Intrakranielle Blutungen. Unbekannt männlich, ca.40 J. auf der Strasse bewußtlos aufgefunden...
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Intrakranielle Blutungen
Intrakranielle Blutungen
Unbekannt männlich, ca.40 J.
• auf der Strasse bewußtlos aufgefunden
• eingenässt
• Kopfplatzwunde
CCT
Epidurales Hämatom
•Bikonvav•Zwischen den Suturen•Arteriell (A. meningea media)•So gut wie immer Fraktur
Verlaufskontrolle
Frau Fink, 76J.
• Rentnerin, alleinstehend• Fahrradsturz• bewußtlos• Vormedikation: ASS 100• Vorerkrankungen: arterielle
Hypertonie, KHK
Ihr CCT
Intraoperativ
Subdurales Hämatom
• Konvex-konvav (sichelförmig)• Suturen-überschreitend• Brückenvenen• Isoliert oder kombiniert mit SAB,
ICB• Oft nur Bagatelltrauma
Traumatische Subarachnoidalblutung
• Zwischen Hirnoberfläche und Dura – zieht in die Hirnfurchen hinein
• Suturen-überschreitend• Meist basal• Oft in Kombination mit anderen
Traumazeichen, • DD: Aneurysmablutung• CTA/DSA
Kontusionsblutung
•Intraparenchymatös•Oberflächen-nah•“Polar“ + Frontobasis
Coup und Contre-Coup•Isoliert oder kombiniert mit SAB,
SDH, …
Herr Dr. Müller, 67J.
• Ehemaliger Chirurg• Plötzliche Hemiparese links• Risikofaktoren: früher Nikotin• Vormed.: keine • Vorerkrankungen: Myokardinfarkt vor 3
Jahren
Sein CCT
Hypertensive Blutung
•Ät.: Mikroangiopathie (perforierende Mediaäste)
•Lokalisation: Stammganglien, Thalamus
•Langjährige Hypertonie•Therapie:RR-Einstellung,
Überwachung
Frau Schuster, 75J.
• Ehemalige Krankensschwester
• Erstmaliger Grand-mal
• Vorerkrankungen: arterielle Hypertonie D.m. Typ II
• Med.: ASS 100, Metformin
Ihr CCT
Ihr MRT (T2*w)
Amyloidangiopathie
• Ät.: ?• Bis zu 10% der 75jährigen• Lichtmikroskopisch kongophile
Ablagerungen in den Gefäßwänden• Lobärblutungen• MRT (T2*w): rindennahe
Mikroblutungen
Herr Meier, 28J.
• Sportstudent
• Erster Grand-mal vor 3 Tagen, jetzt erneut. Bewußtlos, Minderbewegung der rechten Körperhälfte, Pupillendifferenz re>li
• Vorerkrankungen: keine
• Med.: keine
Sein MRT (T2w)
Angiografie
AVM
• Pathologische Arterien und Venen, durch Fisteln verbunden
• Kein Kapillarbett
• Kurzschlußverbindungen > große Shuntvolumina > reduzierter Druck in Feedern, aber auch in Arterien des umgebenden Hirngewebes.
Klinische Erstmanifestationen von AVMs
• Erstdiagnosen: 1,3/100 000• Bei 80 Mio. Einwohnern ca. 830 Diagnosen
pro Jahr• Klinik:
– ICB 50 bis 80%– Anfallsleiden 25%– Kopfschmerz, neurologische Defizite 15%
Risiken
• Jährliches Blutungsrisiko 2-4%
• Mortalität 10-15%
• Morbidität 50%
• Kindergärtnerin• Plötzliches Kopfschmerzereignis,
Übelkeit• Vorerkrankungen: Migräne• Nikotinabusus• Vormed.: keine
Frau Huber, 35 J.Frau Huber, 35 J.
Ihr CCTIhr CCT
• Ruptur eines intracraniellen Aneurysmas (75-80%)
• Cerebrale AVMs (4-5%)• Arteriendissektion (A. carotis interna oder
vertebralis)• Sinusthrombose• Koagulopathie• Perimesencephale non-aneurysmale SAB
Spontane SABSpontane SAB
Hirnarterienaneurysmen
• Aussackung
• Gefahren:– Ruptur, hohe Morbidität und Mortalität– Kompression – Thrombembolien
• Prävalenz ca. 2(-5)%
• Rupturrisiko ca. 2(-6)%/Jahr abhängig von Größe, Lokalisation, Geometrie ...
Aneurysmale SAB
• Anzahl aneurysmaler SABs in Nordamerika: etwa 6/100,000
• Altersgipfel: 55-60 Jahre• Frauen häufiger als Männer betroffen• 50% der Patienten berichten von
Warnsymtomen 6-20 Tage vor SAB• 10% sterben, bevor sie ein
Krankenhaus erreichen
Aneurysmale SAB
• Unbehandelt ist das Reblutungsrisiko etwa 15-20% innerhalb der ersten 2 Wochen (4% am ersten Tag, dann 1.5% pro Tag für 13 Tage)
• Insgesamt etwa 50% Mortalität in den ersten 30 Tagen
• Von den Überlebenden haben etwa 50% schwerwiegende Behinderungen
• Bei passender Therapie erreichen 66% ihre vorherige Lebensqualität nicht mehr
Hunt und Hess Klassifikation
GradI Asymptomatisch oder milde
KopfschmerzenII Schwere Kopfschmerzen,
Hirnnervenausfälle, NackensteifeIII Milde fokale Defizie, SomnolenzIV Stupor, HemipareseV Koma, Dezerebrierungszeichen
Komplikationen
• Hydrocephalus (~ 15%)
• Frühe Reblutung (~8%), Mortalität 50-75%
Ziel: Re-Ruptur vermeiden!
Behandlung in den ersten 72h !
Vasospasmus• 72 h: Freiwerden intrazellulärer Substanzen ->
Vasospasmus bis zum Territorialinfarkt
• CT: Blutmenge korreliert mit Risiko und Verteilung symptomatischer Spasmen
• Bevorzugt 4. - 12. Tag
• Spasmen vor dem dritten Tag: Initial-Blutung ?
• Mechanismen nur wenig verstanden
• Unbefriedigende Therapien zur Verhinderung oder Durchbrechung (Nimodipin, triple-H)
Risikofaktoren
• Hypertension• Zigaretten• Orale Kontraceptiva• Schwangerschaft• Drogenabusus (Cocain)
Wie behandeln?
3D-Rotationsangiografie
Komplikationen
• Periprozedurale Perforation (3%)
• Thrombembolische Ereignisse (10-15%, relevant 3%)
Seltene Komplikationen: • Periphere Gefäßverletzung• Coil misplacement• Verstärken des Vasospasmus• Zunahme der raumfordernden Wirkung
Traumatische intrakranielle Blutungen
• - ICB• - SAB• - Epidurales Hämatom• - Subdurales Hämatom
Ursachen nicht traumatischer intrakranieller Blutungen
• ICB:– Hypertonus– Amyloidangiopathie– Missbildungen
• Kavernom• AVM
– Aneurysmaruptur– Venöse Stase
• SVT, venöser Infarkt• AVF
• SAB:– Aneurysmaruptur– Benigne
perimesencephale SAB– AVM