Meine Heimat 5 Vereine als Herz der Gemeinde · 2018. 6. 26. · Vereine als Herz der Gemeinde...

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Vereine als Herz der Gemeinde Heimat, das ist für viele auch Ge- schichte und Tradition, lokale Bräuche und der Einsatz für den Ort. Im zweiten Teil der BAZ- Serie „Heimat“ kommen die Kul- tur- und Heimatvereine zum Zug, die in ihren Gemeinden dafür sor- heute besondere Vereine vorstel- len, die sich um ihre Heimat in be- sonderem Maße kümmern. Die nächste Folge der Heimat-Se- rie in der letzten Märzwoche be- schäftigt sich mit kulinarischen Spezialitäten aus der Heimat. red museen. Auch viele überregiona- le Traditionen wie etwa der St. Martins-Umzug, Fastnacht, Weihnachtsfeiern und ähnliches werden von den Mitgliedern ge- plant und durchgeführt. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle vereine verbindet, ist auch der Einsatz für den Heimatort selbst. Spenden zur Unterstützung ver- schiedener Projekte gehören ge- nauso dazu wie das Ausrichten von Feierlichkeiten und die Pfle- ge und Organisation von Heimat- dig, den Bewohnern eine örtliche Zeitreise zu präsentieren. Andere Heimatgruppen kümmern sich um die Pflege von Bräuchen und Festen, die an manchen Orten be- reits seit Jahrhunderten durchge- führt werden. Was die Heimat- für ihren Heimatort, die örtliche Kultur und oftmals auch für die Natur ein. Manche Vereine beschäftigen sich mit Trachten, historischen Möbelstücken oder Gebäuden und versuchen dadurch aufwen- gen, dass die Erinnerung an Ver- gangenes erhalten und örtliche Besonderheiten, Feste und ein- fach das, was Menschen traditio- nell verbindet, gepflegt und wei- tergegeben wird. Meist ehren- amtlich setzen sich hier Bürger Vergangenheit des Vereins Alt- Heidelberg e.V.“ im Zusam- menhang mit der Vertreibung, Verschleppung und Deportati- on von Sinti-Familien aus Hei- delberg an die Vertreter des Do- kumentationszentrums der Roma und Sinti mit anschlie- ßender Diskussion übergeben. „Alle Angebote unseres Ver- eins sind auch für die Öffent- lichkeit, ohne Mitglied zu sein, möglich und auf unserer Web- site nachzulesen“, wirbt Karin Werner-Jensen für eine Teil- nahme. Eine gute Gelegenheit ist das traditionelle Brücken- fest, zu dem in diesem Jahr am 16. und 17. Juli eingeladen wird. Karin Werner-Jensen Weitere Programmpunkte des Vereins Alt-Heidelberg an anderen Tagen sind noch in Planung, so der „Lange Tisch“ auf der Alten Brücke am 12. Juni, an dem sich Menschen zusammenfinden, essen und einfach miteinander reden können. Erst Anfang der Woche fand die jüngste, viel beachtete Ver- anstaltung des Vereins Alt-Hei- delberg im Amtsstübl statt. Da- bei wurde die durch Vereins- mitglied Professor Dr. Frieder Hepp für den Verein bei der Universität Heidelberg in Auf- trag gegebenen Studie „Die NS- Theater der Stadt bereits ge- mietet, als Festredner Vereins- mitglied und Historiker Dr. Jo- chen Götze gewonnen, ebenso wie die Barocksolisten, vielen bekannt aus der Reihe „Winter in Schwetzingen“, deren zwei Weihnachtskonzerte immer schon im August ausverkauft sind. Einen Tag nach der Festver- anstaltung, am Samstagabend, 9. Juli, hat der Verein für seine Mitglieder und die Öffentlich- keit parallel zum städtischen Feuerwerk eine abendliche Schiffspartie geplant. Dazu ist bereits ein Schiff für 250 Perso- nen angemietet. halfen im Regen oder bei sen- gender Hitze beim jährlichen Brückenfest mit und tun es bis heute. Andere engagierten sich beim Seniorenfest im Herbst und tun es bis heute. Wieder andere erfreuen sich an den monatlichen Kulturver- anstaltungen oder kommen zum Stammtisch, der am ersten Dienstag eines jeden Monats um 19 Uhr ins Café Knösel lockt. Ein besonderer Höhepunkt wird dieses Jahr die Festveran- staltung zum 125-jährigen Be- stehen des Vereins mit Festvor- trag, Konzert und Buffet am Freitag, 8. Juli, 19 Uhr, sein: Dazu ist der alte Theatersaal im sondern waren selbständige Gemeinden. Heute begleitet und fördert der Verein die Ent- wicklung der Heidelberger Alt- stadt, Herz der gesamten Stadt, und ist hier zugleich Stadtteil- verein; der älteste in Heidel- berg. „Als wir als junge, kinderrei- che Familie wie so viele andere vor rund 30 Jahren während der Altstadtsanierung neu in die Stadt kamen, hieß es: Ihr müsst in den Verein Alt-Heidelberg gehen“, erzählt Vorsitzende Ka- rin Werner-Jensen heute. „Dann könnt ihr hier bei uns ankommen, zu Hause sein.“ Und so wurden viele Familien Mitglied. Eltern und Kinder rigkeit miteinander, helfen sich, diskutieren, streiten, mi- schen sich in die Stadtpolitik ein, unterstützen soziale Zwe- cke in der Stadt, feiern, reden miteinander – sind im Dialog. Vereine sind feste Bestand- teile der Gesellschaft, ein Netz- werk, das trägt. Ein Netz- werk, das Freundschaft an- bietet – und auch den bald in den Heidel- berger Stadtteil kommenden Flüchtlingen an- bieten wird. Schon im 4. Jahrhundert vor Christus beschreibt Aristoteles die Freund- schaft als wichtigen Bestand- teil einer funktionierenden Po- lis, eines Staates, einer Gesell- schaft, einer Stadt. Sind wir nicht damals wie heute auf das Wohlwollen der anderen ange- wiesen? Ein Verein bedeutet „Freundschaft unter Gleichen“. Man ist einander ebenbürtig und respektiert sich, lernt viel von einander. Der Verein Alt-Heidelberg wurde am 24. Mai 1891 gegrün- det, nachdem er sich ein Jahr zuvor aus bürgerschaftlichem Engagement heraus gebildet hatte – sehr modern. Zunächst war er für die gesamte Stadt – und das war die Altstadt – zu- ständig. Stadtteile wie Neuen- heim, Handschuhsheim, Zie- gelhausen und andere gehör- ten noch nicht zu Heidelberg, Heidelberg. Sind gemeinnützi- ge Vereine wie der parteipoli- tisch und konfessionell neutra- le Verein Alt-Heidelberg in Zei- ten der „100 000 Freunde“ bei facebook und sozialen Netze überhaupt noch nötig? Was treibt die Mitglieder an, sich viele Stunden in der Woche über ihre Arbeitszeit und Zeit mit der Familie hi- naus ehrenamtlich für den Verein und die Stadt zu enga- gieren, sich poli- tisch einzumi- schen oder auch nur einfaches Mit- glied zu sein? Einige Antworten er- geben sich aus den Zielen der Satzung des Vereins Alt- Heidelberg: Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung des histori- schen Stadtbildes und Kultur- gutes, Soziales Engagement und Zusammenarbeit mit wei- teren Einrichtungen in der Alt- stadt, stadtpolitisches Engage- ment und öffentliche Stellung- nahme, Förderung und Ent- wicklung des Heimatgedan- kens und alten Brauchtums. Zu allem braucht es das eh- renamtliche Engagement der Bürgerschaft. Idealerweise ar- beiten also Menschen, die sich für die genannten Themen in- teressieren, aus verschiedenen Ländern, verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft, ver- schiedenen Geschlechts, ver- schiedener politischer Zugehö- Engagement für Heidelberger Bürger seit 1891 Verein Alt-Heidelberg: Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung des historischen Stadtbildes und Kulturgutes sowie Brauchtumsförderung auf Agenda Meine Heimat 5 Sa./So., 27./28. Februar 2016 / BAZ-Ausgabe 11 – Anzeigensonderveröffentlichung – eine möglichst breite Basis be- müht. Derzeit sind fast 700 Einzel- mitglieder und 50 Vereine und Gruppierungen im Verein orga- nisiert. Er ist auch weiterhin „Dachorganisation“ der Rohr- bacher Vereine und koordiniert und unterstützt sie. Eine ganz besondere Heraus- forderung ist in diesem Jahr die Planung und Durchführung der 1250-Jahr-Feiern Rohr- bachs. Dazu ist ein umfangrei- ches Jahresprogrammheft er- schienen. Im Mittelpunkt der Feiern steht das Festwochen- ende vom 1. - 3. Juli. zg Vorsitzenden Ernst Knauber konnte 1996 das neue Heimat- museum eingeweiht werden. In den folgenden Jahren, seit 2000 mit Bernd Frauenfeld als Vorsitzendem und seit 2013 mit Hans-Jürgen Fuchs, musste sich der Verein neuen, vor al- lem städtebaulichen Heraus- forderungen stellen: Stadtteil- rahmenplan, Umbau am Rohr- bach-Markt, Bebauungsplan Quartier am Turm, Sanierung des Ortskerns und der Karlsru- her Straße, Nahversorgungs- zentrum und Konversion des ehemaligen Hospital. Seit 2013 verwaltet der Stadt- teilverein auch das Alte Rat- haus, das von Vereinen genutzt werden kann und in den auch ein kleines Kulturprogramm angeboten wird. Eine zentrale Aufgabe des heutigen Stadtteilvereins ist die Artikulation und Vertretung der Interessen der Rohrbacher Bürger. Dies gelingt, weil der Verein unparteiisch und über- parteilich handelt und sich um nischen Besatzung der „Kultur- und Sportring Rohrbach“ ge- gründet, in dem sich ortsansäs- sige Vereine organisierten. 1952 führte man die ersten Rohrbacher Heimattage durch. Am 16. März 1956 formierte sich der Verein erneut zum „Stadtteilverein“. Seither exis- tieren wieder kontinuierliche Protokolle über die Aktivitäten des Vereins. Dazu gehörten ne- ben traditionellen Veranstal- tungen wie Sommertags- und Martinszug und Kerwe vor al- lem die 2. Rohrbacher Heimat- tage 1957 und die 1200-Jahr- Feier 1966. 1967 wurde Karl Heinz Frau- enfeld zum Ersten Vorsitzen- den gewählt und behielt dieses Amt für 28 Jahre. Seiner Initia- tive verdankt Rohrbach 1971 die Gründung des Heimatmu- seums, das zunächst im Alten Rohrbacher Rathauses unter- gebracht war, dann aber dem städtischen Bürgeramt wei- chen musste. Unter dem neuen Rohrbach. Wie in anderen Hei- delberger Stadtteilen gründete sich auch in Rohrbach nach der Eingemeindung 1927 ein Stadt- teilverein, um die Interessen der Rohrbacher Bürger gegen- über der Stadtverwaltung und anderen Institutionen zu arti- kulieren und die Kultur und die traditionellen Werte des Stadt- teil zu bewahren. Bei dem am 1. August 1928 gegründeten Verein handelte es sich nicht um eine völlige Neugründung, Personal und Aufgaben des „Gemeinnützi- gen Vereins Rohrbach“ (GVR) konnten übernommen wer- den. Der GVR war um 1896 ge- gründet worden doch gibt es erst ab 1907, als der Erste Vor- sitzende Dr. Philipp Roser zu- rücktrat und der Architekt Ja- kob Johann Bozung zu seinem Nachfolger gewählt wurde, ein kontinuierlich geführtes Proto- kollbuch. Aus diesem Buch ist zu ent- nehmen, dass sich der Verein vor allem darum kümmerte, die Infrastruktur des wachsenden Dorfes zu verbessern und im nahen Wald Wege, Bänke und Wegweiser zu errichten. Auch die Ausrichtung des Sommer- tagszuges ist seit 1909 Aufgabe des Vereins. Gleichzeitig be- trieb er die Eingemeindung Rohrbachs nach Heidelberg. Der Weltkrieg unterbrach das Wirken des GVR. 1924 for- mierte er sich unter alter Vor- standschaft neu und benannte sich 1928 in „Stadtteilverein“ um. Bis zum letzten Eintrag im Protokollbuch 1932 blieb Bo- zung Erster Vorsitzender. Mit Beginn der Nazizeit löste sich der Verein auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 unter Aufsicht der US-amerika- Zukunft und Vergangenheit Stadtteilverein Heidelberg Rohrbach gründet 1971 Heimatmuseum im Alten Rathaus Junger Verein historisch aktiv Geschichtsverein macht Historie lebendig Heidelberg. Der Heidelberger Geschichtsverein wurde 1993 gegründet. Er sieht es als seine Aufgabe an, die Erforschung und Darstellung der Geschich- te der Stadt Heidelberg und ih- rer Ortsteile sowie der Vor- und Frühgeschichte auf ihrer Ge- markung zu fördern, das öf- fentliche Interesse an der Orts- und Regionalgeschichte zu we- cken und interessierten Bür- gern sowie den Mitgliedern des Vereins ein Forum im Sinne der Vereinszwecke zu bieten. Der Verein veranstaltet Vor- träge, Führungen und Exkur- sionen. Zudem gibt er bereits seit 1996 „Heidelberg. Jahr- buch zur Geschichte der Stadt“ heraus, das im Buchhandel er- hältlich ist. Den Mitgliedern geht jeweils ein Belegexemplar zu. Auch frühere Ausgaben des Jahrbuchs sind noch erhältlich. Daneben erscheinen in unre- gelmäßigen Abständen Aus- stellungskataloge und andere Veröffentlichungen. Der Ge- schichtsverein sucht den Kon- takt zu historischen und kultu- rellen Vereinigungen und Ein- richtungen in der Region. Er ist als gemeinnützig anerkannt. Auf der Internetseite www.haidelberg.de finden sich Ankündigungen von aktuellen Veranstaltungen. Ein regelmä- ßiger Email-Rundbrief, der An- kündigungen von historisch in- teressanten Veranstaltungen enthält, kann auch von Nicht- mitgliedern bezogen werden. 2015 gab der Heidelberger Geschichtsverein als erste Nummer der geplanten Reihe „Beiträge zur Heidelberger Stadtgeschichte“ das Buch „Die Heidelberger Straßennamen“ von Hansjoachim Räther he- raus. Hansjoachim Räther Heidelberger Geschichts- verein: Hans-Martin Mumm Kaiserstraße 10 69115 Heidelberg Internet: www.haidelberg.de KONTAKT Jürgen Haag, Lutz Staedtler, Dr. Karin Werner-Jensen, Klaus Buddensiek (bis 2015), Hans-Hermann Lindner und Paul Müller, Vor- standsmitglieder des Vereins Alt-Heidelberg. BILD: ALT-HEIDELBERG. Der Stadtteilverein Rohrbach ist nicht nur im kulturellen Leben aktiv, sondern kümmert sich auch um das Heimatmuseum, das seit 1996 im Alten Rathaus zu finden ist. BILD: ZG Stadtteilverein Rohrbach: Hans-Jürgen Fuchs Bierhelderweg 20 69126 Heidelberg E-Mail: fuchs@stadtteilverein- rohrbach.de KONTAKT Landesverband Badische Heimat Christoph Bühler E-Mail: buehler@badische-hei- mat.de Telefon: 06221/ 783 751 BADISCHE HEIMAT Heimatverein der Böh- merwäldler Karl-Benz-Straße 35 69214 Eppelheim Telefon: 06221/ 765 261 BÖHMERWÄLDLER Heimatverein Dossenheim Hermann Fischer E-Mail: [email protected] HEIMATVEREIN Albert-Metzler-Kreis für Heimat- und Familien- forscher Internet: www.albert-metzler- kreis.de E-Mail: walter.miltner@t-on- line.de METZLER-KREIS Schutzgemeinschaft Hei- ligenberg/Hand- schuhsheimer Ge- schichtswerkstatt Bert Burger Internet: www.heiligenberg-bei- heidelberg.de WERKSTATT Vorstand: Vorsitzende: Dr. Karin Werner-Jensen Schatzmeister: Paul Müller Schriftführer: Lutz Staedtler Kulturarbeit: Hans-Hermann Lindner Organisatorische Aufga- ben: Jürgen Haag E-Mail: vorstand@altheidel- berg.org Homepage: www.altheidelberg.org KONTAKT

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Vereine als Herz der GemeindeHeimat, das ist für viele auch Ge-schichte und Tradition, lokaleBräuche und der Einsatz für denOrt. Im zweiten Teil der BAZ-Serie „Heimat“ kommen die Kul-tur- und Heimatvereine zum Zug,die in ihren Gemeinden dafür sor-

heute besondere Vereine vorstel-len, die sich um ihre Heimat in be-sonderem Maße kümmern.Die nächste Folge der Heimat-Se-rie in der letzten Märzwoche be-schäftigt sich mit kulinarischenSpezialitäten aus der Heimat. red

museen. Auch viele überregiona-le Traditionen wie etwa der St.Martins-Umzug, Fastnacht,Weihnachtsfeiern und ähnlicheswerden von den Mitgliedern ge-plant und durchgeführt. Wirmöchten Ihnen an dieser Stelle

vereine verbindet, ist auch derEinsatz für den Heimatort selbst.Spenden zur Unterstützung ver-schiedener Projekte gehören ge-nauso dazu wie das Ausrichtenvon Feierlichkeiten und die Pfle-ge und Organisation von Heimat-

dig, den Bewohnern eine örtlicheZeitreise zu präsentieren. AndereHeimatgruppen kümmern sichum die Pflege von Bräuchen undFesten, die an manchen Orten be-reits seit Jahrhunderten durchge-führt werden. Was die Heimat-

für ihren Heimatort, die örtlicheKultur und oftmals auch für dieNatur ein.Manche Vereine beschäftigensich mit Trachten, historischenMöbelstücken oder Gebäudenund versuchen dadurch aufwen-

gen, dass die Erinnerung an Ver-gangenes erhalten und örtlicheBesonderheiten, Feste und ein-fach das, was Menschen traditio-nell verbindet, gepflegt und wei-tergegeben wird. Meist ehren-amtlich setzen sich hier Bürger

Vergangenheit des Vereins Alt-Heidelberg e.V.“ im Zusam-menhang mit der Vertreibung,Verschleppung und Deportati-on von Sinti-Familien aus Hei-delberg an die Vertreter des Do-kumentationszentrums derRoma und Sinti mit anschlie-ßender Diskussion übergeben.

„Alle Angebote unseres Ver-eins sind auch für die Öffent-lichkeit, ohne Mitglied zu sein,möglich und auf unserer Web-site nachzulesen“, wirbt KarinWerner-Jensen für eine Teil-nahme. Eine gute Gelegenheitist das traditionelle Brücken-fest, zu dem in diesem Jahr am16. und 17. Juli eingeladenwird. Karin Werner-Jensen

Weitere Programmpunktedes Vereins Alt-Heidelberg ananderen Tagen sind noch inPlanung, so der „Lange Tisch“auf der Alten Brücke am12. Juni, an dem sich Menschenzusammenfinden, essen undeinfach miteinander redenkönnen.

Erst Anfang der Woche fanddie jüngste, viel beachtete Ver-anstaltung des Vereins Alt-Hei-delberg im Amtsstübl statt. Da-bei wurde die durch Vereins-mitglied Professor Dr. FriederHepp für den Verein bei derUniversität Heidelberg in Auf-trag gegebenen Studie „Die NS-

Theater der Stadt bereits ge-mietet, als Festredner Vereins-mitglied und Historiker Dr. Jo-chen Götze gewonnen, ebensowie die Barocksolisten, vielenbekannt aus der Reihe „Winterin Schwetzingen“, deren zweiWeihnachtskonzerte immerschon im August ausverkauftsind.

Einen Tag nach der Festver-anstaltung, am Samstagabend,9. Juli, hat der Verein für seineMitglieder und die Öffentlich-keit parallel zum städtischenFeuerwerk eine abendlicheSchiffspartie geplant. Dazu istbereits ein Schiff für 250 Perso-nen angemietet.

halfen im Regen oder bei sen-gender Hitze beim jährlichenBrückenfest mit und tun es bisheute. Andere engagierten sichbeim Seniorenfest im Herbstund tun es bis heute.

Wieder andere erfreuen sichan den monatlichen Kulturver-anstaltungen oder kommenzum Stammtisch, der am erstenDienstag eines jeden Monatsum 19 Uhr ins Café Knösellockt.

Ein besonderer Höhepunktwird dieses Jahr die Festveran-staltung zum 125-jährigen Be-stehen des Vereins mit Festvor-trag, Konzert und Buffet amFreitag, 8. Juli, 19 Uhr, sein:Dazu ist der alte Theatersaal im

sondern waren selbständigeGemeinden. Heute begleitetund fördert der Verein die Ent-wicklung der Heidelberger Alt-stadt, Herz der gesamten Stadt,und ist hier zugleich Stadtteil-verein; der älteste in Heidel-berg.

„Als wir als junge, kinderrei-che Familie wie so viele anderevor rund 30 Jahren während derAltstadtsanierung neu in dieStadt kamen, hieß es: Ihr müsstin den Verein Alt-Heidelberggehen“, erzählt Vorsitzende Ka-rin Werner-Jensen heute.„Dann könnt ihr hier bei unsankommen, zu Hause sein.“Und so wurden viele FamilienMitglied. Eltern und Kinder

rigkeit miteinander, helfensich, diskutieren, streiten, mi-schen sich in die Stadtpolitikein, unterstützen soziale Zwe-cke in der Stadt, feiern, redenmiteinander – sind im Dialog.

Vereine sind feste Bestand-teile der Gesellschaft, ein Netz-

werk, das trägt. Ein Netz-werk, das Freundschaft an-

bietet – und auch denbald in den Heidel-

berger StadtteilkommendenFlüchtlingen an-bieten wird.

Schon im 4.Jahrhundert vor

Christus beschreibtAristoteles die Freund-

schaft als wichtigen Bestand-teil einer funktionierenden Po-lis, eines Staates, einer Gesell-schaft, einer Stadt. Sind wirnicht damals wie heute auf dasWohlwollen der anderen ange-wiesen? Ein Verein bedeutet„Freundschaft unter Gleichen“.Man ist einander ebenbürtigund respektiert sich, lernt vielvon einander.

Der Verein Alt-Heidelbergwurde am 24. Mai 1891 gegrün-det, nachdem er sich ein Jahrzuvor aus bürgerschaftlichemEngagement heraus gebildethatte – sehr modern. Zunächstwar er für die gesamte Stadt –und das war die Altstadt – zu-ständig. Stadtteile wie Neuen-heim, Handschuhsheim, Zie-gelhausen und andere gehör-ten noch nicht zu Heidelberg,

Heidelberg. Sind gemeinnützi-ge Vereine wie der parteipoli-tisch und konfessionell neutra-le Verein Alt-Heidelberg in Zei-ten der „100 000 Freunde“ beifacebook und sozialen Netzeüberhaupt noch nötig? Wastreibt die Mitglieder an, sichviele Stunden in der Wocheüber ihre Arbeitszeit undZeit mit der Familie hi-naus ehrenamtlichfür den Verein unddie Stadt zu enga-gieren, sich poli-tisch einzumi-schen oder auchnur einfaches Mit-glied zu sein?

Einige Antworten er-geben sich aus den Zielender Satzung des Vereins Alt-Heidelberg: Erhalt, Pflege undWeiterentwicklung des histori-schen Stadtbildes und Kultur-gutes, Soziales Engagementund Zusammenarbeit mit wei-teren Einrichtungen in der Alt-stadt, stadtpolitisches Engage-ment und öffentliche Stellung-nahme, Förderung und Ent-wicklung des Heimatgedan-kens und alten Brauchtums.

Zu allem braucht es das eh-renamtliche Engagement derBürgerschaft. Idealerweise ar-beiten also Menschen, die sichfür die genannten Themen in-teressieren, aus verschiedenenLändern, verschiedenen Alters,verschiedener Herkunft, ver-schiedenen Geschlechts, ver-schiedener politischer Zugehö-

Engagement für Heidelberger Bürger seit 1891Verein Alt-Heidelberg: Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung des historischen Stadtbildes und Kulturgutes sowie Brauchtumsförderung auf Agenda

Meine Heimat 5Sa./So., 27./28. Februar 2016 / BAZ-Ausgabe 11 – Anzeigensonderveröffentlichung –

eine möglichst breite Basis be-müht.

Derzeit sind fast 700 Einzel-mitglieder und 50 Vereine undGruppierungen im Verein orga-nisiert. Er ist auch weiterhin„Dachorganisation“ der Rohr-bacher Vereine und koordiniertund unterstützt sie.

Eine ganz besondere Heraus-forderung ist in diesem Jahr diePlanung und Durchführungder 1250-Jahr-Feiern Rohr-bachs. Dazu ist ein umfangrei-ches Jahresprogrammheft er-schienen. Im Mittelpunkt derFeiern steht das Festwochen-ende vom 1. - 3. Juli. zg

Vorsitzenden Ernst Knauberkonnte 1996 das neue Heimat-museum eingeweiht werden.

In den folgenden Jahren, seit2000 mit Bernd Frauenfeld alsVorsitzendem und seit 2013 mitHans-Jürgen Fuchs, musstesich der Verein neuen, vor al-lem städtebaulichen Heraus-forderungen stellen: Stadtteil-rahmenplan, Umbau am Rohr-bach-Markt, BebauungsplanQuartier am Turm, Sanierungdes Ortskerns und der Karlsru-her Straße, Nahversorgungs-zentrum und Konversion desehemaligen Hospital.

Seit 2013 verwaltet der Stadt-teilverein auch das Alte Rat-haus, das von Vereinen genutztwerden kann und in den auchein kleines Kulturprogrammangeboten wird.

Eine zentrale Aufgabe desheutigen Stadtteilvereins ist dieArtikulation und Vertretungder Interessen der RohrbacherBürger. Dies gelingt, weil derVerein unparteiisch und über-parteilich handelt und sich um

nischen Besatzung der „Kultur-und Sportring Rohrbach“ ge-gründet, in dem sich ortsansäs-sige Vereine organisierten.1952 führte man die erstenRohrbacher Heimattage durch.

Am 16. März 1956 formiertesich der Verein erneut zum„Stadtteilverein“. Seither exis-tieren wieder kontinuierlicheProtokolle über die Aktivitätendes Vereins. Dazu gehörten ne-ben traditionellen Veranstal-tungen wie Sommertags- undMartinszug und Kerwe vor al-lem die 2. Rohrbacher Heimat-tage 1957 und die 1200-Jahr-Feier 1966.

1967 wurde Karl Heinz Frau-enfeld zum Ersten Vorsitzen-den gewählt und behielt diesesAmt für 28 Jahre. Seiner Initia-tive verdankt Rohrbach 1971die Gründung des Heimatmu-seums, das zunächst im AltenRohrbacher Rathauses unter-gebracht war, dann aber demstädtischen Bürgeramt wei-chen musste. Unter dem neuen

Rohrbach. Wie in anderen Hei-delberger Stadtteilen gründetesich auch in Rohrbach nach derEingemeindung 1927 ein Stadt-teilverein, um die Interessender Rohrbacher Bürger gegen-über der Stadtverwaltung undanderen Institutionen zu arti-kulieren und die Kultur und dietraditionellen Werte des Stadt-teil zu bewahren.

Bei dem am 1. August 1928gegründeten Verein handeltees sich nicht um eine völligeNeugründung, Personal undAufgaben des „Gemeinnützi-gen Vereins Rohrbach“ (GVR)konnten übernommen wer-den. Der GVR war um 1896 ge-gründet worden doch gibt eserst ab 1907, als der Erste Vor-sitzende Dr. Philipp Roser zu-rücktrat und der Architekt Ja-kob Johann Bozung zu seinemNachfolger gewählt wurde, einkontinuierlich geführtes Proto-kollbuch.

Aus diesem Buch ist zu ent-nehmen, dass sich der Vereinvor allem darum kümmerte, dieInfrastruktur des wachsendenDorfes zu verbessern und imnahen Wald Wege, Bänke undWegweiser zu errichten. Auchdie Ausrichtung des Sommer-tagszuges ist seit 1909 Aufgabedes Vereins. Gleichzeitig be-trieb er die EingemeindungRohrbachs nach Heidelberg.

Der Weltkrieg unterbrachdas Wirken des GVR. 1924 for-mierte er sich unter alter Vor-standschaft neu und benanntesich 1928 in „Stadtteilverein“um. Bis zum letzten Eintrag imProtokollbuch 1932 blieb Bo-zung Erster Vorsitzender.

Mit Beginn der Nazizeit löstesich der Verein auf. Nach demZweiten Weltkrieg wurde 1946unter Aufsicht der US-amerika-

Zukunft und VergangenheitStadtteilverein Heidelberg Rohrbach gründet 1971 Heimatmuseum im Alten Rathaus

Junger Vereinhistorisch aktivGeschichtsverein macht Historie lebendig

Heidelberg. Der HeidelbergerGeschichtsverein wurde 1993gegründet. Er sieht es als seineAufgabe an, die Erforschungund Darstellung der Geschich-te der Stadt Heidelberg und ih-rer Ortsteile sowie der Vor- undFrühgeschichte auf ihrer Ge-markung zu fördern, das öf-fentliche Interesse an der Orts-und Regionalgeschichte zu we-cken und interessierten Bür-gern sowie den Mitgliedern desVereins ein Forum im Sinne derVereinszwecke zu bieten.

Der Verein veranstaltet Vor-träge, Führungen und Exkur-sionen. Zudem gibt er bereitsseit 1996 „Heidelberg. Jahr-buch zur Geschichte der Stadt“heraus, das im Buchhandel er-hältlich ist. Den Mitgliederngeht jeweils ein Belegexemplarzu. Auch frühere Ausgaben desJahrbuchs sind noch erhältlich.

Daneben erscheinen in unre-gelmäßigen Abständen Aus-stellungskataloge und andereVeröffentlichungen. Der Ge-schichtsverein sucht den Kon-takt zu historischen und kultu-rellen Vereinigungen und Ein-richtungen in der Region. Er istals gemeinnützig anerkannt.

Auf der Internetseitewww.haidelberg.de finden sichAnkündigungen von aktuellenVeranstaltungen. Ein regelmä-ßiger Email-Rundbrief, der An-kündigungen von historisch in-

teressanten Veranstaltungenenthält, kann auch von Nicht-mitgliedern bezogen werden.

2015 gab der HeidelbergerGeschichtsverein als ersteNummer der geplanten Reihe„Beiträge zur HeidelbergerStadtgeschichte“ das Buch „DieHeidelberger Straßennamen“von Hansjoachim Räther he-raus. Hansjoachim Räther

Heidelberger Geschichts-verein:Hans-Martin Mumm

Kaiserstraße 10

69115 Heidelberg

Internet:www.haidelberg.de

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Jürgen Haag, Lutz Staedtler, Dr. Karin Werner-Jensen, Klaus Buddensiek (bis 2015), Hans-Hermann Lindner und Paul Müller, Vor-standsmitglieder des Vereins Alt-Heidelberg. BILD: ALT-HEIDELBERG.

Der Stadtteilverein Rohrbach ist nicht nur im kulturellen Leben aktiv, sondern kümmert sich auchum das Heimatmuseum, das seit 1996 im Alten Rathaus zu finden ist. BILD: ZG

Stadtteilverein Rohrbach:Hans-Jürgen Fuchs

Bierhelderweg 20

69126 Heidelberg

E-Mail:fuchs@stadtteilverein-

rohrbach.de

KONTAKT

Landesverband BadischeHeimatChristoph Bühler

E-Mail:buehler@badische-hei-

mat.de

Telefon:06221/ 783 751

BADISCHE HEIMAT

Heimatverein der Böh-merwäldlerKarl-Benz-Straße 35

69214 Eppelheim

Telefon:06221/ 765 261

BÖHMERWÄLDLER

Heimatverein DossenheimHermann Fischer

E-Mail:[email protected]

HEIMATVEREIN

Albert-Metzler-Kreis fürHeimat- und Familien-forscherInternet:www.albert-metzler-

kreis.de

E-Mail:walter.miltner@t-on-

line.de

METZLER-KREIS

Schutzgemeinschaft Hei-ligenberg/Hand-schuhsheimer Ge-schichtswerkstatt

Bert Burger

Internet:

www.heiligenberg-bei-

heidelberg.de

WERKSTATT

Vorstand:Vorsitzende:

Dr. Karin Werner-Jensen

Schatzmeister:

Paul Müller

Schriftführer:

Lutz Staedtler

Kulturarbeit:

Hans-Hermann Lindner

Organisatorische Aufga-

ben: Jürgen Haag

E-Mail:vorstand@altheidel-

berg.org

Homepage:www.altheidelberg.org

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