Masowien Wandertourismus
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FÜR BEWEGUNGSLIEBHABER
Masowien aktiv erleben
MasowienWandertourismus
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Text: Sylwia Kulczyk
Fotos: Włodzimierz Echeński
Umschlagentwurf und Graphik: PANCZAKIEWICZ ART.DESIGN / Paweł Panczakiewiczwww.panczakiewicz.pl
Korektur: Pracownia Usług Edytorskich „Logos”
Verleger: Woiwodschaft MasowienPL 03-719 Warschau, ul. Jagiellońska 26Telefonnummer: +48 (022) 597-91-00, Fax: +48 (022) 597-92-00e-mail: [email protected]
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Die Publikation wurde aus Mitteln der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Masowien ! nanziert.
Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Einwilligung
des Verlegers darf kein Teil der vorliegenden
Publikation vervielfältigt werden.
ISBN 978-83-62082-56-8Warschau 2010
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Wandern Sie mit uns! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Durch Wälder und Wiesen . . . . . . . . . . . . . 8
Auf dem Weg und querfeldein . . . . . 9
Vier Jahreszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Wandertourismus
Mas
ow
ien
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Kozienicka-UrwaldZu den Königlichen Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Die Gegend um WarkaAn den Ufern der Pilica entlang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Informacje praktyczne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Masowisches LandschaftsschutzgebietTor# ager und Dünen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Kampinos-Urwald, östlicher TeilZu Besuch im Land der Elche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Kampinos-Urwald, westlicher TeilDen Wald gab es hier schon lange vor dem Menschen . . . 37Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Gostynińsko-Włocławskie-SeenplattePostglaziale Senkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Kamieniecka-UrwaldIm Land der Kraniche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Der Weiße UrwaldAm Zusammen# uss von Bug und Narew . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Die Anhöhe um MławaAuf den Spuren der Forti% kation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Der Grüne UrwaldDer Weg der Kurpen-Beuten.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Inhaltsverzeichnis
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W ir möchten Sie ermuntern, die Wanderwege der masowischen
Woiwodschaft zu erkunden. Zehn der von uns präsentierten
Wege sind für jeden Wanderer geeignet – Sie & nden sowohl kurze
Trassen für ein paar Kilometer lange Spaziergänge als auch bis
zu zwanzig Kilometer lange Strecken. In den meisten Fällen
handelt es sich um die um den Wald führenden Umwege,
die den Bedürfnissen derjenigen entsprechen, die den
Ausgangspunkt des Aus' ugs mit dem Auto erreichen
wollen. An allen beschriebenen Plätzen können Sie
auch problemlos mit ö* entlichen Verkehrsmitteln
gelangen. Den Wegbeschreibungen liegen Informa-
tionen zu Übernachtungsmöglichkeit und Verp' e-
gung bei. Falls es direkt an dem Weg keine touristi-
sche Infrastruktur gibt, & nden Sie die Adressen der
Übernachtungs- und Verp' egungsmöglichkeiten
in den nahe gelegenen Ortschaften.
U ns ist daran gelegen, dass diese Vorschläge
für Sie zu einer Quelle der Inspiration für
weitere, selbstständige Erkundungen des zauber-
haften Masowiens werden.
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
EINLEITUNG
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WANDERN SIE MIT UNS!
Wenn die Frühlingssonne immer
länger über dem Horizont prangt, sind
die Grünanlagen der Stadt von Tou-
risten übersät. Ein Spaziergang durch
asphaltierte Alleen kann angenehm
sein, doch selbst der schönste Park ist
nur ein schwacher Ersatz für einen Auf-
enthalt in der Natur. Für diejenigen,
die sich das Wochenende ohne einen
Wanderaus' ug oder zumindest einen
langen Spaziergang nicht vorstellen
können, haben wir eine Lösung – auf
ins Gelände
DURCH WÄLDER UND WIESEN
Masowien bietet für Wanderbegeis-
terte viele herrliche Gelegenheiten,
sich im Freien zu erholen. Entgegen der
landläu& gen Meinung ist die Landschaft
der Region sehr abwechslungsreich.
Falls Sie erwarten, dass sich vor Ihnen
kilometerlang nur Flachland erstrecken
wird, werden Sie erstaunt sein, wenn
Sie die Moränehügel um Mława oder
Ciechanów erblicken. An vielen Stel-
len ist die Landschaft von Sanddünen
geprägt. Wer im Schweiße seines An-
gesichts den so genannten Berg (Góra)
bei St. Teresa im Kampinos-Urwald oder
den Dąbrowiecka-Berg (Dąbrowiecka
Góra) neben Otwock erklimmt, der be-
greift, warum diese scheinbar kleinen
Hügel als Berge bezeichnet werden.
Besonders charakteristische Elemente
der masowischen Landschaft stellen
die Flüsse dar. Die Mitte des Landes
wird durch die Königin der polnischen
Flüsse – die Weichsel bestimmt, zu der
sich im Osten der Bug und der Narew
und im Süden die Pilica gesellen. Die
Flusstäler sind voll von blumenreichen
Wiesen und natürlicher Flussp' anzen-
welt, in welcher viele Vogelarten Zu-
' ucht & nden. Die Durchbrüche und die
Täler mit ihren hohen, steilen Ufern, von
denen aus sich herrliche Panoramen
ausbreiten, bieten etwas für das Auge.
Als die schönsten Aussichtspunkte gel-
ten: das linke Ufer der Weichsel bei Góra
Kalwaria und das rechte Ufer der Weich-
sel bei Zakroczym, das linke Ufer der
Pilica in der Nähe von Warka und der
Durchbruch der unteren Wkra in den
Pomiechowskie-Wäldern.
Sie brauchen sich nicht weit von der
Hauptstat zu entfernen, um betörenden
Waldduft einatmen zu können. Direkt
hinter der Stadtgrenze liegt das größte
Waldgebiet Masowiens, der Kampinos-
Urwald. Di* erenzierte Baumbestän-
de um die die Wälder begleitenden
Sümpfe haben einen immensen na-
türlichen Wert. Am Zusammen' uss
von Bug und Narew erstrecken sich die
Kiefernwälder des Weißen Urwalds und
am nördlichen Rand dieses Gebiets be-
& ndet sich der Grüne Urwald, auch als
Kurpen-Urwald bezeichnet. Manche
der sich dort be& ndlichen Kiefern sind
über zweihundertfünfzig Jahre alt. An
beiden Ufern des rechten Bugzu' usses
Liwiec liegt der Kamieniecka-Urwald, in
dem die masowischen Erholungsorte
liegen. An den südlichen Rändern der
Region rauschen die Wälder des Kozi-
enicka-Urwaldes, welcher beliebtestes
Aus' ugsziel für die Einheimischen aus
Radom ist. Um die Hauptstadt her-
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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um be& nden sich ein paar kleinere,
aber sehr abwechslungsreiche Wald-
gebiete. In den Chojnowskie-Wäldern
an Piaseczno sind Teile des Altbestan-
des an Eichen- und Hainbuchenwäl-
dern erhalten geblieben, die über 200
Jahre alt sind. Pomiechowskie besteht
aus gemischten Baumbeständen mit
reichem Unterholz, und in den Otwo-
ckie-Wäldern wächst der Nadelwald auf
Dünensand.
In Masowien dominiert jedoch
Ackerland, das in Folge der großen Feld-
erzerkleinerung einen eigenen Charak-
ter hat. Das malerische Mosaik, beste-
hend aus den verschiedenen P' anzen,
die hier angebaut werden, wird durch
zahlreiche Baumbestände und in der
Mitte des Feldes gelegene Büsche er-
gänzt. Die an den Ackergrenzen wach-
senden Wiesen stellen das Symbols Ma-
sowiens dar. Deutlich anders sieht es in
der Umgebung von Grójec aus. Es gibt
nicht viele Orte in Europa, wo Sie auf
derart weite Obstanbau' ächen tre* en.
Im Frühling ist alles von einem Blumen-
meer bedeckt und im Herbst hängen
die Äste von der Last der vielen lecke-
ren Früchte herab.
Die schönsten und im Hinblick auf
die Natur wertvollsten Winkel der Regi-
on stehen unter Schutz. Der Kampinos-
Naturpark ist der zweitgrößte Natur-
park Polens. Auf dem Gebiet der maso-
wischen Woiwodschaft gibt es sieben
Landschaftsschutzgebiete und etliche
Naturschutzgebiete.
Die Attraktivität Masowiens macht
aber nicht allein die Natur aus. Das Land
wird seit Jahrtausenden von Menschen
besiedelt und geformt. Viele Zeugnisse
des menschlichen Wirkens sind hier
erhalten geblieben: prähistorische
Burgen, zauberhafte hölzerne Kirchen,
Adelshöfe und von Blumen umsäumte
Kapellen – das alles können Touristen
auf den masowischen Wanderwegen
bestaunen.
WEGE UND PFADE
Durch die masowische Woiwodschaft
führen 107 Wanderwege, die über 2790
km lang sind. Sie wurden dank Bestre-
bungen des Polnischen Verbandes für
Touristik und Landeskunde (Polskie To-
warzystwo Turystyczno-Krajoznawcze)
erbaut. Die meisten ausgeschilderten
Wege be& nden sich in der Umgebung
Warschaus, Płocks, im Weißen und dem
Kampinos-Urwald. Es ist keine Schwie-
rigkeit zu errechnen, wie lange es dau-
ern würde, wenn wir jeden der Wege
mindestens einmal beschreiten woll-
ten. Die Palette der Möglichkeiten um-
fasst außerdem Lehrpfade – in jeder
Oberförsterei gibt es mindestens einen
davon. Ein Spaziergang auf einem sol-
chen Pfad stellt eine gute Wahl für die-
jenigen unter Ihnen dar, die nicht zu viel
Ehrgeiz mitbringen, da die Pfade meis-
tens nur einige wenige Kilometer lang
sind. Die Wanderpfade wurden so ab-
gesteckt, dass sich der Besucher die in-
teressantesten Plätze des Waldgebietes
anschauen kann. Die an den Pfaden auf-
gestellten Informationstafeln liefern viel
Wissenswertes über das Waldleben. Sie
ermöglichen Ihnen, die über Ihren Köp-
fen kreisenden Vögel zu erkennen oder
das Funktionsprinzip der Fallen für Insek-
ten kennen zu lernen.
Obwohl Masowien genau in der
Mitte Polens liegt, verfügt es immer
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
noch über versteckte Schätze. Auf vie-
len der hiesigen Wege werden Sie den
ganzen Tag keinem anderen Wanderer
begegnen. Obwohl die Bescha* enheit
des Geländes überwiegend keine all-
zu großen Schwierigkeiten birgt, ha-
ben Sie hier Gelegenheit, sich wie ein
echter Entdecker zu fühlen. Deswegen
sollten Sie unbedingt eine detaillierte
Landkarte in den Rucksack packen,
am besten mit einem Maßstab von
1:50000 oder größer. Sie sollten die
Wegbeschilderung natürlich beach-
ten, aber lassen sie sich deshalb nicht
davon abhalten, auch eigene Wege zu
gehen. Dies gilt nicht für den Kampi-
nos-Naturpark, wo Besucher nur auf
festgelegten Wegen wandern dürfen.
Die interessantesten Wanderwege
Masowiens führen größtenteils durch
Waldgebiete. Sie werden hier auf nicht
allzu viele Ortschaften tre* en. Sie soll-
ten sich deshalb nicht auf eine warme
Mahlzeit im Restaurant verlassen, son-
dern eine Thermos' asche mit war-
men Getränken und Sandwichs oder
beispielsweise Würstchen zum Grillen
mitnehmen (beachten Sie dabei, dass
man im Wald und im Umkreis von 100
Metern vom Wald kein Feuer machen
darf ). Nehmen Sie unbedingt etwas
mit, was Sie vor Sonne und Regen
schützt, da das Wetter, bevor Sie das
Ende des Weges erreichen, mehrmals
umschlagen kann. Auf dem Weg kann
auch ein Vogelatlas nützlich sein. Sie
werden sicherlich Gelegenheit haben,
Vogelarten zu beobachten, die sie bis-
her nicht kannten.
VIER JAHRESZEITEN
Die Wandersaison dauert eigentlich
das ganze Jahr über. Schon im März er-
muntern die immer länger werdenden
Tage dazu, eine Wanderung zu unter-
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
nehmen. Im Frühjahr können die Wan-
derungen jedoch durch Tauwetter er-
schwert werden. Das Wasser über' utet
dann die am Fluss gelegenen Wiesen
und aus den Mooren bilden sich un-
durchdringbare Sümpfe. Im April sind
die ersten Blumen zu sehen. Der wei-
ße Anemonenteppich wandelt sich in
violette Veilchenfelder und an feuch-
ten Stellen erblühen gelbe Sumpfdot-
terblumen. Unter den Bäumen erklin-
gen die Stimmen Tausender Vögel. Der
Volksmund sagt: Wenn Sie den Kuckuck
zum ersten Mal im Jahr hören und Geld
dabei haben, dann ist Ihnen der & nan-
zielle Erfolg für das ganze Jahr sicher.
Anfang Mai sind die Wälder, leider, voll
von Mücken. Mit der größten Mücken-
plage hat meist der Kampinos-Urwald
zu kämpfen. Falls Sie die Wiesen voller
blühender Maiglöckchen unbehelligt
bewundern möchten, dürfen Sie auf
keinen Fall Ihr Insektenspray verges-
sen. Im Sommer gibt es in den maso-
wischen Wäldern jede Menge Wald-
und Blaubeeren. Dann brauchen Sie
für eine solche Wanderung im Wald
viel mehr Zeit, weil Sie sich die Freude
nicht versagen können, diese leckeren
Früchte zu essen. Im Herbst werden die
Tage kürzer und deswegen bleibt weni-
ger Zeit für Wanderungen. Bunte Blätter
bilden ein buntes Mosaik. Pilzsammler
und Köche haben alle Hände voll zu
tun. Der Winter bedeutet nicht, dass
Sie auf Wanderungen verzichten müs-
sen. Wenn Schnee fällt, lohnt es sich,
die Langlaufskier auszupacken. Ganz in
Weiß wirken die wohl bekannten Wege
plötzlich ganz anders.
![Page 12: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/12.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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![Page 13: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/13.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM
KOZIENICKA-URWALD
VOM KOZIENICKA-URWALD ZU DEN KÖNIGLICHEN QUELLEN
Der Kozienicka-Urwald stellt das größte Waldge-
biet im südlichen Teil der masowischen Woiwodschaft
dar; er hat eine Fläche von fast 30 000 ha. In der Ver-
gangenheit war er traditionelles Jagdrevier für Könige.
Das postglaziale Flachland wird durch die malerischen
Urstromtäler des Radomka- und Zagożdżonka-Flusses
sowie die Dünenhügel bereichert. Der Landschaftsreich-
tum wird durch die Vielfalt der Wälder unterstrichen. Die
Kiefer vermischt sich hier mit der Trauben- und Stieleiche.
Ferner wachsen hier Buchen und Tannen, deren Vorkom-
mensgrenze hier verläuft und die in anderen Teilen Ma-
sowiens entsprechend nicht anzutreffen sind. Die feuch-
ten Senkungen des Geländes werden von Erlen bewach-
sen. Ähnlich wie in der Vergangenheit bietet der Urwald
auch heute noch vielen Tierarten Zuflucht. In den kleinen
Flüssen errichten Biber ihre Staudämme und zwischen
den Bäumen flattern sechzehn Arten von Fledermäusen.
Außerdem wurden zweihundert unterschiedliche Vo-
gelarten im Urwald gesichtet. Zu den seltensten gehört
der Schwarzstorch. Das Moorgebiet am südlichen Rande
des Kozienicka- Urwaldes wird durch die in Polen seltene
Sumpfschildkröte bewohnt.
Um den Reichtum der Natur zu schützen, wurde 1983
das Kozienicka- Landschaftsschutzgebiet errichtet. Es ist
über 26 000 ha groß. Auf seinem Gebiet befinden sich
etwa fünfzehn Naturschutzgebiete. Seit 1994 ist der Ko-
zienicka-Urwald das Musterwaldgebiet zur Förderung
ökologischer Maßnahmen (Leśny Kompleks Promocyj-
ny). In Polen gibt es etwa fünfzehn Gebiete dieses Typs,
deren Ziel die Verbesserung der Waldwirtschaft unter
Einhaltung ökologischer Grundsätze darstellt. Ein sicht-
bares Ergebnis der Arbeit von Förstern und den Ökolo-
gen ist die überdurchschnittliche touristische Bewirts-
chaftung des Urwaldes.
Durch den bewirtschafteten Waldparkplatz in Augustów
an der Straße von Kozienice nach Pionki verläuft der schwarze
Wanderweg. In der Nähe des Parklatzes liegt ein kleiner Fried-
hof aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Gebiete der Kozienik-
Länge der Route:12,4 km (Möglichkeit der Verkürzung auf 3 km).
Ausschilderung: schwarze und grüne Beschilderung des Lehrpfades
Schwierigkeitsgrad: einfache, gut vorbereitete Route
Ö* entlicher Verkehr: PKS-Bus aus Pionki oder Kozienice
0,0 km
Waldparkplatz in Augustów
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM KOZIENICKA-URWALD
ka wurden während der so genannten „Operation – Dęblin” in
die Kriegshandlungen einbezogen. In der Mitte des Friedhofs
wächst eine über zwei hundert Jahre alte Stieleiche, die ein Na-
turdenkmal darstellt.
Hier können sie die Wanderung beginnen. Vom Parkplatz aus
folgen Sie der schwarze Ausschilderung Richtung Dorfbebau-
ung. Am Anfang führt der Weg parallel zur Straße, nach hundert
Metern biegt er nach links ab.
Das kleine Dorf liegt auf einer Waldwiese genau in der Mit-
te des Kozienicka-Urwaldes, an der Straße von Pionki nach
Kozienice. Ihren Namen verdankt sie dem Dorfgründer König
Stanislaus August. Auf seinen Befehl hin wurden die Siedler aus
dem Sandomierska-Urwald hierher gebracht. Es lohnt sich in
Augustów das Museum des Kozienicka-Urwaldes zu besuchen
(Izba Dydaktyczno-Muzealna Puszczy Kozienickiej) geö* net an
Montagen von 9.00 bis 14.00 Uhr, an sonstigen Tagen nach te-
lefonischer Absprache (Tel. +48 612 34 41). Es be& ndet sich in
einem grün bemalten Försterhaus aus dem Jahr 1905. In der
Nähe steht eine hölzerne Samenschalmühle. Sie wurde 1933
errichtet. Am Försterhaus wurde ein kleiner botanischer Garten
errichtet, in dem nach und nach die Arten der für die Gegend
charakteristischen Bäume und Büsche gep' anzt werden. In den
Räumlichkeiten des Museums werden drei Ausstellungen prä-
sentiert. Besucher können sich mit der P' anzen- und Tierwelt
des Urwaldes vertraut machen. Die ausgestopften Säugetiere
und Vögel sehen so echt aus, als ob sie lebendig wären. Der
zweite Raum wurde mit Exponaten zur Siedlungsgeschichte in
diesem Urwaldbereich versehen. Die Ausstellung liefert viele in-
teressante Informationen über die mit dem Wald zusammen-
hängenden Berufe, welche bereits der Vergangenheit angehö-
ren, wie z.B. das Jagen oder die Zeidlerei. Die dritte Kammer ist
den Förstern gewidmet. Hier sind u.a. die alten Dokumente und
interessante Geräte ausgestellt.
Der Weg verlässt die sich hier erstreckende Augustów-Wald-
wiese und führt in den Wald. Der Weg führt durch schönen
Mischwald.
Sie gelangen auf einen schnurgeraden Schwarzen Weg. Der
Weg führt über den Bahndamm auf dem einst die Bahn fuhr,
die das Holz aus dem Urwald zur Sägemühle in Pionki transpor-
tierte, heute aber nicht mehr in Betrieb ist.
0,4 km
Augustów
1,4 km
Waldrand
2,9 km
Schwarzer Weg (Czarna Droga)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM
KOZIENICKA-URWALD
Falls Sie den Aus' ug verkürzen möchten, können Sie diesen
Punkt mit dem Auto erreichen (biegen Sie vom Hauptweg auf
den Schwarzen Weg ca. 1,5 km hinter Augustów Richtung Ko-
zienice) und das Auto auf einem großen Waldparkplatz abstel-
len. Das gemauerte, direkt am Wald stehende Haus wird als das
Försterhaus bezeichnet. Tatsächlich befand sich hier das Häus-
chen des Bahnwärters. An Wochenenden hat hier eine Bar ge-
ö* net. Auf einer großen Wiese wurde ein Feuerplatz errichtet,
ein paar Überdachungen und viele Bänke und Tische aufge-
stellt. Dieser sympathische Winkel ist der Lieblingserholungs-
platz der Einwohner der nahe gelegenen Städte. An Samstag-
und Sonntagnachmittagen liegt hier der Duft von gegrillten
Leckerbissen in der Luft.
Am Försterhaus beginnt der drei Kilometer lange Lehrpfad
„Königliche Quellen“ („Królewskie Źródła”). Auf dem Weg stehen
elf Schilder, die Gelegenheit bieten, sich mit der Forstwirtschaft
und dem Reichtum der hiesigen P' anzen- und Tierarten ver-
traut zu machen. Am Anfang führt der Weg über den Damm
der Schmalspurbahn.
Rechts unter der Brücke wurde eine attraktive Aussichtsplatt-
form errichtet. Von hier aus ergibt sich eine herrliche Aussicht
auf das feuchte, grüne Tal des Flusses. An Frühlingsabenden
können Sie hier einem Froschkonzert lauschen.
Der schwarze Weg führt weiter geradeaus (zu der Bahnstati-
on in Żytkowice – 9,3 km), der Lehrpfad biegt nach links ab und
führt über die steile Böschung ins Tals von Zagożdżonka hinab.
Hier beginnt der wohl attraktivste Teil des Spazierganges. In-
dem Sie die Brücke überqueren, haben Sie Gelegenheit, die im
Stromlauf schwimmenden Fische zu beobachten. Ringsum er-
streckt sich Schilf und die an einen grünen Teppich erinnernden
Riedgrasfelder; das Tal wird von einem dunklen Erlenwald um-
säumt.
Von der zweiten Brücke aus bietet sich ein wunderbarer Blick
auf das Flusstal. Der Pfad überquert den Fluss nicht, sondern
biegt nach links ab und zieht sich durch den Wald zu der Talbö-
schung.
In der steilen Böschung von Zagożdżonka entspringen drei
Quellen reinen, kühlen Wassers. Benannt wurden sie zu Ehren
des Königs Wladyslaw Jagiello. Der Legende nach hat er wäh-
rend der Jagd nicht einmal das hiesige leckere Wasser probiert.
6 km
Zweite Brücke
4,7 km
Erholungsgebiet „Försterhaus”
5,1 km
Brücke auf Zagożdżonka
6,5 km
Königliche Quellen
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM KOZIENICKA-URWALD
Die größte Quelle ist mit Brunnenringen ausgekleidet. Das Was-
ser ' ießt in starkem Strom aus einer hölzernen Fassung heraus.
Eine Ruhepause an den Königlichen Quellen ist selbst während
des größten Platzregens angenehm, da in der Nähe eine Über-
dachung aufgestellt wurde.
Der Lehrpfad führt weiter durch Schneisen durch den Misch-
wald. An einer der nächsten Haltestellen halten Sie die Augen
auf: Hier sind Spuren der Harzgewinnung an den Kiefern zu
sehen. Charakteristische Anschnitte, dank derer spezielle Be-
cher mit der dick' üssigen, goldenen Flüssigkeit gefüllt werden
konnten, waren bis vor nicht allzu langer Zeit in jedem Wald
populär. Heute sind sie als Andenken an vergangene Zeiten zu
betrachten, da man der Harzgewinnung Anfang der 90er Jahre
des letzten Jahrhunderts endgültig abgeschworen hat.
Der Lehrpfad führt zum Parkplatz am gemauerten Häuschen
des Bahnwärters zurück. Von hier aus führt er nach Augustów
zurück.
Sie haben sich eine Pause verdient.
7,7 km
Erholungsgebiet „Försterhaus”
12,4km
Parkplatz in Augustów
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM
KOZIENICKA-URWALD
Praktische Informationen
Augustów, eine Saisonbar im Wald, am Anfang des Lehrpfades „Königliche Quellen”
Kozienice, Restaurant Jowita, ul. Warszawska 20, Tel. +48 (48) 614 23 13
Kozienice, Pizzeria Pizza Planet, ul. Warszawska 29/7, Tel. +48 (48) 382 01 31
Kozienice, Pension, Ośrodek Rekreacji KCKRiS, ul. Bohaterów Studzianek 30,
Tel. +48 (48) 614 60 91, +48 (48) 614 67 26
Kozienice, Ferienhäuser-Komplex (Zespół Domków Turystycznych),
ul. Bohaterów Studzianek 30, Tel. +48 (48) 614 64 83
Pionki k. Kozienic, Motel ROYAL, ul. ks. Popiełuszki 6, Tel. +48 (48) 612 95 14
Ferienbauernhöfe: www.kozienickipk.com, Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Gebiet
des Kozienicki-Landschaftsschutzgebiets.
![Page 18: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/18.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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19
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
DIE GEGEND UM WARKA
AM UFER DER PILICA ENTLANG
Einer der im Hinblick auf die Aussichten schönsten Wege
Masowiens führt über eine steile Böschung des Pilica-Tals in
die Nähe von Warka. Die Wanderung auf diesem Weg bietet
auch die Möglichkeit, interessante Denkmäler Warkas zu
besichtigen und im Herbst leckere Äpfel aus den in der Nähe
gelegenen Obstgärten zu probieren.
Die rote Ausschilderung führt von dem Bahnhof in Richtung
Stadtzentrum.
Die malerisch an dem hohen Ufer der Pilica gelegene Stadt
erhielt zu Beginn des 14. Jahrhunderts Stadtrecht. Die an einem
Handelsweg aus Kleinpolen günstig gelegene Stadt hat ihre
Blütezeit im Mittelalter erlebt. Bereits damals war Warka für das
hier gebraute Bier bekannt. Daher kommt vermutlich auch der
Name der Stadt. Man erzählt sich, dass Papst Clemens VIII., der,
bevor er im 16. Jahrhundert den Heiligen Stuhl erklomm, Apos-
tolischer Legat in Polen war, das Bier aus der örtlichen Brauerei
sehr gemocht hat. Am Sterbebett habe er Bier trinken wollen
und ' üsterte „Birra di Warka”. Die um sein Bett versammelten
Geistlichen dachten, es handele sich um eine Heilige und be-
gannen das Gebet „Santa Biera di Warka ora pro nobis” zu ' üs-
tern. Nachdem der Papst dieses Gebet gehört hatte, brach er in
Lachen aus und das Geschwür, das die Ursache der Krankheit
gewesen war, platzte auf. Auf diese Weise hat das aus Warka
stammende Bier dem Kirchenherrn das Leben gerettet. Die hie-
sige Brauerei ist bis heute nicht nur in Masowien bekannt. Die
kleine Stadt mit ihren etwas mehr als siebentausend Einwoh-
nern ist gleichzeitig das Zentrum der Obstbauregion.
Auf dem quadratischen Marktplatz steht ein klassizistisches,
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Rathaus,
Länge der Route: 15 km.
Ausschilderung:am Anfang rote Schilder, dann grüne Ausschilderung, am Ende ohne
Schilder.Schwierigkeitsgrad: die Route ist nicht allzu schwierig; ein schmaler Pfad an der Pilica kann bei Regen glitschig sein.
Ö* entlicher Verkehr: Hin: Zug von Radom nach Warschau. Zurück: Bus nach Warschau oder Kozienice.
0 km
Bahnhof in Warka
1,7 km
Marktplatz in Warka
DIE GEGEND UM WARKA
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20
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
das von Hilary Szpilowski entworfen wurde. An der Rathaus-
fassade wurden Gedenktafeln der Kriegsereignisse angebracht.
Vor dem Gebäude der Feuerwehr steht eine historische Draisi-
ne. Von dem Markplatz aus führt die rote Route zu der Kreuzung
mit der Kozienicka-Straße.
Die St. Nikolaus-Pfarrkirche wurde am Anfang des 17. Jahr-
hunderts errichtet, aber Umbauarbeiten beraubten sie ihres
ursprünglichen Stils. Im Inneren der Kirche sind die aus der
Spätrenaissance stammenden Altäre sowie einige historische
Gemälde und Skulpturen erhalten geblieben. Die rote Aus-
schilderung biegt in die Richtung der Brücke auf der Pilica ab.
Gehen Sie geradeaus die Franciszkańska-Straße entlang.
An dem alten nach Winiary führenden Weg zieht eine in-
teressante, aus dem Barock stammende Kapelle Ihren Blick an.
Auf dem viereckigen, hohen Sockel steht eine runde Säule. Die
Kapellen dieses Typs stellen ein charakteristisches Element der
Landschaft um Warka dar.
Auf der rechten Seite sehen Sie das prächtigste Gebäude
der Stadt, ein ehemaliges Franziskanerkloster. Ins Innere des
barocken Gotteshauses mit zwei Türmen führt ein dekoratives
Portal. Im Inneren der Kirche sind die barocken Altäre und eine
Kanzlei aus dem Rokoko besonders beachtenswert. Gemäß der
Tradition liegen im Kellergeschoß der barocken Kirche die ma-
sowischen Herzöge Troyden I. und Ziemowit II. sowie Danuta
Anna, die Frau von Janusz I., begraben.
Es lohnt sich, einen Spaziergang auf den nahe gelegenen
Kirchhof zu machen. Unterwegs werden Sie an einigen histo-
rischen Kapellen vorbeikommen. Auf dem Friedhof sollten Sie
nach dem Grab Piotr Wysockis Ausschau halten. Dem Anführer
der Gruppe der Unterfähnriche, die mit dem Angri* auf Belve-
dere den Novemberaufstand begonnen hatten, war es gelun-
gen, nach 29 Jahren harter Arbeit in Sibirien, in seine Heimat-
stadt Warka zurück zu kehren.
Folgen Sie der durch die Franciszkańska-Straße führenden,
grünen Ausschilderung. Die Schilder werden Sie in den Stadt-
teil Winiary führen. Der hiesige Hof, der als Weißer Palast be-
zeichnet wird, wurde zum Ende des 17. Jahrhunderts nach
einem Entwurf von Augustin Locci errichtet. Am 4. März 1747
ist hier Kazimierz Pułaski, das spätere Mitglied der Konföde-
ration von Bar und einer der Anführer der Schlachten um die
2 km
Pfarrkirche
2,3 kmFranziskanerkirche
3 km
Winiary
DIE GEGEND UM WARKA
![Page 21: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/21.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, zur Welt gekommen.
Im Hof ist ein Museum untergebracht, in dem die mit der Per-
son Pułaskis und anderer Polen, die sich auf der anderen Seite
des Atlantiks verdient gemacht hatten, zusammenhängenden
Erinnerungsstücke zu sehen sind. Ausgestellt werden hier au-
ßerdem stilvolle Möbel und Teppiche. Im Obergeschoß des
Gebäudes gibt es interessante temporäre Ausstellungen. Hier
werden auch ab und zu klassische Konzerte veranstaltet (Kon-
takt: ul. Pułaskiego 24, Tel. (48) 667 22 67, geö* net täglich von
10.00 bis 17.00, außer Montagen und den auf Feiertage fol-
genden Werktagen).
Der Hof ist von einem großen, gep' egten Park umgeben.
Auf dem Parkgelände stehen drei prächtige Eichen. Die größ-
te hat einen Umfang von 440 cm und ist über 250 Jahre alt.
Der alte Baum trägt den Namen „Pułaski”. Darüber hinaus ste-
hen hier riesige Linden. Eine davon wird als „Kościuszko Linde”
bezeichnet. Der Weg führt Sie an dem prächtigen Denkmal
von Kazimierz Pułaski vorbei in das Tal der Pilica hinab. Unter-
wegs passieren Sie einige Teiche, die Wasser aus den aus der
Böschung entspringenden Quellen führen sowie mit vielen
P' anzen bewachsenes Altwasser. Weiter schlängelt sich der
Weg durch die Obstgärten am Fuße der Böschung.
Auf Ihrer linken Seite haben die Kollektoren. Die Wiesen, die
sie durchstreifen, sind im Mai gelb von Gänsedisteln. Der Weg
führt Sie zur Böschung und weiter auf einem engen Pfad durch
mit Gebüsch bewachsene Böschung. Nach Regenfällen be-
steht hier Rutschgefahr.
Sie gehen wieder über die mit Weiden bewachsenen Wie-
sen an der Pilica. Das Dorf liegt auf einer hohen, durch eine rie-
sige von einer Erosionsschlucht durchbrochenen Böschung.
Sie wird als Czarniecki-Schlucht bezeichnet, zum Gedenken
an die im Jahr 1656 von polnischen Streitkräften mit Schwe-
den geführte Schlacht. In Stara Warka befand sich eine früh-
mittelalterliche Burg, welche den Anstoß für die Entstehung
der ein paar Kilometer entfernt liegenden Stadt gegeben hat.
Von der ursprünglichen Siedlung ist heute nur noch ein eini-
ge Meter langer Erdwall erhalten geblieben. Den Rest hat der
gestiegene Wasserspiegel des Flusses über' utet.
Der Pfad führt weiter die Böschung entlang, dann auf die
mit Obstbäumen bewachsene Anhöhe hinauf und bald dar-
auf wieder zu den Wiesen hinab. Auf diesen Streckenabschnit-
4 km
Kläranlage
DIE GEGEND UM WARKA
5 km
Stara Warka
![Page 22: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/22.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
ten gibt es nicht viele Schilder, aber die Pilica, die zu Ihrer lin-
ken Hand liegt, ist der beste Wegweiser. Von der Böschung aus
erö* net sich ein herrlicher Blick auf die sich in der Ferne aus-
dehnenden Wälder des Kozienicka-Urwaldes. Davor sind die
Türme der spätgotischen Kirche in Rozniszew sichtbar.
Im Mittelalter mündete die Pilica hier in die Weichsel – da-
her stammt der Name des Dorfes. Die Böschung führt hier
Richtung Norden, wo sie den äußeren Rand des Weichseltals
bildet. Sie ist mit grünen Schildern gekennzeichnet. Hinter
dem Dorf führt der Pfad von der Anhöhe hinab auf die an der
Pilica gelegenen Wiesen.
Der Name dieses Dorfest stammt daher, dass es auf einer
„ostrów” – einer trockenen Insel inmitten der sump& gen Wie-
sen gelegen ist. Im 15. Jahrhundert wurde dem Dorf dank der
Bemühungen der Besitzer von Ostrołęka, der Familie Ciołek,
Stadtrecht zuerkannt. Die Stadt ver& el jedoch sehr schnell
und heute ist Ostrołęka ein kleines Dorf an der Pilica. Von hier
stammte der mittelalterliche Kraftmensch, Stanisław Ciołek.
Jan Długosz sagte, dieser habe ganz allein eine Glocke auf den
Turm der Marienkirche in Krakau hinaufbefördert, die vierzig
Mann nicht hochzuheben vermochten. In Ostrołęka sind nicht
8 km
Pilica
11 km
Ostrołęka
DIE GEGEND UM WARKA
![Page 23: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/23.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
allzu viele Spuren der Vergangenheit erhalten geblieben. Be-
merkenswert ist die aus dem 19. Jahrhundert stammende
Umzäunung des Friedhofs mit den an den Ecken stehenden
Kapellen der Evangelisten.
Falls Sie ihr Auto in Warka stehen gelassen haben, können
Sie die Wanderung hier beenden und mit dem Bus zurück-
kehren.
Der Weg führt jetzt geradewegs nach Norden und er-
reicht bald die Überschwemmungsebene der Pilica. Hier
haben sie auch Gelegenheit, sich die malerischen Altwasser
anzuschauen. Der Pfad führt durch einen Pappel- und Wei-
denwald. Dieses für große Flusstäler charakteristische Wal-
densemble ist von den Überschwemmungen des Flusses
abhängig, welche jedes Jahr den Untergrund fruchtbar ma-
chen. Da immer mehr Flüsse begradigt werden, werden die
natürlichen Wälder an den Flüssen zu einer Seltenheit. Jen-
seits eines großen Altwassergebiets steigt der Weg einen
großen Flussdeich hinauf.
Die grünen Wegweiser führen Sie von hier aus weiter nach
Czersk (18,5 km) und nach Góra Kalwaria (27,5 km), es ist je-
doch besser, diesen Orten einen separaten Aus' ug zu wid-
men. 1 km entfernt liegt die Straße Warschau – Kozienice.
Nachdem Sie diese erreicht haben, biegen Sie nach links ab.
Sobald Sie das Dorf erreichen, biegen Sie nach links ab.
Von hier aus fahren Busse nach Góra Kalwaria, Warschau
oder Kozienice.
13 km
Przylot
15 km
Ostrówek
Praktische Informationen
Warka, Gasthof Winiary (Zajazd na Winiarach), ul. Turystyczna 3, Tel. +48 (48) 667 26 76, (48) 667 50 43
Warka, Hotel Pułaski, ul. Warszawska 45, Tel. (48) 667 24 21
Warka, Gasthof Winiary (Zajazd na Winiarach), ul. Turystyczna 3, Tel. +48 (48) 667 26 76, (48) 667 50 43
Warka, Pension Sielanka, ul. Łąkowa 1, Tel. +48 (48) 666 16 00
DIE GEGEND UM WARKA
![Page 24: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/24.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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![Page 25: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/25.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LAND-
SCHAFTSSCHUTZGEBIET
MASOWISCHES LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET
TORFLAGER UND DÜNEN
Die sandigen Terrassen des Weichseltals an dem rechten
Flussufer sind mit Kiefernwäldern bewachsen. Seit mehre-
ren Jahren ist die Region um Otwock und Celestynów ein
beliebtes Aus/ ugsgebiet der Hauptstadtbewohner. Kei-
ner weiß, was dafür entscheidend war – ob die Schönheit
der Waldwinkel, das gesunde Mikroklima oder einfach die
günstige Verkehrsanbindung.
Von dem im modernistischen Jugendstil erbauten Bahnhofs-
gebäude folgen Sie auf den Straßen von Otwock den schwar-
zen Schildern. Sie werden schnell bemerken, dass es ein au-
ßergewöhnlicher Ort ist. Schließlich gibt es nicht viele Städte,
in deren Zentrum hohe Kiefern wachsen. Ihre aktuelle Gestalt
hat Otwock in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhal-
ten. Damals wurde entdeckt, dass das hiesige Mikroklima mit
den vielen Sonnentagen und dem allgegenwärtigen frischen
Harzduft in der Luft ein gutes Mittel zur Bekämpfung von Tu-
berkulose darstellt. Entlang der Gleise der neu errichteten, an
der Weichsel gelegenen Bahn ist ein Kurort entstanden, der
bald für seine interessante Architektur bekannt wurde. Diese
bestand gleichsam aus einer Kreuzung der in jener Zeit mo-
dernen alpenländischen und Schwarzwälder Kurortarchitektur
mit der Bauweise russischer Datschas. Die ältesten der reich de-
korierten Gebäude wurden von dem bekannten Illustratoren
Michał Elwiro Andriolli erbaut. Viele Jahre später hat Konstanty
Ildefons Gałczyński den aus vielen Strömungen zusammenge-
setzten Stil als „świdermajer” bezeichnet – nach dem durch Ot-
wock ' ießenden Fluss Świder.
Stimmungsvolle Villen aus Holz reihen sich an heute nicht
immer so romantische Bauten, aber der Wald rauscht noch im-
mer so wie vor dem Krieg.
Am südlichen Stadtrand von Otwock wurde in den 20er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Kolonie von Be-
Länge der Route: 13 km (man kann sie auf 10,5 km verkürzen)
Ausschilderung:anfangs schwarze, dann rote Ausschilderung
Schwierigkeitsgrad: einfache Route.
Ö* entlicher Verkehr:Bahnverbindung auf dem Weg Warschau – Pilawa.
0,0 km
Bahnhof in Otwock
2,5 km
Soplicowo
![Page 26: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/26.jpg)
26
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
amtenhäusern errichtet. An der Sułkowskiego-Straße liegt
im Wald eine Villa verborgen, die eine große Rolle in der Po-
litik gespielt hat. 1948 wurde hier Władysław Gomułka als
„rechtskonservativer Abweichler“ gefangen gehalten und
37 Jahre später wurde hier der Vorsitzende der „Solidarność”,
Lech Wałęsa interniert. In der Villa Soplicówka an der Naru-
towicza-Straße 2 be& ndet sich das Museum der Region Ot-
wock (Muzeum Ziemi Otwockiej) (Kontakt: Tel. (22) 788 15
00, geö* net Dienstag – Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr, Sams-
tag – Sonntag von 11.00 bis 14.00 Uhr). Die Ausstellung bie-
tet viele interessante Informationen über die Natur und Ge-
schichte dieser Region. Man kann hier alte Bilder und eine
Sammlung von Judaica bewundern. Bemerkenswert sind
auch die ethnogra& schen Sammlungen, wobei die Gewebe
besonders sehenswert sind.
Hinter dem Punkt, wo der ausgeschilderte Weg die Naru-
towicza-Straße kreuzt, biegt er nach Süden ab, führt über
einen Umweg durch Waldpfade und nähert sich den Gren-
zen von Karczew an. Sie befinden sich bereits auf dem Ge-
lände des Masowischen Landschaftsschutzgebietes. Es
wurde 1987 auf über 14 000 ha errichtet. Das Schutzgebiet
besteht aus zwei durch die Stadtbebauung von Otwock
getrennten Teilen. Die Landschaft des Landschaftsschutz-
gebietes bilden mit Kiefern bewachsene Dünen und die sie
trennenden Senken, oft mit Moorlagern. Im Walddickicht
leben u.a. Schwarzstörche, Sumpfschildkröten, Elche und
Dachse. Die Masowischen Landschaftsschutzgebiete ha-
ben die wichtige Rolle der „grünen Lungen“ der Hauptstadt
inne. Von hier aus strömt frische, saubere Luft direkt in die
Straßen Warschaus.
An der ehemaligen Straße von Pogorzela nach Karczew
be& ndet sich unter Dünensand der alte Judenfriedhof. Vor
dem Krieg stellten die Juden Dreiviertel der Stadtbewohner
von Otwock dar. Hier verbrachten auch die bekennenden
Juden gerne ihren Urlaub. 1940 haben die Nazis in der Stadt
ein Ghetto gegründet (das zweitgrößte in Polen, direkt nach
dem Warschauer Ghetto), das zwei Jahre darauf wieder auf-
gelöst wurde. Die jüdischen Grabsteine (Macewa), die sich
gen Boden neigen, könnten sicherlich vieles über die Ge-
schichte Otwocks erzählen. Versuchen Sie diese Geschichte
selbst abzulesen – viele der Aufschriften auf den Grabsteinen
sind auf Polnisch.
MASOWISCHES LANDSCHA-FTSSCHUTZGEBIET
3,7 km
Judenfriedhof
![Page 27: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/27.jpg)
27
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LANDSCHA-
FTSSCHUTZGEBIE
Vom Gebiet um Osieck bis nach Otwock erstreckt sich dem
Weichseltal entlang ein Streifen aus sump& gen Torfmooren.
Die meisten wurden inzwischen in fruchtbare Wiesen verwan-
delt, im Naturschutzgebiet kann man jedoch immer noch die
malerische Landschaft des Moorlagers bewundern. Das Be-
trachten der Natur ist dank einer großen Aussichtsplattform
vereinfacht worden.
Der zauberhafte See im Herzen des Schutzgebietes wurde,
obgleich es den Anschein macht, nicht auf natürliche Wei-
se gebildet. Die infolge der Torfnutzung entstandene Senke
wird durch die an ihren nördlichen Begrenzungen be& nd-
lichen Quellen mit Wasser gespeist. Das Wasser umgibt den
sump& gen Wald wie ein breiter Ring. Zahlreiche kleine Inseln
und Halbinseln sind von Erlen- und Birkengruppen bewach-
sen. Auf den höher gelegenen, trockneren Stellen erblicken
Sie Pappeln, Kiefern und Eichen. Der See und seine unmittel-
bare Umgebung sind ein Hort für die Waldbewohner. Etwa
fünfzig Vogelarten nisten hier. Am einfachsten ist es, die ma-
jestätischen weißen Schwäne zu erblicken. Oft verbreitet sich
um den See auch ein rhythmisches Klopfen. So lassen die
Spechte, die in den Baumhöhlen der am Ufer gelegenen Bäu-
me leben, von sich wissen. Die Besonderheiten der hiesigen
Tierwelt sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Irgendwo im
Mooslager verstecken sich die Sumpfschildkröten und Schlan-
gen, genauer gesagt die Schlingnattern. Die Umgebung des
Sees ist auch beim Wild beliebt, bei den Elchen und Rehen.
Wenn Sie Gefallen an der Beobachtung des Naturlebens & n-
den, ist die beste Zeit für die Pirsch der Tagesanbruch. Zu jeder
Jahres- und Tageszeit vermag die Aussicht den Betrachter in
Erstaunen zu versetzen.
Von der Plattform aus verläuft der schwarz beschilderte
Weg parallel zum Lehrpfad. Beim Lesen der entlang des
Weges aufgestellten Informationstafeln lernen Sie den Wald
besser kennen und die Gep' ogenheit zu begreifen. Nach un-
gefähr 0,5 km biegt der Pfad von der Waldstrecke ab und nä-
hert sich einem kleinen See. Wenn die präsentierten Informa-
tionen Ihr Interesse geweckt haben, können Sie von einer Tafel
zur anderen weiter spazieren. Der Waldweg und der Lehrpfad
tre* en an der Basis „Torfy“ wieder aufeinander.
Im Gebäude eines alten Forsthauses wurde das Zentrum für
ökologische Bildung des Masowischen Landschaftsschutzge-
bietes gegründet. Hier werden didaktische Veranstaltungen für
5,5 km
Naturschutzgebiet „Na Torfach”
6,3 km
Basis „Torfy”
![Page 28: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/28.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Schulen und sonstige organisierte Gruppen angeboten (Kon-
takt: Karczew, ul. Torfy 2, Tel. +48 (22) 788 80 87, an Werktagen
von 8.00 bis 9.00 Uhr oder von 15.00 bis 16.00 Uhr). Neben dem
Gebäude gibt es einen Waldparkplatz. Die größte Attraktion der
Basis stellt das 1998 gegründete Walddickicht dar. Hier können
Tiere Zu' ucht & nden, die aus verschiedenen Gründen der Hilfe
bei der Rückkehr in die Natur bedürfen: verletzte Rehe, Vögel,
die aus dem Nest gefallen sind und sonstige „schwierige Fälle“.
Von dem Försterhaus aus folgen Sie den schwarzen Schildern
und wandern weiter Richtung Südosten.
Falls Sie den Aus' ug verkürzen möchten, können Sie von
hier aus nach Otwock zurückkehren, indem Sie der nach Nor-
den führenden blauen Ausschilderung folgen. Wir möchten
Sie jedoch dazu ermuntern, weiter den schwarzen Schildern zu
folgen. Sie gehen auf einem Waldweg durch einen lichten Kie-
fernwald. Nach 1,2 km macht der Weg eine Biegung Richtung
Nordosten und nach weiteren 800 Metern stößt er auf einen
größeren Waldweg und schlägt die frühere Richtung ein.
Der schwarz und der rot beschilderte Wege werden hier eins.
Folgen Sie ihnen und biegen Sie erst nach links und nach hun-
dert Metern nach rechts ab. Sie beginnen, eine sandige Erhö-
hung zu erklimmen.
Auf einer hohen Düne be& nden sich die am besten erhal-
tenen Bunker der deutschen Wehrlinie von 1944. Die Befesti-
gungen des sog. „Brückenkopf Warschaus“ („Przedmoście Wars-
zawskie“) hat man schon 1941 zu errichten begonnen. Die Ar-
beiten wurden jedoch nach dem Erfolg der deutschen Armee
an der Ostfront niedergelegt. Das Material wurde für die Errich-
tung des Atlantischen Walls genutzt. Als sich die deutsche Ar-
mee wegen dem Vorrücken der Soldaten der Roten Armee ei-
lig zurückzog, versuchte sie auch die Befestigungen hastig zu
Ende zu bringen, es blieb jedoch nicht genug Zeit dafür. Zwi-
schen dem 27. und 30. Juli 1944 durchbrachen Russen die deut-
sche Wehrlinie in der Nähe des Dąbrowiecka-Berges an einer
schwach besetzten Strecke bei Dąbrówka.
Der Weg führt über einen schmalen Waldpfad und nach ei-
nigen Hundert Metern auf den Gipfel der Erhöhung hinauf.
Sie be& nden sich nun fast 116 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Wald auf dem nördlichen Hang der Düne wurde durch
einen Brand zerstört. Von hier aus haben Sie eine großartige
9,3 km
Wegknoten
6,6 km
Kreuzung der Wanderwege
MASOWISCHES LANDSCHA-FTSSCHUTZGEBIET
9,8 km
Dąbrowiecka Góra
![Page 29: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/29.jpg)
29
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LANDSCHA-
FTSSCHUTZGEBIE
Sicht auf die grünen Flächen des Masowischen Landschafts-
schutzgebietes.
Der Weg führt über eine befestigte Waldstraße. Ihre Farbe ist
nicht gewöhnlich für die Umgebung Warschaus – sie ist nämlich
überraschend rot. Man sagt, dass für die Befestigung der Strecke
der Trümmerschutt der Hauptstadtruinen verwendet wurde.
Diese kleine Siedlung bilden lediglich einige vereinzelte Ge-
bäude, die im Wald stehen. Der rote beschilderte Weg kreuzt
hier den grünen, der von Otwock nach Celestynów führt. Ein
wenig weiter erblicken Sie eine am Weg stehende riesige Eiche
– ein Naturdenkmal, dessen Umfang vier Meter überschreitet.
Hinter der Straße verlaufen Bahngleise. In der Straßengabe-
lung wurde der Waldparkplatz errichtet. In einiger Entfernung
be& ndet sich ein Gedenkstein zum Andenken an die Soldaten
der Widerstandsbewegung. Während des Zweiten Weltkriegs
verhinderten sie die Transporte auf der Bahnlinie.
Der Weg biegt nach links ab und führt an der Straße entlang
zu dem nahe gelegenen Bahnhof.
Mit dem Zug erreichen Sie Ihren in Otwock geparkten Wa-
gen oder gelangen direkt in die Hauptstadt.
12,2 km
Die Straße Otwock – Celestynów
9,8 km
Roter Weg (Czerwona Droga)
10,8 km
Okoły
12,9 km
Bahnhof in Pogorzel Warszawska
Praktische Informationen
Otwock, Restaurant Stylowa, ul. Warszawska 19, Tel. +48 (22) 779 32 71
Otwock, Restaurant Zalesin, ul. Ambasadorska 14, Tel. +48 (22) 788 92 47
Otwock, Bar Mała Gastronomia, ul. Orla 29, Tel. +48 (22) 710 07 63
Otwock, Informationsbüro für Touristen (Biuro Usług Turystycznych ) „Syrena”, ul. Poniatowskiego 1,
Tel. +48 (22) 779 31 05; hilft die Übernachtung in Erholungszentren oder Privatunterkünfte zu & nden
Otwock, Hotel Start, ul. Sportowa 10, Tel. +48 (22) 779 24 26 (von 9.00 bis 15.00 Uhr anrufen).
Otwock, Gästezimmer, ul. Kasztanowa 6, Tel. +48 (22) 779 49 18
![Page 30: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/30.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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EIL
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31
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
ÖSTLICHER TEIL
KAMPINOS-URWALD,ÖSTLICHER TEIL
ZU BESUCH IM LAND DER ELCHE
Die direkte Nachbarschaft eines großen Naturschutzge-
biets und einer Großstadt stellt eine weltweite Seltenheit
dar. Der an der Schwelle der Metropole liegende Kampinos-
Urwald ist nicht nur eines der größten Waldgebiete Ma-
sowiens, sondern auch der einzige Naturpark in dieser Re-
gion. Er wurde 1959 gegründet. Geschützt werden fast 38,5
ha. Die Landschaft des Urwaldes bilden ein europaweit ein-
maliger Komplex von binnenländischen Dünen, über sieb-
zig geschützte P/ anzenarten und eine reiche Tierwelt. Die
im Hinblick auf die Natur wertvollsten Gebiete, 22 an der
Zahl, stehen unter höchstem Schutz. Der Kampinos-Urwald
besteht nicht nur aus Wäldern, sondern auch aus Wiesen
und bewirtschafteten landwirtschaftlichen Gebieten. Die
beschriebenen Gebiete sind eng mit der Geschichte Polens
verbunden. König Jagiello führte hier seine Armee durch
und weiter bis nach Tannenberg, hier fanden die Kämpfe
des Januaraufstandes statt. Im Boden von Kampinos wur-
den die Leichen vieler durch die Nazis ermordeten Bewoh-
ner der Metropole begraben.
Die vorgeschlagene Route umkreist einen der wertvolls-
ten Teile des Naturparks und erlaubt es, sich mit dem Urwald
vertraut zu machen. Zum Nachdenken regt der Friedhof –
Mausoleum in Palmiry – an. Er ist das traurige Andenken an
den letzten Weltkrieg.
Von der Haltestelle und dem Parkplatz an dem Kinderkran-
kenhaus aus gehen Sie auf dem sandigen Weg in den Wald und
folgen dabei der roten und grünen Ausschilderung.
Bei Regen kann man unter einer schützenden Überdachung
Zu' ucht & nden. Der grün beschilderte Weg biegt nach links ab.
Sie sollten der roten Ausschilderung folgen. Der Waldweg führt
durch einen jungen Kiefernwald. Achten Sie auf die am Weges-
rand wachsenden Birken. Außer der verbreiteten weißen Bir-
ke sind hier auch Exemplare der dunklen (schwarzen) Birke zu
sehen. Sie zeichnet sich durch die fast schwarze Farbe der Rin-
de aus, was aus einem Mangel an dem für andere Birkenarten
Länge der Route:17 km.
Ausschilderung – der Reihe nach:rote, gelbe, blaue, grüne Ausschilderung.
Schwierigkeitsgrad:im Frühjahr können manche Teile des Weges über' utet sein; zwischen Mai und September gibt es viele Mücken.
Anfahrt:Mit dem „L“-Bus vom Wilson-Platz in Warschau.
0,0 km
Dziekanów Leśny
0,7 km
Die Waldwiese Szczukówek
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
typischen Farbsto* , dem Betulin, resultiert. Die Rinde der hier
wachsenden Bäume hat jedoch eine gräuliche und fast grün-
liche Farbe, da sie mit Flechten und Algen bewachsen ist. Wei-
ter führt uns der Weg durch die Sümpfe. Er verläuft auf einem
schmalen Damm. Während der Schneeschmelze kann es hier
feucht sein, im Hochsommer jedoch trocknet er fast völlig
aus. Im Frühling erblühen auf den Sümpfen Schwertlilien und
Sumpfdotterblumen.
Hinter der Siedlung des Kampinos-Naturparks beginnt ein
besonders schöner Abschnitt der Route. Sie wandern entlang
der Grenze zwischen zwei Welten: zwischen Dünen und Sümp-
fen. Am Weg wächst ein Mischwald von besonderer Schönheit.
Bemerkenswert sind die vielstämmigen Birken. Im Frühling ist
von der Seite der Sümpfe ein Gewirr von Hunderten von Vö-
gelstimmen zu hören. Am frühen Morgen kann man sogar den
Kranichruf heraushören.
Der Weg biegt nach links ab, in den Sejmikowa-Weg (Sejmi-
kowa Droga). (Der gelbe Weg biegt hier nördlich, nach Palmiry
ab). Folgen Sie der roten Ausschilderung. Bald erreichen Sie die
Brücke über die Wilcza Struga. Wasser ist hier nur im Frühling
und nach größeren Regensfällen zu sehen. Der Name dieses
Ortes ist mit einer düsteren Legende verbunden, die besagt,
dass hier vor Jahrhunderten ein Mord begangen wurde.
Die Route führt jetzt südlich über den Sejmikowa-Weg. Auf
diese Weise betreten Sie unbemerkt ein großes Gebiet des
höchsten Schutzes (es ist über 1200 ha groß) und heißt „Siera-
ków”. Es ist 1937 dank Bemühungen von Professor Roman Ko-
bendza, der als erster dafür gekämpft hatte, dass der Kampi-
nos-Naturpark unter Schutz gestellt würde, entstanden. Damals
war es über 614 ha groß. Inzwischen steht diese Mischung ver-
schiedener Urwaldlandschaften unter Schutz: klassische para-
bolische Dünen, Moorlager und das Tal mit dem Fluss Młynisko.
Auf den hiesigen Sümpfen wächst die unscheinbare Torfgränke
– ein sehr seltenes postglaziales Relikt. Dieses Gebiet, das be-
reits seit über siebzig Jahren geschützt wird, bleibt ein riesiger
Rückzugsort für Waldtiere. Es gibt wohl keine andere Zwei-Mil-
lionen-Stadt, in deren Nähe so viele Arten von wilden Tieren
leben. Viele von ihnen vermeiden jeglichen Kontakt mit dem
Menschen, aber wenn Sie am frühen Morgen oder Abend auf-
brechen, können Sie auf dem Weg vielen interessanten Urwald-
bewohnern begegnen.
2,2 km
Hegerhütte Młynisko
5,0 km
Mogilny-Brücke (Mogilny Mostek)
KAMPINOS-URWALD, ÖSTLICHER TEIL
![Page 33: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/33.jpg)
33
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
ÖSTLICHER TEIL
Der Sejmikowa-Weg schlägt sich durch die sandigen Arme
des Weißen Berges (Biała Góra). Der Name des Hügels spielt auf
die Farbe des Dünensandes an. Er ist von stattlichen, trockenen
Nadelbäumen bewachsen. Man schätzt, dass die hohen, so ge-
nannten Mastkiefern über 180 Jahre alt sind.
Nach 1,5 km verlässt der Pfad den Sejmikowa-Weg, führt
über Dünen und in das frühere Tor' ager am ehemaligen Lan-
gen Sumpf (Długie Bagno). In den 20er Jahren des letzten Jahr-
hunderts wurde hier massiv Torf abgebaut, seitdem hier der Na-
turpark gegründet wurde, sind die der Natur zugefügten Wun-
den jedoch wieder schnell verheilt.
Zwischen den Bäumen schimmern weiße Kreuze. Der
Friedhof in Palmiry ist eines der Symbole des Martyriums der
Polen während des Zweiten Weltkriegs. Auf einer ausgedehn-
ten Waldwiese wurden über zweitausend Tote begraben, wel-
che durch die Deutschen im Kampinos-Urwald und anderen,
in der Nähe der Hauptstadt gelegenen Wäldern, zwischen
Dezember 1939 und Juli 1943 ermordet wurden. 1948 wur-
de auf der Waldwiese Palmiry nach einem Entwurf von Ewa
Śliwińska und Romuald Gutt der Friedhof und das Mauso-
leum des Märtyrertums und des Martyriums der Polnischen
Nation (Cmentarz-Mauzoleum Martyrologii i Męczeństwa Na-
rodu Polskiego), gegründet. Die Toten, die hier begraben lie-
gen, wurden aus den Massengräbern im Kampinos-Urwald
und anderen in der Nähe der Hauptstadt, beispielsweise den
Chojnowskie-Wäldern exhumiert. Der Friedhof in Palmiry
ist ein für die Warschauer besonders wichtiger Ort, da hier
hauptsächlich die Hauptstadteinwohner begraben sind; un-
ter anderem der Vizepräsident von Warschau Jan Pohoski, der
Spitzenfunktionär der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS)
Maciej Rataj und der Olympiasieger Janusz Kusociński. Ein
Teil der Grabstätten auf dem Friedhof in Palmiry hat lediglich
symbolischen Wert, da nicht alle Hinrichtungsorte gefunden
werden konnten.
Die Ausstellung in dem am Friedhof gelegenen Pavillon ist
dem Kampfgeschehen im September 1939 sowie der Konspi-
ration und den Partisanenkämpfen im Gebiet des Kampinos-
Urwaldes gewidmet (Kontakt: Tel. +48 (22) 794 42 56, geö* net
täglich von 9.00 bis 14.30, außer Montagen und den auf Feier-
tage folgenden Werktagen). Die dort ausgestellten Dokumente
und Gegenstände, welche während der Exhumierung gefun-
den wurden, stimmen nachdenklich.
8,5 km
Friedhof Palmiry
![Page 34: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/34.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Von dem Friedhof aus folgen Sie den blauen Schildern. Die
Route führt über den gep' asterten Palmiry-Weg (Droga Pal-
mirska) und verläuft dann in dessen Nähe. Sie gehen an dem
Dünenwall entlang, der als Ćwikowa-Berg (Ćwikowa Góra) be-
zeichnet wird. Hier wächst der Jahrhundertealte Nadelwald.
An dem Waldparkplatz wurden Überdachungen aufgestellt,
die zu Erholungspausen ermuntern. Im 19. Jahrhundert gab
es hier eine Schenke. Schauen Sie sich das Jerzyki-Kreuz an
(Krzyż Jerzyków). Das Denkmal erinnert an die Truppen der Pol-
nischen Heimatarmee (AK), welche 1944 in diesen Gegenden
kämpften.
Folgen Sie nun den grünen Schildern. Der Weg führt am Un-
terstand für Elche vorbei. Dieses riesige Tier ist das Symbol des
Naturparks, obgleich, was schwer zu glauben ist, hier 150 Jah-
re lang kein einziges Tier dieser Art gelebt hat. Der letzte im
Urwald lebende Elch wurde Anfang des 19. Jahrhunderts er-
schossen. 1951 wurden fünf Elche von unseren östlichen Nach-
barn auf das Urwaldgebiet gebracht, die am Anfang auf einem
speziell umzäunten Gebiet lebten. Dieses befand sich rechts
von dem Weg, den Sie jetzt bewandern. Als sich die Herde zu
vermehren begann, wurde der Zaun abgebaut und die Elche
haben sich in vielen Winkeln des Urwaldes niedergelassen. Seit
einigen Jahren zählt die Kampinos-Herde etwa einhundert El-
che. Der Erfolg des Experimentes mit den Elchen hat die Mitar-
beiter des Parks zu weiteren Versuchen ermuntert, die Tierwelt
des Urwaldes wiederzubeleben. 1980 wurden Biber in den Na-
delwäldern ausgesetzt, und zwar mit Erfolg, und 1992 wurden
Luchse ins hiesige Ökosystem eingeleitet.
Eine weitere Gelegenheit, sich eine Pause zu gönnen. An ei-
ner Dienstsiedlung des Kampinos-Naturparkes steht ein schö-
ner Erholungsplatz mit vor Regen schützenden Dächern zur
Verfügung. Auf der Waldwiese wachsen einige prächtige Stie-
leichen. Die größte, als Alte Eiche bezeichnet, ist über 200 Jahre
alt und hat einen Umfang von 340 cm.
Sie betreten wieder das Gebiet des höchsten Schutzes na-
mens „Sieraków”. Anfänglich gehen Sie durch trockene Nadel-
wälder, um sich nach einer Weile in den mit Erlen bewachsenen
Mooren wieder zu & nden. In der Gegend stellen Biber ihre
Staudämme auf. Auf der linken Seite des Weges erstreckt sich
der Sumpf Cichowąż, welcher als der schönste und wildeste
im ganzen Urwald gilt. Die Unzugänglichkeit der Moore regte
10,1 km
Pociecha
KAMPINOS-URWALD, ÖSTLICHER TEIL
13,4 km
Siedlung Sieraków
![Page 35: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/35.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
ÖSTLICHER TEIL
die Phantasie unserer Vorfahren an. Man sagte, im Dickicht des
Moorlagers erhebe sich das Schloss des Schlangenkönigs.
Sie stehen am Wege-und Straßenscheideweg. Der Stein
ist ein Andenken an Professor Witold Plapis, Architekt, Orga-
nisator und Direktors des Instituts für Städtebau und Archi-
tektur (Instytut Urbanistyki i Architektury) in Warschau und
verdientes Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des Kam-
pinos-Naturparks. Um Sie herum wächst Eichen- und Hain-
buchenwald. Diese Waldformation – früher recht typisch – ist
heute relativ selten, weil sie vom Menschen durch Kiefern er-
setzt wurde. Sie können sich unter der Überdachung erholen.
Die gelben Schilder weisen Richtung Warschau (nach Wólka
Węglowa 7,5 km). Sie sollten sich aber an die grünen halten.
Der Deich führt nördlich durch ein feuchtes Gebiet. 1944 wur-
de dieser einzige Übergang durch die Sümpfe von den Deut-
schen vermint. Daher stammt die Bezeichnung des Ortes. Im
Frühling erklingt hier das Stimmengewirr von vielen Vögeln.
Hier nisten unter anderem die Kraniche und Schwarzstörche.
Es ist nicht einfach, sich mit der Anwesenheit der kleinsten
Vertreter der Tierwelt abzu& nden – von Frühling bis Herbst
schwirren hier 31 Arten von Mücken umher.
Hier wird der um den Kampinos-Urwald führende Um-
weg geschlossen. Nur noch knapp ein Kilometer auf dem be-
kannten Weg.
Wir ho* en, Sie machen bald wieder einen Aus' ug in den
Urwald.
14,9 km
Uroczysko Na Miny
16,1 km
Die Waldwiese Szczukówek
16,8 km
Dziekanów Leśny
Praktische Informationen
Łomianki, Restaurant Croatia, ul. Kolejowa 15, Tel. +48 (22) 751 32 91
Truskaw, Restaurant Dziupla, ul. Falińskiego 6 a, Tel. +48 (22) 722 65 43
Łomianki, Hotel Ronin, ul. Szpitalna 36, Tel. +48 (22) 751 18 69
Łomianki, Hotel Malwa, ul. Wiślana 35 b, Tel. +48 (22) 751 17 72
![Page 36: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/36.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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EIL
![Page 37: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/37.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
WESTLICHER TEIL
KAMPINOS-URWALD,WESTLICHER TEIL
DEN WALD GAB ES HIER SCHON LANGE VOR DEM MENSCHEN
Aus den vielen Aus/ ügen, die man im Kampinos-Urwald
unternehmen kann, schlagen wir Ihnen vor eine Extra-Rou-
te, die in Kampinos beginnt, zu wählen. Unterwegs erwar-
ten Sie zahlreiche Wunderwerke der Natur: herrliche Wälder,
ausgedehnte Sümpfe und hohe Dünen. Bei der Erforschung
der Umgebung hilft ein Besuch im Museum in Granica. Die-
ser Weg führt durch viele Orte von großem historischem
Wert. Sie werden auf die Wallanlagen der frühmittelalter-
lichen Burg in Zamczysko hinaufsteigen, sich eine beson-
ders schöne Kirche in Kampinos anschauen können und die
gefällte Kiefer der Aufständischen wird Sie an die hier 1863
geführten Kämpfe erinnern.
Ein großes, am Rande des Łowicko-Błońska-Flachlandes
gelegenes Dorf, das im Mittelalter kurze Zeit über Stadtrecht
verfügte. Die Dorfgeschichte ist mit den sich in der Nähe er-
streckenden Wäldern verbunden. Der Urwald stellte einen un-
gemein großen Schatz dar und wurden vom König mehrfach
verpfändet. Seine Gläubiger haben die Kampinos-Wälder ziem-
lich verwüstet, da jeder von ihnen so viel Holz und Wild wie
möglich gewinnen wollte. Der Pächter der Güter von Kampi-
nos, Ludwik Gutakowski, & nanzierte den Bau der Holzkirche, des
wertvollsten historischen Denkmals von Kampinos, mit. Von
der Haltestelle aus gelangen Sie dorthin, wenn Sie den blauen
Schildern folgen.
Für den Bau des Gotteshauses wurden die im Kampinos-
Urwald wachsenden Kiefern verwendet. Ihr Holz zeichnet sich
durch charakteristische, kleine Jahresringe aus. Die Barocke Ma-
riä-Himmelfahrt-Kirche wurde 1773-1782 errichtet. Die Fassade
der geschalten Kirche mit einer Kammkonstruktion verzieren
zwei vorgelagerte Türme. Das Kircheninnere ist durch drei Pfei-
ler in drei Schi* e aufgeteilt. Am Hauptaltar be& ndet sich das
Länge der Route: 22 km (Möglichkeit der Verkürzung auf 17 km).
Ausschilderung: der Reihe nach:blaue, rote, grüne, gelbe Ausschilderung.
Schwierigkeitsgrad:der Aus' ug ist relativ lang, optimal im Frühling oder im Sommer zu machen. Sie müssen unbedingt ein Mittel gegen Mücken mitnehmen!
Ö* entlicher Verkehr:Busse und Kleinbusse von der Haltestelle an der Kreuzung der Straßen Górczewska und Lazurowa im Warschauer Stadtteil Wola; PKS-Bus aus Sochaczew, Błonie, Grodzisk Mazowiecki.
0,0 km
Kampinos
![Page 38: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/38.jpg)
38
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Gemälde „Jesus am Kreuz“ („Chrystus na krzyżu”) aus dem aus-
gehenden 18. Jahrhunderts, das höchstwahrscheinlich von
Franciszek Smuglewicz gemalt wurde. Neben der Kirche stehen
der Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert und das gemauerte
Pfarreigebäude, das Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.
Hinter der Kirche biegt der Weg nach rechts ab und führt
durch das Dorf Richtung Urwald. Sie wandern auf einem Feld-
weg am Rande des Łowicko-Błońska-Flachlandes entlang und
weiter auf einer Asphaltstraße Richtung Norden. Sie be& nden
sich bereits auf dem Gelände des Kampinos-Naturparkes.
Der Weg führt durch ein großes Kesseltal, das als Olszowie-
cki-Sumpf (Olszowieckie Błoto) bezeichnet wird. Auf feuchten
Wiesen und Riedgrasfeldern erblühen im Frühling ganze Tep-
piche von Sumpfdotterblumen. Botaniker haben hier einige
Stellen mit Vorkommen von Orchideenarten gefunden. Im Sü-
den werden die Sümpfe durch dunklen Wald begrenzt.
Die Straße führt zu einem Parkplatz und einem großzügigen
Rastplatz. In der Saison ist hier auch eine Bar geö* net. Falls Sie
mit dem Auto angereist sind, können Sie die Route abkürzen
und das Auto genau hier parken. Vom Parkplatz aus folgen Sie
den blauen Schildern, die Sie über eine Asphaltstraße nach Os-
ten führen.
Die Entstehung von Granica hängt eng mit der Weltge-
schichte zusammen. Als sich in der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts die Industrie dynamisch zu entwickeln begann,
brauchte man immer mehr Holz. Um der Nachfrage zu ent-
sprechen, begann man in den masowischen Wäldern die sog.
„Budniks“, die Pechbrenner anzusiedeln. Sie wurden vom Fron-
dienst befreit und wurden im Gegenzug bei der Abholzung
eingesetzt, verbrannten Kohle und gewannen so Pottasche
(Kaliumkarbonat) und Asche. Sie wohnten in provisorisch
errichteten Hütten oder „Buden“. Mit einer solchen Siedlung
begann 1795 die Geschichte von Granica. In der Zwischen-
kriegszeit wurde hierher der Sitz der Oberförsterei verlegt.
Das Ensemble von Holzobjekten, das im zu jener Zeit moder-
nen landestypischen Stil gehalten ist, steht unter Denkmals-
schutz.
In einem der Gebäude ist das Museum des Kampinos-Ur-
waldes untergebracht (Muzeum Puszczy Kampinoskiej), das
eines von mehreren auf dem Gebiet des Lernmuseumszent-
rums be& ndlichen Objekten darstellt (Granica k. Kampinosu
Tel./Fax +48 (022) 725 01 23, geö* net täglich, außer Montagen,
3,4 km
Granica
KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL
![Page 39: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/39.jpg)
39
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
WESTLICHER TEIL
von. 9.00 bis 16.00 Uhr). Bereits vor dem Museumseingang gibt
es Interessantes zu sehen. Den Blick zum Himmel versperren
hier riesige Eichen. Die dreistämmige Eiche des Försters misst
5,5 m im Umfang. Unter einer Überdachung ist ein ungewöhn-
liches Exponat zu betrachten: der in Pommern gefundene Kie-
fer eines Wal& sches. Vor dem Museum be& ndet sich ein Stein
mit einer Gedenktafel, welche den Professoren Jadwiga und
Roman Kobendza gewidmet ist, den Initiatoren der Gründung
des Kampinos-Nationalparks. Im Inneren des Museums wird in
den zwei Ausstellungssälen die Flora und Fauna des Urwaldes
präsentiert. Sie werden viele detaillierte Informationen über das
Relief sowie seltene P' anzen erhalten und können sich die Tiere
anschauen, die sie in ihrer natürlichen Umwelt nur selten zu Ge-
sicht bekommen. Ein gesonderter Platz wurde den historischen
Ereignissen gewidmet, welche sich im Kampinos-Urwald in der
Vergangenheit abspielten.
Gegenüber dem Museumsgebäude be& ndet sich eine
Ausstellung im Freien, welche alle polnischen Nationalpärke
präsentiert. In einiger Entfernung ist ein Freilichtmuseum zu
sehen. Historische Objekte der Dorfbebauung wurden aus
verlassenen Urwaldsiedlungen hierher gebracht. An dem
Freilichtmuseum verläuft die Allee des Dritten Jahrtausends
(Aleja Trzeciego Tysiąclecia). Die hier wachsenden Eichen sind
derzeit noch nicht allzu groß. An jeder von ihnen ist eine Tafel
angebracht, die darüber Auskunft gibt, welchen Namen jeder
der Bäume trägt und von wem er gep' anzt wurde. Eine eige-
ne Eiche haben hier unter anderem der Präsident, der Primas
und einige Minister.
Von dem Museumszentrum führt der Weg weiter gerade-
aus, am Gebiet mit dem höchsten Schutz im Urwald „Granica”
entlang, das 1936 gegründet wurde. Das über 230 ha große
Gebiet ist von Mischwäldern bewaldet, die durchzogen sind
von Erlenwäldern mit üppigem Unterholz. Aufgrund der Tat-
sache, dass die Wälder schon so lange unter Schutz stehen,
können sie sich heute damit rühmen, dass sie zu den üppigs-
ten Baumbeständen im gesamten Naturpark gehören.
Sie stehen an einer Wegegabelung. Sie sollten sich an die
blaue Farbe halten. Der Weg führt an der östlichen Gren-
ze des Gebietes des höchsten Schutzes entlang und biegt
dann nordöstlich ab. Er verläuft am Rande des Tor' agers.
Durch die neu bewaldeten Gebiete und die Überreste der
Acker des Dorfes Narty gelangen Sie zu dem Weg, der von
4,9 km
Östlicher Rand des Gebiets des höchsten Schutzes „Granica”
![Page 40: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/40.jpg)
40
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Kampinos nach Górki führt. Östlich von diesem Weg sind die
Sümpfe des Gebietes des höchsten Schutzes zu sehen, die
„Pożary”. Hier sind natürliche Bestände der Wärme liebenden
P' anzen erhalten geblieben und zahlreiche Tierarten & nden
hier Zu' ucht.
An der Wegegabelung, im Schatten von hohen Bäumen,
wachsen die zwei im Kampinos-Urwald ältesten Hainbu-
chen. Sie sind dreihundert Jahre alt. In der Waldtiefe sind
prächtige, über zweihundert Jahre alte Kiefern zu sehen. Das
Gebiet des höchsten Schutzes „Nart” ermöglicht es, den Ur-
wald in einem solchen Zustand zu betrachten, wie er ohne
menschliches Eingreifen aussähe. Viele Besucher sind sich
der Tatsache nicht bewusst, dass die Kiefernbestände des
Kampinos-Naturparks das Resultat von seit dem 18. Jahrhun-
dert vorgenommenen Bep' anzungen darstellen. Potentiell
sollten hier auf den Dünengebieten Eichen- und Hainbu-
chenwälder dominieren. Das Gebiet des höchsten Schutzes
„Nart” wurde 1940 dank Bemühungen des polnischen Ober-
försters Ing. Stanisław Rychter gegründet. Sechzig Jahre
reichten aus, um den natürlichen Ausgangszustand wie-
derherzustellen. Die unteren Waldstufen werden von Laub-
bäumen gebildet. Im Frühling erblühen hier wunderschöne
Maiglöckchen.
Der Weg führt anfangs am Wald entlang und dann tief in
den Wald hinein.
Vom Informationsschild aus führt der schmale Pfad zu der
frühmittelalterlichen Burg „Zamczysko“. Über Galerien und
Treppen gelangen Sie hinauf auf den Burgwall. Die Burg ist
aus militärischer Sicht strategisch günstig gelegen. Von bei-
den Seiten ist sie nämlich von Sümpfen umgeben. Diese na-
türlichen Vorzüge für die Verteidigung wurden dadurch ver-
stärkt, dass zwei durch Festungsgräben getrennte Wälle auf-
geschüttet wurden. Archäologen haben festgestellt, dass die
Burg höchstwahrscheinlich am Anfang des 13. Jahrhunderts
gegründet wurde. Sie stellte den vorgezogenen Bestandteil
eines größeren Wehrkomplexes dar, der u.a. die Burgen in
Trojanów, Osiek, Błonie und Kopytów umfasste. Man mun-
kelt, dass in Zamczysko der Schatz der Königin Bona verbor-
gen liegt. Das Burggebiet ist von Eichen- und Hainbuchen
bedeckt. Schätzungen zufolge sind einige der Stieleichen,
die hier wachsen, über 250 Jahre alt.
7,1 km
Gebiet des höchsten Schutzes „Nart”
10,3 km
Zamczysko
KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL
![Page 41: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/41.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,
WESTLICHER TEIL
Nach der Burgbesichtigung kehren Sie zur Wegega-
belung zurück und folgen weiter der roten Route. Einige
hundert Meter von der Burg entfernt passieren Sie Nowe
Zamczysko. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung des
Nationalparks war hier eine Sägemühle in Betrieb, die zur
Vernichtung des Urwaldbestände beigetragen hat. Heute
befinden sich auf dem ehemaligen Gebiet der Sägemühle
eine Dienststelle der Feuerwehr und das Schulungszent-
rum der zentralen Warschauer Feuerwehrschule (Szkoła
Główna Służby Pożarniczej). Der Weg führt anfangs durch
einen Nadelwald, dann in eine sumpfige, mit Erlenwald be-
wachsene Senke hinab. Im Frühling können Sie sich hier
nasse Füße holen.
Der Weg führt zum südlichen Dorfrand. In dem Ort, der
als Drei Kreuze (Trzy Krzyże) bezeichnet wird, erblicken
Sie eine Kapelle, einen Gedenkstein und einen rispigen,
gefällten Kiefernstamm. Die Kiefer der Aufständischen
von 1863 ist 1984 gefallen. Sie war zu jener Zeit 170 Jah-
re alt und hatte einen Umfang von 350 cm. Obgleich der
Baum gefällt und verdorrt ist, wirkt er mit seinem dich-
ten Geäst doch imposant. Der Legende nach haben die
Äste der Kiefer wegen des Gewichts der Aufständischen,
12,5 km
Górki
![Page 42: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/42.jpg)
42
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
die die Soldaten des Zaren hier erhängten, nachgegeben
und hängten deshalb nach unten. Opfer dieses Mordes
waren die verbliebenen Männer unter Major Walery Re-
miszewski.
Von Górki aus treten Sie die Rückkehr nach Granica an,
indem Sie den grünen Schildern folgen. Die Schilder füh-
ren Sie am Anfang über den asphaltierten Górczyńska-Weg
(Górczyńska Droga), kurz darauf aber schon tief in den Wald
hinein. Durch Kiefernwald gelangen Sie erneut zu den Gren-
zen des Gebiets des höchsten Schutzes „Nart“ und kehren
danach durch die bewaldeten Gebiete des gleichnamigen
Dorfes Gebiet des strengen Schutzes „Granica“ zurück. Auf
dem letzten Abschnitt des Weges vereinen sich der grüne
und der blaue Pfad.
Hier, wo einst die alte Hegerhütte stand, befindet sich
der bekannte Wegeknotenpunkt. Wenn Sie den Parkplatz
in Granica erreichen möchten, sollten Sie den grünen Schil-
dern folgen. Um nach Kampinos zurückzukehren, gehen
Sie den gelben Schildern nach. Der Weg führt durch ehe-
malige Agrargebiete, welche nach dem Aufkauf durch den
Naturpark bewaldet wurden. Hinter der Brücke über dem
Olszowiecki -Kanal kann das Gelände feucht sein.
KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL
19,1 km
Östlicher Rand des Gebiets des
höchsten Schutzes „Granica”
![Page 43: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/43.jpg)
43
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
21,4 km
Haltestelle in Kampinos
Praktische Informationen
Granica, eine touristische Saisonbar auf dem Parkplatz; der Besitzer veranstaltet auch Britschka-Fahrten,
im Winter Pferdeschlittenfahrten. Kontakt: Robert Gawart,
Tel. +48 (022) 725 00 48, Mobil 609 034 057.
Kampinos, Ferienbauernhof, Krystyna Perkowska, ul. Dolna 8 a, Tel. +48 (22) 725 02 64
Kampinos, Ferienbauernhof, Halina i Jerzy Brzezińscy, ul. Chopina 16, Tel. +48 (22) 725 03 73.
KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL
Für heute haben Sie sicher genug von Spaziergängen...
![Page 44: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/44.jpg)
44
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
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45
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-
SKIE-SEENPLATTE
GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAWSKIE-SEENPLATTE
POSTGLAZIALE SENKUNG
Die Gostynińskie-Seenplatte ist das in der masowischen
Woiwodschaft einzige Überbleibsel der postglazialen Land-
schaft. Die Gegend wird durch hohe Hügel, Dämme und
Senkungen ohne Ab/ uss, hauptsächlich jedoch durch meh-
rere Seen verschiedener Größe geprägt. Ein großer Teil des
Gebietes ist bewaldet, hauptsächlich mit Kiefern. Es ist nicht
verwunderlich, dass eine Region, die derartige landschaft-
liche Vorzüge zu bieten hat, seit vielen Jahren zu den belieb-
testen Orten der Erholung und Entspannung gehört. Die
zahlreichen Erholungs- und Urlaubszentren werden haupt-
sächlich von Einwohnern des nahe gelegenen Płocks be-
sucht, es fehlt jedoch nicht an Gästen, die aus weiter ent-
fernten Winkeln der Woiwodschaft hierher kamen.
Gostynin ist vielleicht keine große Stadt, dafür aber alt. Der
ursprüngliche Ort, der bereits seit dem 6. Jahrhundert besteht,
befand sich auf einem hohen Moränenhügel nordwestlich von
der aktuellen Bebauung. Dieser Ort wird als Kahler Berg (Łysa
Góra) bezeichnet. Seit dem 13. Jahrhundert war Gostynin der
Sitz der Kastellanei, später der Gostynin-Landstriche. Gegen
Ende des 14. Jahrhunderts wurde dann auf dem Hügel zwi-
schen den Mooren der Skrwa ein Schloss erbaut. Als mit der
„Schwedischen Sint' ut“ das Ende der Goldenen Ära kam, be-
gann der Bau zu verfallen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhun-
derts wurde der letzte noch bestehende Teil zu einer evange-
lischen Kirche, die jetzt zur katholischen St. Martin-Kirche um-
gestaltet wurde. In letzter Zeit ist von Plänen zu hören, die den
Wiederaufbau des Schlosses vorsehen.
Im Markt stehen das durch Hilary Szpilowski entworfene, aus
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Rathaus und
das Gasthofgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Beachtenswert
sind auch die Markthallen mit ihren charakteristischen Lauben-
gängen. Wenn Sie durch die Stadt gehen, schauen Sie sich die
eingeschossigen Holzhäuser an. Sie wurden nach 1824 für die
hier angesiedelten deutschen Tuchhändler errichtet.
Vom Marktplatz aus führt die blaue Route nördlich über die
Straße Richtung Lucień.
Länge der Route:21 km.
Ausschilderung: blaue, grüne, rote Ausschilderung.
Schwierigkeitsgrad: einfache Route.
Anfahrt:Bahnhof in Gostynin, auf der Bahnlinie Płock – Kutno; PKS-Busse nach Płock, Kutno, Warszawa.
0,0 km
Marktplatz in Gostynin
![Page 46: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/46.jpg)
46
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Links sehen Sie die Gebäude der Oberförsterei. Der Weg biegt
in nordwestliche Richtung ab und verläuft weiter durch einen
Kiefernwald. Sie be& nden sich jetzt im Gostynińsko-Włocławski
Landschaftsschutzgebiet (Gostynińsko-Włocławski Park Krajob-
razowy). Das Schutzgebiet, mit einer Fläche von über 42 000 ha,
wurde 1979 zum Schutz der postglazialen Landschaft mit ihren
zahlreichen Seen und wertvollen Ökosystemen der Sumpf- und
Torfgebiete gegründet. Die Gostynińsko-Włocławskie-Wälder,
die 60% der Fläche des Naturparks bedecken, sind eine wich-
tige Naturformation im Weichseltal.
Der Weg führt Sie in das tief eingeschnittene Tal der Osetni-
ca, dem rechten Zu' uss der Skrwa, hinunter. Die am Fluss ge-
legenen Gebiete sind mit feuchten, düsteren Erlenwälder be-
deckt. Sie gehen über Brücke und erreichen so das gegenüber-
liegende Ufer. Dort endet der Wald und der Weg führt weiter
durch o* enes Gelände.
Sie kommen an den Kurhäusern der Ortschaft vorbei.
Nach einiger Zeit mündet der Weg in eine asphaltierten Stra-
ße und führt nordwestlich, am Rande eines reichen Misch-
waldes entlang.
Dieser beliebte Aus' ugsort ist von Wäldern und Seen umge-
ben. Im Westen be& ndet sich der Lucieńskie-See, die hinsicht-
lich des Volumens größte Wasser' äche auf dem Gebiet des
Gostyniński-Landschaftsschutzgebietes. Der Rinnensee ist über
drei Kilometer lang und 20 m tief. Seine Ufer sind überwiegend
bewaldet, hier und da & ndet sich ein Erholungszentrum. 1,5 km
weiter östlich liegt der Weiße See, das tiefste Gewässer des Ge-
bietes. Der tiefste Punkt liegt 30 Meter unter dem Wasserspie-
gel. Zwischen den Seen, entlang der Dorfbebauung, ' ießt die
Skrwa Lewa. Im Zentrum von Lucień be& ndet sich ein im Stil
des Neoklassizismus erbauter Palast aus der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts, in dem sich jetzt eine Grundschule be& ndet.
Der Palast ist von monumentalen Eichen, Buchen und Linden
des Landschaftsschutzgebiets umgeben.
In Lucień kreuzen sich zwei Wege: der blaue, der nach Płock
führt (25 km), und der grüne von Włocławek nach Gąbin. Fol-
gen Sie dem grünen und biegen Sie nach Südosten ab. Sie
gehen unter Kiefern, Birken und Eichen. Morgens in aller Frü-
he oder nach Abschluss der touristischen Saison kann Ihnen
ein Reh oder ein Fuchs über den Weg laufen. Nach 2,5 km
2,0 km
Waldrand
3,8 km
Das Tal von Osetnica
4,2 km
Helenów
6,7 km
Lucień
GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-SKIE-SEENPLATTE
![Page 47: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/47.jpg)
47
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-
SKIE-SEENPLATTE
tritt der Weg aus dem Wald heraus und führt weiter zwischen
die Kurhäuser. Nach einiger Zeit biegt er auf eine befestigte
Straße nach Norden ab. An der nächsten Kreuzung gehen Sie
nach rechts, Richtung Osten. Bevor Sie Ihren Weg fortsetzen,
können Sie sich im Laden an der Kreuzung ein kaltes Getränk
gönnen.
Sie wandern auf einem malerischen Weg, zu ihrer linken
Hand sehen Sie den See Sumino. Das Becken ist 1670 m lang
und knapp 300 m breit. Es liegt in derselben postglazialen Rin-
ne, in der die Seen Lucieńskie und der Weiße See liegen. Sumi-
no ist jedoch nicht nur kleiner, sondern auch seichter. An der
tiefsten Stelle ist er nur 7,4 m tief. Deshalb erwärmt sich der See
relativ schnell und erö* net die verlockende Möglichkeit eines
angenehmen Bades.
Während Sie die Seeufer entlang wandern, erstrecken sich zu
Ihrer Linken mit Kiefern bewachsenen Hügel.
In der Nähe des östlichen Randes des Sees be& ndet sich das
Pfad& nder-Bootshaus. In einiger Entfernung kreuzt der grüne
den nach Płock führenden roten Weg. Folgen Sie dem roten in
südwestlicher Richtung. Jetzt wandern Sie auf einem Sandweg
zwischen Kiefern.
11 km
See Sumino
12,5 km
Bootstation des Polnischen Pfad& nderverbandes (ZHP)
![Page 48: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/48.jpg)
48
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Direkt im Herzen des Waldes kommen Sie an der Heger-
hütte vorbei. Der Weg wird breiter und führt in südwestliche
Richtung. Nach 2 km gelangen Sie zu dem im Wald erbauten
Krankenhaus. Die befestigte Straße geht in einen asphaltierten
Weg über.
Der Weg kreuzt die Straße und führt in den Wald, jedoch
nicht für lange Zeit. Nach ungefähr einem Kilometer gelangen
Sie zu vereinzelt stehenden Gebäuden, die zum Dorf Bierze-
wice gehören. Über die Wiesen im Osetnica-Tal wandern Sie
Richtung Südwesten, wo sie schon bald zu den Bahngleisen
und der Straße gelangen. Sie überqueren eine Brücke über den
Fluss und folgen der Bahnlinie Płock-Gostynin, die sie direkt in
die Vorstadt führt.
Der Aus' ug ist zu Ende, von hier aus können Sie den Zug
nehmen.
Sie sehen wieder die bekannte Silhouette des Rathauses und
die Turmuhr. Erstaunlich, wie viel Zeit vergangen ist, seitdem Sie
aufgebrochen sind, nicht?
14 km
Hegerhütte „Kruk”
20 km
Bahnhof in Gostynin
21,5 km
Marktplatz in Gostynin
17,5 km
Straße Lucień – Legarda
GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-SKIE-SEENPLATTE
![Page 49: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/49.jpg)
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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-
SKIE-SEENPLATTE
Praktische Informationen
Gostynin, Pizzeria Avanti, ul. Floriańska 14, Tel. +48 (24) 235 59 34, 509 594 223
Gostynin, Bar U Reni, ul. Zamkowa 19 a, Tel. +48 (24) 235 50 03
Sonstige Punkte: www.gostynin.pl
Gostynin, Gästezimmer, Zentrum für Sport und Erholung (OsiR), ul. Sportowa 1, Tel. +48 (24) 235 33 97
Miałkówek, Konferenz-Erholungszentrum (Ośrodek Wypoczynkowo-Konferencyjny) „Lucień”, Miałkówek 3 k.
Lucienia, Tel. (24) 235 16 80
Lucień, Erholungszentrum der Präsidentenkanzlei (Ośrodek Wypoczynkowy Kancelarii Prezydenta),
Lucień 82, Tel. +48 (24) 235 16 55
Ferienbauernhöfe
![Page 50: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/50.jpg)
50
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
KA
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![Page 51: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/51.jpg)
51
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD
KAMIENIECKA-URWALD
IM LAND DER KRANICHE
Die Wälder des Kamieniecka-Urwaldes erstrecken sich zu
beiden Seiten des Liwiec, am rechten Bugufer. Vor Jahrhun-
derten gehörte das Gebiet masowischen Herzögen, die in
dem nahe gelegenen Kamieńczyk einen Jägerhof besaßen.
Daher stammt auch der Name der Wälder. Manchmal wer-
den sie auch als Łochowski bezeichnete, nach der unweit ge-
legenen Stadt Łochów. Das Landschaftsbild wird hier über-
wiegend von Sümpfen und Dünen dominiert. Feuchte Senken
sind von üppigen Erlenwäldern bedeckt, die höher gelegenen,
mineralsto= armen Böden hingegen von Kiefern. Ab und an
> nden sich ein paar Fichten. Nördlich von Masowien verläuft
die Vorkommensgrenze dieses Baumes in Polen. Es scheint,
dass diese Gegend als Urwald zu bezeichnen, etwas übertrie-
ben ist. Die Wälder wurden im 19. Jahrhundert im großen Sti-
le durchforstet. Sie werden also keine großen Flächen mit al-
ten Baumbeständen bewundern können. Zweifellos sind die
nördlich von Łochów liegenden Wälder Heimat vieler Tier-
arten. Hier leben nicht nur Rehe, Wildschweine oder Hasen,
sondern auch Dachse und Elche. Sümpfe und feuchte Wiesen
sind Brutstätten von Schwarzstorchen und Kranichen. Viele
Vogelarten machen hier einen Halt während der Über/ üge
im Frühling und im Herbst.
Der Kamieniecka-Urwald liegt auf dem Gebiet des Land-
schaftsschutzgebietes am Bug (Nadbużański Park Krajob-
razowy). Das größte Schutzgebiet dieses Typs in Polen um-
fasst etwa
140 000 ha und erstreckt sich von den Waldkomplexen
um Pułtusk im Westen bis nach Sterdyń im Osten.
Der ringförmige Weg, welcher in die Nähe des Land-
schaftsschutzgebietes „Czaplowizna“ führt, gilt als einer
der schönsten Wege dieser Region. Der Aus/ ug erlaubt, sich
mit der abwechslungsreichen Landschaft des Kamieniecka-
Urwaldes vertraut zu machen; der Weg führt sowohl durch
trockene als auch durch sump> ge Gebiete.
Gehen Sie entlang der Straße in Richtung Nordosten. Nach
ca. 700 Metern, am Waldrand, biegen Sie nach links in einen
Kiefernwald ab. Nach knapp einem Kilometer erreichen Sie ei-
nen Dünenkamm.
Länge der Route: 16 km.
Ausschilderung: gelbe Schilder.
Schwierigkeitsgrad: Einfache Route, im Frühling und nach Regenfällen können einzelne Wegabschnitte jedoch feucht sein. An vielen Stellen ist die Beschilderung nicht auf den ersten Blick erkennbar und man muss aufmerksam nach den Wegweisern suchen. Es lohnt sich, ein Insektenspray gegen Mücken mitzunehmen!
Ö* entlicher Verkehr: Bahnlinie Warszawa – Małkinia.
0,0 km
Bahnhof Topór
![Page 52: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/52.jpg)
52
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMIENIECKA-URWALD
In der Eiszeit ' ossen in dem Urstromtal von Bug ungeheure
Mengen von Gletscherwässer. Der von dem Wasser angespül-
te Sand hat sich in höheren Talebenen abgelagert. Später hat
der Wind aus dem losen Material Dünenabschnitte geformt,
beispielsweise die Ziegenberge, über die Sie gerade wan-
dern.
Sie solle sich am Waldrand halten und in das Tal der Ug-
oszcz hinabsteigen. Der linke Zu' uss des Bug ist 25 km lang
und entspringt bei Węgrów. Auf den Wiesen hinter dem
Fluss sind in der Ferne die Häuser des Dorfes Zieleniec zu
sehen. Vom Fluss aus schlängelt sich der Weg zum höchsten
Punkt der Dünenformation empor. Der Sandhügel, welcher
sich über dem Ugoszcz-Tal erhebt ist 114 m hoch. Sie gehen
weiter auf dem Dünenkamm. An einem heißen Sommertag
scheint die Luft schwer vom Kiefernduft zu sein. Die heiße,
harzgeschwängerte Luft kann einen schon mal träge wer-
den lassen, doch bald wird sich die Landschaft ändern. Die
Route führt jetzt an der Grenze des Waldes und der Wiesen
entlang. Im Frühling tummeln sich hier lärmende Kiebitze.
Nach ungefähr einem Kilometer führt der Weg erneut in den
Wald.
Sie gelangen auf einen kürzeren, aber nicht so interes-
santen Weg, welcher vom Bahnhof Topór aus führt. Im Sep-
tember sind die Ränder der Waldschneise von wunderschö-
nen violetten Heidekrautblumen übersät. Die Route führt den
Weg entlang, um dann in einen parallel zu ihm verlaufenden
Pfad abzubiegen.
Die Wiesen des Ugoszcz-Tals bilden eine Art schmale Bucht
zwischen den Dünen und den rauschenden Kiefern. Aufgrund
seiner Form erhielt dieser Ort den Namen „Uroczysko Klein“,
was Keil heißt. Auf der rechten Seite des Weges ist die Senke
zwischen den Dünen mit feuchtem Riedgras bewachsen. Au-
ßerdem stehen hier Bäume mit weißen Stämmen.
Auf dem sich über der Wiese erhebenden Abhang der
Düne kreuzen sich die Waldwege mit dem roten Wanderweg.
Wenn Sie sich gen Osten gehen, gelangen Sie zum Bahnhof in
Sadowne Węgrowskie (6 km). Haben Sie Lust, einen längeren
Spaziergang zu unternehmen, so sollten Sie den roten Schil-
dern folgen und nach Westen abbiegen. Die Ausschilderung
führt am Fuße der Dünen entlang. Im Frühjahr kann man hier
den charakteristischen Ruf von Kranichen hören. Er kommt
1,6 km
Ziegenberge (Kozie Góry)
3,6 km
Heidekrautweg (Wrzosowa Droga)
4,5 km
Kuźniarki
![Page 53: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/53.jpg)
53
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD
von dem im Wald links vom Weg verborgenen Sumpf Ług.
Majestätische, aber scheue Vögel, legen dort ihre Brutstätten
an. Im Sumpfgebiet leben auch Elche.
Sie stehen an einer Weggabelung. Die rote Ausschilde-
rung führt nach links, Richtung Czaplowizna (1,3 km). Ge-
hen Sie weiterhin geradeaus, immer noch an der Grenze
zwischen den Dünen und Sümpfen. Links passieren Sie
ein ausgedehntes Riedgrasfeld. Sie wandern an dem nörd-
lichen Rand des Naturschutzgebietes „Czaplowizna” ent-
lang. Im Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 77,5 ha
werden die dem alten, natürlichen Urwald angelehnten
Baumbestände geschützt. Die differenzierten Waldtypen
bilden ein Mosaik aus trockenen Nadelwäldern, fruchtbaren
Eichen- und Hainbuchenwälder und feuchten Sumpfnadel-
wäldern sowie Erlenwäldern. Ein so vielfältiges Gebiet bil-
det einen idealen Lebensraum für Tiere. Hier leben unter
anderem Elche, Wildschweine und Rehe. Am interessantes-
ten ist die Vogelwelt. Außer Raben, Birkhühnern oder Mäu-
sebussarden sind hier auch seltene, auf feuchten Gebieten
lebende Vögel, anzutreffen. Zu den wertvollsten Bewoh-
nern des Naturschutzgebietes gehören der Schwarzstorch
und der Kranich.
Nach 1,5 km biegen Sie nach links ab. Der Pfad wird Sie
durch den Wald in das Dorf führen.
Am Rande des Dorfes tre* en Sie sowohl auf rote, als auch
auf gelbe und grüne Markierungen, welche vom welche
vom Bahnhof Topór fortführen. Das malerisch zwischen den
Dünen gelegene, winzige Dorf Czaplowizna ist um die Hälfte
des 18. Jahrhunderts entstanden. Hier sind noch einige tra-
ditionelle, hölzerne Bauerngehöfte erhalten.
Der etwa fünfzehn Kilometer lange Bach entspringt bei
den Wiesen in der Nähe des Dorfes Wielgie. Er mündet in Ug-
oszcz. Der Weg verläuft über die Brücke über Dzięciołek, wo
die gelbe Route nach Süden abbiegt. Sie folgen der gelben
Markierung weiter nach Westen. Nach ein paar hundert Me-
tern führt Sie der Weg zwischen Bäume. An der Weggabelung
geht es nach links und weiter am Fuße der Düne, am Rand des
sump& gen Gebietes entlang. Auf dem Weg können Sie eine
prächtige Eiche bewundern. Der Pfad nähert sich den im Wald
gelegenen Riedgrasfeldern, die als Chomąckie Biele bezeich-
5,4 km
Choiny
8,0 km
Czaplowizna
8,5 km
Dzięciołek
![Page 54: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/54.jpg)
54
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMIENIECKA-URWALD
net werden. Im Frühling kann der Weg feucht sein. Sie haben
erneut die Chance, einen Elch zu erblicken. Diese Tiere sind
jedoch scheu und am Tage halten sie sich hauptsächlich in ih-
ren Rückzugsorten auf. Die größte Chance, dem Urwaldkönig
zu begegnen, haben Sie bei Tagesanbruch oder während der
Dämmerung. Die Wahrscheinlichkeit, einem Elch zu begeg-
nen, kann das entscheidende Argument für einen Aus' ug an
grauen, kurzen Novembertagen sein.
Hinter dem Moor führt die Route auf einen Dünenkamm,
hinter dem sich die Wegkreuzung be& ndet.
Die rote Route führt von hier aus nach Westen, in Richtung
Kamieńczyk (20,6 km). An der der Weggabelung biegt sie nach
rechts ab. Sie gehen weiter geradeaus, erst südwestlich und
dann südlich. Weiter führt die Strecke durch einen Laubwald
und am Fuße der parabolischen, an mit Erlen bewachsenen
Sümpfe angrenzenden Dünen vorbei. Bald erblicken Sie am
Wegesrand zahlreiche Fichten mit dunkelgrünen Nadeln. Die-
se Bäume kommen in Masowien nur sehr selten vor. Der Kami-
eniecka-Urwald ist eine der südlichsten „Inseln“, die von dieser
Art bewachsen werden.
Wie Sie vielleicht schon erraten haben, führt der Bahnpfad
bis zu den Bahngleisen der Linie Warschau-Białystok. Dort, wo
Sie den Wald verlassen haben, wird die Düne mit einem inter-
essanten Namen „Gegrabener Berg“ (Kopana Góra) durch einen
Einschnitt durchbrochen. In der Nähe wächst eine monumen-
tale, über zweihundert Jahre alte Eiche, mit über drei Metern
Umfang.
Ungefähr 1 km wandern Sie auf einem schnurgeraden
Weg, anfänglich durch Erlenwald und danach durch Kie-
fernbep' anzungen. Dann führt die rote durch eine sch-
male Schneise ostwärts, in Richtung des kleinen Flusses
Dzięciołek. Sobald Sie zum Wasser gelangen, & nden Sie ei-
nen schönen Ort vor, um ein kurzes Picknick zu machen. Hier
schließt sie die gelbe Route an, welche am Wasser entlang
nach Czaplowizna führt.
Folgen Sie weiterhin dem Wanderweg. Nach ca. 500 m
führt die Markierung auf das andere Flussufer. In feuchteren
Jahreszeiten führt dieser unscheinbare Bach dermaßen viel
Wasser, dass man auf gefällten Baustämmen balancieren
muss, um trockenen Fußes auf das andere Ufer zu gelangen.
Die Route windet sich durch Kiefernwald, um bald wieder
9,7 km
Chomąta
11,2 km
Bahnpfad (Kolejowa Droga)
![Page 55: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/55.jpg)
55
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD
Praktische Informationen
Sadowne, Gasthof Zaścianek, ul. Kościuszki 10 a, Tel. +48 (25) 675 33 14
Łazy k. Łochowa, Ferienbauernhof, Włodzimierz Kałasznikow, Łazy 141 a, [email protected],
Tel. +48 (25) 675 05 92, 606 470 386
Czaplowizna, touristische Hütte „Dzięciołek” (Holzhütte, ohne besonderen Komfort, in der Waldmitte), gem. Sadowne;
Information: PTTK – Żolibórz, Tel. +48 (22) 253 30 02
Łochów, Ferienbauernhof, Andrzej Gałązka, Nadkole 9, Tel. +48 605 655 670
Sadowne, Ferienbauernhof, Halina Gabelska, ul. Słoneczna 5, Tel. +48 (25) 675 32 42
Sadowne, Gasthof Zaścianek, ul. Kościuszki 10 a, Tel. +48 (25) 675 33 14
Łazy k. Łochowa, Ferienbauernhof, Włodzimierz Kałasznikow, Łazy 141 a, [email protected],
Tel. +48 (25) 675 05 92, 606 470 386
das Ufer des Dzięciołek zu erreichen. Von dem Pfad aus bie-
tet sich eine schöne Aussicht auf die vom in Mäandern ver-
laufenden Fluss unterspülten Ufer. An der Stelle, wo in den
Dzięciołek ein noch kleinerer Wasserstrom mündet, biegt
der Weg nach Osten ab. Sie wandern Waldschneisen ent-
lang durch majestätische Kiefern- und Fichtenwälder. Grell-
grüne Flecken weisen die Stellen aus, wo sich mit Riedgras
bewachsene sump& ge Stellen be& nden.
Die Schilder führen zu einem breiteren Weg. Vor vielen Jah-
ren stand hier eine Hegerhütte. Die gelbe Route verbindet sich
hier mit der aus Czaplowizna führenden grünen. Sie sind dem
Zug schon sehr nahe.
Wir ho* en, dass Sie den Zug erreicht haben.
15,6 km
Waldwiese Laski
16,0km
Bahnhof Topór
![Page 56: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/56.jpg)
56
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
DER
WEI
SS
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![Page 57: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/57.jpg)
57
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD
DER WEISSE URWALD
AM ZUSAMMENFLUSS VON BUG UND NAREW
Am Zusammen/ uss von Bug und Narew erstrecken sich
die Wälder des Weißen Urwalds. In der Vergangenheit wurde
er auch als der Bischofsurwald bezeichnet, da die Wälder seit
dem 11. Jahrhundert den Bischöfen von Płock gehörten. Ob-
wohl sie die Baumbestände vernünftig bewirtschafteten, hat
sich die Fläche des Urwaldes im Laufe der Jahrhunderte deut-
lich verkleinert. Bis heute sind sie nur dort erhalten geblieben,
wo sich die Landwirtschaft fast nicht lohnte. Auf den Sanddü-
nen dominieren Kiefernwälder mit einem vielfältigen Unter-
holz. Man schätzt, dass im Weißen Urwald über 30 P/ anzen-
arten vorkommen, welche unter Schutz stehen. Außerdem
nisten hier 150 Vogelarten, darunter Kraniche und Schwarz-
störche. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie auf dem Weg
einem Wildschwein, Hirsch oder einer Rehherde begegnen.
Die Kultur dieser Region ist nicht weniger interessant als
die Natur. Sie be> nden sich jetzt am südlichen Rand der Kur-
pien, wo sich die kulturellen Besonderheiten sowohl in der
Architektur als auch in der Kunst und der volkstümlichen
Mundart manifestieren. Während der Wanderung werden
Sie Gelegenheit haben, sich die charakteristisch verzierten
Bauten anzuschauen. Und falls es Sie am Samstag in die Kir-
che Porządzie verschlägt, werden Sie sicherlich die in Trach-
tenkleider gehüllten Frauen bewundern können.
Der Bahnhof in der Mitte eines großen Waldkomplexes wur-
de hauptsächlich für die Bedürfnisse der hiesigen Sägemüh-
le erbaut. An einem heißen Tag liegt der Duft des harzigen
Holzes in der Luft. Folgen Sie der grünen Route an den Bahn-
gleisen entlang bis zu der Straße, an der Sie nach links, Rich-
tung Porządzie abbiegen. Ungefähr einen Kilometer weiter
steht ein Kreuz am Wegesrand. An dem Kreuz führt die Route
in einen in nördliche Richtung weisenden Weg. Die Wanderung
führt durch Kiefernwälder. Zwischen den Bäumen ' iegen krei-
schende Häher hin und her.
In der Ferne sind die Gebäude des Dorfes Sieczychy zu seh-
en. Die von hier kommenden Zimmerer erfreuten sich in der
Länge der Route: 18 km.
Ausschilderung: grüne, blaue, rote Ausschilderung.
Schwierigkeitsgrad: einfache Route, jedoch nicht überall gut ausgeschildert.
Ö* entlicher Verkehr: Bahnlinie Warszawa – Ostrołęka.
0,0 km
Dalekie
2,0 km
Waldrand
![Page 58: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/58.jpg)
58
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
ganzen Region eines ausgezeichneten Rufs, den sie sich redlich
verdient hatten. Der Name dieses Dorfes ist in die Geschichte
Polens eingegangen, als am 20. August 1943 Soldaten der Pol-
nischen Heimatarmee (AK) den Posten der deutschen Gendar-
merie angri* en. Die Beseitigung des Postens war ein Teil der Ak-
tion „Taśma”, (was Band bedeutet), wo während einer einzigen
Nacht etwa fünfzehn Posten dieser Art liquidiert wurden. Bei
der Aktion in Sieczychy ist der Organisator und Befehlshaber
der Diversionsabteilungen AK, der zwanzig Jahre alte Tadeusz
Zawadzki, „Zośka“ genannt, umgekommen.
Ein paar hundert Meter vom Waldrand entfernt tre* en Sie
auf die blaue Route. Grüne Schilder führen weiter Richtung
Sieczychy und weiter nach Lubiel (16,5 km). Entscheiden Sie
sich für die blaue Route, die sie zwischen die Bäume zurück-
führt und sich durch sanfte Dünenhügel gen Südosten weist.
Nach ca. 2 Kilometer gelangen Sie zu einer ausgedehnten
Lichtung. Die Route führt in einen sandigen Waldweg nach
Nordwesten.
An der Weggabelung wächst eine riesige Eiche, deren
Stamm einen Umfang von 3 Metern hat. Ihre Zweige hängen
über dem Weg. An ihrem Stamm wurde ein kleiner Schrein an-
gebracht. Angeblich haben die Soldaten des Zaren hier die Teil-
nehmer des Januar-Aufstandes erhängt. Auf der gegenüberlie-
genden Straßenseite steht ein hölzernes, aus dem Jahre 1862
stammendes Kreuz.
Die Markierung führt über eine schmale Schneise links von
der Eiche in Richtung des unweiten Narews.
Sie haben wahrscheinlich nicht vermutet, hier so einen
Berg vorzu& nden! Die Böschung einer Sandterrasse, welche
von Urwald bewachsen ist, erhöht sich 25 Meter über dem
' achen, mit Torf gefüllten Tal des Narews. Zu ihren Füßen
liegt der ausgetrocknete Sumpf Pulwy. Sein Name stammt
von dem Wort „polewy” und ist die Bezeichnung für über' u-
tete Gebiete. Einst gab es hier undurchdringbare Moraste.
Nur die Einheimischen kannten sichere Routen durch den
Pulwy. Die öde und geheimnisvolle Gegend regt die Phanta-
sie. Eine der Legenden handelt vom Kurpen Bartłomiej und
seiner äußerst boshaften Frau Jagna. Der durch die scharfer
Zunge seiner Frau in Wut geratene Bartłomiej versuchte er
diese im Pulwy zu ertränken. Nach einiger Zeit, begegnete
er, während er durch die Sümpfe wanderte, dem Teufel. Der
5,0 km
Die Eiche der Aufständischen
(Dąb Powstańców) von 1863
5,5 km
Sumpf Pulwy (Bagno Pulwy)
DER WEISSE URWALD
![Page 59: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/59.jpg)
59
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD
wirkte erschöpft und traurig. Er beklagte sich bei Bartłomiej,
dass er keine Minute Ruhe hat, seitdem eine boshafte Frau
in die Sümpfe gekommen ist. Durch das Austrocknen hat der
Pulwy seine Geheimnisse preisgegeben und wurde für den
Menschen zugänglich. Heute bedecken die ausgedehnten
Wiesen eine Fläche von 60 km2.
Die Route führt auf dem Weg am Fuße der Böschung weiter.
Sie wandern durch den Wald und ab und zu nähern Sie sich
dem Waldrand. Nach ca. 2 km führt der Weg wieder bergauf,
entlang einer tief kla* enden Schlucht. Die Route überquert
den Weg aus Dalekie, verläuft an dem Försterhaus vorbei und
führt am Waldrand entlang nach Porządzie.
Das Dorf liegt auf einer ausgedehnten Wiese, welche zu drei
Seiten mit Wäldern umgeben ist. Von der vierten Seite, dem Sü-
den, senkt sich die steile Böschung zu den Wiesen auf Pulwy
herab.
In Porządzie steht eine interessante Holzkirche. Sie wurde
1928 aus Dzierżenin am Narew hierher gebracht. Der Bau wur-
de nach einem Entwurf von Stefan Szyller umgestaltet, der ihm
seine landestypischen Züge verlieh. Das Gotteshaus erinnert
ein wenig an die in Podlachien gebauten Kirchen. Auf dem ge-
p' egten Gelände um die Kirche herum wurde ein Monument
aus Findlingen aufgestellt, und zwar in Gedenken an die Gefal-
lenen des Zweiten Weltkriegs.
Von der Kirche aus führt der Weg weiter nach Westen, zu
dem weiter entfernten Popowo an dem Bug. Biegen Sie südlich
ab und gehen ohne Wegweiser durch das Dorf. An der Schule
wurde ein kleines Freilichtmuseum errichtet, in dem landwirt-
schaftliche Geräte ausgestellt sind. Können Sie ihren Verwen-
dungszweck erraten?
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Porządzie oft
von Oskar Kolberg besucht, der für seine aus mehreren Bän-
den bestehenden Arbeiten über die polnischen Landstriche
bekannt war. In dem Masowien gewidmeten Teil führt er
viele interessante Informationen und Betrachtungen über
die Region um Porządzie an. Bis heute sind im Dorf viele
traditionelle hölzerne Hütten erhalten geblieben. Beach-
tenswert sind reich mit Reliefen und Gemälden geschmück-
te Kreuzgänge, sowie die „Koruny” (Verzierungen über dem
Fenster) und Fensterläden. Die meisten alten Bauten sind im
südlichen Dorfteil, dem so genannten Alten Dorf, erhalten
geblieben.
9,5 km
Porządzie
![Page 60: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/60.jpg)
60
MASOWIEN. WANDERTOURISMUSDER WEISSE URWALD
An der Weggabelung tre* en Sie auf die rote Route, die am
südlichen Rand der Lichtung, auf welcher Porządzie gelegen
ist, entlang führt. Folgen Sie den Schildern und gehen Richtung
Süden. Am Anfang führt der Weg am Waldrand entlang, dann
aber in das Waldesinnere. Die Waldwege und Pfade führen Sie
wieder zum Bahnhof in Dalekie. Die ganze Strecke über werden
Sie durch Kiefernwälder wandern. Falls Sie den Aus' ug im Juli
machen, lohnt es sich, sich ein bisschen Zeit für das Sammeln
von Blaubeeren einzuplanen. Nach einem sommerlichen Re-
genguss können Sie sich dafür auf eine Fülle von Pilzen ein-
stellen.
Ende des Aus' ugs. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Muskeln zu
entspannen.
17,8 km
Bahnhof in Dalekie
11,5 km
Weggabelung
![Page 61: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/61.jpg)
61
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD
Praktische Informationen
Wyszków, Restaurant Ananda, ul. Kościuszki 54, Tel. +48 (29) 757 12 75
Wyszków, Bar Pingwin, ul. I Armii WP 87, Tel. +48 (29) 742 66 61
Wyszków, WOSiR, ul. Tadeusza Kościuszki 54, Tel. +48 (29) 742 4269
Wyszków, Schulungs- und Erholungszentrum (Ośrodek Szkoleniowo-Noclegowy) ZDZ,
ul. 3 Maja 24, Tel. +48 (29) 742 44 19
![Page 62: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/62.jpg)
62
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
AN
HÖ
HE
UM
MŁA
WA
![Page 63: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/63.jpg)
63
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
ANHÖHE UM MŁAWA
AUF DEN SPUREN DER FORTIFIKATION
Falls Sie Masowien für einen ebenen Landstrich halten,
sollten Sie unbedingt die Gegend um Mława besichtigen.
Über der Stadt mit ihrer Jahrhundertealten Geschichte er-
hebt sich ein Wall aus Stirnmoränen. Die Gipfel der Erhö-
hungen sind bewaldet, unten erstreckt sich ein malerisches
Mosaik aus Ackerfeldern.
Wir schlagen einen einzigartigen Weg vor. Natürlich dür-
fen naturwissenschaftliche Attraktionen und historische
Denkmäler nicht fehlen: der Weg wird Interessierten an
der neuesten Geschichte größten Spaß bereiten. Wenn Sie
Mława umrunden, haben Sie mehrmals die Gelegenheit, ei-
nige der Betonbunker zu besichtigen, die sich während des
Krieges 1939 an der vordersten Frontlinie befanden.
Die Stadt hat über 575 Jahre alte Geschichte. Seit dem Be-
ginn ihrer Existenz war sie eine wichtige Grenzstelle und hat-
te eine Zollkammer. Die durch die Flutkatastrophe zerstörte
Stadt erlangte während der Zeit Kongresspolens, dank ih-
rer Grenzenlage, wieder wirtschaftliche Bedeutung. Obwohl
Mława gegenwärtig über dreißigtausend Einwohner zählt
und ein bedeutendes Industriezentrum Masowiens ist, wer-
den Sie hier fast ländliche Ruhe & nden und zauberhafte Vier-
tel vor& nden, die so wirken, als sei die Zeit im vergangenen
Jahrhundert stehen geblieben.
Bevor Sie Ihren Weg fortsetzen, lohnt es sich, die Stadt zu
besichtigen. Um den ausgedehnten Marktplatz herum sind
einige interessante Jugendstilgebäude erhalten geblieben. In
der Mitte des Platzes be& nden sich das Rathaus und die Pfarr-
kirche. Älter ist die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit, die im 15.
Jahrhundert erbaut wurde. Infolge des in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts durchgeführten gründlichen Umbaus,
erhielt das Gebetshaus einen neobarocken Charakter, mit ei-
ner charakteristischen Fassade und zwei Türmen. Das baro-
cke, aus dem Jahr 1789 stammende Rathaus wurde auf den
Fundamenten des ehemaligen, durch einen Brand zerstörten
Gebäudes errichtet. Der polygonale Uhrenturm wurde in der
Mitte des vergangenen Jahrhunderts angebaut. Dort, wo die
Straßen Żwirki und Wigury zusammentre* en, können Sie ein-
Länge der Route: 24 km.
Ausschilderung: rote Schilder.
Schwierigkeitsgrad:der Weg ist sehr schlecht ausgeschildert, vergessen Sie die Landkarte nicht.Ö* entlicher Verkehr: Bahn und Bus nach Mława.
0,0 km
Mława
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 64: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/64.jpg)
64
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
drucksvolle Jugendstilhäuser sehen. In einiger Entfernung, an
der Żwirki-Straße, be& ndet sich eine schöne Markthalle aus
dem 19. Jahrhundert mit hölzerner Wölbung, welche bis heu-
te ihre ursprüngliche Rolle erfüllt. An einem heißen Tag bietet
der Stadtpark angenehme Erholung (zwischen der Reymonta-
und Wyspiańskiego-Straße). In dem aus künstlerischer Sicht
interessanten Brunnen ist das angenehme Plätschern des
Wassers zu hören.
Es lohnt sich die hiesigen Museen aufzusuchen. Das Mu-
seum der Zawkrzeńska Region beispielsweise(Muzeum Ziemi
Zawkrzeńskiej, ul. 3 Maja 5, Tel. +48 (23) 654 43 00, geö* net
dienstags und donnerstags von 10.00 bis 16.00 Uhr, am Mitt-
woch, Freitag und Samstag von 9.00 bis 14.00 Uhr und am
Sonntag von 10.15 bis 12.30 Uhr), welches, 1926 gegründet,
die Tradition eines der ältesten Museen in der Region fortsetzt.
Die Ausstellung präsentiert die Geschichte der Region – von
der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Besonders interessant
sind die ältesten Denkmäler: eine vollständig erhaltene fürstli-
che Grabstätte aus dem 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung,
die Granitskulptur eines heidnischen Gottes und ein mittel-
alterliches Boot aus gedrungenem Baumstamm. Die mit der
Kunst und Natur der Region zusammenhängenden Exponate
sind im Rahmen einer anderen Ausstellung zu sehen. In der
Kunstabteilung sind zahlreiche Gemälde von Wojciech Pi-
echowski (1849–1911) ausgestellt, überwiegend Landschafts-
gemälde, Genreszenen und Porträts. In der naturwissenschaft-
lichen Sammlung sind die Fragmente eines Waldelefanten-
Skeletts von vor einhunderttausend Jahren ein besonderer
Blickfang – allein sein Vorderbein ist drei Meter lang!
Das zweite Museum in Mława ist ein privates Museum der
Familie Juszkiewicz (Muzeum Juszkiewiczów) (ul. Żwirki 32a,
Tel. (23) 654 33 47). Die Sammlungen hängen mit der Ge-
schichte der nationalen Freiheitskämpfe aus der Zeit 1863-
1945 zusammen. Das Museum kann man nach früherer tele-
fonischer Vereinbarung besichtigen.
Vom Bahnhof Mława Główna aus gehen Sie in nordwestli-
che Richtung. 150 Meter weiter erreichen Sie eine Kreuzung,
nach deren Überquerung Sie auf der Straße weiter geradeaus
Richtung Działdowo gehen. Der Weg führt durch die mit Vil-
len bebaute Vorstadt von Mława. Nach ca. 1 km biegen Sie
nach links zum Ruda-Stausee ab. Auf der rechten Seite ist in
der Nähe der Straße der Kamin einer Ziegelei sichtbar, in der
der Lehm von Moränenhügeln für die Ziegelherstellung ver-
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 65: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/65.jpg)
65
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
wendet wird. Der Weg steigt allmählich an und geht in ei-
nen Hügel über. Nach einem etwa 2 Kilometer langen, ange-
nehmen Spaziergang durch den Wald, stoßen Sie fast direkt
auf den Strand.
Der Ruda-Stausee ist ein beliebter Ort der Erholung für
die Bewohner von Mława. Er wurde 1976 gescha* en, indem
der Oberlauf des Flusses Mławka gestaut wurde. Die Mławka
selbst ist ein kleiner Fluss, deswegen gehört der See auch
nicht zu den größten – er ist etwas über 24 ha groß, und
durchschnittlich 2,2 m tief. Der schmale Wasserstreifen zieht
sich malerisch durch die mit Wald bewachsene Hügelland-
schaft. Der See zieht Angler aus Mława an, unter denen er als
ein besonderer Fangplatz bekannt ist, auf dem kein kommer-
zieller Fischfang betrieben wird. In dem mit Fischbrut besetz-
ten Becken leben viele Fischarten, unter anderem Aale, Zan-
der und Barsche. In dem am Ufer wachsenden Schilf nisten
viele Vogelarten. Zwischen den Wasserp' anzen schwimmen
elegante weiße Schwäne.
Am Stausee wurde auch eine bewachte Badeanstalt einge-
richtet. Hier & nden Sie einen Wassersportgeräteverleih und ei-
nen Spielplatz für Kinder.
Direkt am Strand sehen Sie eine graue Betonkonstruktion.
Das ist ein kleiner Bunker für das beiderseitige Seitenfeuer.
Dort, wo jetzt das für den Strand typische Stimmengewirr er-
klingt, bereitete man sich 1939 intensiv auf Kampfhandlungen
vor. Die natürlichen Bedingungen sind hier besonders günstig
für eine befestigte Position. Ihre Achse bildete der mit Wald
bewachsene Wall der Stirnmoräne, an deren Fuß der kleine
Fluss Mławka durch das sump& ge Tal ' oss. Bereits zu jener
Zeit wurde die Möglichkeit der Fluss-Stauung in Erwägung
gezogen, für die Realisierung der Idee hatte man jedoch nicht
genug Zeit. Die Befestigungsarbeiten wurden am 14. Juni in
Angri* genommen. Es wurden 49 Stahlbetonbunker und die
Panzerhindernisse und Minenschutzvorrichtungen, viele Holz-
Erdbunker, sowie einige Reihen an Schützengräben errichtet.
Während der Kriegshandlungen (und auch später) wurden
ein paar Objekte ernsthaft beschädigt und eines wurde gänz-
lich zerstört. Die meisten sind jedoch erhalten geblieben. Die
Mławer Position ist der größte und am besten erhaltene pol-
nische Befestigungskomplex der Zwischenkriegszeit. Später
werden Sie Gelegenheit haben, einige der Dutzenden von Be-
tonbunkern zu besichtigen.
4,3 km
Ruda- Stausee
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 66: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/66.jpg)
66
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
5,5 km
Östlicher Rand des Ruda-Stausees
In der Nähe dieses Platzes stehen zwei Bunker (für das bei-
derseitige Seitenfeuer). Sie liegen im Gebüsch auf der rechten
Seite des Weges verborgen. Die Objekte dieses Typs sind auf
der gesamten Linie der Mławer-Befestigungen am populärs-
ten. Es wurden vierunddreißig davon errichtet. Einige Hundert
Meter weiter steht ein anderer Typ von Befestigungen – Bun-
ker für das einseitige Seitenfeuer. Die Mławer-Position umfasst
dreizehn solcher Bauten. Näher an der Straße be& ndet sich der
nächste Bunker – mit zwei Gewehrposten.
Der Weg biegt nach links ab, in die Straße nach Działdowo.
300 m weiter macht er einen Knick Richtung Nordost und
führt über die Bahngleise. Sie wandern jetzt über Wiesen und
durch Kiefernwälder durch das sump& ge Tal am Mławka-Fluss
entlang. Den Weg säumen die Bunkeranlagen. Sie bilden zwei
Wehrlinien, aber durch die Bäume und Büsche ist es schwierig,
deren Anordnung im Gelände zu erkennen.
Ein angenehmer Ort, um sich eine Erholungspause zu gön-
nen. Der Weg lässt den Fluss hinter sich und führt nun durch die
Wälder in südöstlicher Richtung. Dies ist wohl die schönste, aber
hinsichtlich der Orientierung auch schwierigste Strecke. An eini-
6,2 km
Straße nach Działdowo
8,2 km
Das Tal von Mławka
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 67: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/67.jpg)
67
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
gen Stellen führt die Route über einen Waldweg, um dann im
Wald zu verschwinden, wo sich der nächste Bunker be& ndet. Die
Ausschilderung ist sehr schlecht, aber wenn Sie sich an die grobe
Richtung der Wegführung halten, können Sie sich kaum verlau-
fen. Eine zusätzliche Attraktion der Wanderung stellen die Blau-
beeren und im Herbst auch die Pilze dar. In den Kiefernzweigen
kann man oft bunte Eichelhäher kreischen hören. Ca. 2,5 km wei-
ter erreichen Sie einen breiteren, befestigten Waldweg, der weiter
nach Osten führt. Nach einer relativ kurzen Wanderung gelangen
Sie zu den Gebäuden des Dorfes Krajewo.
Das von Wäldern umgebene Dorf besteht nur aus einigen
Häusern. Einer der Bauernhöfe ist heute noch mit Stroh ge-
deckt. Wenn man sich die alte Hütte anschaut, kann man ver-
suchen sich vorzustellen, wie das Gebiet um Mława im heißen
Sommer 1939 aussah. Die hiesige Bevölkerung unterstützte
den Bau von Befestigungen und stellte ihre Fuhrwagen für den
Transport von Baumaterialien zur Verfügung.
Die Route verläuft weiter nordöstlich. Sie steigen den nächs-
ten Hügel hinauf und betreten bald den nächsten Wald. Auf
dieser Strecke sind nicht viele Bunker zu sehen und die beste-
henden be& nden sich weiter östlich, näher an der Hauptstraße.
Der Weg überquert den Hügel und führt ins Dorf herab.
Eine seitliche, mit Bäumen bep' anzte Straße, führt in ein
großes Dorf. 1939 verlief ein paar Kilometer von diesem Ort ent-
fernt die Staatsgrenze. Heute ist Uniszki durch eine verkehrs-
reiche Straße, die von Warschau nach Danzig führt, geteilt. Im
zeitgenössischen Stadtbild sind zwei Höfe aus dem 19. Jahr-
hundert, die Rosinen im Kuchen, erhalten geblieben.
Knapp einen Kilometer von Uniszki entfernt, auf einem Hü-
gel Richtung Mława, der an der Straße, über die Sie gekom-
men sind, gelegen ist– erhebt sich ein riesiges Denkmal, das an
das Heldentum der im Krieg 1939 gefallenen Polen erinnert. In
dem dabei aufgestellten Betonbunker wurde eine große Land-
karte untergebracht, auf der die Kriegshandlungen jener Zeit
in Nordmasowien festgehalten und Tafeln mit den Namen der
Gefallenen verewigt wurden.
Angesichts des nahenden Krieges wurde die Mławer Po-
sition mit Soldaten der 20. Division der Infanterie der Armee
„Modlin“ besetzt. Bereits am 1. September wurde Mława durch
die Streitkräfte der III. Deutschen Armee aus Ostpreußen an-
gegri* en. Der erste Sturm fand gegen Mittag statt und wurde,
11,5 km
Krajewo
13,5 km
Uniszki Zawadzkie
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 68: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/68.jpg)
68
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
wie die späteren Angri* e auch, zurückgeschlagen. Am nächs-
ten Tag (am Nachmittag) gelang es den Deutschen, die pol-
nische Wehrlinie östlich von Mława bei Rzęgnowo zu durch-
brechen und sie begannen, die Rückseite der Mławer-Position
zu erstürmen. Am nächsten Tag setzte die deutsche Armee mit
Hilfe von Panzern und der Luftwa* e den Angri* von der Stirn-
seite aus fort, sie konnte jedoch nur ein paar vorgelagerte Wi-
derstandspunkte besetzen. Die Situation im Osten entwickelte
sich ungünstig: das Korps „Wodrig”, welches das sich wehrende
79. Regiment der Infanterie zurückdrängte, stieß ungehindert
zur Rückseite der Mławer-Position vor und konnte die etwa
fünfzehn Kilometer große Lücke in der Wehrlinie um Grudusk
betreten. Der chaotische Gegenangri* war nicht erfolgreich.
Angesichts der Gefahr vollständig umzingelt und zerschlagen
zu werden, entschied der Befehlshaber der Armee „Modlin“ die
Position zu verlassen und befahl den Rückzug Richtung War-
schau. Während des Rückzugs erlitt die Armee aufgrund der
Luftangri* e große menschliche und materielle Verluste.
In Uniszki führt die Route über eine verkehrsreiche Straße,
zwischen Gebäuden hindurch und dann weiter auf einem Feld-
weg südöstlich. Auf dem o* enen Gelände sind zwei Wehrlinien
deutlich sichtbar, welche südlich von dem Weg den Hügel um-
geben. Nach ca. 1,3 km führt der Weg in den Wald und nähert
sich den Wehrpositionen. Ca. 700 m weiter tre* en Sie auf einen
Betonbunker mit zwei Gewehrposten.
Die Route macht eine Linksbiegung und führt über eine As-
phaltstraße zu einer deutlich sichtbaren Wehrlinie. Von der Straße
aus bietet sich eine gute Sicht auf die Gegend. Die am Horizont
sichtbaren Wälder bei Napierki befanden sich 1939 auf dem Ge-
biet von Ostpreußen. Links von der Straße ist mitten in einem
Getreidefeld ein Betonbunker verborgen. Die Route führt nach
rechts und einen kleinen Hügel hinauf. Ca. 200 Meter entfernt
voneinander wurden dort zwei kleine Bunker errichtet, die ihre
eigenen Spiegelbilder darstellen. Jeder der Bunker ist für die Feu-
erführung in eine andere Richtung vorgesehen.
Das zweite Objekt steht am Feldweg. Folgen Sie den Markie-
rungen und biegen auf dem Weg nach rechts ab und gehen wei-
ter Richtung Süden. Bald be& nden Sie sich wieder im Wald. Dort,
wo der Hügelabhang beginnt, lohnt es sich für einen Moment
nach links abzubiegen. Düsterer Wald bedeckt den als Kahlberg
(Łysa Góra) bezeichnete Hügel. 400 m vom Weg ab, am nordöst-
lichen Abhang des Berges, versuchen Sie ein interessantes Objekt
16,5 km
Die Straße Mława – Windyki
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 69: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/69.jpg)
69
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
zu & nden. Ein untypischer Bunker sollte außer zwei Gewehrpos-
ten auch mit einer Beobachtungskuppel ausgestattet sein. Es ge-
lang nicht, diese zu installieren, in der Bunkerdecke ist dafür eine
runde Ö* nung zu sehen, die bedeckt werden sollte. Im Wald auf
dem Kahlberg sind außerdem auch gut erhaltene Schützengrä-
ben mit Laufgräben verborgen.
Der Waldweg führt zu der Weggabelung. Im Baumschatten
be& ndet sich die Grabstätte von 54 im September 1939 gefal-
lenen Soldaten.
Die Route biegt nach rechts ab. Am Anfang führt sie am
Waldrand entlang und dann über Felder und Wiesen. Sie ha-
ben einen schönen Blick auf die Agrarlandschaft.
Sie sind eigentlich schon wieder in der Vorstadt von Mława.
Durch das Dorf verlaufen die Gleise der Schmalspurbahn. Die
1915 in Betrieb genommene Schmalspurbahn transportierte
ihre Fahrgäste von Przasnysz (Praschnitz) bis nach Maków Ma-
zowiecki, sie stellte aber auch den umliegenden Zuckerwerken
den Transport sichert. Heute transportiert das Museumsstück
nur noch Touristen.
In Nowa Wieś biegt die Route nach rechts ab und führt über
eine Asphaltstraße zu den immer deutlicher sichtbaren Gebäu-
den von Mława.
Sie haben sich ein ordentliches Mittagsessen und mindes-
tens ein Eis verdient. Der Bahnhof be& ndet sich knapp 2 Kilo-
meter weiter Richtung Nordwest.
Praktische Informationen
Mława, Restaurant im Hotel Mława, ul. Kopernika 38, Tel. +48 (23) 654 39 42
Mława,Gościniec Kasztelański, ul. Płocka 93, Tel. +48 (23) 654 41 16
Uniszki Zawadzkie, Gasthof Wiarus, Straße E7 (am Denkmal), Tel. +48 (23) 654 35 39
Mława, Hotel Mława, ul. Kopernika 38, Tel. +48 (23) 654 39 42
Mława, Gościniec Kasztelański, ul. Płocka 93, Tel. +48 (23) 654 41 16
21,8 km
Nowa Wieś
24,0 km
Marktplatz in Mława
17,9 km
Soldatengrabstätte
ANHÖHE UM MŁAWA
![Page 70: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/70.jpg)
70
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
DER
GR
ÜN
E U
RW
ALD
![Page 71: Masowien Wandertourismus](https://reader031.fdocument.pub/reader031/viewer/2022020210/568c4a9a1a28ab491698d82f/html5/thumbnails/71.jpg)
71
MASOWIEN. WANDERTOURISMUS
Länge der Route: 9 km
Ausschilderung: grüne Schilder
Schwierigkeitsgrad: einfache Route
Ö* entlicher Verkehr: Busse aus Myszyniec und Chorzele
0,0 km
Czarnia
DER GRÜNE URWALD
DER WEG DER KURPEN-BEUTEN
Am nördlichen Rand der Woiwodschaft liegt Kurpien – das
Land, das sich sowohl durch seine Natur, als auch die Kultur
auszeichnet. Die Sanderebene wurde durch Wasser, das durch
den Rückzug des Inlandeises entstand, gebildet. Sie wird von
breiten, moorigen Tälern durchschnitten, durch welche die
Narew-Zu/ üsse Richtung Süden eilen. Auf unfruchtbaren Dü-
nen sind die letzten Verschnitte des Grünen Urwaldes erhalten
geblieben, der sich vor Jahrhunderten über ganz Nordmaso-
wien erstreckte, und den Pisz-Urwald im Norden mit dem Wei-
ßen Urwald im Süden verband. Der im Mittelalter als Zagajni-
ca bezeichnete Wald gehörte den masowischen Herzögen und
nachdem Masowien durch König Sigismund den Älteren der
Polnischen Krone unterworfen wurde, ist er in das Eigentum
der polnischen Könige übergangen. Hier wurden Jagden auf
Wisente, Ure, Elche und Bären veranstaltet.
Im 17. Jahrhundert begannen sich auf den bisher unbe-
rührten Gebieten die Siedler der Weichsel anzusiedeln. Der Wald
ernährte sie. Von den Nachbarn wurden sie als „Kurpen“ be-
zeichnet, was eine Anspielung auf den Lindenbast war, mit des-
sen Verarbeitung sie sich beschäftigten. Die Kurpen jagten im Di-
ckicht des Urwaldes, > schten in den Flüssen und nahmen Honig
aus wilden Honigwaben heraus. Obwohl die unpassierbaren
Wälder nach und nach lichter wurden, rühmen sich die Bewoh-
ner dieser Region bis heute einer bunten und reichen Kultur. Di-
ese drückt sich in der farbigen Volkskleidung, der charakteristi-
sche Architektur und der interessanten Volkskunst aus.
Die vorgeschlagene Route führt durch eines der letzten
Urwaldgebiete. Im jahrhundertealten Nadelwald wachsen
riesige Kiefern, in denen Beuten angelegt wurden, ein ein-
maliges Andenken an die Waldwirtschaft der Kurpen.
Das Dorf verdankt seinen Namen der hier im 17. Jahrhundert
ansässigen Schmiede. Das Metall wurde aus Raseneisenerzen
geschmolzen, die in den sump& gen Wiesen abgebaut wurden,
die das Dorf umgeben. Im Dorf sind einige Beispiele für die tra-
ditionelle Architektur erhalten geblieben. Die Häuser in Kurpien
zeichnen sich durch ihre kunstvollen Fensterverzierungen und
mit Holzbrettern geschalten Spitzen aus. Die über dem First ge-
kreuzten Windlatten sind mit Schnitzereien und Verzierungen
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2,8 km
Kapelle
geschmückt. Dieses für diese Region typische Element wird als
„śparogi” bezeichnet. Die gemauerte neogotische Kirche Mariä
Unbe' eckte Empfängnis wurde 1903-07 nach dem von Entwurf
Franciszek Przecławski errichtet. Im Inneren der Kirche sind die
Bernsteinerzeugnisse einen Blick wert. In der Region des Grü-
nen Urwaldes gibt es viele Ablagerungen erstarrter Harze. Sie
wurden über Jahrhunderte abgebaut. Die Bernsteinkette ist ein
wesentliches Element der traditionellen Frauentracht.
Vor der Kirche steht ein Denkmal, welches eine in Mönchkut-
te der Franziskaner gekleidete Gestalt darstellt, die von einem
japanischen Jungen und einem Mädchen aus Kurpien beglei-
tet wird. Dieses Denkmal ist ein Andenken an Vaters Zeno, den
Ordensbruder Zenon Żebrowski.
Dieser Missionar, der eng mit dem Vater Maximilian Kolbe
zusammenarbeitete, wurde in dem nahe gelegenen Surowe
geboren und arbeitete in Japan. Im Pfarrhaus der Kirche wurde
ein Museum eingerichtet, in dem die Beziehungen des Vaters
Zenon zu dem Landstrich, in dem er geboren wurde und wo
er über fünfzig Jahre seines Lebens verbrachte, herausgestellt
werden. Man kann hier Kurpentrachten, Handwerkserzeugnisse
sowie Fotogra& en und Bücher, die die Tätigkeit Vater Zenos als
Missionar dokumentieren, bewundern.
Die grüne Route führt von der Kirche nach Süden – auf der
Straße Richtung Dorf Bandysie. Hinter den letzten Häusern ver-
liert sie sich im Wald.
Dort, wo sich der Weg mit der Straße Chorzele – Myszyniec kreuzt,
steht die interessante St. Hubertus-Kapelle, des Schutzpatrons der
Jäger. Auf den hölzernen, mit den charakteristischen „śparogi” abge-
schlossenen Stamm, klettert ein in Holz geschnitzter Bär. Diese Tiere
lebten noch im 18. Jahrhundert im Grünen Urwald.
Auf der anderen Seite der Straße wurde eine Informations-
tafel über das Naturschutzgebiet „Czarnia” aufgestellt. Hier kön-
nen Sie sich über den weiteren Verlauf der Route informieren
und sich mit der Geschichte und dem Gründungszweck des
Schutzgebietes vertraut machen.
Die Route führt die Straße entlang nach Süden. Nach einigen
Hundert Metern biegt sie nach links in einen schmalen Wald-
pfad ab.
Das 142 ha große Naturschutzgebiet wurde 1964 zum
Schutz eines der letzten Überreste des Grünen Urwaldes ge-
gründet. Die P' anzen, die hier anzutre* en sind, sind natürlichen
Ursprungs; über Jahrhunderten hinweg war dieser P' anzentyp
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für den gesamten Kurpien-Urwald charakteristisch. Die im Na-
turschutzgebiet wachsenden Kiefern und Fichten sind durch-
schnittlich 160 bis 180 Jahre alt, die ältesten Bäume sogar 200.
Die wohl größte Besonderheit des Schutzgebietes stellen die
Zeidelkiefern dar. Aus deren Baumhöhlen wurde vor vielen Jah-
ren Honig gewonnen. Die Zeidler und Imker gehörten inner-
halb der kurpischen Gesellschaft zu jener Berufsgruppe, die am
höchsten geschätzt wurde. Sie hatten eine eigene Organisation
und ihre Rechte und P' ichten wurden durch die zahlreichen, von
den polnischen Königen verliehenen Privilegien geregelt. Jeder
der Zeidler war im Urwald für eine gewisse Anzahl von Beuten-
bäumen zuständig. Um Zweifel darüber auszuräumen, wem
welcher Baum gehörte, war er gepunzt und in den Büchern be-
schrieben. Im Frühling reinigte der Zeidler die Beutenbäume und
schnitt die überschüssigen Honigwaben aus, im Sommer und
Herbst entnahm er den Honig und schnitt die neuen Beuten aus.
Dafür waren über hundert Jahre alte Kiefern und Eichen geeig-
net. Die Beuten wurden von der südöstlichen Seite, in einer Höhe
von drei bis achtzehn Meter ausgeschnitten. Das Honigsammeln
in einer Höhe von etwa fünfzehn Meter gehörte sicherlich nicht
zu den einfachsten Aufgaben. Der Zeidler erreichte die Beute, in-
dem er „leziwo“ – also Seile einsetzte oder „ostrwie“ – den Stamm
einer jungen Fichte mit den Aststümpfen, die ihm als Sprossen
dienten, zur Hilfe nahm. Um die wütenden Bienen ruhig zu stel-
len, wurden sie mit dem Rauch eines glühenden morschen Holz-
stücks, das als „kurzysko” bezeichnet wurde, betäubt. Die gewon-
nenen Honigwaben wurden in einem speziellen Holzeimer, der
„Kadłubek” hieß, gesammelt. Der Honig aus dem Grünen Urwald
wurde auf königlichen Tafeln serviert und sein Ruhm reichte bis
nach Danzig. Die goldene Ära der Zeidlerei in Kurpen endete mit
dem Untergang der Polnische Republik. Die preußischen Behör-
den hoben das Beutenrecht auf: die Tätigkeit der Behörden trug
zur allmählichen Zerstörung der Wälder bei. 1847 gab es auf dem
Gebiet des Urwaldes nur noch 33 Beuten mit Bienen.
Die erste Kiefer, in der Beute angelegt wurde und die Sie er-
blicken werden, ist nach wie vor ein gesunder Baum. Ihr Stamm
ragt schnurgerade in den Himmel, und zwar in eine Höhe von
25 Metern. In der Nähe ist der unter der Bedachung liegende
tote Stamm zu sehen. Sie haben die einmalige Gelegenheit,
ohne den Kopf heben zu müssen, den riesigen Baum und die
darin ausgeschnittene Beute genau zu betrachten.
In einiger Entfernung stehen noch zwei tote Kiefern, in der
3,5 km
Kiefern, in denen Beuten angelegt
wurden
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Beute angelegt wurde. Eine von ihnen ist 15, die andere 26 Me-
ter hoch. Sie haben einen Umfang von über 280 cm.
Der Pfad führt weiter durch den reichen Kiefern-Fichtenwald.
Zottige Fichtenzweige reichen bis zum Boden und bilden grü-
ne Zelte. Zwischen den Bäumen wachsen stechende Wachol-
derbüsche und Faulbäume. Das Unterholz bilden Teppiche von
Moosen, Farnen und Preiselbeeren. Im Herbst erblüht hier das
Heidekraut. Dieser Wald unterscheidet sich deutlich von den in
der Nähe Warschaus gelegenen, gep' egten Baumbeständen.
Auf den ersten Blick ist zu bemerken, dass die Natur hier ihre ei-
genen Regeln aufstellt. Im Naturschutzgebiet ist das Vorkommen
von mehreren geschützten Blumen, darunter achtzehn Blumen-
arten und sieben Arten von Bärlappen und Farnen verzeichnet.
Die auf dem Gebiet des Grünen Urwaldes vor dem Zweiten
Weltkrieg gegründeten Siedlungen haben eine interessante Ar-
chitektur, die in ihrer Form an die traditionelle Kunst der Regi-
on anknüpft. Bemerkenswert sind die kunstvollen Fensterver-
zierungen – die Koruny (Verzierungen über dem Fenster) und
Podokienniki (Verzierungen unter dem Fenster) – sowie die
hölzerne Gesimse und geschmückte Firsthauben. Neben dem
Försterhaus wurde ein Feuerplatz eingerichtet. In der Nähe
wächst eine riesige Eiche, welche von den Einheimischen als
„Kmicic“ bezeichnet wird. Der Umfang ihres Stamms misst über
sechs Meter. Man sagt, genau diesen Baum habe Henryk Sien-
kiewicz in der „Sint' ut“ („Potop“) beschrieben.
Ihr Besuch im Waldesdickicht neigt sich seinem Ende entge-
gen – die grüne Route führt Sie nach Czarnia zurück.
Sie stehen wieder vor der Kirche in Czarnia. 9,0 km
Czarnia
7,0 km
Leśniczówka
DER GRÜNE URWALD
Praktische Informationen
Myszyniec, Gastronomische Bar, Pizzeria, ul. Sienkiewicza 24, Tel. +48 (29) 772 16 58
Czarnia, Ferienbauernhof, Dorota Samsel, Czarnia 72, Tel. +48 (29) 772 70 87, 694 168 849
Myszyniec, Gästezimmer der Oberförsterei Myszyniec, ul. Zawodzie 3, Tel. +48 (29) 772 14 13
Wydmusy, Ferienbauernhof, Elżbieta i Mirosław Żebrowscy, Wydmusy 59, Tel. +48 (29) 772 19 12
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