Pflegen auf Portugiesisch? – Anforderungen, Chancen und … · Anwerbung und Qualifizierung von...
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„Pflegen auf Portugiesisch? – Anforderungen, Chancen und Erfahrungen zu Gewinnung und Qualifizierung von europäischen Fachkräften
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Inhalte1. Anwerbung und Qualifizierung von Fachkräften aus
dem Ausland- Hintergründe / Interne Verankerung des Projekts- Voraussetzungen- Kooperationspartner- Ablauf der Integrationsphase
2. Anerkennungsverfahren / Homologation3. Erfahrungsbericht eines Teilnehmers4. Bewertung
- Resonanz / Risiken / Chancen 5. Fragen und Diskussion
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Migration als ein strategischer BausteinWarum?
Bedarf von ca. 140 Pflegefachkräften pro Jahr durch Fluktuation und neue Einrichtungen
Fachkraftquote und Qualitätsanforderungen der Kostenträger Pflegefachkräfte „Mangelberuf“ Hohe (Jugend-) Arbeitslosigkeit in Südeuropa hohe medizinisch-fachliche Qualifikation der südeuropäischen
Fachkräfte durch akademische Ausbildung
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Hintergrund
Wirtschaftskrise in Südeuropa
hohe Arbeitslosigkeit bei Krankenpflegern
Hoher Fachkräftebedarf in der (Alten-)Pflege in Deutschland
MIGRATIONSPROJEKT der EHS
Ziel: Gewinnung und Qualifizierung von ausländischen Pflegefachkräften
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„Zentrale Auslands-undFachkräftevermittlung“
Spezialdienstleister der Bundesagentur für Arbeit
Aufgabe: Kooperation mit ausländischen Arbeitsbehör-den und Vermittlung von Bewerbern
Hauptkooperationspartner: ZAV
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Kooperationspartner: Sprachinstitut DAA
Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur berufsbezogenen Sprachförderung
Abwicklung des Programms in Deutschland durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), deshalb „ESF-BAMF-Programm“
Die durch Ausschreibung ausgewählte Bildungsträger beantragen die Projektmittel beim BAMF und setzen die Projekte um.In unserem Fall: DAA (Deutsche Angestellten-Akademie) Stuttgart
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KooperationspartnerKooperationspartnerESF („Berufsbezogene
Sprachförderung“) stellt Finanzmittel nach Deutschland zur Verfügung
BAMF setzt das Programm um
DAA beantragt 50% der Mittel beim BAMF
EHS beteiligt sich mit weiteren 50% durch die Freistellungskosten der
Mitarbeiter
Projektfinanzierung
ESF-BAMF:•Honorarkosten•Sozialpädagogische Betreuung •Fahrtkosten für Teilnehmer•Einstufungsgebühren•Mieten und Nebenkosten•Lehrbücher
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ZeitschieneVorstellungsgespräche
Intensivsprachkurs (ca. 4,5 Monate)bis B1-Niveau, mit einzelnen Praxistagen,
Praktikum vor Ort (ca. 5 – 7 Monate)mit Sprachkurs zum B2-Niveau
Anerkennung als PflegefachkraftAnstellung bei der EHS
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Integrationsprozess im Migrationsprojekt1. Stufe: Sprachkurs
4-5 Monate
• Ziel: B1-Qualifikation
• 4 Tage pro Woche Kurs in DAA
• Ab 3. Monat: 1 Tag pro Woche Praktikum auf WB
• Wohnmöglichkeit: Olgaheim
2. Stufe: Praxis7 Monate
Praktikumsvertrag 12 Monate
• Praktikumsvergütung von 1.000 EUR
• Unterkunft und Verpflegung wird durch Praktikant getragen
• Finanzierung der Vergütung in 1. Stufe: ZHS; 2. Stufe: Praktikums-Einrichtung
• Ziel: B2-Qualifikation und Anerkennung beim Regierungspräsidium
• Bis B2-Prüfung: 1 Tag Kurs pro Woche
• B2-Prüfung: ca. 10./11. Monat
• mind. 4 Tage Praktikum pro Woche
• Verlagerung des Wohnortes in die Nähe der Einrichtung
3. Stufe: Arbeiten als PFK
• Bewerbung auf offene Stellen EHS-weit, gesteuert durch ZHS
• Begleitung und Fortbildungen
• Eigenbeteiligung von
4.000 EUR (monatl. Rück-zahlung von 160 EUR für Gesamtlaufzeit von 25 Monaten)
Arbeitsvertrag
• Unbefristeter AV nach Prüfung des Gesamtbildes
• Vergütung nach AVR/ Wü IV
Januar 2014Juni 2013 November 2013Ü
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Januar 2013
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Projekt-Gruppen
Modell-Projekt (Start: Mai 2012)mit 8 portug. und span. Pflegefachkräften
2. Projekt (Start: Januar 2013) mit 15 span. und ital. Pflegefachkräften
3. Projekt: (Start: August 2013)mit 9 span. und ital. Pflegefachkräften
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Voraussetzung für die Anerkennung
Krankenpflege ist ein sog. reglementierter Beruf Der ausländischer Abschluss muss als gleichwertig durch die zuständige deutsche Behörde anerkannt werden. Rechtsgrundlage: Richtlinie 2005/36/EG
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Voraussetzung für die Anerkennung
• Nachweis, dass Ausbildung und Kenntnisstand mit dem einer/eines deutschen Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in gleichwertig ist u.a. muß Pflegeausbildung nach EU-Beitritt des Heimatlandes
begonnen worden sein• Zertifizierte sehr gute Deutschkenntnisse („B2-Niveau“ des
Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens)
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Öffentliche Resonanz
Sehr großes Medienecho (lokale und überregionale Printmedien, Radio, TV)
Geteiltes Echo in der Bevölkerung und bei Angehörigen von Heimbewohnern
Großes Interesse auch bei anderen Trägern
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Risiken
Anerkennung: Dokumentenanforderung und Verfahrensdauer (in BaWü: Regierungspräsidium)
Deutschland oft nicht 1. Wahl bei Wanderungs-willigen (Sprache, bürokratische Hindernisse)
Integrationsbereitschaft und -fähigkeit der europäischen Fachkräfte ins Team
Verantwortlichkeiten/Aufgaben: unterschiedliche Vorstellungen (kultur-und ausbildungsabhängig)
Sprachbarrieren (mit Deutsch allgemein und Dialekten) Einleben und Einbindung in Deutschland
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Risiken (2)
Dauer/Zufriedenheit des Arbeitsverhältnisses ist auch von uneinflussbaren Rahmenbedingungen abhängig (Heimweh, Anpassung an deutsche Kultur, Erfahrungen im Privatbereich, Freunde/ Kontakte, Entwicklungen im Heimatland)
Kultur und Sprache werden immer „fremd“ sein Überhöhte Erwartungen Vergleiche aufgrund „Hörensagens“: Städte, Arbeitgeber,
Vergütung etc.
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Chancen
Verbesserung der beruflichen Lage der im Heimatland arbeitslosen Fachkräfte
Ein zusätzlicher Baustein im großen Thema „Fachkräftegewinnung“
Wissensaustausch über Landesgrenzen Erweiterung der kulturellen Kompetenz im Unternehmen
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Zusammenfassender Rückblick
+ Qualifizierte Fachkräfte mit Perspektive + Hohe Akzeptanz bei Kollegen und Heimbewohnern! Viel Betreuungs- und Verwaltungsaufwand! Gelingen ist vom Verständnis und Engagement aller Beteiligten
abhängig
Fazit:Ein guter Baustein zur Fachkräftegewinnung- aber nicht die einfache und auf keinen Fall die alleinige Lösung zur
Behebung des Fachkräftemangels
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Rückfragen?
Gerald BößlerReferatsleitung Personalservice
Evangelische HeimstiftungHackstraße 12 70190 Stuttgart
Tel: 0711/[email protected]
www.ev-heimstiftung.de