Integrierte - ZEPRA€¦ · Integrierte Angebotsplanung: Praktische Umsetzung Regula Ruflin,...
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Integrierte
Altersversorgung
Kooperation Alter Kantonale Tagung vom 28. August 2019, Flums
09.00 Begrüssung
09.10 Moderiertes GesprächGestaltungsprinzipien der Alterspolitik: Die Auftraggeberinnen RP Heidi Hanselmann, RR Martin Klöti, Boris Tschirky, Präsident VSGP
09.30 ReferatProjekt «Who cares»: Ergebnisse und Anwendungsmöglichkeiten für GemeindenAdrian Stämpfli u. Alexander Scheidegger, FHS St.Gallen u. Stefan Knoth, Curadata
10:30 Pause
11.00 ReferatIntegrierte Angebotsplanung: Praktische UmsetzungRegula Ruflin, socialdesign
12.00 Vernetzung beim Stehlunch
13.30 ReferatGemeinsam statt einsam: Förderung sozialer Teilhabe im Alter in Gemeinden. Ein wissensbasierter und umfassender AnsatzHilde Schäffler, Public Health Services
14:30 Pause
15.00 Referat«richäburg fürenand», ein innovatives, generationenübergreifendes Vorsorge-projektMatthias Radtke, Geschäftsleitung Zur Rose Reichenburg
16:00 Abschluss
Alterspolitik
Adrian Stämpfli, Alexander Scheidegger, Martin Müller & Stefan Knoth
Who Cares?Integrierte Steuerung der Langzeitpflege
Who Cares? - Integrierte Steuerung der Langzeitpflege
• Projektteam
IMS-FHS und IFSAR-FHS
Umsetzungspartner Curadata AG
Städte und Gemeinden Chur, Uzwil und St.Gallen, sowie VSGP
Kantone Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und St.Gallen
• Gefördert durch innosuisse
• Ziel ist es einen softwaregestützten Prozess zur integrierten Steuerung der Ressourcen in der Langzeitpflege zu entwickeln
• Zielgruppe Kantone und Gemeinden
• Laufzeit Januar 2018 – Dezember 2019
https://www.fhsg.ch/de/forschung-dienstleistungen/institute-zentren/institut-fuer-modellbildung-simulation/care-system-design/verbesserte-planung-der-langzeitpflege/
Herausforderungen in der Langzeitpflege
• Alternde Bevölkerung > Mehr pflege- und betreuungsbedürftigen ältere Menschen
• Aber auch:Wandelnde Präferenzen?Marktchancen?Pflegenotstand?Kostenexplosion?
Planungstool für die Gemeinden – Curadata bzw. Excel
Care Visions - Konsistente Zukunftsszenarien
Care Visions
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• ein Wegweiser für die Planung
• eine langfristige Orientierung (20-40 Jahre) für kurzfristigere
Strategien und Planungen
• eine verbindende Zielvorstellung bei der Lösung von
Teilproblemen
• ein Bezugspunkt für Innovationen
Heute 2050
V
Aktive Care-Kultur
• prioritärer Auftrag der Organisationen: Selbsthilfe und Machbarkeit familiärer Pflege ermöglichen
• subsidiäre Sicherung durch öffentliches Angebot, soviel wie möglich ambulant
• Investition in Care-Potential im Nahraum
Umfassende Versorgungsangebote
• breites, optimal abgestimmtes öffentliches Leistungsangebot
• bedarfsorientierte Kombination spezialisierter Leistungen ambulant, intermediär, stationär
• Kostenkontrolle durch Skaleneffekte und Effizienzsteigerung
Knappe Versorgung
• Minimale Sicherung mittels standardisierter Leistungen für wichtigste Bedarfe
• Zugangskontrolle durch unabhängige Assessmentstelle
• übrige Betreuung in Zuständigkeit der Familien ohne explizite Unterstützung
Personenzentrierte Alterspolitik
• qualitativ hochwertige öffentliche Angebote sowohl für Pflege als auch Betreuung und Wohnen
• breites Spektrum von Leistungen zur Deckung der Bedürfnisse
• Selbsthilfe und Machbarkeit familiärer Pflege ermöglichen
Fallstudie Stadt St.Gallen (Use Case: Entwicklung Altersstrategie)
Ziel:
Entwicklung einer längerfristigen Altersstrategie
Vorgehen:
Vision -> Analyse -> Zieldefinition -> Handlungsfelder -> Massnahmen
Care Visions:
Diskussionsgrundlage für Entwicklung/Wahl der übergeordneten Vision
Fallstudie Stein am Rhein (Use Case: Konsistenzcheck Altersleitbild)
Ziel:
Umsetzungsplanung der im Altersleitbild 2016 definierten Massnahmen
Vorgehen:
Konsistenzprüfung und Priorisierung der Massnahmen
Care Visions:
Care Visions als in sich konsistente Visionen diskutieren
Care Vision App – Fragebogen > Care Vision
17
Who Cares – Integrierte Steuerung der Langzeitpflege
Als Gemeinde zur Care Vision
19
1. Gemeindeverantwortliche nutzen die Tools aus «Who Cares?» zur Vorbereitung von Strategieprozessen
a) Sie füllen den Fragebogen aus und entscheiden sich für eine (oder allenfalls mehrere) Care Visions
b) Sie nutzen Curadata, um quantitative Szenarien zu Pflegeheimplätzen und ambulanten Ressourcen zu erstellen
2. Gemeindeverantwortliche kontaktieren den Kanton für Grundlagen und/oder Rahmenbedingungen
3. Kanton berät Gemeinden bei Entwicklungs- oder Umsetzungsprozessena) Erfahrungsaustausch Kanton <> Gemeinden, Gemeinden <> Gemeindenb) Punktuelle Beratung durch Kanton (im Rahmen der bestehenden Ressourcen)
4. Gemeinde zieht bei Bedarf externe Beratung bei
Herzlichen Dank!
..und noch ein Link:
• Care Vision App: https://fhsg.shinyapps.io/who-cares/
Diskussion
Pause
10.30 – 11.00
28. August 2019
Dr. Regula Ruflin, socialdesign ag
«kooperation alter»
Praktische Umsetzung
Integrierte Angebotsplanung
«kooperation alter» 3. kantonale Tagung
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 23
Integrierte Angebotsplanung als Prozess
Kommunaler Auftrag gemäss Sozialhilfegesetz:
Die Sicherstellung des Pflege- und Betreuungsangebots ist mit diversen
organisatorischen Fragestellungen verbunden
Praktische Umsetzung Integrierter Angebotsplanung:
Wie funktionieren Bereitstellung, Koordination und/oder Delegation?
Herausforderungen und Einbettung ins Versorgungsgrundverständnis1
6 Phasen der praktischen Umsetzung der Integrierten Angebotsplanung2
Kritische Erfolgsfaktoren3
Herausforderungen /
Versorgungsgrundverständnis
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 25
Angebotsplanung: Was ist der Bedarf? Ausbau Anzahl
Personen vs. alternative Pflege?
Kompetenzzuständigkeit: Legislative, Exekutive,
Verwaltung?
Unterschiedliche Akteure der Leistungserbringung:
unterschiedliches Angebot / Konkurrenz, strategisch-organisa-
tionale Ausgestaltung (Kultur, Prozesse), Zielvorstellungen,
Qualitäts- und Effizienzansprüche (bspw. Professionelle,
Freiwillige, Arbeitsweisen, Kompetenzen, Arbeitstempi)
Spannungsfeld: Gefahr der Unterversorgung vs. hohe Kosten
Mögliche praktische Herausforderungen I
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 26
Unklare Schnittstellen: Schwierige Aufgabenteilung/
Zusammenarbeit
Angebotslücken/Doppelspurigkeiten: Doppelspurigkeiten,
resp. Lücken zwischen bestehenden Bedürfnissen und der
Angebotslandschaft
Veränderungsfeindlichkeit: Änderung der Leistungen würde
Identität der Anbieter infrage stellen; Finanzierung der
Angebote in Gefahr; Know-how Change-Management
ungenügend oder fachliche Anpassungsfähigkeit
«Mühsame Zeitgenossen»
Mögliche praktische Herausforderungen II
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 27
Versorgungsgrundverständnis:
Prinzip Gewährleistungsstaat
Leistungs-
staat
Nachtwächter-
staat
Regulierungs-
staat
Gewährleistungs-
staat
Aktivierung der
Privatwirtschaft
Üb
ern
ah
me v
on
Vera
ntw
ort
un
g
Vgl. Schedler, K. & Proeller, I. (2006). New Public Management. Bern: Haupt, S. 33 ff.
CH-Determinanten
• Finanzierungsmix
• Föderalismus
• Wohlfahrtsmix
öffentlich - privat
• Subsidiaritäts-prinzip
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 28
Mögliche Leistungskontraktparteien
Leistungser-
bringer/inVereine, Stiftung (nach
ZGB), gemeinnützige
Organisation nach OR
Leistungs-
besteller/inVerwaltung kommunal,
kantonal, Bund; Gemeinde-
verbund; Verein; …
Leistungs-
erbringer/inOrganisationen nach OR
(AG, GmbH, Kollektiv-/
Einzelgesellschaften)
Leistungs-
erbringer/inVerwaltungseinheiten,
öffentlich-rechtliche
Anstalten, Verein, …
Staat
Privatwirtschaft
Zivilgesellschaft /NPO
6 Phasen praktische Umsetzung
der Integrierten Angebotsplanung
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 30
Integrierte Angebotsplanung
Wunsch nach
transparenter/
verbindlicher
Regelung
Gesetzliche
Grundlage
Legislaturziele
Bedürfnis-
analysen
Verhandlungs
vorgehen
Leistungs-
vertrag (LV)
Subventionsv
erfügung
Privatrechtlich
er Auftrag
Leistungserbri
ngung
Vernetzung/
Koordination
Freiwilligen-
arbeit
Nachverhand-
lungen/Konflik
te
Laufende
Überprüfung
Auswertung
Kennzahlen
Ergebnisbespre
chungen
ggf.
Anpassungen
Konflikte
Weiterführung?
Direktvergabe/
Neuausschrei-
bung?
Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Phase 6
EntstehungKonkreti-
sierung
Vertragsver-
handlungenUmsetzung Auswertung
Neuver-
handlung
Beschaffungs-
marktforschung
Angebotslücke/
Doppel-
spurigkeiten?
Make or Buy?
Bitten, Direkt-
vergabe, Aus-
schreibeverfahr
en, Vertragsart
Nutzung von
Netzwerken
Dvorak/Ruflin 2012;
vgl. Kummer/ Grün/ Jammernegg 2009, 53ff.
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 31
Phase 1: EntstehungEntstehung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Bedarfsanalyse und Angebotsplanung
Gesetzliche Grundlage
Wunsch nach einer transparenteren resp. verbindlicheren
Regelung
…
bei Verwaltung und/oder NPO
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 32
Phase 1: Bedarfsermittlung
Schematische
Darstellung einer
Bedarfsabklärung im
Kontext eines (Alters-)
Projekts.
Quelle:
Socius-Themenblatt
Bedarfsabklärung:
https://programmsocius.ch/sites
/default/files/themenblaetter-
2019/Socius-
2019_TBCL_Bedarfsabklaerung
_neu_0.pdf
Entstehung«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 33
Immer in Abhängigkeit von der Beschaffungssituation
Bedarfs-
ermittlung
Konkreti-
sierung
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Phase 2: Konkretisierung
Alte, bewährte
Akteure
«Angrenzende»
AkteureNeue Akteure
Alter
Bedarf
Reiner
Wiederholungs-
auftrag
Modifizierter
Wiederholungs-
auftrag
Beschaffungsmarkt
-variation
Modifizier-
ter Bedarf
Modifizierter
Wiederholungs-
auftrag
Beschaffungs-
modifikation
Beschaffungsmarkt
-variation für modi-
fizierten Bedarf
Neuer
Bedarf
Neue Auftrag mit
bewährtem Partner
Beschaffungs-
variation
Beschaffungs-
innovation
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 34
Bspw. Nutzung von Netzwerken
Bedarfs-
ermittlung
Konkreti-
sierung
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Phase 2: Konkretisierung
Quelle:
https://www.zepra.info/files/conten
t/04_gemeinden/unterlagen/leitfad
en_fuer_gemeinden/leporello_net
zwerke_alter.pdf
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 35
Beschaffungsmarkforschung
Quellen der Beschaffungsmarktforschung: Internetrecherche,
Wirtschaftsanalyse, Verbände, Netzwerke, Beschaffungsdienstleister...
Make or Buy?
Je nach Kultur und/oder gesetzlichen Grundlagen:
Aufforderung oder Einladung zur Verhandlung
Ausschreibung: Klärung Art
Offene Punkte: Klärung, was wann wie von wem zu verhandeln ist
und welche Vorabklärungen noch erforderlich sind
Bedarfs-
ermittlung
Konkreti-
sierung
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Phase 2: Konkretisierung
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 36
(i) Offenes, öffentliches Verfahren, evtl. nach WTO-
Standards
(ii) Selektives Verfahren: öffentlich, mit Eignungskriterien
(iii) Einladungsverfahren
(iv) Freihändiges Verfahren
Ausschreibungsvarianten
Phase 2: KonkretisierungBedarfs-
ermittlung
Konkreti-
sierung
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 37
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Verhand-
lungen
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Leistungsbestellerin Leistungserbringer: NPO
In Anlehnung an Dvorak 2003
Phase 3:
Verhandlungen: wer?
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 38
Phase 3: VerhandlungenBedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Verhand-
lungen
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Organisationale Rationalität / Auftragsverhältnis-Logik
Nach Kontraktmanagement-Logik: immer Verhandlung, mit:
Verhandlungsvorbereitung
Verhandlungsführung
Verhandlungsabschluss
Nach Beschaffungsmanagement-Logik: selten Verhandlung, hier
erfolgt eine Vergabe, evtl. noch eine Offertpräsentation (mit /
ohne Nachbesserungs-/ Anpassungsmöglichkeit)
Nach WTO-Logik: Dito Beschaffungsmanagement-Logik, mit
ausschliesslich schriftlichem Verfahren inkl. Fragemöglichkeit und
Transparentmachung der Antworten; z.T. mehrstufiges Verfahren
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 39
Phase 3: VerhandlungenBedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Verhand-
lungen
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
WTO-Ausschreibung: «big picture»
Erg
ebn
isse
Friste
n/T
erm
ine
Erstellung
Pflichtenheft
Voranalyse /
VorbereitungAngebotserstellung Evaluation Verträge
ca. 1 - 4 Monate ca. 2 - 4 Monate ca. 1 - 2 Monate
Planung Phase Evaluation
Pflichtenheft und Beilagen
Ausschreibungstext SIMAP d / f od. e
Prüfungen Ausschreibungsunterlagen
Durchlaufzeit je 5 - 7 Tage
Evt. Übersetzung
Ausschreibungstext 3 - 5 Tage
Fragekatalog
Evaluationsergebnisse
Grundlagen für Nachverhandlungen
Evaluationsbericht
Zuschlagspublikation
Unterlagen
Debriefing
Vertrag
Beantwortung der Fragen innerhalb 2 - 5 Tagen
Prüfung der Antworten
Prüfung Evaluationsbericht und Freigabe;
Durchlaufzeit 1.5 - 2 Wochen
Rekursfrist ab Zu-
schlagspublikation
Vertragsprüfung &
Ergänzung;
Durchlaufzeit
1-2 Wochen
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 40
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Phase 3: Verhandlungsergebnis
Leistungsvertrag
Leistungsvertrag = ein Kontrakt zwischen der öffentlichen
Hand und privaten Organisationen/Einrichtungen zur
Erbringung öffentlicher Leistungen. Sie beinhalten Art,
Umfang, Qualität, Kosten und Überprüfungsmodus der zu
bestellenden bzw. zu erbringenden Leistungen.
(Vgl. Ruflin 2006, 2009)
Achtung unterschiedliche Begriffe / Formen:
- Leistungsverfügung (einseitig durch öffentliche Hand unterschrieben)
- Leistungsauftrag (v.a. zwischen Politik & Verwaltung)
Der Leistungsvertrag
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 41
Alternativen zum LeistungsvertragPhase 3: Verhandlung
Intern: Arbeitsaufträge, Jahresziele, Detailbudgets, …
Extern: Statt Leistungsverträge lassen sich auch andere Bestell- oder
Finanzierungsformen denken:
Subventionen oder Zuweisungen
Defizitgarantien
Direktzahlungen
Einfacher Auftrag
Projektbeiträge
Programmvereinbarungen zwischen Bund und Kantonen
Kooperative Modelle, bspw. PPP, SIB (je in gewissen Politikfeldern)
Je nach Auftragsgrösse, Komplexität und Anbieterschaft (Konkurrenz)
könnten diese Formen einfacher in der Handhabung sein
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 42
Umsetzung Gemeinden
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?Umsetzung
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Phase 4: Umsetzung
Sicherstellung fristgerechter Zahlungen
Planung und Umsetzung Controlling / Qualitätsprüfungen
Allfällige zwischenzeitlichen Spezialaufgaben je nach
Vertragsinhalt, bspw. Prüfen Kandidat/innen Geschäftsleitungs-
nachfolgen
Information Politik, Öffentlichkeit
Neue Bedarfsanalyse und Angebotsplanung, inkl. Sicherstellung
Vernetzung mit ähnlichen Themengebieten und transversale oder
regionale Koordination, …
Reportinggespräche, evtl. Gespräche bei Unvorgesehenem
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 43
Zeit und Ressourcen für Vernetzung einplanen
Als Koordinations- und Kontrollmechanismen sind Leistungsverträge
nicht ausreichend; eine enge Vertrauensbasis ist erforderlich:
Vernetzung: Vernetzungsaktivitäten schaffen Beziehungen zwischen
Akteuren und ein gemeinsames Verständnis; Zusammenarbeit der Akteure ist
zentral, v.a. mit Blick auf die Bedürfnisse der Senior_innen
Zentrale Herausforderungen: Betriebliche/ideelle Unterschiede,
Konkurrenzdenken, unklare Schnittstellen, Lücken und Doppelspurigkeiten,
Erfolgsfaktoren für die Umsetzung:
Koordinationspersonen legitimieren
Genügend Ressourcen bereitstellen, v.a. für die frühe Vernetzungsarbeit!
«Dirigieren», v.a. mit Blick auf Schnittstellen, Finanzierungsfragen und
zuwiderlaufende Interessen von Akteuren
Gezielt Win-win-Situationen für alle Akteure schaffen
Zusammenarbeitskultur pflegen
Phase 4: UmsetzungBedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?Umsetzung
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 44
Exkurs: Freiwilligenarbeit
Begleitung und Schulung von Freiwilligen erweist sich als
zentral für die Qualität der Unterstützung sowie für das
Wohlbefinden der Freiwilligen Nachhaltigkeit
Ressourcen erforderlich für die Vermittlung von Freiwilligen
an Hilfesuchende sowie für die Begleitung der Freiwilligen
Phase 4: UmsetzungBedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?Umsetzung
Kontrakt-
Managemen
t
Controling
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 45
Phase 5: Auswertung
Laufende Überprüfung und ggf. Anpassungen
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontraktAuswertung Controling
Zentral ist die Überprüfung = gezielte Beurteilung/ Bewertung von
laufenden oder abgeschlossenen Leistungen
Lieferung der vereinbarten Daten (quantitativ & qualitativ) und Berichte
Analyse der Kennzahlen, Daten, Abrechnungen
Besprechung der Ergebnisse
Besprechung der gemeinsamen Zusammenarbeit
Austausch über Wahrnehmung von Zukunftsentwicklungen
Kommunikation / Information
bei Bedarf Anpassungen vornehmen
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 46
Allfällige Konflikte und Weiterführung
Bedarfs-
ermittlung
«Markt-
forschung»
Make or
Buy?
Leistungs-
kontrakt
Kontrakt-
Managemen
t
Neuverhand
lungen
Nachverhandlungen werden im Zusammenhang mit Leistungsverträgen
wenig angesprochen, in der Praxis zu beobachten, dass es des Öfteren zu
Nachverhandlung kommt vertragstheoretisch hohe Quelle von
Machtausübung
Bei Konflikten: Diese können im Endstadium zum Bruch führen, so dass
Verträge nicht mehr erneuert werden oder vorzeitig gekündigt werden:
Risikomanagement installieren
Der Abschluss eines neuerlichen Leistungsvertrages basiert in der Regel
auf den guten gemeinsamen Erfahrungen der vergangenen
Vertragsperiode: Entstand ein gutes Vertrauensverhältnis und wurden die
wichtigsten Vorgaben eingehalten, erfolgt meist die Weiterführung der
Zusammenarbeit
Achtung: mit WTO garantiert eine bisherige gute Zusammenarbeit nicht
mehr für die Weiterführung (Praxiserfahrung: v.a. Preisbewertungsthematik)
Phase 6: Neuverhandlung
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 47
Praxisbeipsiel
Projekt «BasiviA – Bassersdorf vernetzt im Alter»
Mit einer erweiterten Altersstrategie möchte die Gemeinde Bassersdorf (ZH)
die Versorgung sichern und die Lebensqualität älterer Menschen fördern.
Institutionelle Hilfestellungen sollen dabei genauso zum Tragen kommen wie
zivilgesellschaftliche Initiativen.
Link zum Video: https://vimeo.com/313123126
Erfolgsfaktoren
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 49
Erfolgsfaktoren I
Legitimieren und dirigieren Koordinationsperson ernennen und legitimieren in dieser Aufgabe
mit den dazu gehörenden Kompetenzen und Verantwortungen
Notwendige Handlungs- und Entscheidungskompetenzen verleihen (v.a.
mit Blick auf Finanzierungsmechanismen/ Zuständigkeiten) – Klärung
der Rolle hinsichtlich aller 6 Schritte!
Strukturelle Anbindung von Projekten klären, Anbindung an Verwaltung
bewährt sich verschiedenenorts
Realistische Ziele bezüglich der Angebotskoordination setzen
Genügend Ressourcen – nicht nur finanziell, sondern auch personell
und zeitlich / terminlich: V.a. frühe Vernetzungsarbeit benötigt viel Zeit
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 50
Erfolgsfaktoren II
Legitimieren und dirigieren
Koordinationsperson – ein_e «Orchesterdirigent_in»:
Koordinationsperson ist eine Person mit Pioniergeist, Geduld,
Fachkompetenz und Engagement, die klare Anweisungen gibt, auch mit
Blick auf Schnittstellen, und sie ist sozial kompetent
Vermittelt in Konfliktsituationen zwischen Akteuren, gerade auch bei
Finanzierungsfragen Differenzen werden explizit gemacht und
gemeinsam Lösungen gesucht
Gezielte Beurteilung/ Bewertung von laufenden oder abgeschlossenen
Leistungen
Hat die 6 Schritte im Blick und die dabei erforderlichen Aufgaben (bzgl.
unterschiedlicher Angebote / Bedürfnisse kann der Prozessstand auch
unterschiedlich sein)
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 51
Erfolgsfaktoren III
Win-win-Fokus; zweistufiges Vorgehen prüfen
Win-win-Situationen schaffen
Situationen schaffen, in denen alle Akteure Nutzen aus den Veränderungen
und neuen Angeboten ziehen können (Interessensausgleich)
Hierfür müssen alle Akteure die eigenen Interessen explizit machen – und
gleichzeitig die Interessen der anderen Akteure ausreichend
berücksichtigen (je nach Ausschreibungs-Logik unterschiedlich gut möglich)
Überprüfen, ob zweistufiges Vorgehen sinnvoll ist, d.h.:
Wenn bereits ein gutes Verhältnis zwischen Akteuren besteht, ist dies sehr
förderlich
Wenn das nicht der Fall ist, evtl. in 2 Phasen planen, d.h.
1. Projektphase: Tragfähige Grundlage schaffen, Schnittstellen klären,
Vertrauen und Netzwerk schaffen
2. Projektphase: Realisierung Angebotskoordination
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 52
Dialog
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
socialdesign ag · Telefon +41 31 310 24 80 · [email protected] · www.socialdesign.ch
Ergänzende Informationen
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 55
Der demografische Wandel löst Veränderungen in der
Alterspyramide aus. In den nächsten 30 Jahren wird das
Bevölkerungssegment der Personen ab 65 Jahren um rund
80% wachsen.
Der Kostendruck im Gesundheits- und Sozialwesen steigt
mit dem Wachstum der älteren Bevölkerung an.
Durch den bereits jetzt spürbaren Fachkräftemangel wird es
auch in Zukunft eine grosse Herausforderung sein,
geeignetes und qualifiziertes Personal zu finden.
Allgemeine Herausforderungen
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 56
Care Visions
Haben Gemeinden eine konsistente Altersstrategie?
4 «Care Visions» der FHS St. Gallen:
Aktive Care-Kultur
Standardisiertes Grundangebot
Umfassende Versorgungsangebote
Personenzentrierte Alterspolitik
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 57
Bsp. Programm Socius
Partizipative Projektstrukturen:
Begleitgruppen/Echogruppen, Teilprojektleitungen, Mitgliedschaften in
der strategischen Steuergruppe
unterschiedlich starke Einbindung
Bilaterale Gespräche und/oder Informationsveranstaltungen
Austausch in Netzwerken:
Netzwerktreffen, elektronische Plattform, Erfahrungsaustuschgruppen
Aufbau bilateraler Beziehungen:
Gemeinsames Handeln von Siedlungs- und Wohnassistenz (S&W)
und relevanten Akteuren (Spitex, Hausärzte)
Sowohl direkter Einbezug als auch weitere Aktivitäten
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 58
Das Erfahrungswissen wurde in Themenblättern festgehalten
und mittels Checklisten auch für die praktische Anwendung
aufbereitet
Link:
https://www.programmsocius.ch/sites/default/files/themenblae
tter-2019/Socius-2019_TBCL_Vernetzung.pdf
Socius-Themenblatt
Vernetzung der Akteure
Integrierte Angebotsplanung | 28.08.2019 | socialdesign ag 59
Freiwilligenkonzept
Strategie im Umgang mit Freiwilligen
Beschreibung
• Das Freiwilligenkonzept verortet die Freiwilligenarbeit in der
Organisation / der Gemeinde.
• Es legt die Strategie im Umgang mit Freiwilligen fest und stellt
Bezüge zur Strategie der Organisation / der Gemeinde her.
Funktion
• Definiert Profil und Erwartungen an Freiwillige
• Abgrenzung zu Tätigkeiten interner Mitarbeiter
• Definiert Organisation, Koordination, Zusammenarbeit mit
Freiwilligen
Form
• Allgemeines (bspw. Definition der Freiwilligenarbeit)
• Abgrenzung der Tätigkeit und Aufgaben
• Zeitlicher Aufwand, Ablauf und Organisation
• Profil/Anforderungen an Freiwillige
• Vertraulichkeit
• Rechte/Pflichten
Vernetzung beim Stehlunch
12.00 – 13.30
Gemeinsam statt einsam: Förderung sozialer Teilhabe im Alter in Gemeinden.
Ein wissensbasierter und umfassender Ansatz fürGemeinden
Dr. Hilde Schäffler – Public Health Services Bern
Bildnachweis: Ute-Gräske/pixelio.de in: Bewegungsförderung 60+. LIGA. Praxis 6, Düsseldorf 2010
Inhalt
1. Warum Massnahmen gegen Einsamkeit (im Alter)?
2. Ein aus der Praxis entwickelter Ansatz für Gemeinden
3. MultiplikatorInnen-Schulung «Einsamkeit im Alter»
1. Warum Massnahmen gegen Einsamkeit im Alter?
63
1. Einsamkeit ist ein Gesundheitsrisiko
Internationale Studien zeigen, Einsamkeit fördert:
- Depressive Symptome Cacioppo et al. 2006
- Schlechten Schlaf und Stress Luo et al. 2012
- Demenz / Alzheimer Wilson et al. 2007
Wirkung ist vergleichbar mit jener von Tabak und Übergewicht! Holt-
Lunstad et al. 2010
Einsamkeit ≠ Alleine-Sein
Einsamkeit ist ein subjektives Leiden an einer Beeinträchtigung der Beziehung zu den Mitmenschen. Diskrepanz zwischen gewünschten und tatsächlich vorhandenen sozialen Beziehungen.
64
2. Einsamkeit ist häufig
Rund 36 % der CH-Wohnbevölkerung sind von Einsamkeit betroffen (BFS,
Gesundheitsbefragung 2012)
(fühlen sich manchmal, häufig oder sehr häufig einsam)
Besonders betroffen/gefährdet:
Frauen mehr als Männer
Jüngere ebenso wie Ältere, aber 75+ !
-> Hier besonders Unterstützung notwendig
1. Warum Massnahmen gegen Einsamkeit im Alter ?
65
3. Es gibt wirksame Massnahmen
1) Insb. Gruppenaktivitäten mit aktiver Beteiligung Dickens et al.
2010 und mit Inputs Cattan et al. 2005
2) Massnahmen zur Aufrechterhaltung/Förderung der Mobilität Rosso et al. 2013
3) Massnahmen zur Stärkung der Stärkung der personalen Ressourcen (soziale Kompetenzen) (Böger & Huxold 2014; Stevens
2001)
Auch ältere Menschen können sich von Einsamkeit wieder «erholen» (Victor & Bowling 2012)
-> Man kann etwas tun!
Wichtig ist vor allem die Prävention von Einsamkeit
1. Warum Massnahmen gegen Einsamkeit im Alter?
66
Eine einzelne (neue) Intervention löst das Problem nicht
Es bedarf eines umfassenden, eines koordinierten Ansatzes (bestehende Angebote optimieren und besser koordinieren)
1. Warum Massnahmen auf kommunaler Ebene?
Potentialanalys
e +
Optimierungs-
möglichkeiten
Pilotprojekt Soziale Teilhabe
2014 - 2016:
Ittigen (BE), Cham (ZG),
Finanziert durch GFCH
67
2. Ein Ansatz für Gemeinden - Eckpunkte
Es empfiehlt sich ein Vorgehen, welches
die Thematik im kommunalen/regionalen Kontext verankert und breit sensibilisiert (politische Ebene, Zeitpunkt etc.)
Von einer Bestandsaufnahme ausgeht:
Was gibt es bereits? Wo sind Lücken/Optimierungspot.?
SeniorInnen von Beginn an mit einbezieht (SeniorInnen-Forum)
Lokale/regionalen AkteurInnen vernetzt und sensibilisiert
Mit diesen gemeinsam konkrete Massnahmen entwickelt
Die «Hochrisikogruppen» für Einsamkeit im Alter adressiert (eingeschränkte Mobilität)
Beschreibt exemplarisch Vorgehen Schritt
für Schritt + einzelne Massnahmen
+ eine ganze Reihe Hilfsmittel
(Argumentarium, Testimonials, Raster
Bestandsaufnahme und vieles mehr…
https://gesundheitsfoerderung.ch/assets/publ
ic/documents/de/5-
grundlagen/publikationen/gfia/tools/Planungs
leitfaden_Foerderung_der_sozialen_Teilhab
e_im_Alter.pdf
69
2. Ein Ansatz für Gemeinden –Exemplarische Massnahmen
- Aufbau eines lokalen Netzwerkes von Anbietern und AkteurInnen im Bereich «Alter» (siehe Broschüre), Sensibilisierung für Thema, Bildung von Arbeitsgruppen
- «Neupensioniertenanlass»
- Austausch für Kurs- und Treffpunktleitend
- ….
70
3. MultiplikatorInnenschulung«Einsamkeit/soziale Teilhabe im Alter» für aufsuchende Dienste
Ältere, mobilitäts-eingeschränkte Menschen
(mit hohem Einsamkeits-Risiko)
Aufsuchende Dienste
(Spitex, Besuchsdienste, Mahlzeitendienst etc.Multi Schulung
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3. MultiplikatorInnenschulung«Einsamkeit/soziale Teilhabe im Alter» für aufsuchende Dienste
Für wen?
Für Fachpersonen in aufsuchenden Diensten (Spitex, SRK,
Fahrtendienste etc.) + OrganisatorInnen Freiwilligenarbeit
Ziele?
Vertieftes Wissen vermitteln zu:
- Einsamkeit/Sozialer Teilhabe und Gesundheit
- Warnzeichen, Ansprache des Themas
- mögliche Massnahmen, Grenzen etc.
• Fachpersonen befähigen, Mitarbeitende betriebsintern zu schulen +
Abläufe zu definieren
Vernetzung, Wissens- und Erfahrungsaustausch befördern
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3. MultiplikatorInnenschulung«Einsamkeit/soziale Teilhabe im Alter» für aufsuchende Dienste
Inhalt und Didaktik
Inputs + Starker Praxisbezug (Fallbeispiele etc.)
Erarbeitung Schulungsskizze für Mitarbeitende
Tool-Baukausten: Arbeitshilfen für Schulungsplanung + Gestaltung
(PPs, Arbeitsblätter, Film etc. + Nützliche Adressen Reg./Gemeinde
Angebotsform
Zwei halbe Tag, Max. 20 TN, Leitung+Moderation durch zwei
Fachpersonen
+ ERFA ca. halbes Jahr nach der Schulung
73
«Dank der Schulung konnte ich unseren
Freiwilligen das Thema Einsamkeit nicht nur näher
bringen, sondern sie darin unterstützten mit oft
auch schwierigen Situationen umzugehen» (SRK
Biel)»
«Nach der Schulung habe ich bei uns
betriebsintern einen Weiterbildungsanlass
gemacht. Seit da kommen unsere
Mitarbeitenden immer wieder zu mir und
sind sehr froh um meine Tipps und
Hinweise» (Pro Senectute Biel)
Für mich war auch der Austausch mit den
anderen Teilnehmenden zum Thema
besonders hilfreich. Ich habe dadurch die
Unterstützungsangebote anderer Anbieter
besser kennen gelernt und konnte ein solches
bereits an eine unserer KlientInnen vermitteln»
(Spitex Bern)
Schulungsteilnehmende
berichten….
74
3. MultiplikatorInnenschulung«Einsamkeit/soziale Teilhabe im Alter» für aufsuchende Dienste
Zusammenfassung Effekte der Schulung:
Schulung stärkt Fachpersonen und Mitarbeitende aufsuchender
Dienste im Umgang mit dem Thema «Einsamkeit»
Durch die Vernetzung und den Austausch entlang des Themas wird
Kooperation statt Konkurrenz befördert (ein besseres
Zusammenspiel der Angebote bzw. Akteure)
Aufsuchende Dienste können von Einsamkeit gefährdete oder
betroffene ältere Personen besser darin unterstützen, sozial
Integriert zu bleiben bzw. Wege aus der Einsamkeit zu finden
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr.in Hilde SchäfflerPublic Health Services
www.public-health-services.ch
Downloads: www.gesundheitsfoerderung.ch/via
Pause
14.30 – 15.00
richäburg.füränand
Ein innovatives, generationenübergreifendes Versorgungsprojekt
Key points
0
Vision
SchwerpunkteHerausforderu
ngen
Initianten
Organisation Finanzierung
Zukunftsmodell
Jahreskennzahlen
Engagements & Rückmeldunge
n
Chronologie
Umsetzung Versorgungsmo
dell Reichenburg
1
4
25
3
1. Leben und Wohnen im Alter in Reichenburg
VISIONReichenburg realisiert für das Leben und Wohnen im Alter flexible und
bedarfsgerechte Lebensräume und ein entsprechend vollumfänglich integriertes Versorgungsangebot. 2015
Modell richäburg.füränand
• Ist ein auf Basis bestehender Modelle und Gesundheitsregionen adaptiertes generationenübergreifendes integriertes Versorgungsprojekt für die Gemeinde Reichenburg und Partnergemeinde Tuggen (7000 Einwohner)
• Fokussiert auf Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe als unterstützendes Bindeglied zur professionellen Versorgung
• Vernetzt regionale Akteure der Altersarbeit und integriert technologisch unterstützende und innovative Lösungen
• Schafft Strukturen und fördert Initiativen für niederschwellige generationenübergreifende Angebote
• Beteiligt sich an Forschungsfragen und wissenschaftlichen Studien
Warum Schwerpunkt Freiwilligenarbeit?
• «Ohne Freiwillige werden wir den demografischen Wandel nicht bewältigen» (Renate Amstutz, Direktorin Schweizerischer Städteverband, GDI Tagung 28.5.2018)
• Jeder Vierte in der Schweiz setzt sich ehrenamtlich für die Gesellschaft ein. (GDI Studie «Die neuen Freiwilligen» 28.5.2018)
• Künftig muss man darauf vertrauen, dass auch fremde Menschen sich um einen kümmern werden. Gesellschaften, in denen sich Menschen stärker vertrauen, engagieren sich auch mehr für das Allgemeinwohl (Migros Magazin 28.5.2018)
Was pflegende Angehörige sagen!
( vgl. Sottas et al., 19.12.2018, Befragung pflegende Angehörige zu Unterstützungsangeboten N=1020)
«Es wird immer unübersichtlicher. Es
gibt mittlerweile so viele Dienstleister auf dem
Markt. Da den Überblick zu behalten, ist
schwierig.»
«Es braucht enorm viel Zeit, die jeweils zuständige
Stelle zu finden. Jede Organisation ist für einen
anderen Bereich verantwortlich. Für uns
Angehörige ist das enorm zeitraubend.»
«Dass ganze Medizinische, im Spital und so, die Therapien, das funktioniert schon. Das
wird organisiert. Aber wenn das Problem nicht unbedingt
medizinisch ist, dann ist es schwierig. Wenn es mehr so um Entlastung geht. Wo bekomme
ich als Familie sonst noch Hilfe?»
Herausforderungen & Bedarf
(vgl. Sottas et al., 19.12.2018, Befragung pflegende Angehörige zu Unterstützungsangeboten N=1020)
Jede Organisation ist in ihrem Alltagsgeschäft und wendet zu
wenig Zeit dafür auf, zu schauen, was die anderen
machen.
Einbezug auf Augenhöhe
Zugang zu Informationen
Coaching, Begleitung, ein offenes
Ohr
Keine unnötige
Bürokratie
Zeitliche Entlastung,
Lösungen im Notfall
Bedarfsgerechte Angebote und koordinierte Versorgung
2. Initianten richäburg.füränandEmma Nick Leitung Koordinationsstelle Altersfragen Reichenburg
Matthias RadtkeGeschäftsleiter Zur Rose Reichenburg
Jacqueline KrebsDipl. Gerontologin Zur Rose Reichenburg
Armin KistlerGemeindepräsident Reichenburg
Organisationsstruktur richäburg.füränand
Gemeinderessort
richäburg.füränand
Gemeinderat
Koordinationsstelle Altersfragen
Leitung
Vereine & Institutionen
Leitungen
Gesundheit & Soziales
Ressortleitung
Kommission richäburg.füränand
Präsident
Das Partnernetzwerk
3. Chronologie richäburg.füränand
• Impulstag & Start richäburg.füränand• Gründung Gemeinderessort• Start Nachbarschaftsplattform www.fürenand.ch• Partner KISS gründet KISS Genossenschaft March• Förderzusage Age-Stiftung
• Erweiterung der Webplattform fürenand.ch mit einem Gesundheitswegweiser für Senioren, Angehörige & Experten www.gesundheitsregion-march.ch
• 1. Netzwerktreffen richäburg.füränand mit 25 Experten und regionalen Dienstleistern der Alterspflege
• Eröffnung Haus Generationentreff Reichenburg www.generationentreff.ch
• Eröffnung regionale Koordinationsstelle für Altersfragen• Zusage Anschubfinanzierung richäburg.füränand durch Migros Kulturprozent
• Gründung Kommission richäburg.füränand• Gründung Verein Generationentreff
Jan.2017
März 2018
Juni 2018
Nov. 2018
Feb. 2019
Juli 2019
Integrierte Versorgung ReichenburgUmsetzung Wohn-und Pflegemodell 2030 – Heute & Zukunft
Haus «zur Rose» Haus «zum Rössli»
4. Jahreskennzahlen Juni 2018 – Juni 2019
Alterskoordinationsstelle Reichenburg
• 140 Informations- und Beratungsgespräche
• Für fünf Personen aus Reichenburg konnte der Eintritt ins Pflegeheim verhindert oder verzögert werden
• Eine Person ist inzwischen eingetreten, vier Personen leben weiterhin daheim
• Die gute Zusammenarbeit mit der Spitex, dem Sozialdienst des Spitals Lachen, dem SRK Entlastungsdienst, dem Jugendbüro March, Zur Rose Reichenburg und KISS March macht dies möglich.
• Kosteneinsparung Vollkosten Heimplatz: Fr. 350’000.-
– Pensionskosten Fr. 148.-/Tag, Restfinanzierer (BESA 5) Fr. 1'927.50.-/Monat
• Auslastung Zur Rose Reichenburg 2018: 98.7% / Kanton SZ: 91%
Webbasierte informelle Unterstützung
Pilotplattform Gesundheitswegweiser Nachbarschaftsplattform
Freiwilligeneinsätze am Beispiel KISS-March
Lohnkosteneinsparung Bezirk March: 60’000.- CHF (ohne Administration)
(vgl. Gesundheitswesen Schweiz 2010-2012, Schweizer Lohnindex: Bruttolohn inkl. Arbeitgeberbeiträge von Fr. 40.30.-)
Juni 2018 – Juli 2019
Altersarbeit & Aktivitäten Reichenburg
Erkenntnisse Reichenburg
• Der gesellschaftliche Nutzen und die Dankbarkeit der Menschen sind unbezahlbar
• Es braucht eine gute Zusammenarbeit und Koordination der Dienstleister und Einsätze und vermehrt ein Casemanagement
• Professionals machen Werbung für Freiwilligenarbeit
• Niederschwellige Angebote haben auch präventiven Nutzen
• Gemeinde und betroffene Personen sparen effektiv Kosten für Pflegefinanzierung, Sozialleistungen und Heimaufenthalt gegenüber ambulanten Lösungen
Engagements & Rückmeldungen
• Kooperationen mit Careum Forschung, IKOA FH. St. Gallen & xundsgrauholz
• Mitglied nationale Spurgruppe Caring Communities Schweiz www.caringcommunities.ch
• Engagements für Referate, Workshops, Messen, Beratungen und Teilnahmen an Fachveranstaltungen
• 12 Publikationen in Regionalmedien & Newslettern seit Juni 2018
• Sehr viele positive Rückmeldungen von Senioren, Angehörigen, Experten, Behörden, Institutionen und Veranstaltungsteilnehmenden
5. Finanzierung
• Anschubfinanzierung durch
• Förderung über 3 Jahre inkl. Projektbericht durch
• Langfristige Finanzierung durch
Familie Jenny-Hahn
Drittmittel für Projektevaluation
Zukunftsmodell interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsregion March
Zentrale Ansprechperson
Sparpotential - Umsetzung Wohn- und Pflegemodell 2030 - aus
volkswirtschaftlicher Sicht von ca. 6,8 % / JahrKostenstudie Polynomics in Auftrag von
Curaviva, 14.3.2018
Kooperation aller Akteure
Bitte geben Sie uns mittels Evaluationsbogen
ein Feedback. Herzlichen Dank!
2021
Danke
und auf Wiedersehen!