Klima Schützen - Armut Verhindern

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    Deutschland

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    IMPRESSUM

    Redaktion: Paul Bendix, Kirsten Maas-Albert, Bernd RheinbergInhalt: Sven Hilbig, Jan KowalzigGestaltung: Samuel Oswick / IndigoBronzeDruck: agit-Druck

    Herausgegeben von der Heinrich-Bll-Stifung und Ox am Deutschland e. V. 2010 Heinrich-Bll-Stifung und Ox am Deutschland e. V.

    Bestelladressen in Deutschland:Heinrich-Bll-Stifung, Schumannstr. 8, 10117 Berlint +49 30 28534-0 | f +49 30 28534-109 | e in [email protected] | www.boell.de

    Ox am Deutschland e. V., Grei swalder Str. 33 a, 10405 Berlint +49 30 4285 0621 | f +49 30 4285 0622 | e in o@ox am.de | www.ox am.de

    Diese Publikation wurde mit nanzieller Untersttzung der Europischen Union erstellt.Fr den Inhalt sind allein die Heinrich-Bll-Stifung e. V. und Ox am Deutschland e. V. verantwortlich;der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europischen Union angesehen werden.

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    INHALTSVERZEICHNIS

    5 Die Jahrhundertkrise Klimawandel

    6 Der Klimawandel verschrf die weltweite Armut

    11 Sinkende Ernten, zunehmender Hunger

    17 Zu viel oder zu wenig Wasser

    18 Weltkarte: Brennpunkte des Klimawandels im Globalen Sden

    23 Krankheiten au dem Vormarsch

    26 Wenn Inseln versinken und Strme das Land verwsten

    28 Was wir brauchen: Eine ortschrittliche Klima- und Energiepolitik

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    Braunkohle ist der Klimakiller Nr. 1. Das BraunkohlekraftwerkWeisweiler verursacht rund 20 Millionen Tonnen CO pro Jahr.GREENPEACE / Paul Langrock

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    w pp d d M l, d Sc d z . S w d d c d Kl w d l c

    d A . W c l w , dc l O z d E w

    J d Sc w ll c d Kl w d l l K p w c l , d

    G ll c d d y Plz ll d p l Sc d z w d .

    D W l d l E w c l v dw d T c l , w B c d

    E d d E p , v d v d W l d w c l c L

    w d T z wl . Dl C d W l , S N c l S , W l 2007 v , d z z l ll

    d A v T d c d d d Kl w d l w w l c z

    l p d Sc d z z l .

    D z d A ,d W d E p c d Zw W l

    v l c w d . A z A

    er ist kein grosser unbekannter mehr d Kl w d l.E c c . E c , d

    F l . I d l z 150 J , l B d I d l , d l l D c c -

    p d 0,7C . U d w .

    D v w l c d L d I d l -d , d W l d d l V c vK l , E dl d E d c . B d V -

    d l E T , v ll K l d x d (CO2); w A zd A p . A c d w l w Z W ld d d v L dw c

    l c A l Kl w d l. H z d w -c l c A d Sc w ll l d w I dd C ; d d A v T d

    l z 20 J c l c z . D P -K p -E d l ll d w d l c d d I d l d .

    D e Me c e de E ck g de e de d c de K ma a de oc efe

    d e A m ge ebe .

    A d d p y l c T d Kl yd E d d d j z d A p dl cT A d E w d1,4C d c J z v dl c . D F l

    ll d E w : c w d S z d H d G v M ll M c ; K -

    c G d , d d l l zl l ; Ex w l w p l w w -

    l c R ll d l l d D vd E d w l w d P G d-

    l c .

    R , d c c w , Z vll w w d . D A l dM c d E w c l l d f z d

    . S c w d F l

    Die JahrhunDertkriseklimawanDel

    DiE JAhrhunDErtKrisE KliMAwAnDEl

    Felder nahe der indischen Stadt Raipur nach heftigen Monsunregen, Juni 2007.REUTERS / Desmond Boylan

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Nach einem tropischen Sturm und sintfutartigen Regen llen warten Dor bewohner aus Sibi Belutschistan (Pakistan) au Hil e, Juni 2007. REUTERS / Stringer Pakistan

    in der ro in gansu Ch , h m D J y t ht lt B t b ck m t zw b t P l , G

    ch Um b pt m l p t. E Zw ck llt B ck cht, t h t t bt ck . E Fl

    bt h t b z h J h cht m h .

    I J y l bt 41-jh L Zh m t F m l .V l N chb v l D , bt chtm h W , m F l z b t ll .Ich lebe jetzt am Rande einer Wste, t L Zh , ch w -z h w , b :Wir knnen nicht weg. Woanders ein neuesHaus zu bauen und neues Ackerland zu bestellen kostet viel Geld. N cht llt R lt p l ch .Dieses

    Jahr hat ein Sandsturm ein Drittel meines Weizens zerstrt.Wir hatten nicht einmal genug r uns selbst und mussten au dem Markt welchen kau en.

    L Zh h t z tw m K hl b w k b t t,m t G l z v . S t k z m b t ch

    G j -St ch , b T ck h t b h l

    W z . D kl t B w Ch z S W v b t t l H lm tt l t. Dt E t h b V l w , w l L Zh

    k G l N tz h tt .Ich werde dieses Jahr noch hrter arbeiten und mehr Geld verdienen, damit ich ein Netz kau enkann. Wir hofen au eine groe Ernte im nchsten Herbst.Dann wird alles besser. L Zh t ht t llv t t H t M ll M ch m L ,

    Kl m w l th B h vR ch j tzt K t t ph t.

    D U cht k t b t ht , Kw l A m t l b M ch E tw ck-l l m t k t t f, bw hl R l w t h b h pt cht z K b

    h b . D Kl m w l l t E t v t ckm cht E h ch , v chl cht t T k

    v h h t ck G , b A b t v K kh t w M l b

    chw mmt m t t t t R ll F l DAll k t t j J h b h tt M chL b . D , St m , b chw mm , M l

    pl t M ch m L t j h h t ch t j h z U ch A m t. N

    b Z hl, H k t D lch xt m E. b G t b l t W , tw

    DER kLIMAwANDEL VERSCHRfT DIE wELTwEITE ARMUT

    6

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    Abb. 1: Auswirkungen des Klimawandels auf einige Millennium-Entwicklungsziele am Beispiel Afrika

    Auf der Grundlage vonClimate Change, Food Security and the Right to Adequate Food von Bals C., Harmeling S., Windfuhr, M., Stuttgart 2008, S. 40.Die Millennium-Entwicklungsziele wurden von der internationalen Staatengemeinschaft im Jahr 2000 beschlossen und sollen bis 2015 erreicht werden.

    DEr KliMAwAnDEl VErsChrft DiE wEltwEitE ArMut

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Abb. 2: Auswirkungen des Klimawandels auf arme Bevlkerungsgruppen in den Entwicklungs lndern

    Auf der Grundlage vonTe Anatomy o a Silent Crisis,Human Impact Report Climate Change, Global Humanitarian Forum, Genf 2009, S. 23

    l l T ock z c z ko o w R woc J voll z z ,c f c . V l o v c l c c L w , v l M c

    L l c oc A .N c ll L Fol Kl w -

    l l . A c l M -c f o c w V l ,

    w Fl o c w ko o o ock G , wo W c o

    k pp w . V M ll M c l l Kl w l , o c Ko , S kl I l

    500 M ll o M c l o lextrem ,w l p l w vo kl l c L wl , E oc w w l k l Z z oz l S c yB l G o . S f

    T l k A lp , A , HU K k . F z ll M l z

    vo Kl ol c o z A p , w c B w y o H , l M c .

    De K ma a de d m am e e c ef c e m Kamp e e d e A m

    ede z c e z mac e .

    N c l oz l z o T pol c E c p oz w w

    M z B wl vo Kl ol . DZw c l z w l w A k p llo Kl w l c . B M ll

    -E w ckl z l V N o , 201Z l vo x A o H U

    o M c 1990 z l

    Nicht nur die andauernden Kon ikte, sonden auch Drren und Sandstrme zwingendie Menschen im Norden Dar urs zur Flucht, April 2010.REUTERS / Zohra Bensemra

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    zwar in Lndern wie China und Indien Er olge zu verzeich-nen; in A rika sdlich der Sahara aber hat die Zahl der extremArmen, also der Menschen, die im Schnitt mit weniger als 1,25US-Dollar pro Tag auskommen mssen, von 298 Millionen imJahr 1990 au 388 Millionen im Jahr 2005 zugenommen. DerKlimawandel verschrf diesen Trend und droht auch bei denanderen Entwicklungszielen, mhsam erreichte Fortschritteim Kamp gegen die weltweite Armut wieder zunichte zu ma-chen. Ob es der Welt eines Tages gelingt, allen Menschen einLeben in Wrde und rei von Hunger und Armut zu ermg-lichen, entscheidet sich nicht nur daran, ob die strukturellenUrsachen der Armut berwunden werden, wie der chronischeMangel an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Gesundheits-

    rsorge oder Bildung. Viel wird auch davon abhngen, wiesehr die Menschen in die Lage versetzt werden, sich an dieklimatischen Vernderungen anzupassen, und inwieweit esder Welt gelingt, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. AlsMa da r gilt, ob die globale Erwrmung unter 2C gehaltenwerden kann. Denn jenseits dieser Schwelle droht der Klima-wandel Ausmae anzunehmen, die viele Gesellschafen, ins-besondere in den armen Lndern, schlicht ber ordern undunter dem Gewicht von Wassermangel, Unterernhrung,Epidemien, schwindender kosysteme, steigendem Meeres-spiegel und zunehmender Unwetterkatastrophen zusammen-brechen lassen knnten. Riesige Flchtlingsstrme quer beralle Kontinente wrden dann das 21. Jahrhundert prgen.

    Wenn der Meeresspiegel steigt oder Land sich wegen langer

    Trockenheit in Wste verwandelt, mssen die Menschen

    abwandern. Meistens sind es mehrere Grnde, die sie dazu

    bringen, ihre Heimat zu verlassen; aber der Klimawandel

    spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Zum Beispiel in

    Somalia im April 2009: Medienberichte sprachen von

    60.000 Binnenfchtlingen wegen des Brgerkriegs. Tat-

    schlich, so stellte sich spter heraus, war Vieh in gro-

    er Zahl der langen Drre zum Op er ge allen. Den Men-

    schen ehlte damit die Nahrungsgrundlage, und sie wurden

    gezwungen, die Heimat au zugeben.

    Besonders gefhrdet sind die kleinen Inselstaaten. Einige von

    ihnen, darunter die Malediven, Kiribati und Tuvalu, planen

    bereits die langfristige Evakuierung ihrer Inseln. Weltweit dro-hen Millionen Menschen wegen des Klimawandels aus ihrer

    Heimat vertrieben zu werden. Viele von ihnen werden zurck-

    zukehren versuchen, sobald die unmittelbare Bedrohung,

    etwa einer Unwetterkatastrophe, abgeklungen ist. Bei dau-

    erha ten Vernderungen in olge des Klimawandels mssen

    Menschen jedoch eine neue Heimat fnden. In den nchsten

    Jahrzehnten knnte dies allein wegen des steigenden Mee-

    resspiegels ber 330 Millionen Menschen betre en. Heute

    und in Zukunft trifft es vor allem die extrem Armen, die an der

    Klimaerwrmung so gut wie keine Schuld tragen. Menschen,

    die wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen mssen,

    werden nach internationalem Recht nicht als Flchtlinge im

    Sinne der Gen er Flchtlingskonvention anerkannt, die nur

    r politisch und rassisch Ver olgte gilt. Dies bedeutet, dass

    Umwelt-Flchtlinge grundstzlich als reiwillig Flchtende

    angesehen werden und deswegen weniger Schutz genieen.

    Die 1998 von den Vereinten Nationen verabschiedeten

    Guiding Principles on Internal Displacement sind allerdings

    ein kleiner Fortschritt, da sie auch r Personengruppengelten, die au grund von natrlichen oder von Menschen

    verursachten Katastrophen zur Flucht gezwungen werden.

    Sie ordern von den Regierungen, alle Umstnde zu verhin-

    dern und zu vermeiden, die zur Vertreibung von Menschen

    hren knnten.

    Wenn die Heimat unbewohnbar wird: Umwelt-Flchtlinge

    DEr KliMAwAnDEl VErsChrft DiE wEltwEitE ArMut

    Foto: OXFAM / Jane Beesley

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    Der indische Bundesstaat Madhya Pradesh ist geprgt von kleinbuerlicher Landwirtscha t.Lang andauernde Drren und sintfutartige Regen lle verringern die Ernteertrge derKleinbuerinnen und -bauern und damit ihr Einkommen. OXFAM / Rajendra Shaw

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    Sinkende ernten, zunehmender hunger

    dub lebt mit seinen zwei frauen 17 K Do Dh goo h op . Vo g Z o

    M 600 R . D vo h ochT g, E 1980 J h h D

    T ock h L o k g o , Dh T ch h k . W g R

    g E ko ch g M ch. Bo , DF , h :Frher haben wir Fleisch gegessen und Milch getrunken. Wasser haben wir nur zum Waschen benutzt.Heute gebe ich meinen Babys hauptschlich Tee mit Zucker,weil wir nicht genug Milch haben. Sie sind daher nicht sostark und of krank. Stillen kann ich die Babys auch nur,wenn ich selber genug esse.

    Bo v g g ch S WI g F h ch WF g W Bo g g h . D Bo ch h V

    o v ch ch ch AG g o V g No

    . Doch ch Ack Z Kch ch, : Ackerbau ist gar nichts ohne Regen.

    gyptische Kleinbauern bei der Feldarbeit. In Afrika und Asien lebt die Mehrheit derBevlkerung von der Landwirtschaft. OXFAM / Karen Robinson

    Sinkende ernten,zunehmender hunger

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Abb. 3: Welthungerindex 2009Der Welthungerindex gibt einen berblick darber, welche Staaten am strksten von Hunger undUnterernhrung betroffen sind. Die infolge des Klimawandels zurckgehenden Ernteertrge undFischbestnde betreffen insbesondere die in diesen Staaten lebenden armen Bevlkerungsgruppen.

    Welthungerindex 2009, Welthungerhilfe, International Food Policy Research Institute, Concern Worldwide, Bonn, Washington DC, Dublin, 2009

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    Sinkende ernten, zunehmender hunger

    Als vor zehn Jahren die Vereinten Nationen die Millennium-Entwicklungsziele verabschiedeten, waren weltweit mehr als840 Millionen Menschen von Hunger und Unterernhrungbetro en. Im Jahr 2009 berschritt die Zahl der Hungerndendie Marke von einer Milliarde Menschen. Hauptursache rden Hunger bleibt die groe Armut, vor allem im lndlichenRaum, aber auch mehr und mehr in den groen Stdten A ri-kas oder Asiens.

    d A f l m l, b w A ba w s v

    l a sc B a pass .

    Wie im Falle Dubs und Boras in thiopien beeintrchti-gen aber zunehmende Trockenheiten und weitere lang ristigeAuswirkungen des Klimawandels die Ernhrungssicherheit in vielen Teilen der Welt. So vernichteten 2007 und 2008 ber-schwemmungen in Bolivien groe Teile der Ernten und tte-ten zehntausende Rinder. Im Jahr 2009 zerstrte eine schwereDrre in Guatemala die Hl e der Maisernte. Die Folge: zweiMillionen hungernde Menschen; jedes zweite Kind unter n Jahren chronisch unterernhrt.

    In vielen Regionen wird das Wetter unberechenbarer,Regenzeiten verschieben sich oder bleiben ganz aus. TradiertesWissen etwa ber den Zeitpunkt der Aussaat wird unbrauch-bar, wenn erst schlimme Drren die P anzen vertrocknenlassen und spter sint utartiger Regen die brige Ernte undmit ihr auch noch die ruchtbare Erde von den Feldern splt.Besonders schlimm sind diese Folgen in Asien oder in A rikasdlich der Sahara, wo die Bevlkerung berwiegend von derLandwirtscha lebt.

    ber die nchsten Jahrzehnte knnte sich der Klimawan-del zur katastrophalen Bedrohung r die Ernhrungssicher-heit von Hunderten Millionen Menschen entwickeln. Exper-ten sagen r A rika und das westliche Asien in den nchstenJahrzehnten einen Rckgang der Ernteertrge wichtigerGrundnahrungsmittel wie Mais, Reis und Weizen um 15 bis 35Prozent voraus, alls die globale Erwrmung im gleichen Zeit-raum au ber 3C ansteigt. Das tri die Menschen in diesenRegionen empfndlich, denn die Landwirtscha stellt hier retwa zwei Drittel der Menschen die Haupteinnahmequelle dar.Zudem baut die berwiegende Mehrheit der Kleinbuerinnenund -bauern, etwa in A rika, Nahrungsmittel vor allem r Auf der Grundlage von TERRA global, Klima im Wandel, Leipzig 2009, S. 34

    Abb. 4: Vernderung der Getreideproduktion durch denKlimawandel in den verschiedenen Weltregionen( Modellberechnung fr das Jahr 2080 im Vergleich zum Jahr 1990 )

    Verendete Tiere in Dambas (Kenia) als Folge von jahrelang zu geringen Niederschlgen.Der Verlust von Viehbestnden bedroht in zunehmendem Mae die Ernhrungssicherheit

    der Menschen. OXFAM / Breban Cox

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    In der Gemeinde Gao (Mali) herrscht extreme Lebensmittelknappheit. Die ohnehin schwierige Situation in der Sahelzonehat sich durch einen weiteren Rckgang der Niederschlagsmenge seit 2003 sowie Heuschreckenplagen verschrft.Die meisten der betroffenen Gemeinschaften sind Halbnomaden, die vor allem von Viehzucht leben. OXFAM / Dave Clark

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    sinKEnDE ErntEn, ZunEhMEnDEr hungEr

    den Eigenbedar an. Schon jetzt mssen diese Menschen ohinzukau en, um ihre Familien ernhren zu knnen. Weltweitgeringere Ernten bedeuten aber auch hhere Weltmarktpreise,zum Beispiel r Getreide.

    Zwar werden die Preise auch durch den anhaltend hohenFleischverbrauch in den reichen Lndern, durch hherenFleischkonsum in den Schwellenlndern und die zunehmendeNutzung von Agrartreibsto en nach oben getrieben. Aber esist davon auszugehen, dass der Preisanstieg au den globalenMrkten r Weizen bis zur Mitte des Jahrhunderts wegen desKlimawandels mehr als viermal strker aus allen knnte, alses ohne den Klimawandel zu erwarten wre.

    Die meisten armen Lnder sind Nettoimporteure vonGrundnahrungsmitteln, sie proftieren also nicht von hherenWeltmarktpreisen. Steigen die Preise, stehen daher gerade

    eine anpassungsmassnahme

    getreidespeicher zur berbrckun vonDrre und hohen Nahrun smittelpreisen

    Foto: OXFAM / Crispin Hughes

    Die Massai Tansanias sind abhngig von ihrem Vieh. Das

    wechselhafte Klima und der immer fter ausbleibende

    Regen schwchen aber die Tiere so, dass sie weniger Milch

    geben. Dies zwingt die Massai dazu, teures Getreide zuzu-

    kaufen. Durch die Drre und die steigenden Benzinpreise

    steigt wiederum der Preis des Getreides. Um das Problem

    steigender Preise zu verringern, haben die Massai jetzt

    Getreidespeicher gebaut. Die Gruppe, die einen Getreide-

    speicher betreibt, kauft in Zeiten niedriger Preise grere

    Mengen Getreide ein. Steigt der Getreidepreis, knnen die

    Massai bei den Getreidespeichern zu gnstigeren Kondi-

    tionen einkaufen.

    Getreide bleibt damit fr sie erschwinglich und ist zudem

    direkt im Dorf erhltlich, so dass die Massai nicht mehr

    den weiten Weg zum nchsten Markt zurcklegen mssen.

    in Armut lebende Menschen schnell vor unberwindlichenProblemen, weil sie o 50 bis 80 Prozent ihres Einkommens

    r Nahrungsmittel ausgeben mssen. Dann werden selbst beikleineren oder nur vorbergehenden Preissprngen Lebens-mittel unerschwinglich, und die Menschen knnen beispiels-weise gezwungen sein, ihr Vieh zu verkau en, und verlierenalso ihre Einkommensgrundlage. Zudem ehlen diesen Men-schen in aller Regel die Mittel r Investitionen, um ihre berJahrhunderte bewhrten Anbausweisen an die verndertenklimatischen Bedingungen anzupassen.

    Soziale Sicherungssysteme zum Schutz vor Ernteaus llennach Drren oder berschwemmungen sind o nur unzurei-chend oder berhaupt nicht vorhanden. Stattdessen mssenbei sinkenden Ertrgen o die Kinder noch zum Familienein-kommen beitragen. Zur Schule gehen knnen sie dann nicht,was wiederum ihre Zukun schancen mindert.

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    Frauen beim Wasserholen. In Tikamgarh (Indien) leiden die Menschen unter zunehmenderWasserknappheit. Die Frauen mssen deshalb immer weitere Wege zurcklegen.OXFAM / Rajendra Shaw

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    nab en ist gerade dabei, kl S zl vo N -B - z p z .Ein paar age nach dem Pfanzen der Bume

    mssen sie mit Kuhmist gedngt werden, nur so haben dieSetzlinge eine Chance in dieser trockenen Gegend,z l .N w y wo Do N p K oj -RNo o U , G z z K z In unserem Dor gibt es kaum noch Bume! , z l wDie Menschen brauchen aber Feuerholz.

    D 58-j c , Jw o w l .Frher hat es mehr Regen gegeben,heute ist es viel trockener, und es gibt auch er Sandstrmeals Regen. Als es vor kurzem endlich an ng zu regnen, habenwir drei Wochen lang gepfgt und dann Sorghumhirse gest,denn die wird schnell rei . Aber der Regen hrte so schnell wie-der au , dass die neuen Pfanzen vertrocknet sind, bevor wir dieersten Krner ernten konnten.

    ZU VIEL oDERZU wENIg wASSER

    Welt-Gletscher-Beobachtungsdienst (wgms ), aus Der Fischer Weltalmanach 2009, Frankfurt am Main 2008, S. 712

    Abb. 5: Weltweiter Rckgang der Gletscher

    Zu ViEl oDEr Zu wEnig wAssEr

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    BRENNPUNkTEDES kLIMAwANDELS

    IM gLoBALEN SDEN

    Unsicherer Zugang zur Ernhrung

    Wstenausbreitung

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    Zunahme von Regenfllen & Strmen

    Gesundheitsprobleme

    Meeresspiegelanstieg

    Wasserknappheit

    Gletscherschmelze

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Chile Sustentable, Glaciares Chilenos. Reservas Estratgicas de Agua Dulce para la sociedad, los ecosistemas y la economa,Chile, November 2006, S. 24

    1950

    1995

    2025

    Abb. 6: Wasserverfgbarkeit in armen LndernZahlreiche Staaten leiden bereits gegenwrtig unter Wasserknappheit. Durch dieglobale Erwrmung wird die Wasserversorgung in vielen Regionen weiter zurckgehen.

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    Als Kind hat Nabweny nicht unter Hunger gelitten. Ihr lltes sehr schwer zu akzeptieren, dass sie jetzt, als Mutter, ihrenKindern o nicht genug zu essen geben kann.

    Um keinen Trop en des kostbaren Regenwassers zu ver-geuden, haben die Bewohner von Nasapir Kanister am Fueines groen Felsens au gestellt. Bei Regen lu das Wasserden Felsen hinunter direkt in die Kanister. In kleinen Eimern

    llen sich die Menschen das Trinkwasser ab. Es ist eine groeErleichterung fr uns, Trinkwasser in der Nhe unserer Huser zu haben , stellt Nabweny est.

    In vielen Regionen der Welt ist Wasser ein Luxusgut.Bereits heute haben 1,3 Milliarden Menschen nicht ausreichendZugang zu sauberem Wasser, vor allem in A rika, Sdasienoder Lateinamerika. Bis zum Jahr 2080 knnte diese Zahl au ber drei Milliarden ansteigen. Die Ursachen sind viel ltig.Vor allem liegt es an der industriellen Landwirtscha , dieextrem viel Wasser verbraucht, aber auch an der rasantenUrbanisierung in vielen Lndern A rikas, Asiens oder Latein-amerikas, wo es besonders in den Armenvierteln schon

    jetzt an sauberem Wasser zum Trinken und Kochen ehlt.Seit etwa drei Jahrzehnten verschr der Klimawandel dasProblem. Experten sind sich einig, dass viele ohnehin trocke-

    ne Regionen, zum Beispiel das sdliche A rika, in olge desKlimawandels noch trockener werden. Auch r den Nahenund Mittleren Osten erwarten Klima orscher bis Ende desJahrhunderts deutlich verringerte Wassermengen in den Fls-sen. Der Euphrat droht dann 30 Prozent weniger Wasser alsheute zu hren, der Jordan sogar 80 Prozent weniger. Fr denLibanon rechnen Experten bis 2025 mit einer Abnahme der

    ver gbaren Wassermenge um 15 Prozent. In Syrien, sagt eineStudie, knnte bis 2025 das ver gbare Frischwasser sogar um50 Prozent abnehmen. Trockener wird es auch in Norda rika.Fr die Menschen in Marokko sind Drreperioden im Ab-stand von etwa zehn Jahren nicht ungewhnlich, diese habenaber im Lau e der letzten 30 Jahre sprbar an Hufgkeit,Intensitt und Dauer zugenommen.

    In anderen Regionen, etwa der Sahelzone, ist es schwer vorherzusagen, ob es generell eher mehr oder weniger regnenwird. An manchen Orten verschieben sich die Regenzeiten,anderswo bleiben sie ganz aus. Oder der Regen eines ganzenJahres llt innerhalb krzester Zeit sint utartig und ber-schwemmt das Land, whrend im restlichen Jahr Trockenheitherrscht. Zu viel oder zu wenig Regen kann den Boden auchdauerha schdigen, indem ruchtbare Bden ortgespltwerden oder das Land versteppt.

    Eine Frau in Kenia sammelt Wasser mit einem Kanister. Ostafrika wurde 2005und 2006 von schweren Drren heimgesucht. REUTERS / Antony Njuguna

    In den Hochgebirgen schmelzen die Gletscher aufgrund steigender Temperaturen. Siesind wichtige Wasserspeicher fr Trinkwasser und Landwirtschaft. OXFAM / Govinda Joshi

    Zu ViEl oDEr Zu wEnig wAssEr

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Im Ergebnis sinken die Ernten, weil in A rika Millionen vonKleinbuerinnen und -bauern au den Regen angewiesensind. In Hochgebirgen, zum Beispiel im Himalaja oder inden Anden, lassen hhere Durchschnittstemperaturen dieGletscher schrump en. Deren Schmelz sse sind jedoch rganze Regionen von groer Bedeutung. Die Gletscher spei-chern Niederschlge in Form von Eis. In trockenen Zeitenspeist dann das Schmelzwasser Flsse und Seen in Gebie-ten, in denen es of monatelang nicht regnet. Tauen nun dieGletscher wegen des Klimawandels ab, hren die Flssezunchst mehr Wasser als blich und knnen ber die U ertreten. Lang ristig aber bedeuten schrump ende Gletscherinsgesamt weniger Schmelzwasser oder gar ein komplettesVersiegen der Flsse.

    Im Himalaja schrump en die Gletscher sichtlich. In eini-gen Jahrzehnten knnten die Pegelstnde groer Flsse wieIndus, Mekong, Jangtse und Ganges absinken.

    Die Folgen wren gravierend beispielsweise im in-dischen Bundesstaat Punjab, der Kornkammer Indiens.Der dann zu erwartende Rckgang der dortigen Reis- undWeizenernte knnte Indien zu einem Nettoimporteur vonGrundnahrungsmitteln machen. Auch die Trinkwasser-

    versorgung der groen Stdte wie Patna oder Kolkata ist inGe ahr. Sie decken heute ast drei Viertel ihres Trinkwas-serbedar s aus dem Ganges, der sich nach den Prognosenlang ristig in einen saisonalen Strom verwandeln und dannnur noch zu bestimmten Zeiten berhaupt Wasser hrenknnte. Fr die Andenregion rechnen Klimawissenschaflerschon in naher Zukunf mit sprbaren Beeintrchtigungenbei der Trinkwasserversorgung groer Stdte oder in derLandwirtschaf, zum Beispiel in Peru oder Bolivien.

    Zunehmende Wasserknappheit ist auch politisch brisant,etwa wenn die Wasserversorgung mehrerer Lnder (odermehrerer Bevlkerungsgruppen innerhalb eines Landes) vondenselben schwindenden Ressourcen abhngt. Der Kon iktin Dar ur im West-Sudan ist beispielsweise auch ein Kon iktum knappes Wasser, da Millionen Hektar ohnehin trocke-nen Weidelandes in olge stetig abnehmender Niederschlags-mengen inzwischen zur Wste wurden. Auch im indisch-pakistanischen Kon ikt um Kaschmir spielt das Wasser desIndus eine Rolle; die umstrittene Region ist r die Wasser-

    versorgung in beiden Lndern von groer Bedeutung.

    Yasothorn, eine der rmsten Provinzen Thailands, ist

    zugleich eines der wichtigsten Reisanbaugebiete des

    Landes. Das relativ trockene Klima ist ideal fr den

    Anbau von Jasminreis. Als 2007 anstelle der jahres-

    zeitlichen Regen lle eine lang anhaltende Drre die

    Region heimsuchte, besttigte dies einen seit einiger

    Zeit beobachteten Trend das Klima verndert s ich,

    es llt weniger Regen.

    Um den Reisanbau auch unter diesen vernderten

    Bedingungen zu ermglichen, sammelten und disku-

    tierten die Reisbauern von Yasothorn ihre Beobach-

    tungen zum Klimawandel sowie Ideen und Plne r

    mgliche Manahmen. Schlielich installierten sie mit

    Hilfe von Mikrokrediten kleine Bewsserungssysteme

    r ihre Felder.

    Brunnen wurden gebohrt, Teiche angelegt, Abwasser-

    rinnen gegraben und Pumpen installiert. Auerdem

    begannen sie, neben dem Reis auch Frchte und Ge-

    mse anzupfanzen, um ihr Einkommen au mehrere

    Produkte zu verteilen und nicht mehr derart vom Reis

    abhngig zu sein.

    Foto: cc, nc, Flickr / Nick Leonard

    eine anpassungsmassnahme

    Reisanbau

    auch in Trockenzeiten

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    in indonesien. Letzten Monat hatte meine jngste Tochter Dengue-Fieber , klagt Iha. Jetzt ist meine Drittlteste krank.Ich kann nicht mehr! Ihr zwl hr g T cht r La la wur v r u Tag m t h h m F b r Kra k hau g l -

    rt. S t ch mm r rt.Die arme Laila, sie hat schon 30In usionen bekommen. Selbst nach neun Tagen ist ihr Zustand noch nicht stabil. Iha Ma arb t t au rhalb r Sta t,

    r l b , u ka cht Kra k hau k mm . UIha hat w t r , hr g T cht r, cht allzu Hau la ka . M la, lt t , mu v l V ra t-w rtu g trag u t l tzt Tag cht zur Arb tg ga g . D Kra kh t r T cht r b la t t Fam l ,auch w g r h h K t r M kam t .

    D R g ru g I w , a r Kl mawa lzu tzl ch R k r G u h t r B vlk ru g m t

    ch br gt. Mit dem Klimawandel steigen die Temperaturen,und Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber treten hu- fger au , rklrt L ly Sul ty wat v m at al G u -h t m t r um. V m u kt h g G u h t -

    y t m m t b zahlbar r m z ch r V r rgu g k M ch v l arm L r A r ka , A r

    Lat am r ka ur trum . D G ahr v Kra kh t t L r w tau hh r al b u . M ch ,

    u t r Hu g r, Ma g l- u U t r r hru g l , habh h g chwcht Immu y t m u a ll g rr Kra kh t . G r g r Er t rtrg lg Kl -

    mawa l u am t h rg h U t r r hru g v r chr Pr bl m. Au r m M chhufg g zwu g , chmutz g Wa r zu v rw , w l

    cht au r ch aub r Wa r zur V r gu g t ht.

    2,5 M ll ar M ch r W lt hab k au r -ch Zuga g zu Hyg r chtu g . Durch all rkra -ku g , b u k Pr bl m ar t ll , tr t L r cht ur w tau hufg r au , r rg chwcht M ch l b g hrl ch. I v l R g

    kt Wa rv r gbark t lg Kl mawa l .O r ab r t utart g R g ll hr zu b r chw m-

    kRANkHEITEN AUf DEM VoRMARSCH

    mu g , Kra kh t rr g r Bru u Tr kwar p ch r pl r w g h u g l b r r r

    Abwa r y t m r St t b r Stra trm . Mrwart t Zuku w ltw t 180 M ll Fll v Durall rkra ku g , au Kl mawa l zurckg h

    Hh r T mp ratur v r chr Au br tu g vKra kh t rr g r w t r. I r p rua ch Haupt taL ma zum B p l t gt m t j m Gra C l u ZDurch all rkra ku g um acht Pr z t. W r wrm r, vb r ch auch Umw ltb gu g r b

    v Kra kh t w Malar a r a D gu -F b r. Smck br t ch G b t au , v rmal al zu kt . Da ta r ka ch Ruw z r -G b rg , b rhmt w

    r z gart g Fl ra, t a chaul ch BWhr h r rh r h r khl T mp ratur h rr cht ,

    St chmck k L b raum b t , br t chtwa 1970 w g k t u rl ch T mp ratura t

    v r rt N r chlag mu t r Mck auchau . Eb f ch Mck zu hm auch bg m gt Kl maz , w l rt Durch ch tt t mtur t g . Fr rt l b M ch t Bhu g u. S rk Kra kh t hufg cht r w

    Aufklrungsmaterial zur Vorbeugung gegen Malaria in Sierra Leone. Der von der Anopheles-Stechmcke bertragenen Krankheit fallen jhrlich rund eine MillionMenschen zum Opfer vor allem in Afrika. OXFAM / Crispin Hughes

    KrAnKhEitEn Auf DEM VorMArsCh

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    Aufklrung auf Plakatwnden in Kenia: Die Abbildungen zeigenunter anderem Prventivmanahmen gegen die Diarrhoe.OXFAM / Jane Beesley

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    Armut trifft Frauen in der Regel hrter als Mnner, zum

    Beispiel weil sie meist fr die Versorgung der Familie mit

    Nahrung und Wasser zustndig sind und gleichzeitig auf

    dem Feld arbeiten. Zudem erschweren kulturelle Normen

    und traditionelle Gesellschaftsstrukturen Frauen den Zu-

    gang zu Ressourcen wie Krediten, Land und/oder landwirt-

    schaftlichen Produktionsmitteln; auch wird ihnen oft die

    Mitwirkung an Entscheidungsprozessen in der Gesellschaft

    versagt. Der Klimawandel verschr t diese Situation.

    Frauen mssen weitere Strecken zu den immer knapper

    werdenden Wasserquellen und -speichern zurcklegen und

    lnger au den Feldern arbeiten, weil die Ernten zurckge-

    hen und die Bden schlechter werden. Frauen sind auch

    anflliger fr Krankheiten wie zum Beispiel Malaria, wenn

    infolge von Schwangerschaften und zustzlicher Arbeits-

    belastung ihr Immunsystem geschwcht ist. Hinzu kommt,

    dass Frauen eher von Unterernhrung betroffen sind als

    Mnner, wenn die Nahrungsmittel knapp werden. Frauen

    bernehmen auerdem traditionell die Pfege von kranken

    Familienangehrigen, besonders bei unzureichender oder

    berlasteter entlicher Gesundheits rsorge.

    In Lndern, in denen die konomischen und sozialen Rechte

    der Frauen nur unzureichend geschtzt sind, sind Frauen

    auch strker als Mnner von Unwetterkatastrophen betro -

    en. Als der Zyklon Sidr 2007 in Bangladesch wtete, waren

    90 Prozent der Opfer Frauen und Kinder, unter anderem

    weil gesellscha tliche Normen den Frauen vorschreiben, ihr

    Haus nicht ohne Begleitung zu verlassen, und weil sie von

    Katastrophenschutzbungen ausgeschlossen waren; auch

    die behindernden Bekleidungsvorschri ten tun ihr briges.

    In den armen Lndern tri t derklimawandel besonders frauen hart

    nic t, wie sie sic v r der In ekti n sc tzen der spter dieKrank eit be andeln knnen. Die F lge: me r Mensc enerkranken. Die Gesund eit der Mensc en wird auc durc diezune menden Unwetterkatastr p en bedr t.

    Die Weltgesund eits rganisati n ho sc tzt, dassextreme Unwetter wie tr pisc e Zykl ne und andere wetterbe-dingte Katastr p en (zum Beispiel bersc wemmungen derSc lammlawinen nac extremen Regen llen s wie Hitzewel-len) nic t nur Ernten zerstren und das Trinkwasser verun-reinigen, s ndern jedes Ja r Ze ntausende das Leben k sten.In der Regel interlassen s lc e Ereignisse zudem n c me rMensc en mit zum Teil sc weren Verletzungen einsc lielic

    p st-traumatisc en Strungen wie Angst und Depressi nen.Wieder trif es die armen Lnder bes nders art, weil indiesen Lndern wegen i rer ge grap isc en Lage extremeWetterereignisse u ger und e iger au reten. Gleic zeitigsind i re Gesund eitssysteme nac Unwetterkatastr p ensc nell ber rdert. D rt, w medizinisc e Vers rgunggew rleistet ist, mssen die Medikamente beza lt werden,knnen Kranke nic t der nur wenig arbeiten der mssengesunde Familienmitglieder sic um die Kranken kmmern.Kinder werden dann u g aus den Sc ulen gen mmen, umetwa au den Feldern zum Familieneink mmen beizutragen.All das bringt die Mensc en sc nell in existentielle N tlagenund versc r i re Armut.

    KrAnKhEitEn Auf DEM VorMArsCh

    Foto: OXFAM / Howard Davies

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    c G , vo W vl . S k z wo C j vo

    H l o o f z H , Sc z vo R . Vo l W ll l c

    l c l z U w oc G p k W o l

    D C j Gl ck, c ll G Al l S . D H l o o k

    ll v o , No z o.Wir mssen hier sowohl Katastrophenhil e leisten als auch den Menschen dabei hel en,sich verstrkt selbst vor berschwemmungen zu schtzen und sich r ihre Anliegen bei der Regierung stark zu machen, kl

    M H l o o .

    D M p l z kA w k Kl w l . S 1870 w

    c c l c w zw z Z c . M ll p o J . B E 21. J w W c l A vo M , wo l c o zw M . W l

    l M w P l pp 500.000 M co c lo c . S M p l M

    v l B l c w 17 P oz Flc vo M ll o M c . l c o c

    l c K o , z.B. c K , c l , K

    C o W k .

    W lo l E w 3C ok w l w l 300 M ll o M c zw

    , H z v l . U z l c I l , o

    K k P z fk. M l Hl E wo c I l l w l l M

    M p l. S , c G . T op c S z c SH , F c oo o T kw l , l

    K o .

    Vo K I l z 20 J I l S v c w , l 6.000 F v lo c H . T v l c

    pp v z J Sc M L K l v lo . W

    vo , c J z v l

    mar ene an ura ns ht si h v K voll o l c Sc l c l , w , w

    w c A l , p c F l o z k . S M wJ z Sc l . D F l l vo F c .D Do , C j wo , w l H -

    Ac j l El S lv o , w o vo S -c , z R ll

    T po l w . I l z Jk z z , wo owo l W M l w ck l c R S p -Fl U l . N

    wENN INSELN VERSINkENUND STRME DAS LANDVERwSTEN

    Auf der Grundlage von Centre or Research on the Epidemiology o Disasters (cred ),Emergency Database (em -dat )

    Abb. 7: Anstieg der Zahl der Menschen, die zwischen 1980 und2007 von klimabedingten Naturkatastrophen betroffen waren,einschlielich einer Prognose bis 2015

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    tra . 140.000 Mensc en starben, 800.000 verl ren i r Zu ause.O reic t sc n ein einziger Sturm der eine einzige ber-sc wemmung, um die Lebensgrundlagen der Mensc en k m-plett zu vernic ten, denn sie aben wegen i rer Armut keineRcklagen, um sic v n den F lgen zu er len. N c sc lim-mer aber wird es, wenn gleic me rere s lc er Ereignisse inrelativ kurzer F lge au dasselbe Gebiet tre en. Dann knnenauc Regi nen, in denen die Mensc en in der Vergangen eiter lgreic der Armut ent ie en k nnten, wieder dauer a inextreme Armut abrutsc en.

    mit i ren Kulturen in den Fluten versc winden werden, dar-unter ganze Inselstaaten. Geld r verstrkten Kstensc utz istkaum v r anden. Hufg dr en die Inseln unbew nbar wer-den, n c bev r sie k mplett in den Fluten versc winden, weilbersc wemmungen immer wieder die Felder und Frisc was-serress urcen versalzen.

    Tr pisc e Strme, sint utartige bersc wemmungenund andere Unwetterkatastr p en lassen sic als Einzelereig-nisse nic t zwingend dem Klimawandel zusc reiben. W laber ne men nac den M dellen der Klima rsc er und denBe bac tungen der letzten drei Ja rze nte s lc e P n menean He igkeit deutlic zu. Auc die Za l der v n Unwetterka-tastr p en betr enen Mensc en wc st seit 1980 v n etwa75 au gegenwrtig ast 300 Milli nen, und diese Za l dr ebis 2015 au etwa 375 Milli nen steigen. Die Weltgesund eits-

    rganisati n ho sc tzt, dass weltweit j rlic etwa 60.000Mensc en durc Unwetterkatastr p en in lge des Klimawan-dels i r Leben verlieren. Die meisten sind Op er vieler kleine-rer, l kal begrenzter Ereignisse, aber es gibt auc immer wiederKatastr p en mit massiven und gr c igen Sc den, wiezum Beispiel 1999 im stindisc en Bundesstaat Orissa, als einZykl n 10.000 Mensc enleben k stete.

    Vo de K e i d e d de e z e20 Jah e v e i e ve ch de .

    Rund 98 Pr zent der zwisc en 2000 und 2004 v n Unwet-terkatastr p en betr enen Mensc en sind in den Entwick-lungslndern zu Hause. Die meisten v n i nen leben in gr erArmut und ge ren marginalisierten und benac teiligtenBevlkerungsgruppen an. Hufg leben diese Mensc en inArmenvierteln und den Favelas an den Berg ngen, die nacstarken Regen llen der Ge a r v n Erdrutsc en ausgesetztsind. Oder sie aben i re Be ausungen an ungesc tztenFlussu ern, wie zum Beispiel in S ang ai, w die Stadtteileder etwa drei Milli nen Wanderarbeiter nur knapp ber demMeeresspiegel an der Flussmndung des Jangtse liegen undregelmig bersc wemmt werden.

    Bes nders die rmsten Lnder ver gen in der Regel nic tber ausreic ende Finanzmittel r den Au au und Unter alt

    v n Sc utzmana men der Fr warnsystemen. Der im Mai2008 ber Myanmar ereinbrec ende Zykl n Nargis war aucdes alb s zerstrerisc , weil er die Bevlkerung unv rbereitet

    wEnn insEln VErsinKEn unD strME DAs lAnD VErwstEn

    Im Sden Pakistans mndet der mchtige Indus insMeer. Im Flussdelta und an der Kste leben Millionen

    von Menschen, deren Huser, Felder und Trinkwasser-quellen immer hufger von Strmen und berschwem-mungen bedroht sind. Viele Felder sind bereits jetzt voneiner Salzkruste berzogen und knnen nicht mehr be-stellt werden. Um ein Leben unter solchen verschr tenBedingungen zu ermglichen, errichten die Menschen

    feste Trinkwasserteiche und konstruieren Bewsse-rungsanlagen. Sonnenkollektoren treiben Pumpen an,

    die das Wasser aus den Teichen au die Felder leiten.

    Die Menschen bauen auch Deiche, um mehr als zwan-

    zig Drfer in Kstennhe vor den berschwemmun-gen zu schtzen. An den Seiten der Deiche werdenwasserresistente Strucher und Bume gepfanzt, um

    die Stabilitt der Deiche zu erhhen. Als nchstes sind

    Flut-Schutzrume gegen besonders schwere ber-schwemmungen geplant.

    eine anpassungsmassnahme

    Deiche schtzendie Menschen ander kste Pa istans

    Foto: GREENPEACE / Uwe H. Martin

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    wAS wIR BRAUCHEN:Eine ortschrittliche klima- und Energiepoliti inDeutschland und ein elt eites Ab ommen zurBegrenzung des klima andels und seiner folgen.

    Wichtiger noch als die Ziele ist aber die Umsetzungin konkrete Politik. Eine Bundesregierung, die denKlimaschutz wirklich ernst nimmt, msste unteranderem:

    ein nationales Klimaschutzgesetz verabschieden.Bisher steht das Reduktionsziel von 40 Prozent lediglich alspolitische Absicht im Raum. Es muss rechtlich verbindlichfestgeschrieben und ein langfristiges Ziel hinzugefgtwerden, nach dem die Emissionen in Deutschland bis 2050um 90 bis 95 Prozent sinken sollen. Ein solches Gesetzwrde nicht nur den Emissionspfad, also den entspre-chenden Weg zur Senkung der Emissionen, bis 2050festlegen, sondern auch Gegenmanahmen vorschreiben,wenn sich die Emissionen nicht wie gewnscht entwickeln.

    den Bau neuer Kohlekraftwerke stoppen.

    In Deutschland sind mehr als 20 Kohlekraftwerke inPlanung oder im Bau. Gehen diese alle ans Netz, wre das40-Prozent-Ziel nur schwer zu erreichen. Langfristige Ziele,die Emissionen bis zur Jahrhundertmitte um 90 bis 95Prozent abzusenken, sind dann schon rein rechnerischnicht zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Grokraftwerkewegen ihrer Schwerflligkeit ungeeignet sind, das Schwan-kungen unterliegende wachsende Stromangebot ausSonne und Wind sinnvoll zu ergnzen.

    den Ausbau alternativer Energien beschleunigen. Etwa 16 Prozent des deutschen Stromverbrauchs kam2009 aus Erneuerbaren Energien. Damit liegt Deutschlandim europischen Mittelfeld. Es wre technisch machbarund wirtschaftlich sinnvoll, bis 2050 Strom in Deutschlandkomplett aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen. Daswrde aber eine wesentlich konsequentere Politik erfordernund wre gegen die Interessen der groen Energiekonzer-ne durchzusetzen, die ihr Geld mit fossilen oder atomarenGrokraftwerken verdienen und daher am Ausbau derErneuerbaren Energien wenig Interesse haben.

    Den Klimawandel zu begrenzen ist die grteund dringendste Herausforderung dieses Jahr-hunderts. Dafr braucht es ein internationales

    Abkommen, in dem konkrete Klimaschutzver-pflichtungen fr die Industrielnder festgelegt

    und Klimaschutzmanahmen der Schwellenln-der verabredet werden.

    Aber auch bei der deutschen Energie- und Klimapolitikgibt es noch zahlreiche klimapolitische Defzite undHeraus orderungen. Im Jahr 2007 lagen DeutschlandsTreibhausgasemissionen immerhin knapp 21 Prozentunter dem Niveau von 1990. Damit er llt Deutschlandbereits sein im Kyoto-Protokoll estgelegtes Redukti-onsziel bis 2012. Allerdings gelang etwa die Hl te derEinsparung ohne weiteres Zutun der Politik nmlichallein als Folge des Einbruchs der industriellen Produktion

    in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung.

    Deutschland trgt weiterhin erheblich zum Klimawandelbei. Die deutschen Pro-Kop -Emissionen von Kohlendi-oxid (CO 2 ) liegen mit mehr als 10 Tonnen pro Jahr berdem europischen Durchschnitt und betragen dasZehn ache von Indien, das Zweieinhalb ache von Chinaund das Dreiig ache von Tansania.

    Fr die Zukun t hat sich Deutschland vorgenommen,seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozentgegenber 1990 zu senken.

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    ine fziente Elektrogerte vom Markt verbannen,hohe E fzienzstandards r Autos estlegen und dieWrmedmmung r Gebude vorantreiben.

    All diese Manahmen sind in der Regel auch ein Gewinn rdie Konsumenten, denn ntige Investitionen oder hhere

    Anscha ungspreise rentieren sich mit der Zeit durchgeringere Stromrechnungen und Treibsto kosten. Diedeutsche Volkswirtscha t knnte jhrlich ber 30 MilliardenEuro beim Import von ossilen Energietrgern einsparen,wenn die Mglichkeiten zur Steigerung der Energiee fzienzkonsequent genutzt wrden. Die Bundesregierung glnztdurch halbherzige Politik; im Jahr 2008 hat vor allemDeutschland in Brssel ehrgeizige Standards r den

    Treibsto verbrauch von Autos verhindert, und erst krzlichblockierte die Bundesregierung das Vorhaben, die europi-sche Verbrauchskennzeichnung r Elektrogerte dyna-misch an den jeweils aktuell e fzientesten Gerten zuorientieren und damit der natrlichen technischenEntwicklung bei den Elektrogerten Rechnung zu tragen.

    den Emissionshandel zu einem wirksamenInstrument machen. Bisher schtzt der Emissionshandeleher die klimaschdlichen Industriebranchen als dass erdie Treibhausgasemissionen senkt. Die Idee, Klimaschutzdurch lau ende Verknappung handelbarer Emissionszertif-

    kate durchzusetzen, ist in der Theorie gut. Sie ver ehlt aberihr Ziel, wenn zu viele Zertifkate ausgegeben oder zu vieleEmissionsrechte im Ausland gekau t werden, so dasskaum Anreize r Investitionen in Klimaschutz in Deutsch-land entstehen. Immerhin: Ab 2013 sollen im Stromsektordie Zertifkate an die Konzerne versteigert und nicht mehrkostenlos vergeben werden. In den brigen Industriebran-chen allerdings werden mit dem (lngst widerlegten)

    Argument der Wettbewerbs higkeit die Zertifkate groen-teils weiter kostenlos verteilt das bietet nur wenig Anreiz

    r Investitionen im Klimaschutz.

    den Entwicklungslndern bei der Bewltigung desKlimawandels hel en. Als Teil einer gerechten Lastenver-teilung (siehe auch nchster Punkt) sollte Deutschland denarmen Lndern r klima reundliche Entwicklung, Erhaltungder Wlder und Anpassung an die Folgen des Klimawan-dels fnanzielle Mittel bereitstellen, die bis 2020 au siebenbis zehn Milliarden Euro jhrlich anwachsen. Diese Mittelsind zustzlich zu der Entwicklungshil e bereitzustellen, diedie reichen Lnder im Rahmen des 0,7 Prozent-Ziels der

    entlichen Entwicklungszusammenarbeit zugesagt haben,denn der Klimawandel ist eine zustzliche Belastung r diearmen Lnder.

    sich r ein ausreichend ambitioniertes und globalgerechtes Klima-Abkommen einsetzen. Au demgroen UN-Klimagip el in Kopenhagen Ende 2009 ist esder Staatengemeinscha t nicht gelungen, solch ein

    Abkommen zustande zu bringen. Die Verhandlungen lau en jetzt weiter in der Ho nung, Ende 2010 zumindest ineinigen Bereichen konkrete Beschlsse zu erzielen und daskomplette Abkommen au dem UN-Klimagip el 2011 zuverabschieden.

    Um die globale Erwrmung au deutlich unter 2C zubegrenzen, msste das Abkommen sicherstellen, dass dieweltweiten Emissionen ab 2015 zu sinken beginnen und biszur Jahrhundertmitte um 80 Prozent reduziert werden. Verteilte man die da r weltweit bentigten Klimaschutzan-strengungen au die Lnder anhand ihrer Verantwortung rden Klimawandel und ihrer wirtscha tlichen Leistungs hig-keit, dann mssten die Industrielnder erstens ihreEmissionen bis 2020 um mehr als 40 Prozent unter dasNiveau von 1990 drcken und zweitens die armen Lnderbei deren klima reundlichen Entwicklung untersttzen.

    Diese Mittel mssten bis 2020 au jhrlich mindestens 100Milliarden US-Dollar anwachsen. Gleichzeitig mssen aberinsbesondere auch die Schwellenlnder Eigenleistungenerbringen, um das Wachstum ihrer Emissionen zu verlang-samen und lang ristig eben alls zu senken. Auch r die

    Abmilderung der Folgen des Klimawandels bentigen diearmen Lnder Untersttzung in Form von geeigneten

    Technologien und fnanziellen Mitteln, die bis 2020 au jhrlich mindestens weitere 100 Milliarden US-Dollaranwachsen mssten. Diese Summen erscheinen gro, aberinnovative Instrumente, wie etwa eine Finanztransaktions-steuer, die gleichzeitig die Finanzspekulation eindmmenhel en kann, knnen Hunderte Milliarden US-Dollar anzustzlichen Einnahmen erbringen, von denen ein Teil rden Klimaschutz in den Entwicklungslndern eingesetztwerden knnte. Au gabe der Emp ngerlnder wiederumist es, sicherzustellen, dass die Verwendung der Mittel rden Klimaschutz sinnvoll und e fzient geschieht und beiManahmen zur Abmilderung der Klima olgen die Bedr -nisse der rmsten und verwundbarsten Bevlkerungsgrup-pen im Mittelpunkt stehen.

    wAs wir BrAuChEn: EinE fortsChrittliChE KliMA- unD EnErgiEpolitiK

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    KliMA sChtZEn ArMut VErhinDErn

    LITERATURHINwEISEHeinrich-Bll-Stiftung (2009):Deutschlands Vorreiterrolle au dem Pr stand Klimagerechtigkeit nach dem Greenhouse-

    Development-Rights-Modell.B lHeinrich-Bll-Stiftung (2009):Klimawandel verletzt Menschenrechteber die Voraussetzungeneiner gerechten Klimapolitik.B l

    Intergovernmental Panel on Climate Change (ipcc ) - Fourth Assessment Report ( ar 4): Climate Change 2007.G

    Nicholas Stern (2007):Te Economics o Climate Change:Te Stern Review.C

    Oxfam International (2009):Su ering the Science ClimateChange, People and Poverty.Ox o

    United Nations Development Programme (undp ): B c c l c E w ckl 2007/2008:Den Klimawandel

    bekmp en: Menschliche Solidaritt in einer geteilten Welt.Bo

    INTERNETLINkSp://kl - - c k .p://www.ox . /kl w lp://www. w c .op://www. -kl - ll z.p://www.w .p://www.p k-po .p://www.kl w l- k p .

    Titelbild: Seit Jahren llt kaum Regen in A ar, thiopien. Das einst ruchtbare Land hat sich in eine karge Wste verwandelt - dieMenschen fnden weder Weide chen noch ausreichend Wasser r ihre Viehherden. Viele haben in der Drre alles Vieh verloren.Lebensmittel werden knapp - und wegen der hohen Preise unerschwinglich. OXFAM / Nick Danziger

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