in · 2007. 10. 21. · X-media 5 -2007 3 in out Zu viel menschelnbeiden Medienmenschen...
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X-media 5 - 2007 3
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in
� outZu viel menscheln bei den
Medienmenschen
„Österreich” alsQualitätszeitung
Spekulantentum
Bahnfahrenin Deutschland
UnkorrigierteEditorials
Undichte Senkgruben
Alkoholwerbungim In & Out
(Eigentlich auch nicht wirklich!)
BAROMETER
Digitaldrucker stattAbfangjäger
Die bunte Lichter derGroßstadt
ChemiefreieZeitungsproduktion
Individuelle Tintenlösungen
Törggelen in Südtirol
Auch heuer wieder:Frische Walnüsse
Unvergorener Traubensaftvon der Rieslingrebe(Eigentlich nicht wirklich...)
Ein heißer Herbst – wohl weniger was das Wetter betrifft, aber für die Branche.DieKonjunktursonnestrahlt,wiedieStimmungaufdengeradezuEndegegange-nen Messen zeigt. Nur was die Zeitungsbranche betrifft – so hört man im Vorfeldder IfraExpo – ist man nicht so optimistisch. Zwar haben sich noch nie so vieleAussteller wie heuer angemeldet, und auch bei den Besuchern erwartet man sicheinen Rekord, die Konjunktur bei den Zeitungs-Zulieferern scheint jedoch weni-ger gut zu sein. So meldet KBA zum Beispiel einen beängstigenden Schwund derVorbestellungen für die großen Zeitungsmaschinen und hat seinen Werken be-reits Kurzarbeit verordnet. Die Verlags- und Zeitungsdruckereien hätten ihreDrucktechnologienbereitsvonSchwarzweiß-aufFarbmaschinenausgetauscht.Und so eine Riesenrotation wechselt man ja nicht nach der Mode. Außerdemfürchten sich doch einige Zeitungshäuser vor der Zukunft. Zu düster wird vonmancher Seite das Gespenst des Internets als neues Inforamtionsmedium darge-stellt.
Heiß hergegangen ist es auch bei einer Diskussion im Rahmen der MedienmesseEnde September in Wien bei einem sogenannten Print-Gipfel (Lesen Sie dazuauch Silvia Maders Kommentar auf Seite 9). Die Boulevardisten, allen voranHerr Fellner, und die Vertreter der angeblich seriösen Zeitungen – hier hat sichDr. Unterberger von der Wiener Zeitung profiliert – befetzten sich als ob es umsLeben ginge. ...Was es ja offensichtlich auch tut, zumindest für das „Öster-reich”-Projekt des Wolfgang Fellner. Technologisch ein intereressantes Unter-fangen,keineFrage.JederderetwaszurAusstattunginDruckerei,Vor-undEnd-stufe oder Newsroom beigetragen hat, brüstet sich damit. Redaktionell ist dasBlatt aber keineswegs eine Offenbarung. Was sich auch auf die wirklichen Ver-kaufszahlen niederschlagen dürfte. Wohl auch deshalb wird es in solchen Men-gen hergeschenkt werden müssen.. ...Ein medialer Flop, würd´ ich sagen!
Heiß hergegangen ist es auch bei uns in den vergangen Tagen. Wir sind ja nicht„Österreich” mit einer Heerschar an Mitarbeitern. Trotzdem ist es uns gelungenfastgleichzeitigzwei,wiewirmeinen,wirklichgelungeneHefteherzustellen.148Seiten Newspaper-Technology und 92 Seiten X-media.Highlights sind sicher die beiden Interviews mit dem Styria- und VÖZ-Chef Dr.Pirker und Drupa-Chef Manuel Mataré, eine interessante Hintergrundstoryüber die Ups und Downs der Druckerei-Gruppe Arquana, interessante Installa-tionen, neue Trends am Digitaldruckmarkt, Neues von der CtP-Front oder gardie Story über den Umstieg des Roland Henn.
Bei lauterEuphorieüberdie interessantenInhaltehabenwiraberauchmiteinemechten Problem zu kämpfen. Unsere Erscheinungsweise. 6 Ausgaben im Jahrsind nicht wirklich viel. Besonders dann, wenn man aktuell sein will. So findensichhaltauch NachrichteninunserenSeiten,dieschoneinigeWochenamBuckelhaben.Dawirunsaber indenKopfgesetzt haben, Sieumfassendundkomplett zuinformieren nehmen wir das in Kauf.Zumindestens die nächsten Monate vor der Drupa haben wir aber unsere Er-scheinungsweise verdichtet. Ab Dezember wird es fast im Monatsrhytmus eineX-media-Ausgabe geben. Zu Jahresbeginn also drei Ausgaben statt ursprüng-lich geplant nur zwei: Am 1. Februar, 10. März und am 16. Mai. Heiße Redak-tionstage erwarten uns da ! Aber bis dahin haben wir ja noch etwas Zeit...
Viel Vergnügen beim Lesen dieser aktuelle Ausgabe wünscht Ihnen jedenfalls
Rudolf Messer
EDITORIAL
Heiße Tage
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5 - 2007 X-media4
INHALT 5-2007
TRENDS / INTERVIEW6 Styria-Chef Dr. Horst Pirker im Interview:
Die Zeitung, die Ifra, Styria und die Zukunft
9 Printgipfel: Es menschelt, dort oben!
AUSBILDUNG & WETTBEWERBE10 Bildungsoffensive mit Seminaren für jedermann12 Ideas that Matter 2007: Preis für Innsbrucker Grafikerinnen13 Hubergroup: Die Preisträger des FuturePack Awards
PRODUZENTEN14 Die Ups and Downs der Arquana-Gruppe:
Rollen-Druckereien als Spekulationsobjekte
16 Gutenberg Wr. Neustadt: Entfärbt und neu justriert18 Prime Rate Budapest – die Ungarn kommen!20 Digitaldruckpionier Plakativ: Größe ist keine Hexerei22 Repoteam Hansbauer: Jetzt auch stark im Digitaldruck24 Die dritte Dimension bei Eisl & Friends in St. Gilgen26 Statt Eurofightern….Digitaldrucksysteme von Xerox27 Erste Bank: Update für südosteuropas Hausdruckereien28 Die „Fledermaus“ in Kufstein: Applaus für den Digitaldruck
FOTOGRAFIE30 Ausgezeichnete Kameras: Pentax K10D gewinnt Hattrick30 …und Olympus E-510 den EISA Award31 Zoom-Power: Olympus Zuiko Digital ED 70-30031 Pentax K100D Super mit Shake Reduction32 Sony Alpha, die Zweite: SSLR-Alpa 700 mit 12,4 Megapixel32 Leaf präsentiert neue Afi Mittelformat-Digitalkamera32 Epson Perfection V500 Photo Scanner mit LED-Technologie
ZULIEFERER DIGITALDRUCK34 Digitaldruck und die Fotografie: der Milliardenmarkt
Pole Position für HP-Indigo
36 Der Herausforderer: NexPress mit Speziallösungen36 Die neue NexPress S3000 Digitaldruckmaschine38 Brother setzt auf günstige Hochleistungsfarblaserdrucker38 Christian Czech und Michael Winkler Sales Manager bei Oki38 Höchster Technologieorden der USA für Xerox40 Technologie-Geburtstag: 40 Jahre Continuous Inkjet-Druck41 Digitalspezialist Alphaset expandiert41 HP: Übernahme von MacDermid ColorSpan42 Karitativ und produktiv: Canons Spektracolor 0744 Die X-media Large Format-Produktübersicht, Teil II48 Zünd: Schluß mit Print, Konzentration auf Cut-Systeme48 Arachne Combo für Direkt- und Transferdruck
ZULIEFERER / VISCOM-NACHLESE50 Viscom im Zeichen von Industrial Inkjet und Digital Signage51 Mimaki mit UV-Druck und Flachbett-Schneidplottern52 Mutoh-Neuheiten: Blissard 65/90 und Spitfire 100 Extreme52 Mutohs Österreichpläne: Montford statt Xerox53 Consystec auf der Viscom: Glaspylone53 Drytac Antibacterial53 IVB Koch: Digitalflock54 Lichtwerbung: Neue Möglichkeiten dank Digitalisierung
IT & SICHERHEIT56 Neue Biometrie IT-Lösung: Sicherheitsmerkmal Handvenen56 BSI-Sicherheitszertifikat für Océ SRA Controller
IT-ANWENDUNGEN57 Digitales Urkundenarchiv: Elektronischer Rechtsverkehr
DIREKT MAIL58 Der Versandhandel macht sich fit für die Zukunft59 MessederanderenArt:MailonDemandin SalzburgundWien
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X-media online: Gorjan Zarevski Bak
Autoren dieses Heftes:Gerhard Bartsch, Mag. Christian Handler, Siegbert
Kaufmann, Silvia Mader, Mag. Eva Maria Messer,
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Die nächste Ausgabe erscheint am 26. November 2007,Anzeigenschluß am 12. November 2007
ACHTUNG! GeänderteErscheinungstermine bis zurDRUPA (29. Mai - 11. Juni 2008)
Heft 1-2008: Erscheint am 1. Februar 2008,Anzeigenschluß ist am 21. Jänner 2008
Heft 3-2008: Erscheint am 10. März 2008,Anzeigenschluß ist am 25. Februar 2008
Heft 3-2008: Erscheint am 16. Mai 2008,Anzeigenschluß am 5. Mai 2008
X-media - das augezeichnete Medium für Ihre Message!
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SOFTWARE60 Für ein neues Publishing-Erlebnis: Adobe Digital Editions 1.061 Wettstreit der Redaktionssysteme: Quark mit QPS 762 Redaktionssysteme: Softcare K4 verion 5.8 für Creativ Suite 362 Unio-Anzeigensoftware auch in Österreich erfolgreich62 Großes Interesse für InterRed Softwareprodukte62 Axaio Software: MadeToPrint für Indesign CS363 Mit FileMaker 9 in die Welt der SQL-Daten63 PrintShop Mail auch mit Bildpersonalisierung63 Jetzt verfügbar: PitStop Professional Version 7.264 Compose Systems mit Star Proof-Lösung65 Kodak Smart Review System: Lösungen für Monitor-Proofs65 Callas kündigt neues PDF ColorConverter Pro an66 Theurer.com C3 Branchen-Software minimiert Rüstzeit66 PerfectProof:PakreadyfürschnelleProduktionvonPrototypen66 OneVision erweitert Asura Enterprise Funktionalitäten67 Screen stellt neuen Trueflow SE Workflow vor67 Neueste Version der Kodak Preps-Software
TECHNOLOGIE CTP / TRENDS68 CtP oder Digital Imaging? Auf die Anwendung kommts an!
ZULIEFERER CTP70 Weltpremiere in Wien: Erste chemiefreie CtP-Produktion
in der Tageszeitungsherstellung von Agfa
71 Neuer automatischer Plattenlader für Kodak Magnus VLF71 Krause smart´n´Easy: Die neue Klasse für Ein- und Umsteiger72 Lüscher:FlexPoseCtPfürOffset-,Flexo-undBuchdruckplatten72 Kodak: Neues System für die digitale Flexoplattenherstellung72 Esko installiert 1.000sten Cyrel Digitla Imager
VERANSTALTUNGEN / INTERVIEW74 Manual Mataré: Eine Drupa ist nicht genug:
„Wir brauchen eine zweite überregionale Druckfachmesse“
TRENDS76 30ProzentPlusbis2010:BildungshungerbeflügeltBücherdruck
ZULIEFERER / Leute in X-media78 Roland Henn wird Mister Müller Martini
ZULIEFERER INFORMATION80 Fitnessprogramm fürs Offset-Feuchtmittel81 Zecher und Interflex Laser Engravers: Tranastlantische Allianz
BEDRUCKSTOFFE /PAPIER82 Ilford: Barytpapier Galerie Gold Fibre Silk für den Inkjetdruck83 Bannermaterialien: NORD Holding kauft Heywinkel GmbH.83 M-real Zanders-Sortiment: Ein Update für den Digitaldruck84 Epson: Proofing-Papier mit FOGRA-Zertifizierung84 Data Copy Gewinnspiel: Flotter Flitzer zu gewinnen85 Das Designpapier Arctic the Volume feiert das Kreative86 M-realbringtkomplettneuesMuster-SystemfürGalerie-Papier86 BBC Magazines wählt Galerie Fine für Lifestyle-Titel87 Manchmal muß es eben weiß sein: Extra+ von LakePaper87 Sappi-Open House im Zeichen des Printer of the Year-Award
MATERIALIEN / FARBEN88 HelizarinPigmentdrucksystemvonBASFjetztformaldehydfrei88 Weil China Exportvergütung streicht: FlintGroup erhöht Preise88 Staedler: Run auf individuelle Tinten-Lösungen
ENDVERARBEITUNG89 ZumJubiläum:PlanatolmitneuerVertriebsstruktur inÖsterreich89 Steinemann: HIBIScreen bestätigt sich im Praxiseinsatz90 Ammerer:DuploDC615rundetDigitaldruck-FinisherPaletteab90 Neue Märkte erschließen mit Ferag-Technik
INHALT 5-2007
X-media 5 - 2007
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5 - 2007 X-media6
TRENDS / INTERVIEW
X-media: Gibt es in 20 Jahren eigentlichnoch die Zeitung?
Dr. Horst Pirker: Ja, natürlich!!
X-media: Wird sie eine größere Rolle spie-len oder eine kleinere?
Pirker: Ich denke, der Zeitungsbegriff ent-grenzt sich von dieser einsamen Zuordnungzur Plattform Papier. Aber wir tun ja nichtsNeues. Wir gehen jetzt zurück zum alten Be-griff Zeitung, zur ursprünglichen Zeitung.Die war ja anfänglich auch nicht gedruckt!
(Im Mittelalter bedeutete der Begriff Zei-
tung – Tiding – Geschehnis, Ereignis,
Neuigkeit. Und die Nachrichten wurden da-
mals, quasi multimedial, ausgerufen, vorge-
lesen oder angeschlagen – Anmerkung der
Redaktion).Dieneue, alte Zeitung wird aufallen Plattformen verfügbar sein. Was sie jaschonist,aber inZukunftnochverstärkt seinwird.EinedieserPlattformen–eineganzbe-deutende – ist die Plattform Papier, die jaauch viel intelligenter ist, als die meistenglauben.
X-media: Die Ifra ist ja das technologischeAushängeschildderBranche.Allerdingshat
man manchmal den Eindruck, dass die Ifra
die Zeitungsverlage wegführen will vom
Gedruckten.
Pirker:Ichweiß,dassbeieinigenMenschendieser Eindruck entstanden ist. Dazu mussich allerdings bemerken, dass zum einen dieIfra nicht nur auf Technologie fokussiert ist,sondern die Ifra versucht den RegelkreisTechnologie–Business–Business–Techno-logie zu begleiten. Wenn man nun den Ver-such dieses Regelkreises macht, dann stößtman genau auf das, was ich gerade ange-sprochen habe: Das Papier ist eine sehrwichtige, im Moment sogar noch die wich-tigste, Plattform. Aber eben nicht die einzi-ge. Wenn die Ifra selbst eine Zukunft habenwill, wie sie die Zeitungen ja auch habenwollen, muss die Ifra dasselbe tun, was ihreMitglieder tun. Sie muss sich neben derPlattform Papier auch um die neuen Platt-formenkümmern.Aberdasistnichtein„ent-weder – oder“ sondern ein „und“. DaherwirddieseMultiplattformfürdieIfraauchinZukunfteinegroßeRollespielen.Ichsprechehier von den Plattformen Internet, Mobilte-lefon, PC, TV-Screen.
X-media: 95% der Umsätze eines klassi-schen Verlages werden bisher noch durch
gedruckte Medien erwirtschaftet.
Pirker: Das ist international sehr unter-schiedlich. Diese 5 : 95 Prozent entsprechenvielleicht dem Hauptfeld der Zeitungen. ImSpitzenfeld sind wir inzwischen schon bei 30Prozent und 40 Prozent von Erlösen, die auf
Styria-Chef Dr. Horst Pirker im Interview
Die Zeitung, die Ifra,Styria und die ZukunftDr. Horst Pirker ist Vorstandschef eines der größten österreichischen Medienkonzerne, der
Styria Medien AG., und gleichzeitig auch Präsident der weltweit größten Zeitungs-Technologie-organisation, der Ifra. X-media stellte ihm die Fragen die wir immer schon beantwortet haben
wollten. In Graz waren Gerhard Bartsch und Rudolf Messer.
Im Gespräch mit X-media: Dr. Horst Pirker (rechts im Bild)
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7X-media 5 - 2007
digitalen Plattformen erarbeitet werden.Hier ist vor allen Dingen Norwegen Vorrei-ter. Diese 30 bis 40 Prozent Umsätze ausden digitalen Plattformen haben dem Pa-pierabersubstanziellnichtsweggenommen,sind also wirklich zusätzlicher Umsatz.
X-media: Es stimmt also die Annahmenicht,dassdieUmsatzzuwachszuwächse im
elektronischen Bereich auf ein Umsteigen
vom gedruckten Bereich basieren?
Pirker. Nein. Die internationale Erfahrungzeigt, und ich habe das genau untersucht,dasses zudeutlichenzusätzlichenUmsätzenund Ergebnissen kommt. Noch einmal, amweitestenentwickelt istdabeiNorwegenundhierkannmandieFortschritteambestenbe-obachten.
X-media:WiesiehthierderweltweiteTrendaus?
Pirker: Nun, weltweit können wir ja beob-achten, dass die Zeitungen – auf Papier ge-druckt – boomen. Unterschiede gibt es ineinzelnen Regionen. Die USA durchlaufengeradeeinekritischeSituation,wasnichtzu-letzt den erheblichen konjunkturellen Pro-blemen in den Vereinigten Staaten zuzu-schreiben ist. In Europa und hier besondersin den deutschsprachigen Ländern boomtdie Zeitung auf Papier. In Skandinavienboomt sie auf Papier und digital. Hier sinddie Nordländer und vor allen Dingen Nor-wegenamweitestenentwickelt.AberauchindenUSAerwirtschaftenguteZeitungsunter-nehmen bereits bis zu 10 Prozent ihres Ge-samtumsatzes aus der elektronischen Platt-form. Weit abgeschlagen sind wir sicherlichin den zentraleuropäischen, vor allen Din-gen in den deutschsprachigen Märkten.Auch wir bei Styria haben da die Entwick-lung verschlagen und sind zu spät eingestie-gen.InIndienundChinaerfährtdasPapiereinenenormen Aufwärtstrend. Gleichzeitig wer-
den dort allerdings einige Phasen über-sprungenundauchschondiedigitalenPlatt-formen forciert. Sie sehen also, internatio-nal gibt es sehr verschiedene Verläufe, wasdie Entwicklungen der Zeitung betrifft.
X-media:WarumsindgeradedieSkandina-vier so weit voran?
Pirker:DieNordländerwaren immerschondie Weltstars als Zeitungsmacher. Es ist jaeine irrige Annahme, man müsse in die USAschauen, um zu sehen, wie es mit der Zeitungweitergeht. Skandinavien, war immer allenanderen Regionen der Welt voraus. Nir-gends ist die Zeitung so stark verankert wiein Skandinavien.Wenn man im traditionellen Geschäft starkist,hatmandiebestenVoraussetzungen,sichauch im neuen Geschäft schnell und stark zuentwickeln. In die neuen Technologien ein-zusteigen, sind Investitionen notwendig, dieich natürlich aus der Position der StärkeleichterzurVerfügunghabe.FrankreichundItalien sind beispielsweise in dieser Bezie-hung ganz schlecht entwickelt.Aber auch über die Landesgrenzen hinweggibt es erstaunliche Entwicklungen. Neh-menSiezumBeispieldenGuardian,dermitt-lerweile mehr Leser außerhalb des UK hatals innerhalb des Landes. International ha-ben natürlich englischsprachige Medienhier einen offensichtlichen Vorteil.
X-media: Ein Sprung zu Technik und zuschwerem Eisen. Wohin führt der moderne
Trend – zu Heatset-Coldset Produkten?
Pirker: Na ja, die Heatset-Coldset Kombi-nation ist ja nichts Neues. Diese Techniksteht seit 30 Jahren zur Verfügung. Mannannte sie früher eben Semicommercials.NeuistebenderEinsatzimTageszeitungsbe-reich. Der Punkt ist, dass man, wie wir allewissen, mit einer Druckmaschine nicht bei-de Techniken in höchster Qualität fahrenkann. Wenn man mit einer minderen Quali-
tät zufrieden ist, ist das ein interessantesKonzept. Dass dieses Konzept in Österreichnicht sosehr abgehoben hat, liegt wohl ananderenGründen,wenigeramEinsatzeinerSemicommercial-Maschine.Abernatürlich,wennesumEffizienzgeht, istSemicommercial ein Thema. Es hat dieserBereich mittlerweile viele Facetten ange-nommen. Sehen Sie sich den Herold in Wienan, wo auf eine klassische Coldset-Maschi-ne ein Trockner aufgesetzt wurde. Die Mög-lichkeit dieser Technik bietet auf alle FällePotenzial.
X-media:FürdenMaschinenherstelleroderden Zeitungsverleger?
Pirker: Ich denke, für beide. Es ist dies ge-nau der vorhin angesprochene Circle zwi-schenBusinessundTechnologiesowieTech-nologie und Business. In diesem Fall treibteben das Geschäft die Technologie. Die Ver-leger wollten neue Geschäftsfelder entde-cken und die leistungsfähigen Druckma-schinenhersteller haben dem entsprochen.Es gibt unterschiedliche Auffassungen, obdas die Zukunft der Drucktechnik sein wird.Ich persönlich bin der Meinung, es ist nichtzukunftsweisend.
X-media: Wo liegt Ihrer Meinung nach dieZukunft?
Pirker: Eindeutig im digitalen Druck undzwar im wasserlosen digitalen Druck. Mankann die erforderliche Qualität herstellen,bin aber im wasserlosen Druck bei den Pa-pierqualitäten flexibler. Ich muss kein saug-fähiges Papier mehr einsetzen.Also: obwohl die Technologie noch nicht soweit ist, werden wir langfristig sicher beimdigitalen Druck der Tageszeitung landen.Mit dem Digitaldruck sind viele Schwächender Tageszeitung bearbeitbar, wie zum Bei-spiel die mangelnde Individualisierung.Dies wird zur Folge haben, dass eine Zei-tung mitAuflage100.000 auch100.000 ver-
TRENDS / INTERVIEW
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TRENDS / INTERVIEW
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schiedene Versionen ausdrucken wird.Ichkannnichtsagen,wiees technischmach-barseinwird.Aberes istklar,dassdie indivi-dualisierte Massenproduktion kein Phäno-men der Zeitungsindustrie ist. Denken Sienur an die Möbel- oder Autoindustrie. Hiersind Massenprodukte höchst individuellherstellbar.Diese individualisierte Massenproduktionwird ermöglicht durch die Digitalisierungeinerseits in der Entstehung der Inhalte undinweitereFolgeauchinderVervielfältigungder Inhalte.Die Technik steht hier noch vor großen He-rausforderungen. Aber es wird vieles sys-temunterstützt werden, vieles wird automa-tisch generiert werden.
X-media:KlareWortefürdenDigitaldruck!Pirker: Ja, ich bin überzeugt, dass wir indiese Richtung gehen. Den digitalen Zei-tungsdruckgibtes jadaunddort schon,den-ken Sie nur an die verschiedenen Fernaus-gaben, die man irgendwo am Flughafenschon ausdrucken kann. Derzeit sind dieAnwendungen noch simpel, aber man ahntschon, was auf uns zukommt.
X-media: Wie sehen Sie diese Entwicklungbei uns?
Pirker: Wir sind im deutschsprachigenRaum auch hier weit hinten. Eigentlich istder deutschsprachige Raum ein klassischerZeitungsraum. Im Weltranking liegen wirhinter Skandinavien und Japan an dritterStelle. Gemessen an dieser starken Positionder Zeitung im deutschsprachigen Raumsind wir in der neuen Entwicklung nicht tollunterwegs.
X-media:Woran liegtdas?Will esderLesernicht oder will es der Verleger nicht?
Pirker: Ich denke, es gibt in Skandinavieneine innovativereGesinnung. Es liegtsichernicht an der Druckmaschinenindustrie, dieein sehr guter Partner der Zeitungsverlegerist. Ich suche die Ursachen bei uns selber.Die Zeitungsindustrie war immer eine be-sonders reiche Industrie, da sie immer imMonopol gelebt hat. Beispielgebend dafüristDeutschland,wodurchdieMonopolewe-nig Wettbewerb stattgefunden hat. Es gibtviele die sagen, „weil die Zeitungsindustrieso beschaffen ist, sind die Voraussetzungen,innovativzudenken,nichtbesondersgut!“
X-media: Wenn Ihnen das bewußt ist, wo-hin gehen Sie dann mit der Styria?
Pirker: Auch wir unterstützen das Konzeptder Multiplattform mit allen Mitteln. DieStyria AG bewegt sich schnell vorwärts, er-schließt neue Märkte, expandiert. Wir wer-den immer vielfältiger, mittlerweile sind wir125 Unternehmen in der Gruppe. So gese-henmüssenwirbeiderEntwicklungderneu-en Technologie auch noch einen Gang zule-gen.Bei unseren neuen Unternehmen im Südos-ten, Slowenien, Kroatien und auch Serbien,entwickeln wir parallel. Neben der klassi-schenMannschaftsindwirauchmiteinerdi-gitalen Mannschaft gut aufgestellt.In Kroatien haben wir eine Tageszeitung, 24Sata, gegründet, die unsere Philosophie wi-derspiegelt. Es ist eine Tageszeitung, dieAUCH auf Papier ausgedruckt wird. Ichpersönlich, wir von der Styria und auch dieIfra glauben an die Zukunft der Multiplatt-formen. Ich will aber nochmals heraus strei-chen, dass wir auch fest ans Papier glau-ben, als eine wichtige, aber in Zukunft nichtmehr die wichtigste Plattform.Ichwerdeesnichtzulassen,nichtbeiderSty-riaund inder Ifra,dasswirunsaufeinenMi-grationspfad weg vom Papier begeben. Wirhaben alle Mitglieder zu vertreten und wer-den daher auf allen Plattformen weiterar-beiten.
Dr. Horst Pirker: Ich werde nicht zulassen, dass wir uns weg vom Papier bewegen
Die Geschichte der Styria Medien
AG führt bis ins das Jahr 1869
zurück und sie ist einer der füh-
renden Medienkonzerne Österreichs.
Mit insgesamt 2800 Mitarbeitern hat
der Konzern 2006 einen Marktumsatz
von 468 Millionen Euro generiert. Zur
Styria gehören unter anderem 7 Tages-
und 16 Wochenzeitungen, 13 Magazi-
ne, 16 Kundenmagazine (MCA), 14 re-
gionale Wochenmagazine (KRM), 28
Magazine in Kroatien, Slowenien und
Serbien(AdriaMedia),2Supplements,
11 Online-Dienste, 3 Radio- und 3
TV-Sender und 6 Buchverlage. Regio-
nale Schwerpunktmärkte sind die Bun-
desländer Steiermark und Kärnten,
deer gesamtösterreichische Markt hat
für die Unternehmensgruppe aber stark
an Bedeutung gewonnen, wie das En-
gagement bei der Presse, beim Wirt-
schaftsblatt, tele, SAT 1 Österreich, der
Furche sowie der Magazingruppe sty-
ria.MULTI MEDIA zeigen. Auch in
Kroatien und Slowenien ist die Styria
AG mit Tages- und Wochenzeitungen
vertreten.
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TRENDS / INTERVIEW
X-media 5 - 2007
X-media: Und was werden die zukünftigenSchwerpunkte der Ifra sein?
Pirker: Natürlich, die Expo ist das Kern-stück aller Ifra-Veranstaltungen. Der Kon-gress ist sicher nur das Rahmenprogramm.Den großen Zeitungskongress hält die WAN(WorldAssociation ofNewspapers,Anm.d.
Red.) ab. Wir veranstalten kleinere Kon-gresse und Seminare. Wir werden uns in Zu-kunft auch wieder auf unsere eigentlicheGründungsidee konzentrieren, nämlich dieForschung. Da haben wir uns in letzter Zeitnicht profiliert, diesen Bereich werden wirstark ausbauen. Wir werden tiefer einstei-gen, Kooperationen eingehen usw. Das wer-de ich in der vermutlich zweiten Amtsperi-ode ab Oktober deutlich vorantreiben.
X-media: Und welchen Wunsch haben Sieals Ifra-Präsident an die Zulieferindustrie.
Pirker: Ich denke, dass wir gemeinsam mitdenDruckmaschinen-HerstellernaufeinemgutengemeinsamenWegsind.Esgilt, die In-novationen konsequent weiter zu verfolgen.DiesgiltauchfürdenBereichderPostpress.Komplexer ist mein Wunsch im Bereich derPrepress-Systeme, bei Redaktionssystemen.Hier sehe ich noch viel Potential, das nochnicht ausgeschöpft ist. Contentmangement -dort sehe ich den Umgang mit Multimediaund Multichannel nicht abgebildet. Es gibtAnsätze, aber von der Erfüllung unsererWünsche sind wir noch genauso weit ent-fernt, wie bei der angestrebten Umsetzungder Digitalisierung im Druckbereich.
X-media:NocheinSchwenkzuheimischenThemen.Dr.Taushat ineinemInterviewmit
uns erwähnt, dass es Gespräche mit der Sty-
ria wegen der Auslagerung der gesamten
Druckaktivitäten gäbe...?
Pirker: Richtig, wir haben miteinander ge-sprochen, aber die Gespräche mit Dr. Taussind in zwischen abgeschlossen. Da gibt esja die verscheidensten Modelle und wir sindebenfalls immer am Überlegen wie es lang-fristig weitergehen soll. Aber derzeit bleibtalles so wie es ist.
X-media:DieStyriabauteinneuesHausge-genüber der Messe? Aber da gibt es ja Dis-
kussionen um die eingereichten Entwürfe.
Pirker: Wir hatten ursprünglich – nur zurstädtebaulichen Veranschaulichung – einenEntwurf inAuftraggegeben,derletztendlichmit Abwandlungen jetzt das Baumodell ge-worden ist. Mit dem Ergebnis eines von unsausgeschriebenen Wettbewerbes waren wirüberhaupt nicht zufrieden. Die Jury, in derauchichsaß,hatzwarSiegergekürt,aberfüruns kam keiner dieser Entwürfe in Frage.In Endeffekt kamen wir zur Vorstudie zu-rück, die eigentlich nur als Baumassenmo-dell dienen sollte. Vorstand und Aufsichtsratkamen zu dem Entschluss, dass dieser Ent-wurfdiegrößtenChancenfüreinevernünfti-ge Weiterentwicklung hatte.
X-media:Abschließend noch zu einem an-deren Thema: Styria – über Redmail – ist ja
eines der Unternehmen, die sich ganz inten-
siv Gedanken darüber machen, wie man das
Postmonopol brechen könnte...
Pirker:Ja,mitRedmail,daswirgemeinsammit der holländischen TNT Post gegründethaben, versuchen wir da einen eigenen Wegzu gehen. Wir sind da ganz zufrieden mit derEntwicklung auch wenn es jetzt wieder soausschaut, dass es mit der Liberalisierungdoch nicht so schnell gehen wird. Aber wir
müssen uns einfach gegen das Monopol derPost wehren. Die Post kann sich im Briefbe-reich bequem ausruhen, dort hat sie ja auchwiedereinmaldiePreisekräftigerhöht.Undmit den Einkünften aus diesen überhöhtenPreisenindenfreigegebenMärkten,dieneu-en Anbieter unter Druck setzten. Irgend-wannwirdaberdievollständigeLiberalisie-rung kommen und dann haben wir einenWettbewerbsvorteil, da wir in diesem Be-reich jahrelange Erfahrung gesammelt ha-ben.
Printgipfel: es menschelt, dort oben!
Das Programm im Rahmen der österreichischen Medientage klang viel verspre-chend.DieGrandenderösterreichischenMedienszenewieWolfgangFellner,Vor-standsdirektorvon FellnerMedienAG,MichaelFleischhacker,Chefredakteurder
Presse, Dr. Christoph Kotanko, Chefredakteur des Kurier, Dr. Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin des Standard, Mag. Hermann Petz, CEO der Tiroler Tageszei-tung.Dr.HorstPirker,PräsidentderIFRA unddesVÖZ,Dr.AndreasUnterberger,Chef-redakteur der Wiener Zeitung, Oliver Voigt, Herausgeber der Verlagsgruppe News undDr. Georg Wailand, stv. Chefredakteur der Kronen Zeitung und Herausgeber des Ge-winn,wareneingeladen, imRahmeneinerPodiumsdiskussion„DieRenaissancedesös-terreichischen Printmarkts“ zu erörtern.Wer auszog, im Rahmen dieser Diskussion Tiefgreifendes über den österreichischenPrintmarkt zu erfahren, wurde nur teilweise fündig. Viel mehr erfuhr man über das Psy-chogrammderösterreichischenMedienmacherundderenpersönlicheBeziehungenun-tereinander.Zunächst zum sachlichen Ergebnis: alle Anwesenden waren der Meinung, dass Printlebt. Alle waren glücklich über eine 12%ige Zunahme der Werbeausgaben für Printme-dien in den Monaten 1-8/07 gegenüber dem Vorjahr und keiner wollte den Titel der Ver-anstaltung „Renaissance des österreichischen Printmarkts“ gelten lassen. Man warsich einig – es gibt keine Renaissance, denn Print in Österreich war immer lebendig, esgabauchinderVergangenheitkeineKrise,PrintwarinÖsterreichimmergutaufgestellt.Einig waren sich auch alle Teilnehmer in dem Punkt, dass das Printmedium ausgereift,wandlungsfähig und in seiner haptischen Wahrnehmung allen anderen Medien gegen-über überlegen ist. Die Printredaktionen seien auch allen anderen Redaktionen gegen-über imVorteil, einerseitsbeiderRechercheundderKreationvonContent, andererseitsin der Möglichkeit, den Content auch anderweitig aufzubereiten, wie z.B. für das Inter-net, für Bücher, TV-Sendungen etc.Wesentlich interessanter als diese Fakten, die dem Auditorium keine wirklichen „Aha-Erlebnisse“ verschafften, war der Versuch der meisten Referenten, das eigene Mediumbesonders positiv darzustellen und Seitenhiebe auf die anderen zu verteilen. Die soge-nannten „Qualitätsmedien“ stellten sich geschlossen gegen Wolfgang Fellner, stelltenVermutungen in den Raum, dass die Banken angesichts des Österreich-Projekts wohlschon nervös würden und machten sich über Fellners Gratis-Verteilungsaktionen vonÖsterreich-TeasernandenWienerHauptverkehrsstraßenlustig.Fellnerkontertedamit,durch die Teaser Abonnenten für das „Premium“-Produkt zu generieren und nahm fürsich in Anspruch, durch sein Projekt die nationale Medienlandschaft belebt zu haben.SeinMediumwäremaßgeblichdaranbeteiligtgewesen,dassderWerbeetat fürPrintme-dien eklatant gestiegen sei. Er hätte niemandem etwas weggenommen, sondern eineUmsatzsteigerung für alle Printmedien gebracht. Oliver Voigt von der VerlagsgruppeNews nutzte die Plattform für eine ausführliche Präsentation von Auflagen und Ziel-gruppen seiner Medien und stellte sein neues Produkt „First“ in allen schillernden Fa-cetten dar,wasdenModerator zuderBemerkungveranlasste, obdennalleAnwesendenvor Betreten des Podiums einen Crash-Kurs in Hardselling absolviert hätten. AndreasUnterberger als unerschütterlicher Kämpfer für Qualitätsjournalismus im Lande mo-nierte mehrmalsdiemangelnde journalistischeQualifikationvonZeitungenundMaga-zinen wie Österreich und News, was Wolfgang Fellner wieder mit den Worten: „Das sa-gen gerade Sie, als Vertreter eines offiziellen Regierungsmediums, brauchen wir dennwirklich noch eine Prawda in Österreich?“ quittierte.Alles in allem – ein Gipfel von erhöhtem Unterhaltungswert. Wir haben gelernt: Printlebt und in den Chefetagen menschelt’s, dass es eine Freude ist. Silvia Mader
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5 - 2007 X-media10
WEITERBILDUNG
Prozess Standard Offset:Praxis-Seminar „Hands on!“
15. und 16. Oktober 2007
Die Umsetzung des ProzessStandards erfordert in der Praxis
meistens das notwendige „Gewusst-Wie!“. Spezialisten der
deutschen Verbände erarbeiten in einem Workshop direkt an
den Geräten mit Ihnen gemeinsam die Einrichtung des Workflows
vonderVorstufeüberdiePlattenbelichtungbiszurDruckmaschine.
Inhalte sind sämtliche Abläufe von der Dateneingangskontrolle
über Profile, Farbmanagement, das Erstellen einer Färbungsreihe
mit linearer Testform, die Auswertung bis zur Handhabung und
Umgang mit Spektralfotometern, der Anpassung der Tonwertzu-
nahme nach PSO via CtP-RIP-Korrektur bis zum visuellen Ver-
gleichvonDruckundProof.EsistalsPraxisseminarkonzipiert. Die
Teilnehmer arbeiten unter Anleitung an Vorstufengeräten und
Druckmaschine. Als Zielgruppe hat man an Vorstufentechniker
und Drucker bzw. jeden der mit der Umsetzung des ProzessStan-
dards zu tun hat gedacht. Abgehalten wird das Seminar in Wien am
Hebbelplatz am 15. und 16. Oktober 2007.
Die Teilnahme kostet 950,– Euro + MWSt., der Vorteilspreis für
MitgliederdesVerbandesDruck&Medientechnik:ist630,–Euro+
MwSt. Beinhaltet aber Pausenverpflegung und Mittagessen.
Datenbank-Einsatzin der Druckbranche
25. Oktober 2007
Der Zweite Termin ist eine Seminarveranstaltung gemeinsam
mit Filemaker am 25. Oktober im Buchgewerbehaus Wien,
Grünangergasse 4, 1010 Wien. In einer Reihe von Vorträgen
und Beispielen aus der Praxis können sich die Teilnehmer über die
Chancen und Möglichkeiten informieren, die der Einsatz der Da-
tenbank FileMaker bietet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf
dievernetzteProduktiongelegt,der InhalteausanderenDatenquel-
len,BezugsortenoderDatenstrukturenzugrundeliegen–beispiels-
weise die Daten Ihrer Kunden. Die vorgestellten Beispiele bieten
vieleGedankenansätzefürdasErschließenneuerGeschäftsfelder.
Die Themen reichen vom Einstieg in Datenbanken über das Ge-
schäftsfeld XML bis hin zur datenbankgestützten Publikation und
dem Eigenentwicklungspotenzial. Dabei steht ausschließlich die
Druckbranche im Mittelpunkt der Betrachtungen. Alle Referenten
kommenausderDruck-undMedienindustrieundsetzenFileMaker
seitJahreneinbzw.entwickelneigenständigeLösungen–fürkleine
Anwendungen, aber auch für komplexere Produktionen.
Technologietag 2007:Einsparungspotentiale durch
intelligente Software15. November 2007
Die dritte Veranstaltung am 15. November läuft unter dem Titel
Technologietag. Der Technologietag des Verbandes Druck &
Medientechnik bringt einmal im Jahr Experten der Industrie
und ihre Kunden zu aktuellen technischen Themen zusammen.
DiesmalgehtesumdenoptimalenEinsatzvonSoftware imBereich
der Druckvorstufe mit dem heute viel Geld im Bereich Druck ge-
spart werden kann.
SchwerpunktdesSeminarssindSoftwarelösungenausderVorstufe
und im Workflow, durch deren Einsatz im Druck Kosten gespart
werden können. Investitionen in diesem Bereich rechnen sich
schnell, da der Stundensatz der Druckmaschine deutlich höher ist
als der der Vorstufe. Und gerade an der Schnittstelle zwischen Vor-
stufeundDruckgibt esnochvieleMöglichkeiten,denWorkflowzu
optimieren und damit Kosten zu sparen.
Spezialisten aus der Industrie präsentieren, welche Möglichkeiten
dieTechnologieheutebietet,umimBereichDruckwirtschaftlicher
zu arbeiten. Unabhängige Experten zeigen die Trends.
Zielgruppe für diese Veranstaltung ist die Geschäftsleitung bzw.
technische Leitung von Produktionsunternehmen. Veranstaltungs-
ort ist wiederum das Buchgewerbehaus Wien, Grünangergasse 4,
1010 Wien.
Der Preis beträgt 290,– Euro pro Teilnehmer, der Vorteilspreis für
Mitglieder des Verbandes und für IRD-Mitglieder ist 150,- Euro.
Die Anmeldung zu allen Veranstaltungen ist per Fax (01 /513 28 29
16) oder E-mail [email protected] möglich.
Österreichs Verband Druck und Medien
Bildungsoffensive mitSeminaren für jedermannWie in der letzten Ausgabe angekündigt hat
der österreichische Verband Druck undMedien eine Ausbildungsinitiative gestartet,die auch allen Nicht-Mitgliedern offen steht.
Hier eine Vorschau über die Herbst-Termine.
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EssentialBusinessBuilderProgram
Offizieller Sponsorder UEFA EURO 2008™
Eine neue Perspektive für Ihr Geschäft?Dem digitalen Auflagendruck gehört die Zukunft. Jetzt ist der Zeitpunkt, Ihrem Geschäfteine richtungsweisende Perspektive zu geben. Mit Digitaltechnik, die selbst Offsetverwöhnteüberzeugt. Mit Workflow-Lösungen, die Ihre Arbeit radikal beschleunigen. Und mit einemService, auf den Sie sich ohne Wenn und Aber verlassen können. Kurz: mit einem Partner,der Sie dabei unterstützt, neue Einnahmequellen zu erschließen.
Weitere interessante Perspektiven unter:www.canon.at/imagePRESS
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5 - 2007 X-media12
WETTBEWERBE
Die Grafikerinnen Lilly Moser und Ire-
ne Daz vom Büro 54 in Innsbruck er-
haltenFördermittelausdemdiesjähri-
gen Sappi Ideas that Matter-Programm für
die Implementierung ihrer Print-Kam-
pagne,mitdersiedieAktivitätenvon „Heil-
pädagogischeFamilien“einerbreiterenÖf-
fentlichkeit vorstellen möchten. Diese
Innsbrucker Wohlfahrtsorganisation bietet
Therapienfürgeistigoderphysischbenach-
teiligte Kinder an.
Eine internationale Jury von Grafikexper-
tenhat ihreKampagneausProjektenausge-
wählt, die Wohltätigkeitsorganisationen
und NGOs in 21 europäischen Ländern un-
terstützen. Zu den Jurymitgliedern gehör-
ten Mervyn Kurlansky, der frühere Präsi-
dentvonAllianceGraphiqueInternationale
(AGI), Dänemark, AGI-Mitglied David
Tartakover aus Israel, Guy Schockaert, der
frühere Präsident von Icograda, Belgien,
OdaSanelvonderdeutschenWohlfahrtsor-
ganisation Alzheimer Forschung Initiative,
und Sue Griffin, Marketing Communica-
tions Manager von Sappi in Europa.
Die Kampagne mit dem Titel „Förderung
Zuhause” der Grafikerinnen umfasst Infor-
mations-Folder insechsSprachen,Postkar-
ten, Poster und Präsentationsmappen. Ziel-
gruppesinddieAngehörigenvonbehinder-
ten Kindern, darunter Eltern, die ihre Situa-
tion nicht bewältigen können und Migran-
tenfamilien, die Hilfe benötigen, sowie
Lehrer, Kinderärzte, Therapeuten und Ju-
gendwohlfahrtsorganisationen in ganz Ti-
rol.
Die Jury war von dieser Kampagne beson-
dersbeeindruckt,da:„dieGrafikerinnenein
geradliniges, beachtenswertes und alltags-
taugliches Werkzeug zur Verbesserung des
Verständnisses für Wohlfahrtsaktivitäten
geschaffen haben. Die zurückhaltende
Kampagne ist seht effektiv und in hohem
Maß auf die Zielgruppe zugeschnitten”.
„Förderung Zuhause” ist heuer eine von 11
europäischen Kampagnen, die Fördermit-
tel aus dem Programm erhielten. Die einge-
reichtenProjektebefasstensichmitdenBe-
reichen Kultur, Bildung, Umwelt, Gesund-
heit, Menschenrechte, Gesellschaft, Ge-
walt und Krieg.
Im Rahmen des Ideas that Matter-Program-
mes vergibt Sappi weltweit jedes Jahr För-
dermittel im Wert von einer Million Dollar
an engagierte Grafiker in aller Welt, um sie
dabei zu unterstützen, soziale, umweltrele-
vante oder humanitäre Anliegen ihrer Wahl
umzusetzen. Die Bewerber werden gebe-
ten, ihre kreativen Ideen, eine Beschrei-
bung der Kampagne und ihre Ziele, eine
Kostenschätzung für die Implementierung
und nähere Informationen über die speziel-
le Wohltätigkeitsorganisation, die sie für
ihre Unterstützung ausgewählt haben, vor-
zulegen.
„Wir sind sehr beeindruckt, wieviel Enga-
gement,ZeitundEnergiedieGrafiker indie
Einreichungen für das Ideas that Matter-
Programm investiert haben. Es war sehr
schwierig,eineWahlzutreffen,unddieJury
empfand den Bewertungsprozess als große
Herausforderung”, erklärt Sue Griffin von
Sappi. „Ich freue mich schon sehr zu sehen,
wie dieses Engagement über die Druck-
kampagnenkommuniziertwird.Besonders
auch darauf, wie erfolgreich Papier und
Druckfarbe zusammenwirken, um die
Ideen in effektive Kampagnen zu übertra-
gen,diedieKrafthaben,Menschenzueiner
aktiven Unterstützung der Projekte zu be-
wegen,diedenGrafikerinnenbesondersam
Herzen liegen”.
Ideas that Matter 2007Innsbrucker Grafikdesigner
unterstützen behinderte KinderEine wirklich hervorstechende Initiative: Ideas that Matter von Sappi. Jährlich werden
Kampagnen für wohltätige Zwecke prämiert und finanziell unterstützt. Und auch heuer ist einösterreichisches Projekt unter den Ausgezeichneten. Chapeau auch von uns!
Das Cover des von Lilly Moser undIrene Daz gestalteten Folders für dieHeilpädagogische Familien GmbH.
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13X-media 5 - 2007
FuturePackAward 2007:Hubergroup prämiert
innovative Verpackungen
NachdemerfolgreichenStartdesvomdeutschenFarbenherstel-
lerHuberGroupinsLebengerufenenenFuturePackAwardsin
2006 wurden auch 2007 wieder innovative bedruckte Verpac-
kungen ausgezeichnet. Die Jury hatte die anspruchsvolle Aufgabe
übernommen, aus der Vielzahl der hervorragenden Einsendungen
die Preisträger zu ermitteln. Schwerpunkte der Bewertungskrite-
rien waren Druck und Design, Form und Funktion, Zweckmäßig-
keit sowie der Schutz und die Präsentation des Inhalts.
Ausgezeichnet mit dem 1. Preis wurde die DVD-Umverpackung
aus Karton mit Silberfolienprägung von United Planet, Freiburg.
Die Jury überzeugte das klare und konsequente Design für die Pro-
dukteDVDHülle, InsertundDVD.DieKombinationeinersehrgu-
ten Verarbeitung, einem guten Schutz des Produktes und einer opti-
malen Entnahmemöglichkeit der DVD sicherten diesen Erfolg.
Den 2. Preis erhielt eine neuartige Eierverpackung aus Wellpappe,
hergestellt von CVG Eierverpackungen GmbH & Co. KG, Fintel.
Die Jury begeisterte die neuartige, ansprechende und erfrischend
andereVerpackungs-lösungfüreinalltäglichesProdukt,dasaußer-
dem einen optimalen Schutz des Inhalts gewährleistet. Durch den
ausschließlichen Einsatz von hochwertiger Wellpappe wurde eine
beeindruckende, für Eierverpackungen bisher unübliche Druck-
qualität möglich.
Der 3. Preis ging an Dosen für Wandfarben von Mountain Design,
The Hague, Niederlande. Eine für Blechdosen einmalige Druck-
qualität, kombiniert mit Matt-Glanz-Effekten waren bei diesem
Produkt die für die Jury entscheidenden Argumente.
Ein Sonderpreis Innovation wurde für personalisierte Faltschach-
teln und eine damit verknüpfte Verfahrenslösung, von Karl Knauer
KG, Biberach vergeben. Der Schutz vor Produkt- und Markenpira-
terie gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dem Preisträger ist es ge-
lungen, mit einer relativ einfachen Lösung durch zwei personali-
sierte Codes verbunden mit einer webbasierten Verfahrenslösung,
einen weltweiten Schutz zu erreichen.
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5 - 2007 X-media14
PRODUZENTEN / HINTERGRUND
Nach turbulentem Start am
Markt - wir haben laufend
berichtet - kommt die Ar-
quana International Print &
Media AG, die Muttergesell-
schaftderArquanaPrintAustria
GmbH., nichtzurRuhe.DieAk-
tie rasselte in den vergangenen
Monaten in den Keller und das
französische Arquana Engage-
ment,dieEvryRotativesS.A.S.,
ist in einer höchst schwierigen
wirtschaftlichen Situation.
Vor diesem Hintergrund hat die
Holding hinter der Arquana, die
Arques Industries AG, einen
29,9% Anteil seiner Arquana
Aktien an das englische Invest-
ment Unternehmen Printec In-
vestments Ltd. mit Sitz in Bir-
mingham veräußert. Somit hält
die Arques selbst nun weniger
als 20% an der Arquana. Am 7.
September 2007 legten dann die
Mitglieder des Arquana-Auf-
sichtsrates ihr Mandat nieder,
eine Formalie, die aufgrund der
neuen Aktionärsstruktur not-
wendig war. Die neuen Mitglie-
der des Aufsichtsrates der Ar-
quana AG sind nun Dr. Harald
Fett und Georg Konstantinou,
die beide dem neuen Hauptak-
tionär PrintecLtd. zuzurechnen
sind, sowie Dr. Friedrich-Carl
Wachs, ehemaliger Vorstands-
vorsitzende der Arquana Inter-
national Print & Media AG.
Denn auch dort wurde im Vor-
stand deutlich verschlankt.
Nach dem Ausscheiden von
Wachs und Matthias Uebel
wurde Bodo Schmischke zum
neuen Vorstandssprecher er-
nannt. Ihm zur Seite steht im
Vorstand nur mehr Jürgen
Groth, der wiederum von dem
Vertriebsexperten Peter Sauter
unterstützt wird. „Wir haben in
Peter Sauter einen ausgespro-
chenen Branchenexperten und
Vertriebsprofi gewinnen kön-
nen, der über ausgezeichnete
Kontakteverfügt,diedieMarkt-
position der Arquana AG nach-
haltig verbessern werden“, so
BodoF.SchmischkeundJürgen
Groth. Sauter war vorher als
Vertriebsgeschäftsführer bei
Tiefdruck Schwann-Bagel und
beider Schlott GruppeAGtätig.
Printec Investment Ltd. ist ein
Fondsverwalter, der speziell im
Printbereich tätig ist. „Das Ma-
nagement der Printec Invest-
mentsLtd.verfügtüber langjäh-
rige Erfahrung im Bereich der
operativen Weiterentwicklung
und Sanierung von Unterneh-
men, insbesondere in komple-
xen Industrien wie der Druck-
branche. Printec Investments
Ltd. wird sowohl das unterneh-
merische Konzept der Arquana
als auch die nötige Konsolidie-
rung innerhalb der Arquana
Gruppe energisch weiterverfol-
gen“ so der Vorstandssprecher
Bodo Schmischke gegenüber
X-media.
Diese Konsolidierung sieht un-
teranderemdieVeräußerungder
französischen Evry Rotatives
S.A.S.vor, fürdienachfranzösi-
schem Recht Gläubigerschutz
beantragt wurde, um die Gesell-
schaft vor dem Zugriff von
Gläubigern zu schützen. Seit
kurzer Zeit werden Interessen-
tenandemfranzösischenUnter-
nehmen gesucht.
Problematisch für die Arquana
ist auch die Entwicklung des
Aktienkurses in den vergange-
nen Wochen. „Die Ursachen
sind aber nicht im operativen
Die Ups und Downs der Arquana-Gruppe
Rollen-Druckereien alsSpekulationsobjekte
Als die im südbayrischen Starnberg beheimatete Arques-Holding, eine aus einer insolventenKurmittelanstalt geborene Industriebeteiligungsfirma, über eine eigens dafür gegründete
Tochterfirma namens Arquana vor gut zwei Jahren begann in Schwierigkeiten geratene Rollen-druckunternehmen aufzukaufen, wusste niemand so recht, was die vor hätten. Auch heute nochist das nicht so ganz klar. Offensichtlich auch den Aktionären, denn sonst wäre der Aktienkursin den vergangenen Monaten nicht in den Keller gerasselt. Ein Bericht von Gerhard Bartsch.
Eine bemerkenswert gegenläufige Entwicklung: Der Kurs der Arquana Aktie (links) und der der Arques AG (rechts).Noch im Frühjahr lag der Kurs bei 20 Euro, zum 25. September beträgt er gerade 3,60 Euro. Ein Desaster!
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X-media 5 - 2007
Geschäft zu suchen“, beruhigt
Bodo Schmischke, „sondern
sind einfach die Folgen von Be-
wegungen im Wertpapierhan-
del.“ So hat zum Beispiel die
Verkäuferin der Sochor Group
in Zell am See, Silvia Sochor,
den Aktienteil des Arqua-
na-Deals ineinemStückaufden
Markt geworfen. Das waren im-
merhin 75.000 Aktien zum
Kurswert Ende 2005 von rund
37 Euro pro Aktie.
Schmerzlich für die Arquana
war auch das Spiel des in
Deutschland mit einem legen-
där schlechten Ruf behafteten
Hedgefonds Managers Florian
Homm mit der Arquana Aktie.
DerZweimetermannjagtmitra-
biatenMethodenUnternehmen,
die mehr schlecht als recht ge-
managt werden. Das bringt ihm
viel Geld ein und noch mehr
Feinde. Skrupel kennt er nicht.
Durch die Gazetten geistert er
als der „Kurskiller“, der „Platt-
macher“ und als der „Zerleger
von Mallorca“. Und er koket-
tiert auch noch damit. „Gegen
solche Machenschaften am Ak-
tienmarkt ist man einfach
machtlos,“ bedauert Schmisch-
ke im X-media Gespräch.
Aber noch etwas schwächte die
Arquana Aktie in der jüngsten
Vergangenheit. „Die Arquana
betreibt so gut wie keine Kurs-
pflege“, meint Bodo Schmisch-
ke. „Das heißt wir haben kein
‚Spielmaterial’ mit dem wir
durch An- oder Verkäufe Kurs-
schwankungen ausgleichen.“
Täglich verlor der Kurs an Bo-
den. Am 24. September ver-
zeichnete der Arquana-Kon-
zern beim Kurs von 3,65 Euro
einen Börsenwert von 8,6 Mio.
Euro. Am 20. August bei einem
Aktienstand von 5,80 waren es
noch 13,7 Millionen.
Arquana hat im Bericht des
zweiten Quartals 2007 bei
einem Umsatz von 35,1 Mio.
Euro einen Verlust vor Steuern
(EBIT) von 0,6 Mio. Euro aus-
gewiesen. Die entsprechenden
Halbjahreszahlen lauten 80,2
Mio. Euro beziehungsweise ein
Vorsteuergewinn von 1,7 Mio.
Euro. Mit seinen Rollenoffset-
druckereien selbst hat Arquana
im ersten Halbjahr 2007 einen
Segmentverlust von 1,7 Mio.
Euro erwirtschaftet. Dass das
Gesamtergebnis im Plus lag, ist
auf „sonstige betriebliche Er-
träge” zurückzuführen. Der
Verkauf der Immobilie in
Bondouffle bei Paris (Sitz des
Arquana-Betriebes Evry Rota-
tives) brachte einen Ertrag von
4,2 Mio. Euro. Weitere 1,8 Mio.
Euro Ertrag kommen aus dem
Rückkauf von Darlehensver-
bindlichkeiten der inzwischen
konsolidierten Colordruck in
Pforzheim.InseinemBerichtan
die Aktionäre kündigt der
Arquana-Vorstand an, „zur
Sicherung und Verbesserung
der Kapitalausstattung und der
finanziellen Flexibilität des
Konzerns” weitere stille Re-
serven heben zu wollen. Des-
weiteren prüfe und sondiere
man, so Bodo Schmischke zu
X-media, verschiedene Kapi-
talmarktmaßnahmen.
Sochor: Nurwenige übersiedeln
nach Innsbruck
WasdieSituationinÖster-
reich betrifft, hier be-
sitzt die Arquana ja die
DruckereiSochorinZellamSee
und seit kurzem die WUB in
Innsbruck. Der Umzug der Dru-
ckerei Sochor in Zell am See zur
Innsbrucker WUB schreitet wie
geplant voran. Sochor wird, wie
von Xmedia ja ausführlich be-
richtet, zum Jahresende ihre
Pforten schließen. Nur ein klei-
ner Teil des Vertriebsapparates
und die Digitaldruckabteilung
verbleiben im Pinzgau. Das An-
gebot, dass ein Großteil der Zell
am Seeer Besatzung nach Inns-
bruck übersiedeln könne, weil
man dort mit den übersiedelten
Sochor Maschinen und mit
Neuinstalltionen großen Bedarf
an Fachkräften hätte, wurde
aber nicht angenommen. „Wir
bedauern allerdings sehr, dass
sich nur ein kleiner Teil unser
höchst qualifizierten Mitarbei-
ter entschlossen hat, uns nach
Innsbruckzufolgen,“sagtBodo
Schmischke etwas wehmütig.
In ZellamSeejedenfallskönnte
der Arquana noch ein schöner
Batzen Geld ins Haus stehen.
Derzeit wird mit potentiellen
Käufern für das Sochor- Gelän-
de verhandelt das ideal direkt
neben einem Einkaufszentrum
und an der Bundesstraße gele-
gen ist.
PRODUZENTEN / HINTERGRUND
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5 - 2007 X-media16
PRODUZENTEN
Mit der Übernahme von Gutenberg
Druck durch die Leykam Druck
GmbH & Co KG und der damit ver-
bundenen Übersiedlung der Rollenoffset-
maschinen nach Neudörfl mussten wir den
Standort Wiener Neustadt neu ausrichten“,
schildert Geschäftsführer, Ing. Harald
Leigsnering, die Ausgangssituation im Jahr
2003 und führt weiters aus, dass die Positio-
nierung als qualitätsorientierte Bogenoff-
setdruckerei vom Markt sehr gut angenom-
men worden ist und das Konzept aufgegan-
gensei.ZusätzlichnützemandieSynergien,
die sich innerhalb des Let’s Print Konzerns
ergeben. Mit 48 Prozent ist die Let’s Print
Holding die größte Gesellschafterin des Un-
ternehmens.
Für die Let’s Print Holding produziert Gu-
tenberg Druck hauptsächlich Umschläge
und Supplements für Periodika. Ansonsten
stellt Gutenberg Druck alles her, was im Be-
reich der klassischen Werbung und des Di-
rektmarketings benötigt wird. Einen weite-
ren Schwerpunkt bilden Verlagsprodukte
wieZeitschriften,MagazineundBücher,so-
wie Imagebroschüren und Geschäftsberich-
te. Zu den Kunden gehören Agenturen, Ver-
lage,BankenundVersicherungen,aberauch
Industrie- und Handelsunternehmen aus
Wien, Niederösterreich und dem Burgen-
land.DasUnternehmenbeschäftigtheute30
Mitarbeiter und tritt gegenüber seinen Kun-
den als flexibler und gleichzeitig verlässli-
cher Partner auf. „Wir versprechen unseren
Kunden nur das, was wir auch wirklich hal-
tenkönnen.“DiesschaffeVertrauenundbil-
dedieBasisfüreinelangfristigeZusammen-
arbeit, erklärt der Geschäftsführer und be-
tont, dass man durch ein faires Preis-Lei-
stungs-Verhältnis versuche, die Kunden
langfristigandasUnternehmenzubinden.
Der Trend zur Veredelung
Aufgrund der positiven Geschäftsent-
wicklung stand das Unternehmen im
Frühjahr 2006 vor einer Investitions-
entscheidungimDruck.„DerTrendgeht im-
merstärker inRichtungVeredelung,deshalb
war es für uns von Anfang an klar, in eine
weitereDruckmaschinemitLackwerkzuin-
vestieren“, versichert Ing. Harald Leigsne-
ring, wobei er konzediert, dass man mit fünf
Druckwerken die heutigen Marktanforde-
rungen optimal abdecken könne. Bei den
Verhandlungen mit den verschiedenen
Druckmaschinenherstellern konnte Heidel-
berg mit der Speedmaster CD 102-5-LX das
beste Angebot legen. „Wir haben uns be-
wusst für die Speedmaster CD und nicht für
die Speedmaster XL entschieden, da das
Plattenformat kompatibel ist zur vorhande-
nen Roland 700. So können wir uns auch die
Flexibilität bei der Belegung der Druckma-
schinen bewahren“, erklärt der Geschäfts-
führer.
Interessantseiauch,dass inderSpeedmaster
CD 102-5-LX Komponenten der XL 105
zum Einsatz kommen. Daraus erklären sich
auch das hohe Leistungspotenzial, der opti-
male Bogenlauf und die kurzen Rüstzeiten
der Speedmaster CD 102. Die Entscheidung
für die Speedmaster CD sei auch vor dem
Hintergrund zu sehen, dass man Kartone bis
zu einer Grammatur von 500 Gramm bedru-
cke, und dafür sei diese Druckmaschine wie
geschaffen. Aber auch bei dünnen Papieren
könne die Speedmaster CD 102-5-LX ihre
Vorteile ausspielen und eine deutlich höhere
Produktivität erzielen. Verantwortlich dafür
ist das AirTransfer-System, das die Bogen
ohne mechanische Beanspruchung durch
Gutenberg Wr. NeustadtEntfärbt und neu justiertStatt Rolle High Quality im Bogen
Gutenberg Druck, Wiener Neustadt, galt dereinst zum Einen als das rote Druckaushängeschildim Osten Österreichs. Als Gewerkschaftsdruckerei wurde man mit Aufträgen versorgt, um die
sich andere Drucker vergeblich bemühten. Andererseits war Gutenberg tatsächlich wegen seinergünstigen Preise und dem flexiblen Maschinenpark bekannt. Neben Bogenoffset verfügte man
auch über eine schnelle Rolle und druckte damit vom Magazin bis zum TelefonbuchHochvolumiges. Jetzt hatte man sich nach einem neuem Profil umzusehen.
„Den Standort neu ausrichten“, Geschäftsführer Ing. Harald Leigsnering
-
die Maschine leitet und so von Dünndruck-
papieren bis zum biegesteifen Karton für
eine exzellente Druckqualität sorgt.
Die Drucker des Wiener Neustädter Unter-
nehmens arbeiten grundsätzlich auf beiden
Druckmaschinenfabrikaten, wobei man bei
der Speedmaster CD 102-5-LX besonders
die Bedienerfreundlichkeit schätzt. Eine
wertvolle Hilfe zur Qualitätskontrolle stellt
für die Mitarbeiter Prinect Image Control
dar. Das System ermittelt Abweichungen in
derFarbgebungundliefertandieSpeedmas-
ter CD 102 die Informationen, um die Farb-
gebung in den einzelnen Zonen nachzufüh-
ren.
Welche Bedeutung ein Lackwerk für Guten-
berg Druck hat, kann Ing. Harald Leigsne-
ring auch mit Zahlen belegen. 75 Prozent al-
ler Aufträge werden heute lackiert, wobei es
sich großteils um eine Druckveredelung
handelt und nur ein geringer Anteil aus Ter-
mingründen lackiert wird.
Die Inline-Veredelung macht aber bei der
Lackierung nicht halt, bei Gutenberg Druck
wird auch inline im 3b-Format gestanzt.
„Wir erledigen jetzt Konturstanzungen bei
Umschlägen oder Mailings inline auf der
Speedmaster CD 102. Mit diesem Schritt
konnten wir unsere Wertschöpfung steigern
und auch die Produktionszeiten verkürzen“,
erklärt der Geschäftsführer. Er habe sich
schon länger mit dem Gedanken getragen,
inline zu stanzen. Heidelberg Austria habe
diese Idee aufgegriffen und eine praktikable
Lösung aufzeigen können.
36 Monate alles inklusive
Heidelberg liefert alle neuen Druckma-
schinen mit einer „All inclusive“-Ga-
rantie aus, die 36 Monate lange alle
Serviceteile, Entstörungsleistungen und in-
ternetbasierte Dienstleistungen wie Remo-
te-Service umfasst. „Heidelberg Austria
führt zusätzlichzuunserer internenWartung
im Rahmen des Systemservice36plus-Pa-
kets regelmäßig Serviceleistungen durch.
Dabei wird die Maschine nach einem um-
fangreichenWartungsplanüberprüftundge-
wartet wird. Für einen Dreischichtbetrieb ist
die Verfügbarkeit der Druckmaschinen na-
türlich enorm wichtig, und mit dem System-
service36plus-Paket lässt sich die Verfüg-
barkeit deutlich anheben“, sagt Ing. Harald
Leigsnering.
Die Installation der Speedmaster CD 102 im
April 2007 kam für Gutenberg Druck auf je-
den Fall genau zum richtigen Zeitpunkt. Ei-
nerseits stieg im vergangenem Jahr das Auf-
tragsvolumenderbestehendenKundenkon-
tinuierlich, gleichzeitig konnte Gutenberg
Druck auch zahlreiche Neukunden gewin-
nen, bei denen man mit der Speedmaster CD
102-5-XL einen bleibenden Eindruck hin-
terlassen kann.
PRODUZENTEN
Gutenbergs Zukunft: Statt Rolle nun im hochqualitativen Bogensegment
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5 - 2007 X-media18
PRODUZENTEN / INFORMATION
Der ungarische Druckdienstleister Pri-
me Rate Kft. mit Sitz in Budapest, laut
eigener Einschätzung eine der größten
und wichtigsten Digitaldruckereien in Mit-
tel-Europa, verstärkt sein Engagement in
Österreich. Mit vier deutschsprachigen Ver-
kaufsberatern ist man hierzulande präsent.
Und ein eigener Fuhrpark liefert die fertigen
Drucksorten aus.
Schon der Anblick des modernen Gebäudes
weistdaraufhin,dassdarinmodernsteTech-
nologiedes21.Jahrhundertszufindenist.22
Fach-Verkaufsberater und acht Grafiker be-
treuen die Kunden. Sie verkaufen und bear-
beiten Produkte, die auf zehn Digital- und
Offsetdruckmaschinen produziert werden.
Dr. Péter Tomcsányi, der Geschäftsführer
der Prime Rate Kft. „Unser Motto lautet: es
wird immer das produziert, was der Kunde
braucht. Aber - in vielen Fällen braucht der
Kunde zuerst einmal die Unterstützung um
seine Wünsche formulieren zu können. Wir
helfen dabei. Die Mitarbeiter versuchen mit
dem Kopf des Kunden zu denken. Eine Be-
stellung wird dann als eine gemeinsame
Wertschöpfung aufgefasst.“
Der für Österreich verantwortliche Ver-
kaufsleiter Gabor Szabó glaubt jedenfalls,
mitdiesemAnsatzauchhierzulandereüssie-
ren zu können: „Wir arbeiten für Österreich
schon seit mehr als 5 Jahren. In dieser Peri-
ode sind viele Kunden Stammkunden ge-
worden. Ein Druckprodukt ist nur dann ex-
portfähig,wenndiegleicheQualitätmitgro-
ßer Verlässlichkeit, schnell und ohne Kom-
munikationsprobleme zum selbem oder so-
gargünstigerenMarktpreisangebotenwird.
Österreich wird von vier Verkaufsberatern
bedient, die alle die deutsche Sprache als
zweite Muttersprache beherrschen. Sie ver-
bringen wöchentlich mehrere Tage in Öster-
reich.AberaufWunschsindsiesofortbereit,
sichaufdenWegnachÖsterreichzumachen.
Die meisten Kunden in Österreich können
von Budapest aus in einigen Stunden er-
reicht werden.
WieSzabobetontbestehedieArbeitderacht
Grafiker nicht nur aus der Anfertigung von
Entwürfen. Sie kontrollieren die zugesand-
ten Materialen, gegebenfalls werden Ände-
rungen zur Qualitätsverbessung durchge-
führt. Ausgeliefert wird mit eigenem Fuhr-
park. Derzeit starten von Budapest aus wö-
chentlich dreimal regelmäßige Rundliefe-
rungen nach Österreich, aber, wie Szabó be-
tont, könne eine Sonderlieferung jederzeit
vereinbart werden.
Prime Rate ist keine reine Digitaldruckerei.
So können, erfordert es die Wirschaftlich-
keit, Aufträge auch im Offsetverfahren her-
gestellt werden. Auch was die Endverarbei-
tungbetrifft istmanmitdenverschiedensten
Systemen autark. Vor fünf Jahren hat Prime
Rate die Zusammenarbeit mit Verlagen be-
gonnen und Bücher in Offset- und Digital-
technologie gefertigt. Die durchschnittliche
Auflage beträgt rund 2000 Stück, aber in
Ungarischer Dienstleister drängt nach Österreich
Prime Rate Budapest:Die Ungarn kommen!
Prime Rate in Budapest: Neues Gebäude und neueste Technik - In Zukunft verstärkt auch für Aufträge aus Österreich?
-
vielen Fällen werden auch nur 100 Stück
produziert. Wie Projektleiterin Éva Tordy
erklärt werden neben Büchern auch Maga-
zine, Zeitungen, Flugblätter, Direktmarke-
ting-MaterialenaberauchFormulareherge-
stellt. Außerdem sieht man sich als Spezia-
list fürDatenmangement.DasUnternehmen
selbst hat mehrere Programme entwickelt,
mit denen das Datenmanagment noch ef-
fektiver in der Produktion angewandt wer-
den kann.
Szabó: „In jedem Fall versucht Prime Rate
alle Anforderung seiner Kunden erfüllen zu
können. Deswegen übernehmen wir nur sol-
che Arbeiten, bei denen wir unsere Stärke
ausspielen können und wo wir auch entspre-
chende Erfahrung haben. Und wir unterstüt-
zen unsere Kunden bei der Erarbeitung von
neuen Konzepten und Projekten – wir bieten
nicht nur das Druckpodukt sondern kom-
plette Lösungen“
Die Prime Rate GmbH wurde 1994 als
Rechtsnachfolger der Prime Rate KG von
ungarischen Privatleuten gegründet. Die
GründungdesUnternehmensundihrgegen-
wärtiges Profil ist auf den wirrevollen Weg
eines Buches zurückzuführen, welches der
Geschäftsführer selbst publizieren wollte.
Die riesigen Preisunterschiede auf dem da-
maligen Markt ( 1995-96), die nicht unbe-
dingtkundenorientierteEinstellungdesLie-
feranten, die Unberechenbarkeit und die
Hektik hatten den gegenwärtigen Eigentü-
merzuderEntscheidunggeführt,Schrittezu
unternehmen, um die unsichere Lage zu än-
dern und zu einem berechenbaren, stabilen
Partner inderDruckindustriezuwerden.Al-
lerAnfangistschwer,auchdieserwares.Die
zielorientierte und harte Arbeit führte all-
mählich zum Erfolg.
Teils durch Aktienkauf und teils durch Fusi-
on wurde Prime Rate im Dezember 2003
auch Alleineigentümer der „PXP Ersten Di-
gitaldruckerei AG ( PXP Elsõ Digitális Ny-
omda rt.). Mit dieser Akquisition ist Prime
Ratenichtnur inUngarn, sondern indergan-
zen Region eine der führenden Digitaldru-
ckereien geworden.
Zur Effizienzsteigerung wurde im Sommer
2004 die Zusammenführung aller Betriebs-
stellen auf einem Standort beschlossen. Am
Ende dieses Prozesses wurde im September
2005 die neue Dienstleitungszentrale mit ei-
ner Fläche von nahezu 3 500 m2für Produk-
tionshallen, Lagerräume und Büros in Be-
trieb genommen. Parallel wurden wesentli-
che technologische Investitionen getätigt,
unter anderemdieersteXeroxDigitaldruck-
maschine iGgen3 in Ungarn und ein UV-
Offset-Drucksystem.
PRODUZENTEN
-
5 - 2007 X-media20
PRODUZENTEN
Angesichts dessen, dass Plakativ X-Lar-
ge Printing erst seit relativ kurzer Zeit
ein Mitspieler im Bereich des Superwi-
de-Drucks ist, hat sich das Unternehmen in
diesemBereich inÖsterreichsehrschnellei-
nen Namen gemacht. Das Unternehmen
wurdeursprünglich1994gegründet.Diebe-
trieblichenAbläufewurdenvonInhaberund
Geschäftsführer Klaus Ziegler nach dem
Tod seines Geschäftspartners im Jahr 1998
umorganisiert.EinJahrspäterkaufteZiegler
den ersten großformatigen digitalen VU-
TEk-Tintenstrahldrucker – einen VUTEk
5300 mit einer Druckbreite von 5 m. Dieser
Kauf war der Beginn des Vorstoßes in den
Großformatdruckbereich, in dem sich das
Unternehmen schließlich einen Namen als
einer der führenden Experten auf dem öster-
reichischen Markt machte.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien hat
50 Mitarbeiter, die dank der zusätzlichen
Niederlassungen in Innsbruck, Graz und
Dornbirn ihre Großformatdruck-Dienste im
ganzen Land anbieten können. Plakativ hat
seine Druckdienstleistungen in den letzten
achtJahrenkontinuierlicherweitertundver-
fügt jetzt über ein Basissystem von fünf EFI
VUTEk-Großformatdruckern – vier davon
werden in der 2.300 m2
großen Anlage in
Wien eingesetzt. Nach dem Kauf des ersten
VUTEk 5300 ergänzte Plakativ seine Ein-
richtungumzweiVUTEk3360-Druckerauf
Lösungsmittelbasis fürdenRollendruckmit
Druckbreiten von 3 m und um einen VU-
TEk 150 mit einer Druckbreite von 1,50 m.
Ende letzten Jahres kam noch der kurz zuvor
eingeführte QS2000 UV-Drucker im Super-
wide-Format von VUTEk hinzu, der es dem
Unternehmen ermöglicht, auf starren und
flexiblen Bedruckstoffen, die bis zu
zwei Metern breit sind, zu drucken.
Die Vielfalt der VUTEk-Tintenstrahltech-
nologie für den Großformatdruck erlaubt
Plakativ die Ausführung von allen mögli-
chen Projekten im Innen- und Außenbe-
reich. Dazu gehören großformatige Wer-
bung für Gebäude, hochwertige Verkehrs-
mittel- und Fahrzeugwerbung, POP-Dis-
plays und Grafiken für Ausstellungen und
Theaterbühnen.
Nichtumsonst istPlakativfürseineArbeiten
und die Würdigung der Kundenanforderun-
gen bekannt. Ziegler weiß, wie wichtig An-
bieter-Kunden-Beziehungen und Investi-
tionen in anerkannte und zuverlässige Tech-
nologien sind.
„Ich habe immer VUTEk gekauft, weil die
Anlagen zuverlässig sind und weil ich mit
der Design-Strategie übereinstimme, die
Technologie kontinuierlich mit Leistung
und Qualität verbindet“, sagt Ziegler.
Für Plakativ bedeutet der Einsatz der ver-
schiedenen VUTEk-Drucker uneinge-
schränkte Flexibilität, und es wird sicherge-
stellt, dass das Unternehmen immer auf die
Anforderungen seiner Kunden eingehen
kann, indem Druckaufträge an den jeweils
am besten geeigneten Drucker weitergelei-
tet werden. Ziegler erklärt: „Wir haben uns
für den VUTEk 5300 entschieden, weil dies
der beste Drucker für Druckbreiten von 5 m
hinsichtlich Geschwindigkeit und Qualität
war.ErstelltunsdieLeistungzurVerfügung,
die wir benötigen, um größere Aufträge wie
Plakatwerbungen für Gebäude durchzufüh-
ren.“
Die Fähigkeit von Plakativ, in Breiten von
5 m drucken zu können, wird durch die zwei
VUTEk 3360-Drucker mit Druckbreiten
von 3 m ergänzt, von denen einer in der im
Jahr 2002 eröffneten Produktionsanlage in
Innsbruck aufgestellt ist. Die vielfältigen
VUTEk 3360-Drucker auf Lösungsmittel-
basis für den Rollendruck und die Unterstüt-
zung für acht Farben ermöglichen Plakativ
die Produktion von Druckausgaben mit ei-
ner höheren Farbqualität mit weichen Lich-
tern und Mitteltonübergängen, während
gleichzeitig die optische Auflösung insge-
samt verbessert wird.
„Die Installation der beiden 3360-Drucker
stellteinewichtigeErgänzungunsererAnla-
gendar,undwirhabensiehauptsächlichauf-
grund ihresDruckersystemsmit achtFarben
Digitaldruckpionier Plakativ
Größe ist keine HexereiEs gibt nicht viele Unternehmen in Österreich, die imstande sind die großen Fasadenverklei-
dungen zu produzieren. Plakativ in Wien mit Dependanzen in Graz, Dornbirn und Innsbruck isteiner davon. Im Superwide-Format setzt Firmenchef Klaus Ziegler auf Technologie von Vutek.
Beliebtes Verhüllungsobjekt in Wien: der Ringturm der Wr. Städtischen
-
21X-media 5 - 2007
installiert“, so Ziegler. „Wir benötigten au-
ßerdem eine zuverlässige Lösung für hohe
Druckauflagen und Druckbreiten von 3 m,
z. B. für Lkw-Bespannungen, die außerdem
Anforderungen im Innenbereich erfüllte.“
Für selbstklebende Vinyldrucke setzt Plaka-
tiv einen stabilen und zuverlässigen VU-
TEk 150-Drucker für Druckbreiten von
1,50mein. „DerVUTEk150 ist ideal fürdas
Drucken von hochwertigen Grafiken auf ei-
ner Reihe von verschiedenen Materialien.
Für unsere Anforderungen ist er besonders
gut geeignet, wenn es darum geht, auf von
hinten beleuchteten Bedruckstoffen für
Leuchtkästenzudrucken.Wirfertigenunge-
fähr 90 % der selbstklebenden Vinyldrucke
auf dem 150-Drucker an“, sagt Ziegler.
Die neueste Installation von Plakativ, der
VUTEk QS2000-UV-Drucker im Superwi-
de-Format, vervollständigt die Aufstellung
und ist für Ziegler die Nummer 1 unter den
Druckern des Unternehmens. „Der VUTEk
QS2000 ist ein wirklich ausgezeichneter
Drucker, der meiner Meinung nach einen
Meilenstein im Bereich des Druckens auf
starren Bedruckstoffen darstellt. Aufgrund
seiner Stabilität und Zuverlässigkeit kann er
rund um die Uhr eingesetzt werden, und die
Qualität der Druckausgaben ist unglaublich
– das Beste, was ich in Bezug auf Druckauf-
lösung und Schärfe je gesehen habe.“
Seitdem der QS2000 installiert wurde, hat
ihn Plakativ für ein laufendes Projekt einge-
setzt, welches das Drucken von Werbeban-
nern für die immer beliebter werdenden
Bannersysteme auf Fußballfeldern in ganz
Europa umfasst.
„Der QS2000 erzielt überlegene Ergebnisse
beim Drucken auf Tyvek – dem Bedruck-
stoff, der für die großformatigen Werbeban-
nerverwendetwird“,erklärtZiegler.„Beiei-
nem Projekt mit so hoher Sichtbarkeit ist es
natürlich von höchster Wichtigkeit, die Bril-
lanz und Beständigkeit der Farben sicherzu-
stellen, und der QS2000 erfüllt die Heraus-
forderungen mühelos.“
„Andere neue Projekte von Plakativ umfas-
sen das Bedrucken einer riesigen Gebäude-
werbefläche, die am Hauptsitz einer sehr be-
kannten österreichischen Versicherungs-
gruppe, Wiener Städtische Versicherung
AG, angebracht wurde. Das Projekt, das zu
einer Werbekampagne für die Gruppe ge-
hörte, umfasste ein riesiges Bild, das von
dem österreichischen Künstler Christian
Ludwig Attersee gezeichnet und von Plaka-
tiv auf dem großformatigen VUTEk 5300-
Tintenstrahldrucker auf Mesh-PVC-Be-
druckstoffen gedruckt wurde. Die beeindru-
ckende Werbefläche für das Gebäude maß
insgesamt 4.000 m2
und schmückte die Bü-
ros des Unternehmens acht Wochen lang.
SeineErfahrungeninderDruckindustrieha-
ben Ziegler gelehrt, Kundenanforderungen
hoch einzuschätzen. „Da immer mehr An-
bieter von Großformatdrucken auf den
Markt drängen, richten sich Kunden nach
den niedrigsten Preisen und interessieren
sich häufig nicht dafür, wie ihr Auftrag erle-
digt wird oder welcher Bedruckstoff am be-
sten geeignet wäre“, erklärt Ziegler.
„Dank der Kenntnisse und Erfahrungen, die
unser Team in vielen Jahren angesammelt
hat, können wir ein viel umfassenderes
Dienstleistungsangebot bereitstellen. Des-
wegenstellenwir inGesprächenmitunseren
Kunden sicher, dass wir für jeden Auftrag
über alle Details verfügen, so dass wir Ideen
diskutieren und Optionen vorschlagen kön-
nen, die letztendlich eine Voraussetzung für
ein hochwertiges Ergebnis sind. Ich denke,
dasses inderheutigenGeschäftsweltunklug
ist, sich bei der Vergabe von Aufträgen nur
nach dem Preis zu richten.“
Die Anbieter-Kunden-Beziehung wird von
Ziegler hoch geschätzt, und sie ist genauso
stark aus der Perspektive von Plakativ als
EFI-Kunde.„DieengeBeziehung,die ichzu
VUTEk-Produkten habe, wurde über viele
Jahre hinweg geschmiedet. Dieses Vertrau-
en ist notwendig, damit die langfristigen In-
teressen jedes Beteiligten gewahrt werden“,
sagt Ziegler abschließend.
PRODUZENTEN
Oben: Der wohl größteFernseher der Welt…Auch das ist Plakativ:
Großformatiger Druckauf Plastikmaterialien,hier für unser X-media
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5 - 2007 X-media22
PRODUZENTEN
Seit fast 30 Jahren ist das Reproteam in
Graz als Dienstleister in allen Berei-
chen der Werbetechnik tätig. Auf
mehr als 1.000 m² Produktionsfläche und
mit derzeit 22 Mitarbeitern bietet das Re-
proteam vom Großformatdruck, Autobe-
klebungen, Banner und Transparente über
Montage, Digitalfotografie und Grafik-
Service alles an, was des Werbers Herz be-
gehrt. Dazu steht dem Reproteam ein be-
achtlicher Maschinenpark wie ein Zünd
UV-jet 250 Plattendrucker, eine Esko
Kongsberg zum Konturenschneiden und
Fräsen, zwei Mutoh Viper für die Produkti-
on von Fahnen, eine Mutoh Phoenix 3,3 m,
eine Mutoh Osprey 2,5m speziell für die
Folien-Produktion, eine Mutoh Rockhop-
per und noch vieles mehr zur Verfügung.
Firmenchef Mag. Michael Hansbauer hat
große Freude daran, Möglichkeiten zu fin-
den, die kreativen Ideen seiner Kunden in
diePraxis umzusetzen undmitneuenMate-
rialien zu experimentieren. So zeigte er uns
stolz bedruckte Eternitplatten und Drucke
auf Leder für eine Ausstellung im neueröff-
netenMünzkabinett imSchlossEggenberg,
FotodruckeaufGlasundPlexiglasundwer-
bewirksame Botschaften in Form von Kon-
turenschnitten. Sogar ein Bühnenbild für
Wiens neuestes Opernhaus, das Theater an
der Wien, wurde bei Reproteam Hansbauer
angefertigt.
Trotz allem Fokus auf Großformatdruck
und Werbetechnik gibt es seit einiger Zeit
auch einen Button auf der Reproteam-Ho-
mepage, der sich „Digitaldruckdienstlei-
stungenbisA3+“nennt,.Klicktmandarauf,
erscheint der Slogan „jetzt auch stark im
Druck“.
Der Grund für diesen Slogan ist ein Konica
Minolta bizhub PRO C6500e, der sich seit
einigen Monaten im Besitz des Reproteam
befindet und, „das Produktportfolio jetzt
auch im Bereich des Kleinformat-Digital-
drucks perfekt ergänzt,“ wie es Geschäfts-
führer Hansbauer formuliert, „wir erwirt-
schaften zwar immer noch 90 % unseres
Umsatzes mit dem Kerngeschäft Großfor-
matdruckundWerbetechnik, trotzdemsind
diese 10 %, die wir mit dem Kleinformat-
druck produzieren, sehr wichtig. Viele un-
sererKundensindz.B.imEventbusinesstä-
tig und da braucht man oft noch kurzfristig
passende Flyer, Einladungen, Mailings.
MitderBizhubkönnenwirdasalleskosten-
günstig und schnell aus einer Hand anbie-
ten. Die Kunden schätzen das sehr.“
Als Michael Hansbauer vor einem Jahr
wusste, dass er eine vielseitiges, flexibles
undeinfachzuhandhabendesDigitaldruck-
gerät für das Kleinformat benötigte, ver-
schaffte er sich in den Fachmedien einen
ÜberblickundstießübereineAnwenderge-
schichte auf Konica Minolta. Der Kontakt
warschnellhergestellt, dieMaschinenwur-
den auf Herz und Nieren getestet und
schließlichentschiedsichHansbauer fürei-
nen bizhub PRO C6500e. „Ausschlagge-
bend waren einige Kriterien, natürlich hat
das Preis-Leistungsverhältnis gepasst, aber
ganz wichtig war uns, einen verlässlichen
Service garantiert zu bekommen. Konica
Minolta hat Servicetechniker vor Ort und
wir können uns 100%ig darauf verlassen,
dass im Falle einer Störung in längstens 4
Stunden ein Servicemitarbeiter bei uns ist.“
Dank des online-Service-Systems iCare
von Konica Minolta, das über GSM ständig
in Kontakt mit der Maschine ist und proak-
tiv Störungen vorbeugt bzw. automatisch
fürdieAnlieferungvonConsumablessorgt,
haben sich die Technikereinsätze aber bis
jetzt in Grenzen gehalten.
DasReproteamzähltvieleWerbeagenturen
und Grafiker zu seinen Kunden. Für diese
Klientel ist unter anderem auch das Thema
Farbverbindlichkeit wichtig, und hier
konntedieBizhubPRObisheralleKunden-
wünsche, auch wenn es um die Produktion
von Spot- und Sonderfarben ging, aus-
nahmslos erfüllen.
Obwohl auf dem Gerät meist Standardma-
terialien wie Digitaldruck-, aber auch Off-
setpapier verarbeitet werden, konnten be-
reits einige Spezialanwendungen wie z.B.
Druck auf Folien realisiert werden. „Alles
in allem ein gutes Gesamtpaket, das wir da
erworbenhaben,“resümiertHansbauer,der
mittlerweile mehr als 30.000 Drucke im
Monat damit produziert.
Reproteam HansbauerJetzt auch stark im Digitaldruck
Ein Bühnenbild fürs Theater an der Wien: Digitaldruck von Hansbauer in Graz
Michael Hansbauer mit seiner neuestenErrungenschaft, der Bizhub PRO
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5 - 2007 X-media24
PRODUZENTEN / DIGITALDRUCK
EigentlichkommtderwaschechteSt.Gil-
gener Harald Eisl ja aus der Fotografie.
Aber in den vergangenen Jahren hat er
sich zu einem der innovativsten Digital-
drucker im Raum Salzburg und Salzkam-
mergut entwickelt. Und seit kurzem ist sein
UnternehmenEisl&Friendsdaserste Öster-
reichs,dasindenGenussderFrüchteder Zu-
sammenarbeit zwischen dem Digitaldruck-
Hardware-Zulieferer Xerox und dem Ver-
packungsspezialisten Esko kommt. Denn
seit Mitte September ist in Eisls Produktion
neben einer Xerox iGen3 ein von Xerox
gelieferter Kongsberg XE 10 Mustertisch
für digitales Schneiden und Plotten, samt ei-
nem umfangreichen Softwarepaket von
Esko für die Herstellung und Visualisierung
von Verpackungen, installiert. „Damit sto-
ßenwirineinevollkommenneueDimension
– die dritte – vor. Von kompliziertesten Prä-
sentationsmappen mit ausgestanzten Logos
biszuSchachtelnindenverschiedenstenVa-
riationen ist alles möglich. Kostengünstig
wie nie da auch die Herstellung von Kleinst-
serien und Unikaten nun erschwinglich
wird“, so Harald Eisl zu X-media.
Damit das Potential des neuen Eisl´schen
Xerox/Kongsberg/Esko-Systems so richtig
seine Qualitäten unter Beweis stellen kann
hat er sich auch was Besonderes einfallen
lassen: einen Creativpool. „Ich hab immer
schonaufKooperationen gesetzt.Wirhaben
immer schon als Team gearbeitet, deshalb
auch der Name Eisl & Friends. Und jetzt
wollen wir alle Kreativen einladen, mit uns
gemeinsame neue Produkte und Anwen-
dungsmöglichen die sich aus der Kombina-
tion Digitaldruck und digitalem Schneid-
und Standwerkzeug ergeben zu entwickeln.
Alle sind eingeladen mit uns zu experimen-
tieren. Jeder kann Ideen einbringen. Viel-
leichtentwickeltsichsogarmehrdaraus...“
Mit dem Creativpool verfolgt Harald Eisl
aberauchnocheinenzweitenZweck:dieim-
mer noch beträchtliche Skepsis digital her-
gestellten Produkten gegenüber weiter auf-
brechen.
„Was die reine Druckqualität betrifft, da ha-
ben wir unseren Kunden gegenüber bereits
beweisen können, dass der Digitaldruck
dem klassischen Offsetdruck zumindest
gleichwertig ist. „Im Gegenteil, ich behaup-
te, dass heute mit den modernen Digital-
drucksystemen bessere Qualität erzeugt
werden kann als beim herkömmlichen Off-
setdruck.“
Als Beweis zeigt er uns eine Reihe von
Kunstkatalogen die er auf seiner iGen3 her-
gestellt hat. Wobei wir beim bisherigen
Schwerpunkt der Digitaldruckaktivitäten
von Eisl und seinen Freunden wären – die
Herstellung von Kunstkatalogen in geringer
Auflage. „Gerade bei nicht so bekannten
Künstlern war es immer ein Problem, halb-
wegskostengünstigprofessionelleKataloge
oder Werksverzeichnisse anzufertigen. Wir
machen das. Erstauflage von ein paar Dut-
zend Exemplaren, und dann individuell er-
gänzte Weiterdrucke. Mitterweile kommen
auch viele namhafte Künstler, die von der
Digitaldruck und digitale Bearbeitung
Die dritte Dimension beiEisl & Friends in St. Gilgen
Das Salzkammergut, nicht nur Österreichs touristischesAushängeschild mit geradezu kitschig schönen Ortschaften und
Gegenden und nicht nur die Heimat des typischen Schnürl-regens, sondern auch Nährboden für Kreatives und Innovatives.In St. Gilgen ist ein Unternehmen beheimatet, das sich voll den
digitalen Produktionsmethoden verschrieben hat.
Harald Eisl zeigt stolz das Stanzmustereiner personalisierten Mozatkugel-verpackung. Im Bild unten die neueEsko Kongsberg XE 10 in Betrieb
-
Qualität begeistert sind, zu uns und lassen
bei uns ihre Werkkataloge fertigen“. Sein
Kundenkreis reicht bis Wien und weit nach
Deutschland.
Ein weiteres Standbein Eisls sind Kalen-
der – ursprünglich der Einstieg Eisls ins Ver-
lagsgeschäft, 1993 produzierte er den ersten
Aquarellkalender und vertrieb ihn im ge-
samten Raum Salzburg und im Salzkam-
mergut – ein Geschäft, das auch heute noch
gute Umsätze erwirtschaftet. Mittlerweile
ist Eisl aber als Spezialist für alle möglichen
Kalendervarianten bekannt. Rund 450 ver-
schiedene Kalender mit einer Auflage von
weit mehr als 100.000 Exemplaren verlas-
sen jährlich die Firmenräume, nur einen
Steinwurf von der Zwölferhornbahn-Tal-
station entfernt.
„VerlagohneRisiko”istdasSchlagwortspe-
ziell für Bücher und Broschüren. Und auch
hier wieder, 50 Stück billige Startauflage,
dann kann – auch mit Variationen – nachge-
liefert werden.
Kontinuierlich entwickelt hat sich auch der
Kundenstamm bei Kreativen und Agentu-
ren. Gefragt ist hier nicht nur Eisls Kapazität
als Digitaldrucker sondern die Möglichkeit
Gedrucktes auch weiterzuverarbeiten und
Logistik fürdieDaten-Ver-undBearbeitung
beizustellen.
Undwaskommtalsnächstes?„Bildpersona-
lisierung“ kündigt er an – im übrigen aber
will er sich nun einmal die Zeit nehmen, all
seine Investitionen der jüngsten Zeit arbei-
ten zu lassen. Denn „die letzten Jahre sind
wir jährlich an die 30 Prozent gewachsen
und haben rund 1,2 Millionen Euro inves-
tiert.” …meint der begeisterte Wassersport-
ler. – Nein, nicht segeln obwohl er quasi
Nachbar des österreichischen Segelstars
Hubert Raudaschl ist; Eisl ist Gründer des
Ruder Club Wolfgangsee...
PRODUZENTEN / DIGITALDRUCK
Harald Eisl und Wolfram Verwüster, Account Manager von Esko in Österreich
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5 - 2007 X-media26
PRODUZENTEN
Im Ernst: das Bundesministerium für
Landesverteidigung ist erster österrei-
chischer Anwender des Nuvera 288 Di-
gital Perfecting Systems von Xerox, eines
Digitaldrucksystems mit zwei parallelen
Druckwerken. Die Institution hat sich
gleich für zwei Stück des, so betont Xerox,
„weltweit schnellsten Gerätes dieser Kate-
gorie entschieden, um Kleinauflagen künf-
tig schnell, ausfallsicher und effizient pro-
duzieren zu können”. Die beiden Nuvera
288 DPS sind in Wien in den Heeresstellen
Stiftskaserne und Arsenal installiert wor-
den.
„Wir freuen uns darüber, dass das Bundes-
ministerium für Landesverteidigung als
eine der ersten Organisationen in Europa
aufdemNuvera288DigitalPerfectingSys-
tem von Xerox produziert und sich auf An-
hieb für zwei Geräte entschieden hat", be-
tont Gerhard Jarosch, Business Manager
Production System Group von Xerox Aust-
ria. „Unser Ziel bei der Konzeption dieses
Systemsistes,dieambestengeeignetePrint
Technologie für jede Kundenanforderung
zu liefern. Die zwei Druckwerke der Nuve-
ra geben unseren Kunden die Sicherheit,
Druckaufträge jederzeit in Top-Qualität
verarbeiten zu können.“
DiebeidenNuvera288DPSermöglichenes
dem BMLV zweifärbige Druckaufträge so-
wie Kleinauflagen digital zu erzeugen.
„Ausschlaggebend für die Entscheidung zu
den Xerox Produktionsdruckern war deren
Geschwindigkeit und Flexibilität sowie die
Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu optimie-
ren. In engen Zeitabschnitten müssen um-
fangreiche Unterlagen für die Heeresaka-
demie produziert werden. Kurzfristige Än-
derungen kurz vor Drucklegung sind dabei
keine Seltenheit“ betont Vizeleutnant Jo-
hannJakob,derbeimBMLVmitderDruck-
organisation betraut ist. M