Infocus - Magazin der Fachhochschule Brandenburg

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FH BRANDENBURG Innovationspreis 2010 Studienangebote für Berufstätige Anerkennung von Ausbildungsinhalten fürs Studium Erfolgreiches Förderinstrument Innovationsgutschein Hervorragendes Abschneiden im Hochschulranking ZEITSCHRIFT DER FH BRANDENBURG Ausgabe 2010/11 | Jahrgang 17 | ISSN 0946-8285 2010/11

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Innovationspreis 2010

Studienangebote für Berufstätige

Anerkennung von Ausbildungsinhalten fürs Studium

Erfolgreiches Förderinstrument Innovationsgutschein

Hervorragendes Abschneiden im Hochschulranking

ZEITSCHRIFT DER FH BRANDENBURG

Ausgabe 2010/11 | Jahrgang 17 | ISSN 0946-8285

2010/11

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EDITORIALINHALT UND IMPRESSUM

Impressum

infocus Ausgabe 2010/11 | November 2010 | 17. Jahrgang

Herausgeber:

Der Präsident der Fachhochschule BrandenburgDr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter

Redaktion und Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.)Mitarbeit: Alle genannten Autoren und FotografenTitelfoto: ParschGrundlayout: Birte MorlingDruck: Druckerei Pietsch, GrebsAuflage: 1 500 Exemplare

Anschrift:

Fachhochschule BrandenburgMagdeburger Straße 50 . 14770 Brandenburg an der HavelPostanschrift: Postfach 2132 . 14737 Brandenburg a. d. HavelTelefon: (03381) 355-0 . Telefax: (03381) 355-199E-Mail: [email protected]

infocus ist die Zeitschrift der FH Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikelgeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nachbestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzun-gen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikelgegen Belegexemplar gestattet.

Liebe Leserinnen und Leser,

zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beizutragen, gehörte von Anfangan zu den Aufgaben der Fachhochschule Brandenburg. Wie ernst wir diese Auf-gabe nehmen, ist in diesem Heft erneut nachzulesen. Dabei sind es ganz unter-schiedliche Angebote und Leistungen, von denen die Unternehmen profitieren.

Es beginnt mit unserem Kerngeschäft, der Ausbildung von Fachkräften. Daswichtigste deutsche Hochschulranking, vom Centrum für Hochschulentwick-lung (CHE) und der Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht, hat uns in diesemJahr zum wiederholten Male bestätigt, dass wir in allen bewerteten Fächern zurSpitzengruppe in Deutschland gehören (siehe Seite 3). Wir kommen also die-ser Aufgabe in hervorragender Weise nach. Damit die sehr gut ausgebildetenAbsolventinnen und Absolventen auch Arbeitgeber in der Region finden, er-weitert der Career Service der FHB den Matching Service auf seiner Internet-seite und öffnet ihn für interessierte Unternehmen. Hinzu kommen weitereMaßnahmen, die Unternehmen, Studierende und Absolventen noch passge-nauer zusammenbringen (siehe Seite 18).

Auch die Diversifizierung des Studienangebots nützt den Unternehmen, ob esder sehr erfolgreiche Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre ist (siehe Seite19 - 21) oder das Teilzeitstudium im Studiengang Maschinenbau (siehe Seite6) – in beiden Fällen, wie auch in weiteren Studienangeboten der FHB, könnensich Arbeitnehmer neben ihrer Berufstätigkeit akademisch weiterqualifizieren.Das gilt auch für Mitarbeiter ohne Abitur: Im Innopunkt-Projekt „Weitersehen– Weiterbilden – Weiterkommen“ wird die Anerkennung von Ausbildungs-inhalten auf das Studium systematisiert, damit Berufstätige in ihrem Studiumnicht das Wissen, das sie bereits besitzen, in Prüfungen erneut nachweisenmüssen (siehe Seite 6). Und mit den virtuellen MINT-Kursen sorgt die FHBdafür, dass sich mehr Schüler in Richtung technisch-naturwissenschaftlicherFächer orientieren (siehe Seite 7).

Auch auf dem klassischen Feld der Zusammenarbeit mit Unternehmen kanndie FHB 2010 Erfolge verzeichnen: So kamen zu zwei Veranstaltungen derTechnologie- und Innovationsberatungsstelle insgesamt mehr als 150 Vertreterinteressierter Unternehmen und anderer Institutionen (siehe Seite 13). DieAnfragen von Unternehmen nach Kooperationen in Forschung und Entwicklunghaben deutlich zugenommen, nicht zuletzt dank des neuen Förderinstruments„Innovationsgutschein“ (siehe Seite 8/9).

Sie werden auf den folgenden Seiten zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Zu-sammenarbeit der FHB mit Unternehmen finden. Sollten Sie auch Interesse aneiner Kooperation haben, kann ich Sie nur ermuntern: Treten Sie mit uns inKontakt!

Und nun wünsche ich Ihnen eine informative und anregende Lektüre!

Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter

Präsident der Fachhochschule Brandenburg

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lINHALT

HOCHSCHULE

Hervorragendes Abschneiden im Hochschulranking . . . . . . . . . . . . . . . 3FHB ist Partner des Festo Bildungsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Gewinner des Innovationspreises 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 5Qualitätssicherung in der Sicherheitsbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Career Service und MINT Coaching Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Internetportal 12designer ist international erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . 8Vernetzung von Autos durch Echtzeit-Kommunikation . . . . . . . . . . . . . 8Kontrolle und Schutz von mobilen Daten durch phoneObserver . . . . . 9Innovativer optischer Gerätebau mit OPTOTEC GmbH . . . . . . . . . . . . . . 9Optimierung des Produktionsprozesses der EOP Biodiesel AG . . . . . . 10Erfolgreiche Technologie- und Innovationsberatungsstelle . . . . . . . . . . 10Reger Gebrauch von Innovationsgutscheinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Forschungsförderung zur Stärkung der Innovationskraft . . . . . . . . . . . . 12Zentrales Transferinstitut geplant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Potenzialstudien zur Branche IKT und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

VERANSTALTUNG

Informationen zum Technologietransfer von Hochschule zu Wirtschaft 139. Berlin-Brandenburger SAP-Forum an der FHB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Security Forum 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Erstes Brandenburger Energieforum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Dialog-Reihe „Chancen für den Mittelstand“ wird fortgesetzt . . . . . . . . 24

STUDIUM

Ausbildungsinhalte werden im Studium anerkannt . . . . . . . . . . . . . . . . 6Förderung des Teilzeitstudiums Maschinenbau durch Stifterverband . 6Teilnehmer der virtuellen MINT-Kurse erhalten erste Credit Points . . . . 7Erste Absolventen des Fernstudiengangs Betriebswirtschaftslehre . . . 19 - 21Analyse der Arbeitsbedingungen bei der ZF Getriebe GmbH . . . . . . . . 22Studentenprojekt gewährt Grundschülern Einblicke in Unternehmen . 23

PERSÖNLICH

Erfolgreiche Gründer fanden sich im GründungsZentrum . . . . . . . . . . . 24ASQF-Förderpreis für FHB-Absolventen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24PerspektivWechsel zwischen Wissenschaft und Wirtschaft . . . . . . . . . . 25Neue Professoren an der FHB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Internationale Erfolge von Prof. Vollmer und Prof. Möllmann . . . . . . . . 26 - 27

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HOCHSCHULECHE-Ranking – Festo Bildungsfonds

Dreimal bereits war die FHB ein ausgewählterOrt im Rahmen der Initiative „Deutschland –Land der Ideen“, zwei weitere Male wurdenenge Kooperationspartner auf diese Weiseprämiert. Nun kommt eine weitere Auszeich-nung hinzu: als Netzwerkpartner des FestoBildungsfonds, der am 2. Juli 2010 ein ausge-wählter Ort im Land der Ideen wurde.

Partner ist die FHB deshalb, weil es beimFesto Bildungsfonds nicht allein um eine fi-nanzielle Unterstützung von Studierendengeht, sondern auch um Qualifizierung in ei-nem Netzwerk, in das neben ausgewähltenHochschulen renommierte Unternehmenund hochkarätige Experten eingebundensind. So können sich die Teilnehmer desFesto Bildungsfonds nicht nur ohne finanziel-le Sorgen ganz auf ihr Studium konzentrie-ren, ihnen wird zugleich der Aufbau einespersönlichen Netzwerkes mit Hochschul- undUnternehmenskontakten ermöglicht.

Die Festo AG mit Hauptsitz in Esslingen ge-hört zu den größten Automatisierungsunter-nehmen weltweit. Das TochterunternehmenFesto Didactic ist führend in der industriellen

Weiterbildung. Um dem drohenden und teil-weise schon akuten Fachkräftemangel imBereich Ingenieurwissenschaften, Technikund Informatik entgegenzuwirken, legte derKonzern 2007 den ersten firmeneigenen Bil-dungsfonds auf.

Die Nachfrage unter den Studierenden tech-nischer Fächer ist groß, da sich die Rückzah-lungssumme nach dem späteren Verdienstrichtet, das Schuldenrisiko also minimiert

wird. Der Festo Bildungsfonds in Kooperationmit CareerConcept erhielt im Studienkredit-Test 2010 des Centrums für Hochschulent-wicklung (CHE) mit Spitzenergebnissen invier von fünf Kategorien die beste Bewertungaller bundesweiten Angebote zur allgemei-nen Studienfinanzierung.

Finanzielle Unterstützung und Qualifizierung im NetzwerkFHB ist Partner des Festo Bildungsfonds, der als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde

Auch im Ranking 2010 der „Zeit“ und desCentrums für Hochschulentwicklung (CHE)konnte sich die FHB weiter verbessern. Sämt-liche bewertete Studiengänge der FHB liegenin allen Kriterien entweder in der Spitzen-gruppe oder in der Mittelgruppe, in keinemeinzigen Kriterium in der Schlussgruppe.

Der Studiengang Maschinenbau konnte beimKriterium „Studiensituation insgesamt“ indie Spitzengruppe vorstoßen und belegt inder „Laborausstattung“ ebenfalls einen Platzmit einem grünen Punkt. In den Bereichen„Betreuung“, „Forschungsgelder“ und „Re-putation bei Professoren“ rangiert er im Mit-telfeld. Zusammengenommen werden nur 13(oder 15 Prozent) von 87 deutschen Fach-hochschulen im Ranking besser bewertet.

Bei der erstmaligen Bewertung schnitt derBachelor-Studiengang IT-Elektronik ebenfalls

sehr gut ab: Im Ranking „Elektrotechnik/Informationstechnik“ konnte sich die IT-Elek-tronik bei der „Studiensituation insgesamt“sowie bei den „Forschungsgeldern“ in derSpitzengruppe einordnen, die „Reputationbei Professoren“ ergab einen Mittelfeldplatz.Zwar wurden die Kriterien „Betreuung“ und„Laborausstattung“ wegen zu geringer Fall-zahlen im Ranking nicht ausgewiesen. Ins-gesamt gibt es in diesem Ranking nur neunvon 83 deutschen Fachhochschulen, die be-zogen auf die Anzahl der grünen Punkte(Spitzengruppe) besser bewertet werden.

Da die einzelnen Studiengänge nur alle dreiJahre gerankt werden, sind die Rankings fürdie Studienangebote Informatik, Wirtschafts-informatik und Betriebswirtschaftslehre(BWL) nach wie vor gültig. Der StudiengangInformatik belegt gemeinsam mit zwei weite-ren Hochschulen bundesweit Platz 1 (viergrüne Punkte), der Studiengang Wirtschafts-informatik Rang 5 (drei grüne Punkte) undauch die BWL wird insgesamt positiv bewer-tet (ein grüner Punkt). Insgesamt ergibt sichdas Bild, dass sich die FHB mit allen bewer-teten Studiengängen in das obere Drittel derFachhochschulen in Deutschland eingrup-piert.

Maschinenbau und IT-Elektronik in der SpitzengruppeBeim CHE-Ranking schneiden alle Studiengänge der Fachhochschule Brandenburg sehr gut ab

FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (5.v. l.) gehörte zu den Teilnehmern des Netzwerktreffens aus Anlassder Auszeichnung als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Foto: Festo

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Nähere Informationen zum Festo Bildungsfonds:

www.festo-bildungsfonds.de

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Die Ergebnisse für die Fachhochschule Brandenburg:

www.fh-brandenburg.de in der Rubrik „Aktuelles“

Detaillierte Informationen zum CHE-Ranking unter

http://ranking.zeit.de/che2010/CHE/

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HOCHSCHULE Gewinner des Innovationspreises 2010

Bei der 9. Auflage des Wett-bewerbs „Innovative Lösungpraxisnaher Probleme in Bran-denburg“ zeigte sich die Jurysehr erfreut über die deutlicheSteigerung sowohl der Quanti-tät als auch der Qualität derEinreichungen gegenüber denvergangenen Jahre. Das führtedazu, dass einige Projekte undProdukte, die bei früherenWettbewerben aussichtsreichgewesen wären, in diesemJahr nicht unter den Siegernsind. Letztendlich fiel die Ent-scheidung der Jury jedoch deutlich aus.

Der mit 3000 Euro dotierte 1. Preis geht andas Projekt Woodtracker, das Jonas Brüstel,Prof. Dr. Thomas Preuss und Martin Weigelentwickelt haben, um den Abtransport vonHolz aus dem Wald effizienter zu gestalten.2000 Euro erhält die zweitplatzierte Ent-wicklung, beheizbare Motorradreifen zurVerbesserung der Bodenhaftung, die SilvioBaumann und Mourice Sebastian, beideAuszubildende der Heidelberger Druckma-schinen AG am Standort Brandenburg an der

Havel, eingereicht haben. Auf Platz 3 (1000Euro) kam die Entwicklung eines Feststoff-brenners für die vollautomatische Verbren-nung von Holzpellets von Hagen Lempe ausAngermünde. Den Sonderpreis für Existenz-gründer (500 Euro) vergab die Jury an Z&ZBottle-Creations für die geplante Herstellungund Vermarktung von ungewöhnlich gestal-teten Getränkebehältern.

Moderne Navigation im Wald

In handelsüblichen Navigationsgeräten sinddie Straßen in Deutschland gut erfasst. An-

ders sieht es mit Feld-und Waldwegen aus,die allerdings für dieHolzindustrie von Be-deutung sind. Dennden Fahrer eines Trans-portunternehmens ein-zuweisen, wo er die zut r a n s p o r t i e r e n d e nHolzpolter findet, istderzeit mit hohem Zeit-und Personalaufwandverbunden, so dassTransportkosten inDeutschland fast einDrittel der Holzkostenausmachen. Mit die-sem Problem wandtesich die Forstwirt-schaftlichen Vereini-gung Brandenburg e.V.(FVB), deren MitgliederForstbetriebsgemein-schaften, waldbesit-zende Körperschaftenund große private

Forstbetriebe sind, an die Unternehmen Ma-such Informationssysteme in Kyritz und edvplan GmbH in Neuruppin. Diese fanden inProf. Dr. Thomas Preuss sowie den Akade-mischen Mitarbeitern Jonas Brüstel und Mar-tin Weigel die geeigneten Partner für einezeitgemäße Lösung.

Die mobile Anwendung Woodtracker nutztdas Konzept des „User Generated Content“,also des von Nutzern erzeugten Inhalts. Esist ein typisches Prinzip des so genanntenWeb 2.0, das beispielsweise beim bekann-ten Online-Lexikon Wikipedia zum Tragenkommt. Dieses Konzept wandte das Projekt-team nun auf die Navigation an: Mit einerneuen Handygeneration, so genanntenSmartphones, können die Nutzer des Sys-tems ihre Wege durch den Wald aufzeich-nen. Durch viele solcher Aufzeichnungen er-kennt das Programm, welche Wege genutztwerden können und wo umgestürzte Bäumeoder eine Überflutung vielleicht eine Sack-gasse erzeugen. Die Nutzer können zudembestimmte Stellen auf der Karte markierenund Informationen dazu auf den zentralenServer hochladen.

Das Projektteam kann sich neben der Ver-wendung in der Holzindustrie noch zahlrei-che andere Anwendungen vorstellen, etwaim Tourismus (Wanderwege, Informationenin Naturschutzgebieten), bei Ordnungs-diensten oder bei der Navigation von Be-hinderten.

Beheizbare Motorradreifen

Das von zwei Auszubildenden der Heidel-berger Druckmaschinen AG am Standort

Mit dem Woodtracker ist der Holzweg keine SackgasseDie Gewinner des Innovationspreises 2010 wurden am 25. November 2010 im Audimax ausgezeichnet

Platz 1: Woodtracker für eine moderne Navigation im Wald, die von Nutzer generierte Daten einsetzt. Grafik/Foto: Woodtracker

Platz 2: Beheizbare Motorradreifen für eine bessere Bodenhaftung zu Beginneiner Motorradtour haben Silvio Baumann (l.) und Mourice Sebastian entwickelt– hier beim Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend forscht“. Foto: privat

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Brandenburg an der Havel entwickelte Heiz-system dient nicht der Bequemlichkeit, son-dern der Sicherheit von Motorradfahrern.Denn kalte Reifen haben eine deutlich gerin-gere Bodenhaftung als warme, so dass gera-de die Anfangsphase einer Motorradtour be-sonders gefährlich ist. Für dieses Problemhaben Silvio Baumann aus Ragösen undMourice Sebastian aus Brandenburg an derHavel eine innovative Lösung gefunden:Eine integrierte Heizvorrichtung erwärmt dieReifen vor der Fahrt erheblich schneller alsherkömmliche Heizdecken. Auf diese Weisewerden auf den ersten Metern Bremswegeverkürzt und Ausweichmanöver kontrollier-barer.

Baumann und Sebastian, selbst passionier-te Motorradfahrer, traten mit ihrer Idee beimWettbewerb „Jugend forscht“ an und gelan-gen bis ins Bundesfinale. Seit September2008 entwickeln sie das Projekt in ihrer Frei-zeit und mit Unterstützung ihres Ausbil-dungsbetriebs weiter, stehen mittlerweile inständigem Kontakt mit Reifenherstellern, umweitere Verbesserungsvorschläge zu erhal-ten oder zu unterbreiten und die Realisier-barkeit der einzelnen Komponenten zu dis-kutieren. Nach anfänglich innen aufgekleb-ten Heizschleifen wird nun der Stahlmantel,der in den meisten Reifen die Stabilität derLauffläche gewährleisten soll, als Wärmelei-

ter genutzt. Inzwischen istdas Projekt soweit gedie-hen, dass selbst das TÜV-Siegel in Aussicht gestelltwurde.

Automatische Verbrennung

von Holzpellets

Pelletheizungen haben inDeutschland hohe Wachs-tumsraten zu verzeichnen.Holzpellets zeichnet ihrrelativ stabiler Preis aus,der seit etwa 2004 erheb-lich unter dem von Heizölund Erdgas liegt. Wenn maneinen nachhaltigen Anbauvon Biomasse voraussetzt,wird bei der Verbrennungvon Holzpellets nur jeneMenge CO2 freigesetzt, diezuvor durch das Pflanzen-wachstum der Atmosphäreentzogen wurde. Nach Re-cherchen des Projektteamsgibt es bisher keinen deut-schen Hersteller von Pellet-brennern, es gebe jedoch eine Vielzahl vonProduzenten, deren Holzheizkessel durchgeringfügige Änderungsmaßnahmen mitdem entwickelten Brenner zusammen betrie-ben werden können. Mit einer Wärmeleis-

tung von 10 bis 25 Kilo-watt ist der Brenner fürEigenheime geeignet,aber auch Einsatzgebietewie Wäscherei oder Bä-ckerei sind sinnvoll. BeiTests konnte ein relativhoher feuerungstechni-scher Wirkungsgrad von96 Prozent nachgewie-sen werden.

Hagen Lempe entwickel-te den Feststoffbrennerim Rahmen seiner Ma-schinenbau-Diplomar-beit im IngenieurbüroIndustrieservice Lempein Angermünde, dessenInhaber Ing. Horst Lempeist. Für die Bereitstellungvon Fertigungstechnolo-gien und Erprobungs-möglichkeiten wurde mitder SL-SystemlösungHaustechnik GmbH (Gro-ßenhain) zusammenge-

arbeitet, deren Geschäftsführer Hans UweReimann das Projekt betreut hat.

Originelle Getränkebehälter

Flaschen so originell zu gestalten, dass sieauch als Souvenirs in Frage kommen – dasist die Kernidee der Z&Z Bottle-Creations.Die Betriebswirte Jörn Zimne und Jens Zabelsowie der Maschinenbau-Absolvent Sebas-tian Chemnitz haben sich zusammengefun-den, um „eventspezifische, individuell er-stellte Getränkebehälter“ aus Kunststoff her-zustellen. Dazu bedienen sie sich einer inno-vativen herstellungsweise, dem so genann-ten „Spritzblasverfahren“. Das Spritzblasenist ein Verfahren aus der Fertigungstechnikzur wirtschaftlichen Herstellung von direktgebrauchsfertigen Formteilen. Es vereinigtdie Präzision des Spritzgießens mit der Ge-staltungsmöglichkeit des Blasformens.

Die potenziellen Kunden sind in erster LinieGroßcatering-Unternehmen, Eventagenturenund Getränkehersteller, aber auch der Ver-trieb über das Internet ist geplant. Als Ein-stiegsprodukte werden eine Flasche mit inte-griertem ergonomischen Griff sowie der „Ber-liner Fernsehturm“ angeboten. Die Gründungeiner GmbH mit Sitz in Brandenburg an derHavel ist für das erste Quartal 2011 geplant.

Stefan Parsch (unter Verwendung von

Textpassagen aus den Bewerbungsunterlagen)

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Gewinner des Innovationspreises 2010

Platz 3: Funktionsweise und Aufbau des Feststoffbrenners für die vollauto-matische Verbrennung von Holzpellets. Grafik: Hagen Lempe

Sonderpreis für Existenzgründer: Entwürfe für Flaschen in Form des BerlinerFernsehturms, einer E-Gitarre und einer Flasche mit integriertem Griff.

Grafik: Z&Z Bottle-Creations

HOCHSCHULE

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STUDIUM Anerkennung Ausbildungsinhalte – Teilzeitstudium

Seit Juni 2010 können an der FHB Ausbil-dungsinhalte des von den Industrie- und Han-delskammern (IHK) geprüften Berufsab-schlusses Industriekaufmann/-frau pauschalanerkannt werden – das ist bisher nur an sehrwenigen staatlichen Hochschulen in Deutsch-land möglich.

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildungkönnen die Module Betriebswirtschaftslehreund Externes Rechnungswesen (mit Zusatz-prüfung) pauschal anerkannt werden. Dies giltfür alle Interessenten, welche die Berufsaus-bildung innerhalb der vergangenen vier Jahreabgeschlossen haben. Bestandteil der

Bologna-Reform in Brandenburg ist das Be-streben, die Durchlässigkeit zwischen denAusbildungswegen zu erhöhen. Dazu werdendie Inhalte beliebter Ausbildungsberufe ausden Bereichen Wirtschaft und Technik hin-sichtlich ihrer Gleichwertigkeit mit den Mo-dulen der Studienrichtungen überprüft. ImFalle der Gleichwertigkeit sollen einige Modu-

le eines Studiums für alle Absolventen einerAusbildung bzw. Weiterbildung angerechnetwerden. Die Entwicklung und Implementie-rung dieser pauschalen Anrechnungskatalogewird im Innopunkt-Projekt „Weitersehen –Weiterbilden – Weiterkommen“ demnächstauch für die Berufe IT-Systemkaufmann, Büro-kaufmann, Bankkaufmann, Kaufmann fürGroß- und Außenhandel, Mechatroniker/-inund Elektroniker/-in durchgeführt.

Die FHB bietet beruflich qualifizierten Stu-dieninteressierten die Möglichkeit, auch ohneformale Hochschulzugangsberechtigung einStudium aufzunehmen. Voraussetzungen für

die fachgebundene Zulassung ohne Abitursind an der FHB ein Abschluss der Sekundar-stufe I (oder ein gleichwertiger Abschluss),eine für das beabsichtigte Studium geeigneteabgeschlossene Berufsausbildung und einedarauf aufbauende, mindestens zweijährigeBerufserfahrung. Alternativ für die letztge-nannte Voraussetzung können das Bestehen

der Meisterprüfung oder der Erwerb einer derMeisterprüfung gleichwertigen Berechtigungin einem für das beabsichtigte Studium geeig-neten Beruf herangezogen werden.

Wer Beratungsbedarf oder Fragen zum Projekthat, kann sich bei Eva Friedrich melden (s. u.).

FHB hilft, geeignete Bewerber zu finden

Die FHB kümmert sich zudem um Studie-rende, denen ein Studienabbruch droht, dieschon abgebrochen haben oder die auch dieentscheidende dritte Prüfung nicht bestandenhaben. Bisher waren die Studierenden in die-ser Situation auf sich allein gestellt, doch seitAnfang 2010 werden im Rahmen des Projekts„Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkom-men“ Studienabbrechern zahlreiche Wegeaufgezeigt, wie es in dieser Situation weiter-gehen kann. Es gibt vielfältige Möglichkeiten,auch unter Anrechnung seiner im Studiumerbrachten Leistungen zu einem qualifizierten(Berufs-) Abschluss zu kommen. Dabei stehtdie Netzwerkarbeit zu Unternehmen der Re-gion im Vordergrund. Stehen im Unternehmenoffene Stellen bzw. Ausbildungsplätze zur Ver-fügung, stellt Dana Voigt gern den Kontakt zuqualifizierten, potenziellen Studienabbre-chern/Bewerbern her.

Weitere Informationen und Kontakt bei DanaVoigt (siehe unten).

Ausbildungsinhalte werden im Studium anerkanntFachhochschule Brandenburg gehört zu den Vorreitern unter den staatlichen Hochschulen in Deutschland

Das ganze Team des Projekts „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ (v. l.): Dana Voigt, Leiterin UrsulaSchwill, Erhardt Ewert, Eva Friedrich. Foto: Heike Schulze

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Beratungsbedarf oder Fragen zum Projekt:

Eva Friedrich, Telefon 03381/327-365,

E-Mail [email protected]

Dana Voigt, Telefon 03381/327-366

E-Mail: [email protected]

Internet: www.weiterkommen-in-brandenburg.de

Die FHB gehört zu den bundesweit acht aus-gewählten Hochschulen, die vom Stifterver-band für die Deutsche Wissenschaft eine Pro-jektförderung in Höhe von 25000 Euro erhal-ten. Im Rahmen der Initiative „Ungleich bes-ser! Verschiedenheit als Chance“ wird dieFHB in den kommenden zwei Jahren beispiel-

hafte Strategien und Maßnahmen für denproduktiven Umgang mit studentischer Viel-falt entwickeln.

Zudem werden die FHB und die anderen sie-ben Hochschulen in einem Benchmarking-Club die Qualitätsstandards für ein Diversity-

Auditierungsverfahren erarbeiten, das sie imZuge des Prozesses selbst durchlaufen. Be-reits vor knapp zwei Jahren erhielt die FHB fürdas Konzept „Wir überschreiten Grenzen“den mit 10000 Euro dotierten Sonderpreis„Diversity“ des Deutschen Arbeitgeberprei-ses Bildung 2008.

Projektförderung für Teilzeitstudium MaschinenbauErfolg für die FHB beim Wettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft

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STUDIUMTeilzeitstudium – Virtuelle MINT-Kurse

Das Pilotprojekt, für das die Fördermittelgrößtenteils verwendet werden sollen, ist derBachelorstudiengang Maschinenbau, der seitkurzem auch in einem Teilzeitmodus für Be-rufstätige angeboten wird. Dabei nehmen dieStudierenden an nur zwei bis drei Tagen proWoche an den Lehrveranstaltungen des Voll-zeitstudiums teil, wodurch sich das Studiumüber neun bis zwölf statt über regulär siebenSemester erstreckt. Vielen Berufstätigen kön-nen aufgrund ihrer beruflichen QualifizierungStudienmodule anerkannt werden. Zudemwerden Praxissemester, Ingenieurprojekt undBachelor-Arbeit mit entsprechender Aufga-benstellung während der Berufstätigkeitabsolviert, so dass sich die Studienzeitver-längerung in Grenzen hält.

Neben Prof. Dr. Bernhard Hoier, Dekan desFachbereichs Technik, ist Prof. Dr. Franz Hen-

ning Schröder ein Befürworter des Pilotver-suchs: „Wenn wir zur Verringerung des Fach-kräftemangels und zu einer Steigerung derArbeitsqualität in den Unternehmen der Re-gion beitragen können, dann sollten wir dastun.“ Prof. Schröder stellt sich deshalb denTeilzeitstudierenden auch als Mentor zur Ver-fügung. Er betont zugleich, dass den berufs-tätigen Studenten durch die Doppelbelastungein großes Durchhaltevermögen abverlangtwerde. Aber wo ein Wille ist, da ist auch einWeg – und so ist zu erwarten, dass die Kan-didaten die höheren Anforderungen im Stu-dium gegenüber denen einer Berufsausbil-dung mit Sicherheit meistern werden. Um dasProjekt zum Erfolg zu führen, werden nebenanderen Maßnahmen zusätzliche studenti-sche Tutoren eingesetzt. Insgesamt bedeutetder Teilzeitmodus einen erhöhten Planungs-und Betreuungsaufwand für den Fachbereich.

Unterstützung erhält Prof. Schröder außer-dem durch eine Schirmherrschaft für seineProfessur, die die Zahnradwerk PritzwalkGmbH übernehmen wird. Für 30000 Eurokann u.a. eine halbe Stelle für einen Aka-demischen Mitarbeiter geschaffen werden.

Das Teilzeitstudium könnte ein Modell für dieZukunft sein, nicht nur für Studieninteressier-te, die bereits seit Jahren im Erwerbslebenstehen. Das ergibt sich aus dem Umstand,dass mehr als 60 Prozent aller Studierendenin Deutschland faktisch Teilzeitstudierendesind, weil sie während der Vorlesungszeitnebenher arbeiten müssen. Stefan Parsch

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Mentor für berufsbegleitendes Teilzeitstudium im

SG Maschinenbau: Prof. Dr. Franz Henning Schröder

Telefon 355-382, E-Mail [email protected]

Die FHB hat erstmals Credit Points (Leistungs-nachweise) auf der Grundlage des Junior-studiums vergeben: Eine Schülerin und dreiSchüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums in Pritzwalk erhielten am 1. Juli2010 die ersten Credit Points aus den Händenvon Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, Dekandes Fachbereichs Informatik und Medien.Nach dem Brandenburgischen Hochschulge-setz können besonders begabte Schülerinnenund Schüler schon vor einem regulären Stu-dium als Juniorstudierende Leistungen erbrin-gen, die in einem späteren Studium der glei-chen Fachrichtung anerkannt werden.

Die vier Gymnasiasten hatten an einem In-formatik-Fernkurs im Projekt „Virtuelle MINT-Kurse“ (vMK) teilgenommen und die Lern-einheit mit einer schriftlichen Prüfung abge-schlossen, die einer Klausur zum Ende des 1.Informatik-Semesters vergleichbar ist. Dabeiwurden sie in Pritzwalk von Fachlehrer OlafEisele betreut, während Prof. Mündemannden Fernunterricht mit Hilfe des virtuellenSeminarraums ilinc 10 und der internetbasier-ten Lernplattform Moodle erteilte.

„MINT“ steht für Mathematik, Informatik,Naturwissenschaften und Technik und damitfür die Fächer, in denen gut ausgebildeteFachkräfte schon jetzt und in Zukunft voraus-sichtlich noch stärker gesucht werden. Inmanchen Regionen Brandenburgs aber kön-

nen viele Schüler (insbesondere in der Abi-turstufe) die von ihnen gewünschten Leis-tungskurse nicht mehr belegen, weil die Min-destzahl von Anmeldungen für diese Kurse jeSchule nicht erreicht wird. Hier soll das Kon-zept „Virtuelle MINT-Kurse“ die Schulen in dieLage versetzen, mit Hilfe von Angeboten netz-basierten Lehrens und Lernens als Ergänzungzum konventionellen Unterricht, Kurse auchbei geringen Anmeldezahlen in einem Ver-bund mehrerer Schulen durchzuführen.

Die erste Testphase ab Januar 2010 wurdetrotz technischer Probleme von allen Beteilig-ten als Erfolg gewertet. Weitere Schulen aus

Wittstock, Kyritz, Perleberg und Nauen habenInteresse an den vMK, da diese künftig eingrößeres Fächerangebot ermöglichen und dieAttraktivität der Schulen erhöhen können. Inden nächsten Monaten soll nun erprobt wer-den, welche Schüleranzahl bei vMK möglichund sinnvoll ist und wie eine Einbindung inden regulären Unterricht erfolgen kann.

Studienleistungen schon vor dem Start des StudiumsIm Rahmen der virtuellen MINT-Kurse erhielten vier Schüler die ersten Credit Points als Juniorstudierende

Prof. Dr. Friedhelm Mündemann (l.) und Fachlehrer Olaf Eisele (r.) übergaben die Credit Points und entsprechen-de Urkunden an (v. l.) Sebastian Preuß, Marvin Richter, Christian Krüger und Christiane Pirow. Foto: Parsch

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Informationen zu den virtuellen MINT-Kursen:

Heiko Farwer, Telefon (03381) 355-291

E-Mail [email protected]

Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, Telefon (03381) 355-401

E-Mail [email protected]

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FORSCHUNG & ENT WICKLUNG Internetportal 12designer – Vernetzung von Autos

Von Stefan Pratsch

Herr Kunz benötigt für seine neueFirma kurzfristig ein Logo-Design,kennt aber keinen Designer. Abhilfeschafft hier 12designer.com, einCrowdsourcing-Portal für Design.

Mitarbeiter und Studierende desFachbereichs Informatik und Me-dien der FHB haben das Portal-System entwickelt und auch dietechnischen Leitung übernommen.Betrieben wird das Portal vomTeam 12designer in Berlin.

12designer führt als Online-Markt-platz Angebot und Nachfrage fürDesign-Projekte zusammen. Vom Logo überVisitenkarte bis zu Werbebanner, Flyer,Website und auch Namensfindung: Auftrag-geber stellen ihre Projekte ein, legen den

Preis dafür fest, Designer präsentieren imWettbewerb ihre Lösungen dazu und der Auf-traggeber kauft das Design, das ihm am bes-ten gefällt. Derzeit sind bereits 10 000 De-

signer registriert, als Sprachen wer-den neben Deutsch auch Englisch,Französisch, Italienisch und Spa-nisch angeboten.

Bisher wurden über 2200 Design-Projekte, u.a. für die DeutschePostbank, EMSA und betterplace.org realisiert. Anders als bei derklassischen Agentur bekommt derAuftraggeber bei 12designer Ent-würfe von vielen Designern ange-boten. Wichtig ist dabei, dassdurch diese Vielfalt ganz unter-schiedliche Ansätze aufgezeigtwerden, denn jeder Kreative hatseine eigenen Handschrift. So wer-den Kreativaufgaben innerhalb

kurzer Zeit gelöst.

Kreative Designentwürfe innerhalb weniger StundenMitarbeiter und Studierende des Fachbereichs Informatik und Medien unterstützen Internetportal 12designer

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http://www.12designer.com

In heutiger Zeit gilt der Individualverkehr alsein nicht unwesentlicher Verursacher von Koh-lendioxid-Ausstoß und als ein großer Ver-braucher knapper Rohstoffressourcen. Erist geprägt durch autonome Fahrzeugeohne Vernetzung und strukturierte Kom-munikation.

Die FHB führt derzeit ein Forschungs-projekt durch, das auf die Verbesserungdes Verkehrsflusses und die Erzielungvon Einsparpotenzialen im Kraftstoffver-brauch gerichtet ist. Dies soll durchInteraktion zwischen den Verkehrsteil-nehmern mittels Austausch relevanterFahr- und Positionsdaten untereinander(Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation)bzw. mit einem Kontrollzentrum (Fahr-zeug-Umgebung-Kommunikation) er-reicht werden.

Im ersten Schritt wird zusammen mit derFirma Solcon GmbH als Forschungs-partner die Verwendung eines hochge-nauen Positioniersystems zur Realisie-rung eines Versuchsaufbaus untersucht.

Im Weiteren wird dieses System in elektrischbetriebene Modellautos (Maßstab 1:10) inte-griert, welche zur Steuerung ARM-Microcon-

troller verwenden. Wesentlicher Bestandteilist der Einsatz von Sensoren zur Abstandser-fassung, welche zusätzlich zu dem Positio-

niersystem den kollisionsfreien Betriebdes Versuchsaufbaus garantieren. Basie-rend auf diesem System können die Kom-munikation der Fahrzeuge untereinanderbzw. mit einem Kontrollzentrum realisiertund ein „Schwarmverhalten“ sowie Stau-entstehungen simuliert werden.

Durch diese Untersuchung wird durch dieFHB sowohl ein Betrag zur Senkung desKohlendioxidausstoßes, als auch zur Ein-sparung von Energieressourcen und zurOptimierung des Verkehrsflusses reali-siert. Die Projektarbeiten werden durchProf. Dr.-Ing. Christian Oertel und M.Sc.Thomas Engel geleitet und von derTechnologie- und Innovationsberatungs-stelle (TIBS) unterstützt. René Stahl (TIBS)

Vernetzung von Autos durch Echtzeit-KommunikationProjekt mit der Solcon GmbH zum Austausch relevanter Fahr- und Positionsdaten zwischen Fahrzeugen

Prof. Dr. Christian Oertel mit Modellfahrzeug und einer Einheit deslokalen Positionssystems (in der Hand). Foto: Parsch

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122

E-Mail [email protected]

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9infocus 2010/11

FORSCHUNG & ENT WICKLUNGphoneObserver – Optischer Gerätebau

Auch in diesem Jahr war die FHB bei der welt-größten Computermesse, der CeBIT in Hanno-ver, auf dem Gemeinschaftsstand der LänderBerlin und Brandenburg vertreten. Das Expo-nat „phoneObserver – Geofencing“ dient derKontrolle und dem Schutz von mobilen Daten.

Wie können Unternehmen den Einsatz vonmobilen Datengeräten (wie Smartphones)kontrollieren und die darauf befindlichen Da-ten vor unbefugtem Zugriff oder Diebstahlschützen? Mit Hilfe von Geofencing – demAufziehen von koordinatenbasierten Grenzen– kann ein Administrator bestimmen, was mitDaten auf mobilen Endgeräten in definiertenGebieten geschehen soll. Beim Verlust einesGerätes kann jederzeit die aktuelle Positionbestimmt und das Gerät für weiteren, ggf. un-gewollten oder unerlaubten Gebrauch ge-sperrt werden. Eine einfache Sicherung der In-halte über ein Webinterface und das Löschenvon Content ist ebenso möglich, wie die Be-nachrichtigung über den Wechsel der SIM-Kar-te – die vollständige Kontrolle obliegt dem Ad-

Projekt begleitet durch die Technologie- undInnovationsberatungsstelle der FHB (TIBS),die auch für die Organisation und Mitbetreu-ung des Messestandes verantwortlich war.

Carmen Reber (FB Wirtschaft)

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WebXells GmbH: http://www.webxells.com/

„phoneObserver – Geofencing“ bei der CeBITProjekt von FB Wirtschaft und WebXells

ministrator über ein intuitives Webinterface.

Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes„phoneObserver“ zeigt einmal mehr, welcheChancen in der Kooperation zwischen Wirt-schaft und Wissenschaft stecken. Das Projektist eine Zusammenarbeit zwischen derwebXells GmbH in Potsdam und der FHB aufVermittlung der Branchentransferstelle IKTund Medien (BIKuM). Administrativ wurde das

Die Nachbearbeitung eines bereits geschlif-fenen Brillenglases erfordert aufwendige ma-nuelle Nacharbeit beim Optiker, um fertigeBrillengläser in eine Nylon- oder Fadenbrilleeinzusetzen zu können. Durch die hohe Krea-tivität der verschiedenen Bauformen von Bril-lengestellen bzw. die zunehmend schlankeBrillenglasform kommen Standard-Rillgerätewie auch deren Bediener an ihre Grenzen.

In einem durch die Technologie- und Inno-vationsberatungsstelle (TIBS) initiierten For-schungs- und Entwicklungsprojekt sollennun in Kooperation mit dem UnternehmenOPTOTEC GmbH die Nachteile der klassi-schen Bearbeitung von Brillengläsern opti-miert werden. Um das mehrmalige aufwendi-ge Umspannen eines Brillenglases zu ver-meiden, wird derzeit durch die FHB ein Proto-typ entwickelt, der den gestiegenen Anfor-derungen in der Bearbeitung von Brillenglä-sern, wie auch der besseren Bedienbarkeitdes Gerätes durch einen erhöhten Automa-tisierungsgrad gerecht wird.

Der derzeitig entwickelte Typeines neuartigen Rillgerätes wirdin seiner Funktionalität nebender automatisierten Abtastungder Kanten des Brillenglaseseine frei vom Bediener festzule-gende Rille (Lage, Rilltiefe, Rill-breite) definieren können. Aufdieser Grundlage wird dann dasBearbeitungswerkzeug präzisedie mechanische Bearbeitungdes Brillenglases vornehmen.

Die Entwicklung in diesem For-schungs- und Entwicklungspro-jekt wird an der FHB durch Prof.Dr. Guido Kramann geleitet undkoordiniert. René Stahl (TIBS)

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Technologie- und Innovations-

beratungsstelle

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122

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Gerät zur feineren Bearbeitung von BrillengläsernInnovativer optischer Gerätebau in Kooperation mit dem Unternehmen OPTOTEC GmbH

Prof. Dr. Guido Kramann (l.) und Mechatronik-Student Ronny Hassemit dem innovativen Gerät. Foto: Parsch

Page 10: Infocus - Magazin der Fachhochschule Brandenburg

infocus 2010/1110

FORSCHUNG & ENT WICKLUNG

Das im Jahre 2000 gegründete UnternehmenEOP Biodiesel AG in Pritzwalk-Falkenhagen,welche vorrangig Treibstoffe aus regenerati-ven Energien herstellt, fertigt nach neuestenGesichtspunkten Biodiesel sowie wertvolleNebenprodukte (Rapsexpeller, technischesGlyzerin und Kaliumsulfat) für den nationa-len und internationalen Markt.

Speziell die verstärkten Anstrengungen hin-sichtlich des Qualitätsmanagements und desUmweltmanagements im Unternehmen führ-ten schon jetzt durch die Erweiterung von be-stehenden Produktionsanlagen zu einernachhaltigen Entwicklung. Hinsichtlich der

ökonomischen Nachhaltigkeit werden inForm eines mehrstufigen Forschungs- undEntwicklungsprojektes neue Untersuchun-gen der FHB zur effizienten Energieausnut-zung im Produktionsprozess zur Biodiesel-herstellung durchgeführt.

Nach einer umfassenden Ist-Aufnahme derenergierelevanten Prozesse im Unternehmensollen die produktionsspezifischen Anlagenund Prozesse nach Prioritäten eingeteilt wer-den, die den größten Energieeinspareffektvermuten lassen. In den nachfolgenden Teil-projektphasen wird ein Maßnahmenkatalogentwickelt, der anhand einer Kosten-Nutzen-

Rechnung dem EOP-Management eine aus-sagekräftige Entscheidungsgrundlage fürNachfolgeinvestitionen ermöglicht.

Das durch die Technologie- und Innovations-beratungsstelle (TIBS) der FHB akquirierteProjekt wird durch Dipl.-Ing. Andreas Nie-mann (Projektleiter) geleitet und durch denFHB-Diplomanden Matthias Wist vor Ortunterstützt. René Stahl (TIBS)

Effiziente EnergieausnutzungFHB-Projekt optimiert den Produktionsprozess der EOP Biodiesel AG

Ein Tanklastzug mit Biodiesel aus Pritzwalk-Falkenhagen. Fotos (3): FB Technik Matthias Wist unterstützt das F&E-Projekt direkt im Unternehmen.

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

René Stahl, Telefon (03381) 355-305

E-Mail [email protected]

Nach dem guten Jahresabschluss für das letz-te Transferjahr kann die Technologie- undInnovationsberatungsstelle (TIBS) einen wei-teren Erfolg vermelden. Alle Transferstellen inBrandenburg werden vom BrandenburgischenMinisterium für Wirtschaft und Europaange-legenheiten nach einer Aktivitätsbeurteilunggefördert und in dieser Qualitätsprüfungerreichte die TIBS mit 254 Punkten auch für2011 die höchstmögliche Förderstufe.

Aber nicht nur in der Vergangenheit, sondernauch im laufenden Jahr kann die TIBS eine

erfreuliche Nachfrage nach der wissenschaftli-chen Expertise der FHB beobachten. Nebenden neun Projekten, deren Zustandekommendurch die Brandenburger Innovationsgut-scheine im ersten Halbjahr 2010 erleichtertwurde (s. Artikel S. 17), sind weitere 25 Pro-jekte mit FHB-Wissenschaftlern an den Startgegangen. Diese neuen Projekte spiegeln diegroße fachliche Bandbreite der Kompetenzenan der FHB wider und sie zeigen eine breitefinanzielle Streuung. Angefangen von kleinenLaboranalysen und Materialbewertungen inden Laboren des Fachbereichs Technik für

wenige 100 Euro bis hin zu Großprojektenüber 100 000 Euro, wie beim Projekt von Prof.Dr. Thomas Preuß zur Entwicklung eines Com-munity-Managers, welches mit einer hohenFörderung im Zentralen InnovationsprogrammMittelstand (ZIM) des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie verbunden ist.

Diese erfreuliche Entwicklung der Nachfrageaus der Wirtschaft nach Forschungs- und Ent-wicklungsprojekten mit der FHB hat einenkleinen Nachteil, den wir aber sehr gerne inKauf nehmen. Alle neuen Projekte können

Erfreuliche Entwicklung der Nachfrage aus der WirtschaftÜber 30 Kooperationsprojekte sind 2010 bereits gestartet – TIBS erreicht erneut höchste Förderstufe

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11infocus 2010/11

FORSCHUNG & ENT WICKLUNGFörderinstrument Innovationsgutschein

Anfang 2010 führte die Landesregierung alsneues Förderinstrument die BrandenburgerInnovationsgutscheine (kleiner Gutschein:100 % Förderung bis zu 1 500 Euro, großerGutschein: 75 % Förderung bis zu 10 000 Eu-ro) ein. Mit diesem Programm fördert dasLand Brandenburg Forschungs- und Entwick-lungsaufträge von kleinen und mittleren Un-ternehmen einschließlich Handwerksbetrie-ben an wissenschaftliche Einrichtungen, umdie Innovationskraft der Betriebe für die He-rausforderungen der Zukunft zu stärken. DieInnovationsgutscheine können über alleTransferstellen des Netzwerkes iq branden-burg beantragt werden, in dem natürlich auchdie TIBS, die Technologie- und Innovations-beratungsstelle an der FHB, Mitglied ist.

Wie jedes neue Förderinstrument, so brauch-ten auch die Brandenburger Innovationsgut-scheine anfangs einen besonderen Schub,um als Möglichkeit bei den potenziellen Gut-schein-Nutzern bekannt zu werden. Einen sol-chen Anlass bot im Frühjahr eine Pressekon-ferenz des Brandenburger Wirtschaftsminis-ters Ralf Christoffers, bei der Norbert Lutz alsSprecher von iq brandenburg die Jahresbilanzdes Netzwerkes vorstellte und Minister Chris-toffers anschließend die ersten beiden Inno-vationsgutscheine überreichte.

An einem dieser Erstlinge ist auch die FHB be-teiligt, Prof. Alexander Urban arbeitet mit derChronos Media GmbH in Potsdam bei der Ent-wicklung eines netzgestützten Verfahrens fürdie Speicherung und Bereitstellung von Be-wegtbildmedien. Seit diesem Auftakt habenneben den Transferstellen natürlich auch dieGutschein-Väter und -Mütter im Wirtschafts-ministerium die Entwicklung der beidenSprösslinge aufmerksam verfolgt. Und siekonnten dabei registrieren, dass das neueFörderinstrument überaus eifrig genutzt wird.

An der FHB sind inzwischen eine Reihe vonForschungs- und Entwicklungsprojekte (F&E-Projekte) mit Hilfe des kleinen Innovations-gutscheines an den Start gegangen: Nebendem erwähnten Projekt von Prof. Urban berei-tet Prof. Dr. Friedrich Holl für die RFT kabelBrandenburg GmbH eine Studie zur Ermitt-lung von grundsätzlichen Sicherheitsrisikenvor. Prof. Dr. Thomas Preuß berät die Techno-plan Zelte und Planen GmbH bei der Konzep-tion einer Online-Plattform. Ein zweites Pro-jekt von Prof. Preuß mit Metallbau ServiceBrandenburg beschäftigt sich mit der Kon-zeption einer Online-Metallbau-Community.

Während über den kleinen Gutschein wegender Limitierung auf 1 500 Euro überwiegendMachbarkeitsstudien oder erste Stufen einesProjekteinsteiges angeschoben werden, bie-tet der große Gutschein schon mehr Möglich-keiten, in „richtige“ F&E-Projekte einzustei-

gen. Auch hier ist die FHB gut dabei, seit Startdes Programms wurden fünf Projekte durch ei-nen großen Innovationsgutschein gefördert:

Für die webXells GmbH optimiert Prof. Dr. Mi-chael Höding Datenbanken auf mobilen End-geräten. Gleich drei F&E-Aufträge mit Förde-rung durch den großen Innovationsgutscheinbearbeitet Prof. Dr. Reiner Creutzburg: er un-tersucht bei der Industrieelektronik Branden-burg GmbH die Wirkung digitaler Signalverar-beitung, erstellt für die BAT – Automatisie-rungstechnik-Planungs GmbH eine Studie zuMöglichkeiten der sicheren Remote Controlund für das Unternehmen Roland ConsultStasche & Finger GmbH arbeitet er an der ver-lustfreien Datenübertragung beim intraopera-tiven Monitoring. Prof. Preuß, dessen wissen-schaftliche Beratung für die Metallbau ServiceBrandenburg schon durch einen kleinen Inno-vationsgutschein gefördert wurde, setzt seineTätigkeit für dieses Unternehmen durch Unter-stützung bei der Weiterentwicklung der On-line-Metallbau-Community fort, gefördertdurch einen großen Innovationsgutschein.

Ähnlich gute Bilanzen zeigen sich auch in denanderen Transferstellen im Land Branden-burg, die Innovationsgutscheine entwickelnsich also zu einem rege genutzten Förderin-strument. Nähere Infos und Anträge für die In-novationsgutscheine gibt es bei der TIBS, einFlyer kann auch von der TIBS-Seite im Internetherunter geladen werden. Norbert Lutz (TIBS)

hier nicht aufgeführt werden, deshalb seienhier stellvertretend genannt:

Prof. Dr. Michael Stobernack analysiert fürdie Stadtwerke Brandenburg den Aufwandeiner StichtagsabrechnungProf. Paulus entwickelt für ProBuilding e.V.,einem Netzwerk für Gebäudesicherheit,neue Qualifizierungsangebote im Sicher-heitsbereich

Prof. Stefan Kim konzipiert für das Stadtmu-seum im Frey-Haus ein Ausstellungsdesignund für das Burg-Museum in Ziesar eine in-teraktive Multimediaanwendung (s. S. 13).Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann führt für diePV-Flex umfangreiche Schichtuntersuchun-gen an Photovoltaik-Modulen durchDr. Christina Niehus ist in vier Untersu-chungsaufträgen zur Werkstoffprüfung aktivAndreas Niemann untersucht Effizienz und

Möglichkeiten der Optimierung bei derEnergienutzung für die EOP-Biodiesel AG (s.S. 16) und die Meyenburger Möbelwerke.

Auch in iq brandenburg, dem Netzwerk allerTransferstellen im Land Brandenburg, ist dieTIBS aktiv: von der Vollversammlung von iqbrandenburg wurde der Leiter der TIBS der FHBrandenburg als Netzwerksprecher bestätigt.

Norbert Lutz (TIBS)

Reger Gebrauch von InnovationsgutscheinenNeues Förderinstrument des Landes Brandenburg unterstützt Kooperationsprojekte mit Unternehmen

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS)

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122

E-Mail [email protected]

Internet www.fh-brandenburg.de/95.html

Branchentransferstelle IKT und Medien

Dennis Bohne, Raum 337/WWZ, Telefon (03381) 355-235

E-Mail [email protected], Internet www.bikum.de/

Page 12: Infocus - Magazin der Fachhochschule Brandenburg

infocus 2010/1112

FORSCHUNG & ENT WICKLUNG Steigerung der Innovationskraft – Transferinstitut

Das Präsidium hat am 14. April 2010 einenweit reichenden Beschluss gefasst: Zum An-fang des Jahres 2011 soll ein zentrales Trans-ferinstitut an der FHB seine Arbeit aufneh-men. Zur Vorbereitung und Konzeption dieserneuen Einrichtung wurde eine Arbeitsgruppemit Interessenvertretern der TIBS, des AWWe.V., des BIKuM, des BIEM e.V., der Dekaneund der Professorenschaft, sowie des Haus-haltsbeauftragten und des Vizepräsidentenfür Forschung und Technologietransfer vomPräsidenten eingesetzt.

Ziele, Anreize und Arbeitsfelder des neuenInstituts sind:

Akquisition von Drittmittelprojekten (In-dustrieprojekte, Projekte aus Förderpro-grammen) und damit Erhöhung der Dritt-mitteleinnahmen der HochschuleEntlastung der Wissenschaftler durch Koor-dinierungsarbeiten des TransferinstitutsEntlastung der Hochschulverwaltung durch

Auslagerung großer Teile der Arbeitsleis-tung bei der Abwicklung und Projektsteu-erung von Forschungsprojekten für dieWissenschaftlerFlexibilisierung der Verwendung von Dritt-mittelnFlexible Abwicklung von LehraufträgenErbringung von Services für die Hoch-schule (Veranstaltungen, Marketing, …)ggf. Positionierung als zertifizierter Anbie-ter von WeiterbildungsmaßnahmenErbringung von Services im Bereich vonUnternehmensgründungenForschergruppen sollen eigene Abteilun-gen (Teilinstitute) im Institut bilden unddamit ihr Profil schärfen

Damit ist ein wichtiger Schritt getan worden,um auch vor dem Hintergrund einer sich wan-delnden Transfersituation in Brandenburg,gestärkt den zukünftigen Wissens- und Tech-nologietransfer zu gestalten.

Brandenburger Transferinstitut geplantNeue Einrichtung soll Anfang 2011 ihre Arbeit aufnehmen

Zur Unterstützung der Akquisition vonDrittmittelprojekten in Forschungsförder-programmen bereits in der Antragsphasestellte die Hochschulleitung im Mai und imRahmen eines wettbewerblichen Verfah-rens erstmals zweckgebundene Finanzmit-tel bereit. Im Ergebnis des Wettbewerbskonnte an elf Professorinnen und Profes-soren Gelder in Höhe von 67 000 Euro ver-geben werden. Diese Mittel unterstützenim Erfolgsfall bei der Antragstellung einDrittmittelvolumen von über vier MillionenEuro. Auf der Basis der Erfahrungen dieserersten Ausschreibungsrunde wird einVerfahren zur Weiterentwicklung des dannjährlich geplanten Wettbewerbs unter Be-teiligung des Senats und der Senatskom-mission für Forschung angestrebt, z. B.durch die Etablierung eines FHB-internenBegutachtungsverfahrens für die Anträge.

Forschungsgelder aus

Kofinanzierungsfonds

Das Förderprogramm „Forschungs-und Innovationsförderung zur Stei-gerung der Innovationskraft“ richtetsich an alle Brandenburger Hoch-schulen mit dem Ziel, aus innovati-ven Forschungsprojekten heraus pro-duktbezogene Anwendungen zuschaffen. Wissenschaftler mit fortge-schrittenen Forschungsprojekten sol-len ihre Forschungsergebnisse bes-ser und schneller in den Technologie-transfer einbringen können.

Seit 2007 nutzt die FHB erfolgreichdiese Fördermöglichkeit. In diesemZeitraum wurden bereits 16 Anträgemit einem Volumen von 719 000 Eurogestellt. Davon wurden 10 Zuwendungen inHöhe von 440 000 Euro erteilt. Die dreigestellten Anträge für das Jahr 2010 in Höhevon 95 000 Euro sind noch nicht bestätigt,aber positiv in Aussicht gestellt. Die Projektelaufen über zwei bis maximal drei Jahre.

Ein Beispiel hierfür ist das Kooperationspro-jekt mit der Havelländischen Zinkdruckguss

GmbH und Co KG in Premnitz unter der Leitungvon Dr. Christina Niehus. Das Ziel dieses Pro-jektes war die Entwicklung eines Verfahrenszur Reduzierung bzw. Verminderung derSchlacke- und Oxidbildung beim Aufschmel-zen von Zinkdruckgusslegierungen sowie dieverbesserte Rückgewinnung des Metalls ausder Schlacke, Bohnen und Kreislaufmateria-lien mit dem Ziel der Materialeinsparung und

Kostensenkung. Mit Hilfe dieser För-dergelder konnte unterstützend einWissenschaftler eingestellt werdenund somit erfolgreich an der Reali-sierung der Zielstellungen gearbeitetwerden.

Bei dem Programm „Forschungs- undInnovationsförderung zur Steigerungder Innovationskraft“ handelt es sichum eine 100 %-Finanzierung desMWFK. Die Antragstellung ist – imGegensatz zu anderen Förderpro-grammen – nicht mit allzu großemAufwand verbunden.

Die TIBS steht interessierten Wissen-schaftlern bei dieser sowie weiterer Antrag-stellungen gerne unterstützend zur Seite.

Bärbel Boritzki-Ritter

Forschungsförderung zur Steigerung der InnovationskraftEin Förderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Masseln aus den Öfen abgezogener Schlacken und Schäume. Das enthalte-ne Metall ist deutlich am Glanz der Masseln zu erkennen. Foto: FB Technik

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

Raum 30 / WWZ, Telefon (03381) 355-122

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www.fh-brandenburg.de/forschungsfoerderung.html

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13infocus 2010/11

VERANSTALTUNGInfo-Veranstaltung an FHB und in Rathenow

„Die Fachhochschule Brandenburg stellt sichvor“. Unter diesem Titel hatten FHB und IHKCottbus gemeinsam zu einer großen Transfer-veranstaltung am 13. April 2010 in das Audi-max der FHB geladen. Den Anstoß dazu gabDr. Peter Wetzel, Lehrbeauftragter des Fach-bereichs Wirtschaft, der mit seinen Kontak-ten zur IHK Cottbus diese Transferveranstal-tung ermöglichte. Mit zahlreichen Einladun-gen über die Industrie- und Handelskam-mern im Land Brandenburg wurde ein großerInteressentenkreis angesprochen und dasam 13. April gut gefüllte Audimax war derLohn für die umfangreichen Vorbereitungenseitens der Technologie- und Innovationsbe-ratungsstelle (TIBS) und zahlreicher weitererAkteure: über 120 Besucher, in überwiegen-der Mehrheit Vertreter von Unternehmen, in-teressierten sich für die Möglichkeiten derZusammenarbeit mit der Hochschule.

Die Transferveranstaltung startete am Vormit-tag mit einem ersten Block im Audimax, mo-deriert von Dr. Hans Georg Helmstädter, derdabei auch die Hochschule allgemein vor-stellte. Anschließend berichtete der Vizeprä-sident für Forschung und Technologietrans-fer, Prof. Dr. Arno Fischer, über die Schwer-punkte in Forschung und Entwicklung undstellte die TIBS als erste Anlaufstelle für inter-essierte Unternehmen vor. Für Innovationendurch Forschung- und Entwicklung gibt esvielfältige Möglichkeiten der Förderung, an-gefangen von der Wirtschaftsförderung desLandes durch die Zukunftsagentur Branden-burg (ZAB), über Bundesförderungen bis hinzu Förderprogrammen der EU. Einen Über-blick über solche Fördermöglichkeiten prä-

sentierte der Leiter derTIBS mit Schwerpunktenauf den neuen Branden-burger Innovationsgut-scheinen (siehe Seite 16)und dem ZIM-Programmder Bundesregierung.

Abschließend beleuchteteder Career Service derHochschule die Möglich-keiten, die die FHB Unter-nehmen bei der Gewin-nung von qualifiziertenFachkräften bietet und zumAbschluss dieses Blocksstellte sich die Branchen-transferstelle IKT und Me-dien (BIKuM) vor.

Nach der Mittagspause wurde die Veranstal-tung dann in drei Workshops in den Fachbe-reichen fortgesetzt. Hier waren neben denDekanen auch zahlreiche Wissenschaftleraus verschiedenen Arbeitsgebieten vertre-ten, so dass konkrete Fragestellungen sei-tens der Firmen gleich von Spezialistenbeantwortet werden konnten. Auch die beiBedarf angebotenen Laborbesichtigungenwurden gut genutzt und boten vielfach einenEinstieg in fachliche Diskussionen.

Am Ende konnten die Veranstalter ein positi-ves Resümee ziehen. Von den Teilnehmernder Transferveranstaltung kamen fast durch-weg positive Rückmeldungen, insbesonderedie Möglichkeit der konkreten Gespräche mitWissenschaftler wurde sehr begrüßt. Die IHK

Cottbus als Mitveranstalter war von Ablaufund Nutzen der Transferveranstaltung soüberzeugt, dass es inzwischen schon Fort-setzungen mit anderen Hochschulen im Landgab. Auch die FHB darf mit dem Ergebnissehr zufrieden sein: in einer Auswerterundebeim Präsidenten konnten über 30 konkreteAnfragen gezählt und zur Abarbeitung an dieBereiche der Hochschule gegeben werden.Davon liegen in der TIBS inzwischen auchschon die ersten Projektverträge vor.

Auch im Umland wurde diese Transferver-anstaltung wohlwollend registriert und ausdem Westhavelland der Wunsch nach einerWiederholung vor Ort an die FHB herangetra-gen. So organisierte die TIBS zusammen mitden Wirtschaftsförderungen der Nachbar-städte Premnitz und Rathenow am 24. Juniim Technologie und Gründerzentrums Rathe-now eine weitere Ausgabe dieses Veranstal-tungsformates, zwar in einem kleineren Rah-men, aber durchaus nicht mit weniger Auf-merksamkeit wurde diese Transferveranstal-tung durch die beiden Bürgermeister RonaldSeeger (Rathenow) und Roy Wallenta (Prem-nitz) vor über 35 Teilnehmern eröffnet.

Norbert Lutz (TIBS)

Über 150 Interessenten für ForschungskooperationenVeranstaltungen an der FHB und in Rathenow zu Technologietransfer zwischen Hochschule und Wirtschaft

Dr. Klaus-Peter Tiemann (l.), Geschäftsführer der RFT kabel BrandenburgGmbH, kam zur Informationsveranstaltung, die Norbert Lutz (r.) und seinTIBS-Team organisiert hatten. Fotos (2): Dana Voigt

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Technologie und Innovationsberatungsstelle (TIBS)

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E-Mail [email protected]

Internet www.fh-brandenburg.de/95.htmlDie Vorstellung der FHB hinsichtlich Forschungskooperationen stieß bei Unternehmern auf großes Interesse.

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infocus 2010/1114

VERANSTALTUNG SAP-Forum 2010 – Neue BIKuM-Mitarbeiterin

Der Fachbereich Wirtschaft und die Bran-chentransferstelle BIKuM veranstalteten am17. Juni 2010 das Berlin-Brandenburger SAPForum, das bereits zum 9. Mal stattfand. Er-öffnet wurde das Forum von Wissenschafts-ministerin Dr. Martina Münch und RainerZinow (SAP).

Das Forum dient dem Aufbau und der Pflegeeines Netzwerkes von Anwendern und Exper-ten rund um die Themenkomplexe, die sichbeim Einsatz der marktführenden Integrier-ten Standardsoftware ergeben. Der große Be-darf an Treffen auf diesem Themengebietzeigt sich unter anderem an der Beteiligungvieler renommierter Firmen aus dem gesam-ten Bundesgebiet an dem aus den jährlichenForen entstandenen Netzwerk.

Das diesjährige Thema des Forums lautete„Business Software – Trends in Ausbildungund Praxis“. Die über 60 Teilnehmer disku-tierten im Audimax unter anderem über dieTrends in Planung und Konsolidierung, dieintelligente Steuerung von Mehrwegverpa-ckungen in Disposition und Wareneingangund innovative Trends im Geschäftsprozess-management mit SAP. Vertreter von SAP, derZF Getriebe GmbH, von IBSolution, EMCDeutschland, T-Systems International und derDKB IT Services GmbH präsentierten Einbli-cke in ihre spezifischen Fragestellungen bzw.Entwicklungen. Aufgrund des starken Interes-ses an weiterem Austausch wird das SAP-Forum 2011 zum 10. Mal veranstaltet werden.

Beteiligung vieler renommierter UnternehmenErfolgreicher Austausch zu Trends um SAP im 9. Berlin-Brandenburger SAP-Forum an der FHB

Prof. Dr. Andreas Johannsen (FHB, l.) führte durch die Veranstaltung, Rainer Zinow (SAP AG) sprach die Keynote.

Konzentrierte Aufmerksamkeit im Publikum des SAP-Forums, auch bei Wissenschaftsministerin Dr. MartinaMünch (vorne links), die die Veranstaltung mit einer Rede eröffnete. Fotos (3): Bohne

Die Branchentransferstelle IKT und Medien an derFHB hat seit 1. Juli 2010 eine neue Mitarbeiterin:Anne Rausch unterstützt, zunächst halbtags, vorallem die Bereiche Unternehmensbetreuung undTrendforschung.

Anne Rausch hat Physik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert und arbeitete danach beimDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Kölnund Berlin. Dort beschäftigte sie sich unter ande-rem mit der Entwicklung optischer Messtechnikenund ihrer Anwendung in der Turbomaschinendiag-nostik.

BIKuM, seit 2008 an der FH Brandenburg angesie-delt, unterstützt die IT- und Medien-UnternehmenBrandenburgs bei der Identifizierung und Akqui-sition von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.BIKuM hilft zudem bei der Identifizierung passen-der Förderprojekte des Landes Brandenburg, desBundes und der EU und der Vermittlung passenderPartner in der Wissenschaft. Ein weiterer Schwer-punkt der Arbeit der Branchentransferstelle ist dasAufspüren aktueller anwendungs- und marktorien-tierte Themen und damit verbunden die Organi-sation von Workshops zu aktuellen Themen in derIKT und Medienbranche.

Personelle Verstärkung bei BIKuM

Anne Rausch Foto: Parsch

Page 15: Infocus - Magazin der Fachhochschule Brandenburg

15infocus 2010/11

FORSCHUNG & ENT WICKLUNGStudien zur IKT-Branche und zur Sicherheitsbranche

Im September 2009 beauftragten die Bran-chentransferstellen Geoinformationswirt-schaft sowie IKT und Medien (BIKuM) und dieZukunftsAgentur Brandenburg – Projekt Ko-ordination Innovationsstrategie – den Lehr-stuhl für Marketing und Innovationsmanage-ment der Brandenburgischen TechnischenUniversität (BTU) Cottbus, eine Innovations-potenzialanalyse der brandenburgischenGeoinformationswirtschaft bzw. der IKT- undMedienwirtschaft durchzuführen.

Zentrales Element dieser Analyse sollte sein,die „innovativen“ Unternehmen zu identi-fizieren und zu erfassen,

deren Innovationspotenziale an Hand zudefinierender Faktoren zu identifizieren

eine Umfrage zur Erhebung der Innova-tionspotenziale durchzuführen.

Zielgruppe der Befragung waren nicht nur sogenannte Hersteller von Geoinformations-und IKT-Produkten, sondern auch innovativeNutzer entsprechender Produkte. Insgesamtwurden so knapp 11000 Unternehmen iden-tifiziert und in die Befragung einbezogen.

Die Ergebnisse der Befragung sind bei denbeiden Branchentransferstellen GEOkommund BIKuM in elektronischer Form erhältlich:Corry Kröner, E-Mail [email protected] Bohne, E-Mail [email protected]

Innovationspotenziale der IT- und MedienunternehmenBranchenstransferstellen BIKuM und GEOKomm befragten die Branche des Landes Brandenburg

Für die weitere Entwicklung der IKT-Branchein Brandenburg erarbeitet die Landesregie-rung derzeitig einen „Masterplan IKT Bran-denburg“. Neben der Analyse der Potenzialeund Kernkompetenzen der BrandenburgerIKT-Unternehmen sind kurz- und mittelfristi-ge Ziele sowie ein Maßnahme-Katalog zu ent-wickeln und zu untersetzen.

Diese Entwicklung soll durch einen „IT-Dialog2010“ unterstützt werden, bei dem die Un-ternehmen ihre Anregungen und Bedürfnissedialogisch einbringen können. Die FirmaPublic One ist als Dienstleister vom Branden-burgischen Ministerium für Wirtschaft undEuropaangelegenheiten (MWE) beauftragt

worden, diesen Dialog zu unterstützen und zumoderieren und mit den Unternehmen unteranderem die folgenden Fragen zu erörtern:

Wo liegen die Stärken und Schwächen derBrandenburger IKT-Branche?Welche Ziele verfolgt die IKT-Branche inBrandenburg? Wie können diese Ziele er-reicht werden? Welche Maßnahme-Paketemüssen umgesetzt werden?In welchen Bereichen muss die IKT-Bran-che unterstützt werden? Welche Maßnah-men sind für die Branche notwendig?Wie kann durch Kooperationen undZusammenarbeit aller Akteure die Branchegestärkt werden?

Die Brandenburger Unternehmen der IKT-Branche haben die Möglichkeit, direkt andiesem Dialog mitzuwirken und ihre Ideenaus der unternehmerischen Sicht in die Er-stellung des IKT-Masterplan Brandenburgeinfließen zu lassen. Die Dialogplattform istunter „www.masterplan-ikt.de“ zu finden.Der Masterplan wird bis Oktober 2010 fertiggestellt.

Potenzialanalyse und Maßnahmenkatalog für IKT-BrancheLandesregierung Brandenburg erarbeitet Masterplan „Informations- und Kommunikationstechnologie“

Qualifizierungsangebot für Sicherheitsbranche bemängeltUmfrage des Kompetenzzentrums für Qualifizierung im Bereich der Sicherheit (KomSiB)

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Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM )

an der Fachhochschule Brandenburg

Ansprechpartner: Dennis Bohne, Anne Rausch

Telefon (03381) 355-235, Fax (03381) 355-604

E-Mail [email protected]

Auf dem Gebiet der Unternehmenssicherheitentsprechen die vorhandenen Angebote derMitar-beiterqualifizierung nur unzureichendden Erfordernissen des Marktes. Dies ist ei-nes der Ergebnisse einer Befragung von Un-ternehmern und Mitarbeitern der Sicher-heitsbranche durch das Kompetenzzentrumfür Qualifizierung im Bereich der Sicherheit(kurz: KomSiB) an der FHB. Ein weiteres Er-gebnis ist, dass sich sowohl Strukturen alsauch Inhalte der Qualifizierungsangebote

den Unternehmen oft nicht hinreichend er-schließen. Die Anforderungen an unterneh-mensspezifische Prozesse werden in unge-nügendem Maße in den Qualifizierungs-angeboten berücksichtigt. Die kaum vorhan-dene Etablierung des Themas Sicherheit, vorallem in der Unternehmensführung, spiegeltsich in Bereichen wie Wertschöpfung, Finan-zierung, Auftragsvergabe und letztlich auchin der Qualifizierung wider. Im Rahmen derKomSiB-Studie werden auch Empfehlungen

ausgesprochen. So plädieren die Autoren füreine enge Zusammenarbeit zwischen Vertre-tern aus Wirtschaft, Politik, Gewerkschaftenund Bildung und eine übersichtliche Strukturin den bestehenden Qualifizierungspfadenim Bereich der Sicherheit geschaffen werdensollten.___________________________

Die komplette Studie kann heruntergeladen werden:

http://www.kompetenzzentrum-sicherheit.de/16.html

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infocus 2010/1116

VERANSTALTUNG Security Forum 2010

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zugewinnen, der wird am Ende beides verlie-ren.“ Mit diesen eindringlichen, aber einfa-chen Worten von Benjamin Franklin wurde dieVortragsreihe des 4. Security Forums imJanuar 2010 an der FHB beendet. Das ThemaIT-Sicherheit stand auch in diesem Jahr wiederim Fokus der Veranstaltung. Zum diesjährigenThemenschwerpunkt „Technologie im Span-nungsfeld von Datenschutz und öffentlicherSicherheit“ hielten elf Sicherheitsexpertenaus den unterschiedlichsten Branchen ab-wechslungsreiche und interessante Vorträge.

Das Thema des diesjährigen Forums gewinntimmer mehr an Bedeutung und stellt einengewissen gesellschaftlichen Konflikt dar. Zumeinen werden für den bestmöglichen Schutzgesellschaftlicher und finanzieller Sicherheitimmer mehr personenbezogene Daten anBehörden und Unternehmen freigegeben, an-dererseits besteht der Wunsch nach Privat-sphäre besonders in der virtuellen/elektroni-schen Welt. In vier Sessions diskutierten dieReferenten über ihre Sicht zu dem Thema undboten mögliche Lösungsansätze an (siehegrauer Kasten).

Abgerundet wurde das Forum mit einem Gettogether. Dabei erhielten Referenten, Teil-nehmer und Unternehmen die Möglichkeit,sich über zukünftige Projekte auszutauschen.Festzuhalten ist, dass das diesjährige SecurityForum auf große Resonanz stieß. Nicht nur diesteigende Teilnehmerzahl (über 200 Gäste),sondern auch das positive Feedback verdeut-lichten die Zufriedenheit mit der Organisationund dem Service.

Ausgerichtet wurde das 4. Security Forum vomStudiengang Security Management (FHB),dem Kompetenzzentrum für Qualifizierung imBereich der Sicherheit an der FHB (KomSiB),dem Institut für Safety und Security (ISS) undder Branchentransferstelle IKT & Medien(BIKuM).

Das Security Forum 2011 ist für den 27. Januar2011 angekündigt. Im Fokus des 5. SecurityForum stehen Sicherheitsthemen, die denVerbraucher direkt beeinflussen können.Betrachtet und diskutiert werden Themen zurAnlagen-, Produkt- und Verkehrssicherheit.Die Teilnehmer erwartet ein spannendesProgramm u.a. zu Plagiatschutz, Sicherheit imVerkehr sowohl als Fahrer als auch als Pas-sagier und Safety in der Prozessindustrie.

Anne Buchterkirchen, Daira Posselt

Im Spannungsfeld von Datenschutz und SicherheitDas diesjährige Security Forum stieß auf großes Interesse und erhielt ein positives Feedback

Stefan Kiltz (Universität Magdeburg) disku-tierte über Erfolgsfaktoren von IT-Forensikund was dabei aus Datenschutzgesichts-punkten zu beachten ist. In der ersten Ses-sion „Der Einfluss von ubiquitärer Informa-tionstechnologie auf die Gesellschaft“ erar-beiteten die Referenten Dr. Igor Podebrad(Commerzbank AG, Threats Defense), Stefa-nie Brandis (PERSICON legal GmbH) undChristian Köhler (IABG mbH) die Nebenbe-dingungen, unter denen moderne Informa-tionstechnologie eingesetzt werden kann.

Die zweite und dritte Session boten „Lö-sungsansätze durch User-zentrische Techno-logien“ und „Lösungsansätze bei IT-Anwen-dungen“. Tobias Scheidat (FHB), AndreasGünther (StepOver GmbH) und Dr. MarianMargraf (Bundesministerium des Innern)

konzentrierten sich dabei auf neue Technolo-gie-Ansätze, die den Datenschutz von Vorn-herein beachten, so etwa der elektronischePersonalausweis. Über „Lösungsansätze beiIT-Anwendungen“ diskutierten Dr. Peter John(SAP AG), Dr. Malte Cherdron (VZ Netzwerke)und Prof. Dr. Eberhard von Faber (T-SystemsInternational GmbH), dabei u. a. über Web-Service-Lösungen, die den genannten An-wendungen versuchen gerecht zu werden.

In der letzten Session gab es zwei unter-schiedliche Ausblicke. Prof. Dr. Gerd Neu-beck (Deutsche Bahn AG) referierte über dieSicherheitsarchitektur der Zukunft und JörgTauss (Piratenpartei) beendete das Forummit einem historischen Abriss über die politi-schen Aspekte von IT-Sicherheit und wie manfür die Zukunft daraus lernen kann.

Die Sessions des Security Forums 2010

Mehr als 200 Gäste kamen am 21. Januar 2010 im Audimax zum 4. Security Forum der FHB zusammen. Foto: Voigt

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Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der

Sicherheit (KomSiB):

E-Mail: [email protected], Telefon: 355-241

Infos: http://www.kompetenzzentrum-sicherheit.de

und http://www.security-management.de

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HOCHSCHULEBilanz des KomSiB

Seit seiner Gründung im Mai 2008 befasstsich das Kompetenzzentrum für Qualifizie-rung im Bereich der Sicherheit an der FHB(KomSiB) insbesondere mit der nachhaltigenVerbesserung der derzeitigen Aus- und Wei-terbildungsangebote im Bereich der Sicher-heit und deren expliziter Ausrichtung auf be-stehende Qualifizierungserfordernisse (vgl.infocus 03/2008).

Die Ergebnisse aus der empirischen Studiedes KomSiB zu „Qualifizierungsanforderun-gen im Bereich der Sicherheit“ belegen, dasses derzeitig generell an Fachkräften in der Si-cherheitsbranche mangelt. Dieser Fachkräfte-mangel beruht zu einem erheblichen Teil dar-auf, dass das Qualifizierungsangebot den Er-fordernissen des Marktes nur ungenügendentspricht. Fachbereichsübergreifende odergar ganzheitliche Betrachtun-gen der verschiedenen sicher-heitsspezifischen Aufgabensowie die Integration in denbetriebswirtschaftlichen Kon-text im Unternehmen werdenin den Qualifizierungsangebo-ten nur unzureichend behan-delt. Strukturen und Inhalteder Qualifizierungsangeboteerschließen sich den Unterneh-men nicht hinreichend, so dassAngebot und Nachfrage bzw.die Vergleichbarkeit der Quali-fizierungslandschaft im Be-reich der Sicherheit in Deutsch-land nicht gegeben sind.

An diesem Punkt ansetzendhat das KomSiB das „Security QualificationPortal“ entwickelt, welches einen Auszug be-stehender Qualifizierungsangebote und Kar-rierepfade im Bereich der Sicherheit inDeutschland abbildet und Berufsbilder in derSicherheitsbranche vorstellt. Weitere Informa-tionen unter www.security-qualification.de .

Eine weitere Maßnahme ist die Erarbeitung ei-nes Konzepts zur Entwicklung und Gestaltungeines neuen Qualifizierungsangebots in derSicherheitsbranche, des „Fachwirts Sicher-heitstechnik“. Gemeinsam mit seinen Part-nern im Sicherheitsnetzwerk der RegionBerlin-Brandenburg konzentriert sich dasKomSiB in der Konzipierung insbesondere auf

zwei Aspekte: zum einen auf eine stärkereDurchlässigkeit der Ausbildungsangebote,um die berufliche Weiterqualifizierung zu er-möglichen, zum anderen auf eine inhaltlichtechnische Qualifizierung im Hinblick auf dieSicherung von Gebäuden mit Technologienach dem geplanten Zertifizierungsschemavon GS-Net. Beteiligte Partner in diesem Pro-jekt sind u. a. Ausbildungsanbieter, Bran-chenverbände, Industrie- und Handelskam-mern, Sicherheitsdienstleister und Großunter-nehmen. Ziel ist es, das Konzept für den Fach-wirt Sicherheitstechnik bis Juni 2011 zu ent-wickeln und mit einem Ausbildungsanbieterregional erstmalig anzubieten.

Weitere Aktivitäten des KomSiB

Seit 2008 organisiert das KomSiB gemeinsammit dem Masterstudiengang Security Manage-

ment und dem Institut für Safety and Security(ISS) das regelmäßig im Januar stattfindendeSecurity Forum an der FHB. Mit jährlich stei-genden Teilnehmerzahlen bietet das SecurityForum allen Gästen und Referenten Gelegen-heit zum Informationsaustausch und für Dis-kussionen zu aktuellen Sicherheitsthemen.

In Kooperation mit der ZukunftsAgentur Bran-denburg GmbH (ZAB) und dem Institut fürSafety and Security (ISS) initiiert das KomSiBeinen Kooperationsverbund „Ausbildung fürSicherheit“ der Berlin-Brandenburger Qualifi-zierungsanbieter im Bereich der Sicherheit. Ineinem ersten Workshop im April 2010, in wel-chem die regionalen Anbieter von Sicherheits-

qualifizierungen großes Interesse an einemsolchen Verbund äußerten, wurde über dieNotwendigkeit von Bemühungen zu attraktivi-täts- und imagesteigernden Aktivitäten disku-tiert. Die Arbeit des KomSiB in diesem Projektbesteht u. a. in der Erarbeitung einer konzep-tionellen Herangehensweise für die Bildungeines regionalen Kooperationsverbundes. Am28. Oktober 2010 veranstalteten die Koopera-tionspartner im Foyer Waschhaus Potsdameinen Karrieretag als messeähnliche Veran-staltung, bei der sich Qualifizierungsanbieterund Sicherheitsdienstleister einerseits vor-stellten und potenziell an Aus- und Weiterbil-dungsangeboten Interessierte andererseits-über regionale Qualifizierungsangebote undArbeitgeber informieren konnten.

Mit der Bewerbung der Länder Berlin undBrandenburg 2008/2009 beimBundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) um einSpitzencluster „Sichere Haupt-stadtregion“, in dem dasKomSiB „Aus- und Weiterbil-dung“ als eines von drei Teil-clustern koordinierte, hat sichder „SIGNUM Arbeitskreis fürIntegrierte Ausbildung in derSicherheit“ gebildet. Die FHBwurde von den Arbeitskreisteil-nehmern mit der Aufgabe derKoordinierung und organisato-rischen Betreuung des Arbeits-kreises betraut. Hierfür ist vor-gesehen, ein Netzwerk in derRegion Berlin-Brandenburg zubilden, welches aus regionalen

Akteuren und Branchenspezialisten bestehtund sich insbesondere mit der Thematik derintegrierten Qualifizierung innerhalb der Si-cherheitsbranche befasst. Über die Netzwerk-arbeit hinaus wird Wissenstransfer zwischenWissenschaft und Wirtschaft angestrebt.

Die Förderung für das KomSiB läuft im Februar2011 aus. Schon jetzt ist absehbar, dass dasKomSiB seine im Rahmen der Projektförde-rung gesteckten Ziele mit Erfolg und guterSichtbarkeit erreicht hat. KomSiB

Qualitätssicherung in der SicherheitsbrancheAktivitäten und Erfolge des KomSiB im Förderzeitraum Mai 2008 bis Februar 2011

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Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der

Sicherheit: www.kompetenzzentrum-sicherheit.de/

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HOCHSCHULE

Von Dr. Daniela Stokar von Neuforn

Der Career Service und das MINT CoachingCenter an der FHB erweitern ihre Angebote fürStudierende und für Unternehmen. So wird füralle angehende Absolventen der MatchingService auf der Internetseite des Career Ser-vices ab 2011 erweitert und für interessierteUnternehmen geöffnet. Um den MatchingService möglichst passgenau zu gestalten,wird dort in Kürze ein Online-Fragebogen in-stalliert, der dem Career Service eine zielgrup-penorientierte Bedarfsanalyse ermöglicht.Unternehmen und Studierende sind dabeigleichermaßen aufgerufen, ihre Wünsche undAnforderungen an ein erfolgreich funktionie-rendes Rekruitingsystem zu nennen.

Neben dem Matching Service ist der CareerService zugleich Ansprechpartner für dieOrganisation von Firmenpräsentationen oder

Firmenkontaktmessen. Auch die Vergabe vonStipendien, insbesondere des Deutschland-stipendiums, werden auf Wunsch organisiert.

Doch nicht nur der Personaltransfer, sonderngerade auch die berufsrelevante Qualifizie-rung der Studierenden sowie die Unter-stützung während des Studiums sind Schwer-punkte des Career Services und des MINTCoaching Centers, die neben einem in-zwischen standardisierten Angebot viele derSeminare und Coachings auf konkretenWunsch der Studierenden anbieten. Das be-deutet, dass sowohl die Inhalte, als auch dieTermine in Abstimmung mit den interessier-ten Teilnehmern individuell verabredet wer-den. Anlass sind hierbei häufig anstehende

Projektpräsentationen oder Projektumsetzun-gen in der Praxis.

Studierende sämtlicher Fachbereiche habenjederzeit die Möglichkeit, ihre Qualifizie-rungs- und Beratungsbedarfe unter der Mail-Adresse „[email protected]“anzumelden. Die praktische Umsetzung dergenannten Wünsche ist durch den großenTrainerpool des Career Service und des MINTCoaching Centers oft zeitnah möglich. Die Ver-anstaltungen finden zudem je nach Zielgrup-pe nicht nur in Brandenburg, sondern ebensoin Berlin oder in den Präsenzstellen statt.

Von dieser zeitlichen und örtlichen Flexibilitätprofitieren besonders Masterstudenten undStudierende der Fernstudiengänge. Für siesind ganztägige Veranstaltungen erst am Wo-chenende möglich und werden deshalb gernegebucht. Ab Januar 2011 plant das MINT

Coaching Center zusätzliche Ver-anstaltungen, die die Studierendenbeim Einhalten der Regelstudienzeitunterstützen. Diese „Lern- undArbeitstechniken“ werden sowohl inPräsenzveranstaltungen als auchregelmäßig online angeboten.

Mit Beginn der kommenden Förder-periode organisiert das MINT Coa-ching Center MINT-Tandems, die so-wohl zu Beginn als auch zum Endedes Studiums angeboten werden.Studienanfänger/innen erhaltenqualifizierte Tutoren/innen aus denfortgeschrittenen Semestern, ange-

hende Absolventen/innen erhalten Tuto-ren/innen aus dem Alumnipool oder vonFührungskräften aus kooperierenden Unter-nehmen. Die Zielsetzung zu Beginn desStudiums besteht in der Unterstützung derStudierfähigkeit des Studienanfängers. Zieldes MINT-Tandems am Ende des Studiums istes wiederum, dem Studenten oder der Stu-dentin einen auf das Berufsziel abgestimmtenoptimalen Abschluss seiner / ihrer Ausbil-dung, einen guten Start ins Berufsleben undnach Möglichkeit eine erfolgreiche Karriere imangestrebten Beruf zu ermöglichen. Zusätz-lich werden durch Mentor/innen potentielleGründer/innen bei der Verwirklichung einererfolgversprechenden Geschäftsidee beraten,um bei der Gründung eines Unternehmens zu

helfen und beim weiteren Aufbau der Firma zuunterstützen.

Unternehmer und Unternehmensvertreter, dieeine Absolventin oder einen Absolventenbeim Übergang ins Berufsleben unterstützenmöchten, können sich per E-Mail an „[email protected]“ unter Angabe der Bran-che ihres Unternehmens und der gewünsch-ten Studienrichtung des Studierenden anmel-den. Der Career Service lädt dann die interes-sierten Studierenden mit den Vertretern einesUnternehmens zu einem Workshop ein, beidem die passenden Tandems unter Berück-sichtigung der Interessen von Mentoren undMentees gebildet werden können. Erfahrungs-gemäß profitieren von den Tandems nicht nurdie Absolventen, sondern wesentlich auch dieUnternehmen, die einen möglichen zukünfti-gen Mitarbeiter kennen lernen können undein ungeschöntes Feedback ihrer beruflichenTätigkeit aus dieser Kooperation erhalten.

Unterstützung im Studium und Starthilfe ins BerufslebenCareer Service und MINT Coaching Service bringen Studierende und Unternehmen miteinander in Kontakt

Gut besuchte Firmenkontaktmesse. Fotos (5): Career Service

Dr. Daniela Stokar von Neuforn, Erhardt Ewert, Stefan Parsch

Begegnung von Unternehmern und Studierenden.

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Career Service und MINT Coaching Center:

E-Mail [email protected]

Dr. Daniela Stokar von Neuforn, Telefon 03381/355-226,

Stefan Parsch, Telefon 03381/355-103

Erhardt Ewert, Telefon 03381/355-367

Career Service und MINT Coaching Center

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HOCHSCHULEStudierende und Absolventen des Fernstudiums BWL

Die ersten Studierenden des Fernstu-diengangs Betriebswirtschaftslehrean der Präsenzstelle Prignitz haben esgeschafft. Die frisch gebackenen Ab-solventinnen Anke Steffen und Danie-la Werth dürfen sich fortan Diplom-Betriebswirt (FH) nennen und könnensich darüber hinaus auf eine positiveberufliche Zukunft in ihrer Heimatre-gion freuen.

Während sich Anke Steffen im Zahn-radwerk Pritzwalk auf eine neue, ihrerQualifikation entsprechende Aufgabeim Unternehmen freuen darf, wird Da-niela Werth zukünftig neben ihrer Tätigkeitim BIEM GründungsService (siehe Seite 23)auch das Standortmanagement der Präsenz-stelle Prignitz in Pritzwalk übernehmen. Sieist somit die Nachfolgerin von Andy Stolz,der im Rahmen seines Masterstudiums an

der FHB ein Auslandssemester in Schottlandverbringen wird. Auch wenn das Studium ne-ben dem Beruf und der Familie nicht immerganz einfach gewesen sei, so habe sich derAufwand für beide Absolventinnen gelohnt.Besonders stolz sind die beiden darauf,

dass sie ihr Studium in der Regelstu-dienzeit von acht Semestern ge-schafft haben.

Die übrigen zwölf Fernstudierendendes ersten Jahrgangs stehen ebenfallskurz vor ihrem Ziel und werden vor-aussichtlich bald ihre Diplomurkundein den Händen halten. Auch im Jahr2011 ist wieder ein berufsbegleitenderBWL-Fernstudiengang in Pritzwalk ge-plant. Interessierte können sich be-reits jetzt unverbindlich bei der Prä-senzstelle Prignitz ([email protected] oder Telefon 03395/

764414) anmelden.

Erste Prignitzer Absolventinnen des Fernstudiums BWLAbsolventin Daniela Werth übernimmt das Standortmanagement der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk

Daniela Werth (l.) und Anke Steffen. Foto: MAZ/Atzenroth

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Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk:

Telefon 03395/764414, E-Mail [email protected]

http://www.fh-brandenburg.de/prignitz.html

Das Unternehmen RB Reinert BauelementeGmbH wurde im Juli 1990 von Erich Reinertgegründet, der bereits 1992 seinen SohnSven Reinert mit in den Betrieb nahm und1996 zum Gesellschafter mit 50-prozentigemAnteil und 2. Geschäftsführer machte. Umsich auf seine Rolle als alleiniger Geschäfts-führer gut vorzubereiten, trat Sven Reinert2006 das Fernstudium der Betriebswirt-schaftslehre der FHB in der Präsenzstelle inPritzwalk an. Bereits während des Studiumskonnte er sich so intensiv mit den Rahmen-bedingungen und grundlegenden Entschei-dungen für den Übernahmeprozess ausein-andersetzen.

In Form eines Übergabe-Businessplans undeines Übergabe-Handbuches wurden die ver-schiedenen Aspekte der Unternehmensnach-folge der RB Reinert Bauelemente GmbH be-trachtet. Diese im Rahmen der Lehre angefer-tigten Projektarbeiten bildeten eine wichtigeDiskussionsgrundlage für den realen Über-nahme-Prozess. Und so konnte im Juli 2010nicht nur das 20-jährige Bestehen der RB Rei-nert Bauelemente GmbH gebührend gefeiertwerden, sondern ebenso der erfolgreiche Ge-

nerationswechsel im Hause Reinert. Nach-dem die Unternehmensnachfolge nun aus-sichtsreich von Sven Reinert angetreten wur-de, gilt es für ihn, sein Fernstudium Betriebs-wirtschaftslehre noch erfolgreich zu Ende zuführen, mit der Abgabe der Diplomarbeit.

„Es hat sich gezeigt, dass es gerade in derUnternehmensnachfolge wichtig ist, von lan-ger Hand zu planen, um erfolgreich in dienächste Generation zu starten“, resümiertSven Reinert den erfolgreichen Nachfolge-prozess.

So sieht erfolgreiche Unternehmensnachfolge aus!Die RB Bauelemente GmbH in Lenzen feiert 20-jähriges Bestehen und schließt Nachfolgeprozess ab

Das Unternehmen RB Reinert Bauelemente GmbH hat die Nachfolge erfolgreich bewältigt: Sven Reinert (l.) führtdas von seinem Vater Erich Reinert (4.v. r.) gegründete Unternehmen fort. Foto: RB Reinert

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STUDIUM Erfolgreicher Fernstudiengang BWL

Von Prof. Dr. Jürgen Schwill, Dipl.-Betr.wirt (FH) Katja

Kersten (AWW e.V.), Dipl.-Betr.wirt (FH) Sabine Szola

Im Sommersemester 2010 ging der ersteJahrgang des Fernstudiums Betriebswirt-schaftslehre in die Diplomphase. Die Zeitsol-datin Jana Kusch aus Brandenburg an derHavel hat am 16. Juni als Erste des Jahrgangsihr Fernstudium der Betriebswirtschaftslehrein der Regelstudienzeit mit der Gesamtnote„Gut“ abgeschlossen. Sie war die Schnellste– und das, obwohl sie während der Studien-zeit zu mehreren Einsätzen im Ausland war.

Zu ihrem Kolloquium kamenviele: neben den Prüfern undden Mitarbeiterinnen des Stu-diengangsmanagements vieleKommilitonen des Fernstudien-gangs und weitere interessierteZuhörer, selbst FHB-PräsidentDr. Hans Georg Helmstädterfolgte der Präsentation von JanaKusch zum Thema „eRecruiting– Personalbeschaffung im Inter-net für mittelständische Unter-nehmen“ und beteiligte sich beider anschließenden Diskussion.Er war auch der Erste, der derErsten gratulierte und die Di-plomurkunde überreichte. DerWeg zum Diplom ist lang, mitEntbehrungen verbunden, letztlich aber zuschaffen, wie der Erfahrungsbericht von Jana

Kusch zeigt:

„Im Oktober 2006 war es endlich soweit: DasFernstudium der Betriebswirtschaftslehre be-gann für die ersten 16 Studenten in Branden-burg an der Havel. Wahnsinnige vier langeJahre sollte das Studium insgesamt dauern.Das bedeutete vier Jahre kaum ein freies Wo-chenende für seine Familie und sich selbst.Ständig den Gedanken im Kopf zu haben:„Du musst noch dies oder jenes für das Stu-dium machen.“ Aber wir wagten den Schrittfrei nach dem Motto: „Sei realistisch und ver-such das Unmögliche“, denn nebenbei muss-te man ja noch arbeiten gehen und die eineoder andere Verpflichtung wahrnehmen.

In den ersten vier Semestern Grundstudiumwurde mir aber klar, dass es zu schaffen ist –aus fachlicher und auch aus zeitlicher Sicht.

Sicher wurden Abstriche am heiligen Wo-chenende in der Unternehmensplanung ge-macht, aber diese Entbehrungen wurden häu-fig auch mit guten Noten belohnt.

Aus meiner Sicht war das Grundstudium diehärteste Zeit, da man viel für die Prüfungenlernen bzw. sich zunächst einmal wieder andas Lernen gewöhnen musste. Die Vorle-sungszeiten von teilweise freitags 13:00 bis20:30 Uhr und samstags 08:00 Uhr bis 20:30Uhr abends waren sicher nicht immer einfachdurchzuhalten. In kleinen Lerngruppen moti-

vierten wir uns gegenseitig, dass wir dochschon weit sind und nicht mehr viel zusätzli-che Belastung kommen kann. Die Lernatmo-sphäre empfand ich als sehr gut und unkom-pliziert. Aufgrund der kleinen Gruppe an Stu-dierenden konnten die Dozenten auf gestell-te Fragen und Probleme detailliert eingehen,damit jeder Studierende die Thematik ver-standen hatte.

Hoch motiviert durch das Vordiplom in der Ta-sche, konnte man im Anschluss für dasHauptstudium zwei Vertiefungsfächer und einWahlpflichtfach aus einer Reihe von angebo-tenen Fächern zusätzlich zu den Pflichtfä-chern wählen. Leider kamen hier für einigeFächer nicht genug Interessierte zusammenund so mussten sich manche Mitstreiter um-orientieren. In diesem Abschnitt des Studi-ums empfand ich die zeitliche Belastungdurch die Vorlesungen als nicht mehr sostark. Jedoch musste man mehr zu Hause in

Eigenleistung erbringen und sich in diesemZusammenhang in einem optimalen Zeitma-nagement üben. Ebenso wie die Diplomklau-suren, in denen man angeeignetes Wissenaus mehreren Semestern anwenden musste.Jedoch war man durch eine entsprechendeVorarbeit in den Vorlesungen gut darauf vor-bereitet.

Das letzte Semester war der Diplomarbeit ge-widmet. Es stellte sich für mich als praktika-bel heraus, sich für dieses Endprojekt Urlaubanzusparen, um mich dann voll auf die Erstel-

lung der Diplomarbeit konzen-trieren zu können. Selbst-verständlich hatte ich schon imVorfeld viel Material zusammen-getragen, um den doch so kost-baren Urlaub optimal zu nutzen.Die Zusammenarbeit mit demgewählten Betreuern, Prof. Dr.Jürgen Schwill sowie Dipl.-Kauffrau (FH) Ursula Schwill, beider Erstellung der Diplomarbeitverlief in meinem Fall wunderbarund reibungslos. So konnte ichmein selbst gesetztes Ziel errei-chen und verteidigte meineDiplomarbeit als Erste unseresJahrgangs.

Rückblickend war das Studiumeine Bereicherung für mich. Damit meine ichnicht nur den akademischen Abschluss, son-dern auch die erlangten Fähigkeiten, wie z. B.an Problematiken strukturiert heranzugehenoder sich selbst optimal zu organisieren.Auch wenn sich vier Jahre sehr lange anhö-ren, lohnt es sich, diese Belastung auf sich zunehmen.“

Dass Jana Kusch ihren Hochschulabschlussim Rahmen eines Fernstudiengangs auch er-langen konnte, das war der Verdienst zu-nächst einiger Weniger, wie der kurze Rück-blick zeigt:

Wie alles begann …

Am Anfang stand – wie immer – eine Idee,vorgetragen vom damaligen Präsidenten derFHB, Prof. Dr. Rainer Janisch, und bis heuteunterstützt vom Dekan des Fachbereichs Wirt-schaft, Prof. Dr. Hartmut Heinrich. Die Ur-sprungsidee bestand vor allem darin, den

„Es lohnt sich, diese Belastung auf sich zu nehmen“Der Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit Diplomabschluss trägt erste Früchte

Die frisch gebackene Diplom-Betriebswirtin (FH) Jana Kusch mit ihren Diplomarbeitsbe-treuern Dipl.-Kffr. (FH) Ursula Schwill und Prof. Dr. Jürgen Schwill. Foto: Dana Voigt

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2121infocus 2010/11

STUDIUMErfolgreicher Fernstudiengang BWL

Mitarbeitern von Unternehmen der Regioneine akademische Ausbildung berufsbeglei-tend anzubieten und so dem schon 2005prognostizierten Fachkräftemangel entgegenzu wirken. Und nach der Idee kamen die„Ideenkiller“ mit ihren Bedenken und denüblichen „Killerphrasen“ wie z. B. „ohnezusätzliches Personal geht das nicht“ oder„klappt sowieso nicht“. Zum Glück gab esauch Befürworter – und die „To Do-Liste“ warlang: Planung des gesamten Studienaufbaus,des speziell auf Berufstätige zugeschnittenenStudienablaufs, Erstellung des Curriculums,Erstellung einer Studien- und Prüfungsord-nung, Kalkulation der Kosten, Akquisition vonDozentInnen, Gestaltung von Dozentenverträ-gen, Auswahl bzw. Gestaltung einer Lernplatt-form und – nicht zu vergessen – Marketing fürden Fernstudiengang ...

Dank der Agentur für wissenschaftliche Wei-terbildung und Wissenstransfer (AWW) e.V.,die sich mit großem Engagement und vollerÜberzeugung diesem Vorhaben stellte, dienotwendigen Aufgaben so weit wie möglichübernahm und dadurch den Fachbereich weit-gehend entlasten konnte, sowie dank desEngagements des Fachbereichs konnten alldiese Hürden genommen werden. Nach demdie „Papierlage“ stimmte und auch der Fach-bereichsrat und der Senat „Daumen hoch“signalisierten, konnte es im Sommer 2006 sorichtig losgehen: Regionale und überregionalePressearbeit sowie Werbung in der Berliner U-Bahn wurden betrieben, ein TV-Spot im Stadt-kanal Brandenburg wurde geschaltet. Unter-nehmen und die öffentliche Verwaltung wur-den direkt angesprochen und es gab eine In-formationsveranstaltung an der FHB.

... und sich zur Erfolgsstory entwickelte

Der Aufwand lohnte sich: Der erste Jahrgangdes Fernstudiengangs konnte am 29. Sep-

tember 2006 mit derersten Präsenzveran-staltung mit 16 Studie-renden in Brandenburgan der Havel starten,zeitgleich fiel auch inder Präsenzstelle Prig-nitz in Pritzwalk derStartschuss für die 17Studierenden dort.Und wie sich der Auf-wand lohnte bzw. lohnt– der Fernstudienganghat eine kontinuierlichwachsende „Fange-meinde“; mittlerweilesind 331 Studierende,die nicht nur aus derRegion Berlin-Branden-burg, sondern auchaus anderen Bundes-ländern kommen, imFernstudiengang immatrikuliert. Im Vergleichzu allen anderen Studiengängen des Fachbe-reichs weist der Fern-BWL die größten Wachs-tumsraten bezüglich der Studierendenzahlenauf. Ein wesentlicher Grund für die große Be-liebtheit des Fernstudiengangs ist dabei dieintensive und serviceorientierte Betreuungund Beratung durch das Studiengangsma-nagement der AWW e.V. und des Fach-bereichs Wirtschaft.

Beschleunigt wurde das Wachstum durch dieKooperation der FHB mit der Verwaltungsaka-demie Potsdam (VWA). Der Abschluss derVWA wurde als Vordiplom der FHB anerkanntund so konnten erstmals im Wintersemester2008/2009 VWA-AbsolventInnen als Quer-einsteiger in das Hauptstudium des Fernstu-diengangs integriert werden. Diese Chancenutzten im ersten Durchgang 29 ehemaligeStudierende der VWA Potsdam. Einige von ih-

nen haben das Fern-studium schon erfolg-reich absolviert, an-dere stehen kurzdavor.

Auch bei den Präsenz-stellen hat sich eini-ges getan. Neben derersten Präsenzstellein der Prignitz (Pritz-walk) kamen 2009 diePräsenzstelle Ucker-mark (Schwedt) und2010 die Präsenzstel-le Oberhavel (Hen-

nigsdorf) als Lehrstätten dazu. Das Grundstu-dium des Fernstudiengangs kann somitsowohl in Brandenburg an der Havel als auchin Pritzwalk, Schwedt und Hennigsdorf be-gonnen werden. Das Hauptstudium findetdann für alle Studierenden in Brandenburgan der Havel statt.

… und wie geht es weiter?

Dass es mit dem Fernstudium weitergeht,steht außer Frage, auch weil die Absolven-tInnen eines berufsbegleitenden Fernstudi-ums in der Wirtschaftspraxis besonders aner-kannt sind. Wer ein Fernstudium erfolgreichabsolviert, kann beim Arbeitgeber so richtigpunkten. Dies belegt eine repräsentativeforsa-Studie vom Januar 2010 eindrucksvoll.So dokumentieren die Fernstudierendenneben dem erlangten Fachwissen entschei-dende Schlüsselqualifikationen, die auf demheutigen Arbeitsmarkt wichtig sind. Dazuzählen hohe Eigenmotivation, Zielstrebigkeit,hohe Selbstständigkeit, gutes Zeitma-nagement bzw. Organisationsfähigkeit sowieFlexibilität und Offenheit für neue Ideen.

Auch im kommenden Wintersemester 2011/2012 wird der Fernstudiengang BWL mit demAbschlussgrad Diplom angeboten. Geplantist zudem, das Studienangebot speziell fürBerufstätige zu erweitern; im FachbereichWirtschaft werden derzeit Ideen für weitereberufsbegleitende Studienformate diskutiert.

Der Fernstudiengang BWL wird inzwischen mit Präsenzlehre in allen drei Präsenz-stellen der FHB angeboten. Grafik: FB Wirtschaft

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Der Artikel in voller Länge und Infos zum Fern-BWL:

www.fh-brandenburg.de/fernstudium.html

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infocus 2010/1122

STUDIUM Projekt des Simultaneous Engineering

Von Jan Raether & Team

In den Werkshallen des Automobilzulieferersder ZF Getriebe GmbH herrscht reges Treibenan den Fließbändern, aber es wird sich eini-ges verändern, die Arbeitsbedingungen wer-den grundsätzlich und entschieden verbes-sert werden.

Vor gut einem halben Jahr begannen Studen-ten der Studienrichtungen Maschinenbauund Betriebswirtschaftlehre (BWL) der FHBim Rahmen eines Simultaneous-Engineering-Projekts mit umfangreichen Untersuchungenzur Thematik der physischen Belastungen anMontagearbeitsplätzen. Das Resultat dieserumfangreichen Untersuchungen kann sich

sehen lassen. Im Fokus der Betrachtungenstanden folgende Aspekte:

LärmBeleuchtungklimatische BedingungenErgonomische Grunddaten Bewertung der Arbeitsschwere mittels derLeitmerkmalmethode.

Die Lebenserwartung der Menschen steigtstetig. Laut Statistischem Bundesamt wird imJahr 2050 jeder Dritte in Deutschland leben-de Mensch 60 Jahre oder älter sein. In Ver-bindung mit rückläufigen Geburtenraten wirddas natürlich große Auswirkungen auf die Al-tersstruktur der Unternehmen haben. Derzeitist der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer jen-seits der 45 schwierig, da die körperliche Be-lastung in vielen Bereichen sehr hoch ist und

der Trend zu Frühverrentung und Vorruhe-stand ungebrochen anhält. Deshalb müssenneue Wege aufgezeigt werden, die Arbeits-verhältnisse so zu verändern, dass auch älte-re Mitarbeiter den Ansprüchen der heutigenIndustrie genügen können. Wege müssenkürzer, Lärm reduziert, Werkzeuge besser po-sitioniert sowie Hilfswerkzeuge bereitgestelltund Arbeitsräume besser ausgeleuchtet wer-den. „Das schont die Gesundheit der Mitar-beiter!“, sagt Thomas Wendrich, Maschinen-baustudent und Leiter des Teams zur Analyseder physischen Belastungen am Montage-band der ZF Getriebe GmbH.

Das Unternehmen stellte alle erforderlichenMittel zur Verfügung, um den angehenden

Ingenieuren und Betriebswirten eine optima-le Arbeit zu ermöglichen. Das Studierenden-Team wurde hierbei von Prof. Dr.-Ing. Sven-F.Goecke unterstützt, welcher vor seiner Beru-fung zum Professor im Fachbereich Technikin renommierten Unternehmen der Wirt-schaft tätig war und daher prädestiniert fürdiese Verknüpfung von Theorie und Praxisist.

Im Vorfeld der Untersuchungen wurden dieStudenten des 7. Semesters durch ZF-Mitar-beiter und Hans-Jürgen Kiepsch von der Be-rufsgenossenschaft Metall geschult, bevorsie von Oktober 2009 bis Januar 2010 dieWerkshallen mit Messgeräten und Fragebö-gen unsicher machten. Nach einer umfang-reichen Analyse und Auswertung der ermit-telten Daten stellten die beteiligten Studie-

renden ihre Ergebnisse im Rahmen einerumfangreichen Präsentation der ZF GetriebeGmbH vor.

Die Ergebnisse kategorisierten die Studentenin kurz-, mittel- und langfristige Interven-tionsmaßnahmen. „Während die Lärmbelas-tungen im grünen Bereich lagen, stellten wirfest, dass die Beleuchtungseinrichtung durchdie Nutzung anderer Lampen verbessert wer-den können. Auch im Bereich der Arbeits-platzergonomie ist noch Potenzial vorhan-den“, sagt der 33-jährige Thomas Wendrich.

Nach Meinung von Günther Herzog, dem Ver-antwortlichen für Arbeitssicherheit und Um-weltschutz, sowie Frau Schmidt und HerrnKriegler, den Betreuer der Studenten seitensder ZF Getriebe GmbH, sind viele Ideen derStudenten durchaus umsetzbar.

Seit der Vorstellung der Ergebnisse durch dieFHB-Studierenden sind Teams von ZF damitbeschäftigt, die Ideen der Studierenden aufihre Umsetzbarkeit zu prüfen. Die beteiligtenFHB-Studenten im einzelnen:

Thomas Wendrich (Teamleiter/Technik)Daniel Schmidt (Wirtschaft)Jennifer Reit (Wirtschaft)Jan Raether (Technik)Roman Herrmann (Technik)Adrian Zirk (Technik)Julian Polte (Technik)Mitchel Polte (Technik)

Alle Beteiligten waren mit den Ergebnissensehr zufrieden und die Studierenden be-dankten sich ausdrücklich für die ausgepräg-te Kooperationsbereitschaft bei der ZFGetriebe GmbH. Die Studenten erhielten einsehr positives Feedback der ZF-Geschäfts-führung. Insgesamt zeige dieses Projekt, sodie Einschätzung beteiligter Studenten, dassvon einer Kooperation sowohl ein großesUnternehmen wie die ZF Getriebe GmbH, alsauch alle beteiligten Studenten profitieren,da sie durch dieses Projekt nicht nur fachlich,sondern auch menschlich sehr viel dazuge-lernt haben.

Mehr Licht verbessert die Bedingungen für MitarbeiterStudentische Projektgruppe führte bei der ZF Getriebe GmbH umfangreiche Untersuchungen durch

Ein erfolgreiches Team (v. l.): Mitchel Polte, Adrian Zirk, Roman Hermann, Prof. Dr. Sven-Frithjof Göcke, Jan Rae-ther, Thomas Wendrich, Julian Polte, Jennifer Reit und Daniel Schmidt. Foto: Patrik Schwarz

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Prof. Dr.-Ing. Sven-F. Goecke:

E-Mail: [email protected], Telefon: 355-302

ZF Getriebe GmbH: www.zf.com

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23infocus 2010/11

STUDIUMStudentenprojekt für Grundschüler und Unternehmen

Von Stephanie Warsow

„Unternehmerfratzen“ ist ein studentischesProjekt der FHB im Rahmen der Initiative„Students In Free Enterprise“. Studierendeaus allen Fachrichtungen engagieren sich fürsoziale Belange, indem sie sich Problemenwie dem demografischen Wandel, der regio-nalen Abwanderung und dem aufkommen-den Fachkräftemangel, aber auch der Per-spektivlosigkeit junger Menschen annehmen.

Das Projekt arbeitet hierzu mit Grund-schülern zusammen, denn hier haben dieKinder noch nicht allzu viele Sorgen, Leis-tungsdruck und Bewerbungsstress. Auf spie-lerische Art und Weise soll den Kindern ver-mittelt werden, dass Arbeit ein Teil des Le-bens ist, der durchaus Spaß machen kannund dass es sich lohnt, „langweilige“ Gram-matik und „öde“ Matheformeln zu lernen –dem Schulischen wird also ein Sinn gegeben.Insbesondere bei einer Arbeitslosenquotevon 12,1 Prozent in Brandenburg an der Havelfehlen vielen Kindern Menschen in ihrerUmgebung, die eben das vorleben können.

Dabei sind die Studenten die treibendenKräfte: Sie planen, organisieren und führendie Projekte durch. Die Aktivitäten reichen sovon der Partnerakquise über das Marketingbis hin zur Sponsorensuche und der fachli-chen Vorbereitung und Durchführung derProjekttage mit den Kindern.

Vorteile für Unternehmen

In erster Linie leisten Unternehmen einenBeitrag zur sozialen Verantwortung. Mit die-sem Engagement fördern sie ihr positivesImage – medienwirksam sind Projekttage mitden kleinen Unternehmerfratzen allemal. Da-rüber hinaus können sie sich als Ausbil-dungsunternehmen präsentieren und lang-fristig eventuell Nachwuchskräfte gewinnen.Identifizieren sich die Kinder schon frühzeitigmit einem bestimmten Unternehmen bzw.einem bestimmten Beruf, so haben sie einZiel vor Augen- das motiviert natürlich auchin der Schule. Nicht nur die Kinder kommenhierbei als potenzieller Nachwuchs in Frage,Sie lernen auch motivierte und engagierteStudenten auf ganz ungezwungene Art undWeise kennen.

Projektbeispiel

In der 3. Klasse der Grundschule behandelndie Kinder im Sachkundeunterricht das The-

ma „Der Weg des Briefes“. Passend dazu be-suchten die kleinen Unternehmerfratzen dasVerteilerzentrum der Deutschen Post in Bran-denburg und konnten für einen Tag bei derPost „arbeiten“ und Postbote spielen.

Grundschüler in UnternehmenSIFE-Projekt bietet praktische Erfahrungen für Studierende

Bei Vorbereitungstagen in der Schule werden die Schüler auf die Berufe eingestimmt. Fotos (2): Unternehmerfratzen

Auch das RBB-Fernsehen berichtete bereits über „Un-ternehmerfratzen“. Foto: RBB

Grundschüler erhalten interessante Einblicke wie hier in die Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel.

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Fachhochschule Brandenburg, Unternehmerfratzen

Postfach 2132, 14737 Brandenburg an der Havel

E-Mail: [email protected]

Stephanie Warsow: [email protected]

Projektpartner und Sponsoren

Brandenburger TafelBundesagentur für ArbeitDeutsche Bahn AGDeutsche Post AGDeutsche Telekom AGHeidelberger Druckmaschinen AGKPMG AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftLayout Werbung, Brandenburg a. d.HavelMedia MarktRestaurant InspektorenhausRotary Club Brandenburg an der HavelSteffi Holz Konzept DesignVerkehrsbetriebe Brandenburg a. d.HavelWerbe Profi BrandenburgWS Schalungs- und Betontechnik

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infocus 2010/1124

PERSÖNLICH / VERANSTALTUNG Energieforum und andere Erfolgsgeschichten

ASQF-Förderpreis für FHB-Absolventen

Heiko Kirsch, Absolvent des Master-Studiengangs Security Manage-ment, hat im Juni 2010 den ASQF-Förderpreis erhalten. Stephan Goe-ricke, Geschäftsführer des „Arbeitskreises Software-Qualität und -Fortbildung e.V.“ (ASQF), überreichte Kirsch den mit 500 Euro dotier-ten Preis für seine herausragenden Studienleistungen und im Beson-deren seine Master-Arbeit zum Thema „Ontologiebasierte Zugriffs-kontrolle in Serviceorientierten Architekturen“ hervorgehoben,die erin Zusammenarbeit mit der EADS Defence & Security verfasst hat.

FHB-Absolvent Heiko Kirsch (links) erhält die Auszeichnung aus den Händen vonASQF-Geschäftsführer Stephan Goericke. Foto: SG Security Management

Dialog-Reihe wird 2011 fortgesetzt

Die Dialog-Reihe „Chancen für den Mittelstand – Innovativ in Bran-denburg“, die im November 2009 mit einer dreistündigen Veranstal-tung zum Thema Online-Marketing startete, wird fortgesetzt: „Online-Marketing II: Rechts(un)sicherheit & Erfolgskontrolle“ lautet der Titelder Veranstaltung, die am 19. Januar 2011 ab 18 Uhr im Rittersaal der

FHB und in der Folge auch an den Präsenzstellen der FHB stattfindenwird. Organisiert wird die Reihe vom GründungsZentrum BIEM e.V.und von der Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS).

Das Podium der ersten Veranstaltung der Dialogreihe „Chancen für den Mittelstand“,die mit einer Veranstaltung am 19. Januar 2011 fortgesetzt wird. Foto: Parsch

Vom GründungsZentrum zum Erfolg

Im GründungsZentrum der FHB hatte die Erfolgsgeschichte von OMQbegonnen. Vor zwei Jahren trafen sich die jetzigen GeschäftsführerSven Engelmann und Matthias Meisdrock im Büro von GründerlotseThomas Rau. Der Informatiker Matthias Meisdrock suchte zu dieser Zeiteinen Partner aus dem Bereich Betriebswirtschaft und wurde hierbeivom GründungsZentrum der FHB unterstützt. Zwei Jahre und mehrereAuszeichnungen später, stellt OMQ seinen optischen sowie auch in-haltlichen Relaunch der Internetseite vor und entwickelt so zeitgleichseinen Außenauftritt weiter. Die Website stellt nun außerdem dasProdukt OMQ diagnostic und dessen Leistungsspektrum in einer ver-besserten Struktur übersichtlicher vor. Neben der Erweiterung vonbereits bestehenden Features ist vor allem die Funktionalität von OMQdiagnostic verbessert worden.

Das OMQ-Leitungsteam (von links): Alexander Boers, Sven Engelmann undMatthias Meisdrock. Foto: OMQ

Brandenburger Energieforum 2010

Die FHB veranstaltete in Zusammenarbeit mit ihrem Kooperationspart-ner PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder am 6. Oktober 2010 dasBrandenburger Energieforum 2010. Thematisch befasste sich das erst-mals stattfindende Forum mit verschiedenen Methoden der Stromer-zeugung: Die Siemens AG Berlin stellte die größte Gasturbine der Weltund die PCK Raffinerie ihr eigenes Großkraftwerk mit einer ausgeklügel-ten Energieeinkopplung in ihren Erdölverarbeitungsprozess vor. Ab-schließend präsentierte die Enertrag AG ihr neues Hybridkraftwerk inPrenzlau, das mit einer geschickten Vernetzung verschiedener regene-rativer Energieträger und -speicher mögliche neue Wege zur dezentra-len Energieerzeugung aufzeigt. Begrüßt wurde auch der neue Ge-schäftsführer der PCK Raffinerie, Jos van Winsen. Die Veranstaltungwurde moderiert von Prof. Dr. Reiner Malessa.

Gut gefüllte Tribüne und interessierte Gäste beim ersten Brandenburger Energie-forum von FHB und PCK Raffinerie GmbH. Foto: Parsch

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PERSÖNLICHPerspektivWechsel – Neue Professoren

Seit mehreren Jahren schon or-ganisiert die Industrie- und Han-delskammer Potsdam (IHK) den„PerspektivWechsel“: Eine Füh-rungsperson aus der Wirtschafttauscht für einen Tag die Arbeits-stelle mit einem Professor. Die FHBhat sich schon dreimal an der Ak-tion beteiligt, doch am 21. Mai2010 haben zum ersten Mal zweiFrauen ihre Jobs kurzzeitig ge-wechselt: Heike Friedrichs, Ge-schäftsführerin der MärkischenEntsorgungsgesellschaft Bran-denburg mbH (MEBRA), und Prof.Dr. Katharina Löwe, die an der FHBMaschinenbau und Verfahrenstechnik lehrt.

Ab 8 Uhr stellten Heike Friedrichs und Be-triebsstättenleiter Jörg Weber in Prützke (Klos-ter Lehnin) das Unternehmen MEBRA und denReyclinghof vor. Prof. Löwe lernte im Laufe desTages die verschiedenen Standorte und Re-cyclinghöfe kennen, denn auch sämtliche Lie-genschaften und die gesamte Fahrzeugflottegehören zum Verantwortungsbereich der Ge-schäftsführerin. „Recycling ist ein zukunftsori-

entiertes Thema, deshalb war dieser Einblickfür mich sehr interessant“, sagt Prof. Löwe.Für beide Seiten sei es nun einfacher, gemein-same Projekte zum Recycling zu definieren.

Unterdessen hielt Heike Friedrichs eine Vorle-sung über die Recyclingpraxis bei der MEBRAund erlebte nach eigener Aussage, wie trotzzahlreicher Vortragsfolien die Zeit lang wer-den kann. Die Studierenden des Schwer-punkts Energie- und Umwelttechnik nutzten

die Anwesenheit einer Managerin,um viele Fragen zur Praxis zu stel-len, etwa über Verwertungstechni-ken, aber auch zur Datensicher-heit. Auch Fragen nach einemPraktikum oder einer Abschluss-arbeit im Unternehmen wurdengestellt. Dem steht Heike Fried-richs sehr offen gegenüber, undauch andere Formen der Zusam-menarbeit mit der FHB kann siesich gut vorstellen, denn sie warbeeindruckt vom hohen techni-schen Standard der Labore. Be-gleitet wurde die MEBRA-Ge-schäftsführerin an diesem Tag von

Carmen Kampf und Mitarbeitern der TIBS.

Mittags trafen sich die beiden Jobtausche-rinnen in der Mensa zum Austausch und ka-men überein, dass es für beide ein spannen-des Erlebnis war, das die eigenen Erfahrungenbereichert. Als besonders positiv empfandHeike Friedrichs an diesem Tag, dass nichtständig ihr Telefon geklingelt habe. Auch Prof.Löwe war mit ihrem Tagesablauf zufrieden:„Das war ein sehr eindrucksvoller Tag!“ S. P.

Müllwagen und Recyclinghof statt VorlesungssaalProf. Dr. Katharina Löwe tauschte für einen Tag mit der MEBRA-Geschäftsführerin Heike Friedrichs

Heike Friedrichs Foto: Parsch Prof. Dr. Katharina Löwe Foto: Ute Sommer

Prof. Dr. Christian Mieke

ist seit 1. Oktober 2010Professor für AllgemeineBetriebswirtschaftsleh-re, insbesondere Innova-tionsmanagement amFachbereich Wirtschaft.Prof. Mieke studierteWirtschaftsingenieurwesen und wurde zueinem Thema im Bereich der Technologiefrüh-aufklärung promoviert. Er habilitierte sich miteiner Arbeit über Innovationsorganisation imFeld betrieblicher Produktionspotenzialge-staltung und verfügt über Beratungserfahrungin den Bereichen Technologie-Vorausschauund -planung, Innovationsmethoden und -organisation, betriebliche Prozessanalyse,Produktionsoptimierung und Logistiksystem-gestaltung. Partner waren und sind u.a. Un-ternehmen aus den Sektoren Fahrzeugtech-nik, Energieerzeugung, Medizintechnik, Stahl-bau, Mikrotechnik, Kunststoffverarbeitung.

Neuer Fachmann für

Innovationsmanagement

Prof. Dr. med. Eberhard

Beck wurde zum 30. Sep-tember 2010 auf die Pro-fessur Medizininformatikam Fachbereich Informa-tik und Medien berufen.Nach dem Medizinstudi-um erfolgte ab Februar1989 die Facharztausbildung an der Universi-täts-Frauenklinik Erlangen, wo er im August1994 promoviert wurde. Nach der Anerken-nung als Facharzt für Frauenheilkunde undGeburtshilfe war er an der Universitäts-Frauenklinik Erlangen zwischen September1996 und Juni 1998 zunächst als Oberassis-tent und zuletzt als Oberarzt beschäftigt. AbJuli 1998 übernahm Dr. Beck die Stelle desLeitenden Oberarztes an der StädtischenFrauenklinik Stuttgart. Im Oktober 2001 wech-selte er auf die Stelle des Chefarztes der Klinikfür Frauenheilkunde und Geburtshilfe amStädtischen Klinikum Brandenburg.

Chefarzt als Professor

für Medizininformatik

Prof Dr. Bernd Schnur-

renberger ist neuer Pro-fessor für Betriebswirt-schaftslehre, insbeson-dere Mittelstandsorien-tierte BWL / Unterneh-mensführung, am Fach-bereich Wirtschaft. Prof.Schnurrenberger möchte die auf den regiona-len Mittelstand ausgerichtete betriebswirt-schaftliche Ausbildung stärker im Lehrange-bot der FHB verankern: „Erfreulicherweisekann hier auf gute, in jüngerer Zeit entstande-ne Strukturen aufgebaut werden. Dies soll einattraktives Angebot an junge Menschen ausder Region sein, die sich für eine Tätigkeit ineinem mittelständischen Unternehmen inter-essieren. Daneben gilt mein Interesse demWissenstransfer zwischen Hochschule undregionaler Wirtschaft.“ Dazu dient auch dievon ihm mitinitiierte Dialogreihe „Chancen fürden Mittelstand – Innovativ in Brandenburg“.

BWL für regionalen

Mittelstand stärken

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infocus 2010/1126

PERSÖNLICH Aktive Physik-Professoren

Die Physiker Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann und Prof.Dr. Michael Vollmer habenein englischsprachigesBuch publiziert, das sichmit Grundlagen, Forschungund Anwendungen derInfrarot-Wärmebild-Techno-logie befasst und interna-tional zu einem Standard-werk auf diesem Gebietwerden könnte. Der folgen-de Text stammt vom VerlagWiley-VCH, Berlin.

This richly illustrated hands-on guide is desi-gned for researchers, teachers and practitio-ners. The huge selection of examples taken

from science, basic tea-ching of physics, practicalapplications in industry anda variety of other disciplinesspanning the range frommedicine to volcano re-search allows readers topick those that come clo-sest to their own individualtask at hand. Following alook at the fundamentals ofIR thermal imaging, proper-ties of the imaging systems,as well as basic and advan-ced methods, the book

goes on to discuss infrared imaging applicati-ons in teaching, research and industry.Specific examples include thermography of

buildings, microsystems and the rather newfield of infrared imaging of gases. Impartiallywritten by expert authors in the field from arenowned applied science institution, whoare in the unique position of having bothexperience in public and private research andin teaching, this comprehensive book can beused for teaching beginners in the field aswell as providing further education to specia-lized staff, students and researchers.

Vollmer, Michael / Möllmann, Klaus-PeterInfrared Thermal ImagingFundamentals, Research and Applications1. Auflage - August 20102010. XVIII, 594 Seiten, Hardcover521 Abb. (485 Farbabb.), 29 Tab. ISBN: 978-3-527-40717-0 – Wiley-VCH, Berlin

Umfangreiche Monografie zur WärmebildtechnologieEnglischsprachige Publikation von Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann

Die Professoren Klaus-Peter Möll-mann und Michael Vollmer wur-den nach 2003, 2004, und 2006nunmehr bereits zum 4. Mal ein-geladen, am Schweizer ScienceCenter Museum Technorama –dem wohl beeindruckendsten eu-ropäischen Wissenschaftsmuse-um zum Anfassen – in Winterthurin der Nähe von Zürich eine mehr-tägige Lehrerweiterbildung durch-zuführen. Die Veranstaltung um-fasste drei jeweils halbtägige Ex-perimentalveranstaltungen fürLehrer aus der Schweiz und dengrenznahen deutschen Raum derSekundarstufen I und II.

Das Oberthema der diesjährigenVeranstaltung war „High speed –slow motion: den Phänomenenauf der Spur“. Die Veranstaltun-gen waren jeweils dreigeteilt. Zu-nächst gaben Prof. Möllmann undProf. Vollmer eine Einführung indie Geschichte und Entwicklungder Hochgeschwindigkeitskame-ratechnik sowie den Stand derTechnik auch im Niedrigpreissegment, wel-ches für Schulen interessant ist. In einem

zweiten Teil wurden ausgewählte Experimen-te durchgeführt und quantitativ analysiert.

Nach einer kurzen Pause wurdensodann weitere Freihandexperi-mente nach den Wünschen derTeilnehmer durchgeführt. Dabeikam eine Hochgeschwindigkeits-kamera zum Einsatz, welche biszu Raten von 4000 Bildern proSekunde (fps) ein Vollbild von 512

* 512 Bildpunkten liefern kann.Bei reduzierten Bildausschnittensind Bildwiederholraten bis zu200 000 fps möglich.

Die physikalischen Beispielespannten den Bogen von einfa-chen und komplexen Bewegungs-abläufen in der Mechanik überdas Verhalten von Flüssigkeitenbis hin zu elektrischen und mag-netischen Phänomenen. Die Re-sonanz auf alle drei Weiterbildun-gen war hervorragend und die Ein-ladung zur nächsten, dann bereitsfünften Veranstaltungsreihe für2011 oder 2012 wurde bereits aus-gesprochen. Prof. Dr. Michael Vollmer

Phänomenen auf der Spur mit HochgeschwindigkeitPhysiker der Fachhochschule Brandenburg zum 4. Mal zur Lehrerfortbildung in Winterthur eingeladen

Ausschnitte aus dem Bewegungsablauf eines in ein gefülltes Glas fallendenTropfens. Während des Falls oszilliert der Tropfen in seiner Form aufgrund desZusammenspiels von Schwerkraft und Oberflächenspannung. Beim Aufprall wirdein Teil der Bewegungsenergie in viele kleine zerspritzende Tröpfchen überführt,ein zweiter Teil in die Deformation der Flüssigkeitsoberfläche. Letztere wirkt dannwie eine Feder, die beim Entspannen eine Flüssigkeitssäule nach oben schleu-dert, welche wieder in Tröpfchen zerfällt. Foto: FB Technik

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Prof. Dr. Michael Vollmer: [email protected]

Prof. Dr. K.-P. Möllmann: [email protected]

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27infocus 2010/11

PERSÖNLICHInternational vernetzte Forscher

Die Jubiläumskonferenz zu Infra-rotanwendungen fand diesmalwieder mit mehr als 500 Teilneh-mern in Las Vegas (USA) im Kon-gresszentrum des Hotels Bally’sim Oktober 2009 statt. Wie schonin den fünf Jahren zuvor, war dieBrandenburger Infrarot-Arbeits-gruppe mit dabei, diesmal sogarrekordverdächtig mit fünf ange-nommenen Beiträgen (drei Vor-trägen und zwei Postern).

Die Vielfalt der Thermographiean-wendungen kommt bei den Inhal-ten der Beiträge zum Ausdruck.So hielt Prof. Dr. Michael Vollmereinen Vortrag zur Infrarot-Rück-kopplung der Körperkonturen vonTänzern, einer Anwendung, die inZusammenarbeit mit dem Berli-ner Künstler Milos Vujkovic ent-stand. In seinem zweiten Vortrag befasste ersich mit der Detektion von Gasen, insbeson-dere CO2, mit Hilfe der Thermographie und da-rauf beruhenden potenziellen Anwendungen.Die Möglichkeiten für eine quantitative Gas-analytik präsentierte er in einem weiteren Pos-terbeitrag. Gerade das kürzlich angeschaffteneue Nahinfrarotkamerasystem SC 6000macht solche Untersuchungen möglich.

Auch Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann nutzt die-se hochauflösende Kamera mit einem IR-Mikroskopobjektiv für seine Untersuchungenan Mikrosystemen und von thermischen

Hochgeschwindigkeitsprozessen, deren Er-gebnisse er in seinem vielbeachteten Vortragdarstellte. Dr. Frank Pinno präsentierte einenPosterbeitrag aus dem Bereich der Gebäude-thermographie. Hier ging es um Reflexions-effekte bei Sonneneinstrahlung sowie solareAufheizungen und deren Zeitkonstanten inGebäudesystemen.

Neben den Vorträgen gab es auch die Mög-lichkeit, an zahlreichen Workshops zu speziel-len Themengebieten teilzunehmen, so zumBeispiel „Research & Development / Auto-mation Applications Clinic“ sowie „Building

Science Clinic“. Besonders wich-tig auf dieser weltgrößten inter-nationalen Fachtagung im Be-reich Thermographie sind die vie-len Gespräche und Kontakte zuWissenschaftlern und Praktikernaus aller Welt. Die lebendigeAtmosphäre ermöglicht viele wis-senschaftliche Diskussionen, diezu neuen Ideen für zukünftigeProjekte führen.

Sehr erfreulich ist, dass dieOrganisatoren der Konferenz esmittlerweile als selbstverständ-lich und wichtig erachten, dassunsere Gruppe aktiv dabei ist unduns bereits um die nächste Teil-nahme an der InfraMation 2010gebeten haben. Da Ideen für For-schungsprojekte zuhauf vorhan-den sind, steht Las Vegas im No-

vember schon wieder fest im Terminkalender.Dort wird dann neben weiteren Vorträgenauch das gerade von den Professoren Möll-mann und Vollmer verfasste Buch zu Infra-rotgrundlagen und -anwendungen mit demTitel „Infrared Thermal Imaging – Funda-mentals, Research and Applications“ vorge-stellt, das im August oder September erschei-nen wird. Dr. Frank Pinno

Fünf Beiträge bei der weltgrößten Thermographie-TagungInfrarot-Arbeitsgruppe der FHB war auf der 10. InfraMation in Las Vegas so präsent wie nie zuvor

Bilder links: Infrarot-Aufnahmen von Prof. Vollmer (oben) und Prof. Möllmann (unten) vor

einer heißen Wärmequelle. Die Kamera detektiert das ausgeatmete CO2, das beim Aus-

atmen durch Nase oder Mund Konzentrationen von einigen Volumenprozent erreicht.

Bilder rechts: Optische (oben) und IR-Aufnahme eines Theromopiles. Fotos: FB Technik

Tagungsleiter Robert Madding mit Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann. Rechts: Prof. Dr. Michael Vollmer beim Vortrag. Fotos/Collage: Pinno

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Prof. Möllmann: [email protected]

Prof. Vollmer: [email protected]

Dr. Pinno: [email protected]

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