Klang-Körper · 2016. 9. 29. · ditech Lumi Jumper Zubehör: AHP Furutech, Rega, Shure, Target,...

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4D Lautsprx**sr ü*ld f*$t* Ä-, X,- Auor: Frlc van Spellr l:ll:.r'i':r ii, I ,r.:rl::. Vsx erxi*x Xiardrue k d*r Ä,-* Xl ssll{*: sl*} xlennan*i täxse h** lxs- sen:Ax*|: :l;*xx *i* **id*x Y!*{xxit- ts!**x*r ix dcr $ckallw*nel mi* i*rxx 13 X*ntimet*rx *xr*i:x.l*s$€r vel;] xxfS** !:*tracir,*1 *fu*n l:ese hei**x xxxxt**n, kat e.li* x*hl;rrxiqe ltalixxi- s*he $e tiön*lxl: j**e &4cnge &,}*rn- branfliie!** x*r Vxrfügruxg unxl kxr:n dahe.r xx*h in gr*ßer*:x Xärri*uman so l.lnlxxix*x klingex xix *ixe rundl i*&c Sp*rxx*ngerin. Aalc!* *snst is{ di* j{}xgx?e Versiom d*r xskr':raxn:f rexxel I ichen &e!*-Xr?e- Klangsäu!e filr max*l:x ***rre- s**xxg Eut. Klang-Körper Elegant und fast unscheinbar steht sie da in seidenmattem Schwarz, klar und einfach gezeichnet, bis auf das kleine, runde Gold-Note-Logo ohne jeden Zierrat, was sie mit ihrer makellosen Oberfläche und soliden Verarbeitung zumindest auf den zweiten Blick ausgesprochen edel wirken lässt. Ihre Statur macht es Unbe- darften indes auch einfach, sich gewaltig zu täuschen, wenn es um die Einschätzung ihres audiophilen Anspruches geht ,,Ist ja ein De- signlautsprecher. Die gibt's wie Sand am Meer." Einen Meter hoch, die Schallwand nicht viel mehr als handbreit, dafur ein Gehäuse, das die Tiefe eines liegenden DIN-A4-Blattes aufrveist: Seit der klassi- sche ,,große Regallautsprecher" mit seinem typischen Acht-Zoll- Tieftöner, der die Breite des Gehäuses bestimmte, weitgehend vom Markt verschwunden ist, entspricht dies in der Tät so ziemlich dem Standard bei HiFi-Lautsprechern der sozusagen gutbürgerlichen Klasse, wie man sie fast überall zu sehen bekommt. Diese Bauform hat sich aus gutem Grund durchgesetzt, denn wenn man den ver- meintlichen Regallautsprechern ohnehin besser einen teuren Stän- der spendieren und sie einigermaßen frei im Raum platzieren soll- te - wie sich mittlerweile auch in weiteren nicht-audiophilen Kreisen herumgesprochen hat -, kann man bei gleichem Platzbe- darf dasVolumen zwischen derAuflagefläche des Ständers und dem Fußboden besser gleich fur akustische Zwecke nutzen. Außerdem gefüllt die schlanke Säulenform nicht nur demjenigen, der sich die Anlage zwecks Musikgenuss ins Zimmer stellt, sondern kommt auch bei etwaigen Mitbewohnern mit eher innenarchitektonischen Ansprüchen gut an. Da haben zum Beispiel Liebhaber von Klipsch- Eckhörnern es ungleich schwerer, sofern sie nicht über ihren eige- nen Man Cave (respektive Woman Cave) verftlLgen. Gehäusevolumen hin oder her - dass von einem Tieftonchassis mit zwölf bis höchstens fünfzehn Zentimeter Durchmesser, was das Verhältnis zwischen der Abdeckung des unteren Frequenzbereichs und dem Wirkungsgrad angeht, keine Wunder zu erwarten sind, steht auf einem anderen Blatt. Aber was soll's - gibt es doch bei den allermeisten Sieben-plus-eins-Receivern jede Menge Watt zu yer- braten. Eher kann man sich an der Tatsache stören, dass in volks- tümlichen Preisbereichen die Gehäuse von,,Regallautsprechern" denjenigen von gleich teuren Standlautsprechern, die angesichts der ina g*'llli.;or 5,1211 I

Transcript of Klang-Körper · 2016. 9. 29. · ditech Lumi Jumper Zubehör: AHP Furutech, Rega, Shure, Target,...

  • 4D Lautsprx**sr ü*ld f*$t* Ä-, X,-Auor: Frlc van Spellr l:ll:.r'i':r ii, I ,r.:rl::.

    Vsx erxi*x Xiardrue k d*r Ä,-* Xl

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    Klang-Körper

    Elegant und fast unscheinbar steht sie da in seidenmattemSchwarz, klar und einfach gezeichnet, bis auf das kleine, rundeGold-Note-Logo ohne jeden Zierrat, was sie mit ihrer makellosenOberfläche und soliden Verarbeitung zumindest auf den zweitenBlick ausgesprochen edel wirken lässt. Ihre Statur macht es Unbe-darften indes auch einfach, sich gewaltig zu täuschen, wenn es umdie Einschätzung ihres audiophilen Anspruches geht ,,Ist ja ein De-signlautsprecher. Die gibt's wie Sand am Meer." Einen Meter hoch,die Schallwand nicht viel mehr als handbreit, dafur ein Gehäuse, dasdie Tiefe eines liegenden DIN-A4-Blattes aufrveist: Seit der klassi-sche ,,große Regallautsprecher" mit seinem typischen Acht-Zoll-Tieftöner, der die Breite des Gehäuses bestimmte, weitgehend vomMarkt verschwunden ist, entspricht dies in der Tät so ziemlich demStandard bei HiFi-Lautsprechern der sozusagen gutbürgerlichenKlasse, wie man sie fast überall zu sehen bekommt. Diese Bauformhat sich aus gutem Grund durchgesetzt, denn wenn man den ver-meintlichen Regallautsprechern ohnehin besser einen teuren Stän-der spendieren und sie einigermaßen frei im Raum platzieren soll-te - wie sich mittlerweile auch in weiteren nicht-audiophilenKreisen herumgesprochen hat -, kann man bei gleichem Platzbe-darf dasVolumen zwischen derAuflagefläche des Ständers und demFußboden besser gleich fur akustische Zwecke nutzen. Außerdemgefüllt die schlanke Säulenform nicht nur demjenigen, der sich dieAnlage zwecks Musikgenuss ins Zimmer stellt, sondern kommtauch bei etwaigen Mitbewohnern mit eher innenarchitektonischenAnsprüchen gut an. Da haben zum Beispiel Liebhaber von Klipsch-Eckhörnern es ungleich schwerer, sofern sie nicht über ihren eige-nen Man Cave (respektive Woman Cave) verftlLgen.

    Gehäusevolumen hin oder her - dass von einem Tieftonchassismit zwölf bis höchstens fünfzehn Zentimeter Durchmesser, was dasVerhältnis zwischen der Abdeckung des unteren Frequenzbereichsund dem Wirkungsgrad angeht, keine Wunder zu erwarten sind,steht auf einem anderen Blatt. Aber was soll's - gibt es doch bei denallermeisten Sieben-plus-eins-Receivern jede Menge Watt zu yer-braten. Eher kann man sich an der Tatsache stören, dass in volks-tümlichen Preisbereichen die Gehäuse von,,Regallautsprechern"denjenigen von gleich teuren Standlautsprechern, die angesichts der

    2ö ina g*'llli.;or 5,1211 I

  • höheren Tiansport- und Lagerkosten zwangsläufig bil-liger produziert werden müssen, in puncto Verfär-bungsfreiheit und Abbildung oft den Rang abliefen,während Letzlere aus den oben genannten Gründen jabei Lebendigkeit und Tieftonwiedergabe auch nichtwirklich punkten können. Diese generelle Situation vorAugen ist es absolut bemerkenswert, was Gold Notedaraus gemacht hat.

    Die Gold Note A-6 XL ist mit einem Listenpreis vonetwa 5000 Euro ftir das Paar kaum,,volkstümlich" zunennen - außer bei HiFi-Verrückten wie, mitVerlaub,Ihnen und mir. Wir wissen ja, dass es etliche NF-Kabelgibt, die deutlich teurer sind, und sprechen, wenn unsein musikalisch auf Dauer wirklich befriedigendesLautsprechersystem zu einem deutlich im vierstelli-gen Bereich liegenden Preis begegnet, schon fast vomSonderangebot. Um es gleich vorwegzunehmen: Zwei

    MitspielerAnaloglaufwerk: Funk Firm Vector 3 Tonarm: Nottingham Analo-gue Ace Space Tonabnehmer: ZYX Airy 3 XH MC-Übertrager: Au-dio Innovations Series 800 Phonovorstufe: Audio Note |\/1 RIAA,

    stark modifizlert {u.a. Choke-Loaded Netztell), Acoustic Solid Phono

    Amp CD-Laufwerk: CEC T15100 modifiziert Digital/Analog-wandler: Audio Note DAC 3.1x m, De Jong Systems Böhrennetzteil,Audio Note Kupferfolien Ausgangskondensatoren und Silberverka-

    belung CD-Player: Rotel RCD-1 570 Vorverstärker: PinkFaun/lVachmat N/inion Black Edition Endverstärker: Welter 2A3

    Monos, modifiziert Vollverstärker: Rotel RA-1 570 Lautsprecher:Gold Note AO XL, Avantgarde Acoustic Duo 2.0 (G1), Frequenzwei-

    che modif iziert Kabel: 47labs, Audio Note, Burmester Lila, Furu-

    tech, Lapp, Nordost, Pink Faun, Triple M Audioshop, Wireworld, Gra-

    ditech Lumi Jumper Zubehör: AHP Furutech, Rega, Shure, Target,

    diverse Kegel und Spikes, lkea Lack (abgewandelt)

  • ,{ l**r: :"lr**r lir'' '

    Links: Der 16,5 cm Tieftöner arbeitet in zwei voneinan-

    der getrennten Kammern und atmet über ein Reflex-

    rohr in die Außenwelt. Die Seiten- und Deckpaneele

    der A-O XL sind mittels Gewindestangen so befestigt,

    dass sie als Passivradiatoren zum Einsatz kommen

    0ben links: Die Frequenzweichen für den inneren

    Tieftöner und die lrefmittel-/Hochtonsektion sind auf

    separaten Platinen aufgebaut

    0ben Mitte: Der Tieftöner stammt aus der Prestige-

    Reihe des nordischen Herstellers SEAS - die Kabel-anschlüsse sind sinnvollerweise gelötet statt ge-

    ste c kt

    Rechts oben: Für sicheren Anschluss sorgen hoch-

    wertige, mit Rhodium beschichtete Schraubklemmen

    aus eigener Fertigung

    r :i:1

  • image-hifi-Kollegen, die dem Paar, mit dem der Autor schlussend_lich zum Test begltickt wurde, zuvor eingehend lauschen konnten,bestätigten mir unabhängig voneinander: ,,Mit denen könnte ichleben!" - Was in unserem Mikrokosmos, wo HiFi-KomDonentenim Wert eines vernünftigen Neuwagens mitunter ohne Augen_zwinkern oder große Worte entgegengenommen und wiäderzurückgesandt werden, schon nach höchstem Lob klinqt. Aber dasnur am Rande. Wir sind ja alle ganzbodenständig geblieben - einBlick auf den Kontostand reicht meistens aus, um sich das in Er_innerung zu rufen ... (Und zum Glück gibt es auch noch so etwaswie den Secondhand-Markt, wenn die Entzugserscheinunsen aufDauer unerträglich werden.)

    Eine zweite Erkenntnis: Genau wie bei billigen vertretern des säu-lenlautsprechergenres spielt das Gehäuse de"r Gold Note ganz ein-deutig mit - aber in diesem Fall gewollt. Statt der üblichln sechs_wändigen, aus irgendwelchen Holzprodukten gefertigten, mit dereinen oder anderen Innenverstrebung versehenen Konstruktionhandelt es sich im Fall derA-6 XL im Grunde um einen Kastenrah_

    men aus Stahlvierkantrohr mit einer ge-schlossenen, massiven Schallwand, inder die Tiefmittelton- und Hochtontrei-ber in gewohnter Weise in der oberenHälfte platziert sind, sowie einem eben-so massiven Boden. An den Rück- undSeitenwänden sind Aluminiumplattenin das Gehäuse eingelassen, die mit-schwingen dürfen - nein, sollen - undzu diesem Zweck,,getunt" sind. Sie sindmittels Gewindestangen an strategi-schen Stellen mit dem Grundgerüst ver-bunden und durch eine mehi oder we-niger starke Vorspannung auf denLautsprecher abgestimmt. Das Ergebnisist ein Klangkörper, der weitaus größerist, als die drei sichtbaren Lautsprecher-chassis - das dritte versteckt sich im un-

  • teren Teil des Gehäuses und macht sich über zwei Reflexrohre imunteren Frequenzbereich bemerkbar - vermuten lassen. Mit adä-quaterVerstärkung an den schönen und soliden Lautsprecherklem-men fült die Gold Note damit auch große Räume auf souveräneund selbstverständliche Weise mit Wohlklang, malt das musikali-sche Geschehen in Lebensgröße, wo andere Vertreter der schlankenLautsprechergattung (und nicht nur diesel) fur den Autor dieserZeilen immer ein wenig nach Micky-Maus-HiFi klangen.Apropos Verstärker - die italienische Herkunft, der angegebene

    mittelhohe Kennschalldruck von 90 dB/Wm und die im Tiefmit-tel- und Tieftöner zumEinsatz kommenden Papierkonusse lassenvielleicht vermuten, dass die A-6 XL sich vor allem mitRöhren(end)verstärkern vorzüglich kombinieren lässt. Tatsächlichaber braucht die Gold Note ordentlich Leistung und Kontrolle, umihre dynamischen Fähigkeiten voll zur Geltung zu bringen. BeideVertreter der Single-ended-Tiiodenfraktion, die ich während desTestes zur Verfiigung hatte, machten im Frequenzspektrum nachoben hin mehr oder weniger,,dicht", was dann in einer allzu sanf-ten und beruhigenden, mitunter gar spannungslosen Wiedergabeder Klangereignisse resultierte. Dass der Hochtonbereich bei derGold Note herstellertlpisch feinsinnig mit einem fabelhaften Ge-spür fur kleinste dynamische Abstufungen angelegt ist, aber nichtunbedingt vor energetischer Ef[ektivitat strotzt, drirfte dabei sicher-lich einen wichtigen Faktor darstellen. Die Endstufensektion desvergleichsweise profanen Rotel-Vollverstärkers RA- I 570 jedenfallsließ in Kombination mit meinem angestammten Röhrenvorver-stärker die schlanken Italienerinnen förmlich aufleben, straffteKonturen und holte so manches Detail hervor, das bis dahin eher imVerborgenen geblieben war, ohne dass Anmut, Farbigkeit und Un-mittelbarkeit des Mitteltonbereichs spürbar litten. Ein Indiz dafur,dass die A-6 XI nicht in erster Linie daftir konzipiert wurde, vonGlaskolben gesteuert ihr Bestes zu geben, stellt übrigens das firmen-eigene Verstärkerprogramm dar: Röhren setzt der Hersteller gernein den Verstärkerstufen seiner Quellengeräte wie etwa dem heraus-ragenden CD-Player Favard Anniversary (getestet in image hifi0312014) ein. Bei den Vollverstärkern jedoch handelt es sich durch-weg um Vertreter der Tiansistorzunft., die allesamt ganz ordentlichim Futter stehen. Das soll nicht heißen, dass es mit Röhren partoutnicht geht, aber dann eher mit den weitaus weniger mimor.nhuft..,Pentoden bzw. Beam-Power-Tetroden in Push-pull-Class-AB-Be-trieb mit ordentlicher Leistungsausbeute und Immunität gegen-über Impedanzschwankungen - wie etwa im Fall des SynthesisRoma 510 AC (der in der nächsten Ausgabe vorgestellt wird).

    5;'2015 inage-liii.cum 3'

  • Bumerangförmige, von unten anzuschraubende Stahlplatten und von oben

    in Höhe einstellbare Spikes geben der schlanken A-6XL .felsenJesten' Stand

    Steckt der richtige Verstärker - bei dem es sich nicht unbedingtgleich um ein teures Exemplar handeln muss - am anderen Endeder Lautsprecherkabel, ist man gegen negative musikalische Erfah-rungen weitgehend gefeit. In diesem Fall öffnen sich die Gold Note,lassen den einzelnen Interpreten aufder virtuellen Bühne ihre Frei-heit und decken mit einer selbstverständlichen Klarheit quasi ne-benbei manches Detail und manchen Zusammenhang auf - soauch in den großartig dunklen, ungeheuren Klanglandschaften aufdem 1991er Front-242-Nbum Tyranny (For You) (PIAS/RRE CD11, CD),während die aus dem Hintergrundvernehmbaren elektro-nisch verzerrten Stimmen, Percussion und sonstige Soundeffekteüber weniger überzeugende Wiedergabeketten doch öfter auf verlo-renem Posten gegenüber dem dominierenden tiefen, panorama-breiten Synthie-Gedröhne stehen. Die Gold-Note-Lautsprecherspielen leise ähnlich gut wie laut, stecken so ziemlich alles weg, ma-chen nie über Gebühr auf sich aufmerksam, geben kräftig abge-mischten Frauenstimmen keinen metallischen Beigeschmack, ma-chen auch nicht schlapp, w€nr gerade Industrial Noise oderDubstep aufliegt. Und was ich besonders an ihnen schätze: Sie ma-chen nicht von sich aus auf ,,dicke Hose", neigen aber, ihrer äußerenErscheinung zumTrotz,auch nicht dazu, das musikalische Gesche-hen zu verharmlosen und auf ,,wohnliche" Proportionen zu ver-

    kleinern. Der Tieftonbereich kommtkräftig rüber, konturiert, aber nicht überdas richtige Maß hinaus trocken. Er läs-st die Wände des Hörraums nurwackeln, wenn Entsprechendes auf demTonträger enthalten ist, und erreichtdann zwar nicht die Tiefe der ganzgroßen Tiere unter den Lautsprechern(was uns Besitzern normaler Wohnräu-me - und unseren Nachbarn - aucheher entgegenkommt), bildet aber dieMusik im Rahmen seiner Kräfte gehalt-voll und realistisch ab. Im Gegensatz zumanchen angeblich haarscharf abbil-denden High-End-Lautsprechersyste-men. die die Akteure auf der Bühne imSpielzeugformat im Hörraum ankom-men lassen, fült die graztle Gold Noteden Raum mit in ihrer Abbildungs-größe und Körperhaftigkeit durchausplausibel und naturgetreu wirkendenStimmen und Instrumenten. Etwa imFall von Hope Sandovals Gesang in,,Pa-radise Circus" vom Massive-Attack-Album Heligoland von 2010 (Virgin5099962774628, CD): hautnah und ir-gendwie doch träumerisch-mysteriös,alles andere als überzeichnet oder ausder Abmischung der Instrumente her-vorstechend. Oder bei Depeche Modesl990er Album Violator (Mute CDSTUMM 64, CD), das druckvoll daher-kommt, ohne dass dabei von dem erle-senen Songmaterial abgelenkt wird: Dasganze Geschehen baut sich um DaveGahans Gesang herum auf und Akzentewerden wohlproportioniert und richtiggetimed in Szene gesetzt. Wenn die An-lagenzusammenstellung und Aufstel-lung im Raum passen, verschwinden dieLautsprecher recht schnell aus dem Be-wusstsein, es braucht unter Umständennicht einmal eine LP-Seite, und man

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  • wr lxx?xpr*r**r llrti f;;r* i-ü Xl

    hört,,nur" noch Musik. (Was die Auf-stellung angeht, sind die Gold Notenicht einmal besonders penibel: Wer dieLautsprecher etwa in einem gleich-schenkligen Dreieck zum Hörer hin ein-winkelt und sie dabei nicht gerade inden Raumecken platziert, hat danachnur noch die üblichen Optimierungs-schritte im Zentimeter- und Gradbe-reich zu absolvieren.)Klar, im direkten Vergleich mag es

    Lautsprecher geben, die die pulsieren-den Bässe der klassischen l998erTiance-Hymne,,Universal Nation" vonPush (Bonzai BTI 035, 12" Maxi) nochetwas fetziger in den Raum schlingernlassen: diese aber werden fast unter Ga-rantie die kleinen dynamischen Abstu-fungen, von denen das Stück in derzehnminütigen Originalfassung geradein den eigenen vier Wänden lebt, mehroder weniger unterschlagen. Und wennder eine oder andere Mitbewerber IhreLieblingssängerin - ich gebe mich hierbewusst unverbindlich, es haben sichüber den Testzeitraum hinweg mehrere

    auf dem Plattenteller oder in der CD-Lade wiedergefunden, die mir irgend-wie alle gleich lieb sind - vielleicht nochetwas profunder seufzen lässt, wird erdabei kaum den beherzten Swing ihrerBegleitband so mitreißend in Szene set-zen wie die Gold Note.

    Dieser Balanceakt zwischen Akribie,mit der etwa Atem- und Anschlaggeräu-sche nachgezeichnet werden wollen,und Ganzheitlichkeit, zwischen dergroßen Geste und wohliger Intimität,gelingt der A-6 XL über den ganzenÜbertragungsbereich. Wenn überhaupteine besondere Stärke der Gold Notehervorzuheben ist, dann besteht sie inihrer Harmonie und Konsistenz von

    ganz unten nach ganz oben (und vice versa)' Es gibt da einfachnichtr, was hervorsticht oder vergleichsweise abftillt. So bietet die

    A-6 Xl eine bemerkenswerte Synthese aus livehaftiger Spielfreudeund langzeittauglicher Ausgeglichenheit. Und das in einer von Sta-tur und Oberflächengestaltung her diskreten' aber vielleicht geradedeswegen überaus charmanten Hülle. Es braucht ja nicht immerVollholz und Leder, um sr'idlandisches Temperament und Flair in

    angemessener Asthetik in den eigenen vier Wänden zu zelebrieren(obwohl man die Seitenflächen und den oberen Abschluss der A-6

    Xl wahlweise durchaus in Leder gefasst bekommen kann).Wie eingangs schon erwähnt, bin ich nicht der einzige aus unserer

    Tiuppe von High-End-Connaisseuren, der das Paar nur ungernwieder aus den Händen gegeben hat. Wer in der 5O00-Euro-Klasseoder auch wesentlich darüber auf der Suche nach neuen Schall-wandlern und nicht unbedingt mit seiner Kleinleistungsröhre ver-heiratet ist, sollte sie kennenlernen und dafur auch einen weiteren

    Weg in Kauf nehmen!

    Lautsprecher Gold Note A-6 XLPrinzip: 3,5 Wege-Bassref lex-Standlautspre-

    cher, Trennfrequenz 3 000/350/1 50 Hz (1 2 dB)

    Bestückung: 1 Zoll Seidenkalotten-Hochtö-

    net 2 x 5 Zoll Tiefmitteltonchassis mit Papier-

    membran, 6.5 Zoll Subwoofer mlt karbonfa-

    serverstärkter Papiermembran Wirkungs-

    grad:90 dB {1 Wl m) Frequenzbereich:35-20000 Hz .+l 3 dB) lmpedanz:6 OhmBesonderheiten: Seltenteile und oberen Ab-

    schluß aus Alu sind mittels Gewindestangen

    mit dem Rahmen verschraubt und funktionie-

    ren so als Passivradiatoren; Bi-Wlring Termi-

    nal mit rh0diumbeschichteten, nickelfreien

    Schraubanschlüssen Gehäuseausführun-

    gen: Bahmen schwarz seidenmatt oder hoch-

    glänzend; Paneele AIu natur, schwarz oder mit Lederbezug Maße (BiHlI):

    191100179,5 cm Gewicht: ca. 28 kg Paarpreis:4990 Euro

    Kontakt: World of Highend, Sand 46, A-4650 Lambach, Osterreich, Telefon

    0043i 699/1 9696'l 64, www. h ig hend-stereo-cinema.at

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