Lungenkrebs Diagnose und Therapie Früherkennung für Risikogruppen ? Fortschritt für Betroffene ?...
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Lungenkrebs Diagnose und Therapie
Früherkennung für Risikogruppen ?Fortschritt für Betroffene ?
Mit freundlicher Unterstützung vonProf. Dr. med. Christian Witt
Husten 77 %
Atemnot 54 %
Gewicht 47 %
Thoraxschmerz 40 %
Bluthusten 30 %
Leistungsabfall 18 %
Heiserkeit 2 %
Lungenkrebs
ist gekennzeichnet durch frühe Metastasierung und späte Diagnose, da Symptome meist erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten
Lungenkrebs: Diagnostik
• Klinik• Röntgen-Thorax• Lungenfunktion
Direkte Tumorzeichen
Nekrose(abgestorbenes Gewebe)
Tumor dringt in umliegendes Gewebe ein
Exophyt(Tumor wächst nach außen)
Lungenkrebsarten
Kleinzelliger Lungenkrebs Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs
Tumorstadien Stadium I und II:
lokal begrenzter Tumor Stadium III
lokal fortgeschrittener Tumor Stadium IV:
Tumor mit Metastasen
Behandlungsmöglichkeiten
hängen ab von der Lage und der Größe des Tumors und
vorhandenen weiteren Erkrankungen des Patienten
Prinzipiell stehen zur Verfügung Operation / Entfernen des Tumors Bestrahlung Chemotherapie
Kleinzelliger Lungenkrebs
aggressiv frühe Metastasierung Behandlung: meist Chemotherapie (+ Bestrahlung) evtl. vorbeugende Bestrahlung des Kopfes/Gehirns mittlere Überlebenszeit: sehr unterschiedlich
Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs
Stadium I und II: oft Operation (+ Chemotherapie) Stadium III:
enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Strahlentherapeuten und Chemotherapeuten notwendig
-Falls möglich: Operation + Chemotherapie-Falls nicht möglich: Strahlentherapie +
ChemotherapieStadium IV: individuelles Vorgehen
Prognose ist positiver als beim kleinzelligen Lungenkrebs
Chemotherapie tötet im gesamten Körper Zellen ab leider werden meist nicht alle Tumorzellen vernichtet auch gesunde Zellen werden abgetötet
Ziel der Chemotherapie:Fortschreiten der Erkrankung stoppenLebensqualität verbessern
meist individuelle Zusammensetzung der Therapie Kombination verschiedener Medikamente Medikamentengabe im bestimmten Rhythmus (in sogen. Zyklen)
anschließend evtl. Dauer- oder Erhaltungstherapie
wichtige Nebenwirkungen-Veränderung des Blutbildes-Anfälligkeit für Infekte-Blutung-Blutarmut
„gezielte“ Anti-Tumor-Medikamente
Hemmung der Neubildung von Blutgefäßendurch Antikörper
Hemmung des Tumorwachstumsz.B. durch sogen. „Tyrosinkinase-Inhibitoren“Es muss vor der Therapie getestet werden, ob der jeweilige Tumor empfindlich ist.
Forschungsansätze-Impfung-Methoden zur Vorhersage, ob eine bestimmte
Therapie tatsächlich wirken wird.
Strahlentherapie Ziele
- Verkleinerung des Tumors- Vorbeugung der Entstehung von Metastasen- Verbesserung der Lebensqualität durch Tumorverkleinerung
Erstellung eines Bestrahlungsplan auf Basis von Voruntersuchungen- Festgelegt werden Zielvolumen für die Bestrahlung, Dosis, maximal
zulässige Belastung der anderer Organe Nebenwirkungen sind abhängig von der Dosis, der Größe des
Bestrahlungsfeldes und von der Empfindlichkeit der betroffenen Organe.Die körperliche und seelische Belastung spielt ebenfalls eine Rolle.- Häufig beobachtet werden: Müdigkeit, allgemeines
Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, „Sonnenbrand“ an der Bestrahlungsstelle.
Die sich oft über Wochen hinziehende tägliche Bestrahlung erlaubt wenig Freiräume für die eigene Tagesplanung und schließlich muss die Diagnose Krebs an sich verkraftet werden.
Weitere Maßnahmen
Schmerzbekämpfung Linderung der Luftnot Kooperation von Haus- und Fachärzten Psychologische Betreuung Pflegedienst
1990KHKSchlaganfallPneumonieHIV/AidsCOPDPerinatale TodesfälleDurchfallerkrankungenTBCLungenkrebsVerkehrsunfall
2030KHKSchlaganfallHIV/AidsCOPDPneumonieLungenkrebs DiabetesVerkehrsunfallPerinatale TodesfälleMagenkrebs
Murray et Lopez, Lancet 1997
Die 10 häufigsten Todesursachen (WHO)
Screening
Untersuchung, die als Reihenuntersuchung bei möglichst vielen Menschen eine möglichst frühe Angabe zur Wahrscheinlichkeit des Vorliegens von bestimmten Krankheiten oder Risikofaktoren ermöglichen soll.
Wird meist als Vorsorgeuntersuchung bezeichnet.
Beim Vorliegen auffälliger Werte werden weitere Untersuchungen durchgeführt.
PATIENTARZT
TUMOR
Handlungsfeldpsychischer NotfallLebensgefahr
StadiumTumorart/Besonderheiten
Fachwissen über Krebserkrankungen
Behandlung von Begleiterkrankungen
Tumor-Therapie
Leitlinie
Zeitmanagement
Screening - LungenkrebsWas ist zu berücksichtigen?
100 % sehr frühes Stadium(in situ) (n=3)
68.5 % Stadium I(n = 796)
46.9 % Stadium II(n = 304)
0 12 24 36 48 60
80
60
40
20
Monate nach der Operation
Übe
rlebe
n (%
)
[Naruke, Chest 1997]
Überleben nach Operation, abhängig vom Tumorstadium
Frühe Stadien haben eine gute, späte eine schlechte Prognose
Stadium und Prognose
Fluoreszenz-BronchoskopieSputumzytologie(Zellen im Speichel)
Computer-Tomografie Molekularbiologie
Früherkennungsstrategien
Erfahrungen mit Lungenkrebs-Screening
1. Screening mittels Computer-Tomografie (CT) senkt die Sterblichkeit an Lungenkrebs, jedoch nicht die Gesamtsterblichkeit. Diese Anwendung von Strahlen im Screening ist derzeit nach der Rö-Verordnung nicht genehmigt
2. Screening zieht eine hohe Rate falsch positiver Befunde nach sich. D.h. Menschen erhalten die Verdachtsdiagnose „Lungenkrebs“ und müssen sich weiteren Untersuchungen unterziehen. Allerdings sind Komplikationen durch Diagnostik bei Tumorausschluss selten
3. Lungenkrebs-Screening ist teuer: 38.000 $ /gewonnenes Lebensjahr 4 Mrd. $ für US-Bevölkerung
Stellungnahme der wissenschaftlichen Fachgesellschaften (DGP und DRG) zurLungenkrebsfrüherkennung mittels Niedrigdosis-CT
Pneumologie 16.12.2011
Vorrausetzungen zur individuellen Früherkennung1.) Risikogruppe sind Ex-Raucher, Alter 55-75Jahre, mit mehr als 30 pack years)2.) Dokumentierte Aufklärung über:
hohe Rate falsch positiver Befunde mit Folgeuntersuchungen/ Risiko, keine Sicherheit wegen
- Möglichkeit falsch negativer Befunde (Tumor wird nicht erkannt) - Tumor kann zwischen zwei Screenings auftreten- Diagnose eines fortgeschrittenen Tumors hat für den Betroffenen keinen
Vorteil - Strahlenbelastung durch die Untersuchung
3) Standardisierte Technik/Auswertung4.) Leitlinien Umgang mit Befunden1 pack year = eine Schachtel Zigaretten pro Tag ein Jahr lang geraucht (d.h. 2 Schachteln ein halbes Jahr geraucht ist auch ein pack year.)
DGP = Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und BeatmungsmedizinDRG = Deutsche Röntgengesellschaft