In Kooperation mit - LWL · 2019. 11. 6. · Das wollte die Stadtregierung nicht mehr länger...

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In Kooperation mit

Mitmachheft

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Willkommen Seite 2Steckbrief Seite 4 Feiner Pinsel? Seite 6Darf der das? Seite 9 Zeitenwende Seite 13 Reisewege Seite 14 Ab in die Berge Seite 16 Venedig Seite 18Wetterbericht Seite 20 Meer ist mehr Seite 24 Wie hält mal die Luft an? Seite 27 Weltuntergangsstimmung? Seite 28 Malerei im Detail? Seite 30Impressum / Bildnachweise Seite 32

WAS DICH ERWARTET

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Joseph Mallord William Turner (kurz J. M. W. Turner) wurde 1775 in London geboren. Sein Vater unterstützte ihn schon als Kind, als er sagte, dass er Künstler werden will. So stellte er in seinem Friseursalon Bilder seines Sohnes aus. Mit nur 14 Jahren wurde Turner dann Student an der ersten Kunstakademie in England, der Royal Academy of Arts in London. Was macht Turner so besonders, dass wir heute noch seine Bilder zeigen? Vielleicht, weil er gern draußen in sein Skizzenbuch zeichnete? Er tat dies zu verschiedenen Tageszeiten und bei jedem Wetter. Das war damals aber eher ungewöhnlich, da die meisten Künstler nur in ihren Ateliers arbeiteten. Dort malte Turner dann seine großen Bilder mit Ölfarbe oder Aquarell, einer sehr guten Wasserfarbe.

Er hat übrigens insgesamt über 30.000 Kunstwerke geschaffen! 80 Bilder von Turner zeigen wir in Münster. Hinzu kommen Werke von anderen Malern, damit wir besser verstehen, was die Menschen damals bewegte.

Lass uns mit Turners Bildern auf Entdeckungstour gehen! Denn er war nicht nur Landschaftsmaler, Dichter und Lehrer, sondern auch Reisender. Manche Leute meinen zudem, er war „der größte Künstler seiner Zeit“.

Mal sehen, was du denkst!

WILKOMMEN Guck mal, das ist das erste Gemälde, das Turner in der wichtigsten Ausstellung in ganz England an der Royal Academy gezeigt hat.

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Name

Geboren am

An was für einem Wochentag geboren?

Wohnort als Kind

Name der Eltern

Hobbys

Name

Geboren am

An was für einem Wochentag geboren?

Wohnort als Kind

Name der Eltern

Hobbys

Schon mal ein Bild bei den Eltern auf der Arbeit ausgestellt?

Schon mal ein Bild in der Kita/ Schule ausgestellt? Was zeigte es?

Name der Kita/ Schule / Hochschule

Einschulung / Studienbeginn

Wobei helfen die Eltern immer?

Geschwister?

Urlaub lieber

Du malst lieber mit

Urlaub bei Verwandten?

Schon mal draußen was gezeichnet?

Schon mal gereist

Schon mal ein Bild bei den Eltern auf der Arbeit ausgestellt?

Schon mal ein Bild in der Kita/ Schule ausgestellt? Was zeigte es?

Name der Kita/ Schule / Hochschule

Einschulung / Studienbeginn

Wobei helfen die Eltern immer?

Geschwister?

Urlaub lieber

Du malst lieber mit

Urlaub bei Verwandten?

Schon mal draußen was gezeichnet?

Schon mal gereist

Joseph Mallord William Turner

23. April 1775Sonntag

London, Covent Garden

Mary und William Turner

Zeichnen und Reisen

in Vaters Friseursalon in der Maiden Lane

Royal Academy of Arts

1796 zeigte die Royal Academy in der großen Jahresausstellung mein Bild „Fischer auf See“

Kunststudium seit 1789, mit 14 Jahren (vorher habe ich Architekturzeichner gelernt)

Mein Vater kauft die Leinwände und bereitete sie zum Malen vor

Eine jüngere Schwester

Zu Fuß mit der Kutsche mit dem Flugzeug mit dem Pferd Zu Fuß mit der Kutsche mit dem Flugzeug mit dem Pferd

am Meer in den Bergen am Meer in den Bergen

Bleistift Buntstift Wasserfarbe Ölfarbe Bleistift Buntstift Wasserfarbe Ölfarbe

Ja, bei meinem OnkelIch zeichne ständig in meine Skizzenbücher. Ich habe hunderte davon.

mit der Bahn mit dem Schiff mit dem Fahrrad mit dem Auto

Platz für dein Bild!

mit der Bahn mit dem Schiff mit dem Fahrrad mit dem Auto

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FEINER PINSEL?!Angst sich dreckig zu machen, hatte Turner nicht: Er schabte mit einem extra langen Fingernagel Farbe von der Leinwand ab. Der Stern am oberen Bildrand über der Bergspitze wurde so auf das Blatt gekratzt. Er hat auch noch andere neue Malgeräte ausprobiert. Damals wundere das die Leute und sie haben heftig über seine Bilder gelästert. Ein Witzbild über ihn zeigt ihn sogar mit einem Wischmop als Pinsel. Außerdem wurde behauptet, er würde mit Eigelb, Schokolade und Sahne, also mit Lebensmitteln, malen.

Hast du schon mal gehört, dass jemand Pinsel genannt wird? Nein? Es ist tatsächlich ein ganz altmodischer Spottname. Manchmal taucht der Pinsel aber noch auf. Mit Einfaltspinsel ist jemand gemeint, dem kluge Ideen fehlen. Und auch über den eingebildeten Pinsel macht man sich lustig. Bei einem feinen Pinsel wird über sein vornehmes Benehmen gelästert – oft unterstellt man, die Person sei sich zu fein für bestimmte Tätigkeiten.

KLEINE PINSELKUNDEWenn du Turners Bilder unter einer Lupe betrachten könntest, würdest du sehen, dass er tatsächlich nicht nur mit Pinseln gemalt hat.

Teste dein detektivisches Sehen:

Guck dir die Bilder auf der

dieser Seite an. Welche Malspur

gehört zu welchem Ding?

?

AB

C D

E

G H

1

4 5 7

32

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DARF DER DAS?Wer bestimmt eigentlich, was gemalt werden darf? Die Künstlerinnen und Künstler, oder? Hmmm ...

Turner hatte Lust, die Landschaft zu malen. Damals konnte er zwar an einer Kunstakademie das Malen lernen. Aber dort erklärte ihm niemand, wie eine Wiese, die Berge oder das Meer gemalt werden können. Bilder von der Natur wurden nicht als so wichtig angesehen.

Wir haben für dich auf der nächsten Seite

etwas vorbereitet, damit du selbst eine

Landschaft daraus entwickeln kannst.

Doch Turner machte einfach, was ihn interessierte. Er hatte schon vor dem Studium gelernt, Häuser und Städte zu zeichnen und nahm zusätzlich privaten Malunterricht. Außerdem experimentierte er viel, um zum Beispiel ein heftiges Gewitter oder einen tollen Sonnenuntergang festzuhalten.

So probierte er auch eine Methode von seinem Malerkollegen Alexander Cozens aus: die Klecksografie. Das kannst du auch. Dafür tropfst du Farbe auf Papier. Wenn du willst, kannst du es falten, damit sich die Farbe weiter verteilt. Oder du bestreichst zerknittertes Papier mit Farbe. Ziehe das Papier wieder glatt. Was könnte das für eine Landschaft sein? Wichtig ist: die Farbe darf nicht zu flüssig sein und erst, wenn sie trocken ist, kannst du mit mithilfe dieser Strukturen, Flecken und Kleckse an deinem Landschaftsbild weiter malen.

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Wie würde deine Kleckslandschaft

aussehen?

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Manchmal sind es nur ein paar Steine, manchmal fehlt das Dach eines Hauses, oft wachsen in den Mauern Pflanzen: Ruinen sind die Reste von Gebäuden.

In England und Wales gibt es einige beeindruckende Burg- und Kirchenruinen, die man heute noch besuchen kann. Wenn man sie ansieht ahnt man, wie prächtig sie mal waren. Und man errät, wie stark Wind und Regen über Jahrhunderte an ihnen gezerrt haben. Genau wie andere Künstler hat Turner viele Ruinen gemalt.

Warum hat er das gemacht? Vielleicht um zu zeigen, dass irgendwann alles, was Menschen bauen, verfällt. Man sieht an den Ruinen, wie die Zeit vergeht und wie sich alles verändert. Dort, wo man Reste der Vergangenheit findet, ist man der Geschichte eines Ortes besonders nah.

Turner interessierte sich außerdem sehr für neue Technik zum Beispiel für Dampfschiffe und Züge. Solche Fortbewegungsmittel mit Maschinenantrieb kannten die Leute bis dahin nicht und fanden sie aufregend.

ZEITENWENDE

PLATZ FÜR DEINE NOTIZEN

Was, denkst du, würde er heute malen,

um alte Dinge und neue Technologien,

also das Gestern und das Heute, zu zeigen?

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Das Reisen war früher weniger bequem und viel teurer als heute. Wenn Krieg herrschte, durfte man gar nicht in die beteiligten Länder einreisen.

Wenn man daran denkt, dass es gleich mehrere Kriege zu Turners Lebzeiten gab, hat er seine Heimat, die britischen Inseln, ungewöhnlich oft verlassen. Insgesamt nahm er ganze 38 Mal ein Schiff zum europäischen Festland und zurück. Wir konnten rausfinden, wie die Route für seine erste Reise auf den Kontinent 1802 war:

REISEWEGE

Kennst du einen der Städtenamen?

Was waren die Stopps deiner letzten

Reise? Ziehe eigene Reiselinien!

London

Calais

Chalon^

Macon^

Genf

Bonneville

Charmonix

Courmayeur

Aosta

St. Bernhard Martingy

Vevey

Thun

Interlaken

Lauterbrunnen

Grindewald

Meiringen

Luzern

St. Gotthard

Zürich

Schaffhausen

Laufenburg

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Die Schweiz mit ihren Bergen ist ganz anders als Turners Heimat Großbritannien. Er war fasziniert von den schroffen Felsen und den tiefen Schluchten. Und nicht nur er entdeckte die Alpen. Sie wurden jetzt ein beliebtes Reiseziel. Bis dahin waren sie ein Hindernis auf dem Weg nach Italien.

So wie wir heute alles mit Handys fotografieren, zeichnete Turner ständig in sein Skizzenbuch. Er wollte die Natur mit eigenen Augen sehen und festhalten. Dafür nahm er ziemlich unbequeme Strecken in Kauf. Oft musste er bei schlechtem Wetter zu Fuß laufen. Manche Wege waren auch gefährlich, weil sie nicht befestigt waren.

Zum Beispiel der Gotthardpass: Er ist noch heute eine der wichtigsten Straßen über die Alpen. Man muss auf dem Weg in die Schweiz in einem Tunnel durch den Berg hindurch oder über die Passstraße. Zu Turners Zeiten wurde der Gotthardpass so ausgebaut, dass Kutschen ihn nutzen konnten – zumindest zum Teil. Denn einige Höhenunterschiede waren nur durch Stufen zu überwinden, man musste also mit Eseln, Pferden und Trägern reisen.

Erst 1980 wurde übrigens unter dem Berg Gotthard ein Autobahntunnel gebaut, der auch im Winter eine sichere Verbindung ermöglichte. Frag mal, wann deine Großeltern geboren sind. Vielleicht haben sie Berichte darüber im Fernsehen gesehen.

AB IN DIE BERGE ERSTE KUTSCHFAHRT

Schon in Turners Geburtsjahr 1775 wollte der Engländer Charles Francis Greville unbedingt auf vier Rädern über den Gotthard reisen. Um das zu schaffen, begleiteten ihn 78 Leute. Wofür er die alle brauchte? An den schwierigen Stellen zerlegten sie die Kutsche in Einzelteile, trugen sie um das Hindernis herum und bauten sie wieder zusammen.

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VENEDIG – STADT AM WASSER

A: die vielen Touristen begeisterte Laute ausstoßen.

B: die Mitarbeiter im Palast des Dogen (links) der lange Sitz der venezianischen Regierung war, vor lauter Arbeit so gestöhnt haben.

C: die Brücke beim Überqueren quietscht.

D: das kleinere Gebäude rechts das Gefängnis ist und die Gefangenen auf der Brücke ihren letzten Seufzer in Freiheit gemacht haben.

Kanäle statt Straßen, Gondeln (kleine Boote) statt Autos – Venedig liegt nicht nur einfach am Meer, sondern die Wasserwege durchziehen die ganze Stadt. Drei Mal nahm Turner die lange Reise nach Venedig auf sich. Vor Ort machte er 500 Zeichnungen mit Stift oder Wasserfarbe. Auf den meisten Bildern sieht man, wie stark Boote das Leben in Venedig prägen.

Doch warum sind alle Gondeln bei ihm dunkel? Vor 400 Jahren wurde ein Gesetz erlassen, das Schwarz als Farbe für alle Gondeln vorschrieb. Zuvor hatten die Einwohner von Venedig ihre Boote prunkvoll mit echtem Blattgold und kostbarer Seide geschmückt. Es gab einen richtigen Wettbewerb, welches Boot am reichsten aussah. Das wollte die Stadtregierung nicht mehr länger erlauben.

Der Hafen lag an wichtigen Routen von Handelsschiffen, das heißt Venedig war eine reiche Stadt mit vielen Kaufleuten. Regiert wurde Venedig von einem Dogen, einem gewählten Herrscher.

Guck dir das Bild von Turner an. Siehst du die prächtigen Gebäude? Verbunden werden sie durch eine berühmte Brücke – die Seufzerbrücke. Woher hat sie wohl ihren Namen?

Sie heißt so, weil

IM

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WETTERBERICHT

Als dieses Schiff bei Sturm auslief, soll Turner an Bord gewesen sein. Angeblich hat er sich an einen Mast gebunden und konnte so erleben, wie sich ein Sturm anfühlt. Wir sind nicht sicher, ob man diese Geschichte glauben sollte. Vielleicht hat jemand (vielleicht Turner selbst) sie erzählt, damit die Leute seinen gemalten Sturm für noch echter halten.

PSST... EIN GERÜCHT

Auf Turners späten Bildern kann man Häuser und Menschen wie im Nebel oft nur erahnen. Deshalb halten einige Leute Turner für einen modernen Maler. Das würde bedeuten, er hat extra etwas weggelassen, um abstrakt zu malen. Aber Turner malte tatsächlich einfach, was er draußen sah. Nämlich zum Beispiel, dass im Sturm keine klare Sicht möglich ist und sich die Dinge vermischen.

Wetterbeobachtungen waren schon immer wichtig. Etwa für Bauern: wann sät man, wann erntet man? Auf Segelschiffen mussten die Seeleute wissen, wie viel Wind es geben wird und aus welcher Richtung er während der Reise kommt. Im 18. Jahrhundert begann man deshalb damit, das Wetter aufzuzeichnen. Auf den Booten wurde alles genau beobachtet und in einem Logbuch eingetragen.

How is the weather today? It’s:

fine

stormy

snowy

cloudy

cold

rainy

windy

hot

clear

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Wie sieht dein Sturm aus? Zeichne

richtiges Schmuddelwetter. Woher kommt

der Wind? Zeichne, wie sich die Bäume

biegen oder die Regenschirme wegfliegen.

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Das Meer faszinierte Turner – besonders, wenn kein sonniges Badewetter war. Guck dir mal seine Bilder an: Welche Farben kann das Wasser haben? Was macht eine Welle aus?

MEER IST MEHRSo wie wir uns heute bei Filmen gruseln, schauten sich die Leute zu Turners Zeiten gern Gemälde von Katastrophen an. Sie standen in warmen Räumen und freuten sich zum Beispiel, beim Anblick eines Schiffsunglücks erschauern zu können – ohne selbst in Not zu sein.

Stell dir vor es

stürmt und zeichne,

wie sich wild die

Wellen überschlagen.

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... nein, nicht beim Atmen. Die Luft, die uns umgibt. Draußen in der Natur: den Fahrtwind, den Nebel voller Wassertropfen, die Wolken...

Du meinst, das kann keiner? Vielleicht doch, denn Turner hat das nach Meinung vieler Experten geschafft. Er hielt das Licht und die Bewegung der Luft in seinen Bildern fest. Dabei hat er sie nicht „eingefroren“, sondern so gemalt, dass uns beim Angucken eines Wirbelsturms schwindelig wird. Gleichzeitig hat er manche Dinge nur angedeutet, damit wir durch unsere Fantasie und unsere Erfahrungen die Bilder ergänzen.

Such dir ein paar Bilder in der Ausstellung aus. Kannst du beschreiben, ob die Luft kalt oder warm, trocken oder nass, ruhig oder aufbrausend ist. Was fällt dir noch auf?

WIE HÄLT MAN DIE LUFT AN?

Guck mal, siehst du

die Seeungeheuer?

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PLATZ FÜR DEINE NOTIZEN

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Die Sintflut war ein beliebtes Thema zu Turners Zeiten. Manche Maler ließen die Welt in den Fluten fast völlig untergehen. Doch bei diesem Bild von Turner geht die Welt wieder auf, denn Turner malte den Morgen nach der Sintflut.

Sobald das Wasser weg ist, wächst alles neu. Male, wie alles wieder zu leben beginnt. Male, eine für dich wirklich gute und gesunde Natur.

WELTUNTERGANGSSTIMMUNG?

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Jetzt hast du einiges über Turner erfahren. Und, was hältst du nun von ihm?

Nein, nur eine Steckrübe (Siehe S. 32). Manchmal sieht man in ganz alltäglichen Dingen einen rosaroten Abendhimmel. Guck dir im Alltag einfach Details an und du wirst vielleicht noch bei ganz anderen Dingen an Malerei erinnert.

Was könnte das sein? Ein Bild von Turner?

MALEREI IM DETAIL?

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Mitmachheft zur Ausstellung»Turner. Horror and Delight«In Kooperation mitder Tate Gallery, London08.11.2019 – 26.01.2020

HerausgeberLWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster Hermann Arnhold

Kuratorinnen der Ausstellung:Judith Claus mit Marie Meeth

Idee, Konzeption und TextIngrid Fisch

IllustrationenPaul Butterer

RedaktionAnnette Leyendecker, Doris Wermelt

BildredaktionHanna Neander

GestaltungBOK + Gärtner GmbH, Münster

DruckDruckhaus TecklenborgGmbH & Co. KG, Steinfurt

FotonachweisS. 7, S. 10, S. 30, S. 32LWL-MKuK Hanna Neander

Umschlag:Joseph Mallord William Turner (1775–1851), Vendig; Die Treppen von Santa Maria della Salute, Blick auf den Grand Canal, 1840, Grafit, Aquarell und Stift auf Papier, 22.1 x 32.3 cm

© Tate: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856, © Photo: Tate, 2019

IMPRESSUM BILDNACHWEISE

Auflösung von S. 07: 1E, 2C, 3A, 4G, 5F, 6D, 7B Auflösung von S. 19: D

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch:The Exhibition is supported by:

Die Ausstellung steht unter der

Schirmherrschaft des Britischen Botschafters

The Exhibition is under the

patronage of the British Ambassador

Sir Sebastian Wood

Dieses Heft ist durch die freundliche Unterstützung von Brillux GmbH & Co. KG entstanden.

Abbildung im Heft: Alle Bilder:

Joseph Mallord William Turner (1775–1851), © Tate: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856, © Photo: Tate, 2019

Fischer auf See, 1796, Öl auf Leinwand, 112 x 142.5 cm

Die blaue Rigi, Sonnenaufgang, 1842, Aquarell auf Papier, 29.7 x 45 cm

Morgen inmitten der Coniston Fells, Cumberland, 1798, Öl auf Leinwand, 146.8 x 113.5 cm,

Landschaftskomposition mit Burgruine auf einem Felsen, 1792/93, Grafit und Wasserfarbe

Küssnacht, Vierwaldstättersee: Studienblatt, ca.1842/43, Grafit, Aquarell and Stift auf Papier, 22.8 x 29.2 cm

Die Schöllenschlucht von der Teufelsbrücke aus gesehen, Gotthard-Pass, 1802, Grafit, Aquarell und Gouache auf Papier, 47 x 31.4 cm

Die Seufzerbrücke in Venedig, ca. 1840, Öl auf Leinwand, 86.8 x 117.1 cm

Schneesturm, Ein Dampfer vor einer Hafeneinfahrt gibt Signale in der Untiefe und bewegt sich nach dem Lot, der Autor war in diesem Sturm in der Nacht, als die Ariel von Harwich auslief, 1842 Öl auf Leinwand, 91.4 x 121.9 cm

Stürmische See mit Schiffbruch, um 1840/45, Öl auf Leinwand, 107.4 x 138 cm

Sonnenaufgang mit Seemonstern, um 1845, Öl auf Leinwand, 91,4 x 121,9 cm

Licht und Farbe (Goethes Theorie) – der Morgen nach der Sintflut. Moses schreibt das Buch Genesis, 1843, Öl auf Leinwand, 103,5 x 103,5 cm

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