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© Centre for Economics and Business Research Konsequenzen unzureichender Cyber-Sicherheit für Unternehmen und Wirtschaft in Deutschland Ein Bericht für Veracode April 2016

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Konsequenzen unzureichender Cyber-Sicherheit für Unternehmen und Wirtschaft in Deutschland

Ein Bericht für Veracode

April 2016

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Inhalt

Inhalt 2

Zusammenfassung 3

Hintergrundinformationen 4

Die Kosten der Cyber-Kriminalität für Unternehmen 9

Die Gefahren von Cyber-Angriffen 13

Einstellungen zu Cyber-Sicherheitsverletzungen 17

Fazit 21

2

Diese Studie wurde im Auftrag von Veracode durch das Cebr - Centre forEconomics and Business Research erarbeitet.

Cebr ist nicht für die Abwicklung von Investmenttransaktionen gemäß Financial Services and Markets Act 2000 (FSMA 2000) zugelassen. Kunden, die eine bestimmte Investition in Erwägung ziehen, sollten daher ihren Börsenmakler oder einen anderen Anlageberater konsultieren. Jegliche Aussagen zu Investitionen seitens Cebr oder im Namen von Cebr sind lediglich allgemeiner Natur. Cebr übernimmt daher keine Haftung für eine bestimmte Anlageentscheidung, die in jedem Fall auf eigenes Risiko des Anlegers erfolgt.

Auch wenn alle Anstrengungen unternommen wurden, um die Genauigkeit der vorliegenden Informationen und Materialien sicherzustellen, haften weder die Autoren noch Cebr für Verluste oder Schäden, die durch die Nutzung dieser Studie oder der darin enthaltenen Materialien entstehen.

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Zusammenfassung

3

• Aufgrund von Cyber-Angriffen auf große deutsche Unternehmen erlitt die deutsche Wirtschaft Verluste in Höhe von 65,2 Mrd. Euro.

• Unternehmen mussten ihr jährliches IT-Budget infolge eines Cyber-Sicherheitsverstoßes um durchschnittlich 1,2 Mio. Euro erhöhen.

• Rund 89 % der deutschen Unternehmen gehen davon aus, dass weitere Erhöhungen ihres IT-Budgets erforderlich sind, um sich gegen zukünftige Cyber-Attacken zu schützen.

• Die Branchen Fertigung, Versorgung, Energie und Bergbau sind aufgrund ihrer stark vernetzten Prozesse und der Fülle von wertvollen Daten, die sie sammeln, den kostspieligsten Cyber-Angriffen ausgesetzt.

• Zwei von drei (66 %) deutschen Unternehmen waren von Cyber-Angriffen betroffen, die Sicherheitslücken in Web- und Cloud-basierten Anwendungen ausnutzen – deutlich mehr als durch herkömmliche Angriffspunkte, wie Insider-Bedrohungen und Netzwerksicherheit.

• Rund 65 % der Unternehmen mussten sich mit Sicherheits- und Datenschutzrisiken im Zusammenhang mit mobilen Anwendungen befassen.

• Etwa 90 % aller IT-Sicherheitsbeauftragten (CISOs) sind überzeugt, dass ihr aktueller Umgang mit Cyber-Sicherheit Innovationen eher behindert.

• Schätzungsweise 71 % der deutschen Unternehmen haben keine formellen Cyber-Sicherheitsrichtlinien.

• Fast die Hälfte (43 %) der deutschen Unternehmen zieht den IT-Sicherheitsbeauftragten (CISO) für eine wesentliche Verletzung der Cyber-Sicherheit zur Rechenschaft und 80 % der deutschen IT-Sicherheitsbeauftragten halten sich selbst für verantwortlich.

• Mehr als ein Drittel (37 %) der Entscheidungsträger in Deutschland sind emotional mit ihrem Unternehmen verbunden und würden sich durch einen Cyber-Angriff persönlich angegriffen fühlen.

• Die größten Bedenken im Hinblick auf ein Datenleck betreffen die Kosten (Wiederherstellungskosten, potenzielle Geldstrafen usw.), eine Ruf-und Markenschädigung sowie verlorene Produktivität und Motivation.

* Für die Studie wurden große Unternehmen (1.000 Mitarbeiter und mehr) in Deutschland befragt.

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Hintergrundinformationen

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Cyber-Sicherheit bedeutet hohes Geschäftsrisiko

• Sowohl global als auch in Deutschland ist die Cyber-Kriminalität heute eine große Bedrohung für Unternehmen, Behörden und Einzelpersonen.

• Allein im Jahr 2015 haben Cyber-Kriminelle 16 Millionen deutsche Verbraucher-Datensätze gestohlen.*

• Deutschland ist aufgrund der großen Masse urheberrechtlich geschützter Daten im Zusammenhang mit der 4. industriellen Revolution besonders attraktiv für Cyber-Kriminelle, die auf die Branchen Fertigung und Produktion zielen.**

• Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt davor, dass fast jeder Aspekt der Cyber-Sicherheit in Deutschland unter hohem Risiko steht, da Cyber-Kriminelle immer professioneller und die technischen Anforderungen für Angriffe immer geringer werden.***

5

Quelle: World Economic Forum, Global Risks 2016 Report

Weltwirtschaftsforum: globale Top-Gefahren, nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen

Skala 1 bis 7: 1 = Risiko, dessen Eintritt bzw. Auswirkung unwahrscheinlich ist; 7 = Risiko, das sehr wahrscheinlich auftritt und verheerende Auswirkungen hat

*http://www.mcafee.com/us/reQuelles/reports/rp-economic-impact-cybercrime2.pdf**http://www.computerweekly.com/news/2240221071/Germany-leads-the-internet-of-things-says-Cisco*** Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) , “Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2015” Seite 46-47, [www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/Lageberichte/Lagebericht2015.pdf?__blob=publicationFile&v=3]

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© Centre for Economics and Business Research, 2015

Verizon DBIR 2015: Datenlecks kosten Unternehmen 400 Mio. US-Dollar*

• Der Data Breach Investigations Report 2015 (DBIR 2015) von Verizon zeigt außerdem folgendes:

• Die Gesamtzahl der Vorfälle, die Datensicherheitsverstöße zur Folge hatten, ist in den letzten 8 Jahren gestiegen.

• Seit dem Report 2014 sind die drei am stärksten betroffenen Branchen nahezu unverändert: Öffentliche Hand, Informationssektor und Finanzdienstleistungen.

• In 70 % der Fälle sind Cyber-Kriminelle nicht am primären Opfer interessiert (d. h. dem Inhaber der Website, deren Daten sie stehlen). Ihr Hauptmotiv ist vielmehr, die extrahierten Informationen für einen „echten Angriff“ zu nutzen, wie das Hacken einer Website, um Malware an bestimmten Stellen einzuschleusen.

• Der DBIR 2015 konstatiert, dass Cyber-Kriminelle in 60 % der Fälle in der Lage sind, innerhalb von Minuten ein System zu kompromittieren und Web-Anwendungen weiterhin am stärksten von Angriffen bedroht sind.

• 99,9 % der für Angriffe genutzten Software-Schwachstellen waren bereits seit mehr als einem Jahr bekannt –ein Beleg für die Notwendigkeit strengerer Patching-Prozesse.

• Die am stärksten von Cyber-Spionage betroffenen Branchen sind Fertigung, öffentliche Hand und professionelle Dienstleistungen.

• Die fünf wichtigsten Maßnahmen, um Datenlecks vorzubeugen, sind Tests von Web-Anwendungen, Zwei-Faktor-Authentifizierung, Patchen von Web-Services, Prüfung von mit dem Internet verbundenen Geräten sowie Protokollierung und Überprüfung von ausgehendem Datenverkehr.

Quelle: Verizon 2015 Data Breach Investigations Report* Geschätzter finanzieller Verlust von 700 Millionen kompromittierter Datensätze bei 70 Organisationen weltweit summiert sich auf 400 Mio.US-Dollar. .

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Deutsche Unternehmen hinken bei der Cyber-Sicherheit hinterher

• Schätzungsweise 71 % der deutschen Unternehmen haben keine formellen Cyber-Sicherheitsrichtlinien - wie z. B. ein sicheres Anwendungsentwicklungsprogramm.

• Deutschland liegt unter dem Durchschnitt der EU-28, bei dem 32 % der Unternehmen über formelle Cyber-Sicherheitsrichtlinien verfügen.

• Noch nicht einmal jedes fünfte deutsche Unternehmen (19 %) hat im vergangenen Jahr seine formellen Cyber-Sicherheitsrichtlinien überprüft, verglichen mit mehr als einem Viertel der Unternehmen (25 %) in Großbritannien und Schweden.

• In 19 % der deutschen Unternehmen war die Geschäftsführung am Cyber-Risikomanagement beteiligt (z. B. durch regelmäßige Sicherheitsupdates und Risikomanagement-Meetings), verglichen mit 36 % der Unternehmen in Großbritannien.

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Anteil der Unternehmen mit IKT-Sicherheitsstrategie (%, 2015)

Quelle: Eurostat

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19

20

20

23

25

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27

29

26

27

29

29

32

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35

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43

49

51

- 20 40 60

Frankreich

Deutschland

Niederlande

EU-28

Spanien

Großbritannien

Irland

Italien

Portugal

Schweden

Unternehmen mit formeller IKT-Sicherheitsstrategie, %

Unternehmen mit IKT-Sicherheitsstrategie, die innerhalb der letzten12 Monate definiert/überprüft wurde, %

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Deutsche Regierung bei Cyber-Sicherheit auf Rang 5Land Weltweiter

Rang

USA 1

Kanada 2

Australien 3

Malaysia 3

Oman 3

Neuseeland 4

Norwegen 4

Brasilien 5

Estland 5

Deutschland 5

Indien 5

Japan 5

Republik Korea 5

Großbritannien 5

Österreich 6

Ungarn 6

Israel 6

Niederlande 6

8The Prospects Service

Quelle: *ABI Research, “Global Cybersecurity Index”, 2015

• Der Global Cybersecurity Index 2015* stellt eine Rangfolge globaler Wirtschaftsmächte anhand ihres Engagements für Cyber-Sicherheit in Form rechtlicher, technischer und organisatorischer Maßnahmen auf.

• Deutsche Institutionen, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), belegen das Bestreben der Regierung, die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gegen Cyber-Attacken zu stärken.

• Im Sommer 2015 verabschiedete Deutschland das IT-Sicherheitsgesetz, demzufolge Betreiber kritischer Infrastrukturen robustere Informationssicherheitsstandards implementieren müssen. Darüber hinaus sind diese Unternehmen verpflichtet, den Behörden sämtliche Cyber-Attacken zu melden, wobei eine Missachtung entsprechende Strafen nach sich zieht.**

**Weitere Informationen: https://www.bsi.bund.de/EN/Topics/Criticalinfrastructures/criticalinfrastructures_node.html

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Die Kosten der Cyber-Kriminalität für Unternehmen

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Cybersicherheits-Verstöße kosten deutsche Wirtschaft 65,2 Mrd. Euro

• Aufgrund von Cyber-Angriffen erlitt die deutsche Wirtschaft geschätzte Verluste in Höhe von 65,2 Mrd. Euro.

• Große deutsche Unternehmen verloren in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt geschätzt 13 Mrd. Euro jährlich.

• Die Branche Fertigung und Produktion erlitt den größten Rückgang und verlor im Verlauf der letzten fünf Jahre rund 27 Mrd. Euro Umsatz.

10

Quelle: GMI Research, Cebr analysis

-27,0 €

-6,5 €-6,3 €

-9,2 €

-2,5 €-2,3 €-1,7 €

-4,1 €-2,4 €

-1,4 €0,0 €

-1,3 €-0,5 €

-30,0 €

-25,0 €

-20,0 €

-15,0 €

-10,0 €

-5,0 €

0,0 €

Geschätzter Umsatzrückgang als Folge von Cyber-Attacken in den letzten fünf Jahren nach Branchen, in Mrd. Euro

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Deutsche Unternehmen erhöhen jährliche Ausgaben für Cyber-Sicherheit um 2,3 Mio. Euro

• Deutsche Unternehmen mussten ihr jährliches IT-Budget infolge eines Cyber-Sicherheitsverstoßes um durchschnittlich 1,2 Mio. Euro erhöhen.

• Die Branche Fertigung und Produktion hat ihr jährliches IT-Budget bereits um 256.000 Euro erhöht und plant in den nächsten fünf Jahren weitere Investitionen in Höhe von 322.000 Euro. Dies entspricht einer Erhöhung des IT-Budgets von insgesamt 578.000 Euro, um Cyber-Attacken entgegen zu wirken.

• Der Finanzdienstleistungssektor hat sein jährliches IT-Budget bereits um 220.000 Euro erhöht und wird – möglicherweise im Vorgriff auf die Anforderungen des IT-Sicherheitsgesetzes – erwartungsgemäß weitere Investitionen in Höhe von 180.000 Euro in den nächsten fünf Jahren tätigen.

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Quelle: GMI Research, Cebr analysis

578 €

401 €

213 €198 €176 €175 €

154 €133 €128 €

102 €

50 €31 €

2 €

0

100

200

300

400

500

600

700

Durchschnitt aktuell Voraussichtliche Erhöhung in Zukunft

Durchschnittliche jährliche Erhöhung des IT-Budgets in Reaktion auf Cyber-Attacken und durchschnittlicher erwarteter Anstieg der Ausgaben zum Schutz vor Sicherheitsverstößen in den nächsten fünf Jahren (Euro, tausend)

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9 von 10 deutschen Unternehmen planen weitere Ausgaben für die Cyber-Sicherheit

• Etwa 9 von 10 deutschen Unternehmen (89 %) planen, ihre Ausgaben für Cyber-Sicherheit zu erhöhen, um sich gegen künftige Bedrohungen in den nächsten fünf Jahren zu schützen.

• In den nächsten fünf Jahren wird ein Anstieg von 4 % gegenüber dem derzeitigen Niveau erwartet, was einer Erhöhung von 5,7 Mio. Euro auf 5,9 Mio. Euro entspricht.

• Das Baugewerbe wird seine Ausgaben in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um 16 % erhöhen.

• Während das Baugewerbe in der Vergangenheit eher wenig für Cyber-Sicherheit ausgegeben hat, ist die Branche jetzt gezwungen, diese Ausgaben deutlich zu steigern – von aktuell 0,9 Mio. Euro auf 1,0 Mio. Euro im Verlauf der nächsten fünf Jahre.

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Source: GMI Research, Cebr analysis

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2%

4%

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Durchschnitt Geplant

Durchschnittliche jährliche Erhöhung des IT-Budgets in Reaktion auf Cyber-Attacken und durchschnittlicher erwarteter Anstieg der Ausgaben für den Schutz davor in den nächsten fünf Jahren (%)

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Die Gefahren von Cyber-Angriffen

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Deutsche Unternehmen erlitten in den letzten fünf Jahren durchschnittlich zwei Cyber-Attacken

• Es gibt eine reale Bedrohung durch Cyber-Attacken in Deutschland: Fast drei Fünftel (59 %) der Unternehmen geben an, dass sie in den letzten fünf Jahren einen Cyber-Sicherheitsverstoß erlebt haben.

• Im Durchschnitt berichteten deutsche Unternehmen in den letzten fünf Jahren von zwei Cyber-Attacken.

• Das Baugewerbe wurde am häufigsten angegriffenmit durchschnittlich fast drei Sicherheitsverstößen in den letzten fünf Jahren – das entspricht in etwa einem Verstoß alle 20 Monate.

• Verantwortlich hierfür sind vermutlich die wachsende Komplexität der Lieferketten in vielen Bauprojekten sowie der wachsende Einsatz digitaler Technologien durch Auftragnehmer, um die Kosteneffizienz zu steigern.

• Darüber hinaus verfügt die Branche über wertvolle Informationen, die von vertraulichen Mitarbeiterdaten bis hin zu sensiblen urheberrechtlich geschützten Daten reichen.

14

Quelle: GMI Research, Cebr analysis

1,9

2,7

2,5

2,2

1,4

1,0 1,0

1,9 2,0

1,5

0,7

0,9

1,8

0,0

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1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

Durchschnittliche Anzahl von Cyber-Sicherheitsverstößen in den letzten fünf Jahren, nach Branchen

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Web- und Cloud-Schwachstellen verursachen die größten Sorgen

• Sicherheit spielt bei der Anwendungsentwicklung keine große Rolle – dies resultiert in einem großen Risikopotential.

• Zwei Drittel (66 %) der Unternehmen in Deutschland sind von Cyber-Attacken betroffen, die Sicherheitslücken in Web-und Cloud-basierten Anwendungen ausnutzen.

• Die Anzahl der kritischen Schwachstellen in Anwendungen hat sich gegenüber dem Vorjahr drastisch erhöht.

• 2015 wurden bis Ende September in nur 11 gängigen Anwendungen 847 kritische Schwachstellen identifiziert.*

• Die Informationssicherheit muss sich verändern, um den Anforderungen einer benutzer- und anwendungsorientierten Welt gerecht zu werden –durch die Integration von Anwendungssicherheit in Entwicklungs- Test- und Einsatzphasen.

15

Quelle: GMI Research, Cebr analysis

52%

59%

65%

65%

66%

0% 50% 100%

Unsicherheit von IoT-Geräten

DDoS**-Angriffe auf Netzwerkeund Anwendungen

Mobile Anwendungen

Mitarbeiter und Insider

Schwachstellen in Web- und Cloud-basierten Anwendungen

Arten von Cyber-Attacken, die Unternehmen betreffen, Anteil der Unternehmen, die zumindest durch einen Angriff betroffen sind

*Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) , “Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2015”

**DDoS ist ein Distributed-Denial-of-Service-Angriff, bei dem mehrere Systeme kompromittiert werden, um einen Denial-of-Service-Angriff auf ein einziges System durchzuführen.

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Größte Sorgen: Kosten des Verstoßes, Ruf- und Markenschädigung sowie verlorene Produktivität und Motivation

• Rund 46 % aller Unternehmen fürchten die Kosten infolge eines Cyber-Sicherheitsverstoßes – Geldbußen, Prozesskosten und Umsatzverluste.

• Nachforschung, Bereinigung, Kreditauskünfte usw. können ressourcenaufwändig und teuer sein und sich negativ auf Umsatz und Produktivität auswirken.

• Fast zwei Drittek (59 %) der Unternehmen in Deutschland fürchten Ruf- und Markenschädigung in Folge eines Cyber-Angriffs. Dies kann auftreten, wenn Kundendaten verloren gehen und zu einem Vertrauensverlust führen.

• Die Angst vor einer Ruf- und Markenschädigung wird vermutlich noch steigen, da das IT-Sicherheitsgesetz große Unternehmen und staatliche Institutionen verpflichtet, ernsthafte Cyber-Sicherheitsverstöße zu melden.

• Nach dem Cyber-Angriff auf den britischen Kommunikationsanbieter TalkTalk im Herbst 2015, bei dem 4 Mio. persönliche Kundendaten gestohlen wurden, sank dessen Wert im Markenindex YouGov BrandIndex innerhalb von fünf Tagen nach Mitteilung des Angriffs von -10 auf -34.*

16

Quelle: GMI Research, Cebr analysis

46%

51%

52%

59%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Kosten für die Reaktion auf einenVerstoß (Nachforschung,Bereinigung, Kreditauskünfte usw.)

Verlust von Wettbewerbsvorteilen

Auswirkungen auf die interneProduktivität/Moral

Ruf- und Markenschädigung

Anteil der Unternehmen, die folgende Auswirkungen eines Sicherheitsverstoßes befürchten

*https://yougov.co.uk/news/2015/10/27/its-bad-talktalk/

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Einstellungen zu Cyber-Sicherheitsverletzungen

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90 % aller CISOs glauben, dass ihr aktueller Umgang mit Cyber-Sicherheit Innovationen eher behindert

• Der Großteil aller befragten CISOs (90 %) ist überzeugt, dass interne Sicherheitsprozesse Innovationen eher behindern.

• Im Durchschnitt glaubt die Mehrheit (58 %) der Unternehmen, dass Cyber-Sicherheitsrichtlinien Innovationen bremsen. Geringfügig mehr Befragte denken, dass inkonsistente interne Cyber-Sicherheitsrichtlinien Innovationen hemmen (58 %), im Verhältnis zu Initiativen zum deutschen und europäischen Datenschutz (57 %).

• Dies weist darauf hin, dass schlankere, automatisierte Risikoprozesse erforderlich sind, um Risiken zu bewerten und entsprechend damit umzugehen.

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Quelle: GMI Research, Cebr analysis

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100%

Inkonsistente interne Cyber-Sicherheitsrichtlinien

Initiativen zum deutschen und europäischen Datenschutz

Wege, durch die Cyber-Sicherheitsinitiativen Innovationen bremsen, Anteil der Befragten, die glauben, dass Richtlinien hemmende Auswirkungen haben

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Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen würden den CISO für eine Cyber-Sicherheitslücke zur Rechenschaft ziehen

• Im Durchschnitt macht fast due Hälfte (43 %) der deutschen Unternehmen den IT-Sicherheitsbeauftragten (CISO) für einen Cyber-Sicherheitsverstoß verantwortlich und 80 % der deutschen CISOs halten sich auch selbst dafür verantwortlich.

• Rund 44 % der deutschen Geschäftsführer (CEO) geben sich selbst die Schuld für Cyber-Angriffe, während dieser im Durchschnitt nur von 10 % aller Unternehmen dafür verantwortlich gemacht wird.

• Die geringere Verantwortlichkeit, die CTO, CIO oder CCO im Verhältnis zum CISO zugeordnet wird, lässt auf unausgewogenes Engagement im Hinblick auf das Management der Cyber-Sicherheit schließen.

• Im Gegensatz dazu macht mehr als die Hälfte (51 %) der britischen Unternehmen den CEO verantwortlich. Dies lässt darauf schließen, dass hier eher die Person mit der Gesamtverantwortung für die Organisation, statt derjenigen, die Verantwortung für die IT trägt (d. h. den CISO), für einen Cyber-Angriff verantwortlich gemacht wird.

19

Source: GMI Research, Cebr analysis

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CEO CIO

CISO Leitender Compliance-Beauftragter

Vorstandsmitglieder IT-Mitarbeiter

IT-Dienstleister Andere

Verantwortlichkeit der Mitarbeiter für große Sicherheitslücke, nach Position im Unternehmen

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Geschäftsführer fürchten nach einer Cyber-Attacke nicht um ihren Job• Mehr als ein Drittel (39 %) der CEOs übernimmt

persönliche Verantwortung für einen Cyber-Angriff, jedoch gehen nur 28 % davon aus, dass ihre Stelle dadurch gefährdet wäre.

• Die Mehrheit der Mitarbeiter gab an, dass sie sich emotional an ihr Unternehmen gebunden fühlt und persönlich die Verantwortung für einen Cyber-Sicherheitsverstoß übernehmen würde.

• Diese Einstellung steht in Einklang mit der starken emotionalen Bindung, die deutsche Mitarbeiter häufig mit ihrem Arbeitsplatz verbindet. Der Gallup EmployeeEngagement Index 2014 hat festgestellt, dass nur 15 % der deutschen Arbeitnehmer sich innerlich von ihrer Arbeit distanzieren.

• Die emotionale Bindung deutscher Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze könnte mit der Dauer der durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit zusammenhängen, die in Deutschland bei 11 Jahren liegt. Im Gegensatz beträgt diese in Großbritannien knapp 9 Jahre und in den USA sind es 5 Jahre.

20

Quelle: GMI Research, Cebr analysis

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Meine Stelle wäre gefährdet (verantwortlich für die Vermeidung von Cyber-Angriffen)

Meine Stelle wäre gefährdet (Verluste infolge eines Cyber-Angriffs)

Bin emotional mit meinem Unternehmen verbunden und würde mich persönlich angegriffen fühlen

Ich wäre nicht betroffen

Auswirkungen von Cyber-Attacken auf Gefühlslage der Mitarbeiter, nach Position im Unternehmen

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Fazit

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Abschließende Bemerkungen

22The Prospects Service

• In Deutschland sind die Branchen Fertigung und Produktion, Versorgung, Energie und Bergbau aufgrund ihrer stark vernetzten Prozesse und der Fülle von wertvollen Daten, die sie sammeln, den kostspieligsten Cyber-Angriffen ausgesetzt.

• Die Mitarbeiter fühlen eine starke emotionale Bindung an ihr Unternehmen und würden im Falle eines Cyber-Angriff voraussichtlich eng zusammenarbeiten.

• Cyber-Angriffe sind keine Einzelfälle, sondern Ereignisse, die erhebliche langfristige Auswirkungen und Probleme nach sich ziehen. Dazu zählen:

• Die direkten Kosten für die Nachforschung sowie die Bereinigung der betroffenen Server von Malwareund die Implementierung neuer Schutzmechanismen, wie Überwachung und Verschlüsselung.

• Umsatzverluste, die zu einer niedrigeren Bewertung des Unternehmens führen.• Verlust von Kundenvertrauen und/oder Ruf- und Markenschädigung, die besonders für Online-

Unternehmen kritisch sind.• Offenlegung von Schwachstellen im Cyber-Sicherheitssystem des Unternehmens, die zu weiteren

Angriffen führen können (Cyber-Attacken sind oft „Pilot“-Angriffe, die speziell Schwachstellen für den nachfolgenden „echten“ Angriff identifizieren sollen).

• Unternehmen sollten der Cyber-Sicherheit in ihrer Gesamtstrategie deutlich mehr Bedeutung zumessen, um Cyber-Sicherheitsverstöße und ihre langfristigen Folgen zu vermeiden.

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Methodologie

23The Prospects Service

• Diese Studie wurde vom Centre for Economics and Business Research (Cebr) erarbeitet. Als primäre Datenquelle diente eine Online-Befragung durch GMI Research unter 205 Entscheidungsträgern und Personen, die Entscheidungen beeinflussen, in großen Unternehmen (über 1.000 Angestellte) mit Sitz in Deutschland. Die Umfrage wurde zwischen dem 11. und 17. November 2015 durchgeführt.

• Die Umfrage ergab Erkenntnisse über die Einstellungen der Entscheidungsträger im Hinblick auf die Bedrohung durch Cyber-Attacken sowie die Umsatz- und Kostenauswirkungen auf die Unternehmen nach einem Cyber-Sicherheitsverstoß.

• Diese Erkenntnisse wurden in Verbindung mit Sekundärforschung und offiziellen nationalen Statistiken genutzt, um die gesamten Umsatzverluste sowie die Steigerungen der IT-Ausgaben infolge von Cyber-Attacken in Deutschland zu bestimmen.

• Auf dieser Basis unternahm Cebr eine Schätzung der gesamten Kosten, die Cyber-Attacken in großen Unternehmen in Deutschland verursachen.

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Nachfragen zu dieser Studie richten Sie bitte an die Autoren:

Oliver Hogan, Director

+44 (0) 20 7234 [email protected]

Rajini Jayasuriya, Economist

+44 (0) 20 7234 [email protected]

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