Industrie 4.0 – Wo steht der Einkauf? · 2016. 4. 20. · Industrie 4.0 ist ein neues und...
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Prof. Dr. Herbert Ruile Industrie 4.0 – Wo steht der Einkauf?
9. Internationales Bodensee-Forum
für Einkauf und Materialwirtschaft
19. April 2016, Dornbirn/Österreich
Eine Initiative von:
23.03.2015 2
Ergebnis aus der procure.ch/IMP/VNL Umfrage bei Schweizer Unternehmen
o 4 von 5 Befragten halten das Thema Industrie 4.0 für die Zukunftsfähigkeit
ihres Unternehmens für relevant
o 4 von 5 Befragten schätzen ihren Kenntnisstand zu Industrie 4.0 als gering
bis ungenügend ein.
o 1 von 20 Unternehmen hat sich erst intensiv und systematisch mit den
Folgen von Industrie 4.0 im Einkauf auseinandergesetzt
ca. 250 Teilnehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistung, Kaderstufe Einkauf
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Standort-bestimmung
3 Thesen &
7 Rollen Ansatz-punkte
Industrie 4.0 ist ein neues und zusätzliches,
technologiebasiertes Geschäftsmodell, in dem durch
die Digitalisierung der Wertschöpfungskette Angebot
und Nachfrage dynamisch und interaktiv gestaltet
wird.
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Der Versuch einer Definition von Industrie 4.0 / Einkauf 4.0
Wie haben sich Zielsetzungen und Aufgaben für den
Einkauf verändert?
Versorgung
Qualität,
Verfügbarkeit
Kosten
Warengruppen,
Hebelwirkung,
Automatisierung,
Auslastung
Mehrwert
Kooperation,
Integration,
SC Management,
Frühe Einbindung,
Flexibilität
• Melange aus Produkten,
Services und IT
• spontane Netzwerkbildung:
«Plug & Play»
• Nutzen verborgener
Mehrwerte
• Kooperation in grossen
Netzwerken
Geschäftsmodell
Innovation
Industrie 4.0 wird zur Quelle strategischer Wertbeiträge
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Industrie 4.0 Produkte:
• Denken in geschlossenen Lebenszyklen
• Denken in vermengten und integrierten Lösungen
• wird Prozessbefähiger
• wird Servicebefähiger
• wird Geschäftsbefähiger
Aus Warengruppen werden dynamische Wertschöpfungsnetzwerke
Industrie 4.0 verändert die Denkmuster
eine Melange von Produkt, Service und Informationssystem
Service
IS
Produkt
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Vom Trend zu Zukunftsbilder im Einkauf
Der Einkauf folgt den Management Trends
Serienproduktion
• Standardisierung
• Modularisierung
• Produktplattform
Globalisierung
• internationaler Wettbewerb
• Risikomanagement
• Transparenz
Digitalisierung
• Individualisierung
• Web Technologien (App’s)
• soziale Netzwerke ()
• MRP,
• ERP,
• Lean Management, JIT
• JIS,
• VMI
• Advanced Planning
• B2B- Lösungen
• SRM
• Internet
• Plattformen
• Track & Trace
• Risikomanagement
• offene digitale
Zusammenarbeit
• Netzwerk-Führung
• semantische Sensorik für
Veränderungen
• Konsens- und
Entscheidungsfindung mit
Big Data
Lieferantenentwicklung
Lieferantenintegration Lieferantenqualifikation Netzwerke
Lieferantenradar
Digitale Vision des Einkaufs als Fundament für das neue
Netzwerkmanagement
e-Auktionen
e-Rechnungslauf
e-Katalog
Technologieradar
SRM
open social network
Lieferanten
e-KVP
e-Lernen
e-VMI
«Smart» Geschäftsapplikationen
Business
Intelligenz
Industrie 2.0 Industrie 3.0 Industrie 4.0
Taylorismus &
Expertentum
Prozessmanagement,
Überwindung
funktionaler Grenzen
Segmentierte
Geschäftsfelder,
Wertschöpfungsketten
Multi-Kanal-Logistik
Segmentübergreifende
Geschäftsfelder,
Wertschöpfungsnetzwerke
virtuelle Organisationen
Trends in der Organisationsentwicklung
Komplexität
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Organisationsbild für den Einkauf 4.0:
Eine Melange aus organisatorischen Ansätzen
Virtuelle Unter-
nehmen
Rollen und Regeln,
Kooperation in Netzwerken
Projekt Team
Planung und Steuerung
Arbeitspakete, Prozesse
Task Force
Dringlichkeit, Bedeutung,
Entscheidungsfähigkeit
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Welche Perspektiven des Einkaufs 4.0 sind denkbar?
Orchestrierung von Industrie 4.0 geprägten
Zuliefernetzwerken
Anwendung von Industrie 4.0
Technologien im Einkauf
Warengruppe Industrie 4.0 Technologien
› Innovation in Geschäftsmodellen
› Informations- und Wissensmanagement
› Kooperationsmanagement
› Integration von Geschäftsprozessen
› Transparenz & Verfolgbarkeit
› Big Data Analyse
› Bedarfsanalyse
› Marktanalyse
› Technologiemanagement
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3 Thesen und 7 Rollen
für den Einkauf 4.0
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1. Einkauf wird zum «Gestalter dynamischer Wertschöpfungspartnerschaften» .
Die rasante Anpassung an vermengte und nachhaltige Kundenbedürfnisse braucht
hochflexible Wertschöpfungsnetzwerke, die ihren Beitrag zu integrierten
Innovationen liefern können.
2. Einkauf wird zum »digitalisierten Service Anbieter». Mit der durchgängigen
Digitalisierung der Einkaufsprozesse lassen sich im grossen Masse
«Leistungspartner» orchestrieren, die in der Lage sind, vermengte
Kundenbedürfnisse herzustellen.
3. Der Einkauf bricht mit den funktionalen Rollen. Die organisatorische Befähigung
zu Industrie 4.0 braucht radikale Vernetzung: Regeln die Freiräume schaffen statt
Rollen, die einschränken.
Industrie 4.0 bedeutet für die Beschaffung der Zukunft …
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7 Rollen des Einkaufs 4.0
1. Einkauf 4.0 entwickelt Vernetzung nach innen und aussen als Kernkompetenz
2. Einkauf 4.0 löst operativer und taktischer Einkauf als Organisationsform auf – zudem
nimmt der Druck, sich strategisch weiterzuentwickeln, rapide zu.
3. Einkauf 4.0 wird zum Wertschöpfungsmanager über alle Stufen hinweg und sichert
nachhaltige Wettbewerbsvorteile und Wachstumschancen für das eigene Unternehmen
4. Einkauf 4.0 wird zum strategischen Kreislauf-Manager und sucht aktiv nach neuen
Material- und Rohstoff-Logiken
5. Einkauf 4.0 wird zum Innovationsmotor und Wachstumstreiber und macht die
„versteckten“ Innovationskräfte der Lieferanten für das eigene Unternehmen nutzbar
6. Einkauf 4.0 managt dynamische hybride Wertschöpfungsbündel aus Produkt, Prozess,
Mensch und IT – Physischer Einkauf und IT Einkauf verschmelzen
7. Einkauf 4.0 wird «Gestalter dynamischer Wertschöpfungspartnerschaften» -Netzwerk-
und Kooperationsmanagement wird zur Basis-Kompetenz
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Der aktuelle Reifegrad, den sich die Einkaufsleiter selbst geben, um die jeweilige
Rolle professionell auszuüben, signalisiert noch deutlichen Handlungs- und
Qualifikationsbedarf.
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Fazit der Umfrage
Die Umfrageergebnisse belegen die hohe Relevanz sowie gleichzeitig auch die
starken Veränderungsdruck, der aus dem Industrie 4.0 Trend auf den Einkauf der
Zukunft resultiert.
Bisher haben erst wenige Einkaufsleiter diesen strategischen Wandel für sich
erkannt bzw. begonnen, den Transformationsprozess im Einkauf mit konkreten
Überlegungen oder Massnahmen einzuleiten.
Nur wenige Einkaufsorganisationen können die strategische Begleitung des
Digitalisierungsprozesses im eigenen Unternehmen auf der Beschaffungs- und
Lieferantenseite proaktiv unterstützen.
Der Einkauf hat die Chance, die mit der Digitalisierung verbundenen
neuen Möglichkeiten des eigenen Unternehmens zum Aufbau vernetzter
und integrativer Geschäftsmodelle von Beginn an massgeblich
mitzugestalten und zu prägen.
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Ansatzpunkte
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Die Fachverbände unterstützen die Entwicklung
Konzepte/ Methoden
Umfragen
Fachtagungen
Arbeitskreise Umsetzung
Ein internationales Fachgremium begleitet die
Weiterentwicklung der neuen Methoden und Konzepte
Juni 2015
Oktober 2015
November 2015
Mai 2016
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Arbeitskreis Schweiz
• 10-12 Teilnehmer, Zielgruppe CPO, COO, Geschäftsleitung
• 4 ganztägige Treffen zusätzlich 2 Tage Vorbereitung
• Individueller Workshop je teilnehmendes Unternehmen
• Dauer ca. 15 Monate, konstituierende Sitzung am 9. Mai
• Nutzen:
– sich durch den Erfahrungsschatz ausgewiesener Experten inspirieren zu lassen
– sich mit anderen Führungskräften intensiv auszutauschen
– von der Entwicklung neuer, innovativer Ansätze zu Einkauf 4.0 zu profitieren und
gemeinsam an wirksamen Lösungsstrategien zu arbeiten
– individuelle Handlungsschwerpunkte für die Transformation des eigenen Einkaufs
festzulegen
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Wie funktioniert der Arbeitskreis?
Digitale Geschäftsmodelle Möglichkeiten, Chancen, Herausforderungen
Rollen im Einkauf 4.0 Themenschwerpunkt, Ausprägung
Aufgaben und Kompetenzen Strategie, Kultur, Prozesse, Personen, Technologie
Transformationspfad Ausgangslage, Roadmap, Projekt,
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Kontakt:
Prof. Dr. Herbert Ruile
Carsten Vollrath
Rolf Jaus
GF procure.ch