medianet automotive

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OLIVER WYMAN-STUDIE Fahrzeug-IT wird in der Autobranche zum nächsten großen Innovationstreiber Seite 23 TRISTE AUSSICHTEN Autoexperte Dudenhöffer sieht deutsche E-Auto-Ambitionen scheitern Seite 27 AUDI A6 AVANT NEUDEFINITION DER BUSINESSCLASS automotive business © Univ. Duisburg-Essen medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 29. JUNI 2012 – 21 Rüsselsheim. Opel will trotz seiner Verkaufseinbrüche die Investiti- onen nicht kürzen. „Wir werden weiter deutlich in Opels Produkt- palette investieren“, bekräftigte der Chef der General-Motors-Toch- ter, Karl-Friedrich Stracke vor we- nigen Tagen. Der angeschlagene Autobauer leidet unter der Absatz- schwäche in Südeuropa, weshalb Branchenkenner zuletzt von mög- lichen Einsparungen berichteten. „Ich habe mit Interesse zur Kennt- nis genommen, dass einige unserer maßgeblichen Wettbewerber Pläne haben, Produktinvestitionen zu kürzen“, so Stracke abschließend. www.opel.de Opel Der angeschlagene Autobauer beharrt auf Plänen Keine Kürzungen bei Investitionen GM-Chef Karl-Friedrich Stracke will wei- ter in Opels Produktpalette investieren. © EPA „Unsere Bemühungen zeigen erste Früchte“ © Forstinger/Christina Häusler © Daimler Dellen-, Hagel- & Lackreparatur Windschutzscheiben Reparatur & Tausch Felgenreparatur DER Spezialist für Lack & Karosserie! 15x in Österreich www.lucky-car.at www.facebook.com/Lucky.Car SHORT Tokio. Um die Vorteile der Hy- bridtechnologie aufzuzeigen, haben der WWF Österreich und Honda Austria 2009 eine Kooperation zum Schutz des Regenwaldes gestartet. Bis jetzt konnte man im Rahmen dieser Aktion mithilfe der Käu- fer von Honda-Hybridmodel- len 38.889 ha Amazonasregen- wald schützen; das entspricht der Fläche von rund 54.000 Fußballfeldern. Das Projekt ist damit ein bedeutender Bau- stein des weltweiten WWF- Klimaschutzprogramms. www.honda.at Wien. Österreicher, die ab dem Jahr 2013 für mehr als 30 Tage einen Pkw etwa aus Deutschland mieten oder leasen, werden künftig die österreichische Umsatzsteuer bezahlen müssen. Das sieht der Begutachtungsentwurf des Abgabenänderungsgesetzes (AbgÄG) 2012 vor. Derzeit wird bei einem solchen Rechtsge- schäft die Umsatzsteuer dort geschuldet, wo der Vermieter sein Unternehmen betreibt; mit der Neuregelung wird die EU-Richtlinie 2008/8/EG umgesetzt. www.bmf.gv.at © Panthermedia.net/Victor Zastolskiy © sxc/Kristian Stokholm Wien. Diesen Mai wurden in Österreich weniger gebrauchte Autos und Lastwagen zuge- lassen. Laut Statistik Austria waren es insgesamt 93.373 gebrauchte Kraftfahrzeuge (Kfz), die im abgelaufenen Monat zum Verkehr zuge- lassen wurden und damit um 4,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat Mai 2011 und um 5 Prozent weniger als im Vormonat April. Die 70.900 Ge- brauchtzulassungen bei Per- sonenkraftwagen (Pkw) liegen laut der Statistik um 5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. www.statistik.at © APA/Georg Hochmuth © Porsche Austria Forstinger Ge- schäftsführer Klaus Müllner positioniert den heimischen Auto- zubehör-, Ersatzteil- und Zweirad-Spezia- listen zunehmend als kompetenten Partner bei Mobilitätsthemen und will langfristig Ertrag sowie Umsatz steigern. Seite 22

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medianet automotive - die wöchentliche Berichterstattung aus der nationalen Automobilbranche

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Oliver wyman-studie

Fahrzeug-IT wird in der Autobranche zum nächsten großen Innovationstreiber Seite 23

triste aussichten

Autoexperte Dudenhöffer sieht deutsche E-Auto-Ambitionen scheitern Seite 27

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Rüsselsheim. Opel will trotz seiner Verkaufseinbrüche die Investiti-onen nicht kürzen. „Wir werden weiter deutlich in Opels Produkt-palette investieren“, bekräftigte der Chef der General-Motors-Toch-ter, Karl-Friedrich Stracke vor we-nigen Tagen. Der angeschlagene Autobauer leidet unter der Absatz-schwäche in Südeuropa, weshalb Branchenkenner zuletzt von mög-lichen Einsparungen berichteten. „Ich habe mit Interesse zur Kennt-nis genommen, dass einige unserer maßgeblichen Wettbewerber Pläne haben, Produktinvestitionen zu kürzen“, so Stracke abschließend. � www.opel.de�

Opel der angeschlagene autobauer beharrt auf Plänen

Keine Kürzungen bei Investitionen

GM-Chef Karl-Friedrich Stracke will wei-ter in Opels Produktpalette investieren.

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Dellen-, Hagel- & LackreparaturWindschutzscheiben Reparatur & TauschFelgenreparatur

DER Spezialistfür Lack & Karosserie!15x

in Österreich

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www.facebook.com/Lucky.Car

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Tokio. Um die Vorteile der Hy-bridtechnologie aufzuzeigen, haben der WWF Österreich und Honda Austria 2009 eine Kooperation zum Schutz des Regenwaldes gestartet. Bis jetzt konnte man im Rahmen dieser Aktion mithilfe der Käu-fer von Honda-Hybridmodel-len 38.889 ha Amazonasregen-wald schützen; das entspricht der Fläche von rund 54.000 Fußballfeldern. Das Projekt ist damit ein bedeutender Bau-stein des weltweiten WWF-Klimaschutzprogramms. � www.honda.at

Wien. Österreicher, die ab dem Jahr 2013 für mehr als 30 Tage einen Pkw etwa aus Deutschland mieten oder leasen, werden künftig die österreichische Umsatzsteuer bezahlen müssen. Das sieht der Begutachtungsentwurf des Abgabenänderungsgesetzes (AbgÄG) 2012 vor. Derzeit wird bei einem solchen Rechtsge-schäft die Umsatzsteuer dort geschuldet, wo der Vermieter sein Unternehmen betreibt; mit der Neuregelung wird die EU-Richtlinie 2008/8/EG umgesetzt. � www.bmf.gv.at

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Wien. Diesen Mai wurden in Österreich weniger gebrauchte Autos und Lastwagen zuge-lassen. Laut Statistik Austria waren es insgesamt 93.373 gebrauchte Kraftfahrzeuge (Kfz), die im abgelaufenen Monat zum Verkehr zuge-lassen wurden und damit um 4,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat Mai 2011 und um 5 Prozent weniger als im Vormonat April. Die 70.900 Ge-brauchtzulassungen bei Per-sonenkraftwagen (Pkw) liegen laut der Statistik um 5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. � www.statistik.at

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Forstinger ge-schäftsführer Klaus Müllner positioniert den heimischen auto-zubehör-, ersatzteil- und Zweirad-spezia-listen zunehmend als kompetenten Partner bei Mobilitätsthemen und will langfristig ertrag sowie umsatz steigern. Seite 22

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Turin. Schwierige Zeiten für Fiat. Der italienische Autobauer streicht aufgrund seiner weiterhin schwachen Verkaufszahlen seine Investitionen in Europa um 500 Mio. € zusammen. Die Kürzung betreffe das laufende Jahr, sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne vor wenigen Tagen auf der jährlichen Veranstaltung der Europäischen Autokonzerne in Madrid. Der Fiat-Chef steht derzeit als Präsident an der Spitze des europäischen Bran-chenverbands ACEA.

Schwacher Heimatmarkt

Im Mai musste Fiat auf dem EU-Automarkt einen erneuten Rückschlag hinnehmen, der Ab-satz sank um satte zwölf Prozent. Damit gehörten die Italiener zu den größten Verlierern. Dabei leidet Fiat besonders unter der Schwäche des Heimatmarkts. Über das ganze Jahr gesehen liegt der Absatzrückgang von Fiat in der EU bei 17,8%.

Fiat hält derzeit 58,5% an dem US-Autobauer Chrysler und will damit die Abhängigkeit vom euro-päischen Automarkt senken. Das

Unternehmen werde weniger als 200 Mio. € für die Aufstockung des Anteils an dem US-Unternehmen auf 61,8% zahlen, sagte Marchi-onne.

Der einstige Pleitekandidat Chrysler hat unter Fiat-Regie ein starkes Comeback hingelegt und stützt nun seinerseits Fiat: Ohne die Chrysler-Gewinne hätte der italienische Autobauer im ersten Quartal rote Zahlen geschrieben.

� www.fiat.it

Stuttgart. Der deutsche Sportwagen-bauer Porsche hat im Mai so viele Autos verkauft wie in keinem ande-ren Monat zuvor. Mit exakt 13.331 Auslieferungen ergab sich gegen-über Mai 2011 ein Plus von 14,1%, wie der Hersteller mitteilte. Aufs Jahr gerechnet liegt der Zuwachs nun mit insgesamt 56.472 Wagen schon bei dreizehn Prozent, was die bisherige Jahresbilanz im Ver-gleich zum April leicht verbessert. „Besonders auf dem europäischen Markt konnten wir trotz dem allge-mein rückläufigen Trend zulegen“, sagte Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier.

Panamera „feste Größe“

Der Sportwagenbauer sorgt seit Monaten für eine Inflation des Wortes „Rekord“. Die Schwaben kennen nur noch den Weg berg-auf – egal in welchen Märkten. In-teressanter ist da schon ein Blick auf den wichtigen Heimatmarkt Deutschland, wo Porsche für Mercedes und Co immer mehr zu einer echten Konkurrenz im Ober-klasse-Segment wird.

Die Limousine „Panamera“ be-

legte in der Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamts im Mai erneut Platz eins der Oberklasse vor Fahrzeugen der Konkurrenten Mercedes, BMW und Audi. Im Fe-bruar hatte der Panamera erstmals Rang eins belegt, im März gelang der Sieg noch einmal – und nun im Mai. „Der ‚Panamera‘ hat sich in kürzester Zeit zu einer festen Größe in der Oberklasse etabliert“, sagte Porsche-Deutschland-Chef Klaus Zellmer. � www.porsche.de

22 – automotivebusiness Cover Freitag, 29. Juni 2012

Kommentar

Wohin geht die Parkpickerl-Reise?

Jürgen Zacharias

Was�wurde�über�das�neue�geplante�Parkpickerl-Modell�für�Wien�nicht�

schon�diskutiert�und�geschrie-ben.�Als�unverhältnismäßig�wurde�die�mögliche�Auswei-tung�des�Parkpickerls�auf�die�Bezirke�jenseits�des�Gürtels�be-zeichnet,�als�Schnapsidee�und�weitere�finanzielle�Belastung�für�Autofahrer.�

Nun�wird�das�Kapitel�um�eine�weitere�zusätzliche�Facet-te�bereichert:�Der�ansonsten�schwächelnden�Wiener�VP�ist�es�nämlich�überraschend�ge-lungen,�nach�eigenen�Angaben�120.000�Unterschriften�gegen�die�Pläne�der�rot-grünen�Stadt-regierung�zu�sammeln�und�die�bislang�friedlich�vor�sich�hin-�werkelnden�Koalitionspartner�vor�eine�erste�Bewährungsprobe�zu�stellen.�

Mehr�noch,�als�der�Autofah-rerclub�ÖAMTC�und�die�FPÖ�weitere�30.000�Signaturen�gegen�die�Neuregelung�sam-meln�konnten,�weshalb�Bür-germeister�Michael�Häupl�und�Verkehrsstadträtin�Maria�Vas-silakou�nun�gemeinsam�mit�der�Wiener�VP�eine�alternative�Lösung�diskutieren�wollen.�Es�gilt�laut�offizieller�Diktion,�„die�Stärken�und�Schwächen�des�derzeitigen�Modells�zu�unter-suchen�und�die�Lehren�daraus�in�ein�neues�Modell�zu�imple-mentieren“.�Schön�gesagt.�Am�Grundproblem�des�Parkpickerl-Modells�wird�das�freilich�nicht�rütteln:�Parken�wird�in�Wien�noch�strenger�reglementiert�und�vergebührt.�Wetten?��

Forstinger Mit neuem Marketing- und Filialkonzept will der Autozubehör- und Zweirad-Spezialist nachhaltig wachsen

„Die entwicklung ist heuer durchaus erfreulich“

Wien. Nach turbulenten Jahren scheint der heimische Autozu-behör- und Ersatzteil- sowie Zweirad-Spezialist Forstinger im 50. Jahr seines Bestehens unter Leitung von Klaus Müllner (kam im vergangenen September von Ikea Türkei und Adidas) in ruhigeren Fahrwässern angekommen. Mehr noch, blickt der Geschäftsführer

im Gespräch mit medianet auto-motive mit neuer Marketingstra-tegie und neuem Filialkonzept überaus zuversichtlich in die Zu-kunft und will das Unternehmen als „umfassend kompetenten Part-ner bei Mobilitätsthemen präsen- tieren“.

medianet: Herr�Müllner,�wie�geht�es�Forstinger�aktuell?Klaus Müllner: Generell ist die Entwicklung heuer durchaus er-freulich und wir sehen in den meis- ten wichtigen Produktgruppen steigende Umsätze und auch die Ertragssituation wird kontinu-ierlich besser. 2011 war ein eher schwieriges Jahr mit Manage-

mentwechseln und den unver-meidlichen Anlaufschwierigkeiten beim Umsetzen neuer Strategien und auch den wetterbedingt etwas verzerrten Jänner- und Dezem-berergebnissen, die das Ergebnis optisch etwas schlechter ausse-hen ließen, als eigentlich gerecht- fertigt.

medianet: Wie�sehen�Sie�damit�den�Status�von�Forstinger�am�hei-mischen�Markt?Müllner: Wir sind nichtsdesto- trotz heute der mit Abstand wich-tigste Handelspartner für Autozu-behör und Zweirad und sehen uns daher grundsätzlich in einer sehr guten, soliden Marktposition. Wir

müssen aber noch am Qualitäts-, Service- und Beratungsimage fei-len. Vereinfacht gesagt, muss es uns gelingen, dass unsere Kunden nicht mehr sagen ‚ich kenne mich mit Autos aus und daher gehe ich zum Forstinger‘, sondern auch ‚Ich kenne mich nicht mit Autos aus und genau deswegen gehe ich zum For-stinger‘. Die große Zeit der Bastler und Schrauber ist vorbei, stattdes-sen gibt es immer mehr Menschen, die mit ihrem Auto einfach bloß fahren und niemals Mühe haben wollen. Das ist auch für Forstinger der Kunde der Zukunft..

medianet: Alle�Zeichen�scheinen�al-so�auf�‚grün‘�zu�stehen.�Wohin�soll�sich�das�Unternehmen�nun�in�den�kommenden�Jahren�entwickeln?Müllner: Die großen Linien sind einfach abgesteckt: Noch mehr Augenmerk auf den Bereich ‚Ser-vice und Werkstatt‘, Nutzung der Wachstumspotenziale im Bereich ‚Zweirad‘, insbesondere bei Elek-trofahrrädern und Elektroscootern; Umsetzung unseres Filialkonzepts, das wir in einigen Musterfilialen bereits mit viel Erfolg etabliert haben, auf breiter Front, sowie Wachstum bei bisher vernachläs-sigten Zielgruppen wie insbeson-dere Frauen.

medianet: Welche� Zielsetzung��verfolgt�man�dabei?Müllner: Nun, dass es letzen Endes um mehr Umsatz sowie hö-here Erträge geht, versteht sich ja von selbst. Wir wollen das schaf-fen, indem wir uns als umfassend kompetenter Partner bei Mobili-tätsthemen präsentieren. Das er-möglicht auch eine Ausweitung un-seres bestehenden Sortiments um höherpreisige Produktlinien und entsprechend bessere Deckungs-beiträge. � www.forstinger.at

Jürgen Zacharias

GF Klaus Müllner sieht im Gespräch mit medianet automotive die Zukunft des Unternehmens positiv.

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Klaus Müllner ist seit September 2011 Geschäftsführer von Forstinger.

„Wir sehen in den

meisten wichtigen Pro-

duktgruppen steigende

Umsätze und auch die

Ertragssituation wird

kontinuierlich besser.“

Klaus müllner

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Fiat-Chef Sergio Marchionne kürzt die Investitionen des Herstellers in Europa.

Fiat Investitionen in Europa werden um 500 Mio. € gekürzt

Marchionne fährt voll auf Sparkurs

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Plus 14,1 Prozent: Porsche konnte im Mai einmal mehr zulegen.

Porsche Sportwagenbauer pulverisiert Vorjahreszahlen

Erneuter Verkaufsrekord im MaiSaab Elektroauto-Konzern

Neue Strategie

Stockholm. Der insolvente schwe-dische Autobauer Saab soll zum Elektroauto-Konzern werden. Mit diesem Ziel übernimmt Na-tional Electric Vehicle Sweden – eine neu gegründete Gesell-schaft des chinesischen Ener-gieunternehmens National Mo-dern Energy Holdings und der japanischen Investmentfirma Sun Investment – das traditi-onsreiche Unternehmen, wie der Insolvenzverwalter mit-teilte. Das erste Modell soll in rund eineinhalb Jahren auf den Markt kommen. � www.saab.com

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Die neuen Besitzer wollen Saab auf den Bau von E-Autos spezialisieren.

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Hersteller & Zulieferer automotivebusiness – 23Freitag, 29. Juni 2012

Oliver Wyman Die Managementberatung sieht in einer aktuellen Studie in Fahrzeug-IT den nächsten Innovationstreiber für die Automobilindustrie

Car-it revolutioniert ZuliefermarktMünchen. Die wachsende Bedeu-tung von Elektronik und Software im Auto konfrontiert Zulieferer immer öfter mit technischen und strategischen Herausforderungen. In ihrer Tragweite seien diese so-gar – laut einer aktuellen Studie der Managementberatung Oliver Wyman – mit denen von Elektromo-bilität oder Leichtbau vergleichbar. Demnach entstehen dadurch auch immense Chancen: Ob Connected Cars oder intelligente Assistenz-systeme – Zulieferer können mit Fahrzeug-IT neue Umsatzquellen erschließen und aus ihrer Nische in der Lieferkette ausbrechen.

Immer mehr Autos connected

Bis zu 90% der Innovationen in kommenden Fahrzeuggenerati-onen wären laut Oliver Wyman ohne IT nicht denkbar. Elektronik,

Software und darauf basierende Dienste im und um das Fahrzeug werden schon bald einen beacht-lichen Teil des Fahrzeugwerts aus-machen – bis 2016 soll die Zahl der vernetzten Fahrzeuge auf 210 Mio. steigen. Mehr als 80% aller ver-kauften Neuwagen werden dann „connected“ sein.

Im Vergleich mit anderen wich-tigen Trends in der Automobiltech-nik rangiert die eingebettete IT da-mit auf der Prioritätenliste der in der Studie befragten CEOs, CIOs, Chefstrategen und Entwicklungs-leiter weit oben; nur Kostendruck, Globalisierung und Innovations-druck belegen höhere Plätze. Dem-

nach ist die Fahrzeug-IT strate-gisch ähnlich bedeutend wie Elek-tromobilität und Leichtbau – und auch bei diesen spielt sie eine rele-vante Enabler-Rolle. Besonders gu-te Geschäftschancen rechnen sich die Zulieferer für Entwicklungen in Infotainment, Telematik und Fahrsicherheit aus. Dabei geht es in erster Linie um die technische Führungsposition. „Denn wer ei-ne IT-Plattform entwickelt, die so attraktiv ist, dass OEMs sie über-nehmen, kann seinen Platz in der Lieferkette selbst definieren“, sagt Jürgen Reiner, Partner bei Oliver Wyman und Autor der Studie.

� www.oliverwyman.de

Moritz Kolar

Gute Geschäftschancen versprechen Infotainment, Telematik & Fahrsicherheit.

frost & sullivan Studie

Mehr VernetzungFrankfurt. Vernetzung ist einer der ganz großen globalen Megatrends und beeinflusst zusehends auch die Mobilität. „Bis 2014 wird je-des neue Auto ‚vernetzt‘ sein“, sagt Frost- & Sullivan Mobility Pro-gramme Manager Martyn Briggs. „Damit wird das Auto hinter Mo-biltelefonen und Tablet-PCs welt-weit auf den dritten Platz der am meistvernetzten ‚Geräte‘ katapul-tiert; der Einfluss, den dies auf die Industrie haben wird, könnte kolossal sein und wird dafür sorgen, den Fahrern innovative Dienste in Echtzeit zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Hersteller mit fortlaufenden Ein-nahmequellen wie Automobil-App Stores zu versorgen.“

Paradigmenwechsel

Jedoch ist es nicht nur die Ver-netzung des Fahrzeugs, die solch einen Paradigmenwechsel in der Industrie herbeiführt. Die ständige Zunahme von Smartphones allein hat zahlreiche Gelegenheiten gelie-fert, damit Mobilitätsprodukte und -dienstleistungen großen Erfolg haben. „Ein Beispiel für solch ein Geschäftsmodell ist CarSharing“, erklärt Briggs.

„Zusätzlich zu Fahrzeugen und Geräten wird die ergänzende Infra-struktur zukünftig viel intelligenter werden. Dies umfasst kurzfristig kleine, schrittweise Veränderungen wie zum Beispiel die Vernetzung von Ampelsystemen und der städ-tischen Straßenverkehrsaufsicht und Kontrolle, aber auch langfris-tig radikalere Veränderungen wie vollständig automatisierte Fahr-zeuge“, sagt Briggs abschließend.

� www.frost.com

Autos werden in Zukunft miteinander und ihrer Umgebung kommunizieren.

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26 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 29. Juni 2012

Marktstart für den facegelifteten Kleinen

Wien. Hyundai erneuert sein europäisches Modellprogramm und startet den Verkauf des neuen „i20“ in Europa. Der be-liebte Kleinwagen wurde sowohl im Exterieur als im Interieur entscheidend überar-beitet und aktualisiert und soll damit in ganz Europa eine neue und jüngere Zielgruppe an Autokäufern ansprechen.

Aufbauend auf den Erfolg des laufenden i20, profitiert das überarbeitete Modell von den jüngsten Fortschritten in der Entwicklung der Antriebs-technologie und der Design-sprache.

Unter den vier angebotenen Motorvarianten steht dem Käufer des neuen i20 unter anderem ein völlig neu entwi-ckelter 1,1 l-Dreizylinder-Die-selmotor mit einer Leistung von 55 kW (75 PS) zur Verfügung.

Unter Einsatz der Blue Drive- Technologie von Hyundai werden lediglich 93 g/km CO2 emittiert – ein Wert, der nied-riger ist als bei jedem anderen Fahrzeug, das im B-Segment mit herkömmlicher Motorisie-rung angeboten wird.

Dieser neue Motor wurde im Hyundai Diesel-Kompetenz-zentrum in Rüsselsheim entwickelt und zeigt die Fach-kompetenz von Hyundai im Bezug auf saubere Diesel-Tech-nologie.

Ein neben dem neuen 1,1 l-Dieselmotor angebote-ner 1,4 l-Dieselmotor liefert in Kombination mit der Blue Drive-Technologie einen ebenfalls hervorragenden CO2-Wert von 96 g/km.

Mit der Hyundai Jubiläums-prämie ist der neue i20 um 9.990 € zu haben. � www.hyundai.at

Ab sofort wird stylish und kompakt geliefert

Salzburg. Zwei Sitzplätze, fünf Türen und eine geballte Ladung Mini-typischen Stils bietet der Mini „Clubvan“. Mit dieser innovativen, auf der Basis des Mini Clubman entwickelten Modellvariante überträgt Mini den markentypischen Fahrspaß und die charakteristische Aus-strahlung auf neue Bereiche des urbanen Lebens.

Der Mini Clubvan wird in drei Modellvarianten angebo-ten: als Mini One Clubvan mit 72 kW/98 PS, als Mini Cooper Clubvan mit 90 kW/122 PS und als Mini Cooper D Club-van mit 82 kW/112 PS. Die Markteinführung erfolgt im Herbst. � www.mini.at�

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Der neue Hyundai „i20“ ist ab sofort bereits ab 10.990 Euro zu haben.

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Der Mini Clubman ist künftig auch als Van-Variante „Clubvan“ zu haben.

Wien. Das „S“ im Namenskürzel steht für „Supercharged“. Kom-pressor-geladen leistet dieses Kätz-chen dann 550 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 300 km/h.

Doch sind wir noch kurz wohler-zogen, denn auch diese Disziplin be-herrscht das stärkste Jaguar-Cabrio der Geschichte vorzüglich. Bleiben alle Einstellungen in der Standard- Justierung, gibt sich die Katze brav,

höflich und zuvorkommend. Ein sanftes Grollen aus dem Auspuff macht Lust auf mehr. Einzig die Lufteinlässe auf der Motorhaube und die der Aerodynamik zuträg-lichen Bauteile wie die seitlichen Spoiler an der Front und der zu-gegebenermaßen nicht gerade un-aufdringliche Heckspoiler machen klar, dass man sich mit diesem englischen Raubtier nicht spielen sollte.

Äußerst komfortabel sind auch die Sitze des 2+2-sitzigen Cabrios – die beiden Plätze in zweiter Reihe eignen sich jedoch nur bedingt für eine längere Fahrt – wobei die indi-viduellen Verstellmöglichkeiten der Vordersitze ungeschlagen sind. Mit nur wenigen Einstellungen werden aus den bequemen Langstrecken-Fauteuils straff anliegende und bei Bedarf festen Seitenhalt gebende Sportsitze, die man in weiterer Fol-ge auch brauchen wird.

Raubtier auf Knopfdruck

Mittels Dynamik-Taste und „Sport“-Stellung am Getriebe-Wählknopf katapultiert man das englische Raubtier in die Welt des Supersports. Vergessen ist die gute Kinderstube, bislang wohlgeübtes Understatement spuckt der XKR-S in den Straßengraben und lässt den Hooligan raushängen. Nach dem Drücken des Fahrdynamik-Schal-ters steht das gesamte Auto quasi habt Acht. Das Ansprechverhalten des Motors wird sportlicher, die Drehmomentverteilung angepasst und vor allem: Die Drosselklappen

lassen dem brachialen Motorsound nun freien Lauf. Der Motor brüllt seine Potenz jetzt unverblümt in die Gegend. Dabei bleibt der Jaguar al-lerdings noch deutlich sonorer und lange nicht so aufdringlich wie das hektische Gekreische mancher ita-lienischer Sportwagen. Erstaunlich handlich lässt sich der Jaguar dann bewegen und wird vom komfortab-len Gleiter zur kurvenreißenden Bestie, die trotz 1,8 t Eigengewicht ausgewogen und agil bleibt.

Im nächsten Schritt lässt sich dann auch noch die Traktions- und Stabilitätskontrolle ausschal-ten. Das sollte man allerdings nur auf der Rennstrecke veranstalten, denn die 550 PS und 680 Newton-meter Drehmoment zerren brutal am Heckantrieb und der gepflegte Drift wird ohne DSC zum Dauerzu-stand. Very British zeigt sich auch die Feature-Liste im offenen Jagu-ar, denn den heute schon sehr gän-gigen Schnickschnack à la Müdig-keitswarner, Spurwechselassistent oder selbstlenkender Einparkhilfe sucht man im Jaguar XKR-S verge-bens – und das ist auch gut so! (gj)�� www.jaguar.at����

Jaguar XKR-S Das stärkste Jaguar-Cabrio aller Zeiten gibt sich die Ehre und zeigt bei Bedarf die Zähne

die heiße Katze ganz ohne Blechdach

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Die heißeste Katze der Welt: Der Jaguar XKR-S ist ab 171.200 Euro zu haben.

audi a6 avant 3.0 TdI Quattro Die Neudefinition der Businessclass hat mal wieder vier Ringe auf dem Kühlergrill

eigentlich viel zu schade für den Vertreterparkplatz

Wien. Bitte, nehmen Sie die obenste-hende Headline nicht allzu ernst. Klar wissen wir, dass der Audi A6 seiner Rolle als fahrbarer Untersatz für Staubsaugervertreter und ähn-liche Geschäftsreisende längst ent-wachsen ist. Als dies noch so war, hieß der große Audi noch „100“ und darunter gab es im Markenangebot wenig, was beruflichen Kilometer-fressern zumutbar war. Aber spä-testens seit dem Aerodynamikwelt-meister ab 1982 scheangelte man erfolgreich richtung Oberklasse – ein Status, der endgültig mit dem Namenswechsel auf „A6“ mitte der Neuziger einzementiert wurde. Und keine zwei Generationen später war der A6 bereits so weit, in Rafines-se, Ausstattung und Hightech-Ap-peal seinem großen Bruder „A8“ um nichts mehr nachzustehen. Im Ge-genteil hatte er einen wesentlichen Vorteil zu bieten: Es gab ihn auch als Kombi.

Nun, spätestens angesichts der Preisliste des aktuellen A6 hätten Sie unsere Headline als verspäteten Aprilscherz abgetan. Lassen wir die Katze aus dem Sack: Unser super-feiner, daytonagrau-perleffektiger Testwagen kostet mit allem Drum und Dran inklusive Steuern satte 103.948,85 €. Mal ehrlich: Hätten sie noch vor 15 Jahren ernsthaft über einen Wagen der gehobenen Mittelklasse um 1,5 Mio. Schilling nachgedacht?

Wunderwelt der Extras

Allerdings hätten Sie anno 1997 auch noch kein derartig futuris- tisches Fahrzeug in nämlicher Klasse gefunden. Aus damaliger Sicht sensationelle Goodies wie Adaptives Bremslicht, Drive Select oder Engine-Start-Stop gehören

heute nonchalant zur Serienaus-stattung (Basispreis: 65.680 €), Extras wie Adaptive Cruise Control mit Stop&Go oder Head-up-Display waren nicht mal denkbar.

Nicht vergessen werden darf überdies, welche Art von Motor diesen Business-Kombi voran-treibt. Der Dreiliter-TDI mit 313 PS und 650 Nm Drehmoment ab 1.450 U/Min. ist ein Wunderwerk der Motorentechnik, etwas Kraft-volleres und gleichzeitig Geschmei-digeres wird man selbst heute sel-ten finden. Bloß der Klang erinnert noch an einen Diesel – was sich durch simples Switchen des Drive-Select-Schalters in die „Dynamic“-Position beheben lässt. Dann wird soundsynthetisch dazugelärmt und man wähnt sich plötzlich in

irgendwas Superbösem, mindes-tens à la V8 zu sitzen, also, nicht mehr nur vom Fahrgefühl her.

Durchs Drehzahlband surft einen ein Achtgang-Automatik- getriebe, das so gut wie dauernd schaltet, kaum merklich zwar, den-noch nicht verwechselbar mit ir-gendwelchen EVT-Gummibändern – das tut wohl. Und das Fahrwerk ist zwar hart, woran gelegentlich Kanaldeckel erinnern, allerdings lässt sich auch derlei per Drive- Select entschärfen.

Mit vielen Mascherln drauf

Die eigentliche USP der Audi- schen Businessclass liegt darin, wie uns Audi all die guten Gimmicks, die freilich auch bei anderen Premi-

umanbietern verfügbar sind, ver-packt und damit verkauft. Man hat stets das Gefühl, in der ultimativ-modernen Kommandozentrale zu sitzen, alles arbeitet für einen, stets beflissen und doch sehr freundlich. Der Farbmix passt ebenso wie die Haptik, im Kofferraum finden sich gescheite Verzurrlösungen, die Sitze sind mehr als bequem und die Optik verwöhnt einen sowieso vom Feinsten, besonders in der auf-wendigen (und nicht ganz billigen) S-Line Ausführung.

Auch das Verbrauchsthema nahm man bei Audi stets ernst, so auch nun. Gemütlich unter 10 l zu kommen mit über 300 PS ganz oh-ne Hybrid – das kann nicht bloß an der Start-Stopp-Automatik liegen. � www.audi.de

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Es dünkt einen, Audi erfinde Räder stets neu und schraube sie nicht bloß an Autos unten dran.

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Der Audi A6 Avant glänzt vor allem im „S-Line“-Gewand durch einen höchst sportlichen Auftritt. Zur Performance passt’s.

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automotivebusiness – 27InnovatIon & UmweltFreitag, 29. Juni 2012

Zwischenbilanz Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zieht ernüchternde Bilanz für Deutschlands Elektroauto-Bemühungen

„elektromobilität ist dabei, in Deutschland zu sterben“

Duisburg. Groß waren die Ambi-tionen, aber nun droht Deutsch-land bei der Elektromobilität zum Entwicklungsland zu werden. So zumindest die Meinung von Au-toexperte Ferdinand Dudenhöffer: „Die Elektromobilität ist dabei, in Deutschland zu sterben“, sagte der Direktor des Center Automoti-ve Research der Universität Duis-burg-Essen gegenüber der Deut-

schen Presse-Agentur. Die Pläne von Kanzlerin Angela Merkel, dass bis 2020 in Deutschland eine Mil-lion Elektroautos fahren würden, seien Makulatur. „So wie es derzeit aussieht, wird man froh sein, wenn man zehn Prozent des Ziels, also 100.000 Fahrzeuge, erreicht“, sagte Dudenhöffer.

Ziele „sind unerreichbar“

Dies unterstreiche auch der drit-te Fortschrittsbericht, der vor we-nigen Tagen von der ‚Nationalen Plattform Elektromobilität‘ an die deutsche Regierung übergeben wurde. Darin wird betont, dass bis

2020 ohne zusätzliche Förderung wohl nur bis zu 600.000 E-Autos in Deutschland realistisch seien.

Dudenhöffer betonte, nach 2.044 E-Autos im Jahr 2011 seien in den ersten fünf Monaten des lau-fenden Jahres erst 1.478 elektrisch betriebene Fahrzeuge zugelassen worden, davon entfielen nur 681 Autos auf Privatleute, Unterneh-men und Vermieter, die Mehrzahl aber auf Händler und Hersteller. Selbst 100.000 Autos bis zum Jahr 2020 wären bei diesem Verlauf ei-ne große Überraschung, sagte der Autofachmann.

Die meisten E-Autos verkauf-te demnach 2011 in Deutschland

Mitsubishi (683). Der Preis für das Fahrzeug werde nun gesenkt, so Dudenhöffer, „aber nicht, weil man neue Kostensenkungen hat, son-dern weil die Fahrzeuge sich nicht verkaufen“. Jüngst gab Daimler den Preis für einen neuen Elektro-‚smart‘ an. Er kostet 23.680 €, der smart-Benziner startet mit 10.275 € bei weniger als der Hälfte.

Plattform ist gescheitert

Das Thema E-Mobilität dümpele deshalb vor sich hin, sagte Duden-höffer. Man könne auch sagen, die Nationale Plattform für Elektro-mobilität sei gescheitert. „Deutsch-

land wird zum Entwicklungsland für Elektromobilität und nicht zum Leitmarkt, wie von der Kanzlerin gewünscht.“

Um eine Trendwende zu schaffen, seinen groß angelegte Offensiven statt Tests in vier „Schaufenster- regionen“ notwendig. Innenstadtzo-nen müssten zum Beispiel nur für E-Autos zugänglich sein und man brauche Car-Sharing-Angebote in Großstädten, damit man die Autos auch sehe. „Und das Ganze sollte auf EU-Ebene gemacht werden“, forderte Dudenhöffer, „um eine möglichst große Breitenwirkung auch über die Grenzen hinaus zu erzielen.“ � www.uni-due.de

Moritz Kolar

Laut dem Branchenkenner sei das Ziel von einer Million E-Autos auf Deutschlands Straßen „nur Makulatur“.

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Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen geht mit Deutschlands Elektroauto-Industrie hart ins Gericht.

car2go: Fahrstilanalyse gibt Umwelt-TippsStuttgart. Die Daimler-Tochter car2go sorgt weiter für Schlag-zeilen: Parallel zum Marktstart in Calgary, Toronto und Miami schult das Unternehmen nun an allen Standorten mit der Fahrstilanalyse „EcoStore“ seine Kunden. Das Programm ermittelt aus den drei Kom-ponenten Beschleunigung, gleichmäßige Fahreweise und Ausrollen einen Punktwert zwischen 0 und 100, der angibt, wie umweltverträglich der Fahrer unterwegs ist; gegebe-nenfalls gibt es Tipps, um die Fahrweise zu verbessern. � www.car2go.com

Outlander wird zum Plug-in-HybridParis. Mitsubishi wird auf dem Pariser Automobilsalon (27. September bis 14. Oktober) als Weltpremiere den „Outlander Plug-in Hybrid EV“ vorstellen. Das Antriebskonzept wurde be-reits bei der Plattformentwick-lung mit einbezogen und stellt den Elektroantrieb in den Vor-dergrund. Jeweils ein Elektro-motor arbeitet an Vorder- und Hinterachse als Allradantrieb. Neben dem reinen EV-Modus gibt es eine serielle Betriebsart, bei der der Verbrennungsmotor als Generator unterstützend eingreift. Dritte Variante ist der Parallel-Modus; bei ihm arbei-tet der Benziner bei höheren Geschwindigkeiten unterstüt-zend mit. � www.mitsubishi-motors.com

Fahrzeugverband in der Praxis erprobt

Stockholm. Ein Volvo-Lkw hat vor wenigen Tagen auf einer normal befahrenen Autobahn zum ersten Mal einen soge-nannten Straßenzug angeführt. Dabei handelt es sich um einen Konvoi aus Lastwagen und Pkw, dessen Teilnehmer auto-matisch einem Führungsfahr-zeug folgen. Beim von der EU geförderten SARTRE-Projekt (Safe Road Trains for the En-vironment) nutzen die nachfol-genden Fahrzeuge bestehende Fahrzeugsicherheitssysteme wie etwa Kameras und Radar, um sowohl den Führungs-Lkw als auch andere Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe zu überwa-chen. Hinzu kommt ein Daten-austausch per Funk, mit dessen Hilfe die Fahrzeuge im Verband den führenden Lkw „imitieren“, indem sie genauso beschleuni-gen, bremsen und lenken wie er. Dadurch erhofft man sich langfristig durch geringeren Luftwiderstand der Nachfol-gefahrzeuge (der Abstand be-trägt nur sechs Meter) positive Auswirkungen auf die Umwelt, aber auch eine effizientere Aus-nützung der bestehenden Stra-ßenkapazitäten.

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Die Autos folgten in nur sechs Metern Abstand dem Führungsfahrzeug.

Wien. Der in Deutschland gefloppte Agrotreibstoff E10 soll im Herbst in Österreich eingeführt werden, so zumindest der Plan von Land-wirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich. Er muss dafür aber noch einiges an politischer Über-zeugungsarbeit leisten, denn der Widerstand gegen das Benzin, dem zehn Prozent Bioethanol beige-mischt sind, ist groß. Zum Beispiel warnen Autofahrerclubs, Umwelt-schützer und die Arbeiterkammer vor E10. Vor wenigen Tagen rührte Berlakovich daher bei einer Ver-anstaltung des Biomasseverbands erneut die Werbetrommel für den Treibstoff. Experten aus dem In- und Ausland versuchten die Be-denken zu zerstreuen.

Biokraftstoffe entscheidend

Das EU-Ziel, bis 2020 einen An-teil von zehn Prozent Erneuer-barer Energien im Verkehrssek-tor einzusetzen, könne nur mit Biokraftstoffen erreicht werden, so der Landwirtschaftsminister. Biomasseverbandsvorsitzender Horst Jauschnegg verwies bei

einer Pressekonferenz darauf, dass die Raiffeisen-Tochter Agrana mit ihrer Bioethanolproduktion im nie-derösterreichischen Pischelsdorf bereits heute den gesamten Etha-nolbedarf für E10 in Österreich decken könnte. Momentan müsse die Agrana die Hälfte ihrer Produk-tion exportieren.

Dem Einwand, dass Agrosprit der Umwelt unterm Strich mehr schade als nutze, hielt Energiefor-

scher Gerfried Jungmeier vom Grazer Joanneum entgegen, dass Biotreibstoffe „Made in Austria“ massiv zur Treibhausgaseinspa-rung gegenüber Mineralölpen-dants beitrügen. In Pischelsdorf sei die Einsparung von 50% im Jahr 2008 auf heute 70% gestei-gert worden – für Jungmeier ein „hervorragender Wert“. Laut EU-Richtlinie müsse die Treibhausgas- einsparung im Lebenszyklus von

Biotreibstoffen momentan zumin-dest 35% betragen, ab 2018 dann 60%. Berücksichtigt werden dabei die Emissionen – neben CO2 auch Lachgas oder Methan – vom Anbau der Rohstoffe bis zum Einsatz im Fahrzeug.

Auswirkungen von Biosprit

Auch das vielfach gegen E10 vor-gebrachte Argument, der Biosprit-boom in Europa und den USA lasse weltweit die Nahrungsmittelpreise in die Höhe schnellen, könne so nicht stehen bleiben, sagte der Agrarökonom Harald von Witzke von der Berliner Humboldt-Uni-versität. Er nahm die massiven Preissteigerungen an den Welt-agrarmärkten 2007/08 unter die Lupe und kam zum Schluss, dass dafür hauptsächlich der Ölpreis und die Transportkosten verant-wortlich gewesen seien. Und: Die Ressourcenknappheit existiere zwar, werde aber überschätzt. Im Übrigen buhlten auch Baumwolle, Kautschuk oder Blumen um land-wirtschaftliche Nutzflächen.

� www.lebensministerium.at

Pläne Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich will im Herbst den Agrotreibstoff E10 auch in Österreich einführen

Berlakovich rührt werbetrommel für Biosprit

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Die E10-Einführung sei laut Berlakovich eine „sinnvolle Maßnahme für die Umwelt“.

„Deutschland wird zum

Entwicklungsland für

Elektromobilität und

nicht zum Leitmarkt,

wie von der Kanzlerin

gewünscht.“

Ferdinand dudenhöFFer

Page 8: medianet automotive

Wien. OMV und McDonald’s Ös-terreich starten ab 2. Juli eine gemeinsame Marketingaktion: McDonald’s-Gäste erhalten zu je-dem McMenü einen Gutschein für 1 l OMV-Kraftstoff im Wert von 1,60 € gratis dazu. „Mit unserem gemeinsamen Angebot möchten wir zum einen unseren Gästen ‚Danke‘ für ihre Treue sagen, zum anderen auch helfen, die Geldbör-se ein bisschen zu entlasten“, sagt Andreas Schwerla, Managing Di-rector von McDonald’s Österreich.

„Wir freuen uns, mit McDonald‘s ein beliebtes Unternehmen als Ko-operationspartner gefunden zu haben. Mit diesem Angebot laden wir McDonald’s Kunden ein, sich von der hohen Qualität unserer Kraftstoffe zu überzeugen“, ergänzt Harald Joichl, Leiter des OMV Tankstellengeschäfts in Öster-reich und Deutschland. Der Gut-schein ist ab einem Tankvolumen von 30 l an OMV Tankstellen in Österreich einlösbar. www.omv.at www.mcdonalds.at

28 – automotivebusiness Rund ums auto Freitag, 29. Juni 2012

Preisunterschiede bei Kfz-Versicherungen

Linz. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich und das Ver-braucherportal „durchblicker.at“ haben in einer Untersuchung massive Preisunterschiede bei Kfz-Versicherungen für private Haushalte festgestellt.

Erhoben wurden die Jahres-prämien inklusive aller Steuern für einen 42-jährigen Mann aus Wels mit Bonus-Stufe 0. Die Tester ließen sich für jeweils zwei Autos eine Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung sowie eine reine Kfz-Haft-pflichtversicherung anbieten. Die Prämienunterschiede lagen zwischen 154 und 671 €.

Die AK betont allerdings, dass es weder einen güns-tigsten noch einen teuersten Anbieter gebe. Vor allem bei den Kaskoversicherungen seien die Produkte im Detail sehr unterschiedlich; hier sollte man besonders auf den jeweiligen Deckungsumfang achten.

Die Konsumentenschützer raten darüber hinaus zu einer freiwilligen Erhöhung der ge-setzlichen Mindestversiche-rungssumme von derzeit 7 Mio. €, da die Mehrkosten dafür sehr gering seien. Für nur be-schränkt sinnvoll erachtet die AK hingegen die häufig mitan-gebotenen Insassenunfallversi-cherungen. Personen seien be-reits durch die Auto-Haftpflicht abgesichert. Zudem sind die Deckungssummen meist gering.

Die Konsumentenschützer empfehlen eher eine eigene private Unfallversicherung, die auch bei Freizeit- und Arbeitsunfällen zahle. www.ak-konsumenten.info

Personalrochade im GM-Konzern

Rüsselsheim. Opel verliert seinen Chefdesigner an die Schwes-terfirmen Cadillac und Buick. Mark Adams (50) wird laut Angaben des Unternehmens ab 1. August das weltweite Design der beiden Premiummarken des Detroiter GM-Konzerns verant-worten. Sein Nachfolger wird David Lyon (43), der zuletzt für das Design von Buick und GMC zuständig war. Lyon war unter anderem an der Entwicklung des Elektrowagens Chevrolet Volt beteiligt, den es fast bau-gleich auch als Opel Ampera gibt.

Aus der Feder von Adams stammt unter anderem der Mittelklassewagen „Insignia“. www.opel.de

short ÖamtC Ein Rollertest des Autofahrerclubs zeigt teils erhebliche Unterschiede zwischen Marken- und Billigprodukten

markenroller versprechen einen Qualitätsvorsprung

Wien. City-Flitzer mit 50 cm� stellen vor allem für Jugendliche oft den Einstieg in die motorisier-te Mobilität dar. Aber auch immer mehr Erwachsene wissen die Vor-teile der 50er-Roller zu schätzen. Sie überzeugen durch einen ge-ringen Anschaffungspreis, wenig Unterhaltskosten und moderaten Kraftstoffverbrauch. Ein ÖAMTC-Vergleichstest von Marken- und Billigrollern zeigt jedoch, dass es deutliche Qualitäts- und Sicher-heitsunterschiede gibt. Außerdem lauern bei den vermeintlichen Schnäppchen oft versteckte Kosten im Service. „Als Überbrückung kann man zwar durchaus auf ein günstiges Produkt aus dem Bau-markt oder Online-Versandhandel zurückgreifen. Will man jedoch eine längerfristige Lösung, sollte man besser etwas tiefer in die Bör-se greifen und mindestens 2.000 Euro investieren“, rät ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Zwei Roller nur „genügend“

Der Club hat sieben Produkte unterschiedlicher Preissegmente getestet. Für den Aprilia SR50 R Factory, den Peugeot Speedfight 3 sowie die Vespa LX 50 gab es dabei jeweils das Gesamturteil „Gut“. Es folgen Explorer Kallio 2 und REX Monza 50 Race mit der Bewertung „Befriedigend“. Die Roller MZ Em-mely EL2 und Novamotors GT-3 erhielten ein „Genügend“.

Die Roller wurden in zahlreichen Kriterien untersucht. Beim Kom-fort wurden unter anderem Unter-schiede beim Fassungsvermögen der Stauräume deutlich. „Während beim ‚Peugeot Speedfight 3‘ sogar ein Integralhelm einen trockenen und gut gesicherten Platz findet,

lässt sich beim ‚Novamotors GT-3‘ nicht einmal ein Jet-Helm verstau-en“, kritisiert der ÖAMTC-Experte. Auch der Sitzkomfort wurde bei den Markenprodukten durchwegs positiver bewertet. „Die güns- tigen Roller ‚Explorer Kallio 2‘ und ‚REX Monza 50 Race‘ bieten kaum Platz für größere Fahrer oder gar Fahrten zu zweit“, sagt Kerbl.

Aprilia bremst am besten

Bei Sicherheit und Haltbarkeit zeigt der Novamotors GT-3 erheb-liche Mängel. „Die hintere Bremse ist im Test wiederholt ausgefallen. Außerdem hat der Roller Brems-flüssigkeit verloren“, erklärt der ÖAMTC-Techniker. Bemerkenswert gute Bremsleistungen wurden hin-gegen beim Aprilia SR50 R Facto-ry und beim Peugeot Speedfight 3 verzeichnet. Allerdings weisen die beiden Produkte erhebliche Man-kos beim Einstellen der Rückspie-

gel auf. „Rückspiegel müssen grö-ßer und besser einstellbar sein“, fordert der ÖAMTC-Techniker die Hersteller auf. Hier haben die Ves-pa LX 50 und der MZ Emmely EL2 einen Vorteil: Die Spiegel im Retro-design lassen sich schön einstellen und verleihen einen guten Rund-umblick. Der Beregnungstest führt allerdings zu einem Totalausfall des MZ Hybrid-Rollers.

Beim Fahren schneiden der Novamotors GT-3 und der REX Monza 50 Race durch die extrem schleifenden Ständer nur ausrei-chend ab. Auch der MZ Emmely EL2 erzielt durch die schwache Beschleunigung und Steigfähigkeit nur ein Befriedigend.

Bei der Verbrauchsmessung zeigt sich die deutliche Überlegenheit der 4-Takter gegenüber der 2-Tak-ter. Diese verbrauchen im Schnitt 1 l weniger als vergleichbare 2-Takter. Bei der Abgasmessung bewegen sich die meisten Roller

auf ähnlichem Niveau. Einzig der Novamotors GT-3 zeigt eine extrem überhöhte Konzentration der Krebs erregenden Kohlenwasserstoffe. „Um saubere Technologien groß- flächig zu verbreiten, muss schnellstmöglich die neue Abgas-stufe ‚Euro 3‘ eingeführt werden“, appelliert der ÖAMTC-Techniker.

Vespa am genügsamsten

Auch bei den Wartungskosten gibt es große Unterschiede: Der Novamotors GT-3 muss laut Händ-lerinformation alle sechs Monate zum Service. Im Test ist der erste Service allerdings bereits nach dem ersten Monat fällig; der ÖAMTC-Techniker fordert in diesem Zu-sammenhang Hersteller dazu auf, realistische Serviceintervalle fest-zulegen. Am genügsamsten zeigt sich die Vespa LX 50: Erst nach 1.000 km ist der erste Service not-wendig. www.oeamtc.at

Moritz Kolar

Testsieger unter sieben 50er-Rollern sind Aprilia SR50 R Factory, Vespa LX 50 & Peugeot Speedfight 3.

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Der Rollermania auf den Zahn gefühlt: Der ÖAMTC nahm in seinem Vergleichstest sieben 50er-Roller unter die Lupe.

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Bis zu 671 Euro Unterschied: Ein Kfz-Versicherungs-Vergleich lohnt sich.

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Chefdesigner Mark Adams wechselt von Opel zu Cadillac und Buick.

omV & mcdonald’s Branchenriesen arbeiten zusammen

Ab sofort gibt’s Benzin zum McMenü

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Andreas Schwerla, Managing Director von McDonalds‘s Österreich.

Sindelfingen. Zum 750.000sten Mal hat vor wenigen Tagen eine C-Klasse-Limousine der aktuellen Baureihe die Fertigungslinie des Mercedes-Benz-Werks Sindel-fingen verlassen. „Hinter jedem dieser 750.000 Fahrzeuge steht die Begeisterung der Sindelfin-ger Autobauer“, sagte Werkleiter Willi Reiss. „Die Zahl spricht für sich – und zeigt, wie beliebt die C-Klasse-Limousine ist.“ Das Jubilä-umsfahrzeug, ein ‚C 220 CDI Blue Efficiency‘ in Iridiumsilber-me-

tallic mit der Ausstattungslinie ‚Avantgarde‘ geht an einen Kunden aus Karls-ruhe.

Vier Produktionsstandorte

Die aktuelle Baureihe der C-Klas-se-Limousine wird seit März 2007 in Sindelfingen gebaut, seit März des vergangenen Jahres in einer umfangreich modellgepflegten Ver-sion. Weitere Produktionsstandorte sind die Werke Bremen, Peking und East London. www.daimler.com

mercedes 750.000 C-Klasse-Fahrzeuge aus Sindelfingen

C-Klasse feiert Produktionsjubiläum

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Michael Balke (Montageleiter) und Willi Reisse (Werksleiter) mit dem Jubliäumsauto.