Masowien Wandertourismus

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FÜR BEWEGUNGSLIEBHABER Masowien aktiv erleben Masowien Wandertourismus

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FÜR BEWEGUNGSLIEBHABER

Masowien aktiv erleben

MasowienWandertourismus

Page 2: Masowien Wandertourismus

Text: Sylwia Kulczyk

Fotos: Włodzimierz Echeński

Umschlagentwurf und Graphik: PANCZAKIEWICZ ART.DESIGN / Paweł Panczakiewiczwww.panczakiewicz.pl

Korektur: Pracownia Usług Edytorskich „Logos”

Verleger: Woiwodschaft MasowienPL 03-719 Warschau, ul. Jagiellońska 26Telefonnummer: +48 (022) 597-91-00, Fax: +48 (022) 597-92-00e-mail: [email protected]

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Die Publikation wurde aus Mitteln der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Masowien ! nanziert.

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Einwilligung

des Verlegers darf kein Teil der vorliegenden

Publikation vervielfältigt werden.

ISBN 978-83-62082-56-8Warschau 2010

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Wandern Sie mit uns! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Durch Wälder und Wiesen . . . . . . . . . . . . . 8

Auf dem Weg und querfeldein . . . . . 9

Vier Jahreszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Wandertourismus

Mas

ow

ien

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Kozienicka-UrwaldZu den Königlichen Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Die Gegend um WarkaAn den Ufern der Pilica entlang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Informacje praktyczne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Masowisches LandschaftsschutzgebietTor# ager und Dünen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Kampinos-Urwald, östlicher TeilZu Besuch im Land der Elche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Kampinos-Urwald, westlicher TeilDen Wald gab es hier schon lange vor dem Menschen . . . 37Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Gostynińsko-Włocławskie-SeenplattePostglaziale Senkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Kamieniecka-UrwaldIm Land der Kraniche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Der Weiße UrwaldAm Zusammen# uss von Bug und Narew . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Die Anhöhe um MławaAuf den Spuren der Forti% kation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Der Grüne UrwaldDer Weg der Kurpen-Beuten.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

Inhaltsverzeichnis

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W ir möchten Sie ermuntern, die Wanderwege der masowischen

Woiwodschaft zu erkunden. Zehn der von uns präsentierten

Wege sind für jeden Wanderer geeignet – Sie & nden sowohl kurze

Trassen für ein paar Kilometer lange Spaziergänge als auch bis

zu zwanzig Kilometer lange Strecken. In den meisten Fällen

handelt es sich um die um den Wald führenden Umwege,

die den Bedürfnissen derjenigen entsprechen, die den

Ausgangspunkt des Aus' ugs mit dem Auto erreichen

wollen. An allen beschriebenen Plätzen können Sie

auch problemlos mit ö* entlichen Verkehrsmitteln

gelangen. Den Wegbeschreibungen liegen Informa-

tionen zu Übernachtungsmöglichkeit und Verp' e-

gung bei. Falls es direkt an dem Weg keine touristi-

sche Infrastruktur gibt, & nden Sie die Adressen der

Übernachtungs- und Verp' egungsmöglichkeiten

in den nahe gelegenen Ortschaften.

U ns ist daran gelegen, dass diese Vorschläge

für Sie zu einer Quelle der Inspiration für

weitere, selbstständige Erkundungen des zauber-

haften Masowiens werden.

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

EINLEITUNG

Page 8: Masowien Wandertourismus

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WANDERN SIE MIT UNS!

Wenn die Frühlingssonne immer

länger über dem Horizont prangt, sind

die Grünanlagen der Stadt von Tou-

risten übersät. Ein Spaziergang durch

asphaltierte Alleen kann angenehm

sein, doch selbst der schönste Park ist

nur ein schwacher Ersatz für einen Auf-

enthalt in der Natur. Für diejenigen,

die sich das Wochenende ohne einen

Wanderaus' ug oder zumindest einen

langen Spaziergang nicht vorstellen

können, haben wir eine Lösung – auf

ins Gelände

DURCH WÄLDER UND WIESEN

Masowien bietet für Wanderbegeis-

terte viele herrliche Gelegenheiten,

sich im Freien zu erholen. Entgegen der

landläu& gen Meinung ist die Landschaft

der Region sehr abwechslungsreich.

Falls Sie erwarten, dass sich vor Ihnen

kilometerlang nur Flachland erstrecken

wird, werden Sie erstaunt sein, wenn

Sie die Moränehügel um Mława oder

Ciechanów erblicken. An vielen Stel-

len ist die Landschaft von Sanddünen

geprägt. Wer im Schweiße seines An-

gesichts den so genannten Berg (Góra)

bei St. Teresa im Kampinos-Urwald oder

den Dąbrowiecka-Berg (Dąbrowiecka

Góra) neben Otwock erklimmt, der be-

greift, warum diese scheinbar kleinen

Hügel als Berge bezeichnet werden.

Besonders charakteristische Elemente

der masowischen Landschaft stellen

die Flüsse dar. Die Mitte des Landes

wird durch die Königin der polnischen

Flüsse – die Weichsel bestimmt, zu der

sich im Osten der Bug und der Narew

und im Süden die Pilica gesellen. Die

Flusstäler sind voll von blumenreichen

Wiesen und natürlicher Flussp' anzen-

welt, in welcher viele Vogelarten Zu-

' ucht & nden. Die Durchbrüche und die

Täler mit ihren hohen, steilen Ufern, von

denen aus sich herrliche Panoramen

ausbreiten, bieten etwas für das Auge.

Als die schönsten Aussichtspunkte gel-

ten: das linke Ufer der Weichsel bei Góra

Kalwaria und das rechte Ufer der Weich-

sel bei Zakroczym, das linke Ufer der

Pilica in der Nähe von Warka und der

Durchbruch der unteren Wkra in den

Pomiechowskie-Wäldern.

Sie brauchen sich nicht weit von der

Hauptstat zu entfernen, um betörenden

Waldduft einatmen zu können. Direkt

hinter der Stadtgrenze liegt das größte

Waldgebiet Masowiens, der Kampinos-

Urwald. Di* erenzierte Baumbestän-

de um die die Wälder begleitenden

Sümpfe haben einen immensen na-

türlichen Wert. Am Zusammen' uss

von Bug und Narew erstrecken sich die

Kiefernwälder des Weißen Urwalds und

am nördlichen Rand dieses Gebiets be-

& ndet sich der Grüne Urwald, auch als

Kurpen-Urwald bezeichnet. Manche

der sich dort be& ndlichen Kiefern sind

über zweihundertfünfzig Jahre alt. An

beiden Ufern des rechten Bugzu' usses

Liwiec liegt der Kamieniecka-Urwald, in

dem die masowischen Erholungsorte

liegen. An den südlichen Rändern der

Region rauschen die Wälder des Kozi-

enicka-Urwaldes, welcher beliebtestes

Aus' ugsziel für die Einheimischen aus

Radom ist. Um die Hauptstadt her-

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

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um be& nden sich ein paar kleinere,

aber sehr abwechslungsreiche Wald-

gebiete. In den Chojnowskie-Wäldern

an Piaseczno sind Teile des Altbestan-

des an Eichen- und Hainbuchenwäl-

dern erhalten geblieben, die über 200

Jahre alt sind. Pomiechowskie besteht

aus gemischten Baumbeständen mit

reichem Unterholz, und in den Otwo-

ckie-Wäldern wächst der Nadelwald auf

Dünensand.

In Masowien dominiert jedoch

Ackerland, das in Folge der großen Feld-

erzerkleinerung einen eigenen Charak-

ter hat. Das malerische Mosaik, beste-

hend aus den verschiedenen P' anzen,

die hier angebaut werden, wird durch

zahlreiche Baumbestände und in der

Mitte des Feldes gelegene Büsche er-

gänzt. Die an den Ackergrenzen wach-

senden Wiesen stellen das Symbols Ma-

sowiens dar. Deutlich anders sieht es in

der Umgebung von Grójec aus. Es gibt

nicht viele Orte in Europa, wo Sie auf

derart weite Obstanbau' ächen tre* en.

Im Frühling ist alles von einem Blumen-

meer bedeckt und im Herbst hängen

die Äste von der Last der vielen lecke-

ren Früchte herab.

Die schönsten und im Hinblick auf

die Natur wertvollsten Winkel der Regi-

on stehen unter Schutz. Der Kampinos-

Naturpark ist der zweitgrößte Natur-

park Polens. Auf dem Gebiet der maso-

wischen Woiwodschaft gibt es sieben

Landschaftsschutzgebiete und etliche

Naturschutzgebiete.

Die Attraktivität Masowiens macht

aber nicht allein die Natur aus. Das Land

wird seit Jahrtausenden von Menschen

besiedelt und geformt. Viele Zeugnisse

des menschlichen Wirkens sind hier

erhalten geblieben: prähistorische

Burgen, zauberhafte hölzerne Kirchen,

Adelshöfe und von Blumen umsäumte

Kapellen – das alles können Touristen

auf den masowischen Wanderwegen

bestaunen.

WEGE UND PFADE

Durch die masowische Woiwodschaft

führen 107 Wanderwege, die über 2790

km lang sind. Sie wurden dank Bestre-

bungen des Polnischen Verbandes für

Touristik und Landeskunde (Polskie To-

warzystwo Turystyczno-Krajoznawcze)

erbaut. Die meisten ausgeschilderten

Wege be& nden sich in der Umgebung

Warschaus, Płocks, im Weißen und dem

Kampinos-Urwald. Es ist keine Schwie-

rigkeit zu errechnen, wie lange es dau-

ern würde, wenn wir jeden der Wege

mindestens einmal beschreiten woll-

ten. Die Palette der Möglichkeiten um-

fasst außerdem Lehrpfade – in jeder

Oberförsterei gibt es mindestens einen

davon. Ein Spaziergang auf einem sol-

chen Pfad stellt eine gute Wahl für die-

jenigen unter Ihnen dar, die nicht zu viel

Ehrgeiz mitbringen, da die Pfade meis-

tens nur einige wenige Kilometer lang

sind. Die Wanderpfade wurden so ab-

gesteckt, dass sich der Besucher die in-

teressantesten Plätze des Waldgebietes

anschauen kann. Die an den Pfaden auf-

gestellten Informationstafeln liefern viel

Wissenswertes über das Waldleben. Sie

ermöglichen Ihnen, die über Ihren Köp-

fen kreisenden Vögel zu erkennen oder

das Funktionsprinzip der Fallen für Insek-

ten kennen zu lernen.

Obwohl Masowien genau in der

Mitte Polens liegt, verfügt es immer

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

noch über versteckte Schätze. Auf vie-

len der hiesigen Wege werden Sie den

ganzen Tag keinem anderen Wanderer

begegnen. Obwohl die Bescha* enheit

des Geländes überwiegend keine all-

zu großen Schwierigkeiten birgt, ha-

ben Sie hier Gelegenheit, sich wie ein

echter Entdecker zu fühlen. Deswegen

sollten Sie unbedingt eine detaillierte

Landkarte in den Rucksack packen,

am besten mit einem Maßstab von

1:50000 oder größer. Sie sollten die

Wegbeschilderung natürlich beach-

ten, aber lassen sie sich deshalb nicht

davon abhalten, auch eigene Wege zu

gehen. Dies gilt nicht für den Kampi-

nos-Naturpark, wo Besucher nur auf

festgelegten Wegen wandern dürfen.

Die interessantesten Wanderwege

Masowiens führen größtenteils durch

Waldgebiete. Sie werden hier auf nicht

allzu viele Ortschaften tre* en. Sie soll-

ten sich deshalb nicht auf eine warme

Mahlzeit im Restaurant verlassen, son-

dern eine Thermos' asche mit war-

men Getränken und Sandwichs oder

beispielsweise Würstchen zum Grillen

mitnehmen (beachten Sie dabei, dass

man im Wald und im Umkreis von 100

Metern vom Wald kein Feuer machen

darf ). Nehmen Sie unbedingt etwas

mit, was Sie vor Sonne und Regen

schützt, da das Wetter, bevor Sie das

Ende des Weges erreichen, mehrmals

umschlagen kann. Auf dem Weg kann

auch ein Vogelatlas nützlich sein. Sie

werden sicherlich Gelegenheit haben,

Vogelarten zu beobachten, die sie bis-

her nicht kannten.

VIER JAHRESZEITEN

Die Wandersaison dauert eigentlich

das ganze Jahr über. Schon im März er-

muntern die immer länger werdenden

Tage dazu, eine Wanderung zu unter-

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

nehmen. Im Frühjahr können die Wan-

derungen jedoch durch Tauwetter er-

schwert werden. Das Wasser über' utet

dann die am Fluss gelegenen Wiesen

und aus den Mooren bilden sich un-

durchdringbare Sümpfe. Im April sind

die ersten Blumen zu sehen. Der wei-

ße Anemonenteppich wandelt sich in

violette Veilchenfelder und an feuch-

ten Stellen erblühen gelbe Sumpfdot-

terblumen. Unter den Bäumen erklin-

gen die Stimmen Tausender Vögel. Der

Volksmund sagt: Wenn Sie den Kuckuck

zum ersten Mal im Jahr hören und Geld

dabei haben, dann ist Ihnen der & nan-

zielle Erfolg für das ganze Jahr sicher.

Anfang Mai sind die Wälder, leider, voll

von Mücken. Mit der größten Mücken-

plage hat meist der Kampinos-Urwald

zu kämpfen. Falls Sie die Wiesen voller

blühender Maiglöckchen unbehelligt

bewundern möchten, dürfen Sie auf

keinen Fall Ihr Insektenspray verges-

sen. Im Sommer gibt es in den maso-

wischen Wäldern jede Menge Wald-

und Blaubeeren. Dann brauchen Sie

für eine solche Wanderung im Wald

viel mehr Zeit, weil Sie sich die Freude

nicht versagen können, diese leckeren

Früchte zu essen. Im Herbst werden die

Tage kürzer und deswegen bleibt weni-

ger Zeit für Wanderungen. Bunte Blätter

bilden ein buntes Mosaik. Pilzsammler

und Köche haben alle Hände voll zu

tun. Der Winter bedeutet nicht, dass

Sie auf Wanderungen verzichten müs-

sen. Wenn Schnee fällt, lohnt es sich,

die Langlaufskier auszupacken. Ganz in

Weiß wirken die wohl bekannten Wege

plötzlich ganz anders.

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM

KOZIENICKA-URWALD

VOM KOZIENICKA-URWALD ZU DEN KÖNIGLICHEN QUELLEN

Der Kozienicka-Urwald stellt das größte Waldge-

biet im südlichen Teil der masowischen Woiwodschaft

dar; er hat eine Fläche von fast 30 000 ha. In der Ver-

gangenheit war er traditionelles Jagdrevier für Könige.

Das postglaziale Flachland wird durch die malerischen

Urstromtäler des Radomka- und Zagożdżonka-Flusses

sowie die Dünenhügel bereichert. Der Landschaftsreich-

tum wird durch die Vielfalt der Wälder unterstrichen. Die

Kiefer vermischt sich hier mit der Trauben- und Stieleiche.

Ferner wachsen hier Buchen und Tannen, deren Vorkom-

mensgrenze hier verläuft und die in anderen Teilen Ma-

sowiens entsprechend nicht anzutreffen sind. Die feuch-

ten Senkungen des Geländes werden von Erlen bewach-

sen. Ähnlich wie in der Vergangenheit bietet der Urwald

auch heute noch vielen Tierarten Zuflucht. In den kleinen

Flüssen errichten Biber ihre Staudämme und zwischen

den Bäumen flattern sechzehn Arten von Fledermäusen.

Außerdem wurden zweihundert unterschiedliche Vo-

gelarten im Urwald gesichtet. Zu den seltensten gehört

der Schwarzstorch. Das Moorgebiet am südlichen Rande

des Kozienicka- Urwaldes wird durch die in Polen seltene

Sumpfschildkröte bewohnt.

Um den Reichtum der Natur zu schützen, wurde 1983

das Kozienicka- Landschaftsschutzgebiet errichtet. Es ist

über 26 000 ha groß. Auf seinem Gebiet befinden sich

etwa fünfzehn Naturschutzgebiete. Seit 1994 ist der Ko-

zienicka-Urwald das Musterwaldgebiet zur Förderung

ökologischer Maßnahmen (Leśny Kompleks Promocyj-

ny). In Polen gibt es etwa fünfzehn Gebiete dieses Typs,

deren Ziel die Verbesserung der Waldwirtschaft unter

Einhaltung ökologischer Grundsätze darstellt. Ein sicht-

bares Ergebnis der Arbeit von Förstern und den Ökolo-

gen ist die überdurchschnittliche touristische Bewirts-

chaftung des Urwaldes.

Durch den bewirtschafteten Waldparkplatz in Augustów

an der Straße von Kozienice nach Pionki verläuft der schwarze

Wanderweg. In der Nähe des Parklatzes liegt ein kleiner Fried-

hof aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Gebiete der Kozienik-

Länge der Route:12,4 km (Möglichkeit der Verkürzung auf 3 km).

Ausschilderung: schwarze und grüne Beschilderung des Lehrpfades

Schwierigkeitsgrad: einfache, gut vorbereitete Route

Ö* entlicher Verkehr: PKS-Bus aus Pionki oder Kozienice

0,0 km

Waldparkplatz in Augustów

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM KOZIENICKA-URWALD

ka wurden während der so genannten „Operation – Dęblin” in

die Kriegshandlungen einbezogen. In der Mitte des Friedhofs

wächst eine über zwei hundert Jahre alte Stieleiche, die ein Na-

turdenkmal darstellt.

Hier können sie die Wanderung beginnen. Vom Parkplatz aus

folgen Sie der schwarze Ausschilderung Richtung Dorfbebau-

ung. Am Anfang führt der Weg parallel zur Straße, nach hundert

Metern biegt er nach links ab.

Das kleine Dorf liegt auf einer Waldwiese genau in der Mit-

te des Kozienicka-Urwaldes, an der Straße von Pionki nach

Kozienice. Ihren Namen verdankt sie dem Dorfgründer König

Stanislaus August. Auf seinen Befehl hin wurden die Siedler aus

dem Sandomierska-Urwald hierher gebracht. Es lohnt sich in

Augustów das Museum des Kozienicka-Urwaldes zu besuchen

(Izba Dydaktyczno-Muzealna Puszczy Kozienickiej) geö* net an

Montagen von 9.00 bis 14.00 Uhr, an sonstigen Tagen nach te-

lefonischer Absprache (Tel. +48 612 34 41). Es be& ndet sich in

einem grün bemalten Försterhaus aus dem Jahr 1905. In der

Nähe steht eine hölzerne Samenschalmühle. Sie wurde 1933

errichtet. Am Försterhaus wurde ein kleiner botanischer Garten

errichtet, in dem nach und nach die Arten der für die Gegend

charakteristischen Bäume und Büsche gep' anzt werden. In den

Räumlichkeiten des Museums werden drei Ausstellungen prä-

sentiert. Besucher können sich mit der P' anzen- und Tierwelt

des Urwaldes vertraut machen. Die ausgestopften Säugetiere

und Vögel sehen so echt aus, als ob sie lebendig wären. Der

zweite Raum wurde mit Exponaten zur Siedlungsgeschichte in

diesem Urwaldbereich versehen. Die Ausstellung liefert viele in-

teressante Informationen über die mit dem Wald zusammen-

hängenden Berufe, welche bereits der Vergangenheit angehö-

ren, wie z.B. das Jagen oder die Zeidlerei. Die dritte Kammer ist

den Förstern gewidmet. Hier sind u.a. die alten Dokumente und

interessante Geräte ausgestellt.

Der Weg verlässt die sich hier erstreckende Augustów-Wald-

wiese und führt in den Wald. Der Weg führt durch schönen

Mischwald.

Sie gelangen auf einen schnurgeraden Schwarzen Weg. Der

Weg führt über den Bahndamm auf dem einst die Bahn fuhr,

die das Holz aus dem Urwald zur Sägemühle in Pionki transpor-

tierte, heute aber nicht mehr in Betrieb ist.

0,4 km

Augustów

1,4 km

Waldrand

2,9 km

Schwarzer Weg (Czarna Droga)

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM

KOZIENICKA-URWALD

Falls Sie den Aus' ug verkürzen möchten, können Sie diesen

Punkt mit dem Auto erreichen (biegen Sie vom Hauptweg auf

den Schwarzen Weg ca. 1,5 km hinter Augustów Richtung Ko-

zienice) und das Auto auf einem großen Waldparkplatz abstel-

len. Das gemauerte, direkt am Wald stehende Haus wird als das

Försterhaus bezeichnet. Tatsächlich befand sich hier das Häus-

chen des Bahnwärters. An Wochenenden hat hier eine Bar ge-

ö* net. Auf einer großen Wiese wurde ein Feuerplatz errichtet,

ein paar Überdachungen und viele Bänke und Tische aufge-

stellt. Dieser sympathische Winkel ist der Lieblingserholungs-

platz der Einwohner der nahe gelegenen Städte. An Samstag-

und Sonntagnachmittagen liegt hier der Duft von gegrillten

Leckerbissen in der Luft.

Am Försterhaus beginnt der drei Kilometer lange Lehrpfad

„Königliche Quellen“ („Królewskie Źródła”). Auf dem Weg stehen

elf Schilder, die Gelegenheit bieten, sich mit der Forstwirtschaft

und dem Reichtum der hiesigen P' anzen- und Tierarten ver-

traut zu machen. Am Anfang führt der Weg über den Damm

der Schmalspurbahn.

Rechts unter der Brücke wurde eine attraktive Aussichtsplatt-

form errichtet. Von hier aus ergibt sich eine herrliche Aussicht

auf das feuchte, grüne Tal des Flusses. An Frühlingsabenden

können Sie hier einem Froschkonzert lauschen.

Der schwarze Weg führt weiter geradeaus (zu der Bahnstati-

on in Żytkowice – 9,3 km), der Lehrpfad biegt nach links ab und

führt über die steile Böschung ins Tals von Zagożdżonka hinab.

Hier beginnt der wohl attraktivste Teil des Spazierganges. In-

dem Sie die Brücke überqueren, haben Sie Gelegenheit, die im

Stromlauf schwimmenden Fische zu beobachten. Ringsum er-

streckt sich Schilf und die an einen grünen Teppich erinnernden

Riedgrasfelder; das Tal wird von einem dunklen Erlenwald um-

säumt.

Von der zweiten Brücke aus bietet sich ein wunderbarer Blick

auf das Flusstal. Der Pfad überquert den Fluss nicht, sondern

biegt nach links ab und zieht sich durch den Wald zu der Talbö-

schung.

In der steilen Böschung von Zagożdżonka entspringen drei

Quellen reinen, kühlen Wassers. Benannt wurden sie zu Ehren

des Königs Wladyslaw Jagiello. Der Legende nach hat er wäh-

rend der Jagd nicht einmal das hiesige leckere Wasser probiert.

6 km

Zweite Brücke

4,7 km

Erholungsgebiet „Försterhaus”

5,1 km

Brücke auf Zagożdżonka

6,5 km

Königliche Quellen

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM KOZIENICKA-URWALD

Die größte Quelle ist mit Brunnenringen ausgekleidet. Das Was-

ser ' ießt in starkem Strom aus einer hölzernen Fassung heraus.

Eine Ruhepause an den Königlichen Quellen ist selbst während

des größten Platzregens angenehm, da in der Nähe eine Über-

dachung aufgestellt wurde.

Der Lehrpfad führt weiter durch Schneisen durch den Misch-

wald. An einer der nächsten Haltestellen halten Sie die Augen

auf: Hier sind Spuren der Harzgewinnung an den Kiefern zu

sehen. Charakteristische Anschnitte, dank derer spezielle Be-

cher mit der dick' üssigen, goldenen Flüssigkeit gefüllt werden

konnten, waren bis vor nicht allzu langer Zeit in jedem Wald

populär. Heute sind sie als Andenken an vergangene Zeiten zu

betrachten, da man der Harzgewinnung Anfang der 90er Jahre

des letzten Jahrhunderts endgültig abgeschworen hat.

Der Lehrpfad führt zum Parkplatz am gemauerten Häuschen

des Bahnwärters zurück. Von hier aus führt er nach Augustów

zurück.

Sie haben sich eine Pause verdient.

7,7 km

Erholungsgebiet „Försterhaus”

12,4km

Parkplatz in Augustów

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUSVOM

KOZIENICKA-URWALD

Praktische Informationen

Augustów, eine Saisonbar im Wald, am Anfang des Lehrpfades „Königliche Quellen”

Kozienice, Restaurant Jowita, ul. Warszawska 20, Tel. +48 (48) 614 23 13

Kozienice, Pizzeria Pizza Planet, ul. Warszawska 29/7, Tel. +48 (48) 382 01 31

Kozienice, Pension, Ośrodek Rekreacji KCKRiS, ul. Bohaterów Studzianek 30,

Tel. +48 (48) 614 60 91, +48 (48) 614 67 26

Kozienice, Ferienhäuser-Komplex (Zespół Domków Turystycznych),

ul. Bohaterów Studzianek 30, Tel. +48 (48) 614 64 83

Pionki k. Kozienic, Motel ROYAL, ul. ks. Popiełuszki 6, Tel. +48 (48) 612 95 14

Ferienbauernhöfe: www.kozienickipk.com, Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Gebiet

des Kozienicki-Landschaftsschutzgebiets.

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

DIE

GEG

END

UM

WA

RK

A

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

DIE GEGEND UM WARKA

AM UFER DER PILICA ENTLANG

Einer der im Hinblick auf die Aussichten schönsten Wege

Masowiens führt über eine steile Böschung des Pilica-Tals in

die Nähe von Warka. Die Wanderung auf diesem Weg bietet

auch die Möglichkeit, interessante Denkmäler Warkas zu

besichtigen und im Herbst leckere Äpfel aus den in der Nähe

gelegenen Obstgärten zu probieren.

Die rote Ausschilderung führt von dem Bahnhof in Richtung

Stadtzentrum.

Die malerisch an dem hohen Ufer der Pilica gelegene Stadt

erhielt zu Beginn des 14. Jahrhunderts Stadtrecht. Die an einem

Handelsweg aus Kleinpolen günstig gelegene Stadt hat ihre

Blütezeit im Mittelalter erlebt. Bereits damals war Warka für das

hier gebraute Bier bekannt. Daher kommt vermutlich auch der

Name der Stadt. Man erzählt sich, dass Papst Clemens VIII., der,

bevor er im 16. Jahrhundert den Heiligen Stuhl erklomm, Apos-

tolischer Legat in Polen war, das Bier aus der örtlichen Brauerei

sehr gemocht hat. Am Sterbebett habe er Bier trinken wollen

und ' üsterte „Birra di Warka”. Die um sein Bett versammelten

Geistlichen dachten, es handele sich um eine Heilige und be-

gannen das Gebet „Santa Biera di Warka ora pro nobis” zu ' üs-

tern. Nachdem der Papst dieses Gebet gehört hatte, brach er in

Lachen aus und das Geschwür, das die Ursache der Krankheit

gewesen war, platzte auf. Auf diese Weise hat das aus Warka

stammende Bier dem Kirchenherrn das Leben gerettet. Die hie-

sige Brauerei ist bis heute nicht nur in Masowien bekannt. Die

kleine Stadt mit ihren etwas mehr als siebentausend Einwoh-

nern ist gleichzeitig das Zentrum der Obstbauregion.

Auf dem quadratischen Marktplatz steht ein klassizistisches,

aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Rathaus,

Länge der Route: 15 km.

Ausschilderung:am Anfang rote Schilder, dann grüne Ausschilderung, am Ende ohne

Schilder.Schwierigkeitsgrad: die Route ist nicht allzu schwierig; ein schmaler Pfad an der Pilica kann bei Regen glitschig sein.

Ö* entlicher Verkehr: Hin: Zug von Radom nach Warschau. Zurück: Bus nach Warschau oder Kozienice.

0 km

Bahnhof in Warka

1,7 km

Marktplatz in Warka

DIE GEGEND UM WARKA

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

das von Hilary Szpilowski entworfen wurde. An der Rathaus-

fassade wurden Gedenktafeln der Kriegsereignisse angebracht.

Vor dem Gebäude der Feuerwehr steht eine historische Draisi-

ne. Von dem Markplatz aus führt die rote Route zu der Kreuzung

mit der Kozienicka-Straße.

Die St. Nikolaus-Pfarrkirche wurde am Anfang des 17. Jahr-

hunderts errichtet, aber Umbauarbeiten beraubten sie ihres

ursprünglichen Stils. Im Inneren der Kirche sind die aus der

Spätrenaissance stammenden Altäre sowie einige historische

Gemälde und Skulpturen erhalten geblieben. Die rote Aus-

schilderung biegt in die Richtung der Brücke auf der Pilica ab.

Gehen Sie geradeaus die Franciszkańska-Straße entlang.

An dem alten nach Winiary führenden Weg zieht eine in-

teressante, aus dem Barock stammende Kapelle Ihren Blick an.

Auf dem viereckigen, hohen Sockel steht eine runde Säule. Die

Kapellen dieses Typs stellen ein charakteristisches Element der

Landschaft um Warka dar.

Auf der rechten Seite sehen Sie das prächtigste Gebäude

der Stadt, ein ehemaliges Franziskanerkloster. Ins Innere des

barocken Gotteshauses mit zwei Türmen führt ein dekoratives

Portal. Im Inneren der Kirche sind die barocken Altäre und eine

Kanzlei aus dem Rokoko besonders beachtenswert. Gemäß der

Tradition liegen im Kellergeschoß der barocken Kirche die ma-

sowischen Herzöge Troyden I. und Ziemowit II. sowie Danuta

Anna, die Frau von Janusz I., begraben.

Es lohnt sich, einen Spaziergang auf den nahe gelegenen

Kirchhof zu machen. Unterwegs werden Sie an einigen histo-

rischen Kapellen vorbeikommen. Auf dem Friedhof sollten Sie

nach dem Grab Piotr Wysockis Ausschau halten. Dem Anführer

der Gruppe der Unterfähnriche, die mit dem Angri* auf Belve-

dere den Novemberaufstand begonnen hatten, war es gelun-

gen, nach 29 Jahren harter Arbeit in Sibirien, in seine Heimat-

stadt Warka zurück zu kehren.

Folgen Sie der durch die Franciszkańska-Straße führenden,

grünen Ausschilderung. Die Schilder werden Sie in den Stadt-

teil Winiary führen. Der hiesige Hof, der als Weißer Palast be-

zeichnet wird, wurde zum Ende des 17. Jahrhunderts nach

einem Entwurf von Augustin Locci errichtet. Am 4. März 1747

ist hier Kazimierz Pułaski, das spätere Mitglied der Konföde-

ration von Bar und einer der Anführer der Schlachten um die

2 km

Pfarrkirche

2,3 kmFranziskanerkirche

3 km

Winiary

DIE GEGEND UM WARKA

Page 21: Masowien Wandertourismus

21

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, zur Welt gekommen.

Im Hof ist ein Museum untergebracht, in dem die mit der Per-

son Pułaskis und anderer Polen, die sich auf der anderen Seite

des Atlantiks verdient gemacht hatten, zusammenhängenden

Erinnerungsstücke zu sehen sind. Ausgestellt werden hier au-

ßerdem stilvolle Möbel und Teppiche. Im Obergeschoß des

Gebäudes gibt es interessante temporäre Ausstellungen. Hier

werden auch ab und zu klassische Konzerte veranstaltet (Kon-

takt: ul. Pułaskiego 24, Tel. (48) 667 22 67, geö* net täglich von

10.00 bis 17.00, außer Montagen und den auf Feiertage fol-

genden Werktagen).

Der Hof ist von einem großen, gep' egten Park umgeben.

Auf dem Parkgelände stehen drei prächtige Eichen. Die größ-

te hat einen Umfang von 440 cm und ist über 250 Jahre alt.

Der alte Baum trägt den Namen „Pułaski”. Darüber hinaus ste-

hen hier riesige Linden. Eine davon wird als „Kościuszko Linde”

bezeichnet. Der Weg führt Sie an dem prächtigen Denkmal

von Kazimierz Pułaski vorbei in das Tal der Pilica hinab. Unter-

wegs passieren Sie einige Teiche, die Wasser aus den aus der

Böschung entspringenden Quellen führen sowie mit vielen

P' anzen bewachsenes Altwasser. Weiter schlängelt sich der

Weg durch die Obstgärten am Fuße der Böschung.

Auf Ihrer linken Seite haben die Kollektoren. Die Wiesen, die

sie durchstreifen, sind im Mai gelb von Gänsedisteln. Der Weg

führt Sie zur Böschung und weiter auf einem engen Pfad durch

mit Gebüsch bewachsene Böschung. Nach Regenfällen be-

steht hier Rutschgefahr.

Sie gehen wieder über die mit Weiden bewachsenen Wie-

sen an der Pilica. Das Dorf liegt auf einer hohen, durch eine rie-

sige von einer Erosionsschlucht durchbrochenen Böschung.

Sie wird als Czarniecki-Schlucht bezeichnet, zum Gedenken

an die im Jahr 1656 von polnischen Streitkräften mit Schwe-

den geführte Schlacht. In Stara Warka befand sich eine früh-

mittelalterliche Burg, welche den Anstoß für die Entstehung

der ein paar Kilometer entfernt liegenden Stadt gegeben hat.

Von der ursprünglichen Siedlung ist heute nur noch ein eini-

ge Meter langer Erdwall erhalten geblieben. Den Rest hat der

gestiegene Wasserspiegel des Flusses über' utet.

Der Pfad führt weiter die Böschung entlang, dann auf die

mit Obstbäumen bewachsene Anhöhe hinauf und bald dar-

auf wieder zu den Wiesen hinab. Auf diesen Streckenabschnit-

4 km

Kläranlage

DIE GEGEND UM WARKA

5 km

Stara Warka

Page 22: Masowien Wandertourismus

22

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

ten gibt es nicht viele Schilder, aber die Pilica, die zu Ihrer lin-

ken Hand liegt, ist der beste Wegweiser. Von der Böschung aus

erö* net sich ein herrlicher Blick auf die sich in der Ferne aus-

dehnenden Wälder des Kozienicka-Urwaldes. Davor sind die

Türme der spätgotischen Kirche in Rozniszew sichtbar.

Im Mittelalter mündete die Pilica hier in die Weichsel – da-

her stammt der Name des Dorfes. Die Böschung führt hier

Richtung Norden, wo sie den äußeren Rand des Weichseltals

bildet. Sie ist mit grünen Schildern gekennzeichnet. Hinter

dem Dorf führt der Pfad von der Anhöhe hinab auf die an der

Pilica gelegenen Wiesen.

Der Name dieses Dorfest stammt daher, dass es auf einer

„ostrów” – einer trockenen Insel inmitten der sump& gen Wie-

sen gelegen ist. Im 15. Jahrhundert wurde dem Dorf dank der

Bemühungen der Besitzer von Ostrołęka, der Familie Ciołek,

Stadtrecht zuerkannt. Die Stadt ver& el jedoch sehr schnell

und heute ist Ostrołęka ein kleines Dorf an der Pilica. Von hier

stammte der mittelalterliche Kraftmensch, Stanisław Ciołek.

Jan Długosz sagte, dieser habe ganz allein eine Glocke auf den

Turm der Marienkirche in Krakau hinaufbefördert, die vierzig

Mann nicht hochzuheben vermochten. In Ostrołęka sind nicht

8 km

Pilica

11 km

Ostrołęka

DIE GEGEND UM WARKA

Page 23: Masowien Wandertourismus

23

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

allzu viele Spuren der Vergangenheit erhalten geblieben. Be-

merkenswert ist die aus dem 19. Jahrhundert stammende

Umzäunung des Friedhofs mit den an den Ecken stehenden

Kapellen der Evangelisten.

Falls Sie ihr Auto in Warka stehen gelassen haben, können

Sie die Wanderung hier beenden und mit dem Bus zurück-

kehren.

Der Weg führt jetzt geradewegs nach Norden und er-

reicht bald die Überschwemmungsebene der Pilica. Hier

haben sie auch Gelegenheit, sich die malerischen Altwasser

anzuschauen. Der Pfad führt durch einen Pappel- und Wei-

denwald. Dieses für große Flusstäler charakteristische Wal-

densemble ist von den Überschwemmungen des Flusses

abhängig, welche jedes Jahr den Untergrund fruchtbar ma-

chen. Da immer mehr Flüsse begradigt werden, werden die

natürlichen Wälder an den Flüssen zu einer Seltenheit. Jen-

seits eines großen Altwassergebiets steigt der Weg einen

großen Flussdeich hinauf.

Die grünen Wegweiser führen Sie von hier aus weiter nach

Czersk (18,5 km) und nach Góra Kalwaria (27,5 km), es ist je-

doch besser, diesen Orten einen separaten Aus' ug zu wid-

men. 1 km entfernt liegt die Straße Warschau – Kozienice.

Nachdem Sie diese erreicht haben, biegen Sie nach links ab.

Sobald Sie das Dorf erreichen, biegen Sie nach links ab.

Von hier aus fahren Busse nach Góra Kalwaria, Warschau

oder Kozienice.

13 km

Przylot

15 km

Ostrówek

Praktische Informationen

Warka, Gasthof Winiary (Zajazd na Winiarach), ul. Turystyczna 3, Tel. +48 (48) 667 26 76, (48) 667 50 43

Warka, Hotel Pułaski, ul. Warszawska 45, Tel. (48) 667 24 21

Warka, Gasthof Winiary (Zajazd na Winiarach), ul. Turystyczna 3, Tel. +48 (48) 667 26 76, (48) 667 50 43

Warka, Pension Sielanka, ul. Łąkowa 1, Tel. +48 (48) 666 16 00

DIE GEGEND UM WARKA

Page 24: Masowien Wandertourismus

24

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

MA

SO

WIS

CH

ES L

AN

DS

CH

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TS

SC

HU

TZ

GEB

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Page 25: Masowien Wandertourismus

25

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LAND-

SCHAFTSSCHUTZGEBIET

MASOWISCHES LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET

TORFLAGER UND DÜNEN

Die sandigen Terrassen des Weichseltals an dem rechten

Flussufer sind mit Kiefernwäldern bewachsen. Seit mehre-

ren Jahren ist die Region um Otwock und Celestynów ein

beliebtes Aus/ ugsgebiet der Hauptstadtbewohner. Kei-

ner weiß, was dafür entscheidend war – ob die Schönheit

der Waldwinkel, das gesunde Mikroklima oder einfach die

günstige Verkehrsanbindung.

Von dem im modernistischen Jugendstil erbauten Bahnhofs-

gebäude folgen Sie auf den Straßen von Otwock den schwar-

zen Schildern. Sie werden schnell bemerken, dass es ein au-

ßergewöhnlicher Ort ist. Schließlich gibt es nicht viele Städte,

in deren Zentrum hohe Kiefern wachsen. Ihre aktuelle Gestalt

hat Otwock in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhal-

ten. Damals wurde entdeckt, dass das hiesige Mikroklima mit

den vielen Sonnentagen und dem allgegenwärtigen frischen

Harzduft in der Luft ein gutes Mittel zur Bekämpfung von Tu-

berkulose darstellt. Entlang der Gleise der neu errichteten, an

der Weichsel gelegenen Bahn ist ein Kurort entstanden, der

bald für seine interessante Architektur bekannt wurde. Diese

bestand gleichsam aus einer Kreuzung der in jener Zeit mo-

dernen alpenländischen und Schwarzwälder Kurortarchitektur

mit der Bauweise russischer Datschas. Die ältesten der reich de-

korierten Gebäude wurden von dem bekannten Illustratoren

Michał Elwiro Andriolli erbaut. Viele Jahre später hat Konstanty

Ildefons Gałczyński den aus vielen Strömungen zusammenge-

setzten Stil als „świdermajer” bezeichnet – nach dem durch Ot-

wock ' ießenden Fluss Świder.

Stimmungsvolle Villen aus Holz reihen sich an heute nicht

immer so romantische Bauten, aber der Wald rauscht noch im-

mer so wie vor dem Krieg.

Am südlichen Stadtrand von Otwock wurde in den 20er

Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Kolonie von Be-

Länge der Route: 13 km (man kann sie auf 10,5 km verkürzen)

Ausschilderung:anfangs schwarze, dann rote Ausschilderung

Schwierigkeitsgrad: einfache Route.

Ö* entlicher Verkehr:Bahnverbindung auf dem Weg Warschau – Pilawa.

0,0 km

Bahnhof in Otwock

2,5 km

Soplicowo

Page 26: Masowien Wandertourismus

26

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

amtenhäusern errichtet. An der Sułkowskiego-Straße liegt

im Wald eine Villa verborgen, die eine große Rolle in der Po-

litik gespielt hat. 1948 wurde hier Władysław Gomułka als

„rechtskonservativer Abweichler“ gefangen gehalten und

37 Jahre später wurde hier der Vorsitzende der „Solidarność”,

Lech Wałęsa interniert. In der Villa Soplicówka an der Naru-

towicza-Straße 2 be& ndet sich das Museum der Region Ot-

wock (Muzeum Ziemi Otwockiej) (Kontakt: Tel. (22) 788 15

00, geö* net Dienstag – Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr, Sams-

tag – Sonntag von 11.00 bis 14.00 Uhr). Die Ausstellung bie-

tet viele interessante Informationen über die Natur und Ge-

schichte dieser Region. Man kann hier alte Bilder und eine

Sammlung von Judaica bewundern. Bemerkenswert sind

auch die ethnogra& schen Sammlungen, wobei die Gewebe

besonders sehenswert sind.

Hinter dem Punkt, wo der ausgeschilderte Weg die Naru-

towicza-Straße kreuzt, biegt er nach Süden ab, führt über

einen Umweg durch Waldpfade und nähert sich den Gren-

zen von Karczew an. Sie befinden sich bereits auf dem Ge-

lände des Masowischen Landschaftsschutzgebietes. Es

wurde 1987 auf über 14 000 ha errichtet. Das Schutzgebiet

besteht aus zwei durch die Stadtbebauung von Otwock

getrennten Teilen. Die Landschaft des Landschaftsschutz-

gebietes bilden mit Kiefern bewachsene Dünen und die sie

trennenden Senken, oft mit Moorlagern. Im Walddickicht

leben u.a. Schwarzstörche, Sumpfschildkröten, Elche und

Dachse. Die Masowischen Landschaftsschutzgebiete ha-

ben die wichtige Rolle der „grünen Lungen“ der Hauptstadt

inne. Von hier aus strömt frische, saubere Luft direkt in die

Straßen Warschaus.

An der ehemaligen Straße von Pogorzela nach Karczew

be& ndet sich unter Dünensand der alte Judenfriedhof. Vor

dem Krieg stellten die Juden Dreiviertel der Stadtbewohner

von Otwock dar. Hier verbrachten auch die bekennenden

Juden gerne ihren Urlaub. 1940 haben die Nazis in der Stadt

ein Ghetto gegründet (das zweitgrößte in Polen, direkt nach

dem Warschauer Ghetto), das zwei Jahre darauf wieder auf-

gelöst wurde. Die jüdischen Grabsteine (Macewa), die sich

gen Boden neigen, könnten sicherlich vieles über die Ge-

schichte Otwocks erzählen. Versuchen Sie diese Geschichte

selbst abzulesen – viele der Aufschriften auf den Grabsteinen

sind auf Polnisch.

MASOWISCHES LANDSCHA-FTSSCHUTZGEBIET

3,7 km

Judenfriedhof

Page 27: Masowien Wandertourismus

27

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LANDSCHA-

FTSSCHUTZGEBIE

Vom Gebiet um Osieck bis nach Otwock erstreckt sich dem

Weichseltal entlang ein Streifen aus sump& gen Torfmooren.

Die meisten wurden inzwischen in fruchtbare Wiesen verwan-

delt, im Naturschutzgebiet kann man jedoch immer noch die

malerische Landschaft des Moorlagers bewundern. Das Be-

trachten der Natur ist dank einer großen Aussichtsplattform

vereinfacht worden.

Der zauberhafte See im Herzen des Schutzgebietes wurde,

obgleich es den Anschein macht, nicht auf natürliche Wei-

se gebildet. Die infolge der Torfnutzung entstandene Senke

wird durch die an ihren nördlichen Begrenzungen be& nd-

lichen Quellen mit Wasser gespeist. Das Wasser umgibt den

sump& gen Wald wie ein breiter Ring. Zahlreiche kleine Inseln

und Halbinseln sind von Erlen- und Birkengruppen bewach-

sen. Auf den höher gelegenen, trockneren Stellen erblicken

Sie Pappeln, Kiefern und Eichen. Der See und seine unmittel-

bare Umgebung sind ein Hort für die Waldbewohner. Etwa

fünfzig Vogelarten nisten hier. Am einfachsten ist es, die ma-

jestätischen weißen Schwäne zu erblicken. Oft verbreitet sich

um den See auch ein rhythmisches Klopfen. So lassen die

Spechte, die in den Baumhöhlen der am Ufer gelegenen Bäu-

me leben, von sich wissen. Die Besonderheiten der hiesigen

Tierwelt sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Irgendwo im

Mooslager verstecken sich die Sumpfschildkröten und Schlan-

gen, genauer gesagt die Schlingnattern. Die Umgebung des

Sees ist auch beim Wild beliebt, bei den Elchen und Rehen.

Wenn Sie Gefallen an der Beobachtung des Naturlebens & n-

den, ist die beste Zeit für die Pirsch der Tagesanbruch. Zu jeder

Jahres- und Tageszeit vermag die Aussicht den Betrachter in

Erstaunen zu versetzen.

Von der Plattform aus verläuft der schwarz beschilderte

Weg parallel zum Lehrpfad. Beim Lesen der entlang des

Weges aufgestellten Informationstafeln lernen Sie den Wald

besser kennen und die Gep' ogenheit zu begreifen. Nach un-

gefähr 0,5 km biegt der Pfad von der Waldstrecke ab und nä-

hert sich einem kleinen See. Wenn die präsentierten Informa-

tionen Ihr Interesse geweckt haben, können Sie von einer Tafel

zur anderen weiter spazieren. Der Waldweg und der Lehrpfad

tre* en an der Basis „Torfy“ wieder aufeinander.

Im Gebäude eines alten Forsthauses wurde das Zentrum für

ökologische Bildung des Masowischen Landschaftsschutzge-

bietes gegründet. Hier werden didaktische Veranstaltungen für

5,5 km

Naturschutzgebiet „Na Torfach”

6,3 km

Basis „Torfy”

Page 28: Masowien Wandertourismus

28

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Schulen und sonstige organisierte Gruppen angeboten (Kon-

takt: Karczew, ul. Torfy 2, Tel. +48 (22) 788 80 87, an Werktagen

von 8.00 bis 9.00 Uhr oder von 15.00 bis 16.00 Uhr). Neben dem

Gebäude gibt es einen Waldparkplatz. Die größte Attraktion der

Basis stellt das 1998 gegründete Walddickicht dar. Hier können

Tiere Zu' ucht & nden, die aus verschiedenen Gründen der Hilfe

bei der Rückkehr in die Natur bedürfen: verletzte Rehe, Vögel,

die aus dem Nest gefallen sind und sonstige „schwierige Fälle“.

Von dem Försterhaus aus folgen Sie den schwarzen Schildern

und wandern weiter Richtung Südosten.

Falls Sie den Aus' ug verkürzen möchten, können Sie von

hier aus nach Otwock zurückkehren, indem Sie der nach Nor-

den führenden blauen Ausschilderung folgen. Wir möchten

Sie jedoch dazu ermuntern, weiter den schwarzen Schildern zu

folgen. Sie gehen auf einem Waldweg durch einen lichten Kie-

fernwald. Nach 1,2 km macht der Weg eine Biegung Richtung

Nordosten und nach weiteren 800 Metern stößt er auf einen

größeren Waldweg und schlägt die frühere Richtung ein.

Der schwarz und der rot beschilderte Wege werden hier eins.

Folgen Sie ihnen und biegen Sie erst nach links und nach hun-

dert Metern nach rechts ab. Sie beginnen, eine sandige Erhö-

hung zu erklimmen.

Auf einer hohen Düne be& nden sich die am besten erhal-

tenen Bunker der deutschen Wehrlinie von 1944. Die Befesti-

gungen des sog. „Brückenkopf Warschaus“ („Przedmoście Wars-

zawskie“) hat man schon 1941 zu errichten begonnen. Die Ar-

beiten wurden jedoch nach dem Erfolg der deutschen Armee

an der Ostfront niedergelegt. Das Material wurde für die Errich-

tung des Atlantischen Walls genutzt. Als sich die deutsche Ar-

mee wegen dem Vorrücken der Soldaten der Roten Armee ei-

lig zurückzog, versuchte sie auch die Befestigungen hastig zu

Ende zu bringen, es blieb jedoch nicht genug Zeit dafür. Zwi-

schen dem 27. und 30. Juli 1944 durchbrachen Russen die deut-

sche Wehrlinie in der Nähe des Dąbrowiecka-Berges an einer

schwach besetzten Strecke bei Dąbrówka.

Der Weg führt über einen schmalen Waldpfad und nach ei-

nigen Hundert Metern auf den Gipfel der Erhöhung hinauf.

Sie be& nden sich nun fast 116 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Wald auf dem nördlichen Hang der Düne wurde durch

einen Brand zerstört. Von hier aus haben Sie eine großartige

9,3 km

Wegknoten

6,6 km

Kreuzung der Wanderwege

MASOWISCHES LANDSCHA-FTSSCHUTZGEBIET

9,8 km

Dąbrowiecka Góra

Page 29: Masowien Wandertourismus

29

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSMASOWISCHES LANDSCHA-

FTSSCHUTZGEBIE

Sicht auf die grünen Flächen des Masowischen Landschafts-

schutzgebietes.

Der Weg führt über eine befestigte Waldstraße. Ihre Farbe ist

nicht gewöhnlich für die Umgebung Warschaus – sie ist nämlich

überraschend rot. Man sagt, dass für die Befestigung der Strecke

der Trümmerschutt der Hauptstadtruinen verwendet wurde.

Diese kleine Siedlung bilden lediglich einige vereinzelte Ge-

bäude, die im Wald stehen. Der rote beschilderte Weg kreuzt

hier den grünen, der von Otwock nach Celestynów führt. Ein

wenig weiter erblicken Sie eine am Weg stehende riesige Eiche

– ein Naturdenkmal, dessen Umfang vier Meter überschreitet.

Hinter der Straße verlaufen Bahngleise. In der Straßengabe-

lung wurde der Waldparkplatz errichtet. In einiger Entfernung

be& ndet sich ein Gedenkstein zum Andenken an die Soldaten

der Widerstandsbewegung. Während des Zweiten Weltkriegs

verhinderten sie die Transporte auf der Bahnlinie.

Der Weg biegt nach links ab und führt an der Straße entlang

zu dem nahe gelegenen Bahnhof.

Mit dem Zug erreichen Sie Ihren in Otwock geparkten Wa-

gen oder gelangen direkt in die Hauptstadt.

12,2 km

Die Straße Otwock – Celestynów

9,8 km

Roter Weg (Czerwona Droga)

10,8 km

Okoły

12,9 km

Bahnhof in Pogorzel Warszawska

Praktische Informationen

Otwock, Restaurant Stylowa, ul. Warszawska 19, Tel. +48 (22) 779 32 71

Otwock, Restaurant Zalesin, ul. Ambasadorska 14, Tel. +48 (22) 788 92 47

Otwock, Bar Mała Gastronomia, ul. Orla 29, Tel. +48 (22) 710 07 63

Otwock, Informationsbüro für Touristen (Biuro Usług Turystycznych ) „Syrena”, ul. Poniatowskiego 1,

Tel. +48 (22) 779 31 05; hilft die Übernachtung in Erholungszentren oder Privatunterkünfte zu & nden

Otwock, Hotel Start, ul. Sportowa 10, Tel. +48 (22) 779 24 26 (von 9.00 bis 15.00 Uhr anrufen).

Otwock, Gästezimmer, ul. Kasztanowa 6, Tel. +48 (22) 779 49 18

Page 30: Masowien Wandertourismus

30

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

KA

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S-U

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Page 31: Masowien Wandertourismus

31

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

ÖSTLICHER TEIL

KAMPINOS-URWALD,ÖSTLICHER TEIL

ZU BESUCH IM LAND DER ELCHE

Die direkte Nachbarschaft eines großen Naturschutzge-

biets und einer Großstadt stellt eine weltweite Seltenheit

dar. Der an der Schwelle der Metropole liegende Kampinos-

Urwald ist nicht nur eines der größten Waldgebiete Ma-

sowiens, sondern auch der einzige Naturpark in dieser Re-

gion. Er wurde 1959 gegründet. Geschützt werden fast 38,5

ha. Die Landschaft des Urwaldes bilden ein europaweit ein-

maliger Komplex von binnenländischen Dünen, über sieb-

zig geschützte P/ anzenarten und eine reiche Tierwelt. Die

im Hinblick auf die Natur wertvollsten Gebiete, 22 an der

Zahl, stehen unter höchstem Schutz. Der Kampinos-Urwald

besteht nicht nur aus Wäldern, sondern auch aus Wiesen

und bewirtschafteten landwirtschaftlichen Gebieten. Die

beschriebenen Gebiete sind eng mit der Geschichte Polens

verbunden. König Jagiello führte hier seine Armee durch

und weiter bis nach Tannenberg, hier fanden die Kämpfe

des Januaraufstandes statt. Im Boden von Kampinos wur-

den die Leichen vieler durch die Nazis ermordeten Bewoh-

ner der Metropole begraben.

Die vorgeschlagene Route umkreist einen der wertvolls-

ten Teile des Naturparks und erlaubt es, sich mit dem Urwald

vertraut zu machen. Zum Nachdenken regt der Friedhof –

Mausoleum in Palmiry – an. Er ist das traurige Andenken an

den letzten Weltkrieg.

Von der Haltestelle und dem Parkplatz an dem Kinderkran-

kenhaus aus gehen Sie auf dem sandigen Weg in den Wald und

folgen dabei der roten und grünen Ausschilderung.

Bei Regen kann man unter einer schützenden Überdachung

Zu' ucht & nden. Der grün beschilderte Weg biegt nach links ab.

Sie sollten der roten Ausschilderung folgen. Der Waldweg führt

durch einen jungen Kiefernwald. Achten Sie auf die am Weges-

rand wachsenden Birken. Außer der verbreiteten weißen Bir-

ke sind hier auch Exemplare der dunklen (schwarzen) Birke zu

sehen. Sie zeichnet sich durch die fast schwarze Farbe der Rin-

de aus, was aus einem Mangel an dem für andere Birkenarten

Länge der Route:17 km.

Ausschilderung – der Reihe nach:rote, gelbe, blaue, grüne Ausschilderung.

Schwierigkeitsgrad:im Frühjahr können manche Teile des Weges über' utet sein; zwischen Mai und September gibt es viele Mücken.

Anfahrt:Mit dem „L“-Bus vom Wilson-Platz in Warschau.

0,0 km

Dziekanów Leśny

0,7 km

Die Waldwiese Szczukówek

Page 32: Masowien Wandertourismus

32

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

typischen Farbsto* , dem Betulin, resultiert. Die Rinde der hier

wachsenden Bäume hat jedoch eine gräuliche und fast grün-

liche Farbe, da sie mit Flechten und Algen bewachsen ist. Wei-

ter führt uns der Weg durch die Sümpfe. Er verläuft auf einem

schmalen Damm. Während der Schneeschmelze kann es hier

feucht sein, im Hochsommer jedoch trocknet er fast völlig

aus. Im Frühling erblühen auf den Sümpfen Schwertlilien und

Sumpfdotterblumen.

Hinter der Siedlung des Kampinos-Naturparks beginnt ein

besonders schöner Abschnitt der Route. Sie wandern entlang

der Grenze zwischen zwei Welten: zwischen Dünen und Sümp-

fen. Am Weg wächst ein Mischwald von besonderer Schönheit.

Bemerkenswert sind die vielstämmigen Birken. Im Frühling ist

von der Seite der Sümpfe ein Gewirr von Hunderten von Vö-

gelstimmen zu hören. Am frühen Morgen kann man sogar den

Kranichruf heraushören.

Der Weg biegt nach links ab, in den Sejmikowa-Weg (Sejmi-

kowa Droga). (Der gelbe Weg biegt hier nördlich, nach Palmiry

ab). Folgen Sie der roten Ausschilderung. Bald erreichen Sie die

Brücke über die Wilcza Struga. Wasser ist hier nur im Frühling

und nach größeren Regensfällen zu sehen. Der Name dieses

Ortes ist mit einer düsteren Legende verbunden, die besagt,

dass hier vor Jahrhunderten ein Mord begangen wurde.

Die Route führt jetzt südlich über den Sejmikowa-Weg. Auf

diese Weise betreten Sie unbemerkt ein großes Gebiet des

höchsten Schutzes (es ist über 1200 ha groß) und heißt „Siera-

ków”. Es ist 1937 dank Bemühungen von Professor Roman Ko-

bendza, der als erster dafür gekämpft hatte, dass der Kampi-

nos-Naturpark unter Schutz gestellt würde, entstanden. Damals

war es über 614 ha groß. Inzwischen steht diese Mischung ver-

schiedener Urwaldlandschaften unter Schutz: klassische para-

bolische Dünen, Moorlager und das Tal mit dem Fluss Młynisko.

Auf den hiesigen Sümpfen wächst die unscheinbare Torfgränke

– ein sehr seltenes postglaziales Relikt. Dieses Gebiet, das be-

reits seit über siebzig Jahren geschützt wird, bleibt ein riesiger

Rückzugsort für Waldtiere. Es gibt wohl keine andere Zwei-Mil-

lionen-Stadt, in deren Nähe so viele Arten von wilden Tieren

leben. Viele von ihnen vermeiden jeglichen Kontakt mit dem

Menschen, aber wenn Sie am frühen Morgen oder Abend auf-

brechen, können Sie auf dem Weg vielen interessanten Urwald-

bewohnern begegnen.

2,2 km

Hegerhütte Młynisko

5,0 km

Mogilny-Brücke (Mogilny Mostek)

KAMPINOS-URWALD, ÖSTLICHER TEIL

Page 33: Masowien Wandertourismus

33

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

ÖSTLICHER TEIL

Der Sejmikowa-Weg schlägt sich durch die sandigen Arme

des Weißen Berges (Biała Góra). Der Name des Hügels spielt auf

die Farbe des Dünensandes an. Er ist von stattlichen, trockenen

Nadelbäumen bewachsen. Man schätzt, dass die hohen, so ge-

nannten Mastkiefern über 180 Jahre alt sind.

Nach 1,5 km verlässt der Pfad den Sejmikowa-Weg, führt

über Dünen und in das frühere Tor' ager am ehemaligen Lan-

gen Sumpf (Długie Bagno). In den 20er Jahren des letzten Jahr-

hunderts wurde hier massiv Torf abgebaut, seitdem hier der Na-

turpark gegründet wurde, sind die der Natur zugefügten Wun-

den jedoch wieder schnell verheilt.

Zwischen den Bäumen schimmern weiße Kreuze. Der

Friedhof in Palmiry ist eines der Symbole des Martyriums der

Polen während des Zweiten Weltkriegs. Auf einer ausgedehn-

ten Waldwiese wurden über zweitausend Tote begraben, wel-

che durch die Deutschen im Kampinos-Urwald und anderen,

in der Nähe der Hauptstadt gelegenen Wäldern, zwischen

Dezember 1939 und Juli 1943 ermordet wurden. 1948 wur-

de auf der Waldwiese Palmiry nach einem Entwurf von Ewa

Śliwińska und Romuald Gutt der Friedhof und das Mauso-

leum des Märtyrertums und des Martyriums der Polnischen

Nation (Cmentarz-Mauzoleum Martyrologii i Męczeństwa Na-

rodu Polskiego), gegründet. Die Toten, die hier begraben lie-

gen, wurden aus den Massengräbern im Kampinos-Urwald

und anderen in der Nähe der Hauptstadt, beispielsweise den

Chojnowskie-Wäldern exhumiert. Der Friedhof in Palmiry

ist ein für die Warschauer besonders wichtiger Ort, da hier

hauptsächlich die Hauptstadteinwohner begraben sind; un-

ter anderem der Vizepräsident von Warschau Jan Pohoski, der

Spitzenfunktionär der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS)

Maciej Rataj und der Olympiasieger Janusz Kusociński. Ein

Teil der Grabstätten auf dem Friedhof in Palmiry hat lediglich

symbolischen Wert, da nicht alle Hinrichtungsorte gefunden

werden konnten.

Die Ausstellung in dem am Friedhof gelegenen Pavillon ist

dem Kampfgeschehen im September 1939 sowie der Konspi-

ration und den Partisanenkämpfen im Gebiet des Kampinos-

Urwaldes gewidmet (Kontakt: Tel. +48 (22) 794 42 56, geö* net

täglich von 9.00 bis 14.30, außer Montagen und den auf Feier-

tage folgenden Werktagen). Die dort ausgestellten Dokumente

und Gegenstände, welche während der Exhumierung gefun-

den wurden, stimmen nachdenklich.

8,5 km

Friedhof Palmiry

Page 34: Masowien Wandertourismus

34

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Von dem Friedhof aus folgen Sie den blauen Schildern. Die

Route führt über den gep' asterten Palmiry-Weg (Droga Pal-

mirska) und verläuft dann in dessen Nähe. Sie gehen an dem

Dünenwall entlang, der als Ćwikowa-Berg (Ćwikowa Góra) be-

zeichnet wird. Hier wächst der Jahrhundertealte Nadelwald.

An dem Waldparkplatz wurden Überdachungen aufgestellt,

die zu Erholungspausen ermuntern. Im 19. Jahrhundert gab

es hier eine Schenke. Schauen Sie sich das Jerzyki-Kreuz an

(Krzyż Jerzyków). Das Denkmal erinnert an die Truppen der Pol-

nischen Heimatarmee (AK), welche 1944 in diesen Gegenden

kämpften.

Folgen Sie nun den grünen Schildern. Der Weg führt am Un-

terstand für Elche vorbei. Dieses riesige Tier ist das Symbol des

Naturparks, obgleich, was schwer zu glauben ist, hier 150 Jah-

re lang kein einziges Tier dieser Art gelebt hat. Der letzte im

Urwald lebende Elch wurde Anfang des 19. Jahrhunderts er-

schossen. 1951 wurden fünf Elche von unseren östlichen Nach-

barn auf das Urwaldgebiet gebracht, die am Anfang auf einem

speziell umzäunten Gebiet lebten. Dieses befand sich rechts

von dem Weg, den Sie jetzt bewandern. Als sich die Herde zu

vermehren begann, wurde der Zaun abgebaut und die Elche

haben sich in vielen Winkeln des Urwaldes niedergelassen. Seit

einigen Jahren zählt die Kampinos-Herde etwa einhundert El-

che. Der Erfolg des Experimentes mit den Elchen hat die Mitar-

beiter des Parks zu weiteren Versuchen ermuntert, die Tierwelt

des Urwaldes wiederzubeleben. 1980 wurden Biber in den Na-

delwäldern ausgesetzt, und zwar mit Erfolg, und 1992 wurden

Luchse ins hiesige Ökosystem eingeleitet.

Eine weitere Gelegenheit, sich eine Pause zu gönnen. An ei-

ner Dienstsiedlung des Kampinos-Naturparkes steht ein schö-

ner Erholungsplatz mit vor Regen schützenden Dächern zur

Verfügung. Auf der Waldwiese wachsen einige prächtige Stie-

leichen. Die größte, als Alte Eiche bezeichnet, ist über 200 Jahre

alt und hat einen Umfang von 340 cm.

Sie betreten wieder das Gebiet des höchsten Schutzes na-

mens „Sieraków”. Anfänglich gehen Sie durch trockene Nadel-

wälder, um sich nach einer Weile in den mit Erlen bewachsenen

Mooren wieder zu & nden. In der Gegend stellen Biber ihre

Staudämme auf. Auf der linken Seite des Weges erstreckt sich

der Sumpf Cichowąż, welcher als der schönste und wildeste

im ganzen Urwald gilt. Die Unzugänglichkeit der Moore regte

10,1 km

Pociecha

KAMPINOS-URWALD, ÖSTLICHER TEIL

13,4 km

Siedlung Sieraków

Page 35: Masowien Wandertourismus

35

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

ÖSTLICHER TEIL

die Phantasie unserer Vorfahren an. Man sagte, im Dickicht des

Moorlagers erhebe sich das Schloss des Schlangenkönigs.

Sie stehen am Wege-und Straßenscheideweg. Der Stein

ist ein Andenken an Professor Witold Plapis, Architekt, Orga-

nisator und Direktors des Instituts für Städtebau und Archi-

tektur (Instytut Urbanistyki i Architektury) in Warschau und

verdientes Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des Kam-

pinos-Naturparks. Um Sie herum wächst Eichen- und Hain-

buchenwald. Diese Waldformation – früher recht typisch – ist

heute relativ selten, weil sie vom Menschen durch Kiefern er-

setzt wurde. Sie können sich unter der Überdachung erholen.

Die gelben Schilder weisen Richtung Warschau (nach Wólka

Węglowa 7,5 km). Sie sollten sich aber an die grünen halten.

Der Deich führt nördlich durch ein feuchtes Gebiet. 1944 wur-

de dieser einzige Übergang durch die Sümpfe von den Deut-

schen vermint. Daher stammt die Bezeichnung des Ortes. Im

Frühling erklingt hier das Stimmengewirr von vielen Vögeln.

Hier nisten unter anderem die Kraniche und Schwarzstörche.

Es ist nicht einfach, sich mit der Anwesenheit der kleinsten

Vertreter der Tierwelt abzu& nden – von Frühling bis Herbst

schwirren hier 31 Arten von Mücken umher.

Hier wird der um den Kampinos-Urwald führende Um-

weg geschlossen. Nur noch knapp ein Kilometer auf dem be-

kannten Weg.

Wir ho* en, Sie machen bald wieder einen Aus' ug in den

Urwald.

14,9 km

Uroczysko Na Miny

16,1 km

Die Waldwiese Szczukówek

16,8 km

Dziekanów Leśny

Praktische Informationen

Łomianki, Restaurant Croatia, ul. Kolejowa 15, Tel. +48 (22) 751 32 91

Truskaw, Restaurant Dziupla, ul. Falińskiego 6 a, Tel. +48 (22) 722 65 43

Łomianki, Hotel Ronin, ul. Szpitalna 36, Tel. +48 (22) 751 18 69

Łomianki, Hotel Malwa, ul. Wiślana 35 b, Tel. +48 (22) 751 17 72

Page 36: Masowien Wandertourismus

36

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

KA

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Page 37: Masowien Wandertourismus

37

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

WESTLICHER TEIL

KAMPINOS-URWALD,WESTLICHER TEIL

DEN WALD GAB ES HIER SCHON LANGE VOR DEM MENSCHEN

Aus den vielen Aus/ ügen, die man im Kampinos-Urwald

unternehmen kann, schlagen wir Ihnen vor eine Extra-Rou-

te, die in Kampinos beginnt, zu wählen. Unterwegs erwar-

ten Sie zahlreiche Wunderwerke der Natur: herrliche Wälder,

ausgedehnte Sümpfe und hohe Dünen. Bei der Erforschung

der Umgebung hilft ein Besuch im Museum in Granica. Die-

ser Weg führt durch viele Orte von großem historischem

Wert. Sie werden auf die Wallanlagen der frühmittelalter-

lichen Burg in Zamczysko hinaufsteigen, sich eine beson-

ders schöne Kirche in Kampinos anschauen können und die

gefällte Kiefer der Aufständischen wird Sie an die hier 1863

geführten Kämpfe erinnern.

Ein großes, am Rande des Łowicko-Błońska-Flachlandes

gelegenes Dorf, das im Mittelalter kurze Zeit über Stadtrecht

verfügte. Die Dorfgeschichte ist mit den sich in der Nähe er-

streckenden Wäldern verbunden. Der Urwald stellte einen un-

gemein großen Schatz dar und wurden vom König mehrfach

verpfändet. Seine Gläubiger haben die Kampinos-Wälder ziem-

lich verwüstet, da jeder von ihnen so viel Holz und Wild wie

möglich gewinnen wollte. Der Pächter der Güter von Kampi-

nos, Ludwik Gutakowski, & nanzierte den Bau der Holzkirche, des

wertvollsten historischen Denkmals von Kampinos, mit. Von

der Haltestelle aus gelangen Sie dorthin, wenn Sie den blauen

Schildern folgen.

Für den Bau des Gotteshauses wurden die im Kampinos-

Urwald wachsenden Kiefern verwendet. Ihr Holz zeichnet sich

durch charakteristische, kleine Jahresringe aus. Die Barocke Ma-

riä-Himmelfahrt-Kirche wurde 1773-1782 errichtet. Die Fassade

der geschalten Kirche mit einer Kammkonstruktion verzieren

zwei vorgelagerte Türme. Das Kircheninnere ist durch drei Pfei-

ler in drei Schi* e aufgeteilt. Am Hauptaltar be& ndet sich das

Länge der Route: 22 km (Möglichkeit der Verkürzung auf 17 km).

Ausschilderung: der Reihe nach:blaue, rote, grüne, gelbe Ausschilderung.

Schwierigkeitsgrad:der Aus' ug ist relativ lang, optimal im Frühling oder im Sommer zu machen. Sie müssen unbedingt ein Mittel gegen Mücken mitnehmen!

Ö* entlicher Verkehr:Busse und Kleinbusse von der Haltestelle an der Kreuzung der Straßen Górczewska und Lazurowa im Warschauer Stadtteil Wola; PKS-Bus aus Sochaczew, Błonie, Grodzisk Mazowiecki.

0,0 km

Kampinos

Page 38: Masowien Wandertourismus

38

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Gemälde „Jesus am Kreuz“ („Chrystus na krzyżu”) aus dem aus-

gehenden 18. Jahrhunderts, das höchstwahrscheinlich von

Franciszek Smuglewicz gemalt wurde. Neben der Kirche stehen

der Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert und das gemauerte

Pfarreigebäude, das Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.

Hinter der Kirche biegt der Weg nach rechts ab und führt

durch das Dorf Richtung Urwald. Sie wandern auf einem Feld-

weg am Rande des Łowicko-Błońska-Flachlandes entlang und

weiter auf einer Asphaltstraße Richtung Norden. Sie be& nden

sich bereits auf dem Gelände des Kampinos-Naturparkes.

Der Weg führt durch ein großes Kesseltal, das als Olszowie-

cki-Sumpf (Olszowieckie Błoto) bezeichnet wird. Auf feuchten

Wiesen und Riedgrasfeldern erblühen im Frühling ganze Tep-

piche von Sumpfdotterblumen. Botaniker haben hier einige

Stellen mit Vorkommen von Orchideenarten gefunden. Im Sü-

den werden die Sümpfe durch dunklen Wald begrenzt.

Die Straße führt zu einem Parkplatz und einem großzügigen

Rastplatz. In der Saison ist hier auch eine Bar geö* net. Falls Sie

mit dem Auto angereist sind, können Sie die Route abkürzen

und das Auto genau hier parken. Vom Parkplatz aus folgen Sie

den blauen Schildern, die Sie über eine Asphaltstraße nach Os-

ten führen.

Die Entstehung von Granica hängt eng mit der Weltge-

schichte zusammen. Als sich in der zweiten Hälfte des 18.

Jahrhunderts die Industrie dynamisch zu entwickeln begann,

brauchte man immer mehr Holz. Um der Nachfrage zu ent-

sprechen, begann man in den masowischen Wäldern die sog.

„Budniks“, die Pechbrenner anzusiedeln. Sie wurden vom Fron-

dienst befreit und wurden im Gegenzug bei der Abholzung

eingesetzt, verbrannten Kohle und gewannen so Pottasche

(Kaliumkarbonat) und Asche. Sie wohnten in provisorisch

errichteten Hütten oder „Buden“. Mit einer solchen Siedlung

begann 1795 die Geschichte von Granica. In der Zwischen-

kriegszeit wurde hierher der Sitz der Oberförsterei verlegt.

Das Ensemble von Holzobjekten, das im zu jener Zeit moder-

nen landestypischen Stil gehalten ist, steht unter Denkmals-

schutz.

In einem der Gebäude ist das Museum des Kampinos-Ur-

waldes untergebracht (Muzeum Puszczy Kampinoskiej), das

eines von mehreren auf dem Gebiet des Lernmuseumszent-

rums be& ndlichen Objekten darstellt (Granica k. Kampinosu

Tel./Fax +48 (022) 725 01 23, geö* net täglich, außer Montagen,

3,4 km

Granica

KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL

Page 39: Masowien Wandertourismus

39

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

WESTLICHER TEIL

von. 9.00 bis 16.00 Uhr). Bereits vor dem Museumseingang gibt

es Interessantes zu sehen. Den Blick zum Himmel versperren

hier riesige Eichen. Die dreistämmige Eiche des Försters misst

5,5 m im Umfang. Unter einer Überdachung ist ein ungewöhn-

liches Exponat zu betrachten: der in Pommern gefundene Kie-

fer eines Wal& sches. Vor dem Museum be& ndet sich ein Stein

mit einer Gedenktafel, welche den Professoren Jadwiga und

Roman Kobendza gewidmet ist, den Initiatoren der Gründung

des Kampinos-Nationalparks. Im Inneren des Museums wird in

den zwei Ausstellungssälen die Flora und Fauna des Urwaldes

präsentiert. Sie werden viele detaillierte Informationen über das

Relief sowie seltene P' anzen erhalten und können sich die Tiere

anschauen, die sie in ihrer natürlichen Umwelt nur selten zu Ge-

sicht bekommen. Ein gesonderter Platz wurde den historischen

Ereignissen gewidmet, welche sich im Kampinos-Urwald in der

Vergangenheit abspielten.

Gegenüber dem Museumsgebäude be& ndet sich eine

Ausstellung im Freien, welche alle polnischen Nationalpärke

präsentiert. In einiger Entfernung ist ein Freilichtmuseum zu

sehen. Historische Objekte der Dorfbebauung wurden aus

verlassenen Urwaldsiedlungen hierher gebracht. An dem

Freilichtmuseum verläuft die Allee des Dritten Jahrtausends

(Aleja Trzeciego Tysiąclecia). Die hier wachsenden Eichen sind

derzeit noch nicht allzu groß. An jeder von ihnen ist eine Tafel

angebracht, die darüber Auskunft gibt, welchen Namen jeder

der Bäume trägt und von wem er gep' anzt wurde. Eine eige-

ne Eiche haben hier unter anderem der Präsident, der Primas

und einige Minister.

Von dem Museumszentrum führt der Weg weiter gerade-

aus, am Gebiet mit dem höchsten Schutz im Urwald „Granica”

entlang, das 1936 gegründet wurde. Das über 230 ha große

Gebiet ist von Mischwäldern bewaldet, die durchzogen sind

von Erlenwäldern mit üppigem Unterholz. Aufgrund der Tat-

sache, dass die Wälder schon so lange unter Schutz stehen,

können sie sich heute damit rühmen, dass sie zu den üppigs-

ten Baumbeständen im gesamten Naturpark gehören.

Sie stehen an einer Wegegabelung. Sie sollten sich an die

blaue Farbe halten. Der Weg führt an der östlichen Gren-

ze des Gebietes des höchsten Schutzes entlang und biegt

dann nordöstlich ab. Er verläuft am Rande des Tor' agers.

Durch die neu bewaldeten Gebiete und die Überreste der

Acker des Dorfes Narty gelangen Sie zu dem Weg, der von

4,9 km

Östlicher Rand des Gebiets des höchsten Schutzes „Granica”

Page 40: Masowien Wandertourismus

40

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Kampinos nach Górki führt. Östlich von diesem Weg sind die

Sümpfe des Gebietes des höchsten Schutzes zu sehen, die

„Pożary”. Hier sind natürliche Bestände der Wärme liebenden

P' anzen erhalten geblieben und zahlreiche Tierarten & nden

hier Zu' ucht.

An der Wegegabelung, im Schatten von hohen Bäumen,

wachsen die zwei im Kampinos-Urwald ältesten Hainbu-

chen. Sie sind dreihundert Jahre alt. In der Waldtiefe sind

prächtige, über zweihundert Jahre alte Kiefern zu sehen. Das

Gebiet des höchsten Schutzes „Nart” ermöglicht es, den Ur-

wald in einem solchen Zustand zu betrachten, wie er ohne

menschliches Eingreifen aussähe. Viele Besucher sind sich

der Tatsache nicht bewusst, dass die Kiefernbestände des

Kampinos-Naturparks das Resultat von seit dem 18. Jahrhun-

dert vorgenommenen Bep' anzungen darstellen. Potentiell

sollten hier auf den Dünengebieten Eichen- und Hainbu-

chenwälder dominieren. Das Gebiet des höchsten Schutzes

„Nart” wurde 1940 dank Bemühungen des polnischen Ober-

försters Ing. Stanisław Rychter gegründet. Sechzig Jahre

reichten aus, um den natürlichen Ausgangszustand wie-

derherzustellen. Die unteren Waldstufen werden von Laub-

bäumen gebildet. Im Frühling erblühen hier wunderschöne

Maiglöckchen.

Der Weg führt anfangs am Wald entlang und dann tief in

den Wald hinein.

Vom Informationsschild aus führt der schmale Pfad zu der

frühmittelalterlichen Burg „Zamczysko“. Über Galerien und

Treppen gelangen Sie hinauf auf den Burgwall. Die Burg ist

aus militärischer Sicht strategisch günstig gelegen. Von bei-

den Seiten ist sie nämlich von Sümpfen umgeben. Diese na-

türlichen Vorzüge für die Verteidigung wurden dadurch ver-

stärkt, dass zwei durch Festungsgräben getrennte Wälle auf-

geschüttet wurden. Archäologen haben festgestellt, dass die

Burg höchstwahrscheinlich am Anfang des 13. Jahrhunderts

gegründet wurde. Sie stellte den vorgezogenen Bestandteil

eines größeren Wehrkomplexes dar, der u.a. die Burgen in

Trojanów, Osiek, Błonie und Kopytów umfasste. Man mun-

kelt, dass in Zamczysko der Schatz der Königin Bona verbor-

gen liegt. Das Burggebiet ist von Eichen- und Hainbuchen

bedeckt. Schätzungen zufolge sind einige der Stieleichen,

die hier wachsen, über 250 Jahre alt.

7,1 km

Gebiet des höchsten Schutzes „Nart”

10,3 km

Zamczysko

KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL

Page 41: Masowien Wandertourismus

41

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMPINOS-URWALD,

WESTLICHER TEIL

Nach der Burgbesichtigung kehren Sie zur Wegega-

belung zurück und folgen weiter der roten Route. Einige

hundert Meter von der Burg entfernt passieren Sie Nowe

Zamczysko. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung des

Nationalparks war hier eine Sägemühle in Betrieb, die zur

Vernichtung des Urwaldbestände beigetragen hat. Heute

befinden sich auf dem ehemaligen Gebiet der Sägemühle

eine Dienststelle der Feuerwehr und das Schulungszent-

rum der zentralen Warschauer Feuerwehrschule (Szkoła

Główna Służby Pożarniczej). Der Weg führt anfangs durch

einen Nadelwald, dann in eine sumpfige, mit Erlenwald be-

wachsene Senke hinab. Im Frühling können Sie sich hier

nasse Füße holen.

Der Weg führt zum südlichen Dorfrand. In dem Ort, der

als Drei Kreuze (Trzy Krzyże) bezeichnet wird, erblicken

Sie eine Kapelle, einen Gedenkstein und einen rispigen,

gefällten Kiefernstamm. Die Kiefer der Aufständischen

von 1863 ist 1984 gefallen. Sie war zu jener Zeit 170 Jah-

re alt und hatte einen Umfang von 350 cm. Obgleich der

Baum gefällt und verdorrt ist, wirkt er mit seinem dich-

ten Geäst doch imposant. Der Legende nach haben die

Äste der Kiefer wegen des Gewichts der Aufständischen,

12,5 km

Górki

Page 42: Masowien Wandertourismus

42

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

die die Soldaten des Zaren hier erhängten, nachgegeben

und hängten deshalb nach unten. Opfer dieses Mordes

waren die verbliebenen Männer unter Major Walery Re-

miszewski.

Von Górki aus treten Sie die Rückkehr nach Granica an,

indem Sie den grünen Schildern folgen. Die Schilder füh-

ren Sie am Anfang über den asphaltierten Górczyńska-Weg

(Górczyńska Droga), kurz darauf aber schon tief in den Wald

hinein. Durch Kiefernwald gelangen Sie erneut zu den Gren-

zen des Gebiets des höchsten Schutzes „Nart“ und kehren

danach durch die bewaldeten Gebiete des gleichnamigen

Dorfes Gebiet des strengen Schutzes „Granica“ zurück. Auf

dem letzten Abschnitt des Weges vereinen sich der grüne

und der blaue Pfad.

Hier, wo einst die alte Hegerhütte stand, befindet sich

der bekannte Wegeknotenpunkt. Wenn Sie den Parkplatz

in Granica erreichen möchten, sollten Sie den grünen Schil-

dern folgen. Um nach Kampinos zurückzukehren, gehen

Sie den gelben Schildern nach. Der Weg führt durch ehe-

malige Agrargebiete, welche nach dem Aufkauf durch den

Naturpark bewaldet wurden. Hinter der Brücke über dem

Olszowiecki -Kanal kann das Gelände feucht sein.

KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL

19,1 km

Östlicher Rand des Gebiets des

höchsten Schutzes „Granica”

Page 43: Masowien Wandertourismus

43

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

21,4 km

Haltestelle in Kampinos

Praktische Informationen

Granica, eine touristische Saisonbar auf dem Parkplatz; der Besitzer veranstaltet auch Britschka-Fahrten,

im Winter Pferdeschlittenfahrten. Kontakt: Robert Gawart,

Tel. +48 (022) 725 00 48, Mobil 609 034 057.

Kampinos, Ferienbauernhof, Krystyna Perkowska, ul. Dolna 8 a, Tel. +48 (22) 725 02 64

Kampinos, Ferienbauernhof, Halina i Jerzy Brzezińscy, ul. Chopina 16, Tel. +48 (22) 725 03 73.

KAMPINOS-URWALD, WESTLICHER TEIL

Für heute haben Sie sicher genug von Spaziergängen...

Page 44: Masowien Wandertourismus

44

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

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Page 45: Masowien Wandertourismus

45

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-

SKIE-SEENPLATTE

GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAWSKIE-SEENPLATTE

POSTGLAZIALE SENKUNG

Die Gostynińskie-Seenplatte ist das in der masowischen

Woiwodschaft einzige Überbleibsel der postglazialen Land-

schaft. Die Gegend wird durch hohe Hügel, Dämme und

Senkungen ohne Ab/ uss, hauptsächlich jedoch durch meh-

rere Seen verschiedener Größe geprägt. Ein großer Teil des

Gebietes ist bewaldet, hauptsächlich mit Kiefern. Es ist nicht

verwunderlich, dass eine Region, die derartige landschaft-

liche Vorzüge zu bieten hat, seit vielen Jahren zu den belieb-

testen Orten der Erholung und Entspannung gehört. Die

zahlreichen Erholungs- und Urlaubszentren werden haupt-

sächlich von Einwohnern des nahe gelegenen Płocks be-

sucht, es fehlt jedoch nicht an Gästen, die aus weiter ent-

fernten Winkeln der Woiwodschaft hierher kamen.

Gostynin ist vielleicht keine große Stadt, dafür aber alt. Der

ursprüngliche Ort, der bereits seit dem 6. Jahrhundert besteht,

befand sich auf einem hohen Moränenhügel nordwestlich von

der aktuellen Bebauung. Dieser Ort wird als Kahler Berg (Łysa

Góra) bezeichnet. Seit dem 13. Jahrhundert war Gostynin der

Sitz der Kastellanei, später der Gostynin-Landstriche. Gegen

Ende des 14. Jahrhunderts wurde dann auf dem Hügel zwi-

schen den Mooren der Skrwa ein Schloss erbaut. Als mit der

„Schwedischen Sint' ut“ das Ende der Goldenen Ära kam, be-

gann der Bau zu verfallen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhun-

derts wurde der letzte noch bestehende Teil zu einer evange-

lischen Kirche, die jetzt zur katholischen St. Martin-Kirche um-

gestaltet wurde. In letzter Zeit ist von Plänen zu hören, die den

Wiederaufbau des Schlosses vorsehen.

Im Markt stehen das durch Hilary Szpilowski entworfene, aus

der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Rathaus und

das Gasthofgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Beachtenswert

sind auch die Markthallen mit ihren charakteristischen Lauben-

gängen. Wenn Sie durch die Stadt gehen, schauen Sie sich die

eingeschossigen Holzhäuser an. Sie wurden nach 1824 für die

hier angesiedelten deutschen Tuchhändler errichtet.

Vom Marktplatz aus führt die blaue Route nördlich über die

Straße Richtung Lucień.

Länge der Route:21 km.

Ausschilderung: blaue, grüne, rote Ausschilderung.

Schwierigkeitsgrad: einfache Route.

Anfahrt:Bahnhof in Gostynin, auf der Bahnlinie Płock – Kutno; PKS-Busse nach Płock, Kutno, Warszawa.

0,0 km

Marktplatz in Gostynin

Page 46: Masowien Wandertourismus

46

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Links sehen Sie die Gebäude der Oberförsterei. Der Weg biegt

in nordwestliche Richtung ab und verläuft weiter durch einen

Kiefernwald. Sie be& nden sich jetzt im Gostynińsko-Włocławski

Landschaftsschutzgebiet (Gostynińsko-Włocławski Park Krajob-

razowy). Das Schutzgebiet, mit einer Fläche von über 42 000 ha,

wurde 1979 zum Schutz der postglazialen Landschaft mit ihren

zahlreichen Seen und wertvollen Ökosystemen der Sumpf- und

Torfgebiete gegründet. Die Gostynińsko-Włocławskie-Wälder,

die 60% der Fläche des Naturparks bedecken, sind eine wich-

tige Naturformation im Weichseltal.

Der Weg führt Sie in das tief eingeschnittene Tal der Osetni-

ca, dem rechten Zu' uss der Skrwa, hinunter. Die am Fluss ge-

legenen Gebiete sind mit feuchten, düsteren Erlenwälder be-

deckt. Sie gehen über Brücke und erreichen so das gegenüber-

liegende Ufer. Dort endet der Wald und der Weg führt weiter

durch o* enes Gelände.

Sie kommen an den Kurhäusern der Ortschaft vorbei.

Nach einiger Zeit mündet der Weg in eine asphaltierten Stra-

ße und führt nordwestlich, am Rande eines reichen Misch-

waldes entlang.

Dieser beliebte Aus' ugsort ist von Wäldern und Seen umge-

ben. Im Westen be& ndet sich der Lucieńskie-See, die hinsicht-

lich des Volumens größte Wasser' äche auf dem Gebiet des

Gostyniński-Landschaftsschutzgebietes. Der Rinnensee ist über

drei Kilometer lang und 20 m tief. Seine Ufer sind überwiegend

bewaldet, hier und da & ndet sich ein Erholungszentrum. 1,5 km

weiter östlich liegt der Weiße See, das tiefste Gewässer des Ge-

bietes. Der tiefste Punkt liegt 30 Meter unter dem Wasserspie-

gel. Zwischen den Seen, entlang der Dorfbebauung, ' ießt die

Skrwa Lewa. Im Zentrum von Lucień be& ndet sich ein im Stil

des Neoklassizismus erbauter Palast aus der zweiten Hälfte des

19. Jahrhunderts, in dem sich jetzt eine Grundschule be& ndet.

Der Palast ist von monumentalen Eichen, Buchen und Linden

des Landschaftsschutzgebiets umgeben.

In Lucień kreuzen sich zwei Wege: der blaue, der nach Płock

führt (25 km), und der grüne von Włocławek nach Gąbin. Fol-

gen Sie dem grünen und biegen Sie nach Südosten ab. Sie

gehen unter Kiefern, Birken und Eichen. Morgens in aller Frü-

he oder nach Abschluss der touristischen Saison kann Ihnen

ein Reh oder ein Fuchs über den Weg laufen. Nach 2,5 km

2,0 km

Waldrand

3,8 km

Das Tal von Osetnica

4,2 km

Helenów

6,7 km

Lucień

GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-SKIE-SEENPLATTE

Page 47: Masowien Wandertourismus

47

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-

SKIE-SEENPLATTE

tritt der Weg aus dem Wald heraus und führt weiter zwischen

die Kurhäuser. Nach einiger Zeit biegt er auf eine befestigte

Straße nach Norden ab. An der nächsten Kreuzung gehen Sie

nach rechts, Richtung Osten. Bevor Sie Ihren Weg fortsetzen,

können Sie sich im Laden an der Kreuzung ein kaltes Getränk

gönnen.

Sie wandern auf einem malerischen Weg, zu ihrer linken

Hand sehen Sie den See Sumino. Das Becken ist 1670 m lang

und knapp 300 m breit. Es liegt in derselben postglazialen Rin-

ne, in der die Seen Lucieńskie und der Weiße See liegen. Sumi-

no ist jedoch nicht nur kleiner, sondern auch seichter. An der

tiefsten Stelle ist er nur 7,4 m tief. Deshalb erwärmt sich der See

relativ schnell und erö* net die verlockende Möglichkeit eines

angenehmen Bades.

Während Sie die Seeufer entlang wandern, erstrecken sich zu

Ihrer Linken mit Kiefern bewachsenen Hügel.

In der Nähe des östlichen Randes des Sees be& ndet sich das

Pfad& nder-Bootshaus. In einiger Entfernung kreuzt der grüne

den nach Płock führenden roten Weg. Folgen Sie dem roten in

südwestlicher Richtung. Jetzt wandern Sie auf einem Sandweg

zwischen Kiefern.

11 km

See Sumino

12,5 km

Bootstation des Polnischen Pfad& nderverbandes (ZHP)

Page 48: Masowien Wandertourismus

48

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Direkt im Herzen des Waldes kommen Sie an der Heger-

hütte vorbei. Der Weg wird breiter und führt in südwestliche

Richtung. Nach 2 km gelangen Sie zu dem im Wald erbauten

Krankenhaus. Die befestigte Straße geht in einen asphaltierten

Weg über.

Der Weg kreuzt die Straße und führt in den Wald, jedoch

nicht für lange Zeit. Nach ungefähr einem Kilometer gelangen

Sie zu vereinzelt stehenden Gebäuden, die zum Dorf Bierze-

wice gehören. Über die Wiesen im Osetnica-Tal wandern Sie

Richtung Südwesten, wo sie schon bald zu den Bahngleisen

und der Straße gelangen. Sie überqueren eine Brücke über den

Fluss und folgen der Bahnlinie Płock-Gostynin, die sie direkt in

die Vorstadt führt.

Der Aus' ug ist zu Ende, von hier aus können Sie den Zug

nehmen.

Sie sehen wieder die bekannte Silhouette des Rathauses und

die Turmuhr. Erstaunlich, wie viel Zeit vergangen ist, seitdem Sie

aufgebrochen sind, nicht?

14 km

Hegerhütte „Kruk”

20 km

Bahnhof in Gostynin

21,5 km

Marktplatz in Gostynin

17,5 km

Straße Lucień – Legarda

GOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-SKIE-SEENPLATTE

Page 49: Masowien Wandertourismus

49

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSGOSTYNIŃSKO-WŁOCŁAW-

SKIE-SEENPLATTE

Praktische Informationen

Gostynin, Pizzeria Avanti, ul. Floriańska 14, Tel. +48 (24) 235 59 34, 509 594 223

Gostynin, Bar U Reni, ul. Zamkowa 19 a, Tel. +48 (24) 235 50 03

Sonstige Punkte: www.gostynin.pl

Gostynin, Gästezimmer, Zentrum für Sport und Erholung (OsiR), ul. Sportowa 1, Tel. +48 (24) 235 33 97

Miałkówek, Konferenz-Erholungszentrum (Ośrodek Wypoczynkowo-Konferencyjny) „Lucień”, Miałkówek 3 k.

Lucienia, Tel. (24) 235 16 80

Lucień, Erholungszentrum der Präsidentenkanzlei (Ośrodek Wypoczynkowy Kancelarii Prezydenta),

Lucień 82, Tel. +48 (24) 235 16 55

Ferienbauernhöfe

Page 50: Masowien Wandertourismus

50

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

KA

MIE

NIE

CK

A-U

RW

ALD

Page 51: Masowien Wandertourismus

51

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD

KAMIENIECKA-URWALD

IM LAND DER KRANICHE

Die Wälder des Kamieniecka-Urwaldes erstrecken sich zu

beiden Seiten des Liwiec, am rechten Bugufer. Vor Jahrhun-

derten gehörte das Gebiet masowischen Herzögen, die in

dem nahe gelegenen Kamieńczyk einen Jägerhof besaßen.

Daher stammt auch der Name der Wälder. Manchmal wer-

den sie auch als Łochowski bezeichnete, nach der unweit ge-

legenen Stadt Łochów. Das Landschaftsbild wird hier über-

wiegend von Sümpfen und Dünen dominiert. Feuchte Senken

sind von üppigen Erlenwäldern bedeckt, die höher gelegenen,

mineralsto= armen Böden hingegen von Kiefern. Ab und an

> nden sich ein paar Fichten. Nördlich von Masowien verläuft

die Vorkommensgrenze dieses Baumes in Polen. Es scheint,

dass diese Gegend als Urwald zu bezeichnen, etwas übertrie-

ben ist. Die Wälder wurden im 19. Jahrhundert im großen Sti-

le durchforstet. Sie werden also keine großen Flächen mit al-

ten Baumbeständen bewundern können. Zweifellos sind die

nördlich von Łochów liegenden Wälder Heimat vieler Tier-

arten. Hier leben nicht nur Rehe, Wildschweine oder Hasen,

sondern auch Dachse und Elche. Sümpfe und feuchte Wiesen

sind Brutstätten von Schwarzstorchen und Kranichen. Viele

Vogelarten machen hier einen Halt während der Über/ üge

im Frühling und im Herbst.

Der Kamieniecka-Urwald liegt auf dem Gebiet des Land-

schaftsschutzgebietes am Bug (Nadbużański Park Krajob-

razowy). Das größte Schutzgebiet dieses Typs in Polen um-

fasst etwa

140 000 ha und erstreckt sich von den Waldkomplexen

um Pułtusk im Westen bis nach Sterdyń im Osten.

Der ringförmige Weg, welcher in die Nähe des Land-

schaftsschutzgebietes „Czaplowizna“ führt, gilt als einer

der schönsten Wege dieser Region. Der Aus/ ug erlaubt, sich

mit der abwechslungsreichen Landschaft des Kamieniecka-

Urwaldes vertraut zu machen; der Weg führt sowohl durch

trockene als auch durch sump> ge Gebiete.

Gehen Sie entlang der Straße in Richtung Nordosten. Nach

ca. 700 Metern, am Waldrand, biegen Sie nach links in einen

Kiefernwald ab. Nach knapp einem Kilometer erreichen Sie ei-

nen Dünenkamm.

Länge der Route: 16 km.

Ausschilderung: gelbe Schilder.

Schwierigkeitsgrad: Einfache Route, im Frühling und nach Regenfällen können einzelne Wegabschnitte jedoch feucht sein. An vielen Stellen ist die Beschilderung nicht auf den ersten Blick erkennbar und man muss aufmerksam nach den Wegweisern suchen. Es lohnt sich, ein Insektenspray gegen Mücken mitzunehmen!

Ö* entlicher Verkehr: Bahnlinie Warszawa – Małkinia.

0,0 km

Bahnhof Topór

Page 52: Masowien Wandertourismus

52

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMIENIECKA-URWALD

In der Eiszeit ' ossen in dem Urstromtal von Bug ungeheure

Mengen von Gletscherwässer. Der von dem Wasser angespül-

te Sand hat sich in höheren Talebenen abgelagert. Später hat

der Wind aus dem losen Material Dünenabschnitte geformt,

beispielsweise die Ziegenberge, über die Sie gerade wan-

dern.

Sie solle sich am Waldrand halten und in das Tal der Ug-

oszcz hinabsteigen. Der linke Zu' uss des Bug ist 25 km lang

und entspringt bei Węgrów. Auf den Wiesen hinter dem

Fluss sind in der Ferne die Häuser des Dorfes Zieleniec zu

sehen. Vom Fluss aus schlängelt sich der Weg zum höchsten

Punkt der Dünenformation empor. Der Sandhügel, welcher

sich über dem Ugoszcz-Tal erhebt ist 114 m hoch. Sie gehen

weiter auf dem Dünenkamm. An einem heißen Sommertag

scheint die Luft schwer vom Kiefernduft zu sein. Die heiße,

harzgeschwängerte Luft kann einen schon mal träge wer-

den lassen, doch bald wird sich die Landschaft ändern. Die

Route führt jetzt an der Grenze des Waldes und der Wiesen

entlang. Im Frühling tummeln sich hier lärmende Kiebitze.

Nach ungefähr einem Kilometer führt der Weg erneut in den

Wald.

Sie gelangen auf einen kürzeren, aber nicht so interes-

santen Weg, welcher vom Bahnhof Topór aus führt. Im Sep-

tember sind die Ränder der Waldschneise von wunderschö-

nen violetten Heidekrautblumen übersät. Die Route führt den

Weg entlang, um dann in einen parallel zu ihm verlaufenden

Pfad abzubiegen.

Die Wiesen des Ugoszcz-Tals bilden eine Art schmale Bucht

zwischen den Dünen und den rauschenden Kiefern. Aufgrund

seiner Form erhielt dieser Ort den Namen „Uroczysko Klein“,

was Keil heißt. Auf der rechten Seite des Weges ist die Senke

zwischen den Dünen mit feuchtem Riedgras bewachsen. Au-

ßerdem stehen hier Bäume mit weißen Stämmen.

Auf dem sich über der Wiese erhebenden Abhang der

Düne kreuzen sich die Waldwege mit dem roten Wanderweg.

Wenn Sie sich gen Osten gehen, gelangen Sie zum Bahnhof in

Sadowne Węgrowskie (6 km). Haben Sie Lust, einen längeren

Spaziergang zu unternehmen, so sollten Sie den roten Schil-

dern folgen und nach Westen abbiegen. Die Ausschilderung

führt am Fuße der Dünen entlang. Im Frühjahr kann man hier

den charakteristischen Ruf von Kranichen hören. Er kommt

1,6 km

Ziegenberge (Kozie Góry)

3,6 km

Heidekrautweg (Wrzosowa Droga)

4,5 km

Kuźniarki

Page 53: Masowien Wandertourismus

53

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD

von dem im Wald links vom Weg verborgenen Sumpf Ług.

Majestätische, aber scheue Vögel, legen dort ihre Brutstätten

an. Im Sumpfgebiet leben auch Elche.

Sie stehen an einer Weggabelung. Die rote Ausschilde-

rung führt nach links, Richtung Czaplowizna (1,3 km). Ge-

hen Sie weiterhin geradeaus, immer noch an der Grenze

zwischen den Dünen und Sümpfen. Links passieren Sie

ein ausgedehntes Riedgrasfeld. Sie wandern an dem nörd-

lichen Rand des Naturschutzgebietes „Czaplowizna” ent-

lang. Im Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 77,5 ha

werden die dem alten, natürlichen Urwald angelehnten

Baumbestände geschützt. Die differenzierten Waldtypen

bilden ein Mosaik aus trockenen Nadelwäldern, fruchtbaren

Eichen- und Hainbuchenwälder und feuchten Sumpfnadel-

wäldern sowie Erlenwäldern. Ein so vielfältiges Gebiet bil-

det einen idealen Lebensraum für Tiere. Hier leben unter

anderem Elche, Wildschweine und Rehe. Am interessantes-

ten ist die Vogelwelt. Außer Raben, Birkhühnern oder Mäu-

sebussarden sind hier auch seltene, auf feuchten Gebieten

lebende Vögel, anzutreffen. Zu den wertvollsten Bewoh-

nern des Naturschutzgebietes gehören der Schwarzstorch

und der Kranich.

Nach 1,5 km biegen Sie nach links ab. Der Pfad wird Sie

durch den Wald in das Dorf führen.

Am Rande des Dorfes tre* en Sie sowohl auf rote, als auch

auf gelbe und grüne Markierungen, welche vom welche

vom Bahnhof Topór fortführen. Das malerisch zwischen den

Dünen gelegene, winzige Dorf Czaplowizna ist um die Hälfte

des 18. Jahrhunderts entstanden. Hier sind noch einige tra-

ditionelle, hölzerne Bauerngehöfte erhalten.

Der etwa fünfzehn Kilometer lange Bach entspringt bei

den Wiesen in der Nähe des Dorfes Wielgie. Er mündet in Ug-

oszcz. Der Weg verläuft über die Brücke über Dzięciołek, wo

die gelbe Route nach Süden abbiegt. Sie folgen der gelben

Markierung weiter nach Westen. Nach ein paar hundert Me-

tern führt Sie der Weg zwischen Bäume. An der Weggabelung

geht es nach links und weiter am Fuße der Düne, am Rand des

sump& gen Gebietes entlang. Auf dem Weg können Sie eine

prächtige Eiche bewundern. Der Pfad nähert sich den im Wald

gelegenen Riedgrasfeldern, die als Chomąckie Biele bezeich-

5,4 km

Choiny

8,0 km

Czaplowizna

8,5 km

Dzięciołek

Page 54: Masowien Wandertourismus

54

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSKAMIENIECKA-URWALD

net werden. Im Frühling kann der Weg feucht sein. Sie haben

erneut die Chance, einen Elch zu erblicken. Diese Tiere sind

jedoch scheu und am Tage halten sie sich hauptsächlich in ih-

ren Rückzugsorten auf. Die größte Chance, dem Urwaldkönig

zu begegnen, haben Sie bei Tagesanbruch oder während der

Dämmerung. Die Wahrscheinlichkeit, einem Elch zu begeg-

nen, kann das entscheidende Argument für einen Aus' ug an

grauen, kurzen Novembertagen sein.

Hinter dem Moor führt die Route auf einen Dünenkamm,

hinter dem sich die Wegkreuzung be& ndet.

Die rote Route führt von hier aus nach Westen, in Richtung

Kamieńczyk (20,6 km). An der der Weggabelung biegt sie nach

rechts ab. Sie gehen weiter geradeaus, erst südwestlich und

dann südlich. Weiter führt die Strecke durch einen Laubwald

und am Fuße der parabolischen, an mit Erlen bewachsenen

Sümpfe angrenzenden Dünen vorbei. Bald erblicken Sie am

Wegesrand zahlreiche Fichten mit dunkelgrünen Nadeln. Die-

se Bäume kommen in Masowien nur sehr selten vor. Der Kami-

eniecka-Urwald ist eine der südlichsten „Inseln“, die von dieser

Art bewachsen werden.

Wie Sie vielleicht schon erraten haben, führt der Bahnpfad

bis zu den Bahngleisen der Linie Warschau-Białystok. Dort, wo

Sie den Wald verlassen haben, wird die Düne mit einem inter-

essanten Namen „Gegrabener Berg“ (Kopana Góra) durch einen

Einschnitt durchbrochen. In der Nähe wächst eine monumen-

tale, über zweihundert Jahre alte Eiche, mit über drei Metern

Umfang.

Ungefähr 1 km wandern Sie auf einem schnurgeraden

Weg, anfänglich durch Erlenwald und danach durch Kie-

fernbep' anzungen. Dann führt die rote durch eine sch-

male Schneise ostwärts, in Richtung des kleinen Flusses

Dzięciołek. Sobald Sie zum Wasser gelangen, & nden Sie ei-

nen schönen Ort vor, um ein kurzes Picknick zu machen. Hier

schließt sie die gelbe Route an, welche am Wasser entlang

nach Czaplowizna führt.

Folgen Sie weiterhin dem Wanderweg. Nach ca. 500 m

führt die Markierung auf das andere Flussufer. In feuchteren

Jahreszeiten führt dieser unscheinbare Bach dermaßen viel

Wasser, dass man auf gefällten Baustämmen balancieren

muss, um trockenen Fußes auf das andere Ufer zu gelangen.

Die Route windet sich durch Kiefernwald, um bald wieder

9,7 km

Chomąta

11,2 km

Bahnpfad (Kolejowa Droga)

Page 55: Masowien Wandertourismus

55

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS KAMIENIECKA-URWALD

Praktische Informationen

Sadowne, Gasthof Zaścianek, ul. Kościuszki 10 a, Tel. +48 (25) 675 33 14

Łazy k. Łochowa, Ferienbauernhof, Włodzimierz Kałasznikow, Łazy 141 a, [email protected],

Tel. +48 (25) 675 05 92, 606 470 386

Czaplowizna, touristische Hütte „Dzięciołek” (Holzhütte, ohne besonderen Komfort, in der Waldmitte), gem. Sadowne;

Information: PTTK – Żolibórz, Tel. +48 (22) 253 30 02

Łochów, Ferienbauernhof, Andrzej Gałązka, Nadkole 9, Tel. +48 605 655 670

Sadowne, Ferienbauernhof, Halina Gabelska, ul. Słoneczna 5, Tel. +48 (25) 675 32 42

Sadowne, Gasthof Zaścianek, ul. Kościuszki 10 a, Tel. +48 (25) 675 33 14

Łazy k. Łochowa, Ferienbauernhof, Włodzimierz Kałasznikow, Łazy 141 a, [email protected],

Tel. +48 (25) 675 05 92, 606 470 386

das Ufer des Dzięciołek zu erreichen. Von dem Pfad aus bie-

tet sich eine schöne Aussicht auf die vom in Mäandern ver-

laufenden Fluss unterspülten Ufer. An der Stelle, wo in den

Dzięciołek ein noch kleinerer Wasserstrom mündet, biegt

der Weg nach Osten ab. Sie wandern Waldschneisen ent-

lang durch majestätische Kiefern- und Fichtenwälder. Grell-

grüne Flecken weisen die Stellen aus, wo sich mit Riedgras

bewachsene sump& ge Stellen be& nden.

Die Schilder führen zu einem breiteren Weg. Vor vielen Jah-

ren stand hier eine Hegerhütte. Die gelbe Route verbindet sich

hier mit der aus Czaplowizna führenden grünen. Sie sind dem

Zug schon sehr nahe.

Wir ho* en, dass Sie den Zug erreicht haben.

15,6 km

Waldwiese Laski

16,0km

Bahnhof Topór

Page 56: Masowien Wandertourismus

56

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

DER

WEI

SS

E U

RW

ALD

Page 57: Masowien Wandertourismus

57

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD

DER WEISSE URWALD

AM ZUSAMMENFLUSS VON BUG UND NAREW

Am Zusammen/ uss von Bug und Narew erstrecken sich

die Wälder des Weißen Urwalds. In der Vergangenheit wurde

er auch als der Bischofsurwald bezeichnet, da die Wälder seit

dem 11. Jahrhundert den Bischöfen von Płock gehörten. Ob-

wohl sie die Baumbestände vernünftig bewirtschafteten, hat

sich die Fläche des Urwaldes im Laufe der Jahrhunderte deut-

lich verkleinert. Bis heute sind sie nur dort erhalten geblieben,

wo sich die Landwirtschaft fast nicht lohnte. Auf den Sanddü-

nen dominieren Kiefernwälder mit einem vielfältigen Unter-

holz. Man schätzt, dass im Weißen Urwald über 30 P/ anzen-

arten vorkommen, welche unter Schutz stehen. Außerdem

nisten hier 150 Vogelarten, darunter Kraniche und Schwarz-

störche. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie auf dem Weg

einem Wildschwein, Hirsch oder einer Rehherde begegnen.

Die Kultur dieser Region ist nicht weniger interessant als

die Natur. Sie be> nden sich jetzt am südlichen Rand der Kur-

pien, wo sich die kulturellen Besonderheiten sowohl in der

Architektur als auch in der Kunst und der volkstümlichen

Mundart manifestieren. Während der Wanderung werden

Sie Gelegenheit haben, sich die charakteristisch verzierten

Bauten anzuschauen. Und falls es Sie am Samstag in die Kir-

che Porządzie verschlägt, werden Sie sicherlich die in Trach-

tenkleider gehüllten Frauen bewundern können.

Der Bahnhof in der Mitte eines großen Waldkomplexes wur-

de hauptsächlich für die Bedürfnisse der hiesigen Sägemüh-

le erbaut. An einem heißen Tag liegt der Duft des harzigen

Holzes in der Luft. Folgen Sie der grünen Route an den Bahn-

gleisen entlang bis zu der Straße, an der Sie nach links, Rich-

tung Porządzie abbiegen. Ungefähr einen Kilometer weiter

steht ein Kreuz am Wegesrand. An dem Kreuz führt die Route

in einen in nördliche Richtung weisenden Weg. Die Wanderung

führt durch Kiefernwälder. Zwischen den Bäumen ' iegen krei-

schende Häher hin und her.

In der Ferne sind die Gebäude des Dorfes Sieczychy zu seh-

en. Die von hier kommenden Zimmerer erfreuten sich in der

Länge der Route: 18 km.

Ausschilderung: grüne, blaue, rote Ausschilderung.

Schwierigkeitsgrad: einfache Route, jedoch nicht überall gut ausgeschildert.

Ö* entlicher Verkehr: Bahnlinie Warszawa – Ostrołęka.

0,0 km

Dalekie

2,0 km

Waldrand

Page 58: Masowien Wandertourismus

58

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

ganzen Region eines ausgezeichneten Rufs, den sie sich redlich

verdient hatten. Der Name dieses Dorfes ist in die Geschichte

Polens eingegangen, als am 20. August 1943 Soldaten der Pol-

nischen Heimatarmee (AK) den Posten der deutschen Gendar-

merie angri* en. Die Beseitigung des Postens war ein Teil der Ak-

tion „Taśma”, (was Band bedeutet), wo während einer einzigen

Nacht etwa fünfzehn Posten dieser Art liquidiert wurden. Bei

der Aktion in Sieczychy ist der Organisator und Befehlshaber

der Diversionsabteilungen AK, der zwanzig Jahre alte Tadeusz

Zawadzki, „Zośka“ genannt, umgekommen.

Ein paar hundert Meter vom Waldrand entfernt tre* en Sie

auf die blaue Route. Grüne Schilder führen weiter Richtung

Sieczychy und weiter nach Lubiel (16,5 km). Entscheiden Sie

sich für die blaue Route, die sie zwischen die Bäume zurück-

führt und sich durch sanfte Dünenhügel gen Südosten weist.

Nach ca. 2 Kilometer gelangen Sie zu einer ausgedehnten

Lichtung. Die Route führt in einen sandigen Waldweg nach

Nordwesten.

An der Weggabelung wächst eine riesige Eiche, deren

Stamm einen Umfang von 3 Metern hat. Ihre Zweige hängen

über dem Weg. An ihrem Stamm wurde ein kleiner Schrein an-

gebracht. Angeblich haben die Soldaten des Zaren hier die Teil-

nehmer des Januar-Aufstandes erhängt. Auf der gegenüberlie-

genden Straßenseite steht ein hölzernes, aus dem Jahre 1862

stammendes Kreuz.

Die Markierung führt über eine schmale Schneise links von

der Eiche in Richtung des unweiten Narews.

Sie haben wahrscheinlich nicht vermutet, hier so einen

Berg vorzu& nden! Die Böschung einer Sandterrasse, welche

von Urwald bewachsen ist, erhöht sich 25 Meter über dem

' achen, mit Torf gefüllten Tal des Narews. Zu ihren Füßen

liegt der ausgetrocknete Sumpf Pulwy. Sein Name stammt

von dem Wort „polewy” und ist die Bezeichnung für über' u-

tete Gebiete. Einst gab es hier undurchdringbare Moraste.

Nur die Einheimischen kannten sichere Routen durch den

Pulwy. Die öde und geheimnisvolle Gegend regt die Phanta-

sie. Eine der Legenden handelt vom Kurpen Bartłomiej und

seiner äußerst boshaften Frau Jagna. Der durch die scharfer

Zunge seiner Frau in Wut geratene Bartłomiej versuchte er

diese im Pulwy zu ertränken. Nach einiger Zeit, begegnete

er, während er durch die Sümpfe wanderte, dem Teufel. Der

5,0 km

Die Eiche der Aufständischen

(Dąb Powstańców) von 1863

5,5 km

Sumpf Pulwy (Bagno Pulwy)

DER WEISSE URWALD

Page 59: Masowien Wandertourismus

59

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD

wirkte erschöpft und traurig. Er beklagte sich bei Bartłomiej,

dass er keine Minute Ruhe hat, seitdem eine boshafte Frau

in die Sümpfe gekommen ist. Durch das Austrocknen hat der

Pulwy seine Geheimnisse preisgegeben und wurde für den

Menschen zugänglich. Heute bedecken die ausgedehnten

Wiesen eine Fläche von 60 km2.

Die Route führt auf dem Weg am Fuße der Böschung weiter.

Sie wandern durch den Wald und ab und zu nähern Sie sich

dem Waldrand. Nach ca. 2 km führt der Weg wieder bergauf,

entlang einer tief kla* enden Schlucht. Die Route überquert

den Weg aus Dalekie, verläuft an dem Försterhaus vorbei und

führt am Waldrand entlang nach Porządzie.

Das Dorf liegt auf einer ausgedehnten Wiese, welche zu drei

Seiten mit Wäldern umgeben ist. Von der vierten Seite, dem Sü-

den, senkt sich die steile Böschung zu den Wiesen auf Pulwy

herab.

In Porządzie steht eine interessante Holzkirche. Sie wurde

1928 aus Dzierżenin am Narew hierher gebracht. Der Bau wur-

de nach einem Entwurf von Stefan Szyller umgestaltet, der ihm

seine landestypischen Züge verlieh. Das Gotteshaus erinnert

ein wenig an die in Podlachien gebauten Kirchen. Auf dem ge-

p' egten Gelände um die Kirche herum wurde ein Monument

aus Findlingen aufgestellt, und zwar in Gedenken an die Gefal-

lenen des Zweiten Weltkriegs.

Von der Kirche aus führt der Weg weiter nach Westen, zu

dem weiter entfernten Popowo an dem Bug. Biegen Sie südlich

ab und gehen ohne Wegweiser durch das Dorf. An der Schule

wurde ein kleines Freilichtmuseum errichtet, in dem landwirt-

schaftliche Geräte ausgestellt sind. Können Sie ihren Verwen-

dungszweck erraten?

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Porządzie oft

von Oskar Kolberg besucht, der für seine aus mehreren Bän-

den bestehenden Arbeiten über die polnischen Landstriche

bekannt war. In dem Masowien gewidmeten Teil führt er

viele interessante Informationen und Betrachtungen über

die Region um Porządzie an. Bis heute sind im Dorf viele

traditionelle hölzerne Hütten erhalten geblieben. Beach-

tenswert sind reich mit Reliefen und Gemälden geschmück-

te Kreuzgänge, sowie die „Koruny” (Verzierungen über dem

Fenster) und Fensterläden. Die meisten alten Bauten sind im

südlichen Dorfteil, dem so genannten Alten Dorf, erhalten

geblieben.

9,5 km

Porządzie

Page 60: Masowien Wandertourismus

60

MASOWIEN. WANDERTOURISMUSDER WEISSE URWALD

An der Weggabelung tre* en Sie auf die rote Route, die am

südlichen Rand der Lichtung, auf welcher Porządzie gelegen

ist, entlang führt. Folgen Sie den Schildern und gehen Richtung

Süden. Am Anfang führt der Weg am Waldrand entlang, dann

aber in das Waldesinnere. Die Waldwege und Pfade führen Sie

wieder zum Bahnhof in Dalekie. Die ganze Strecke über werden

Sie durch Kiefernwälder wandern. Falls Sie den Aus' ug im Juli

machen, lohnt es sich, sich ein bisschen Zeit für das Sammeln

von Blaubeeren einzuplanen. Nach einem sommerlichen Re-

genguss können Sie sich dafür auf eine Fülle von Pilzen ein-

stellen.

Ende des Aus' ugs. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Muskeln zu

entspannen.

17,8 km

Bahnhof in Dalekie

11,5 km

Weggabelung

Page 61: Masowien Wandertourismus

61

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER WEISSE URWALD

Praktische Informationen

Wyszków, Restaurant Ananda, ul. Kościuszki 54, Tel. +48 (29) 757 12 75

Wyszków, Bar Pingwin, ul. I Armii WP 87, Tel. +48 (29) 742 66 61

Wyszków, WOSiR, ul. Tadeusza Kościuszki 54, Tel. +48 (29) 742 4269

Wyszków, Schulungs- und Erholungszentrum (Ośrodek Szkoleniowo-Noclegowy) ZDZ,

ul. 3 Maja 24, Tel. +48 (29) 742 44 19

Page 62: Masowien Wandertourismus

62

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

AN

HE

UM

MŁA

WA

Page 63: Masowien Wandertourismus

63

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

ANHÖHE UM MŁAWA

AUF DEN SPUREN DER FORTIFIKATION

Falls Sie Masowien für einen ebenen Landstrich halten,

sollten Sie unbedingt die Gegend um Mława besichtigen.

Über der Stadt mit ihrer Jahrhundertealten Geschichte er-

hebt sich ein Wall aus Stirnmoränen. Die Gipfel der Erhö-

hungen sind bewaldet, unten erstreckt sich ein malerisches

Mosaik aus Ackerfeldern.

Wir schlagen einen einzigartigen Weg vor. Natürlich dür-

fen naturwissenschaftliche Attraktionen und historische

Denkmäler nicht fehlen: der Weg wird Interessierten an

der neuesten Geschichte größten Spaß bereiten. Wenn Sie

Mława umrunden, haben Sie mehrmals die Gelegenheit, ei-

nige der Betonbunker zu besichtigen, die sich während des

Krieges 1939 an der vordersten Frontlinie befanden.

Die Stadt hat über 575 Jahre alte Geschichte. Seit dem Be-

ginn ihrer Existenz war sie eine wichtige Grenzstelle und hat-

te eine Zollkammer. Die durch die Flutkatastrophe zerstörte

Stadt erlangte während der Zeit Kongresspolens, dank ih-

rer Grenzenlage, wieder wirtschaftliche Bedeutung. Obwohl

Mława gegenwärtig über dreißigtausend Einwohner zählt

und ein bedeutendes Industriezentrum Masowiens ist, wer-

den Sie hier fast ländliche Ruhe & nden und zauberhafte Vier-

tel vor& nden, die so wirken, als sei die Zeit im vergangenen

Jahrhundert stehen geblieben.

Bevor Sie Ihren Weg fortsetzen, lohnt es sich, die Stadt zu

besichtigen. Um den ausgedehnten Marktplatz herum sind

einige interessante Jugendstilgebäude erhalten geblieben. In

der Mitte des Platzes be& nden sich das Rathaus und die Pfarr-

kirche. Älter ist die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit, die im 15.

Jahrhundert erbaut wurde. Infolge des in der zweiten Hälfte

des 19. Jahrhunderts durchgeführten gründlichen Umbaus,

erhielt das Gebetshaus einen neobarocken Charakter, mit ei-

ner charakteristischen Fassade und zwei Türmen. Das baro-

cke, aus dem Jahr 1789 stammende Rathaus wurde auf den

Fundamenten des ehemaligen, durch einen Brand zerstörten

Gebäudes errichtet. Der polygonale Uhrenturm wurde in der

Mitte des vergangenen Jahrhunderts angebaut. Dort, wo die

Straßen Żwirki und Wigury zusammentre* en, können Sie ein-

Länge der Route: 24 km.

Ausschilderung: rote Schilder.

Schwierigkeitsgrad:der Weg ist sehr schlecht ausgeschildert, vergessen Sie die Landkarte nicht.Ö* entlicher Verkehr: Bahn und Bus nach Mława.

0,0 km

Mława

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 64: Masowien Wandertourismus

64

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

drucksvolle Jugendstilhäuser sehen. In einiger Entfernung, an

der Żwirki-Straße, be& ndet sich eine schöne Markthalle aus

dem 19. Jahrhundert mit hölzerner Wölbung, welche bis heu-

te ihre ursprüngliche Rolle erfüllt. An einem heißen Tag bietet

der Stadtpark angenehme Erholung (zwischen der Reymonta-

und Wyspiańskiego-Straße). In dem aus künstlerischer Sicht

interessanten Brunnen ist das angenehme Plätschern des

Wassers zu hören.

Es lohnt sich die hiesigen Museen aufzusuchen. Das Mu-

seum der Zawkrzeńska Region beispielsweise(Muzeum Ziemi

Zawkrzeńskiej, ul. 3 Maja 5, Tel. +48 (23) 654 43 00, geö* net

dienstags und donnerstags von 10.00 bis 16.00 Uhr, am Mitt-

woch, Freitag und Samstag von 9.00 bis 14.00 Uhr und am

Sonntag von 10.15 bis 12.30 Uhr), welches, 1926 gegründet,

die Tradition eines der ältesten Museen in der Region fortsetzt.

Die Ausstellung präsentiert die Geschichte der Region – von

der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Besonders interessant

sind die ältesten Denkmäler: eine vollständig erhaltene fürstli-

che Grabstätte aus dem 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung,

die Granitskulptur eines heidnischen Gottes und ein mittel-

alterliches Boot aus gedrungenem Baumstamm. Die mit der

Kunst und Natur der Region zusammenhängenden Exponate

sind im Rahmen einer anderen Ausstellung zu sehen. In der

Kunstabteilung sind zahlreiche Gemälde von Wojciech Pi-

echowski (1849–1911) ausgestellt, überwiegend Landschafts-

gemälde, Genreszenen und Porträts. In der naturwissenschaft-

lichen Sammlung sind die Fragmente eines Waldelefanten-

Skeletts von vor einhunderttausend Jahren ein besonderer

Blickfang – allein sein Vorderbein ist drei Meter lang!

Das zweite Museum in Mława ist ein privates Museum der

Familie Juszkiewicz (Muzeum Juszkiewiczów) (ul. Żwirki 32a,

Tel. (23) 654 33 47). Die Sammlungen hängen mit der Ge-

schichte der nationalen Freiheitskämpfe aus der Zeit 1863-

1945 zusammen. Das Museum kann man nach früherer tele-

fonischer Vereinbarung besichtigen.

Vom Bahnhof Mława Główna aus gehen Sie in nordwestli-

che Richtung. 150 Meter weiter erreichen Sie eine Kreuzung,

nach deren Überquerung Sie auf der Straße weiter geradeaus

Richtung Działdowo gehen. Der Weg führt durch die mit Vil-

len bebaute Vorstadt von Mława. Nach ca. 1 km biegen Sie

nach links zum Ruda-Stausee ab. Auf der rechten Seite ist in

der Nähe der Straße der Kamin einer Ziegelei sichtbar, in der

der Lehm von Moränenhügeln für die Ziegelherstellung ver-

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 65: Masowien Wandertourismus

65

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

wendet wird. Der Weg steigt allmählich an und geht in ei-

nen Hügel über. Nach einem etwa 2 Kilometer langen, ange-

nehmen Spaziergang durch den Wald, stoßen Sie fast direkt

auf den Strand.

Der Ruda-Stausee ist ein beliebter Ort der Erholung für

die Bewohner von Mława. Er wurde 1976 gescha* en, indem

der Oberlauf des Flusses Mławka gestaut wurde. Die Mławka

selbst ist ein kleiner Fluss, deswegen gehört der See auch

nicht zu den größten – er ist etwas über 24 ha groß, und

durchschnittlich 2,2 m tief. Der schmale Wasserstreifen zieht

sich malerisch durch die mit Wald bewachsene Hügelland-

schaft. Der See zieht Angler aus Mława an, unter denen er als

ein besonderer Fangplatz bekannt ist, auf dem kein kommer-

zieller Fischfang betrieben wird. In dem mit Fischbrut besetz-

ten Becken leben viele Fischarten, unter anderem Aale, Zan-

der und Barsche. In dem am Ufer wachsenden Schilf nisten

viele Vogelarten. Zwischen den Wasserp' anzen schwimmen

elegante weiße Schwäne.

Am Stausee wurde auch eine bewachte Badeanstalt einge-

richtet. Hier & nden Sie einen Wassersportgeräteverleih und ei-

nen Spielplatz für Kinder.

Direkt am Strand sehen Sie eine graue Betonkonstruktion.

Das ist ein kleiner Bunker für das beiderseitige Seitenfeuer.

Dort, wo jetzt das für den Strand typische Stimmengewirr er-

klingt, bereitete man sich 1939 intensiv auf Kampfhandlungen

vor. Die natürlichen Bedingungen sind hier besonders günstig

für eine befestigte Position. Ihre Achse bildete der mit Wald

bewachsene Wall der Stirnmoräne, an deren Fuß der kleine

Fluss Mławka durch das sump& ge Tal ' oss. Bereits zu jener

Zeit wurde die Möglichkeit der Fluss-Stauung in Erwägung

gezogen, für die Realisierung der Idee hatte man jedoch nicht

genug Zeit. Die Befestigungsarbeiten wurden am 14. Juni in

Angri* genommen. Es wurden 49 Stahlbetonbunker und die

Panzerhindernisse und Minenschutzvorrichtungen, viele Holz-

Erdbunker, sowie einige Reihen an Schützengräben errichtet.

Während der Kriegshandlungen (und auch später) wurden

ein paar Objekte ernsthaft beschädigt und eines wurde gänz-

lich zerstört. Die meisten sind jedoch erhalten geblieben. Die

Mławer Position ist der größte und am besten erhaltene pol-

nische Befestigungskomplex der Zwischenkriegszeit. Später

werden Sie Gelegenheit haben, einige der Dutzenden von Be-

tonbunkern zu besichtigen.

4,3 km

Ruda- Stausee

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 66: Masowien Wandertourismus

66

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

5,5 km

Östlicher Rand des Ruda-Stausees

In der Nähe dieses Platzes stehen zwei Bunker (für das bei-

derseitige Seitenfeuer). Sie liegen im Gebüsch auf der rechten

Seite des Weges verborgen. Die Objekte dieses Typs sind auf

der gesamten Linie der Mławer-Befestigungen am populärs-

ten. Es wurden vierunddreißig davon errichtet. Einige Hundert

Meter weiter steht ein anderer Typ von Befestigungen – Bun-

ker für das einseitige Seitenfeuer. Die Mławer-Position umfasst

dreizehn solcher Bauten. Näher an der Straße be& ndet sich der

nächste Bunker – mit zwei Gewehrposten.

Der Weg biegt nach links ab, in die Straße nach Działdowo.

300 m weiter macht er einen Knick Richtung Nordost und

führt über die Bahngleise. Sie wandern jetzt über Wiesen und

durch Kiefernwälder durch das sump& ge Tal am Mławka-Fluss

entlang. Den Weg säumen die Bunkeranlagen. Sie bilden zwei

Wehrlinien, aber durch die Bäume und Büsche ist es schwierig,

deren Anordnung im Gelände zu erkennen.

Ein angenehmer Ort, um sich eine Erholungspause zu gön-

nen. Der Weg lässt den Fluss hinter sich und führt nun durch die

Wälder in südöstlicher Richtung. Dies ist wohl die schönste, aber

hinsichtlich der Orientierung auch schwierigste Strecke. An eini-

6,2 km

Straße nach Działdowo

8,2 km

Das Tal von Mławka

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 67: Masowien Wandertourismus

67

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

gen Stellen führt die Route über einen Waldweg, um dann im

Wald zu verschwinden, wo sich der nächste Bunker be& ndet. Die

Ausschilderung ist sehr schlecht, aber wenn Sie sich an die grobe

Richtung der Wegführung halten, können Sie sich kaum verlau-

fen. Eine zusätzliche Attraktion der Wanderung stellen die Blau-

beeren und im Herbst auch die Pilze dar. In den Kiefernzweigen

kann man oft bunte Eichelhäher kreischen hören. Ca. 2,5 km wei-

ter erreichen Sie einen breiteren, befestigten Waldweg, der weiter

nach Osten führt. Nach einer relativ kurzen Wanderung gelangen

Sie zu den Gebäuden des Dorfes Krajewo.

Das von Wäldern umgebene Dorf besteht nur aus einigen

Häusern. Einer der Bauernhöfe ist heute noch mit Stroh ge-

deckt. Wenn man sich die alte Hütte anschaut, kann man ver-

suchen sich vorzustellen, wie das Gebiet um Mława im heißen

Sommer 1939 aussah. Die hiesige Bevölkerung unterstützte

den Bau von Befestigungen und stellte ihre Fuhrwagen für den

Transport von Baumaterialien zur Verfügung.

Die Route verläuft weiter nordöstlich. Sie steigen den nächs-

ten Hügel hinauf und betreten bald den nächsten Wald. Auf

dieser Strecke sind nicht viele Bunker zu sehen und die beste-

henden be& nden sich weiter östlich, näher an der Hauptstraße.

Der Weg überquert den Hügel und führt ins Dorf herab.

Eine seitliche, mit Bäumen bep' anzte Straße, führt in ein

großes Dorf. 1939 verlief ein paar Kilometer von diesem Ort ent-

fernt die Staatsgrenze. Heute ist Uniszki durch eine verkehrs-

reiche Straße, die von Warschau nach Danzig führt, geteilt. Im

zeitgenössischen Stadtbild sind zwei Höfe aus dem 19. Jahr-

hundert, die Rosinen im Kuchen, erhalten geblieben.

Knapp einen Kilometer von Uniszki entfernt, auf einem Hü-

gel Richtung Mława, der an der Straße, über die Sie gekom-

men sind, gelegen ist– erhebt sich ein riesiges Denkmal, das an

das Heldentum der im Krieg 1939 gefallenen Polen erinnert. In

dem dabei aufgestellten Betonbunker wurde eine große Land-

karte untergebracht, auf der die Kriegshandlungen jener Zeit

in Nordmasowien festgehalten und Tafeln mit den Namen der

Gefallenen verewigt wurden.

Angesichts des nahenden Krieges wurde die Mławer Po-

sition mit Soldaten der 20. Division der Infanterie der Armee

„Modlin“ besetzt. Bereits am 1. September wurde Mława durch

die Streitkräfte der III. Deutschen Armee aus Ostpreußen an-

gegri* en. Der erste Sturm fand gegen Mittag statt und wurde,

11,5 km

Krajewo

13,5 km

Uniszki Zawadzkie

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 68: Masowien Wandertourismus

68

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

wie die späteren Angri* e auch, zurückgeschlagen. Am nächs-

ten Tag (am Nachmittag) gelang es den Deutschen, die pol-

nische Wehrlinie östlich von Mława bei Rzęgnowo zu durch-

brechen und sie begannen, die Rückseite der Mławer-Position

zu erstürmen. Am nächsten Tag setzte die deutsche Armee mit

Hilfe von Panzern und der Luftwa* e den Angri* von der Stirn-

seite aus fort, sie konnte jedoch nur ein paar vorgelagerte Wi-

derstandspunkte besetzen. Die Situation im Osten entwickelte

sich ungünstig: das Korps „Wodrig”, welches das sich wehrende

79. Regiment der Infanterie zurückdrängte, stieß ungehindert

zur Rückseite der Mławer-Position vor und konnte die etwa

fünfzehn Kilometer große Lücke in der Wehrlinie um Grudusk

betreten. Der chaotische Gegenangri* war nicht erfolgreich.

Angesichts der Gefahr vollständig umzingelt und zerschlagen

zu werden, entschied der Befehlshaber der Armee „Modlin“ die

Position zu verlassen und befahl den Rückzug Richtung War-

schau. Während des Rückzugs erlitt die Armee aufgrund der

Luftangri* e große menschliche und materielle Verluste.

In Uniszki führt die Route über eine verkehrsreiche Straße,

zwischen Gebäuden hindurch und dann weiter auf einem Feld-

weg südöstlich. Auf dem o* enen Gelände sind zwei Wehrlinien

deutlich sichtbar, welche südlich von dem Weg den Hügel um-

geben. Nach ca. 1,3 km führt der Weg in den Wald und nähert

sich den Wehrpositionen. Ca. 700 m weiter tre* en Sie auf einen

Betonbunker mit zwei Gewehrposten.

Die Route macht eine Linksbiegung und führt über eine As-

phaltstraße zu einer deutlich sichtbaren Wehrlinie. Von der Straße

aus bietet sich eine gute Sicht auf die Gegend. Die am Horizont

sichtbaren Wälder bei Napierki befanden sich 1939 auf dem Ge-

biet von Ostpreußen. Links von der Straße ist mitten in einem

Getreidefeld ein Betonbunker verborgen. Die Route führt nach

rechts und einen kleinen Hügel hinauf. Ca. 200 Meter entfernt

voneinander wurden dort zwei kleine Bunker errichtet, die ihre

eigenen Spiegelbilder darstellen. Jeder der Bunker ist für die Feu-

erführung in eine andere Richtung vorgesehen.

Das zweite Objekt steht am Feldweg. Folgen Sie den Markie-

rungen und biegen auf dem Weg nach rechts ab und gehen wei-

ter Richtung Süden. Bald be& nden Sie sich wieder im Wald. Dort,

wo der Hügelabhang beginnt, lohnt es sich für einen Moment

nach links abzubiegen. Düsterer Wald bedeckt den als Kahlberg

(Łysa Góra) bezeichnete Hügel. 400 m vom Weg ab, am nordöst-

lichen Abhang des Berges, versuchen Sie ein interessantes Objekt

16,5 km

Die Straße Mława – Windyki

ANHÖHE UM MŁAWA

Page 69: Masowien Wandertourismus

69

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

zu & nden. Ein untypischer Bunker sollte außer zwei Gewehrpos-

ten auch mit einer Beobachtungskuppel ausgestattet sein. Es ge-

lang nicht, diese zu installieren, in der Bunkerdecke ist dafür eine

runde Ö* nung zu sehen, die bedeckt werden sollte. Im Wald auf

dem Kahlberg sind außerdem auch gut erhaltene Schützengrä-

ben mit Laufgräben verborgen.

Der Waldweg führt zu der Weggabelung. Im Baumschatten

be& ndet sich die Grabstätte von 54 im September 1939 gefal-

lenen Soldaten.

Die Route biegt nach rechts ab. Am Anfang führt sie am

Waldrand entlang und dann über Felder und Wiesen. Sie ha-

ben einen schönen Blick auf die Agrarlandschaft.

Sie sind eigentlich schon wieder in der Vorstadt von Mława.

Durch das Dorf verlaufen die Gleise der Schmalspurbahn. Die

1915 in Betrieb genommene Schmalspurbahn transportierte

ihre Fahrgäste von Przasnysz (Praschnitz) bis nach Maków Ma-

zowiecki, sie stellte aber auch den umliegenden Zuckerwerken

den Transport sichert. Heute transportiert das Museumsstück

nur noch Touristen.

In Nowa Wieś biegt die Route nach rechts ab und führt über

eine Asphaltstraße zu den immer deutlicher sichtbaren Gebäu-

den von Mława.

Sie haben sich ein ordentliches Mittagsessen und mindes-

tens ein Eis verdient. Der Bahnhof be& ndet sich knapp 2 Kilo-

meter weiter Richtung Nordwest.

Praktische Informationen

Mława, Restaurant im Hotel Mława, ul. Kopernika 38, Tel. +48 (23) 654 39 42

Mława,Gościniec Kasztelański, ul. Płocka 93, Tel. +48 (23) 654 41 16

Uniszki Zawadzkie, Gasthof Wiarus, Straße E7 (am Denkmal), Tel. +48 (23) 654 35 39

Mława, Hotel Mława, ul. Kopernika 38, Tel. +48 (23) 654 39 42

Mława, Gościniec Kasztelański, ul. Płocka 93, Tel. +48 (23) 654 41 16

21,8 km

Nowa Wieś

24,0 km

Marktplatz in Mława

17,9 km

Soldatengrabstätte

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Page 70: Masowien Wandertourismus

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

DER

GR

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Länge der Route: 9 km

Ausschilderung: grüne Schilder

Schwierigkeitsgrad: einfache Route

Ö* entlicher Verkehr: Busse aus Myszyniec und Chorzele

0,0 km

Czarnia

DER GRÜNE URWALD

DER WEG DER KURPEN-BEUTEN

Am nördlichen Rand der Woiwodschaft liegt Kurpien – das

Land, das sich sowohl durch seine Natur, als auch die Kultur

auszeichnet. Die Sanderebene wurde durch Wasser, das durch

den Rückzug des Inlandeises entstand, gebildet. Sie wird von

breiten, moorigen Tälern durchschnitten, durch welche die

Narew-Zu/ üsse Richtung Süden eilen. Auf unfruchtbaren Dü-

nen sind die letzten Verschnitte des Grünen Urwaldes erhalten

geblieben, der sich vor Jahrhunderten über ganz Nordmaso-

wien erstreckte, und den Pisz-Urwald im Norden mit dem Wei-

ßen Urwald im Süden verband. Der im Mittelalter als Zagajni-

ca bezeichnete Wald gehörte den masowischen Herzögen und

nachdem Masowien durch König Sigismund den Älteren der

Polnischen Krone unterworfen wurde, ist er in das Eigentum

der polnischen Könige übergangen. Hier wurden Jagden auf

Wisente, Ure, Elche und Bären veranstaltet.

Im 17. Jahrhundert begannen sich auf den bisher unbe-

rührten Gebieten die Siedler der Weichsel anzusiedeln. Der Wald

ernährte sie. Von den Nachbarn wurden sie als „Kurpen“ be-

zeichnet, was eine Anspielung auf den Lindenbast war, mit des-

sen Verarbeitung sie sich beschäftigten. Die Kurpen jagten im Di-

ckicht des Urwaldes, > schten in den Flüssen und nahmen Honig

aus wilden Honigwaben heraus. Obwohl die unpassierbaren

Wälder nach und nach lichter wurden, rühmen sich die Bewoh-

ner dieser Region bis heute einer bunten und reichen Kultur. Di-

ese drückt sich in der farbigen Volkskleidung, der charakteristi-

sche Architektur und der interessanten Volkskunst aus.

Die vorgeschlagene Route führt durch eines der letzten

Urwaldgebiete. Im jahrhundertealten Nadelwald wachsen

riesige Kiefern, in denen Beuten angelegt wurden, ein ein-

maliges Andenken an die Waldwirtschaft der Kurpen.

Das Dorf verdankt seinen Namen der hier im 17. Jahrhundert

ansässigen Schmiede. Das Metall wurde aus Raseneisenerzen

geschmolzen, die in den sump& gen Wiesen abgebaut wurden,

die das Dorf umgeben. Im Dorf sind einige Beispiele für die tra-

ditionelle Architektur erhalten geblieben. Die Häuser in Kurpien

zeichnen sich durch ihre kunstvollen Fensterverzierungen und

mit Holzbrettern geschalten Spitzen aus. Die über dem First ge-

kreuzten Windlatten sind mit Schnitzereien und Verzierungen

DER GRÜNE URWALD

Page 72: Masowien Wandertourismus

72

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

2,8 km

Kapelle

geschmückt. Dieses für diese Region typische Element wird als

„śparogi” bezeichnet. Die gemauerte neogotische Kirche Mariä

Unbe' eckte Empfängnis wurde 1903-07 nach dem von Entwurf

Franciszek Przecławski errichtet. Im Inneren der Kirche sind die

Bernsteinerzeugnisse einen Blick wert. In der Region des Grü-

nen Urwaldes gibt es viele Ablagerungen erstarrter Harze. Sie

wurden über Jahrhunderte abgebaut. Die Bernsteinkette ist ein

wesentliches Element der traditionellen Frauentracht.

Vor der Kirche steht ein Denkmal, welches eine in Mönchkut-

te der Franziskaner gekleidete Gestalt darstellt, die von einem

japanischen Jungen und einem Mädchen aus Kurpien beglei-

tet wird. Dieses Denkmal ist ein Andenken an Vaters Zeno, den

Ordensbruder Zenon Żebrowski.

Dieser Missionar, der eng mit dem Vater Maximilian Kolbe

zusammenarbeitete, wurde in dem nahe gelegenen Surowe

geboren und arbeitete in Japan. Im Pfarrhaus der Kirche wurde

ein Museum eingerichtet, in dem die Beziehungen des Vaters

Zenon zu dem Landstrich, in dem er geboren wurde und wo

er über fünfzig Jahre seines Lebens verbrachte, herausgestellt

werden. Man kann hier Kurpentrachten, Handwerkserzeugnisse

sowie Fotogra& en und Bücher, die die Tätigkeit Vater Zenos als

Missionar dokumentieren, bewundern.

Die grüne Route führt von der Kirche nach Süden – auf der

Straße Richtung Dorf Bandysie. Hinter den letzten Häusern ver-

liert sie sich im Wald.

Dort, wo sich der Weg mit der Straße Chorzele – Myszyniec kreuzt,

steht die interessante St. Hubertus-Kapelle, des Schutzpatrons der

Jäger. Auf den hölzernen, mit den charakteristischen „śparogi” abge-

schlossenen Stamm, klettert ein in Holz geschnitzter Bär. Diese Tiere

lebten noch im 18. Jahrhundert im Grünen Urwald.

Auf der anderen Seite der Straße wurde eine Informations-

tafel über das Naturschutzgebiet „Czarnia” aufgestellt. Hier kön-

nen Sie sich über den weiteren Verlauf der Route informieren

und sich mit der Geschichte und dem Gründungszweck des

Schutzgebietes vertraut machen.

Die Route führt die Straße entlang nach Süden. Nach einigen

Hundert Metern biegt sie nach links in einen schmalen Wald-

pfad ab.

Das 142 ha große Naturschutzgebiet wurde 1964 zum

Schutz eines der letzten Überreste des Grünen Urwaldes ge-

gründet. Die P' anzen, die hier anzutre* en sind, sind natürlichen

Ursprungs; über Jahrhunderten hinweg war dieser P' anzentyp

DER GRÜNE URWALD

Page 73: Masowien Wandertourismus

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS DER GRÜNE URWALD

Page 74: Masowien Wandertourismus

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MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

für den gesamten Kurpien-Urwald charakteristisch. Die im Na-

turschutzgebiet wachsenden Kiefern und Fichten sind durch-

schnittlich 160 bis 180 Jahre alt, die ältesten Bäume sogar 200.

Die wohl größte Besonderheit des Schutzgebietes stellen die

Zeidelkiefern dar. Aus deren Baumhöhlen wurde vor vielen Jah-

ren Honig gewonnen. Die Zeidler und Imker gehörten inner-

halb der kurpischen Gesellschaft zu jener Berufsgruppe, die am

höchsten geschätzt wurde. Sie hatten eine eigene Organisation

und ihre Rechte und P' ichten wurden durch die zahlreichen, von

den polnischen Königen verliehenen Privilegien geregelt. Jeder

der Zeidler war im Urwald für eine gewisse Anzahl von Beuten-

bäumen zuständig. Um Zweifel darüber auszuräumen, wem

welcher Baum gehörte, war er gepunzt und in den Büchern be-

schrieben. Im Frühling reinigte der Zeidler die Beutenbäume und

schnitt die überschüssigen Honigwaben aus, im Sommer und

Herbst entnahm er den Honig und schnitt die neuen Beuten aus.

Dafür waren über hundert Jahre alte Kiefern und Eichen geeig-

net. Die Beuten wurden von der südöstlichen Seite, in einer Höhe

von drei bis achtzehn Meter ausgeschnitten. Das Honigsammeln

in einer Höhe von etwa fünfzehn Meter gehörte sicherlich nicht

zu den einfachsten Aufgaben. Der Zeidler erreichte die Beute, in-

dem er „leziwo“ – also Seile einsetzte oder „ostrwie“ – den Stamm

einer jungen Fichte mit den Aststümpfen, die ihm als Sprossen

dienten, zur Hilfe nahm. Um die wütenden Bienen ruhig zu stel-

len, wurden sie mit dem Rauch eines glühenden morschen Holz-

stücks, das als „kurzysko” bezeichnet wurde, betäubt. Die gewon-

nenen Honigwaben wurden in einem speziellen Holzeimer, der

„Kadłubek” hieß, gesammelt. Der Honig aus dem Grünen Urwald

wurde auf königlichen Tafeln serviert und sein Ruhm reichte bis

nach Danzig. Die goldene Ära der Zeidlerei in Kurpen endete mit

dem Untergang der Polnische Republik. Die preußischen Behör-

den hoben das Beutenrecht auf: die Tätigkeit der Behörden trug

zur allmählichen Zerstörung der Wälder bei. 1847 gab es auf dem

Gebiet des Urwaldes nur noch 33 Beuten mit Bienen.

Die erste Kiefer, in der Beute angelegt wurde und die Sie er-

blicken werden, ist nach wie vor ein gesunder Baum. Ihr Stamm

ragt schnurgerade in den Himmel, und zwar in eine Höhe von

25 Metern. In der Nähe ist der unter der Bedachung liegende

tote Stamm zu sehen. Sie haben die einmalige Gelegenheit,

ohne den Kopf heben zu müssen, den riesigen Baum und die

darin ausgeschnittene Beute genau zu betrachten.

In einiger Entfernung stehen noch zwei tote Kiefern, in der

3,5 km

Kiefern, in denen Beuten angelegt

wurden

DER GRÜNE URWALD

Page 75: Masowien Wandertourismus

75

MASOWIEN. WANDERTOURISMUS

Beute angelegt wurde. Eine von ihnen ist 15, die andere 26 Me-

ter hoch. Sie haben einen Umfang von über 280 cm.

Der Pfad führt weiter durch den reichen Kiefern-Fichtenwald.

Zottige Fichtenzweige reichen bis zum Boden und bilden grü-

ne Zelte. Zwischen den Bäumen wachsen stechende Wachol-

derbüsche und Faulbäume. Das Unterholz bilden Teppiche von

Moosen, Farnen und Preiselbeeren. Im Herbst erblüht hier das

Heidekraut. Dieser Wald unterscheidet sich deutlich von den in

der Nähe Warschaus gelegenen, gep' egten Baumbeständen.

Auf den ersten Blick ist zu bemerken, dass die Natur hier ihre ei-

genen Regeln aufstellt. Im Naturschutzgebiet ist das Vorkommen

von mehreren geschützten Blumen, darunter achtzehn Blumen-

arten und sieben Arten von Bärlappen und Farnen verzeichnet.

Die auf dem Gebiet des Grünen Urwaldes vor dem Zweiten

Weltkrieg gegründeten Siedlungen haben eine interessante Ar-

chitektur, die in ihrer Form an die traditionelle Kunst der Regi-

on anknüpft. Bemerkenswert sind die kunstvollen Fensterver-

zierungen – die Koruny (Verzierungen über dem Fenster) und

Podokienniki (Verzierungen unter dem Fenster) – sowie die

hölzerne Gesimse und geschmückte Firsthauben. Neben dem

Försterhaus wurde ein Feuerplatz eingerichtet. In der Nähe

wächst eine riesige Eiche, welche von den Einheimischen als

„Kmicic“ bezeichnet wird. Der Umfang ihres Stamms misst über

sechs Meter. Man sagt, genau diesen Baum habe Henryk Sien-

kiewicz in der „Sint' ut“ („Potop“) beschrieben.

Ihr Besuch im Waldesdickicht neigt sich seinem Ende entge-

gen – die grüne Route führt Sie nach Czarnia zurück.

Sie stehen wieder vor der Kirche in Czarnia. 9,0 km

Czarnia

7,0 km

Leśniczówka

DER GRÜNE URWALD

Praktische Informationen

Myszyniec, Gastronomische Bar, Pizzeria, ul. Sienkiewicza 24, Tel. +48 (29) 772 16 58

Czarnia, Ferienbauernhof, Dorota Samsel, Czarnia 72, Tel. +48 (29) 772 70 87, 694 168 849

Myszyniec, Gästezimmer der Oberförsterei Myszyniec, ul. Zawodzie 3, Tel. +48 (29) 772 14 13

Wydmusy, Ferienbauernhof, Elżbieta i Mirosław Żebrowscy, Wydmusy 59, Tel. +48 (29) 772 19 12

Page 76: Masowien Wandertourismus

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NOTIZEN

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