INSIEME - Chiesa Evangelica Luterana in Italia · 2019. 11. 29. · IT EOG RSP ND 1 r ea zionv lu ?...

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INSIEME 68. Jahrgang|Anno 2017|Nr. 4 MITEINANDER Bewahrung der Schöpfung Salvaguardia del creato Rivista bimensile - Poste Italiane SPA - Spedizione in abbonamento postale -70% NE Bolzano - Taxe perçue © DESIGNED BY SKADYFERNIX - FREEPIK.COM

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  • INSIEME68. Jahrgang|Anno 2017|Nr. 4

    MITEIN

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    Bewahrung der Schöpfung Salvaguardia del creato

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  • Inhalt Indice

    Miteinanderist das Organ der «Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien»

    Insiemeè l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia»

    mit Geschäftssitz im Dekanat in Rom • con sede legale a Roma nel Decanato

    Via Aurelia Antica, 391 - 00165 Roma Tel. 06 66 03 01 04 - Fax 06 66 01 79 93E-Mail: [email protected]

    Herausgeber • Editore:Konsistorium/Concistoro (Cordelia Vitiello)

    Verantwortlicher Direktor • Direttore responsabile: Paolo Poggioli

    Chefredakteurin • Capo redattrice: Christiane Groeben

    Redaktion • Redazione: Pfarrer/Pastore Friedemann Glaser (Theologe/teologo), BMP Comunicazione (PietroBarrile, Michela Mantegazza, Francesco Petrella),Caroline von der Tann, Roberto Tresoldi, Margherita Groeben, Dekanat/decanato (Layout),Cecilia Bazzini (Graphik/grafica)

    E-mail: [email protected] / [email protected]

    Druck • Stampa: A. Weger, Bressanone – Brixen Auflage • Tiratura: 2.534 - n. 4 2017Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49

    Spenden für die Zeitschrift •Offerte per la rivista: «ELKI / CELI – Miteinander / Insieme»c/c bancario in Italia: Banca ProssimaIBAN IT 96 A 03359 01600 100000061391 BIC: BCITITMX - Verwendungszweck/causale: Miteinander/Insieme.

    PFARRERSWORT3 Welpen im Pfarrhaus

    BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG4 Etwas anderes wollen • Mensch und Schöpfung • Umwelt, Fahrrad

    und...Luther • Die GLAM im Dienst der Gemeinden • Lebensmittelverschwendung

    DER THEOLOGE ANTWORTET16 Schöpfung oder Evolution?

    AUS DER ELKI17 Der Vizedekan • Musikwettbewerb • Mailand 2017 •

    Meran, Schöpfungstag

    UNTERWEGS22 Auf Spuren Luthers • LWB in Namibia • Kirchentag Berlin • Expo

    Wittenberg

    EINLADUNG27 Konferenz in Verona

    ZUM 500. 28 Der Luther-Garten in Florenz

    BUCHTIPPS29 Wer’s glaubt wird selig • Maria Magdalena • Einführung in den

    Ökumenismus

    POST SCRIPTUM31 Das Meer

    SALUTO DEL PASTORE3 Cuccioli nella casa del pastore

    SALVAGUARDIA DEL CREATO4 Volere qualcos’altro • Uomo e creazione • Ambiente, bici e...Lutero •

    La GLAM al servizio delle comunità • Lo spreco alimentare

    IL TEOLOGO RISPONDE16 Creazione o evoluzione?

    DALLA CELI17 Il vicedecano • Concorso musicale di Napoli • Milano 2017 • Merano,

    giornata del creato

    IN CAMMINO22 Sulle orme di Lutero • FLM in Namibia • Kirchentag Berlino • Expo

    Wittenberg

    INVITO27 Conferenza a Verona

    PER IL 500°28 Il Giardino Martin Lutero a Firenze

    DA LEGGERE29 Beato chi lo crede • Maria Maddalena • Introduzione

    all’ecumenismo

    POST SCRIPTUM31 Il mare

    p. 12p. 4 p. 17 p. 24 p. 29

  • Poco dopo essere diventato il pastore di una comunità a Hannoverla mia cagnetta Dina aveva messo al mondo dei cuccioli. Tutto cam-biò. Nove deliziosi enormi cuccioli di Schnauzer crescevano nella casadel pastore. Che argomento di discussione nel quartiere! Sconosciutisuonavano alla porta di casa per vedere i cuccioli. Gruppi di bambinidell’asilo venivano in visita. Estranei mi rivolgevano la parola. Nasce-vano nuove relazioni. Le persone si mostravano più aperte, più inte-ressate, prestavano maggior attenzione. Anche nelle leggende dei santi è attraverso le creature che si riesconoa creare nuovi collegamenti fra il cielo e la terra e fra le persone stes-se. Francesco di Assisi interpreta la creazione come un riflesso di Dioe manifesta grande rispetto verso tutte le creature. Predica agli uccellidimostrando in questo modo che nessuno è irrilevante per il messaggiodi Dio. Antonio da Padova parla con i pesci a Rimini sollevando in que-sto modo molta eccitazione fra la gente. La comunità, che prima nonmostrava nessun interesse, ora si riunisce. Inizialmente per pura cu-riosità. Una persona che viene ascoltata persino dai pesci! Anche lorosi sentono coinvolti dal suo discorso sulla conversione. Uno dei miei versetti preferiti della Bibbia è quello della predica del-la montagna in cui gli uccelli ci vengono presentati come modello daseguire (Matteo 6,25sg.): “Non siate con ansietà solleciti per la vostravita (…). Osservate gli uccelli del cielo: essi non seminano non mieto-no e non raccolgono in granai; eppure il Padre vostro celeste li nutre”.Possiamo imparare molto quindi dalla creazione di Dio e dalle sue crea-ture. Il mostrarsi arroganti nei loro confronti si ritorce contro noi uo-mini. Albert Schweitzer con la sua etica del “rispetto per la vita” ha in-contrato grandi consensi, anche perché egli stesso dava il buon esem-pio. Scriveva: “Se l’uomo vive il suo legame con tutte le creature, sen-te nascere la necessità di servire all’infinito”. Sinceramente: la mia cagnetta Dina per quanto riguarda la spensie-ratezza non è mai stata un modello. Suscitava sempre l’impressionedi essere sull’orlo di morire di fame. Ma in materia di comunicazionee di comprensione era maestra e devo ringraziarla per un paio di cose.

    Bernd Prigge, pastore di Venezia

    Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti

    Kurz nachdem ich Pastor in einer Gemeinde in Hannover gewordenwar, brachte meine Hündin Dina Welpen zur Welt. Da verändertesich allerhand.Neun drollige Riesenschnauzerbabys wuchsen imPfarrhaus heran. Was war das für ein Gesprächsthema im Stadtteil.Fremde Menschen klingelten an der Haustür, um die Welpen zu se-hen. Kindergartengruppen kamen zu Besuch. Mir unbekannte Men-schen sprachen mich an. Neue Verbindungen taten sich auf. Die Men-schen zeigten sich offener, interessierter, ja, zugewandter. Auch in den Heiligenlegenden sind es die Mitgeschöpfe, durch die esgelingt, neue Verbindungen zwischen Himmel und Erde und zwischenden Menschen zu knüpfen.Franz von Assisi versteht die Schöpfung als Abglanz Gottes und siehtmit größtem Respekt alle Kreaturen. Er predigt den Vögeln und zeigtdamit, dass niemand zu gering ist für die Botschaft Gottes. Antoniusvon Padua spricht mit den Fischen in Rimini und sorgt dadurch fürallerhand Aufregung unter den Leuten. Die Gemeinde, die zuvor keinInteresse zeigte, kommt nun doch zusammen. Zunächst aus lauterNeugier. Ein Mann, dem selbst die Fische zuhören! Dann fühlen auchsie sich von seiner Rede zur Umkehr angesprochen. Zu meinen Lieblingsversen aus der Bibel gehört eine Stelle aus derBergpredigt, in der uns die Vögel als Vorbilder genannt werden(Matt.6,25f.): „Sorgt nicht um euer Leben (…). Seht die Vögel unter demHimmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in dieScheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ Viel kön-nen wir also von Gottes Schöpfung und seinen Kreaturen lernen. Sichihnen gegenüber überheblich zu zeigen, fällt auf uns Menschen zu-rück. Albert Schweitzer hat mit seiner ethischen Leitidee von der„Ehrfurcht vor dem Leben“ große Zustimmung erfahren, auch weiler selbst mit gutem Beispiel voranging. Er schreibt: „Erlebt derMensch seine Verbundenheit mit allen Wesen, so entspringt darausdie Nötigung zu einem ins Uferlose gehenden Dienen.“ Ehrlich gesagt: Meine Hündin Dina war mir in Sachen Sorglosigkeitnie ein Vorbild. Stets machte sie den Eindruck, kurz vor dem Ver-hungern zu sein. Doch in Sachen Kommunikation und Verständigungwar sie eine Meisterin ihres Faches. Und ich habe ihr so manches zuverdanken.

    Bernd Prigge, Pfarrer in Venedig

    Welpen im Pfarrhaus Cuccioli nella casa del pastore

    Pfarrerswort | Saluto del Pastore 3

  • 4 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    Etwas anderes wollen: Zukunft BioVolere qualcos’altro: un futuro biologico

    Der blaue Himmel wirkt erstarrt, so heiß ist esschon am frühen Vormittag. Keine Luft weht, ge-quält hat der Schatten sich unter die Bäume zu-rückgezogen. Nur der Feigenkaktus trotzt mit seinen sta-cheligen Früchten der Sonne. In dieser Scheibenwelt zwi-schen Schatten und Sonne wohnt ein seltsamer Friede,ein gewollter Friede, er ist einer Ordnung entsprungen,denke ich mir,der Friede muss die Frucht einer Geiste-haltung sein. Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf,als ich zu der Tenuta Vannulo, einer berühmten Bio Moz-zarella Produktion südlich von Salerno, fahre. Es ist auf-fallend, mit wie viel Sorgfalt die Landschaft, die Auffahrt,die Gebäude gehalten sind. Der Kampfmodus vonNeapel und Umgebung fällt ab und bleibt schief an derToreinfahrt hängen. Hier hat jemand etwas ganz an-deres gewollt. Der Unterschied zur Umgebung ist auf-fallend. Herr Palmieri, am kleinen Finger trägt er einen alten Ringmit rotem Stein, auf dem Tisch liegt ein Panama Hut -in Erscheinung und Habitus wirkt er wie eine ferne Ro-manfigur - hat das Landgut von seinen Vätern über-nommen. Vor 22 Jahren traf er die Entscheidung, die Büf-felzucht und Mozzarella Produktion auf Bio umzustel-len, er war der Erste in Kampanien. Ausschlaggebend warfür ihn die Qualität. 600 Büffel leben auf dem Gut, dasGelände hat 200 Hektar. Wenn die Büffel gerade keineMilch geben, kommen sie auf die Weide. Die Milch pro-duzierenden Büffel leben in einem großen offenen Stallund können dort frei herumlaufen. Leuchtend gelbe Mas-sagebürsten, Freiluft Duschen, morgens hören sie NewAge Musik, zum Melken gehen sie freiwillig in eine au-tomatisierte Melkbox und danach gibt es zur Belohnungdas Futter.Palmieri‘s Tieren geht es gut: „ Ein Tier, das friedlich ist, das essen kann, wann es will, sich bürstenlassen kann, wann es will, sich melken lassen kann, wannes will, ist frei und weniger gestresst. Das drückt sich ebendirekt in der Qualität des Produktes aus.“ Das Futter - Gras,

    Il cielo azzurro sembra come cristallizzato, fa così cal-do già di prima mattina. Non tira un filo d’aria, l’om-bra sofferente si è ritirata sotto gli alberi. Solo il ficod’India tiene testa al sole con i suoi frutti spinosi. In que-sto mondo in bilico fra sole e ombra regna una stranapace, una pace voluta, scaturita da un ordine, penso chela pace sia il frutto di una forma mentis. Questi pensie-ri mi passano per la testa mentre sto guidando verso laTenuta Vannulo, famosa per la produzione di mozzarellabiologica, che si trova a sud di Salerno. È sorprendente qua-le cura sia stata posta nel mantenimento del paesaggio,del viale d’accesso, degli edifici. Il modus vivendi di Na-poli e dintorni rimane fuori dal portone di ingresso. Quiqualcuno ha voluto qualcosa di totalmente diverso. La dif-ferenza con l’ambiente circostante è notevole. Il signor Palmieri al mignolo porta un vecchio anello conuna pietra rossa, sul tavolo c’è un cappello Panama e peril suo aspetto e per come si veste sembra il personag-gio di un romanzo. Ha ereditato la tenuta dalla sua fa-miglia e 22 anni fa ha preso la decisione di convertirel’allevamento di bufale e la produzione di mozzarellaal biologico ed è stato il primo a farlo in Campania. Laqualità era per lui determinante. Seicento bufale vivo-no nella tenuta, il terreno ha 200 ettari. Quando le bu-fale non sono impegnate a dare il latte, vanno a pa-scolare. Le bufale che producono il latte vivono in unagrande stalla aperta dove possono scorrazzare libera-mente. Hanno luminose spazzole gialle per massaggi,docce all’aperto, la mattina ascoltano musica NewAge, vanno volontariamente a farsi mungere da un mac-chinario automatico di mungitura e dopo ricevono comericompensa il foraggio. Gli animali di Palmieri se la pas-sano bene: “Un animale che è pacifico, che può mangiarequando vuole, che si fa spazzolare quando vuole e si famungere quando vuole è libero e meno stressato.Questo si riflette direttamente nella qualità del pro-dotto”. Il foraggio, l’erba, l’erba medica, i piselli, il mais

    Ein nachhaltigesWeidemanagement kann sichpositiv auf die Klimabilanzauswirken

    Una gestione sostenibile deipascoli può avere effetti positivisul bilancio climatico

  • Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 5

    Luzerne, Erbsen, Mais - wird fast ausschließlich auf denbetriebseigenen Flächen hergestellt. Gedüngt wird nurmit Gülle und Mist aus eigenem Bestand. „Ein Boden, derweniger vergiftet wird, ist auch produktiver. Es ist eineSache, 2-3 Mal im Jahr ein chemisches Unkrautmittel oderso was auszubringen. Die Bodenstruktur verändert sichzum Nachteil. So hingegen produziert der Boden einenvorteilhaften Humus.“In Kampanien gibt es derzeit fast 1400 DOP (Denomi-nazione di origine protetta) Büffelmilch Produzenten,104 DOP Mozzarella Käsereien und etwa 10 DOP Bio Moz-zarella Käsereien. Die Produktion von zertifizierter BioMozzarella hat in den letzten Jahren eindeutig zuge-nommen. Bei Bio Betrieben muss das Futter ökologischhergestellt worden sein, das heißt ohne Verwendungvon chemischen Giften und gentechnikfrei. Bei DOP Be-trieben muss immerhin die Hälfte des Futters ausdem DOP Gebiet kommen. Ohne DOP Siegel gibt es die-se Beschränkung nicht. In der Produktion von Fleisch und Milcherzeugnissen beiRind,Schwein und Huhn gibt es eklatante Qualitätsun-terschiede. Während in der biologischen Landwirtschaftdie Anzahl der Tiere an die Fläche des Betriebes und des-sen Kapazität zur Futterherstellung gekoppelt ist, gibtes diese Relation in der konventionellen Viehwirtschaftnicht. Die Folge: Europa produziert weitaus mehr Fleischund Milch, als es selber Tiere ernähren kann – das Tier-futter in der EU kommt mittlerweile zum Großteil ausAmerika, Argentinien und Brasilien. In diesen Ländernliegt z.B. der Anteil von gentechnisch verändertem Sojabei über 94%. Während in der EU der Anbau von GVO(Gentechnisch veränderte Organismen) praktisch ver-boten ist, müssen Produkte von Tieren, welche mit Gen-technik gefüttert werden, nicht extra gekennzeichnetwerden. Damit ist bei Fleisch, Milch und Eiern keine ein-deutige Produktions-Transparenz vorhanden. Hier kanndavon ausgegangen werden, dass Tiere aus konventio-neller Haltung mit gentechnisch veränderten Futter-mitteln ernährt werden. In Italien kommen laut „Assal-zoo“, der Vereinigung der italienischen Tierfuttermit-telhersteller, 87% des hergestellten Tier-Mischfutters ausimportierter GVO Produktion. Graser und Wiederkäuer, also Rinder und Büffel sind ur-sprünglich keine Nahrungsmittelkonkurrenten .

    vengono prodotti quasi esclusivamente nell’area del-l’azienda. Si concima esclusivamente con liquame e le-tame di propria produzione. “Un terreno che viene in-quinato meno è anche più produttivo. È un problemausare 2-3 volte all’anno dei diserbanti chimici o simili.La struttura del terreno cambia a suo svantaggio. Nelsuo caso invece il terreno produce un humus vantag-gioso”.In Campania attualmente ci sono quasi 1400 produt-tori di latte di bufala DOP (Denominazione di origineprotetta), 104 caseifici di mozzarella DOP e circa 10 ca-seifici di mozzarella biologica DOP. La produzione dimozzarella biologica certificata è aumentata notevol-mente negli ultimi anni. Nelle aziende biologiche il fo-raggio deve essere prodotto in maniera ecologica, valea dire senza l’utilizzo di veleni chimici e organismi ge-neticamente modificati. Nelle aziende DOP almeno lametà del foraggio deve provenire dall’aerea DOP. Sen-za il marchio DOP non c’è questa limitazione. Nella produzione di carne e latticini da bovini, suini epolli ci sono differenze di qualità eclatanti. Mentre nel-l’agricoltura biologica il numero degli animali è lega-to all’area dell’azienda e alla sua capacità di produzionedi foraggio, questa relazione non esiste nell’allevamentoconvenzionale di bestiame. La conseguenza è che l’Eu-ropa produce di gran lunga più carne e latte di quan-to riesca a nutrire essa stessa gli animali. Il foraggio nel-l’UE proviene quindi dall’America, dall’Argentina e dalBrasile. In questi paesi ad esempio la percentuale di soiageneticamente modificata si aggira oltre il 94%. Men-tre nell’UE la coltivazione di OGM (organismi geneti-camente modificati) è praticamente vietata, i prodot-ti di animali che sono stati nutriti con organismi ge-neticamente modificati non portano contrassegniparticolari. Quindi non esiste trasparenza nella pro-duzione di carne, latte e uova. Si può partire dal pre-supposto che gli animali di un allevamento conven-zionale vengono nutriti con alimenti zootecnici gene-ticamente modificati. In Italia secondo “Assalzoo”, l’as-sociazione nazionale tra produttori di alimenti zoo-tecnici, l’87% degli alimenti zootecnici proviene da pro-dotti OGM importati. Erbivori e ruminanti, quindi bovini e bufale, in originenon sono in concorrenza con l’uomo per quanto ri-

    Glückliche Buffel produzierenbessere MozzarellaBufali felici producono unamozzarella migliore

  • 6 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    Menschen. Doch in einer auf schnellen Fleischzuwachsoder hohe Milchproduktion angelegten industrialisier-ten Viehwirtschaft werden zur Leistungssteigerunggroße Mengen an Mais, Soja und Getreide verfüttert. DieHälfte des weltweit produzierten Getreides geht in dieTiernahrung. Hunger ist damit kein Problem der Über-bevölkerung, sondern ein Verteilungsproblem und eineFolge des Exports von Getreide als Futtermittel für die Fleischproduktion in die Industrieländer. Der sehr sehenswerte US-amerikanische Dokumentarfilm „Cow-spiracy“ veranschaulicht die globalen Zusammenhängeder industrialisierten Fleischproduktion auf erschrec-kende Weise. 51% aller schädlichen Treibhausgase wel-tweit werden von der landwirtschaftlichen Nutztier-haltung erzeugt, nur 13% entstehen durch Verkehrsab-gase. Ein Großteil der Regenwald Rodungen im Amazo-nas wird durch die Schaffung neuer Anbauflächen fürFuttermittel veranlasst. Doch kein Industriezweig hat derart viel Zerstörun-gspotential und gleichzeitig so viel Regenerationspo-tential wie die Landwirtschaft. Allan Savory, ein britischstämmiger Landwirt aus Zimbabwe, hat in jahrzehnte-langen Studien herausgefunden, dass eine intelligent ge-führte Weidehaltung von großen Rinderherden sogar zueiner Wiederbelebung von verwüsteten Gebieten führenund zur Landschaftserhaltung und Klimapflege beitra-gen kann. Denn in den Gräsern und im Boden werdenklimaschädliche Kohlenstoffe aus der Atmosphäre ge-speichert. Was also tun? Regional essen und möglichst wenig kon-ventionell produziertes Fleisch und Milchprodukte kon-sumieren. Denn die richtungweisenden Entscheidungenwerden beim Einkauf getroffen. „Die Bio Büffelhaltung ist die Zukunft,“ glaubt BiopionierPalmieri. „Nicht weil die Produzenten davon überzeugtsind, sondern weil die Verbraucher sie dazu zwingen wer-den. So funktioniert der Markt. Die Nachfrage bestimmtdie Produktion. Wenn die Nachfrage sich ändert, dannmuss der Produzent sich anpassen.“

    Caroline von der Tann, Neapel

    guarda i prodotti alimentari. Tuttavia nel caso di un al-levamento di bestiame industrializzato improntato aun rapido aumento della carne o a una elevata pro-duzione di latte gli animali vengono nutriti con gran-di quantità di mais, soia e cereali per aumentare la loroproduttività. La metà dei cereali prodotti in tutto il mon-do viene utilizzata per nutrire gli animali. La fame quin-di non è un problema della sovrappopolazione, ma è unproblema legato alla distribuzione e una conseguenzadell’esportazione dei cereali come foraggio per la pro-duzione della carne nei paesi industrializzati. Il docu-mentario americano “Cowspiracy”, assolutamente davedere, illustra in maniera spaventosa i collegamenti glo-bali della produzione di carne industrializzata. Il 51% ditutti i gas serra nocivi nel mondo vengono prodotti dal-l’allevamento degli animali da fattoria e solo il 13% pro-viene dai gas di scarico. Gran parte dei dissodamenti del-la foresta tropicale in Amazzonia sono la conseguenzadella creazione di nuove superfici coltivabili per il fo-raggio. Ma nessun settore industriale ha un tale potenziale di-struttivo e allo stesso tempo così tanto potenziale ri-generativo come l’agricoltura. Allan Savory, un agri-coltore di origini britanniche dello Zimbabwe, in studidurati decenni ha scoperto che un pascolo di grandimandrie di bovini gestito in maniera intelligente puòpersino portare al recupero di aree desertificate e puòcontribuire alla tutela del paesaggio e alla preparazionedel terreno. Perché nelle graminacee e nel terreno vie-ne accumulato il carbonio dell’atmosfera che danneg-gia il clima. Che fare allora? Mangiare prodotti regionali e consu-mare possibilmente poca carne e latticini prodotti inmaniera convenzionale. Perché le decisioni determinantivengono prese quando si fa la spesa. “L’allevamento biologico delle bufale è il futuro”, affermail pioniere del biologico Palmieri. “Non perché ne sianoconvinti i produttori, ma perché i consumatori li co-stringeranno a farlo. Così funziona il mercato. La do-manda determina la produzione. Se cambia la domanda,allora il produttore deve adeguarsi”.

    Caroline von der Tann, Napoli

    Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti

    Massagebürsten im BüffelspaSpazzole massaggianti nella spa delle bufale

  • Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 7

    Der Mensch und die SchöpfungL’uomo e la creazione

    Die Bibel behauptet, dass zu Anbeginn der Zeit (vordem Fall) Menschen und Tiere harmonisch undfriedlich zusammenlebten, und dass sich dies amEnde der Zeit wiederholen werde: In der Genesis 1:29 steht,dass Menschen und Tiere sich nur von pflanzlichen Pro-dukten ernähren sollen; bei Jesaia 65:25, dass „Wolf undLamm beieinander weiden werden, der Löwe Stroh fres-sen wird wie die Rinder…“. Im selben Abschnitt ist wei-ter oben jedoch zu lesen, dass der Mensch über alle Tie-re herrscht und der ‚Unterjocher‘ der Erde ist. Das scheintsich zu widersprechen: Wie kann ich in Frieden und Har-monie leben, wenn ich als Herrscher dargestellt werde?In der Genesis 1:27-28 sagt Gott: „bevölkert die Erde, un-terwerft sie euch und herrscht über die Fische des Mee-res, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, diesich auf dem Land regen.“Problematisch wird es, wenn man diese Verse aus ihremZusammenhang reißt. Wenige Zeilen zuvor weist Gottdem Menschen die Aufgabe zu, die Erde und die Tiere zubeherrschen, da er nach Gottes Abbild geschaffen wur-de. Fast als wolle er damit sagen, dass der Mensch Got-tes Kreaturen hüten und lieben soll, so wie Gott selbst übersie wacht und sie liebt. Der Mensch soll ein guter Be-herrscher und Unterjocher sein, so wie es Gott auch ist.Die Bibel unterstreicht weiterhin, dass Menschen und Tie-

    La Bibbia sostiene che, all'inizio dei tempi (prima del-la caduta) esseri umani ed animali vivessero ar-moniosamente e senza violenza e che lo stesso av-verrà di nuovo alla fine dei tempi: in Genesi 1, 29, si rac-conta di come uomo ed animali debbano nutrirsi solo diprodotti vegetali; in Isaia, 65, 25 leggiamo che “il lupo el'agnello pascoleranno assieme, il leone mangerà il fo-raggio come il bue...”. Nello stesso passo della Genesi, pocoprima, si dice, però, che l'uomo è il dominatore di tutti glianimali e il 'soggiogatore' della terra. Sembra una con-traddizione: come posso vivere in pace ed armonia se poisono presentato come un dominatore? In Genesi 1, 27-28Dio dice: “riempite la terra, rendetevela soggetta, domi-nate sui pesci del mare e sugli uccelli del cielo e sopra ognianimale che si muove sulla terra”. Il problema sorge dal voler estrapolare questi versetti dalloro contesto. Poco prima Dio dà all'uomo l'incarico di do-minare la terra e gli animali ma in quanto è stato crea-to ad immagine e somiglianza di Dio: quasi a voler direche l'uomo deve governare ed amare le creature di Dio,proprio come le governa e le ama Dio stesso. L'uomo deveessere un buon dominatore ed un buon soggiogatore, pro-prio come lo è Dio. La Bibbia sottolinea anche come uomoed animali rientrino nello stesso patto che Dio ha stipulatocon le sue creature. In Genesi 9, 9-11, Dio promette non

    Das Alte Testament und die Beziehungzwischen den Menschen

    und dem Rest der Schöpfung

    L’Antico Testamento sul rapporto tra esseriumani e resto della creazione

    Der Menschsoll ein guterBeherrscherundUnterjochersein, so wie esGott auch ist

    L’uomo deveessere un buondominatore ed un buonsoggiogatore,proprio come lo è Dio

    Die Erschaffung von Adam.Mosaik aus dem Dom vonMonrealeLa creazione di Adamo. Mosaicodal Duomo di Monreale

  • 8 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    Franz von Assisi vor derSchöpfung / Francesco d‘Assisi

    davanti al creato

    re demselben Bund angehören, den Gott mit seinen Ge-schöpfen geschlossen hat. In der Genesis 9:9-11 ver-spricht Gott Noah und allen Tieren, nie wieder eine Sin-tflut zu schicken: „Hiermit schließe ich meinen Bund miteuch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebe-wesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tie-ren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.“ Dieser Aspekt wird dadurch bekräftigt, dass Menschenund Tiere das gleiche Schicksal teilen. Im Buch Koheletsteht: „Denn das Schicksal der Menschen und das Schick-sal der Tiere ist ein und dasselbe: die einen sterben so gutwie die anderen, und sie haben alle den gleichen Odem,und einen Vorzug des Menschen vor den Tieren gibt esnicht: alles geht an denselben Ort; alles ist vom Staubegeworden, und alles kehrt zum Staube zurück.“ Gottes Lie-be und Fürsorge gilt allen Lebewesen und wird auch vonden Tieren selbst erwidert, die sich in einem gewissen Sinn„betend“ an ihren Schöpfer wenden. Dazu Psalm 104: „Diejungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gottihre Nahrung“, oder auch Jesaia 43:20: „Die wilden Tierewerden mich preisen…“ In der Bibel neigen die Vor-schriften, die die Arbeit und das Schlachten von Tieren be-treffen, dazu, das Ausbeuten von Lebewesen zu begren-zen: Der Mensch darf sich nur von bestimmten Tierartenernähren, wofür eine rituelle Schlachtung vorgeschrie-ben wird, bei deren traditioneller Ausführung die Tiereweniger leiden. Der Ruhetag wird auch auf Tiere wieOchsen, Esel und Vieh ausgeweitet und unnötiges Leidensoll vermieden werden. Ochse und Esel sollen beim Pflü-gen nicht zusammengespannt werden, damit der Kraft-unterschied der beiden Tiere dem Schwächeren nicht zumNachteil wird. Das Bild, das aus dem Alten Testament hervorgeht, kön-nte man folgendermaßen zusammenfassen: Dem Men-schen wird die Aufgabe zugeteilt, liebevoll und fürsorglichden Garten der Schöpfung zu pflegen und die Tiere zuachten. Er soll ihre Arbeitskraft nutzen, sie züchten und,falls erforderlich, töten, um sich von ihnen zu ernähren,ohne ihnen aber unnötig Leid zuzufügen. In einer au-sgewogenen Beziehung zwischen Mensch und Schöp-fung, denn auch wir wurden nach Gottes Abbild er-schaffen.

    Roberto TresoldiÜbersetzung: Kerstin Gros

    solo a Noè, ma anche a tutti gli animali, che non invieràpiù un simile diluvio: “Quanto a me, ecco stabilisco il miopatto con voi, con i vostri discendenti dopo di voi e contutti gli esseri viventi che sono con voi: uccelli, bestiamee tutti gli animali della terra con voi; da tutti quelli usci-ti dall'arca, a tutti gli animali della terra”. Questo aspetto è confermato anche dal fatto che uomi-ni ed animali sono accomunati dallo stesso destino, comeemerge dai versetti dell'Ecclesiaste: “Infatti la sorte dei fi-gli degli uomini è la sorte delle bestie, agli uni e alle al-tre tocca la stessa sorte; come muore l'uno, così muorel'altra; hanno tutti un medesimo soffio, e l'uomo non hasuperiorità di sorta sulla bestia, perché tutto è vanità”.L'amore e la cura di Dio per gli esseri viventi è ricambia-ta anche dagli animali stessi, che si rivolgono al Creato-re, in un certo senso “pregano”, come ci ricorda il Salmo104: “i leoncelli ruggiscono in cerca di preda e chiedonoa Dio il loro cibo,” o Isaia 43, 20: “Mi glorificheranno le be-stie selvatiche...”. Nella Bibbia le prescrizioni relative al la-voro o alla macellazione degli animali tendono a porreun freno allo sfruttamento degli esseri viventi: si limitanole specie animali di cui ci si può cibare, s'impone una ma-cellazione rituale che, nella sua pratica tradizionale,tende a ridurre la sofferenza dell'animale, si estende il ri-poso del sabato anche agli animali come il bue, l'asino,il bestiame o si impone di eliminare le sofferenze inuti-li, come quando si dice di non mettere il giogo a bue edasino insieme, perché la differenza di forza dei due ani-mali non penalizzi il più debole.Il quadro che emerge dall'Antico Testamento potrebbe es-sere riassunto nel modo seguente: l'uomo riceve l'inca-rico di coltivare il giardino della creazione con amore ecura, di rispettare gli animali, utilizzandone la forza la-voro, allevandoli e, se indispensabile, uccidendoli per ci-barsene, senza però far loro patire sofferenze inutili, inun rapporto equilibrato uomo – creazione ispirato dal-l'essere stati creati, noi tutti, ad immagine e somiglian-za di Dio.

    Roberto Tresoldi

    Dem Menschenwird die Aufgabe

    zugeteilt,liebevoll und

    fürsorglich denGarten der

    Schöpfung zupflegen und dieTiere zu achten

    L’uomo ricevel’incarico

    di coltivare il giardino dellacreazione conamore e cura, di rispettare gli animali

  • Umwelt, Fahrrad und... LutherAmbiente, bici e... Lutero

    Der Anfang Juni gefeierte Weltumwelttag wurdeAnfang der siebziger Jahre zur Sensibilisierung fürThemen wie Umweltverschmutzung, Überbe-völkerung und globale Erderwärmung von den VereintenNationen ins Leben gerufen. Durch die Entscheidung desamerikanischen Präsidenten, aus dem Pariser Abkommenauszutreten, ist die Bedeutung des diesjährigen Wel-tumwelttags weiter gewachsen. Es handelt sich um dasbisher wichtigste internationale Abkommen zur Redu-zierung der CO2- Emissionen und folglich zur Begrenzungder globalen Erwärmung. Die Entscheidung der amerikanischen Regierung könnteallerdings irreversible Ausswirkungen auf das globale Kli-ma haben. Das diesjährige Thema war “Connecting Peo-ple to Nature - Mensch und Natur miteinander verbinden”.In diesem Sinne wurden schon am Earth Day (22. April) ve-röffentlichte Impulse für einen umweltfreundlichen Le-bensstil von Umweltschützern, Medien und Institutionenbekräftigt. Darunter auch die Anregung, auf besondersumweltschädliche Transportmittel zu verzichten und -wann immer möglich - zu Fuß oder mit dem Fahrrad un-terwegs zu sein: Alternativen, die sich nicht nur auf un-seren Planeten sondern auch auf unsere Gesundheit po-sitiv auswirken. Dr. Andrea Perugini sieht das genauso. Der aus der Toskanastammende 58jährige Arzt lebt und arbeitet in Rom. Gleichzu Beginn unseres Gesprächs erzählt er uns von seinendrei Leidenschaften: Engagement für die Gesundheit, In-teresse für Geschichte und die Liebe zum Fahrrad! Dr. Perugini ist Chirurg, hat aber stets als Hausarzt gear-beitet. Seine Zeit teilt er zwischen der Familie (mit vier er-wachsenen Kindern), Patientenbesuchen, Geschichtsbü-chern und dem Radtraining auf. Vor etwa sieben Jahrenhat er die Associazione Pedalando nella Storia (Verein -Durch die Geschichte radeln) gegründet. Über 40 Jahrenach seiner ersten Radreise, als er noch aufs Gymnasiumging. Mit der moralischen Schirmherrschaft der Evange-

    Agli inizi di giugno si è celebrata la GiornataMondiale dell’Ambiente, proclamata dall’As-semblea generale delle Nazioni Unite sin daglianni 70, per sensibilizzare su tematiche quali inquina-mento, sovrappopolazione e surriscaldamento globale.Una ricorrenza resa quest’anno ancora più significativadalla scelta di Donald Trump, e quindi degli Stati Uniti, diuscire dall’accordo di Parigi. Cioè, dal più importante trat-tato internazionale mai siglato prima per la riduzione del-le emissioni di anidride carbonica con il conseguente con-trasto al riscaldamento globale. E la decisione america-na potrebbe avere effetti irreversibili sul clima globale.Il tema ufficiale dell’edizione 2017 era “Connecting Peo-ple to Nature”, connettere le persone alla Natura. In que-st’ottica, ambientalisti, media e istituzioni hanno rilan-ciato alcuni consigli, già divulgati in occasione dell’EarthDay (che si celebra, invece, ogni 22 aprile). Tra questi, spic-cava l’invito ad abbandonare i mezzi più inquinanti peri propri spostamenti personali, prediligendo – ogni qualvolta possibile – il movimento a piedi e l’uso della bicicletta:alternative più salutari per il nostro pianeta ma anche per

    Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 9

    Die Teilnehmer undTeilnehmerinnen mit denVertretern der lokalenlutherischen Gemeinde in derLutherstadt Wittenberg

    I partcipanti a LutherstadtWittenberg insieme airappresentanti della comunitàluterana locale Quelle / Fonte: AssociazionePedalando nella storia

    Eine Radtourzum 500.Reformations-jubiläum

    Pedalata per il 500°della Riforma

  • 10 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    lisch-Lutherischen Kirche in Italien und anderen Institu-tionen wie der Deutschen Botschaft, der Stadtverwal-tungen von Eisleben, Wittenberg und Berlin sowie der Ini-tiative „Luther 2017: 500 Jahre Reformation“ hat er diesesJahr (6.-18. Juli) mit dem von ihm geleiteten Verein die Fahrradtour auf den Spuren Martin Luthers organisiert.„Wer Rad fährt ist per Definition Umweltschützer, anderskönnte es gar nicht sein. Das betrifft umso mehr dieje-nigen, die Radsport als Hobby betreiben und fast täglichtrainieren und zahlreiche Stunden im Freien verbringen.Das ist gewiss die beste Art und Weise, um sich mit derNatur zu verbinden. Mit dem Fahrrad ist man langsam ge-nug unterwegs, um die Schönheit der Orte, an denen manvorbeiradelt, zu genießen, aber auch schnell genug, umin kurzer Zeit einiges zu sehen,“ erklärt Dr. Perugini. Unddas wissen die Mitglieder von Pedalando nella Storia, demrömischen Verein mit Mitgliedern aus ganz Italien, die sichbei Amateur-Sportinitiativen und themenspezifischen Fahrradtouren treffen. „Eine Radlerin kommt sogar aus Ka-lifornien!” erzählt Dr. Perugini. “Die junge Frau lernte 2012in L‘Aquila ein Mitglied unseres Vereins aus der RegionAbruzzen kennen und einige Zeit später wurde dann dieHochzeit gefeiert!,” „Der alljährige Höhepunkt ist die hi-storische Fahrradtour, die uns durch Orte führt, in denenbedeutende Kapitel der Geschichte geschrieben wurden.“2011 zum Beispiel radelte die „Gruppe“ zur Feier des 150.Jahrestages der Einheit Italiens durch die ersten Haupt-städte des italienischen Reichs (Turin, Florenz und Rom)und 2013 zur Feier der 100. Tour de France von Rom nachParis, wo sie von den Rad-Legenden der Vergangenheit em-pfangen wurde. „Mit der diesjährigen Initiative wollen wirdas 500. Reformationsjubiläum feiern, das religiös, kulturellund künstlerisch ein historisches Ereignis von großer Trag-weite ist. Die Idee für diese historische Radtour kam mir vor eini-gen Monaten, als ich im Radio von Papst Franziskus Rei-se nach Lund hörte.“ Eine lange Tour durch viele für dasChristentum bedeutsame Orte. Über 1.800 km (die Häl-fte davon über Radwege) mit einem Gesamthöhenun-terschied von 15.500 m. Die Tour ist in zehn Etappen un-terteilt: 4 in Italien (Foligno, Chiusi della Verna, Bolognaund Trient), 1 in Österreich (Innsbruck) und 5 in Deut-schland (Augsburg, Nürnberg, Saalburg, Lutherstadt Ei-sleben und Berlin). Unter den etwa 30 Teilnehmern - zu

    ognuno di noi. Concorda pienamente il dottor Andrea Pe-rugini. Cinquantotto anni, romano ma con radici fami-liari in Toscana, si presenta dichiarando di avere tre pas-sioni nella vita: l’impegno per la salute, l’interesse per lastoria e l’amore per la bici! Il Dr. Perugini è uno speciali-sta in chirurgia generale che però si è sempre dedicato allamedicina di base, dividendo il proprio tempo quotidia-no tra famiglia (ha 4 figli ormai adulti), visite ai pazien-ti, letture storiche e allenamenti sui pedali. Circa sette annifa ha creato l’Associazione Pedalando nella Storia, oltre 40anni dopo i suoi primi viaggi sul sellino quando ancoraandava al ginnasio. Con l’Associazione che presiede ha or-ganizzato quest’anno – dal 6 al 18 luglio – la Ciclopeda-lata lungo il cammino di Martin Lutero. A questa inizia-tiva, la Chiesa Evangelica Luterana in Italia ha voluto con-cedere il patrocinio morale (insieme ad altre istituzionitra cui l’Ambasciata tedesca, le Municipalità di Eisleben,Wittenberg e Berlino, Luther 2017: 500 Jahre Reformation).“Chi va in bici è un ambientalista per definizione, non po-trebbe essere diversamente. Ancor di più chi pratica il ci-clismo a livello amatoriale con allenamenti pressoché gior-nalieri e tante ore trascorse all’aria aperta: il miglior modo,appunto, per connettersi alla natura. La bicicletta, infat-ti, è sufficientemente lenta per godere della bellezza deiluoghi intorno a noi ma anche veloce a sufficienza da con-sentire di ammirare tante cose in un tempo limitato”, cispiega il Dr. Perugini. Come sanno bene i membri di Pe-dalando nella Storia: dell’Associazione, che ha sede a Roma,fanno parte ciclisti provenienti da tutta Italia che s’in-contrano per partecipare a manifestazioni amatoriali ea pedalate a tema. “E persino dalla California! Come quel-la ragazza che, nel 2012 a L’Aquila, conobbe un nostro iscrit-to abruzzese: qualche tempo dopo sono convolati a noz-ze!” dice, aggiungendo che “per noi, il momento clou diogni anno è la pedalata storica rievocativa, con percorsiche si sviluppano sempre in luoghi dove furono scrittegrandi pagine di storia”.Ad esempio, nel 2011, per il 150° dell’Unità d’Italia, il “grup-po” si mosse tra le prime capitali del Regno (Torino, Firenzee Roma) e nel 2013, per celebrare il 100° Tour de France, daRoma a Parigi dove venne accolto da grandi campioni delpassato. “L’edizione di quest’anno è nata per celebrare, in-vece, il 500° anniversario della Riforma di Lutero: un even-to storico rilevantissimo non solo dal punto di vista reli-

    Dr. Perugini mit demLuthertrikot der Radtour

    Il Dr. Perugini con la magliaspeciale della Ciclopedalata per Lutero

    Wer Rad fährt ist perDefinitionUmweltschützer

    Chi va in bici è unambientalistaper definizione

  • Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 11

    denen 5 auf zwei Begleitfahrzeuge verteilte Begleiter hin-zukommen - befinden sich auch zwei blinde Radfahrer, diemit Begleitperson auf Tandem mitfahren. „Die langjährigeTeilnahme von Graziano Gallusi und Lorenzo Genovese anunseren Initiativen ist eine ständige Bereicherung für uns:Sie leben uns vor, dass man mit einer Behinderung auchunbeschwert leben kann, und dass sie die Freude am Fa-hrradfahren unbeeinträchtigt genießen. Dazu habe icheine bewegende Erinnerung. Vor zwei Jahren war unse-re historische Fahrradtour dem Gedenken an den 100. Ja-hrestag des ersten Weltkriegs (Italien trat 1915 dem Kriegbei) gewidmet. Über zahlreiche Serpentinen fuhren wirin Friaul einen Berg hoch, als wir plötzlich Graziano rufenhörten: Was für ein schöner Wasserfall! Wir waren alle ver-wundert und ein wenig verlegen. Weit und breit war keinWasserfall zu sehen, nicht mal ein Bach. Nur Felswändeund viele Kurven. Aber er hatte Recht, nach einigen 100Metern und diversen Kurven tat sich vor unseren Augenein unglaubliches Schauspiel auf: ein herrlicher Wasser-fall. Graziano hatte ihn gehört, ja er war weit vor uns inVerbindung mit der Natur getreten. Die Erinnerung da-ran bewegt mich heute noch.“Die Sensibilität für das Thema Behinderungen, gerade wasBlinde betrifft, hat dem Verein Pedalando nella Storia dieSchirmherrschaft der Unione Italiana Ciechi e Ipove-denti (Italienischer Bund für Blinde und Sehbehinderte)auch für die Fahrradtour auf den Spuren Luthers einge-bracht.„Auch zu erwähnen ist Nunziato Pellegrini, ein junger Rad-fahrer, der gerade mal… 82 Jahre alt ist!“ Er stammt ausAri, einem kleinen Ort in der Nähe von Chieti, und hat lan-ge Jahre in Großbritannien im Bergbau gearbeitet. Nachseiner Rückkehr nach Italien Ende der Achtzigerjahre hater in seiner Heimatregion einen landwirtschaftlichen Be-trieb gegründet. Er findet auch für sein Hobby Zeit: Fahrradfahren. „Nun-ziato ist der lebende Beweis dafür, dass regelmäßige Be-wegung dazu beiträgt, nicht nur jung zu bleiben sondernauch gesund alt zu werden. Ich sage meinen Patienten im-mer, dass, wenn Gott uns mit 210 Knochen und 600 Mu-skeln erschaffen hat, es einen Grund dafür geben muss.Und deshalb sollten wir uns bemühen, für uns selbst undfür unsere Lieben fit zu bleiben. Radfahren kann dabei einegroße Hilfe sein.“ Im Übrigen geht aus einer dänischen Stu-

    gioso, ma anche culturale e artistico. E l’idea di questa rie-vocazione mi venne diversi mesi fa quando, alla radio, sen-tii del viaggio in programma di Papa Francesco a Lund”.Un lungo percorso attraverso tanti luoghi significativi delCristianesimo. Oltre 1.800 km (di cui la metà su piste ci-clabili), con un dislivello totale di 15.500 metri, articolatoin dieci tappe: 4 in Italia (Foligno, Chiusi della Verna, Bo-logna e Trento), 1 in Austria (Innsbruck) e 5 in Germania(Augusta, Norimberga, Saalburg, Lutherstadt Eisleben eBerlino). Tra la trentina di ciclisti partecipanti – oltre a cin-que accompagnatori su due vetture di scorta – anche dueatleti non vedenti: ognuno di loro, sul proprio tandem, conun accompagnatore. “La partecipazione, ormai plurien-nale, di Graziano Gallusi e Lorenzo Genovese alle nostremanifestazioni è fonte di insegnamento continuo per tut-ti noi: dimostrano che la disabilità può essere vissuta conserenità e senza ostacolare il godimento che l’andare inbicicletta regala. A tal proposito, ho un ricordo molto emo-zionante. Due anni fa, la nostra pedalata rievocativa fu de-dicata al 100° anniversario della Prima Guerra Mondiale(l’Italia entrò nel conflitto nel 1915). Stavamo scalando unamontagna in Friuli, alle prese con vari tornanti. Tutto a untratto, Graziano esclamò: Che bella cascata! Noi restam-mo perplessi e anche un po’ imbarazzati. Non c’era nes-suna cascata e nemmeno un ruscello. Solo pareti di roc-cia e curve infinite. Ma ci sbagliavamo. Dopo alcune cen-tinaia di metri e diverse curve ancora, si palesò unospettacolo incredibile: una meravigliosa cascata. Grazia-no aveva sentito, anzi si era connesso alla natura, ben pri-ma di noi. Mi commuovo ancora oggi…”.La sensibilità verso il tema della disabilità, in particola-re dei non vedenti, ha fatto meritare all’Associazione Pe-dalando nella Storia il patrocinio dell’Unione Italiana Cie-chi e Ipovedenti anche per la Ciclopedalata lungo ilcammino di Lutero.“Ma, tra i partecipanti, vorrei menzionare anche NunziatoPellegrini, un giovanotto di soli… 82 anni!”. Originario diAri, un paesino vicino a Chieti, ha vissuto per tantissimianni nel Regno Unito dove lavorava come minatore.Rientrato in Abruzzo alla fine degli anni 80, qui apreun’azienda agricola e trova il tempo di coltivare anche lapassione per i pedali. “Nunziato è la dimostrazione di comel’attività fisica regolare consenta non tanto di restare gio-vani quanto di invecchiare bene. Da sempre, dico ai

    NunziatoPellegrini, einjungerRadfahrer, dergerade mal…82 Jahre alt ist!

    NunziatoPellegrini, un giovanottodi soli… 82anni!

  • 12 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    die, die vor einigen Jahren im International Journal of SportMedicine veröffentlicht wurde, hervor, dass mit steigen-der Intensität des Fahrradfahrens auch die Lebenser-wartung steigt. Vor allem wegen der präventiven Effek-te bei Herzerkrankungen: Bei Frauen steigt die Leben-serwartung um 2-3 Jahre und bei Männer um 4-5 Jahre.Die vielen Unfälle, von denen in der Presse berichtet wird,halten italienische Fahrradfahrer häufig davon ab, aufsRad zu steigen: Laut ISTAT (ital. Statistikamt) wurden 201516.827 Radfahrer bei Unfällen verletzt und 252 starben aufunseren Straßen. Im Durchschnitt gibt es täglich 46 Un-fälle und alle 35 Stunden einen Toten. „Das Risiko kannnicht völlig reduziert werden. Was in Italien fehlt, ist dieVerkehrserziehung, vor allem für Autofahrer. Aber auchfür viele Radfahrer. Wer hinterm Lenkrad sitzt, fährt sel-ten Fahrrad und ist häufig nicht in der Lage, den Unter-schied der zwei Fortbewegungsmittel auch in Bezug aufdie Geschwindigkeit wahrzunehmen. Oft werden die Fol-gen eines Überholmanövers unterschätzt, bei dem keinausreichender Abstand zum Radfahrer gehalten wird. DasGleiche gilt auch für die Zeit, die ein Radler benötigt, umüber eine Kreuzung zu fahren. Andererseits kann man ge-rade in Großstädten Radfahrer erleben, die sich verhalten,als gelte die Straßenverkehrsordnung für sie nicht: Sie hal-ten nicht an der Ampel und fahren auf der falschen Stra-ßenseite oder auf dem Bürgersteig. Unser Verein versuchtein gutes Beispiel zu geben. Und ich bin überzeugt, dassauch kleine Initiativen, wie die von der ELKI mit der Schirmherrschaft ‚ausgezeichnete‘ Fahrradtour, in diesemSinn nützlich sind.“

    BMP ComunicazioneÜbersetzung: Kerstin Gros

    miei pazienti che se Dio ci ha creato con 210 ossa e 600muscoli, un motivo ci sarà pure stato. È pertanto doveroso,nei confronti di noi stessi e di chi ci sta vicino, provare amantenerci al meglio. E la bicicletta può essere un otti-mo aiuto”. D’altronde, una ricerca danese – pubblicata al-cuni anni fa sull’International Journal of Sport Medicine –affermava che quanto più si pedala intensamente tan-to più cresce l'aspettativa di vita, soprattutto grazie aglieffetti di prevenzione delle patologie cardiache: dai 2 ai3 anni in più per le donne, dai 4 ai 5 anni per gli uomini.In Italia, la volontà di inforcare sempre più spesso la bici,però, è spesso scoraggiata da tristi episodi di cronaca: se-condo l’ISTAT, nel 2015 sono stati ben 16.827 i ciclisti feri-ti e 252 quelli deceduti sulle nostre strade. In media, 46incidenti al giorno e una vittima ogni 35 ore. “Azzerare ilrischio è impossibile. Ma quello che manca in Italia è l’edu-cazione. Degli automobilisti, innanzitutto. Ma anche dimolti ciclisti. Chi è al volante solo raramente va in bici emolto spesso non è in grado di cogliere la diversità di mez-zi e velocità. Ad esempio, sottovalutando gli effetti di unsorpasso ravvicinato al ciclista o il tempo necessario a que-st’ultimo per attraversare un incrocio. D’altro canto, so-prattutto nelle grandi città, non è raro osservare qualcheciclista incurante del Codice della Strada come se ne fos-se esentato: non rispettare il semaforo, andare contro-mano, pedalare sui marciapiedi. E così via. Da parte no-stra, come Associazione, proviamo a dare un esempio. Esono convinto che anche piccole manifestazioni, comequella ‘premiata’ dalla CELI con il proprio patrocinio, pos-sano essere utili anche a questo scopo”.

    BMP Comunicazione

    Fotos von links /Foto da sinistra:Radtour Rom - Olympia - Athen2016. Andrea Perugini mit denTeilnehmerinnen Antonella Calòund Cinzia Coluzzi, einerblinden paralympischenRadsportlerin

    Ciclopedalata Roma - Olimpia -Atene 2016. Andrea Peruginicon le cicliste Antonella Calò eCinzia Coluzzi, atletaparaolimpica non vedente

    Die Teilnehmer undTeilnehmerinnen mit derBürgermeisterin Jutta Fischervor dem Lutherdenkmal aufdem Marktplatz der LutherstadtEisleben

    I partecipanti con la sindacaJutta Fischer, sotto la statua diLutero nel Marktplatz diLutherstadt Eisleben

  • Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 13

    Die KommissionGlobalisierung und Umweltim Dienst der Gemeinden

    La Commissione Globalizzazione e ambiente al servizio delle comunità

    Die 1997 fand in Graz die zweite Europäische Ökumenische Ver-sammlung statt, von der u.a. folgende Empfehlungen ausge-sprochen wurde: Die Förderung der Bewahrung der Schöpfungdurch einen an den Kriterien der Nachhaltigkeit und sozialen Gere-chtigkeit ausgerichteten Lebensstil, einen gemeinsamen Tag derSchöpfung und die Einrichtung eines europäischen Netzes von Um-weltverantwortlichen, die sich bei ihren Aktivitäten als Partner aner-kennen. Zur Umsetzung dieser Em-pfehlung setzte die FCEI (Bund evan-gelischer Kirchen in Italien) ein Jahrspäter (1998) eine Umweltkommis-sion ein, die als Dienstleistungsein-richtung für evangelische Kirchenund Gemeinden fungieren sollte.Im selben Jahr wurde auch das ECEN(www.ecen.org ) gegründet, das Eu-ropäische Christliche Umweltnetz-werk, dem die Umweltkommissionfast unmittelbar beitrat, um sichan allen Versammlungen und der or-ganisatorischen Koordinierung zubeteiligen. Darüber hinaus be-schäftigt sich die Umweltkommis-sion seit 2001 auch mit dem ThemaGlobalisierung. Mittlerweile ist ausdem ECEN die GLAM (KommissionGlobalisierung und Umwelt) ge-worden. Hauptaktivität der Kommission istseit 2000 die Vorbereitung von Material für Reflexionen und von li-turgischen Handreichungen zu verschiedenen Themen für „Die Zeit derSchöpfung“, die je nach Aktualität der im In- und Ausland geführtenDebatte oder aufgrund von UN-Empfehlungen an alle Mitgliedstaa-ten ausgewählt werden. Dem dänischen und angelsächsischen Beispielfolgend wurde 2009 das Netzwerk „Eco comunità“ eingerichtet, um mitPredigten, Unterricht und guten Praktiken zur Umweltverträglichkeitder Kirchen beizutragen. Dazu wurde eine Liste mit 40 Vorschlägen zu-

    Nel 1997 a Graz (Austria) si svolgeva la seconda Assemblea ecu-menica europea. Tra le sue raccomandazioni c’erano quella di pro-muovere la salvaguardia del creato attraverso uno stile di vitaorientato ai criteri della sostenibilità e della giustizia e una giorna-ta comune del creato, e quella di organizzare una rete europea di re-sponsabili dell’ambiente, partner nelle proprie attività. L’anno suc-cessivo (1998) la Federazione delle chiese evangeliche in Italia (FCEI)

    istituiva una Commissione am-biente quale struttura di servizioalle chiese e le comunità evangeli-che per realizzare le indicazioni diGraz. Nello stesso anno veniva co-stituita l’ECEN (www.ecen.org), laRete cristiana europea per l’am-biente a cui la Commissione am-biente ha quasi da subito aderitopartecipando alle Assemblee e conuna presenza nel coordinamento or-ganizzativo. Dal 2001 il lavoro dellaCommissione si è esteso anche al fe-nomeno della globalizzazione, ed èdiventata GLAM (Commissione glo-balizzazione e ambiente).La prima e più importante attivitàdella Commissione è stata fin dal2000 la preparazione di materiali diriflessione e sussidi liturgici per “IlTempo del creato” su diversi temiscelti in base alla attualità del di-

    battito nazionale e internazionale o perché indicati dall’ONU all’at-tenzione delle nazioni. Nel 2009, sull’esempio danese e anglosasso-ne, è stata istituita la rete di “Eco comunità”, per ridurre l'impatto am-bientale delle chiese sia attraverso la predicazione e l’insegnamen-to sia attraverso buone pratiche. È stata predisposta una lista di 40proposte suddivise in paragrafi: culto, educazione e diaconia, am-ministrazione, acquisti, usi dell’energia, mobilità e rifiuti. Sono pre-visti tre Diplomi da conferire in base al livello di impegno della sin-

    Teilnehmer des ersten Lehrgangs der Eco-Gemeinden (2009)im Gemüsegarten von Casa Cares (Regello, FI)

    Partecipanti al primo seminario delle Ecocomunità nel 2009

    nell’orto di Casa Cares (Regello, FI)

  • 14 Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato

    sammengestellt, die in folgende Themen untergliedert ist: Gottesdienst,Diakonie, Verwaltung, Einkauf, Nutzung von Energie, Mobilität und Ab-fall. Vorgesehen sind drei Diplome, die je nach Engagement der einzelnenGemeinden vergeben werden: Übergangsphase, fortgeschrittener Zu-stand und umweltverträglich. Heute sind wir mit etwa 50 Gemeindenvernetzt. In Italien ist das Thema der Gerechtigkeit gegenüber der Schöpfungschwach entwickelt, ist aberim Wachstum begriffen unddie evangelischen Kirchensind keine Ausnahme. Aus diesem Grund zielt dasEngagement der GLAM da-rauf ab, mit den zwei er-wähnten Projekten sowie mitgezielten Veröffentlichungen(‚Handreichung für umwelt-freundliche Gemeinden‘2006, ‚Handreichung für Ge-meinden voller Energie‘ 2008und ein Dossier über ‚Spiri-tualität und Schöpfung,Stimmen aus der evangeli-schen Welt in Italien‘ 2012)und Artikeln in den evange-lischen Medien in Italien dasInteresse wach zu halten. ImMärz 2017 hat die GLAM alsitalienischen Beitrag zu denFeierlichkeiten des 500. Re-formationsjubiläums ein Se-minar zum Thema ‚DieSchöpfung steht nicht zumVerkauf‘ organisiert. In den Bereichen Globalisierung und wirtschaf-tliche Gerechtigkeit besteht die Arbeit in der Verbreitung von Doku-menten und der Unterstützung von Initiativen, die von internationa-len ökumenischen Einrichtungen angeboten werden. Ernannt wird die Kommission vom Rat der FCEI. Zurzeit umfasst sie neunaus fünf Kirchen stammende Mitglieder. Seit einigen Jahren gehört ihrauch ein permanenter Gast an, der von der FGEI (Verband der italie-nischen Jugend in Italien) ernannt wird.

    Antonella Visintin, GLAM-Koordinatorin, TurinÜbersetzung: Kerstin Gros

    gola comunità: in conversione, in stato di avanzamento, sostenibile.Ad oggi siamo in contatto con circa 50 comunità.In Italia il tema della giustizia verso il creato è ancora poco svilup-pato ma in crescita e le chiese evangeliche non rappresentano unaeccezione. Per questo l’impegno della GLAM è di tenere aperta l’at-tenzione non solo attraverso i due progetti principali citati ma an-che attraverso pubblicazioni specifiche (nel 2006 un ‘Manuale per

    comunità sostenibili’, nel2008 un ‘Manuale per co-munità piene di energia’ enel 2012 un Dossier su ‘Spi-ritualità e creazione, vocidal mondo evangelico inItalia’) e articoli sui mediaevangelici nazionali. A mar-zo 2017 come contributo ita-liano alle celebrazioni per i500 anni della Riforma, laGLAM ha proposto un Se-minario nazionale su ‘Il crea-to non è in vendita’.  Sulversante della globalizza-zione e della giustizia eco-nomica l’attività consisteprincipalmente nel diffon-dere documenti e promuo-vere iniziative collegati aprogrammi di strutture ecu-meniche internazionali.La commissione viene no-minata dal Consiglio dellaFCEI. Al momento è compo-sta da nove persone appar-

    tenenti a cinque chiese a cui si aggiunge da diversi anni un invitatopermanente nominato dalla Fgei (Federazione giovanile evangelica).

    Antonella Visintin, coordinatrice GLAM, Torino

    Ökumenisches Abendmahl anlässlich der Zeit der Schöpfung, im Garten der römischen BaptistenkircheCentocelle. Von links: Pfarrer Herbert Anders, Baptist; Pfarrer Riccardo Facun, Philippine Methodist

    Church; Pfarrer Gelson, Philippine Baptist Church; Pfarrer Olaitan Olaniran, New Covenant Church di Roma

    Eucarestia ecumenica nel tempo del creato nel giardino della chiesa battista di Roma Centocelle. Dasinistra: il pastore battista Herbert Anders; Pastore Riccardo Facun, Philippine Methodist Church; Pastore

    Gelson, Philippine Baptist Church; Pastore Olaitan Olaniran, New Covenant Church di Roma

  • Bewahrung der Schöpfung | Salvaguardia del creato 15

    Lebensmittelverschwendung Lo spreco alimentare

    Jährlich werden 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet, be-vor sie überhaupt auf den Tisch kommen, weil sie im Betrieb ver-derben, verloren gehen, in der Vertriebskette ungenießbar werden oderin den Lebensmittelgeschäften, Restaurants und Küchen weggewor-fen werden (WWF). Dabei handelt es sich um das Vierfache der Lebensmittelmenge, mitder die weltweit knapp 900 Millionen unterernährten Menschen ge-sättigt werden könnten. Allein in den Vereinigten Staaten werden jä-hrlich 46 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen und in Europaetwa 88 Millionen Tonnen. Damit könnten 200 Millionen Menschen er-nährt werden (FAO). Und obwohl in Italien 2016 ein Gesetz zur Be-kämpfung der Nahrungsmittelverschwendung (166/2016) verab-schiedet wurde, landet immer noch eine so große Menge an Leben-smitteln im Müll, dass es für die Umwelt untragbar und auch mora-lisch inakzeptabel ist. Laut der jüngsten Daten der Waste Watcher Beo-bachtungsstelle könnte man mit den Nahrungsmitteln, die in Italienvom Feld direkt in den Abfalleimer wandern, 44,5 Millionen Menschenernähren (ca. 15 Milliarden und 615 Millionen Euro pro Jahr).Angesichts der globalen Wirtschaftskrise, der neuen Armut auch in In-dustrienationen und des wachsenden Umweltbewusstseins wächst dieReduktion der Lebensmittelverschwendung zu einer immer größerenHerausforderung heran. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln wirktsich auch auf die Umwelt negativ aus. Der CO2-Fussabdruck der Le-bensmittelabfälle beträgt ca. 3,3 Giga-Tonnen Treibhausgas-Emissionen,das entspricht 1/3 der jährlichen Emissionen an fossilen Brennstoffen,die aufgrund der Klimaveränderungen die Lebensbedingungen der Men-schen in den ärmeren Ländern verschlechtern. Zudem ist das durch auf der Müllhalde gelandeten Lebensmittel er-zeugte Erdgas 21-mal schädlicher als CO2. Eine Reduktion der Leben-smittelverschwendung von 20% allein in den Vereinigten Staaten wür-de in 10 Jahren einen jährlichen Rückgang der Treibhausgas-Emissionvon 18 Millionen Tonnen bedeuten. Wenn man Lebensmittel ver-schwendet, schadet man auch unserem Planeten. Nahrungsmittel-verschwendung zu vermeiden ist ein Akt des Respekts gegenüber Mil-lionen Hunger leidenden Menschen und eine Geste, mit der die Um-welt geschützt und die Schöpfung bewahrt wird. Für alle Christen istes darüber hinaus eine Art und Weise, Jesu Gebet im Alltag konkret um-zusetzen: „Unser täglich Brot gib uns heute.“

    Marta D’Auria, NeapelÜbersetzung: Kerstin Gros

    Ogni anno 1,3 miliardi di tonnellate di cibo vengono sprecate sen-za arrivare neanche a tavola – pur essendo prodotte – perché van-no a male in azienda, si perdono, diventano immangiabili durante ladistribuzione o vengono gettate via nei negozi alimentari al dettaglio,ristoranti e cucine (WWF). Si tratta di circa 4 volte la quantità di cibonecessaria a sfamare le quasi 800 milioni di persone sul pianeta chesono denutrite. Solo gli Stati Uniti buttano via 46 milioni di tonnella-te di cibo l’anno; in Europa circa 88 milioni di tonnellate di cibo spre-cato sfamerebbero 200 milioni di persone (FAO).Per quanto riguarda l’Italia, nonostante sia stata approvata la legge n.166/2016 contro lo spreco alimentare, la quantità di cibo che finisce nel-la pattumiera è ancora a livelli insostenibili, oltre che eticamente inac-

    cettabili. Secondo gli ultimi dati rac-colti dall’Osservatorio Waste Watcher,in Italia va direttamente dal campoal bidone della spazzatura una quan-tità di cibo che potrebbe sfamarequasi 44 milioni e mezzo di persone(circa 15 miliardi e 615 milioni dieuro all’anno). La riduzione dellospreco alimentare è una sfida sem-pre più importante nell’attuale con-testo di crisi economica globale, dinuove povertà anche nei Paesi avan-

    zati e di crescente consapevolezza ambientale. Lo spreco alimentare hainfatti un effetto negativo anche sull’ambiente. L’impronta di carbo-nio dei rifiuti alimentari è pari a circa 3,3 gigatonnellate di gas serra,ossia 1/3 delle emissioni annuali derivanti dai carburanti fossili, che ren-dono la vita più difficile alle persone in Paesi più poveri a causa del cam-biamento climatico. E ancora, il gas metano prodotto dal cibo che fi-nisce in discarica è 21 volte più dannosa della CO2. La riduzione dellospreco di cibo nei soli Stati Uniti del 20% in 10 anni si tradurrebbe inuna riduzione delle emissioni serra annuali di 18 milioni di tonnella-te. Insomma, quando si spreca del cibo si sta facendo un danno ancheal nostro Pianeta.Evitare lo spreco alimentare è un atto di rispetto verso i milioni di uo-mini e donne che soffrono la fame, di cura per l’ambiente e di salva-guardia del creato. Per i cristiani di tutto il mondo è inoltre un modoper tradurre in gesti concreti la preghiera insegnataci da Gesù: “Dac-ci oggi il nostro pane quotidiano”.

    Marta D’Auria, Napoli

    Spreco alimentareLebensmittelverschwendung

  • 16 Der Theologe antwortet | Il teologo risponde

    Questo ragazzo vuole essere seriamente cristiano. Prima delcompito in classe sulla teoria dell’evoluzione afferma: “Consegneròun foglio in bianco. Nella Bibbia è scritto che Dio ha creato il mondoin sette giorni!”L’ipotesi del Big Bang e la teoria dell’evoluzione contraddicono per al-cuni cristiani la testimonianza della Bibbia. Al contrario chi critica ilCristianesimo vede la sua arretratezza proprio nella professione difede in un Dio creatore. Le due cose non riescono proprio ad andareinsieme: le conoscenze scientifiche sulla nascita del cosmo e la fedenella creazione del mondo?Nella Bibbia non c’è una “teoria della creazione” unitaria. La creazionedel mondo da parte di Dio si trova in contesti molto diversi: accantoai due diversi racconti sulla creazione della terra (Genesi 1 e 2) ci sonogli inni che cantano le lodi della bellezza della creazione (Salmo 8 e104). Altri testi sottolineano la grandezza di Dio nei confronti di noiuomini (Isaia 43,9-13; Giobbe 38-41) o descrivono visioni di una nuo-va creazione del cielo e della terra (Ezechiele 37 e Apocalisse 21). Quel-lo che risulta importante non è il COME Dio abbia creato il mondo,quanto piuttosto lo stupore per il miracolo e la molteplicità della vita.Inoltre la professione di fede nel creatore fa un’affermazione fonda-mentale: Dio non vuole essere autosufficiente, ma vuol essere in con-tatto con un interlocutore. Per questo crea e salvaguarda il mondoe noi uomini!Questo stupore per la meraviglia del creato si incontra tuttavia conla meraviglia di molti scienziati per l’incredibile ordine di questo mon-do. Un esempio: se la forza di gravità della terra fosse un poco più for-te, potrebbero esistere solo esseri viventi della grandezza delle for-miche. Il fatto che esistiamo noi umani dipende da una “messa a pun-to” delle nostre condizioni di vita sulla terra. Questo non suggerisceforse la supposizione per lo meno di una “forza pilotante”?Forse al ragazzo con il suo conflitto di coscienza si potrebbe rispon-dere così: “Fa’ che la tua fede non dipenda dalle teorie scientifiche. Seivoluto come interlocutore di Dio, come persona con cui vorrebbe ave-re una relazione vivace. Per questo rallegrati del dono della vita e im-pegnati per salvaguardare la sua molteplicità!”.

    Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti

    Dieser Jugendliche will mit Ernst Christ sein. Vor einer Klassenarbeitzur Evolutionslehre sagt er: „Ich gebe ein leeres Blatt ab. In derBibel steht, dass Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat!“Urknall-Hypothese und Evolutionstheorie – für manche Christen wi-dersprechen sie grundsätzlich dem Zeugnis der Bibel. Umgekehrt se-hen Kritiker des Christentums seine Rückständigkeit gerade im Be-kenntnis zu einem Schöpfergott. Geht beides wirklich nicht zusam-men: Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung des Kosmos undGlaube an die Erschaffung der Welt?In der Bibel gibt es keine einheitliche „Schöpfungslehre“. Dass Gottdie Welt erschaffen hat, findet sich in ganz verschiedenen Zusam-menhängen: Neben den beiden unterschiedlichen Erzählungenvon der Erschaffung der Erde (1. Mose 1 und 2) besingen Loblieder dieSchönheit der Schöpfung (Psalm 8 und 104). Andere Texte betonendie Größe Gottes gegenüber uns Menschen (Jesaja 43,9-13; Hiob 38-41) oder schildern Visionen einer Neuschöpfung von Himmel und Erde(Hesekiel 37 und Offenbarung 21). Dabei steht weniger im Vordergrund,WIE Gott die Welt erschaffen hat, als vielmehr das Staunen über dasWunder und die Vielfalt des Lebens. Zudem macht das Bekenntniszum Schöpfer eine grundsätzliche Aussage: Gott will sich nicht selbstgenügen, sondern in Kontakt mit einem Gegenüber sein. Deshalb er-schafft und erhält er die Welt und uns Menschen! Dieses Staunen über das Wunderwerk der Schöpfung trifft sich abermit der Verwunderung vieler Wissenschaftler über die unglaublicheOrdnung dieser Welt. Ein Beispiel: Wäre die Erdanziehungskraft umein Weniges stärker, könnten nur Lebewesen in der Größe vonAmeisen existieren. Dass es uns Menschen gibt, liegt an einem „Fein-tuning“ unserer Lebensbedingungen auf der Erde. Legt das nicht dieAnnahme zumindest einer „steuernden Kraft“ nahe?Vielleicht könnte man dem Jugendlichen in seinem Gewissenskon-flikt so antworten: „Mach Deinen Glauben nicht abhängig von wis-senschaftlichen Theorien. Du bist gewollt als Gegenüber Gottes, mitdem er in lebendiger Beziehung stehen möchte. Darum freu Dich amGeschenk des Lebens und setze Dich ein für die Bewahrung seinerVielfalt!“

    Schöpfung oder Evolution?Creazione o evoluzione?

    Friedemann Glaser

  • Aus der ELKI | Dalla CELI 17

    Der Vizedekan stellt sich vor Il Vicedecano si presenta

    Vom Pfarrkollegium im Herbst 2016 einstimmig gewählt und anschlie-ßend vom Konsistorium kooptiert, hat Pfarrer Urs Michalke (Verona - Gar-done) zum 1. Januar 2017 das Amt des Vizedekans der ELKI übernommen.In Venedig hat ihn die Synode im April in dieser Funktion bestätigt. Pfar-rer Michalke tritt in die Fußstapfen von Jakob Betz aus Genua-San Remo,der die ELKI zum Sommer verlassen hat. Auf der kommenden Synode inRom stehen 2018 dann die Neuwahlen von Dekan und Vizedekan an.

    Ich freue mich über das Vertrauen, dasKollegInnen und Synodale in mich set-zen und über den Rückenwind, mitdem ich zum Jahresbeginn meine neueAufgabe aufnehmen konnte. Den Spa-gat zwischen Gemeindepfarrdienst undder Wahrnehmung von Terminen au-ßerhalb der Gemeinde konnte ich bislang bewältigen und ich bin unserenPrädikantinnen dankbar, dass sie in Ve-rona und Gardone gelegentlich Gottes-dienste übernehmen. Neu war für michdie Mitwirkung im kirchenleitendenKonsistorium, wo wir – genau wie in derSynode und den einzelnen Gemeinden– über den künftigen Weg unserer Kirche nachdenken. Ich bin davonüberzeugt, dass die Zukunft der lutherischen Kirche in Italien in ihrenfünfzehn Gemeinden liegt und es uns gelingen muss, die biblische Bot-schaft vom befreienden Glauben überzeugend zu leben und in der Spra-che von heute zu kommunizieren. Anstatt uns von Zukunftssorgen be-stimmen zu lassen oder in rastlosen Aktionismus zu verfallen, dürfenwir umso fröhlicher vertrauen und bekennen, lieben und Willkommenheißen. Im Jahr des Reformationsjubiläums interessieren sich viele Men-schen für die Anliegen des Protestantismus und kommen in Kontaktmit unseren Gemeinden. Mögen sie bei uns einladende Orte antreffen,an denen die Vielfalt evangelischen Lebens erfahrbar ist und Menschen,die ihnen dialogbereit und tolerant begegnen!Ich wünsche uns, dass wir beherzigen, was Paulus am Ende des 2. Ko-rintherbriefes schreibt: „Zuletzt, Brüder und Schwestern, freut euch, (…)habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und desFriedens mit euch sein“ (2.Kor 13,11).

    Vizedekan Urs Michalke

    Il pastore Urs Michalke (Verona-Gardone) che è stato votato all’unani-mità dal Collegio pastorale nell’autunno del 2016 e cooptato infine dalConcistoro, ha assunto l’incarico di Vicedecano della CELI dal 1° genna-io 2017. Il Sinodo di aprile a Venezia lo ha confermato in questa sua nuo-va funzione. Il pastore Michalke subentra a Jakob Betz di Genova-SanRemo, che ha lasciato la CELI quest’estate. Al prossimo Sinodo a Roma nel2018 si svolgeranno le elezioni del nuovo Decano e Vicedecano.

    Mi rallegro della fiducia accorda-tami dai colleghi e dai sinodali edel vento favorevole che mi ha per-messo di assumere il mio nuovo incaricoall’inizio dell’anno. Finora sono riuscitoa conciliare il servizio di pastore della co-munità e a rispettare gli appunta-menti al di fuori della comunità e rin-grazio per questo i nostri predicatori chedi tanto in tanto hanno celebrato i cul-ti a Verona e Gardone.Un’esperienza nuova per me è stata lacollaborazione all’interno del Conci-storo, la conduzione della Chiesa, dove,proprio come al Sinodo e nelle singole

    comunità, riflettiamo sul cammino futuro della nostra Chiesa. Sono con-vinto che il futuro della Chiesa luterana in Italia risieda nelle sue quin-dici comunità e che dobbiamo riuscire a vivere in maniera convincenteil messaggio biblico della fede che ci rende liberi e comunicarlo nellalingua attuale. Invece di lasciarci sopraffare dalle preoccupazioni peril futuro o cadere in un azionismo frenetico, dovremmo tanto più mo-strare fiducia e professare con gioia, amando e accogliendo. Nell’annodel Giubileo della Riforma molte persone si interessano al protestan-tesimo ed entrano in contatto con le nostre comunità. Auspico che pos-sano trovare luoghi ospitali, in cui poter sperimentare la molteplicitàdella vita evangelica e persone che le accolgono pronte al dialogo e tol-leranti!Vorrei che prendessimo a cuore ciò che Paolo scrive alla fine della se-conda Lettera ai Corinzi: “Del resto, fratelli, rallegratevi, (…) abbiate lastessa mente, state in pace; e il Dio dell'amore e della pace sarà con voi”.(2 Corinzi 13,11).

    Vicedecano Urs MichalkeTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

    Vizedekan Urs Michalke / Vicedecano Urs Michalke

  • 18 Aus der ELKI | Dalla CELI

    Eine „ebenso lobenswerte wiezukunftsweisende“ Initiative

    Un’iniziativa “lodevole quanto illuminata”

    So definiert die Musikwissenschaftlerin Paola De Simone die neueFormel des 18. Kompositionswettbewerbs, der von der lutheri-schen Gemeinde Neapel organisiert wird und alljährlich mit der Auf-führung und Prämierung der Siegerkomposition endet. Dieses Jahr wur-de der Abschlussabend am 13. Mai im Castello Orsini Colonna von Avez-zano gefeiert. Die neue Idee besteht darin, den Teilnehmern als einzi-ge Inspirationsquelle eine der Siegererzählungen des Literaturwett-bewerbs der letzten Jahre vorzugeben, und die Komponisten und Kom-ponistinnen dazu anzuregen, eine 20-25-minütige Partitur für ein Ju-gend-Instrumentalensemble zu komponieren, dessen Besetzung jeweilsaus den 62 vom Abreu-System anerkannten und auf 15 italieni-sche Regionen verstreute Jugendorchestergruppen ausgewähltwird. Dank diesem neuen, sich als erfolgreich erwiesenem Ansatzdes Wettbewerbs ist die Lutherische Gemeinde Neapel die ersteGemeinde, die Kompositionen für Jugendorchester produziert, diediese dann in ihr persönliches Repertoire aufnehmen und bei ihrenKonzerten oder Theatervorstellungen vorspielen können. Einweiterer positiver Aspekt ist, dass die Endphase des Komposi-tionswettbewerbs in der Heimatstadt des Orchesters stattfindet.Das ermöglicht der Gemeinde, so wie schon in Avezzano, auch inanderen Regionen bekannt zu werden und sich dem dortigen Pu-blikum und der Lokalpresse vorzustellen. Die erste Aufführung fand in Avezzano statt, wo das von Massimilia-no De Foglio geleitete Jugendorchester vorspielte. 2018 wird der Wett-bewerb dann in Reggio Calabria ankommen, wo das von Alessandro Mo-norchio geleitete Instrumentalensemble am 5. Mai zu hören sein wird. Die Endphase des Wettbewerbs wird im Castello Aragonese von Reg-gio Calabria stattfinden. Faszinierend und sehr spannend wird es gewiss auch sein, bei der Er-staufführung der Erzählstimme zu lauschen, die untermalt von der Auf-führung der Siegerkomposition die Erzählung “Il canto della sirena” vonDiego Manna lesen wird. Höhepunkt wird der tosende Beifall des Pu-blikums für Musiker, Komponist, Jury und letztendlich auch für Lu-therische Gemeinde Neapel sein, die diese „ebenso lobenswerte wie zu-kunftsweisende“ Initiative ins Leben gerufen hat.

    Luciana Renzetti, künstlerische Leiterin der Kulturinitiativen der Lutherischen Gemeinde Neapel

    Übersetzung: Kerstin Gros

    Così la musicologa Paola De Simone definisce la nuova formula del-la XVIII edizione del Concorso di Composizione promosso dalla Co-munità luterana di Napoli, la cui manifestazione finale con la esecu-zione e premiazione del brano vincitore è avvenuta nel Castello Or-sini Colonna di Avezzano il 13 maggio scorso. La nuova idea è stata quel-la di indicare come unico testo ispiratore dei concorrenti il raccontoscelto tra i vincitori delle passate edizioni del Concorso letterario, maanche quello di stimolare i compositori a cimentarsi in una partitu-ra, da venti a venticinque minuti, per un Ensemble giovanile stru-mentale, il cui organico viene individuato di volta in volta fra i 62 “Nu-

    clei” orchestrali giovanili riconosciutidal Sistema Abreu e distribuiti in 15 Re-gioni italiane. Questa nuova e vincente formula delConcorso conferisce alla Comunità lu-terana di Napoli la prerogativa di esserela prima a produrre musica scritta perle orchestre giovanili, che potranno an-noverarla nel loro personale repertorioe riproporla in forma di concerto oteatrale. Altro aspetto positivo è che lafase finale del Concorso si realizzerà nel-

    la città sede dell’Orchestra e questo consente alla Comunità di pene-trare in altri territori facendosi conoscere ed apprezzare dal pubblicoe dalla stampa locale come è avvenuto ad Avezzano. Si è partiti, appunto,dal sito marsicano che è sede dell’Ensemble dell’Orchestra dei ragaz-zi diretta da Massimiliano De Foglio per approdare il 5 maggio 2018 nel-la città di Reggio Calabria, sede del prossimo Ensemble strumentale di-retto dal Maestro Alessandro Monorchio. Il Castello Aragonese di Reg-gio Calabria ci ospiterà per la fase conclusiva del Concorso e sarà al-trettanto suggestivo ed emozionante ascoltare, in prima assoluta, lavoce narrante che leggerà il prossimo racconto intitolato “Il canto del-la sirena” di Diego Manna, arricchito dalla esecuzione della composi-zione vincitrice e culminante nell’applauso scrosciante del pubblico di-retto agli interpreti, al compositore, alla Giuria, ma non ultima alla Co-munità luterana di Napoli promotrice dell’iniziativa definita “lodevolequanto illuminata”.

    Luciana Renzetti, direttore artistico delle attività culturali della Comunità luterana di Napoli

    Das Ensemble, darunter der SchauspielerCorrado Oddi und Luciana Renzetti

    L'Ensemble, fra cui Corrado Oddi, attore eLuciana Renzetti

  • Aus der ELKI | Dalla CELI 19

    Nach ein paar ELKI-Tagen in Rom war ich ge-spannt auf das Experiment in Mailand, wo erstmalig eine Gemeinde statt des Dekanats fürdie Ausrichtung des Kirchentags zuständig sein sollte. ImMotto Protestanti in Festa kam dort tatsächlich nicht nurdie Vielfalt der ELKI und ihrer Gemeinden zu Ausdruck,sondern eben auch die funktionierende Zusammenarbeitmit anderen Konfessionen und die Einbindung in das weltliche Umfeld. Der Austragungsort war durchaus symbolisch für das Ge-samtkonzept. Als 1864 die Mailänder Kirche gebautwurde, lag die Hauptstadt des frischgebackenen Königreichs Italien in Turin. Seither lebt die einzige ELKI-Gemeinde mit zwei Pfarrstellen (1 x lutherisch, 1 x refor-miert) eine natürliche Ökumene mitten in der Stadt. Inden Genuss des wohlproportionierten und einladendenKirchgartens und der Routine der Gemeinde mit größe-ren Veranstaltungen wie dem Christkindlesmarkt kamenauch wir Auswärtigen.

    Dopo alcune esperienze con le giornate CELI aRoma, ero curiosa dell’esperimento a Milano, doveper la prima volta toccava a una Comunità ospi-tare l’evento al posto del Decanato. In effetti, a partire dalmotto scelto ‘Protestanti in Festa’ nella città di San-t’Ambrogio non ci si limitava a rappresentare il variega-to mondo delle comunità CELI, ma anche la cooperazio-ne funzionante con le altre confessioni e l’inserimento nel-l’ambito laico della città. Il luogo senza dubbio faceva parte del programma.Quando nel 1864 fu costruita la Chiesa Cristiana Prote-stante di Milano (CCPM), la capitale del Regno appena sfor-nato era ancora a Torino. Da quei tempi, l’unica Comu-nità CELI con due pastori (1 luterano, 1 riformato) vive un’ ecumene naturale in pieno centro. All’inizio di giu-gno 2017, anche noi ospiti in trasferta potevamo goder-ci il giardino ben proporzionato e invitante e approfittaredella grande esperienza della CCPM con eventi di un cer-to calibro, tra cui il Mercatino di Natale.

    Saluti e arrivederci

    Complimenti per la data proposta per la Giornata CELI del2017! Il ponte del 2 giugno non veniva soltanto incontroalle esigenze dei lavoratori, ma offriva anche la possibi-lità di salutare di persona 4 dei 5 pastori luterani in usci-ta. Come sempre, si potevano coltivare vecchie amiciziee allacciare nuovi contatti.

    Euphoria e lo Spirito SantoSenza nulla togliere agli interventi durante le tavole ro-tonde in merito a singoli aspetti della Riforma, i momentiche mi sono «portata a casa» erano probabilmente altri.Già durante la prima serata, mentre eravamo a «Tavolacon Lutero», mi è piaciuto molto il sottofondo musicaledi una band slovena durante la conversazione con vec-

    Euphoria und Heiliger GeistEuphoria e Spirito Santo

    Eindrücke vomELKI-Tag 2017in Mailand

    Impressionidalla GiornataCELI 2017 a Milano

  • 20 Aus der ELKI | Aus der ELKI

    Abschied und Wiedersehen

    Geschickt war das Datum für den diesjährigen ELKI-Taggewählt worden. Das verlängerte Wochenende rund umden 2. Juni kam nicht nur der arbeitenden Bevölkerun. g entgegen, sondern bot uns auch Gelegenheit, von 4/5der scheidenden Pfarrerinnen und Pfarrer persönlich Ab-schied zu nehmen. Wie immer, konnten wir wohlvertrauteGesichter wieder erblicken und ein paar neue Kontakteknüpfen.

    Euphoria und der Heilige GeistOhne die Redebeiträge bei den Podiumsdiskussionen inihrer Bedeutung schmälern zu wollen, werden bei mei-nen bleibenden Erinnerungen eher andere Elemente imVordergrund stehen. Gleich am ersten Abend, als wir füruns beantworten sollten, ob es Würstchen wohl auchschon zu Luthers Zeiten gegeben hätte, genoss ich die mu-sikalische Untermalung durch eine Slowenische Band beiTischgesprächen mit alten ELKI- und neuen Waldenser-bekannten. Am Freitag wurde uns bei der Nacht der Chö-re eindrucksvoll demonstriert, wie der Heilige Geist(sprachüb)ergreifend wirken kann: ob in den feierlich ge-tragenen Bachkantaten oder bei den präzisen Asiaten, obbei den allen Widrigkeiten trotzenden «Euphoria» ausNeapel oder in der theatralischen Spiritualität des ame-rikanischen Gospelchors – Gänsehaut pur für jeden Ge-schmack. Am Samstag bekamen wir beim Festumzug zwi-schen Piazza dei Mercanti und Teatro Dal Verme Unter-stützung von etlichen Tagesausflüglern aus dem Umland,schwenkten Jubiläumsschals und sangen kräftig beiden Liederpausen mit. Die „95 Thesen“ standen zwei Tagespäter auch in Turin auf dem Programm. Beim direkten Vergleich der Pfingstgottesdienste gewannbei mir persönlich der „echte“ in der CCPM. Ohne TV-Ka-meras, als Teil einer „Gemeinde“, nicht als „Publikum“ -das Ganze hatte eine menschliche Dimension. Dazupasste, dass die Vertretung für den Organisten ab und zumit dem Timing haderte, unser Dekan sich inzwischen soweit zu Hause fühlte, dass er uns in „Turin“ begrüßte (unddarüber herzlich mitlachen konnte), und dass der Gospelchor uns mit seinen jungen Stimmen den Wegüber den Jubiläumsmarathon 2017 hinaus aufwies.

    Sabine Wolters, Turin

    chi amici CELI e nuovi conoscenti valdesi. Venerdì, durantela Notte dei Cori, abbiamo visto all’opera lo Spirito San-to con tutta la sua forza d’unione tra lingue e culture: tra-mite la solennità delle cantate di Bach, la precisione asia-tica ammirevole, l’«Euphoria» del coro battista di Napoliche sfidava qualunque avversità della vita, la spirituali-tà teatrale del coro gospel americano – pelle d’oca per tut-ti i gusti. Sabato durante il corteo tra la Piazza dei Mercanti e il Tea-tro Dal Verme, gitanti giornalieri ci hanno dato man for-te a sventolare insieme i foulard dei 500 Anni di Riformae a cantare gli inni più popolari durante le fermate. Lospettacolo sulle «95 tesi» di Teatro in Fabula l’avrei rivi-sto volentieri due giorni dopo anche a Torino. Nel con-fronto diretto dei due culti di Pentecoste, il mio vincito-re personale è quello presso la CCPM. Senza riprese te-levisive, parte di una «comunità», non di un «pubblico»- tutto quanto aveva una dimensione umana. In quel con-testo ci stava l’organista supplente che ogni tanto tri-bolava con il timing; il nostro Decano ormai ambienta-to a tal punto da darci il benvenuto a «Torino» (ridendodi cuore con noi di questo lapsus); e le giovani voci del corogospel che ci proiettavano dritti verso il futuro, ben oltrela maratona dei festeggiamenti per il 2017.

    Sabine Wolters, Torino

    Foto auf S. 19 / Foto a pag. 19 Wenn nicht echt, dann doch guterfunden: Luthers Koffer aufdem Stand von der GemeindeVenedig.

    Se non è vero, è ben trovato – la valigia di Lutero allo standdella comunità di Venezia.Foto: Sabine Wolters

    Festzug der italienischenProtestanten in Mailand Corteo dei Protestanti in festa a Milano, 3.06.2017.Foto: Sabine Wolters

  • Aus der ELKI | Dalla CELI 21

    Es ist das erste große gemeinsame Event nach der Sommerpause.Im „kleinen Paradies“, wie Touristen und Einheimische mittlerweileden Pfarrgarten der Evangelischen Gemeinde Meran bezeichnen, tref-fen sich die Meraner Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen zumtraditionellen Schöpfungstag. Das satte Grün der Wiese, der Duft derRosen, das Rauschen der Passer und der Blick auf die Palmen und Ber-ge im Hintergrund zeigen hier deutlich, was uns zur Pflege und Be-wahrung anvertraut wurde. Seit den 1980er Jahren steht dasAnliegen „Bewahrung der Schöp-fung“ als ein religiös orientiertes Zielzahlreicher christlicher Friedens-und Umweltinitiativen im Blick-punkt. Durch den konziliaren Pro-zess, der von der 6.Vollversammlungdes Ökumenischen Rates der Kirchen1983 in Vancouver (Canada) ausging,stand das Wort „Bewahrung“ auchfür „Verantwortung“, welche derMensch für seine Umwelt trägt. Soentwickelte sich der erste Freitag imSeptember zum „Schöpfungstag“,der bewusst in vielen Gemeindenund Städten Europas an die Veran-twortung und Bewahrung derSchöpfung erinnert. Mit Musik und Gesang, Lesung, Gebetund Predigt verbindet am 1. Septem-ber um 20 Uhr die Meraner über Sprach-, Kultur-, Religions- und Län-der-Grenzen hinweg wieder ein weltweites Anliegen: Schöpfung be-wahren und weitergeben!

    Martin Krautwurst, Pfarrer in Meran

    Èil primo grande evento comune dopo la pausa estiva. In occasionedella tradizionale giornata del creato le comunità di Merano didiverse confessioni si incontrano nel “piccolo paradiso”, come vieneormai chiamato dai turisti e dai locali il giardino della comunità evan-gelica di Merano. Il verde intenso del prato, il profumo delle rose, ilfruscio del torrente Passirio e la vista delle palme e delle montagnesullo sfondo mostrano chiaramente cosa ci è stato affidato per essere

    curato e salvaguardato. Dagli anni ’80 la “salvaguardia delcreato” è stato un obiettivo reli-gioso centrale di numerose inizia-tive cristiane per la pace e per l’am-biente. Dal processo conciliare, lan-ciato dalla VI Assemblea Generaledel Consiglio Ecumenico delle Chie-se nel 1983 a Vancouver (Canada), iltermine “salvaguardia” sta ancheper la “responsabilità” che l’uomoha nei confronti del suo ambiente.Così si è arrivati a stabilire che il pri-mo venerdì di settembre fosse la“giornata per la salvaguardia delcreato”, che in molte comunità e cit-tà europee ricorda intenzional-mente la responsabilità che abbia-

    mo nei confronti del creato e la suasalvaguardia. Il 1° settembre alle ore 20 la musica

    e il canto, la lettura, la preghiera e la predica uniranno tutti i mera-nesi al di là dei confini linguistici, culturali, religiosi e territoriali perun obiettivo mondiale: salvaguardare e trasmettere ai nostri poste-ri il creato!

    Martin Krautwurst, pastore a MeranoTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

    Schöpfungstag im Meraner PfarrgartenLange ökumenische Tradition in Südtirol

    Giornata del creato nel giardino della chiesadi MeranoUna lunga tradizione ecumenica in Alto Adige

    Ökumenische Andacht im Meraner Kirchgarten zum Schöpfungstag am 2. September 2016 / Meditazione ecumenica nel giardino della chiesa di Merano

    per la giornata del creato del 2 settembre 2016

  • 22 Unterwegs | In cammino

    Eine 500 Jahre lange Reise Un viaggio lungo 500 anni

    Eine Reise, die noch weitergeht. Eine Pilgerfahrt auf den Spuren Mar-tin Luthers. Von Mailand nach Deutschland, zu den Stätten des Man-nes, der das Antlitz Europas veränderte. Nach ihm blieb nichts mehr wiees einmal war. Katholiken und Lutheraner leben heute in dem Land zu-sammen, das den Mut und die Kraft hatte, eine Mauer niederzureißen,die ewig schien. Der Dialog beginnt in kleinen Schritten und die mü-hevoll errichteten Brücken werden mit der Zeit solider. Die Vernunft stelltdas Unrecht und den Groll in den Schatten. Pater Giuseppe Bettoni undProfessor Roberto Tresoldi führen eine achttägige Auseinandersetzung, um dann festzustellen, dass Ka-tholiken und Protestanten mehr eint als trennt. Auf diescharfsinnigen theologischen Ausführungen folgt ge-genseitiges Verstehen. In den deutschen Familien leben diezwei Konfessionen im Alltag konfliktfrei zusammen. Daserleichtert den Sprung ins 16. Jahrhundert, in eine durchSpiritualität aber auch Politik geprägte Geschichte. EineReise, die dazu zwingt, sich Fragen zu stellen, ohne dabeiden Anspruch zu erheben, die richtige Antwort schon zukennen. An jedem Ort ein Zeichen, eine Spur, die zum Nachdenken anregt. Eisleben, Eisenach, Erfurt, Dresden,Wartburg und Wittenberg. Die Geographie des Gedächtnisses, aber wehedem, der meint, hier ein Museumsbesucher zu sein. Es gilt, zu sehen undsich zu bemühen, zu verstehen. Im Gepäck die von Professor Tresoldiübersetzte Biografie des Reformators von Heinz Schilling und die über-raschende „ökumenische Perspektive“ von Kardinal Walter Kasper. Un-sere Reise beginnt in Eisleben, wo Luther geboren wurde und auch starb.Dann geht es weiter durch das Deutschland, das bis 1990 DDR hieß, daserste Land jenseits der Berliner Mauer. Die Reise führt über dieselbenStraßen, die der Mann bereiste, der die römische Kirche herausforder-te. Wir besichtigen das Erfurter Kloster und das Tor der WittenbergerSchlosskirche, an das die 95 Thesen angeschlagen wurden. Eine wichtigeEtappe ist die Wartburg, in der Friedrich der Weise Luther versteckte,um ihn vor seinen Feinden zu schützen, und wo das Neue Testamentins Deutsche übersetzt wurde. Sich diese Ereignisse 500 Jahre späteranzuschauen, ist als würde man sich die Brille der Weisheit aufsetzen.Ecken und Kanten haben ihre Schärfe verloren, angespannte Verhältnissesich entspannt. Man kann gemeinsam in einer Kirche beten. Das ist Öku-mene, die im Herzen entsteht bevor sie im Kopf ankommt.

    Carlo Baroni, MailandÜbersetzung: Kerstin Gros

    Eche continua ancora. Un pellegrinaggio sulle orme di Martin Lu-tero. Da Milano alla Germania, nei luoghi dell’uomo che cambiòil volto dell’Europa. Dopo di lui niente sarebbe stato più come prima.Cattolici e luterani insieme nel Paese che ha avuto il coraggio e la for-za di abbattere un muro che sembrava eterno. Il dialogo che parte coni piccoli passi, i ponti costruiti a fatica ma che cominciano a diventa-re solidi. Le ragioni che mettono in ombra torti e rancori. Padre GiuseppeBettoni e il professor Roberto Tresoldi si sono confrontati per otto gior-

    ni per accorgersi che sonopiù le cose che uniscono diquelle che dividono cattoli-ci e protestanti. Le disquisi-zioni teologiche hanno la-sciato spazio alla compren-sione. Nelle famiglie tede-sche le due fedi convivono inuna quotidianità che non hapiù niente di conflittuale. Eallora è più facile il saltonel XVI secolo in una storia

    intrisa di spiritualità ma anche di politica. Un viaggio per costringerea farsi delle domande senza avere la presunzione di avere la rispostagiusta. In ogni luogo un segno, una traccia per riflettere. Eisleben, Ei-senach, Erfurt, Dresda, Wartburg, Wittenberg. La geografia della me-moria, ma guai a pensare che sia come visitare un museo. Vedere e cer-care di capire. Nel bagaglio la biografia del riformatore scritta da HeinzSchilling e tradotta proprio dal professor Tresoldi e la spiazzante “pro-spettiva ecumenica” del cardinale Walter Kasper. Si parte da Eislebendove Lutero nacque e morì. E poi si attraversa quella che fino al 19