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SCHULE IM MUSEUM THE HOBBYIST Hobbys, Fotografie und Hobby-Fotografie 09.09.2017–28.01.2018 Anregungen und Informationen für den Museumsbesuch Fotomuseum Winterthur +41 (0)52 234 10 74 www.fotomuseum.ch Abb. Hana Miletić, aus The Molem Collective, 2013, © Hana Miletić Informationen zur Ausstellung Was passiert, wenn FotografInnen und KünstlerInnen Hobbys zum Gegenstand ihrer Arbeit machen, um etablierte künstlerische Praktiken und Hierarchien herauszufor- dern? Wie stellen Hobbyisten ihre Leidenschaft über die Fotografie dar, nicht zuletzt in Zeiten digitaler Kommunikation? The Hobbyist ist die erste grosse Ausstellung, die das Verhältnis von Fotografie und Hobbykultur in den Blick nimmt, und sich dabei sowohl dem Fotografieren von Hobbys wie auch der Fotografie als Hobby widmet. Hobbys und fotografische Praxis stehen dabei gleichermassen im Spannungsfeld von Freizeit und Arbeit, Ideologie und Konsum, Amateurkultur und Professionalisie- rung. Von den Hippie-Kulturen und Avantgarde-Strömungen der 1960er über die Do-it-yourself-Bewegung der 1980er Jahre bis hin zur heutigen „Maker“-Bewegung erkundet The Hobbyist das Verhältnis der Fotografie zu oft ziemlich skurrilen Leiden- schaften und enthusiastisch betriebenen Hobbys. KünstlerInnen Die thematische Ausstellung The Hobbyist zeigt insgesamt 35 künstlerische Posi- tionen. Die Blickachsen auf das Thema Hobby sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von sehr niederschwellig und alltäglich (z.B. das Hobby „Pilze sammeln“ des Fotografen John Cage, fotografisch festgehalten von William Gedney 1967), über künstlerisch-kritische Zugänge mit YouTube-Videos oder vorgefundenem Bild- material aus dem Internet (z.B. „Hunde dressieren“ bei NEOZOON mit Gold Boy - Bad Boy, 2011 oder „Gamen“ bei Eva und Franco Mattes in My Generation, 2010) bis hin zu höchst spektakulären oder skurrilen Hobbys (z.B. „Roofing“ bei Alexander Remnev Need Adrenaline! von 2014 oder „in Kleidern baden“ bei Lotte Reimann Bis Morgen Im Nassen, 2013). KünstlerInnen: Kenneth Anger, Diane Arbus, David De Beyter, Benedikt Bock, Moha- med Bourouissa, Stewart Brand, Chris Burden, Ricardo Cases, Bruce Davidson, Jeremy Deller/Alan Kane, Glen Denny, Jeff Divine, Craig Fineman, Robert Frank, Fuzi, Alberto García-Alix, William Gedney, Kirill Golovchenko, Carol Goodden/Gordon Matta-Clark/ Tina Girouard/Suzanne Harris/Rachel Lew, Volker Heinze, Stephanie Kiwitt, Les Krims, Mike Mandel, Ari Marcopoulos, Gordon Matta-Clark, Eva und Franco Mattes, Hana Miletić, NEOZOON, Simone Nieweg, Jenny Odell, Bill Owens, Lotte Reimann, Alexan- der Remnev, Eckhard Schaar, Joachim Schmid, Oliver Sieber, Alec Soth, Xiaoxiao Xu. Kontakt, Workshopanmeldungen und Feedback über: Christina Müller, Leitung Kunstvermittlung Fotomuseum Winterthur/Fotostiftung Schweiz [email protected] | +41 (0)52 234 10 72 Workshopanmeldungen und Informationen für Schulen der Stadt Winterthur über: www.museumspaedagogik.winterthur.ch

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SCHULE IMMUSEUM

THE HOBBYISTHobbys, Fotografie und Hobby-Fotografie09.09.2017–28.01.2018

Anregungen und Informationenfür den Museumsbesuch

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Informationen zur AusstellungWas passiert, wenn FotografInnen und KünstlerInnen Hobbys zum Gegenstand ihrer Arbeit machen, um etablierte künstlerische Praktiken und Hierarchien herauszufor-dern? Wie stellen Hobbyisten ihre Leidenschaft über die Fotografie dar, nicht zuletzt in Zeiten digitaler Kommunikation? The Hobbyist ist die erste grosse Ausstellung, die das Verhältnis von Fotografie und Hobbykultur in den Blick nimmt, und sich dabei sowohl dem Fotografieren von Hobbys wie auch der Fotografie als Hobby widmet. Hobbys und fotografische Praxis stehen dabei gleichermassen im Spannungsfeld von Freizeit und Arbeit, Ideologie und Konsum, Amateurkultur und Professionalisie-rung. Von den Hippie-Kulturen und Avantgarde-Strömungen der 1960er über die Do-it-yourself-Bewegung der 1980er Jahre bis hin zur heutigen „Maker“-Bewegung erkundet The Hobbyist das Verhältnis der Fotografie zu oft ziemlich skurrilen Leiden-schaften und enthusiastisch betriebenen Hobbys.

KünstlerInnenDie thematische Ausstellung The Hobbyist zeigt insgesamt 35 künstlerische Posi-tionen. Die Blickachsen auf das Thema Hobby sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von sehr niederschwellig und alltäglich (z.B. das Hobby „Pilze sammeln“ des Fotografen John Cage, fotografisch festgehalten von William Gedney 1967), über künstlerisch-kritische Zugänge mit YouTube-Videos oder vorgefundenem Bild-material aus dem Internet (z.B. „Hunde dressieren“ bei NEOZOON mit Gold Boy - Bad Boy, 2011 oder „Gamen“ bei Eva und Franco Mattes in My Generation, 2010) bis hin zu höchst spektakulären oder skurrilen Hobbys (z.B. „Roofing“ bei Alexander Remnev Need Adrenaline! von 2014 oder „in Kleidern baden“ bei Lotte Reimann Bis Morgen Im Nassen, 2013).KünstlerInnen: Kenneth Anger, Diane Arbus, David De Beyter, Benedikt Bock, Moha-med Bourouissa, Stewart Brand, Chris Burden, Ricardo Cases, Bruce Davidson, Jeremy Deller/Alan Kane, Glen Denny, Jeff Divine, Craig Fineman, Robert Frank, Fuzi, Alberto García-Alix, William Gedney, Kirill Golovchenko, Carol Goodden/Gordon Matta-Clark/Tina Girouard/Suzanne Harris/Rachel Lew, Volker Heinze, Stephanie Kiwitt, Les Krims, Mike Mandel, Ari Marcopoulos, Gordon Matta-Clark, Eva und Franco Mattes, Hana Miletić, NEOZOON, Simone Nieweg, Jenny Odell, Bill Owens, Lotte Reimann, Alexan-der Remnev, Eckhard Schaar, Joachim Schmid, Oliver Sieber, Alec Soth, Xiaoxiao Xu.

Kontakt, Workshopanmeldungen und Feedback über:

Christina Müller, Leitung Kunstvermittlung Fotomuseum Winterthur/Fotostiftung [email protected] | +41 (0)52 234 10 72

Workshopanmeldungen und Informationen für Schulen der Stadt Winterthur über: www.museumspaedagogik.winterthur.ch

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Vor dem Museum Was ist eigentlich ein Hobby? Welche Hobbys sind bekannt und seit wann gibt es überhaupt so etwas wie „Freizeit“? Den Begriff des Hobbys benutzen wir so selbst-verständlich wie Pizza oder gamen. Aber was bezeichnet er genau? Wie definieren die SchülerInnen ein Hobby, wo verläuft die Grenze zum Beruf oder zur Sucht? Ist das Hobby an einen bestimmten Ort oder an Menschen gebunden oder flexibel ausübbar? Eine erste Auseinandersetzung mit dem Begriff wirft Fragen auf, die in der Ausstellung weiterverfolgt werden._Primar: Die SchülerInnen bringen einen Gegenstand ihrer Lieblings-Freizeit-beschäftigung mit und stellen diese in der Klasse vor. An der Tafel werden die verschiedenen Hobbys festgehalten. Welche anderen Hobbys würden die Kinder auch gerne mal ausprobieren? Welches Hobbys haben ihre Eltern? Welche beson-dere Ausrüstung (Kleidung, Geräte, Materialien) braucht man für die verschiedenen Hobbys?_Sek I/II: Fotografiert ihr eure Hobbys? Was ist auf den Fotos zu sehen? Welcher Moment des Hobby-Ausübens wurde festgehalten? Wozu macht ihr diese Aufnah-men? Die SchülerInnen suchen im Bilderarchiv ihrer Smartphones oder ihrer Social Media-Profilen nach Bildern, die sie als Hobbyisten, als Hobby-Ausübende, zeigen und bearbeiten in Partnerarbeit die obigen Fragen.

Im Museum Ein kurzer (3-5 Min.) freier individueller Rundgang - ganz ohne Anweisungen - ermöglicht einen Überblick über die Räumlichkeiten und die Ausstellung. Im Plenum kann danach kurz zusammengefasst werden: Was haben die SchülerIn-nen bemerkt? Wovon handelt die Ausstellung? Was fällt auf? Nun wird ein Auftrag gegeben, der die SchülerInnen mit einem Fokus in die Ausstellung schickt.

I Die spannendste Geschichte – BildbetrachtungDie SchülerInnen erhalten Bleistift und Zettel machen sich auf die Suche nach einer Arbeit, die sie spontan anspricht. Dort nehmen sie sich 10 Minuten Zeit, um die Arbeit genau betrachten und sich zu notieren, was sie angesprochen hat, warum sie diese Arbeit ausgewählt haben, ob sie etwas mit ihnen zu tun oder genau nicht und was sie beim längeren Betrachten herausgefunden bzw. sich gedacht haben. Beim gegenseitigen Präsentieren lernen die SchülerInnen unterschiedliche Arbeiten der Ausstellung kennen und erkennen, dass es für einen ersten Zugang zur Kunst nicht mehr als Neugier und einen Moment Zeit braucht.> Das gleichnamige Magazin zur Ausstellung hält spannende Geschichten und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Arbeiten bereit.

II Von Tapete bis Fotobuch – verschiedene PräsentationsformenEine Besonderheit dieser Ausstellung sind die vielen unterschiedlichen Präsenta-tionsformen der fotografischen Arbeiten. Von der klassischen Fotografie im Bil-derrahmen über wandfüllende Inkjet-Prints bis zum traditionellen Fotoalbum oder aber dem modernen Fotobuch ist praktisch alles vertreten. Die SchülerInnen suchen sich in Partnerarbeit zwei komplett unterschiedliche Arbeiten in Bezug auf ihre Präsentationsform aus und vergleichen diese miteinander. Welche Wirkung hat die gewählte Präsentationsform auf die Bildwirkung? Was sind die Vorteile des Materials/Trägers? Passt die Präsentationsform zur Arbeit? Abschluss: Wenn sie ein eigenes Foto von sich hier ausstellen dürften: Welche Präsentationsform würden sie abschliessend wählen und warum?

Nach dem MuseumAngeregt durch den Ausstellungsbesuch überlegen sich die SchülerInnen, welches ihr (Lieblings-)Hobby ist. Stellvertretend für dieses diesem bringen sie einen Gegenstand mit in die Schule und überlegen sich, wie sie ihr Hobby mithilfe des Gegenstandes fotografisch inszenieren wollen. Die Ausstellung hat 35 unterschiedliche Möglichkeiten aufgezeigt, von klassischer Porträtfotografie in Schwarzweiss über digitale Präsentationsformen von Fotos bis hin zur Arbeit mit vorgefundenem Fotografie- und Filmmaterial. Mit Digitalkamera, Smartphone und/oder PC (für eine Bildersuche im Internet) bewaffnet, erstellen die SchülerIn-nen im Rahmen von ca. 30 Min. eine kleine Foto-Arbeit und präsentieren diese im Plenum. Über das Angebot von unterschiedlichen Trägermedien wie Poster, digi-tale Diaschau oder Fotopapier kann der Auftrag zu einem kleinen künstlerischen Projekt ausgebaut werden, dessen krönender Abschluss eine „Hobbyisten-Ausstel-lung“ im Schulhaus sein könnte.