro
Gliedmaße und Chorioptesbefund konnten in dem Programm VCE4, Version 4.2.5
(GROENEVELD 1998) keine Standardfehler für die Schleswiger Kaltblutpferde ge-
schätzt werden. Für das Merkmal Mauke zusammen mit der Mauke pro Gliedmaße
konnte ein Heritabilitätswert von h2 = 0,815 ± 0,175 geschätzt werden. In Kombinati-
on mit dem Merkmal mittlere Hautdicke eine Heritabilität von h2 = 0,883. Wohingegen
im bivariaten Modell mit dem Chorioptesbefund die Heritabilität für das Merkmal
Mauke sehr gering war und bei h2 = 0,083 lag (Tabelle 51).
Eigene Untersuchungen 86
Tabelle 51: Bivariat nach Modell 3 geschätzte Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-
genetische Korrelationen (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb
der Diagonalen) Korrelationen, einschließlich der möglichen Standardfehler (SE) für
die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke und Chorioptesbe-
fund
Merkmal Mauke * Mauke pro Gliedmaße Mauke Mauke pro GliedmaßeMauke 0,815 ± 0,175 0,897 ± 0,202 Mauke pro Gliedmaße 0,855 ± 0,096 0,551 ± 0,229 Mauke * mittlere Hautdicke Mauke mittlere Hautdicke Mauke 0,883 -0,546 mittlere Hautdicke 1,00 0,164 Mauke * Chorioptesbefund Mauke Chorioptesbefund Mauke 0,083 0,190 Chorioptesbefund -1,00 0,143
Die Tabelle 52 stellt die Heritabilitäten, additiv-genetischen und residualen Korrelati-
onen für die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke, Haarlänge,
Haaranzahl und Behangausbreitung in einem multivariaten Modell dar. Für die
Schleswiger Kaltblutpferde konnten für dieses Modell keine Standardfehler geschätzt
werden. Es ergab sich für das Merkmal Mauke eine Heritabilität von h2 = 0,774, also
ähnlich der univariaten und den bivariaten Auswertungen (Ausnahme: Mau-
ke*Chorioptesbefund). Für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße konnte eine Heritabi-
lität von h2 = 0,609 geschätzt werden. Die Heritabilitäten für die verschiedenen
Merkmale des Behangs (Hal, Haa, Bab) lagen zwischen h2 = 0,270 und h2 = 0,473.
Die Heritabilität für die mittlere Hautdicke lag, ähnlich des bivariaten Modells bei
h2 = 0,119.
Die additiv-genetischen Korrelationen der verschiedenen Merkmale in Bezug auf das
Merkmal Mauke waren sehr unterschiedlich. Die Merkmale der mittlere Hautdicke
und Mauke pro Gliedmaße korrelierten stark mit dem Merkmal Mauke, sie lagen bei
rg = 0,889 für Mauke pro Gliedmaße und bei rg = 0,735 für die mittlere Hautdicke. Die
additiv-genetischen Korrelationen der Merkmale des Behangs lagen hingegen
zwischen rg = 0,072 und rg = -0,548 (Tabelle 52).
Eigene Untersuchungen 87
Tabelle 52: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale Mauke, Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, Hautdicke und
Mauke pro Gliedmaße
Merkmal Mauke Hal Haa Bab Hd M-Glm Mauke 0,774 0,500 0,664 0,873 -0,154 0,736 Hal -0,548 0,270 0,198 0,208 0,071 0,225 Haa 0,072 0,388 0,348 0,716 0,129 0,391 Bab -0,463 0,525 0,519 0,473 0,068 0,534 Hd 0,735 -0,624 -0,258 -0,112 0,119 0,025 M-Glm 0,889 -0,376 0,492 -0,185 0,526 0,609
In den Tabellen 53 und 54 wurden die jeweiligen Maukeformen mit den Merkmalen
mittlere Hautdicke (Tabelle 53) und Chorioptesbefund (Tabelle 54) multivariat
ausgewertet. In der letztgenannten Schätzung konnten die Standardfehler berechnet
werden.
Die Heritabilität für das Merkmal mittlere Hautdicke blieb mit h2 = 0,225 auch in dieser
Schätzung relativ konstant. Die Heritabilitäten für die verschiedenen Maukeformen
erstreckt sich von h2 = 0,040 bis h2 = 0,680. Die einzige Maukeform, die eine positive
additiv-genetische Korrelation zu dem Merkmal mittlere Hautdicke aufwies, war die
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica (D. hyc-hyp). Die additiv-genetische
Korrelation lag bei rg = 0,723.
Tabelle 53: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale mittlere Hautdicke und Maukeformen
Merkmal Hd D. squa D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub D. ver
Hd 0,225 -0,025 0,034 0,177 -0,210 0,200 -0,277 D. squa -0,236 0,073 0,008 0,119 -0,091 -0,275 0,033 D. mad -0,477 -0,504 0,233 0,142 0,262 0,165 0,561 D. crus -0,375 -0,598 0,262 0,680 0,033 0,815 0,304 D. hyc-hyp 0,723 -0,729 -0,214 0,365 0,147 0,416 0,089 D. tub -0,317 0,740 -0,178 -0,469 -0,688 0,269 0,074 D. ver 0,874 0,141 -0,667 -0,558 0,442 0,167 0,040
Eigene Untersuchungen 88
Für den Chorioptesbefund konnte in dieser Analyse eine Heritabilität von h2 = 0,022
geschätzt werden, sie ist damit deutlich niedriger als in der bivariaten Schätzung mit
dem Merkmal Mauke (Tabelle 51). Die Heritabilitätsschätzungen für die jeweiligen
Maukeformen lagen zwischen h2 = 0,101 und h2 = 0,632. Die niedrigste Heritabilität
wurde für die Dermatitis madidans und die höchste Heritabilität für die Dermatitis
hyperceratotica-hyperplastica geschätzt. Die additiv-genetischen Korrelationen der
Maukeformen zu dem Chorioptesbefund verhielten sich in diesem Modell sehr
unterschiedlich. So lag die additiv-genetische Korrelation bei der Dermatitis verruco-
sa am höchsten (rg = 0,269 ± 0,843) und bei der Dermatitis crustosa am niedrigsten,
mit einem Wert von rg = -0,400 ± 0,919 (Tabelle 54).
Tabelle 54: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Chorioptesbefund und Maukeformen
Merkmal D. squa D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub D. ver Cho
D. squa 0,194 ± 0,096
-0,278 ± 0,088
-0,049 ± 0,100
0,402 ± 0,146
0,281 ± 0,090
0,223 ± 0,107
-0,049 ± 0,079
D. mad 0,998 ± 0,044
0,101 ± 0,069
0,031 ± 0,090
0,213 ± 0,133
-0,077 ± 0,084
-0,250 ± 0,092
0,032 ± 0,077
D. crus -0,604 ± 0,287
-0,579 ± 0,340
0,213 ± 0,120
0,178 ± 0,188
0,190 ± 0,095
0,216 ± 0,120
0,522 ± 0,077
D. hyc-hyp -0,787 ± 0,209
-0,797 ± 0,210
0,167 ± 0,371
0,632 ± 0,108
-0,149 ± 0,117
0,643 ± 0,116
0,208 ± 0,112
D. tub -0,863 ± 0,225
-0,883 ± 0,215
0,148 ± 0,474
0,931 ± 0,169
0,115 ± 0,080
0,342 ± 0,099
0,117 ± 0,081
D. ver 0,482 ± 0,353
0,452 ± 0,415
-0,024 ± 0,432
-0,257 ± 0,292
-0,425 ± 0,457
0,279 ± 0,143
0,065 ± 0,096
Cho 0,193 ± 0,826
0,132 ± 0,874
-0,400 ± 0,919
-0,210 ± 0,715
0,034 ± 0,853
0,269 ± 0,843
0,022 ± 0,046
In der Tabelle 55 konnten keine Standardfehler ausgegeben werden. Die Heritabilitä-
ten für die vier Gliedmaßen, die Mauke aufweisen können (Dvl, Dvr, Dhl, Dhr) lagen
sehr hoch, zwischen h2 = 0,468 und h2 = 0,710. Die Heritabilitäten für die weißen
Abzeichen der Fesseln der jeweiligen Gliedmaßen (WVL, WVR, WHL, WHR) waren
niedriger und lagen zwischen h2 = 0,195 und h2 = 0,393. Es ist weiterhin festzustellen,
Eigene Untersuchungen 89
dass die additiv-genetischen Korrelationen zwischen dem Vorkommen der Mauke an
einer Gliedmaße und dem Auftreten von weißen Abzeichen an der entsprechenden
Gliedmaße positiv korrelierten. Sie lagen zwischen rg = 0,100 und rg = 0,486. Es ist
zusätzlich festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelationen der Vorderglied-
maßen zueinander und der Hintergliedmaßen zueinander sowohl in Bezug auf das
Maukevorkommen als auch in Bezug auf die weißen Abzeichen der Fesseln sehr
hoch waren. Sie lagen zwischen rg = 0,667 und rg = 1,000.
Tabelle 55: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale der weißen Abzeichen an den Fesseln jeder Gliedmaße (WVL,WVR, WHL,
WHL) und dem Merkmal Mauke an jeder Gliedmaße (Dvl, Dvr, Dhl, Dhr)
Merkmal Dvl Dvr Dhl Dhr WVL WVR WHL WHR Dvl 0,638 0,875 0,391 0,417 0,344 0,344 0,053 0,270 Dvr 0,995 0,710 0,385 0,431 0,381 0,381 0,021 0,274 Dhl 0,389 0,337 0,468 0,962 0,275 0,275 -0,475 -0,337 Dhr 0,308 0,272 0,976 0,656 0,227 0,227 -0,536 -0,323 WVL 0,101 0,052 0,186 0,080 0,195 1,000 0,524 0,618 WVR 0,101 0,052 0,186 0,080 1,000 0,195 0,524 0,618 WHL 0,402 0,370 0,486 0,430 0,507 0,506 0,370 0,814 WHR 0,100 0,049 0,207 0,100 0,815 0,815 0,667 0,393
3.3.4 Rheinisch-Deutsches Kaltblut
3.3.4.1 Material und Methode
Das für die Auswertung zur Verfügung stehende Datenmaterial der Rheinisch-
Deutschen Kaltblutpferde konnte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und
Thüringen gesammelt werden. Eine genaue Aufteilung der Geschlechter, des Alters
und der Maukeprävalenzen kann in Abschnitt 3.1.1 Material und Methoden entnom-
men werden. Folgende Merkmale, wurden in den Analysen verwendet:
Eigene Untersuchungen 90
Mauke (M), Mauke pro Gliedmaße (M-Glm), Maukeformen (D. mad-D. tub), Mauke
an einer bestimmten Gliedmaße (Dvl-Dhr), weiße Abzeichen an den Fesseln (WVL-
WHR), mittlere Hautdicke (Hd), Behangausbreitung (Bab), Haarlänge (Hal), Haaran-
zahl (Haa), Chorioptesbefund (Cho).
3.3.4.2 Ergebnisse
In die Analyse konnten 77 untersuchte Rheinisch-Deutsche Kaltblutpferde einbezo-
gen werden. Die verwendeten Pedigreedaten wurden von den Pferdezüchtern in
Nordrhein-Westfalen, dem Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V. und
dem Verband Thüringer Pferdezüchter e.V. zur Verfügung gestellt. Die unterschiedli-
chen fixen Effekte wurden im nachfolgenden Modell 4 für die verschiedenen Merkma-
le auf Signifikanz geprüft.
Modell 4 für die Analyse des Auftretens von Mauke als binäres (M) oder ordinales
(M-Glm) Merkmal
yijklmnop = µ + Gi + Jj + GMk + Wl + Hm + HHn + ao + eijklmnop
yijklmnop = beobachtetes Merkmal des ijklmnop-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-3)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-3)
GMk = fixer Effekt des Geburtsmonats (k = 1-2)
Wl = fixer Effekt des Entwurmungsintervalls (l = 1-3)
Hm = fixer Effekt der Hufpflege (m = 1-2)
HHn = fixer Effekt für die Häufigkeit der Hufpflege (n = 1-3)
ao = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (o = 1-959)
eijklmnop = zufälliger Restfehler
Eigene Untersuchungen 91
Geschlecht
Bei dem fixen Effekt des Geschlechts, der in das Modell 4 mit einging, wurden
Hengste (n = 28), Stuten (n = 43) und Wallache (n = 6) unterschieden.
Geburtsjahr
Als fixer Effekt wurde das Geburtsjahr erfasst und konnte in die drei folgenden
Klassen zusammengefasst werden.
Geburtsjahre Klasse Anzahl der Tiere bis 1992 1 24 1993-1996 2 22 ab 1997 3 31
Geburtsmonat
Als weiterer fixer Effekt wurden die Geburtsmonate erfasst. Die untersuchten Tiere
wurden von Januar bis Dezember geboren und wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Geburtsmonat Klasse Anzahl der Tiere Januar –März 1 34 April- Dezember 2 43
Entwurmungsintervall
Der fixe Effekt des Entwurmungsintervalls pro Jahr erstreckte sich von keiner
Entwurmung bis 5-mal im Jahr und wurde in drei Klassen aufgeteilt:
Entwurmungsin-tervall
Klasse Anzahl der Tiere
0-1-mal im Jahr 1 17 3-mal im Jahr 2 38 3-5-mal im Jahr 3 22
Hufpflege
Dieser fixe Effekt beinhaltet, welche Person die Hufpflege der untersuchten Tiere
durchgeführt hat. Dabei konnte ursprünglich zwischen Hufschmied, Besitzer und
beiden Personen unterschieden werden. Bei den Rheinisch-Deutschen Kaltblütern
ergaben sich die Klassen für den Hufschmied (n = 72) und den Hufschmied zusam-
men mit dem Besitzer (n = 5).
Eigene Untersuchungen 92
Häufigkeit der Hufpflege
Dieser fixe Effekt hängt mit dem vorangegangenen fixen Effekt der Hufpflege zu-
sammen. Dabei wurde unterschieden, wie oft im Jahr die Hufpflege durchgeführt
wurde. Der Effekt konnte in drei Klassen zusammengefasst werden:
Häufigkeit pro Jahr Klasse Anzahl der Tiere bis 4-mal 1 26 5-mal 2 23 mehr als 6-mal 3 28
Varianzkomponentenschätzung
Um die Varianzkomponentenschätzung für den additiv-genetischen Effekt des Tieres
durchführen zu können, wurde auch für diese Kaltblutrasse das Programm VCE4,
Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) verwendet. Die additiv-genetischen und residualen
Varianzen und Kovarianzen wurden für das verwendete Merkmal Mauke, oder mit
dem Merkmal Mauke im Zusammenhang stehenden Merkmalen mittels Residual
Maximum Likelihood geschätzt. Das Modell 4 wurde dabei im Gegensatz zur Aus-
wertung mit der Prozedur GLM um den additiv-genetischen Effekt des Tieres (ao)
erweitert. Von den insgesamt 77 untersuchten Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferden
ausgehend konnten aufgrund der vorhandenen Pedigreedaten 959 Tiere in die
Analyse eingehen.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren
Um die Schätzung der Varianz-Kovarianzmatrizen durchführen zu können, ist es von
Bedeutung, die systematischen Einflüsse der Effekte auf die verschiedenen Merkma-
le zu kennen. Zu diesem Zweck sind die Effekte in der GLM-Prozedur auf Signifikanz
getestet worden. Die verwendeten Merkmale waren Mauke ja/nein und Mauke pro
Gliedmaße. Das so aufgestellte Modell 4 zeigte bei dem Merkmal Mauke eine
Signifikanz bei den Effekten Geburtsjahr, Geburtsmonat und der Häufigkeit der
Eigene Untersuchungen 93
Wurmkurgabe. Im Gegensatz dazu war bei dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße nur
der Effekt des Geburtsjahres signifikant (Tabelle 56).
Tabelle 56: Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Merkmale Mauke und
Mauke pro Gliedmaße bei den Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferden
Merkmal Fixer Effekt Mauke Mauke pro Glied-
maße Geschlecht n.s. n.s. Geburtsjahr * * Geburtsmonat * n.s. Wurmkurgabe * n.s. Hufpflege n.s. n.s. Wie oft n.s. n.s.
n.s.: p>0,05; *:p≤0,05
Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung
Für die Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde erfolgte die Auswertung für die Merkma-
le Mauke, Mauke pro Gliedmaße und die Maukeformen (Dermatitis madidans,
crustosa, hyperceratotica-hyperplastica und tuberosa) mit Hilfe des Modells 4. Für
das Merkmal Mauke konnte kein Standardfehler errechnet werden, die Heritabilität
lag bei h2 = 1,00. Für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße konnte eine Heritabilität
von h2 = 0,505 ± 0,324 geschätzt werden, wobei sich hier ein sehr hoher Standard-
fehler ergab. Die verschiedenen Maukeformen zeigten sehr unterschiedliche Herita-
bilitäten, sie lagen zwischen h2 = 0,00 und h2 = 1,00 (Tabelle 57).
Eigene Untersuchungen 94
Tabelle 57: Univariat nach Modell 4 geschätzte Heritabilitäten (h2) einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Prävalenz von Mauke, Mauke pro Gliedmaße und
der Maukeformen
Merkmal h2 ± SE Mauke 1,00 Mauke pro Gliedmaße 0,505 ± 0,324 D. madidans 1,000 ± 0,000 D. crustosa 0,000 ± 0,001 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,922 ± 0,170 D. tuberosa 0,287 ± 0,172
Im bivariaten Modell wurde das Merkmal Mauke jeweils gemeinsam mit einem
anderen Merkmal ausgewertet. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Heritabili-
tät für Mauke konstant sehr hoch in allen drei Schätzungen blieb. Die Heritabilität lag
zwischen h2 = 0,977 und h2 = 0,996, wobei die Standardfehler mit SE = 0,021 bis SE
= 0,069 sehr gering waren. Die Heritabilität für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße
erhöhte sich auch im Gegensatz zu der univariaten Auswertung auf
h2 = 0,618 ± 0,158. Für die mittlere Hautdicke ergab sich eine Heritabilität von
h2 = 0,292 ± 0,215 und für den Chorioptesbefund eine Heritabilität von
h2 = 0,794 ± 0,187 (Tabelle 58).
Tabelle 58: Bivariat nach Modell 4 geschätzte Heritabilitäten (h², Diagonale) additiv-
genetische (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen)
Korrelationen einschließlich deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke und Chorioptesbefund
Merkmal Mauke * Mauke pro Gliedmaße Mauke Mauke pro GliedmaßeMauke 0,979 ± 0,049 -1,00 ± 0,013 Mauke pro Gliedmaße 1,000 ± 0,016 0,618 ± 0,158 Mauke * mittlere Hautdicke Mauke mittlere Hautdicke Mauke 0,996 ± 0,021 -1,00 ± 0,027 mittlere Hautdicke 0,215 ± 0,279 0,292 ± 0,215 Mauke * Chorioptesbefund Mauke Chorioptesbefund Mauke 0,977 ± 0,069 1,00 ± 0,03 Chorioptesbefund 0,136 ± 0,178 0,794 ± 0,187
Eigene Untersuchungen 95
In der multivariaten Auswertung mit sechs verschiedenen Merkmalen (Mauke,
Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, mittlere Hautdicke und Mauke pro
Gliedmaße) konnten für die Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde keine Standardfeh-
ler geschätzt werden.
Für das Merkmal Mauke konnte eine Heritabilität von h2 = 0,824 ermittelt werden,
also etwas niedriger als in den uni- und bivariaten Schätzungen. Für das Merkmal
Mauke pro Gliedmaße konnte ähnlich der univariaten Schätzung für dieses Merkmal
eine Heritabilität von h2 = 0,427 geschätzt werden. Die Heritabilitäten für die ver-
schiedenen Merkmale des Behangs (Hal, Haa, Bab) lagen zwischen h2 = 0,458 und
h2 = 0,705. Die Heritabilität für die mittlere Hautdicke lag, ähnlich der bivariaten
Auswertung bei h2 = 0,352. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen Mauke
und den anderen Merkmalen waren auch hier sehr unterschiedlich. Die Merkmale
Mauke pro Gliedmaße (M-Glm) und die Haaranzahl (Haa) korrelierten stark positiv
mit dem Merkmal Mauke. Für Mauke pro Gliedmaße lag die additiv-genetische
Korrelation bei rg = 0,822, für die Haaranzahl lag sie bei rg = 0,714. Im Gegensatz
dazu steht die additiv-genetische Korrelation der mittleren Hautdicke, sie war gene-
tisch negativ korreliert und lag bei rg = -0,043 (Tabelle 59).
Tabelle 59: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale Mauke, Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, mittlere Hautdicke
und Mauke pro Gliedmaße
Merkmal Mauke Hal Haa Bab Hd M-Glm Mauke 0,824 0,019 -0,713 0,210 0,231 0,539 Hal 0,096 0,458 -0,100 -0,048 0,590 0,270 Haa 0,714 0,517 0,628 0,522 0,004 -0,053 Bab 0,203 0,575 0,809 0,705 0,449 0,475 Hd -0,043 -0,218 -0,073 0,277 0,352 -0,004 M-Glm 0,822 -0,251 0,631 0,327 -0,209 0,427
In den Tabellen 60 und 61 wurden die verschiedenen Maukeformen: Dermatitis
madidans (D. mad), Dermatitis crustosa (D. crus), Dermatitis hyperceratotica-
Eigene Untersuchungen 96
hyperplastica (D. hyc-hyp) und Dermatitis tuberosa (D. tub) mit den Merkmalen
Hautdicke (Tabelle 60) und Chorioptesbefund (Tabelle 61) analysiert.
Die Heritabilität für das Merkmal mittlere Hautdicke erhöhte sich im Gegensatz zum
bivariaten Modell auf h2 = 0,329 ± 0,158. Die Heritabilität für die Dermatitis madidans
erniedrigte sich im Gegensatz zur univariaten Auswertung auf h2 = 0,945 ± 0,054,
ähnlich verhielt es sich mit der Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica, deren
Heritabilität auf h2 = 0,840 ± 0,141 sank. Die Heritabilitäten der Dermatitis tuberosa
mit h2 = 0,611 ± 0,200 und Dermatitis crustosa mit h2 = 0,238 ± 0,185 stiegen im
Vergleich zur univariaten Auswertung an (Tabelle 60). Die Maukeformen Dermatitis
madidans und Dermatitis crustosa waren genetisch positiv mit der mittleren Hautdi-
cke korreliert, während die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica und Dermatitis
tuberosa genetisch negativ mit der mittleren Hautdicke korreliert waren. Die Residu-
alkorrelationen wiesen im Vergleich zu den additiv-genetischen Korrelationen ein
entgegengesetztes Vorzeichen auf.
Tabelle 60: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale mittlere Hautdicke und Maukeformen
Merkmal Hd D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub
Hd 0,329 ± 0,158
-0,538 ± 0,370
-0,037 ± 0,182
0,470 ± 0,289
0,616 ± 0,226
D. mad 0,024 ± 0,096
0,945 ± 0,054
0,862 ± 0,234
-0,546 ± 0,422
-0,038 ± 0,331
D. crus 0,389 ± 0,355
-0,576 ± 0,320
0,238 ± 0,185
-0,360 ± 0,406
0,322 ± 0,231
D. hyc-hyp -0,185 ± 0,260
0,351 ± 0,096
0,248 ± 0,294
0,840 ± 0,141
-0,406 ± 0,411
D. tub -0,692 ± 0,122
0,056 ± 0,124
-0,235 ± 0,287
0,611 ± 0,221
0,611 ± 0,200
Für den Chorioptesbefund konnte in der multivariaten Schätzung eine Heritabilität
von h2 = 0,790 ± 0,138 ermittelt werden, das Ergebnis entspricht in etwa der bivaria-
ten Schätzung mit dem Merkmal Mauke (siehe Tabelle 58). Die Heritabilitätsschät-
zungen für die verschiedenen Maukeformen liegen zwischen h2 = 0,164 und
Eigene Untersuchungen 97
h2 = 0,920 und sind damit den Schätzungen in der vorherigen multivariaten Analyse
sehr ähnlich. Die Maukeformen Dermatitis crustosa und Dermatitis hyperceratotica-
hyperplastica waren genetisch positiv mit dem Chorioptesbefund korreliert, während
die Dermatitis madidans und Dermatitis tuberosa genetisch negativ mit dem Choriop-
tesbefund korreliert waren.
Tabelle 61: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Chorioptesbefund und Maukeformen
Merkmal Cho D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub
Cho 0,790 ± 0,138
-0,389 ± 0,466
0,165 ± 0,261
-0,990 ± 0,069
0,996 ± 0,035
D. mad -0,088 ± 0,137
0,920 ± 0,089
0,845 ± 0,282
0,258 ± 0,569
-0,473 ± 0,463
D. crus 0,279 ± 0,351
-0,819 ± 0,261
0,164 ± 0,135
-0,299 ± 0,355
0,072 ± 0,190
D. hyc-hyp 0,306 ± 0,156
0,227 ± 0,115
0,191 ± 0,300
0,883 ± 0,108
-0,973 ± 0,100
D. tub -0,617 ± 0,276
0,067 ± 0,174
0,187 ± 0,388
-0,053 ± 0,225
0,641 ± 0,240
Die Heritabilitäten für das Auftreten von Mauke jeweils an einer der Gliedmaßen (Dvl,
Dvr, Dhl, Dhr) lagen mit Werten zwischen h2 = 0,345 und h2 = 0,645 in einem höheren
Bereich. Die Heritabilitäten für die weißen Abzeichen an den Fesseln (WVL, WVR,
WHL, WHR) bewegten sich etwa im gleichen Bereich zwischen h2 = 0,390 und h2 =
0,637. Für die Analyse konnten keine Standardfehler ermittelt werden.
Es ist weiterhin festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelationen zwischen
dem Vorkommen der Mauke an einer Gliedmaße und den weißen Abzeichen an den
Fesseln genetisch negativ waren. Sie lagen zwischen rg = -0,288 bis rg = -0,093. Die
Maukebefunde zwischen linker und rechter Gliedmaße waren jeweils genetisch
positiv korreliert. Entsprechendes gilt für das Auftreten der weißen Abzeichen an den
Fesseln (Tabelle 62).
Eigene Untersuchungen 98
Tabelle 62: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale der weißen Abzeichen an den Fesseln (WVL,WVR, WHL, WHL) und dem
Merkmal Mauke für jede Gliedmaße (Dvl, Dvr, Dhl, Dhr)
Merkmal Dvl Dvr Dhl Dhr WVL WVR WHL WHR Dvl 0,345 1,000 0,416 0,455 -0,277 -0,230 -0,035 -0,285 Dvr 1,00 0,354 0,416 0,455 -0,277 -0,230 -0,035 -0,285 Dhl 0,270 0,270 0,645 0,983 -0,007 -0,238 -0,006 -0,319 Dhr 0,279 0,279 0,991 0,434 -0,009 -0,223 -0,039 -0,324 WVL -0,093 -0,093 0,144 0,131 0,637 0,910 0,676 0,610 WVR -0,288 -0,288 -0,189 -0,197 0,937 0,589 0,781 0,799 WHL -0,236 -0,236 -0,268 -0,288 0,765 0,833 0,390 0,806 WHR -0,266 -0,266 -0,257 -0,281 0,568 0,626 0,882 0,532
3.3.5 Ostdeutsches Kaltblut
3.3.5.1 Material und Methode
Der Oberbegriff Ostdeutsches Kaltblutpferd ist nach der FN-Definition keine Rasse-
bezeichnung. Es hat sich aber herausgestellt, dass die ostdeutschen Kaltblutrassen
eng miteinander verwandt sind (BIEDERMANN et al. 2002), sodass die Sächsisch-
Thüringischen - (n = 83), Mecklenburger - (n = 55) und Altmärkischen Kaltblutpferde
(n = 3) zusammen ausgewertet werden können. Das für die Auswertung zur Verfü-
gung stehende Datenmaterial der hier genannten Ostdeutschen Kaltblutpferde
konnte in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen
und Thüringen gesammelt werden. Eine genaue Aufstellung der Geschlechter, des
Alters und der Maukeprävalenzen ist in Abschnitt 3.1.1 Material und Methoden
enthalten.
Folgende Merkmale wurden in den Analysen verwendet: Mauke (M), Mauke pro
Gliedmaße (M-Glm), Maukeformen (D. squa-D. tub), Mauke an einer bestimmten
Gliedmaße (Dvl-Dhr), weiße Abzeichen an den Fesseln (WVL-WHR), mittlere
Eigene Untersuchungen 99
Hautdicke (Hd), Behangausbreitung (Bab), Haarlänge (Hal), Haaranzahl (Haa),
Chorioptesbefund (Cho).
3.3.5.2 Ergebnisse
In die Analyse konnten 141 untersuchte Ostdeutsche Kaltblutpferde einbezogen
werden. Die verwendeten Pedigreedaten wurden von den Pferdezüchtern in Nord-
rhein-Westfalen, dem Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V., dem
Pferdezuchtverband Sachsen, dem Verband Pferdezüchter Mecklenburg-
Vorpommern e.V. und dem Verband Thüringer Pferdezüchter e.V. zur Verfügung
gestellt. Mit dem Modell 5 wurden die verschiedenen Effekte auf ihre Signifikanz bei
den Merkmalen Mauke und Mauke pro Gliedmaße geprüft.
Modell 5 für die Analyse des Auftretens von Mauke als binäres (M) oder ordinales
(M-Glm) Merkmal
yijklmnop = µ + Gi + Jj + Hk + SKl + SSm + SWn + ao + eijklmnop
yijklmnop = beobachtetes Merkmal des ijklmnop-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-3)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-3)
Hk = fixer Effekt der Haltung (k = 1-2)
SKl = fixer Effekt des Stallklimas (l = 1-2)
SSm = fixer Effekt für die Strohfütterung im Sommer ( m = 0-1)
SWn = fixer Effekt für die Strohfütterung im Winter (n = 0-1)
ao = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (o = 1-710)
eijklmnop = zufälliger Restfehler
Eigene Untersuchungen 100
Geschlecht
Bei dem Ostdeutschen Kaltblutpferd wurde der fixe Effekt des Geschlechts im Modell
5 verwendet. Die Geschlechter verteilten sich in Stuten (n = 112), Hengste (n = 20)
und Wallache (n = 9).
Geburtsjahr
Der fixe Effekt des Geburtsjahres wurde in den drei folgenden Klassen berücksich-
tigt:
Geburtsjahr Klasse Anzahl der Tiere bis 1989 1 44 1990-1994 2 40 ab 1995 3 57
Haltung
Für den Effekt der Haltung konnten unterschiedliche Angaben wie Box (n = 69),
Ständer (n = 60) und sonstige Aufstallungsmöglichkeiten gemacht werden. Bei den
sonstigen Aufstallungsmöglichkeiten gaben die Züchter nur die Variante des Lauf-
stalls (n = 46) an. Da einige Tiere in verschiedenen Haltungsmöglichkeiten unterge-
bracht waren, kann keine Angabe zur Gesamtzahl der 141 Tiere gemacht werden. In
dem Modell wurde daraufhin ermittelt, ob die Tiere in einer Box untergebracht waren
oder nicht.
Box Klasse Anzahl der Tiere Ja 1 69 Nein 2 72
Stallklima
Dieser ursprünglich aus fünf verschiedenen Abstufungen bestehender Effekt wurde
in zwei Klassen zusammengefasst.
Stallklima Anzahl der Tiere Klasse Anzahl der Tiere luftig 69 1 69 relativ luftig 29 mäßig luftig - relativ muffig 26 muffig 17
2 72
Eigene Untersuchungen 101
Strohfütterung im Sommer
Im Sommer wurden 22 Tiere zusätzlich mit Stroh gefüttert.
Strohfütterung im Winter
Im Winter wurden 73 untersuchte Tiere mit Stroh gefüttert.
Varianzkomponentenschätzung
Die Varianzkomponentenschätzung wurde für diese zusammengefasste Kaltblutras-
se mittels des Programms VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) durchgeführt.
Für die Schätzung des additiv-genetischen Effekts wurde ein lineares Tiermodell
verwendet. Die additiv-genetischen und residualen Varianzen und Kovarianzen
wurden für das verwendete Merkmal Mauke, oder mit dem Merkmal Mauke im
Zusammenhang stehenden Merkmalen mittels Residual Maximum Likelihood
geschätzt. Das für die Ostdeutschen Kaltblutpferde angewandtes Modell 5 enthielt
den additiv-genetischen Effekt des Tieres (ao). Es gingen insgesamt 141 Ostdeut-
sche Kaltblutpferde in die Untersuchung ein. Aufgrund dieser Tatsache konnten 710
Tiere aus den Pedigreedaten in die Analysen einbezogen werden.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren
Die Schätzung der Varianz-Kovarianzmatritzen setzt ein Wissen über die Bedeutung
systematischer Einflüsse auf die unterschiedlichen Merkmale, mit denen der Mauke-
befund erfasst wird oder damit im Zusammenhang steht, voraus. Zu diesem Zweck
sind die Effekte in einer GLM-Prozedur auf Signifikanz getestet worden. Die zwei
Merkmale, die dazu verwendet wurden, waren Mauke ja/nein und Mauke pro
Gliedmaße. Das so ermittelte Modell 5 ergab bei beiden Merkmalen identische
signifikante Effekte. Signifikant waren die Effekte des Geburtsjahrs und der Haltung,
während alle anderen Effekte nicht signifikant waren (Tabelle 63).
Eigene Untersuchungen 102
Tabelle 63: Signifikanz der systematischen Einflüsse auf die Merkmale Mauke und
Mauke pro Gliedmaße bei den Ostdeutschen Kaltblutpferden
Merkmal Fixer Effekt Mauke Mauke pro Gliedmaße Geschlecht n.s. n.s. Geburtsjahr ** ** Haltung ** ** Stallklima n.s. n.s. Strohfütterung im Sommer n.s. n.s. Strohfütterung im Winter n.s. n.s.
n.s.: p > 0,05 *: p ≤ 0,05 **: p ≤ 0,01
Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung
Für die Ostdeutschen Kaltblutpferde erfolgte die Schätzung für die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße und die Maukeformen (Dermatitis squamosa, D. madidans, D.
crustosa, D. hyperceratotica-hyperplastica und D. tuberosa) mit Hilfe von Modell 5.
Für das Merkmal Mauke konnte eine Heritabilität von h2 = 0,189 ± 0,148, für das
Merkmal Mauke pro Gliedmaße eine Heritabilität von h2 = 0,394 ± 0,146 geschätzt
werden. Für die Maukeform Dermatitis squamosa konnte kein Standardfehler
ermittelt werden, da die Heritabilität bei h2 = 1,00 lag. Für die anderen Maukeformen
bewegten sich die Heritabilitätsschätzwerte zwischen h2 = 0,091 und h2 = 0,470
(Tabelle 64).
Eigene Untersuchungen 103
Tabelle 64: Univariat nach Modell 3 geschätzte Heritabilitäten (h2) einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Prävalenz von Mauke, Mauke pro Gliedmaße und
Maukeformen
Merkmal h2 ± SE Mauke 0,189 ± 0,148 Mauke pro Gliedmaße 0,394 ± 0,146 D. squamosa 1,00 D. madidans 0,470 ± 0,178 D. crustosa 0,248 ± 0,135 D. hyperceratotica-hyperplastica 0,356 ± 0,188 D. tuberosa 0,091 ± 0,098
Im bivariaten Modell wurde das Vorkommen von Mauke jeweils mit anderen Merkma-
len (M-Glm, Hd, Cho) ausgewertet. Für die Merkmale Mauke zusammen mit Mauke
pro Gliedmaße konnten keine Standardfehler errechnet werden. Die Heritabilitäten
für das Merkmal Mauke lagen bei h2 = 0,193 bis h2 = 0,248 und waren damit etwas
höher als in der univariaten Auswertung. Die Heritabilität für das Merkmal Mauke pro
Gliedmaße lag bei h2 = 0,392, für die mittlere Hautdicke war die Heritabilität h2 =
0,407 ± 0,127 und für den Chorioptesbefund h2 = 0,256 ± 0,158. Das Merkmal Mauke
war genetisch positiv mit allen Merkmalen korreliert. Bei dem Merkmal Mauke pro
Gliedmaße lag die additiv-genetische Korrelation bei rg = 1,00, wobei kein Standard-
fehler ermittelt werden konnte. Die Residualkorrelationen lagen ebenfalls alle im
positiven Bereich (Tabelle 65).
Eigene Untersuchungen 104
Tabelle 65: Bivariat nach Modell 5 geschätzte Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-
genetische (rg, unterhalb der Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen)
Korrelationen einschließlich deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke,
Mauke pro Gliedmaße, mittlere Hautdicke und Chorioptesbefund
Merkmal Mauke * Mauke pro Gliedmaße Mauke Mauke pro Gliedmaße Mauke 0,248 0,796 Mauke pro Gliedmaße 1,00 0,392 Mauke * mittlere Hautdicke Mauke mittlere Hautdicke Mauke 0,233 ± 0,150 0,094 ± 0,145 mittlere Hautdicke 0,360 ± 0,298 0,407 ± 0,127 Mauke * Chorioptesbefund Mauke Chorioptesbefund Mauke 0,193 ± 0,150 0,269 ± 0,130 Chorioptesbefund 0,073 ± 0,506 0,256 ± 0,158
In der multivariaten Auswertung mit sechs verschiedenen Merkmalen (Mauke,
Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, mittlere Hautdicke und Mauke pro
Gliedmaße) konnten für die Ostdeutschen Kaltblutpferde keine Standardfehler
geschätzt werden. Für das Merkmal Mauke konnte eine Heritabilität von h2 = 0,359
ermittelt werden, sie lag damit höher als in der uni- und bivariaten Heritabilitätsschät-
zung. Für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße lag die Heritabilität bei h2 = 0,501. Die
Heritabilitäten für die Merkmale des Behangs (Haarlänge, Haaranzahl, Behangaus-
breitung) lagen zwischen h2 = 0,435 und h2 = 0,661. Im Gegensatz zur bivariaten
Schätzung ist die Heritabilität für das Merkmal mittlere Hautdicke höher und lag bei
h2 = 0,559. Das Merkmal Mauke pro Gliedmaße und auch die Behangausbreitung
waren genetisch stark positiv mit dem Merkmal Mauke korreliert. Etwas niedriger
lagen die additiv-genetischen Korrelationen der Haaranzahl und der mittleren
Hautdicke im Zusammenhang mit der Mauke. Nur das Merkmal der Haarlänge zeigte
sich negativ korreliert mit dem Merkmal Mauke (Tabelle 66).
Eigene Untersuchungen 105
Tabelle 66: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale Mauke, Haarlänge, Haaranzahl, Behangausbreitung, mittlere Hautdicke
und Mauke pro Gliedmaße
Merkmal Mauke Hal Haa Bab Hd M-Glm Mauke 0,359 0,314 -0,096 -0,416 0,010 0,770 Hal -0,482 0,435 0,408 0,331 -0,146 0,383 Haa 0,563 0,126 0,455 0,249 -0,145 -0,087 Bab 0,827 0,056 0,845 0,661 0,804 -0,460 Hd 0,436 0,522 0,393 0,727 0,559 0,102 M-Glm 0,990 -0,524 0,622 0,817 0,343 0,501
In den Tabellen 68 und 69 wurden die verschiedenen Maukeformen: Dermatitis
squamosa (D. squa), Dermatitis madidans (D. mad), Dermatitis crustosa (D. crus),
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica (D. hyc-hyp) und Dermatitis tuberosa (D.
tub) zusammen mit den Merkmalen mittlere Hautdicke (Tabelle 67) und Chorioptes-
befund (Tabelle 68) analysiert.
Die Heritabilität für das Merkmal mittlere Hautdicke erhöhte sich im Gegensatz zum
bivariaten Modell leicht auf h2 = 0,515 ± 0,123. Im Vergleich zu dem univariaten
Modell veränderten sich die Heritabilitäten für die Dermatitis squamosa, D. madidans
und D. crustosa nicht wesentlich, im Gegensatz zur Dermatitis hyperceratotica-
hyperplastica und D. tuberosa. Die Heritabilität der Dermatitis squamosa sank auf h2
= 0,970 ± 0,033 und die geschätzte Heritabilität der Dermatitis madidans und
D. crustosa erhöhte sich. Die Heritabilität der Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica
stieg an auf h2 = 0,560 ± 0,200 und die der Dermatitis tuberosa auf h2 = 0,229 ±
0,094. Die Maukeformen Dermatitis crustosa und Dermatitis hyperceratotica-
hyperplastica waren genetisch positiv mit der mittleren Hautdicke korreliert, während
die Dermatitis squamosa, D. madidans und D. tuberosa genetisch negativ mit der
mittleren Hautdicke korrelierten (Tabelle 67).
Eigene Untersuchungen 106
Tabelle 67: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler(SE) für die Merkmale Hautdicke und Maukeformen
Merk-mal Hd D. squa D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub
Hd 0,515 ± 0,123
0,679 ± 0,575
0,168 ± 0,180
0,037 ± 0,142
-0,237 ± 0,284
0,066 ± 0,120
D. squa -0,234 ± 0,147
0,970 ± 0,033
-0,099 ± 0,602
-0,351 ± 0,523
-0,758 ± 0,468
0,115 ± 0,398
D. mad -0,481 ± 0,198
0,246 ± 0,171
0,521 ± 0,168
-0,154 ± 0,166
0,242 ± 0,233
0,014 ± 0,134
D. crus 0,420 ± 0,229
0,232 ± 0,259
0,428 ± 0,272
0,307 ± 0,124
0,081 ± 0,177
0,240 ± 0,101
D. hyc-hyp
0,374 ± 0,204
0,192 ± 0,174
0,039 ± 0,259
0,114 ± 0,201
0,560 ± 0,200
0,088 ± 0,155
D. tub -0,174 ± 0,287
-0,122 ± 0,210
0,604 ± 0,212
0,040 ± 0,206
0,651 ± 0,198
0,229 ± 0,094
Für den Chorioptesbefund konnte in der multivariaten Schätzung eine Heritabilität
von h2 = 0,247 ± 0,186 ermittelt werden. Dieses Ergebnis ähnelt damit der bivariaten
Schätzung mit dem Merkmal Mauke (Tabelle 68). Die Heritabilitätsschätzungen für
die verschiedenen Maukeformen lagen in ähnlichen Bereichen wie bei der vorherigen
Auswertung. Die niedrigste Heritabilität konnte für das Merkmal Dermatitis crustosa
ermittelt werden, sie lag bei h2 = 0,276 ± 0,120, die höchste Heritabilität konnte für
die Dermatitis squamosa geschätzt werden, sie lag bei h2 = 0,935 ± 0,069. Nur die
Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica war genetisch positiv mit dem Chorioptesbe-
fund korreliert, die anderen Maukeformen korrelierten negativ mit diesem Merkmal
(Tabelle 68).
Eigene Untersuchungen 107
Tabelle 68: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Chorioptesbefund und Maukeformen
Merk-mal D. squa D. mad D. crus D. hyc-hyp D. tub Cho
D. squa 0,935 ± 0,069
0,130 ± 0,323
-0238, ± 0,362
-0,965 ± 0,135
-0,126 ± 01,57
0,085 ± 0,459
D. mad 0,205 ± 0,152
0,469 ± 0,159
-0,151 ± 0,147
-0,052 ± 0,153
-0,081 ± 0,150
0,148 ± 0,149
D. crus 0,229 ± 0,248
0,475 ± 0,263
0,276 ± 0,120
0,179 ± 0,133
0,254 ± 0,105
0,376± 0,109
D. hyc-hyp
0,539 ± 0,254
0,541 ± 0,245
-0,160 ± 0,360
0,316 ± 0,131
0,115 ± 0,115
0,128 ± 0,131
D. tub 0,016 ± 0,167
0,848 ± 0,133
-0,029 ± 0,315
0,730 ± 0,196
0,245 ± 0,102
0,028 ± 0,117
Cho -0,052 ± 0,303
-0,365 ± 0,347
-0,042 ± 0,402
0,159 ± 0,345
-0,219 ± 0,330
0,247 ± 0,186
Bei den vorangegangenen Kaltblutpferderassen konnte eine Schätzung für die
Merkmale Mauke je Gliedmaße im Zusammenhang mit den Fesseln mit weißen
Abzeichen durchgeführt werden. Bei den Ostdeutschen Kaltblutpferden konnte das
Programm VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) diese Schätzung nicht durchfüh-
ren. Daher ist das Modell mit den acht Merkmalen auf je vier Merkmale geteilt
worden. Das bedeutet, dass beide Vordergliedmaßen in Bezug auf Mauke und den
weißen Abzeichen der Fesseln zusammen abgehandelt wurden, gleiches gilt für die
Hintergliedmaßen.
In den Tabellen 69 und 70 konnten für die Ostdeutschen Kaltblutpferde keine
Standardfehler ermittelt werden.
Die Heritabilitäten für die Vordergliedmaßen sind in etwa gleich hoch, sie liegen für
das Merkmal des Auftretens von Mauke jeweils an einer Vordergliedmaße (Dvl, Dvr)
für die linke bei h2 = 0,423 und für die rechte Vordergliedmaße bei h2 = 0,387. Ähnlich
verhält es sich mit den Merkmalen der weißen Abzeichen an den Fesseln (WVL,
WVR), dort liegt die Heritabilität für die linke bei h = 0,484 und für die rechte Vorder-
gliedmaße bei h
2
2 = 0,353 (Tabelle 69).
Es ist weiterhin festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelationen zwischen
dem Vorkommen der Mauke an einer Gliedmaße und den weißen Abzeichen der
Eigene Untersuchungen 108
Fesseln an der entsprechenden Gliedmaße positiv korrelieren. Sie liegen für die linke
Vordergliedmaße bei rg = 0,240 und für die rechte bei rg = 0,192 .
Tabelle 69: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Merkmale der weißen Abzeichen an den Fesseln jeder Vordergliedmaße
(WVL,WVR) und dem Merkmal Mauke für jede Vordergliedmaße (Dvl, Dvr)
Merkmal Dvl Dvr WVL WVR Dvl 0,423 0,887 -0,363 -0,259 Dvr 0,997 0,387 -0,261 -0,178 WVL 0,240 0,167 0,484 0,949 WVR 0,265 0,192 1,00 0,353
Die Heritabilitäten für die Hintergliedmaßen lagen in niedrigeren Bereichen als die
der Vordergliedmaßen. So konnte für das Merkmal des Auftretens von Mauke jeweils
an einer Hintergliedmaße für die linke Hintergliedmaße ein Wert von h2 = 0,272, für
die rechte ein Wert von h2 = 0,263 geschätzt werden. Für das Merkmal der weißen
Abzeichen an den Fesseln der linken Hintergliedmaße lag der Heritabilitäts-
schätzwert bei h2 = 0,086, und bei der rechten Hintergliedmaße lag der Heritabili-
tätsschätzwert bei h2 = 0,180 (Tabelle 70). Es ist weiterhin festzustellen, dass die
additiv-genetischen Korrelationen zwischen dem Vorkommen der Mauke an einer
Gliedmaße und den weißen Abzeichen an der entsprechenden Gliedmaße positiv
korrelieren. Sie liegen für die linke Hintergliedmaße bei rg = 0,556 und für die rechte
bei rg = 0,570.
Zusätzlich ist festzustellen, dass die additiv-genetischen Korrelationen der Vorder-
gliedmaßen zueinander und der Hintergliedmaßen zueinander sowohl in Bezug auf
das Maukevorkommen als auch in Bezug auf die weißen Abzeichen der Fesseln sehr
hoch waren.
Tabelle 70: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen für die
Eigene Untersuchungen 109
Merkmale der weißen Fessel jeder Hintergliedmaße (WVL,WVR) und dem Merkmal
Mauke für jede Hintergliedmaße (Dvl, Dvr)
Merkmal Dhl Dhr WHL WHR Dhl 0,272 0,968 -0,257 -0,244 Dhr 0,999 0,263 -0,297 -0,285 WHL 0,556 0,518 0,086 0,504 WHR 0,607 0,570 0,998 0,180
3.3.6 Analyse aller deutschen Kaltblutrassen
Eine Analyse zum Vergleich der Maukeprävalenz zwischen den verschiedenen
Kaltblutrassen wurde unter Verwendung eines verallgemeinerten, nichtlinearen
Modells mittels der Prozedur GENMOD durchgeführt. Es sollte getestet werden, ob
das Geschlecht, das Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung und die betroffenen
Gliedmaßen in Beziehung zum Vorkommen von Mauke stehen. Das Auftreten von
ekzematöser oder verruköser Mauke an einer der vier Gliedmaßen pro Pferd oder
pro Gliedmaße wurde als abhängige Variable behandelt. Die abhängige Variable
Auftreten von Mauke wurde mit einer binominalen Verteilung modelliert (0 = keine
Mauke, 1 = Mauke). Die Probitfunktion wurde als Link-Funktion verwendet, um die
zugrundeliegende normalverteilte Variable in eine relative Häufigkeit zu transformie-
ren. Um eine statistische Auswertung durchführen zu können, muss die Anzahl der
untersuchten Pferde der einzelnen Rassen groß genug sein. Daher konnten die
Rassen Altmärkisches Kaltblut, Schweden-Ardenner, Belgisches Kaltblutpferd und
US-Belgier nicht in die Analyse einbezogen werden.
Die statistische Datenanalyse wurde mit folgenden nichtlinearen Modellen durchge-
führt:
Eigene Untersuchungen 110
Modell 6 für die Auswertung des Auftretens von Mauke pro Pferd
Yijkl = µ + Ri + Gj + b1Ak + b2Ak*Ri + eijkl
Yijkl = abhängige Variable, Auftreten von Mauke als 0/1-Merkmal
µ = Modellkonstante
Ri = fixer Effekt der Rasse (i = 1-6)
Gj = fixer Effekt des Geschlechts (j = 1-3)
Ak = Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung
b1,b2 = partieller linearer Regressionskoeffizient
eijkl = zufälliger Restfehler
Modell 7 für die Auswertung des Auftretens von Mauke pro Pferd und Gliedmaße
Yijklm = µ + Ri + Gj + GLDk + b1Al + b2Al*Ri + eijklm
Yijklm = abhängige Variable, Auftreten von Mauke pro Gliedmaße als
0/1-Merkmal
µ = Modellkonstante
Ri = fixer Effekt der Rasse (i = 1-6)
Gj = fixer Effekt des Geschlechts (j = 1-3)
GLDk = fixer Effekt der Gliedmaße (k = 1-4)
Al = Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung
b1,b2 = partieller linearer Regressionskoeffizient
eijklm = zufälliger Restfehler
In der Tabelle 71 sind die Ergebnisse zum Modell 6 aufgeführt. Es konnte festgestellt
werden, dass alle im Modell berücksichtigten Einflussfaktoren sich signifikant auf die
Prävalenz von Mauke auswirkten.
Eigene Untersuchungen 111
Tabelle 71: Varianzanalyse für das Auftreten von Mauke pro Pferd (Modell 6)
Variationsursache FG p-Wert Rasse 5 0,0496 Geschlecht 2 0,0159 Untersuchungsalter 1 <0,0001 Untersuchungsalter innerhalb Rasse 5 0,0069
Für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße ergab sich ein ähnliches Ergebnis (Tabelle
72).
Tabelle 72: Varianzanalyse für das Auftreten von Mauke pro Pferd und Gliedmaßen
(Modell 7)
Variationsursache FG p-Wert Rasse 5 <0,0001 Geschlecht 2 <0,0001 Gliedmaße 3 <0,0001 Untersuchungsalter 1 <0,0001 Untersuchungsalter innerhalb Rasse 5 <0,0001
Die LS-Schätzwerte der zugrundeliegenden kontinuierlichen Skala für das Merkmal
Mauke pro Gliedmaße liegen nur bei den Süddeutschen- und Schwarzwälder
Kaltblutpferden im negativen Bereich. Für die Süddeutschen Kaltblutpferde konnte
ein LS-Mittelwert von -0,279 ± 0,064 und für die Schwarzwälder Kaltblutpferde von
-0,705 ± 0,085 ermittelt werden. Die LS-Schätzwerte für die anderen untersuchten
Kaltblutpferderassen lagen in einem positiven Bereich von 0,658 bis 1,755 (Tabel-
le 73). Die relativen Häufigkeiten für die Maukeprävalenz der einzelnen Kaltblutras-
sen werden mit Hilfe der Probit-Linkfunktion berechnet. Das Schwarzwälder Kaltblut-
pferd zeigt demnach die geringste Prävalenz von Mauke mit 24%, während das
Rheinisch-Deutsche Kaltblutpferd eine Prävalenz von 96% hat.
Eigene Untersuchungen 112
Tabelle 73: Least-Square Mittelwerte (LSM1), deren Standardfehler (SE), 95%-
Konfidenz-Intervalle (95%-CI1) sowie die prozentualen Häufigkeiten (LSM2) und
deren 95%-Konfidenz-Intervalle (95%-CI2) der Prävalenz von Mauke nach Rassen
Rasse LSM1 ± SE 95%-CI1 LSM2 95%-CI2
Süddeutsches KB -0,279 ± 0,064
-0,404- -0,154 0,390 0,343-0,439
Schwarzwälder KB -0,705 ± 0,085
-8,72- -0,538 0,240 0,192-0,295
Schleswiger KB 0,893 ± 0,081 0,735-1,051 0,814 0,769-0,853
Sächsisch-Thüringisches KB 0,999 ± 0,096 0,811-1,188 0,841 0,791-0,883
Rheinisch-Deutsches KB 1,755 ± 0,166 1,431-2,080 0,960 0,924-0,982
Mecklenburger KB 0,658 ± 0,123 0,418-0,896 0,745 0,662-0,816
In einer weiteren Analyse, die unter Verwendung eines linearen Modells mittels der
GLM-Prozedur durchgeführt wurde, konnten die verschiedenen Genanteile als
Regressionskoeffizienten mitberücksichtigt werden. Es wurden nur die Genanteile
verwendet, die bei den untersuchten Kaltblutrassen eine Rolle spielen und im Mittel
über 3% lagen. Zu diesem Zweck wurden alle bei der Auswertung der einzelnen
Rassen berücksichtigten Effekte auf ihre Signifikanz in dem Modell getestet, das
anhand aller Kaltblutrassen verwendet werden sollte. Alle Einflussfaktoren mit einer
Irrtumswahrscheinlichkeit über 0,3 wurden in dem für die Auswertung verwendeten
Modell nicht berücksichtigt. Aufgrund dieser vorangegangenen Auswertung wurde
das Modell 8 zur univariaten Auswertung der Merkmale Mauke und Mauke pro
Gliedmaße erstellt. Für die multivariate Analyse der Varianzkomponentenschätzung
wurde das Modell 8 um einige fixe Faktoren verkürzt. Dies war nötig, da das Pro-
gramm VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) das bestehende Modell aufgrund
der Größe nicht rechnen konnte.
Die unterschiedlichen Genanteile flossen als lineare Regressionskoeffizienten in das
Modell ein. Die verwendeten Merkmale waren Mauke und Mauke pro Gliedmaße.
Eigene Untersuchungen 113
Modell 8 für die Analyse des Auftretens von Mauke und Mauke pro Gliedmaße für
alle Kaltblutrassen
yijklmnop = µ + Gi + Jj + Mk + Fl + Σ bmGenRn + eijklmnop
yijklmnop = beobachtetes Merkmal des ijklmnop-ten Tieres
µ = Modellkonstante
Gi = fixer Effekt des Geschlechts (i = 1-3)
Jj = fixer Effekt des Geburtsjahres (j = 1-3)
Mk = fixer Effekt des Geburtsmonats (k = 1-3)
Fl = fixer Effekt der Haltung (1-2), des Stallklimas (1-2), der
Stallhelligkeit (1-3), der Hygiene (1-2), der Heufütterung im
Sommer (1-2), der Strohfütterung im Sommer (1-2), der Stroh-
fütterung im Winter (1-2), der Heusilagefütterung im Winter (1-
2), des Verwendungszwecks (1-2), des Entwurmungsintervalls
(1-2), des Beschlages (1-2), der Häufigkeit der Hufpflege (1-2)
bm = linearer Regressionskoeffizient für die Genanteile der berück-
sichtigten Rassen
GenRn53 = Genanteile des Süddeutschen Kaltbluts
GenRn51 = Genanteile des Schleswiger Kaltbluts
GenRn52 = Genanteile des Rheinisch-Deutschen Kaltbluts
GenRn54 = Genanteile des Schwarzwälder Kaltbluts
GenRn94 = Genanteile des Norikers
GenRn1 = Genanteile des Belgischen Kaltbluts
GenRn113 = Genanteile des Jütländers
GenRn116 = Genanteile des Ostdeutschen Kaltbluts
ao = zufälliger additiv-genetischer Effekt des Tieres (o = 1-5.923)
eijklmnop = zufälliger Restfehler
Eigene Untersuchungen 114
Varianzkomponentenschätzung
Die Varianzkomponentenschätzung wurde auch für alle Kaltblutrassen mittels des
Programms VCE4, Version 4.2.5 (GROENEVELD 1998) durchgeführt. Für die Schät-
zung des additiv-genetischen Effekts wurde ein lineares Modell verwendet. Die
additiv-genetischen und residualen Varianzen und Kovarianzen wurden für die
verwendeten Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße mittels Residual Maximum
Likelihood geschätzt. Dafür wurde Modell 8 um den additiv-genetischen Effekt des
Tieres (ao) erweitert. Es gingen insgesamt die Beobachtungswerte von 912 Kaltblut-
pferden in die Untersuchung ein. In der Verwandtschaftsmatrix konnten 5.923 Tiere
aus den Pedigreedaten berücksichtigt werden.
Signifikanz der systematischen Einflussfaktoren und der Kovariablen
Die Schätzung der Varianz-Kovarianzmatrizen setzt ein Wissen über die Bedeutung
systematischer Einflüsse und der Kovariablen auf die angewendeten Merkmale
Mauke und Mauke pro Gliedmaße voraus. Zu diesem Zweck sind die Effekte in einer
GLM-Prozedur auf Signifikanz getestet worden. Bei beiden Merkmalen waren die
Effekte Geschlecht, Geburtsjahr, Stallklima, Hygiene, Heussilage im Winter, Verwen-
dungszweck und Hufpflege signifikant. Bei dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße
waren zusätzlich die Effekte Strohfütterung im Sommer und Winter signifikant. Die
Einflüsse der Genanteile, die als Kovariablen in das Modell eingingen, zeigten nur bei
dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße einen signifikanten Einfluss (Tabelle 74).
Eigene Untersuchungen 115
Tabelle 74: Signifikanz der systematischen Einflüsse und der Kovariablen auf die
Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße bei allen untersuchten Kaltblutpferden
(n = 912)
Merkmal fixer Effekt Mauke Mauke pro Gliedmaße Geschlecht * ** Geburtsjahr ** ** Geburtsmonat n.s. n.s. Haltung n.s. n.s. Stallklima * * Stallhelligkeit n.s. n.s. Hygiene * * Heufütterung im Sommer n.s. n.s. Strohfütterung im Sommer n.s. * Strohfütterung im Winter + * Heusilage im Winter ** * Verwendungszweck * * Wurmkurgabe n.s. n.s. Beschlagsform n.s. n.s. Hufpflege * * Genanteile Süddeutsches KB n.s. n.s. Schleswiger KB n.s. * Rheinisch-Deutsches KB n.s. * Schwarzwälder KB n.s. n.s. Noriker n.s. n.s. Belgisches KB n.s. * Jütländer n.s. + Ostdeutsches KB n.s. n.s.
n.s.: p > 0,10 + ≤ 0,10 *: p ≤ 0,05 **: p ≤ 0,01
Nur die Regressionskoeffizienten des Schwarzwälder Kaltbluts und die der Noriker
hatten ein negatives Vorzeichen, was bedeutet, dass die Maukeprävalenz durch die
Genanteile dieser Rassen verringert wird. Dagegen wiesen die Regressionskoeffi-
zienten aller anderen Rassen ein positives Vorzeichen auf, d.h. diese Rassen
erhöhen mit ihren Genanteilen die Prävalenz von Mauke. Bei dem Merkmal Mauke
pro Gliedmaße konnte festgestellt werden, dass auch hier die Genanteile der
Belgischen Kaltblutpferde mit einer höheren Prävalenz von Mauke in Zusammen-
Eigene Untersuchungen 116
hang stehen, d.h. dass ihre Genanteile zu einer höheren Anzahl mit Mauke betroffe-
nen Gliedmaßen führen. Auch die Schleswiger -, Rheinisch-Deutschen -, Ostdeut-
schen - und Jütländer Kaltblutpferde erhöhen die Anzahl der von Mauke betroffenen
Gliedmaßen. Im Gegensatz zu der Prävalenz von Mauke vermindern die Genanteile
des Süddeutschen Kaltbluts das Auftreten von Mauke an mehreren Gliedmaßen.
Tabelle 75: Regressionskoeffizienten (b) einschließlich der Standardfehler (SE) für
die Genanteile der verschiedenen Kaltblutpferderassen für die Merkmale Mauke und
Mauke pro Gliedmaße, Mittelwerte einschließlich der Standardabweichungen (SD)
der Genanteile
Merkmal Mauke (%) M-Glm (Anzahl der Gliedmaßen)
Genanteile der Rassen (%)
Genanteile b ± SE b ± SE x ± SD Belgisches KB 43,48 ± 26,57 2,28 ± 0,78 4,49 ± 11,09 Schleswiger KB 19,35 ± 21,92 1,37 ± 0,64 7,50 ± 22,08 Rheinisch-Deutsches KB 25,46 ± 21,94 1,61 ± 0,64 16,06 ± 30,65
Süddeutsches KB 16,05 ± 21,41 -0,23 ± 0,63 26,36 ± 26,95 Schwarzwälder KB -13,96 ± 20,66 -0,64 ± 0,61 12,75 ± 30,49 Noriker -1,33 ± 22,09 -0,04 ± 0,65 25,41 ± 23,52 Jütländer 31,96 ± 27,91 1,47 ± 0,82 3,07 ± 10,22 Ostdeutsches KB 15,13 ± 25,41 1,04 ± 0,75 10,69 ± 9,49
Mit Hilfe des Modells 8 konnte die Heritabilität für die Merkmale Mauke und Mauke
pro Gliedmaße univariat geschätzt werden. Für das Merkmal Mauke ergab sich eine
Heritabilität von h2 = 0,211 ± 0,056, für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße eine
Heritabilität von h2 = 0,235 ± 0,054 (Tabelle 76).
Tabelle 76: Univariat nach Modell 8 geschätzte Heritabilitäten (h2) einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße bei
den untersuchten Kaltblutpferden (n = 912)
Merkmal h2 ± SE Mauke 0,211 ± 0,056 Mauke pro Gliedmaße 0,235 ± 0,054
Eigene Untersuchungen 117
Für die Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße konnten ähnlich hohe Heritabili-
tätsschätzwerte wie im univariaten Modell geschätzt werden. Auch im multivariaten
Modell waren die Standardfehler niedrig. Für die mittlere Hautdicke konnte eine
Heritabilität von h2 = 0,333 ± 0,041 geschätzt werden. Auffällig waren die positiv
additiv-genetischen Korrelationen zwischen der mittleren Hautdicke und den beiden
Maukemerkmalen, Mauke und Mauke pro Gliedmaße. Auch die Behangausbreitung
war additiv-genetisch positiv mit dem Auftreten von Mauke und Mauke pro Gliedma-
ße korreliert, während die Haarlänge negativ additiv-genetisch korreliert war. Zwi-
schen den Merkmalen Mauke und Mauke pro Gliedmaße bestand eine hohe additiv-
genetische Korrelation von rg = 0,943 ± 0,096 (Tabelle 77).
Tabelle 77: Heritabilitäten (h², Diagonale), additiv-genetische (rg, unterhalb der
Diagonalen) und residuale (re, oberhalb der Diagonalen) Korrelationen einschließlich
deren Standardfehler (SE) für die Merkmale Mauke, Mauke pro Gliedmaße, mittlere
Hautdicke Haarlänge, Haaranzahl und Behangausbreitung
Merkmal Mauke M-Glm Hd Hal Haa Bab
Mauke 0,216 ± 0,038
0,765 ± 0,014
-0,027 ± 0,037
0,138 ± 0,037
0,194 ± 0,037
0,061 ± 0,035
M-Glm 0,943 ± 0,027
0,251 ± 0,035
0,033 ± 0,040
0,183 ± 0,040
0,255 ± 0,038
0,166 ± 0,038
Hd 0,430 ± 0,096
0,279 ± 0,102
0,333 ± 0,041
-0,136 ± 0,035
0,047 ± 0,044
-0,042 ± 0,042
Hal -0,236 ± 0,111
-0,227 ± 0,110
0,662 ± 0,053
0,281 ± 0,036
0,264 ± 0,036
0,243 ± 0,042
Haa 0,119 ± 0,110
0,290 ± 0,109
0,166 ± 0,099
0,461 ± 0,089
0,314 ± 0,047
0,484 ± 0,034
Bab 0,317 ± 0,104
0,443 ± 0,101
0,306 ± 0,097
0,244 ± 0,122
0,746 ± 0,069
0,301 ± 0,051
In den Tabellen 78 bis 80 werden die LS-Mittelwerte einschließlich ihrer Standardfeh-
ler der verschieden verwendeten im Modell berücksichtigten fixen Effekte für die
Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße dargestellt.
Es konnte festgestellt werden, dass die Stuten die geringste Prävalenz von Mauke
und Mauke pro Gliedmaßen hatten. Für das Geburtsjahr zeigte sich deutlich, das die
jüngeren Tiere eine Maukeprävalenz von 72,5% hatten, während die bis 1992
Eigene Untersuchungen 118
geborenen Pferde zu 87% von Mauke betroffen waren. Demgegenüber hat der
Geburtsmonat keinen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von Mauke und die
Anzahl der betroffenen Gliedmaßen.
Bei dem Merkmal Mauke unterschieden sich die Stuten signifikant von den Hengs-
ten, bei dem Merkmal Mauke pro Gliedmaße unterschieden sich die Stuten sowohl
von den Hengsten als auch von den Wallachen. Das Geburtsjahr ab 1995 unter-
schied sich bezogen auf das Merkmal Mauke signifikant von den Tieren, die bis 1992
geboren wurden. Dieser Effekt zeigte bei dem Merkmal Mauke pro Gliedmaßen in
allen Altersstufen einen signifikanten Einfluss. Bei dem Effekt des Geburtsmonates
konnte sowohl bei dem Merkmal Mauke als auch bei Mauke pro Gliedmaße kein
signifikanter Unterschied zwischen den drei Klassen festgestellt werden.
Tabelle 78: LS-Mittelwerte (LSM) einschließlich ihrer Standardfehler (SE) der
Prävalenz von Mauke und Mauke pro Gliedmaße für die fixen Effekte des Ge-
schlechts, des Geburtsjahres und -monates bei den untersuchten Kaltblutpferden (n
= 912)
Mauke (%) M-Glm (Anzahl der Gliedmaßen)
Fixer Effekt LSM ± SE LSM ± SE Geschlecht Hengst 82,05 ± 5,29a 2,44 ± 0,16a Wallach 86,19 ± 8,93ab 2,47 ± 0,26b Stute 70,67 ± 3,57bc 1,92 ± 0,10b Geburtsjahr Bis 1992 86,95 ± 4,81a 2,61 ± 0,14a 1993 bis 1994 79,44 ± 5,40ab 2,28 ± 0,16b Ab 1995 72,51 ± 4,69bc 1,93 ± 0,14c Geburtsmonat Januar und Februar 80,07 ± 5,62a 2,30 ± 0,16a März und April 80,60 ± 4,60a 2,29 ± 0,13a Mai bis Dezember 78,23 ± 4,89a 2,23 ± 0,14a
Unterschiedliche Indizes kennzeichnen signifikante Abweichungen für p < 0,05
Die Fütterungseffekte haben auf die Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße
gleichgerichtete Auswirkungen. Die Heufütterung im Sommer und die Stroh- und
Eigene Untersuchungen 119
Heusilage-Fütterung im Winter erhöhen das Auftreten von Mauke und auch die
Anzahl der von Mauke betroffenen Gliedmaßen. Nur die Strohfütterung im Winter
verhält sich anders. Wenn kein Stroh zugefüttert wird, steigt die Prävalenz von
Mauke (Tabelle 79).
Tabelle 79: LS-Mittelwerte (LSM) einschließlich ihrer Standardfehler (SE) der
Merkmale Mauke und Mauke pro Gliedmaße für die fixen Effekte der Fütterung bei
den untersuchten Kaltblutpferden (n = 912)
Mauke (%) M-Glm (Anzahl der Gliedmaßen)
Fixer Effekt LSM ± SE LSM ± SE Heufütterung im Sommer Ja 82,13 ± 4,29 2,29 ± 0,13 Nein 77,14 ± 5,30 2,25 ± 0,16 Strohfütterung im Sommer Ja 74,78 ± 5,92 2,08 ± 0,17 Nein 84,50 ± 4,72 2,47 ± 0,14 Strohfütterung im Winter Ja 83,36 ± 4,87 2,40 ± 0,14 Nein 75,91 ± 5,07 2,14 ± 0,15 Heusilagefütterung im Winter Ja 85,09 ± 5,08 2,43 ± 0,15 Nein 74,19 ± 4,29 2,12 ± 0,13
Die LS-Mittelwerte für die fixen Effekte der Haltung sind in Tabelle 80 dargestellt.
Schlechteres Stallklima und unzureichende Hygiene verstärken das Auftreten von
Mauke und erhöhen auch die Anzahl der von Mauke betroffenen Gliedmaßen. Auch
eine Boxenhaltung erhöht die Prävalenz von Mauke, im Gegensatz zu den anderen
Haltungsformen, wie Ständer und Laufstall (Sonstiges), die die Erkrankung ver-
schlimmern. Eine häufigere Wurmkurgabe als 2-mal im Jahr steht auch mit dem
Auftreten von Mauke in Beziehung. Die Hufpflege durch den Hufschmied korreliert
mit einer niedrigeren Prävalenz von Mauke im Vergleich zur Hufpflege durch den
Besitzer und Hufschmied. Bei einem hellen Stall tritt Mauke häufiger auf (Tabelle 80).
Bei dem fixen Effekt der Stallhelligkeit zeigte sich, dass die Tiere, die in einem hellen
Stall gehalten wurden, häufiger an Mauke erkrankten. Das Merkmal Mauke pro
Eigene Untersuchungen 120
Gliedmaße zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen
dieses Effekts.
Tabelle 80: LS-Mittelwerte (LSM) einschließlich ihrer Standardfehler (SE) der
Prävalenz von Mauke und Mauke pro Gliedmaße für die fixen Effekte der Haltung bei
den untersuchten Kaltblutpferden (n = 912)
Mauke (%) M-Glm (Anzahl der Gliedmaßen)
Effekte LSM ± SE LSM ± SE Stallklima Luftig 76,06 ± 4,60 2,15 ± 0,13 Relativ luftig bis muffig 83,21 ± 5,02 2,40 ± 0,15 Stallhelligkeit Hell 84,27 ± 5,15ab 2,40 ± 0,15a Relativ hell bis relativ dunkel 76,03 ± 4,54c 2,19 ± 0,13a Dunkel 78,61 ± 5,52bc 2,23 ± 0,16a Hygiene Sehr gut, gut 75,18 ± 4,63 2,14 ± 0,14 Relativ gut bis sehr schlecht 84,09 ± 4,92 2,41 ± 0,14 Verwendungszweck Zucht – Fahren - Reiten 82,90 ± 5,06 2,37 ± 0,15 Sonstiges 76,37 ± 4,42 2,18 ± 0,13 Hufeisen Ja 81,95 ±4,79 2,24 ± 0,15 Nein 77,33 ± 4,84 2,30 ± 0,13 Hufpflege Schmied 73,61 ± 3,96 2,09 ± 1,12 Besitzer, beide 85,66 ± 6,09 2,46 ± 0,18 Haltung Box 77,80 ± 4,57 2,30 ± 0,13 Sonstiges 81,47 ± 4,96 2,25 ± 0,15 Wurmkurgabe Bis 2-mal im Jahr 82,06 ± 4,43 2,30 ± 0,13 Mehr als 2-mal im Jahr 77,21 ± 5,14 2,25 ± 0,15
Unterschiedliche Indizes kennzeichnen signifikante Abweichungen für p < 0,05
Eigene Untersuchungen 121
3.3.7 Diskussion
In der vorliegenden Untersuchung wurde die Bedeutung von umweltbedingten und
genetischen Einflüssen auf das Auftreten von Mauke bei verschiedenen Pferderas-
sen (Süddeutsches -, Schwarzwälder -, Schleswiger -, Rheinisch-Deutsches - und
Ostdeutsches Kaltblut) untersucht. Das hierfür verwendete Datenmaterial wurde vor
Ort auf den Betrieben, die über ganz Deutschland verteilt waren, gesammelt. Insge-
samt konnten 917 verschiedene Kaltblutpferde der in Deutschland vertretenen
Rassen untersucht werden. Die Analysen wurden sowohl innerhalb der Kaltblutpfer-
derassen wie auch über alle Kaltblutrassen gemeinsam durchgeführt.
Ausgehend von mangelnden Therapieerfolgen bei der Erkrankung Mauke kann
angenommen werden, dass der zugrunde liegende Defekt, der Mauke auslöst,
angeboren sein könnte. Aktuelle Ergebnisse zu dieser Annahme liegen jedoch zum
jetzigen Zeitpunkt nicht vor.
Für die Varianzkomponentenschätzungen jeder untersuchten Kaltblutrasse wurden
die Modelle so konzipiert, dass alle bedeutsamen Umwelteffekte, die Datenstruktur
erfassenden Effekte wie Geschlecht oder Geburtsjahr und der additiv-genetische
Effekt berücksichtigt wurden. Deshalb ergaben sich zwischen den einzelnen Rassen
Unterschiede in den berücksichtigten Modelleffekten.
Für alle einzelnen Kaltblutpferderassen konnten Heritabilitäten für die Merkmale
Mauke und Mauke pro Gliedmaße geschätzt werden. In der univariaten Auswertung
für die Prävalenz von Mauke konnten Heritabilitäten von minimal h2 = 0,135 beim
Süddeutschen Kaltblut und maximalem Wert von h2 = 0,815 beim Schleswiger
Kaltblut geschätzt werden. Die Standardfehler lagen dabei zwischen SE = 0,068 für
das Süddeutsche Kaltblut und SE = 0,236 für das Schwarzwälder Kaltblut. Die
Heritabilitäten für die Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde waren in der univariaten
Analyse überschätzt, da die Heritabilität bei h2 = 1,00 lag, sodass keine Standardfeh-
ler berechnet werden konnten. Für das Merkmal Mauke pro Gliedmaße lag in der
univariaten Analyse der Minimalwert der Heritabilitätsschätzung bei h2 = 0,118 für
das Schwarzwälder Kaltblut, der Maximalwert bei h2 = 0,505 für das Schleswiger
Kaltblut. Der Standardfehler, war aufgrund des großen Materialumfangs beim
Eigene Untersuchungen 122
Süddeutschen Kaltblut mit SE = 0,070 am kleinsten. Der größte Standardfehler ergab
sich aufgrund des geringen Materialumfangs und der hohen Heritabilitätsschätzung
beim Rheinisch-Deutschen Kaltblut mit SE = 0,324.
Im bivariaten Modell variierten die Heritabilitätsschätzwerte für die Prävalenz von
Mauke von h2 = 0,139 beim Süddeutschen Kaltblut bis h2 = 0,979 beim Rheinisch-
Deutschen Kaltblut. Die Standardfehler bewegten sich von SE = 0,049 beim Rhei-
nisch-Deutschen Kaltblut bis zu SE = 0,175 beim Schleswiger Kaltblut. Für das
Merkmal Mauke pro Gliedmaße konnte in der bivariaten Auswertung ein minimaler
Heritabilitätsschätzwert von h2 = 0,172 für das Süddeutsche Kaltblut und ein maxima-
ler Heritabilitätsschätzwert von h2 = 0,618 bei den Rheinisch-Deutschen Kaltblutpfer-
den ermittelt werden. Der kleinste Standardfehler wurde beim Süddeutschen Kaltblut
mit SE = 0,068 geschätzt, der höchste Wert ergab sich beim Schleswiger Kaltblut mit
SE = 0,229. In einer gemeinsamen Heritabilitätsschätzung für alle Kaltblutrassen
zusammen (n = 912) ergab sich im univariaten Modell für die Prävalenz von Mauke
eine Heritabilität von h2 = 0,211 ± 0,056, für Mauke pro Gliedmaße eine Heritabilität
von h2 = 0,235 ± 0,054. Diese geschätzten Werte spiegeln in etwa die aufgeführten
Heritabilitäten entsprechend dem Umfang des Tiermaterials der einzelnen Rassen
wieder. Kaltblutrassen, die mit hohen Tierzahlen in der Auswertung vertreten waren,
beeinflussen die Heritabilitäten stärker als die Rassen mit kleinen Tierzahlen.
Deswegen ergaben sich in der über alle Kaltblutrassen durchgeführten Analyse
Heritabilitätsschätzwerte im mittleren Bereich und keine so hohen Werte wie das für
das Rheinisch-Deutsche - und Schleswiger Kaltblut. Die Heritabilitätsschätzwerte in
mittlerer Höhe und die sehr geringen Standardfehler sprechen für eine sichere
Beteiligung genetischer Komponenten an dieser Erkrankung. Die hier geschätzten
Heritabilitäten können nicht mit anderen Ergebnissen verglichen werden, da es keine
vergleichbaren populationsgenetischen Studien zu den hier ermittelten Werten gibt.
Allein HERZOG (2001) gibt eine Heritabilität von h2 = 0,2 für die Erkrankung Mauke in
seinem Buch „Pareys Lexikon der Syndrome“ an. Er macht jedoch keine Angaben zu
der Literaturquelle und gibt auch nicht an, ob diese Werte durch eine Datenanalyse
geschätzt wurden. Es ist aber festzustellen, dass die hier in der Gesamtanalyse
Eigene Untersuchungen 123
erhobenen Heritabilitätswerte für die beiden Merkmale mit dem von HERZOG (2001)
genannten Wert übereinstimmen.
In einer weiteren Analyse wurden die Genanteile der Kaltblutrassen mit einer mittle-
ren Häufigkeit von mindestens 3% miteinbezogen. Neben den untersuchten Rassen
wurden die Genanteile der Jütländer, Noriker und Belgischen Kaltblutpferde mit
berücksichtigt. Es konnte mit Hilfe der Regressionskoeffizienten festgestellt werden,
dass die Schwarzwälder Kaltblutpferde und Noriker mit ihren Genanteilen die
Prävalenz von Mauke vermindern. Im Gegensatz dazu stehen die anderen Kaltblut-
rassen, deren Genanteile mit einer höheren Prävalenz von Mauke in Zusammenhang
gebracht werden können. Nur die Süddeutschen Kaltblutpferde verhielten sich in der
Analyse, die das Merkmal Mauke pro Gliedmaße beinhaltete, anders als bei der
Analyse des Merkmals Mauke. Hier verminderte der Genanteil dieser Rasse die
Anzahl der von Mauke betroffenen Gliedmaßen.
Es kann also hier festgestellt werden, dass die von SCHÄPER (1937) aufgestellte
These, dass die Belgischen Kaltblutpferde für das gehäufte Auftreten von Mauke
verantwortlich gemacht werden können, auch noch heute in den aktuellen Kaltblut-
populationen von Deutschland zutrifft. SCHÄPER (1937) stellte in einer Studie fest,
dass nach Einsatz eines aus Belgien stammenden Hengstes das Auftreten von
Mauke in der Rheinisch-Deutschen Zucht verstärkt auftrat. Dieser Hengst, er gibt ihm
den Decknamen Oskar, wurde in Belgien von der Zucht ausgeschlossen und nach
Deutschland gebracht. Das Tier war sowohl an Sommerräude als auch an Warzen-
mauke erkrankt. Viele erfolgreiche Deckhengste, die im Rheinland und in Westfalen
zur Zucht eingesetzt wurden, stammen aus seiner Linie. Die meisten Hengste, die
von Oskar abstammten, waren wiederum selbst stark an Mauke erkrankt. Aber auch
die weiblichen Nachkommen, über die SCHÄPER (1937) Informationen erhalten
konnte, waren stark an Mauke erkrankt. Über die Mutterstuten konnte er oft keine
Angaben machen.
Im Rahmen der Analyse, in der die Genanteile der unterschiedlichen Kaltblutrassen
mitberücksichtigt wurden, konnten auch die fixen Umwelteffekte hinsichtlich der
Merkmale Auftreten von Mauke und Mauke pro Gliedmaße evaluiert werden. Dabei
konnte festgestellt werden, dass Haltungs- und Fütterungseffekte, ähnlich wie das
Eigene Untersuchungen 124
Geschlecht und das Alter bei allen Kaltblutpferderassen einen Einfluss auf die
Erkrankung haben.
Es konnte ein signifikanter Einfluss des Beschlages und der Person, die Hufpflege
durchgeführt hat, festgestellt werden. Der Beschlag mit Hufeisen steht mit der
Erkrankungshäufigkeit in Beziehung, d.h. wenn die Tiere Eisen trugen, waren sie
häufiger an Mauke erkrankt. Die Pferde, bei denen für die Hufepflege ein Schmied
herangezogen wurde, konnte eine geringere Maukeprävalenz festgestellt werden.
Die Erklärung hierfür hängt wahrscheinlich mit bestimmten Managementpraktiken der
Pferdehalter zusammen. Bei Problemen mit Mauke oder Lahmheiten ist es vorstell-
bar, dass mit diesen Pferden ein professioneller Hufschmied aufgesucht wurde,
während das sonst nicht der Fall war. In Bezug auf die Fütterung ergibt sich aus
dieser Untersuchung, dass eine restriktive Fütterung für Kaltblutpferde mit einer
geringen Maukeprävalenz einhergeht. KUMPF (1953) und STRAITON (1995) sind der
Meinung, dass eine hohe Futteraufnahme generell bei Kaltblutpferden eine Rolle bei
der Entstehung von Mauke spielt. In der vorliegenden Untersuchung konnte ähnli-
ches festgestellt werden. So wirkte sich auch die Strohfütterung im Sommer vermin-
dernd auf die Erkrankung Mauke aus.
Neben der Feststellung, ob Mauke durch genetische Komponenten verursacht wird,
war es auch sehr wichtig festzustellen, ob weiße Abzeichen an den Fesseln mit
einem häufigen Vorkommen von Mauke zusammenhängen könnten. Nur bei den
Schleswiger- und Ostdeutschen Kaltblutpferden konnten additiv-genetische Korrela-
tionen im positiven Bereich ermittelt werden. Bei den Schleswiger Kaltblutpferden ist
zu bemerken, dass diese Tiere fast ausschließlich als fuchsfarbene vorkommen und
sie damit häufig die weißen Abzeichen im Bereich der Fessel tragen. Da zugleich die
Prävalenz beim Schleswiger Kaltblut sehr hoch war, sind positiv additiv-genetische
Korrelationen zu erwarten gewesen. Wegen der nachgewiesenen Erblichkeit der
weißen Abzeichen könnten auch in kleinen Populationen, wie den Ostdeutschen -
und Schleswiger Kaltblutpferden, durch einige Hengste die weißen Abzeichen weiter
vererbt werden. In diesem Zusammenhang könnte mit einer hohen Maukeprävalenz
diese genetische Korrelation überschätzt werden. Bei den anderen Rassen lagen die
additiv-genetischen Korrelationen fast durchgehend im negativen Bereich und
Eigene Untersuchungen 125
hängen damit nicht mit Mauke zusammen, d.h., die Erkrankung Mauke steht weder
in einem genetischen noch phänotypischen Zusammenhang mit den weißen Abzei-
chen im Bereich der Fessel. Die sogenannte leucocytoclastische Vasculitis, die
STANNARD (2000) beschreibt, kann also als Differentialdiagnose zu Mauke angese-
hen werden, kann aber als Ursache für die in der vorliegenden Arbeit beschriebenen
Maukefälle nicht gelten.
Ein weiterer Aspekt, der von Wichtigkeit erscheint, ist die Beziehung der mittleren
Hautdicke im Halsbereich im Zusammenhang mit der Erkrankung Mauke. Bei den
untersuchten Kaltblutpferderassen waren die additiv-genetischen Korrelationen
zwischen der mittleren Hautdicke und der Prävalenz von Mauke immer hoch. Sie
reichten von rg = 0,215 bei den Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferden bis zu rg = 1,00
bei den Schleswiger Kaltblutpferden. Zusätzlich fiel auf, dass bei den Kaltblutpferde-
rassen mit der größten Maukehäufigkeit auch die höchsten Werte für die Hautdicke
gemessen werden konnten. So wurde im Rahmen der vorliegenden Studie bei den
Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferden eine Maukehäufigkeit von 96,1% festgestellt
und die durchschnittliche Hautdicke, gemessen im Halsbereich, lag bei 9,19 mm. Im
Gegensatz betrug bei den Schwarzwälder Kaltblutpferden, deren Maukehäufigkeit
bei 47,5% lag, die Hautdicke durchschnittlich nur 6,43 mm. Diese Tatsache könnte
mit einer verstärkten Proliferation der Keratinozyten bei höherer genetisch-bedingter
Maukehäufigkeit zusammenhängen und somit einen ersten Hinweis auf eine geneti-
sche kausale Ursache geben. Dieser hier beschriebene Zusammenhang konnte von
GEBUREK (2002) in ähnlicher Weise festgestellt werden. Er sah die insuffiziente
Abschilferung von Keratinozyten im Zusammenhang mit einer erhöhten Prolifera-
tionsrate der Basalzellen als Hinweis auf eine Verhornungsstörung der Oberhaut, die
bei Kaltblutpferden zu Warzenmauke führen kann.
Abschließend ist zu sagen, dass in dieser Arbeit die Beteiligung von genetischen
Ursachen für das Auftreten von Mauke bei den wichtigsten und häufigsten
Kaltblutpferderassen in Deutschland nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.
Ein zweiter sehr wichtiger Befund in dieser Arbeit war, dass der Einfluss des
Belgischen Kaltbluts für das gehäufte Auftreten dieser Erkrankung bei den
Kaltblutpferden in Deutschland verantwortlich gemacht werden kann.
Zusammenfassung 126
4 Zusammenfassung Alexandra Wallraf (2003)
Populationsgenetische Untersuchung zum Auftreten von Mauke bei den
deutschen Kaltblutpferderassen
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob eine genetische Komponente am
Auftreten von Mauke bei den in Deutschland vertretenen Kaltblutpferderassen
beteiligt ist. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der Studie 917 Kaltblutpferde
untersucht. Folgende Kaltblutrassen wurden berücksichtigt: Süddeutsches -,
Schwarzwälder -, Schleswiger -, Rheinisch-Deutsches - und Ostdeutsches Kaltblut,
zusätzlich einige Tiere ausländischer Rassen (Schweden Ardenner, US-Belgier,
Belgisches Kaltblut). Alle Pferde wurden klinisch auf Mauke untersucht und die
individuellen Haltungs- und Managementbedingungen auf den Betrieben wurden
dokumentiert. Weiterhin wurden die Hautdicke am Hals und der Röhrbeinumfang an
den Tieren gemessen.
Aufgrund der Rasseverteilungen konnten in die Analysen nur 912 Tiere einbezogen
werden. Mit Hilfe von linearen Tiermodellen sollten genetische Parameter für die
Erkrankung Mauke geschätzt werden. Es konnte festgestellt werden, dass 66,57%
der 912 untersuchten Kaltblutpferde Mauke zeigten, v.a. die Rheinisch-Deutschen
Kaltblutpferde (96,1%), die Schleswiger Kaltblutpferde (86,0%) und die Sächsisch-
Thüringischen Kaltblutpferde (84,3%) waren signifikant häufiger von Mauke betroffen,
als die anderen untersuchten Kaltblutpferderassen. Die Schwarzwälder Kaltblutpfer-
de waren am geringsten mit einer Prävalenz von nur 47,5% an Mauke erkrankt.
Bezogen auf das Geschlecht waren vor allem die Hengste (78%) und Wallache
(88%) von Mauke betroffen. Die am häufigsten vorkommenden Maukeformen waren
die Dermatitis crustosa und die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica. Die Derma-
titis crustosa konnte an 481 Tieren, die Dermatitis hyperceratotica-hyperplastica an
382 Tieren von insgesamt 912 Kaltblutpferden diagnostiziert werden. Es konnte
weiterhin festgestellt werden, dass im Alter von 2,5 bis 6 Jahren 60,7% der Tiere, im
Alter von 7 bis 12 Jahren 65,9% der Tiere und ab dem 13. Lebensjahr sogar 80,8%
Zusammenfassung 127
der Tiere Maukeveränderungen zeigten. Im Zusammenhang mit den Haltungs- und
Managementfaktoren konnte im Rahmen dieser Studie festgestellt werden, dass bei
schlechten und unhygienischen Haltungsbedingungen die Häufigkeit von Mauke
ansteigt.
Die Heritabilitäten in uni-, bi- und multivariaten Modellen für die einzelnen Rassen
waren unterschiedlich hoch. Folgende Heritabilitäten konnten in der univariaten
Analyse für die Prävalenz von Mauke geschätzt werden:
h2 = 0,135 ± 0,068 für das Süddeutsche Kaltblut
h2 = 0,289 ± 0,236 für das Schwarzwälder Kaltblut
h2 = 0,815 ± 0,235 für das Schleswiger Kaltblut
h2 = 1 für das Rheinisch-Deutsche Kaltblut
h2 = 0,189 ± 0,148 für das Ostdeutsche Kaltblut
Folgende Heritabilitäten konnten in einer univariaten Analyse für das Merkmal Mauke
pro Gliedmaße geschätzt werden:
h2 = 0,171 ± 0,070 für das Süddeutsche Kaltblut
h2 = 0,118 ± 0,123 für das Schwarzwälder Kaltblut
h2 = 0,468 ± 0,257 für das Schleswiger Kaltblut
h2 = 0,505 ± 0,324 für das Rheinisch-Deutsche Kaltblut
h2 = 0,394 ± 0,146 für das Ostdeutsche Kaltblut
In der simultanen Analyse aller Kaltblutrassen konnte im univariaten Modell eine
Heritabilität von h2 = 0,211 ± 0,056 für die Prävalenz von Mauke und für Mauke pro
Gliedmaße von h2 = 0,235 ± 0,054 geschätzt werden. Die Genanteile vom Belgischen
Kaltblut und vom Jütländer Kaltblut standen in signifikanter Beziehung zu einem
häufigeren Vorkommen von Mauke.
Die Ergebnisse dieser vorliegenden Untersuchung zeigen, dass Mauke von multifak-
toriellen Ursachen beeinflusst wird, und dass die genetische Komponente daran
einen signifikanten Anteil hat. Die geschätzten Heritabilitäten geben einen ersten
Anhaltspunkt für züchterische Maßnahmen. Bei einigen Rassen ergibt sich allerdings
das Problem, dass eine strenge Selektion auf maukefreie Tiere zu einer Inzuchtzu-
nahme führen kann, da die Populationsgrößen gering sind.
Summary 128
Summary Alexandra Wallraf
Population genetic analysis of pastern dermatitis in german draught horses
breeds
The objective of the present study was to examine the involvement of a genetic
component in the occurrence of pastern dermatitis in different german draught horse
breeds. In the context of this study 917 draught horses of different breeds were
examined. Following draught horse breeds were considered: South German Cold-
blood, Black Forest Coldblood, Schleswig Coldblood, Rheinish-Westphalia Draught
Horse and East German Draught Horse and as well as some animals of foreign
breeds (Swedish Ardenner Horse, US-Belgian Draught, Belgian Draught). All horses
were examined with regard to for the illness pastern dermatitis and the individual
management conditions were documented. Further more skin thickness and roaring
leg measurements were registrated in the animals.
Due to the breed distributions only 912 animals could be included in the analysis.
Genetic parameters for pastern dermatitis were estimated all by using linear animal
models.
Within this study could be demonstrated, that 66.57% of the 912 examined draught
horses fall ill with pastern dermatitis. Exspecially the Rheinish-Westphalia Draught
Horse (96.1%), the Schleswig Coldblood (86.0%) and the Saxon-Turinga Coldblood
(84.3%) were significant affected with pastern dermatitis. The Black Forest Coldblood
fell ill with pastern dermatitis with a frequency of only 47.5%. Regarding the sex
distribution, the stallions (78%) and the geldings (88%) were concerned with pastern
dermatitis more often than the mares (63%). The most frequent occurring in kind of
pastern dermatitis were the Dermatitis crustosa and Dermatitis hyperceratotica-
hyperplastica. The Dermatitis crustosa was diagnosed in 481 animals, the Dermatitis
hyperceratotica-hyperplastica in 382 animals of alltogether 912 draught horses. It
could further be stated, that at the age of 2.5 to 6 years 60.7% of the animals, in the
Summary 129
age of 7 to 12 years 65.9% at the animals and starting from the 13th year of life even
80.8% of the animals turned out pastern dermatitis.
Taking management factors into account, the study revealed that bad and insanitary
conditions caused a higher frequency in pastern dermatitis. However optimal condi-
tions provide no warranty for the horse to be free of pastern dermatitis. In accordance
other studies it could be demonstrated, that pastern dermatitis can be mitigated, but
not healed by good management.
Different estimated heritabilities for each breed, were estimated in the context of
these investigations by uni-, bi- and multivariate models. The following estimated
heritabilities were estimated in the univariate analysis for the incidence of pastern
dermatitis:
h2 = 0.135 ± 0.068 in South German Coldblood
h2 = 0.289 ± 0.236 in Black Forest Coldblood
h2 = 0.815 ± 0.235 in Schleswig Coldblood
h2 = 1 in Rheinish-Westphalia Draught Horse
h2 = 0.189 ± 0.148 in East German Draught Horse
The following estimated heritabilities were estimated in the univariate analysis for the
for pastern dermatitis per limb:
h2 = 0.171 ± 0.070 in South German Coldblood
h2 = 0.118 ± 0.123 in Black Forest Coldblood
h2 = 0.468 ± 0.257 in Schleswig Coldblood
h2 = 0.505 ± 0.324 in Rheinish-Westphalia Draught Horse
h2 = 0.394 ± 0.146 in East German Draught Horse
The simultaneous analysis of all cold blood breeds resulted an estimated heritability
of h2 = 0.211 ± 0.056 for the prevalence of pastern dermatitis and an estimated
heritability of pastern dermatitis per limb of h2 = 0.235 ± 0.054 in the univariate
model. The gene portions of the Belgian Draught and Jutland Horse showed a
significant relationship with a more frequent occurrence of pastern dermatitis. In
conclusion, the results of this study, that the pastern dermatitis is multifactorial and
the genetic component exhibits a significant portion. The estimated heritability gives a
first reference point for breeding measurements. However, some races exhibit the
Summary 130
problem, that a strict selection which leads to less pastern dermatitis causes an
increase in in-breeding, because of their small population sizes.
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Enke Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 295-296.
WEISCHER, F. (1944): Erbgesundheitspflege der Pferdehaut. Tierärztliche Zeitschrift
3, 41-42.
WEISCHER, F. (1949): Zuchtwertermittlung oder Genaulese in der Pferdezucht
durch „Röhrenweite“. Tierärztliche Umschau 4, 126-127.
WEISCHER, F. (1949): Zur Klärung der Erb- und Umweltbeziehungen der Warzen-
mauke des Pferdes. Tierärztliche Umschau 4, 318-320.
WIESNER, E. und S. WILLER (1974): Veterinärmedizinische Pathogenetik. Gustav
Fischer Verlag, Jena, 399-400.
WINTZER, H.-J. (2000): In: WIESNER, E. und R. RIBBECK (Hrsg.): Wörterbuch der
Veterinärmedizin. Gustav Fischer Verlag, Jena, 4. Auflage, 1400.
WUSSOW, W. und W. HARTWIG (1954): Die Zuchtverwendungsdauer der Beschä-
ler des Landgestüts Kreuz und ihre Abgangsursachen. Tierzucht 10, 336-342.
WUSSOW, W. und W. HARTWIG (1955): Erbbiologische Untersuchungen über die
Mauke beim Kaltblutpferd. Tierzucht 9, 195-198.
Anhang 139
6 Anhang
Klinik für P ferde Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15 30173 Hannover Klinik für Pferde
Tierärztliche Hochschule HannoverDirektor: Prof. Dr. Dr. h.c. E. Deegen
Bischofsholer Damm 15/Haus-Nr. 11830173 HANNOVER
Tel.: (0511) 856-7233Fax.: (0511) 856-7688 / 7677
Sehr geehrte Damen und Herren, an dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung (Direktor: Prof. Dr. O. Distl) derTierärztlichen Hochschule Hannover soll in Zusammenarbeit mit der Klinik für Pferde(Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. E. Deegen) eine Studie über die Faktoren, die im Zusammenhangmit dem Auftreten der Mauke stehen, durchgeführt werden. Dieses Forschungsvorhaben stellt eine weiterführende Untersuchung der im November 2000von Herrn Florian Geburek gestarteten Untersuchung dar. Da Sie Herrn Geburek schon unterstützt haben, würden wir Sie bitten, dies noch einmal für Alexandra Wallraf zu tun. DieUntersuchungen sind nicht invasiv. Es wird die Hautdicke, die Röhre, der Behang gemessen, eine Hautgeschabselprobe entnommen, und falls noch nicht von Herrn Geburek gemacht, eine Blutprobe entnommen. Die geplanten Untersuchungen werden von der Tierärztin Alexandra Wallraf durchgeführt,die als Doktorandin an dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung und der Klinik für Pferde tätig ist. Die Mauke ist eine Hauterkrankung des Pferdes, vorzugsweise der Kaltblutpferde, im unterenBereich der Gliedmaßen. Neben einer Vielzahl anderer Faktoren werden für die Entstehungder Mauke auch erbliche Aspekte verantwortlich gemacht. Schon in früherer Zeit wurden Untersuchungen zur Erblichkeit der Mauke angestellt. Aufgrund der damaligenUntersuchungen wurde von einer sogenannten „Erbmauke“ mit rezessivem Erbgang ausgegangen. Da sich die Umweltbedingungen und die Pferdepopulation heute erheblich verändert haben, ist es notwendig, neue Daten über das Vorkommen und die wichtigsten kausalen Faktoren derMauke zu erheben. Aufgrund der Tatsache, dass nunmehr moderne Untersuchungsmethodenzur Verfügung stehen, ist die Tierärztliche Hochschule Hannover sehr daran interessiert, den möglichen Ursachen der Mauke nachzugehen und daraus ein neues Konzept zur Prophylaxeund Therapie zu entwickeln. Für die geplanten Untersuchungen (klinische Untersuchung, Blutprobe) und dieGrunddatenerhebung über die Haltungs- und Managementbedingungen sind wir auf eine Zusammenarbeit mit Ihrem Zuchtverband angewiesen und bitten deshalb herzlich um IhreUnterstützung. Wir versichern Ihnen auch, dass alle in diesem Projekt erhobenen Datenvertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben werden. Gern sind wir auch bereit,Ihnen über den Fortgang und die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zu berichten. Wir würden uns sehr freuen, wenn Frau Wallraf größtmögliche Unterstützung sowohl vonIhnen als auch von den Züchtern bekommt. Frau Wallraf wird sich deswegen mit Ihnentelefonisch in Verbindung setzen. Mit freundlichen Grüßen (Prof. Dr. Dr. h. c. E. Deegen) (Prof. Dr. O. Distl)
Anhang 140
BEFUNDBOGEN Zuchtverband: SA RD T S N SCHL SCHW SD Besitzer: Ort: Straße: Telefon/Fax: Blutröhrchennummer: Hautgeschabselnummer: Cho-Befund: Hautdicke (Halsmitte): Röhrbeinumfang: vo.li.: hi.li.: Kennzeichen Lebensnummer Name Geburtsdatum Geschlecht Abstammung Rasse Name Farbe Raspe/Mauke Vater Großvater Großmutter Mutter Großvater Großmutter UNTERSUCHUNGSDATEN Vo li Vo re Hi li Hi re Betroffener Fuß Huffarbe Fellfarbe Hautpigment
Entwicklungszu-stand Akut Chronisch Abgeheilt
Kastanie +++ +++ +++ +++ Sporn +++ +++ +++ +++ Juckreiz Art: Stampfen Scheuern Benagen
+++ +++ +++ +++
Scheuerstellen Sonstige Haut-veränderungen Narben (Keloid) Wunden Tumore Raspe
Anhang 141
FRAGEN AN DEN BESITZER Tierbestand Kaltblut Rasse Anzahl
AM DDR RD ST SCHL SCHW SD
Warmblut/Pony Rasse Anzahl
Sonstige Tierart Anzahl
Unterbringung Patient Stall Stallart Stallklima
Box Ständer Laufstall Sonstiges
Einstreu Wie oft misten? Einstreutiefe Hygiene
Stroh Hobelspäne Sägemehl Sonstiges
Auslauf Winter Sommer Bodenbelag Feuchtigkeit Hygiene
Weide
Paddock Sonstiges Keiner
Fütterung Sommer Winter Rauhfutter Heu
Stroh Gräser Heusilage Maissilage Anwelksilage Pellets (welcher Art) Sonstiges
Krippenfutter Hafer Gerste Kraftfutter Mais Melasse Rübenschnitzel Pellets (welcher Art) Sonstiges
Anhang 142
Verwendungszweck Freizeit Beruf Max. Einsatz
(Std./Tag) Beanspruchung
Fahren Holzrücken Produktion Milch Fleisch
Landwirtschaft Reiten Zucht Spezielle Fragen zur Mauke Kennt der Besitzer die Erkrankung der Mauke? Ja Nein Vo li Vo re Hi li Hi re Dauer Seit wann aufgetreten Regelmäßig (wenn ja, wann
Art Woran hat es der Besitzer erkannt
Entwicklung
Vorbehandlung Durch Besitzer Durch Tierarzt Regelmäßig Wie/mit was?
Wirtschaftliche Einbußen Keine Verminderter Einsatz Kein Einsatz
Weitere Planung mit dem Pferd
Begleitumstände Sommerekzem Lahmheit Dermatophyten Sonstiges
Gleichzeitig bestehende Erkrankungen
Anhang 143
Anhang 144
Danksagung
Herrn Univ. - Prof. Dr. Dr. habil. O. Distl und Herrn Univ. - Prof. Dr. Dr. h.c. E.
Deegen möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich für die Überlassung des Themas
und die freundliche Unterstützung und Beratung bei der Anfertigung der Arbeit
danken.
Allen beteiligten Zuchtverbänden gebührt ein ganz großes Dankeschön, ohne sie
wäre die Arbeit nicht durchführbar gewesen. Stellvertretend für alle Kaltblutpferde-
züchter möchte ich Frau Telse Böttke, Hans-Dieter Maathuis und Dr. Reinhard
Scharnhölz ganz herzlich für die großartige Unterstützung und ihr Interesse danken.
Herrn Dr. Hennig Hamann danke ich für seine unendliche Geduld, meine statisti-
schen Fehler zu beheben und seine hervorragende Betreuung bei der Durchführung
aller Auswertungen.
Herrn Jörn Wrede sei hier herzlich gedankt für seine Hilfe bei der Aufbereitung der
Daten. Herrn Schan danke ich für das Bearbeiten der Bilder. Ein großer Dank gilt
auch Frau Böhm und Frau Mrusek für die tolle Organisation.
Allen Mitarbeitern des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung möchte ich
danken, vor allem Patric, der mir immer geholfen hat, wenn Jörn und Henning mal
keine Zeit hatten.
Besonderer Dank gilt auch Kathrin und Fabian für die kritische Durchsicht meiner
Arbeit.
Schließlich möchte ich mich bei meinen Eltern, nochmals bei Patric und bei Astrid
bedanken, den Personen, die sich immer meine Probleme angehört und mich mit
guten Ratschlägen unterstützt haben.