Jahresbericht 2018 - pfh.de · Entrepreneurship, Human Resources Development und Talent- förderung...

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2017 – 2018 – 2019Jahresbericht

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[1] Austausch: Dr. Gabriele Andretta, Präsidentin des Nie-dersächsischen Landtags, und Prof. Dr. Frank Albe trafen sich beim ersten Parlamentarischen Abend der südlichen Metropolregion Hamburg am 23. Oktober in Hannover.

[2] Abschied: Prof. Dr. Michael Heinlein (Mitte) nahm das Geschenk seiner Professoren-Kollegen entgegen.

[3] Fotos: Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold, Peggy Repen-ning, Janos Madrian und Manila Brandt (v.l.) bestückten die Absolventengalerie am Hansecampus Stade.

[4-5] Internationalisierung: Li Haiyan, Vice President of Council der Open University of Guangdong/China, über-reichte Geschenke an die PFH-Gesellschafter Karin Dietz und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. Die chinesische Delega-tion besuchte die Hochschule am 23. Juli.

[6] SNIC: Die Hochschulpräsidenten (v.l.) Ulrike Beisiegel (Uni Göttingen), Frank Albe (PFH), Thomas Hanschke (TU Clausthal-Zellerfeld) und Marc Hudy (HAWK) teste-ten ihr Geschenk in der Geschäftsstelle.

[7] Besuch: Am 9. Oktober trafen sich die FDP-Politiker Chri-stian Grascha MdL (l.) und Susanne Schütz MdL mit Prof. Dr. Frank Albe (2.v.l.) und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (r.).

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Die PFH – Private Hochschule Göttingen verpflichtet sich zur Generierung und Weiterga-be von Wissen in kritischer und interdisziplinärer Reflexion politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen. Praxisorientierung in Lehre und Forschung insbesondere auf den Gebieten Management, Innovation und Technologie bildet die Maxime unserer Handlungen. Durch unsere anwendungsorientierte und praxisbezogene Lehre im Studium vermitteln wir sowohl Studierenden in ihrer Erstausbildung als auch Berufstätigen im Sinne des lebenslangen Lernens fundierte theoretische sowie praktische Kenntnisse und Fähigkeiten mit unterschiedlichen Didaktiken in Campus- und Fernstudiengängen unter Berücksichtigung der zunehmenden Digitalisierung. Durch die Vielfalt dieser Angebote bildet die Hochschule eine Plattform des bildungsfördernden gedanklichen sowie plura-listischen Austausches aller Beteiligten, wodurch stets innovative Impulse für die Studie-renden, die zukünftige Entwicklung der PFH als Hochschule selbst sowie der Hochschul-entwicklung insgesamt ausgehen.

Die PFH versteht sich als Institution, die die Vielfalt aller an ihrer Institution beteiligten Personen und Gruppen als Potenzial anerkennt und wertschätzt. Die Hochschulleitung verpflichtet sich dazu, für eine gegenseitige Wertschätzung und achtsame Kommunikation in der Zusammenarbeit als grundlegend für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten PFH und ihrer Beteiligten Sorge zu tragen. Durch die Nachhaltigkeit und Handlungsorien-tierung der im Studium erworbenen Kompetenzen können unsere Absolventen besonders schnell berufliche Verantwortung übernehmen oder sich für höhere Verantwortung in ihren Unternehmen qualifizieren. Damit versteht sich die PFH als Schnittstelle zwischen Studie-renden als High Potentials und der Wirtschaft.

Leitbild

Kuratorium Airbus Operations GmbH | Bahlsen GmbH & Co. KG | Baker Tilly Roelfs Unternehmensberatung GmbH | CFK Valley e.V. | Continental AG | Gothaer Versicherungen | Johnson Controls Power Solutions Europe | Novelis Deutschland GmbH | Ottobock SE & Co. KGaA | PricewaterhouseCoopers | SAP AG | T-Systems Business Services GmbH | TUI AG

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Inhalt | 5

57 ZHT Zentrum für Healthcare Technology

58 Entwicklung des Studienbereiches61 Messe OT World62 Global Educators Meeting64 Auslandspraktikum in den USA65 Praktikum in München66 Meisterbriefe für Orthobionik-Absolventen

67 PFH Hansecampus Stade

68 Immatrikulations- und Abschlussfeier70 Absolventinnen und Absolventen 201871 Förderung für PFH TRANSition72 Partnerschaft mit Airbus verlängert73 CFK Valley: Stiftungsprofessur verlängert74 Auslandssemester in Taiwan75 Beteiligung an Hyperloop-Wettbewerb76 Auszeichnung für PFH-Alumnus

77 Fernstudium

78 Entwicklung des Fernstudiums80 Absolventenfeier83 Interview Business Law84 Programm digitual86 Fernstudentin im Portrait87 Fernstudienzentren der PFH88 Medienpräsenz für Fernstudien-Absolvent89 Initiative Speed90 PFH in Rankings

91 Panorama

92 Alumni93 Die Höhle der Löwen94 Promotion Dr. Joachim Algermissen95 Das PFH-Team

100 Gremien und offizielle Stellen

103 Impressum

6 Hochschule

6 Vorwort8 Die Gesellschafter der PFH10 Studienprogramm im Überblick11 Präsidiumsarbeit 201812 Deutschlandstipendium13 Bericht der Studierendenvertretung14 Business Breakfasts16 Internationale Studienangebote18 Aktionen für Schülerinnen und Schüler20 mtec-akademie & PFH Professional School21 Honorarprofessoren22 Neue Professuren im Department Psychologie23 Abschied Prof. Dr. Michael Heinlein24 Professorinnen und Professoren

27 PFH Campus Göttingen

28 3. Göttinger IT-Strategietag30 Vortragsreihe PFH meets32 Campusstudium Psychologie/Wirtschaftspsychologie34 Schwerpunkte im Management-Studium35 Inklusives Projekt Schatzsuche36 Auslandssemester in Spanien37 Auslandssemester in den USA39 Praktikantenbörse40 Forschungsprojekt International Economics41 Studien zu Pricing-Prozessen42 Abschluss Forschungsprojekt GlycoRec43 Habilitation Prof. Dr. Youssef Shiban44 Ideenbeweger & ZE Zentrum für Entrepreneurship47 4. Ideencampus Südniedersachsen48 8. Entrepreneurship School49 Gäste an der PFH50 Ausgewählte Praxisvorträge52 E-Business-Exkursion53 Masterabsolventinnen und -absolventen 201854 Abschlussfeier in Göttingen56 Bachelorabsolventinnen und -absolventen 2018

[1] Redner: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (l.) bedankte sich bei Christian Wulff für dessen Vortrag beim Business Breakfast.

[2] Partnerschaft: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Prof. Dr. Frank Albe, Dr. Gunnar Merz, Thomas Friedrichs und Dr. Joachim Henning (v.l.) stoßen auf die Kooperationsverlängerung zwischen der PFH und dem CFK Valley e.V. an.

[3] Einweihung: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke eröffnete die neuen Büroflächen für das Psychologie-Team.

[4] Gast: Im Rahmen des Besucherprogramms der Bundes-republik Deutschland verschaffte sich der kubanische Fernsehjournalist Julio Acanda (2.v.l.) im September einen Eindruck vom Studiengang Orthobionik.

[5] Erfolg: Wissenschaftsminister Björn Thümler (Mitte) übergab am 16. August die Förderungsbewilligung für das Projekt PFH TRANSition.

[6] Pferdestärken: Dr. Frank Götzke (l.) hielt am 15. Okto-ber einen Praxisvortrag über die Bugatti-Geschichte.

[7] Rollentausch: Prof. Dr. Hubert Schüle und Ehefrau Ka-tharina Schüle-Rennschuh freuten sich über den erfolg-reichen Bachelorabschluss ihrer Tochter Viktoria Luise.

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und sind von unserer Institution und unserem Portfolio über-zeugt. Denn im ohne Zweifel harten Wettbewerb mit anderen Bildungsanbietern – egal ob staatlich oder privat – kann sich nur am Markt durchsetzen, wer über ein stimmiges Konzept verfügt, dieses gut umsetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Dies tun wir aktiv, mutig, mit Überzeugung und selbstverständlich immer unter Wahrung der staatlich definierten Rahmenbedingungen, wie wir hier noch einmal betonen möchten.

Zur aktiven Weiterentwicklung der PFH gehört auch von jeher eine wachsende Internationalisierung. Auf strategische Aspekte geht der Beitrag auf den Seiten 8 und 9 detailliert ein. Über die praktische Umsetzung im Studienalltag inklusive den weltweiten Kooperationen mit Partnerhochschulen berichtet der Artikel auf den Seiten 16 und 17. Insgesamt wird deutlich: Die PFH ist längst keine nur auf Deutschland beschränkte Hochschule mehr, sondern sie zieht immer mehr Studierende aus aller Welt an.

Nach wie vor ist die PFH eine der besten Unternehmerhochschu-len Deutschlands. Für uns bedeutet dies zweierlei: Zum einen beschreibt es unser Selbstverständnis, das sich aus der Grün-dungshistorie ableitet. Im Jahr 1994 beschlossen die Gesellschaf-ter – alle selbst erfolgreiche Unternehmer und Wissenschaftler – eine Hochschule zu gründen. Diese sollte sich ausschließlich aus privaten Mitteln finanzieren und gänzlich ohne öffentliche Zuschüsse auskommen. Diese Maxime gilt noch heute, das Un-ternehmen Hochschule ist wissenschaftlich wie wirtschaftlich eine Erfolgsgeschichte. Zum anderen heißt Unternehmerhochschule auch, den Gedanken des Unternehmertums oder Entrepreneur-

ships an die Studierenden aller Studienrichtungen und -orte zu vermitteln. Dies gelingt mit curricularen und außercurricularen Angeboten, die eigenverantwortliches wirtschaftliches Handeln fördern, zum Beispiel durch spezielle Studienschwerpunkte oder das PFH-eigene ZE Zentrum für Entrepreneurship mit seinen viel-fältigen Angeboten und Veranstaltungen. Auf den Seiten 44 bis 48 berichten wir darüber.

Das gesamte Hochschulleben – gleich ob in Lehre, Forschung, Organisation oder Verwaltung – wäre aber nicht möglich ohne ein engagiertes Kollegium aus Professoren, wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern. In professionellen Teams setzen sie sich täglich für die PFH und ihre Studierenden ein und bilden mit ihrer exzellenten Arbeit einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren der Hochschule. Allen gemeinsam sind dabei hohe Flexibilität und Dynamik, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Ihnen gilt an dieser Stelle unser besonderer Dank. Ebenso dan-ken wir den Kuratoren, Partnern und Förderern der PFH, die sich bei uns engagieren. Unser Dank geht auch an unsere aktuellen Studierenden und alle Absolventen, die uns ihre akademische Ausbildung und damit ihre berufliche Zukunft anvertraut haben. Mit unseren Projekten, die geprägt sind von Innovationsfähigkeit, Netzwerkkompetenz und Durchsetzungsfähigkeit am Markt, setzen wir alles daran, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr 2019Präsidium und Geschäftsführung

3.600 – das ist die Zahl, die die gesamte Hochschularbeit be-stimmt. Denn Ende 2018 waren so viele Personen an der PFH Pri-vate Hochschule Göttingen eingeschrieben, davon über 3.000 im Fernstudium. Dieses erfreuliche erneute Wachstum der Studieren-denzahlen ist uns gleichermaßen Bestätigung wie Verpflichtung. Auf der einen Seite beweist es, dass wir mit unseren derzeit 27 Studienprogrammen inhaltlich wie organisatorisch richtig liegen. Offenbar bedienen wir eine im Markt vorhandene Nachfrage nach besonders praxisnahen und anwendungsorientierten Studienan-geboten. Auf der anderen Seite dürfen wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen, sondern sind gefordert, die Basis dafür stets weiterzuentwickeln – sowohl mit neuen Studienangeboten wie mit zeitgemäßer Infrastruktur.

Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist in diesem Zusammen-hang unser Hybridkonzept: Wir bieten sowohl Campus- wie Fern-studiengänge an und vereinen damit an unserer Hochschule zwei verschiedene Studienmodelle mit unterschiedlichen Zielgruppen. Damit einhergehend profitieren unsere Studierenden von den Vor-

teilen beider Konzepte, da wir Erfolgsfaktoren und Erfahrungswerte des einen auf das andere übertragen und umgekehrt. Dies betrifft etwa die Studieninhalte, die bei beiden Studienformen gleicher-maßen zeitgemäß, praxisnah und anwendungsorientiert sind und die wir stetig dahingehend überprüfen und anpassen. Aber auch organisatorisch befruchten sich die Konzepte gegenseitig. So planen wir, im Campusstudium zunehmend digitalisierte Lehrin-halte und -formate einzusetzen, die sich im Fernstudium bereits bestens bewährt haben. Außerdem werden wir eine umfangreiche Bibliothek mit E-Books aufbauen. Mit dieser fortschreitenden Digitalisierung auch im Campusstudium begegnen wir nicht nur der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch ganz konkret der studentischen Nachfrage nach größerer individueller Flexibilität beim Lernen.

Im Herbst 2018 konnten wir erneut einen Meilenstein passieren: Der Wissenschaftsrat hat die PFH als Hochschule für weitere fünf Jahre institutionell reakkreditiert. Fest steht: Wir setzen alles daran, ein hochqualitatives und innovatives Studium anzubieten

Vorwort

Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Dipl.-Hdl. Werner Rose und Prof. Dr. Frank Albe (v.l. ).

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Wegmarke auf dem strategischen Pfad zu Internationalisierung und DigitalisierungChinesisch-deutsche Kooperation Sino German Digital Competence Alliance

die Organisation der Besuche von Gastprofessoren, die vielfältig initiiert über unseren Vizepräsidenten Prof. Dr. Joachim Ahrens an der PFH unsere Forschungsprojektarbeit oder Lehre begleiten, bleibt in der bewährten Betreuung des International Office.

Die grundsätzlichen Weichenstellungen für die Sino German Digi-tal Competence Alliance haben wir gemeinsam mit unserem Prä-sidenten Prof. Dr. Frank Albe zur Chefsache erklärt. Der Präsident repräsentiert mit einer persönlichen Einladung an ausgewählte Allianzpartner die wissenschaftliche Bedeutung der Partnerschaft. Asienexpertin Karin Dietz und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Ge-schäftsführer der Trägergesellschaft, unterstreichen für den Kreis der Gründer und Gesellschafter mit ihrem persönlichen Netzwerk und Engagement die strategische Relevanz für die Entwicklung der Hochschule. Damit mündet der von Karin Dietz bereits ab 1995 auf die Wirtschaftsregion Asien-Pazifik initiierte Strategiefokus in eine perspektivische und unverwechselbare Zukunftskomponente im Profil der PFH. Konkret wird auf dem Wege der vertrauensvollen Partnerschaft chinesischen Studieninteressenten, die die Zulas-sungsvoraussetzungen erfüllen, insbesondere die Möglichkeit geboten, in China ein Fernstudium der PFH zu absolvieren. Mit der Vizepräsidentin Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt ist das wis-senschaftliche Mandat der Digitalisierung engagiert und erfahren besetzt. Ihr Forschungsfokus auf nachfolgenden (Studien-, Berufs- und Job-)Generationen bringt zudem eine Vielfalt an Erkenntnissen für die Gestaltung von Lehr- und Lernformaten ein.

Die seit Gründung der PFH gepflegten Kontakte im Netzwerk um den Ostasiatischen Verein und die enge Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft ha-ben gerade im Sommer 2018 interessante Besuche chinesischer Hochschulrepräsentanten ergeben. Die an der Allianz ausgespro-chen interessierten Besucherinnen und Besucher sind Repräsen-tanten anerkannter Hochschulen beziehungsweise Bildungsein-richtungen sowie der Provinzregierungen und -verwaltung. Sie alle haben ihrer Wertschätzung gegenüber der Qualität des deutschen Bildungssystems wiederholt Ausdruck gegeben. Die chinesischen Institutionen und Repräsentanten selbst setzen auf Innovation und Entrepreneurship, Human Resources Development und Talent-förderung und sind im Rahmen ihrer Besuche der PFH Private Hochschule Göttingen stets beeindruckt vom hier gelingenden Zusammenspiel aus Lehre, Forschung und Praxisbezug.

Ganz bewusst geben wir den ersten gemeinsam identifizierten Anknüpfungspunkten eine sinnvolle Zeit zur Entwicklung und Vertiefung. Es sind dabei einige Besonderheiten zu würdigen,

seien es die Herausforderung der unterschiedlichen Sprachen, kulturelle Gepflogenheiten oder schlicht die zu überbrückende geographische Distanz. Die Partnerschaften wollen letztlich trag-fähig, langfristig und im Ergebnis innovationsfördernd sein. Ein intensiver Austausch bilateraler Arbeitsgruppen wird die Bezie-hungen stärken und dem gegenseitigen Voneinander-Lernen zu Gute kommen. Wir ergänzen unsere Hochschulteams deshalb personell bewusst um Menschen mit multilingualen Kompetenzen, die auch die asiatischen Sprachen beherrschen. Und schließlich freuen wir uns sehr über die vielfältige Expertise, die unsere zum Teil seit vielen Jahren in Asien beziehungsweise China und dort in verantwortlichen Positionen tätigen Alumni beisteuern.

Die Gesellschafter der Trägergesellschaft und Gründer der Hochschule

Karin DietzMartin LöwerWerner RoseProf. Dr. Bernt R. A. Sierke

Visionäre: Die Gesellschafter der Trägergesellschaft und Gründer der Hochschule (v.l.) Karin Dietz, Martin Löwer, Werner Rose und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke | Rechts: Besuch der Delegation aus der Provinz Shanxi. | Zweiter Delegationsbesuch der Open University of Guangdong. | *Vgl. Rede der Bundeskanzlerin Angela Merkel und Pressemitteilung der BMBF anlässlich des gemeinsamen Innovationsforums in Berlin, Juni 2017.

Zur Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung sind Deutschland und China bereits seit 2014 offiziell "Innovations-partner". Entsprechend hat dies als zentrales Thema Eingang in den zwischen der chinesischen und deutschen Regierung ab-gestimmten Aktionsplan gefunden. Seither wurde über vielfäl-tige Wegmarken berichtet, die die gemeinsame Gestaltung von Innovationen für die Zukunft angehen. Dabei betont die hiesi-ge Regierung, dass Deutschland mit seinen Hochschulen und außeruniversitären Forschungsstätten ein Anziehungspunkt für Fachkräfte und Spitzenkräfte aus aller Welt ist. Eine Vertiefung der Bildungskooperationen mit China wird deshalb gerade dann begrüßt, wenn eine damit verbundene strategische Aufmerksamkeit diesen einen verlässlichen Rahmen gibt.*

Als Gründer und Gesellschafter der Hochschule hatten wir im letzten Jahresbericht die Pflege des Dialogs zu konkreten Orientie-rungen in der Internationalisierung und Digitalisierung betont und dem Zusammenfinden mit global agierenden Bildungsexperten zur Entwicklung gemeinsamer Angebotsformate Aufmerksamkeit gegeben. Im aktuellen Studienjahr der PFH hat diese strategische

Ausrichtung der PFH auf Internationalisierung und Digitalisierung einen guten Schwung genommen. So hat die Entwicklung und Gestaltung zukunftsfähiger Bildungspartnerschaften mit China inzwischen einen Namen und ein eigenes Logo. Die Aufnahme weiterer Campusstudierender aus dem Ausland und damit auch China bleibt im Rahmen der Aktivitäten des International Office der PFH unter Leitung von Stefan Zammit organisiert. Er übernimmt gleichzeitig die Kompetenzschnittstelle zum Allianzprojekt. Auch

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Studienprogramm

Fernstudium

BetriebswirtschaftslehreBachelor of Arts B.A.Master of Arts M.A.

Advanced ManagementMaster of Arts M.A.

Business Administration MBAMaster of Business Administration

PsychologieBachelor of Science B.Sc.Master of Science M.Sc.

WirtschaftspsychologieBachelor of Arts B.A.Master of Arts M.A.

Angewandte Psychologie für die WirtschaftMaster of Arts M.A.

UnternehmensrechtMaster of Laws LL.M.

Arbeitsrecht und PersonalmanagementMaster of Laws LL.M.

WirtschaftsingenieurBachelor of Engineering B.Eng.

digitual – duales Fernstudium

BetriebswirtschaftslehreBachelor of Arts B.A.

Advanced ManagementMaster of Arts M.A.

Campus Göttingen

General ManagementBachelor of Science B.Sc.Master of Science M.Sc.(in Deutsch o. Englisch)

Business AdministrationBachelor of Science B.Sc.

PsychologieBachelor of Science B.Sc.Master of Science M.Sc.

WirtschaftspsychologieBachelor of Science B.Sc.Master of Science M.Sc.

OrthobionikBachelor of Science B.Sc.

Medizinische OrthobionikMaster of Science M.Sc.

Sports-/Reha-EngineeringMaster of Science M.Sc.

Verbundwerkstoffe/CompositesBachelor of Engineering B.Eng.Master of Science M.Sc. (in Deutsch o. Englisch)

General ManagementBachelor of Science B.Sc.

Hansecampus Stade

Der Jahresbericht, den Sie in den Händen halten, gibt nicht nur einen sehr guten Überblick über das Hochschulleben im Jahr 2018, sondern ist erneut Beleg für die stetig wachsende, komplexer werdende und innovative PFH.

Die Aufgaben der Universitäten oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind Forschung, Lehre und der Wissenstransfer in die Gesellschaft – die sogenannte "Third Mission". Für ein ausge-wogenes, die drei Bereiche berücksichtigendes Vorgehen zeichnet das Präsidium verantwortlich. In der Forschung haben die 2018 gegründeten Departments Management & Law, Psychologie und Technologie gute individuelle Ergebnisse erzielt. Eine zukünftige Herausforderung wird die Erarbeitung einer übergreifenden For-schungsstrategie sein, die wir an die Seite des seit Jahren beste-henden unternehmerischen, gründungsaffinen Ansatzes stellen. In der Lehre blicken wir 2018 mit über 3.600 aktuell Studierenden und 500 Absolventen wieder auf ein Wachstumsjahr zurück. In diesem Zusammenhang gilt dem gesamten PFH-Team der Dank für das große Engagement. Dem Wissenstransfer sozusagen als Corporate Citizenship fühlt sich die PFH von Anbeginn verpflichtet. Neue Angebote wie das Crowdfunding in Göttingen oder das Projekt TRANSition in Stade sind Zeichen für diesen Transfer der PFH in die Heimatregionen Südniedersachsen und Elbe-Weser-Dreieck.

Die PFH ist von ihrer ersten Stunde an eine staatlich anerkannte Hochschule in privater Trägerschaft. In Zeiten des fortgesetzten

Evaluierungs- und Akkreditierungswesens stand im abgelaufe-nen Jahr die erneute, bereits dritte institutionelle Akkreditierung an. Auch diese haben wir wie immer erfolgreich bestanden. Es handelt sich dabei um eine "Leistungsschau" in einem sehr kurzen Zeitraum, dem ein hundertseitiger Selbstbericht an den Wissen-schaftsrat und dessen Peers vorangeht. Der Erkenntnisgewinn über die Komplexität unserer hybriden Hochschule war sicherlich mehr oder weniger gegeben. Das Schönste an dem Ergebnis ist, dass wir die nächsten Jahre in Ruhe für unsere Studierenden und in unserem Netzwerk arbeiten, sprich lehren, forschen und innovieren werden.

Zu guter Letzt lassen Sie mich den drei Buchstaben PFH, die bei unserer Gründung im letzten Jahrtausend die Abkürzung für den Hochschulnamen "Private Fachhochschule" waren und heute eine Marke in der Hochschullandschaft sind, eine neue Bedeu-tung geben: PFH steht für "privat", "familiär" und "hybrid". Das Private spiegelt sich im steten erfolgreichen unternehmerischen Denken wider. Das Familiäre ist in Zeiten der Individualisierung das Aufrechterhalten eines humboldtschen Bildungsideals und das Pflegen eines Zusammengehörigkeitsgefühls. Hybrid sind die Lehr- und Lernformen im Campus- und Fernstudium, die wir sukzessive ausbauen und verfeinern.

Für das Präsidium Ihr Frank Albe

PFH: Privat, familiär, hybridBericht des Präsidiums

Präsidium der PFH (v.l.): Prof. Dr. Joachim Ahrens, Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Uncken-bold, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt und Prof. Dr. Frank Albe.

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Ein Studium kostet Geld. Miete, Lebensmittel, Bücher, Kleidung und Freizeitaktivitäten wollen finanziert werden, an der PFH außerdem die Studiengebühren. Die Hochschule unterstützt ihre Studierenden deshalb intensiv dabei, Stipendien zu erhalten, und bietet selbst Möglichkeiten, die Finanzierung zu erleichtern.

Seit 2011 gibt es das Deutschlandstipendium. Unternehmen und Institutionen unterstützen dabei einen leistungsstarken Studieren-den für ein Jahr mit 150 Euro monatlich. Die Bundesregierung stockt diesen Betrag um weitere 150 Euro auf insgesamt 300 Euro auf. Neben sehr guten Noten spielt auch gesellschaftliches Engagement bei der Vergabe eine wichtige Rolle. 2018 erhielten an der PFH insgesamt 30 Management-, Psychologie- und Wirt-schaftspsychologiestudierende ein Deutschlandstipendium. Um die Akquise kümmert sich Studienkoordinatorin Sabine Laukamm, die lokale und regionale Unternehmen gezielt anspricht. Zu der rein finanziellen Förderung kann eine ideelle hinzukommen. Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vizepräsident für Studium und Internationales, meint: "Sowohl Unternehmen als auch Stipendiaten können etwas voneinander lernen und davon langfristig profitieren."

Für die Managementstudiengänge am Campus Göttingen hat die PFH ein eigenes Programm aufgelegt. Beim Niedersachsensti-

pendium vergibt sie ein Teilstipendium auf die Studiengebühren von 200 Euro pro Monat für die Regelstudienzeit der Bachelorpro-gramme. Dies bedeutet eine Entlastung von 7.200 Euro insgesamt. Außerdem bietet die Hochschule über ihre Kooperationspartner Sparkasse Göttingen und Deutsche Bildung AG die Möglichkeit, das Studium über einen Bildungskredit zu finanzieren. Zurückzah-len müssen die Absolventen diesen erst, wenn sie im Beruf stehen. Außerdem sind dabei flexible individuelle Modelle möglich.

Am 19. Oktober fand ein Treffen der Stipendiaten bei der POCO Einrichtungsmärkte GmbH in Hardegsen mit Marketingleiterin Sabine Rittmeyer statt, bei dem sich beide Seiten persönlich kennenlernen und intensiv austauschen konnten. 2018 förderte POCO insgesamt 13 Studierende der PFH.

Deutschlandstipendien an Studierende der PFH in Göttingen vergeben die folgenden Unternehmen und Institutionen: Arbeitgeberverband Mitte e. V., GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwick-lung Göttingen mbH gemeinsam mit WRG Wirtschafts-förderung Region Göttingen GmbH, KiK Textilien und Non-Food GmbH, KWS Saat AG, POCO Einrichtungs-märkte GmbH und Sartorius AG. Am PFH Hansecam-pus Stade engagiert sich die Composite Campus Stade GmbH & Co. KG. Neue Förderer – Unternehmen wie Privatpersonen – sind jederzeit willkommen.

Förderer

Förderung des StudiumsStipendien unterstützen Engagierte und Begabte

Ana-Maria Vera-Aguirre, Franz Ferdinand Schmolke, Imke Wedde (Stellvertreterin) und Jakob Geisler (v.l.) setzen sich für die Belange ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen ein.

Im Juni 2018 haben die Studierenden der PFH ihre neue Vertre-tung gewählt. Seitdem setzen sich Jakob Geisler, Franz Ferdinand Schmolke, Ana-Maria Vera-Aguirre und Imke Wedde für die stu-dentischen Interessen der Kommilitonen aus Göttingen, Stade und dem Fernstudium in den Gremien der PFH, im Dialog mit der Hochschulleitung und bei externen Institutionen ein.

Jeder Studienbereich vertretenNeu dabei ist, dass erstmals jeder Studienbereich am Campus Göttingen – also Management, Psychologie/Wirtschaftspsycho-logie und Healthcare Technology – je einen Sprecher stellt. "Um diese Organisation regelgerecht in der Hochschulverfassung zu verankern, haben unsere Vorgänger und ich schon seit dem letzten Jahr die Wahlordnung überarbeitet", berichtet Geisler. Denn das Wachstum der PFH mit neuen Programmen und damit einher-gehenden steigenden Studierendenzahlen führt dazu, dass die Vielfalt der Ansichten und Einstellungen wächst. Die Interessen gehen dabei naturgemäß hin und wieder auseinander: Ein Ma-nagement-Studierender hat manchmal eine andere Perspektive zu einem Sachverhalt als ein Studierender der Psychologie, und ein Orthobioniker äußert eine dritte Meinung.

Um diesem Umstand zu entsprechen, war es für die Studierenden-vertretung notwendig, sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und neu aufzustellen. "Nun hoffen wir, dass dies dazu führt, die Interessen aller ausgeglichen und umfassend zu ver-treten sowie anstehende Aufgaben gerechter zu verteilen", meint Vera-Aguirre. Auch das Gemeinschaftsgefühl aller Studierender am Campus Göttingen soll dadurch wachsen: "Wir möchten die

interne Vernetzung fördern und insgesamt die Traditionen an der PFH aufrecht erhalten", so Schmolke. Zu diesen Traditionen zählen nicht nur feierliche Anlässe wie Bergfest oder Absolventenball. Auch Veranstaltungen, die das Curriculum begleiten oder er-gänzen, sind vom Engagement aller abhängig. Davon lebt bei-spielsweise die Reihe PFH meets Politics, für die Studierende in den letzten Jahren immer wieder hochkarätige Gäste gewinnen konnten. Hier möchte die Studierendenvertretung Impulse geben und zum Mitmachen motivieren.

Meinung der Mehrheit zähltHauptaufgabe der Vertreter bleibt es aber nach wie vor, die stu-dentischen Interessen zu Themen der Hochschulpolitik einzu-bringen und mitzubestimmen. So nehmen sie an Sitzungen des Prüfungsausschusses und des Senates teil und können dort mit je zwei Stimmen ihr Votum abgeben. "Unsere persönliche Mei-nung ist dabei oft unerheblich, wichtig ist, was die Mehrheit der Kommilitonen wünscht", schließt Wedde.

Im Einsatz für Gemein-schaftssinn und TraditionStudierendenvertretung organisiert sich neu

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forderungen für Europa, wie die Bekämpfung des Terrorismus, die Finanzkrise und die Digitalisierung. In scharfer Form wandte er sich gegen den nationalen Egoismus, der momentan in vielen europäischen Ländern aufkeimt, am Ende aber nur allen schaden könne: "Die Europäische Union ist der einzige Frühling, den unser Kontinent jemals erlebt hat." Dies gelte es zu verteidigen. Für den ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten war es bereits die vierte Visite an der Hochschule. Im November 1995 empfing Sierke ihn als niedersächsischen Oppositionsführer das erste Mal vor Ort – die PFH Göttingen hatte damals gerade den Studienbe-trieb aufgenommen. Als Ministerpräsident kam Wulff 2005 zum zehnjährigen Bestehen zurück, und als Bundespräsident besuchte

er 2011 Stade. "Ich komme immer wieder sehr gerne hierher, in welcher Funktion auch immer", bekannte er am Rednerpult.

Mut und KlartextUnter dem Titel "Mut braucht eine Stimme: Haltung zeigen – Klartext reden" referierte Peter Holzer am 13. Juni beim Business Breakfast. Der bundesweit begehrte Redner gewährte den rund 70 anwesenden Führungskräften zunächst einen Einblick in seine Biographie: Bereits mit 24 Jahren verantwortete Holzer den Vertrieb eines Private Equity Fonds, die Karriereleiter wies steil nach oben. Aber ein Schilddrüsentumor ließ sein Leben zusammenbrechen, außerdem drohte ihm der Verlust seiner Stimme. Nach der Ge-nesung sprang Holzer von der Karriereleiter ab. Seiner inneren Stimme zu folgen und diese nach außen hörbar und wirksam zu machen, ist seither zu seinem Leitmotiv geworden. Zudem ist er als Unternehmensberater tätig.

Mit drei mentalen Viren, erklärte Holzer, schränken wir uns selbst ein: Der Input-Virus verleite uns dazu, zu vielen Fährten nachzu-laufen, ohne wirklich produktiv zu sein. Der Instant-Virus lässt uns die schnellen statt die sinnvollen Lösungen suchen. Und durch den Gemocht-werden-wollen-Virus schrecken wir davor zurück, die Wahrheit auszusprechen. Will man an diesen Verhaltenswei-sen etwas ändern, werde es unangenehm: "Es ist schmerzhaft, die eigene Komfortzone zu verlassen." Der Leadership-Experte warb dafür, für die eigenen Überzeugungen einzustehen. Ob man aber Gehör findet, hänge vor allem von der persönlichen Glaubwürdigkeit ab.

Diese Termine tragen sich viele Entscheidungsträger gerne in den Kalender ein: Zweimal jährlich lädt Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft, zum Business Breakfast in die Hochschule ein. Die Gäste der Veran-staltung erhalten einerseits Impulse von hochkarätigen Referenten. Andererseits haben sie bei Kaffee, Rührei und Croissants Gelegen-heit, ins Gespräch zu kommen und ihr persönliches Netzwerk zu erweitern. Im Jahr 2018 hielten mit Altbundespräsident Christian Wulff und Unternehmensberater Peter Holzer zwei prominente Redner die so genannten "Breakfast Statements". Der rote Faden in beiden Vorträgen: Führungskräfte sollen Haltung zeigen – im Unternehmen und in der Gesellschaft.

Integration und EuropaAm 28. Februar sprach Christian Wulff vor knapp 120 Gästen über sein Herzensthema Integration: "Sie müssen sich positionieren!", forderte er seine Zuhörer auf – ein klares "Bekenntnis zu Offenheit und Vielfalt" sei das Gebot der Stunde. Dass Vielfalt ein Erfolgsfaktor ist, zeige sich zum Beispiel im Sport, wo Migranten immer wieder für deutsche Erfolge sorgen. Wer den Untergang des christlichen Abendlandes durch Migration befürchte, liege falsch. "Wir beein-flussen die Zuwanderer mehr als die Zuwanderer uns", so Wulff. Aber ebenso warb er für selbstbewusste "Law & Order"-Politik dort, wo der Integrationswille fehlt: "Wenn ich offen bin, darf ich auch etwas verlangen." Daneben erläuterte Wulff aktuelle Heraus-

Führungskräfte sollen Haltung zeigenBusiness Breakfast der PFH

Bundespräsident a.D. Christian Wulff (Foto links) und Unternehmensberater Peter Holzer (rechte Seite, oben mit Buch) haben im Jahr 2018 beim Business Breakfast referiert. Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (rechte Seite, oben links) lädt zweimal jährlich zu dem Netzwerktreffen ein.

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Seit Oktober 2016 bietet die PFH das Masterstudium General Management auch komplett in englischer Sprache an. Im März und Mai 2018 haben nun die ersten zehn Absolventen den so genannten "English Track" des Studiengangs abgeschlossen. Einige von ihnen haben das Programm im Rahmen ihres Master-Doppelabschlusses mit der französischen Hochschule KEDGE durchlaufen. Andere kamen zum Beispiel aus Russland oder Indien für das Masterstudium an die PFH, um sich in Göttingen für eine weltweite Wirtschaftskarriere fit zu machen.

"Mit dem English Track ist die PFH wieder ein gutes Stück inter-nationaler geworden. Und die Berufseinstiege der neuen Master zeigen, dass wir sie bestens ausgerüstet haben", kommentiert Prof. Dr. Joachim Ahrens, PFH-Vizepräsident für Studium und In-

ternationales. Die Nachfrage nach dem englischsprachigen Mas-terstudium steigt weiter an. 2018 haben 17 junge Menschen aus aller Welt das Programm aufgenommen. Darunter sind wieder fünf Doppelabschlussanwärter der KEDGE, aber auch Studierende aus Guatemala, Indien, Marokko, Spanien und den USA. Nimmt man alle Kommilitoninnen und Kommilitonen der englischsprachigen Studienzüge General Management in Göttingen und Composites in Stade sowie die "Dual Degree"-Teilnehmer zusammen, so ab-solvieren derzeit fast die Hälfte aller Campus-Masterstudierenden der PFH ein internationales Studium. Dazu passt, dass auch die Gesamtzahl der ausländischen Studierenden nie höher war: 92 junge Menschen aus 23 Nationen bereicherten im Jahr 2018 das Campusleben in Göttingen und Stade.

Zusätzlich ist es der Hochschule wichtig, auch den in Deutschland lebenden Flüchtlingen eine Perspektive zu bieten. So können diese etwa einen gebührenfreien Gasthörerstatus für bis zu zwei Semester erhalten und danach möglichst mittels Stipendien in das reguläre Studium übergehen. Jedem Geflüchteten soll dabei von Beginn an ein studentischer Mentor oder "Student Buddy" zur Seite stehen. Ganz unabhängig davon haben Management- und Psychologiestudierende von sich aus die Initiative ergriffen, um Menschen in den Göttinger Flüchtlingseinrichtungen zu un-terstützen. Student Hendrik Junge (Business Administration, 5. Semester) koordiniert dieses ehrenamtliche Engagement, zehn

Studierende beteiligen sich momentan als Mentoren daran. Sie begleiten Geflüchtete zum Beispiel bei Behördengängen oder helfen ihnen, Bewerbungen zu schreiben.

Ausdruck der globalen Vernetzung sind auch die internationalen Hochschulpartnerschaften der PFH. Derzeit bieten 42 Koopera-tionen Möglichkeiten für den Studierendenaustausch und die

Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. Neu dabei sind die Dublin Business School und die Konkuk University in Seoul. 20 PFH-Studierende haben im Jahr 2018 mit einem Auslandssemes-ter an einer der Partnerhochschulen über den Tellerrand geschaut. Drei Erfahrungsberichte sind auf den Seiten 36, 37 und 74 zu fin-den. Ansprechpartner für die internationalen Studienangebote und den Studierendenaustausch ist das International Office der PFH.

Feedback"I really enjoyed being here. PFH is a small school, but it has eve-rything you need to grow and to succeed. The teachers were always available to us and I really liked the exchange between teachers and students. I would totally re-commend to study at PFH."

Lucie Borne, M.Sc. General Management (English Track), Absolventin 2018

Abdullah Gül University (Kayseri/Türkei) | University of Almeria (Spanien) | Avans University of Applied Sciences (Breda/Niederlande) | Beijing Foreign Study University (China) | Birla Institute of Management and Technology BIMTECH (Greater Noida/Indien) | Bond University (Gold Coast/Australien) | University of California, Irvine (USA) | University of California, Riverside (USA) | Chinesisch-Deutsches Hochschul-kolleg, Tongji University (Shanghai/China) | Dublin Business School (Irland) | ESIC Business & Marketing School (Madrid/Spanien) | ESTICE International Busi-ness School (Lille/Frankreich) | University of Ferrara (Italien) | University Finis Terrae (Santiago/Chile) | Fundesem Business School (Alicante/Spanien) | The University of Granada (Spanien) | University of Gua-dalajara (Mexiko) | The Hague University of Applied Sciences (Niederlande) | Hartwick College (Oneonta/USA) | IILM Institute for Higher Education (Neu Delhi/Indien) | Iona College (New York/USA) | Istanbul Aydin University (Türkei) | KEDGE Business School (Bordeaux und Marseille/Frankreich) | KIMEP Univer-sity (Almaty/Kasachstan) | Konkuk University (Seoul/Republik Korea) | Koreatech (Chungjeol-ro, Republik Korea) | Lapland University of Applied Sciences (Tor-nio/Finnland) | University Loyola Andalucía (Sevilla und Córdoba/Spanien) | Opole University (Polen) | Otemon Gakuin University (Osaka/Japan) | Plymouth University (Vereinigtes Königreich) | Pôle Paris Alter-nance (Paris/Frankreich) | Regent's University London (Vereinigtes Königreich) | Rey Juan Carlos University (Madrid/Spanien) | Riga Technical University (Lett-land) | SIAS International University (Xinzheng/China) | Škoda Auto University (Mladá Boleslav/Tschechien) | SSPO an der Faculty of Medicine Siriraj Hospital Mahidol University (Bangkok/Thailand) | University of Tartu (Estland) | Tunghai University (Taichung/Taiwan) | University of Economics – Varna (Bulgarien) | Uni-versity of Worcester (Vereinigtes Königreich)

Hochschulkooperationen

A Place to grow and to succeedErste Master schließen "English Track" ab

Studienstart: Die neuen internationalen Studierenden im Oktober am Campus Göttingen. | Gartenparty: Prof. Dr. Joachim Ahrens lud die Kommilitoninnen und Kommilitonen des internationalen Studiums im Mai nach Hause ein. | Vor dem Taj Mahal: Dr. Gagan Syal (l.) wirbt in Indien für das PFH-Studienangebot. Stefan Zammit, Head of Inter-national Office, traf ihn für einen Recruitment-Event. | Segeltörn von Stade nach Glückstadt (v.l.): Thomas Tharayil Puthanveedu Unni, Vishnu Vadakkedath Gopalakrishnan und Manu Kodapully Unnikrishnan, Studenten im englischsprachigen Composites-Programm.

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Hochschule | 19

Geschafft! Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von business4school erhielten ihre Zertifikate von Ulrich Herfurth (4.v.r.) und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (3.v.r.). | Den ersten Preis für das beste Foto beim Gewinnspiel "AbiTour" nimmt Hannah Engelhardt mit Begleiterin Lotta von Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke entgegen. | Einblicke in das Studium an der PFH bekamen die Schülerinnen und Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums an ihrem Zukunftstag.

Schon vor dem Abitur stehen Schülerinnen und Schüler vor der Entscheidung, ob sie eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren möchten. Falls die Wahl aufs Studium fällt, stellen sich schon die nächsten schwierigen Fragen: Welches Fach an welcher Hochschule passt zu mir? Um Entscheidungshilfen zu bieten und gleichzeitig die PFH kennenzulernen, bietet die Hoch-schule viele Veranstaltungen und Aktionen an und engagiert sich bei außerschulischen Projekten.

Info-Optionen vor OrtSo gibt es die Möglichkeit des Schnupperstudiums. Wer schon immer wissen wollte, wie ein Studientag an der PFH mit Vorle-sungen, Dozenten und Kommilitonen abläuft, kann die Hochschule einen Tag lang besuchen und kostenlos und unverbindlich an Seminaren, Sprachkursen oder Vorlesungen teilnehmen. Ebenfalls regelmäßig an die PFH können Schüler zu den Veranstaltungen Studium Open am Campus Göttingen beziehungsweise Karrieretag am Hansecampus Stade kommen. Hierbei halten Professoren

Aktuell haben 60 Schulen eine Kooperations-vereinbarung mit der PFH geschlossen: Alfeld: Berufsbildende Schulen Alfeld | Bad Aibling: Gymnasium Bad Aibling | Bad Harzburg: Nieder-sächsisches Internatsgymnasium | Bad Sachsa: Internats gymnasium Pädagogium | Berlin: Carl-Zeiss-Oberschule, Wilma-Rudolph-Oberschule | Blomberg: Hermann-Vöchting-Gymnasium | Bovenden: IGS Integrierte Gesamtschule | Buxtehude: Halepaghen-Schule | Dieburg: Private Tagesheim- und Inter-natsschule | Dresden: Gymnasium Dresden-Cotta | Drochtersen: Elbmarschen-Schule | Duderstadt: Berufsbildende Schulen Duderstadt, Eichsfeld-Gym-nasium | Einbeck: Goetheschule | Eisenach: Martin-Luther-Gymnasium | Elze: CJD Elze | Frankenberg: Hans-Viessmann-Schule | Göttingen: BBS I Arnoldi-Schule, Berufsbildende Schulen (BBS) Ritterplan, Felix-Klein-Gymnasium, Georg-Christoph-Lichten-berg-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gesamtschu-le, Hainberg-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium, Otto-Hahn-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gymnasium | Goslar: Christian-von-Dohm-Gymnasium | Ham-burg: Gymnasium Bornbrook, Gymnasium Christi-aneum, Gymnasium Oberalster, Gymnasium Rissen, Heisenberg-Gymnasium, Sophie-Barat-Schule | Ha-meln: Handelslehranstalt Hameln, Schiller-Gymnasium | Hammelburg: Frobenius-Gymnasium | Hannover: St. Ursula-Schule | Hann. Münden: Berufsbildende Schulen Münden, Grotefend-Gymnasium | Harsefeld: Aue-Geest-Gymnasium | Helmstedt: Gymnasium am Bötschenberg | Holzminden: Stiftung Landschulheim am Solling | Köln: Hildegard-von-Bingen-Gymnasium | Krefeld: Fichte-Gymnasium | Ludwigslust: Goethe-Gymnasium | Mellrichstadt: Martin-Pollich-Gymnasi-um | Münnerstadt: Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium | Northeim: BBS 1 Northeim, Gymnasium Corvinianum | Osterode/Harz: Berufsbildende Schulen BBS I | Schweinfurt: Olympia-Morata-Gymnasium | Stade: Gymnasium Athenaeum, Vincent-Lübeck-Gymnasium | Teltow: Immanuel-Kant-Gymnasium | Uelzen: Lessing-Gymnasium | Wiesbaden: Obermayr Europa-Schule | Wismar: Gerhart-Hauptmann-Gym-nasium | Witzenhausen: Berufliche Schulen Witzen-hausen | Wolfenbüttel: Gymnasium im Schloss

Hochschule erlebbar machenAktionen und Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler

beispielhafte Vorlesungen zu ihren Spezialgebieten ab, können die Schüler mit Lehrkräften und Studierenden zwanglos ins Gespräch kommen oder sich bei Unternehmensvertretern über Karriere-optionen informieren.

Engagiert bei business4schoolSeit mehreren Jahren ist die PFH Kooperationspartner beim eh-renamtlichen Projekt business4school, einer Workshop-Reihe zu Wirtschaftsthemen für Oberstufenschüler. 2014 haben die Lions Clubs in Göttingen das Konzept von business4school entwi-ckelt; Leiter ist der Rechtsanwalt Ulrich Herfurth aus Hannover. Inzwischen beteiligen sich 14 Gymnasien und Gesamtschulen der Region Südniedersachsen mit weit über 100 Schülerinnen und Schülern pro Kurs. Die Teilnahme ist kostenlos, und nach Abschluss des Kurses erhalten die Jugendlichen ein Zertifikat. Auch 2018 fanden in den Räumen der Hochschule wieder mehrere Veranstaltungen der Reihe statt, so auch am 13. Juni. Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vizepräsident der PFH, moderierte dabei eine Diskussion der Schüler zum Thema "Quo vadis Europa: European Economic and Political Integration in Times of Populist, Nationalist Movements and International Tensions". Einen Vortrag zum Thema "Industrie 4.0" hielt Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft, am 27. Juni.

Instagram-WettbewerbVom 1. Februar bis zum 30. Juni dauerte ein Social-Media-Projekt der PFH: Auf ihrem Instagram-Kanal pfh_inside lief die AbiTour Foto-Aktion, welche die Hochschule gemeinsam mit dem Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen durchführte. Die Idee dazu ent-stand, nachdem OHG-Schülerin Hannah Engelhardt mit Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke über den damals anstehenden Abiturball und

ein mögliches Sponsoring gesprochen hatte. Daraufhin entwickel-ten OHG und Hochschule gemeinsam das Abiball-Gewinnspiel "AbiTour – Euer Weg von den Vorbereitungen bis zum Abiball". Nach monatlich vorgegebenen Themen posteten die OHG-Schüler Fotos auf ihren eigenen Instagram-Accounts und versahen sie mit den Hashtags der Aktion. Die Teilnahme der Schüler belohnte die PFH mit einer Finanzspritze für den Abiball. Jeden Monat gab es außerdem tolle Sachpreise zu gewinnen. Eine Jury kürte am Ende das Gewinnerfoto.

PFH-Erkundung am ZukunftstagSeinen diesjährigen Zukunftstag zum Thema "Hochschulerkun-dung" verbrachte der Jahrgang 10 des Felix-Klein-Gymnasiums (FKG) am 26. April an der PFH. Anlass war unter anderem die zehnjährige Kooperation zwischen dem FKG und der Hochschule. Knapp 150 Schüler besuchten dabei unterschiedliche Infoveran-staltungen zum Thema Studienwahl und Arbeitswelt. So informierte Hans-Günther Rudolph, Berater der Agentur für Arbeit, über Re-cherchemöglichkeiten zu Studium und Beruf. Julian Bartels von der AOK berichtete über das Thema Sozialversicherung im Arbeits-leben am Beispiel der Krankenversicherung AOK. Die PFH selbst stellte ihre Studienprogramme für Wirtschaftswissenschaften und Psychologie vor. Dabei erfuhren die Schüler, dass neben guten Noten vor allem die eigene Persönlichkeit und der Blick über den Tellerrand für Studien- und Berufserfolg entscheidend sind. Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vizepräsident der PFH, freute sich über das rege Interesse: "Es ist überaus sinnvoll, dass sich Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig Gedanken machen, wofür sie sich interessieren, und in welchen Bereichen sie später eine Ausbildung oder ein Studium aufnehmen möchten. Die PFH Göttingen mit ihrem persönlichkeits- und praxisorientierten Ansatz unterstützt regelmäßig ihre Partnerschulen in dieser Hinsicht."

Einfach mit der Instagram-App diesen Code scannen und mehr tolle Bilder und Informationen über die PFH erhalten.

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Zwei Ansätze, ein Ziel: Die Management & Technologie Akademie (mtec-akademie) und die PFH Professional School (PFHPS) bieten Fach- und Führungskräften unterschiedliche Wege zur lebens-langen Bildung an. Während die mtec-akademie Wissen vor Ort in Seminaren, Zertifikatsprogrammen und Inhouse-Schulungen vermittelt, können sich die Kunden der PFHPS in mehrmonatigen Fernkursen qualifizieren.

Das weite Spektrum der mtec-akademie umfasst Themenfelder wie Leadership, BWL, Prozessmanagement, Marketing, und Personal-management ebenso wie Technologiethemen rund um Leichtbau, Zerspanung und Mobilität. Die offenen Seminare finden an den sechs Standorten Göttingen, Stade, Berlin, Varel, Ratingen und Ludwigshafen/Rhein statt. "Daneben sind unsere Trainer häufig in Inhouse-Maßnahmen vor Ort beim Kunden, wenn dort gleich mehrere Arbeitnehmer oder ganze Abteilungen ihre Kompetenzen erweitern möchten", sagt Ann-Sophie Przyludzki (operative Lei-tung). Im Jahr 2018 war die mtec-akademie so unter anderem für die Unternehmen Adolf Würth, Badische Versicherungen, Daimler, thyssenkrupp, Volkswagen und verschiedene Kliniken sowie für zahlreiche Mittelständler tätig. Ein Novum war die Kooperation mit dem Hamburger Seminaranbieter "Deaf Machining": Zwei Trainer der mtec-akademie haben dort erstmals auch gehörlose Mitar-beiter mit Fertigungs- und Prozess-Know-how für die Zerspanung geschult. 2019 nimmt die Akademie unter anderem die Trendthe-men Design Thinking, Pyramidales Präsentieren und Hybrides IT-Projektmanagement neu in ihr Programm auf, welches dann über 130 unterschiedliche Seminare und Zertifikatsprogramme umfassen wird.

Weiter steigende Nachfrage verzeichnet auch die PFH Professional School mit ihren Fernkursen und Fernlern-Modulen in den Berei-chen Management/BWL, Personal- und Gesundheitsmanagement sowie Psychologie/Wirtschaftspsychologie. "Im Jahr 2018 waren psychologische Fernweiterbildungen, etwa für Klinische, Biolo-gische oder Sozialpsychologie, am stärksten gefragt. Aber auch bei Themen wie Personalrecruitment oder Prozessmanagement bestand ein hoher Bedarf", erläutert Studienkoordinatorin Sina Wolff. 2019 baut die PFHPS den Bereich der Psychologie weiter aus, neu hinzu kommt etwa das Modul "Neurowissenschaften und Psychotherapie". Zielgruppe für dieses Thema der klinischen Psychologie sind zum Beispiel Psychologen, die bislang andere Schwerpunkte hatten. Außerdem nimmt die Weiterbildungsein-richtung mit "Business Law" ein ganz neues Themenfeld auf. Vor-gesehen sind die beiden mehrmonatigen Fernkurse "Arbeitsrecht kompakt" und "Angewandtes Gesellschaftsrecht kompakt" sowie zehn unterschiedliche Fernlern-Module.

Lebenslang lernenWeiterbildung an mtec-akademie und PFH Professional School

Honorarprofessoren sind Hochschullehrer im Nebenberuf; haupt-beruflich sind sie außerhalb der Hochschule tätig. Wie hauptamt-liche Professoren halten auch sie Lehrveranstaltungen ab und prüfen Studierende. Die Bestellung von Honorarprofessoren regelt in Niedersachsen jede Hochschule selbst. Auch an der PFH lehren mit Prof. Dr. Frank Beine und Prof. Hans Georg Näder zwei Honorar-professoren. "Damit binden wir zwei ausgewiesene Experten in die Lehre ein, die einen engen Bezug zur Praxis haben", erläutert PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe. "Dies entspricht genau dem Konzept der PFH als anwendungsorientierte, wirtschaftsnahe Institution."

Seit Januar 2010 ist Beine Honorarprofessor an der PFH. Als Partner bei der renommierten Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte ist er erfahrener Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Mit seiner Einbindung in das Managementstudium stärkt die PFH die Studienschwerpunkte Accounting und Wirtschaftsprüfung/ Auditing. Nach seinem BWL-Studium in Göttingen und anschlie-ßender Promotion arbeitete Beine als wissenschaftlicher Mitar-beiter. 1996 trat er in Hannover bei Deloitte ein. 1998 folgte die

Bestellung zum Steuerberater, 2002 die zum Wirtschaftsprüfer und Partner bei Deloitte. Seit 2003 ist der zweifache Familien-vater dort geschäftsführender Gesellschafter. Aktuell leitet er den beratungsorientierten Bereich "Assurance" in Deutschland und betreut namhafte Familienunternehmen in Niedersachsen. Seit 2017 verantwortet er die globale Prüfung des Life Science Kon-zerns BAYER. Insgesamt unterstützt Beine seine Klienten in Sachen Rechnungslegung (IFRS, HGB), Bewertung, M&A und Corporate Governance, Compliance & Risk Management. Im Rahmen des Hauptfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer enga-giert sich Beine für die Weiterentwicklung der Rechnungslegung deutscher Unternehmen im nationalen und internationalen Kontext.

Eine zweite Honorarprofessur hat seit Januar 2005 Prof. Hans Georg Näder, Inhaber der Ottobock SE & Co. KGaA in Duderstadt, inne. Er übernahm bereits im Alter von 28 Jahren die operative Verantwortung für das Familienunternehmen. Seitdem entwickelte Näder Ottobock zum Weltmarktführer in der technischen Ortho-pädie mit einem Umsatz von nahezu 930 Millionen Euro im Jahr 2017 und rund 7.000 Mitarbeitern. Mittlerweile als Vorsitzender in den Verwaltungsrat gewechselt, hält er an der PFH Veranstaltungen in den Bereichen Unternehmensführung, Unternehmensstrategie und Innovationsmanagement ab. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, dass die PFH eine Stiftungsprofessur für Entrepre-neurship sowie den Studiengang Orthobionik einrichten konnte.

Ehre, wem Ehre gebührtZwei Honorarprofessoren der PFH

Prof. Dr. Frank Beine (l.) und Prof. Hans Georg Näder bringen ihre Expertise an der PFH ein.

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Als dienstältester Hochschullehrer der PFH überreichte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof (l.) das Abschiedsgeschenk des wirtschaftswissenschaftlichen Kollegiums an Prof. Dr. Michael Heinlein.

Im März ernannt: Prof. Dr. Yvonne Görlich und Prof. Dr. Youssef Shiban (r.) mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Frank Albe.

Mit Dr. Yvonne Görlich und Dr. Youssef Shiban hat die PFH am 21. März ihre siebte und achte Professur im Studienbereich Psy-chologie und Wirtschaftspsychologie besetzt. PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe ernannte Görlich zur Professorin für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik. Shiban übernahm an der Hochschule die zweite Pro-fessur für Klinische Psychologie, sein Schwerpunkt liegt in der Psychotherapieforschung.

Yvonne Görlich…studierte von 1995 bis 2001 Psychologie und Architektur an der Technischen Universität Berlin und promovierte 2003 an der Universität Hohenheim, wo sie auch bis 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin war. 2010 kam sie an die Abteilung für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin (UMG) nach Göttingen und wechselte dort 2013 an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, wo sie unter anderem in der Angstambulanz arbeitete. Seit 2011 ist sie im Studiendekanat der UMG tätig und beschäftigt sich mit Studierendenauswahl und Studierendenbeur-teilung mittels interaktiver Testverfahren. Freiberuflich arbeitete sie als beratende Psychologin für verschiedene Unternehmen sowie im Therapie- und Beratungszentrum Göttingen, wo sie sich vor allem mit der Diagnose und Therapie von Patienten mit psychischen Stö-rungen befasst hat. Seit Oktober 2017 ist sie als Psychologische Psychotherapeutin approbiert.

Youssef Shiban…hat Psychologie von 1998 bis 2003 an der Hebrew University in Jerusalem sowie von 2005 bis 2008 an der Universität Erlangen studiert. Für das Promotionsstudium wechselte er an die Uni-versität Würzburg und schloss dieses 2013 mit dem Doktortitel ab. Von 2015 bis Juli 2018 habilitierte Shiban an der Universität Regensburg. In seiner Dissertation befasste er sich mit der Be-handlung von Angststörungen, für die Habilitation erforschte er darauf aufbauend Methoden der Konfrontationstherapie zur Angst-bewältigung (siehe Seite 43). Weitere Forschungsschwerpunkte sind der Einsatz von Virtual Reality in der Angsttherapie sowie die Behandlung von Traumata, insbesondere bei Geflüchteten. Für traumatisierte Flüchtlinge hat sich Shiban auch in mehreren praktischen Projekten engagiert.

"Der Studienbereich Psychologie an der PFH wächst weiter an, deshalb sind die Ernennungen folgerichtig und wir liegen damit im Plan", kommentierte PFH-Präsident Albe die beiden Ernennungen. "Durch die starke Forschungsexpertise der beiden gewonnen Wis-senschaftler stärken wir unter anderem die Klinische Psychologie. Das ist uns wichtig, um Studierende mit dem Berufsziel Psycho-therapie optimal auf dieses vorbereiten zu können", so Albe weiter.

Expertise für Klinische und Differen-tielle PsychologieSiebte und achte Professur im Department Psychologie besetzt

Am 14. Juni verabschiedete die PFH Dr. Michael Heinlein (66), Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Vertriebsmanagement. Er ist damit der erste Hochschullehrer in der 23-jährigen PFH-Geschichte, der in den Ruhestand geht. Bei einer letzten Vorlesung zum Thema "Vertrieb 2032" widmete sich der Gefeierte noch einmal seinem Hauptthema in Forschung und Lehre.

Heinlein wurde 1952 in Kulmbach geboren. Nach seinem Studi-um der Betriebswirtschaftslehre in Göttingen mit anschließender Promotion nahm er in verschiedenen Unternehmen Vertriebs- und Geschäftsführungsaufgaben wahr. Zuletzt arbeitete er vier Jahre lang als Senior Consultant mit den Schwerpunkten Facility Management, strategische Unternehmensberatung und Reorgani-sation in einer Unternehmensberatung.

Professor für über 2.000 Studierende2001 wurde Heinlein nach 25-jähriger Tätigkeit als Geschäfts-führer und Consultant in der IT-Branche an die PFH berufen. Er übernahm dort die Stiftungsprofessur der Telekom "IT-Business Account Management" für das BWL-Studium. In der Folge baute er den Schwerpunkt auf, der sich später zu einem der ersten Lehrstühle für Vertriebsmanagement in Deutschland mit Fokus auf dem Business-to-Business-Bereich entwickelte. In seinen 34 Semestern als Professor an der PFH engagierte er sich im Campus- und Fernstudium aller Managementprogramme auf

Deutsch oder Englisch. Außerdem unterrichtete er in den Studi-engängen Orthobionik und Wirtschaftspsychologie am Campus Göttingen sowie CFK-Technologie am PFH Hansecampus Stade. Insgesamt haben so über 2.000 Studierende seine Vorlesungen persönlich oder online besucht. Rund 250 Abschlussarbeiten hat er betreut, unzählige Klausuren gestellt und mündliche Prüfungen abgehalten.

Engagement gewürdigtPFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe berichtete in seiner Laudatio anekdotenreich über Heinleins Wirken an der Hochschule und schloss: "In seiner Zeit an der PFH hat Michael Heinlein mit Elo-quenz, Gestenreichtum und Empathie überzeugt. Damit bleibt er uns als kreativer und pflichtbewusster Professor in Erinnerung, als jemand, der Studierenden wie Kollegen immer zugewandt war und alles gegeben hat. Sein Engagement hat wesentlich dazu beigetragen, den familiären Kern der PFH bis heute zu erhalten." Im nun anstehenden Ruhestand plant Heinlein, sich vor allem seiner Familie mit zwei Enkeln, dem Segeln und Skifahren sowie dem Reisen zu widmen. "Dem Vertrieb werde ich weiter treu bleiben, genauso wie der PFH, an der ich wunderbare und in vielerlei Hinsicht bereichernde Berufsjahre verbringen durfte", so der Emeritus.

34 Semester an der PFHProf. Dr. Michael Heinlein verabschiedet

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Prof. Dr. Michael HeinleinAllgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Vertriebsmanagement

Prof. Hans Georg NäderHonorarprofessor | Entrepreneurship

Prof. Dr. Anja Lepach-EngelhardtEntwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie

Prof. Dr.-Ing. habil. Nikolay AvgustinovProduktions- und Fertigungs-technologie

Prof. Dr. med. Frank Braatz Medizinische Orthobionik

Prof. Dr.-Ing. Richard DegenhardtStabilität der Faserverbundwerkstoffe

Prof. Dr.-Ing. Heinrich FehrenAdaptronik

Prof. Dr. Michael GutmannGesundheits- und Sportpsychologie

Prof. Dr. Yvonne GörlichDifferentielle Psychologie, Persön-lichkeitspsychologie und Psycholo-gische Diagnostik

Prof. Dr. Rüdiger M. LahmeWirtschaftsrecht, Kartellrecht, Compliance und Gesellschaftsrecht

Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen BloechAllgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensplanung

Prof. Dr. Frank AlbePräsident | Allgemeine Betriebs wirt-schafts lehre, insbesondere Tourism Management & Controlling

Prof. Dr. Siegmar BlumentrittBiomechanik

Prof. Dr. Klaus F. BrökerWirtschaftsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht

Prof. Dr. Michael DusemondAllgemeine Betriebs wirt schafts lehre, insbesondere International Accoun-ting/Konzernrechnungslegung

Prof. Dr. Joachim AhrensVolkswirtschaftslehre, insbesondere International Eco nomics

Prof. Dr. Kai C. AndrejewskiAllgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere International Accoun-ting & Auditing

Prof. Dr. Frank BeineHonorarprofessor | Accounting, Wirtschaftsprüfung/Auditing

Professorinnen und Professoren der PFH

Prof. Dr. Bernd RohlfingWirtschaftsrecht

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang LückeEhrenpräsident

Dr. Despina LionVertretungsprofessur für Gesundheits- und Sport- psychologie

Prof. Dr. Antje-Britta MörstedtAllgemeine Betriebswirtschafts-lehre, insbesondere Organisation & Blended Learning

Prof. Dr. Hans-Chr. RiekhofAllgemeine Betriebswirtschafts-lehre, insbesondere Internationales Marketing

Prof. Dr. Helmut RolandHonorarprofessor | Bilanzen/Konzern-rechnungslegung

>>Fortsetzung

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26 | Hochschule

PFH Campus Göttingen

Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke Allgemeine Betriebswirtschafts- lehre, insbesondere Industrielles Management, Rech nungs wesen & Controlling

Prof. Dr. Hubert SchüleWirtschaftsinformatik, insbeson-dere Informationsmanagement & IT-Consulting

Prof. Dr. Manfred P. ZillingWirtschaftsinformatik, insbesondere E-Entrepreneurship & E-Business

Prof. Dr. Bernhard H. VollmarAllgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship & Finance

Prof. Dr.-Ing. Wilm F. UnckenboldStrukturmechanik der Faserverbund-werkstoffe

Prof. Dr. Frank VogelgesangWirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Personalpsychologie

Prof. Dr.-Ing. Marc SiebertTechnologie der Faserverbundwerk-stoffe

Prof. Dr. Julian VossAllgemeine Betriebswirtschafts lehre, insbesondere Food- and Agribusi-ness-Management

Prof. Dr. Stephan WeibelzahlWirtschaftspsychologie

Prof. Dr. Dorit WenkeAllgemeine Psychologie & Methodenlehre

Prof. Dr. Susanne Ruhland Klinische Psychologie

Prof. Dr. Youssef Shiban Klinische Psychologie

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28 | PFH Campus Göttingen

[1] - [6] Die Referenten am Göttinger IT-Strategietag: Michael Masuch, Leiter Digital Commerce Robinson & TUI magic Life | Dr. Jörg Müller, CIO Atradius Kreditversiche-rung | Stefan Matte, Head of Multichannel Operations Mister Spex | Immo Eiben, Head of Product & Data Fashion ID GmbH & Co. KG | Michael Klar, Leiter Strategy & Development Otto Group | Sebastian Röske, COO & Mitbegründer Agentur lookfamed

Individuelle Ansprache im Online-ShopÄhnlich aufgestellt ist Fashion ID, Online-Shop und Teil der Un-ternehmensgruppe Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf. Anhand praktischer Beispiele erläuterte Immo Eiben, Head of Product & Data und PFH-Absolvent von 2008, wie der Online-Shop Fashion ID die neuen Technologien rund um KI und Algorithmen nutzt, um dem Kunden datenbasiert noch stärker und individueller anzuspre-chen. "Die Kundenerwartung, dass er zu jeder Zeit, egal wo, eine sofortige Lösung durch uns bekommt, ist eine unserer größten aktuellen Herausforderungen", so Eiben. Der Einsatz sogenannter "Chatbots" – ein textbasiertes Dialogsystem, welches das Chatten mit einem technischen System erlaubt – bietet dabei eine wirt-schaftlich sinnvolle Lösung.

Dass die Kaufprozesse, insbesondere in der Modebranche, immer komplexer werden, verdeutlichte auch der Vortrag von Michael Klar, Leiter Strategy & Development bei der Otto Group. "Der gedruckte Katalog als Schaufensterfläche hat ausgedient, und wir müssen unsere Kunden visuell und sprachlich auf anderen Ebenen ansprechen", stellt Klar fest. Mit einem Online-Umsatz von 7,9 Milliarden Euro gehört das Unternehmen zu den weltweit größten Online-Händlern. Durch Web-Bewegungs-, Produkt- und Kampagnendaten verfügt die Otto Group über einen großen Da-tenpool, der die Basis für die Segmentierung bildet.

Influencer MarketingDatenanalysen bilden auch die Grundlage für erfolgreiche Kam-pagnen im Bereich "Influencer Marketing". Dieses Instrument hat sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil des Soci-al-Media-Marketings etabliert. PFH-Absolvent Sebastian Röske, COO & Mitbegründer der Göttinger Agentur lookfamed, zeigte anhand konkreter Kampagnen auf, wie sich auch Nischenprodukte durch Influencer bewerben lassen. Röske und sein Team beraten Unternehmen bei der Auswahl von Influencern. "Persönlichkeit, Lebensgewohnheiten und Alter müssen zur Marke passen", rät er eindringlich.

"Mit der Bandbreite der Themen und Branchen haben wir einen Einblick in die Welt der Künstlichen Intelligenz und Algorith-men bekommen – von praktischen Anwendungsmöglichkeiten neuer Technologien im Online-Handel bis zur datengetriebenen Effizienz im Kundendialog. Die Welt verändert sich, und wir müs-sen uns darauf einstellen", fasst Schüle am Ende der Veranstaltung zusammen.

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Wie verändern digitale Dienste unseren Alltag? Welche innovativen Digitalisierungslösungen müssen Unternehmen im Wettbewerb um Kunden und Marktanteile bieten? Welche Rolle spielt die Künstliche Intelligenz? Diesen Fragen ging der dritte "IT-Strate-gietag" der PFH am 9. November nach, an dem 135 Unterneh-mensvertreter, Alumni, Studierende und Gäste teilnahmen. Sechs Vorträge von IT- und Marketingverantwortlichen namhafter Unter-nehmen, darunter auch Alumni der PFH, gaben Ein- und Ausblicke zu ihrem Arbeitsgebiet. Unter dem Motto "Digitalisierung – Mit KI und Algorithmen zu neuen Kunden und mehr Effizienz" hatte Dr. Hubert Schüle, Professor für Wirtschaftsinformatik an der PFH, bereits zum dritten Mal zum Göttinger IT-Strategietag geladen.

"Das Thema Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in unseren Alltag gehalten, wenn wir sehen, wie viele Menschen sich zu Hause oder unterwegs mit 'Alexa' und 'Siri' unterhalten", begrüßte Schüle die Gäste. Dies bestätigte Michael Masuch, Leiter Digital

Commerce Robinson & TUI Magic Life und Alumnus der PFH aus dem Jahre 2003: "Wir gehen davon aus, dass zukünftig der Gebrauch von 'Smart Speakern' bei der Online-Suche von Reisen eine zunehmende Rolle spielen wird. Unser Ziel ist es, den Kontext und die Absicht des Nutzers interpretieren zu können, um ihm dann in Echtzeit ein relevantes Angebot unterbreiten zu können."

Algorithmen in der Versicherungsbranche"Algorithmen und Künstliche Intelligenz bilden schon immer die Basis unseres Geschäftsmodells, da wir mit großen Datenmengen rechnen müssen", stellt Dr. Jörg Müller, CIO Atradius Kreditver-sicherung, fest. Die Atradius Kreditversicherung mit Hauptsitz in Amsterdam ist eines der weltweit größten Unternehmen für die Versicherung von Warenkrediten. Müller, der in Göttingen studierte und promoviert wurde, erläuterte eindrucksvoll, wie die Versiche-rungsbranche bereits KI-Technologien verwendet, um die direkte Kundeninteraktion zu verstärken und die Automatisierungsgrade und Kosteneffizienz im Unternehmen zu erhöhen.

Einen ganz anderen Weg geht das Unternehmen Mister Spex: Nach zehn Jahren ausschließlich im Online-Bereich erkannten die Entscheider, dass Augenoptik vom stationären Handel geprägt ist. Nach dem Motto "Internet only war gestern, so kauft man Brillen heute" entwickelte das Unternehmen eigene Stores, um in hoch-frequentierten Einkaufszentren den Kunden persönlich begegnen zu können. "Unsere Kunden springen zwischen den Kanälen On- und Offline und nutzen jeweils die Vorteile beider Angebotsarten", be-gründet Stefan Matte, Alumnus der PFH und Head of Multichannel Operations bei Mister Spex, die Vorgehensweise.

Kunden können und wollen digital3. Göttinger IT-Strategietag an der PFH

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Petra Scharner-Wolff mit Prof. Dr. Hubert Schüle. | Prof. Dr. Heinz-Walter Große zwischen den PFH-Professoren Dr. Frank Albe (l.) und Dr. Joachim Ahrens.

Unter der Überschrift "PFH meets…" lädt die Hochschule mehr-mals jährlich Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft ein. Im Jahr 2018 waren mit Petra Scharner-Wolff und Prof. Dr.

Heinz-Walter Große zwei führende Köpfe weltweit operierender Unternehmen zu Gast. Außerdem erhielt die Veranstaltungsreihe eine neue Ausrichtung: Die Abendvorträge richten sich nicht mehr nur an Studierende, sondern gleichermaßen an die interessierte Öffentlichkeit. "Nach der großen Resonanz möchten wir dies auch beibehalten", sagt PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe und weiter: "So ist die Reihe ein weiterer Bestandteil unserer 'Third Mission' ne-ben Forschung und Lehre, welche den wechselseitigen Austausch zwischen Gesellschaft und Hochschule in den Mittelpunkt stellt."

Digitale Transformation bei der Otto GroupPetra Scharner-Wolff ist in Göttingen geboren, hat in der Leinestadt studiert und zählt heute zu den einflussreichsten Managerinnen Deutschlands. Am 12. Januar war die Konzern-Vorständin für Finanzen der Otto Group an der PFH zu Gast. Prof. Dr. Hubert

Schüle (Wirtschaftsinformatik und E-Business) hat den Vortrag initiiert und moderiert.

Seit 1999 ist Scharner-Wolff für den Otto-Konzern tätig. "Vor 18 Jahren waren Quelle und Neckermann unsere größten Konkurren-ten, heute sind es die Online-Giganten Amazon, Ebay, Google, Apple und Alibaba", erklärte sie den mehr als 90 Zuhörern. Das Geschäftsmodell habe sich drastisch verändert: "Der Otto-Katalog sorgte früher für 80 Prozent des Umsatzes. Heute sind es nur noch zwei bis drei Prozent – 90 Prozent entfallen auf den Online-Handel." Otto.de hat sich hinter Amazon zum zweitumsatzstärksten Online-Shop in Deutschland entwickelt. Außerdem verfügt der Konzern über starke Marken wie bonprix, MyToys und About You und zählt auch den Lieferdienst Hermes zur Firmenfamilie. Der jährliche Umsatz kletterte zuletzt auf 12,5 Milliarden Euro. "Entscheidend ist, die richtige Transformationsgeschwindigkeit zu finden: Einerseits darf man sich nicht abhängen lassen, andererseits darf es auch nicht zu schnell gehen, wenn man die Bestandskunden im Prozess mitnehmen möchte", so Scharner-Wolff. Dabei findet die Verän-derung noch lange kein Ende: Weil sich die Handelswelt immer schneller wandelt, bleibe Otto in permanenter Restrukturierung. Auch die Anforderungen an die Mitarbeiter haben sich geändert. Datenmanagement und IT-Know-how sind heute in den meisten Bereichen wichtiger als Kreativität und Verkäufer-Gen.

In der anschließenden Diskussion gab die zweifache Mutter auch persönliche Einblicke preis. "Es war keineswegs vorher-bestimmt, dass die Tochter des Sparkassenvorsitzenden einmal Finanzvorständin wird. Vielmehr gehörte durchaus etwas Glück dazu. Und außerdem braucht man Soft Skills wie Kommunika-tions- und Anpassungsfähigkeit – mehr als das klassische BWL-Wissen", so Scharner-Wolff. Vater Gerhard Scharner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Göttingen, und Mutter Gisela verfolgten den Vortrag gemeinsam mit zahlreichen Vertretern aus der regionalen Wirtschaft und Management-Studierenden der PFH.

Offene Büros statt Organigramme bei B. BraunProf. Dr. Heinz-Walter Große, Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG, referierte am 16. Mai über den Wachstumspfad seines Unternehmens, die Digitalisierung und moderne Arbeits-kultur. B. Braun gehört mit knapp sieben Milliarden Euro Jahres-umsatz und rund 62.000 Beschäftigten zu den weltweit führenden Medizintechnik- und Pharmaherstellern. Doch zugleich ist die Aktiengesellschaft ein Familienunternehmen geblieben, noch immer sind alle Anteile in eigener Hand.

Vor genau 40 Jahren hat Große das Studium in Göttingen ab-geschlossen. Direkt nach seinem Examen, als die Firma noch die Größe von 9.300 Mitarbeitern hatte, stieg Große 1978 bei B. Braun ein. Er war zunächst in den USA, später in Öster-reich und schließlich in der Zentrale in Melsungen tätig. Seit 2011 ist er Vorstandsvorsitzender. Die globale Expansion er-lebte Große so von Anfang an mit. Denn mittlerweile betreibt B. Braun Produktionsstätten in 26 Ländern und ist dabei stets nah an seinen Kunden: "80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir in den Ländern, in denen wir auch produzieren", so Große. Zum Sortiment zählen rund 5.000 Produkte, die vor allem in Kranken-häusern eingesetzt werden: Infusionssysteme, Dialysezubehör, chirurgische OP-Instrumente und vieles mehr.

Ein Herzensthema für Große ist die Digitalisierung von B. Braun – und dies bereits seit den 1980er Jahren. In den USA bekam er früh eine Ahnung vom Potenzial der damals brandneuen Personal Computer. Kollegen verpassten ihm einen einprägsamen Spitzna-men: "Walter – The Computer Wizard". Heute seien digitalisierte und automatisierte Prozesse in Verwaltung, Produktion und Logistik für den Erfolg des Unternehmens entscheidend. Außerdem lege B. Braun Wert auf eine moderne Arbeitskultur: "Sie können mich gerne in Melsungen besuchen, aber ich kann Sie nicht in mein Büro einladen – weil ich keines mehr habe", so Große. Das Unternehmen setze stattdessen auf innovative und kreative Arbeitsumgebungen mit offenen Büroräumen ohne feste Arbeitsplätze. Auch dem alten Hierarchiedenken hat man bei B. Braun den Kampf angesagt. Große ist überzeugt: "Das starre Festhalten an Organigrammen ist der Tod jedes Unternehmens." B. Braun habe deshalb das Projekt "Task & Teams" gestartet, das feste hierarchische Strukturen durch schlagkräftige Teams ersetzt und eine agile, selbstorganisierte Form der Zusammenarbeit fördert.

Unternehmerpersönlich- keiten, die inspirieren Third Mission: Vortragsreihe "PFH meets…"

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Trotz des anhaltenden Wachstums des Studienbereiches geht es an der PFH immer noch viel familiärer und persönlicher zu als an einer Universität. Individuelles Coaching steht im Vordergrund, Kleingruppenarbeit ist die Regel; aktuell betreuen acht Professo-rinnen und Professoren sowie ein engagiertes Team von wissen-schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Studierenden. Außerdem entscheidet ein hochschuleigenes Auswahlverfahren und nicht ausschließlich die Abiturnote über eine Zulassung zum Stu-dium; denn an der PFH gibt es keinen Numerus clausus. Im Laufe des Studiums können die Studierenden je nach Programm zwischen verschiedenen anwendungsorientierten Schwerpunkten wählen.

Neues Nebenfach E-Health und DigitalisierungDie Studieninhalte erweitert die PFH beständig, um auch in Zukunft ein attraktives und berufsorientiertes Studium anzubieten. So gibt es im Bachelorprogramm Psychologie seit dem Wintersemester 2018/19 das neue Nebenfach E-Health und Digitalisierung. Dieses können die Studierenden im fünften Semester als Alternative zum bisherigen Nebenfach Betriebswirtschaftslehre wählen. "Besonders interessant ist E-Health und Digitalisierung für spätere Berufsfelder, die Informatik, Gesundheitswesen und Psychologie verbinden", erläutert Dr. Despina Lion, Inhaberin der Vertretungsprofessur für Gesundheits- und Sportpsychologie und verantwortlich für das Nebenfach. "Konkret geht es zum Beispiel darum, gesundheits-bezogene Online-Beratungsangebote oder Apps für den Gesund-heitsbereich zu entwickeln." 15 Studierende haben sich für das neue Nebenfach entschieden.

Wechsel vom Fern- ins CampusstudiumBekanntermaßen bietet die PFH Programme in Psychologie und Wirtschaftspsychologie nicht nur im Campus- sondern auch im

Fernstudium an. Einer der großen Vorteile dieses Hybrid-Kon-zeptes besteht darin, dass es grundsätzlich durchlässig in beide Richtungen ist. Das heißt konkret, dass ein Wechsel zwischen den beiden Studienformen problemlos möglich ist: Die im Fernstudi-um erbrachten Leistungen erkennt die Hochschule nämlich in ih-rem Campusstudium an und umgekehrt. Dies eröffnet individuelle Entwicklungschancen: "Von dieser Flexibilität profitieren unsere Studierenden sehr, sollten sich beispielsweise einmal ihre Lebens-umstände oder Interessen verändern", sagt Lepach-Engelhardt. So können zum Beispiel Masterstudierende des Fernstudiums zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Campusstudium wechseln. Sie können dann den Studienschwerpunkt Klinische Psychologie belegen und schließlich den Masterabschluss im Campusstu-dium erwerben. Somit sind die Voraussetzungen gegeben, die begehrte Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten anzuschließen.

Anstoßen auf die neuen Büroflächen hieß es bei der Einweihung am 14. November. | Herzlich willkommen an der PFH: Die Bachelor-Studienanfänger des Departments Psychologie zum Wintersemester 2018/19… | … und die ersten Masterstudierenden trafen sich Anfang Oktober bei der Orientierungswoche.

Zum ersten Mal seit der Aufnahme des Studienbetriebes vor drei Jahren hat das Department Psychologie 13 Absolventen des Cam-pusstudiums verabschiedet: Elf haben Ende des Sommersemes-ters 2018 das Bachelorprogramm in Psychologie, zwei das in Wirtschaftspsychologie abgeschlossen. "Damit haben wir einen Meilenstein passiert und uns nachhaltig als Alternative im Markt der Studienanbieter etabliert", meint Dr. Anja Lepach-Engelhardt, Professorin für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der PFH und verantwortlich für das Bachelorstudium Psychologie.Einige der Bachelorabsolventen schließen ein konsekutives Mas-terstudium an der PFH an, das erstmals zum Wintersemester

2018/19 sowohl in Psychologie wie Wirtschaftspsychologie ge-startet ist. Andere studieren an Universitäten weiter. "Dass die staatlichen Institutionen unsere Absolventen zum Masterstudium angenommen haben, ist ein gewichtiger Beleg dafür, dass die-se unseren Bachelorabschluss als gleichwertig anerkennen", so Lepach-Engelhardt weiter.

Mehr Räume für StudierendeDer Studienbetrieb im Department Psychologie hat sich sehr er-folgreich eingeschwungen. Zum Wintersemester 2018/19 haben 47 Personen ein Bachelorstudium in Psychologie, zwölf eines in Wirtschaftspsychologie aufgenommen. Bei den Masterstudien-gängen sind es 14 Immatrikulierte in Psychologie, zwei in Wirt-schaftspsychologie. Insgesamt verzeichnet das Bachelorprogramm Psychologie 128 Studierende, das für Wirtschaftspsychologie 39. Die Hochschule hat auf die kontinuierlich wachsenden Studieren-denzahlen reagiert und im Gebäude in der Weender Landstraße zusätzlich 500 Quadratmeter angemietet. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten stehen dort nun neue Büros für Professoren und Mitarbeiter, Seminar-, Besprechungs- und Sozialräume zur Verfügung.

Zwei Premieren für die PsychologieErste Absolventen verabschiedet – Masterstudiengänge gestartet

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Mehr als zwei Stunden Fotoschnitzeljagd quer durch den Wald lagen hinter ihnen, als die Beschäftigten der Göttinger Werkstätten die Schatzkiste am Grillplatz des Wendebachstausees endlich öff-nen konnten. Sieben Studierende und ein Absolvent der PFH hatten diese inklusive Schatzsuche vorbereitet, die am 14. April stattfand. Zwölf Werkstattbeschäftigte nahmen mit Enthusiasmus teil.

Um ihrem Ziel näher zu kommen, mussten sie einer Schatzkarte und einer Fährte aus Fotos folgen. Immer wieder gab es Zwischenstatio-nen auf dem Weg, an denen kleine Schätze verborgen waren – mal im dichten Unterholz und mal hoch oben in einer Felsspalte. Am Ende des Weges fanden die Teilnehmer nicht nur einen Schatz, sondern schlossen die Suche mit einem kleinen Grillfest ab. Es war bereits die sechste gemeinsame Aktion von Hochschule und Werkstätten. In den vergangenen Jahren besuchten Studentinnen und Studenten die Einrichtung unter anderem bereits für ein Koch-Duell, zum Backen oder Basteln.

"In dieser Form macht Ehrenamt großen Spaß, deshalb habe ich sehr gerne bei der Schatzsuche mitgemacht", sagte Kim Kreutzer, die Wirtschaftspsychologie im zweiten Semester studiert. Für die Vorbereitung des Tages hat sie viel Zeit investiert und sich zum Beispiel um die Sponsorensuche gekümmert. Mit Erfolg: Die Volksbank Kassel Göttingen übernahm die Kosten der Aktion. Ihre

Kommilitonen Jakob Bruhns, Julian Hertrampf, Jo Hannes Kap-peller, Viktoria Knuth, Lisa Schmidt und Esra Yasbay hatten unter anderem die Schatzkarte gestaltet, Route und Ablauf geplant und kleine Geschenke besorgt. Außerdem ließ die Gruppe T-Shirts für alle Teilnehmer drucken, welche diese am Ziel ihrer Suche in der Truhe fanden und als Erinnerung behielten. PFH-Absolvent Timm Gödecke übernahm die organisatorische Leitung und begleitete die studentische Gruppe als Mentor, er engagiert sich bereits seit Jahren für das Hochschulprojekt mit den Göttinger Werkstätten.

"Es war einmal mehr ein sehr gelungener Tag. Unsere Beschäftigen freuen sich jedes Mal sehr auf die Aktionen, die die Studierenden mit viel Kreativität vorbereiten", kommentierte Dagmar Bergau von den Göttinger Werkstätten, die die Zusammenarbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Ahrens von der PFH koordiniert. Die Hochschule fordert ihre Studierenden gezielt zu sozialem Engagement auf. "Wir verstehen dies als Teil der Persönlichkeitsbildung, die für uns zu einem Studium dazugehört", so Ahrens.

Auf Schatzsuche: Beschäftigte der Göttinger Werkstätten waren mit PFH-Studieren-den rund um den Wendebachstausee unterwegs.

Der Schatz vom WendebachstauseeInklusives Projekt mit den Göttinger Werkstätten

In den Bachelorprogrammen General Management und Business Administration können die Studierenden unter vielen praxisori-entierten Schwerpunkten wählen. Diese vermitteln spezifisches Know-how, das die Absolventen für ihre Karrieren in Unternehmen oder Organisationen rüstet. Die Hochschule hat 2018 für vier besonders zukunftsorientierte Ausrichtungen eine eigene Kom-munikationskampagne mit PR, Info-Flyern und Landingpages auf der Website durchgeführt.

Künftige Unternehmer & International AmbitionierteSo bereitet der Studienschwerpunkt Entrepreneurship darauf vor, ein eigenes Start-up zu gründen oder das Familienunternehmen zu übernehmen. "Das Faszinierende an Entrepreneurship ist die Komplexität und Vielfältigkeit des Themas in Theorie und Praxis. Die Studierenden lernen, wie sie nachhaltig und verantwortlich handeln und gleichzeitig ein erfolgreiches Unternehmen entwi-ckeln", erklärt Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, der den Studien-schwerpunkt verantwortet.

Die Ausrichtung International Business Management wiederum vermittelt Expertise für den Wirtschaftsraum Lateinamerika oder Südostasien. Die PFH hat sie für diejenigen Studierenden

konzipiert,

die sich für Wirtschaft interessieren, gleichzeitig bereits in der Schule Spanisch oder Chinesisch gelernt haben und beides ver-knüpfen und vertiefen möchten. "Das Angebot soll insbesondere sprachbegeisterte Abiturienten ansprechen und in ihren Neigungen unterstützen", erklärt Dr. Joachim Ahrens, Professor für Internati-onal Economics an der PFH, der die Ausrichtung entwickelt hat.

Digital Natives & Marketing-SpezialistenWeltweit stellen Unternehmen ihre Prozesse um, damit sie die Chancen des digitalen Wandels für sich nutzen können. Oder sie entwickeln online-basierte Geschäftsmodelle, um erfolgreich zu bleiben. Wer diesen Wandel mitgestalten möchte, erhält das notwendige Know-how im Schwerpunkt Digital Business. "Digitali-sierung ist längst kein Schlagwort mehr. Sie findet tatsächlich statt und ist mittlerweile fester Bestandteil von Managementaufgaben in den unterschiedlichsten Branchen", so Prof. Dr. Hubert Schüle, der an der PFH Wirtschaftsinformatik und E-Business lehrt und den Schwerpunkt konzipiert hat.

Auch der Bereich Marketing bietet vielfältige und spannende Aufgaben. Wer hier tätig sein möchte, muss nicht nur kreativ sein – Verständnis für Marktforschung, Vertriebswege, Social-Media-Kanäle, psychologische Hintergründe und kulturelle Be-sonderheiten in den einzelnen Weltregionen sind ebenso wichtig. "Im Marketing geht es darum, Produkte oder Dienstleistungen wirkungsvoll zu inszenieren, um die Wertschöpfung zu erhöhen. Dafür muss man den Kunden mit seinen bewussten und unbe-wussten Entscheidungen verstehen", erläutert Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH und

Verantwortlicher für den Schwerpunkt.

International – digital – unternehmerischZukunftsorientierte Schwerpunkte im Bachelor-Managementstudium

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Nicht mit dem Flugzeug, sondern im Wohnmobil inklusive Mo-tocross-Motorrad reiste Niklas Albert im Februar zum Auslands-semester nach Spanien. Sein Ziel: der Madrider Vorort Pozuelo. Dort ist die PFH-Partnerhochschule ESIC ansässig. Außerdem zählen zahlreiche Stars von Real Madrid zu den 85.000 Ein-wohnern – darunter auch Cristiano Ronaldo, bis er im Sommer zu Juventus Turin wechselte. "Die Villen sind allerdings so gut bewacht, dass es unmöglich war, die Fußballstars einmal aus der Nähe zu sehen", so Albert.

Wie die PFH ist die ESIC Business and Marketing School eine private Hochschule. Auch die Campusatmosphäre erinnerte Albert an sein Studium in Göttingen: "Dozenten und Mitarbeiter sind auf-geschlossen und die Studentenzahl überschaubar. Die Seminare sind sehr interaktiv gestaltet und finden in kleinen Gruppen statt." Aus einer vielfältigen Kursauswahl stellte er sich den Stunden-plan frei nach seinen Vorlieben zusammen. Seine spanischen Mitstudenten erlebte er als offen und überaus gastfreundlich. Während des Semesters sind aber nicht nur Freundschaften zu Einheimischen, sondern auch zu Kommilitonen aus den USA, den Niederlanden, Großbritannien und der Elfenbeinküste ent-standen. "Es war toll, mit Studierenden aus allen Teilen der Welt

zusammenzuarbeiten. Viele Kontakte werde ich weiter pflegen", ist sich der 22-Jährige sicher.

Neben der Hochschule hat es ihm auch die spanische Hauptstadt angetan: "Madrid ist eine wahnsinnig schöne Stadt, die enorm viel zu bieten hat: vom Königspalast über die Kulturszene bis hin zu sehr modernen Restaurants und Clubs", meinte Albert. Außerdem spielt der Fußball natürlich eine wichtige Rolle. Der Besuch des Champions-League-Halbfinals Real Madrid gegen FC Bayern München war ein Highlight des Auslandssemesters, auch wenn der deutsche Bundesligist nach einem spannenden Spiel unglücklich aus dem Wettbewerb ausschied. Sportlich selbst aktiv war Albert auf der eingangs erwähnten Motocross-Maschine: "Ich hatte vorher viel über die tollen Rennstrecken in Spanien gehört und wollte deshalb unbedingt dort trainieren." Insgesamt zieht der PFH-Student ein rundum positives Fazit. "Die Entscheidung für ein Auslandssemester kann ich jedem Studenten voll und ganz empfehlen."

Wall Street, Empire State und der Traum der unendlichen Freiheit sind wohl die ersten Assoziationen zu New York City. Für Johannes Michael Wollborn stand im "Big Apple" jedoch das Studium an erster Stelle: Nach langen Vorbereitungen begann im Mai sein Auslandssemester an der renommierten Columbia University. Wollborn ist erst der dritte PFHler, der an der Partneruniversität studiert hat.

Die Columbia University gehört zur Ivy League, dem Elite-Univer-sitätsverbund der US-amerikanischen Ostküste. Am altehrwürdi-gen Campus in den Morningside Heights in Manhattan studieren etwa 30.000 junge Menschen, die von 3.800 Professorinnen und Professoren betreut werden. Nicht nur New York ist ein kultureller "Melting Pot", auch an der Columbia kommen Studierende aus allen Ländern der Welt zusammen, um ihr Wissen zu mehren und ein lebenslanges Netzwerk zu bilden. Vor Ort durfte Wollborn als PFH-Student auch Kurse an der Columbia Business School belegen – eine Ehre, die Austauschstudierenden vieler anderer Hochschulen verwehrt bleibt. Der Slogan "At the very Center of Business" beschreibt das Selbstverständnis der Kaderschmie-de, bei der regelmäßig führende Köpfe aus der internationalen Wirtschaft in Veranstaltungen zu Gast sind. "Eine unglaubliche

Erfahrung", fasst Wollborn zusammen. "Meine Kommilitonen waren herausragend. Die Geschwindigkeit und Selbstverständ-lichkeit, mit der sie auch sehr schwierige Problemstellungen in wenigen Minuten lösen konnten, war beeindruckend. Das an der PFH erhaltene Rüstzeug war dennoch mehr als ausreichend, um im Unterricht Beiträge leisten zu können."

Doch auch abseits des Campuslebens hat New York natürlich sehr viel zu bieten: Das unerschöpfliche Kulturangebot lockte Wollborn ebenso wie die Strände der Ostküste Long Islands. "Besonders die 'Morning Hours' der großen Museen haben es mir angetan. Am frühen Morgen steigt man – als Student sogar kostenlos – in Gruppen von bis zu 30 Personen in die Keller der Museen hinab. Dort kann man Ausstellungsstücke in Augenschein nehmen, die für die Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind", so Wollborn. Resümierend gibt er zu Protokoll: "Das Auslandssemester an der Columbia kann ich jedem von ganzem Herzen empfehlen. Diese Erfahrung hat mein Leben geprägt. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Chance gewährt wurde."

AuslandssemesterESIC Business and Marketing School

Madrid, Spanien

Niklas Albert6. SemesterBusiness Administration (B.Sc.)

AuslandssemesterColumbia University

New York City, USA

Johannes Michael Wollborn6. SemesterBusiness Administration (B.Sc.)

¡Viva España!

Studieren "At the very Center of Business"

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Tradition seit Aufnahme des Studienbetriebes: Zum 23. Mal fand am 17. Mai die Praktikantenbörse der PFH statt. Dabei präsentier-ten sich Management- und Wirtschaftspsychologie-Studierende des zweiten Semesters vor Vertretern von Kuratoriums- und Part-nerunternehmen und konnten sich über Organisation und Inhalte von Praktika informieren.

Zum Start der Veranstaltung begrüßte Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vi-zepräsident für Studium und Internationales, die Gäste von Johnson Controls, Novelis, Ottobock, PricewaterhouseCoopers, Sparkasse Göttingen, Sycor und TUI. "Das Format der Praktikantenbörse ist sicher ungewöhnlich, aber wir erhalten stets positive Rückmel-dungen", meinte er. Er erläuterte den Gästen die Besonderheiten des PFH-Studienkonzeptes: Ein intensives Studium mit individu-eller Betreuung, Pflichtpraktika, Soft-Skills-Veranstaltungen und Sprachtrainings führe zu einem hohen Grad an Employability der Absolventen, das heißt, diese können sofort nach dem Abschluss Verantwortung im Job übernehmen. "Allerdings ist gerade das erste Praktikum nicht einfach zu bekommen", ergänzt Ahrens. Deshalb sei das Engagement der Kuratoriums- und Partnerunter-nehmen besonders wichtig für die Studierenden und eine große Unterstützung.

Nun waren die Studierenden am Zug und präsentierten sich auf-geteilt in zehn Gruppen in Sketchen oder bei der Neuinterpretation bekannter TV-Formate. Bei "Der rote Faden" visualisierten die Team-mitglieder ihre Ausbildungsstationen mittels Zeichnungen oder Fo-tos, die sie mit Wäscheklammern an einer roten Leine befestigten. Sehr unterhaltsam waren die drei Gauner von "Ocean's Three", die einen Coup ausbaldowerten, Passwort "Praktikantenbörse".

Raum für intensive persönliche Gespräche boten die sogenannten Speed-Talks. Dabei saßen die Unternehmensvertreter mit wech-selnden studentischen Kleingruppen an einem Tisch, konnten sich diesen vorstellen beziehungsweise die potenziellen Praktikanten noch besser kennenlernen. Die Studierenden wiederum hatten hier die Möglichkeit, alle Fragen rund um Praktika zu stellen.

Bewerbung einmal andersPraktikantenbörse mit Unternehmenspartnern

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Die Forschungsgruppe "Governance in Emerging Economies" um Dr. Joachim Ahrens, Professor für International Economics an der PFH, und Dr. Herman W. Hoen, Professor für Internationale Poli-tische Ökonomie an der Rijksuniversiteit Groningen/Niederlande, beschäftigt sich mit Fragen der Wirtschaftspolitik in Entwicklungs- und Schwellenländern.

"State activism in post-Soviet economies. Chances and obstacles from a governance perspective" lautet der offizielle Projekttitel. Besonders die aktive Rolle staatlicher Akteure wird dabei un-tersucht. Regional steht die postkommunistische Region, dabei insbesondere die Länder Kasachstan und Georgien, im Fokus. Das Forschungsvorhaben besteht bereits seit 2016. Die Volkswagen-Stiftung finanziert dieses als Teil der Initiative "Zwischen Europa und Orient − Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft."

Feldforschung und ProjektpartnerAktuell betreiben die vier Doktorandinnen Misook Choi, Tamar Jugheli, Diana Usmanova und Yana Zabanova zu unterschiedli-chen Teilaspekten des Projektes empirische Untersuchungen und

Feldforschung. Dazu entwickeln sie beispielsweise Fragebögen und führen Interviews mit regionalen Unternehmern durch. Von Berlin aus koordiniert Christian Timm die Aktivitäten der Gruppe. In der Forschungsgruppe arbeiten neben Ahrens, Hoen und Timm noch Prof. Teimuraz Beridze (Tbilisi State University, Georgien), Prof. Davit Sikharulidze (Tbilisi State University, Georgien), Prof. Allessandro Frigerio und Prof. Dr. Eldar Madumarov (beide KIMEP University, Kasachstan) mit.

Internationale KonferenzenIm Rahmen des Projektes nahmen wechselnde Mitglieder an mehreren Tagungen und Workshops teil, beispielsweise an der Jahreskonferenz der British Association for Slavonic and East European Studies (BASEES) vom 13. bis 15. April in Cambridge/Großbritannien, dem 30. Jahrestreffen der Society for the Advance-ment of Socio-Economics (SASE) vom 23. bis 25. Juni in Kyoto/Japan oder der European Association for Evolutionary Political Economy (EAEPE) Summer School "The Changing Structure of the Economy and the Role of the State: De-industrialisation and Financialisation" vom 2. bis 6. Juli in Rom/Italien.

Gleich zwei empirische Studien zum Thema Pricing sind 2018 unter der Leitung von Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH, entstanden. Die eine, die er gemeinsam mit Masterabsolvent Maximilian Mitschke verfasst hat, beschäftigt sich branchenspezifisch mit dem Thema "Pricing-Prozesse in der Automobilzulieferindustrie". Die ande-re mit dem Titel "Pricing-Prozesse in der unternehmerischen Praxis" führt die vorangegangenen branchenübergreifenden Un-tersuchungen der letzten Jahre zum Thema Pricing fort. Diese hat Riekhof gemeinsam mit Bachelorabsolventin Janina Wille durchgeführt.

Pricing bei Automobil-ZulieferernVor dem Hintergrund oftmals langjähriger Lieferbeziehungen zwischen KFZ-Herstel-lern und Zulieferern sowie aufgrund sehr unterschiedlicher Machtkonstellationen und Abhängigkeiten muss das Pricing in dieser Branche besondere Heraus-forderungen meistern. Die Studie zeigt jedoch, dass viele Unternehmen der

Automobilzulieferindustrie noch nicht erkannt haben, dass das Pricing der wichtigste Gewinntreiber ist. Zumindest erhält es nicht durchgängig einen sehr hohen Stellenwert. Statt-dessen wird dem Preis im Vergleich zu den übrigen Gewinntrei-bern – die variablen und die fixen Kosten sowie die Absatzmen-ge – der geringste Stellenwert beigemessen. Kostensenkungen sowie Volumensteigerungen sehen Zulieferer als wichtiger für eine verbesserte Ertragskraft an statt eine verbesserte Preisdurchset-zung. Die Studie zeigt aber auch, welche Elemente des Pricing-Prozesses den Automobilzulieferern Ansatzpunkte bieten, um die Durchsetzung der eigenen Preis-strategie zu verbessern.

Pricing in der PraxisIn der Studie von Wille und Riekhof zu den Pricing-Prozessen in Un-ternehmen bestätigen sich wich-tige Kernaussagen der analogen Untersuchungen aus den Jahren

2009, 2012 und 2015. So verfügen bemerkenswert wenige Un-ternehmen über eine explizit formulierte und damit auch intern kommunizierbare Preisstrategie, obwohl 43 Prozent der Befragten ein sehr hohes bis hohes Ertragspotenzial im Pricing sehen. In der strategischen Ausrichtung legen sich zudem fast die Hälfte der Unternehmen auf eine strategisch eher risikobehaftete Mittelpreis-positionierung fest. Die operative Preisentscheidungskompetenz liegt weiterhin überwiegend in der Unternehmensleitung. Das Preis-Controlling besteht aus einer kunden- oder produktbezo-genen Deckungsbeitragsrechnung. "Der empirische Blick auf das Pricing in Unternehmen bestätigt erneut, dass die Pricing-Prozesse nicht in der gleichen Sorgfalt und Intensität strukturiert sind und gesteuert werden, wie dies in anderen operativen Bereichen eines Unternehmens üblich ist", resümiert Riekhof.

www.pfh.de/studienDie Studienergebnisse zum Download finden Sie unter diesem Link.

Forschen gemeinsam (v.l.): Misook Choi, Yana Zabanova, Tamar Jugheli, Christian Timm, Diana Usmanova und Axel Wölk. | Bei den Policy Dialogues in Almaty suchten die Wissenschaftler des Forschungsprojektes den Austausch mit Politik, Wirtschaft und der interessierten Öffentlichkeit.

Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof (oben) hat 2018 gemeinsam mit Janina Wille und Maximilian Mitschke je eine Studie zum Thema Pricing durchgeführt.

Wirtschaftspolitik im PostkommunismusForschungsprojekt im dritten Jahr fortgesetzt

Noch viel PotenzialZwei empirische Studien zu Pricing-Prozessen

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Mehr als 6,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Dia-betes mellitus, Tendenz steigend. Wie man sie im Alltag besser unterstützen kann, hat ein Forschungsverbund unter Koordination der PFH untersucht. Drei Jahre lang haben fünf Projektpartner das interaktive Bio-Life-Logging-System "GlycoRec" entwickelt, das den Patienten mit individuellen Handlungsempfehlungen

hilft. Neben der PFH waren das Unter-nehmen Emperra E-Health Technolo-gies, das L3S Forschungszentrum an der Leibniz-Universität Hannover, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden sowie das Deutsche Diabetes Zentrum beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Vorha-ben mit 1,4 Millionen Euro geför-dert. Im Oktober veröffentlichten die Forschungspartner ihren Ab-schlussbericht.

"Viele Menschen mit Diabetes sind ständig in Sorge vor Über- oder Unterzuckerung. Sie empfinden es als mühsam, nach jeder Mahlzeit die Kohlenhydratmenge zu schätzen und unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren schließlich die für sie notwendige Insulinmen-ge zu berechnen. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass dabei Fehler unterlaufen", erklärt Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Stephan Weibelzahl, der das Projekt leitete. Abhilfe schafft GlycoRec (von "Glycose" und "Recommendation", also Empfehlung), indem es automatisch Patientendaten erfasst: Blutzuckerwerte werden vom Messgerät an das GlyoRec-System übertragen, ebenso verhält es sich mit den Verabreichungen aus dem Insulin-Pen. Ein Schritt-zähler erfasst die Gehbewegungen. Und ihre Kohlenhydratmengen können die Patienten über das Smartphone mithilfe einer umfang-reichen Mahlzeiten-Datenbank leicht eingeben. Auf Grundlage der so gesammelten Werte erhalten die Nutzer individuelle Hand-lungsempfehlungen, Tipps und Warnungen auf ihr Handy, eine Smart-Watch oder einen Smart-TV. Außerdem können sie auch jederzeit selbst Hilfestellung anfordern. "Für Patienten, die bislang ein Diabetes-Tagebuch genutzt haben, wird der Umgang mit ihrer Krankheit leichter und sicherer", so Weibelzahl. Sein Team aus Psychologen und Usability-Experten war vor allem dafür zuständig, die Benutzeroberfläche des Systems intuitiv zu gestalten und die Kommunikation mit dem Anwender nach psychologischen Gesichtspunkten zu optimieren. Die anderen Partner haben zum Beispiel an den sensorischen Komponenten, dem Datenbankmanagement und der Datenanalyse gearbeitet. Ins-besondere unerfahrene Diabetes-Patienten, so fanden die Forscher in Tests heraus, können ihre Krankheit mit GlycoRec deutlich bes-ser managen. Nach Projektabschluss entwickelt nun die Emperra GmbH den Prototypen bis zur Marktreife weiter.

Diabetes-Management mit dem Smartphone: Prof. Dr. Stephan Weibelzahl de-monstriert die GlycoRec-Benutzeroberfläche. | Im März haben sich alle GlycoRec-Forschungspartner zum letzten Mal in Göttingen getroffen, im Oktober veröffentlichten sie ihren Abschlussbericht.

Leichter durch den Diabetes-AlltagBMBF-gefördertes Forschungsprojekt "GlycoRec" abgeschlossen

Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen. Deshalb sind Methoden zur Behandlung von Angst wichtiges Handwerkszeug für Psychologen und Psychotherapeuten. Dr. Youssef Shiban, Professor für Klinische Psychologie an der PFH, hat ihre Funktionsweise und Wirkung untersucht und erhielt dafür am 17. Juli die Habilitation.

Seine Habilitationsschrift an der Universität Regensburg trägt den Titel "Mechanismen der Angst" und fasst unter anderem acht empirische Studien sowie zwei methodische Übersichtsarbei-ten zusammen. Die empirischen Studien hat er selbst geleitet: Mehrere hundert Studierende und Angstpatienten nahmen als Testpersonen über vier Jahre hinweg daran teil. Shibans Fokus galt der Expositionstherapie, bei der Patienten mit angstauslösenden Objekten oder Situationen konfrontiert werden.

Wie funktioniert die Expositionstherapie?"Die Expositions- oder auch Konfrontationstherapie ist die mit Abstand effektivste Behandlungsmethode bei Angststörungen.

Dennoch wissen wir nicht genau, wie sie funktioniert. Es ist bei-spielsweise kaum erforscht, warum sie bei manchen Menschen Wirkung zeigt und bei anderen nicht. Um die Expositionstherapie weiter zu verbessern, müssen wir sie zuerst besser verstehen", so Shiban. Vor diesem Hintergrund hat der 39-Jährige die Me-chanismen der Therapie untersucht.

Einsatz virtueller RealitätAuch virtuelle Realität (VR) kam dabei als mögliche Behandlungs-modalität zum Einsatz. So begegneten einige Versuchsteilnehmer einer realen Spinne und andere wurden per VR-Brille mit einer virtuellen Spinne konfrontiert. Inwiefern sie dabei Angst empfan-den und wann die Angst wich, wurde anhand psychophysiologi-scher Parameter wie der Herzfrequenz und der Schweißbildung gemessen. "Wir haben herausgefunden, dass virtuelle Realität helfen kann, die Wahrnehmung eines Angstpatienten positiv zu verändern", erläutert Shiban. "Doch noch wichtiger war es, em-pirische Belege für die Wirkungsweise der Expositionstherapie zu sammeln. Für ein Resümee ist es allerdings zu früh – weitere Forschungsarbeit ist nötig, um das Bild zu vervollständigen. An der PFH werde ich das Thema nun weiter verfolgen, die Rahmen-bedingungen dafür sind bereits geschaffen", so der Professor.

Shiban ist seit März 2018 Professor für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Therapieforschung an der PFH, seit 2015 befand er sich im Habilitationsverfahren an der Universität Regensburg.

Angstforschung unter Einsatz von virtueller Realität: Prof. Dr. Youssef Shiban mit "Testpatientin" Christine Paulus.

Die Therapie von Angst störungen ver-stehen und verbessernProf. Dr. Youssef Shiban habilitiert

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(SNIC). "Mit dem Ideenbeweger möchten wir eine offene Kultur des Experimentierens in Südniedersachsen schaffen und die Mitmach-Mentalität stärken. Projektemacher aus der Region können so frühzeitig Unterstützer aus der Region ansprechen. Wir wissen, dass sich die Erfolgswahrscheinlichkeit für innovative Projekte damit deutlich steigern lässt", so ZE-Leiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar. Dreh- und Angelpunkt ist die Website www.ideenbeweger.org, mittels der die Projektinitiatoren um Unterstützer werben und auf sich und ihre Ideen aufmerksam machen können. Auch die an der PFH angesiedelte SNIC-Crowdfunding-Beratung können die Gründer nutzen. Ansprechpartner für das kostenfreie Angebot ist Dennis Brüntje. Zum Auftakt des Ideenbewegers besuchten über 70 Gäste das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH. Vollmar drückte gemeinsam mit PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe, Michael Kiesewetter, Vorstandvorsitzender der NBank, und Markus Bludau, Vorstand der Volksbank Kassel Göttingen, den symbolischen roten Startknopf.

Sieben Monate später können die Initiatoren bereits eine beein-druckende erste Bilanz ziehen. Denn bis zum Jahresende hat der Ideenbeweger mehr als 65.000 Euro von 1.200 Unterstützern vermittelt. Das Geld kommt 15 Projektteams zugute, sofern diese ihre Finanzierungsziele erreichen oder bereits erreicht haben.

Wettbewerb GründerideenbewegerZehn dieser Teams nahmen im Herbst am Wettbewerb "Gründer-ideenbeweger" teil. Ihre Aufgabe war es, innerhalb von 30 Tagen so viele finanzielle Unterstützer wie möglich für ihre Ideen zu gewinnen. Auf dem Podium standen schließlich die Start-ups Mühlenfeld, YourCar und Gö2Go. Am 10. Oktober nahmen sie in der PFH Auszeichnungen und Preisgelder entgegen.

"Südniedersachsen kann Crowdfunding", fasste Vollmar bei der Prämierungsveranstaltung zusammen. Denn die Teilnehmer konn-ten in der kurzen Wettbewerbszeit 450 Menschen dazu motivieren, sich mit über 16.000 Euro an der Finanzierung ihrer innovativen Ideen zu beteiligen. Mit dem Geld werden alle Start-ups, die ihr zuvor festgelegtes Finanzierungsziel erreicht haben, nun ihre ge-planten Projekte verwirklichen. Die Unterstützer erhalten im Gegen-zug Dankeschöns in Form von Produkten, Gutscheinen oder etwa einem gemeinsamen Abendessen. Den drei erfolgreichsten Teams gratulierte PFH-Präsident Albe. Zusätzlich zu den Unterstützer-Beiträgen erhalten sie Preisgelder, die die PFH ausgelobt hatte. Vor und während des Wettbewerbs stand Crowdfunding-Berater Brüntje den Teilnehmern zur Seite. "Unter den Gründern war das Interesse von Beginn an groß: 17 Teams hatten sich für die Teil-

Als alternative Finanzierungsform für Start-ups setzt sich das Crowdfunding, bei dem viele Unterstützer gemeinsam ein Projekt ermöglichen, mehr und mehr durch. Mit dem "Ideenbeweger" hat das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH im Jahr 2018 eine regionale Crowdfunding-Plattform für Südniedersachsen etabliert. Am 30. Mai fiel der offizielle Startschuss.

Nicht nur Unternehmensgründern, sondern sämtlichen Initiato-ren innovativer, kreativer und sozialer Projekte in der Region soll der Ideenbeweger helfen, ihre Ideen über Crowdfunding in Gang zu bringen. Das ZE hat die Crowdfunding-Plattform gemeinsam mit der NBank sowie der Volksbank Kassel Göttingen realisiert – in Kooperation mit dem SüdniedersachsenInnovationsCampus

Auftakt für den Ideenbeweger mit Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar vor rund 70 Gästen. | ZE-Team (v.l.): Markus Bauer, Hannah Clemens, Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Dennis Brüntje, Miriam Reich und Dr. Mark Euler. | Gewinner des Crowdfunding-Wettbewerbs: Flavio Böhm, Philipp Schusser (Gö2Go, links), Mareille Willmann, Eric Bullmann (Mühlenfeld, Mitte) und Boris M. Hillmann (YourCar, rechts), dazwischen die PFH-Verantwortlichen.

Crowdfunding auf SüdniedersächsischZE Zentrum für Entrepreneurship startet Ideenbeweger

Die erfolgreichsten Projekte

Platz 1 – 1.500 Euro Preisgeld Mühlenfeld – Zwiebelchutney aus Holzminden

Platz 2 – 1.000 Euro Preisgeld YourCar – Carsharing-Station im Göttinger Ostviertel

Platz 3 – 500 Euro PreisgeldGö2Go – Einzelhandels-App für Göttingen

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Kreative Konzepte treffen auf unternehmerisches Know-how: Beim 4. "Ideencampus Südniedersachen", den das ZE Zentrum für Entrepreneurship ausrichtete, haben Schülergruppen aus Göt-tingen, Northeim, Holzminden und Bad Harzburg bewiesen, dass sie mit innovativen Ideen die Zukunft mitgestalten möchten. Bei dem zweitägigen Workshop halfen ihnen erfahrene Coaches und Referenten dabei, aus ihren Visionen tragfähige Konzepte zu ent-wickeln und diese überzeugend zu präsentieren.

Schülerinnen in der ÜberzahlMit teils unternehmerischen und teils sozialen Ideen haben ins-gesamt 23 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 19 Jahren teilgenommen. Sie teilten sich in sieben Teams auf. Dabei waren das Gymnasium Corvinianum Northeim mit zwei Gruppen sowie die BBS 1 Arnoldi-Schule Göttingen, die BBS 1 Northeim, die BBS Holzminden, die IGS Göttingen und das Werner-von-Siemens-Gymnasium Bad Harzburg mit jeweils einer Gruppe vertreten. Besonders auffällig: Mit 17 Teilnehmerinnen waren die weiblichen Teenager deutlich in der Überzahl. "Das macht Hoffnung, denn die deutsche Start-up-Szene wird bislang stark von männlichen Gründern dominiert", so ZE- und Veranstaltungsleiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar. Während des Workshops haben die Schüler Schritt für Schritt gelernt, wie sie ihre Ideen später in die Tat umsetzen können. Neben Vollmar und seinem Team gaben ihnen dafür auch Alexandra Vázquez Bea (Lenchen – Der Lebkuchen), Marie Walowsky (Lookfamed) und Marco Böhme (faktor-Magazin) in Vorträgen ihre unternehmerischen Erfahrungen weiter.

Erster Platz für "CrowdLights" Im Finale haben alle Gruppen ihre Projekte in einem Pitch vor der Jury präsentiert. Den 17-jährigen Schülern Adrian Ahäuser und Jona Grundkötter (Werner-von-Siemens-Gymnasium) gelang es dabei am besten, ihre innovative Idee in ein schlüssiges Gesamt-konzept zu betten. Sie möchten mit "CrowdLights" für Lichtshows in Konzertsälen sorgen, zu denen die Zuschauer aktiv beitragen können. Auf dem zweiten Platz landete das Lebensretter-System "Salvador" der Schülerinnen Nadine Deppe, Lea Flamm und Albiona

Vllasa (BBS 1 Arnoldi-Schule). Ihre Idee dreht sich um automati-sierte Warnungen an Eltern, deren Kind unbemerkt im Swimming-Pool planscht. Daneben stiegen Aylin Akcam, Katharina Fuchs und Lea Wolf (Corvinianum) auf das Siegertreppchen. Ihr Antrieb war es, mit einer neuen App den Schulsanitätsdienst zu optimieren. "Es hat viel Spaß gemacht. Und außerdem haben wir gelernt, wie man ein Unternehmen gründet", fasst Vllasa zusammen.

nahme beworben, zehn davon konnten wir starten lassen. Das weist auf eine starke regionale Start-up-Szene hin", erklärte er. Noch wichtiger sei aber, dass auch die Bürger Südniedersachsens als Projektunterstützer den ersten Crowdfunding-Wettbewerb so gut angenommen haben. Für das Frühjahr 2019 ist bereits ein neuer Wettbewerb vorgesehen. Unter dem Titel "Kulturideenbeweger" sind dann Akteure der Kreativ- und Kulturwirtschaft gefragt, die ihre Projekte finanzieren möchten. Gesucht werden noch Sponsoren, die die zusätzlichen Preisgelder ausloben möchten. Außerdem wird das ZE sein Ideenbeweger-Konzept, also die Plattform und die begleitende Beratung, im Jahr 2019 auch in den Norden an den PFH Hansecampus Stade bringen.

Vielfältige Unterstützung für EntrepreneureDer Ideenbeweger ergänzt ein vielfältiges Angebot, mit dem das ZE Zentrum für Entrepreneurship (angehende) Gründer innerhalb wie außerhalb der Hochschule unterstützt und unternehmerische Kompetenzen fördert. Im Jahr 2018 hat das ZE unter anderem das neue Format "Ideensprint Stade" geschaffen. Bei dem Workshop am 23. und 24. November haben Studierende des PFH Hansecam-pus Stade den Weg von der Ideenentwicklung bis zur Projektum-setzung durchgespielt. Ähnlich wie bei der bereits etablierten "Entrepreneurship School" in Göttingen vermitteln integrierte Se-minareinheiten dabei fachliches und methodisches Know-how. Besondere Chancen bot die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teams: "Ziel war es, dass die Studierenden aus dem ingeni-eurwissenschaftlichen CFK- und aus dem Management-Studium in gemischten Gruppen gemeinsam unternehmerische Ideen ent-wickeln. Dies ist hervorragend gelungen. Im Zusammenspiel von Technik- und Wirtschafts-Know-how sind starke Ansätze entstan-den, aus denen sich potenziell erfolgreiche Start-ups entwickeln können", so Vollmar nach der Veranstaltung.

In Göttingen haben unterdessen mehr Jungunternehmer und Inter-essierte denn je eine Gründungsberatung in Anspruch genommen. Rund 230 Mal nutzten sie das Know-how des ZE-Teams, um die Weiterentwicklung oder die Finanzierung ihrer Geschäftsidee zu besprechen. Die Beratung richtet sich in erster Linie an Präsenz- und Fernstudierende sowie Absolventen aller Hochschulen. Be-sonders eng mit dem Entrepreneurship-Zentrum verbunden sind derzeit acht Start-ups, die vor Ort im Gründungsinkubator GO-E-LAB ansässig sind. In den Räumen des ZE finden sie nicht nur die nötige Infrastruktur zum Aufbau ihres Unternehmens vor, sondern profitieren auch vom Austausch mit anderen Entrepreneuren und Veranstaltungen wie der Workshop-Reihe "GründerImpulse". Um Synergien und gemeinsame Handlungsperspektiven mit hiesigen

Mittelständlern herzustellen, hat das ZE 2017 mit der N-Bank und dem AGV Mitte e. V. außerdem das Format "Start-up stark mit dem Mittelstand" eingeführt. Es fand am 28. November 2018 zum zweiten Mal statt. Nach einem Impulsvortrag von Florian Müller-Stauch (Müller+Müller-Joh./Nightbird) stand der inten-sive Austausch im Rotationsverfahren zwischen ausgewählten Gründerteams der Region und KMU-Vertretern im Mittelpunkt der Abendveranstaltung. Auch neue Forschungsergebnisse hat das ZE im Jahr 2018 hervorgebracht: Gemeinsam mit Masterstudentin Kimberly Waldhoff veröffentlichte Vollmar eine empirische Studie zum Influencer Marketing.

Zweite Runde für den SNICWeiterhin engagiert sich das ZE auch in der regionalen Initiative "SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC)". Unter anderem ist das Zentrum für Entrepreneurship dabei für die "Innovations-akademie" zuständig. Bislang haben bereits 430 Studierende der vier beteiligten südniedersächsischen Hochschulen dieses Zertifikatsangebot genutzt, um sich Innovations- und Gründungs-kompetenzen anzueignen. Ein wichtiger Meilenstein für den SNIC wird für Mitte 2019 erwartet. Bis dahin entscheidet das Nieder-sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, ob es eine weitere Förderung für fünf Jahre genehmigt.

Nach dem Abi: Unter-nehmensgründung4. Ideencampus Südniedersachsen

Kreative und motivierte Schüler haben beim Ideencampus Südniedersachsen im November gezeigt, was in ihnen steckt.

Seite 47 "Ideencampus Südniedersachsen" für Schüler

Seite 48 "Entrepreneurship School" für Gründer

Seite 71 Projekt "PFH TRANSition" in Stade

Seite 93 Fernstudent in der Höhle der Löwen

Noch mehr Entrepreneurship…

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Gäste an der PFH

2018 (Ausw

ahl)

Matthias Arnheiter & Heiko ReinhardBerlin Hyp & OttobockDigitalization & Technology – from Vision to Execution

Jonathan F. DöhlingCoca-Cola European Partners Deutschland GmbHRoute-to-Market: Digitale Systeme und Marketinglogistik am Beispiel Coca-Cola

Immo EibenFashion ID / Peek & CloppenburgPraktische Anwendungsmöglich-keiten neuer Technologien im Online-Handel

Christian FischerStage EntertainmentYield Management und strategi-sches Pricing am Beispiel König der Löwen

Dr. Frank GötzkeBugatti Automobiles S.A.S.Am Anfang waren es 18 Zylinder. Die Bugatti-Geschichte vom EB118 bis zum Chiron

Prof. Dr. Heinz-Walter GroßeB. Braun Melsungen AGB. Braun als Familienunternehmen erfolgreich im globalen Markt

Florian HeldFerrero Product-Management bei Ferrero am Beispiel der Marke duplo

Dr. Markus IrmscherNestlé AGDie Content-Strategie von Nestlé

Michael KlarOtto GroupDriven by Data. Inspiring our Customers

Hans-Eckart KlosePerkado wirtschaftspsycho-logische BeratungenPersonalauswahl und Personalent-wicklung in der Unternehmens-praxis – ein Absurditätenkabinett unwissenschaftlicher und unseriö-ser Tests

Dr. Hanno KortlebenOttobockCrowdfunding

Jens-Peter KuhleScMI Scenario Management International AG A look into the future: How scenario management turns alternative futures into robust strategies and innovations

Maximilian MardorfVolkswagen AGEin Automobilhersteller in digitaler Transformation

Michael MasuchROBINSON & TUI MAGIC LIFEKlick für Klick zum Traumur-laub. Datengetriebene Effizienz im Kundendialog am Beispiel ROBINSON

Stefan MatteMister SpexOnline-DNA im Einzelhandel – So kauft man Brillen heute

Dr. Jörg MüllerAtradius KreditversicherungEnabling Trade, Managing Risk. Wie KI und Algorithmen Waren-kredite absichern

Bettina Nolting & Horst ThurauMENTOR.I-Stiftung & AÜG® Netzwerk Human Resources GmbHBetriebswirtschaft + Psychologie + Philosophie + Ethik + Kultur + Haltung = zu viel, um ein Un-ternehmen erfolgreich zu führen?

Johanna Otto-ErleyBrand Trust GmbHMarken als Leuchttürme der digitalen Welt

Prof. Dr. Dr. Joachim RöschkeSex, Drugs and Alcohol: Was Ma-nager über Suchtgefahren wissen sollten.

Sebastian RöskelookfamedInfluencer Marketing – Auch Nischenprodukte können durch die neuen Meinungsmacher authen-tisch beworben werden

Petra Scharner-WolffOtto GroupGefunden bei Otto.de – Erfolgrei-che Digitalisierungsstrategienim Wettbewerb mit Amazon, Zalan-do und Co.

Christoph SchinnerTUI Deutschland GmbHChange Management

Stefan SchlackSartorius Stedim Biotech S.A.Running a different race – Heraus-forderungen im B2B-Marketing

Torsten WindelsNord LBAmerica First – and what remains for the rest?

Persönlichkeiten, Entscheider und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gewähren den Studierenden der PFH regelmäßig spannende und lehrreiche Einblicke in ihre Arbeit und die Berufspraxis. Auch 2018 konnten Hochschule und Studierende wieder viele renommierte Gäste für Praxisvorträge, wissenschaftliche Tagungen und als Kooperationspartner für Projekte gewinnen. Die PFH bedankt sich bei allen Gästen für ihr Engagement.

Innovationen unternehmerisch weiterentwickelt: Teilnehmer, Team und Jury der Entrepreneurship School.

Am Ende fiel es der Jury schwer, aus zehn starken Gründungskon-zepten die besten Ideen auszuwählen und zu prämieren. Doch als Sieger konnten sich ohnehin alle Teilnehmer der Entrepreneurship School fühlen, welche die PFH vom 24. bis zum 26. Mai bereits zum achten Mal durchgeführt hat. Denn im Rahmen des Workshops ist es allen gelungen, ihre Projekte einen Schritt weiter hin zur Realisierung zu bringen.

20 Studierende und Absolventen aus den Göttinger Hochschulen, aber auch aus Hannover, Berlin, Kassel, Siegen und Stade nahmen an dem dreitägigen Programm teil, das erstmals im "Coworking by Pro Office" in Göttingen stattfand. Unternehmer aus der Region und Experten des ZE Zentrum für Entrepreneurship halfen den (angehenden) Gründern dabei, ihre unternehmerischen Ideen zu tragfähigen Konzepten weiter zu entwickeln. "In Seminareinheiten und Vorträgen fanden die Teilnehmer heraus, wie sie einen Pitch bestreiten, welche Finanzierungsoptionen sich für sie eignen und welche Faktoren im Online-Marketing entscheidend sind", so Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar. Beispiele erfolgreicher Gründungswege inspirierten die Teams und in Abendgesprächen erhielten sie indi-viduelles Feedback für ihre Ideen von den Unternehmern.

Als Teams mit den aussichtsreichsten Geschäftskonzepten er-hielten "Maphi" aus Göttingen (Mathe-Lernapp) und "Epheme-ron" aus Stade (Kleinhubschrauber) den GO-E-Award von der Jury, der neben PFH-Verantwortlichen auch Medienunternehmer Marco Böhme (faktor-Magazin) angehörte. "Während des Studi-ums habe ich häufig Mathe-Tutorien gehalten. Daraus ist die Idee für eine App entstanden, mit der man spielerisch das Rechnen in algebraischen Formeln lernen kann", erklärte Maphi-Gründer und Physiker Lars Melchior. Mit seinen Mitstreitern Tobias Jahn und Christoph Stiller, allesamt Absolventen der Universität Göt-tingen, treibt er das Projekt voran. Die beiden PFH-Studenten Malte Blask und Nick Neubert haben mit ihrem unbemannten Leichtbau-Kleinhubschrauber "Ephemeron" die Landwirtschaft im Blick. Er könnte etwa für den punktgenauen – also nicht mehr flächendeckenden – Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sorgen und darin schon bald heute gängigen Drohnen ebenso wie bemannten Hubschraubern in Energie- und Kosteneffizienz überlegen sein. Dabei setzen Blask und Neubert auf den Werkstoff Carbon, um das Gewicht ihres Fluggeräts so gering wie möglich zu halten. Auf dem zweiten und dritten Rang landeten "IRIS.RE" aus Hannover und "En Block" aus Göttingen.

Clevere Lösungen: Mini-Helikopter und Mathe-App 8. Entrepreneurship School der PFH

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"Running a different race – Herausforderungen im B2B-Marketing" betitelte Stefan Schlack, Head of Marketing Bioprocess Sartorius, den Praxisvortrag am 29. Oktober. Sein Motto: Nicht schneller, son-dern anders als der Wettbewerb müsse ein Unternehmen agieren, um erfolgreich zu sein. Schlack stellte die Aufgaben des Marketings vor, wozu Produktmanagement, Strategic Sourcing, Marketing-kommunikation, Pricing, regionales Marketing in China und den USA sowie Segmentmarketing zählen. Anschließend erläuterte er den strategischen Fokus: Sartorius stelle sich nicht als Anbieter einzelner Technologien auf, sondern als Total Solution Provider. Ziel ist es, eine komplette Prozesskette anzubieten, um Schnittstellen-probleme zu beseitigen. Prozessketten vereinfachen außerdem das Cross Selling und sind schwieriger angreifbar als Einzelprodukte. Wichtig in diesem Zusammenhang sind neben Eigenentwicklungen Partnerschaften mit, aber auch Akquisitionen von Zulieferfirmen. Schlack berichtete, dass bereits 61 Prozent aller B2B-Transaktionen online initiiert werden. Dies bedeutet, dass Sartorius auch seine Kampagnen in den Online-Bereich verlagern muss. So gibt es Online-Bioreaktor-Simulatoren für Studenten und einen Augmen-ted-Reality-Online-Konfigurator, mit dem Kunden Biotech-Prozesse unter Echtbedingungen zusammenstellen können.

Stefan SchlackSartorius Stedim Biotech S.A.

Zu "Yield Management und strategisches Pricing am Beispiel König der Löwen" referierte Christian Fischer am 11. Juni. Er arbeitet als Head of Brand Management & Strategy Area North beim Musical-Veranstalter Stage Entertainment in Hamburg. Fischer ging zuerst auf die Theorie von Yield Management ein. Darunter versteht man ein Instrument zur Kapazitäts- und Preissteuerung, um den Umsatz zu maximieren. Einsetzbar ist es, wenn Kapazitäten und Kosten fix sind und Preisklassen gebildet werden können. Zusätzlich müssen die Verantwortlichen Marketingmaßnahmen und Wettbewerbsbe-obachtung sowie Distributionssysteme und Kundenkommunikation einbinden. Beim Musical König der Löwen sind alle Voraussetzun-gen für Yield Management gegeben: Es gibt eine feste Anzahl an Plätzen; die Kosten sind fix; die gekaufte Leistung verfällt, wenn der Kunde sie nicht nutzt; die Leistung wird im Vorhinein verkauft; die Nachfrage unterliegt Schwankungen; die Nachfrage kann in Segmente unterteilt werden; der Anbieter verfügt über umfassende Informationen zu früherem Nachfrageverhalten mit einer hohen Datenqualität. "Die Kernfrage lautet nicht, ob ich überhaupt Karten verkaufe, sondern ob ich sie zum richtigen Preis verkaufe", meinte Fischer. Fazit: Viele Kriterien definieren letztlich den Preis einer Musical-Karte, und der kann von Show zu Show abweichen.

Christian FischerStage Entertainment

"Content is King – Data is Queen". Mit diesem Statement brach-te Dr. Markus Irmscher seine tägliche Herausforderung auf den Punkt. Der Head of Content & Platforms war am 12. November mit seinem Praxisvortrag "Digitale Transformation@Nestlé – Die Content-Strategie" zu Gast an der PFH. Nestlé ist mit fast 2.000 Marken der weltweit größte Anbieter von Lebensmitteln und Getränken. Aufgrund der Größe des Gesamtmarktes beträgt der Weltmarktanteil jedoch nur 1,7 Prozent. "Bei der Vielzahl unserer Marken und Produkte sowie den umfangreichen Kommunikations-kanälen treibt uns stets die Frage an, welche Botschaft wir auf welchem Kanal und zu welchem Zeitpunkt platzieren müssen, um in den Köpfen und Herzen der Verbraucher anzukommen", fasst der Marketingexperte zusammen. Nicht nur die Transformation im Kauf-, Ess- und Informationsverhalten der Verbraucher, sondern auch die Veränderungen im Handel und in der Medienlandschaft haben zu einem Umdenken der Markenverantwortlichen geführt. "Bei der Entwicklung unserer Content-Strategien stehen die Nutzer und deren Interessen im Mittelpunkt. Die Botschaften sollen infor-mieren, inspirieren, beraten und unterhalten", stellt Irmscher klar. Dies gelingt auf den unternehmenseigenen Content-Plattformen wie zum Beispiel www.maggi.de oder www.nestle-marktplatz.de.

Dr. Markus IrmscherNestlé AG

Trumps "America First" – and what remains for the rest?": Zu dieser Frage präsentierte der Chef-Ökonom der NORD LB, Torsten Windels, am 31. Mai Zahlen, Daten und Fakten in Bezug auf aktuelle Ent-wicklungen in den USA und Europa. Wirtschaft als soziales System sei wesentlich komplexer als das, was die Wirtschafts-Fachliteratur aufzeigt. "Wichtig ist, die richtigen Fragen zu stellen, um die Zu-sammenhänge zu verstehen", erklärte der 55-jährige Chefvolkswirt der Norddeutschen Landesbank. Dabei geben die zahlenbasierten Vergleiche von Europa, China und den USA in Bezug auf Wachs-tums- und Inflationsrate, Staatsanleihen und Verschuldungsquote eine verlässliche Analysemöglichkeit. Insbesondere Deutschland mit einem Exportanteil von 47,3 Prozent ist vom Brexit und den US-amerikanischen Handelsbeschränkungen betroffen. "Wir hängen stärker von den internationalen Märkten ab als andere Länder. Wenn alle Länder exportieren wollen, importiert niemand mehr", fasste der Referent die aktuelle Situation zusammen. Windels war mit seinem Vortrag im Rahmen der Internationalen Schwerpunktwoche der PFH, die zweimal jährlich für Studierende aller Fachrichtungen stattfindet, an der Hochschule zu Gast. Julian Behle, Management-Student des 2. Semesters, moderierte die Veranstaltung, die in englischer Sprache abgehalten wurde.

Torsten WindelsNORD LB

PraxisvorträgeAbseits des Curriculums von Praktikern lernen

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Studiengang General Management | Master of ScienceLucie Borne, Hélène Canard, Anouschka Deeke, Camille Delaire, Freiin Johanna Pauline Elisa von Weichs zur Wenne, Katharina Geffers, David Gemm, Marcus Hagemann, Tina Heddergott, Elena Isasi, Jan-Henrik Jensen, Sebastian Marius Kaiser, Philipp Kestler, Sabrina Kirk, Oleg Kotlyarov, Yasmina Lavenaire, Maud Yvonne Melanie Ménard, Alice Petiot, Sachin Radhakrishnan, Jakob Rehlaender, Martin Sallmon, Alexandre Schaer, Maximilian Johannes Schmedt, Till Schneider, Louis Sergent, Dennis Sotzek, Patrick Stieg, Alexander Volter, Jacqueline Weber, Carolin Widdel, Jan-Christian Wollens.

Studiengang Medizinische Orthobionik | Master of ScienceFranziska Domeier, Michael Jost, Thomas Maximilian Köhler, Markus Müller, Jasmin Schändlinger, Carolin Scherer, Marvin Schuler.

Absolventinnen und Absolventen 2018Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Masterstudium erfolgreich abgeschlossen:

Live erleben und praxisnah diskutieren: Die E-Business-Exkursion bot intensive Einblicke in Geschäftsmodelle, die mit der Digitalisierung einhergehen.

Zwölf Management-Studierende und -Doktoranden der PFH besuchten vom 4. bis 6. April verschiedene Unternehmen und den Deutschen Bundestag in Berlin. Ziel dieser Exkursion war es zu erfahren, wie Start-ups und etablierte Unternehmen oder Institutionen der Digitalisierung begegnen, diese zunehmend in ihre Geschäftsmodelle und -prozesse integrieren beziehungs-weise bereits vollständig digitalisiert arbeiten. Organisiert hatte die sogenannte E-Business-Exkursion erneut Dr. Hubert Schüle, Professor für Wirtschaftsinformatik.

Contorion, Factory Work GmbH, Innoscale AG und mytoys hießen die Stationen des ersten Tages. 2014 gegründet, ist Contorion ein Start-up, das sich auf den Vertrieb von Werkzeugen und Hand-werksbedarf spezialisiert hat. Die Factory Work GmbH ist der erste und größte Start-up-Campus Deutschlands mit einer Bürofläche von 16.000 Quadratmetern. Hier mieten sich kleine Start-ups und etablierte Unternehmen ein, um sich gegenseitig zu unterstüt-zen und gemeinsam zu wachsen. Mit Stamm datenmanagement

und Datenqualität beschäftigt sich die Innoscale AG. MyToys schließlich ist nach eigenen Angaben Marktführer für Spielzeug und Babywaren und vertreibt seine Artikel sowohl über einen Online-Shop als auch über den stationären Handel.

Kapilendo, Deutscher Bundestag, MyHammer, Mister Spex: Am zweiten Tag der Exkursion gab es weitere Einblicke zum Thema Digitalisierung und E-Business, zuerst bei der Firma Kapilendo. Diese bietet einen Online-Kreditmarktplatz, auf dem sie Kreditnehmer und Investoren zusammenbringt. Weiter ging es zu MyHammer, das über seine Portale Handwerker-Dienstleis-tungen vermittelt; aktuell nutzen rund 85.000 Handwerksbetriebe in sechs Ländern die digitalen Angebote des Unternehmens. Der letzte Besuch galt dem Online-Optiker Mister Spex. Hier erfuhren die Exkursionsteilnehmer, welche Anforderungen das Unterneh-men an die Eröffnung stationärer Einzelhandelsgeschäfte stellt.

Mit einem Termin bei DB mindbox startete die Exkursion in den dritten und letzten Tag. Hier bündelt die Deutsche Bahn ihre Aktivitäten und Projektangebote rund um innovative Start-ups und Ideen zum Thema Digitalisierung. Mit einem Besuch bei SMACC endete die Exkursion. Die Gruppe erfuhr in einem interessanten Vortrag, wie das Unternehmen mit neuesten KI-Technologien Rechnungsdokumente automatisiert verarbeitet. "Auf der E-Business-Exkursion erleben die Studierenden das Thema Digitalisierung live an vielen Beispielen und können pra-xisnah darüber diskutieren. Das ist sehr spannend und lehrreich und deshalb fester Bestandteil des Studienschwerpunktes Digital Business", resümierte Schüle.

Digitale Geschäfts- modelle kennenlernenE-Business-Exkursion nach Berlin

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zurückgelassen hatte. Dies war die Geburtsstunde von Otto Bock, dem Unternehmen, das sich damals zur Aufgabe gemacht hatte, diese Menschen mit Hilfsmitteln zu versorgen – und das heute den Studiengang Orthobionik intensiv unterstützt. Vor dem Hinter-grund zweier furchtbarer Kriege mahnt Albe, die europäische Idee nicht schlecht zu machen. "Europa ist eine großartige Idee, die zu internationalem Zusammenhalt führt." Internationalität spiele auch an der PFH eine immer größere Rolle: "Über die Hälfte unserer Masterstudierenden aller Programme legen einen internationalen Abschluss ab."

P-F-H neu definiertVor dem Hintergrund des Hochschulwachstums ergab sich für Albe eine neue Definition des Namens: P stehe nun für "privat", was ein Leistungsversprechen beinhalte, das die Hochschule im-mer wieder einlösen müsse; F stehe für "familiär" und damit ein

wichtiges Alleinstellungsmerkmal; H schließlich stehe für "hybrid", also die Kombination des Besten aus den beiden Studierformen Campus- und Fernstudium. "Bleiben Sie Ihrer PFH verbunden", fordert er die Absolventen auf. "Durch Vorträge, Praktika oder ähnliches Engagement können Sie Ihren Nachfolgern sehr helfen."

Verleihung von Zeugnissen und PreisenNach seiner Rede verlieh der Präsident die Abschlusszeugnisse. Fünf Absolventen zeichnete er als Best of the Year besonders aus: Julia Böhm (Bachelor Orthobionik, Note 1,58), Franziska Domeier (Master Medizinische Orthobionik, Note 1,33), Karoline Karsten (Bachelor Psychologie, Note 1,14), Sabrina Kirk (Master General Management, Note 1,30) und Kimberly Waldhoff (Bachelor Business Administration, Note 1,19). Den Corporate Behaviour Award für besonderes Engagement an der Hochschule und im

sozialen Bereich erhielten Christian Berbig, Niklas Michael Meyer, Laurenz Rebesky und Paul Sandmann von Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Ahrens. "In den Zeugnissen stehen viele Zahlen. Diese sagen jedoch nichts darüber aus, wer Sie wirklich sind", meinte er. Das Thema Persönlichkeitsentwicklung werde deshalb an der PFH schon immer groß geschrieben. Ebenfalls Tradition ist die Abschlussrede der Studierenden. Diese teilten sich in diesem Jahr Kimberly Waldhoff und Karoline Karsten, die allen ihren Dank aussprachen. "Es war ein Riesenprivileg, an der PFH zu studieren. Besonders positiv fand ich den regen Austausch und die offene Diskussion mit Professoren und Kommilitonen", sagte Waldhoff. Karsten ergänzt: "Dass ich Psychologie an der PFH studieren durfte, war nicht selbstverständlich. Aber zum Glück stehen hier Persön-lichkeit und Potenzial im Vordergrund, was sich mit dem andernorts üblichen Numerus clausus nicht abbilden lässt."

Das Auditorium reichte gerade so aus, um alle Gäste zu fassen: Am 13. Oktober fand in Göttingen die Zeugnisübergabe in den Campusstudiengängen statt. Insgesamt rund 200 Absolventen, Angehörige, Professoren und Mitarbeiter der Hochschule waren gekommen, um gemeinsam zu feiern.

"Wir sind überbucht", kommentierte Tourismus-Experte Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH, scherzhaft. Die wachsenden Absol-ventenzahlen entsprechen der erfreulichen Hochschulentwicklung, bringen aber Kapazitätsprobleme mit sich. "Im nächsten Jahr wer-den wir deshalb wohl extern feiern", meinte er. 61 der insgesamt 95 Absolventen waren seiner Einladung zur Abschlussfeier gefolgt. Jeweils einen Bachelorabschluss erzielten dabei 31 Studierende in General Management oder Business Administration, 14 in Ort-hobionik. Ihr Masterstudium haben 31 Studierende in General Ma-nagement und sechs in Medizinischer Orthobionik abgeschlossen. Im jüngsten Studienbereich der PFH, der Psychologie, gab es eine Premiere: Erstmals erhielten elf Absolventen in Psychologie und zwei in Wirtschaftspsychologie ihre Bachelorzeugnisse.

BWL verbindendes ElementSo verschieden die Fächer inhaltlich auch sind, nannte Albe doch eine verbindende Gemeinsamkeit: "Sie alle haben während ih-res Studiums Veranstaltungen im Ursprungs-Fach der PFH, der Betriebswirtschaftslehre, besucht." Am zweiten Studienort der Hochschule am Hansecampus Stade sei dies genauso: Auch die dortigen angehenden Ingenieure für CFK-Technologie beschäftig-ten sich während ihrer akademischen Ausbildung mit BWL-Themen. "Dieser Blick über den Tellerrand und das vernetzte Denken ent-sprechen unserem Selbstverständnis als Lehrende", meint Albe stellvertretend für das gesamte Professoren- Kollegium. Fast schon Tradition, blickte er anschließend auf herausragende historische Jahrestage, um einen Bezug zur PFH herzustellen. Gerade 1918 sticht dabei besonders hervor, das Jahr, in dem der Erste Welt-krieg endete, der unzählige Verletzte und schwerst Verstümmelte

Bis auf den letzten Platz gefüllt: das Auditorium. | Prof. Dr. Joachim Ahrens erläuterte die Kriterien für den Corporate Behaviour Award,… | …den er anschließend an Paul Sandmann, Christian Berbig, Laurenz Rebesky und Niklas Michael Meyer (v.l.) verlieh. | Prof. Dr. Frank Albe beglückwünschte die Jahrgangsbesten Julia Böhm, Karoline Karsten, Kimberly Waldhoff und Franziska Domeier (v.l.); nicht anwesend war Sabrina Kirk. | Lucie Borne und Sachin Radhakrishnan sind zwei der internationalen Studierenden, die einen Masterabschluss ablegten.

Full house zum FinaleZeugnisübergabe am PFH Campus Göttingen

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Studiengänge Business Administration & General Management | Bachelor of ScienceAsli Akman, Niklas-Georg Albert, Christian Berbig, Marie-Sophie Franke, Mathieu Grüneklee, Christina Hackethal, Laura Hampe, Melissa Heise, Hanna Hoppmann, Kai Jesionowski, Maximilian John, Julian Kassau, Anna-Lina Köhler, Alexandra Gisela Elisabeth Liebrecht, Marie Molthan, Yanik Nimtz, Gesa Palandt, Maxi Catharina Petrat, Kai Rakebrand, Vanessa Rockendorf, Tim Römermann, Johanna Ruch, Nicolas Saridakis, Fynn Scheibe, Viktoria Luise Schüle, Ayla Sprung, Johanna Stieglitz, Jara Stolletz, Luis Ernst August von Ingersleben, Kimberly Waldhoff, Johannes-Michael Wollborn.

Studiengang Orthobionik | Bachelor of ScienceJulia Böhm, Mattis Hohmann, Annika Hollender, Philipp Jentzsch, Lydia Lienkämper, Tristan David Lösing, Niklas Michael Meyer, Martin Pahlisch, Laurenz Rebesky, Steffan Rensinghoff, Maximilian Alexander Riechel, Jan Seipelt, Tobias Wimmer.

Studiengänge Psychologie & Wirtschaftspsychologie | Bachelor of ScienceNilufar Ferdowsi, Anna Kappuhne, Karoline Karsten, Sira Klare, Lena-Marie Klose, Lydia Nolte, Nicolina Laura Peric, Leon Pobuda, Paul Sandmann, David Simon, Isabell Marie Stephan, Leonie Hedwig Johanna von der Heiden.

Absolventinnen und Absolventen 2018Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen:

ZHT Zentrum für Healthcare Technology

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58 | ZHT Zentrum für Healthcare Technology ZHT Zentrum für Healthcare Technology | 59

Die zurückliegenden zwölf Monate waren für das Team am PFH-eigenen Zentrum für Healthcare Technology (ZHT) erneut geprägt von zahlreichen Begegnungen und spannenden Projekten, die die Studiengänge mit Leben füllten: Im Oktober ist der mittlerweile achte Jahrgang mit 20 Erstsemestern an den Start gegangen, die Hochschule hat neue Praxispartnerschaften geschlossen, wissen-schaftliche Projekte konnten entwickelt und umgesetzt werden, zahlreiche Gäste besuchten das ZHT und erfolgreiche Absolventen verabschiedeten sich. "Der Spagat zwischen dem reibungslosen Ablauf der Lehre mit inzwischen 78 Studierenden im ZHT, dem Austausch mit Praxis- und Kooperationspartnern sowie der Planung und Organisation von Branchen-Veranstaltungen ist eine große Herausforderung für uns. Dieser stellen wir uns jedoch sehr gerne", fasst Studienkoordinatorin Dr. Nadine Hugill zusammen.

F&E-Projekt erfolgreich abgeschlossen Sieben Master-Studierende der Medizinischen Orthobionik ha-ben ein einzigartiges Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Applied Surgical and Rehabilitation Technology Lab, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Universi-tätsmedizin Göttingen, umgesetzt: die 3D-Fertigung einer aktiven Ellbogengelenks-Prothese. Dabei sammelten die Projektteilnehmer ebenso Erfahrungen in der 3D-Modellierung und dem 3D-Druck wie in der Steuerungstechnik und vor allem im wissenschaftli-chen Projektmanagement. Innerhalb von zwei Monaten haben die angehenden Master unter Beweis gestellt, dass sie eigenständig wissenschaftliche und technische Arbeiten im Projektteam durch-führen können. Auf der OT World in Leipzig präsentierten sie die Projektergebnisse inklusive Einsatz der Prothese.

Neue Praxispartnerschaften Mit den renommierten Sanitätshäusern Rosenkranz Scherer mit Stammsitz in Bad Homburg v.d.Höhe und Brillinger aus Tübin-gen konnte die PFH zwei weitere erfahrene Praxispartner für das Studienprogramm Orthobionik gewinnen. Die Rosenkranz Scherer GmbH gehört mit rund 120 Mitarbeitern und derzeit acht Standorten sowie zwei Tochterunternehmen zu den führenden Sanitätshäusern im Rhein-Main-Gebiet. Mit seinem Team bietet Geschäftsführer Hans-Werner Scherer Leistungen in der Orthopädie-, Reha- und Or-thopädieschuhtechnik sowie im Homecare-Bereich an und ergänzt dieses Angebot mit zwei physiotherapeutischen Praxen. Ähnlich aufgestellt ist die Brillinger GmbH & Co. KG, die seit mehr als

Menschen, Projekte und BegegnungenStudiengang Orthobionik: lebendig und erfolgreich

100 Jahren individuelle Beratungs- und Servicedienstleistungen sowie Produkte in den Bereichen Orthopädie- und Rehatechnik, Orthopädie-Schuhtechnik und Homecare anbietet. Mit etwa 220 Mitarbeitern legt Klaus Fischer, geschäftsführender Gesellschafter, einen besonderen Schwerpunkt auf den Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen und Einrichtungen im In- und Ausland. Was beide Unternehmen verbindet, ist der Wunsch, frühzeitig in Kontakt mit den PFH-Studierenden zu treten, um unter anderem über Prakti-ka, Bachelor-Arbeiten und praktische Endanfertigungsstücke das Netzwerk aufzubauen und im besten Falle nach Studienabschluss das eigene Team zu verstärken.

FOT-Kongress an der PFHDie Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT) hatte für ihren 62. FOT-Kongress Göttingen als Austragungsort gewählt. Unter dem Motto "Material und Technologie in der Or-thopädie- und Rehatechnik" tagten mehr als 200 Teilnehmer vom 5. bis zum 7. Oktober in der Universitätsmedizin und im ZHT. Im Rahmen des "Kliniktags" am Freitag zeigte Dr. Siegmar Blu-mentritt, Professor für Biomechanik an der PFH, den Gästen die "Berufspfade" der Orthobionik-Studierenden in die Branche. Gleich zwei Mal konnte Dr.-Ing. Marc Siebert, Professor für Technologie von Faserverbundwerkstoffen an der PFH, sein Wissen mit den Teilnehmern teilen: Mit seinem Vortrag "CFK: Werkstoff der Or-thopädie- und Rehatechnik" stellte er nicht nur die Möglichkeiten beim Einsatz dieses Werkstoffes in der Prothetik vor, sondern präsentierte auch aktuelle Rollstuhl-Beispiele. "Viele OT-Techniker

nutzen Kohlenstofffasern, wissen aber gar nicht, welche Art der Faser sie genau verwenden", gab Siebert zu bedenken. "CFK ist kein Wunderwerkstoff. Gerade bei ihm kommt es auf die richtige Verarbeitung an. Daher muss der Umgang damit sorgsam erfolgen." Bei seinem zweiten Vortrag "Fügen von Faserverbundkonstruktio-

nen" stellte der erfahrene Entwickler innovative Fügeverfahren und Klebtechnik in den Mittelpunkt.

Von Göttingen nach BangkokMit der Masterabsolventin Carolin Scherer und Dr. Frank Braatz, Professor für Medizinische Orthobionik, war die PFH gleich mit zwei Vortragenden auf dem APOSM (Asian Prosthetics and Or-thotics Scientific Meeting) vom 7. bis 9. November in Bangkok vertreten. Während Scherer einen Überblick zu den Zukunftstrends im Bereich des 3D-Drucks in Orthetik und Prothetik gab, teilte Braatz seine Erfahrungen zum Thema "Rückfuß-Deformitäten und deren operative Rekonstruktion".

Vom Studium ins ZHT-TeamMit Markus Müller hat das ZHT-Team Zuwachs bekommen. Der frisch gebackene Master der Medizinischen Orthobionik inklusive Meistertitel hat sich für einen Berufseinstieg in Lehre und Praxis entschieden. "Ich kann mir gut vorstellen, die eigenen Erfahrungen aus dem Studium weiterzugeben und gleichzeitig mein praktisches Know-how auszubauen", erläutert er. Möglich ist dies durch eine Kooperation mit dem Sanitätshaus o.r.t in Göttingen. Denn Müller wird die Hälfte seiner Arbeitszeit im Partnerunternehmen verbrin-gen, um seine Erfahrungen in der Patientenversorgung weiter aus-zubauen. Gleichzeitig wird er erste Lehrinhalte in der Werkstatt des ZHTs übernehmen. "Wir freuen uns, dass wir unsere Partnerschaft mit der PFH so praktisch gestalten können", stellt Armin Assel-meyer, Geschäftsführung von o.r.t, fest.

Masterabsolventen und Kooperationspartner der UMG präsentieren ihr Forschungsprojekt (v.l.): Dr. Marko Markovic (UMG), Stefano Carisi (UMG), Franziska Domeier, Thomas Maximilian Köhler, Jasmin Schändlinger, Marvin Schuler, Markus Müller, Michael Jost, Carolin Scherer. | Prof. Dr. Frank Albe überreicht das Praxispartner-Schild an Hans-Werner Scherer, Geschäftsführer der Rosenkranz Scherer GmbH. | Prof. Dr. Frank Braatz mit dem neuen Praxispartner Klaus Fischer, geschäftsführender Gesellschafter der Brillinger GmbH & Co. KG. | Beim APOSM in Bangkok (v.l.): Bengt Soederberg (ehemaliger Präsident der ISPO), Prof. Dr. Frank Braatz (PFH), Carolin Scherer (PFH) und Nisarat Opartkiattikul (Direktorin der Sirindhorn School of Prosthetics and Orthotics, Bangkok).

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Wiedersehen bei Currywurst in LeipzigOrthobionik-Treffen auf der OT World

Alle zwei Jahre trifft sich die "Welt der Orthopädietechnik" in Leipzig auf der Branchenfachmesse OT World. Bereits zum dritten Mal war auch die PFH mit einem Stand in Halle 1 vertreten. "Uns ist es wichtig, genau da zu sein, wo internationaler Austausch zu den Zukunftsthemen der Orthopädietechnik stattfindet", begrün-dete Prof. Dr. Frank Albe die erneute Präsenz. Dabei standen Gespräche mit Industriepartnern ebenso auf dem Tagesprogramm wie das Kontakteknüpfen mit interessierten Besuchern – national wie international.

Auch fachlich war die PFH in das Messeprogramm vom 15. bis zum 18. Mai eingebunden: Mit dem Kongressvortrag zum Thema "Biomechanisch begründeter Prothesenaufbau" sprach Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik an der PFH, eine große Zahl von Gästen an. Vier Alumni des Studiengangs Orthobionik und Studienkoordinatorin Dr. Nadine Hugill infor-mierten im Workshop "Berufspfade in die OT-Branche" über die Möglichkeiten des Berufseinstiegs basierend auf ihren ganz per-sönlichen Erfahrungen.

Erstmalig in diesem Jahr hat das Team der PFH die OT World in Leipzig ganz nach dem Motto "Welten verbinden" für ein Wie-dersehen mit Orthobionik-Wegbegleitern genutzt. Am zweiten Kongresstag trafen sich Alumni, Studierende, Lehrende des ZHT-Teams sowie zahlreiche Vertreter von Praxispartnern der PFH zu reichlich Currywurst & Co. Bereits drei Jahrgänge hat die PFH erfolgreich auf die Praxis vorbereitet, so dass erste Erfahrungen in der Patientenversorgung, im Marketing oder im Bereich der For-schung und Entwicklung intensiv ausgetauscht werden konnten. Bei so viel Gesprächsstoff ist klar: 2020 wird es ein Wiedersehen in Leipzig geben!

"Es ist schön zu sehen, wie unterschiedlich die Wege sind, die meine Kommilitonen und Kommilitoninnen nach dem Studium eingeschlagen haben", kommen-tierte Susanne Müller das Treffen. Die Bachelor-Ab-solventin des Abschlussjahrgangs 2016 arbeitet im Produktmanagement Orthetik im Partnerunternehmen Streifeneder ortho.production GmbH.

Alumna vor Ort

Prof. Dr. Siegmar Blumentritt im Gespräch mit Katharina Riedel (Sanitätshaus Riedel & Pfeuffer GmbH), Alumna des Abschlussjahrgangs 2017. | Currywurst & Co. am neu gestalteten PFH-Messestand.

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wie Togo, Jordanien, Ghana, Bangladesch und Myanmar sowie Mitglieder des Internationalen Roten Kreuzes waren auf dem Global Educators Meeting vertreten. Insgesamt diskutierten Repräsentan-ten aus 38 Ländern von allen fünf Kontinenten.

Weltweit neue WHO-Ausbildungsstandards Mit Spannung wurde die Veröffentlichung der neuen weltweit gül-tigen ISPO-Education-Standards erwartet, die für alle beteiligten Ausbildungsinstitutionen für deren internationale Zertifizierung verpflichtend sind. Eigens aus Australien angereist war dafür der amtierende Präsident der ISPO, Prof. Dr. Friedbert Kohler: "Die neuen einheitlichen Ausbildungsstandards und der internationale Austausch dazu bilden den Grundstein, auf dem wir die Qualität der orthetischen und prothetischen Patientenversorgung nachhaltig verbessern können", fasste er zusammen. In einem langjährigen Prozess hatten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die ISPO die Ausbildungsstandards, welche seit 1991 bestanden, gemeinsam neu entwickelt. Zukünftig wird es drei Kategorien der Qualifikation geben: Der oder die "Prosthetic Orthotic Technican" ist für Arbeiten im Produktionsablauf ohne direkten Patientenkon-takt zuständig. Der "Associate Prosthetist Orthotist" übernimmt einfache Versorgungen am Patienten, während der "Prosthetist Orthotist" Prozesse überwacht, wissenschaftliche Erkenntnisse einbindet und für medizinisch anspruchsvolle Patientenversor-gungen verantwortlich ist.

Professoren und Studierende geben EinblickeDen Studiengang Orthobionik der PFH hautnah erleben konnten die Teilnehmer im hochschuleigenen ZHT Zentrum für Healthcare

Technology: Professoren ließen in ihre Lehre blicken, wie etwa bei der Vorführung der eigens für die Lehre entwickelten Demon-stratoren – Modelle, mit deren Hilfe biomechanisches Wissen anschaulich vermittelt wird. Master- und Bachelor-Studierende präsentierten ihre Arbeits- und Forschungsergebnisse und Erfah-rungen, zum Beispiel aus ihrem zurückliegenden Praktikum an der Mahidol University of Bangkok, und beantworteten die zahlreichen Fragen der Besucher. Ein besonderer Höhepunkt war die Vorfüh-rung des Orthobionik-Studierenden Felix Oswald (angehender B.Sc.), der als "Free Runner" mit zwei weiteren Sportlern das Thema Bewegung und Mobilität über den normalen Gangzyklus hinaus eindrucksvoll im Hörsaal neu interpretierte: mit akroba-tischen Drehungen, athletischen Sprüngen und dynamischen Bewegungen über Hindernisse.

Das Global Educators Meeting fand erstmals 2014 in Kobe (Japan) statt und soll sich nun alle vier Jahre wiederholen. Bereits 2016 hatte sich die PFH für die Austragung des internationalen Meetings beworben und sich dabei gegen die Wettbewerber aus Peking und Kobe durchgesetzt. "Wir freuen uns, dass die PFH Gastgeber dieser für die Branche so bedeutenden Veranstal-tung war. Von Beginn an sind wir im Studienprogramm Ortho-bionik stark mit dem Weltverband verbunden. Alle Absolventen erhalten mit dem Bachelorabschluss auch die höchste Zertifi-zierung der ISPO, die sie zur weltweiten Patientenversorgung im Bereich Orthetik und Prothetik berechtigt", so Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH.

Vom 18. bis zum 20. September war die PFH Gastgeber des zweiten Global Educators Meetings der International Society of Prosthetics & Orthotics (ISPO). 126 Teilnehmer aus 38 Ländern trafen sich in Göttingen, um Wissen zu teilen, persönliche Netz-werke aufzubauen sowie neue Projekte rund um Bildung im Bereich der Prothetik und Orthetik zu initiieren. Die englischsprachige Ver-anstaltung sah eine große Themenauswahl rund um die Vermittlung von Lehrinhalten vor. Zudem veröffentlichte die ISPO ihre weltweit neuen WHO-Ausbildungsstandards. Die Veranstaltung richtete sich sowohl an junge als auch an erfahrene Lehrende von Hochschulen und Fachschulen der Prothetik und Orthetik.

Vetreter aus allen Kontinenten vor OrtDie ISPO ist in 118 Ländern der Welt vertreten und mit 3.354 Mitgliedern der international stärkste Verband im Bereich der Pro-thetik und Orthetik. Zahlreiche bekannte Hochschulen wie zum Beispiel Jönköping University (Schweden), University of Washing-ton (USA), Don Bosco University (El Salvador), Niigata University of Health and Welfare (Japan) und University of Sunshine Coast (Australien) sind neben der PFH Mitglieder der ISPO und nach den ISPO-Standards zertifiziert. Daher war es selbstverständlich, dass sie mit jeweils einem oder mehreren Hochschul-Vertretern auf der Veranstaltung teilnahmen. Aber auch Lehrende aus Ländern

Links: 126 Teilnehmer von allen fünf Kontinenten. | Mitte: "Free Runner" zeigen ihre Dynamik und Artistik im Hörsaal. | Rechts: Prof. Dr. Siegmar Blumentritt erklärt Demonstratoren-Modelle. | Grußworte zur Eröffnung (v.l.): Bryan Malas (ISPO) , Prof. Dr. Friedbert Kohler (ISPO), Prof. Dr. Frank Albe (PFH) und Prof. Dr. med. Bernhard Greitemann (Klinik Münsterland).

126 Teilnehmer aus 38 LändernGlobal Educators Meeting an der PFH

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Größer, breiter, schneller, einfach mehr! Diese Worte sollten zu täglichen Begleitern während des Aufenthalts in den USA werden. Im 6. Semester des Orthobionik-Studiums hat Thomas Wetzel-sperger ein sechswöchiges Praktikum genutzt, um sich einen langersehnten Traum zu erfüllen: das Erlebnis USA.

Der Weg vom Flughafen zum Hotel war für ihn ein kleiner Kul-turschock. Der Größenunterschied zwischen dem für Studenten leistbaren Mietauto und den überdimensionierten Trucks der Texa-ner trieb dem gebürtigen Bayer ebenso den Angstschweiß auf die Stirn wie die um zwei Uhr nachts noch vorherrschenden 35 Grad Celsius. Das Gastunternehmen Arm Dynamics in Dallas wurde für die nächsten sechs Wochen zum Mittelpunkt seines Alltags und gleichzeitig zur Quelle wertvoller Eindrücke und Kontakte. Der Hersteller für prothetische Versorgungen der oberen Extremitä-ten ist aufgrund seiner Spezialisierung einer der bedeutendsten Anbieter dieses Gebietes. "Die gute fachliche und sprachliche Vorbereitung durch das Orthobionik-Studium hat mir den Ein-stieg in den Arbeitsalltag denkbar leicht gemacht. Die Umstellung auf das angloamerikanische Maßsystem, die Erkenntnis, dass alle Kollegen Schusswaffen besaßen und die für uns Europäer ungewohnt starken Unwetter trugen dennoch manchmal zu er-

höhtem Puls bei", so Wetzelsperger. Durch Arm Dynamics lernte er Versorgungsqualität auf neuem Niveau kennen. Von mit LEDs ausgestatteten Schäften bis zu individuell entwickelten Lösungen, die einem beidseits amputierten Verbrennungsopfer das Golfen wieder ermöglichten, war das Produktportfolio geprägt von dem Streben nach der optimalen Versorgung.

Die überwältigende Gastfreundschaft der Kollegen bot ihm die Möglichkeit, texanische Kultur zu erleben: Vom typisch ameri-kanischen Wochenende am See zum Unabhängigkeitstag bis zu Ausflügen zur Shooting Range und zum Rodeo ließen seine Gast-geber keine Gelegenheit aus, um dem Studenten aus Deutschland den "American Spirit" näher zu bringen. Nach dem Praktikum blieb noch Zeit für eine Rundreise an der Westküste. San Francisco, Las Vegas, Los Angeles, San Diego, Phoenix und der Grand Canyon haben Eindrücke hinterlassen, an die sich Wetzelsperger ein Leben lang erinnern wird. Mit Blick zurück fasst er zusammen: "Die Zeit in den USA war fachlich und persönlich für mich stark bereichernd. Aus Kollegen wurden Freunde, und aus anfänglich unsicheren Arbeitsweisen wurden einsetzbare Fähigkeiten, Patienten ein bes-seres Leben zu ermöglichen."

"Ich habe mich schon lange vor dem Praktikum für das Thema additive Fertigung interessiert und sogar meine Hausarbeiten über dieses Thema verfasst. Ich sehe den 3D-Druck als eine Techno-logie, die höchst relevant für die Orthopädietechnikbranche ist und auch in Zukunft sein wird", sagt Lotta Heise mit Blick auf ihr zurückliegendes Praktikum.

Mit dem jungen Startup-Unternehmen Mecuris in München, welches mittlerweile mit knapp 30 Mitarbeitern im Bereich 3D-Druck und Orthopädietechnik tätig ist, hat sie den passenden Praktikumsgeber gefunden: Mecuris entwickelt individuelle in 3D gedruckte Prothesen und Orthesen. Darüber hinaus steht die Firma für die Digitalisierung von Prozessen durch die Mecuris Solution Plattform, mit welcher der Orthopädietechniker in nur wenigen Schritten ein CE-konformes und passgenaues Hilfsmittel mit individuellem Design konfigurieren kann. Speziell für Kinder gibt es eine individuelle, robuste und auf Wunsch sogar wasser-feste Lösung für Prothesenfüße. Dies ist wichtig, da es für Kinder bislang kaum passende Prothesenfüße gab und die Akzeptanz seitens der Kleinen entsprechend gering war. Zu Heises Kern-aufgaben im Praktikum gehörten vor allem das "Requirements Engineering", also das Analysieren von Anforderungen, sowie

die Planung, Organisation und anschließende Umsetzung eines Workshops in einem Sanitätshaus. Das Arbeitsklima bei der Firma Mecuris empfand sie als sehr angenehm. Der Altersdurchschnitt ist start-up-typisch niedrig, und die Mitarbeiter kommen aus den verschiedensten Ländern. So ist es auch selbstverständlich, dass die Firmensprache Englisch ist.

Gemeinsame Aktivitäten nach Feierabend wie beispielsweise Bouldern (Klettern ohne Kletterseil) oder der Besuch von Events wie 3DHEALS, Hack&Talk und 12min.me sind bei Mecuris selbstverständlich. Heise hat sich gerne aktiv daran beteiligt. Das sechswöchige Praktikum hat beiden Seiten so gut gefallen, dass die Orthobionikerin nun als Werkstudentin bei Mecuris ihr Können weiter einbringen kann. Heise erhielt das Feedback, dass insbesondere ihre Kenntnisse aus der Orthopädietechnik und Anatomie für das Unternehmen wichtig seien. "Alles in allem war es die beste Entscheidung, zu Mecuris zu gehen, weil dieses Start-up sehr gut zu mir passt. Die sind jung, frisch und haben verstanden, wie moderne Hilfsmittelversorgung funktionieren sollte", so Heise.

AuslandspraktikumArm Dynamics

Dallas, USA

Thomas Wetzelsperger6. SemesterOrthobionik (B.Sc.)

PraktikumMecuris GmbH

München, Deutschland

Lotta Heise6. SemesterOrthobionik (B.Sc.)

Kulturschock mit erfolgreichem Ausgang

3D-Druck im jungen Start-up

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PFH Hansecampus Stade

Am 6. September 2018 erhielten neun PFH-Absolventen ihre Meis-terbriefe von der Handwerkskammer Hannover in Anwesenheit des Meisterprüfungsausschusses sowie angereisten Familienmitglie-dern und Freunden.

Zuvor hatten die Prüflinge einen ganzen Tag lang ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in jeweils vier praktischen Arbeitsproben nach der Meisterprüfungsverordnung an der Handwerkskammer unter Beweis gestellt: Sie justierten etwa eine Beinprothese, um das Gangbild eines Testpatienten zu optimieren, und mussten in Beratungssitua-tionen überzeugen. Die Aufgaben deckten die gesamte Bandbreite des Orthopädietechnik-Handwerks ab. Beeindruckt vom Ergebnis der Arbeitsproben zeigt sich Reinhard Kaumkötter, Geschäftsführer der John + Bamberg GmbH & Co. KG und Meisterprüfungsaus-schussmitglied der Handwerkskammer Hannover: "Die überwie-gend guten Leistungen in Orthetik und Prothetik sowie die hohe Beratungskompetenz der Absolventen sind für mich überzeugend und zeigen, dass das Studium an der PFH zielgerichtet auf die Anforderungen in der Praxis vorbereitet."

Während des Orthobionik-Studiums eignen sich die Studierenden acht Semester lang medizinisches, biomechanisches, ingenieur-

wissenschaftliches und betriebswirtschaftliches Wissen sowie das notwendige handwerkliche Know-how an. In Kooperation mit der Handwerkskammer Hannover werden die in diesem Studium erworbenen Inhalte auf den Meisterbrief angerechnet. Zusätzlich müssen die Studierenden lediglich einen Praxistag an der Hand-werkskammer erfolgreich absolvieren. So ist es möglich, dass sie mit dem Bachelor of Science, dem Meister und dem Master of Science drei Titel innerhalb von nur fünf Jahren erwerben können. Auf internationaler Ebene erhalten die Absolventen bereits mit dem Bachelorabschluss die weltweit höchste Zertifizierung der International Society for Prosthetics and Orthotics (ISPO).

Mit Blick auf die Zukunft verrät Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik an der PFH: "Schon während der Praxisphasen im Studium stellen die Studierenden einen engen Kontakt zu den Sani-tätshäusern und der Industrie her. Dadurch ist für die meisten bereits klar, ob der Berufseinstieg in Sanitätshäusern, in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen oder im Produktmanagement stattfinden wird." Nicht alle Bachelor- und Masterabsolventen wollen Meister werden, da sie ihren Schwerpunkt außerhalb der Patientenversor-gung sehen: Von den bisher 68 Bachelor- und Masterabsolventen streben etwa 50 Prozent den Weg in die Versorgungspraxis an.

Drei Abschlüsse in fünf Jahren Meisterbriefe für Orthobionik-Absolventen der PFH

Übergabe der Meisterbriefe (v.l.): Reinhard Kaumkötter (John + Bamberg) und Lutz Jenckel (PFH, beide Mitglieder des Meisterprüfungsausschusses), Katharina Riedel, Deike Wißmann, Carolin Scherer, Paula Janecke, Maximilian Köhler, Franziska Domeier, Jana Plückebaum, Markus Müller, Johannes Gerlach (Absolventen der PFH mit Meistertitel), Prof. Dr. Frank Braatz und Prof. Dr. Siegmar Blumentritt (beide PFH und Mitglieder des Meisterprüfungsausschusses).

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68 | PFH Hansecampus Stade PFH Hansecampus Stade | 69

33 Erstsemester nahmen im Jahr 2018 ihr Studium am PFH Hansecampus Stade auf. Im Gegenzug konnte die Hochschule 27 Absolventen mit einem Bachelor- oder Masterzeugnis verabschie-den. Am 12. Oktober feierten Neulinge und Abgänger gemeinsam im Königsmarcksaal des Stader Rathauses.

Als Gastgeberin hieß Bürgermeisterin Silvia Nieber die Studien-anfänger herzlich in der Hansestadt willkommen. In

ihrem Grußwort richtete sie sich aber auch an die regionale Wirtschaft: "Viele

Unternehmen haben erkannt, dass es in Stade tol-

le Möglich-keiten

gibt, seinen Fach- und Führungskräftenachwuchs akademisch ausbilden zu lassen. Ich möchte aber einen Appell an all die-jenigen richten, die dies noch nicht tun." Auch die Stadt selbst engagiere sich am PFH Hansecampus Stade. So hat der Rat etwa beschlossen, eine Stiftungsprofessur für General Management zu finanzieren.

In einem zweiten Grußwort erklärte Matthias Havekost, Leiter Ausbildung Airbus Deutschland, inwiefern die Hochschulabsol-venten für den Luft- und Raumfahrtkonzern von Bedeutung sind: "Sie stoßen in einer spannenden Zeit zu uns. Sie sind unsere Hoffnungsträger, um etwa den digitalen Wandel bei Airbus ganz aktiv mit zu gestalten." Tatsächlich beginnen 15 Absolventen des Studiengangs "Verbundwerkstoffe/Composites" ihre Karriere im

Konzern. Die PFH sei klein aber fein und eine "Profi-Schmiede für das Projektmanagement außergewöhnlicher technischer Vorhaben", so Havekost.

Bestnote aller Zeiten für Alexander KeckHochschulpräsident Prof. Dr. Frank Albe und Peggy Repen-ning, Leiterin PFH Hansecampus Stade, überreichten den Absolventen ihre Zeugnisse. Die Ingenieururkunden nahmen die CFK-Absolventen von Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold, Vize-präsident der PFH, entgegen. Als bester Absolvent des Jahrgangs wurde Alexander Keck ausgezeichnet. Er erhielt den mit 500 Euro dotierten "CFK Campus Engineering Award" der Volksbank Stade-Cuxhaven von Vorstand Henning Porth. Albe übergab ihm außerdem den "Best of the Year Award" der PFH. Mit der Gesamt-note 1,36 ist Keck sogar der beste ingenieurwissenschaftliche PFH-Absolvent aller Zeiten.

Nach der Zeugnisübergabe hielten Yannick Boose (B.Eng. Ver-bundwerkstoffe/Composites) und Johanna Klee (B.Sc. General Management) stellvertretend für alle Absolventen Rückschau auf das Studium. Insgesamt haben 20 Absolventen das CFK-Studium Verbundwerkstoffe/Composites erfolgreich als Bachelor

of Engineering beendet, den Bachelorstudiengang General Ma-nagement schlossen fünf Absolventen ab. Den Abschluss Master of Science im carbontechnischen Masterstudium haben zwei Absolventen erlangt. Von den neu Immatrikulierten starten 18 in das CFK- und fünf in das Management-Bachelorstudium. Für den CFK-Masterstudiengang, der komplett in englischer Sprache unterrichtet wird, haben sich zehn Studierende eingeschrieben – darunter sieben Kommilitonen aus Indien oder China.

Geschafft 1: Peggy Repenning und Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold gratulierten dem Bachelorabsolventen Frederik Witt. | Geschafft 2: Prof. Dr. Frank Albe übergab das Zeugnis an Johanna Klee, B.Sc. General Management. | Am Rednerpult: Matthias Havekost (Airbus), Bürgermeisterin Silvia Nieber und CFK-Bachelorabsolvent Yannik Boose (v.l.). | Scheckübergabe: Henning Porth (l.) zeichnete Alexander Keck mit dem "CFK Campus Engineering Award" aus.

Hoffnungsträger aus der Profi-SchmiedeImmatrikulations- und Absolventenfeier am PFH Hansecampus Stade

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70 | PFH Hansecampus Stade PFH Hansecampus Stade | 71

Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Bachelor of Engineering Timo Achtelik, Lars Bantle, Yannick Boose, Christoph Brüggemann, Bjarne Fischer, Luca Fitschen, Yannick Freisinger, Dennis Höper, Viola Jordan, Alexander Keck, Julian Mall, Matthias Meyer, Svea Nitsche, Felix Quast, Torben Rippe, Finn Rutha, Mareike Schuster, Andrea Stahl, Silas Wissenbach, Frederik Witt.

Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Master of ScienceClaus Castenholz, Balaraman Gopalakrishnan.

Studiengang General Management | Bachelor of SciencePhilip Hellmick, Johanna Klee, Nicola Meier, Max Schröter, Niklas Witt.

Absolventinnen und Absolventen 2018PFH Hansecampus StadeDie folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen:

Gäste und Professoren beim Rundgang durch das Institutsgebäude der PFH in Stade. | Förderung für "PFH TRANSition": PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe, Minister Björn Thümler und Projektleiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (v.l.).

Land Niedersachsen fördert PFH-ProjektWissenschaftsminister Björn Thümler besucht Hansecampus Stade

Rund 470.000 Euro erhält die PFH vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Es fördert damit das Projekt "PFH TRANSition", das Synergien zwischen Windenergie-, Agritechnik- und CFK-Branche im Elbe-Weser-Dreieck entwickeln und nutzen wird. Mit den Eigenmitteln der Hochschule umfasst es ein Gesamtvolumen von mehr als 520.000 Euro. Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, hat am 16. August den PFH Hansecampus Stade besucht, um die Bewil-ligung dafür zu übergeben.

Strategische KooperationenDas Ministerium stellt die Fördersumme im Rahmen der EFRE-Richtlinie "Innovation durch Hochschulen und Forschungsein-richtungen" über drei Jahre zur Verfügung. "Die Niedersächsische Landesregierung unterstützt das Projekt der PFH ausdrücklich, da es eine große Chance für das Elbe-Weser-Dreieck bietet. Indem Hochschulen und Wirtschaft zusammenarbeiten, werden sich neue strategische Kooperationen zwischen mittelständischen und Großunternehmen unterschiedlicher Branchen entwickeln. Dadurch entsteht hier eine hochattraktive Innovationsregion", so Thümler. Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH, ergänzt: "Bereits seit 2006 engagieren wir uns mit dem PFH Hansecampus Stade in der Region, da wir hier schon immer ein großes Innovations-potenzial gesehen haben. Das neue Projekt 'PFH TRANSition' soll dies weiter vorantreiben. Denn jetzt können wir nicht nur unsere Expertise in der CFK-Forschung, sondern auch im Kooperations- und Innovationsmanagement einbringen und die Region so doppelt unterstützen." Eine wichtige Rolle spielt dabei das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH, das Beratung zu Gründungs- und Kooperationsvorhaben bietet und das Projekt steuert.

Hintergrund zu PFH TRANSitionDas Elbe-Weser-Dreieck gilt als strukturschwache Übergangsre-gion. In Zukunft kann sie sich nur dann erfolgreich entwickeln, wenn die hier ansässigen mittelständischen und Großunterneh-men mit den vorhandenen Forschungseinrichtungen zusammen-arbeiten. So verfügt beispielsweise die Automationsforschung über praxiserprobte Lösungen, die auch der Windenergiesektor benötigt. Agritechnik-Hersteller wiederum haben Erfahrungen in der Produktion von XXL-Bauteilen aus CFK gesammelt, von de-

nen andere Branchen profitieren können. Vor diesem Hintergrund schafft das Projekt "PFH TRANSition – TRANSfer und Innovation in der Übergangsregion (Elbe-Weser-Dreieck)" eine gemeinsame regionale Kooperationsstelle. Diese wird am PFH Hansecampus Stade angesiedelt sein, von wo aus zwei Mitarbeiter ab Januar 2019 die Kooperationspartner betreuen. Beispielsweise sollen die Unternehmen in gemeinsamen Workshops mögliche Koope-rationspotenziale ermitteln oder auch neue Produkte und Dienst-leistungen entwickeln, um aus eigener Kraft und nachhaltig die regionale Wirtschaftskraft zu steigern.

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Seit mehr als zehn Jahren gehen der Airbus-Konzern und die PFH bei der Ausbildung von Studierenden im Bereich der Carbontech-nologie gemeinsame Wege. Noch zum Jahresende 2017, am 20. Dezember, haben sie ihre Partnerschaft erneuert. Außerdem hat Airbus seine Stiftungsprofessur am PFH Hansecampus Stade verlängert.

Die beiden Verträge zur Fortführung der Kooperation und der Stiftungsprofessur haben der Stader Werksleiter Kai Arndt und Personal-Geschäftsführer Marco Wagner für Airbus sowie Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft, und PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe unterzeichnet. Als Koordinator der Stiftungsprofessuren des Unternehmens war auch Airbus-Generalsekretär Gunnar Groß anwesend.

Professur für StrukturmechanikInhaber der gestifteten Professur für Strukturmechanik der Fa-serverbundwerkstoffe bleibt Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold, der seit 2007 an der PFH lehrt und seit 2011 Vizepräsident für Technologie und Weiterbildung der Hochschule ist. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Werkstoff- und seriengerechte Faserverbundbauweisen, Auslegungs- und Designgrundlagen für

Faserverbundstrukturen und Bruchmechanisches Verhalten von Faserverbundstrukturen. Außerdem wird Airbus die PFH weiterhin bei der Durchführung der praktischen Studienbestandteile unter-stützen, zum Beispiel indem das Luftfahrtunternehmen geeignete Räumlichkeiten für Lehr- und Forschungszwecke bereitstellt. Für einzelne Studierende übernehmen die Airbus Operations GmbH und Premium AEROTEC darüber hinaus die Studiengebühren und stellen sie studienbegleitend bei sich an.

Studiengänge gemeinsam entwickelt"Im Jahr 2006 haben Airbus und die PFH gemeinsam die Idee für ein ingenieurwissenschaftliches Studienangebot im Bereich der Faserverbundwerkstoffe entwickelt. In enger Kooperation konzipier-ten beide daraufhin einen Bachelor- und einen Masterstudiengang", erläutert Albe. Die Technologie der kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffe (CFK) steht in den Studiengängen für Verbundwerk-stoffe/Composites seither im Mittelpunkt. Aber auch die Konst-ruktion mit Glasfaser- und anderen Verbundwerkstoffen lernen die angehenden Ingenieure. Mit der Vertragsverlängerung haben beide Partner ihre Zusammenarbeit auf Basis der gewonnen Erfahrung in vielen Bereichen präzisiert. "Unser Ziel für die Zukunft ist es, die Lehre ebenso wie das Forschungspotenzial am PFH Hansecampus Stade zu stärken", so Arndt.

Die Kooperation erneuert haben (v.l.) Gunnar Groß (Airbus), Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (PFH), Kai Arndt (Airbus) und Prof. Dr. Frank Albe (PFH).

Im Januar 2008 haben der CFK Valley e.V. und die PFH gemeinsam die Stiftungsprofessur "Stabilität der Faserverbundwerkstoffe" ein-gerichtet. Im August 2018 haben die Partner ihre Zusammenarbeit verlängert. Inhaber des Lehrstuhls bleibt Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt, der ihn bereits von Beginn an bekleidet hat.

Damit unterstützt der CFK Valley weiterhin die Lehre in den europaweit einzigartigen Bachelor- und Master-Studiengängen "Verbundwerkstoffe/Composites" sowie Forschung rund um car-bonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) und andere Faserverbund-werkstoffe am PFH Hansecampus Stade. Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesell-schaft, Dr. Gunnar Merz, Vorstandsvorsitzender des CFK Valley, und Hochschulpräsident Prof. Dr. Frank Albe unterzeichneten die entsprechende Vereinbarung.

CFK Valley ohne PFH nicht denkbar"Die Verlängerung der Professur ist ein Zeichen der Nachhaltigkeit und sorgt mit dafür, dass Stade im CFK-Bereich sein weltweit führendes akademisches Angebot festigt", kommentierte Albe. Merz ergänzte: "Der CFK Valley e.V. deckt mit dem Know-how seiner Mitgliedsunternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Faserverbundtechnologie ab. Ohne die PFH würde dabei der

entscheidende Bereich der Hochschulbildung fehlen. Im Rahmen unserer Internationalisierungsstrategie können wir die PFH bestens unterstützen. Erste gemeinsame Veranstaltungen in China und Südkorea waren nur der Anfang."

Carbontechnik in der RaumfahrtAls Träger der Stiftungsprofessur hat Degenhardt bereits meh-rere EU-Forschungsprojekte koordiniert, die sich zum Beispiel dem CFK-Einsatz in der Raumfahrt widmeten. In der Lehre am Hansecampus führte er bislang mehr als 400 Studierende in die Kunst der Faserverbundtechnologie ein. Neben seiner hauptberuf-lichen Professur in Stade ist Degenhardt weiterhin am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig beschäf-tigt. Außerdem ernannte ihn die Ingenieurkammer Niedersachsen zum ersten öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für das neue Sachgebiet "Tragkonstruktionen aus Faserverbunden", womit unter anderem CFK-verstärkte Brückenbauwerke gemeint sind.

Stiftungsprofessur verlängert (v.l.): Thomas Friedrichs (Hansestadt Stade/CFK Val-ley), Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt, Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (beide PFH), Dr. Gunnar Merz (CFK Valley) und Prof. Dr. Frank Albe (PFH).

CFK Valley verlängert StiftungsprofessurFaserverbundnetzwerk unterstützt weiterhin Lehre und Forschung am Hansecampus

Airbus und PFH erneuern PartnerschaftKooperation und Stiftungsprofessur verlängert

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74 | PFH Hansecampus Stade PFH Hansecampus Stade | 75

Einmal in eine komplett fremde Kultur eintauchen: Mit dieser Motivation entschieden sich Philip Hellmick, Johanna Klee und Niklas Witt aus Stade sowie Maximilian John aus Göttingen für ein Auslandssemester an der Tunghai University in Taichung (Taiwan). Schon vor ihrer Abreise im März nahmen die vier Managementstu-dierenden Kontakt zu ihren Tunghai University Buddys auf. Diese nahmen sie direkt am Flughafen in Empfang und begleiteten sie auf dem abenteuerlichen Weg bis zum Hostel, der Unterkunft für die erste Nacht. Abenteuerlich deshalb, weil sich Fußgänger die Straße mit unzähligen Rollern teilen, Verkehrsregeln und Gehwege nur auf dem Papier bestehen und die chinesischen Straßenschilder kaum bei der Orientierung helfen. Andererseits fühlten sich die vier PFHler schnell willkommen: "Die Menschen in Taichung sind un-fassbar freundlich und hilfsbereit – und sie gehen sehr respektvoll miteinander um", findet Witt.

Der weitläufige Campus der Tunghai University bietet auf 1,35 Quadratkilometern nicht nur fast 17.000 Studenten, sondern zum Beispiel auch drei Supermärkten, drei Kantinen und einem Bau-ernhof Platz. Um von einem Ende des Geländes zum anderen zu gelangen, steigt man am besten in den Campus-Bus – vor allem wenn die Außentemperatur wieder einmal über 30 Grad Celsi-

us beträgt. Mit Vorlesungen in Mathematik, Englisch, Finance, Accounting und Marketing füllten die vier Kommilitonen ihren Stundenplan. "Außerdem haben wir alle Chinesisch belegt – mit dem ambitionierten Ziel, uns am Ende auf der Straße unterhalten zu können", so Klee. Wie die Gruppe schnell feststellte, hat das Studium an der Tunghai University einen eher schulischen Cha-rakter. Aus Hausaufgaben, Präsentationen und regelmäßigen Tests ergeben sich die Noten für die einzelnen Kurse. Dazu passt es, dass die taiwanesischen Studierenden im Schnitt deutlich jünger als ihre europäischen Kommilitonen sind. "Zu einem großen Teil war uns der Lernstoff bereits aus dem PFH-Studium bekannt. Trotzdem hat uns die sehr praxisbezogene Lehre mit dem Fokus auf die asiatischen Märkte gut gefallen", resümiert Hellmick.

Am Ende des Aufenthaltes waren die vier Managementstudierenden tatsächlich in der Lage, auf Chinesisch – genauer: auf Mandarin – Essen zu bestellen oder sich nach Preisen zu erkundigen. Und sie nahmen viele positive Eindrücke mit nach Hause. "Das Auslands-semester an der Tunghai können wir uneingeschränkt weiteremp-fehlen", fasst John zusammen. Wer mehr wissen möchte, kann die Erfahrungen der Gruppe unter www.pfh-inside.de/taiwan nachlesen.

Studieren und leben in Taichung

AuslandssemesterTunghai University

Taichung, Taiwan

Philip Hellmick, Maximilian John, Johanna Klee und Niklas Witt

6. SemesterBusiness Administration/General Management (B.Sc.) Zum dritten Mal in Folge hat ein Team der TU München in

Kalifornien mit einer Hochgeschwindigkeitskapsel die "Hyperloop Pod Competition" gewonnen. Der Erfolg färbt auch auf die CFK-Studierenden des PFH Hansecampus ab: Für das Siegerfahrzeug hatten sie in einer Projektarbeit vier Carbon-Bauteile angefertigt und dem Münchener Team zur Verfügung gestellt. Im Wettbe-werb erfüllten die Teile bravourös ihren Zweck und hielten auch den extremen Belastungen bei der Beschleunigung auf 467 km/h Spitzengeschwindigkeit stand.

Über 70 Unternehmen und Institutionen haben den deutschen Erfolg in Kalifornien möglich gemacht. Darunter war die PFH die einzige Hochschule, die das Team der TU München unterstützt hat. Der Wettbewerb fand Ende Juli auf dem Firmengelände von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX in Los Angeles statt. In einer halb vakuumierten Teströhre forscht der Milliardär dort an seiner Vision für die Personenbeförderung der Zukunft, bei der spezielle Waggons möglichst in Schallgeschwindigkeit durch ein Röhrennetz von A nach B rasen sollen. Die Hyperloop Competition sollte Aufschluss darüber geben, mit welcher Technik derartige Geschwindigkeiten irgendwann möglich werden können.

Mit ihrer zigarrenförmigen und von acht Elektromotoren angetrie-benen Hochgeschwindigkeitskapsel (englisch "Pod") verwies das deutsche Team die Konkurrenz deutlich auf die Plätze. Gegenüber dem Vorjahr konnten sich die Münchener sogar noch von 324 auf 467 km/h steigern. Der Wechsel auf Leichtbaumaterialien hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Vor diesem Hintergrund wird

deutlich, warum das Team im Vorfeld des Wettbewerbs eine Anfrage für vier CFK-Bauteile nach Sta-

de sandte. Unter Anleitung von Prof. Dr.-Ing. Marc

Siebert und in Kooperation mit dem Airbus-Aus-bildungszentrum Stade nahmen sich 14 Studierende des

vierten Semesters der Bitte aus München an. "Die vier Teile tragen die Bezeichnung 'Motorcontroller-Support' und werden links und rechts im vorderen und hinteren Teil seitlich an den Pod ange-bracht", so Siebert.

Vorab tauschten die Kommilitonen Informationen über den Lami-nataufbau, die Ausführung der Formwerkzeuge und das zu verwen-dende Material mit den Münchnern aus. "Durch die anspruchsvolle Bauteilform mussten die Studierenden beim Ablegen der einzelnen Carbonschichten sehr strukturiert vorgehen", erklärt Siebert. Mit der Arbeit der Studierenden war das Hyperloop-Team aus Mün-chen am Ende sehr zufrieden. "Das Ergebnis der Hyperloop Pod Competition ist eine tolle Motivationsspritze für unsere Studie-renden. Es zeigt, wie gewinnbringend die praktische Anwendung theoretischen Wissens ist", so Siebert.

Mit Carbontechnik auf 467 km/h beschleunigtPFH-Studierende leisten Beitrag für "Hyperloop Pod Competition"

Bei der Arbeit: Mit zwölf weiteren CFK-Studierenden haben Lorenz Adam (l.) und Jonas Berger die Bauteile für den Hyperloop Pod angefertigt. | Einer von vier fertigen Carbon-Haltern.

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76 | PFH Hansecampus Stade

Fernstudium

Nur rund 20 Zentimeter klein ist das Flugzeugbauteil, um das sich die gesamte Bachelor-Thesis von Lennart Finger dreht. Doch sei-ne Untersuchungsergebnisse könnten trotzdem Großes bewirken. Deshalb hat der Hamburg Aviation e.V. den PFH-Alumnus am 25. Oktober mit dem Nachwuchspreis für die beste luftfahrtrelevante Bachelorarbeit ausgezeichnet.

Finger schloss sein Studium Verbundwerkstoffe/Composites im Jahr 2017 ab. Seine Thesis schrieb der damalige Airbus-Werkstudent bei der CTC GmbH, ein Tochterunternehmen des Luftfahrtkonzerns. Am PFH Hansecampus Stade betreute CFK-Berechnungsexperte Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt die Arbeit, die den Titel "Optimierung eines komplexen endlosverstärkten Brackets unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der Fertigung mittels Fused Layer Modeling (FLM)" trägt. Finger erläutert: "Es ging um die Frage, ob es überhaupt möglich ist, das Gewicht dieses bestimmten Bauteils durch den Einsatz von CFK noch weiter zu reduzieren." Denn den besagten Halter (engl. "Bracket"), der zurzeit aus Titan im 3D-Druck hergestellt wird, haben Airbus-Ingenieure bereits einmal einer Gewichtskur unterzogen. Der PFH-Absolvent untersuchte virtuell mit der Finite-Elemente-Methode (FEM), ob sich noch ein paar Gramm einsparen lassen, wenn das Kleinteil nicht aus Titan, sondern aus Carbonfasern gedruckt wird. Entscheidend dafür ist, dass man zuvor exakte Berechnungen der nötigen Wandstärken durchführt. "Zu diesem Zweck habe ich das

FEM-Programm genutzt. Dieses unterteilt den Halter in unzählige winzige Elemente und rechnet für jedes einzelne Spannungen und Belastungen aus, denen es im Betrieb unterworfen ist. Die Herausforderung dabei war, die wirkenden Kräfte genau zu prü-fen", so Finger. Seine Resultate können sich sehen lassen: In der Simulation gelang es ihm, das Gewicht des Bauteils durch den Werkstoffwechsel von Titan auf CFK noch einmal um 40 Prozent zu reduzieren. "Dabei handelt es sich nur um wenige Gramm. Doch wenn es gelingt, die Methodik auf ähnliche Flugzeugkleinteile zu übertragen, wirkt sich dies spürbar auf das Flugzeuggewicht und damit den Kerosinverbrauch aus", sagt Betreuer Degenhardt.

Die Leistung Fingers fand auch das Luftfahrtcluster Hamburg Avia-tion bemerkenswert. "Mit dem ersten Platz hätte ich allerdings nie gerechnet, weil auch die anderen eingereichten Arbeiten eine sehr hohe Qualität hatten", findet der Alumnus. Für seine Auszeichnung im Rahmen des Hamburg Aviation Forums erhielt er ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro. Bei der CTC GmbH arbeitet er mittlerweile fest angestellt an faserverstärkten 3D-Drucken. Ob er sein simu-liertes Bauteil dort tatsächlich irgendwann herstellen wird, bleibt allerdings offen. "Die Praxisumsetzung wäre die zweite komplexe Herausforderung – mit offenem Ausgang", schließt Finger.

Den Preis für die beste luftfahrtrelevante Bachelor-Thesis übergab Roland Bähr (Airbus Operations; links) beim Hamburg Aviation Forum an PFH-Alumnus Lennart Finger.

Bis zu 40 Prozent leichter mit CFK Hamburg Aviation Nachwuchspreis für Lennart Finger

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78 | Fernstudium Fernstudium | 79

verteilten sich auf die noch recht neuen Angebote in Wirtschafts-recht und Wirtschaftsingenieurwesen. Der "Renner" mit alleine 1.355 Eingeschriebenen war das Fernstudium Psychologie mit Bachelorabschluss. Inhaltlicher AusbauUm auch in Zukunft ein attraktives und modernes Fernstudium anzubieten, entwickelt die PFH diesen Bereich ständig weiter. So gibt es im Bachelorprogramm BWL seit kurzem den neuen branchenorientierten Schwerpunkt Digitized Economy sowie den funktionsorientierten Schwerpunkt Digital Business Management. Diese thematisieren digitale Geschäftsmodelle beziehungsweise die Digitalisierung von Managementprozessen. "Unsere Studie-renden können sich so intensiv und anwendungsorientiert für berufliche Aufgaben rüsten, die im Zusammenhang mit der Digi-talisierung stehen", erläutert Mörstedt. Geplant sind außerdem ein kompletter wirtschaftswissenschaftlicher Bachelor- und Master-Fernstudiengang zu diesem Thema.

Auch im Fernstudiengang Psychologie mit Bachelorabschluss gibt es ein neues Nebenfach: Neurowissenschaften und Psycho-therapie. "Die Studierenden nehmen das neue Fach mit großem Interesse an", berichtet Prof. Dr. Stephan Weibelzahl, Leiter des Fernstudiums Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Insge-samt hat sich der Bereich sehr gut eingeschwungen, in allen fünf Programmen gibt es mittlerweile Absolventen.

Wirtschaftsingenieur angelaufenNeu gestartet ist im Oktober 2018 der Fernstudiengang Wirt-schaftsingenieur. Dieses acht- oder in der Schnellvariante sechs-semestrige Programm umfasst 180 ECTS, schließt mit dem Bache-lor of Engineering und deckt ein breites inhaltliches Spektrum aus den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften ab. Zusätzlich bietet es eine Besonderheit: das dreitägige Praxislabor. Dieses findet in

der Regel am PFH Hansecampus Stade statt. Unter professioneller fachlicher Anleitung führen die Fernstudierenden dabei Versuche zu beispielsweise Werkstoffprüfung oder Mess- und Regelungs-technik durch, werten diese aus und dokumentieren sie.

Neue PartnerIhre Service-Anlaufstellen hat die PFH 2018 um zwei neue Fern-studienzentren in Wien und Hannover erweitert. Auch neue Wei-terbildungspartner sind 2018 hinzugekommen, so etwa die FAH-MODA Akademie, eine staatlich anerkannte private Modeschule für Modedesign und Maßschneiderei in Hannover. Die dortigen Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, parallel zu ihrer Mode-Ausbildung ein BWL-Fernstudium zu absolvieren. Zusätzlich zählen seit Kurzem das Berufskolleg Kaufmännische Schulen des Kreises Düren, das Klaus-Steilmann-Berufskolleg in Dortmund sowie das Rheinisch-Westfälische Berufskolleg Essen für Hörge-schädigte zu den Kooperationspartnern der PFH.

Ein Fernstudium ist ein hervorragendes Vorgehen, um sich Chan-cen auf dem Arbeitsmarkt zu sichern, neue Wege zu eröffnen oder sich beim aktuellen Arbeitgeber für höhere Positionen zu empfehlen. Gerade für Berufstätige hat die PFH ihre 14 Fern-studiengänge flexibel organisiert. Die Hochschule bietet mit der PFH studyworld einen bewährten Mix verschiedener didaktischer Methoden aus beispielsweise Fernlehrbriefen, Onlineveranstaltun-gen, Präsenztagen (teilweise freiwillig), Einsendeaufgaben, Videos und Hörbüchern. Auf der E-Learning-Plattform stehen so gut wie alle benötigten Materialien digitalisiert zur Verfügung, so dass die Fernstudierenden zeit- und ortsunabhängig lernen können. "Ein Fernstudium an der PFH ist mittlerweile fast komplett online durchführbar", sagt Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Vizepräsidentin

für Fernstudium und Digitalisierung. Den Austausch unter den Studierenden stellt ein Online-Forum sicher. Zusätzlich steht das Serviceteam im Fernstudienzentrum Göttingen mit Rat und Tat zur Seite, um den Lernerfolg zu gewährleisten. Die Anstrengungen loh-nen sich: Am Ende steht ein anerkannter akademischer Abschluss, der neue Karrierewege eröffnet.

Mehr als 3.000 Weiterbildungswillige haben diese Chance für sich erkannt und waren Anfang November in ein Fernstudien-programm der PFH eingeschrieben. Dabei belegten insgesamt 1.193 Personen einen der sieben Fernstudiengänge im Bereich Ökonomie und 1.733 eines der fünf Programme im Bereich Psy-chologie/Wirtschaftspsychologie. Die restlichen Studierenden

Oben: In allen Fernprogrammen des Bereiches Psychologie und Wirtschaftspsy-chologie gibt es inzwischen erfolgreiche Absolventen. Denise Schiller freut sich mit PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe (l.) und Prof. Dr. Stephan Weibelzahl über ihren Bachelorabschluss in Psychologie.

3.000 KarrierechancenDas Fernstudium an der PFH

Auf dem 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) präsentierte Samuel Essler seine Forschungsergebnisse zum Thema "Entwicklung moralischer Handlungen, Überlegungen und Emo-tionen von Kindergartenkindern beim Aufteilen von Ressourcen zwischen einem armen und einem rei-chen Rezipienten". Essler ist Absolvent des Bachelor-Fernstudienprogrammes Psychologie an der PFH und setzt sein Studium aktuell im Master an der Ludwig-Maximilians-Universität München fort.

Anerkanntes Fernstudium

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Fernstudium | 81

In seiner Rede blickte er stellvertretend für seinen Jahrgang auf die eigene Studienzeit zurück. Gleichzeitig motivierte er die neuen Absolventen, Kontakt untereinander zu halten.

Zweitbeste Absolventin des FernstudiumsUnter den aktuellen Abgängern hat PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe die Masterabsolventin Nadine Lesch ausgezeichnet. Die 27-Jährige aus dem fränkischen Bad Mergentheim hat im Studi-engang Advanced Management die Note 1,07 erreicht. Damit ist sie nicht nur die Jahrgangsbeste aller Studiengänge, sondern auch die zweitbeste PFH-Fernstudienabsolventin aller Zeiten. "Ich habe mich vor allem wegen der flexiblen Fächer- und Schwerpunktwahl für das Fernstudium an der PFH entschieden", so Lesch. Sie ist als Financial Analyst für einen Automobilzulieferer tätig und hat im Studium entsprechend ihrer beruflichen Spezialisierung vor allem ihr Know-how in Controlling und Corporate Finance vertieft. Im

Studium habe ihr sowohl die Arbeit mit den Fernlehrbriefen, als auch die Teilnahme an Online-Vorlesungen gefallen, so Lesch.

Zeugnisse und Urkunden überreichte der Präsident gemeinsam mit den Leitern des Fernstudiums Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt (Ökonomie) und Prof. Dr. Stephan Weibelzahl (Psychologie) an die Absolventen. Die Professoren präsentierten vor und nach der feierlichen Übergabe in humorvoller Weise aktuelle Forschungs-ergebnisse. So erklärte Weibelzahl unter dem Titel "Der Preis ist heiß", wie Wirtschaftspsychologie bei der Preisfindung funktio-niert. Mörstedt referierte, ebenfalls auf Grundlage eigener Studien, wie sich Unternehmen besser auf die Bedürfnisse der Generationen Y und Z als Arbeitnehmer einstellen können.

Jahrgang in ZahlenVon November 2017 bis Oktober 2018 haben insgesamt 374 Absolventen ihr Fernstudium erfolgreich beendet. Davon erreichten knapp zwei Drittel einen Bachelorabschluss, nämlich 167 in Be-triebswirtschaftslehre, 53 in Psychologie und elf in Wirtschaftspsy-chologie. Unter den Masterabsolventen haben 32 den konsekutiven BWL-Masterstudiengang abgeschlossen. 36 erhielten ihr Master-Zeugnis im dreisemestrigen Studiengang Advanced Management, der sich zum Beispiel an Absolventen eines BWL-Diplomstudiums richtet. Den MBA haben 48 Akademiker verschiedenster Fachrich-tungen erfolgreich aufgesattelt. Im noch jungen Studienbereich Psychologie haben insgesamt 19 Absolventen einen der drei Mas-terstudiengänge vollendet. Außerdem haben acht Abgänger nach alter Prüfungsordnung noch ein BWL-Diplom erlangt.

Die ersten (l.) und einige der aktuellen (r.) Absolventen des PFH-Fernstudiums. | Marc Oliver Janssen blickte auf die Studienerfahrungen des Pionierjahrgangs zurück. | Nadine Lesch hat das beste Zeugnis ihres Jahrgangs und das zweitbeste im Fernstudium überhaupt erhalten. Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt (l.) und Prof. Dr. Frank Albe gratulierten ihr.

Vor zehn Jahren erhielten die ersten Fernstudienabsolventen der PFH ihren Abschluss. Und auch in diesem Jahr konnte die Hoch-schule im Fernstudium wieder 374 fertige Bachelor und Master verabschieden. Am 3. November feierte ein Teil der aktuellen Absolventen aus ganz Deutschland gemeinsam mit den Jubilaren der ersten Stunde bei der Zeugnisübergabe in Göttingen.

Seit 2005 bietet die PFH neben dem Campusstudium auch Fern-studiengänge an, bereits drei Jahre später hatten die ersten Stu-dierenden ihr Zeugnis im damaligen BWL-Diplomstudium in der Tasche. Damals wie heute konnten viele durch die Anerkennung einschlägiger vorangegangener Studien- und Ausbildungsleistun-gen die Zeit bis zum Abschluss verkürzen. Der Fernstudienbereich

der Hochschule ist seither stark gewachsen: Von einem Studien-gang in den Anfangsjahren hat sich das Portfolio auf mittlerweile 14 Programme in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Psycho-logie, Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsrecht und Wirtschafts-ingenieurwesen erweitert.

Pioniere blicken zurückZum ersten Jahrgang des Fernstudiums gehörte auch Marc Oliver Janssen. Als er sich immatrikulierte, gab es in Deutschland noch weit weniger Fernstudierende als heute. "Wir haben uns damals wie Pioniere gefühlt und im Dialog mit den Professorinnen und Professoren auch Ideen zur Weiterentwicklung des Studiums ein-gebracht", so der 48-Jährige, der heute als Fuhrparkmanager des NDR in Hamburg Verantwortung trägt. Als ehemaliger Semester-sprecher sorgt Janssen noch immer dafür, dass sich die Alumni der ersten Stunde einmal im Jahr irgendwo in Deutschland treffen.

Viele Zeugnisse und ein Jubiläum Aktuelle und erste Fernstudienabsolventen feiern gemeinsam

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Fernstudium | 83

Erfolgreich angelaufen ist der Fernstudienbereich Business Law. Interessenten können hier zwischen zwei berufsbegleitenden weiterbildenden Masterprogrammen wählen: Unternehmensrecht sowie Arbeitsrecht und Personalmanagement. Beide schließen mit dem Master of Laws LL.M. ab und umfassen 90 ECTS. Ende Oktober waren fast 100 Personen in einen der beiden Fernstudi-engänge eingeschrieben. Einer von ihnen ist Fabian Hunnius. Der 31-jährige Sozialwirt B.A. aus Offenburg ist aktuell als Projekt- und Teamleiter Personal tätig.

Herr Hunnius, in welchem Fernstudiengang sind Sie immatrikuliert?Hunnius: Seit dem 1. Januar 2018 studiere ich Arbeitsrecht und Personalmanagement.

Warum haben Sie sich für diesen Fernstudiengang entschieden?Hunnius: Durch das Fernstudium möchte ich mir spezifisches Fachwissen im Bereich Arbeitsrecht und Personalmanagement für meine aktuelle Tätigkeit aneignen. Außerdem hilft mir das Know-how für meine zukünftige berufliche Entwicklung, denn mein Arbeitgeber möchte mich zum stellvertretenden Personalleiter aufbauen.

Wie beurteilen Sie die Studieninhalte Ihres Fernstudienganges?Hunnius: Die Fernlehrbriefe sind sehr gut aufeinander abge-stimmt, und die Inhalte sind relevant für meine berufliche Tätigkeit.

An manchen Stellen sollten sie aber die aktuelle Rechtsprechung stärker aufgreifen.*

Wie kommen Sie generell mit dem Konzept Fernstudieren zurecht?Hunnius: Insgesamt komme ich gut zurecht, aber natürlich bringt das Fernstudium einen hohen Organisationsaufwand mit sich, beruflich wie privat. Da sind ein gutes Zeitmanagement und Ver-ständnis beim Partner, bei der Familie und den Freunden notwen-dig. Glücklicherweise hat mein Arbeitgeber zugestimmt, dass ich meine Arbeitswoche auf vier Tage reduziere.

Wie beurteilen Sie die Organisation des Fernstudiums durch die PFH?Hunnius: Generell ist alles gut organisiert. Vor allem die Online-Veranstaltungen sind sehr hilfreich, da ich hier flexibel bin und zum Beispiel keine Fahrzeiten einkalkulieren muss. Auch Übungsmög-lichkeiten mit Einsendeaufgaben sind gegeben. Die Lernangebote sind umfassend und unterstützend, wobei ich besonders schätze, dass sehr vieles freiwillig ist.

Welche Verbesserung(en) würden Sie anregen?Hunnius: Die PFH sollte die Lehrbriefe im Bereich Arbeitsrecht häufiger auf den neuesten Stand bringen, da die aktuelle Recht-sprechung für die betriebliche Praxis besonders relevant ist, aber ständigen Veränderungen unterliegt.*

Welches berufliche Ziel verfolgen Sie nach Abschluss des Fernstudiums?Hunnius: Ich strebe eine Leitungsposition im Bereich Personal an. Das Fernstudium an der PFH bereitet mich sehr gut darauf vor.

Vielen Dank für das Gespräch!

*Anmerkung der Redaktion: Die PFH aktualisiert die Fernlehrbriefe mindestens einmal pro Jahr, bei Bedarf auch öfter. Studentisches Feedback ist dabei immer willkommen.

Fachwissen und FlexibilitätFernstudent Fabian Hunnius im Interview

Interview

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84 | Fernstudium Fernstudium | 85

Lernvorlieben anpassen", erläutert Laura Böhm, an der PFH ver-antwortlich für Networking und Sales.

Zwei Lernorte"Bei digitual gibt es zwei Lernorte: die Hochschule und das Unternehmen", so Böhm weiter. Die digitual Studierenden sind an der PFH immatrikuliert. Parallel arbeiten sie ohne zeitliche Einschränkung im Unternehmen. Durch die Ortsunabhängigkeit des Fernstudiums müssen sie lediglich zu Prüfungen an ei-nes der bundesweiten Fernstudienzentren reisen. Fehlzeiten der Mitarbeiter im Unternehmen, wie sie bei klassischen dualen Studiengängen entstehen, sind bei digitual nahezu ausgeschlos-sen.

Mittelständische Unternehmen profitierenMit dieser Kombination aus dualem und Fernstudium möchte die PFH zwei Zielgruppen ansprechen. Da sind zum einen die Unternehmen. Sie haben mit digitual die Möglichkeit, ihren Mitar-beitern eine attraktive Weiterbildung in Form einer akademischen Qualifizierung anzubieten. Diese ist zusätzlich noch passgenau mit den Aufgabenstellungen der Firma verzahnt, entspricht also genau dem Unternehmensbedarf. Trotz eines vollwertigen Studiums der Mitarbeiter entstehen aber kaum Fehlzeiten, weil die Studierenden als Fernlernende bis auf einzelne Tage keine Präsenzzeiten an der Hochschule haben. Die zweite Zielgruppe sind die Mitarbeiter selbst, die dank digitual parallel zu ihrer Berufstätigkeit und damit ohne Lohnausfälle ein vollwertiges akademisches Studium absolvieren können.

Bewährte Didaktik für den StudienerfolgDidaktisch folgen die digitual-Studiengänge der PFH studyworld, die bereits seit vielen Jahren und bei mehreren tausend Studie-renden erfolgreich im Einsatz ist. Das Blended-Learning-Konzept integriert Fernlehrbriefe und verschiedene digitale Lernformen wie Online-Vorlesungen, Webinare oder Forenaustausch, jeweils mit intensivem Kontakt zu Professoren und Dozenten. Zusätzlich sind bei digitual Praxisreflexionen in das Studium integriert. Hierbei arbeiten die Studierenden in modulspezifischen Unternehmens-bereichen, z. B. im Controlling, im Rechnungs- oder im Perso-nalwesen, in Marketing oder Vertrieb. Die zu leistenden Inhalte werden zwischen den Studierenden, der Hochschule und dem Unternehmen abgestimmt. Insgesamt umfassen die Praxisrefle-xionen 30 ECTS.

Seit Juli 2016 hat die PFH das Programm digitual mit zwei dualen Fernstudiengängen im Portfolio. Dabei kombiniert sie die Praxisnähe dualer Studiengänge mit der zeitlichen und räumlichen Flexibilität von Fernstudienprogrammen. Interessierte können wählen zwischen Betriebswirtschaftslehre, Abschluss Bachelor of Arts, und Advanced Management, Abschluss Master of Arts.

Das Konzept von digitual entspricht dem praxisintegrierenden dualen Studium. Die Studierenden profitieren von den Vorteilen zweier (Studier-)Welten: denen eines dualen Programmes mit

praxisrele-vantem Ler-nen im Unter-nehmen und denen eines voll digitalisierten Fern- studiums. Der duale Aspekt von digitual zeigt sich daran, dass die Ar-beitgeber selbst direkt inhaltlich in das Studium eingebunden werden. Die theoretisch-wissenschaftlichen Inhalte eigenen sich die Studierenden überwiegend durch neue Medien an, was ein orts- und zeitunabhängiges Lernen ermöglicht. "Dadurch lässt sich digitual sehr flexibel an die individuellen Bedürfnisse und

Zwei in eins digitual: Duales Studium mit Fernprogrammen der PFH

Am 23. Oktober traf sich das sogenannte Board of Practice an der PFH. Dies sind Unternehmen, mit denen die Hochschule bei digitual inhaltlich besonders eng zusam-menarbeitet. Mit dabei waren (v.l.) Stefanie Senhen (Ottobock SE & Co. KGaA), Friederike Dressel (Blackbit neue Werbung neue Medien GmbH), Sven Bukatz (tedox KG), Andreas Casdorff (Zoo Hannover GmbH), Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt (PFH), Dr. Friedhelm Rudolph (POCO Einrichtungsmärkte GmbH), Thomas Kexel (Weserbergland AG), Dirk Molthan (Wilh. Lambrecht GmbH), Annabel Heise (Bikeleasing GmbH & Co. KG), Sabine Heller (Hildesheim Marketing GmbH) und Laura Böhm (PFH).

Beim Programm digitual arbeitet die PFH eng mit den folgenden Unternehmen zusammen:

A. Kayser Automotive Systems GmbH, Einbeck | AOE GmbH, Wiesbaden | arcona Hotel am Havel-ufer, Potsdam | Bikeleasing-Service GmbH & Co. KG, Uslar | Blackbit neue Werbung neue Medien GmbH, Göttingen | Borek media GmbH, Osterwieck | Boxhotel GmbH, Hannover | ContiTech Elastomer-Beschichtungen GmbH, Northeim | Engel & Völkers Residential GmbH | SMW Bodensee Immobilien GmbH & Co.KG, Lindau | Feinbäckerei Thiele GmbH, Göttingen | GfM Gesellschaft für Mikroelektronik Ge-schäftsführungs- und Verwaltungs GmbH, Göttingen | GöHv, Göttinger Hausverwaltung GmbH, Göttingen | Hildesheim Marketing GmbH, Hildesheim | HKS Si-cherheitsservice GmbH, Hardegsen | innos – Sperlich GmbH, Göttingen | isis Ingenieurgesellschaft mbH für Systemtechnik, Telgte | Joh. Gottfr. Schütte GmbH & Co. KG, Bremen | Kunststoff-Fröhlich GmbH, Bad Lauterberg | KWS SAAT AG, Einbeck | MCI Miritz Citrus GmbH & Co. KG, Kirchgandern | Mecklen-burger Backstuben GmbH, Waren | Müller Industrie-Elektronik GmbH, Neustadt a. Rbge. | Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt | peritia Consulting GmbH, Hünfeld | Piepenbrock Dienstleistungen GmbH & Co. KG, Göttingen | POCO Einrichtungsmärkte GmbH, Bergkamen/Harste | PricewaterhouseCoopers GmbH, Hannover | Sächsische Aufbaubank - Förderbank - Anstalt des öffentlichen Rechts, Leipzig, Dresden | tedox KG, Bovenden- Harste | Weserbergland AG, Hameln | Wilh. Lambrecht GmbH, Göttingen |Zoo Hannover GmbH, Hannover

Ansprechpartnerin digitualLaura Böhm M.A.Networking & SalesTel. +49 [0]551 54700-145E-Mail: [email protected]

Partner der PFH

Pra

xis

im U

nternehmen – Theorie an der Hochsch

ule

Duales digitalisiertes Studium

Fernstudium

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86 | Fernstudium

Fernstudienzentrender PFH

Fernstudienzentrum Stade/Hamburg

Airbus-Straße 621684 StadeTel. +49 [0]4141 [email protected]

Fernstudienzentrum Wien/Austria

c/o ELT E-Learning-Trainings GmbHOberlaaer Str. 314/2A-1230 WienTel. +43 [0]676 [email protected]

FernstudienzentrumHannover-Mitte

c/o Dr. Buhmann Schule & Akademie gGmbHPrinzenstr. 13 | 30159 HannoverTel. +49 [0]511 [email protected]

FernstudienzentrumHannover

c/o Leibniz-Akademie e. V.Expo Plaza 1130539 HannoverTel. +49 [0]511 [email protected]

FernstudienzentrumRatingen/Düsseldorf

c/o Lingua Solutions GmbHErnst-Dietrich-Platz 140882 RatingenTel. +49 [0]2102 [email protected]

FernstudienzentrumRegensburg

c/o WWR GmbH Dr.-Gessler-Str. 12c 93051 Regensburg Tel. +49 [0]941 20071446 [email protected] regensburg.pfh.de

FernstudienzentrumMünchen

c/o GBSSchwanthalerstraße 51-5580336 MünchenTel. +49 [0]89 [email protected]

Fernstudienzentrum Ludwigshafen/Diez

c/o Wirtschaftsakademie PfalzStaatlich anerkannte Ergänzungs-schule in freier TrägerschaftTurmstraße 867059 Ludwigshafen/RheinTel. +49 [0]621 [email protected]

FernstudienzentrumHeidelberg

c/o Institut für Jugend managementStiftung gGmbHHaberstraße 1 | 69126 HeidelbergTel. +49 [0]6221 [email protected]

FernstudienzentrumKöln-Monheim

c/o AFUM - Akademie für Unter-nehmensmanagement GmbHRheinpromenade 340789 Monheim am RheinTel. +49 [0]2173 [email protected]

FernstudienzentrumBerlin

Pfalzburger Straße 43-4410717 BerlinTel. +49 [0]30 [email protected]

FernstudienzentrumDresden

c/o IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbHMügelner Straße 4001237 Dresden Tel. +49 [0]351 [email protected]

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c/o Wallcon UGKreuzstraße 10344137 DortmundTel. +49 [0]231 [email protected]

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Weender Landstraße 3-737073 GöttingenTel. +49 [0]551 [email protected]

Göttingen

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HannoverHannover-Mitte

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Ratingen/DüsseldorfKöln-Monheim

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Seit Oktober 2016 studiert Jennifer Wesemann im Fernstudium Psychologie an der PFH. Mit ihrem Bachelor wird sie voraussichtlich im März 2019 fertig sein. Wie ihr Arbeits- und Lernalltag bis dahin aussieht und wie sie zum Fernstudium gekommen ist, hat Wesemann in einem Lückentext beantwortet.

Ein typischer Fernstudent ist in meinen Augen ein Mensch, der mitten im Leben steht und weiß was er will. Ich habe mich im Sep-tember 2016 sehr spontan für ein Fernstudium entschieden, weil ich unbedingt mehr wissen wollte über die menschliche Psyche. Bei der Suche nach einem geeigneten Studiengang hat mir das Internet sehr geholfen, und letztendlich hat mich die PFH aufgrund des Probestudiums und der persönlichen und individuellen Betreuung überzeugt. Wenn ich in Prozenten ausdrücken müsste, wie gern ich studiere, würde ich sagen zu 99 Prozent. Wenn man erst 'mal darüber hinaus ist, dass Statistik schrecklich ist, dann geht’s.

Meine Woche plane ich sehr genau, denn neben meinen zwei Jobs habe ich auch noch drei kleine Kinder zu versorgen. Ich arbeite als Medizinische Fachangestellte im Klinikum Wahrendorff auf einer allgemeinpsychiatrischen Station mit dem Schwerpunkt "Junge Erwachsene". Ein ganz normaler Arbeitstag beginnt bei mir um 8 Uhr und endet um 14 Uhr. Darüber hinaus arbeite ich noch ca. 8,5 Stunden in der Woche in der Bereitschaftsdienstpraxis im hiesigen Krankenhaus. Das heißt, ich stehe jeden Morgen um 5:30 Uhr auf, frühstücke, versorge meine Kinder und fahre im Anschluss zur Arbeit. Zu meinen Aufgaben im Job zählen die Organisation des Stationsalltages, medizinische und technische Untersuchungen, Medikamentenausgabe, Patientenaufnahmen und das Führen von Krisengesprächen. Insbesondere in den Aufnahme- und Krisengesprächen hilft mir das Wissen aus dem Studium. Nach der Arbeit hole ich meine Kinder aus dem Kindergarten und der Schule ab, und dann ist erst mal Familienzeit angesagt. Nachdem zu Hause alles erledigt ist und die Kinder im Bett sind, fange ich an zu lernen.

In der Regel fällt es mir leicht, mich zu motivieren, weil mir das Studium wirklich Spaß bereitet. Doch gerade zum Ende des Bachelors muss ich mich manchmal doch etwas zwingen, an den Schreibtisch zu gehen. Das Schwierigste am Studium war für mich, eine geeignete Lernstrategie zu entwickeln und herauszufinden, wann ich am besten lernen kann. Mein Tipp für all die-jenigen, die ein Fernstudium beginnen möchten, ist, dass sie sich vorab genau überlegen sollten, ob sie auch die nötige Disziplin aufbringen können, um sich selbst immer wieder aufs Neue zu motivieren. Wenn sie dies mit Ja beantworten können, dann steht dem Ganzen nichts mehr im Wege. Auch mit Arbeit und Kindern ist das Fernstudium zu schaffen. Ich studiere sehr gerne an der PFH und freue mich bereits auf den Master, den werde ich auch dort absolvieren.

Mut zur LückeJennifer Wesemann studiert neben zwei Jobs

Fernstudentin Jennifer Wesemann mit ihren drei Kindern. Mehr Lücken-Interviews zum Fernstudium sind im Blog unter pfh-inside.de zu finden.

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88 | Fernstudium Fernstudium | 89

Mit der "Initiative Speed" sorgt die PFH dafür, dass Schülerinnen und Schüler auf Wunsch bereits vor dem Abitur ein Fernstudium beginnen können. Wie das funktioniert, erklärt Lucas Maciejewski im Interview. Der Schüler der Europa-Schule BBS 1 Northeim studiert parallel Psychologie an der PFH.

Wer hat Sie auf das Studium aufmerksam gemacht?Meine Klassenlehrerin hat mir das Schülerstudium empfohlen. Mit Beginn der 12. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums habe ich es dann aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 21 Jahre alt.

Wie läuft Ihr Studium organisatorisch ab?Ich nehme häufig an Online-Seminaren teil. Dabei verfolge ich am Computer in Echtzeit eine Vorlesung. Es gibt nur wenige Prä-senzveranstaltungen; den Rest erarbeite ich selbständig zu Hause. Etwa alle zwei Monate schreibe ich dann die regulären Klausuren an der Hochschule in Göttingen mit. Die Unterstützung durch das Hochschulpersonal und die Unterlagen zur Vorbereitung auf Klausuren sind hervorragend.

Haben Sie überhaupt noch Zeit für andere Dinge?Natürlich ist das Studium anspruchsvoll, aber meine Eltern und Freunde unterstützen mich in dem, was ich tue. Und tatsächlich bleibt mir neben Studium und Schule immer noch die Zeit, sechs Mal in der Woche zum Kampfsporttraining zu gehen.

Was treibt Sie an, das alles auf sich zu nehmen? Schon immer habe ich mich für Psychologie interessiert und bin sehr zielstrebig. Mich motiviert es einfach, für meinen berufli-chen Erfolg jetzt schon den Grundstein zu legen. Ich bin von der Vielfältigkeit des Faches fasziniert und interessiere mich für die Beweggründe für menschliches Erleben und Verhalten. Abgese-hen davon hat man mit dem Abschluss eine große Bandbreite an Berufsfeldern zur Auswahl und kann daher sehr flexibel am Arbeitsmarkt agieren.

Würden Sie anderen Schülern diesen Weg ebenfalls empfehlen?Sofern der Lernaufwand für das Abitur gut für die- oder denjenigen zu bewältigen ist, kann ich es jedem empfehlen! Kurz nach dem Abitur ist bereits der Bachelor geschafft, und man hat drei Jahre eingespart. Man sollte allerdings Begeisterung für das Studienfach mitbringen.

Mit Tempo ins StudiumInitiative Speed: Schülerstudium in BWL oder Psychologie

Zweigleisig: Lucas Maciejewski bereitet sich auf sein Abitur an der BBS 1 Northeim vor und studiert zeitgleich Psychologie.

Im Rahmen der "Initiative Speed" können motivier-te Schülerinnen und Schüler ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre oder der Psychologie mit Bachelorabschluss an der PFH aufnehmen. Für sie ist die Studiengebühr auf 85 Euro pro Monat reduziert. Nach den Semestern des Schülerstudiums können die Teilnehmer entscheiden, ob sie an der PFH im Fern- oder im Campusstudium bis zum Abschluss weitermachen möchten.

Intiative Speed

In Marseille arbeiten und an der PFH Betriebswirtschaftslehre studieren: Dank seines Fernstudiums konnte Maximilian Schrader beides kombinieren. Wie dies im Alltag funktioniert, hat auch eine Redakteurin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) interes-siert. Sie hat Schrader interviewt und seine Geschichte Zeitungen und Online-Medien in ganz Deutschland angeboten. Nahezu 100 Presseveröffentlichungen mit Schraders Kommentaren und zum Teil mit seinem Foto sind seither erschienen. Ganz unverhofft wurde er so zum Gesicht des PFH-Fernstudiums im Jahr 2018.

Ausbildung zum SchifffahrtskaufmannSchraders beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann bei der Containerschiff-Reederei CMA CGM in Bremen. Durch ein internes Förderprogramm wechsel-te er dann zum Hauptsitz des Unternehmens in die südfran-zösische Hafenstadt Marseille. Mit einem BWL-Studium neben

dem Vollzeitberuf wollte Schrader seinen Blick weiten und sein Wirtschafts-Know-how ergänzen. Seine Wahl fiel auf das Fern-studienangebot der PFH, im Oktober 2016 nahm der 23-Jährige sein Bachelorstudium auf. Viele Leistungen aus der Ausbildung ließ er sich anerkennen, um die Studienzeit verkürzen zu können. Das Prüfungsamt der Hochschule sorgte dafür, dass er seine Klausuren am deutschen Goethe-Institut in Marseille schreiben

konnte. "Das hat wunderbar funktioniert", resümiert der Alumnus. "Auch sonst war das flexible Fernstudium genau das richtige für mich. Mir war es wichtig, dass ich das Lerntempo nach Lust und Laune selbst bestimmen und zum Beispiel Klausuren auch unkompliziert vorziehen kann, wenn es gerade für mich passt", so Schrader weiter. Im März 2018 schloss er das BWL-Fernstudium erfolgreich mit dem Bachelor of Arts ab. "Viele Inhalte aus dem Studium kann ich heute direkt im Arbeitsalltag anwenden. Au-ßerdem habe ich durch meine Bachelor-Thesis gelernt, wie ich große Projekte strukturiert angehen kann", erklärt er.

Interview zum FernstudiumWenige Wochen vor dem Studienabschluss hat eine Journalistin der dpa Schrader für einen Presseartikel zum Thema Fernstudium interviewt. Auch PFH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Antje-Britta Mörs-tedt und Vertreter weiterer Fernhochschulen kamen zu Wort. Von Schrader wollte die Redakteurin wissen, warum er sich für ein Fernstudium entschieden hat und wie es organisatorisch abläuft – insbesondere wenn man sich dauerhaft im Ausland aufhält. Weil die dpa wichtige Informationsquelle für deutsche Medien ist und das Thema offenbar vielen Blattmachern relevant erschien, publizierten Zeitungen von Flensburg bis Straubing und außerdem viele Online-Newsportale in den folgenden Monaten den Artikel. "Mit einer so hohen Aufmerksamkeit habe ich nicht gerechnet. Aber ich habe mich gefreut und finde es sehr gut, dass auf diese Weise viele Menschen erfahren haben, welche Möglichkeiten ein Fernstudium bietet", so Absolvent Schrader.

Das Gesicht des FernstudiumsBundesweite Medienpräsenz für Absolvent Maximilian Schrader

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90 | Fernstudium

Panorama

Auch im Jahr 2018 haben wieder Rankings und Studien die Qua-lität des PFH-Studiums belegt. So weisen Untersuchungen der Zeitschriften WirtschaftsWoche und FOCUS Spitzenplätze für die Hochschule aus. Außerdem erhielt sie vom Portal Fernstudium-Check eine Top-Bewertung.

Erster Platz in der WiWoDie WirtschaftsWoche kürte die PFH zum besten Bildungsdienst-leister für Mittelständler. Die am 2. Februar veröffentlichte Umfrage nahm insgesamt 267 Dienstleister aus 28 Branchen in den Blick. 6.709 Entscheider, Einkäufer und Nutzer aus mittelständischen Unternehmen bewerteten ihre Erfahrungen mit diesen Serviceanbie-tern. In der Branche "Weiterbildung und Training" erreichte die PFH dabei den ersten Platz und verwies zwölf weitere Hochschulen und Bildungsanbieter auf die Plätze. Mit der Auszeichnung als bester Dienstleister wiederholte die PFH ihren Vorjahreserfolg, und bereits zum dritten Mal in Folge zählt sie in der WiWo-Rangliste zu den drei Top-Anbietern der Rubrik.

Dritter Platz im FOCUSWenige Tage zuvor hat das Wochenmagazin FOCUS in der Studie "Lebenslanges Lernen 2018" das Fernstudienangebot der PFH be-wertet. Die Analyse beruht auf mehr als 17.000 Kundenstimmen,

die sich auf konkrete Erfahrungen mit Hochschulen sowie Bildungs-instituten und -produkten beziehen. In der entsprechenden Rubrik erreichte sie unter 13 Fernhochschulen und Fernlehrinstituten den dritten Platz.

Top Anbieter bei FernstudiumCheckEbenfalls Ende Januar hat die PFH eine Auszeichnung als "Top Fernstudienanbieter" vom Online-Portal FernstudiumCheck erhalten – zum vierten Mal in Folge. Das Portal listet insgesamt fast 400 Institute aus ganz Deutschland. Nach den Kriterien des Rankings haben 39 von ihnen das Prädikat "Top" verdient. Ausschlaggebend sind die Bewertungen, die 8.290 Studierende und Absolventen im Jahr 2017 für alle Anbieter abgegeben haben. Hier schneidet die PFH mit 91 Prozent Weiterempfehlungsrate hervorragend ab.

"Die PFH ist eine qualitätsbewusste Hochschule mit maßge-schneiderten, bedarfsorientierten Angeboten im Campus- wie im Fernstudium. Diesen Ansatz bestätigen seit vielen Jahren auch gute bis sehr gute Rankingergebnisse in den unterschiedlichsten Untersuchungen", kommentierte Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, ge-schäftsführender Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft.

SpitzenplätzeUmfragen und Rankings zum Studienangebot der PFH

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92 | Panorama Panorama | 93

Tobias Rommel: M.Sc. in General Management mit den Schwerpunkten Vertrieb, Industrie und Finanzierung | Madeleine Deselaers: B.Sc. in General Management mit den Schwerpunkten Tourismus und Vertrieb und M.Sc. Agribusiness | Ira-Marie Belkner: B.Sc. Orthobionik und Meisterin Orthopädietechnik

Wege in die BerufspraxisNachgefragt bei Alumni

Tobias Rommel Abschlussjahrgang 2014: Direkt nach dem Studium startete er als Assistent der Konzernleitung für Marke-ting & IT bei der Würth Group und wechselte intern nach einem Jahr in das operative Vertriebsmarketing. Nach drei Jahren führte ihn der Weg zum Technologiekonzern Thales Group in Stuttgart: Seit Juli dieses Jahres ist er ebenfalls im (Vertriebs-)Marketing & Business Development im Geschäftsbereich "Defence" tätig. Sein Tipp an Studienanfänger: "Ausdrücke wie 'Das ist nicht mein Tätigkeitsbereich' bringen einen im Berufsleben nicht wei-ter – ganz im Gegenteil. Der frühe Umgang mit Verantwortung im Studium war im späteren Berufsleben wahres Gold wert."

Ira-Marie Belkner Abschlussjahrgang 2016: Vom Hörsaal direkt in die Werkstatt führte der Weg von Ira Belkner nach ihrem Ba-chelorstudium Orthobionik: Bei der Orthopädie- und Rehatechnik GmbH Movimento in Kassel versorgt sie seitdem insbesondere Kinder und Jugendliche mit Rumpforthesen. "Meine Studienzeit war schneller vorbei als gedacht. Daher kann ich nur jedem Stu-dienanfänger empfehlen, alle Angebote im Studium anzunehmen und auszuprobieren", fasst die junge Orthobionikerin ihre Erfah-rungen zusammen.

Madeleine Deselaers Abschlussjahrgang 2012: Nach dem Bachelorstudium an der PFH sammelte Deselaers wichtige Berufserfahrungen im Marketing in der FMCG-Branche (Fast Moving Consumer Goods), bevor sie sich für ein Masterstudi-um im Bereich Agribusiness entschied. Heute arbeitet sie als Immobilienmaklerin bei Engel & Völkers SCHENCKS Land- und Forstimmobilien GmbH, einem Spezialmakler für Land- und Forstimmobilien sowie Schlösser und Herrenhäuser. "Nutzt alle Chancen, praktische Erfahrungen neben dem Studium zu sammeln und euch ein Netzwerk aufzubauen, auf welches ihr später immer wieder zurückgreifen könnt", rät sie.

Das familiäre Kleingruppenkonzept der PFH bietet sehr gute Voraussetzungen für ein funktionierendes Alumni-Netzwerk. Daher versucht die PFH mit Veranstaltungen, persönlichen Treffen und Gesprächen den Kontakt zu den ehemaligen Studierenden (fast) ein ganzes Leben lang zu halten. Unter dem Motto "Was macht eigentlich?" haben wir bei einigen Alumni nachgefragt, wie sich ihr Berufsweg entwickelt hat.

Vor den Löwen: PFH-Fernstudent Dr. Konstantin Altrichter (r.) und Mitgründer Karl Hartmann in der VOX-Sendung.

In der Höhle der LöwenMBA-Fernstudent Dr. Konstantin Altrichter gründet Start-up

Mit einem Stauschlauch ganz neuer Art für mehr Hygiene bei der Blutentnahme sorgen: Das ist das Ziel von MBA-Student Dr. Kon-stantin Altrichter. Der Mediziner und Unternehmensgründer war am 11. September gemeinsam mit einem Mitstreiter in der VOX-Show "Die Höhle der Löwen" zu sehen. Dort machten die Gründer per Handschlag einen Deal mit Löwe Carsten Maschmeyer fest.

Die Idee für sein Start-up kam Altrichter während des prakti-schen Jahres für angehende Ärzte. "Bei der Blutentnahme wird normalerweise ein Stauschlauch verwendet, der aus Elastan und Baumwolle besteht. Dieser lässt sich aber nur sehr umständlich desinfizieren. Zum Teil wird deshalb auf die Reinigung verzichtet. Oder es kommen Einwegprodukte zum Einsatz, die die Umwelt be-lasten und hohe Kosten hervorrufen", so der 26-jährige Rostocker. Mit Freund Karl Hartmann hat er daraufhin aus einem innovativen Material den Stauschlauch "daisygrip" entwickelt, der sich ganz einfach per Sprüh- und Wischdesinfektion säubern lässt. Mit ihrer Erfindung möchten die beiden dazu beitragen, die hohe Zahl von Infektionen durch Krankenhauskeime zu reduzieren.

Ratgeber an der HochschuleAls die Gründung näher rückte, entschied Altrichter, sich an der PFH mit einem MBA-Fernstudium für den Aufbau des Unterneh-mens fit zu machen. Seit Anfang 2018 ist er eingeschrieben. Dass sich die Hochschule mit ihrem ZE Zentrum für Entrepreneurship auf die Unterstützung von Gründern spezialisiert hat, spielte bei der Studienwahl eine entscheidende Rolle. "Es ist eine komfortable Situation, dass ich mich in unternehmerischen Fragen jederzeit an einen Professor oder einen Gründungsberater wenden kann", so Altrichter. Außerdem stehen ihm zum Beispiel Veranstaltungen offen, bei denen die Hochschule Start-ups mit erfahrenen Fir-menchefs und potenziellen Geschäftspartnern zusammenbringt. Mit Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Leiter des ZE, hat Altrichter bereits das Thema seiner Masterarbeit besprochen. "Ich werde die Thesis über Markteintritts- und Vertriebsstrategien von Start-ups im Healthcare-Bereich schreiben. Das wird mir auch in der Praxis helfen", erläutert er. Die Bewerbung für "Die Höhle der Löwen" war zum Zeitpunkt des Studienstarts längst abgeschickt, die Einladung in die Show überraschte die Gründer Monate später. "An einem Freitag kam der Anruf, dass wir uns am Montag vor den Inves-

toren präsentieren können", so Altrichter. Sein Geschäftspartner flog eilig aus dem Urlaub ein – und von seinen Eltern lieh sich Altrichter eine Arztzimmer-Liege sowie medizinische Geräte für die Show-Dekoration.

Erst mit, dann ohne DealIn der Sendung präsentierten sie ihre Idee so überzeugend, dass ein Deal zustande kam. Carsten Maschmeyer, der bereits häufiger in Start-ups der Gesundheitsbranche investiert hat, bot 100.000 Euro für eine Beteiligung von 25 Prozent. Auch wenn die Gründer eigentlich nur zehn Prozent ihrer Anteile abgeben wollten, willigten sie zunächst ein. "Die Gespräche mit der Maschmeyer Group begannen direkt nach der Aufzeichnung im März, zogen sich dann allerdings hin. Zwischenzeitlich mussten wir deshalb andere Finanzquellen auftun. Am Ende sind beide Seiten einvernehmlich und guter Dinge, aber ohne Deal auseinander gegangen. Trotzdem haben uns der TV-Auftritt und die daraus entstandenen Kontakte geholfen", so Altrichter. Tatsächlich war der Marktstart für daisygrip im September auch ohne Löwen sehr erfolgreich. Das ZE-Team um Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar unterstützt das Team weiterhin nach Kräften.

Foto: MG RTL D/ Bernd-Michael Maurer

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94 | Panorama Panorama | 95REWERechnungswesen Elizabeth Forward, Jörg Maulhardt, Nicole Nacht wey, Kathi Rolf- Domröse, Isabella Sandmüller, Nicole Schwuchow, Jennifer Somnitz

HSKHochschulkommunikation Theresa Hesse, Katharina Rinke, Gudrun Röhling, Sabrina Steikelt, Martin Wilmsmeier, Stefanie Woytowitz

FSTFernstudiumDenise Brille, Sandra Fernau, Sven Grewe, Jennifer Guse, Stephanie Jahn, Anna Katharina Kirchner, Nils Klusmann, Michael Lambertz, Veronika Polle, Sina Wolff

TEAM

2018Organisieren, planen, beraten, abrechnen, präsentieren, gestalten, schreiben und vieles mehr: Die Kolleginnen und Kollegen der PFH bewältigen jeden Tag vielfältige Aufgaben, welche die Hochschule maßgeblich prägen.

PFH-Alumnus Joachim Algermissen darf sich seit dem 8. November Doktor nennen. Der 32-Jährige hat seine Promotion mit dem Titel "Die jüngere deutsche und europäische Wirt-schaftsgeschichte im Lichte der Biographie von Hans Tietmeyer" erfolgreich an der Universität Hildesheim verteidigt.

Tietmeyer war von 1993 bis 1999 Präsident der Deutschen Bundesbank. Zuvor war er Staatssekretär im Bundesfinanzmi-nisterium sowie Berater Helmut Kohls und in dieser Funktion beispielsweise zuständig für die Vorbereitung der G7-Treffen. "Die Doktorarbeit stellt eine Mischung aus VWL und Wirtschafts-geschichte dar", erläuterte Algermissen. Im Kern geht es um eine wissenschaftliche Bewertung des beruflichen Wirkens von Hans Tietmeyer. "Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf einer volkswirtschaftlichen, aber auch historischen Bewertung von Tietmeyers damaligen Forderungen für den Euro", so Algermissen. "Ich durfte mit Tietmeyer drei Jahre lang eng zusammenarbeiten und habe 25 Stunden Interviews mit ihm geführt. Leider ist er im Dezember 2016 verstorben. Er konnte meine Dissertation aber fast bis zum Schluss begleiten und mit wertvollen Anmerkungen bereichern."

Algermissen wertete nicht nur das unveröffentlichte Privatar-chiv Tietmeyers aus, sondern interviewte dazu auch dessen Weggefährten und berühmte Zeitzeugen, etwa Michel Cam-dessus (ehemaliger Exekutivdirektor des Internationalen Wäh-rungsfonds), Theo Waigel (ehemaliger Bundesfinanzminister), Wolfgang Schäuble (Bundestagspräsident und ehemaliger Bun-desfinanzminister), Jean-Claude Trichet (ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank), Mario Draghi (Präsident der Europäischen Zentralbank) oder Jens Weidmann (Präsident der Deutschen Bundesbank). Aufgrund des interdisziplinären The-mas hatte die Dissertation drei Gutachter aus unterschiedlichen Fachbereichen. An der Universität Hildesheim waren dies Atha-nassios Pitsoulis, Professor für Wirtschaftswissenschaft, und Michael Gehler, Professor und Leiter des Instituts für Geschichte.

Der dritte Gutachter war Lars P. Feld, Professor in Freiburg und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamt-wirtschaftlichen Entwicklung, somit einer der sogenannten "Fünf Wirtschaftsweisen".

Vor seiner Dissertation absolvierte Algermissen das Bache-lorstudium General Management an der PFH und das Mas-terprogramm Banking and Financial Management sowie den MBA in International Asset Management an der Universität Liechtenstein in Vaduz. Anschließend war er an der PFH als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Zusätzlich ist er auch heute noch Dozent im Fernstudium für die Veranstaltung zum Thema Corporate Finance. Seit Oktober 2017 arbeitet er als Bürolei-ter mit Schwerpunkt Finanz- und Haushaltspolitik für Christian Dürr, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP, im Deutschen Bundestag.

Doktorwürde für AlumnusJoachim Algermissen promoviert über Hans Tietmeyer

Stefan Zammit (Leiter des International Offices, l.) und Prof. Dr. Joachim Ahrens (r.) gratulieren ihrem ehemaligen Kollegen und Studenten zum Abschluss seiner Doktorarbeit.

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MTECmtec-akademieStefan Orminski, Ann-Sophie Przyludzki, Kamolrat Ruang khanap

OSMOnline und (Social) MediaKatrin Goldmann, Janine Goritz, Jan Jahnke, Dorothea Kirves, Stefan Quellhorst, Halina VogtNicht abgebildet sind Stefan Brink-hoff, Gudrun Schwarz.

ZEZE Zentrum für EntrepreneurshipMarkus Bauer, Dennis Brüntje, Hannah Clemens, Mark Euler, Miriam Reich

IOInternational OfficeNaiara Martinez Nino, Linh Raiser, Stefan Zammit

CAMStudienservice (Campus)Stefan Burmeister, Michelle Feik, Carolin Gaßmann, Elke Kisters, Sabine Laukamm, Tina Wieschollek

STDHansecampus StadeBjørn-Arne Klaehn, Dr. Dieter Marx, Peggy Repenning, Sebastian Röske, Julia Schiffbäumer, Verena Steffens

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ITInformationstechnikOlaf Bialas, Björn Tantau, Emanuel Wallat, Kevin Weise, Fabian Wohlfahrt, Alexander WullramNicht abgebildet sind Stefan Martin, Carola Scheide, Emanuel Wallat.

VOVVorlesungsvorbereitungWerner E. Türkis

PAPrüfungsamtJessica Dörries, Claudia Henne, Daniel Kolbert, Sebastian Krell, Andreas Robin, Jannes Rudolph, Konstantin Verbeek, Michael Winkler Nicht abgebildet ist Benno Fleer.

FMFacility ManagementThornton Galle, Dirk Koll

ZHTZHT Zentrum für Healthcare TechnologieJohanna Hesse, Markus Hildebrandt, Dr. Nadine Hugill, Lutz Jenckel, Markus Müller

VTVertriebLaura Böhm, Jasmin Kalkbrenner, Bianka M. Krietenstein

PWPPsychologie & WirtschaftspsychologieAndreas Cordes, Katharina Deistler, Karen Märtens, Christine Paulus, Jan Raacke, Matthias Selisky, Karen Weiske

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100 | Gremien & offizielle Stellen

TrägergesellschaftGesellschaft für praxisbezogene Forschung und wissenschaftliche Lehre gGmbHAufsichtsratsvorsitzender: Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Martin LöwerStellvertr. Aufsichtsratsvorsitzende: Dipl.-Kfm. Karin DietzGeschäftsführer: Dipl.-Hdl. Werner Rose, Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke

PräsidiumPräsident: Prof. Dr. Frank AlbeVizepräsidenten: Prof. Dr. Joachim Ahrens, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt,Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold

EhrenpräsidentProf. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Lücke

Sprecher des KuratoriumsDipl.-Kfm. Henrik Homann

Wissenschaftlicher BeiratProf. Dr. Axel Dreyer (Vorsitz), Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Prof. Dr.-Ing. Axel Herrmann

HochschulbeiräteTechnologiemanagement: Dipl.-Ing. Harry Evers, Geschäftsführer des Gesamtzentrums für Verkehr Braunschweig (GZVB), Manfred Sperlich, Geschäftsführer innos - Sperlich GmbH (Vorsitz)

Offensive Mittelstand: Heiko Stuarth Keilholz, Inhaber HKS Unternehmensgruppe

PFH Hansecampus Stade: Dipl.-Vw. Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin IHK Stade, Thomas Falk, Hauptgeschäftsführer Arbeitgeberverband Stade, Elbe-Weser-Dreieck e. V., Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt Stade, Michael Roesberg, Landrat Landkreis Stade, Wolfgang Schult, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Stade-Altes Land

Healthcare Technology: Prof. Hans Georg Näder, Ottobock SE & Co. KGaA und Initiator des Programms, Dan Blocka, ISPO International Society for Prosthetics and Orthotics, Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Verei-nigung Technische Orthopädie, Prof. Dr. med. Wolfgang Lehmann, Universitätsmedizin Göttingen, Klaus-Jürgen Lotz, Bundesinnungsverband für Orthopädietechnik

Schirmherrin der StudienstiftungProf. Dr. Rita Süssmuth

HochschulverwaltungDipl.-Geogr. Benno Fleer (Kanzler), Dipl.-Volksw. Peggy Repenning (Vizekanzlerin)

AlumniarbeitSebastian Röske M.Sc.

StudierendenvertretungJakob Geisler, Franz Ferdinand Schmolke, Ana-Maria Vera-Aguirre, Imke Wedde

[1] Krimi: Am 26. Juni diente das PFH-Gebäude als Drehort für den ARD-Tatort aus Hannover.

[2] Kräftemessen: Beim Bubble-Soccer-Turnier am 14. Oktober am PFH Hansecampus Stade traten die Studie-renden gegeneinander an.

[3] Siegerfoto: Dieses Motiv heimste den ersten Preis beim Instagram-Fotowettbewerb mit dem Otto-Hahn-Gymna-sium Göttingen ein.

[4] Ständchen: Die PFH-Kollegen Jan Jahnke, Prof. Dr. Anja Lepach-Engelhardt, Elizabeth Forward und Prof. Dr. Hubert Schüle (v.l.) spielten beim Abschied von Prof. Dr. Michael Heinlein auf.

[5] Gewinner: Beim Golfturnier der Südniedersächsischen Wirtschaft am 9. Juni belegten Christian van Döllen, Luisa Quirmbach, Svenja Burghardt und Ole Herrenkind (v.l.) den 1. Platz.

[6] Sportlich: Beim Sommerfest des PFH Hansecampus Stade am 28. Juni stand auch Stand-up-Paddling auf dem Programm.

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[1] Exkursion: Am 4. Mai besuchten die Studierenden des vierten Semesters des Bachelorstudiengangs Verbund-werkstoffe/Composites das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig; Prof. Dr. Richard Degenhardt (l.) begleitete sie.

[2] Entenrennen: Nicht die schnellste, aber dafür eine der schönsten war die Ente der PFH am 25. August im Leinekanal.

[3] PFH inside: Halina Vogt (l.) und Katrin Goldmann be-spielen die Social-Media-Kanäle der Hochschule.

[4] Selfie: An der E-Business-Exkursion nach Berlin nahmen auch Sebastian Röske, Johannes Wollborn, Sebastian Kaufung (v.l.) und Anton Ha (vorne) teil.

[5] Altstadtlauf: Alle Mitglieder des PFH-Teams kamen im Ziel an.

[6-7] Montage: Am 23. Oktober wurden die einzelnen Buch-staben der neuen Außenbeleuchtung angebracht.

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Impressum | 103

HerausgeberPFH Private Hochschule GöttingenWeender Landstraße 3-737073 GöttingenTel. +49 [0]551 54700-100Fax +49 [0]551 [email protected]

Redaktionelle MitarbeitWir bedanken uns bei folgenden Studierenden, Absolventen und Autoren für ihre Unterstüt-zung: Niklas Albert, Dr. Joachim Algermissen, Lotta Heise, Fabian Hunnius, Anette Schnabel, Thomas Wetzelsperger, Niklas Witt, Johannes M. Wollborn

Konzept/Gestaltung/RedaktionPFH Private Hochschule GöttingenHochschulkommunikation

FotonachweisAirbus Operations GmbH, StadeJan Brandes, HamburgBBS 1 NortheimSvenja Burghardt, Göttingenbusiness4school, GöttingenCMA CGM, MarseilleESIC Business and Marketing School, MadridMichael Hensel, StadeFrank Lemburg, GöttingenGöttinger Werkstätten gGmbHHandwerkskammer HannoverRainer Justen, LeipzigMG RTL D/ Bernd-Michael MaurerChristoph Mischke, GöttingenPOCO Einrichtungsmärkte GmbH, HardegsenAngela Reidis, StadeCarolin Scherer, Bad HomburgPaul Schimweg, HamburgSNIC – SüdniedersachsenInnovationsCampusAlciro Theodoro da Silva, Göttingenwww.fotolia.de: © MicroOne, © Sergii Figurnyi, © nogreenabove2k

DruckGoltze Druck, Göttingen, www.goltze.de

AuflageGoltze Druck, Göttingen, www.goltze.deAuflage 3.500 Exemplare1. Auflage 12/2018

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