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HS BO – Lab. für Photogrammetrie: Orientierungsverfahren in der Stereoauswertung 1 Inhalte Bildflug Bildflugplanung Navigation (Einsatzmöglichkeiten von GPS und Inertialsystemen) Zweibildauswertung Grundlagen Stereoskopisches Sehen und Messen Stereoauswertesysteme Orientierungsverfahren in der Stereoauswertung

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HS BO – Lab. für Photogrammetrie: Orientierungsverfahren in der Stereoauswertung 1

Inhalte

Bildflug – Bildflugplanung – Navigation (Einsatzmöglichkeiten von GPS und

Inertialsystemen) Zweibildauswertung

– Grundlagen – Stereoskopisches Sehen und Messen – Stereoauswertesysteme – Orientierungsverfahren in der

Stereoauswertung

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Orientierungsverfahren in der Stereoauswertung

Zweibildauswertung

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Zweibild- (Stereo-) Auswertung

Zielsetzung: Rekonstruktion des photographierten Objekts aus zwei Aufnahmen.

Lösungen:

Getrennte Orientierung der Bilder Gemeinsame Orientierung der Bilder (einstufig) Gemeinsame Orientierung der Bilder (zweistufig)

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Zweibild- (Stereo-) Auswertung

Getrennte Orientierung: Die Parameter der Äußeren Orientierung werden über

das Verfahren des räumlichen Rückwärtsschnitts rechnerisch bestimmt.

Voraussetzung ist, dass in jedem Bild mindestens 3 Vollpaßpunkte (X,Y,Z) bekannt sind.

Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass die Information „der sich schneidenden homologen Bildstrahlen“ nicht genutzt wird.

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Zweibild- (Stereo-) Auswertung

Gemeinsame Orientierung der Bilder (einstufig):

Die Bildorientierung erfolgt im Rahmen einer Bündelblockausgleichung.

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Zweibild- (Stereo-) Auswertung

Gemeinsame Orientierung der Bilder (zweistufig):

Das zweistufige Orientierungsverfahren, bestehend aus den Elementen der relativen und absoluten Orientierung, ist eine in der Praxis (der analytischen Systeme) noch gängige Orientierungsform.

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Orientierung

Gegenseitige (relative) Orientierung: Beschreibt die räumliche Lage zweier Bilder

zueinander. Die Bilder verfügen über gemeinsame Bildbereiche

und bilden ein „photogrammetrisches Modell“.

Absolute Orientierung: Wird auch als „Räumliche Helmerttransformation“

bezeichnet. Beschreibt die notwendigen Transformationen, um ein

photogrammetrisches Modell in ein übergeordnetes Koordinatensystem zu überführen.

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Relative Orientierung

Beschreibung der räumlichen Lage zweier Bilder zueinander.

P

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Relative Orientierung

Parameterdefinition

x’

y’

z’

c

b

b b b

x y z

P

O 2 O 1

ω

κ

ϕ

c - Kamerakonstante b (bx by bz) - Basis(-komponenten)

x’ y’ z’ - Bildkoordinatensystem (linkes Bild) ω ϕ κ - Drehwinkel O1 O2 - Projektionszentren

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Relative Orientierung

Komplanaritätsbedingung (allgemeine Schnittbedingung)

O O 1 2

P

Bildvektoren und Basis spannen eine Ebene auf. alternativ: Projektionszentren und Objektpunkt liegen in einer Ebene.

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Komplanaritätsbedingung

Mathematische Definition über das Spatprodukt:

0,,,,,,

,,,

=•×

wvu

wvu

zbybxb

mit:

bx by bz - Basiskomponenten

u’ v’ w’ - Komponenten des linken Bildvektors u’’ v’’ w’’ - Komponenten des rechten Bildvektors

wobei: …

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Komplanaritätsbedingung

wobei:

−∗=

cyx

Dwvu

""

",",""""

κϕω

0"""

,,, =wvuwvu

zbybxb

daraus folgt für die Determinate:

(linker Bildvektor analog)

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Relative Orientierung

Die relative Orientierung weist 5 Unbekannte auf, d. h. sie kann über 5 Modellpunkte erreicht werden. Anzahl der Modellpunkte > 5: ⇒ Redundanz in der Anzahl der Beobachtungen ⇒ Ausgleichung (nach vermittelnden Beobachtungen)

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Relative Orientierung

O O 2 1

p y

y-Parallaxen als Folge windschief im R3 verlaufender Bildvektoren.

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Absolute Orientierung

Einpassung des Modells in ein übergeordnetes Koordinatensystem.

Z

X

Y

X 0

Y 0

Z 0 z

x

y ϕ

ω κ

P

VPP

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Absolute Orientierung

( )

∗+

=

iziyix

DZYX

iZiYiX

κϕωµ ,,*

000

mit:

xi yi zi - Koordinaten im Modellsystem Xi Yi Zi - Koordinaten im Objektsystem

X0 Y0 Z0 - Translationen

µ - Maßstabsfaktor D(ω, ϕ, κ) - räumliche Drehmatrix

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Relative Orientierung an analytischen Auswertegeräten Auf der Basis von > 5 gut verteilten Punkten (Gruber-

Punkte), und somit im ganzen Modell, werden homologe Punkte gemessen (die y-Parallaxen beseitigt).

O1 b

z

x

y

1 2

3 4

5 6

a

a

O2

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P1

x-Parallaxe

b

P1 P2 P2

b

y-Parallaxe

Begriff der Parallaxe

x-Parallaxe nach Beseitigung der y-Parallaxe im relativ orientierten Modell.

y-Parallaxe nach Beseitigung der x-Parallaxe im nicht relativ orientierten Modell.

Relative Orientierung an analytischen Auswertegeräten

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Innere Orientierung: Rahmenmarken werden im

Komparatormodus programmgesteuert angefahren. Ihre Sollwerte sowie die sonstigen Innere

Orientierungs-Parameter sind im System gespeichert.

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Gegenseitige Orientierung: Automatisches Anfahren von 6

Orientierungspunkten in „Gruber“-Lage. Beseitigung der Parallaxen an geeigne-ten

Objektpunkten. Es können zusätz-liche Punkte für das Orientierungsver-fahren genutzt werden.

Berechnung der Orientierungsparam-eter, Umschalten in den Modellmodus.

Relative Orientierung an analytischen Auswertegeräten

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Absolute Orientierung: Eingabe der Passpunktkoordinaten in den

Punktnummernspeicher. Anfahren der für die Orientierung

notwendigen Passpunkte und registrieren ihrer Modellkoordinaten. Berechnung der Orientierungsparameter -

das Modell ist jetzt absolut orientiert.

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