Juli August 2020 - srf.ch€¦ · Juli – August 2020 ... Sa, 25.07.2020, 20.00 Uhr Radio SRF 2...
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Juli – August 2020
Wir bieten ausgewählte Hörspiele und Schreckmümpfeli zum Download und als Podcast an:
srf.ch/hoerspiel srf.ch/schreckmuempfeli
2
Juli – August 2020
Fr, 03.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Das kleine Lexikon der Provinzliteratur
von Pedro Lenz
Produktion: SRF 2008
44'
Seite 4
Sa, 04.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Die Napoleon Bonapartefrau
von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Produktion: SRF 2014
54'
Seite 17
Mo, 06.07.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 1/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
50'
Seite 5
Fr, 10.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Das Geräusch einer Schnecke beim Essen
von Elisabeth Tova Bailey
Produktion: SRF 2017
51'
Seite 6
Sa, 11.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Geschichte der Gewalt
von Édouard Louis
Produktion: WDR 2018
55'
Seite 18
Mo, 13.07.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 2/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
50'
Seite 5
Fr, 17.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Öber em Tal
von Rebecca C. Schnyder
Produktion: SRF 2013
49'
Seite 7
Sa, 18.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Inzest
von Christine Angot
Produktion: WDR 2002
56
Seite 19
Mo, 20.07.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 3/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
49'
Seite 5
Fr, 24.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Dr Madam ihre Mössiö
von Guy Krneta
Produktion: SRF 2014
47
Seite 8
Sa, 25.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Das traurige Schicksal des Karl Klotz
von Lukas Linder
Produktion: SRF 2013
58'
Seite 20
Mo, 27.07.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 4/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
51'
Seite 5
Fr, 31.07.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Das wahre Leben der Helvetia
von Katharina Tanner
Produktion: SRF 2000
49'
Seite 9
Sa, 01.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Im Schwarm
von Michael Fehr
Produktion: Der gesunde
Menschenversand 2018
58'
Seite 21
Mo, 03.08.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 5/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
50'
Seite 5
Fr, 07.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Helvetistan
von Michael Herzig
Produktion: SRF 2017
48'
Seite 10
Sa, 08.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel entfällt Seite 22
Mo, 10.08.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens 6/6
von Rolf und Alexandra Becker
Produktion: SRF 1968
50'
Seite 5
Fr, 14.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Das Hotel hat ein Loch
von Daniel Goetsch
Produktion: SRF 2006
48'
Seite 11
Sa, 15.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel entfällt Seite 22
3
Juli – August 2020
Mo, 17.08.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Uchruut
von Fitzgerald Kusz
Produktion: SRF 1985
50'
Seite 12
Fr, 21.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina
rettete
von David Zane Mairowitz
Produktion: SRF 2012
52'
Seite 13
Sa, 22.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel entfällt Seite 22
Mo, 24.08.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Kafi Royal
von Stephan Mathys
Produktion: SRF 2013
38'
Seite 14
Fr, 28.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Jupiter auf Argos
von Gion Mathias Cavelty
Produktion: SRF 2006
52'
Seite 15
Sa, 29.08.2020, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Nachtblind
von Darja Stocker
Produktion: SRF 2006
48'
Seite 23
Mo, 31.08.2020, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Zweierleier – eine Auswahl Produktion: SRF 1984–2012
45'
Seite 16
4
Juli – August 2020
Hörspiel SRF 1
Freitag, 03.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Das kleine Lexikon der Provinzliteratur von Pedro Lenz
Der Schweizer Mundartdichter Pedro Lenz ist spätestens 2005 mit «Das kleine Lexikon der
Provinzliteratur» zum Kultautor avanciert. Sein Roman «Dr Goalie bin ig» wurde vielfach ausgezeichnet
und erfolgreich verfilmt. Pedro Lenz ist ein Lyriker und Sprachkünstler mit radikal zeitkritischem Blick.
Pedro Lenz weist einer Gertrud Niederhauser, einem Albin Blum, Mathilde Ellenberger-Ellenberger oder
Rodolfo Köhli ganz präzis den Lebensraum oder eben die Provinz zu, wo sich – und nur dort – der
unverwechselbare literarische Gestus entwickeln kann. Ein skurriles Panoptikum entfaltet sich, das uns
lachen und staunen lässt.
Mit: Pedro Lenz und Christian Brantschen
Musik: Christian Brantschen
Produktion: SRF 2008 (Live-Aufnahme im Berner Café Kairo)
Dauer: 44'
5
Juli – August 2020
Montag, 06.07.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/6
Montag, 13.07.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/6
Montag, 20.07.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 3/6
Montag, 27.07.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 4/6
Montag, 03.08.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 5/6
Montag, 10.08.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 6/6
SRF-Radiokrimi
Dickie Dick Dickens von Rolf und Alexandra Becker
Die Abenteuerserie um einen legendären Gentlemangauner. Dickie Dick Dickens, der grösste Gangster
von Chicago, ist wieder da! Allerdings kann er vorerst wenig ausrichten, denn er sitzt im Gefängnis. Der
Boss ist weg – und in der Verbrechermetropole Chicago bricht das Chaos aus.
Und auch wenn der König der Unterwelt unter falschem Namen im Knast sitzt – angeklagt übrigens
wegen Bigamie –, stehen seine eingeschworenen Mitarbeiter treu an seiner Seite; als da sind: der
väterliche Freund Opa Crackle, der kleine abergläubische Bonco, der vornehme Mister Joshua
Benedict Streubenguss, Spezialist in Juwelenhehlerei, und natürlich Dickies frischgebackene «richtige»
Ehefrau Effie Marconi.
Wird es dem Gangster mit Ehrentitel gelingen, aus der Haft zu entkommen? Warum muss er auf der
Flucht ausgerechnet auf die einzige weibliche Walfängerin der Welt treffen? Und wie kann der
Chicagoer Frauenverein den Gangsterboss vor der Polizei retten?
Der Hörspielklassiker im Retro-Chic. Gewürzt mit einer ordentlichen Portion augenzwinkerndem Humor.
Mit Strassenfegern wie «Paul Cox» oder «Dickie Dick Dickens» schrieb sich das Autorenpaar Rolf und
Alexandra Becker in die Hörspielgeschichte ein.
Mit: Horst Sachtleben und Joachim Teege (Erzähler), Wolfgang Reichmann (Dickie Dick Dickens), Inge
Bahr (Effie Marconi), Alfred Schlageter (Opa Crackle), Peter Arens (Joshua Benedict Streubenguss),
Robert Tessen (Bonco), Peter Oehme (Chefkommissar Lionel Mackenzie), Klaus Knuth (Sergeant
Martin), Anneliese Betschart (Maggie Poltingbrook), Rosel Schäfer (Edwina Shrewshobber), Erwin
Parker (Bezirksstaatsanwalt), Wolfgang Forester (Kommissar Hillbilly), Otto Mächtlinger (Topper), Inigo
Gallo (Williams), Elmar Schulte (Snipper Jonas) sowie Johannes von Spallart, Franziska Oehme, Inge
Bahr, Rolf Defrank, Peter Kner, Max Lehmann, Luzius Versell, Peter W. Loosli, Paul Bühlmann u.v.a.
Musik: Hermann Thieme
Regie: Lilian Westphal
Produktion: SRF 1968
Dauer: Teil 1 «Wale und kleine Fische»: 50', Teil 2 «Rotwein für die Herren, Strychnin für die Damen»: 50',
Teil 3 «Das Vermächtnis des grossen Jim»: 49', Teil 4 «Die lustigen Weiber von Chicago»: 51',
Teil 5 «Mit allen Wassern gewaschen»: 50', Teil 6 «Plaudereien am Telefon»: 50'
6
Juli – August 2020
Freitag, 10.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Das Geräusch einer Schnecke beim Essen von Elisabeth Tova Bailey
Durch eine seltene Krankheit ist Elisabeth Tova Bailey ans Bett gefesselt. Eine Freundin schenkt ihr
eine Schnecke, die sie im Wald gefunden hat. Bailey beginnt das Tier zu beobachten. Zuerst ohne
grosses Interesse, doch dann entdeckt sie einen faszinierenden Kosmos. Und Hoffnung.
Jahre später hat Elisabeth Tova Bailey die Geschichte dieser besonderen Freundschaft
aufgeschrieben. Mit wachsender Hingabe beschreibt sie die Bewegungen der Teleskopfühler und die
Windungen des Gehäuses ihrer Schnecke. Sie findet heraus, was ihre kleine Freundin am liebsten
frisst, wann sie schläft, wie sie sich fortpflanzt – und sie hört das Geräusch, das die Schnecke beim
Essen mit ihren über zweitausend winzigen Zähnen macht. Dank ihrer buchstäblichen Langsamkeit
wird die Schnecke für die Erzählerin zur Begleiterin auf dem Weg der Genesung.
Mit: Valery Tscheplanowa
Aus dem Amerikanischen von Kathrin Razum
Musik: Fatima Dunn
Hörspielfassung und Regie: Elisabeth Putz
Tontechnik: Andreas Lucke, Roland Fatzer
Produktion: SRF 2017
Dauer: 51'
Elisabeth Tova Bailey wurde in New England (USA) geboren. Sie machte zuerst eine Ausbildung zur
Gärtnerin und arbeitete später als Journalistin, veröffentlichte Essays und Kurzgeschichten. Mit 34
Jahren erkrankte sie auf einer Europareise an einer Virusinfektion und war lange Zeit bettlägerig.
Fatima Dunn studierte Komposition in Zürich. Sie hat irische Wurzeln, ist Singer-Songwriterin und
Cellistin. Neben ihren Auftritten als «One Woman Orchestra» komponiert sie für Kino, Film und Theater.
7
Juli – August 2020
Freitag, 17.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Öber em Tal von Rebecca C. Schnyder
Vom Leben in unterschiedlichen Welten erzählt die Ostschweizer Autorin Rebecca C. Schnyder in
ihrem Hörspieldebüt. Am Ort der gemeinsamen Kindheit im Appenzell treffen sie sich wieder: der
Jungbauer Martin und Julia, die jetzt in der Stadt lebt. Dabei kommen sie sich so nahe, dass es weh tut.
Es ist eine Fahrt in die Vergangenheit. Der Versuch, das Rad zwölf Jahre zurückzudrehen. Julia kommt
dort an, wo sie aufgewachsen ist. Auf dem Land, Appenzell-Ausserrhoden, auf dem Hof über dem Tal.
Bei ihrem Schatz aus Kindertagen. Martin hat den Betrieb mittlerweile übernommen. Da ist er zu
Hause, dafür lebt und arbeitet er. Freizeit ist ein Fremdwort. Julia dagegen weiss nicht, wo sie
hingehört. Wo sie hin soll mit ihrem Leben. Die urbane Unverbindlichkeit von Jobs, Partys und
Beziehungen ist ihr verleidet. Auf dem Land, so hofft sie, wird sie einen Schlüssel finden zu sich, ihren
Sehnsüchten und Wünschen. Aber sie findet Martin, der so sehr in seine eigene Geschichte verstrickt
ist, dass er nicht viele Worte macht. Ausser das eine: «Bleib.»
In kurzen Szenen und knappen Dialogen schildert Rebecca C. Schnyder die sommerliche Begegnung
zweier junger Menschen, die ebenso viel trennt wie verbindet. Die Rollen werden gespielt von Jeanne
Devos und Philipp Langenegger, die beide aus dem Appenzellerland stammen.
«Öber em Tal» wurde 2014 an den Tagen des regionalen Hörspiels in Zons mit dem Hauptpreis
ausgezeichnet. Zudem erhielt Jeanne Devos den Preis als beste Schauspielerin. 2018 folgte die
Fortsetzung. Julia und Martin begegneten sich erneut – «Dune am Meer». Und für das nächste Jahr ist
eine weitere Episode geplant.
Mit: Jeanne Devos und Philipp Langenegger
Musik: Barblina Meierhans
Tontechnik: Basil Kneubühler
Regie: Reto Ott
Produktion: SRF 2013
Dauer: 49'
Rebecca Christine Schnyder, 1986 in Zürich geboren, im Appenzellerland und in St. Gallen
aufgewachsen, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft und war als Regieassistentin am
Stadttheater Bern tätig. Seit 2009 arbeitet sie als freie Autorin. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrere
Auszeichnungen, unter anderem den «Preis für das Schreiben von Theaterstücken» der
Schweizerischen Autorengesellschaft. 2015 wurde sie mit «Alles trennt» zum Heidelberger Stückemarkt
eingeladen. Rebecca C. Schnyders Romandebüt «Alles ist besser in der Nacht» erschien 2016 im
Dörlemann Verlag.
8
Juli – August 2020
Freitag, 24.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Dr Madam ihre Mössiö von Guy Krneta
Nach zehn Ehejahren trennen sie sich. Sie rechtfertigen sich, schreien, werden rührselig, aggressiv.
Und all das in indirekter Rede; nicht zueinander, sondern übereinander. Das tönt befremdend, kommt
aber genauso emotional daher, als würden sie sich Auge in Auge gegenüberstehen.
Das Hörspiel basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, das im Theater Neumarkt im Frühjahr 2013
uraufgeführt wurde. Das Stück wiederum nimmt Bezug auf eine Sozialreportage von Fredi Lerch, auf
eine reale Geschichte also: die Geschichte zweier Menschen, die zehn Jahre aneinander vorbeigelebt
haben, in ihre Träume und Sehnsüchte verstrickt. Und die dann aus allen Wolken fallen, als er ins
Gefängnis und sie in die Klinik eingeliefert wird. Und nun wühlen sie verwundet in den Scherben ihrer
zerbrochenen Welt, unter der sich immer neue Abgründe auftun.
Mit: Rahel Hubacher (Frau, Gesang) und Martin Hug (Mann, Gesang)
Musikarrangements: Martin Bezzola – nach Schlagern von Alexandra, Christian Anders, Drafi
Deutscher, Benny Schnier, Hildegard Knef
Tontechnik: Franz Baumann
Regie: Geri Dillier
Produktion: SRF 2014
Dauer: 47'
9
Juli – August 2020
Freitag, 31.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Das wahre Leben der Helvetia von Katharina Tanner nach dem gleichnamigen Buch von Jürg Willi und Margaretha Dubach
Kennen Sie Verena Leu? Nein? Und kennen Sie Helvetia? Ja? Dann ist es höchste Zeit, dass Sie
Verena Leu kennen lernen. Sie soll, so behauptet das Hörspiel, Modell gestanden haben für die
Landesmutter Helvetia – und für die Ideale des schweizerischen Bundesstaates von 1848.
Jürg Willi und Margaretha Dubach haben 1998 im Rahmen der Ausstellung «Das wahre Leben der
Helvetia» ein gleichnamiges Buch herausgegeben, in welchem sie den Spuren der vermuteten Ur-
Mutter der Schweiz nachgehen. In den Wirren und Kämpfen im Vorfeld der Bundesverfassung von
1848 sind sie auf eine junge Frau aus dem Entlebuch gestossen, die sich unerschrocken zwischen die
verfeindeten Lager des Kulturkampfes stürzte und so die Schweiz vor einem Bürgerkrieg bewahrte.
Katharina Tanner hat aus dem Buch ein Hörspiel gemacht und so der Landesmutter Helvetia auch eine
Stimme gegeben.
Mit: Ueli Jäggi (Erzähler), Martina Fähndrich (Helvetia), Jörg Gilli (Kneubühler), Margrit Bischof, Margrit
Brun und Rita Mäder (alte Frauen), Albert Freuler (Zeitstimme 1), Hans Rudolf Twerenbold (Zeitstimme
2), Marie Tanner (Kind)
Musik: Elmar Schmid
Regie: Geri Dillier
Produktion: SRF 2000
Dauer: 49'
Katharina Tanner (geb. 1962 in Schaffhausen) ist Buchhändlerin, Schauspielerin und seit 1992 freie
Autorin. Sie schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosa («Da geht sie», Roman). Sie wurde u.a. mit
dem «Lenz Preis für neue Dramatik der Stadt Jena» ausgezeichnet. Sie hat zwei Töchter und lebt in
Basel. Für «Das wahre Leben der Helvetia» erhielt sie den Zonser Hörspielpreis für das beste regionale
Hörspiel.
10
Juli – August 2020
Freitag, 07.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
SRF-Radiokrimi
Helvetistan von Michael Herzig
Sie ist eine der Quotenfrauen bei der Zürcher Stadtpolizei. Und sie ist die Hauptfigur in den
Kriminalromanen von Michael Herzig: Johanna di Napoli, die Revierdetektivin mit dem Hang zu
Alleingängen. Jetzt kann man ihr auch im Hörspiel begegnen. Dabei kommt sie der Rüstungslobby in
die Quere.
Der Berner Michael Herzig hat der Marke «Züri-Krimi» in den letzten Jahren viel neuen Schwung
verpasst. Das hat nicht nur mit den spektakulären und glaubwürdig grundierten Plots des langjährigen
Mitarbeiters im Zürcher Sozialamt zu tun. Vielmehr ist dafür seine Protagonistin Johanna di Napoli
verantwortlich. Die im männerbündisch geprägten Polizeicorps mehr schlecht als recht geduldete
Quereinsteigerin ist eine Figur mit Ecken und Kanten. Sie geht ihren eigenen Weg, beruflich wie privat,
und rennt zuweilen «fadegrad» ins Verderben.
Nach vier Fällen in Romanform ermittelt Johanna di Napoli nun auch als Hörspielfigur. Dabei geht es
um einen Fall, der es in sich hat. Beteiligt sind neben anderen: ein toter Asylbewerber aus Afrika, ein
zwielichtiger Agent aus dem Kaukasus und eine prominente Zürcher Anwältin, die mit Waffendeals in
der Grauzone ihr Geld verdient.
Mit: Liliane Amuat (Johanna di Napoli), Kamil Krejci (Jakob Fuhrer), Andrea Bettini (Karl Brunner), Peter
Hottinger (Andreas Tecklenburg), Marla Ott (Lea Tecklenburg), Franziska von Fischer (Katharina
Spielmann-Hediger), Nicola Fritzen (Tibur Rashidov), Robert Baranowski (Agent), Jonathan Loosli (Urs
Leuenberger), Malika Khatir (Céline Ineichen), Raphael Clamer (Arben Berisha), Anja Schärer (Lina
Grossenbacher), Anette Herbst (Gisela Jenewein), Martin Hug (Bräutigam), Päivi Stalder (Sekretärin)
Musik: Malte Preuss
Tontechnik: Basil Kneubühler
Dramaturgie und Regie: Reto Ott
Produktion: SRF 2017
Dauer: 48'
Michael Herzig, 1965 in Bern geboren, lebt in Zürich. Er studierte Geschichte, Staatsrecht und
Politologie. Von 1998 bis 2014 war er im Sozialdepartement der Stadt Zürich tätig. 2007 veröffentlichte
er mit «Saubere Wäsche» den ersten von vier Kriminalromanen mit der Ermittlerin Johanna di Napoli.
Für «Töte deinen Nächsten» erhielt er 2012 eine Auszeichnung für herausragende literarische
Neuerscheinungen des Kantons Zürich, für «Frauen hassen» 2014 einen Anerkennungspreis der Stadt
Zürich in der Sparte Literatur. 2016 erschien der multiperspektivische Zürich-Roman «Am Ende die
Nacht». Michael Herzig schreibt Drehbücher und arbeitet als Dozent.
11
Juli – August 2020
Freitag, 14.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Das Hotel hat ein Loch von Daniel Goetsch
Sonntagabend in einem noblen Hotel: Der Nachtportier, eigentlich Student der russischen Literatur, trifft
auf ein Callgirl, das für einen vereinsamten Industriellensohn bestellt wurde. Offenbar hat das Hotel ein
Loch, und beide hoffen, «da-durch» ihrem Schicksal zu entkommen.
Vier Lebensläufe überschneiden sich in schicksalhafter Weise. Der Autor Daniel Goetsch schreibt dazu:
«‹Das Hotel hat ein Loch› zeigt die Ambivalenz nächtlicher Begegnungen. Vier Personen prallen mit
ihren Ängsten und Sehnsüchten aufeinander. Ohne dass sie es sich wünschen, verknüpfen sich ihre
Schicksale. In ihren Träumen kommen sie zusammen, in der Wirklichkeit verfehlen sie sich.»
Mit: Michael Hasenfuss (Guy, Nachtportier), Linda Olsansky (Mascha, Callgirl), Fabian Krüger (Frank,
Sohn mit Kreditkarte), Ludwig Boettger (Charlie, Chef von Moonlight), Horst Warning (Franks Vater),
Matthias Breitenbach (Anwalt, Maschas Prinz), Rebecca Klingenberg (Maschas Schwester), Lucy
Betulius (Maschas Tochter)
Musik: Christoph Stiefel
Tontechnik: Martin Weidmann
Regie: Buschi Luginbühl
Produktion: SRF 2006
Dauer: 48'
Daniel Goetsch (geboren am 20. September 1968 in Zürich) ist ein Schweizer Schriftsteller.
Er studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Zürich und Toulouse und ist Verfasser mehrerer
Romane und Hörspiele.
12
Juli – August 2020
Montag, 17.08.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Uchruut von Fitzgerald Kusz
Der Sommer ist da. Man kann wieder im Garten sitzen und grillieren. Es scheint aber nicht nur die
Sonne am Lupinenweg, einer Reihenhaussiedlung in irgendeiner Schweizer Stadt. Ein Maulwurf und
frei wachsender Löwenzahn sind Auslöser für einen veritablen Nachbarschaftskrieg.
Ein friedliches Beieinandersitzen im Garten mit Wurst und Bier hört sich anders an. Die Nachbarn
zeichnen sich vor allem durch Nörgelei und Missgunst aus. Wer verdient mehr, wer macht den
besseren Kartoffelsalat, wer hat den schöneren Rasen? Ein ständiges Hickhack prägt die passiv-
aggressive Kommunikation dieser Grillgemeinschaft.
Dann taucht ein Maulwurf auf und noch alarmierender: Samenflug, der von dem im Garten des
Nachbars frei wachsenden Löwenzahn verursacht wird. Diesem Unkraut muss der Garaus gemacht
werden, sind sich alle einig und richten fortan ihre ganze Aggression gegen den Nachbarn – den Lehrer
Müller.
Mit: Reinhart Spörri (Hans Jordi), Alice Brüngger (Alice Jordi), Hansrudolf Twerenbold (Willi Seiler),
Andrea Vetsch (Dora Seiler), Sandra Meyer (Manuela), René Peier (Klaus Kurz), Sandra Markus
(Sonja Kurz), Alex Freihart (Cäsi Bauer)
Mundartfassung und Regie: Markus Kägi
Produktion: SRF 1985
Dauer: 50'
13
Juli – August 2020
Freitag, 21.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina rettete von David Zane Mairowitz
Sommer 2005: New Orleans versinkt in den Fluten des Hurrikan Katrina. Verschwunden ist auch: Fats
Domino, der grosse Rhythm&Blues-Sänger. Doch der Berliner Dudeck eilt zu seiner Rettung! Hat er
doch seit seiner Jugend eine geheime Verbindung zum «Fatman».
Als am 29. August 2005 der Hurrikan Katrina die Stadt New Orleans trifft, ist das Ausmass der
Katastrophe trotz Vorsichtsmassnahmen verheerend. Nahezu die gesamte Stadt steht bis zu sieben
Meter tief unter Wasser. Evakuierungszentren sind geflutet, etwa 1800 Menschen sterben, andere
warten tagelang auf den Dächern ihrer Häuser auf Rettung. In all dem Chaos trifft die Musikwelt ein
weiterer Schlag. Fats Domino, der grosse Rhythm&Blues-Sänger und Sohn der Stadt, ist
verschwunden. Niemand weiss, wo er ist und ob er überhaupt noch lebt. Soweit die realen Fakten, die
Regisseur David Zane Mairowitz als Basis für sein Hörspiel genommen hat.
Und jetzt beginnt die Fiktion: Die Nachricht vom Verschwinden des «Fatman» ist für den Berliner
Dudeck ein Erweckungsmoment. Er, der alte Rock’n’Roller, der nie etwas gewagt hat, macht sich auf
mitten in das Katastrophengebiet, um Fats Domino zu retten. Zu Hilfe kommen ihm dabei nur seine
blutdrucksenkenden Mittel und die Fähigkeit, mit seinem grossen Idol in Gedanken zu kommunizieren.
Mit YouTube-Ausschnitten sowie selbst aufgenommenen Originaltönen lässt David Zane Mairowitz ein
überflutetes New Orleans akustisch auferstehen, in dem sein unbedarfter Dudeck mit Berliner
Schnauze und besessen von Fats Domino mit Alligatoren um die Wette paddelt, Voodoo-Zauber erfährt
und immer wieder mit der völlig überlasteten Polizei von New Orleans aneinandergerät.
Das Hörspiel wurde 2012 mit dem «Prix Europa», dem «Oscar des Hörspiels», ausgezeichnet.
Mit: Martin Reinke (Dudeck), Allan Evans (Fats Domino), Robin Lyn Gooch (Officer Black), Marie-
Hélène Echard (Mambo Vera), Aloysius Itoka (Prediger), Henry Camus (Nachrichtensprecher), Vincent
Leittersdorf (Bergungsarbeiter/1. Cop), Anikó Donáth (Krankenhausrezeptionistin), Daniel Ludwig
(2. Cop)
Musik: Fats Domino
Tontechnik: Ueli Karlen
Regie: David Zane Mairowitz
Produktion: SRF 2012
Dauer: 52'
14
Juli – August 2020
Montag, 24.08.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Kafi Royal von Stephan Mathys
Leiden schafft Leidenschaft. Armin Neumann zählt alles, was er sieht: Bäume einer Allee, Muster auf
dem Teppich, Blumen auf dem Kleid, Fische in der Vitrine …
Diese Zähl-Leidenschaft – und sein Status als überzeugter Single – stempeln Armin zum Aussenseiter.
Sein Arbeitskollege versucht Armin mit guten Ratschlägen aus der Reserve zu locken, doch ohne
Erfolg. Armin hat seine eigene Welt und verliert zunehmend den Überblick: Was passiert wirklich, und
was geschieht nur in seiner Fantasie?
Armin findet seine Traumfrau, verliert sie wieder, reist ihr nach, ohne genau zu wissen, ob es sie
tatsächlich gibt. Seine Fantasie nimmt ihn mit, bis er schliesslich in die Wirklichkeit zurückfindet – in die
Arme einer Frau. Wirklich?
Mit: Martin Hug (Armin), Martina Fähndrich (Marie-Louise), Peter Hottinger (Arbeitskollege), Rahel
Hubacher (Frau, Meret), Geri Dillier (Fischverkäufer), Isabel Schaerer (Hausbewohnerin)
Musik: Barblina Meierhans
Tontechnik: Mirjam Emmenegger
Regie: Päivi Stalder
Produktion: SRF 2013
Dauer: 38'
15
Juli – August 2020
Freitag, 28.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Zum 75. Geburtstag von Walter Andreas Müller
Jupiter auf Argos von Gion Mathias Cavelty
Zum 75. Geburtstag von Walter Andreas Müller wiederholt SRF das erste Hörspiel von Gion Mathias
Cavelty. WAM ist einer der Lieblingsschauspieler des Autors, und deshalb hat er ihm in seiner
fantastisch-überdrehten Satire auf den Radiobetrieb eine ganz zentrale Rolle zugedacht: WAM spielt
WAM!
Der Bündner Jungautor Leonard Jörg hat vom Schweizer Radio ein Stipendium bekommen, um ein
Hörspiel zu schreiben. Jörg reist nach Zürich und taucht in die faszinierende Radiowelt ein. Doch dann
verläuft er sich in den Katakomben des Radiostudios, und ein Horrortrip beginnt. Jörg stösst auf
geheime Botschaften und bekommt es mit den Untoten der schweizerischen Radiovergangenheit zu
tun. Aber auch die dunklen Mächte der Gegenwart sind ihm auf den Fersen …
Mit seinem ersten Hörspiel hat Gion Mathias Cavelty eine schräge Radio-Fantasy mit satirischen
Untertönen und viel Action verfasst. Gleichzeitig ist «Jupiter auf Argos» eine unverblümte
Liebeserklärung ans Schweizer Radio und die legendären Stimmen, die es geprägt haben. Zu hören
sind neben Walter Andreas Müller auch Ueli Beck, Hans Gmür, Trudi Gerster und andere.
Mit: René Schnoz (Leonard Jörg), Ueli Beck (Jupiter), Walter Andreas Müller (Wam, König der
Klyptokaster), Bettina Walch (Franziska, Bettina Walch), Franziskus Abgottspon (Bellwald), Jörg
Reichlin (Vic Eugster), Trudi Gerster (Märlifiguren), Anikó Donáth (Rezeptionistin), Anny Weiler (Jörgs
Mutter), Leo Roos (Dr. Weisstanner), Phillippe Nauer (Sprecher, Reporter), Heiner Hitz (Kläusli)
Tontechnik: Roland Fatzer
Regie: Reto Ott
Produktion: SRF 2006
Dauer: 52'
Gion Mathias Cavelty, 1974 geboren und aufgewachsen in Chur, lebt als Autor, Kolumnist und Satiriker
in Zürich-Schwamendingen. Für sein Hörspiel «Der Tag, an dem es 449 Franz Klammers regnete»
wurde er 2018 in Bukarest mit dem «Prix Nova» für das innovativste Hörspiel des Jahres
ausgezeichnet. Es war der Abschluss der sogenannten «Andouillette»-Trilogie. Cavelty, der auch
regelmässig «Schreckmümpfeli» schreibt, gehört zum aktuellen Autorenteam des Schweizer Radio
Tatortes. Im Frühjahr veröffentlichte er seinen neuesten Roman, «Innozenz. Eine Legende».
16
Juli – August 2020
Montag, 31.08.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Zum 75. Geburtstag von Walter Andreas Müller
Zweierleier – eine Auswahl
28 Jahre lang waren sie die satirischen Aushängeschilder von Radio SRF: Birgit Steinegger und Walter
Andreas Müller. Zusammen prägten sie mit ihren parodistischen Meisterleistungen die legendäre
Sendung «Zweierleier». Zum 75. Geburtstag von WAM sind einige der Highlights noch einmal zu hören.
Ob Bundesrätinnen aus Genf, Rockstars aus Bern, Kindergärtnerinnen aus Zürich oder Autofahrer aus
St. Gallen – Birgit Steinegger und Walter Andreas Müller schlüpften für die «Zweierleier» in jede Rolle,
die witzig entlarvendes Potenzial versprach. Von 1984 bis 2012 standen sie praktisch jeden zweiten
Samstag auf der satirischen Radiobühne und brachten das Publikum zum Lachen, zum Nachdenken
und – bestenfalls – auch einmal auf die Palme.
Reto Ott hat als Regisseur und Redaktor das kongeniale Zusammenspiel der beiden jahrelang
begleitet. Der 75. Geburtstag von WAM am 3. September ist für ihn ein willkommener Anlass, noch
einmal zurückzuschauen bzw. -zuhören. Welche der unzähligen «Zweierleier»-Nummern bleiben im
Gedächtnis? Welche sind noch immer aktuell? Lassen Sie sich überraschen!
Mit: Birgit Steinegger und Walter Andreas Müller
Produktion: SRF 1984–2012
Dauer: ca. 45'
Die genauen Angaben zu den einzelnen Nummern (Entstehungsjahr, Autor, Regie) werden zur
Sendung online veröffentlicht.
17
Juli – August 2020
Hörspiel SRF 2 Kultur
Samstag, 04.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Die Napoleon Bonapartefrau von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Knapp 200 Jahre nach dem Tod Napoleons kommt die «Napoleon Bonapartefrau». Sie ist Vorsitzende
im Berner Bundeshaus, beantwortet Bürgerbriefe und schlägt sich mit dem Willen des Stimmvolkes
herum.
Grösstmögliche Machtausübung bei grösstmöglicher Höflichkeit. Das ist das erklärte Ziel der Napoleon
Bonapartefrau. Oder auch: Wie lassen sich aufgeklärte Bürger am geschicktesten manipulieren? Bisher
hat die Bonapartefrau diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Das hat sie mit Glück erfüllt. Doch nun
droht eine stinknormale Kaffeemaschine dieses Konzept und sogar ihr ganzes Leben aus der Bahn zu
werfen. Denn auch andere Menschen beanspruchen das Glück, etwa ihr Büronachbar Bendix
Schönflies oder die renitente Propagandasängerin Brel. Es kommt, wie es kommen muss.
Mit: Sarah Victoria Frick (Bonapartefrau), Martin Vischer (Bendix Schönflies), Pamela Mendez (Brel),
Nadja Sprich (Werbesprecherin), William Cohn (Willi), Ellinor Landmann (Kammerfrau Landmann)
Pascal Biber (Kammerherr Biber), Claude Pierre Salmony (Antragsteller)
Musik: Pamela Mendez
Tontechnik: Basil Kneubühler
Regie: Johannes Mayr
Produktion: SRF 2014
Dauer: 54'
Franziska Müller, geboren 1982, studierte Philosophie und neuere deutsche Literatur sowie Rechts-
wissenschaften in Fribourg, Belfast und Luzern. Sie lebt in Bern.
Tobias Lambrecht, geboren 1983, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie in
Fribourg, Bern und Amsterdam. Er lebt in Bern.
Das Autorenduo Müller-Lambrecht wurde für sein erstes Hörspiel «Die Menschen etc.» (SRF 2011) mit
dem Anerkennungspreis der Literaturkommission des Kantons Bern ausgezeichnet.
18
Juli – August 2020
Samstag, 11.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Geschichte der Gewalt von Édouard Louis
Eine Nacht, die alles verändert: Édouard kommt von einem Weihnachtsessen, als er von Reda
angesprochen wird, in den Strassen von Paris. Édouard nimmt Reda mit. Zuhause angekommen,
entdecken die beiden sich, ihre Geschichten, ihre Träume, ihre Körper. Doch was so aufregend
beginnt, endet mit Gewalt …
Édouard Louis ist der Shooting Star der französischen Literatur. «Geschichte der Gewalt» zeigt, warum:
Louis schreibt und beschreibt sein eigenes Leben. Das eines jungen Arbeiterkindes, das in der Provinz
aufwächst, erst seine Homosexualität und später die Welt des Lesens und des Schreibens entdeckt
(«Das Ende von Eddy»). Mit dem Werkzeug des Soziologen – und der Poesie des Schriftstellers. Der
hier, in der «Geschichte der Gewalt», auf jemanden trifft, der ähnlich schwierige, doch gleichzeitig ganz
andere Voraussetzungen hatte für das Leben. Und ihn liebt, verletzt, missbraucht – und in Frage stellt.
Mit: Tom Schilling (Édouard), Tobias Schenke (Reda), Lisa Hrdina (Clara), Maximilian Hilbrand (Claras
Mann), Katharina Schmalenberg (Mutter), Wolfgang Rüter (Obdachloser), Matthias Haase (Pfleger),
Frauke Poolman (Polizistin), Dustin Semmelrogge (Polizist), Louis Friedemann (Thiele Henry), Karin
Pfammatter (Ärztin), Sebastian Schlemmer (Arzt), Robert Dölle (Kommissar)
Aus dem Französischen von Philippe Brühl
Bearbeitung und Regie: Philippe Brühl
Produktion: WDR 2018
Dauer: 55'
19
Juli – August 2020
Samstag, 18.07.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Inzest von Christine Angot
Ein rasender Hörmonolog über Gewalt in menschlichen Beziehungen. Inzest und Perversion werden
als Keimzelle patriarchaler Gesellschaftsstruktur ausgemacht. Ein gigantischer Höllenritt der
Schauspielerin Sophie Rois.
«Inzest» erzählt die kampfartige Liebesgeschichte zweier Frauen, zwischen der Schriftstellerin
Christine, geschieden und Mutter der sechsjährigen Leonore, und der zehn Jahre älteren Ärztin Marie-
Christine. Nach drei Monaten ist ihre homosexuelle Beziehung zum Scheitern verurteilt. Ein
unüberbrückbares Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Anziehung und Ablehnung führt
zum absehbaren Bruch. Nach und nach werden die Hintergründe klar und Abgründe tun sich auf.
Christines schmerzhafter Versuch, die inzestuöse Beziehung zu ihrem Vater zu verarbeiten, ist ihr nie
gelungen. Mit radikaler Offenheit, die auch vor ihrem persönlichen Umfeld nicht Halt macht,
verschmelzen bei Christine Angot biografische Fakten und Fiktion.
«Der rasende Monolog wird von der Schauspielerin Sophie Rois brillant interpretiert. Sie erzeugt eine
Figur, die beständig zwischen hektischer Selbstbestimmung und deprimierter Reflexion pendelt, ohne
die latente Sprachlosigkeit, die tabuisierte Verhältnisse noch immer erzeugen, zu verdecken. Für die
fundamentale Hilflosigkeit der Figur bleibt Sophie Rois nur noch ein tonloses Schluchzen. Regisseurin
Annette Kurth straffte die literarische Vorlage und gestaltete durch wechselnde Sprechhaltungen und
virtuose Schnitte eine hektische Bestandsaufnahme, ein fragmentiertes Gespräch einer zerrissenen
und erniedrigten Figur mit sich selbst.»
(Aus der Jury-Begründung der Auszeichnung zum Hörspiel des Monats Februar 2002)
Mit: Sophie Rois (Christine)
Aus dem Französischen von Colette Demoncy und Christian Ruzicska
Tontechnik: Stan Regal
Regie: Annette Kurth
Produktion: WDR 2002
Dauer: 56'
20
Juli – August 2020
Samstag, 25.07.2020, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur
Das traurige Schicksal des Karl Klotz von Lukas Linder
Karl Klotz ist fett. Und verliebt. In die Seiltänzerin «Die Sagenhafte Sandra». Doch dieses
Teenagerverhalten passt seiner Mutter gar nicht: «Schnurgerade soll er funktionieren.» Und da Prügel
nicht fruchten, überantwortet man Karls Leib und Seele dem egozentrischen, sexbesessenen
Psychiater Fritz.
Das Leben meint es nicht gut mit Karl Klotz – einem Aussenseiter von Geburt an: Die Mädchen finden
ihn pervers, die Lehrer verachten ihn, und selbst die faschistische Liebe der eigenen Mutter reicht nicht
aus, um den Sohn so zu akzeptieren, wie er eben ist. Karl aber lässt dies alles herzlich unbeeindruckt.
Das einzige, was ihn wirklich zu berühren vermag, ist gute, reichhaltige Kost – und die Sagenhafte
Sandra, die genug eigene Probleme in der Luft und auf Erden hat. «Lass es sein, Karl Klotz!», möchte
man ihm am liebsten zurufen, während sich die Welt hinter seinem Rücken gegen ihn verschwört.
Autor Lukas Linder zeichnet kräftige Figuren, die ohne grosse Seelenzerwürfnisse und ohne
obligatorischen Erkenntnisgewinn durch ihre Welt und die Handlung stolpern und dabei groteske
Szenen voller derbem Witz und gleichzeitig berührender Tragik aufführen. So kommt hinter aller
Überhöhung und Überzeichnung eine normfixierte Alltagswelt zutage, die es Andersgearteten nicht
gestattet, auf ihre Art und Weise glücklich zu sein.
Mit: Gerrit Bernstein (Karl Klotz), Katja Hirsch (Die Sagenhafte Sandra), Psychofritz (Dirk Glodde),
Katka Kurze (Mutter), Urs Bihler (Massimo, der traurigste aller Clowns), Frank Demenga (Dmitri),
Claudia Jahn (Lehrerin), Anna Vera Messmer (Ellen), Nina Maria Wyss (Jana)
Tontechnik: Basil Kneubühler und Jack Jakob
Regie: Susanne Heising
Produktion: SRF 2013
Dauer: 58'
21
Juli – August 2020
Samstag, 01.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Im Schwarm von Michael Fehr
Michael Fehr ist Schriftsteller – und Michael Fehr hat den Blues. Ist das Hörspiel, ist das Musik, ist das
Literatur? Es ist vor allem eins: wahnsinnig aufregend! Michael Fehr singt Geschichten und erzählt in
Songs, unterstützt von vier herausragenden Schweizer Jazzmusikern.
Schon seine Bücher «Simeliberg» oder «Glanz und Schatten» waren von einer grossen Musikalität
geprägt. Einer Musikalität, die Michael Fehr als Performer bei unzähligen Lesungen und Konzerten
immer weiter auf die Spitze getrieben hat. Mit «Im Schwarm» hat sich diese nun auch in der
Veröffentlichungsform niedergeschlagen: Nicht mehr als Buch kommen Fehrs Texte daher, sondern als
CD (erschienen im Verlag «Der gesunde Menschenversand»).
Mit: Michael Fehr (Erzähler und Gesang), Manuel Troller (Gitarre), Andi Schnellmann (Bass), Julian
Sartorius (Schlagzeug), Rico Baumann (Schlagzeug)
Produktion: Der gesunde Menschenversand 2018
Dauer: 58'
22
Juli – August 2020
Samstag, 08.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Samstag, 15.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Samstag, 22.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel entfällt wegen der Sommer-Konzertreihe «Weltklasse auf SRF 2 Kultur».
23
Juli – August 2020
Samstag, 29.08.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Nachtblind von Darja Stocker
Eine junge Frau auf der schmerzvollen Suche nach dem richtigen Leben im falschen. Wenn in der
Familie und unter Freunden nur noch Gewalt der Beziehungskitt ist, hilft vielleicht Liebe, vielleicht auch
nur Flucht. So jedenfalls darf es nicht weitergehen.
Leyla, eine junge Frau, sucht ihren eigenen Weg jenseits der bürgerlichen Normalität. Das scheinbar
heile Elternhaus ist nur noch Fassade. Der Vater, ein Arzt, hält sich die Familie lieber vom Leib. Der
kleine Bruder Rico hat seine Aggressionen immer weniger unter Kontrolle, und die Mutter, eine
Journalistin, steckt den Kopf in den Sand.
Eines Tages taucht Moe in Leylas Leben auf. Er ist zurückhaltend und ganz anders als alle anderen.
Wenn er nicht in Vaters Garage arbeitet, bastelt und experimentiert er in seinem «Labor» an
irgendwelchen Erfindungen herum. Nicht nur soziale Welten prallen aufeinander, Funken fliegen,
Zuneigung wächst und lässt die Dinge nicht, wie sie sind.
Da ist aber noch ein anderer in Leylas Leben, «der Grosse», mit dem sie seit Jahren nachts sprayen
geht. Mit ihm verbindet sie ein anderes, wildes Leben und eine andere Liebe, wo es schwerfällt,
zwischen Zärtlichkeit und Gewalt zu unterscheiden. Leyla hält die Schläge und die Liebe kaum noch
aus. Moes Nähe und die immer unerträglichere Situation zuhause drängen sie zu einer Entscheidung.
Sie muss den Schritt alleine machen.
Mit: Rebecca Klingenberg (Leyla), Daniel Kashi (Moe), Doris Wolters (Mutter), Patrick Güldenberg
(Rico)
Musik: Philipp Schaufelberger
Tontechnik: Jack Jakob
Regie: Stephan Heilmann
Produktion: SRF 2006
Dauer: 48'
24
Juli – August 2020
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