Kompetenzbasierte berufsgruppenunab- hängige Matrix zur ... · penunabhängige Matrix. Nach...
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Kompetenzbasierteberufsgruppenunab-hängigeMatrixzurErstellungvonCurriculafürdieWeiterbildungcurricularerBildungs-inhalteinPalliativeCare/Palliativmedizin(KoMPaC)FachreferatCurriculaderArbeitsgruppeBildung
D.Becker,T.Kamp(Leitung)BeteiligteMitglieder:B.Annweiler,A.Doll,C.Fleck,C.Fleck-Bohaumilitzky,K.Goudinoudis,A.Gruber,S.Kiepke-Ziemes,U.Münch,S.Preuss,C.Remi,S.Schiek,U.Wenzel-Meyburg
Steuerungsgruppe:F.Elsner,M.Kern,T.Kamp,D.Becker,U.Münch,F.Nauck,A.Scherg
DiesePublikationistinallenihrenTeilendurchdasUrheberrechtgeschützt.JedeVerwertungaußerhalbderengenGrenzendesGe-setzesistohnevorherigeZustimmungderRechtsinhaberunzulässigundstrafbar.DiesgiltinsbesonderefürKopien,Vervielfältigungen,DruckeundEinspeicherungeninelektronischeDatensysteme.Ó2017PalliaMedVerlag,BonnAlleRechtevorbehaltenISBN:978-3-933154-80-4Verlagsadresse:VereinzurBetreuungvonSchwerstkrankenundTumorpatientene.V.PalliaMedVerlagVon-Hompesch-Straße153123Bonnzubeziehenüber:DeutscheGesellschaftfürPalliativmedizine.V.AachenerStr.510713BerlinFon:030/3010100-0Fax:030/3010100-16E-Mail:[email protected]:www.dgpalliativmedizin.deDruck:MartinRösberg,Alfter2017
Kompetenzbasierteberufsgruppenunab-hängigeMatrixzurErstellungvonCurriculafürdieWeiterbildungcurricularerBildungs-inhalteinPalliativeCare/Palliativmedizin(KoMPaC)
FachreferatCurriculaderArbeitsgruppeBildung
D.Becker,T.Kamp(Leitung)BeteiligteMitglieder:B.Annweiler,A.Doll,C.Fleck,C.Fleck-Bohaumilitzky,K.Goudinoudis,A.Gruber,S.Kiepke-Ziemes,U.Münch,S.Preuss,C.Remi,S.Schiek,U.Wenzel-Meyburg
Steuerungsgruppe:F.Elsner,M.Kern,T.Kamp,D.Becker,U.Münch,F.Nauck,A.Scherg
InhaltsverzeichnisPräambel.......................................................................................1
DeutscherQualifikationsrahmenfürlebenslangesLernen............2
InterdisziplinäreKernkompetenzennachEAPC............................6
EntwicklungderkompetenzbasiertenMatrix.............................10
Matrix..............................................................................................17
1.KernkompetenzDieKernbestandteilevonPalliativeCareunterEinbeziehungderAn-undZugehörigenanwenden............................182.KernkompetenzDaskörperlicheWohlbefindenwährenddesKrankheitsverlaufsfördern........................................................223.KernkompetenzDenpsychischenBedürfnissendesPatientengerechtwerden.......................................................................264.KernkompetenzDensozialenBedürfnissendesPatientengerechtwerden.................................................................................305.KernkompetenzDenspirituellenundexistentiellenBedürfnissendesPatientengerechtwerden....................................................346.KernkompetenzAufdieBedürfnissederpflegendenAn-undZugehörigendesPatienteninBezugaufUmsorgungszielereagieren...387.KernkompetenzAufdieHerausforderungenderklinischenundethischenEntscheidungsfindunginPalliativeCarereagieren.............418.KernkompetenzUmfassendeVersorgungskoordinationundinterdisziplinäreTeamarbeitumsetzen.........................................459.KernkompetenzInterpersonelleundkommunikativeFähigkeitenangemesseninBezugaufPalliativeCareentwickeln........................4810.KernkompetenzSelbstgewahrseinundfortlaufendeprofessionelleEntwicklung............................................................................53Quellennachweis................................................................57
1
Präambel
MultiprofessionalitäthatinderHospiz-undPalliativ-versorgungeinenbesonderenStellenwertunddieKompeten-zenindeneinzelnenBerufsgruppenüberschneidensichaufunterschiedlichenEbenen.Bisherwurdenüberwiegendbe-rufsspezifischeCurriculau.a.fürdiePflege,Medizin,Psycho-logie,Physiotherapie,psychosozialeBerufsgruppenunddiePharmazieinnerhalbderDeutschenGesellschaftfürPallia-tivmedizin(DGP)entwickeltundzertifiziert.UmdieFort-undWeiterbildunginderPalliativversorgungweiterzuentwickelnundnationaleQualitätsmerkmalefestzulegen,bedarfeseinerAnpassungderCurricula,wofürzunächstdiegemeinsamenKompetenzbereichebeschriebenwerdenmüssen.Mithilfederberufsgruppenunabhängigen,kompetenz-basiertenMat-rixzurErstellungcurricularerBildungsinhalteinPalliativeCare(KoMPAC)1werden,inAnlehnungsowohlandenDeutschenQualifikationsrahmenfürlebenslangesLernen(DQR)alsauchandieKompetenzbeschreibungenderEuropeanAssociationofPalliativeCare(EAPC),gemeinsameKompetenzenderun-terschiedlichenProfessionendargestelltundunterschiedliche
1PalliativeCare/PalliativmedizinwirdimfolgendenTextausGrün-denderbesserenLesbarkeitimmerals„PalliativeCare“verwendet.DerBegriff„PalliativeCare“wirdimdeutschenKontextamehestenalsHospizarbeitundPalliativversorgungverstanden.Damitverbun-denisteinberufsgruppenübergreifendesganzheitlichesKonzept.
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Kompetenzniveausbeschrieben.DieGrundhaltunginderHospiz-undPalliativversorgungsollhierdurchweiterbeför-dertwerden,umdenBedürfnissenundBedarfenderster-bendenMenschenundihrerAn-undZugehörigengerechtwerdenzukönnen.
DeutscherQualifikationsrahmenfürlebenslangesLernen(DQR)
DerdeutscheQualifikationsrahmenfürlebenslangesLernen(DQR)wurdeuntergemeinsamerVerantwortungdesBun-desministeriumsfürBildungundForschung(BMBF)undderKultusministerkonferenz(KMK)entwickeltundam01.05.2013eingeführt.DerDQRbieteteinenOrientierungsrahmenin-nerhalbdesBildungssystems,indemerQualifikationensys-tematischbeschreibtundachtvorbestimmtenQualifikations-niveau-Stufenzuordnet.Niveau1
beschreibtKompetenzenzurErfüllungeinfacherAnforde-rungenineinemüberschaubarundstabilstrukturiertenLern-oderArbeitsbereich.DieErfüllungderAufgabener-folgtunterAnleitung.
Niveau2 beschreibtKompetenzenzurfachgerechtenErfüllunggrund-legenderAnforderungenineinemüberschaubarundstabilstrukturiertenLern-oderArbeitsbereich.DieErfüllungderAufgabenerfolgtweitgehendunterAnleitung.
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Niveau3 beschreibtKompetenzenzurselbständigenErfüllungfachli-cherAnforderungenineinemnochüberschaubarenundzumTeiloffenstrukturiertenLernbereichoderberuflichenTätigkeitsfeld.
Niveau4 beschreibtKompetenzenzurselbständigenPlanungundBearbeitungfachlicherAufgabenstellungenineinemumfas-senden,sichveränderndenLernbereichoderberuflichenTätigkeitsfeld.
Niveau5 beschreibtKompetenzenzurselbständigenPlanungundBearbeitungumfassenderfachlicherAufgabenstellungenineinemkomplexen,spezialisierten,sichveränderndenLern-bereichoderberuflichenTätigkeitsfeld.
Niveau6 beschreibtKompetenzenzurPlanung,BearbeitungundAuswertungvonumfassendenfachlichenAufgaben-undProblemstellungensowiezureigenverantwortlichenSteue-rungvonProzesseninTeilbereicheneineswissenschaftli-chenFachesoderineinemberuflichenTätigkeitsfeld.DieAnforderungsstrukturistdurchKomplexitätundhäufigeVeränderungengekennzeichnet.
Niveau7 beschreibtKompetenzenzurBearbeitungvonneuenkom-plexenAufgaben-undProblemstellungensowiezureigen-verantwortlichenSteuerungvonProzessenineinemwis-senschaftlichenFachoderineinemstrategieorientiertenberuflichenTätigkeitsfeld.DieAnforderungsstrukturistdurchhäufigeundunvorhersehbareVeränderungenge-kennzeichnet.
Niveau8 beschreibtKompetenzenzurGewinnungvonForschungser-kenntnissenineinemwissenschaftlichenFachoderzurEntwicklunginnovativerLösungenundVerfahrenineinemberuflichenTätigkeitsfeld.DieAnforderungsstrukturistdurchneuartigeundunklareProblemlagengekennzeichnet.
Tabelle1:DQRBildungsniveaus(BMBF:2013)
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DieLernergebnissenachdemDQRwerdenindieFachkompe-tenzenWissenundFertigkeitenunddenbeidenPersonal-kompetenzenSozialkompetenzundSelbstkompetenzdiffe-renziert.
MithilfedesDQRwerdendieQualifikationenderAllgemein-bildung,derberuflichenBildung,derHochschulbildungundWeiterbildungenbewertet.DerDQRhatkeinenregulieren-denCharakterunddientausschließlichderOrientierung.
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LernergebnissenachdemDQR
KompetenzbeschreibtdieFähigkeitundBereitschaftdesEinzelnen,KenntnisseundFertigkeitensowiepersönliche,sozialeundmethodi-scheFähigkeitenzunutzenundsichdurchdachtsowieindividuellundsozialverantwortlichzuverhalten.KompetenzwirdindiesemSinnealsumfassendeHandlungskompetenzverstanden.KompetenzwirdindenDimensionenFachkompetenzundpersonaleKompetenzdargestellt.
Fachkompetenz PersonaleKompetenz
Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstkompetenz
WissenbezeichnetdieGesamt-heitderFakten,Grundsätze,TheorienundPraxisineinemLern-oderArbeitsbe-reichalsErgebnisvonLernenundVerste-hen.
FertigkeitenbezeichnendieFähig-keit,Kenntnisseanzuwen-denundeinzusetzen,umAufgabenauszuführenundProblemezulösen.
SozialkompetenzbezeichnetdieFähigkeitundBereitschaft,zielorientiertmitanderenzusam-menzuarbeiten,ihreInteressenundsozialenSituationenzuerfassen,sichmitihnenrationalundverantwortungs-bewusstausei-nanderzusetzenundzuverständigenso-wiedieArbeits-undLebensweltmitzugestalten.
SelbstkompetenzbezeichnetdieFähigkeitundBereitschaft,eigenständigundverantwortlichzuhandeln,eigenesunddasHandelnandererzureflek-tierenunddieeigeneHandlungs-fähigkeitweiter-zuentwickeln.
Tabelle2:LernergebnissenachdemdeutschenQualifikationsrah-menfürlebenslangesLernen(DQR)(BMBF:2013)
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InterdisziplinäreKernkompetenzenderPalliativversor-gungnachEAPC
DiezehninterdisziplinärenKernkompetenzenderPalliativver-sorgungsindimWeißbuchderEuropeanAssociationforPalli-ativeCare(EAPC2011)zurLehreinderPalliativversorgungbeschrieben(Gamondietal.:2013).SiedienenderOrientie-rungbezüglichdersubstantiellgefordertenKompetenzenallerinPalliativeCaretätigenFachkräfte-sowohlinderaka-demischen/klinischenAusbildungalsauchindenBereichenderFort-undWeiterbildung.DieBeschreibungderKernkom-petenzenrichtetsichvorallemanFachkräfte,dieeinenPallia-tiveCareAnsatzinihrerArbeitverfolgenoderimBereichderallgemeinenPalliativversorgungarbeiten.DadurchsollenalleinderGesundheitsversorgungTätigenerreichtwerden,diemitschwerstkrankenundsterbendenMenschenarbeiten,umeineangemesseneundbedürfnisorientierteVersorgungge-währleistenzukönnen(KompetenzniveauDQR3).
DieEAPCbenennteindreistufigesRahmenprogrammderAus-undWeiterbildunginderPalliativversorgung.
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PalliativeCareAnsatz
EinWeg,PalliativeCareMethodenundProzedureninEinrichtungen,dienichtinPalliativeCarespeziali-siertsind,zuintegrieren.SolltefürHausärzte2(gene-ralpractitioners)undTeamsinAllgemeinenKran-kenhäusern(generalhospitals),sowiefürambulantePflegediensteundPflegekräfteinPflegeeinrichtun-genzugänglichgemachtwerden.Könnteinderbe-ruflichenGrundausbildungoderimRahmenderkontinuierlichenberuflichenFortbildungvermitteltwerden.
AllgemeinePalliativver-sorgung
AllgemeinePalliativversorgungwirdvonprofessio-nellenKräftenderGrundversorgungundSpezialistenerbracht.DiesebehandelnPatientenmitlebenslimi-tierendenErkrankungenundhabenguteBasis-kenntnisseundBasiswissen.SolltezugänglichseinfürprofessionelleKräfte,diehäufigeraneinerPalliativversorgungbeteiligtsind,wiez.B.OnkologenodergeriatrischeFachkräfte,dieaberPalliativeCarenichtalsdenHauptfokusihrerArbeithaben.AbhängigvonihrerBerufsgruppe,könntediesimRahmenderberuflichenGrundaus-bildungoderderpostgraduiertenWeiterbildunggelehrtwerdenoderaberimRahmenderkontinu-ierlichenberuflichenFort-undWeiterbildung.
2ImInteresseeinerbesserenLesbarkeitwirdnichtingeschlechts-spezifischenPersonenbezeichnungendifferenziert.DiegewähltemännlicheFormschließtdieweiblicheFormgleichbe-rechtigtein.
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SpezialisiertePalliativ-versorgung
SpezialisiertePalliativversorgungbeschreibtDienste,derenHauptaktivitätdiePalliativversorgungist.DieseDiensteversorgenPatientenmitkomplexenundschwierigenBedürfnissenundbenötigendahereinehöhereEbenevonAusbildung,PersonalundanderenRessourcen.DieSpezialisiertePalliativver-sorgungwirddurchspezialisierteDienstedurchge-führt,diePatientenmitkomplexenProblemenbe-handeln,dienichtadäquatvonanderenBehand-lungsoptionenabgedecktwerden.Wirdnormaler-weiseaufeinempostgraduiertenNiveaugelehrtunddurchdiekontinuierlicheberuflicheFort-undWei-terbildungverfestigt.
Tabelle3:BildungsniveauebenenEAPC(Krummetal.:2015)
DiezehnbeschriebenenKernkompetenzenbildenzusätzlicheineessentielleGrundlagezurEntwicklungberufsgruppenun-abhängigerAusbildungsprogrammeimBereichvonPalliativ-versorgungundHospizarbeit.
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10interdisziplinäreKernkompetenzenderPalliativver-sorgungnachEAPC
1. DieKernbestandteilederPalliativversorgungimSetting,indemPatientsowieAn-undZugehörigeleben,anwenden.
2. DaskörperlicheWohlbefindenwährenddesKrankheitsverlaufsfördern.
3. Denpsychischen3BedürfnissendesPatientengerechtwerden.
4. DensozialenBedürfnissendesPatientengerechtwerden.
5. DenspirituellenBedürfnissendesPatientengerechtwerden.
6. AufdieBedürfnissederpflegendenAn-undZugehörigendesPatienteninBezugaufkurz-,mittel-undlangfristigePflegezie-lereagieren.
7. AufdieHerausforderungenvonklinischerundethischerEnt-scheidungsfindunginderPalliativversorgungreagieren.
8. UmfassendeVersorgungskoordinationundinterdisziplinäreTeamarbeit,durchalleSettingshindurchumsetzen,indenenPalliativeCareangebotenwird.
9. AngemesseneinterpersonelleundkommunikativeFertigkei-teninBezugaufPalliativeCareentwickeln.
10. SelbstwahrnehmungübenundkontinuierlicheprofessionelleWeiterbildungpraktizieren.
Tabelle4:InterdisziplinäreKernkompetenzenderPalliativversor-gungnachEAPC(Krummet.al.:2015)
3DieimOriginaltextverwendeteBezeichnung„psychologicalneeds“wurdemitpsychischenBedürfnissenübersetzt.
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EntwicklungderkompetenzbasiertenMatrix
NachSichtungundÜberprüfungderbestehendenCurriculafürMedizin,Pflege,Psychologie,Physiotherapie,psychosozia-leBerufsgruppenundPharmazieaufeinegemeinsameSprachfähigkeitwurdenunterschiedlicheinternationaleKom-petenzmodellebewertet.VordemHintergrundinternationa-lerKontextedientedasEAPCWhitePaperonpalliativecareeducation:Corecompetenciesinpalliativecare(Garmondi:2013)alsGrundlagefürdiesekompetenzbasierteberufsgrup-penunabhängigeMatrix.
NachÜbersetzungdesEAPCWhitePapersindiedeutscheSprache(„KernkompetenzeninderPalliativversorgung–einWeißbuchderEuropeanAssociationforPalliativeCarezurLehreinderPalliativversorgung“(Krummetal:2015)wurdendieAusbildungsinhaltedervorhandenenCurriculadurchdieArbeitsgruppenmitgliederdenbeschriebenenKernkompeten-zenzugeordnetundaufVollständigkeitüberprüft.
InAnlehnungandengültigenDQRwurdendieKompetenzenderEAPCinFachkompetenz(WissenundFertigkeiten)undinterpersonelleKompetenz(sozialeKompetenzundSelbst-kompetenz)unterteiltunddenimDQRhinterlegtenKompe-tenzniveauszugeordnet.DieerarbeitetenInhaltewurdenineinemWorkshopaufdemMitgliedertagderDGP2015inMainzverifiziertunddieKompetenzeninnerhalbderbeste-
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hendenCurriculaaufdasKompetenzniveauderStufeDQR5-6zugeordnet.4
IneinemweiterenSchrittwurdeninderArbeitsgruppefol-gendeEbenendefiniert:
� Ebene1:AllgemeinePalliativversorgungundPalliativeCareAnsatz.(DQR1,2,3)
� Ebene25:ProfessionelleAkteuremiteinemArbeits-schwerpunktPalliativeCareoderdieinihremArbeits-kontextwiederkehrendundhäufigMenschenbe-treuenundbehandeln,dieaneinerlebenslimitieren-denErkrankungleiden.(DQR4,5,6)
� Ebene3:ProfessionelleAkteure,dieausschließlichimBereichPalliativeCarearbeitenundsichhierbeiinPositionenbefinden,dieLeitung,Konzeption,LehreundForschungbeinhalten.(DQR7,8)
4DieStufe6lässtsichhinsichtlichdervorhandenenStruktureninnerhalbdesGesundheitssystemsnichteindeutigzuordnen.5DieEinordnunginEbene2stellteinepragmatischeEntscheidungdar,dieimweiterenVerlaufevaluiertwerdenmuss.
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EineAbweichunggegenüberden3EAPCStufenergibtsichaufgrundderVerknüpfungder8EbenendesDQRundderEAPCStufen.
DieBeschreibungderMatrixbeziehtsichaufdieEbene2undorientiertsichüberwiegendamDQR5.ZielundAnspruchistes,dassprofessionelleAkteuremiteinemArbeitsschwer-punktPalliativeCaresowohlüberWissen,alsauchüberFer-tigkeiten,SozialkompetenzundSelbstkompetenzzurselbst-ständigenPlanungundBearbeitungumfassenderfachlicherAufgabenstellungenineinemkomplexen,spezialisierten,sichveränderndenLernbereichoderberuflichenTätigkeitsfeldverfügen.
Grundannahmen
• DerverwendeteBegriff„Versorgung“wirdimSinneeinerhospizlichenundpalliativenHaltungverwendet.DiesumfassteinegleichberechtigteSorgeunterWah-rungderWürde,Autonomie,Lebensqualitätundper-sönlicherEinstellungen.
• DererkrankteMenschistTeilvonsozialenSystemen(z.B.Familie),alsPatientkommterinKontaktmitdemGesundheitssystem(z.B.Palliativ-Team).DarausergebensichkomplexeInteraktionenzwischenEr-kranktem,denAn-undZugehörigenundweiterenHelfenden,derenHandhabbarkeitsystemischerAn-sätzebedarf.EsgiltimProzessderErarbeitungaller
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CurriculaimplizitundexplizitdiesystemischePer-spektivezuberücksichtigenundalszentraleKompe-tenzinPalliativeCareangemessenandasjeweiligeKompetenzniveauunddenBedarfderjeweiligenBe-rufsgruppeanzupassen.DemNiveau5desDQRent-sprichtdasErkennenundVerstehenvonSystemen,ihrerGesetzmäßigkeitenundderBedeutungvonKommunikationindiesemKontext(Levold,Wirsching:2014).
• RessourcengerechtigkeitistsowohlimPalliativ-Teamwieauchaufsozialpolitischerundvolkswirtschaftli-cherEbenezuberücksichtigen.
• DieAkteuremüssensowohldiepersönlichenGrenzenihrerFähigkeitenalsauchdieihresTeamserkennenundreflektierenkönnen.SiemüssendanninderLagesein,fürsichbzw.dasTeamangemesseneundpro-fessionelleUnterstützunghinzuzuziehen.
• DiebesondereBerücksichtigungderBedürfnissespe-zifischerZielgruppenwirdinderMatrixnichtexpliziterwähnt,istaberintegralerBestandteilderVersor-gungundbedarfeinergesondertenBeschreibung.
• AusgangspunktfürdieseMatrixistderDQR5.InderFormulierungderberufsgruppenspezifischenCurricu-lakannesinnerhalbeinzelnerThemenzueinerAb-weichungdesKompetenzniveauskommen.
• DieThemenausdenbestehendenCurriculakönnenvielfachunterschiedlichenKernkompetenzender
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EAPCzugeordnetwerden(z.B.dasThemaUmgangmitVerstorbenenkannsowohlderKernkompetenz6:BedürfnisseAn-undZugehörigeralsauch7:SpirituelleBedürfnissezugeordnetwerden.)UmDoppelungenzuvermeiden,wurdeinnerhalbderArbeitsgruppeeinefesteZuordnungzueinerKernkompetenzvorgenom-men.
• DievorliegendeMatrixistdieGrundlagefürdieEnt-wicklungkompetenzbasierterberufsgruppenspezifi-scherundinterprofessionellerCurricula.Siewirdkon-tinuierlichweiterentwickeltundergänzt.
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Matrix
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1.KernkompetenzDieKernbestandteilevonPalliativeCareimSetting,indemPatientenleben,unterEinbeziehungderAn-undZugehörigenanwendenPalliativeCarePrinzip
PalliativeCarefindetinallenVersorgungstrukturenund-umgebungensowiesektorenübergreifendstatt.DabeisolltederWunschderBetroffenenundihrerAn-undZugehörigenimVordergrundstehen.ErscheinteineVersorgunginge-wünschterUmgebungnichtmöglichodersinnvoll,sollteeineBeratungübermöglicheOptionenderUnterstützungstattfin-den.DieserfolgtdurchspezialisiertePalliativeCareFachkräf-teinBeratung,KoordinationundinnerhalbderVersorgung.
Wissen
DerTeilnehmer
• kanndieBedeutungeinerlebenslimitierendenundlebensbedrohlichenErkrankungerläuternunderklä-ren.
• kanndenStellenwertderkörperlichen,psychischen,sozialenundspirituellenAspekteundderenZusam-menhängebeschreiben,dieMenschenmitlebensli-mitierendenKrankheitenundihreFamiliendurchge-henddurchdasKontinuumvonderPflegebiszurTrauerbegleitungbeeinflussen.
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• kanndieWertederwichtigstenWeltreligioneninsbe-sondereimUmgangmitschwererErkrankung,Ster-benundTodbenennenunderklären.
• verstehtdieSinnbedeutungeinerlebenslimitierendenundlebensbedrohlichenErkrankungundkanndieseerklären.
• hatWissenüberdieFamiliealsSystemmiteigenenRegelnundRollenverteilungen,dieüberKompeten-zenimUmgangmitKrisensituationenverfügt(System1.Ordnung)undkanndieserläutern.
• kanndieBedeutungunddenEinflussderErkrankung/ErkrankungssituationaufWerte,ÜberzeugungenunddenkulturellenHintergrundvonPatientenundderenAn-undZugehörigenindiesemKontextbenennenunderläutern.
• kanndieverschiedenenVersorgungsstrukturenbe-schreiben.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• wendetmitgroßerSicherheitdielebensbejahendenPrinzipienvonPalliativeCarean.
• bieteteinaufdieindividuelleSituationabgestimmtesUnterstützungssysteman,welchesesdemBetroffe-nenermöglicht,solangewiemöglichaktivbiszumTodezuleben,undwelchessichaufdieLebensquali-tätundpassendeHilfefürdieFamilienwährendderErkrankungfokussiert.
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• erkenntKonsequenzenundAlternativenzurundinderVersorgungundzeigtdieseauf.
• erkenntundrespektiertdieunterschiedlichenWerte,ÜberzeugungenundKulturdesPatientenundseinerAn-undZugehörigen.
• befolgtdiePrinzipienderBedürfnis-undRessour-cenorientierung,derWertneutralitätundAllpartei-lichkeit.
• kanndenPalliativeCareAnsatz,wennangemessen,sofrühwiemöglichimKrankheitsverlaufeinbringen,auchwennnochnichtallekrankheitsspezifischenTherapienabgeschlossensind.
• erkenntAnzeichenderSterbephaseundkommuni-ziertsiesicherimVersorgungsumfeld.
• bietetdemPatientenundseinenAn-undZugehöri-geneineangemessenebedürfnisorientierteUnter-stützungundVersorgunginderSterbephasean.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• diskutierteigeneBeobachtungenundErfahrungenimmultiprofessionellenVersorgungsnetz.
• passtdenHilfe-undUnterstützungsplanentspre-chendanundkoordiniertdieZusammenarbeitderunterschiedlichenAkteureunterdemAspektderLe-bensqualitätdesErkranktenundseinesUmfelds.
• unterstütztundleitetAndereindieserVorgehenswei-seangemessenan.
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• bietetimVerbundmitdenAn-undZugehörigendieKommunikationüberdieAusprägungunddieBedeu-tungderErkrankungsowiediemöglichenVerläufean.
• betrachtetdenPatientenundseineAn-undZugehö-rigenals„Experten“fürihreigenesLeben.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• nimmtseineMöglichkeitenundGrenzenimVersor-gungsnetzwahr,reflektiertdieseMöglichkeitenimKontextderVersorgungundorientiertdaranseineUnterstützung.
• nutztdieeigenenRessourcenbetroffenenorientiertundteamorientiert.
• verstehtsichselbstalsTeileinesBehandlersystems.
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2.KernkompetenzDaskörperlicheWohlbefindenwährenddesKrank-heitsverlaufsfördern
PalliativeCarePrinzip
Verbesserungbzw.ErhaltdeskörperlichenWohlbefindensisteinwesentlicherBestandteilderLebensqualitätfüreinenlebensbedrohlicherkranktenMenschenundseineAn-undZugehörigen.EinindividuellangepassterVersorgungsplansollAntizipation,BeurteilungundBehandlungsowiewiederholteundkontinuierlicheBewertungderkörperlichenSymptombe-lastungwährenddesKrankheitsverlaufsbeinhalten.
Wissen
DerTeilnehmer
• kanndas„TotalPainKonzept“erklären/erläutern.
• kannpalliativeKrankheitsbilderundderenVerläufebeschreiben.
• kannGrundlagendermedikamentösenundnichtme-dikamentösenSymptomkontrolledarstellen,entspre-chenddereigenenProfessioniminterprofessionellenTeam.
• hatfundierteKenntnisseinderSymptombehandlungentsprechendseinerProfessionundkanndieseaus-führen.
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• kanndiehäufigstenpotenziellenKomplikationen,dieimKrankheitsverlaufauftretenkönnenaufzählenunddieseerläutern.
• kanndenStellenwertdiagnostischerMaßnahmenimindividuellenKontextundunterBerücksichtigungderBedürfnisseundBedarfederPatientenbeschreiben.
• kanndiekausalenBehandlungsmöglichkeitenlebens-verkürzenderErkrankungenundderenGrenzensowiemöglicheKomplikationenundNebenwirkungenbe-schreibenunderläutern.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• plantpräventiveundantizipatorischeMaßnahmenundwendetdiesean,umSymptomebestmöglichundbetroffenenorientiertzukontrollierenoderzuver-meiden.
• antizipiertpotenzielleKomplikationensowiepotenzi-elleUrsachenvonLeid,dieeineSymptomlastverstär-kenkönnenundreagiertdarauf.
• erkennteinefürPatientunddessenFamilieoptimaleBegleitungundSymptomkontrolleinderSterbephaseundkanndieseunabhängigdesOrtesumsetzen.
• entwickeltindividuelleStrategien,umdasWohlbefin-den,dieLebensqualitätunddieWürdedesPatientenaktivzuunterstützen.
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• wendetMessinstrumentezurindividuellenBeurtei-lungvonkörperlichenSymptomenundWohlbefindenan.
• entwickeltunderstelltanwendbare,patientenorien-tierteVersorgungspläneunterEinbeziehungdesUm-feldesundderRessourcen.
• wendetethischeundrechtlichePrinzipieninBezugaufdieSymptombehandlungan.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• antizipiertpotenzielleKomplikationenunddiskutiertundentwickeltMöglichkeiteneinesaktuellen,demAn-undZugehörigensystemangepasstenUnterstüt-zungs-undBehandlungsplanimmultiprofessionellenTeam.
• nimmtdasindividuelleSymptomempfindenunddieLeiderfahrungdesPatientenwahrunderkenntdiesean.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• reflektiertseineMöglichkeitenundGrenzenimVer-sorgungsnetzundimBetroffenensystemundkanndieeigeneRolledarindefinieren.
• nutztdieeigenenRessourcenbetroffenenorientiert.
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• respektiertdieeigenenGrenzenunddiederAnderen.
• akzeptiertdieAblehnungvonAngeboten.
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3.KernkompetenzDenpsychischenBedürfnissendesPatientenge-rechtwerdenPalliativeCarePrinzip
AlleFachkräftebenötigeneinVerständnisderpsychischenBedürfnissedesPatientenundseinerAn-undZugehörigenundsollteninderLagesein,eineunterstützendeInterventi-on,dieihrerDisziplinundihrenFähigkeitenangemessenist,anzubieten.PsychologischeBegleitungerfordertsolideFähig-keiteninderFallbewertungundindersensiblenBefragungsowieklinischesUrteilsvermögen.DerBedarfaneinerprofes-sionellenpsychologischenBegleitungmusserkanntundent-sprechendeMaßnahmenmüsseneingeleitetwerden.Eswirdanerkannt,dassnichtallePatientenundFamilieneineformel-leBeratungsinterventionbenötigen.GutekommunikativeFähigkeitensindunerlässlich,umpsychischenBedürfnissengerechtzuwerden.DieFähigkeitzuwissen,wannundanwenzuüberweisenist,istwesentlich.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannzwischensituationsadäquatenundpathologi-schenVerhaltensmusternundErkrankungsbildernun-terscheiden.
• kannwesentlicheAusdrucksformenvonAngst,Demo-ralisierungundDepressivitätbenennen.
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• kannGrundlagenundAnwendungsfelderderpsycho-logischenDiagnostikentsprechendderProfessionbe-schreibenunderläutern.
• kannspezifischeBehandlungskonzepte,z.B.beiAngst,Depression,Trauer,posttraumatischerBelas-tungsstörung,Suizidalität,AnpassungsstörungoderPersönlichkeitsveränderungenentsprechendderei-genenProfessionaufzählenunderläutern.
• ordnetmöglichePrognosenunddarausresultierendemöglicheBelastungsmusterein.
• kanndaskonkreteBehandlungsumfeldbenennenundbeschreiben.
• kanndiewichtigstenBewältigungsmechanismen,diewichtigstenemotionsorientiertenundbindungstheo-retischenKonzepteaufzählenundkanndieseerläu-tern.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• erkenntpsychischrelevanteVerhaltensmusterundordnetdiesederentsprechendendafürkompetentenBerufsgruppezu.
• plantInterventionenundintegriertdieseindenVer-sorgungsplan,priorisiertmitdemPatientenundsei-nenAn-undZugehörigen.
• kannspezifischeBehandlungskonzepte,z.B.beiAngst,Depression,Trauer,posttraumatischerBelas-tungsstörung,Suizidalität,Anpassungsstörungoder
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Persönlichkeitsveränderungenentsprechendderei-genenProfessionbeimPatientenundggf.auchindessenUmfeldanwenden.
• nimmtdiepsychischenundpsychiatrischenSympto-medesPatientenundseinesUmfeldeswahrundeva-luiertdiese.
• erkenntRessourcenundRisikenderindividuellenFa-milienstruktur.
• nimmtmöglicheDiskrepanzenimAn-undZugehöri-gensystemwahrundantizipiertmöglicheLösungswe-ge.
• berücksichtigtdiePrognose,diepersönlichenWün-schesowiedieUmgebungssituation,inderderPati-entundseineAn-undZugehörigenleben,undinte-griertdieseindenBehandlungsplan.
• nimmtdieGefühledesPatientenwahr,erkenntdieseanundunterstützteinfühlsamohnezuwerten.
• reflektiertdieCopingmechanismendesPatientenundunterstütztdiese.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• kanndiepsychischenundpsychiatrischenSymptomedesPatienteninnerhalbdesmultiprofessionellenVer-sorgungsnetzwerkswahrnehmenundstrukturiertevaluieren.
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• erkenntdenStellenwertambivalentenVerhaltensundunterschiedlicherMotivationbeiPatient,An-undZugehörigenundimTeaman.
• erkenntpsychischeBelastungenimVersorgungsnetz,thematisiertdieseundzeigtLösungswegeauf.
• erkennt,dassProblemeauchimmerpotentielleLö-sungswegeimplizieren.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• verfügtübereinhohesMaßanSelbstreflexion.
• erkenntan,dassdieeigenenWerthaltungenaufdiederBetroffenenkeinenEinflusshabensollen.
• erkenntdieBedeutungderTeilnahmeanregelmäßi-gerSupervisionzurUnterstützungderEigenreflexionan.
• reflektiertdieEvaluationderpsychischenundpsychi-atrischenSymptomedesPatienten,verantwortetkonsentierteArbeitszieleundverfolgtdiese.
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4.KernkompetenzDensozialenBedürfnissendesPatientengerechtwerdenPalliativeCarePrinzip
EinelebenslimitierendeErkrankungbeeinflusstdiezwischen-menschlichenBeziehungendesPatientenunddessenAn-undZugehörigenunderfordertzusätzlicheRessourcen.NebendenverschiedenenemotionalenundsozialenBedürfnisseninnerhalbdesAn-undZugehörigensystemsundinBezugaufdasHelfersystemkönnenSorgeninBezugaufFinanzen,dasZuhauseundanderepersönlicheAngelegenheiteneineHer-ausforderungdarstellen.Insofernisteserforderlich,dassdieFachkräftedensozialenKontextdesPatientenundseinerAn-undZugehörigenmitseinenAuswirkungenaufdiePalliativ-versorgunganerkennen.DieBetroffenenmüssenüberver-fügbareLeistungenundAnsprüchegemäßderSozialversiche-rungundimGesundheitssysteminformiertwerden.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannverschiedenesozialeBedürfnissesowiederenAuswirkungenaufdiePalliativversorgungaufzählenunderläutern.
• kannverfügbareLeistungenundggf.AnsprechpartneraufzählenundZugangswegezurSozial-undGesund-heitsversorgungerläutern.
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• besitztKenntnisseüberdiemöglichenHerausforde-rungenundGrenzeninderBegleitungderPatientenundihrerAn-undZugehörigenimVersorgungspro-zessundkanndiesedarlegen.
• kannunterschiedlicheBeratungs-undKommunikati-onsmethodensowieBewältigungs-undAnpassungs-strategienaufzählenunderläutern.
• kannsoziokulturelleUnterschiedeinBedürfnissenundderdirektenundindirektenKommunikationbenennenunderläutern.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• wendetsituativadäquateBeratungs-undKommuni-kationsmethodensowieMethodenzuBewältigungs-undAnpassungsstrategienan.
• kannBeziehungsstrukturenanhandeinesGeno-grammsabbilden.
• kannunterschiedlicheBeratungs-undKommunikati-onsmethodensowieBewältigungs-undAnpassungs-strategienaufzählenundanwenden.
• nimmtindividuelleWerteundErwartungeninnerhalbdersozialenBeziehungenwahrundkanndiesedar-stellen.
• zeigtverfügbareLeistungenundggf.AnsprechpartnergemäßderSozial-undGesundheitsversorgungaufundwirktunterstützend.
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• berücksichtigtdieRessourcengerechtigkeitundAuto-nomiedesPatienten.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• schätztdiemöglichenökonomischenundsozialenAuswirkungenderlebensverkürzendenErkrankungmitdemBetroffeneninBezugzuseinemUmfeldeinundthematisiertdiese.
• unterstütztdieBetroffenendabei,geeigneteStrate-gienzuentwickeln.
• bezieht,wonötigundgewünscht,geeigneteFach-kräfte,HilfestrukturenundInstitutionenmitein.
• erkenntHerausforderungenundGrenzeninderBegleitungderPatientenundihrerAn-undZugehöri-genan.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• kenntdieBedeutungdereigenenWerthaltung,kannsievonderdesPatientendifferenzierenunderkenntdenEinflussaufdieBegleitungan.
• beurteilt,welcheeigenenWünscheund/oderBedürfnissedieBetroffenenselbstständigrealisierenkönnenundwofürsieUnterstützungbenötigenundwünschen.
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• kannpersönlicheRessourcenbenennenundanwen-denunderkennt(eigene)Grenzenan.
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5.KernkompetenzDenspirituellenundexistentiellenBedürfnissendesPatientengerechtwerdenPalliativeCarePrinzip
SpiritualitätisteinintegralerBestandteilvonPalliativeCare.LebenslimitierendeErkrankungenkönneneineAuseinander-setzungmitSinn-undexistentiellenFragenbefördern.DieFähigkeitzurReflexiondieserDimensionenistreligionsunab-hängig.DennochsolltendieexistentiellenundreligiösenBe-dürfnissederBetroffenenundihrerAn-undZugehörigenberücksichtigtundintegriertwerden.Esisterforderlich,sichdenGrenzeninBezugaufkulturelleVerbote,WerteundWahlmöglichkeitenbewusstzusein.ProfessionelleSeelsorgekannindiesemKontextunterstützendsein.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannReligiositätundSpiritualitätvoneinanderunter-scheidenundkanndieserläutern.
• kannKonzeptevonSpiritualCarebenennenunderläutern.
• kannGrundzügeausdengroßenWeltreligionen,ins-besonderedie,diemitKrankheit,Sterben,TodsowieTrauerzusammenhängenaufzählenunderklären.
• kannmöglicheSinnfragenundGewissensnöteimZu-sammenhangmitdembevorstehendenTodaufzeigenunderläutern.
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• kannMethodenundInstrumentekommunikativerFähigkeiten,speziellumGesprächemitThemenwieVerlust,TrauerundTodaufzählenunderklären.
• kanndieBedeutungvonRitualenerläutern.
• kanndieBedeutungvonTrauerundVerlusterfahrungbenennen.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• identifiziertdenBedarfanspirituellerBegleitungdesPatientenundseinerAn-undZugehörigen.
• integriertdiespirituellen,existentiellenundreligiösenBedürfnissedesPatientenundseinerAn-undZuge-hörigenindenBehandlungsplan.
• identifiziertmöglicheSinnfragenundGewissensnöteimZusammenhangmitdembevorstehendenTod.
• erkenntdenGesprächsbedarfdesPatientenundsei-nerAn-undZugehörigenüberspirituelleundexisten-zielleDimensionendesLebensundzeigtentspre-chendeAngeboteauf.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• respektiertunderkenntunterschiedlicheLebens-weltenund-kulturenan(Diversität).
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• respektiertunderkenntan,dassPatientenindividuellentscheiden,wensiealsgeeignetenAnsprechpartnerfürspirituelleThemenwünschen.
• ermöglichtesPatientenundAn-undZugehörigen,spirituelleundexistentielleDimensionenihresLebensauszudrücken.
• respektiertdabeiggf.auchanderslautendeWünscheundEntscheidungenderBetroffenen.
• zeigtbeiSinnfragenundGewissensnötenimZusam-menhangmitdembevorstehendenTodimTeameinevorhandeneBereitschaftundFähigkeit,sichaufLeideinzulassenundzutrösten.
• erkenntTrauer-/Verlustprozesseundbegleitetdieseunterstützend.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• istsichdenzurespektierendenGrenzeninBezugaufkulturelleVerbote,WerteundWahlmöglichkeitenbewusst.
• kanndieHaltungzureigenenSpiritualität,EndlichkeitundeigenenVorstellungvonLeidreflektierenundkanndiesevonderdesBetroffenendifferenzieren.
• lebteinenrespektvollenUmgangmiteigenenspiritu-ellenundexistentiellenBedürfnissen.
• reflektiertdeneigenenLebenssinnundpersönlicheWerte.
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• würdigtundrespektiertdieAutonomieunddieWertedesPatienten.
• reflektierteigeneTrauerprozesseundVerlustängste.
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6.KernkompetenzAufdieBedürfnissederpflegendenAn-undZugehö-rigendesPatienteninBezugaufkurz-,mittel-undlangfristigeUmsorgungszielereagierenPalliativeCarePrinzip
PflegendeAn-undZugehörigesindTeildesVersorgungssys-temsundoftBindegliedzwischenBetroffenenundprofessio-nellenVersorgern.DassozialeundprofessionelleUmfeld,indemdieBetroffenengepflegtwerden,unddiedadurchent-stehendenneuenBeziehungenmüssenberücksichtigtwer-den.DieTrauerphasen,sowohlvoralsauchnachdemVer-sterbendesBetroffenen,solltenhierbesondersindenFokusgenommenwerden.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannBelastungenundRisikofaktorenvonpflegendenAn-undZugehörigenbenennen.
• kannBewältigungsstrategienundUnterstützungs-möglichkeitenerläutern.
• kannsozialrechtlicheEntlastungsmöglichkeitenfürpflegendeAn-undZugehörigedarstellen.
• kenntunterschiedlicheBelastungs-undTrauerreakti-onenundBewältigungsstrategienundkanndieseunterscheidenunderläutern.
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• kenntdiebesonderenBedürfnissevonKindernundJugendlichenundkannsieerläutern.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• nutztAssessmentinstrumentezumErfassenvonBe-lastungenundRisikenderAn-undZugehörigen.
• bietetAn-undZugehörigensituativangemesseneUn-terstützungundBeratungzurEntlastungan.
• analysiertdiePotenzialedessozialenUmfeldsundderversorgendenNetzwerkeundintegriertdieseindieVersorgung.
• beziehtAn-undZugehörigeinGesprächeundEnt-scheidungsfindungenmitein.
• kannAn-undZugehörigengesprächeführen.
• bietetkurzfristigeUnterstützunginderTraueranundverweistaufAngeboteimNetzwerk.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• stärktpflegendeAn-undZugehörigeundvermitteltSicherheitundBestätigung.
• kannAn-undZugehörigeermutigen,Unterstützung,HilfeundEntlastunganzunehmen.
• erkenntTrauerundspeziellenBegleitungs-undUnterstützungsbedarfundkannAngebotenennen.
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• identifiziertkomplizierteTrauerundkannggf.Unter-stützungsangebotevermitteln.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• respektiertdasbestehendeAn-undZugehörigen-system.
• erkenntdieProblematikderÜbertragungundderIn-strumentalisierung,kannsichdavonabgrenzenundreflektierteigeneIdentifizierungenmiteinzelnenAn-undZugehörigen.
• erkenntan,dasspflegendeAn-undZugehörigeauchandereAufgabenundAnforderungenalsdiePflegedesSchwerkrankenzubewältigenhaben.
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7.KernkompetenzAufdieHerausforderungenderklinischenundethi-schenEntscheidungsfindunginPalliativeCarerea-gierenPalliativeCarePrinzip
EineumfassendePalliativversorgungerforderteineAuseinandersetzungmitanspruchsvollenethischenundmoralischenFragestellungen.DazugehörenzumBeispielFragenrundumFlüssigkeitszufuhrundErnährung,SedierungsowieFragennachSterbehilfeundBeihilfezumSuizid.VielederFähigkeiten,mitdiesenProblemenumzugehen,sindinderBerufsausbildungerlerntworden.AllerdingsbenötigenbestimmteBereichederPraxis,z.B.dieDurchführungeinerpalliativenSedierung,zusätzlichesWissenundTraining.EinebesondereVerantwortungliegthierbeijedemprofessionellTätigen,dienotwendigenKompetenzenzurBewältigungethi-scherHerausforderungenzuerlangen.DieBegleitungSchwerstkrankerundSterbenderistdabeiimplizierteärztli-cheAufgabe.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannwichtigestraf-,zivil-,berufsrechtlicheundethi-schePrinzipien(z.B.NationalerEthikrat)sowiedievierethischenGrundsätze(Non-Malefizienz,Gerech-tigkeit,BenefizienzundAutonomie)benennenunderklären.
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• kanndieBegriffeundUnterschiedezwischenPatien-tenverfügung,VorsorgevollmachtundBetreuungsver-fügungerläuternundsetztdieseindenaktuellenrechtlichenKontext.
• kannBegriffewieSterbebegleitung,TherapienamLebensende,Sterbenlassen,BeihilfezurSelbsttötungsowieTötungaufVerlangen(gem.EmpfehlungdesnationalenEthikrats2006)beschreiben,unterschei-denundeinordnen.
• kannergänzendeBegriffewieTherapieziele,Thera-piebegrenzung,Therapiezieländerung,Indikation,„Futility“,Garantenpflichtbenennenunderklären.
• kanndieAufgabenundZusammensetzungeinesEthikkomiteesbenennenunderklären.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• trifftimVersorgungsnetzinderindividuellenSituati-onimSinnedesPatientenundseinerAn-undZuge-hörigenethischeEntscheidungenundkanndieseum-setzen.
• differenziertundpriorisiertverschiedeneethischePrinzipienunterBerücksichtigungderAutonomiedesPatientenalshöchsteInstanz,imGleichgewichtmitanderenethischenPrinzipienwieBenefizienz(Gutestun),Non-Malefizienz(nichtSchaden)undGerechtig-keit.
• unterstütztdenPatienten,seinePräferenzenundWünscheinBezugaufseineVersorgungund
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BehandlungwährendseinesKrankheitsverlaufsaus-zudrücken,siezudokumentierenundsieindenBehandlungsplanzuintegrieren.
• trifftindividuellepatientenzentrierteEntscheidungenunterBerücksichtigungderrechtlichenRahmenbe-dingungen.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• ermöglichtPatienten,An-undZugehörigensowieBegleitenden,sichalsTeildesEntscheidungsprozes-seszuerleben.
• kommuniziertundplantmitPatienten,An-undZuge-hörigensowiedemVersorgungsnetzundgestaltetdieindividuelleBehandlungs-undBetreuungsversorgungimKontextder„unitofcare“.
• befördertgemeinsameEntscheidungsfindungen.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• istsichbewusstundkannreflektieren,dassdieVersorgungunterethischenAspektenundausdereigenenfachlichenPerspektivenichtinjedemFalldenPräferenzenundWünschendesPatientenent-sprechenmuss.
• ordnetdieethischenPrinzipienimeigenenWertege-fügeein.
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• toleriertundrespektiertdieautonomenEntscheidun-gendesPatientenundseinerAn-undZugehörigen.
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8.KernkompetenzUmfassendeVersorgungskoordinationundinterdis-ziplinäreTeamarbeitdurchalleSettingshindurch,indenenPalliativeCareangebotenwird,umsetzenPalliativeCarePrinzip
FürdieWahrungderKontinuitätderVersorgungdesPatien-tenzwischenverschiedenenVersorgernundVersorgungsor-tensindklareZuordnungenzuspezifischenRollenundFunktionenderTeam-MitgliederinPalliativeCaresowiedieSchlüsselverantwortungderKoordinationnotwendig.DabeidarfdieaktuelleVersorgungssituationdesPatientenundseinerAn-undZugehörigennichtübersehenwerden.AuchdieWichtigkeitderRollevonEhrenamtlicheninderVersorgungwirdanerkannt.InterdisziplinaritätundMultipro-fessionalitätführtdazu,dieverschiedenenRollen,Verant-wortlichkeitenundFunktionenzuverstehen.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannambulanteundstationäreNetzwerkstrukturenaufzählenunderläutern.
• kannEinrichtungenwiediederAAPV,SAPV,ambu-lanteHospizdienste,stationäreHospizeundPalliativ-stationenerläuternunderklären.
• kannfürdieVersorgungrelevanteGesetzestextez.B.SGBV,SGBXIaufzählenundQuellenzumZugangzudiesenTextenbenennen.
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• kannehrenamtlicheStrukturenbeschreibenunder-läutern.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• istfähig,dieZuständigkeitenderverschiedenenTeammitgliederinderPlanungundUmsetzungderPalliativversorgungdesPatientenundderAn-undZugehörigenzuidentifizierenundAufgabenzuzuord-nen.
• organisiertundkoordiniertnotwendigesektoren-übergreifendeUnterstützungs-undVersorgungsmög-lichkeiteninner-undaußerhalbdesTeams.
• erkenntundberücksichtigtdieBedürfnisseundBe-darfeimKontextderAutonomievonPatientenundAn-undZugehörigenanhanddergegebenenregiona-lenStrukturen.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• fördertdieinterprofessionelleTeamarbeit.
• gestaltetgemeinsameineinterprofessionelleundin-terdisziplinäreArbeitsumgebungunterBerücksichti-gungvonTeamkommunikationundZusammenarbeit.
• stärktdieRollevonEhrenamtlichen,sowohlaufderFallebenealsauchimNetzwerk.
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• erkenntGrenzenderVersorgungsstruktureninner-undaußerhalbdesTeamsundfindeteinenprofessio-nellenUmgang.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• reflektiertdiemultiprofessionelleTeamarbeitunddieeigeneRolle.
• zeigtdieBereitschaft,LösungswegebeiKonfliktenzuentwickelnundzugehen.
• erkenntundakzeptiertGrenzenderVersorgungs-strukturenfürsichunddasTeam.
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9.KernkompetenzInterpersonelleundkommunikativeFähigkeitenangemesseninBezugaufPalliativeCareentwickelnPalliativeCarePrinzip
EineeffektiveKommunikationistgrundlegendfürdieAn-wendungderPrinzipienvonPalliativeCareundihreUmset-zung.ProzessederEntscheidungsfindungmitPatienten,ihrenAn-undZugehörigenundallenbeteiligtenPersonensowiedasÜberbringenschlechterNachrichtenerforderneineauf-merksameundreflektierteKommunikation.Dasgiltbeson-ders,wennUmständeunklarsindundstarkeEmotionenundBelastungenentstehen.DieFähigkeitzurdeutlichenVerstän-digungundFeedbackistaußerdemBasiseinererfolgreicheninterprofessionellenundinterdisziplinärenZusammenarbeit.
Wissen
DerTeilnehmer
• kenntBasiskompetenzenbzgl.allgemeinerundspezi-ellerKommunikationsmodelle(verbalundnon-verbal,UmgangmitschwierigenGesprächssituationen,ÜberbringenschlechterNachrichten,UmgangmitängstlichenMenschen,UmgangmitVielrednern,Um-gangmitdenStillen,UmgangmitTraurigkeit,ÄrgerundWut)undkanndiesekommunizieren.
• kenntdieWichtigkeitinterdisziplinärerundinterpro-fessionellerZusammenarbeitunddenhohenStellen-wert,denKommunikationeinnimmtundkanndiesebegründen.
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• kenntSituationen,indenenintensiveKommunikationimTeamundmitanderenBerufsgruppenvonhoherWichtigkeitistundkanndiesebeschreiben.
• kenntherausforderndeLebenssituationen,dieEin-flussaufdassozialeUmfeldhabenkönnen.
• kenntdenEinflussvonAngst,VerunsicherungundVerdrängungaufdieKommunikationsfähigkeitundkanndiesenerläutern.
• kenntUnterschiedeimKrankheitsverständnisver-schiedenerKulturenundkanndiesedarlegen.
• kenntnegativeAuswirkungenderBenutzungvonFachspracheimUmgangmitPatientenundAn-undZugehörigenundkanndiesereflektieren.
• kannmedizinisch-pflegerischeBegriffeinverständli-cherAlltagsspracheausdrücken.
• kenntdenhilfreichenEinsatzvonSprachmittlernundkanndiesenbegründen.
• kenntWegederpartizipativenEntscheidungsfindungundderenrechtlicheRahmenbedingungenimZu-sammenhangmitAufklärungs-undAngehörigenge-sprächenundkanndiesedarlegen.
• kenntdieKommunikationstechnikdesUmdeutens/Reframingsundkannsieanwenden.
• kannkognitiveVerarbeitungsmodellebenennen.
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Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• kanndiejeweiligeKontaktsituationeinschätzen.
• setztBasiswisseninderKommunikationangemessenein.
• benutztsituations-undpersonenangemessenesVo-kabular.
• reagiertaufnichtvorhersehbareEntwicklungenkommunikativadäquat.
• strukturiertGesprächeundleitetsiebeiBedarfan.
• erkennt,wannbeischwierigenKommunikationssitua-tionenauchUnterstützungvoninternenFachkräften(z.B.Psychologe,Sozialarbeiter)oderexternenFach-kräften(z.B.SupervisoroderMediator)angemessenbzw.notwendigist.
• überprüftanhandvonFragen,obwichtigeGesprächs-inhalteverstandenwordensind.
• stelltimWissenumunterschiedlicheWirklichkeits-konstruktionendurchNachfragensicher,wasmitdemMitgeteiltengemeintist.
• kannSicherheitundHaltgebendesVokabulargezielteinsetzen.
• verwendeteineverständlicheSprachefreivonFach-wörtern.
• kannAnderebeiderFührungvonGesprächenanlei-tenundunterstützen.
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• kannAufklärungs-,Einwilligungs-undAngehörigenge-sprächekontextabhängigunterEinhaltungderrecht-lichenGrundlagenführen.
• kannsichaufdiekognitivenFähigkeitenvonMen-scheneinstellensowieihreemotionaleVerfassungeinschätzenundindereigenenKommunikationbe-rücksichtigen.
• kannseinSprechtempobewusstvariierenundsichdeutlichartikulieren.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• kannsichaufGesprächspartnereinstellen,unter-schiedlicheBedürfnisseunterschiedlicherMenschenerkennenunddieseindereigenenKommunikationberücksichtigen.
• istinderLage,einGesprächaufzubauenundzufüh-ren,sowieInteresseamGegenüberundVerbindlich-keitzuzeigen.
• istinderLage,KollegenangemesseneRückmeldun-genzuderenArtundWeisederKontaktaufnahmezugeben.
• kannmitRückmeldungenoderKritikandererkon-struktivumgehen.
• kanndaserforderlichekommunikativeWissenange-messenundmitwertschätzenderHaltungformulie-ren.
• beziehtandereinseineKommunikationmitein.
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• kannemotionaleReaktionenvonGesprächspartnernaushaltenundsituationsangemesseneinfühlsamrea-gieren.
Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• verfügtüberOffenheit,AufgeschlossenheitundSen-sibilitätimKontaktzuanderenundimUmgangmitSpracheauchimKontextunterschiedlicherKulturenundkanndiesedemonstrieren.
• reflektiertErfahrungeninderKontaktaufnahmekri-tischundziehtdarausKonsequenzenfürfolgendeKontaktaufnahmen.
• reflektiertmöglicheKonsequenzeneigenerFormulie-rungenundpasstdiesean.
• istinderLage,angemessenundwertschätzendLobundKritikinner-undaußerhalbdesTeamszuäußern.
• nimmtmöglicheeigeneBetroffenheitwahrundre-flektiertdiese.
• nutztbeieigenerBetroffenheitMöglichkeitenzurSelbstsorge(z.B.Entlastung,Supervision).
• unterstütztwertschätzendeinenProzesspartizipati-verEntscheidungsfindung.
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10.KernkompetenzSelbstgewahrseinundfortlaufendeprofessionelleEntwicklungPalliativeCarePrinzip
FortlaufendeWeiterbildungundEntwicklungsolltenKernbe-standteilderklinischenArbeitsein.EinTeildieserEntwick-lungunddiesesLernprozessessolltedemSelbstgewahrseingewidmetwerden.DiesbeziehtauchdasVerständnisdereigenenGrenzendesWissensundHandelnsunddierechtzei-tigeEinbindungAndererein,wenndiesimInteressevonPati-entenoderAn-undZugehörigenist.DieBedeutung,sichumMenschenmitlebenslimitierendenErkrankungenzuküm-mern,sollteanerkanntwerdenundWegezurVerstärkungderBelastungsfähigkeitundRegenerationundzurVermeidungderEntwicklungeinesBurnoutssolltenaufgezeigtundgegan-genwerden.DafürsindstrukturierteProzessewieSupervisi-onimTeamoderfürEinzelnesinnvoll.
Wissen
DerTeilnehmer
• kannMöglichkeitenderFort-undWeiterbildungso-wohlspezifischfürdaseigeneFachgebietalsauchin-terdisziplinäraufzählenundkanndieseerläutern.
• kannverschiedenenationaleundinternationaleFachgesellschaftenaufzählenundderenAktivitätenerläutern.
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• kanndenStellenwertvonSelbstwahrnehmungerläu-ternundunterschiedlicheMethodenzurVerbesse-rungvonSelbstreflexionbeschreiben.
• kenntPrinzipienderQualitätsentwicklungunddesFehlermanagementseinschließlichMeldesystemenundkanndiesedarlegen.
• kenntdenProzessderBurnout-Entwicklung,erkenntFrühwarnzeichenundRisikofaktorenbeisichselbstundimTeamundkanndiesebenennen.
• kenntgeeigneteAnsprechpartnerbeiÜberlastungundBurnout.
• kenntdieeigenepotentielleVulnerabilitätunddieWichtigkeitvonRückmeldungenausdemTeamzureigenenPerson.
• kanndieMaßnahmenzurResilienzundSelbstfürsor-gezurProphylaxevonÜberlastungundBurnoutbe-nennen.
Fertigkeiten
DerTeilnehmer
• besuchtregelmäßigFortbildungenzurVerbesserungdereigenenprofessionellenKompetenzen.
• wendetunterschiedlicheMethodenzurSelbstreflexi-onjenachBedarfundSituationfürsichundimTeaman,z.B.Selbsterfahrung,Supervision,Fallbespre-chungen,KollegialeBeratung,Coaching,Balint-gruppen.
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• setztStrategienzurBurnout-ProphylaxeundResilienzstärkungsowiezurFörderungderSelbstfür-sorgeum.
• nutztStärkenundRessourcendesTeamsundderei-genenPerson.
• kannanhandeigenerEinschätzungoderFremdein-schätzungbeisichselbstoderimTeamAnzeichenei-nerÜberlastungodereinesBurnoutsidentifizierenunddanngeeigneteMaßnahmenumsetzenbzw.sichUnterstützungorganisieren.
Sozialkompetenz
DerTeilnehmer
• entwickeltimTeameineEinstellungzurlernendenOrganisation.
• bauteinewertschätzendeFehlerkulturauf.
• achtetimTeamaufZeichenvonÜberlastungundBurnoutundgibtkonstruktivesFeedback.
• kannFeedbackannehmenundinseigeneHandelnin-tegrieren.
• pflegtimTeameineKulturdergegenseitigenUnter-stützung.
• kannbelasteteTeammitgliederaufBelastungenhin-weisenundggf.Lösungswegeansprechen.
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Selbstkompetenz
DerTeilnehmer
• istsichbewusst,dassaktuellesWissennichtstatischist,sondernimProzessdeslebenslangenLernensimmerwiederaktualisiertunderweitertwerdenmuss.
• istinderLage,persönlicheWeiterentwicklungauchinderBereitschaftzusozialemundgesellschaftspoliti-schemEngagementundderReflexionvonWertenundHaltungzusehen.
• reflektiertdieeigenenStärkenundSchwächenundkanneigeneEntwicklungspotenzialeanalysieren,er-kenntSelbsterfahrungalswesentlichenBausteinfüreigeneWeiterentwicklungan.
• istsichdereigenenmoralischenundspirituellenÜberzeugungenbewusst,vertrittsiesituationsbe-dingtundistbereit,siezureflektieren.
• istachtsaminBezugaufeigeneAnzeicheneinerÜberlastungundeinesBurnouts.
• istsichdereigenenpotentiellenVulnerabilitätbe-wusst.
• übtsichinKritikfähigkeit.
• istwertschätzendimUmgangmitanderenimTeam.
• istbereit,aufanderezuzugehenundeigeneRessour-cenzurVerfügungzustellen.
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Quellennachweis• BundesministeriumfürBildungundForschung(BMBF)und
SekretariatderKultusministerkonferenz(Hrsg.)(2013):DQR–DeutscherQualifikationsrahmenfürlebenslangesLernen.OnlineimInternet:http://www.dqr.de[26.6.2017]
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• Krumm,N.;Schmidlin,E.;Schulz,C.;Elsner,F.(2015):Kern-kompetenzeninderPalliativversorgung–einWeißbuchderEuropeanAssociationforPalliativeCarezurLehreinderPalliativversorgung.In:ZeitschriftfürPalliativmedizin.16.Jahrgang.4.Ausgabe.S.152-167.Stuttgart:ThiemeVerlag.
• LevoldTom,WirschingMichael(Hrsg.):SystemischeThera-pieundBeratung,Carl-AuerVerlagGmbH:Heidelberg2014.
• NationalerEthikrat(Hrsg.)(2006):SelbstbestimmungundFürsorgeamLebensendeOnlineimInternet:http://www.Ethikrat.org.[26.6.2017]
• Radbruch,L.;PayneS.(2011):StandardsundRichtlinienfürHospiz-undPalliativversorgunginEuropa:Teil1.Weiß-buchzuEmpfehlungenderEuropäischenGesellschaftfürPalliativeCare(EAPC).Palliativmedizin12:216-227
DankWirdankenLiaBergmannfürdieredaktionelleBearbeitungundBärbelMöllmannfürdieErstellungderGrafikzudenBildungsniveauebenen(S.12/13).
ISBN:978-3-933154-80-4