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entertainment biz SONGCONTEST IN BAKU Österreich möchte bei der Eurovision in Aserbaidschan gute Figur machen Seite 75 CHINA WILL NACH HOLLYWOOD Chinesische Investoren wollen Filmstudios in Hollywwod übernehmen Seite 80 LIZENZ-FIEBER GLÜCKSSPIEL IN ÖSTERREICH © Concorde Filmverleih © sxc medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FEBRUAR 2012 – 73 Copyright-Spielregeln im rasanten Wandel EU auf Kurs AKM-Generaldirektor Gernot Graninger im Gespräch über Musik- Piraterie, die Bedeutung von Streaming-Angeboten und über das aktuelle ACTA- Regelwerk, mit dem Lizenzen grenzüberschreitend genutzt werden. Seite 74 © sxc SHORT Ischgl. Noch 148 Mails checken und dann geht’s zum Welt- retten nach Ischgl. Anders als in seinem Song, vertröstet Tim Bendzko (Bild) zu Ostern nie- manden. Zum Top of the Moun- tain Easter Concert am 8. April hat der deutsche Newcomer im Skigebiet seine Gitarre am Anschlag. Auf der Idalp-Bühne in über 2.300 m Höhe begeistert der 26-Jährige die Zuschauer kostenlos mit Popmusik. Als Sieger des Bundesvision Songcontest und mit einem Bambi im Koffer blickt der Popsänger in eine vielverspre- chende Musikzukunft. www.ischgl.com Wien. „Olive“ ist der erste Kino- film, der vollständig mit einem Smartphone gedreht wurde. Die Produktion ist mittlerweile bereits abgeschlossen. Gedreht wurde der Film zu 100% mit einem Nokia N8 Handy. Aller- dings wurde das Smartphone mit einer speziell angefertigten 35 mm-Linse bestückt, um bessere Tiefenschärfe-Eigen- schaften zu erreichen. Die komplette Finanzierung des Films erfolgte ohne Betei- ligung eines großen Filmstu- dios. „Olive“ erzählt die Ge- schichte eines Mädchens, das ohne zu sprechen das Leben von drei Menschen verändert. www.olivethemovie.com © TVB Paznaun – Ischgl INHALT tonträger & konzert > Universal & Sony: Manager in Marketing-Kämpfen 75 > Digital Music Report: Web- Anteil fast ein Drittel 76 > Spotify: Erweiterung durch Apps und Infos 77 tv, dvd & kino > Sony: Kinostart und Online- Download parallel? 80 > Österreich: Die Filme- macher und ihre Themen 82 gaming & betting > Ubisoft: Game „Just dance“ 25 Mio. mal verkauft 85 > Zocker-Paradies Macao: Die Gewinne steigen stark 87 © APA/Georg Hochmuth © www.olivethemovie.com Das Weihnachtsgeschäft 2011 wirkte sich positiv auf die Games-Branche aus. © Lizenz lighto Wien. Das für die Branche so wich- tige 4. Quartal 2011 konnte gegen- über dem Vorjahr ein Plus von 9,21% bei den Stückzahlen und 4,89% Zu- wachs beim Umsatz erzielen. Aus Jahressicht ging die Gesamtstück- zahl von Hardware und Software zwar um 3,73%, der Gesamtumsatz um 5,35% zurück. Zieht man jedoch den fortge- schrittenen Lebenszyklus aller Plattformen in Betracht, dann sind auch die Jahreszahlen des öster- reichischen Computer- und Video- spielmarkts in diesem Kontext zum Vorjahr besonders erfreulich, weil weiterhin deutlich wachsend. Im statistischen Detail konn- ten die Konsolen-Games im Jah- resvergleich 2011 leicht zulegen: Um 0,76% bei den Stückzahlen und 0,29% beim Umsatz. Günstige Hardware Einen Rückgang gab es bei den PC-Spielen mit 4,34% bei den Stückzahlen und 1,03% beim Umsatz sowie bei der Hard- ware. Der Rückgang beim Umsatz mit Konsolen-Hardware und Zube- hör erklärt sich unter anderem dadurch, dass 2011 wenig neue Konsolen auf den Markt kamen und die vorhandenen Produkte zu günstigeren Preisen abgegeben wurden. Im vierten Quartal 2011 konnte der Gesamtmarkt im Vergleich zum vierten Quartal 2010 bei den Stück- zahlen um 9,21% zulegen (4,89% beim Umsatz). Die Softwareverkäufe stiegen auch bei PC-Spielen, die um 6,15% gesteigert werden konnten (14,41% beim Umsatz). Das Wachstum bei den Konso- lenspielen erreichte bei den Stück- zahlen ein Plus von 9,99% (10,27% beim Umsatz). www.ovus.at Österreichs Computerspiele-Markt Neue Tablet PCs und Smartphones sorgen für Zuwächse im Softwarebereich Mehr Games am österreichischen Markt

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Die monatliche Berichterstattung aus der Entertainmentwirtschaft.

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entertainmentbizsongcontest in baku

Österreich möchte bei der Eurovision in Aserbaidschan gute Figur machen Seite 75

china will nach hollywood

Chinesische Investoren wollen Filmstudios in Hollywwod übernehmen Seite 80

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medianet inside your business. today. Februar 2012 – 73

Copyright-Spielregeln im rasanten Wandel

EU auf Kurs akM-generaldirektor gernot graninger im gespräch über Musik- piraterie, die bedeutung von streaming-angeboten und über das aktuelle acta-regelwerk, mit dem lizenzen grenzüberschreitend genutzt werden. Seite 74

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Ischgl. Noch 148 Mails checken und dann geht’s zum Welt­retten nach Ischgl. Anders als in seinem Song, vertröstet Tim Bendzko (Bild) zu Ostern nie­manden. Zum Top of the Moun­tain Easter Concert am 8. April hat der deutsche Newcomer im Skigebiet seine Gitarre am Anschlag. Auf der Idalp­Bühne in über 2.300 m Höhe begeistert der 26­Jährige die Zuschauer kostenlos mit Popmusik.

Als Sieger des Bundesvision Songcontest und mit einem Bambi im Koffer blickt der Popsänger in eine vielverspre­chende Musikzukunft. � www.ischgl.com

Wien. „Olive“ ist der erste Kino­film, der vollständig mit einem Smartphone gedreht wurde. Die Produktion ist mittlerweile bereits abgeschlossen. Gedreht wurde der Film zu 100% mit einem Nokia N8 Handy. Aller­dings wurde das Smartphone mit einer speziell angefertigten 35 mm­Linse bestückt, um bessere Tiefenschärfe­Eigen­schaften zu erreichen.

Die komplette Finanzierung des Films erfolgte ohne Betei­ligung eines großen Filmstu­dios. „Olive“ erzählt die Ge­schichte eines Mädchens, das ohne zu sprechen das Leben von drei Menschen verändert. � www.olivethemovie.com

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tonträger & konzert> Universal & Sony: Manager

in Marketing­Kämpfen 75> Digital Music Report: Web­

Anteil fast ein Drittel 76> Spotify: Erweiterung

durch Apps und Infos 77

tv, dvd & kino> Sony: Kinostart und Online­

Download parallel? 80> Österreich: Die Filme­

macher und ihre Themen 82

gaming & betting> Ubisoft: Game „Just dance“

25 Mio. mal verkauft 85> Zocker­Paradies Macao:

Die Gewinne steigen stark 87

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Das Weihnachtsgeschäft 2011 wirkte sich positiv auf die Games-Branche aus.

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Wien. Das für die Branche so wich­tige 4. Quartal 2011 konnte gegen­über dem Vorjahr ein Plus von 9,21% bei den Stückzahlen und 4,89% Zu­wachs beim Umsatz erzielen. Aus Jahressicht ging die Gesamtstück­zahl von Hardware und Software zwar um 3,73%, der Gesamtumsatz um 5,35% zurück.

Zieht man jedoch den fortge­schrittenen Lebenszyklus aller Plattformen in Betracht, dann sind auch die Jahreszahlen des öster­reichischen Computer­ und Video­spielmarkts in diesem Kontext zum Vorjahr besonders erfreulich, weil weiterhin deutlich wachsend.

Im statistischen Detail konn­ten die Konsolen­Games im Jah­resvergleich 2011 leicht zulegen: Um 0,76% bei den Stückzahlen und 0,29% beim Umsatz.

Günstige Hardware

Einen Rückgang gab es bei den PC­Spielen mit 4,34% bei den Stückzahlen und 1,03% beim Umsatz sowie bei der Hard­ ware.

Der Rückgang beim Umsatz mit Konsolen­Hardware und Zube­hör erklärt sich unter anderem dadurch, dass 2011 wenig neue

Konsolen auf den Markt kamen und die vorhandenen Produkte zu günstigeren Preisen abgegeben wurden.

Im vierten Quartal 2011 konnte der Gesamtmarkt im Vergleich zum vierten Quartal 2010 bei den Stück­zahlen um 9,21% zulegen (4,89% beim Umsatz).

Die Softwareverkäufe stiegen auch bei PC­Spielen, die um 6,15% gesteigert werden konnten (14,41% beim Umsatz).

Das Wachstum bei den Konso­lenspielen erreichte bei den Stück­zahlen ein Plus von 9,99% (10,27% beim Umsatz). � www.ovus.at�

Österreichs Computerspiele-Markt neue tablet pcs und smartphones sorgen für Zuwächse im softwarebereich

Mehr Games am österreichischen Markt

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Wien. Urheberrecht, Musikpirate-rie und Co. sind ein Dauerbrenner in der Musikindustrie. medianet traf sich mit AKM-Generaldirek-tor Gernot Graninger, um über den weiteren Weg der EU in Sachen Copyright, die Entwicklung im On-linebereich und die Rolle des Kon-sumenten dabei zu sprechen.

medianet: Ihr Rückblick auf 2011? Wie ist es wirtschaftlich gelaufen?Gernot Graninger: Es gibt eine stabile Einnahmensituation, unser Sorgenkind ist derzeit aber der ORF; als wichtiger Kunde macht er 25 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Der ORF will heftig sparen, zehn Prozent weniger bezahlen, im Ge-genzug aber mehr nutzen. Wir ap-pellieren hier dringend an die Fair-ness gegenüber den Künstlern, das nicht auf ihren Rücken auszutra-gen. Auch einen vertragslosen Zu- stand kann sich keiner wünschen.

medianet: Stichwort ‚Online‘: Was tut sich hier aktuell?Graninger: Wir haben kürzlich mit Spotify einen Vertrag abgeschlos-sen, mit Google/YouTube und an-deren Diensten gibt es Verhand-lungen. Wir sind optimistisch, allerdings sind die Provider bei der Verhandlung der Bedingungen nicht besonders flexibel. iTunes gibt es natürlich auch noch, einer der wenigen Dienste, der wirt-schaftlich erfolgreich ist. Bei Spo-tify, Simfy und Co. darf man sich aus Sicht des Rechteinhabers nicht allzu viel erwarten, der Endkunden-preis ist nicht hoch, und auch wenn viele diese Dienste nutzen, bleibt unterm Strich nicht viel übrig.

medianet: EU-Kommisarin Neelie Kroes meinte kürzlich, das Wort

‚Urheberrecht‘ sei mittlerwei-le zum Schimpfwort geworden (siehe auch Seite 78) und hätte ein schlechtes Image. Graninger: Frau Kroes hat hier einen verengten Blickwinkel, sie versteht darunter vorrangig den Onlinebereich. Für uns machen Onlineeinnahmen gerade einmal ein Prozent des Gesamtumsatzes aus. Urheberrecht ist also wesent-lich mehr! Lösen kann man das ganz leicht, indem man den Kon-sumenten Rechtssicherheit gibt, dafür sind wir sehr. Es geht dar-um, auf die Vermittler zuzugreifen, diese zu veranlassen, Geld dafür zu bezahlen oder notfalls eben die geschützten Werke herunterzuneh-men.

medianet: Wie soll man das Urheberrecht grundsätzlich an das Onlineangebot anpassen?Graninger: Ganz einfach: Nut-zungen bzw. Dienste legalisie-ren, den Nutzern einen möglichst schnellen und einfachen Zugang

ermöglichen und den Geldfluss an die Rechteinhaber sicherstel-len. Das Internet gibt es immerhin nicht erst seit gestern und das Ur-heberrecht muss nicht neu erfun-den werden! Es gibt eine EU-Urhe-berrechtslinie, die allerdings schon rund zehn Jahre alt ist, wo konkret formuliert ist, wie das Thema zu regeln wäre. Geschärft gehört ‚nur‘ die Rechtsdurchsetzung, also die rechtlichen Möglichkeiten und Ins-trumentarien, um den Geldfluss an die Rechteinhaber auch im Online-Bereich sicherzustellen.

medianet: Die Grünen in Deutsch-land etwa sind auf einem ganz anderen Weg; sie wollen das Ur-heberrecht aufweichen. Gibt es in Österreich auch derartige Bestre-bungen?Graninger: Das ist leider ein eu-ropaweiter Trend: Die Grünen kooperieren zum Beispiel mit den Piratenparteien und sind etwa für Open Source, freies Internet usw. Eigentlich schade, denn die

Grünen, die früher sehr künst-lerfreundlich waren, schlagen sich derzeit vermehrt aufseiten der Nutzer. Sie sind nicht wirk-lich interessiert, sich verstärkt für die Künstler einzusetzen. Von Abschaffung des Urheberrechts ist zwar keine Rede, sie wollen es aber stark aufweichen; das stimmt. Die Frage, um die es hier geht, ist: Muss wirklich alles frei erhältlich sein und soll ich tatsächlich für nichts etwas zahlen müssen? Ähn-liche Ansätze gibt es auch in der SPÖ, in einem Positionspapier zur Netzpolitik, das zum Teil auch ur-heberfeindliche Inhalte enthält.

medianet: Stichwort ‚Rechtliche Handhabe gegen Urheberrechts-verletzungen‘. In welche Richtung wird sich das weiterentwickeln?Graninger: Es ist nicht unser Stil, Konsumenten zu verfolgen und zu kriminalisieren. Wir wollen dort zugreifen, wo Geld fließt, wo je-mand Geld verdient, also nicht beim Konsumenten, sondern bei den Anbietern selbst. Etwa wenn es dort Werbeeinnahmen gibt oder die Marke im Wert gestiegen ist und teuer weiterverkauft wird. Hier sollte der Rechteinhaber beteiligt werden.

medianet: Was wird sich 2012 bei der AKM tun?Graninger: Unser Fokus wird auf Brüssel liegen, weil eine Richtlinie zur Regulierung der Verwertungs-gesellschaften geplant ist. Dieser Regulierung stehen wir positiv gegenüber, wir haben in Öster-reich ohnehin ein modernes Ver-wertungsgesellschaftengesetz. medianet: Welche Stoßrichtung hat diese Richtlinie?Graninger: Es geht einerseits darum, wie der rechtliche Rahmen für den Betrieb einer Verwertungs-gesellschaft ausgestaltet sein soll und andererseits wie eine Lizen-zierung grenzüberschreitender Nutzungen aussehen soll. Wichtig bei Letzterem ist die Unterschei-dung zwischen internationalem und lokalem Geschäft; das lokale Geschäft soll weiterhin in Händen der nationalen Verwertungsgesell-schaft liegen. Und wenn jemand europaweit Business macht, sollte man rasch eine Einigung finden. Einen Entwurf dieses Regelwerks gibt es mittlerweile schon, wobei aber bis jetzt noch nicht klar ist, ob das eine Richtlinie oder eine Ver-ordnung ist. www.akm.at

74 – entertainmentbiz cover Februar 2012

Soap&Skin „Narrow“

Musik noir

Wien. Anja Plaschg alias „Soap&Skin“ ist zurück. Sie wird nach längerer Pause kommende Woche ihr Minialbum „Narrow“ veröffentlichen. Drei Jahre nach dem nicht nur nationalen Hype rund um das Debut „Lovetunes for Vacuum“ wird der Nachfol-ger mit acht Songs inklusive einem iTunes-Bonustrack auf-warten. Der atmosphärisch-düstere Sound wird, der ersten Single „Boat turns towards the port“ nach zu urteilen, beibehal-ten werden. www.soapandskin.com

kommentar

Mephisto lässt schön grüßen

eva kaiserseder

Hab ich jetzt meine Seele an den Zuckerberg verk-auft, so im Vorbeigehen,

für ein paar Gratissongs?, fragte ich mich neulich. Aber: Spotify ist halt, samma uns ehrlich, schon ein gar herrlich Ding – eben mit der Auflage exklusiv für Facebooknutzer. Da geh ich den Teufelspakt nicht grad gern, aber durchaus bereitwillig ein. Bringt mir ja was, ziemlich viel sogar. Nur: Der vielzitierte gläserne Mensch ist damit wirklich nicht mehr weit, deucht mir, weil wenn jetzt auch mein Musikge-schmack genauestens unter die Lupe genommen wird ... prost Mahlzeit. Marketingmenschen allerortens werden sich da na-türlich selbstredend die Hände reiben. Worum gehts aber im Kern bei Spotify, bei dem man den Eindruck hat, die Majors sehen darin den heiligen Gral? Jedenfalls derzeit wohl mit-nichten ums große Geld, denn zum Vergleich: Die Umsätze, die die Labels mit physischen Tonträgern gescheffelt haben, sind mit ziemlicher Sicherheit unter ‚glorreiche Vergangen-heit‘ abzuheften. Vielmehr ist das wirklich Spannende, die Leute wieder an den Gedan-ken zu gewöhnen, dass Musik aus dem Netz nicht gratis zu haben ist. Eine schrittweise Annäherung an einen verloren geglaubten Zustand, der ei-gentlich selbstverständlich sein sollte: Wer ein Produkt haben und nutzen will, muss dafür zahlen. Auch in digitaler Form.

Bestandsaufnahme Das Urheberrecht befindet sich im Wandel, die EU-Harmonisierung wird 2012 großes Thema sein

„Unser Fokus wird dieses Jahr auf Brüssel liegen“

eva kaiserseder

Gernot Graninger, Generaldirektor AKM: „Entwurf des Regelwerks bereits mit Anfang dieses Jahres“.

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Anja Plaschg nimmt jetzt melan­cholische Anleihen bei Nico & Co.

Auch AKM­Generaldirektor Gernot Graninger (li.) ist mit dem ORF­Sparkurs konfrontiert: Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem kauf­männischen Direktor Richard Grasl.

„Wir wollen dort zu-

greifen, wo Geld fließt,

also nicht beim Kon-

sumenten, sondern bei

den Anbietern. “

Gernot GraninGer

AcTA 22 EU-Staaten unterzeichnen das umstrittene Handelsabkommen

Anti-Piraterie-Abkommen erhitzt die GemüterTokio/Brüssel. Der umstrittene Pakt gegen Produktpiraterie, ACTA (Anti Counterfeit Trade Agree-ment), ist in den letzten Jahren zwischen Japan, den USA und der EU ausverhandelt worden, nun haben 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten inklusive Österreich unterzeichnet. Es wird erwartet, dass die fünf noch säumigen Länder, darunter Deutschland, rasch folgen werden. Im September vergangenen Jahres unterschrieben neben Japan und den USA etwa Australien oder Kanada. Ein Knackpunkt des Abkommens sieht die Haftbarmachung von Internet-Anbietern für Urheber-rechtsverletzungen von Kunden vor, um geistiges Eigentum zu schützen.

Kritiker sehen hier eine kommende Verschärfung des Urheberrechts bzw. eine mögliche Kon-trolle von Netz-Inhalten der Provider. Entsprechende Gesetzesvorhaben in den USA mit den Be-zeichnungen SOPA („Stop Online Piracy“ Act) und PIPA („Protect IP“ Act) stießen sogar auf derart massive Proteste, dass im Kongress geplante Abstimmungen auf unbestimmte Zeit verschoben wurden; auch in Polen wird heftig protestiert. Vor dem In-Kraft-Treten von ACTA ist allerdings noch eine Zustimmung des EU-Parlaments erforderlich. Diese Abstimmung wird voraussichtlich im April oder Mai stattfinden. (APA/red)

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Songcontest Die Vorentscheidungen für den Bewerb in Baku haben begonnen; musikalisch breit gestreutes Interpretenfeld kämpft um den Startplatz

Match ums Ticket hat begonnenWien. Geht der Zuschlag an die ex-travagant-bärtige Chansonniere Conchita Wurst, das altgediente Popduo Papermoon oder doch an die Mühlviertler „Trackshittaz“, die es heuer mit ihrer Hymne an das weibliche Hinterteil probie-ren? Wer das Rennen macht und Österreich beim Songcontest En-de Mai in Aserbaidschan vertritt, wird sich in den nächsten Wochen weisen. Insgesamt zehn Bands und Solokünstler werden am 24. Feb-ruar 2012 in der ORFeins-Show „Österreich rockt den Songcontest“ gegeneinander antreten und um die Gunst des Publikums rittern. Anfang Jänner fand die Kick-off-Veranstal-tung samt Präsentation der Acts im Wiener Volksgarten statt. Von Bal-lade bis Powerpop, Dialektrock und Folk ist die musikalische Bandbrei-te breit gestreut. Die Starter wurden von Ö3 nominiert, das auch heuer

wieder als Plattform für die Inter- preten fungiert. Eine Wildcard gab es für die Soulformation „Ma-ry Broadcast Band“. „Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der ORF-TV-Unterhal-tung und dem Hitradio Ö3 beim vergangenen Songcontest liegt es auf der Hand, dass wir auch heu-er unsere Kräfte bündeln, um den größtmöglichen Erfolg für Öster-reich in Baku zu ermöglichen“, so ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm dazu. „Die Liste der Künstler ist ein Beweis für die Vielfältigkeit der heimischen Musikszene, und die Künstler bekommen via Hitradio Ö3 die größte Musikbühne des Landes

zur Verfügung gestellt, um sich und ihre Songs zu präsentieren“, äußert sich Ö3-Senderchef Georg Spatt zum Teilnehmerfeld.

Schlechte Ergebnisse

Wahrlich nicht mit Ruhm bekle-ckert hat sich Österreich bei sei-nen bisherigen Teilnahmen: Ein einziges Mal (Udo Jürgens, 1966) stellten wir den Sieger des „Grand Prix Eurovision de la Chanson“; an-sonsten sprechen vier letzte Plätze, einige vorletzte Ränge und zwei Se-minfinal-K.o.s in den vergangenen Jahren eine deutliche Sprache.

� www.eurovision-austria.com

eva kaiserseder

Edgar Böhm, ORF:„Liegt auf der Hand, dass wir auch heuer Kräfte bündeln.“

Universal & Sony Wechsel

SchlüsselrolleNew York. Universal und Sony haben ihre Digital Marketing-Spit-zen neu besetzt. Seit Jänner ist Dennis Kooker President of Global Digital Business und President of U.S. Sales bei Sony Music Enter-tainment. Bei Universal zeichnet Deborah Hyacinth als Vice Presi-dent International Digital Marke-ting für die Universal Music Group (UMG) verantwortlich. „Das Mar-keting im Digitalmusik-Bereich ist heute extrem wettbewerbsgetrieben und verlangt Flexibilität, Können und Erfahrungen – alles Qualitäten, die Deborah zur Genüge mitbringt. Sie übernimmt in unserem weltwei-ten Marketingteam eine Schlüssel-rolle und stellt damit sicher, dass wir weiterhin das Beste für unsere Künstler und unser Repertoire he-rausholen“, so Andrew Kronfeld, President Global Marketing UMG.

Segmente Online, Mobile

Kooker war vor dem Wechsel als Executive Vice President of Operations und als General Ma-nager of Global Digital Business/U.S. Sales bei Sony tätig. Hyacinth wird gemeinsam mit den anderen International-Marketing-Teams, Repertoire-Besitzern und der Global Digital Group die Digital-marktmarketing- und Veröffent-lichungsstragegien für Universal-Releases entwickeln. Gemeinsam mit Partnern aus den Segmenten Mobile, Online und Hardware sol-len neue Services generiert werden. � www.universalmusic.com�� www.sonymusic.com

Conchita Wurst alias Tom Neuwirth hat neuerdings auch Songcontest-Ambitionen.

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Andrew Kronfeld, UMG: „Digital Marke-ting ist extrem wettbewerbsgetrieben.“

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entertainmentbiz – 75TonTräger & KonzerTFebruar 2012

Page 4: medianet entertainmentbiz

Cannes. Die Musikbranche hatte im Jänner die Qual der Wahl: Wohin soll es gehen, zur traditionsreichen Midem in Cannes oder zur noch relativ jungen Eurosonic Norders-laag? Laut einer der Musikwoche ist das Ergebnis klar: Eine Mehr-heit von 55 % will zukünftig nicht mehr zur Midem fahren. Bei 11,7 % der Teilnehmer bekommt das nie-

derländische Showcasefestival den Zuschlag, das mit eine neuen Re-kord von laut Eigenauskunft 3150 Fachbesuchern punkten konnte. Für rund ein Drittel bleibt die Mi-dem aber das Maß der Dinge in Sachen aktuelle Trends, für 25,2 % ist der Klassiker, den es seit 1966 gibt, weiterhin Pflichttermin. Und 8,1 % sind auch heuer wieder nach

Südfrankreich gefahren, trotzdem sie dem neuen Konzepten mit mehr Technologie und mehr Interaktion mit dem Publikum skeptisch ge-genüber stehen.

midemlab, Hackday &Co.

Die Skepsis dürfte nicht unbe-rechtigt sein, befindet sich die Messe doch wie die gesamte Bran-che im Wandel – Ausgang unge-wiss. Fix ist, dass einige grundle-gende Neuerungen implementiert wurden, wie Festivaldirektor Bru-no Crolot im midemblog schon vor-ab mitteilte: „Das Musikbusiness umfasst mittlerweile viel mehr als nur die Musikindustrie. Und wir sind uns dessen bewusst, dass die Midem den Erwartungen vieler Besucher nicht mehr entsprochen hat. Vor allem, weil sich diese Er-wartungen gewandelt und weiter-entwickelt haben. Daher haben wir bestimmte Traditionen adaptiert, offener gemacht und interaktiver.“

Konkret sind das Veranstaltun-gen wie midemlab als internatio-naler Pitch-Wettbewerb für Star-tups und Apps-Entwickler. Neu

daran war heuer die nicht unbe-dingt musikorientierte Ausrich-tung, vielmehr geht es um Model-le, die Reichweite und Rentabilität von Künstlern, Verwertungsgesell-schaften Marken steigern können. Außerdem gab es die so genannte Innovation Factory, ein Bereich, reserviert für Edge-Entwicklungen: Dort werden Programme für Start-Ups geboten. Und der midem Hack Day, der zum zweiten Mal stattge-funden hat, bietet Entwicklern und Designer weltweit eine Plattform, musikaffine Apps zu entwickeln und umzusetzen. Auch dem Live-biz wurde 2012 endlich ein wich-tigerer Stellenwert eingeräumt; das allererste Midem-Festivals ist als Mix aus etablierten Major La-bel-Acts (Tings Tings, Skip the Use) und weniger bekannten Künstlern (2manydjs). Crolot ist sich des ver-änderten Publikumsanspruches je-denfalls sehr bewusst: „Wir haben das gespürt und die Besucher und Kunden haben uns bestätigt, dass es eine wesentlich unterhaltsamere Midem wird, wenn wir verstärkt auf Livemusik setzen.“

� www.�midem.com

TonTräger & konzerT

Van Halen: Nach 30 Jahren neues Album Santa Monica/CA. Eine spezielle Reunion feiert die Band Van Halen. Seit 1985 gehen Ur-Sän-ger David Lee Roth und die Band getrennte Wege. Zwar gab es seither eine gemeinsame Tour und 1996 eine kurze Zu-sammenarbeit für eine Werk-schau, aber erst jetzt, nach fast 30 Jahren, haben Roth und seine früheren Kollegen wieder den Weg ins Studio für eine gemeinsame Album-Produktion gefunden. „A Different Kind Of Truth“ heisst das Werk, das voraussichtlich kommende Wo-che bei Interscope (Universal) erschienen, die Single „Tattoo“ ist seit Mitte Jänner digital er-hältlich. Nach 1985 übernahm Sammy Hagar das Mikrofon, mit vier US-Nummer-eins-Al-ben in Serie sehr erfolgreich. Ihm folgte 1997 für einige Mo-nate Gary Charone.

Reggaelegende: Rechtsstreit beendet

New York. Bob Marleys Familie und Universal Music haben ihren drei Jahre dauernden Rechtsstreit rund um fällige Download-Tantiemen in Mil-lionenhöhe beigelegt. Eine Lizenzvereinbarung aus dem Jahr 1992 sei uneindeutig gewesen, so Rita Marley, die Witwe des Reggae-Künstlers, in ihrer Argumentation. 2008 hat der Rechtsstreit rund um das Erbe begonnen, zur Debatte standen auch Fragen bezüglich des Copyrights früherer Alben mit den Wailers. Konkrete Einzelheiten zur aktuellen Eini-gung zwischen der Familie von Bob Marley und der Universal Music Group wurden nicht be-kannt, es hiess, der Fall wurde „vor Gericht ohne Sachenent-scheidung“ eingestellt.

Happy Birthday: Neuer Doors-Song entdeckt Los Angeles. Ein bisher unbe-kannter „Doors“ – Song aus den Aufnahmesessions zu „L. A. Woman“ ist kürzlich unter ku-riosen Umständen aufgetaucht. Das Lied mit Titel „She smells so nice“ hat Produzent Bruce Botnik während seiner Arbeit an der Geburtstagsedition des Albums entdeckt. 40 Jahre alt wird der Schwanengesang der Band rund um Frontmann Jim Morrisson. Das Set „L.A. Wo-man: 40th Anniversity Edition“ besteht aus dem kompletten Original-Album und einer zwei-te Disc mit „She Smells So Nice“ sowie acht bisher unveröffent-lichten Songversionen. Am 2. März soll außerdem die Doppel-Vinyl-LP „The Workshop Ses-sions“, erscheinen. Außerdem geplant: Die neue DVD/Blu-Ray „Mr. Mojo Risin‘: The Story Of L.A. Woman“ dokumentiert die Historie des Geschichte des Al-bums. � www.�thedoors.com

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Seit 2008 befanden sich der Marley-Clan und Universal Music im Clinch.

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Online-Anteil am Weltmarkt beträgt fast ein Drittel; auch in Österreich steigen die Digitalumsätze weiter.

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Midem-Festivaldirektor Bruno Crolot setzt heuer verstärkt auf mehr Livebiz.

Midem Die Traditionsmesse muss sich an die veränderten Umstände anpassen-das Publikum reagiert gespalten

„Haben erwartung nicht mehr entsprochen“

76 – entertainmentbiz Februar 2012

Digital Music report Das Onlinesegment wächst weiter rasant. Trotzdem warnt die IFPI vor allzu großem Optimismus

Die Branche auf der Suche nach dem heiligen gral

Wien. Digital ist besser- wissen nicht nur Tocotronic, sondern auch die Player am globalen und vor allem heimischen Musikmarkt: Der kürzlich in London veröffentlichte IFPI Digital Music Report 2012 zeigt, dass die Kurve in Sachen On-line immer weiter nach oben geht. Das neuerliche Wachstum am glo-balen, digitalen Musikmarktes be-trägt 8 Prozent, weltweit wurde 2011 ein Umsatz von 5,2 Mrd. US$ (ca. vier Milliarden Euro) erzielt.

Der österreichische Digitalmarkt übertrumpft den globalen Markt hier noch um einige Prozentpunkte: Eine erste Analyse zeigt, dass der Internet- und Handy Musikmarkt zum siebten Mal in Folge zugelegt hat: Die Musikumsätze mit Down-load-Shops, Handy- und Strea-ming-Diensten sind im Vergleich zu 2010 um 14% auf 24 Mio. Euro angestiegen. Vor allem der Album-download ist mit 22 Prozent rasant gewachsen, Einzelsongs dagegen um „nur“ 18 Prozent. Fasst man diese Zahlen zsammen, beträgt der Anteil der online gekauften Mu-

sik rund 20% des Gesamtmarktes.Weltweit beträgt der Anteil der Digitalumsätze hier fast ein Drit-tel (32 Prozent), einige Märkte wie die USA oder Südkorea haben die 50 Prozent Marke sogar schon

überschritten. Im Fall von Süd-korea dürfte das vor allem an der „Rolle des Landes als Vorreiter in Sachen Anti-Piraterie und im Vor-gehen gehen die Internetprovider bei Rechtsverletzungen liegen“, so

die Vorsitzende des Branchenver-bandes IFPI, Frances Moore.

Musik on-demand

In Österreich hat Streaming 2011 im großen Stil den Markt erobert: Mit Spotify, Simfy, Juke sind neue Angebote erhältlich, die den On-demand-Zugang zu Musikfans zu Millionen Songs er-möglichen. Dass dieses Marktseg-ment mit 32 Prozent Wachstum die größten Zuwächse verbuchen kann, ist im Hinblick darauf keine Überraschung. Weiterhin wird das Wachstumspotenzial von Spotify und Co., wo zwischen werbefinan-zierten (Gratis)Abos und Bezahlea-bos gewählt werden kann, von der Branche als sehr hoch eingeschätzt. „Die Auswahl für die Konsumenten hat sich quasi revolutioniert, in-dem sich neue Modelle für den Abruf und die Konsumation von Musik in neue und bereits existie-rende Märkte aufgetan haben..Die Anzahl der zahlenden Abonnenten bei Services wie Spotify oder De-ezer hat im vergangenen Jahr ei-nen Sprung auf geschätzte 13 Mio. gemacht.“ so Moore, die aber vor verfrühtem Aufatmen warnt: „Das gibt Anlass zu echtem Optimismus. Man könnte sich versucht fühlen zu denken, die harten Zeiten für die gebeutelte Branche sind damit entgültig vorbei. Eine derartige Selbstgefälligkeit wäre allerdings ein großer Fehler.“

Mars und Lopez vorne

Die digitale No.1.Single 2011 kam übrigens von Bruno Mars: „Just the way you are“ wurde 12,5 Mio. mal verkauft. In Österreich werden die digitalen Jahrescharts von Jenifer Lopez („On the floor“) angeführt.

� www.ifpi.at/www.ifpi.org

IFPI-Vorstandsvorsitzende Frances Moore: Optimismus ja, aber in Maßen.

„Man könnte denken,

die harten Zeiten sind

vorbei. Eine derartige

Selbstgefälligkeit wäre

allerdings ein großer

Fehler.“

Frances Moore

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Page 5: medianet entertainmentbiz

Innovation Als erster Musikdienst bieten die Niederländer eine Erweiterung durch Apps an, gleichzeitig verliert man aber unabhängige Plattenfirmen

Spotify macht jetzt auch in AppsNew York. Spotify macht mit der App-Integration, die auf der New Yorker Medienkonferenz „what’s next“ im Dezember 2011 bekannt gegebenen wurde, einen wichtigen Schritt in Sachen Erweiterung der Möglichkeiten einer Streaming-Plattform und noch engerer Kun-denbindung.

User-Gewinn via Apps

Wovon sprechen wir? Ab so-fort steht eine ganze Serie von Apps zur Verfügung, die nach Facebook-Vorbild auf die Plattform Spotify beschränkt bleiben soll. Da-für ist dank Partnern wie Last.fm, dem Rolling Stone Magazine und TuneWiki. quasi für jeden etwas dabei. Die Rolling Stone-App etwa stellt Rezensionen und Bestenlisten vor, die sich Nutzer gleich anhören können. Pitchfork bespricht dort

neue Alben, Spotify-Nutzer können sie ihrer Playlist hinzufügen. Tu-neWiki zeigt die Texte der Songs an, die gerade laufen, Songkick, wann der eben zu hörende Künst-ler sein nächstes Konzert in der Nä-he gibt. Jeder, der will, kann seine eigene App programmieren. Ähn-lich wie Apple überprüft Spotify die App, bevor sie auf den Markt-platz darf.

Verlust von 200 Indie-Labels

Fast parallel zur Meldung über die App-Innovation gibt es auch ei-ne andere – diejenige über den Ver-lust unabhängiger Plattenfirmen:

Rund 200 kleine Labels ziehen ihr Angebot bei Online-Musikdiens-ten – darunter eben auch Spotify – zurück. Neben einigen Metal- Labels gehört dazu auch THoldings, ein britischer, auf Dubstep und Drum’n’Bass spezialisierter Mu-sikvertrieb, der dazu wissen läst: „Wir sind besorgt, dass diese Diens- te die Umsätze anderer digitaler Vertriebswege kannibalisieren.” Hintergrund: Eine Studie der NPD Group, nach der gerade bei der für Indie-Labels wichtigen Zielgruppe der Musik-Fanatiker das Interesse an Kaufmusik nachlasse, sobald sie Zugang zu einer Streaming-Flatrate haben. www.spotify.com

AlexAndrA Binder

U.a. dabei: Songtexte zu laufenden Liedern, Rolling Stone-Inhalte, Künstlerbios.

Launch I Musikmagazin

„get happy!?“Bonn. Ein neues Musikmagazin will den deutschsprachigen Markt er-obern: get happy!? hat sich zum Ziel gesetzt, dort anzuknüpfen, wo andere Magazine an ihre Grenzen stoßen. Gelöst von kommerziellen Zwängen und dem Diktat der Tages- aktualität, will man sich Themen aus populärer Musik, Film, Lite-ratur und Kunst widmen, denen gemeinhin zu wenig Beachtung widerfährt. „Wir wollen den Din-gen auf den Grund gehen, sie dem Mahlstrom der Flüchtigkeit im Internetzeitalter entreißen, in über-raschende Kontexte setzen“, heißt es. „Und vielleicht auch ein wenig glücklich machen.“ Entstanden ist das Blatt aus einer im Sommer 2011 im Online-Forum des deut-schen Rolling Stone geborenen va-gen Idee. www.gethappymag.de

Sony Music Kooperation

Neue Navi-AppBerlin. Sony Music entwickelt in Kooperation mit dem Software- anbieter Skobbler eine Navi-App. Um 2,99 € weist seinen Fans zu-künftig etwa die deutsch-türkische YouTube-Sensation Buddy Ogün den Weg. Für Daniel Federauer, als Manager Business Development bei Sony Music Entertainment zustän-dig für die mobile App- Strategie, ist das nur der Anfang: „Gemein-sam werden wir das Stimmenange-bot in Zukunft mit vielen weiteren Künstlern ausbauen.“

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Buddy Ogün sollen lt. Sony Music weitere

Künstler als „Wegweiser“

folgen.

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Die ersten Apps ergänzen das Programm um durchaus nützliche, soziale Tools.

entertainmentbiz – 77tonträger & KonzertFebruar 2012

Page 6: medianet entertainmentbiz

Berlin. Die deutsche Musikbranche musste wieder einen Erlöseinbruch hinnehmen – diesmal von 4,6 Pro-zent auf rund 1,7 Mrd. € –, ist aber guter Dinge. Denn: Trotz steigender Einnahmen im Digitalmarkt stellt die CD nach wie vor das Rückgrat der Musikbranche dar. So interpre-tiert der deutsche Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI) die jüngste Marktstatistik von media control/GfK im Dezember 2011.

Laut dieser war allein die CD 2011 für rund drei Viertel aller Umsätze mit Musikaufnahmen in Deutschland verantwortlich. Ins-gesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2011 64 Mio. Musik-CDs verkauft, wobei sich vor allem der CD-Absatz im Bereich der Neuveröf-fentlichungen mit einem Anstieg von 2,4% positiv entwickelt hat.

CD-Umsatzanteil: 74 Prozent

Weiter ließ der BVMI wissen, dass die Verkaufszahlen den ge-nerellen Stellenwert physischer Produkte und vor allem der CD für die Musikbranche unterstri-chen. Betrage der Umsatzanteil der

Musik-CD weltweit etwa 60%, so entfalle in Deutschland sogar ein Umsatzanteil von 74% auf die CD, während digitale Geschäftsmodelle mittlerweile 17% und andere phy-sische Formate wie DVD oder Vinyl neun Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten.

GF Florian Drücke kommentierte entsprechend euphorisch: „Phy-sische Tonträger und insbesondere

die CD erfreuen sich weiterhin und unabhängig vom saisonalen Ge-schäft einer sehr gesunden Nach-frage. Die Musik-CD stellt unver-ändert die wichtigste Einnahme-quelle der Musikunternehmen dar – daran wird sich entgegen anders-lautender Gerüchte auch in abseh-barer Zeit nichts ändern.“

Nichtsdestotrotz ist das er-wähnte Zulegen des digitalen Be-

reichs auf 17,5% oder 204 Mio. € wohl auch für Drücke unüberseh-bar. Zwischenzeitlich gibt es 46 legale deutschen Plattformen, in denen die Käufer aber wenige Ein-zelsongs oder Klingeltöne, dafür stattdessen lieber ganze Bundles (Musikalben) herunterladen. Deren Absatz stieg um 37% auf 91 Mio. €. BVMI-Vorstands-Vors. Dieter Gorny wetterte in diesem Zusam-menhang gegen die „die Kostenlos-Kultur im Internet”. Sie zerstöre „die Basis der Kreativwirtschaft und richtet wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden an”.

Amazon klare Nummer eins

Keinen Schaden, sondern viel-mehr einen Erfolg verbuchte Ama-zon – er wurde zum ersten Mal der größte Musikhändler vor Media Markt und Saturn. Im reinen Online- geschäft wurde Amazon nur von Apples iTunes-Store übertroffen.

Insgesamt machten Downloads sowie der Online-Verkauf von CDs, Platten und DVDs rund 35% aller Musikumsätze in Deutschland aus. � www.musikindustrie.de

Avignon. Es war eine Rede auf einem Kultur- und Medienforum in Avig-non, auf der Neelie Kroes, EU-Kom-missarin für die Digitale Agenda, mit einer scharfen Kritik am derzeit geltenden Urheberrecht aufhorchen ließ. Die Millionen US-Dollar, die für die Durchsetzung von Urheber-rechten ausgegeben wurden, hät-ten die Piraterie nicht aufgehalten,

meinte die Niederländerin. Und: Verstärkt steige bei den Bürgern Hass auf das auf, was sich hinter dem Wort ‚Copyright‘ verberge. Viele sähen das Urheberrecht da-her heute nicht mehr als Mittel, um kreative Leistungen anzuerkennen, sondern nur noch als Werkzeug zum Bestrafen und Entziehen.

EU: Das System versagt

Aber nicht nur das stößt Kroes offenbar sauer auf; das aktuelle Copyright-System versage auch bei der Vergütung von schöpfe-risch tätigen Künstlern. In Zahlen

verdiente die Hälfte der bildenden Künstler in Großbritannien weni-ger als 50% der „professionellen” Autoren in Deutschland und 97,5% der Mitglieder einer der größten Verwertungsgesellschaft in Euro-pa weniger als 1.000 € pro Monat mithilfe ihrer geschützten Werke. Nebst einigen top-verdienenden Stars hätte sich am unteren Ende der Pyramide eine Masse ange-sammelt, die unabhängige Zuwen-dungen oder einen Zweitjob zum Überleben bräuchten.

Was tun? „Wir müssen zurück zu seinen Fundamenten und den Künstler in den Mittelpunkt stel-

len”, so die Kommissarin, die sich für ein flexibleres System einsetzt. Gefragt seien „kreative Geschäfts-modelle”, um Kunst zu Geld zu machen. Das ginge allerdings nur mit Inhalt produzierenden, vertrei-benden Plattformen, Kanälen und Geschäftsmodellen, die genauso vielfältig und innovativ seien, wie der Content selbst.

Sich direkt und günstig mit ih-rem Publikum zu vernetzen: Das sei der Vorteil, den das Internet für Künstler mich sich bringe. Mit der Digitalisierung entstehe eine Datenbank für ein globales Reper-toire, die einen transparenten Weg

für die Distribution und die Ab-rechnung kreativer Werke für die Künstler selbst und für Zwischen-händler schaffe. In diesem Zusam-menhang nennt sie Cloud Compu-ting als neuen Rahmen, wiewohl damit Fragen der optimalen Lizen-zierung verknüpft seien, die durch ein offenes gesetzliches Rahmen-werk geklärt werden müssten.

Es heiße Regeln zu finden, die derartige Prozesse unterstützten und dafür sorgten, dass das Sys-tem die Interessen der Künstler absichert. Untätig ist Kroes nicht: Sie hat bereits einen Vorschlag gemacht, um etwa die kollektive Rechteverwertung zu vereinfachen. Darüber hinaus ist ihrer Meinung nach aber auch das Steuersystem an die digitale Welt anzupassen.

D: Rechte nur auf Lebenszeit?

Die deutschen Grünen haben in-des auf ihrem Kieler Parteitag einen Entwurf eines neuen Urheberrechts beschlossen, wonach Urheber-rechte nur noch für die Lebenszeit des Urhebers gelten sollen – mit dem ursprünglichen radikalen Plan von einer Verkürzung auf nur fünf Jahre war man davor gescheitert. Zudem soll die nichtkommerzi-elle Nutzung schon zu Lebzeiten grundsätzlich erlaubt sein. Zwar heißt es in dem Papier, man wol-le „die Urheber stärken – auch ge-genüber den Verwertern und Ver-marktern ihrer Inhalte – und ihnen einen angemessenen finanziellen Ausgleich für die Nutzung ihrer urheberrechtlich geschützten In-halte insbesondere und gerade im Internet ermöglichen“. Die Pläne finden freilich weder beim Kultur-betrieb noch parteiintern Gefallen. Bislang endet der Schutz 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. � blogs.ec.europa.eu/neelie-kroes/

78 – entertainmentbiz tonträger & Konzert Februar 2012

Chart-Rekord für den Deutsch-Rocker Maffay

Berlin. Peter Maffay hat mit seiner Best-of-Platte „Tattoos” Platz eins der deutschen Hitpa-rade erobert und damit sein 14. Nummer-eins-Album vorgelegt.So viele Top- Platzierungen hatte bisher kein Musiker in Deutschland, wie das Markt-forschungsunternehmen media control mitteilte. Auf Platz zwei der ewigen Bestenliste liegt James Last mit 13 Num-mer-eins-Alben. Der 60-jährige Maffay ist ein Hitparaden-Dau-erbrenner: Er hat mit der Platte „Tattoos (40 Jahre Maffay – alle Hits – neu produziert)” zum 41. Mal ein Album in den deut-schen Charts platziert und war insgesamt 908 Wochen lang in der Hitparade vertreten, wie media control weiter mitteilte.

GB: Adele überholt Amy Winehouse London. Mit knapp 3,42 Mio. abgesetzten Exemplaren ihres Albums „21” binnen zehn Mo-naten stellt Adele das meistver-kaufte Album in Großbritan-nien im 21. Jahrhundert. Diese Top-Position hatte bis dahin Amy Winehouse mit „Back to Black” mit 3,3 Mio. inne. Adeles „21” ist laut BBC aber auch das weltweit meistverkaufte Album 2011.

Wie es mit Warner-Chef Bronfman weitergeht

New York. Dass Edgar Bronfman als Chef des Major Labels und drittgrößten Musikkonzerns weltweit, Warner Music, zu-rücktritt, erfuhr die Welt noch 2011. Dass er Chairman der Firma bleibt, auch. Der Schritt erfolgte zwei Monate, nachdem der russischstämmige Investor Len Blawatnik und langjährige Geschäftspartner von Bronf-man das Unternehmen für 3,3 Mrd. USD gekauft hatte. Wie geht es weiter? Zunächst wird der langjährige Blawatnik-Mitarbeiter Stephen Cooper Warner Music führen. Bronf-man bleibt der Firma als Chair-man erhalten. Es wird erwartet, dass er sich in dieser Funktion um die Übernahme des Rivalen EMI kümmert.

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Evergreen: Peter Maffay ließ aktuell sogar Lady Gaga hinter sich.

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Edgar Bronfman wird sich wohl um die EMI-Übernahme kümmern.

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Neelie Kroes macht sich mit ihrer äußerst kritischen Haltung nicht nur Freunde.

Politik Die für Durchsetzung von Urheberrechten ausgegebenen Mio. USD hätten die Piraterie nicht aufgehalten, so Kroes

eU-Kommissarin nennt Copyrights ein „Hasswort“

AlexAndrA Binder

Neelie Kroes spricht Klartext zum Thema, die deutschen Grünen wollen das Copyright aufweichen.

„Viele sehen das

aktuelle Regime nur

noch als Werkzeug

zum Bestrafen und

nicht als Mittel, um

kreative Leistungen

zu entlohnen.“

neelie Kroes, eu-KommissArin

Bundesverband Musikindustrie e.V. Die jüngste media control/GfK Marktstatistik lasse nur eine Interpretation zu

Deutschland: CD als wichtigste Umsatzsäule

„85% der Deutschen hören gern oder besonders gern Musik“, so BVMI-GF Drücke.

Page 7: medianet entertainmentbiz

Copyrightklage Der Musikstreamingdienst Grooveshark soll 100.000 Titel illegal auf seine Musik-Cloud geladen haben, darunter Songs der Majors

Major Labels klagen GroovesharkGainesville. Mitarbeiter des höchst populären Musikstreaming-Diens-tes Grooveshark hätten mehr als 100.000 Titel illegal in die Musik-Cloud des Unternehmens geladen, darunter etliche Universal-Songs. So lautete im November 2011 die Anklage, die die Universal Music Group dazu bewog, die juristische Auseinandersetzung mit Grooves-hark zu suchen.

Eine Copyright-Klage vor dem U.S. District Court in Manhattan ist bereits eingereicht; u.a. soll sich die Musik der bei Univer-sal Music unter Vertrag stehen-den Lady Gaga bei Grooveshark finden.

Die Universal Music Group hat aber noch einen Trumpf im Ärmel: Beweise gäbe es auch dafür, dass Grooveshark-Chef Samuel Taran-tino persönlich 1.791 Songs hoch-geladen habe. Und ergo dessen ist die Summe, auf die man klagt, auch erklecklich: 150.000 USD (ca. € 112.500) Schadenersatz pro ille-gal hochgeladenem Universal-Song will das Major Label haben. Was wiederum heißt: der Streitwert beläuft sich mutmaßlich auf weit über 100 Mio. USD.

Lediglich ein Vertrag mit EMI

Damit aber noch nicht genug der Bedrängnis. Mitte Dezember mach-ten dann auch die Majors Warner Music und Sony Music juristisch gegen den Musikdienst mobil und schlossen sich der Universal-Klage an. Die Kläger stützen sich dabei unter anderem auf interne E-Mails von Grooveshark-Mitarbeitern und anonyme Onlinekommen-tare, die dieses Vorgehen belegen sollen.

Groovescharks Hauptproblem: Zwar schloss man im Jahr 2009 ei-nen Lizenzvertrag mit EMI Music, (zuvor hatte dieser Major selbst eine Klage gegen den Musikdienst angestrengt). Und auch mit einigen

Indies gab es Lizenzabkommen. Mit Sony, Universal und Warner war es jedoch nie zu einer Einigung gekommen.

Gilt „Safe Harbour”?

Wie reagierte der Streaming-dienst? Er brachte sogleich die sogenannte Safe-Harbor-Regelung im Digital Millennium Copyright Act ins Spiel und verweist darauf. Demnach trägt das Unternehmen bis zur Kenntnisnahme keine Ver-antwortung für die Rechtmäßigkeit von durch Nutzer hochgeladenes Material. Dieses Geschäftsmodell hat gerade erst ein Gericht in der

Causa EMI-MP3tunes weitgehend bestätigt.

Tatsächlich hat Grooveshark eine Besonderheit gegenüber an-deren Streaming-Diensten: Bei Grooveshark könnten die Kunden eigene Musikdateien hochladen, diese stehen dann auch anderen Kunden per Streaming zur Ver-fügung. In diesem Fall wären die Majors im Hintertreffen. Anders würde es sich jedoch verhalten, wenn Uploads tatsächlich durch Grooveshark selbst erfolgten und Mitarbeiter systematisch Lücken im Musikkatalog des Internetradios gefüllt hätten.

� www.grooveshark.com

AlexAndrA Binder

Universal Music startete, Warner Music und Sony Music schließen sich jetzt an.

D-Premiere 128stes Land

Deezer startetBerlin. Am 15. Dezember 2011 ging Deezer in Deutschland an den Start. Damit ist es eines von 128 Ländern, in denen die Musikstrea-mingplattform verfügbar ist; auch Österreich und die Schweiz sind mit von der Partie. Verzichten will Deezer aufgrund des gesättigten Musikmarkts allerdings auf die USA und Japan. In Zahlen zählt man aktuell schon 20 Mio. Nutzer – davon 1,4 Mio., die sich für ein kos- tenpflichtiges Abo entschieden ha-ben – und 13 Mio. Tracks.

Hat derzeit nicht viel zu lachen: Grooveshark-CEO Samuel Tarantino.

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Der Musikstreamingdienst Deezer ist nun auch in Deutschland angekommen.

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tonträGer & Konzert entertainmentbiz – 79Februar 2012

Page 8: medianet entertainmentbiz

TV, DVD & KINO

Hollywood-Studios Sony-America-Finanzchef Robert Wiesenthal will die Film-Verwertung in den USA revolutionieren

Downloads schon bald parallel zum Kinostart?

Los Angeles. Das gleichzeitige An-bieten von legalen Film-Downloads als Konkurrenz zu unrechtmäßig erstellten Kopien war bisher ein Tabuthema. Sony-America-Finanz-chef Robert Wiesenthal denkt jetzt öffentlich über diese Möglichkeiten nach und plant eine baldige Struk-turveränderung bei den Vertriebs-schienen.

Ein Anschlag auf das Kino?

„Für die Kinobetreiber wäre die-ser Schritt mit massiven Einbußen verbunden. Die Branche wird alles tun, um gegen solche Vorhaben anzugehen. Notfalls können Kinos sogar Filme boykottieren“, sagt Andreas Crüsemann von Cineplex Deutschland.

Sony plant unterdessen auch in anderen Bereichen digitale Neue-rungen, um möglichst wenig Geld in den illegalen Tiefen des Inter-nets zu verlieren.

„Das Auswertungsfenster wurde schon in den 70er-Jahren disku-

tiert. Die Raubkopie-Problematik hat das Thema natürlich brisanter gemacht. Der Wunsch der Studios nach Downloads zum Kinostart ist nachvollziehbar. So müssten sie auch nur eine Marketingkampagne finanzieren“, so Crüsemann. Für die Kinobetreiber wäre eine solche Umstrukturierung der Verwer-tungskette desaströs: „Das würde für viele Kinos das Aus bedeuten. Die Branche hat schon mit den innerhalb von vier Monaten nach dem Kinostart erscheinenden DVDs Probleme“, so Crüsemann weiter.

Gewinnspannen sind höher

Die großen Hollywood-Stu-dios können mit dem Vertrieb per Download ein sehr gutes Geschäft machen, da die Gewinnspannen

dabei höher sind als beim Vertrieb über Kinos oder DVDs.

Crüsemann glaubt jedoch trotz-dem nicht, dass die Produzenten das vorgeschlagene Verwertungs-modell auf den internationalen Märkten durchsetzen können.

„Es gab schon Experimente mit DVD-Veröffentlichungen ohne Kinostart. Es zeigt sich aber, dass das Kino ein wichtiger Teil des Marketings für einen Film ist. Deshalb haben die Kinobetreiber die Möglichkeit, entsprechenden Druck auf die Studios auszuüben“, so der Branchenkenner.

Sony-Manager Wiesenthal weiß aber offenbar, dass es unklug wä-re, sich gegen die Kinobetreiber zu stellen; er schlägt eine Einbindung der Lichtspieltheater in ein neues Modell vor. Wie das funktionie-

ren soll, ist bis jetzt noch unklar. Auch auf anderen Gebieten will Sony seinen Umgang mit Medien künftig ändern und mehr Geld in die eigenen Kassen spülen.

Zusammenarbeit mit Google

Der Konzern, der früher gerne eigene Wege ging, will künftig nicht mehr auf alte Formate setzen. Die Zusammenarbeit mit Google in der Handysparte soll z.B. die Strategie von Sony deutlich machen.

Auch in puncto Musik will man aufrüsten. Der Verkauf von Songs (aber auch von Filmen) via Smart-phones soll bald eine zentrale Rol-le spielen. Die Bezahlung könnte per Telefonrechnung erfolgen – in Form einer Pauschalabgabe.

� www.cineplex.de

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Bezahlung soll hinkünftig u.a. in Form einer Pauschalabgabe mit der Telefonrechnung möglich sein.

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Die plündernden Piraten im Internet sorgen für Verluste der Filmstudios und zwingen zum Handeln. Vor allem bei Hollywood-Blockbustern wie „Dame, König, As, Spion“ sind kurz nach den Kinostarts schnell illegale Filmkopien weltweit in Umlauf.

Peking. Chinesische Investoren versuchen seit geraumer Zeit, Hol-lywood-Studios zu erwerben, wie die Financial� Times berichtet. Erste Versuche, ein Filmproduktions- unternehmen zu erwerben, sind zwar gescheitert, aber die Inves-toren haben weitere Firmen auf ihrer Einkaufsliste.

Kino-Markt startet jetzt

Das Interesse wird auch getrie-ben vom starken Wachstum des chinesischen Kinomarkts. „Ein öffentlicher chinesischer Kino-markt ist bisher kaum vorhanden. Raubkopien und Gratis-Kinos für Volksbildung beherrschen bislang den Sektor“, sagt Werner Müller, GF des Fachverbands der österrei-chischen Audiovisions- und Film-industrie (favo).

Ein Konsortium verschiedener Investoren, das vom chinesischen Medienunternehmer Bruno Wu an-geführt wird, sucht in Hollywood nach interessanten Anlage-Mög-lichkeiten. Verhandlungen mit den Eigentümern von Summit Enter-tainment und Miramax bezüglich

einer Fusion der beiden Unterneh-men und anschließendem Kauf sind vorerst gescheitert. Summit wurde vor Kurzem an Lions Gate Entertainment verkauft. Die Ver-

handlungen mit Miramax gehen weiter. Insider spekulieren, dass das chinesisch geführte Konsorti-um Interesse an einer Übernahme von Lions Gate haben könnte.

Auch andere große Studios wer-den von den Investoren ins Auge gefasst. „Ein chinesisches Interes-se an der europäischen Filmwirt-schaft, die viel kleinteiliger organi-siert ist und ‚Film‘ eher als Kultur-gut sieht, gibt es meines Wissens nicht“, so Müller.

Der Verkauf von Summit führt in den USA wahrscheinlich zu ei-ner weiteren Konsolidierung unter den Hollywood-Studios. Dadurch entstehen Möglichkeiten zum Erwerb von größeren Unterneh-men. Momentan steht beispiels-weise Relativity Media zum Ver- kauf.

„Es gibt seit Längerem Konzent-rationsprozesse in der US-Film-wirtschaft“, erklärt Müller.

Chinesische Kinobesucher haben 2011 erstmals 13 Mrd. Rmb (rund 1,6 Mrd. €) für Filme ausgegeben; das entspricht einer Steigerung von 30% gegenüber 2010.

� www.favo.at

Spekulation Potentes Konsortium von Investoren sucht in Hollywood nach interessanten Anlage-Möglichkeiten

Investoren aus China greifen Hollywood an

Oscars für Walt Disney und Dreamworks?

Hollywood. Das mitreißende neue Meisterwerk von Kinolegende Steven Spielberg, „Gefährten“ (Originaltitel: „War Horse“), das ab 16. Februar in den österreichischen Kinos zu seh-en ist, wurde insgesamt mit sechs Nominierungen bedacht, darunter eine in der Königs-kategorie „Bester Film“. Hinzu kommen Nominierungen für die „Beste Kamera“, das „Beste Szenenbild“, „Bester Ton“ und „Bester Tonschnitt“ sowie für die einfühlsame „Beste Film-musik“ von Komponist John Williams.

Ebenfalls eine Nominierung als „Bester Film“ erhielt das warmherzige Drama „The Help“, das bereits in den öster-reichischen Kinos zu sehen ist. Außerdem wurde Hauptdar-stellerin Viola Davis für ihre beeindruckende Leistung mit einer Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin“ geehrt, ihre Kolleginnen Octavia Spencer und Jessica Chastain wettei-fern um die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Neben-darstellerin“. � www.disney.de

Universal Pictures wird heuer 100 Jahre alt

Hollywood. 2012 wird ein ganz besonderes Jahr für Universal Pictures: Zum 100. Jubiläum finden zwölf Monate lang eine Reihe an Aktivitäten, dar-unter einen Logo-Relaunch, zahlreiche Angebote im Home Entertainment sowie eine um-fangreiche Marketing- und So-cial Media-Kampagne, statt.

Im Zentrum des Jubiläums steht das außergewöhnliche und vielfältige Filmarchiv und somit das umfangreiche filmhistorische und kulturelle Vermächtnis der Universal Studios. Bei den Feierlichkeiten wird für Filmfans jeden Alters und Liebhaber jeden Genres etwas dabei sein.

Universal Home Entertain-ment präsentiert die limitierte Ausgabe „100th Anniversary Collector’s Series“ – ausgewähl-te Filme als Sammlerstücke in buchähnlicher Verpackung mit seltenen Filmperlen sowie bis-her unveröffentlichten Kurzfil-men über ihre Entstehung.

Eine Kollektion der klas-sischen Monster-Filme sowie eine Alfred-Hitchcock-Reihe auf Blu-ray gehören ebenso dazu wie eine nostalgisch gestaltete Sonderedition. � http://Universal100th.com

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Steven Spielberg freut sich über Oscar-Nominierung für „War Horse“.

„Iron Lady“ Meryl Streep könnte auch die Chinesen begeistern: Ein US-Studio könnte vom schnell wachsenden chine-sischen Kinomarkt profitieren.

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Alfred Hitchcock ist eine Reihe zum Universal-Jubiläum gewidmet.

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„Die Branche wird alles

tun, um gegen solche

Vorhaben anzugehen.

Notfalls können Kinos

sogar Hollywood-Filme

boykottieren.“

andreas crüsemann cineplex deutschland

80 – entertainmentbiz Februar 2012

Page 9: medianet entertainmentbiz

Ultraviolet Ein Cloud-Dienst für hochauflösende Filme soll dabei helfen, Verluste aus anderen Geschäftsfeldern, wie dem DVD-Verkauf, abzufangen

Die Film-Wolke nimmt Fahrt aufLos Las Vegas. Ultraviolet ist ein Cloud-Dienst für hochauflösende Filme, der von einem Konsortium aus 70 Unternehmen gegründet wurde. Alle großen Hollywood-Studios, mit Ausnahme von Dis-ney, sind Mitglieder im Digital Entertainment Content Ecosystem. Das liegt vor allem am integrierten Kopierschutz.

„‚Ultraviolet‘ soll auch helfen, Verluste aus anderen Geschäfts-feldern, wie dem DVD-Verkauf, abzufangen“, sagt Monique Göschl vom Generalsekretariat des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche.

Amazon hat einen Vertrag mit Warner Bros http://www.warner-bros.com geschlossen. Der Online-Händler will ein Streaming-An-gebot auf Ultraviolet-Basis kon-zipieren. Wie das Produkt genau aussehen wird, ist noch unklar.

Die Unterstützung durch Amazon ist für Ultraviolet enorm wertvoll, da der Online-Händler genügend Marktmacht hat, um neue Platt-formen zu etablieren. Durch die Zusammenarbeit mit Amazon wird Ultraviolet vielleicht auch kunden-freundlicher. Bisher kann im Netz nur auf solche Filme zugegriffen werden, die vorher in Form einer Blu-ray erworben worden sind.

„Es handelt sich um ein Modell, das sich von anderen Videoservices unterscheidet. Ultraviolet ermög-licht die Erstellung einer legalen Digitalkopie“, erklärt Göschl. In Deutschland ist Ultraviolet derzeit noch nicht verfügbar, in den USA

gibt es das System schon drei Mo-nate lang. Laut Angaben des Grün-der-Konsortiums konnten bislang 750.000 Haushalte zur Nutzung bewegt werden. Weiteren Rücken-wind bekommt Ultraviolet durch die Ankündigung, dass neue Sam-sung-Blu-ray-Player kompatibel sein werden.

Die großen Studios hoffen, mit Ultraviolet einen Nerv zu treffen. „Die Industrie kommt den Konsu-menten entgegen. Es gibt große Nachfrage nach legalen Online- Angeboten“, so Göschl.

Die Konkurrenz ist allerdings sehr groß. Es gibt viele legale Film-Angebote im Internet.

„Solange die gesetzlichen Rah-menbedingungen nicht gepasst haben, war es riskant für die In-dustrie, einen eigenen Vorstoß zu wagen; zu spät ist es nie“, vertei-digt Göschl die langsame Reaktion der Studios.

Es sei derzeit aber immer noch viel einfacher für die User, illegale Kopien aus dem Netz zu laden, sagt Richard Greenfield, Analyst bei BTIG Capital. Für Warner ist der Erfolg der Strategie jedoch wirt-schaftlich entscheidend: Durch den Verkauf verdient das Unter-nehmen im Vergleich zum Verleih im Schnitt das Dreifache.

� www.warnerbros.com

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Solange gesetzliche Rahmenbedingungen nicht gepasst haben, wollte es die Industrie nicht wagen.

Illegal Downloads im Büro

Auf frischer TatLos Angeles. Mitarbeiter der großen Hollywood-Studios NBC Universal, Sony Pictures und Fox Entertain-ment wurden beim Verstoß gegen die Urheberrechtsgesetze ertappt, deren Einhaltung die Unterneh-men so aggressiv fordern, wie das portal Torrentfreak.com berich-tet. Auch Angestellte einer hollän-dischen Rechteverwertungsgesell-schaft und einer US-Kirche haben sich angeblich bedient.

„Das ist für die Beteiligten eine peinliche Geschichte. Gleichzeitig handelt es sich um ein Warnsignal, wie weit die Erosion des Unrechts-bewusstseins schon fortgeschrit-ten ist. Bei größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern kann man so etwas nicht ausschließen“, sagt Christine Ehlers von der Gesell-schaft zur Verfolgung von Urhe-berrechtsverletzungen.

Die Urheberrechtsverletzungen der Anti-Piraterie-Verfechter wur-den von findigen Bloggern mithilfe der russischen Plattform youha-vedownloaded entlarvt. Die Seite zeigt nach Eingabe einer IP-Adres-se die jeweils getätigten via Bit-Torrent getätigten Downloads an. Da Computer innerhalb von Fir-mennetzwerken durch IP-Adress-bereiche eindeutig identifizierbar sind, war es für Unruhestifter ein Leichtes, die betroffenen Firmen zu überprüfen und anzuprangern. Die letzten Ziffern der IP-Adressen haben die Aufdecker übrigens ge-schwärzt, um einzelnen Angestell-ten Ärger zu ersparen. � http://youhavedownloaded.com

Hollywood-Blockbuster sind bei den illegalen Downloads am beliebtesten.

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Im Kampf gegen Piraten unterstützen Hollywood-Studios Ultraviolet.

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tv, DvD & KIno entertainmentbiz – 81Februar 2012

Page 10: medianet entertainmentbiz

Wien. Noch bis zum 10. Februar zeigt der österreichische Privat-sender Austria jeden Freitag zur Primetime um 20:15 Uhr vor dem Hauptspielfilm einen Kurzfilm. „Wir können bisher eine positive Bilanz ziehen. Die Kurzfilme der jungen österreichischen Filmema-cher erzielen beachtliche Quoten. Dies beweist die hohe Qualität der eingereichten Werke sowie das große Zuschauerinteresse“,

freut sich Conrad Heberling von Austria 9 über die gute Resonanz. Pro Film verzeichnete der Sender bis zu 24.000 Zuseher.

Der Frage, welche Short-Movies die besten sind, wird sich nach Ablauf des Festivals eine Fach- jury widmen, deren Mitglieder seit Kurzem feststehen. Es sind: Peter Drobil (Head of Brand Management Austria, Bank Austria, die auch als Präsentator des Festivals fun-

giert), Alexander Glehr (Produzent, Novotny & Novotny Filmproduk-tion), Ines Häufler (Dramaturgin, Scriptalicious), Alexander Kammel (International Filmservice) und Peter Hofbauer (Direktion & künst-lerische Leitung Metropol).

Publikums-Favoriten

Zwar wird kein prestigeträch-tiger Oscar vergeben, dafür aber attraktive Preise für Jungfilmer, wie etwa analoges Filmmaterial von Kodak samt Drehbegleitung und Entwicklung des entstandenen Materials durch die Synchro Film, Video & Audio GmbH.

Ein weiterer Preis besteht in einem Produktionskostenzuschuss von Novotny & Novotny Filmpro-duktion sowie dramaturgischer Beratung für das nächste Film-projekt von Scriptconsulterin Ines Häufler. Und last but not least wartet noch ein nach den neuesten Standards der Technik HD- fähiger LED Smart-TV Fernseher von Grun-dig auf einen neuen Besitzer.

Gefragt ist aber auch die Mei-nung des Publikums zu den Ar-

beiten der heimischen Jungfilmer. Gevotet werden kann gleich im Anschluss an das Festival, ab dem 10. Februar.

Für alle, die sich noch unklar sind oder ihre Favoriten nochmals

sehen bzw. einen verpassten Film nachholen wollen, stehen ab die-sem Termin alle 20 Kurzfilme des Bewerbs auf der Austria 9-Home-page online zur Verfügung.

� www.austria9.at

82 – entertainmentbiz tv, dvd & Kino Februar 2012

Erstes Filmfestival im Zeichen der ÖkologieMadrid. Im Rahmen des „Welt-wassertages 2012“ findet heuer erstmals ein internationales Kurzfilmfestival statt. Das „We are Water“-Festival wird von der gleichnamigen Founda-tion organisiert und von zahl-reichen Institutionen wie etwa dem UNRIC unterstützt.

Der Wettbewerb steht allen Teilnehmern über 18 Jahre of-fen; einzureichen sind bis 30. April audiovisuelle Arbeiten mit einer Länge von ein bis drei Minuten in den Kategorien Fiction oder Non-Fiction/Doku, Animation und Mobile. „Wir möchten weltweit führenden Persönlichkeiten während der Rio+20-Konferenz zeigen, welche Art von Zukunft sich die Menschen wünschen. Wir brauchen künstlerische Akti-visten, die uns dabei helfen, die Botschaft über die Bedeutung des Wassers in der Welt zu verbreiten – nicht mit starken Worten, sondern einfach in Bildern“, so Afsane Bassir Pour, UNRIC-Direktorin. � www.wearewater.org

Attraktives Film- und Serien-Paket für Pro7

München. Die ProSiebenSat.1 Group hat mit Warner Bros. International Television Distri-bution (WBITD) einen mehrjäh-rigen Lizenzvertrag geschlos-sen. Durch den Output-Deal er-hält die Gruppe die exklusiven Free-TV-Rechte an zahlreichen Hollywood-Blockbustern für die kommenden Jahre, darun-ter die Fortsetzung von „Super-man”, eine Neuverfilmung von „Batman”, sowie „Pacific Rim”.

Zusätzlich sichert sich der deutsche Privatsender den Zugriff auf eine hochattraktive Library, die unter anderem die Fantasy-Trilogie „Herr der Ringe” sowie mehrere Harry Potter”-Teile enthält. WBITD wird ProSiebenSat.1 in den kommenden Jahren außerdem mit neuen US-Serien versorgen. � www.prosiebensat1.de

Himmlische Aussichten für Romantiker München. Zum Valentinstag steht der Sender Sky ganz im Zeichen der Romantik und zeigt die schönsten Filme und Serien rund um Liebe, Leiden, Schmerz und Happy End. Auf Sky Cinema gibt es „Love and other Drugs” mit Anne Ha-thaway und Jake Gyllenhaal, MGM bringt den Klassiker „Ad-riane – Liebe am Nachmittag“ mit Audrey Hepburn und Gary Cooper. Disney Cinemagic /HD zeigt mit „Gnomeo und Julia“ einen unterhaltsamen Anima-tionsfilm auf Basis des be-rühmten Shakespeare-Dramas und „Die Braut, die sich nicht traut“. � www.sky.at

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Blockbuster und Top-Serien für beste Fernsehunterhaltung.

Kurz & gut Austria 9 Shorts Kurzfilmfestival – Jury steht fest, Publikumswertung startet am 9. Februar

Großer Erfolg für cineastische Quickies

Conrad Heberling: Die Arbeiten der Jungfilmer erzielten beachtliche Quoten.

„Die Kurzfilme er-

zielen beachtliche

Quoten und beweisen

die hohe Qualität der

heimischen

Filmschaffenden.“

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Österreichischer Film Die Filmemacher sind international weiterhin auf gutem Kurs und erzählen gute Geschichten

Gletscherblut, Aluminium und die Lust der Männer

Wien. Die österreichischen Filme-macher gehen mit großen Ideen und viel Elan ins Produktionsjahr 2012. Nicht nur Kinospielfilme harren einer Realisierung, auch Fernsehproduktion richten den Fokus auf spannende Themen und außergewöhnliche Geschichten. Und das Genre Dokumentarfilm erlebt einen starken Aufschwung – auch deshalb, weil die Realisie-rung deutlich kostengünstiger ist als bei einem Spielfilm.

Dokus liegen im Trend

Die vom Filminstitut und vom Filmfonds Wien geförderten The-men dokumentieren sehr gut, wie die heimischen Filmemacher ticken und welchen Geschichten sie sich widmen möchten.

Zum letzten Antragstermin der Fernsehfilmförderung des Film-fonds Wien in 2011 wurden zehn Projekte mit einer Gesamtantrags-summe von 396.480 € eingereicht, davon erhielten sieben Projekte Zusagen in Gesamthöhe von 332.840 €, davon ein Spiel- und sechs Doku-mentarfilme.

Juwelier Niklas, verkörpert von Harald Krassnitzer, gerät in der Komödie „Trau niemals deiner Frau“ auf die schiefe Bahn, als sich seine Frau als Profi-Einbreche-rin entpuppt. Produziert wird der Spielfilm von der mona film, der Hamburger Regisseur Lars Becker führt Regie, gedreht wird in Wien und Umgebung.

Seit einigen Jahren präsen-tiert eine jüngere Generation von Forschern Belege, die Karl den Großen in ein neues Licht rücken. Als spannende detektivische Spu-rensuche gestaltet Gabriele Weng-ler ihren deutsch-österreichischen

Dokumentarfilm „Karl der Große“ (pre tv). Im Wiener Umland werden historische Szenen nachgestellt, weitere Schauplätze finden sich im gesamten ehemaligen Herrschafts-gebiet – von Italien bis in die Niederlande.

Viktor Orbans Ungarn

Der Doku-Thriller „Dirty Little Secret“ (Langbein & Partner) rich-tet seinen Blick auf den Werkstoff Aluminium, der seinen Weg längst in unseren Alltag gefunden hat.

Andrea Morgenthalers Film „Viktor Orbans neues Ungarn“ (Dor Film) untersucht die aktuelle Lage in Ungarn, das nach dem Wahlsieg der rechtspopulistischen Fidezs-

Partei Veränderungen erlebt. Ihr Gegenstück erhält „Die Lust der Frauen“ mit der Doku „Die Lust der Männer“, die von Sexualität im Al-ter erzählt, von Vorurteilen, Tabus und neu entdeckter Sinnlichkeit.

Die Lust der Männer

Auf „Reiseckers Reisen“ (beide: Nikolaus Geyrhalter Film) quer durch Österreich nimmt Michael Reisecker sein Publikum in einer Reportage, die durch Dialekt und die Optik einer Brillenkamera eine besondere Form bekommt.

Fremd in der Welthauptstadt der Musik fühlen sich drei junge Leute aus Israel, die versuchen, in Wien ihren Traum von einer Musiker-

karriere zu verwirklichen. Taliya Finkel ist Autorin und Regisseurin des Projekts „Sounds Of Music“ der kurt mayer film.

Science-Fiction-Horror

Das österreichische Filminstitut unterstützt acht Kinofilmprojekte mit rund 1,9 Mio. €.

Der Spielfilm „Amour Fou“ von Jessica Hausner, produziert von Coop 99 Film (in Koproduktion mit Essential Film Deutschland und Société Parisienne de Production Frankreich), handelt vom Wunsch, durch die Liebe den Tod zu über-winden. Mit Devid Striesow und Johanna Wokalek.

Im Dokumentarfilm „Der Letzte der Ungerechten“, produziert von Dor Film, begibt sich Claude Lanz-mann auf die Spuren des Wiener Rabbiners Benjamin Murmelstein.

„Ebensee“ – produziert von der KGP Kranzelbinder Gabriele Pro-duction unter der Regie von Seba-stian Brameshuber – beschäftigt sich mit den Nachwirkungen der „Störaktion“ der KZ-Gedenkfeier.

Der Science-Fiction-Horrorfilm „Gletscherblut“, unter der Regie von Marvin Kren, produziert von Allegro Film, erzählt die Geschich-te des Technikers Janek, der sich gegen Monster verteidigen muss.

Der von der Fischer Film produ-zierte Spielfilm „Kafka, Kiffer und Chaoten“ ist die Verfilmung der Kafka-Erzählung „Ein Landarzt“.

In Frederick Bakers „Und Äkt-schn!“, produziert von Filmbäcke-rei Film (in Koproduktion mit Rat Pack Film Deutschland), dreht der Filmamateur Hans Pospiech mit Laiendarstellern seinen ersten Spielfilm. Mit dabei: Gerhard Polt und Johannes Krisch.

� www.filminstitut.at�� www.filmfonds-wien.at

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Österreichisches Filminstitut und Filmfonds Wien fördern außergewöhnliche Kino- und TV-Projekte.

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Seit Anfang des Jahres 2012 verstärkt Gilbert Petutschnig im Filmfonds Wien das Team der Projektabteilung und kümmert sich um Kino- und TV-Projekte.

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Page 11: medianet entertainmentbiz

Wien. Eines der herausragendsten Bühnenwerke der Musikgeschichte (ursprünglich 1969 von The Who als Konzeptalbum „Tommy“ veröf-fentlicht, 1998 mit über 20 Mio. ver-kauften Tonträgern in die „Grammy Hall of Fame“ aufgenommen, 1975 unter der Regie von keinem Gerin-geren als Ken Russel verfilmt und als Rockoper – von Pete Townshend und Des McAnuff – 1993 am Broad-way uraufgeführt) kommt endlich wieder nach Wien.

Legendäre Produktion

„Tommy“ erzählt die Geschichte von Tommy Walker, der als Kind einen Mord mit ansehen muss und durch dieses traumatische Erleb-nis blind, taub und stumm wird.

Von seinen vermeintlichen Freunden wie auch seiner Familie wird er über Jahre misshandelt und missbraucht.

Schließlich wird Tommy wie durch ein Wunder zum „Pinball Wizard“ (Flipperkönig) und ver-sammelt bald als Heilsbringer ei-ne große Anhängerschaft um sich. Doch als er erkennen muss, dass man ihn auch als Star ausnutzt,

beschließt er, alles in seinem Leben und auch in seinem Umfeld radikal zu ändern.

Frisch importiert aus London, dem Geburtsort der britischen Kultband The Who, macht das ge-feierte Ensemble mit dem Rock-Musical unter der Regie von Ryan McBryde („Hair“, „The Full Monty“, „Spring Awakening“) am 9. und 10. Mai in der Erste Bank Wiener Stadthalle Station.

� www.oeticket.com

Stella 12 Initiative der Assitej, des Dachverbands der Theater- und Tanzszene, arbeitet für das Publikum von morgen

Theater für junge LeuteBregenz. Der „Stella-Darstellender.Kunst.Preis“ ist der einzige öster-reichische Preis für herausragende Leistungen im Theater für junges Publikum. „Stella12“ ist die bereits sechste Auflage dieses Festivals, das heuer erstmals in Vorarlberg und mit Beteiligung Liechtensteins ausgerichtet wird.

Von Freitag, 20., bis Samstag, 28. April 2012 werden die nominierten Stücke in Bregenz, Dornbirn, Feld-kirch, Bludenz und Schaan (FL) präsentiert.

Das Publikum von morgen

Die Ausrichtung von Stella12 ist eine besondere Bereicherung der Vorarlberger Kulturszene in diesem Jahr, sagten Landeshaupt-mann Markus Wallner und Kultur-landesrätin Andrea Kaufmann am Dienstag, 24. Jänner, im Presse-foyer.

Die Aufführung der nominierten Stücke, das für das junge Publikum und vor allem für Schulen interes-sante Rahmenprogramm und der durch das Festival angeregte Aus-tausch zwischen den Kulturschaf-fenden sollen wertvolle Impulse speziell für das engagierte Kinder- und Jugendtheater in Vorarlberg bringen.

Das Festivalprogramm legt auch einen „Spot on Vorarlberg“, der Ge-legenheit gibt, Vorarlberger Musik- und Theaterproduktionen in einem nationalen und internationalen Fokus zu präsentieren.

Am 27. April werden im Vorarl-berger Landestheater in Bregenz unter den zehn nominierten Stü-cken, darunter Produktionen des Burgtheaters, des Theaters am Ort-weinplatz Graz und des Linzer Lan-destheaters, die Sieger gekürt.

Weitere Preise werden für her-ausragende Ausstattung und herausragende Musik vergeben, dazu kommen ein Spezial- und ein Sonderpreis.

Die Trophäe für die Preisträger, die Stella-Statue, wird heuer im Rahmen eines spartenübergrei-fenden Kunstprojektes des be-kannten Bregenzer Künstlers Mar-bod Fritsch mit den Lehrlingen der Firma Grass gestaltet.

Der Stella-Darstellender.Kunst.Preis ist eine Initiative der Assitej Austria, des Dachverbands der österreichischen Theater- und Tanzszene für junges Publikum.

Die Assitej (Association Interna-tionale du Théâtre pour L‘Enfance et la Jeunesse) wurde 1965 in Paris gegründet und setzt sich weltweit für die Förderung des professi-

onellen Theaters für Kinder und Jugendliche ein und ist mit seinen nationalen Zentren auf allen Kon-tinenten vertreten. Die Assitej Aus-tria zählt mehr als 80 Mitglieder, darunter Theaterinstitutionen, freie Häuser, Festivals und Grup-pen, aber auch Vereine, Veranstal-ter und assoziierte Einzelpersonen in allen Bundesländern.

Vorarlberger Mitglieder sind das Vorarlberger Landestheater Bre-genz, das Luaga&Losna Festival, das Theater Minimus Maximus/Theater der Figur und Il Segreto di Pulcinella. In den letzten fünf Jah-ren wurde Stella in Wien (zweimal),

Graz, Linz und St. Pölten durch-geführt. Heuer findet die Veran-staltung erstmals als dezentrales Festival statt.

Dezentrales Festival

Das Land Vorarlberg unterstützt Stella12 mit einem Beitrag von 50.000 € sowie in Form einer Ko-operation mit dem Vorarlberger Landestheater. Weitere Beiträge kommen vom Bund und vom Fürs-tentum Liechtenstein sowie von den Städten Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz.

� www.assitej.at

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Theaterfestival 2012 soll wertvolle Impulse für das Kinder- und Jugendtheater in Vorarlberg bringen.©

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Das Stella12-Festival für junges Publikum findet heuer erstmals in Vorarlberg statt und wird von Land und Bund gefördert.

Nestroy-„Eulenspiegel“ im Schubert-Theater

Wien. „Eulenspiegel oder Scha-bernack über Schabernack” heißt die Produktion des Sub-text Ensembles Wien, das sich in Nestroyscher Manier über das Publikum hermacht. Eine Posse, in der sich die Fäden verwirren, die Ereignisse über-schlagen, allerlei Liebespaare einander finden ... Premiere ist am 16. Februar, weitere Auf-führungstermine: 17., 18., 19., 22., 23., 24., 25. Februar. � www.wien-ticket.at

Bekanntestes Stück von Werner Schwab

Wien. Grete, Erna und Mariedl sind „Die Präsidentinnen” in Werner Schwabs Kult-Stück im 3-raum-Theater ab 22. Februar. Sie fantasieren, was das Leben als Belohnung für sie bereit- halten könnte. Sie reden und reden – über das Leben der an-deren. Keine hat im Leben was zustandegebracht. Genial! � www.3raum.or.at

„Best Major European Festival“ ist in Ungarn

Budapest. Ungarns größte Fes-tival, das Budapester Sziget Festival, hat eine große Aus-zeichnung gewonnen: Es wur-de im Rahmen des Eurosonic Festivals im holländischen Groningen mit dem Titel „Best Major European Festival“ aus-gezeichnet.

Die Gewinner der European Festival Awards wurden im Jänner 2012 von 200 Festivals aus 32 Ländern ausgewählt. Das Sziget Festival feiert heuer vom 6. bis 13. August sein 20jähriges Jubiläum.

Auf dem 20. Sziget Festival wird Placebo, einer der größten Headliner Europas, auftreten; es haben auch Hurts, The Hor-rors, The Subways, Crystal Fighters, Mando Diao, Noah & The Whale und Friendly Fires zugesagt. Es werden mehr als 400.000 Besucher erwartet. � www.szigetfestival.at

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Das Wiener Subtext-Ensemble ist im ehemaligen Pornokino zu Gast.

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Sziget Festival wurde zum „Best Major European Festival“ gekürt.

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„Tommy“: Eine großartige Bühnen-produktion kommt in die Stadthalle.

Wiener Stadthalle Beeindruckende Rockoper im Mai

„Tommy“ live kommt aus EnglandWien. Am Sonntag, den 19. Febru-ar, findet im Zoom Kindermuseum (Museumsplatz 1, MuseumsQuar-tier, 1070 Wien) die nächste Sie-mens Kindermatinee statt. Dies-mal ist Lukas Thönis modernes Musikmärchen „Draußen bei den Farben“ zu sehen. Vorstellungsbe-ginn ist jeweils um 11 , 13 und 15 Uhr, das Stück dauert ca. 60 Min. Die Zählkartenreservierungen sind seit 30. Jänner online unter www.siemens.at/kindermatineen möglich und für eine Teilnahme erforderlich.

Der Eintritt ist kostenlos

Das Programm kann kostenlos besucht werden und ist für Kinder ab acht Jahren geeignet.

Für die Zusammenarbeit mit dem Zoom Kindermuseum wurde die Siemens AG Österreich im Novem-ber 2011 bei der Verleihung des Kultursponsoringpreises „Maece-nas“ mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.

„Draußen bei den Farben“ ist ei-ne interaktive Musikperformance mit vier Musikern und einer Tän-zerin. Zunächst ist das Rot alleine

und sehnt sich nach Gesellschaft. Schließlich macht es sich auf die Suche nach neuen Freunden und lernt schnell die anderen Farben kennen: Auf dem Meer trifft es das Blau, im Urwald entdeckt es das Grün, im Himmel fliegt es zum Gelb, zuhause faulenzt es mit dem Grau. Dem Rot und allen anderen Farben gemeinsam ist das Bunt, und sie tanzen am Ende vergnügt durch die Welt.

� www.siemens.at/kultur

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Lukas Thöni spielt sein modernes Mu-sikmärchen „Draußen bei den Farben“.

Zoom Kindermuseum Kinder werden aktiv einbezogen

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Frauen, die es zu nichts gebracht haben, stehen im Mittelpunkt.

entertainmentbiz – 83Februar 2012

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Starbesetzung für Mass Effect 3 Soundtrack

Köln/Wien. Das bei den Spike TV VGAs mit dem Preis für das „Most Anticipated Game of 2012“ ausgezeichnete Bioware-Game „Mass Effect 3“ (Vertrieb: EA) wird nicht nur etwas für das Auge, sondern auch für das Ohr bieten. Wie auch bei den vorherigen Mass Effect-Teilen werden zahlreiche begabte Komponisten entscheidenden Anteil an der musikalischen Entwicklung des Spiels haben, unter Leitung von BioWares ausgezeichnetem Audio-Team.

Zu den bei Mass Effect 3 mit-wirkenden Komponisten gehört unter anderem der Hollywood-Komponist Clint Mansell, der bereits für den „Golden Globe“ nominiert war und Filmerfolge wie „Black Swan“, „The Wrest-ler“ und „Requiem for a Dream“ musikalisch untermalt hat.

Ebenfalls mit an Bord ist der für den Emmy nominierte Hol-lywood-Komponist Christopher Lennertz. Er hat die Sound-tracks für Mass Effect 2 kom-poniert und wurde für „Medal of Honor“ mit dem „Interactive Academy Award“ ausgezeichnet.

„Die Magie der BioWare-Spiele basierte schon immer auf der emotionalen Kraft ihrer Handlung und dabei spielt die Musik eine extrem wichtige Rolle“, sagt Casey Hudson, Executive Producer der Mass Effect-Reihe. „Jeder Komponist hat auf seine Weise dazu beigetragen, dass uns die komplizierte Gratwanderung zwischen epischem Soundtrack und feinfühliger musikalischer Untermalung gelungen ist.“ � masseffect3.de

„Explosive“ Produklinie mit beliebten Klassikern

Wien. Der Münchner Publisher und Distributor UIG Entertain-ment hat die neue Produktlinie „Explosive“ angekündigt, in der gut bewertete Spieleklassiker preiswert (14,99 €) angeboten werden sollen. „Mit ‚Explosive‘ schaffen wir eine Produktschie-ne, die bekannte und preisge-krönte Titel beinhaltet.

Neben aktuellen Releases wie „Fantasy Wars“, „Death to Spies“ und „Kings Bounty“ wer-den in naher Zukunft weitere Top-Titel das ‚Explosive‘ Label tragen“, erklärt Christoph Bay-er, Geschäftsführer UIG Entertainment. � www.uieg.de

short Sony Mitte des Monats präsentiert Sony mit dem Handheld „Playstation Vita“ eine überzeugende PSP-Weiterentwicklung

Die Playstation Portable und ihr cooler Nachfolger

Wien. Am 17. Dezember wurde sie in Tokyo auf die Reise geschickt, am 22. Februar wird sie nach Öster-reich kommen: Mit dem Verkaufs-start des neuen Gaming-Hand-helds „Playstation Vita“ reagiert der Elektronikkonzern Sony auf die Konkurrenz von Nintendo und dem iOS-Markt. Tatsächlich ist die Playstation Vita aber mehr als nur eine Antwort auf den Mitbewerb – und auch mehr als eine moderni-sierte Neuauflage der Playstation Portable. Technologisch ist sie ein großer Schritt nach vorn, speziell was die Bedienung über Touch-screen und Touchpad angeht. Auch ein schneller Vierkerne-Prozessor ist an Bord sowie ein OLED-Dis-play, mit dem man auch im Tages-licht Spaß hat.

Die Playstation Vita ist der Nachfolger der Playstation Portab-le, die im Jahr 2004 vorgestellt und 2005 auf den amerikanischen und europäischen Markt kam. Bislang wurden von der in mehreren Vari-ationen veröffentlichten Portable-Konsole weltweit etwa 100 Mio. Einheiten abgesetzt. Aktuell ist sie in der Version PSP-3000 und der abgesteckten PSP Go (ohne UMD-Laufwerk, sodass Games nur über den Sony Online Store bezogen werden können) im Handel. Seit September des Vorjahres gibt es außerdem die funktionsreduzierte PSP-1000E, die mit einem Preis von unter 100 € am unteren Ende der mobilen Skala angesiedelt ist.

3D-Touchscreen

Bislang einzigartig ist das Be-dienkonzept mittels Touchscreen, Touchpad und konventionellen Tasten. Die Benutzer können mit-tels Multi-Touchscreen auf der

Vorderseite und Touchpad auf der Rückseite über dreidimensionale Fingergesten wie Berühren, Grei-fen, Führen, Schieben und Ziehen direkt steuern. Zwei zusätzliche Dualanalog-Sticks lassen klas-sisches Konsolen-Feeling aufkom-men. Dafür sorgt zusätzlich auch die Integration in das PlayStation Network, inklusive Mehrspieler-Partien, Trophäen-Unterstützung und PlayStation Store. In letzte-rem können Spiele, Trailer, Demos, Spielerweiterungen und Filme geladen werden. Durch die Wi-Fi-/ 3GFunktionalität sowie zahl-reiche Software-Applikationen (darunter Facebook, foursquare, Skype, flickr und Twitter) stehen außerdem mehrere Kommunikati-onskanäle zur Verfügung. Mittels „Cross-Play“ können Games und Anwendungen, die diese Funkti-on unterstützen, direkt zwischen PlayStation 3 und PS Vita gespielt bzw. ausgeführt werden.

Entwickler an Bord

An einer soliden Hardwareaus-stattung wurde bei der Playstati-on Vita nicht gespart. Tatsächlich liest sich die Featureliste (siehe Kasten rechts) fast wie die eines modernen Smartphones, bloß eben ohne Telefonie-Features (lediglich 3G-Datenzugang ist möglich).

Um nicht alte Fehler zu wieder-holen, die bei der Markteinführung der Playstation Portable begangen wurden, ist vom Start weg eine Rei-he von Entwicklungsstudios mit an Bord. Das 1st-Party-Lineup (siehe Kasten) wird im Laufe des Jahres um zahlreiche Titel von namhaften Drittherstellern ergänzt, wie et-wa das Fußballgame „FIFA“, das Jump’n’Run´-Spiel „Rayman Ori-gins“ oder das Action-Adventure „Assasin’s Creed.“

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Von der Playstation Portable wurden seit dem Start im Jahr 2005 mehr als 100 Millionen Geräte verkauft.

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„Mass Effect 3“ glänzt durch einen Soundtrack im Hollywood-Format.

Köln/Wien. Ein interessantes Gesicht hat noch keiner Marketing-Kampa-gne geschadet. Gleich zwei solche Gesichter hat die Gamesschmiede Electronic Arts unter Vertrag ge-nommen, eines für die Fußball-Raubeine unter den Kunden, und ein etwas Weiblicheres für softige Sims-Player.

Sportiver Vorzeiger

Gesicht Nummer eines gehört Lionel Messi, Superstar des FC Barcelona, der nach 2009 und 2010 bereits zum dritten Mal in Folge mit dem prestigeträchtigen FIFA Ballon d’Or als „Weltfuß-baller des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Messi wird das zukünftige Gesicht der EA Sports FIFA-Reihe, die seit bereits 19 Jahren am Markt ist. FIFA 12 ist plattformübergrei-fend das erfolgreichste Videospiel des Jahres 2011 und verkaufte sich allein in den ersten fünf Ta-gen nach Veröffentlichung über 3,2 Mio. Mal. Für Electronic Arts war es der erfolgreichste Launch in der Geschichte der Sport-Videospiele. „FIFA Street“, ein Spin-Off des klas-

sischen Games, soll im März 2012 auf den österreichischen Markt kommen.

Bühnen-Popshow

Gesicht Nummer zwei ist das von Katy Perry, die in Zukunft an der Seite der Sims zu finden sein wird. Im Rahmen einer Kooperation plant das The Sims Studio, mehrere Spiele innerhalb der Reihe mit Spie-

leinhalten und virtuellen Objekten im Katy Perry-Stil zu entwickeln. Den Anfang bildet eine Collector’s Edition von „Die Sims 3 Showtime,“ die im März 2012 erscheinen soll. Katy Perry wird außerdem in den aktuellen Marketing-Kampagnen der Marke erscheinen. „Damit be-ginnt die weitreichendste und auf-regendste Zusammenarbeit, die während der gesamten Geschichte von ‚Die Sims‘ je mit einem Star

stattfand”, sagt Steve Schnur, Worldwide Executive of Music bei EA. „Katy Perry ist schon seit meh-reren Jahren Fan von Die Sims. Die Aufnahme ihres Hits ‚Hot and Cold‘ auf Simlisch, der in der Die Sims 2-Serie erschien, wurde zum bisher beliebtesten simlischen Musik- video.“

Dementsprechend soll die Ka-ty Perry-Collectors Edition der Showtime-Episode ein kleines Feuerwerk für Fans sein, mit unter anderem zwei exklusiven Gitarren-Plektren und einem Pos-ter sowie zusätzlichen Inhalten zum Download. Darunter sind ein Bonus-Veranstaltungsort, Outfits, eine Frisur, eine Gitarre und ei-ne Reihe verschiedener Bühnen- requisiten im Katy Perry-Stil. „Es ist cool, in ‚Die Sims 3 Showtime‘ eine Bühnenshow zu sehen, die ge-nauso gestaltet ist wie die meiner ‚California Dreams‘-Tour“, sagt Ka-ty Perry. „Ich betrachte mich gern als Zeichentrickfigur – und jetzt bin ich selbst ein Sim.”

� www.ea.com/de/fifa-street�� www.diesims3.at/showtime�� www.origin.com/de

Electronic Arts Katy Perry und Lionel Messy sind ab sofort die neuen Aushängeschilder für „FIFA“ und „Die Sims 3“

Neue Gesichter für alte Gaming-Klassiker

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Freude für Fans: Katy Perry auf der virtuellen Sims-Bühne in „Die Sims 3 Showtime“.

84 – entertainmentbiz GAmiNG & bEttiNG Februar 2012

Die neue Playstation Vita: ausgereiftes Design und innovative Gaming-Techniken.

CPU ARM Cortex-A9 Quad-CoreGPU SGX543MP4+Arbeitsspeicher 512 MBVRAM 128 MBGröße ca. 182,0 x 18,6 x 83,5 mm Gewicht ca. 279 g (3G/Wi-Fi-Modell) bzw. ca. 260 g (Wi-Fi-Modell)Screen 5 Zoll (16:9), 960 x 544, bei ca. 16 Millionen. Farben,Touchscreen-Display Kapazitiver OLED Mul-ti-Touch-Screen Touchpad Rückseite Multi-Touch-Pad (kapazitiv)Kameras Front- und RückseitenkameraSound Integrierte Stereolautsprecher, inte-griertes MikrofonSensoren 6-Wege-Bewegungssensorsystem (3-Wege-Gyroskop, 3-Wege-Beschleuni-gungssensor), elektronischer 3-Wege-Kom-passOrtung Integriertes GPS-Modul, WLAN-StandortbestimmungTasten/Schalter PS-Taste, Netzschalter, Richtungstasten (oben/unten/links/rechts), Aktionstasten (Dreieck, Kreis, Kreuz, Viereck),

Schultertasten (links/rechts), rechter Stick, lin-ker Stick, Start-, Select-Taste, Lautstärketasten (+/-)Mobilfunknetz-Konnektivität 3G-Modem (Datenübertragung): HSDPA/HSUPA, GSM/GPRS/EDGE, Drahtlos-Netze IEEE 802.11 b/g/n (Wire-less, Infrastruktur-Modus/Ad-hoc-Modus), Bluetooth 2.1 + EDR (A2DP/AVRCP/HSPn 1st-Party-Lineup Uncharted: Golden Abyss (Action-Adventure), WipEout 2048 (Racing), Reality Fighters (Augmented Reality/Beat ‘em up), Little Deviants (Action/Minispiele), Mod-Nation Racers (Kart Racing/Creative Gaming), Everybody’s Golf (Sport/Golf), Escape Plan (Strategy/Puzzle), Gravity Rush (Action/Ad-venture), Hustle Kings (Sport), MotorStorm RC (Racing), Top Darts (Sport), Super Star-Dust Delta (Shooter/ hoot ’em up), Unit 13 (Shooter) Marktstart in Österreich 22. FebruarPreislage WiFi only: 249,90 €, 3G/Wi-Fi-Modell: 319,90 €� at.playstation.com/psvita/�� www.meine-psvita.de

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Der Klassiker „Fantasy Wars“ erlebt eine zeitgemäße Neuauflage.

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Page 13: medianet entertainmentbiz

AKM – WEIL MUSIK ETWAS WERT ISTMusik spricht Verstand und Emotionen an. Musik wirkt.

Daher wird bei fast allen Veranstaltungen Musik dargeboten und auch in Betrieben mit fl uktuierendem Publikum, wie z.B. in der Gastronomie und im Handel, ist der gezielte Musikeinsatz weit verbreitet.

Für diese öffentlichen Aufführungen ihrer Musikwerke steht den Komponisten und Musiktextautoren gemäß Urheberrecht eine faire Bezahlung zu. Die AKM hebt diese Tantiemen treuhändig ein und gibt sie an die Musik-Schaffenden weiter.

Die AKM ist Dienstleister für Künstler und Veranstalter:

• Die Veranstalter können die erforderliche Aufführungslizenz für beinahe das gesamte Weltrepertoire geschützter Musik und Texte zentral bei der AKM erwerben (One Stop Shop).

• Durch dieses Service der AKM ersparen sich die Veranstalter unzählige direkte Anfragen bei den Rechteinhabern im In- und Ausland.

• Eine Aufführungslizenz der AKM bietet Rechtssicherheit für den konkreten Musikeinsatz und ein gutes Gewissen gegenüber den Künstlern.

Die Einnahmen werden nach festen Regeln an die Autoren und Komponis-ten verteilt, deren Werke auf den Musikprogrammen zu den Veranstaltun-gen und Sendungen aufscheinen; dabei wird die Aufführungshäufi gkeit be-rücksichtigt. Die AKM zieht vor der Verteilung lediglich den entstandenen Betriebsaufwand ab. Der AKM selbst bleibt kein Gewinn.

Der Erwerb der Aufführungslizenz ist einfach:

• Melden Sie Ihre Veranstaltung bzw. Ihren Musikeinsatz im Betrieb bei der zuständigen AKM-Geschäftsstelle an! Ihren Ansprechpartner fi nden Sie samt Kontaktdaten auf unserer Website www.akm.co.at unter „Geschäfts-stellen AKM“.

• Nutzen Sie die Möglichkeit der Online-Anmeldung von Veranstaltungen über den Lizenzshop der AKM auf www.akm.co.at .

Ubisoft Die „Just Dance“-Reihe des Publishers wurde mehr als 25 Millionen Mal verkauft, was einem Marktanteil von 64% in EMEA entspricht

Abtanzen, bis der Doktor kommtWien. Das vergangene Jahr war ein gutes für den Spielepublisher Ubisoft, speziell aber für seine „Just Dance“-Reihe. Das Bewe-gungsspiel „Just Dance 3“ wurde laut internen Schätzungen des Un-ternehmens mehr als sieben Mio. Mal verkauft, die gesamte Reihe weltweit mehr als 25 Mio. Mal.

23 Millionen Minuten

Seit der Veröffentlichung im Oktober befand sich Just Dance 3 konstant in den Top 5 der Ver-kaufs–Charts in den Vereinigten Staaten (NPD) und Europa (GfK Chart Track). Die Spielerschaft rund um den Globus hat zusam-men gerechnet jeden Tag 23 Mio. Minuten Just Dance 3 gespielt und dabei täglich mehr als 7,5 Mio. Songs abgespult. Neben dem Wii-System von Nintendo erschien Ub-

isofts Just Dance-Reihe 2011 zum ersten Mal auch für die Kinect-Hardware für Xbox 360 von Micro-soft sowie PlayStation Move für die Playstation 3 von Sony. Außerdem erweiterte Ubisoft die Just Dance-Reihe mit der Veröffentlichung von Just Dance 2 Extra-Songs und Just Dance Kids.

Verbreitetste Tanzplattform

„Die ‚Just Dance‘-Reihe ist die erste Wahl für Spieler rund um den Globus, wenn es darum geht, das Tanzbein im Wohnzimmer zu schwingen“, sagt Geoffroy Sardin, Chief EMEA Sales und Marketing

Officer von Ubisoft. „Unser vielfäl-tiges Angebot an Tanzspielen sorgt dafür, dass jeder Spieler ein für ihn zugängliches und unterhaltsames Spiel auf jeder Plattform findet. Ubisoft hat damit eine breit auf-gestellte Basis, auf der wir in den kommenden Jahren neue Ideen und Titel entwickeln können.“ Laut Ubisoft-internen Schätzungen konnte nicht zuletzt mit Spiel- erweiterungen (wie etwa ABBA, You can dance) im Geschäftsjahr 2011 im EMEA-Gebiet ein Marktan-teil von 64% im Tanzspiel-Segment erreicht werden.

� www.ubisoftgroup.com�� www.justdancegame.com

Chris haderer

Weltweit werden täglich mehr als 23 Millionen Minuten „Just Dance“ gespielt.

Die meistverkaufte Personenwage der Welt: das „Wii Balance Board“.

GAminG & BettinG entertainmentbiz – 85Februar 2012

Wii im Buch der Rekorde

Sportiver RekordWien. Der Rekord ist zumindest un-gewöhnlich: Mit genau 32.114.428 verkauften Exemplaren hat das „Wii Balance Board“ offiziell den Sprung ins „Guinness World Re-cords Book“ geschafft. Kuriosum am Rande: Durch seinen Einsatz bei Sport- und Bewegungsspielen ist das Balance Board gleichzeitig auch die „meistverkaufte Perso-nenwaage der Welt“.

Die Rekordzahl setzt sich zusam-men aus 22.663.321 Wii Balance Boards, die gemeinsam mit dem ori-ginalen „Wii Fit“ abgesetzt wurden, sowie aus 9.451.107 Exemplaren, die im Paket mit „Wii Fit Plus“ über die Ladentische gegangen sind. Stolz sind auch die Verkaufszahlen der Trainingsprogramme: Bis En-de September 2011 hat Wii Fit 22,67 Mio. und Wii Fit Plus 19,31 Mio. bewegungsorientierte Käufer gefunden.

Liegt im Trend

„‚Wii Fit‘ und das ‚Wii Balance Board‘ haben die Art und Weise revolutioniert, in der Menschen zuhause aktiv werden“, sagt Lau-rent Fischer, Managing Director Marketing & PR von Nintendo of Europe. „Sie haben es leicht und unterhaltsam gemacht, in der gemütlichen Atmosphäre des eigenen Wohnzimmers zu trai-nieren. Wie der ‚Guinness‘ Welt-rekord zeigt, haben die Absätze von Wii Fit und Wii Fit Plus seit dem Marktstart ihr gutes Niveau gehalten. Mit über 30 Millionen Wii, die wir an Kunden in Europa bis Weihnachten 2011 verkauft haben, dürfte sich dieser Trend weiter fortsetzen.“ In Österrei-ch wird Nintendo vom Handels- unternehmen Stadlbauer vertrie-ben. � www.nintendo.de�� www.stadlbauer.at

Die schwedische Popband ABBA feiert auf der Wii-Konsole immer noch Erfolge.

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Page 14: medianet entertainmentbiz

Wien. Ein recht interessantes Gad-get kommt von 3M, nämlich eine Camcorder/Projektor-Kombination in der handlichen Größe einer Fern-bedienung. Das Gerät hört auf den ausgefallenen Namen CP45 und bringt eine 8MP-Digitalkamera, eine 720p HD-Videokamera sowie einen Videobeamer zur unmittel-baren Wiedergabe aufgenommener Clips (oder auch vorgefertigter Prä-sentationen, etc.) unter einen Hut.

Vor allem der inte-grierte Pro-

jektor ist ein Alleinstellungsmerk-mal des Geräts: Nur von der Vide-oseite aus gesehen, müsste es sich gegen jedes bessere Smartphone behaupten, was ohne Zusatznutzen ein hartes Unterfangen wäre.

Einfach und langlebig

Videos können mit dem CP45 in HD-Qua-lität (720p) produziert werden, Fotos errei-chen wahlweise bis zu acht Megapixel. Der Akku hält 100 Min. im Projektions- und 150 Min. im Aufnahme-modus und kann über ein Netzkabel oder al-ternativ über USB am Computer aufgeladen werden. Der interne Speicher ist mit zwei Gigabyte etwas eng be-messen, kann aber bis zu 32GB durch Micro-SD-Karten erweitert

werden. Die Lebensdauer der LED-Projektionslampe beträgt 20.000 Stunden. ein Lampenwechsel ist in der Praxis während der natür-lichen Lebensdauer des Geräts nicht notwendig.

Über den eingebauten HDMI-Ausgang können Auf-

nahmen auf dem heimatlichen Fern-sehgerät abgespult werden. Mit dem im Lieferumfang ent-haltenen Composite Video Eingangska-bel ist außerdem der Anschluss an DVD-Player, Sat-Receiver, Spielekonsolen und andere Videogeräte möglich.

Insgesamt ist der CP45 von 3M zwar ein Gadget, aber ein sehr leistungsfähiges, das gute Bilder auf-zeichnet und bei dem auch die einfache Be-dienbarkeit und der Fun-Faktor eine große

Rolle spielen.

Handlicher WLAN- Router für Vielreisende

München/Wien. Wer viel reist, kennt das Problem: In Hotels gibt es oft keinen WLAN-Zu-gang, sondern nur ein Ethernet-Kabel, mit dem Tablets, Smart-phones oder mobile Gamekon-solen nichts anfangen können. Hier setzt Belkin mit dem Travel Router „GO N300 DB“ an (59,99 €). Das kleine Gerät verwandelt einzelne Internet-anschlüsse in einen Dual-Band WLAN-Hotspot, über den meh-rere Geräte gleichzeitig auf das Internet zugreifen können. Der Travel Router wird mit einer Reisetasche mit sämtlichem notwendigen Zubehör geliefert und bezieht Strom über den USB-Port, der an einen Rechner oder den mitgelieferten USB-Charger angeschlossen wird. � www.belkin.com��

„Barrierefreies“ Audio-Dock für Smartphones

Wien. Man darf nicht nachtra-gend sein, auch wenn einem der Briefträger ständig Klagen von Apple bringt. Dieser Ge-danke könnte den Samsung-Entwicklern beim Ausknobeln des Audio Dock DA-E750 durch den Kopf gespukt haben: Es ist das erste Audio-Device mit integrierter Docking-Funktion, das über ein Dual Dock-System verfügt. Damit unterstützt es mit unterschiedlichen Adap-tern nicht nur Produkte der Samsung Galaxy Serie, son-dern auch Apple IOs-Geräte wie iPods, iPhones und iPads. Audioseitig ist das Dock mit Samsungs hybrider Röhren-verstärker-Technologie sowie einem 100-Watt 2:1-Sound- system ausgestattet.

Darüber hinaus verbindet sich das Samsung Audio Dock DA-E750 auch kabellos via AllShare. Das funktioniert nicht nur mit den Samsung-Smartphones Galaxy S2, S3 und Galaxy Note, auch Apple iPod, iPhone und iPad können sich barrierefrei über AirPlay andocken. Für alle anderen Ge-räte ist eine Verbindung über Bluetooth möglich. Zusätzlich kann das Samsung Audio Dock analog (Composite) oder per USB-Eingang (Festplatte oder Thumb-Drive) gespeist werden. � www.samsung.at

short Bang & Olufsen Der Edelhersteller hat im Rahmen der Consumer Electronics Show seine neue B&O Play-Linie vorgestellt

Mobiles Audiosystem im 60er-Retro-Design-Look

Wien. Eine neue Produktlinie für mobile Menschen. Unter dieser Prämisse stellte Bang & Olufsen seine neue B&O Play-Linie vor. Der Edel-Produzent nutzte den Rahmen der „Consumer Electro-nics Show“, die im Jänner in Las Vegas stattfand, zur Vorstellung des Audiosystems Beolit 12, der ersten Komponente der neuen Pro-duktlinie. Unter dem Label B&O Play will das Unternehmen in Zu-kunft einfach bedienbare Stand-alone-Produkte anbieten, die sich preislich im gehobenen Segment positionieren. Details am Rande: Das Outfit des Beolit 12 wurde von der dänischen Designerin Cecilie Manz entworfen, die großen Wert auf Funktionalität legt. „Mein Ausgangspunkt ist stets eine klare Begründung, in der die Berechti-gung meiner Schöpfungen liegt“, sagt Manz. „Funktion ist wesent-lich, und wenn ich keinen guten Grund für ein neues Produkt for-

mulieren kann, dann ist es besser, es nicht zu kreieren.”

Mobiler Sound

Das Beolit 12, ein mobiles Audio- system, das sich vom Design an 1960er-Jahre-Radios orientiert, ist mit einem 120 Watt Verstär-ker-system ausgestattet und soll für 699 € angeboten werden. „‚Be-

olit 12‘ verkörpert genau das, was Konsumenten von unserer neuen Marke erwarten dürfen: ein Pro-dukt mit ausgezeichneter Klang-qualität, markantem Design und exzellentem Bedienkomfort“, sagt Tue Mantoni, Vorstandsvorsitzen-der von Bang & Olufsen, beschei-den. „Wer seine Musik einmal mit Beolit 12 gehört hat, wird sich fra-gen, warum er jemals etwas ande-res dafür verwendet hat. Wir sind stolz darauf, dass wir das System während der CES weltweit vorstel-len konnten.“

Neue Kundenkreise

Beolit 12 ist ein reines Audio- system, das gestreamte Musik von anderen Geräten (wie etwa Smart-

phones oder Tablets) wiedergeben kann (eine eigene Speichereinheit besitzt es nicht). Der Lautspre-cher ist mit einer Abdeckung aus farbigem Aluminium umhüllt. Die Oberseite des Audiosystems, auf

der sich der Lautstär-keregler, der Netzschalter und das WLAN-Bedienelement befinden, ist mit einem rutsch-h e m m e n d e n G u m m i b e -schichtet, auf dem der MP3-Player oder das S m a r t p h o n e platziert werden kann.

„Da Beolit 12 Bang & Olufsens

86-jährige Erfah-rung in der Audio-

technologie mit den jüngs-ten Fortschritten im Bereich der drahtlosen Übertragungsverfahren vereint, gestattet es dem Benutzer, die Musik von sämtlichen digitalen Musikplayern abzuspielen“, sagt Henrik Taudorf Lorensen, Vice Pre-sident von B&O Play. Beolit 12 un-terstützt die AirPlay-Technologie von Apple, die es ermöglicht, Mu-sik drahtlos von iPod, iPhone, iPad, Mac oder PC wiederzugeben – mit dem integrierten Akku insgesamt bis zu acht Stunden lang.

„Wir sind überzeugt, dass wir mit den B&O Play Produkten viele neue Kunden begeistern werden“, sagt Mantoni. „Wir sprechen da-mit eine noch breitere, trendbe-wusste und jüngere Kundengruppe mit Produkten an, die ebenso er-schwinglich wie eigenständig sind und einen unverwechselbaren Ak-zent in der heutigen digitalen Welt setzen.“ � www.beoplay.com

Chris haderer

Erster Vertreter der B&O-Produktlinie ist das mobile Audiosystem Beolit 12 zur Streaming-Wiedergabe.

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Test Mit dem CP45 hat 3M eine Kombination aus HD-Camcorder, 8MP-Kamera und LED-Videobeamer vorgestellt

Handliches Video-Multitalent mit Fun-Faktor

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Einfache Bedienung und eingebauter Videobeamer zeichnen den CP45 von 3M aus.

86 – entertainmentbiz EnTERTAinMEnT HARDwARE Februar 2012

Beolit 12, ein mobiles Audiosystem mit 120 Watt Verstärker­leistung und WLAN.

Die dänische Star­Designerin Cecilie Manz entwarf das Outfit des Beolit 12­Systems.

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Schönes Design und guter Klang: Samsungs neues Audio Dock.

der CP45 im detail

Camcorder-Einheit Aufnahmedauer bis zu sechs 25 Min. Video im HD-Format (720p)Display 2.4” (6 cm) Kamera 8MP Digitalkamera mit Fixfokus, LED Leuchte und 5x DigitalzoomSpeicher 2 GB Speicher, erweiterbar mit microSD oder microSDHC KartenAkku Lithium-Ionen, Aufladung via Computer durch Mini-USB oder via NetzsteckerAV Eingang 3.5mm AV Eingang (für Kopf-hörer sowie AV Kabel; Anschluss an Apple- Geräte über das mitgelieferte Composite Kabel sowie optionale Y-Adapter und Apple Composite AV Kabel).Schnittstellen USB mini 2.0

Projektor-Einheit Bildgröße 10”– 65” BilddiagonaleLichtleistung bis zu 20 LumenLampe LED (bis zu 20.000 Stunden)Auflösung 800 x 600 SVGA AuflösungSprachen 16 BildschirmsprachenAudio-/Videoformate JPEG (Foto)‚ MP3 (Audio)‚ und MPEG4/MP4 (Video)

Preislage 299 €, inkl. Ladegerät, USB Kabel, Videokabel (RCA), CD. � www.3m.com/at

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Mobiler Mini­WLAN­Router für multiples Internet im Hotel.

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Glücksspiellizenzen Casinos Austria und Novomatic haben sich für Spielbanklizenzen in heimischen Städten beworben

Bewerber im Lizenz-FieberWien. Der Poker um Öster-reichs Glücksspiellizenzen geht in die nächste Runde. Bis vor wenigen Tagen konnten sich Interessenten – darunter u.a. die bisherige Mo-nopolistin Casinos Austria und der niederösterreichische Automa-tenkonzern Novomatic – für das sogenannte Stadtpaket, das sechs Spielbanklizenzen für die Wiener Innenstadt, Bregenz, Innsbruck, Graz, Linz sowie die Stadt Salz-burg inklusive sieben angrenzende Gemeinden beinhaltet, bewerben.

Casinos Austria als Favorit

Wie bei der bereits vergebenen Lotteriekonzession wird ein Beirat unter der Leitung von Wolfgang Nolz, Sektionschef im Finanzmi-nisterium, die Bewerbungen prü-fen und dann dem Ministerium eine Empfehlung abgeben. Wann

die Entscheidung über den Zu-schlag gefällt wird, hänge auch von der Anzahl der Interessenten ab, hieß es aus dem Staatssekretariat. Die besten Chancen für das Stadt-paket werden den Casinos Austria eingeräumt, die bisher alle 12 Ca-sinos in Österreich betreiben; ihre sechs Konzessionen für die Landes-hauptstädte laufen Ende 2012 aus.

Weitere Pakete vor Vergabe

Nicht beworben hat sich für das Stadtpaket die deutsche Gausel-mann-Gruppe, die gemeinsam mit Frank Stronach im niederösterrei-chischen Ebreichsdorf ein Casino

aufmachen will. Dort befindet sich auch Stronachs Pferderennpark Magna Racino; das Glücksspiel-geschäft soll über die im Vorjahr gegründete Merkur Entertainment AG laufen. „Insofern ist das Land-paket für uns interessant“, sagte ein Gauselmann-Sprecher. Auch die Ausschreibung für die Einzel-konzessionen werde man sich an-sehen. Allein könnten der deutsche Automatenkönig Paul Gauselmann und der austrokanadische Unter-nehmer Stronach aber gar kein Casino betreiben, müssen Bewer-ber doch umfangreiche Spielbank- erfahrung mitbringen. „Dann wür-de ein entsprechender Referenz-

partner dazustoßen“, bestätigte der deutsche Konzern.

Neben dem „Stadtpaket“ vergibt das Finanzministerium auch noch Konzessionen für sechs Casinos am Land. Das sogenannte Land-paket beinhaltet einen Standort in Kärnten, zwei in Tirol (außerhalb Innsbrucks), je einen in Vorarlberg und im Land Salzburg sowie ei-nen in den niederösterreichischen Bezirken Baden und Mödling. Die Bewerbungsfrist für das Paket endet am 16. Mai. Zudem werden drei Einzelkonzessionen – zwei für Wien und eine für Niederöster-reich – sowie eine Pokerkonzession vergeben. � www.casinos.at

Moritz Kolar

Darüber hinaus werden Lizenzen für sechs Casinos am Land und drei Einzelkonzessionen vergeben.

Macao Gewinne steigen

Zocker-ParadiesHongkong. Das asiatische Macao bleibt das internationale Spieler-paradies Nummer eins: Die Ein-nahmen der Casinos in der chine-sischen Sonderverwaltungsregion stiegen 2011 um 42% auf umge-rechnet knapp 26 Mrd. €, wie die für das Glücksspiel zuständige Be-hörde in Macao vor wenigen Tagen mitteilte. Die Einnahmen steigen bereits seit Mitte 2009 wieder, 2010 hatte das Wachstum 58% betra-gen. Die ehemalige portugiesische Kolonie gehört seit 1999 zu China. Sie öffnete sich 2002 für Glücks-spielunternehmen aus dem Aus-land und ist die einzige Stadt in der Volksrepublik, wo das Glücksspiel offiziell erlaubt ist. Deshalb zieht Macao Spieler aus ganz China und Asien an. � www.macaucasinoworld.com

Betfair Kooperation mit IOC

ZusammenarbeitLondon. Die Online-Wettbörse Bet-fair und das Internationale Olym-pische Komitee (IOC) haben ein Abkommen zum Austausch von Informationen zur Prävention von Wettbetrugsfällen für die Olym-pischen Spiele 2012 in London geschlossen. Das „Memorandum of Understanding (MoU)“ definiert den genauen Rahmen der Zusam-menarbeit und beinhaltet konkrete Regelungen zum Austausch von Kunden- und Transaktionsdaten, sofern verdächtige Aktivitäten bei einem olympischen Sportereignis festgestellt werden sollten. � www.betfair.com�

Das IOC und Betfair wollen präventiv gegen Wettbetrug zusammenarbeiten.

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Die Casinos Austria gelten als Favorit im Rennen um die Casino-Stadtlizenzen.

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entertainmentbiz – 87GaMinG & BettinGFebruar 2012

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midem 2012 Musikmesse

Österreichische Musiklandschaft

Wien. Die Musikbranche traf sich auf der größten internationa-len Musikmesse midem: Vom 28. bis 31. Jänner präsentierten sich 27 Firmen und Organisationen am Österreicherstand.

„Ein Dank an departure, die Wirtschaftskammer Wien und die Abteilung Außenwirtschaft Österreich (AWO – go international) für die Finanzierung des Austri-an Showcases bei der ‚midem off‘ und alle langjährigen Förderer, die den Messeauftritt österreichischer Firmen auf der ‚midem 2012‘ mög-lich gemacht haben“, sagte Mario Rossori, Organisator und Master-mind der Österreich-Präsentation auf der midem.

Klassik bis Pop

Den Messestandslogan „Austria Sounds Great“ setzten die Forma-tionen !DelaDap, Herr Tischbein, Mika Vember und das Danubis Saxophon Quartett live perfekt um.

„Die musikalische Reise durch Österreich – von Klassik bis Pop – wird auch mit der 2. CD Edition der ‚Austrian Music Box‘ doku-mentiert, die den Messebesuchern überreicht wird“, so Rossori.

Neu war der „Visionary Monday“: Vordenker aus Musik, Technik und Kommunikation, darunter Vertreter von Facebook, Amazon und Google, zeigten neue Wege, um Publikum und Musik zu verbinden. „midem-lab“ legte den Fokus auf die bes- ten und einfallsreichsten Start-ups und App-Entwicklungen. Im neuen ‚midem hack day‘ konnten 30 Ent-wickler, Designer und Hacker auf Einladung der midem die neue mu-sikaffine Generation ansprechen.

� www.midem.com

Verleihung fand mit einem Galadiner im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt

Stummfilm ist der Sieger

eventS & entertainment-tippS

Golden Globe AwArds wurden Am 15. Jänner 2012 zum 69. mAl verGeben

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1. Das Traumpaar Angelina Jolie und Brad Pitt (Mitte) ging bei der heurigen Golden Globe-Verleihung ohne Trophäe nach Hause. Deutlich mehr Glück hat-ten: 2. Steven Spielberg für seinen Animationsfilm „Die Abenteuer von Tim und Struppi. Das Geheimnis der Einhorn“; 3. Octavia Spencer als beste Neben-darstellerin in „The Help“; 4. Martin Scorsese als bester Regisseur für „Hugo Cabret“; 5. Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin im Thatcher-Drama „The Iron Lady“; 6. George Clooney als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“; 7. Jean Dujardin wurde als bester Komödiendarsteller in der Stummfilm-Hommage „The Artist“ mit einem Golden Globe ausgezeichnet; Hund Uggie ging leider leer aus ...

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Von Klassik zu Pop:

Mit Live-Musik aus Österreich

wurde die 2. CD-Edition

„Austrian Music Box“ präsentiert.

Pet Shop Boys: Format (EMI)Mit fast drei Dutzend UK-Top-20-Hits und mehr als einem Dutzend Studioalben haben die Pet Shop Boys ein künstlerisches Gesamtkunstwerk

geschaffen, geprägt von ungewöhnlichen kon-zeptionellen Ideen, hohem Stilempfinden und erfrischendem Design. Das Duo erweitert dieses Universum nun mit einem politisch motivierten, philosophischem Album. CD erhältlich ab 3.2.

Rostropowitsch bei Decca (Decca)Der 1927 in Baku geborene Mstislaw Leo-poldowitsch Rostropowitsch wurde als Cellist und Dirigent weltbekannt. Nach seinem Enga-gement für Dissidenten musste er 1974 die UdSSR verlassen. Er war von 1977 bis 1994 Chefdirigent des National Symphony Orchestra in Washington. CD erhältlich ab 17.2.

RAF 3.0 (Groove Attack)Beats, Raps und Hooks von RAF Camora kennt man aus seinen Kooperationen mit Sido, Nazar oder Chakuza. Aus ein paar gesungenen Hooks und der Liebe zum jamaikanischen Dub so wie hartem Rap von der Straße ist nun ein ganz eigener Sound gereift. CD erhältlich ab 24.2.

Best of the month Neue CDs, feine Konzerte, spannende Filme, kultige DVDs und heiße Games: Die besten Tipps für Ihren Februar

Batman Live

Gigantische Arena-Produktion, basierend auf DC Comics mit außergewöhnlichen Theatereffekten, verblüffenden Bühnenillusionen, atemberau-benden Stunts und tollkühner Akrobatik. Termin: bis 5.2., 11:00, 15:00, 19:30 Uhr, Stadthalle, 1150 Wien. Ticketpreis: ab 24,75 €.

Soap&Skin with Ensemble Das Debüt „Lovetune For Vacuum“ von Anja Plaschg alias Soap & Skin wurde zum neuen Highlight österreichischer Popmusik hoch-gejubelt. Dunkle, nachdenkliche Kunstmusik hat wieder Oberwasser. Termin: 10.2., 19 Uhr, Arena, 1030 Wien. Ticketpreis: 22,90 €.

StingNach erfolgreicher US-Konzertreise bringt Sting seine „Back To Bass“ Tour nun auch nach Euro-pa. Der Fokus wird auf den Bass gelegt und die Hits werden so pur präsentiert, wie seit Jahren nicht mehr. Termin: 19.2., 20 Uhr, Planet.tt/Ga-someter, 1110 Wien. Ticketpreis: ab 81,45 €.

Fright Night (USA 2011, Touchstone)Blutige Remake des Horror-klassikers „Die rabenschwarze Nacht“. Regisseur Craig Gillespie beweist einmal mehr sein Gespür fürs Abgründige und Colin Farrell überzeugt als verachtenswerter Vampir. Ab 9.2. Spieldauer: 102 Min., Dolby, 16:9.

Contagion (USA 2011, Warner)Nüchtern und realistisch bereitet Steven Soder-bergh diesen Thriller um einen weltweiten Virusausbruch auf und setzt auf ein beein-druckes Staraufgebot: Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne u. v. a. Ab 24.2. Spieldauer: 102 Min., Dolby, 16:9.

Shanghai (USA 2010, Universum) 1941, kurz vor dem Eintritt Japans in den Zwei-ten Weltkrieg, ist die Dominanz der Inselmacht auch in Shanghai zu spüren. Der japanische Geheimdienst jagt den chinesischen Wider-stand und eine Frau (Franka Potente), die geheime Kriegspläne aufdecken könnte. Ab 24. 2., Spieldauer: 100 Min., Dolby 5.1, 16:9.

Dame König As Spion (D/F/GB 2011/EMW)Europa in den 1970ern: Der kalte Krieg hält die Welt in Atem und nach einer missglückten Akti-on werden zwei MI-6-Agenten abserviert. Doch Jahre später werden die beiden reaktiviert, um einen Doppelagenten ausfindig zu machen. Spannende John le Carré-Verfimung mit Gary Oldman und John Hurt in Hauptrollen. Ab 3.2.

Hugo Cabret (USA 2012/UPI)

In Martin Scorseses erstem Kinderfilm stehen der 12-jährige Waise Hugo Cabret, sein ver-storbener Vater (Jude Law) sowie ein Roboter im Mittelpunkt. Und Johnny Depp gibts als erfrischende Draufgabe. Ab 10.2.

Extrem laut und unglaublich nah (USA 2011/Warner)Am 11.9.2001 ist die unbekümmerte Kindheit von Oskar mit einem Schlag zu Ende: Sein Vater stirbt bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Gefühlskino mit T. Hanks, S. Bull-ock, M. v. Sydow, J. Goodman. Ab: 17.2.

Winter Resort Tycoon (rondomedia)Ein Ski- und Winter-Paradies in den Alpen soll entstehen und mit seinen Hotels, Restaurants, Geschenke-Shops, Kiosken, Eislauf-Stadien, Parkplätzen, etc. die Betreiber reich machen. Doch auch andere wollen hier Fuß fassen. Also gilt es, eine gute Strategie rasch umzusetzen. Für PC. Release: 1.2.

Grand Slam Tennis 2 (Electronic Arts) Sportsimulationsklassiker zum ersten Mal in HD und auf den Next Generation-Plattformen. Mit neuer „Total Racquet Control“ für besseres Ballgefühl und mit Tennis-Assen wie Djokovic, Federer, Nadal, Scharapowa, Borg und McEn-roe. Für PC, PS3, Xbox, Wii. Release: 9.2.

Bracken Tor (Koch Media) Als Journalist auf der Suche nach der nächsten großen Story stößt der Spieler auf das „Bracken Tor“. Die alten Felsen sind voller mysteriöser Geheimnisse: von unerklärlich leuchtenden Lichtern bis zu schrecklichen Unfällen. Der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels liegt in der Vergangenheit. Für PC. Release: 24.2.

cd konzert dvd/blue rAykino GAme

© EMI; EPA; UPI; Touchstone; rondomedia

Los Angeles. Nur Spielfilme und Fernsehprogramme, die erstmals zwischen dem 1. Jänner und dem 31. De-zember 2011 aufgeführt wurden, sowie fremdsprachige Filme, die im Herkunftsland zwischen 1. Novem-ber 2010 und 31. Dezember 2011 uraufgeführt wurden, hatten eine Chance auf einen „Golden Globe“. Mit sechs Nominierungen war die Stummfilm-Hommage „The Artist“ von Michel Hazanavicius der Favo-rit in der Sparte Film und räumt drei Preise ab. Zwei Golden Globe Awards bekam Alexander Paynes Tragi- komödie „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“, die fünf Nominierungen hatte.

Golden Globe-Gewinner sind diesmal auch Oscar-Favoriten

Meryl Streep konnte sich eine Trophäe als beste Hauptdarstellerin für ihre Verkörperung von Margaret Thatcher in „The Iron Lady“ sichern und triumphierte damit über die ebenfalls Aktricen Viola Davis („The Help“) und Rooney Mara („Verblendung“). Martin Scorsese wurde für seine Regie von „Hugo Cabret“ ausgezeichnet und ließ somit die Regisseure Alexander Payne („The Descendants“) und Michel Hazanavicius („The Artist“) hinter sich. Woody Allen bekam den Preis für das beste Drehbuch zu „Midnight in Paris“. Und bei den Animationsfilmen gab es von der Hollywood Foreign Press Association, die die Globes verleiht, Gold für Steven Spielberg und seine actionreiche Adaption von „Tim und Struppi“; die Western-Hommage „Rango“ von Gore Verbinski ging leer aus.

� www.goldenglobes.org

88 – entertainmentbiz Februar 2012

Der zehnjährige Jack Russell Terrier mit dem Namen Uggie wurde durch seinen Auftritt im zehnfach Oscar-nominierten Stummfilm „The Artist“ weltberühmt, wird aber für keine weiteren Filme vor der Kamera stehen, erklärte seine Trainerin Sarah Clifford dem Hollywood Reporter.

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