Metabolische Erkrankungen beim Rind in der peripartalen Periode H Bostedt, M Herr Klinik für...
-
Upload
adala-altermatt -
Category
Documents
-
view
111 -
download
0
Transcript of Metabolische Erkrankungen beim Rind in der peripartalen Periode H Bostedt, M Herr Klinik für...
Metabolische Erkrankungen Metabolische Erkrankungen beim Rind in derbeim Rind in der
peripartalen Periodeperipartalen Periode
H Bostedt, M HerrH Bostedt, M Herr
Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und AndrologieKlinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologieder Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanzder Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanzder Justus-Liebig-Universität Gießen (Deutschland)der Justus-Liebig-Universität Gießen (Deutschland)
22
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
GliederungGliederung
Allgemeine Anmerkungen zum Allgemeine Anmerkungen zum Belastungssyndrom beim Milchrind in der Belastungssyndrom beim Milchrind in der peripartalen Periodeperipartalen Periode
Ausführungen zu metabolischen Ausführungen zu metabolischen ErkrankungenErkrankungen
• Elektrolythomöostasestörung Elektrolythomöostasestörung (Gebärparese)(Gebärparese)
• Störungen im KohlenhydratstoffwechselStörungen im Kohlenhydratstoffwechsel
33
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Im letzten Trimester der Gravidität, unterIm letzten Trimester der Gravidität, unter
der Geburt sowie in den ersten Wochender Geburt sowie in den ersten Wochen
der Laktation besteht besonders beim der Laktation besteht besonders beim
Milchrind,Milchrind,
aber auch eingeschränkt beim Fleischrind,aber auch eingeschränkt beim Fleischrind,
eine labile Stoffwechsellageeine labile Stoffwechsellage
44
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Als Gründe dafür sind aufzuführenAls Gründe dafür sind aufzuführen
Expressives Wachstum des Feten in den letzten 6 Expressives Wachstum des Feten in den letzten 6 Wochen a.p.Wochen a.p.
Entzug von Kohlenhydraten, Proteinen, Lipiden, Entzug von Kohlenhydraten, Proteinen, Lipiden, Elektrolyten, Vitaminen, Oligoelementen aus dem Elektrolyten, Vitaminen, Oligoelementen aus dem maternalen Organismusmaternalen Organismus
Zunahme des Volumens an Allantois- undZunahme des Volumens an Allantois- undAmmnionflüssigkeitAmmnionflüssigkeit
Entzug von HEntzug von H22O und ElektrolytenO und Elektrolyten
Beginnende Kolostrogenese (15 – 20 d a.p.)Beginnende Kolostrogenese (15 – 20 d a.p.) Entzug von Proteinkomplexen, Lipid- und Entzug von Proteinkomplexen, Lipid- und
Kohlenhydraten sowie von Elektrolyten, Kohlenhydraten sowie von Elektrolyten, Oligoelementen, Hormonen und VitamimenOligoelementen, Hormonen und Vitamimen
55
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Wehenbildung sub partuWehenbildung sub partu Entzug von großen Mengen an EnergieEntzug von großen Mengen an Energie Abfluss von CaAbfluss von Ca22++
Einsetzende Galaktopoese mit rascher Steigerung Einsetzende Galaktopoese mit rascher Steigerung bis zur maximalen Leistungbis zur maximalen Leistung
Entzug von HEntzug von H22O, Kohlenhydraten, Proteinen, Lipiden, O, Kohlenhydraten, Proteinen, Lipiden, Elektrolyten (Na, Ca, P), Oligoelementen, Vitaminen, Elektrolyten (Na, Ca, P), Oligoelementen, Vitaminen, Hormonen (Insulin?, THormonen (Insulin?, T33, STH), STH)
Uterine Regenerationsvorgänge und wieder Uterine Regenerationsvorgänge und wieder beginnende Ovarfunktionbeginnende Ovarfunktion
Entzug von EnergieEntzug von Energie
66
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
150 210 240 280 d a.p.
ml
Allantois fluid Amnion fluid
05
1015202530354045
0 1 4 6 8 10
Month of lactation
kg
milk cow beef cow
0
5
10
15
20
25
30
35
40
100 150 200 220 240 260 280 d a.p.
kg
Foetaldevelopement
0
2
4
6
8
10
12
-2 -1 0 4 h 8 h 12 h
mmol/l Blood plasmaglucose concen-tration
Foetal fluids
77
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Diese beispielhaft aufgeführten Prozesse imDiese beispielhaft aufgeführten Prozesse im
peripartalen Abschnitt eines Rindes bedeutenperipartalen Abschnitt eines Rindes bedeuten
eine metabolische Belastung des maternaleneine metabolische Belastung des maternalen
Organismus, wobei besonders inOrganismus, wobei besonders in
Anspruch genommen werdenAnspruch genommen werden
EnergiestoffwechselEnergiestoffwechsel
ElektrolytstoffwechselElektrolytstoffwechsel
Oligoelement- und VitaminreservenOligoelement- und Vitaminreserven
88
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Gesteigert sind im letzten Trimester der Gravidität Gesteigert sind im letzten Trimester der Gravidität undund
in der Geburt im maternalen Organismusin der Geburt im maternalen Organismus
LeberstoffwechselLeberstoffwechsel NierenfunktionNierenfunktion Intestinale ResorptionsvorgängeIntestinale Resorptionsvorgänge HerztätigkeitHerztätigkeit Lungenfunktion mit GasaustauchLungenfunktion mit Gasaustauch BlutbildungssystemBlutbildungssystem Funktion des KnochengewebesFunktion des Knochengewebes
99
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Inzidenz an peripartalen KrankheitenInzidenz an peripartalen Krankheiten(David et al. 1998; J. Dairy Sci)(David et al. 1998; J. Dairy Sci)
KrankheitKrankheit InzidenzInzidenz
Ret. Sec.Ret. Sec.
GebärpareseGebärparese
KetoseKetose
EndometritisEndometritis
1,3 – 39,2 %1,3 – 39,2 %
0,03 – 22,3 %0,03 – 22,3 %
1,3 – 18,3 %1,3 – 18,3 %
≤ ≤ 40 %40 %(Lewis, 1997; J. Dairy Sci.)(Lewis, 1997; J. Dairy Sci.)
1010
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
0
2
4
6
8
10
12
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
ng/ml
Kühe a.p. Eutokie p.p.
0
2
4
6
8
10
12
-56 P 7 14 28 d p.p.
mmol/lGlukosekonzentrationKortisol
1111
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
0,50,55
0,60,650,7
0,750,8
0,85
0,90,95
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
ng/ml
T3-Konzentration fT3-Konzentration
Herr und Bostedt 2007
2
2,2
2,4
2,6
2,8
3
3,2
3,4
3,6
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
pg/ml
1212
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
IgG-Konzentration bei Kühen IgG-Konzentration bei Kühen nach Eutokienach Eutokie
0
10
20
30
40
50
60
70
-56 P 0,5 1 3 7 14 28 d p.p.
mg/ml
0
2
4
6
8
10
12
14
16
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
mg/ml
Kühe a.p. Eutokie p.p.
IgM-Konzentration bei Kühen IgM-Konzentration bei Kühen nach Eutokienach Eutokie
Herr und Bostedt 2007
1313
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Neben derNeben der
metabolischen Belastungmetabolischen Belastung
besteht auch einebesteht auch eine
labile Situation in derlabile Situation in der
ImmunlageImmunlage
beim Milchrind in der peripartalen Periodebeim Milchrind in der peripartalen Periode
1414
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Daraus ist abzuleiten, dassDaraus ist abzuleiten, dass
• Stoffwechselimbalanzen undStoffwechselimbalanzen und• InfektionsgefahrInfektionsgefahr
im peripartalen Zeitraum Faktoren sind, die nichtim peripartalen Zeitraum Faktoren sind, die nicht
unabhängig voneinander interpretiert werden unabhängig voneinander interpretiert werden dürfen. Vielmehr stehen sie in gegenseitiger dürfen. Vielmehr stehen sie in gegenseitiger AbhängigkeitAbhängigkeit
1515
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Zusammenhang zwischen metabolischer Lage und Zusammenhang zwischen metabolischer Lage und InfektionsmanifestationInfektionsmanifestation
Labile metabolische LageLabile metabolische Lage Gefahr der lokalenGefahr der lokalenund Immunsuppression und Immunsuppression und generalisiertenund generalisiertena.p. / i.p.a.p. / i.p. Infektion p.p.Infektion p.p.
Zusätzliche Belastung Zusätzliche Belastung Manifestation vonManifestation vonvon Leber- von Leber- pathogenen Keimenpathogenen Keimen(Intoxikation) und (Intoxikation) und im Uterus / Euterim Uterus / EuterNierenfunktionNierenfunktion p.p.p.p.mit negativer Folgemit negativer Folgeauf den Gastrointestinaltraktauf den Gastrointestinaltrakt
1616
ElektrolythomöostasestörungElektrolythomöostasestörung
1717
Situation der ElektrolythomöostaseSituation der Elektrolythomöostasei.p. i.p. + p.p.+ p.p.
Konzentration von CaKonzentration von Ca22++ im im Blut im Vergleich Färse / KuhBlut im Vergleich Färse / Kuh
Konzentration von Pa im Blut Konzentration von Pa im Blut im Vergleich Färse / Kuhim Vergleich Färse / Kuh
Seyrek / Bostedt 2007
1818
Situation der ElektrolythomöostaseSituation der Elektrolythomöostasei.p. i.p. + p.p.+ p.p.
Konzentration von CaKonzentration von Ca22++ im im Blut im Vergleich Eutokie / Blut im Vergleich Eutokie /
DystokieDystokie
Konzentration von Pa im Blut Konzentration von Pa im Blut im Vergleich Eutokie / im Vergleich Eutokie /
DystokieDystokie
Seyrek / Bostedt 2007
0.90
1.00
1.10
1.20
1.30
1.40
Ioni
sed
Cal
c iu m
[mm
o l/l]
Time [h]
DystociaEutocia
birth
COWS
ip 2 4 6 8 12 16 24 36 48 72 96 120 168 2400.80
1.00
1.20
1.40
1.60
1.80
2.00
Inor
gan i
c Ph
o sp h
a te
[mm
o l/l]
Time [h]
DystotiaEutocia
birth
COWS
ip 2 4 6 8 12 16 24 36 48 72 96 120 168 240
1919
Regulation desRegulation desCa-StoffwechselsCa-Stoffwechsels
Für die Regulation der Ca-Für die Regulation der Ca-Homöostase im Organismus Homöostase im Organismus ist nur das Ca-Ion von ist nur das Ca-Ion von RelevanzRelevanz
40% des intravasalen Ca ist 40% des intravasalen Ca ist ionisiert, 60% an Protein ionisiert, 60% an Protein gebundengebunden
Die Ca-Plasma-Die Ca-Plasma-Konzentration wird geregelt Konzentration wird geregelt durchdurch Parathormon (PTH)Parathormon (PTH) CalcitoninCalcitonin Calcitriol (biol. akt. Vit DCalcitriol (biol. akt. Vit D33))
Knochen, Darm und Niere Knochen, Darm und Niere sind wichtige Zielorganesind wichtige Zielorgane
2020
Gebärparese im peripartalen ZeitraumGebärparese im peripartalen Zeitraum(Elektrolythomöostasestörung)(Elektrolythomöostasestörung)
Das Krankheitsbild der Gebärparese ist seit mehr als 200 Das Krankheitsbild der Gebärparese ist seit mehr als 200 Jahren bekannt und wurde auch fälschlicherweise als Jahren bekannt und wurde auch fälschlicherweise als „Milchfieber“bezeichnet„Milchfieber“bezeichnet
Die Gebärparese stellt eine Elektrolythomöostasestörung Die Gebärparese stellt eine Elektrolythomöostasestörung dar und beschränkt sich nicht mehr allein auf eine dar und beschränkt sich nicht mehr allein auf eine monofaktorielle Hypocalcaemiemonofaktorielle Hypocalcaemie
Früher waren vorwiegend ältere Kühe betroffen, heute tritt Früher waren vorwiegend ältere Kühe betroffen, heute tritt die Krankheit bereits bei Kühen nach die Krankheit bereits bei Kühen nach ≥ 2. Geburt oder sogar ≥ 2. Geburt oder sogar bei Primiparae aufbei Primiparae auf
2121
Gebärparese im peripartalen ZeitraumGebärparese im peripartalen Zeitraum(Elektrolythomöostasestörung)(Elektrolythomöostasestörung)
Zeitpunkt des Auftretens Zeitpunkt des Auftretens klinischklinisch
akuterakuterElektrolythomöostasestörunElektrolythomöostasestörun
gengen
Hauptsächlich:Hauptsächlich:• unmittelbar p.p.unmittelbar p.p.
Vereinzelt:Vereinzelt:• ante partumante partum• zum Zeitpunkt der zum Zeitpunkt der
HochlaktationHochlaktation
0
10
20
30
40
50
60Anzahl
< 6h 6 - 24h 24 - 72h > 72h p.p.
2222
Gebärparese im peripartalen ZeitraumGebärparese im peripartalen Zeitraum(Elektrolythomöostasestörung)(Elektrolythomöostasestörung)
Die Symptomatik dieser Die Symptomatik dieser Erkrankung hat sich in den Erkrankung hat sich in den letzten 30 Jahren geändertletzten 30 Jahren geändert
Gründe dafür sind die Gründe dafür sind die polyfaktoriellen polyfaktoriellen Dysregulationen in der Dysregulationen in der Elektrolythomöostase bei Elektrolythomöostase bei Hochleistungsrindern im Hochleistungsrindern im peripartalen Zeitraum auf peripartalen Zeitraum auf der Grundlage einer der Grundlage einer gestörten Hormon- und gestörten Hormon- und enterale Resorptionslageenterale Resorptionslage
2323
GebärpareseGebärparese
Zu unterscheiden sind auf Grund der Zu unterscheiden sind auf Grund der Elektrolythomöostasestörung folgende Elektrolythomöostasestörung folgende Krankheitsbilder:Krankheitsbilder:
• Klassische Form der Hypocalcaemie (Ca ) mit Klassische Form der Hypocalcaemie (Ca ) mit beeinträchtigtem Sensoriumbeeinträchtigtem Sensorium
• Neuere Form der schlaffen Lähmung beiNeuere Form der schlaffen Lähmung bei
erhaltenem oder wenig gestörtem erhaltenem oder wenig gestörtem Sensorium (Ca P )Sensorium (Ca P )
• Atypische Form (P )Atypische Form (P )• Tetanoide Form (Ca Mg )Tetanoide Form (Ca Mg )
2424
GebärpareseGebärparese
Resultate der Laboruntersuchungen von Patienten Resultate der Laboruntersuchungen von Patienten mit Gebärparese im Akutstadiummit Gebärparese im Akutstadium
Typisierung (GP-Typ) des Krankheitsbildes nach Art Typisierung (GP-Typ) des Krankheitsbildes nach Art der Elektrolythomöostasestörungder Elektrolythomöostasestörung
Typ I Typ I Typ IITyp II Typ IIITyp III Typ IVTyp IV Typ VTyp V
CaCa
PaPa
MgMg
CaCa
PaPa
MgMg
CaCa
PaPa
MgMg
CaCa
PaPa
MgMg
CaCa
PaPa
MgMg
signifikante Absenkung Normwert
2525
GebärpareseGebärparese
Folgen der akuten Elektrolythomöostasestörung für die Folgen der akuten Elektrolythomöostasestörung für die Stoffwechselfunktionen beim Rind:Stoffwechselfunktionen beim Rind:
CaCa++++:: Faktor bei der elektromechanischen Faktor bei der elektromechanischen Koppelung der Koppelung der MuskelkontraktionMuskelkontraktion (glatte (glatte und quergestreifte Muskelzellen) und bei der und quergestreifte Muskelzellen) und bei der
Reizübertragung im Reizübertragung im NervensystemNervensystem
Pa:Pa: Nur in Verbindung mit der Orthophosphorsäure im Nur in Verbindung mit der Orthophosphorsäure im Organismus aktiv. Beteiligt am Aufbau der Organismus aktiv. Beteiligt am Aufbau der
Nukleinsäuren, Nukleinsäuren, der der energiereichen Verbindungenenergiereichen Verbindungen (ATP, GTP), (ATP, GTP), PhosphoproteinePhosphoproteine und und EnzymeEnzyme
Mg:Mg: Cofaktor von 300 Cofaktor von 300 EnzymenEnzymen unter anderem für den unter anderem für den Energiestoffwechsel; beteiligt an der Energiestoffwechsel; beteiligt an der
Reizübertragung im Reizübertragung im NervensystemNervensystem
2626
Diagnostik der Diagnostik der ElektrolythomöostasestörungElektrolythomöostasestörung
Allgemeine Parameter:Allgemeine Parameter: T°, Atem-, HerzfrequenzT°, Atem-, Herzfrequenz
ARD-Test:ARD-Test: AAppetitppetitRRuminationumination = 3 Punkte= 3 PunkteDDefäkationefäkation
Sensorium:Sensorium: ungetrübtungetrübtsomnolentsomnolent = 2 Punkte= 2 PunkteKomaKoma
Hauttemperatur:Hauttemperatur: kaudalkaudal(Grad der (Grad der Hypo-Hypo- kranialkranial = 3 Punkte= 3 Punkte thermie)thermie) AkrenAkren
2727
GebärpareseGebärparese
Ausprägung des Krankheitsbildes im Ausprägung des Krankheitsbildes im Akutstadium abhängig von derAkutstadium abhängig von der
Absenkung Absenkung Ca2+
Bei alleiniger Pa
Symptome:• Parese• leicht reduzierte Pansen-Darm-
Tätigkeit• Sensorium ungetrübt
Prodromalstadium
Akutstadium
Periphere Ca2+-Absenkung geht mit
Hypothermie
Reduzierung der gastroenteralen Aktivität
einher
2828
Diagnostik der Diagnostik der ElektrolythomöostasestörungElektrolythomöostasestörung
LaboruntersuchungLaboruntersuchung
Elektrolyte:Elektrolyte: Ca gesamtCa gesamtCa Ca 22++
PaPaMgMg
Enzyme:Enzyme: Creatinphosphokinase (CK)Creatinphosphokinase (CK)
Glutamatdehydrogenase Glutamatdehydrogenase (GLDH)(GLDH)
BilirubinBilirubin
Hydroxybutyrat (HBA)Hydroxybutyrat (HBA)
2929
GebärpareseGebärparese
Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman zwischen Plasmaelektrolytkonzentrationen und zwischen Plasmaelektrolytkonzentrationen und Parametern der klinischen BefunderhebungParametern der klinischen Befunderhebung
Klin. Klin. KriterienKriterien
CaCa PaPa MgMg
SensoriumSensorium
Hypothermie Hypothermie der der
OberflächeOberfläche
ARD-TestARD-Test
UterustonusUterustonus
-0,614-0,614xxxxxxxx
-0,548-0,548xxxxxxxx
0,6630,663xxxxxxxx
0,5820,582xxxxxxxx
-0,343-0,343xx
-0,377-0,377xx
0,3120,312
--
--
--
--
--
x = p ≤ 0,05 xxxx = p ≤ 0,0001
Roesch / Bostedt 2000
3030
Check-Liste für die akute oder Check-Liste für die akute oder subakute Verlaufsform einer subakute Verlaufsform einer
bovinen bovinen Elektrolythomöostasestörung p.p.Elektrolythomöostasestörung p.p.
KriteriumKriterium gesundgesunde Kuhe Kuh
erkrankterkrankte Kuhe Kuh
AAppetitppetit
RRuminationumination
DDefäkationefäkation
11
11
11
00
00
00
SensoriumSensorium
ungetrübtungetrübt
somnolentsomnolent
KomaKoma
HauttemperatHauttemperaturur
kaudalkaudal
cranialcranial
AkrenAkren
22
00
00
33
00
00
00
11
00
00
00
00
GesamtzahlGesamtzahl 88 0 - 60 - 6
0 – 1 somnolente oder komatöse Kuh (starke Absenkung des Ca2+)
2 – 4 Kuh mit Verdacht auf Störungen in der Ca2+ und Pa-Bilanz
4 – 6 Kuh mit Verdacht auf Störung in der Pa-Bilanz
6 – 8 Verdacht auf Prodromalstadium
3131
GebärpareseGebärparese
Die Elektrolythomöostasestörungen gingen bei Die Elektrolythomöostasestörungen gingen bei Patienten mit akuter Gebärparese mit einer Patienten mit akuter Gebärparese mit einer Niveauerhöhung im Blut derNiveauerhöhung im Blut der
GlukoseGlukose p p ≤ 0,001≤ 0,001 ββ-HBA-HBA p p ≤ 0,05≤ 0,05 FFS FFS p p ≤ 0,0001≤ 0,0001 BilirubinBilirubin p p ≤ 0,001≤ 0,001 CK CK p p ≤ 0,001≤ 0,001
einhereinher
Unbeeinflusst blieben GLDH und ASTUnbeeinflusst blieben GLDH und AST
3232
GebärpareseGebärparese
Behandlung:Behandlung:
• Ca-Mg-Lösungen (Borogluconat)Ca-Mg-Lösungen (Borogluconat) Steigerung der Ca-Konzentration im Blut Steigerung der Ca-Konzentration im Blut + +
InterzellularraumInterzellularraum
Anregung der NierenfunktionAnregung der Nierenfunktion
geringe Steigerung der P-Konzentrationgeringe Steigerung der P-Konzentration
• Ca-Mg-Ca-Mg-PP-Lösungen (Borogluconat)-Lösungen (Borogluconat) CalciumhypophosphitCalciumhypophosphit Glycerolphosphorsaures NatriumGlycerolphosphorsaures Natrium Toldinfos-Natrium-TrihydratToldinfos-Natrium-Trihydrat
3333
Behandlung der Behandlung der ElektrolythomöostasestörungElektrolythomöostasestörung
Behandlungsfrequenz abhängig vomBehandlungsfrequenz abhängig vom
Typ der ElektrolythomöostasestörungTyp der Elektrolythomöostasestörungo CaCa (Typ II)(Typ II) 1,01,0o Ca Ca + Pa+ Pa (Typ I)(Typ I) 1,4 – 1,81,4 – 1,8o PaPa (Typ III)(Typ III) 2,0 – 2,0 –
2,22,2
Ergebnis der klinischen UntersuchungsbefundeErgebnis der klinischen Untersuchungsbefunde
(ARD-Test, Sensorium, Hauttemperatur-Verteilung)(ARD-Test, Sensorium, Hauttemperatur-Verteilung)
3434
Behandlungserfolge bei Behandlungserfolge bei GebärpareseGebärparese
Heilungsquote nach Erstbehandlung:Heilungsquote nach Erstbehandlung: abhängig von Gebärparesetyp (p abhängig von Gebärparesetyp (p ≤ 0,05)≤ 0,05) vom Alter vom Alter (p (p ≤ 0,001)≤ 0,001) von der Ausprägung der Symptomevon der Ausprägung der Symptome
ErfolgeErfolge 45 – 70%45 – 70%
Patienten mit Ersttherapieerfolg wiesenPatienten mit Ersttherapieerfolg wiesen stärkere Anhebung des Ca- und Pa-Niveaus in der 12. h stärkere Anhebung des Ca- und Pa-Niveaus in der 12. h
p. infusionemp. infusionem
aufauf
Rezidivpatienten zeigten ab der 12. Stunde wieder ein Rezidivpatienten zeigten ab der 12. Stunde wieder ein Absinken der intravasalen Ca- und Pa-WerteAbsinken der intravasalen Ca- und Pa-Werte
3535
Empfehlungen für dasEmpfehlungen für dastherapeutische Vorgehentherapeutische Vorgehen
Ca – Mg – (Pa)-Lösungen (Boroglukonat) immer Ca – Mg – (Pa)-Lösungen (Boroglukonat) immer körperwarm und langsam infundierenkörperwarm und langsam infundieren
CaCa22+ + – Mg– Mg+ + – Lösungen streng intravenös– Lösungen streng intravenös
Während der Infusion Kontrolle der HerztätigkeitWährend der Infusion Kontrolle der Herztätigkeit
(enges Ca : Mg – Verhältnis)(enges Ca : Mg – Verhältnis)
Vorsicht bei PatientinnenVorsicht bei Patientinnen
mit T° > 39,0 °Cmit T° > 39,0 °C
mit Verdacht auf Leberschadenmit Verdacht auf Leberschaden
Infusion im Dauertropf mit Glukose Infusion im Dauertropf mit Glukose + verdünnter+ verdünnter
Ca – Mg – Lösung Ca – Mg – Lösung
3636
Behandlung der Behandlung der ElektrolythomöostasestörungElektrolythomöostasestörung
Empfehlung für die PraxisEmpfehlung für die Praxis
Bei gehäuft auftretenden Fällen von Bei gehäuft auftretenden Fällen von Gebärparese imGebärparese im
BestandBestand
Blutuntersuchung zur Bestimmung des Types (I Blutuntersuchung zur Bestimmung des Types (I – IV) und der Leberbelastung– IV) und der Leberbelastung
Spezifische Auswahl des TherapeutikumsSpezifische Auswahl des Therapeutikums ProphylaxemaßnahmenProphylaxemaßnahmen
3737
RekonvaleszensphaseRekonvaleszensphase
Der Ausgleich der Ca-Der Ausgleich der Ca-Homöostase benötigt ca. Homöostase benötigt ca. 3 – 4 Wochen3 – 4 Wochen
Auffällig ist die Auffällig ist die anhaltende Uterusatonieanhaltende Uterusatonie
Prophylaktische Gaben Prophylaktische Gaben von Ca (Pa ?) zu von Ca (Pa ?) zu empfehlen in der empfehlen in der RekonvaleszensphaseRekonvaleszensphase
• BolusBolus• InfusionslösungInfusionslösung
3838
GebärpareseGebärparese
Prophylaxe gegen GebärpareseProphylaxe gegen Gebärparese
1.1. Anionenration zur Verbesserung der DCAB Anionenration zur Verbesserung der DCAB (Dietary Cation Anion-Base: KCl, K (Dietary Cation Anion-Base: KCl, K22SOSO44, (NH, (NH44))22 SO SO44))
2.2. Gabe von Ca-Lösungen (200 ml 24 %ig) unmittelbar p.p. Gabe von Ca-Lösungen (200 ml 24 %ig) unmittelbar p.p. (Bostedt: Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 1972)(Bostedt: Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 1972)
3.3. Calciumchlorid-Gel per osCalciumchlorid-Gel per os• Kurz vor der GeburtKurz vor der Geburt• Intra partumIntra partum• 12 und 24 h p.p.12 und 24 h p.p.
Reduktion der Gebärpareseinzidenz Reduktion der Gebärpareseinzidenz ≈ 45%≈ 45%(Johansen and Pehrson, Vet. Rec. 1970; Oetzel, J. Am. Vet. Med. Assoc. (Johansen and Pehrson, Vet. Rec. 1970; Oetzel, J. Am. Vet. Med. Assoc. 1997)1997)
4.4. Calciumsalz der Essigsäure per os (natürliches Pansen-Ca)Calciumsalz der Essigsäure per os (natürliches Pansen-Ca)• unmittelbar p.p.unmittelbar p.p.
Signifikanter Anstieg der Ca-Konzentration im Blut über 24 Signifikanter Anstieg der Ca-Konzentration im Blut über 24 h h (Geishauser et al., Tierärztl. Praxis 2008)(Geishauser et al., Tierärztl. Praxis 2008)
3939
Störungen im Kohlenhydrat – Lipid – StoffwechselStörungen im Kohlenhydrat – Lipid – Stoffwechsel
KetoseKetose FettmobilisationssyndromFettmobilisationssyndrom FettgewebsnekroseFettgewebsnekrose MilchfettmangelsyndromMilchfettmangelsyndrom
4040
Störungen im Kohlenhydrat – Lipid – Störungen im Kohlenhydrat – Lipid – StoffwechselStoffwechsel
Kühe mit mittlerer und hoher Laktationsleistung Kühe mit mittlerer und hoher Laktationsleistung befinden sichbefinden sich
in den ersten 60 – 80 p.p.in den ersten 60 – 80 p.p.
imim
energetischen Defizitenergetischen Defizit
Die akute oder subklinische Form der Ketose kann Die akute oder subklinische Form der Ketose kann ausgelöst werden durchausgelöst werden durch
alimentäre Faktorenalimentäre Faktoren gestörte Leberfunktion (Fettleber)gestörte Leberfunktion (Fettleber) ungenügende Retention von Energieträgern a.p.ungenügende Retention von Energieträgern a.p.
4141
Blutparameter von 305 gesunden Blutparameter von 305 gesunden Milchkühen (4,6 Milchkühen (4,6 ± 1,8 Jahre)± 1,8 Jahre) mit mit mittlerer Leistung (7500 – 8000 mittlerer Leistung (7500 – 8000
kg)kg)
80
90
100
110
120
130
140
150
0 10 30 40 d p.p.
mg/dlCholesterin
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
0 10 30 40 d p.p.
mg/dl
Triglyceride
11
12
13
14
15
16
17
18
0 10 30 40 d p.p.
mg/dl
β-HBA
2,5
2,7
2,9
3,1
3,3
3,5
3,7
0 10 30 40 d p.p.
mmol/l
Glukose
Wagner 2000
4242
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
0,50,55
0,60,650,7
0,750,8
0,85
0,90,95
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
ng/ml
T3-Konzentration fT3-Konzentration
Herr und Bostedt 2007
2
2,2
2,4
2,6
2,8
3
3,2
3,4
3,6
-56 P 1 3 7 14 28 d p.p.
pg/ml
4343
Wirkungen der SchilddrüsenhormoneWirkungen der Schilddrüsenhormone(T(T44 / T / T33) auf den Stoffwechsel) auf den Stoffwechsel
Steigerung des GrundumsatzesSteigerung des Grundumsatzes
Stimulation der Stimulation der Kohlenhydratresorption im DarmKohlenhydratresorption im Darm
Stimulierung der Glykogenolyse in Stimulierung der Glykogenolyse in Muskel und LeberMuskel und Leber
Mobilisation von Depotfett und Mobilisation von Depotfett und dadurch Anstieg der freien dadurch Anstieg der freien Fettsäuren im BlutFettsäuren im Blut
Maximierung der ProteinbiosyntheseMaximierung der Proteinbiosynthese
4444
KetoseKetose
Ketose ist eine Krankheit, bei der es zu einer Ketose ist eine Krankheit, bei der es zu einer unphysiologischen Erhöhung der intravasalen unphysiologischen Erhöhung der intravasalen Ketonkörperkonzentration (> 13 mg/dl) kommt.Ketonkörperkonzentration (> 13 mg/dl) kommt.Zu unterscheiden ist:Zu unterscheiden ist:
EnergiemangelketoseEnergiemangelketose(Energieunterangebot / hepatogene Form)(Energieunterangebot / hepatogene Form)
Alimentäre KetoseAlimentäre Ketose(ruminogene Form)(ruminogene Form)
Mischformen (Energiemangel, Hepatose, alimentäre Mischformen (Energiemangel, Hepatose, alimentäre
Faktoren)Faktoren)
4545
KetoseKetose
Energiemangelbedingte / hepatogene Ketose:Energiemangelbedingte / hepatogene Ketose:
Primäre Ketose:Primäre Ketose:aufgenommene Energiemenge ist aufgenommene Energiemenge ist
nicht adäquat nicht adäquat zum Verbrauch (Leistung)zum Verbrauch (Leistung)
Sekundäre Ketose:Sekundäre Ketose:Verschiedene Faktoren (Belastung, Verschiedene Faktoren (Belastung,
Streß, andere Streß, andere Grunderkrankungen, Grunderkrankungen, minimierte Leberleistung) minimierte Leberleistung) reduzieren das reduzieren das Energieaufnahmevermögen oder Energieaufnahmevermögen oder den den Energieumsatz und führen so zur KetoseEnergieumsatz und führen so zur Ketose
4646
KetoseKetose
• Ketose tritt vorwiegend 2. – 8. Woche p.p. aufKetose tritt vorwiegend 2. – 8. Woche p.p. auf
• Häufigkeit:Häufigkeit:
Akute Form:Akute Form: 5 – 10 %5 – 10 %
Subklinische Form:Subklinische Form: 15 – 30 %15 – 30 %(je nach Fütterungsregime, Futterqualität und (je nach Fütterungsregime, Futterqualität und Leistungsniveau)Leistungsniveau)
• Folgen:Folgen:starke indirekte Schäden durch starke indirekte Schäden durch Leistungsverlust und FertilitätsstörungenLeistungsverlust und Fertilitätsstörungen
4747
KetoseKetose
KlinikKlinik Akute FormAkute Form
Zeitpunkt: meist 2 – 6 Wo p.p.Zeitpunkt: meist 2 – 6 Wo p.p.
Symptome:Symptome: hgr. Inanitionhgr. Inanition
nervöse Formnervöse Form
Bedeutung:Bedeutung: in modernenin modernen
BetriebenBetrieben
reduziertreduziert
Subklinische FormSubklinische Form
Zeitpunkt: 2 – 10 Wo p.p.Zeitpunkt: 2 – 10 Wo p.p.
Symptome:Symptome: reduziertes All-reduziertes All-
gemeinbefindengemeinbefinden
Bedeutung:Bedeutung: sehr hoch, weilsehr hoch, weil
häufig wenighäufig wenig
beachtetbeachtet
4848
KetoseKetose
DiagnostikDiagnostik
• KetonkörperkonzentrationKetonkörperkonzentration• HarnHarn• Blut (Blut (ββ-HBA)-HBA)• MilchMilch
• Glukosekonzentration im BlutGlukosekonzentration im Blut
• Freie Fett-SäurenFreie Fett-Säuren
• LeberparameterLeberparameter
(GLDH, AST, Bilirubin)(GLDH, AST, Bilirubin)
4949
Therapie der KetoseTherapie der Ketose
• Akute Form:Akute Form:PrinzipPrinzip =>=> Hemmung der Lipolyse und Hemmung der Lipolyse und KetogeneseKetogenese
Durch:Durch:• Gabe von Glukose (750 – 1000 g / d) und Gabe von Glukose (750 – 1000 g / d) und
glukoplastischer Substanz (Propylenglycol, Na-glukoplastischer Substanz (Propylenglycol, Na-Proprionat, Lactat, Glycerol 2 x 200 g / d)Proprionat, Lactat, Glycerol 2 x 200 g / d)
• Anregung der GlukoneogeneseAnregung der Glukoneogenese (Dexamethason 15 – 20 mg)(Dexamethason 15 – 20 mg)
• Insulin (?)Insulin (?)
• Choleretika (Genabil) 30 ml / dAppetitfördererCholeretika (Genabil) 30 ml / dAppetitförderer
• Antioxidantien (Selen, Vit. E)Antioxidantien (Selen, Vit. E)
5050
KetoseKetose
Häufigkeit der Häufigkeit der subklinischen subklinischen KetonkonzentrationserhöhuKetonkonzentrationserhöhung in Abhängigkeit der ng in Abhängigkeit der täglichen täglichen LaktationsleistungLaktationsleistung
Wehrend / Bostedt 2006Wehrend / Bostedt 2006
5151
Subklinische KetoseSubklinische Ketose
• AuswirkungenAuswirkungen
• Reduktion der MilchleistungReduktion der Milchleistung
• Verzögerung postpartaler Verzögerung postpartaler Regenerationsprozesse im UterusRegenerationsprozesse im Uterus
• Erhöhte Inzidenz für Ovarialzystenbildung (3. – Erhöhte Inzidenz für Ovarialzystenbildung (3. – 6. Woche p.p.)6. Woche p.p.)
• Störungen in der Ovarfunktion im perioestralen Störungen in der Ovarfunktion im perioestralen AbschnittAbschnitt• verzögerte Ovulationverzögerte Ovulation• Follikelatresie Follikelatresie
5252
Postpartale Stoffwechsellage Postpartale Stoffwechsellage und Ovarfunktionund Ovarfunktion
2,7
2,9
3,1
3,3
3,5
3,7
3,9
1 7 14 21 28 35 42 49 56 Wochep.p.
mmol/l
Ovarfunktion 2. - 3. Wo p.p.
Ovarfunktion 3. - 6. Wo p.p.
Ovarfunktion > 6. Wo p.p.
4
6
8
10
12
14
16
18
1 7 14 21 28 35 42 49 56 Wochep.p.
U/l
Ovarfunktion 2. - 3. Wo p.p.
Ovarfunktion 3. - 6. Wo p.p.
Ovarfunktion > 6. Wo p.p.
GLDHGlukose
5353
Beziehung zwischen peripherer Beziehung zwischen peripherer Energieversorgung und Energieversorgung und
OvarfunktionOvarfunktion
5454
Beziehung zwischen peripherer Beziehung zwischen peripherer Energieversorgung und Energieversorgung und
OvarfunktionOvarfunktion
Boryczko / Bostedt et al. 1996
5555
Beziehung zwischen Beziehung zwischen peripherer peripherer
Energieversorgung und Energieversorgung und OvarfunktionOvarfunktion
Boryczko / Bostedt /Groeger et al. 1996
5656
Therapie der KetoseTherapie der Ketose
• Subklinische FormSubklinische Form
• Glukoplastische Substanzen Glukoplastische Substanzen (Propylenglycol, Na-(Propylenglycol, Na-Proprionat, Lactat, Glycerol 2 x 200 g / d)Proprionat, Lactat, Glycerol 2 x 200 g / d)
• Roborans (Genabil 30 ml / d)Roborans (Genabil 30 ml / d)
• Futtermittel mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten Futtermittel mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten (Kartoffeln, Rüben, Rübenschnitzel, Biertreber)(Kartoffeln, Rüben, Rübenschnitzel, Biertreber)
• KetoproofKetoproof
5757
Therapie der subklinischen KetoseTherapie der subklinischen Ketose
Neues Prinzip der oralen Glukosegabe „Ketoproof“Neues Prinzip der oralen Glukosegabe „Ketoproof“(almapharm, Kempten, D)(almapharm, Kempten, D)
• Grund: Glukose wird im Pansenstoffwechsel Grund: Glukose wird im Pansenstoffwechsel abgebautabgebaut
• Produkt:Produkt:Pansenstabiles Palmfett dient als Matrix für GlukosePansenstabiles Palmfett dient als Matrix für Glukose
Umgehung des PansenstoffwechselsUmgehung des Pansenstoffwechsels Bypass EffektBypass Effekt Freisetzung der Glukose im Darm für direkte Freisetzung der Glukose im Darm für direkte
enterale Resorptionenterale ResorptionplusplusL-CarnitinL-Carnitin
Optimiert Optimiert ββ-Oxidation von Fettsäuren-Oxidation von Fettsäuren
5858
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Die Geburt und die einsetzende Laktation Die Geburt und die einsetzende Laktation stellen für den maternalen Organismus eine stellen für den maternalen Organismus eine besonders kritische Situation dar.besonders kritische Situation dar.
Die bereits labile Stoffwechsellage kann bei Die bereits labile Stoffwechsellage kann bei zusätzlicher Belastung (Dystokie, Retentio zusätzlicher Belastung (Dystokie, Retentio secundinarum etc.) in den Negativbereich secundinarum etc.) in den Negativbereich kippen und so zu krankhaften Ausfällen führenkippen und so zu krankhaften Ausfällen führen
5959
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Peripartalsyndrom beim MilchrindPeripartalsyndrom beim Milchrind
Metabolische Komponente Metabolische Komponente + Infektionskomponente+ Infektionskomponente
Latente
metabolische
Lage a.p.
latentemetabolische,ImmunologisheHormonelle Lagei.p.
ManifestationVon Erkrankungen• Elektrolyt- homöostasestörung• Fettmobilisations- syndrom• Hepatogene Ketose• Retentio secundinarum• Endomyogene Sepsis• Mastitis
Zusatzfaktoren
(Dystokie, Inanition, Haltungsbedingung
en, Streß)
Verstärkung der
labilen Situation
6060
Metabolische Lage im Metabolische Lage im peripartalen Zeitraumperipartalen Zeitraum
Beim Milchrind mit hoher, genetisch vorgegebener Beim Milchrind mit hoher, genetisch vorgegebener
Leistung können exogene und endogene Faktoren Leistung können exogene und endogene Faktoren
eine labile Lage induzieren, wodurch eineine labile Lage induzieren, wodurch ein
PeripartalsyndromPeripartalsyndrom
ausgelöst wirdausgelöst wird