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Schnelsen ist vielschichtig und Schnelsenverändert sich rasant. Vom Dorf zur Groß-stadt mit all ihren Problemen und groß-artigen Möglichkeiten. Das NiendorferWochenblatt lädt mit diesem Sonderheft„Mein Schnelsen“ erneut zum Streifzugdurch den Stadtteil ein.
Inhalt2
WissenswertKleine Schnelsener Wappenkunde S. 3Große und kleine Zahlenspiele S. 4.............................................................................
Industrie & HandelInnovative Produkte aus dem Stadtteil S. 5Kommt ins Dorf zum Einkaufen! S. 6+7Publikumsmagnet Messe Schnelsen S. 8.............................................................................
Wohnen & LebenWintercamper am Wunderbrunnen S. 9Vier große neue Wohnbauprojekte S. 10+11.............................................................................
VerkehrDer große Radwegetest S. 12+13Der Schnelsener Deckel wächst S. 14Was wird aus der AKN-Linie A1 S. 15.............................................................................
Ausbildung & BerufVerschiedene Wege im Beruf S. 16+17Eine Schule für Schwindelfreie S. 18Große Jobmesse für junge Leute S. 19
Impressum Mein Schnelsen 2016
Verlag: Niendorfer Wochenblatt GmbH & Co. KG, Tibarg 30,22459 Hamburg, Tel. 040/ 55 50 530-0, www.nie-wo.de
Konzeption und Redaktionsleitung: Silke JahnRedaktion: Miriam Flüß, Kirsa Kleist, Bernhard Koch, Claudia Möller,Christina SlugaAnzeigen: Björn Beutler, Claudia Jacobs, Simone Loge, Nicola Krause,Brigitte WollmannGrafische Gestaltung: Kristin Hesse, Susann Behnken, Maria LjungdahlVerantwortlich für den Inhalt: Angelika ZanderAuflage: 17.000 als Teilauflage zum Niendorfer Wochenblattam 2. März 2016 und an ausgewählten Auslagestellen in Schnelsen,Bönningstedt, Ellerbek und Niendorf
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GutgewappnetTraditionsbewusst, prägnant, zeitlos: Schnel-sens Vereinswappen sind so vielfältig wie dieVereinslandschaft des Stadtteils. Das NiendorferWochenblatt stellt die Bekanntesten vor. kk
DasWappen von Schnelsen erzählt aufeinen Blick viel Stadtteilgeschichte. Die bei-denHalbmeilensteine stammen noch ausder dänischen Verwaltungszeit. Das DorfSchnelsen gehörte zu Schleswig-Holstein,bis es 1937 als Hamburger Stadtteil einge-meindetwurde. Daran erinnern HolsteinerNesselblatt undHamburger Stadtwappen aufbeiden Seiten des Bornkasthofs, der sich in derFrohmestraße im ZentrumSchnelsens befin-det.Wolfgang Burmester vomSchnelsen Archiv hat dasWappenzusammenmit der Interessengemeinschaft „Herz von Schnelsen“entworfen. Der Aufkleber ist erhältlich bei Druckservice Jansen undDuoMode in der Frohmestraße. Grafische Ausführung: Günter Brede
Der Golf-Club HamburgWendlohe am äußersten EndeSchnelsens ist während seinerrund 50-jährigen Geschich-te von 50Mitgliedern auf gut1.300 angewachsen. Nach der(Auf-) Bauphase startete 1968der Spielbetrieb über neunLöcher. Heuteverteilt sichder 27-Loch-Golfplatz auf100 Hektar.Grafik: Golf-Club
HamburgWendlohe
Der FC Schnelsenwurde 2010gegründet. DasWappen sollzum noch jungen Verein ebensowie zummodernen Fußball pas-sen. Entworfen wurde es vom1. Vorstandsvorsitzenden KlausRohrbach in den VereinsfarbenBlau und Gold. FCS-Fans feuernmit „Auf geht’s Quickborn!“(Kultspruch!) an. Grafik: FC Schnelsen
Der Königsspringer Hamburg Schachclub von1984 ist mit 150Mitgliedern verhältnismäßig
groß. Gleiches gilt auch für das gerahmteOriginal-Wappen, das einenmal einen halbenMeter misst. Königsspringer Hamburg setztauf Leistungsschach und Jugendförderung.Der Verein betreut Schulschachgruppen an
den Niendorfer Gymnasien Ohmoor und Bon-denwald. Grafik: Königsspringer Hamburg
Wissenswert 3
Der Förderverein der Freiwilli-gen Feuerwehr Schnelsen zeigtsein Maskottchen: „Löschi“.Zum 75-jährigen Jubiläum derFeuerwehr 1978 wurde eineBMW-Isetta als Mini- Feuer-wehrauto ausgestattet. Seitherist „Löschi“ allerdings aus-schließlich als Sympathieträgerim Einsatz.
Grafik: Freiwillige Feuerwehr Schnelsen
Schlicht inden Ver-einsfarbenBlau-Weiß-Schwarz prä-sentiert sichder Turn- undSportverein Germania Schnel-sen von 1921. Rund die Hälfteder 1.600Mitglieder gehört derFußballabteilung an, die ab die-sem Frühjahr erstmals eigeneFußballcamps in den Schulferienanbietet.
Grafik: TuS Germania Schnelsen
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Arbeiten 10.421 sozial-versicherungspflichtig Beschäf-tigte leben in Schnelsen. Insge-
samt gibt es 903 Ar-beitslose, davon sind
95 im Alter zwischen15 und 25 Jahren,146 sind zwischen55 und 65 Jahre alt.
Wissenswert4
Verkehr Schnelsen weisteine relativ hohe Autodichteauf. 11 650 private Pkws sindhier registriert. Bedeutet: Auf1000 Einwohner kommen imStadtteil 411 Autos. Zum Ver-gleich: Im gesamten Bezirk
Eimsbüttel kommen geradeeinmal 348 Autos auf
1000 Einwohner,betrachtet man diegesamte Hanse-stadt sind es sogar
nur 341 Autos pro1000 Einwohner.
Bevölkerung Die Bevölkerungs-dichte in Schnelsen liegt bei 3188 Einwoh-nern pro Quadratkilometer. Zum Vergleich:In ganz Hamburg sind es 2388, in Eimsbüttel5119. Unser Bezirk hat die höchste Bevölkerungs-dichte aller Bezirke der Hansestadt. In Schnelsen haben dieFrauen das Zepter in der Hand: 14 785 und damit sind 51,3 Pro-zent der Einwohner weiblich. 13 841 (48,2 Prozent) gehören dermännlichen Fraktion an. 5188 (18,1 Prozent) sind unter 18 Jahre,5868 (20,5 Prozent) sind 65 Jahre und älter. In unserem Stadtteilleben 3283 Ausländer, sie machen 11,5 Prozent der SchnelsenerGesamtbevölkerung aus. 7794 (27,5 Prozent) haben einenMigrationshintergrund. Hinzu kommen 1304 Flüchtlinge, die zurZeit in den öffentlichen Unterbringungen an der PinnebergerStraße, der Holsteiner Chaussee und am Flagentwiet unterge-bracht und noch nicht von der Statistik erfasst sind.
3188
Dass Schnelsen sich großer Beliebtheit bei Alt-eingesessenen und jungen Familien erfreut, dort28 626Menschen leben, haben die meisten viel-leicht schon einmal gehört. Aber hätten Sie ge-wusst, wie vieleWohnhäuser, Ärzte oder Autos esin unserem Stadtteil gibt?Wir verraten es Ihnen –in Zusammenarbeit mit dem Statistikamt Nord. cs Wohnen 5680 Wohn-
gebäude mit insgesamt12 991 Wohneinheiten gibtes in Schnelsen. 28,8 Pro-zent der Wohnungen habenvier Räume, 23,3 Prozentdrei. 1758sind Sozi-alwoh-nungen.Interes-sant:Immerhin980 (7,5 Pro-zent) Häuser und Wohnun-gen in Schnelsen habenmehr als sieben Zimmer,Ein-Raum-Buden gibt esgerade einmal 316 (2,4 Pro-zent). Die durchschnittlicheWohnungsgröße in Schnel-sen liegt bei 88,6 Quadrat-meter, jedem Schnelsenerstehen zudem durch-schnittlich 40,7 Quadrat-meter Wohnfläche zur Ver-fügung.
980 (7,5 Pro-
5680
samt gibt es 903 Ar-beitslose, davon sind
95 im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, 146 sind zwischen 55 und 65 Jahre alt.
10 421
Bildung Der Stadtteil Schnelsen hat insgesamt vier Grundschulen, die von 1087Schülern besucht werden. Hinzu kommt mit der Julius-Leber-Schule eine weiter-führende Schule/Stadtteilschule. Sie wird von insgesamt 1700 Jungen und Mäd-chen aus dem Stadtteil und den umliegenden Gemeinden besucht. Insgesamt sindin Schnelsen 1825 Schüler der Sekundarstufe 1 gemeldet, davon gehen 1093 aufeine Stadtteilschule (59,9 Prozent) und 688 auf ein Gymnasium (37,7 Prozent).Lediglich 44 Jungen und Mädchen (2,4 Prozent) besuchen eine andere Schulform.
Gesund-heit In SachenMedizinische Ver-sorgung kannSchnelsen mit einerguten Infrastruktur aufwarten.Insgesamt haben sich im Stadt-teil 42 Ärzte niedergelassen,davon 17 Allgemeinärzte. Zudemgibt es in Schnelsen 17 Zahnärz-te und insgesamt sechs Apo-theken sowie ein Krankenhaus.
Bildung
42
Der Stadtteil Schnelsen hat insgesamt vier Grundschulen, die von 1087
1087
Zahlenspiele11 650 Autos, 17 Zahnärzte, 14 785 Frauen
einmal 348 Autos auf
11 650
Schnelsen in Zahlen 11 650Autos sind beispielsweiseim Stadtteil gemeldet Foto: cs
Industrie & Handel 5
Die perfekte Verkehrsanbindung an die Autobahnund auch die Nähe zum Flughafen sind gewichtigeGründe, warum Schnelsen als Standort für namhafteBetriebe und Unternehmen so attraktiv ist. So gehenhier entwickelte und auch hergestellte Produkte aufden Weg nach ganz Deutschland und in die Welt. moe
Ein Top-Kühlsystem ins-tallierten die Experten derKliewe GmbH beim For-schungszentrum DESY
Foto: Kliewe GmbH
In den 90erJahren dientediese Weltkarte
von Schön-berg-Acryl alsHintergrundbei den
TagesthemenFoto: moe
Schönes ausAcryl Die FirmaSchönberg-AcrylKunststoffe + Ver-arbeitung GmbH &Co. KG ist ein mit-telständiges Unter-nehmen, das sichauf die Verarbeitungvon Acryl-Kunststoffenspezialisiert hat.Eins der Produkte ist sogarein TV-Klassiker: Denn in den 90er Jahren fertigtedie Firma die damalige Weltkarten-Wand, die bei denTagesthemen als Hintergrund wirkte. Auch heute nochwerden Einrichtungsteile für die NDR-Studios her-gestellt. 2002 zog die Firma vom Kulemannstieg zumFlagentwiet. „Die Arbeit ist der einer Möbeltischlereiähnlich, zusätzlich wird aber bei uns noch thermischverformt“, so Geschäftsführer Wilfried Plieth. Gefer-tigt werden Produkte für den Laden- und Messebau,zur Wohnraumgestaltung, technische Produkte, Tre-sen und Pokale und weitere Einzelanfertigungen.
Präparate für die Gesundheit 1974 legte Dr. med. Det-lef Strathmann den Grundstein für die Strathmann GmbH & Co. KG,die am Schnelsener Sellhopsweg 1 ansässig ist und heute zu den 100größten Pharmaunternehmen Deutschlands und zu den bedeutendenAnbietern von Phytopharmaka (Arzneimittel pflanzlichen Ursprungs)zählt. Das Unternehmen beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und erzielteinen Jahres-Umsatz von rund 40 Millionen Euro (Deutschland undEuropa). Die Kernkompetenzen liegen bei Arzneimitteln folgenderIndikationsgruppen: Muskelrelaxanzien, Dermatika, Analgetika/Anti-rheumatika, Mineralstoffpräparate/Osteoporosemittel und Impfstoffe/
Immunmodulatoren. Eins der Vorzeigeprodukteaus dem Haus ist zum Beispiel Ebenol® – dieerste Hydrocortisoncreme in Deutschland, dievon den obersten Gesundheitsbehörden für dieSelbstmedikation freigegeben wurde.
Kühlsystem fürRöntgenlaser 1959 in Lok-stedt von Kupferschmiedemeis-ter Bruno Kliewe gegründet, zähltdie Kliewe GmbH mit ihren heutemehr als 200 Mitarbeitern an derFlagentwiet zu den führendenUnternehmen im Bereich des in-dustriellen Anlagen- und Rohr-leitungsbau. Behälter, Apparate-,Rohrleitungssysteme, Pumpen,Kühltürme, Kältemaschinen undWasseraufbereitungen werdenkonzipiert und gefertigt. Für dasForschungszentrum DESY stat-tete Kliewe den Fächertunnel, dieSchachtbauwerke und dazuge-hörigen Pumpenhäuser für den3,4 Kilometer langen Röntgen-laser European XFEL mit einemeinzigartigen Kühlsystem aus.
MadeinSchnelsenProdukte aus dem Stadtteil
In den 90er Jahrendiese Weltkarte
von Schön-
TagesthemenFoto: moeauf die Verarbeitung
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Industrie & Handel6
Ein„Dorf“mitTraditionIn der Frohmestraße gibt es viele alteingesessene, inhabergeführte Geschäfte
Wenn die Schnelsener Einkaufenwollen, dann gehen sie „ins Dorf“– undmeinen damit die Frohme-straße. In der Tat geht es im Zen-trum des Stadtteils vergleichs-weise familiär und gemütlich zu.Viele Kunden und Geschäftsleutekennen sichmit Namen. Das istnicht zuletzt darauf zurückzufüh-ren, dass es dort noch zahlreichealteingesessene, inhabergeführteLäden gibt. Wir habenmit ein paarvon ihnen über die Vergangenheitund die Zukunft im Herzen vonSchnelsen gesprochen. cs
Vor zwei Jahren wurde der 20.Geburtstag groß gefeiert: 1994gründete Simon Helm gemein-sammit seinem Bruder StephenHelm das Unternehmen „Helmund Helm Inneneinrichtung“.Seither ist das Familienunterneh-men Partner in Sachen exklusiverWohnkultur, das mit seinem An-gebot auch Kunden aus anderenStadtteilen in die Frohmestraßelockt. Simon Helm: „Wir habenhier den für uns perfekten Stand-ort gefunden.“
Seit 1993 betreibt Heinrich Stehrsein Brillenstudio in der Frohme-straße 16. „Das nette Umfeldund die lieben Kunden“ hat er inden vergangenen 23 Jahren zuschätzen gelernt. Und so stehter auch den Bauarbeiten an derbenachbarten Autobahn A7 ge-lassen gegenüber: „Auswirkun-gen aufs Geschäft sind wirklich
sässig und fühlt sich pudel-wohl. „Ich habe viele treueStammkunden und netteNachbarn. Wir sind wie einegroße Familie und das ge-fällt mir.“
kaum zu spüren.“ Sein Wunsch:„Es wäre schön, wenn die Froh-mestraße von der Überdecke-lung der A7 profitieren könnteund ebenfalls aufgehübschtwürde.“ Besonders Fuß- undRadwege glichen derzeit einemFlickenteppich und müsstendringend saniert werden.
Fotos: cs
Simon Helm,Helm und Helm
Barbara Poser, Duo-Moden
Barbara Poser ist selbstSchnelsenerin, ihr Modege-schäft „Duo-Moden“ gründetesie jedoch in Niendorf-Nord –vor 33 Jahren. Seit zehn Jahrenist sie in der Frohmestraße an-
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Industrie & Handel 7
Seit 1970 prägt sie das Bilddes Stadtteils: Die ParfümerieKaland in der Frohmestraße 1.Inhaber Hans-Gerhard Kalandbetreibt mittlerweile acht Fili-alen im Hamburger Stadtge-biet und Schleswig-Holstein.Doch die Schnelsener Filiale istnoch immer Hauptgeschäft.„Unsere Parfümerie ist ideal
Als Karin Freyhofers EhemannArmando das SchnelsenerBüchereck vor 33 Jahren ausder Taufe hob, befand essich noch in der StraßeMed-denwarf. Seit nunmehr 23Jahren ist die Buchhandlungim Glissmannweg 7, nur einpaar Meter von der Frohme-
straße entfernt, beheimatet.„Mittendrin wäre zwar besser,aber inzwischen kennen unsdie Leute ja undwissen, wosie uns finden“, sagt Freyho-fer. Ihr Erfolgsrezept: „GuterService, qualifizierte Beratungund ein sympathisches, gutgelauntes Team“.
am Rande der Frohmestraßemit eigenen Parkplätzen vordem Haus gelegen“, erläutertKaland: „Das ist sicher einStandort-Vorteil.“ An denRuhestand denkt der 68-jähri-ge Geschäftsmann noch langenicht. „Ich mache mindestensso lange weiter bis ich 80werde!“
Karin Freyhofer, Schnelsener Büchereck
Hans-Gerhard Kaland, Parfümerie Kaland
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PublikumsmagneteundPremierenGeschäftsführerin der Messe Schnelsen, Steffi Kranawetter, im Interview
DieMesse Schnelsen wartet seit30 Jahrenmit einem bunten Ver-anstaltungsmix rund um dieThemen Haustier, Gesundheit,Jobs, Ausbildung, Reisen, Krea-tivität, Technik, Antiquitätenauf. Redakteurin Christina Slugasprachmit GeschäftsführerinSteffi Kranawetter über das neu-enMessejahr 2016 und seine Hö-hepunkte.
Niendorfer Wochenblatt: DieMesse Schnelsen ist frisch in dasneue Jahr gestartet. Was erwar-tet unsere Leser in den kommen-den Wochen?Steffi Kranawetter: Neben demNovember ist der Februar tradi-tionell unser besterMonat. Auchandiesem Jahrwarenwir an allenvier Wochenenden ausgebucht.Die Stoffmesse am 20. und 21.
Februar war sicher einer meinerganz persönlichen Höhepunktedes neuenMessejahres.
NW:Was sind denn Highlights imVeranstaltungskalender 2016?Kranawetter: Weitere Publi-kumsmagnete sind sicherlichunser Klassiker die „KreativHamburg!“ vom26. bis 28. Augustsowie die Nähmesse, die im ver-gangenen Jahr wirklich ein gro-ßer Erfolgwar und indiesem Jahram ersten Oktoberwochenendestattfinden soll. Andemmessein-ternenWettbewerb „HamburgerNähtalent 2015“ haben damals111 Frauen teilgenommen. Indiesem machen bestimmt nochmehr mit.
NW: Gibt es auch wieder einigeMessepremieren?Kranawetter: Besonders ge-spannt bin ich auf die „VeggieWorld“ für nachhaltiges Genie-ßen am 12. und 13. März, die indiesem Jahr nicht nur bei uns,
sondern auch in München, Ber-lin, Düsseldorf, Berlin, Utrecht,Zürich und Paris zu Gast ist.Ebenfalls großen Zulauf erwarteichbei unserer erstenOutletmes-se mit dem Schwerpunkt Beklei-dung fürKinder undErwachsene.Es haben sich bereits einige gro-ßen Marken angesagt, die dannbei uns Musterkollektionen undLagerware zubesonderes günsti-gen Preisen anbieten.
NW: Das Messejahr ist also gutangelaufen. Sie sind zufrieden?Kranawetter:Eskönntenatürlichimmernochbesser sein.Aberunsist es wieder gelungen, einigeMessen inHamburgzuetablieren.Das ist in der heutigen Zeit keineSelbstverständlichkeit undsicher-lichauchdarauf zurückzu führen,dass wir sowohl zu unseren Aus-stellern als auch unseren Besu-chern eine intensive Beziehungpflegen. Es ist schön zu sehen,dass man mit gutem, ehrlichemService viel erreichen kann. cs
Steffi Kranawetterblickt auf das Messe-jahr 2016 Foto: cs
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Gut ausgerüstet und vorbereitet trotzen Beate und StephanHunger mit ihren Hunden Elli (vorn) und Lola denwinterli-chen Temperaturen Foto: moe
Das Thermometer zeigt morgensum 8Uhr knapp über 0 Grad an.Doch die winterliche KältemachtBeate und Stephan Hunger nichtsaus, denn in ihremWohnmobilsind es knapp 17 Grad.
Das Paar aus Frankfurt näch-tigt mitten im Februar auf demSchnelsener Knaus Campingparkam Wunderbrunnen. „Unsereeigentliche Saison geht natürlichvon März bis Oktober. Aber auchim Winter sind wir immer so umdie30Prozentausgelastet“, soKa-rina Lorenz, Camp-Managerin.Monteure, Touristen oder Eltern,die ihre in Hamburg lebendenKinder besuchen, gehören zuden Wintergästen. Auch Dauer-camper gibt es auf dem Platz.„Aber die sind natürlich nicht dieganze Zeit da. Denn regelmäßigeBewohner gibt es bei uns nicht“,so die Chefin.
Fahrzeuge aus der Schweiz,aus Holland und aus Dänemarkstehen an diesem Sonnabendauf dem Platz – und eben auchdas Wohnmobil der Hungers ausFrankfurt. Allerdings ist StephanHunger gebürtiger Hamburger.„Meine Mutter stammt sogar ausNiendorf, mein Vater aus Eppen-dorf“, erzählt er. „Und kennen-gelernt haben sich die beiden beieinem Tanzabend im Hotel Zep-pelin in Schnelsen.“
„Wir sind ab und an in Ham-burg, aber zumerstenMalhier aufdem Schnelsener Campingplatz,derunswirklichgutgefällt.Ichwarauch auf dem Tibarg zum Shop-pen“,erzähltBeate. „Der ist richtigkleinund fein“, lobt sie. moe
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EinwahrerBauboominSchnelsenVier große Bauprojekte - hier ziehen schon bald die neuen Nachbarn ein
Schnelsen ist als zentraler und dennoch ruhigerWohnort mit dörflichem Charakter beliebt. KeinWunder, dass auch hier die Nachfrage anWohnraumgrößer ist als das Angebot. Vier Bauprojekte stehenin der nahen Zukunft an, viele der neuen Nachbarnbeziehen ihr neues Heim noch in diesem Jahr. cs
Oldesloer Straße Direkt gegenüber derMesseHalle entsteht derzeit das Schnelsen Village
Holsteiner Chaussee Auf dem Gelände ei-ner ehemaligen Gärtnerei wird das Schnel-sener Stadthausvillage gebaut
Ähnlicher Name, ähnliches Konzept: Auf dem ehemaligenGelände der Gärtnerei Herbert Kühn entsteht eine Neubau-siedlung mit insgesamt 20 Reihenhäusern. Verantwortlichfür den Bau des Schnelsener Stadthausvillage ist die Accen-tis Classichome Bauprojekt GmbH.Baubeginn: Anfang 2016, Bezug: Frühjahr 2017
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Auf dem 3800 Quadratmeter großen Grundstück schräg ge-genüber der MesseHalle Schnelsen soll das „Schnelsen Village“entstehen. Dort, wo bis vor rund zweieinhalb Jahren die Werk-statt des VW-Autohauses Fritz Noack + Sohn GmbH ihrenStandort hatte, errichtet das Harburger Unternehmen Tom-czak Bauträger zehn Reihen- sowie acht Doppelhäuser.Baubeginn: Januar 2016; Bezug: Herbst 2016
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Zwischen der schleswig-holsteinischen Landesgrenze, demEllerbekerWeg und der Holsteiner Chaussee entsteht in die-sem Jahr die erste Flüchtlingsunterkunft mit der PerspektiveWohnen im Bezirk Eimsbüttel. Vorgesehen sind Reihenhäu-ser mit insgesamt 35Wohneinheiten (im Standard des sozi-alenWohnungsbaus), die zunächst von jeweils fünf Flücht-lingen in der sogenannten Folgeunterbringung bewohntwerden. Nach etwa 15 Jahren sollen die Unterkünfte dannals öffentlich-geförderteWohnungen auf dem freienMarktangeboten werden.
EllerbekerWegHier ist die erste Flücht-lingsunterkunft mit der PerspektiveWohnengeplant Fotos: cs
Auf dem 7000 Quadratmeter großen Grundstück errichtetdie Baugemeinschaft Nordstern 39Wohnungen im Rahmeneines generationenübergreifenden, inklusiven, sozialenWohnprojekts. Das Besondere: Singles, Familien und Lebens-gemeinschaften jeden Alters sowiemit und ohne Behinde-rung erleben ein harmonisches, zugewandtes Miteinander– so die Idee. Daher plant der Verein „In Selbstbestimmungleben“ (Insel) dort zudem eine ambulant betreuteWohn-gemeinschaft für sechs bis acht Menschenmit geistigerBehinderung. Zusätzlich wird es weitere rollstuhlgerechteSingle- oder Zweipersonenwohnungen geben.Baubeginn: 2016; Bezug: 2017
Peter-Timm-StraßeDort, wo bis vor weni-genWochen noch dutzende Bäume standen,soll ein inklusivesWohnprojekt entstehen
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Verkehr12
Auch inSchnelsenhabenesdieFahrradfahrer schwerViele Radwege sind zu verwarzten Buckelpisten verkommen
Fast ein Jahr schon regiert Rot-Gründie Stadt, aber das Projekt „Fahrrad-stadt Hamburg“ ist in Schnelsennoch nicht angekommen. Bekla-genswert ist der Zustand diverserWege, wie an der Holsteiner Chaus-see und an der Halstenbeker Straße.„Gelöst“ wurden diese Problemedadurch, dassman den Radlern dieFahrbahn freigibt – zwischen Lkws,Bussen und Autos, die bei Tempo 50mitMiniabstand überholen. Bezeich-nend auch, dass beim Fahrradunter-stand am Bahnhof Schnelsen dieReparatur der Beleuchtung ein Drei-vierteljahr auf sich warten ließ... bk
Daumen nach unten Die Lehrer Maike Thiele und Lutz Upadek (oben)quälen sich täglich über den Radweg der Halstenbeker Straße (links)zur Julius-Leber-Schule. Hier erneuerte 2011 die damalige Umwelt-hauptstadt Hamburg nur die Straße. Der gammelige Radweg wurdemit grobem Sand geflickt, den der Regen wieder wegspült Fotos: bk
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Verkehr 13
Platz eins auf der Grusel-liste:Holsteiner Chaussee,mit hoher Sturzgefahr inden Pflastersteinbereichen,besonders bei Regen oderRaureif. Teilweise ist derWeg völlig verwarzt – abge-sackt, zugewachsen, mitPfützen übersät, und esragen spitze Steine hoch
Hamburg ist nicht Holland und deswegen gibt es in derHeidlohstraße keine Behelfsbrücke für Radfahrer. Die sol-len die steile Autobrücke benutzen. Viele schaffen aber dieSteigung gar nicht und plagen deshalb lieber die Fußgängerauf deren Behelfsbrücke
Engstellen gibt es auch in Schnelsen. Die Stadt wurdegebaut, als den Trend zum Fahrrad noch niemand ahnte.Bei der Bushaltestelle Frohmestraße (Mitte) bleibt für Fuß-gänger und Radfahrer gerademal ein MeterWegbreite. DieMutigen fahren auf der Fahrbahn zwischen den vielen Lini-enbussen und Autos
Nochmal Holsteiner Chaus-see:Nicht weggekehrtesLaub bildet hier und anders-wo eine prima Humus-schicht, damit derWeg vonden Seiten her mit Grasüberwachsenwerden kann.Kurios: Gras auf Radwegenzählt zu den „bezirklichenGrünanlagen“
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Verkehr14
Montagvormittag, 11 Uhr.Während auf derWest-seite der Autobahn A7in Höhe des SchnelsenerJungborns die Bau-arbeiten auf Hochtourenlaufen, herrscht auf derOstseite dichter Verkehr.Aber er fließt – in beideRichtungen.
Gerhard Fuchs, Verkehrskoor-dinator der LänderHamburgundSchleswig-Holstein, ist begeis-tert: „Das zeigt, dass sich die Ver-breiterung der Fahrbahn imVor-feld der eigentlichen Baumaß-nahme rentiert hat. Von denSpitzenzeitenmal abgesehen gibtes kaum Staus.In der Tat: Allen Unkenrufen
zum Trotz läuft der A7-Ausbau
bislang relativ reibungslos ab.„Wir liegen gut imZeitplan“, sagtChristianMerl, Sprecher der Pro-jektgesellschaft Via SolutionsNord, die die Arbeiten zwischendem Autobahndreieck in Bor-desholmbis südlichdesNiendor-fer Geheges betreut.
Fertigstellung 2018
Drei Lärmschutzdeckel sindaufHamburger Seite imZugedesA7-Ausbaus geplant.Der 550Me-ter lange Schnelsener Tunnel istder erste, der in Angriff genom-men wird. Bereits 2018 soll erfertiggestellt sein. Damit das Zieleingehaltenwerden kann, arbei-ten alle BeteiligtenTagundNachtim Schichtbetrieb. VomBaufort-schritt können sich die Schnelse-ner an den prominenten „Aus-sichtspunkten“, den Behelfsbrü-cken an der Frohme- und der
Heidlohstraße, quasi täglichselbst überzeugen. „Die Verbrei-terung der Ostseite der A7 aufSchnelsener Gebiet haben wirbereits im Herbst vergangenenJahres fertiggestellt“, berichtetMerl. Nun sei der westliche Be-reich an der Reihe. Auch dortwird die Fahrbahn auf drei Spu-ren verbreitert und es werdenbereits vorbereitende Maßnah-men für die Wände des späterenDeckels getroffen. Sobald diesogenanntenGründungsarbeitenabgeschlossen sind, beginnendieeigentlichen Arbeiten am Auto-bahndeckel. Der Startschuss da-zu soll noch im ersten Halbjahr2016 fallen.Die Fertigstellungderwestlichen Tunnelröhre ist fürdas zweite Quartal 2017 geplant.„Während der Arbeiten an deröstlichen Tunnelröhre wird derVerkehr dann aus und in Rich-tungNordendurch diewestliche
DeckeldraufDer A7-Ausbau in Schnelsen
Tunnelröhre geleitet“, erläutertMerl. Bis dahin gibt es für ihnundseinenKollegenFuchs aber nochjede Menge zu tun: „Selbstver-ständlich gibt es bei so einemgroßen Bauvorhaben auch im-mer wieder Beschwerden vonAnwohnern und Autofahrern,um die wir uns kümmern müs-sen“, so Fuchs. Bei vielenKlagenhandele es sich allerdings umeine konstruktive Kritik, dieschlussendlich eine Verbesse-rung der Situation herbeiführe.So wie im Fall der Frohmestra-ßen-Brücke. Weil diese, wennAutos undBusse darüberfuhren,recht laut klapperte, habe es ei-nige Beschwerden gegeben.Merl: „Wir habendaher die soge-nannten Schleppplattender Brü-ckenwiderlager an einem Sonn-tag ausgetauscht.DieseMaßnah-me hat erheblich zur Lärmredu-zierung beigetragen.“ cs
Von der Fußgänger-brücke an der Heid-lohstraße haben dieSchnelsener einegute Sicht auf dieA7-Baustelle Fotos: cs
Ein gutes Team Christian Merl (li.) undGerhard Fuchs sind mit dem Verlaufder A7-Bauarbeiten zufrieden
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Verkehr 15
WaswirdausderLinieA1?Die Planungenwerden fortgesetzt, aber bislang gibt es keinen Beschluss
Auch 2016 heißt es für Fahrgästeund Anwohner der AKN-Bahn-strecke: Es wird weiter auf eineEntscheidung über die Zukunftder Strecke gewartet.
Diesel-Triebwagen oder elek-trische S-Bahn? Diese Fragesteht im Mittelpunkt – auch beieinem Gutachten, das kürzlichvon einer Anwohner-Initiativeaus dem benachbarten Umlandpräsentiert wurde. Anders als dieoffizielle Kosten-Nutzen-Analysekommt dieses Gegengutachtenzum Ergebnis, das eine Elektrifi-zierung unwirtschaftlich sei. Dieoffizielle Analyse hatte hingegenergeben, dass sich ein umsteige-freier S-Bahn-Verkehr von Kal-tenkirchen zum Hauptbahnhofrechnenwürde.
Bei einem Infoabend imNovember hatte die AKN berich-tet, dass die Planungen für eineS21 nach Kaltenkirchen weiter-laufen – obwohl vondenLändernHamburg und Schleswig-Hol-
stein immer noch kein grünesLicht vorliegt. Bei der AKN stelltman sich auf Bauarbeiten von2018 bis 2020 ein.
Die Pläne hängen aber ab voneiner Mitfinanzierungszusagedes Bundes, die nach wie vornicht vorliegt. Und damit mussauch Schnelsen-Süd weiter aufseinen Bahnhof warten – und dasnun schon seit 2003. Damals wardie Bahnsteigzuwegung fertigge-stellt worden, und der Bahnhoferschien übereilt schon auf denHVV-Übersichtsplänen. Werdie Schuld an der Ver-öffentlichung trug,ließ sich hinter-her nicht mehrklären. Der HaltSchnelsen-Südsoll erst danngebaut wer-den, wenndie Frage„Diesel-zügeoder
S-Bahn?“ beantwortet ist, dadie verschiedenen Fahrzeugeunterschiedlich hohe Bahnsteigebenötigen. Bei einer Verlänge-rung der Linie S 21 bis Kalten-kirchen sollen nach Möglichkeitdie AKN-Triebfahrzeugführerübernommen werden. Voraus-gegangen waren Proteste vonAKN-Mitarbeitern, die die Stre-cke nicht an die S-Bahn abtretenmöchten. bk
Seit Dezemberverkehren dieneuen LINT-Triebwagen aufder Bahnlinie nachKaltenkirchenFoto: AKN Eisenbahn
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Ausbildung & Beruf16
Praktika, Ferienjobs, Berufsvorbereitungsange-bote, Ausbildung oder Studium sind die gängigs-ten Stationen eines beruflichen Lebenslaufs.Doch nicht immer ist derWerdegang so klar. Wieunterschiedlich derWeg zum beruflichen Erfolgsein kann, erzählen diese vier Männer, die inSchnelsener Firmen arbeiten. moe
Nachfolger auf UmwegenKay Zywietz leitet mit seinemVater die Firma Zywietz (Innen-ausbau und Tischlerei) an derFlagentwiet: „Mein Vater grün-dete die Firma 1954. Ich wolltegar nicht bei ihm einsteigen,studierte BWL. Doch mit derZeit wurde mir bewusst, wieschade es wäre, wenn die Firmakeinen Nachfolger hätte. Alsofing ich 1996 bei meinem Vater
Kay Zywietz,Geschäftsführer
VerschiedeneWege imBerufVomAzubis bis zum Chef - vier ganz unterschiedliche Karrieren aus dem Stadtteil
machen, kehrte in meinenJob zurück. Doch ich wolltemich im Kfz-Bereich weiter-bilden. Deshalb habe ich ne-benbei den Sachverständi-genschein zum Kfz-Gutach-ter absolviert. Im Mai schließeich nun meine fast zweijähri-ge Weiterbildung zum Ver-kaufsberater ab und das warsicherlich nicht mein letzterKarriereschritt.“
Die Zukunft fest im BlickOssman Abdo lässt sich bei AutoWichert in der HolsteinerChaussee zum Verkaufsberaterweiterbilden: „Dem Berufsvor-bereitungsjahr nach der Mittle-ren Reife folgte bei mir die Aus-bildung zum Kfz-Mechatronikerbei Auto Wichert, wo ich dannauch als Geselle arbeitete. Dannnahm ich mir sieben MonateAuszeit, um den Meisterbrief zu
Ossman Abdo,Auszubildender
an. In zwei Tischlereien in Han-nover bekam ich auch prakti-sche Erfahrungen. Zudem be-suchte ich Kurse bei der Hand-werkskammer, machte eineFortbildung bei der Tischlerin-nung. Doch ich blieb und binDiplomkaufmann. Deshalbkonnte ich nur mit einer Aus-nahmebewilligung Geschäfts-führer unseres Handwerkbe-triebs werden.“ Fotos: moe
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Ausbildung & Beruf 17
Vaters Leidenschaft geerbtNinoWeiß arbeitet als Zweirad-mechaniker im Autohaus Tecius& Reimers an der HolsteinerChaussee: „Meine Ausbildungwar eigentlich ein logischerSchritt. Dennmein Vater hat siemir quasi in dieWiege gelegt.Er hat einen eigenenMotorrad-und Kfz-Betrieb und da saß ichschonmit drei Jahren auf meiner
ersten kleinen Crossmaschine,fahre auch heute noch Ama-teur-Motorradrennen. Nachdiversen beruflichen Stationenwie Kawasaki, Suzuki und Rol-lerstore bin ich bei Tecius & Rei-mers schließlich angekommen.Hier will ich so schnell auch nichtwieder weg, denn hier ist dieArbeit saisonunabhängig undvielfältig.“
Nino Weiß,Zweiradmechaniker
Hobby zumBeruf gemachtMichaelWäller, Zweiradme-chatroniker bei RadsportWulff in der Frohmestraße:„Eigentlich habe eine Lehre alsKfz-Mechaniker absolviert.Durchmein Hobby – ich fuhrRadrennen imAmateurbe-reich - lernte ich den Vatervon ThorstenWulff kennen,der das Geschäft gegründet
Michael Wäller,Zweiradmechatroniker
hat und dem ich aushalf. Daswar vor 31 Jahren und ich bingeblieben. Denn hier kannich perfekt private Leiden-schaft und Beruf verknüp-fen. Das Verständnis für dieMaterie und Technik-Kennt-nisse brachte ich schonmit.Das Fachwissen kam durchviele Fort- undWeiterbil-dungen dazu.“
Ausbildung & Beruf18
EineSchule fürSchwindelfreie1999 gegründete Schnelsener Firma zählt zu den Pionieren der Industriekletterer-Branche
„Wir wurden damals mit derReinigung des Glasdaches amKölner Hauptbahnhof beauf-tragt“, erzählt er. „Und dabeiwurde klar deutlich, wie unsicherdie Arbeit an Seilen in der Höhewar.“ Der Niendorfer erkundigtsich nach alternativen Sicher-heitsmaßnahmen und wird imOsten Deutschlands fündig.„Dort wurde das Thema Indus-trieklettern schon wesentlichprofessioneller gehandhabt.“ Erlässt sich schulen und weiterbil-den, macht sich 1999 als ersterIndustriekletterer in Hamburgselbstständig. Seit fünf Jahrensind er und seine Frau Carmenmit der gemeinsamen Firma„Top-Work-Team“ in Schnelsenansässig, auch in Berlin gibt eseine Niederlassung.
Die angestellten sieben Klette-rer sind in den unterschiedlichs-ten Bereichen tätig. Von der Fas-sadenverschönerung über Putz-ausbesserungen, Dachrin-nen-Reparatur, Montagearbei-ten an Masten und Türmen bishin zu Reinigungsarbeiten un-term Hallendach sind vielfältigeAufgaben ausführbar. „UnsereEinsätze mit Seiltechnik sind or-ganisatorisch einfacher und ef-fektiver als die Arbeit mit schwe-rem Gerät“, erklärt der Chef.„Schwindelfrei muss man natür-lich sein.“ Denn bei den Arbeitengeht es bis zu 90 Metern in die
Als Geschäftsführer einer bundesweit tätigen Firmafür Gebäudereinigung entdeckt Benedikt Goldbeckin den 90er Jahren eine Marktlücke.
Höhe, in Windenergie-Anlagenkönnen es auch bis zu 140 Metersein.
Seit den Anfängen hat sich dieBranche enorm gewandelt. VieleFirmen der unterschiedlichstenBereiche lassen ihre Leute fürspezielle Einsätze bei Goldbecksund seinem Team in der VIK In-dustriekletterschule schulen.„Da ist vom Elektriker bis zumKlempner, Metallbauer undDachdecker alles dabei“, so derChef. „Bei uns lernen sie denfachgerechten und siche-ren Umgang mit allengängigen Ausrüstun-gen kennen“. Eben-so werden ein-schlägige Ret-tungsmöglichkei-ten geschult undgeübt. Dafür gibtes auf dem Fir-mengelände eineneigenen Kletterpar-cours im Baugerüst.Benedikt Goldbeck:„Beim Arbeiten in derHöhe müssen viele Fakto-ren erlernt und beachtet wer-den, damit der Kletterer beimspäteren Einsatz professionell,umsichtig und sicher handelt.“
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Vielfältig Von der Fassadenver-schönerung über Montagearbei-
ten an Masten und Türmen bis hinzu Reinigungsarbeiten ist das Ein-
satzgebiet der Kletterer extrem um-fangreich Fotos: pr
Dachdecker alles dabei“, so der Chef. „Bei uns lernen sie den
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Ausbildungsmarkt inHamburg?Awolin: Trotz der Sorge umeinen kommenden Fach-kräftemangel wird bundes-weit weniger ausgebildet. Ham-burg schwimmt da gegen denStrom. Hier halten sich Angebotund Nachfrage auf hohem Niveaustabil die Waage. Es gibt also vieleChancen für die Jugendlichen.
NW:Welche Tipps geben Sie per-sönlich einem Schüler kurz vormAbschluss?Awolin: Sie sollten sich unbe-dingt schon ein Jahr vor demSchulabschluss bewerben, denndann stecken sie noch nicht imPrüfungsstress und ist die Aus-wahl groß. Außerdem sollten siesich informieren, viel ausprobie-ren, vergleichen und Angebotefiltern. Entscheidend sind dieFragen: „Wo liegen meine Talen-te und wer kann sie bestmöglichfördern?“ Genau da setzen wir anund helfen Jugendlichen bei derSuche nach dem für sie passen-
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Ausbildung & Beruf 19
Hilfe imJob-DschungelAusbildungsmesse für Jugendliche gibt Orientierung
Finde Deinen Beruf! Mit diesemMotto lädt wieder die Ausbil-dungsmesse vocatium am 6. und7. Juli Schüler und Schülerinnenzur Ausbildungsmesse in dieMesseHalle Schnelsen ein. Pro-jektleiterin Juliane Awolin vomIfT – Institut für Talententwick-lung erklärt, wie Jugendliche beider Zukunftsplanung unterstütztwerden können.
NiendorferWochenblatt:Waserwartet die Schüler bei dervocatium-Messe?Juliane Awolin: Wir haben indiesem Jahr knapp 150 Ausstellervor Ort – von Unternehmen überHochschulen bis zu Beratungsin-stitutionen. Im Vorfeld stellen wirin den Schulen das Angebot vor.Die Schüler können also vorabbei bis zu vier Ausstellern kon-krete Gesprächstermine auf derMesse vereinbaren. Damit neh-men wir ihnen schon einmal dieerste Hürde der oft für die Schülernicht so einfachen Kontaktauf-nahme. Aber natürlich können
auch Spontanentschlossene gernvorbeikommen.
NW: In welcher Form unterstütztdas IfT Schüler außerdem bei derBerufswahl?Awolin: Uns gibt es seit 15 Jah-ren in Deutschland und unserAnspruch ist der direkte Kontaktzu den jungen Leuten. Viele sindvon der übergroßen Auswahl derberuflichen Möglichkeiten ver-unsichert. Wir verstehen uns alsWegbegleiter in diesem „Dschun-gel“. Unser Angebot umfasstBeratungsmessen wie die voca-tium, die parentum Eltern- undSchülertage, eine Online-Prakti-kumsbörse, Workshops und Trai-ningscamps. Wir fördern auchdirekt den Dialog Schule-Wirt-schaft, vermitteln Vorträge undExperten. So kann zum Beispielein Reeder im Unterricht pra-xisbezogen erzählen, warum dieMathematik für die Schifffahrt sowichtig ist.
NW:Wie steht es denn um den
den Weg. Sie dürfen ruhig in sichhineinhören, sich auf ihr Bauch-gefühl verlassen, Orientierungs-hilfe im Familien-, Bekannten-und Freundeskreis holen.
Gespräch: Claudia Möller
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